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Full text of "Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon"

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Kberliarili  Ebcrhanlt  (io  Schwarz  ein  silberner  TurDierkragen 
mit  drei  Latzeii,  von  wcjclien  der  mittlere  langer,  als  die  beiden 
Äassereii',  ist)*  Altes,  lau^iitzisches  und  scblesiscfies  Adebb'eschlecht, 
aus  welchem  Michael  v.  E.,  Herr  auf  Küpper,  14151  Zeuge  bei  der 
Y,  Debsehiitzscljeii  fJreuztheilung  war.  Nach  der  Mitte  des  16.  Jahrb. 
lebteil  die  beiden  Brüder  (ieorg  v-  E,  auf  Küpper  und  Michael  v.  E, 
aof  Ullersdorf  am  tj»u€is  und  Lichtenau ,  welche  Beide  den  Stumm 
fortsetzten.  Zu  den  Nachkommen  desErsteren  gehörte  Hun^Albrecbt 
V.  E.  auf  Nieder -Küpper,  welcher  1714  nttch  lehie^  und  ein  Enkel 
des  Mifbael  v.  E.  war  Michael  IL,  welcher  1670  als  Herr  auf  Lich- 
tenau vorkommt-  —  Ausser  den  genannten  (jütern  hatte  die  Eamilie 
auch  in  der  Uberlausitz  die  Güter  Renuersdorf,  Sohl  and  und  Tauben- 
heim  an  sieh  gebracht  und  bes^ass  aueli  t)ber-Langeiiö[s  im  jetzigen 
KrLauhaji,  welches  noch  1794  lierselben  zustand.  Uasiie&cbleclit  bat 
im  ly.Jahrh.  fortgeblüht  und  mehrere  Sprossi-n  desselben  haben  in 
der  k»  preuss.  Armee  gestanden.  Friedrich  Wilhelm  Magnus  v.  E.,  k. 
preuss*  Major  und  Commandant  des  Regim.  v.  Grawert,  fiel  1806  in 
der  Schlacht  bei  Jena;  ein  Neffe  desselben  aus  einer  Seitenlinie, 
Carl  V.  E. ,  war  Major  im  k.  preuss.  22.  Inf.-Iieg.  und  später  Oberst- 
Itetitenant  a.  !>.;  Maximilian  v.  E,,  ein  Bruder  des  Letzteren,  blieb 
als  Capiiaiu  im  6.  westphiil.  Landwehr- Regim.  bei  Belle  alliauee ; 
Wilhelm  v.  E.,  ein  Sohn  des  zuerst  genannten  Majors  Friedrich 
Wilhelm  Magnus  v.  E.,  welcher  sich,  noch  ganz  jung,  schon  bei  Jena 
und  dünn  bei  Königswartha  sehr  tapfer  erwiesen,  war  später  Major 
uiid  iJirector  der  Cadetteu- Anstalt  zu  Potsdam,  und  Friedrich  v-  E., 
Capitain  im  k.  preuss  S.  Infant. -Regim. ,  zeichnete  sich  bei  Chateau 
Tbierry,  so  wie  Alexander  v,  E.,  noch  als  Porleep^e- Fähnrich,  bei 
Belle  alliance  aus. 

J.  r»r**Ur,  (iJoria  ft  Mrtnoriii  KlurlmrtnatiH.  Ziirau  ,  l«"iii«.  —  Carpior  ,  EtirejUettipcJ  d. 
li|j»r)t|$.  OWrUu»(U,  ir.,S.  Hh.  —  Sinapittn  ,  I,  K  ;M6  u.  U.  M.  an.  —  Otitthr  ,  1  **.  462  u. 
4^3  _  Zf:,it«r,  Vin  H.  44,  —  N.  \*r.  A.  L  TT.  S.  -läi  •*,  4M.  —  /-VA.  r,  lfi,tef'U/\  L  8,1*19. 
SiftttAuch^r  ,  I-  H:    Dit'   lvU«fKiir4!  ,  fir(iti'»W<'h,  —    »prner ,  Iheür.  luai^  ,  S.     i9.  —    v,  M*>- 

Eberbaril*  Ausser  den  im  vor-  und  nachstehenden  Artikel  aufge- 
führten Familien  dieses  Namens  gab  es  noch  in  Bayern,  inNordliugen 
u.  in  Biberach  gleichnamige  Geschlechter,  deren  Wapjien  Siebmacber 
erhalten,  hat,  duch  sind  dieselben  weiter  und  näher  nicht  bekannt. 
Die  V,  E.  in  Bayern,   die   auch  nach  Württemberg  gekommen  sein 


—     2     — 

sollen,  führten' einen  von  Silber,  Blau,  Gold  nnd  Roth  schrftggcvier- 
ten  Schild,  in  der  Mitte  mit  einer  sechsblättrigen ,  goldenen  Rose; 
im  Wappen  der  Nördlingenschen  v.  E.  wuchs  in  Gold  aus  einem 
Mauerwerke  ein  springender,  schwarzer  Eber  auf,  und  die  Biberach- 
schen  v.  E.  hatten  im  güldenen  Schilde  den  Kopf  und  Hals  eines 
schwarzen  Ebers. 

Siebiimcht'r,  II.  (JS :  Bayerisch;  V.  :it>.S  :  Nöniliiig.   Palric.  ii.  V.  '<;77 :  Kilii-inrhorii.  rntrir. 

Eberhard j  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplum  von  1S51 
für  Otto  Eberhard,  k.  k.  Obersten.  Derselbe  comraandirte  1856  das 
Infant.-Regim.  Nr.  17  Prinz  Gustav  Wilhelm  Hohenlohe-Langenburg. 

Au^sh.   All;;.  Zi-it.  IMl.  —  Milit.-Schtfinat.   1856. 

Eberhard  f.  Elchenbiirg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1815  für  Carl  Eberhard,  k.  k.  Artillerie  -  Hauptmann ,  mit  dem 
Prädicate :  v.  Eichenburg. 

Mtgerle  r.  Mühlfeid,  H.  175. 

Eherhari,  s.  Dornkrcil  v.  Eberharz,  S.  554. 
Eberl,  Freiherren.    Erbländ.-österr.  Freihcrrustand.   Diplom  von 
1815  für  Raymund  v.  Eberl,  k.  k.  Obersten.    Derselbe  stammte  aus 
einer  Familie,  welche  5.  März  1547  einen  kaiserlichen  Wappen brief 
•und  19.  Sept.  1612  den  Adelsstand  erhalten  hatte. 

Leupold,  I.  8.  264  u.  'i^h.— Megerle  r.   Mühlfehl,  S.  46.  —  Siebmacher,  IV. 51.  —  W.-B. 
d.  östvrr.  Muii.  XI.  28. 

Eberl.  Reichsadelsstand.  Bestätiguugs- Diplom  des  der  Familie 
1606  verliehenen  Adels  von  1763  für  Johann  Michael  Eberl,  nieder- 
österr.  Landschafts -Secretair. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Krgänx.-Bd.  8.  272. 

Eberl  V.  Ebenfeid,  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom 
vom  30.  Juli  1760  für  Anton  Joseph  Eberl,  wegen  der  Verdienste 
seines  Vaters ,  Gabriel  Ignav  Eberl ,  gewesenen  Eisenobmannes  in 
Oesterreich  ob  und  unter  der  Enns  und  später  innerösterr.  llofkam- 
merraths,  mit  dem  Prädicate:  v.  Ebenfeld.  —  Der  Stamm  hat  fort- 
geblüht: Ignaz  Franz  E.  v.  E.  war  1856  Hauptmann  im  k.  k.  35. 
Inf.-Regim. 

Ueg^rU  v.   Mihlfeld ,  8.  106.  —  Kn^Achke ,  III.  8.  111  ii.   112. 

Eberl  V.  Wallenbarg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1755  für  Johann  Ferdinand  Eberl,  Concipisten  bei  der  k.  k.  Com- 
merz-Hofcommission, mit  dem  Prädicate:  v.  Wallenburg. 

Leupnld,  I.  8.  265    -    Mt'fjerle  r.  Mühl/Hd ,  8.  175 

Eberle  ?.  Ijnadenthal,  Freiherren.  Fürstl.  hohenzollern-hcchingen- 
scher  Freiherrnstand.  Diplom  vom  l.  Dec.  1826  für  Carl  Theodor 
y.  Eberle,  ehcinaligon  k.  säclis.  Lieutenant,  mit  dem  Prädicate :  v. 
Gnadeutlial. 

Frh.  V.   Udehur,  11 1.  S.  241. 

Ebersbaeh,  Eberspach  (Schild  von  Roth  und  Silber,  oder  von 
Silber  und  Roth  viermal  quergetheilt  mit  gewechselten  Tincturen). 
Altes,  schlesisches  Adelsgeschleclit,  welches  Einige  aus  Bayern  ab- 
leiten wollten,  doch  kommt  schon  1320  Peregrinus  v.  E. ,  im  Nams- 
lan*schen  begütert,  am  Hofe  des  Herzogs  Conrad  zu  Oels  vor.    Das 


—     3     — 

spätere  Stammhaus  der  Familie  war  Branzelwalde  bei  Freystadt,  auf 
welchem  dieselbe  bis  1570  blühte,  wo  Hans  v.  E.,  Ritter,  den  Manns- 
stamm schloss.  Die  Erbtochter  desselben,  Ursula  v.  E.,  vermählte 
sich  mit  Christoph  v.  Kottwitz  and  brachte  ihrem  Gemahle  das 
Stammhaus  ihrer  Familie,  ßruozelwalde,  zu.  Nicht  unwahrscheinlich 
ist,  worauf  v.  Meding  aufmerksam  macht,  dass  durch  diese  Vermäh- 
lung die  halben  Mühlsteine  auf  den  Helm  der  v.  Kottwitz  und  auf  die 
beiden  Helme  der  Freiherren  v.  Kottwitz  gekommen  sind.  DerEbers- 
bach'sche  Helm  trug  zwei  neben  einander  aufgerichtete  Mühlsteine, 
welche  mit  drei  wechselsweise  roth  und  silbernen  Straussfederu  be- 
setzt waren,  und  der  v.  Kottwitzsche  Helm  die  Hälfte  eines  quer- 
durchschnittenen,  silbernen  Mühlsteins,  welcher,  aufgerichtet,  mit 
der  runden  Seite  auf  dem  Helme  ruht  und  mit  einem  rothen  Schafte 
überlegt  ist,  aus  welchem  ein  Busch  schwarzer  Hahnenfedern  hervor- 
kommt. Bei  Erhebung  der  Familie  v.  Kottwitz  wurde  dem  Wappen 
ein  zweiter  Helm  mit  gleichem  Schmucke  hinzugefügt.  —  Der  eioen 
Linie  der  Familie  hatte  auch  in  der  Oberlausitz  das  Gut  Ebersbach 
bei  Görlitz  zugestanden.  Als  die  Hussiten  1426  die  Laasits  ver- 
wüsteten, zerstörten  sie  auch  das  Schloss  der  Ebersbache,  auf  wel- 
chem zwei  Brüder  wohnten,  von  denen  der  eine  Parochns  loci,  der 
andere  der  eigentliche  Besitzer  des  Gutes  war.  Ersteren  ermordeten 
die  Hussiten,  Letzterer  floh  ins  Ausland  und  kam  später  nach  Schwe- 
den, wo  er  der  Stammherr  eines  adeligen  Geschlechts  wurde,  welches 
sich  auch  in  Liefland  und  Prcussen  ausbreitete. 

.S/««i//i«<.  I.  8.  347  u.  II.  8.  6i)3.  —  Oauhe,  I.  8.  4t53  ii.  AM.  —    Zedier,  VIII.  K.  iS.  — 
N.   l'r.   \.-\,.  II.  8.  100.  —    Sii'hinacher,  I.  56.  —  c.   Mediny  ,  II.  S.   110. 

Kbersbergi  Ivrafen  (im  Schilde  ein  auf  einem  Dreiberge  schrei- 
tender Eber).  Altes,  im  11.  Jahrh.  vorgekommenes,  bayerisches  Dy- 
nastengeschlecht, dessen  Stammhaus  das  spätere  Kloster  Ebersberg 
bei  Wasserburg  war.  Eberhart  kommt  1008  und  Adalbert,  der  Letzte 
des  Stammes,  noch  1048  vor. 

Wiynl  Hund,  I.  8.   13s. 

Ebersberg.  Zwei  längst  erloschene,  schwäbische  Adelsgeschlech- 
ter, das  eine,  1415  ausgegangene,  aus  dem  gleichnamigen  Stamm- 
hausc  im  jetzigen  württembergischen  Oberamte  Tettnang,  das  andere 
aus  dem  Stammhause  dieses  Namens  bei  Murrhart  im  Oberamte 
Backnang.  Letzteres  starb  mit  Engelhard  v.  E.  aus,  welcher  1328 
die  Herrschaft  an  Württemberg  verkaufte. 

r.   Utfner^  aiis^sstorbcucr  H<*h wühisrluT  AcU'l,  Tal».  2  u.  S.   10. 

Ebersberg,  geuannt  Weyer«,  Ebersberg,  genannt  Weyers  und  Leyen, 
auch  freiherreil  (Stammwappen  und  Wappen  der  Freiherren  v.  Ebers- 
berg, genannt  Weyers:  in  Blau  eine  silberne  Lilie.  Wappen  der  Frei- 
herren Pibersberg,  genannt  Weyers  und  Leyon:  Schild  geviert: 
1  u.  4  in  Blau  die  silberne  Lilie  des  Stammwappens,  und  2  u.  3  in 
Schwarz  ein  abgekürzter,  silberner  Sparren,  über  demselben  in  jedem 
Oberwinkel  drei,  li  u.  1 ,  und  unter  demselben  in  der  Mitte  des  Schil- 
des vier,  l,  2  u.  1,  silberne  Schindeln:  Leyen).  Reichsfreiherrn- 
stand.    Diplom  von  1733  (1734)  für  Ernst  Friedrich  v.  Ebersberg, 

1* 


—     4     — 

genannt  Weyers,  unter  Hinzafftgung  des  Namens  und  Wappens  des 
in  der  Person  seines  Schwiegervaters,  des  kaiserl.-  und  Reichs -Ge- 
neral-Feldzeugmeisters  Hans  Eberhard  Freih.  v.  Leyen  1732  aus- 
gestorbenen Geschlechts  der  v.  Leyen,  zu  seinem  angestammten  Na- 
men und  Wappen.  —  Altes,  fränkisches  Adclsgeschlecht,  welches 
schon  im  12.  Jahrh.  vorkommt,  dem  ehemaligen  Reichsritter- Can- 
ton  Rhön-Werra,  Buchischen  Quartiers,  einverleibt  war  und  sich  in 
Franken,  Hessen  und  am  Rhein  weit  ausgebreitet  hatte.  Das  gleich- 
namige Stammhaus  war  schon  im  14.  Jahrh.  durch  Elss,  Tochter  und 
Erbin  des  Kunz  v.  u.  zu  Ebersberg,  an  den  Gemahl  derselben.  Fried- 
rieb Truchsess  v.  Wetzhausen,  gekommen.  Gegen  Ende  des  18.  Jahr- 
hunderts blühten  nur  noch  zwei  Linien  des  früher  so  gliederreichen 
Stammes:  die  Linie  des  unteren  Schlosses  zu  Gersfeld  (Giesfeld)  und 
die  des  oberen  Schlosses.  Krsterc  besass  die  ganze  beträchtliche 
Herrschaft  Gersfeld  auf  der  Rhön,  führte  den  von  dem  Freiherrn 
Ernst  Friedrich,  s.  oben,  in  dieselbe  gebrachten  freiherrlichon  Titel 
und  den  Namen:  v.  Ebersberg,  genannt  Weyers  und  Leyen,  und 
berahte  damals  nur  noch  auf  dem  Freiherrn  Bonifacius,  Domcapitu- 
lar  SU  Fulda,  w.  Geh.-Rath  und  Propst  zu  Holzkirchen,  und  auf  dem 
Freiherrn  Amand  Ernst  Philipp,  k.  k.  Kämmerer  und  Burgmann  zu 
Friedberg,  nach  dessen  Ableben  die  Herrschaft  Gersleben  an  seine, 
an  einen  Grafen  v.  Frohberg- Montjoie  vermählte  Tochter  und  ihre 
m&nnlichen  Nachkommen  gelangt  ist.  —  Die  Linie  des  unteren 
Schlosses  hat  sich  erst  in  diesem  Jahrhundert  des  freiherrlichen  Titels 
bedient,  ist  aber  auch  im  September  1848  im  Mannsstamme  mit  dem 
Freiherrn  Gustav  Alexander,  grossherzogl.  hessischen  Generallieu- 
tenants  und  Generaladjutanten  erloschen,  worauf  das  in  der  Nähe 
von  Fulda  gelegene  P^amilienlehen  zu  Gersfeld  und  Hasselbach  an 
die  Krone  Bayern  zurückgefallen  ist.  —  Gustav  Alexander  v.  Ebers- 
berg, gen.  Weyers,  geb.  1769,  war  noch  mit  seinem  Bruder,  Julius 
Albrecht  Friedrich,  geb.  1775,  k.  preuss.  Hauptmann  und  Mitbe- 
lehnten auf  die  Herrschaft  Gersfeld,  31.  Januar  1818  in  die  Adels- 
matrikel des  Königr.  Bayern  eingetragen  worden.  —  In  neuester 
Zeit  lebten  nur  noch  zwei  weibliche  Sprossen  des  Stammes:  Fran- 
zisca  Isabella  a.  d.  Hause  Vercken,  seit  1835  Wittwe  des  landgrüfi. 
hessischen  Postmeisters  zu  Homburg,  Wilhelm  Freiherr  Gremp  v. 
Freudenstein  und  Caroline,  seit  1848  Wittwe  des  herzogl.  nassaui- 
schen Regierungsrathes  v.  Meer  zu  Mesen. 

Schannat ,  8.  75.  —  (iauhe ,  I.  8.  464  u.  8.  2S76 ,  im  Artikel :  Weyers,  so  wie  II.  S. 
217—929.  —  r.  llattit^in,  111.  .S.  \h'2—\h6  u.  Tab.  X.  -  ßied^rmann  ,  Oantoii  Khöii-Werr«. 
Tab.  14a- 1Ä6.  —  Satü^r,  S.  219,  221,  225,  2.13.  2.H6  n.  241.  —  FrA.  r.  Krohne,  I.  S.  2G3  ii. 
2M.  —  N.  Geneiil.  Haii<ll>..  1777.  S.  M— fiS.  —  r.  Lang,  «iippl,,  8.  93.  -  (Jeiieal.  Hniulh.  d. 
freih.  Häuuer.  l«.j»,  s.  l-»l.  —  Sifhmacher,  I.  10.1.  —  p.  Mt'ding,  I.  8.  l.'J.j  ii.  138.  —  8iippl. 
«n  SIebin.  W.-B.  III.  4:  Fnili.  v.  E.,  «eii.  W.  u.  L.  —  Tißmff,  I.  15«:  Freih.  v.  K.,  k<*".  W. 
u.  L.,  u.  103:  V.  E..  gen.  W.,  u.  Sieh^nkeet ,  I.  8.  3*2—344.  —  W.-B.  d.  Kur.  Hayerii,  V. 
18:  ▼.  K..  n«n.  W.,  u.  XIV.  41  :  Freih.  v.  E..  g<ii.  W. 

Ebersfhlager  ?.  k^flegs,  ■•flegg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand. 
Diplom  von  1651  für  Jacob  Eberschlager,  mit  dem  Prftdicate  v.  Hof- 
l«gg.  —  Die  Familie  ist  in  die  tiroler -Landesmatrikel  eingetragen 
worden. 


—      o       — 

Provlna.-H«ndb.  von  Tlr«!  u.  Vorarlherg  fiir  1847,  8.  290:    R.  v.  Kofteact.    -    v.  Hefner 
liroler  Adel,  8.  4  u.  Ergäiii.-Brt.   Tab.  9  u.  8.  22.  ' 

Ebenchweiii^  Eberswin.  Ein  im  16.  und  17,  Jahrh.  zur  Ritter- 
schaft der  Grafschaft  Mark  und  zum  Stadtadel  von  Hamm  gehöriges 
Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Gottfried  Eberhard  v.  E.,  kurbran- 
denburgischer  Oberstlieutenant  1676  in  Voi-pommern  die  bei  Wol- 
gast  gelegenen  Güter  Hohensee  und  Schallensee  erhielt. 

Frh.  V.   Leti^bur ,  I.  S.   |S9. 

Ebersdorf  (im  Schilde  ein  Einhorn).  Altbayerisches  Adelsge- 
schlecht aus  dem  gleichnamigen  Stammhause  im  Gerichte  Moosburg, 
aus  welchem  Ebran  v.  E.  urkundlich  1249  nnd  Kaihoch, und  Rein- 
bert V.  E.  1288  vorkommen.  Ein  anderes,  ebenfalls  bayerisches 
Adelsgeschlecht  führte  im  Schilde  eine  Rose. 

MuMum.  böte.  in.  8.   1*6  u.  V.  8.  176. 

Eberspeck.  Altbayerisches  Adelsgeschlecht,  welches  auch  nach 
Oberösterreich  gekommen  sein  soll.  Dasselbe  führte,  wie  die  alte 
bayerische  Familie  v.  Ebersbach,  im  Schilde  einen  halben  Eber  und 
war  daher  wohl  eines  Stammes  mit  derselben.  Das  Geschlecht  er- 
losch um  1530. 

Wig.  Hund,  III.  8.  281.  -  Monum.  boic,  IV.  8.  440  u.   V.  8.  288. 

Eberstädi,  s.  Janus,  Jahnus  v.  u.  zu  Eberstädt. 

Ebersteln^  lirtfen  (in  Blau  ein  gekrönter,  silberner  Löwe).  Nie- 
dersächsisches Dynastengeschlecht,  welches  schon  im  Anfange  des 
12.  Jahrhunderts  vorkommt  und  sich  in  zwei  Aeste  theilte.  Der  eine, 
welcher  seine  Besitzungen  an  der  Weser  hatte,  ist  mit  dem  Grafen 
Hermann  1423  ausgestorben,  worauf  das  herzogliche  Haus  Braun- 
schweig die  eröffneten  Lehne  und  Wappen,  Feld  3  der  ersten  Reibe 
des  hcrzogl.  braunschweigischen  Wappens ,  an  sich  nahm;  der  an- 
dere Ast  hatte  sich  in  Pommern  niedergelassen,  schrieb  sich  Eber- 
stein-Naugarten,  Naugard,  und  ist  im  Mannsstamme  3.  Decbr.  1663 
mit  dem  Grafen  Ludwig  Christoph  ausgegangen.  —  Das  Geschlecht 
stammte  aus  der  Burg  Everstein  bei  Amelunxborn  im  Braunschwei- 
gischen und  war  im  Besitze  des  Landes,  der  sogen.  Grafschaft,  Nau- 
gard und  des  Landes  Massow.  Der  Letzte  der  Hauptlinie,  Graf 
Hermann,  hatte  übrigens  schon  1408  die  Herrschaft  seinem  Schwie- 
gersöhne, dem  Herzog  Otto  von  Braunschweig,  tiberlassen;  Hermann's 
Sohn  soll,  der  Sage  nach,  wegen  eines  Mordes  flüchtig  geworden  und 
nach  Pommern  gekommen  sein,  wo  er  Stammvater  der  Grafen  v. 
Eberstein -Naugard  geworden  wäre.  —  Acltere  Schriftsteller:  Hen- 
ninges, Micrael,  Spener,  Hübner  ü.  A.  haben  die  niedersächsischen 
Grafeu  v.  Eberstein  mehrfach  mit  den  schwäbischen  Grafen  dieses 
Namens  verwechselt,  was  bei  Benutzung  älterer  Quellen  nicht  za 
übersehen  ist.  —  lieber  die  in  Pommern  zu  grossem  Grundbesitz  ge- 
kommene Linie  des  Stammes  finden  sich  mehrere  nicht  unwichtige 
Angaben  in  dem  N.  preuss.  Adelslexicon,  welche,  von  der  erwähnten, 
wohl  grandlosen  Sage  abweichend,  auf  Folgendes  zurückgehen:  Otto 
Gr.  v.  E.,  ein  Sohn  des  zu  Braunschweig  hingerichteten  Grafen  Diet- 
rich, kam  1263  nach  Pommern.    Derselbe  war  ein  Schwestersohn 


—     6     — 

des  Bischofs  Hermann  zu  Camin ,  aus  dem  Hanse  der  Grafen  Glei- 
chen, welcher  ihn  im  genannten  Jahre  mit  der  Stadt  Naugard  und 
den  dazu  gehörigen  Gfltern  helehnte.  Von  seinen  Nachkommen  er- 
baute Graf  Ladwig:daa  einst  so  schöne  Schloss  zu  Naugard,  welches 
jetzt  in  Ruinen  liegt  —  Graf  Georg  I.  wurde  1523  von  dem  Herzoge 
Boleslav  X.  in  Pof^mem  mit  dem  Lande  Massow  helehnt,  welches  zu 
der  Grafschaft  Naugard  kam.  Seit  dieser  Zeit  schrieben  die  Sprossen 
deaStammes  sich:  Grafeii  v.Eberstein,  Herren  des  Landes  zuXaugard 
und  Massow.  Eine  lange  Stamnireihe  derselben,  in  welcher  sich  der 
1471  zum  zweiundzwanzigsten  Bischof  zu  Camin  erwählte  Graf  Ludwig 
befindet,  hat  Micräel  mitgetheilt.  Die  pommernsche  Linie  erlosch, 
wie  oben  angegeben,  HiGS.  Schon  1625  hatte  Herzog  Boguslav  XIV. 
in  Pommern  dem  Herzoge  Ernst  Bogislaus  zu  Croy  und  Arschott  die 
Anwartschaft  auf  Naugard  und  Massow  ertheilt,  und  die  wirkliche 
Belehnung  erfolgte  1G65.  Nach  dem  1684  erfolgten  Tode  des  ge- 
nannten Herzogs  fielen  diese  Herrschaften  dem  Kurhause  Branden- 
burg anheim  und  wurden  in  kurfürstl.  Domainengüter  verwandelt.  — 
Die  gesammtcn'Hesitzungen  der  pommernschen  Linie  von  1274  (oder 
1263)  an  hat  Freih.  v.  Ledebur  sehr  genau  angegeben. 

Micrael ,  VI.  S.  44t>.  —  Hühner  y  \\.  Tab.  485-— 4f*7.  —  I).  l'olyc  Leyser,  IIi!»tur.  comi- 
tiiro  Bbprstciiiieiis.  in  Kaxonia.  Ilolmst.  llJi,  sowie  dio  durch  diese  8chrift  liervorgerufenrii 
Gegeiischrifi'.Mi  :  C.  B.  lii-linMin  l<r<,|i.  ad  (»l»sirv.  Lcyseri  in  tabul  gnieal.  Comit.  Kberst.  ad 
Visurgiii;  Ley*teri  Viiidiciav .  und  lifhrfiis ,  abKeiioihigte  Kemnii.stratiun.  —  (Jauhe ,  U.  S. 
229 — 233.  —  J.  L.  L.  ^ichhanl ,  von  d»'n  Kberstein'sclien  (irafon  an  dor  Woser ;  in  dem  han - 
iidv.  Magazin,  1752,  S.  \2hh  u.  sq.  —  O.  E.  L.  l'reus*chfH,  die  Sncressiuns-Ordnung  in  den 
dtfUtschua  Keich^ilündern  HcliwälMsciien  KcchU's,  in  D.  Aug.  Fri«'dr.  ScIioU's  juri^tiArhem  W<>- 
eMiblatte,  Jahr*«.  2  8.  171.  —  Wutstrack y  Beschroil».  von  Pommern,  8.  68,  526,  534  etc.— 
Brüggemann  y  II  s.  29o  u.  2^1.  —  r.  Spilckfr ,  Beitrüge  zur  älteren  deutschen  Geschichte. 
Arolaen,  1833.  Bd.  II.  —  N.  l'r.  A.-L.,  IL  S.  100  u.  101.  —  Frfi.  r.  d.  Knesebcck ,  S.  363  - 
Ä-».  9.  Utiebur,  I.  18f»  u.  III.  8.244.  —  Siehmacher,  I.  17,  III.  15  n.  26.  —  Spener,  Histor. 
|p||igp.«.  3»9.   -  p.   Meding,  11.  :s.  141  u.  142. 

Ebersteiu,  Grafen  (Schild  quergetheilt:  oben  in  Silber  eine  rothe, 
blafibesamte  Kose  und  unten  in  Gold  auf  grünem  Hügel  ein  schwar- 
zer Eber  —  oder  geviert :  1  und  4  die  Rose  und  2  und  3  der  Eber. 
Das  älteste  Wappen  war  eine  Rose,  wie  eine  solche  auch  die  alte 
Ebersteinsche  Stadt  Gernsbach  von  jeher  geführt  hat:  der  Eber  ist 
erst  in  späterer  Zeit  zu  der  Rose  hinzugekommen).  Altes,  schwäbi- 
sches Dynastengeschlecht,  welchem  die  gleichnamige  Grafschaft  zu- 
stand. Zuerst  kommt  mit  dem  Titel:  Comes  Otto  I.,  Sohn  Eber- 
hard's  III.,  1148  in  einer  herrenalbschen  Urkunde  vor.  Der  Stamm 
blflhte  bis  in  das  17.  Jahrh.  fort  und  denselben  schloss  22.  Dec.  1660 
Graf  Casimir.  Schon  bei  seinem  Leben  hatte  das  niarkgräil.  Haus 
Baden  die  Grafschaft  Eberstein  an  sich  gebracht  und  kaufte  später 
auch  die  andere  Hälfte,  worauf  das  P^berstelnsche  Wappen  als  zwei- 
tes Feld  der  ersten  Reihe  in  das  Wappen  der  Markgrafen  von  Baden 
gekommen  ist.  Derselbe  hatte  sich  erst  1660  mit  Maria  Eleonora 
Grf.  zu  Nassau- Weilburg  vermählt,  und  die  nach  seinem  Tode,  20.  Mai 
1661,  geborene  Tochter,  Albertina  Sophie  Esther,  wurde  später  die 
Gemahlin  des  Herzogs  Friedrich  August  zu  Württemberg- Neustadt. 

Lueae,  Grafeusaal,  S.  943— 9.'i8.  —  (iatthe  ,  II.  S.  W8— 235.  —  Preuatchen,  in  Sobotts 
Juriatlsihein  Wochcuhl.  2.  .lahr,?.  S.  171.  —  Siebmacher,  I.  14  Nr.  11:  da«  einfache  Wappen 
mit  der  Hose,  n.  II.    14  Nr.  2:  da.<i  gevierto  Wappen.  —  r.   Meding,  II.  142  n.   143. 

RbersU'iUi  auch  Freiherren  (Stammwappen:  in  Blau  ein  silber- 


lies,  eingebogenes  Dreieck,  durchbrochen  und  auf  der  Spitze  stehend^ 
dessen  Ecken  jede  mit  einer  silbernen  Lilie  besetzt  ist.  Wappen 
der  Freiherren  v.  Eberstein -Büring:  Schild  einmal  quer-  und  zwei- 
mal der  Länge  nach  getheilt,  sechsfeldrig,  mit  Mittelschilde.  Im 
Mittelschilde  das  Stammwappen.  1  und  6  in  Gold  ein  einen  Felsen 
hinan  klimmender,  schwarzer  Eber;  2  von  Silber  und  Roth  quer- 
getheilt  mit  einem  Adler  von  gewechselten  Farben;  3  and  4  in  Silber 
drei,  ^u.  1,  rothe  Rosen  und  5  in  Roth  ein  goldener  Löwe).  Altes,  aus 
dem  Fuldaischen  stammendes  Adelsgeschlecht  u.  zwar  aus  dem  gleich- 
namigen Stammhause  bei  Milseburg,  welches  der  Familie  schon  1282 
zustand.  Der  mehrfach  früher  angenommene  Zusammenhang  mit  den 
alten  Dynasten  dieses  Namens  ist  unerwiesen,  gewiss  aber  ist,  dass 
Dienstmannen  der  Voigte  der  alten  niedersjichsischen  Grafen  v.  E. 
deEverstein  sich  schrieben  und  so  mag  wohl  aus  diesen  das  fuldaische 
Geschlecht  hervorgegangen  sein.  Dasselbe  wurde  später  in  den  Rit- 
tercantonen  Rhön-Werra  und  Baunach,  in  welchen  es  aber  im  An- 
fange des  17.  Jahrh.  wieder  ausging,  so  wie  in  Thüringen  und  in  der 
Grafschaft  Mansfeld  begütert,  wo  es  Gehofen  im  Kr.  Sangerhausen 
schon  1.530  besass.  Zu  dieser  Besitzung  kamen  im  Laufe  der  Zeit 
mehrere  andere  Güter,  von  welchen  noch  Gehofen,  Mehrungen  etc. 
dem  Geschlecbte  zustehen,  auch  besass  dasselbe  1779  Stein -Oelsa 
in  der  Oberlansitz  und  kam  in  neuerer  Zeit  in  den  Besitz  des  Ritter- 
gutes Schönefeld  bei  Leipzig.  Valent.  König,  dessen  Angaben  über 
den  Ursprung  der  P'amilie  dahin  gestellt  bleiben  mögen,  führt  einen 
Hofmarschall  K.  Carl  V.  Philipp  v.  E.  an,  welcher  den  kaiserl.  Hof 
verliess,  das  Rittergnt  Gehofen  «n  sich  brachte  und  Hofmeister  und 
Rsth  des  Grafen  Hoyer  zu  Mftnsfeld  wurde.  Von  seinen  Enkeln 
sUrb  1676  Ernst  Albrecbt  von  E.,  Herr  auf  Neuhaus,  Gehofen  etc., 
welcher  früher  k.  dänischer,  später  kursächs.  General-Feldmarschall, 
Geh.  und  Kriegs -Rath  etc.  war.  Von  den  Söhnen  desselben  setzten 
Christian  Ludwig  und  Georg  Sittig  den  Stamm  fort.  Von  Ersterem, 
Herrn  auf  Gehofen,  kursächs.  Miyor  und  fürstl.  anhaltschem  Ober- 
aufseher, stammten,  neben  anderen  Söhnen,  Ernst  Friedrich,  Herr 
auf  I^einungen,  k.  poln.  und  kursächs.  Abgesandter  an  mehreren  kur- 
fürstl.  Höfen,  welcher  den  Reichsgrafenstand  erhielt  und  seine  Linie 
mit  einem  Sohne, -dem  Grafen  Friedrich,  fortsetzte  —  und  Carl, 
fürstl.  nassau-dillenburgischer  Ober -Jägermeister,  welcher  mehrere 
Söhne  hinterliess;  Georg  Sittig  aber,  ebenfalls  Herr  auf  Gehofen, 
war  mit  einer  Freiin  v.  Werther  a.  d.  Hause  Brücken  vermählt ,  aus 
welcher  Ehe  ein  Sohn,  Ernst  Georg,  stammte.  —  Das  Geneal.  Ta- 
schenb.  d.  freih.  Häuser  giebt  an,  dass  das  Geschlecht  seinen  Namenr 
von  dem  auf  der  hohen  Rhön  liegenden,  längst  schon  in  Ruinen  zer- 
fallenen Burg  Eberstein  habe,  nach  welcher  sich  zuerst  Botho  v.  E., 
von  1106—1125  Gaugraf  in  Grapfeld,  nannte.  Von  den  Söhnen 
desselben  ftihrte  nur  der  älteste,  Adelbert,  dessen  Nachkommenschaft 
schon  in  der  dritten  Generation  wieder  ausging,  den  Grafentitel  fort. 
Die  ordentliche  Stammreihe  des  Geschlechts  beginnt  mit  Bernhard 
v.  E.,  Ritter^  um  1311.  Von  den  drei  Enkeln  desselben  wurde  Eber- 


—     8     — 

hard  der  Stammvater  zweier  Linien,  der  noch  jetzt  blohenden  und 
der  mit  Georg  Sittig  v.E.  1600  erloschenen  Linie  zu  Ginolfs,  welche 
zum  Rittercanton  Rhön -Werra  gehörte.  Mangold  stiftete  die  Linie 
zu  Schackau  und  Eckweissbach  im  ebengenannten  Canton,  welche 
1546  mit  Conrad  v.  E.  erlosch.  Noch  eine  andere,  schon  1480  wie- 
der ausgegangene  Linie  zu  Marksteinach,  einem  würzburg.  Lehen, 
hatte  der  dritte  Enkel  Bernhardts.,  Gerlach,  gegründet.  —  Aus-der 
noch  fortblühendeu  Stammlinie,  welche  sich  später  in  zwei  Haupt- 
äste schied,  war  Hinz  v.  E.,  ein  Enkel  des  obengenannten  Eberhard, 
in  .Diensten  des  Herzogs  Wilhelm  zu  Sachsen,  während  Letzterer 
mit  seinem  Bruder,  dem  Kurfürsten  Friedrich  .dem  Sanftmüthigen, 
kriegte.  Nach  diesem  Kriege  kaufte  Hinz  die  thüringischen  Güter 
Dornburg,  Flurstädt,  Zeimern  etc.,  welche  seine  Nachkommen  wieder 
verkauften  und  dafür  1516  zwei  Güter  in  Gehofen  an  sich  brachten, 
welche  noch  jetzt  der  zweiten  Linie,  s.  unten,  zustehen.  Ernst 
Albrecht,  s.  oben,  gest.  1676,  früher  in  hessischen,  k.  k.  und  k.  däni- 
schen, zuletzt  in  kursächs.  Diensten,  ist  der  nächste  Stammvater 
aller  jetzigen  Freih.  v.  Eberstein.  In  seiner  zweiten  Ehe  mit  Elisa- 
beth V.  Dittfurth  wurden  ihm  acht  Söhne  und  sechs  Töchter  geboren, 
von  welchen  der  vierte  Sohn,  Anton  Albrecht,  Domherr  zu  Halber- 
stadt und  der  fünfte,  Christian  Ludwig,  s.  oben,  kursächs.  Major  der 
Rittergarde  und  anhält -bernburg.  Ober-ßerghauptmann,  den  Stamm 
dauernd  fortpflanzten.  —  Christian  Ludwig,  Stifter  der  jüngeren 
Linie ,  war  mit  Eleonore  Sophie  Herrin  v.  Wertliern  a.  d.  Hause 
Beichlingen  vermählt  und  hatte  sieben  Söhne,  von  welchen  vier  eben 
so  viele  Nebenlinien  stifteten.  Der  jüngste  Sohn,  Wilhelm,  geblieben 
als  k.  preuss.  Major  bei  CoUin,  stiftete  das  Familie-Fideicommiss  zu 
Gehofen.  Zwei  der  vier  Nebenlinien,  die  reichsgräfliche  und  die 
Wolf-Dietrich'sche,  sind  im  Mannsstamme  erloschen,  Erstere  1772 
mit  dem  Grafen  Friedrich,  s.  oben,  kurmainz.  General,  Letztere  1824 
mit  dem  Freiherrn  Heinrich  Wolf.  Die  beiden  anderen  Nebenlinien 
blühen  noch  fort.  Christian  Ludwig's  dritter  Sohn ,  Carl ,  s.  oben, 
fürstl.  nassau  -  dillenburg.  Ober- Jägermeister,  verm.  mit  Eva  Freiin 
V.  Büring,  Schwester  des  letzten  Freih.  v.  Büring,  wurde  Stammvater 
der  büringschen  Speciallinie,  indem  sein  gleichnamiger  Sohn,  der 
nachmalige  k.  preuss.  Oberst  und  Commandeur  des  Dragon.-Regiro. 
V.  Appenburg,  1719  von  seinem  Oheim,  dem  erwähnten  letzten  Frei- 
herrn V.  Büring,  adoptirt  wurde  und  zwar  mit  der  Bestimmung,  dass 
nach  der  Majorats -Ordnung  jeder  Aelteste  von  seinen  Nachkommen 
den  Namen:  v.  Büring  führen  und  in  den  beiden  früher  reichsritter- 
schaftlichen  Gütern  Eichen  und  Lehnberg  nachfolgen  solle.  —  Chri- 
stian Ludwig's  sechster  Sohn,  August  Christian  Ludwig,  stiftete  die 
mohrungische  Speciallinie.  Aus  derselben  wurde  Carl  Christian 
Heinrich  Wilhelm,  k.  preuss.  Oberstlieuteiiant ,  verm.  mit  einer  v. 
Closter  a.  d.  Hause  Patthorst,  von  dem  Oheime  seiner  Gemahlin, 
dem  Drosten  und  Capitularen  v.  Eller,  zum  Erben  eingesetzt,  mit 
der  Bestimmung,  dass  er  den  alten  Familiennamen  v.  Eller  annehmen 
und  dass  sein  vierter  Sohn,   Ludwig,   in  dem  Besitze  des  Gutes  Bu- 


U 


—      9      - 

stedt  folgen  solle,  welche  Bestimmung  auch  durch  K.  Preuss.  Diplom 
vom  11.  Aug.  1819  genehmigt  wurde.  Für  den  ältesten  Sohn  des 
Freih.  Carl,  den  Freih.  Emil,  wurde  von  seiner  Cousine,  Frau  v. 
Möllendorf ,  geb.  Freiin  v.  Eberstein ,  aus  den  von  ihrem  Bruder  er- 
erbten väterlichen  Familien -Gütern  Mohrungcn  und  Rotha  1824  ein 
Fideicommiss  gegründet,  dessen  Nu.^zniessung  1827,  nach  dem  Tode 
der  Stifterin,  auf  denselben  überging.  —  Der  freiherrliche  Stamm 
bläht  jetzt  in  zwei  Linien:  der  Anton -Albrechtschen'Lfnie  und  der 
Christian-Ludwigschen  Linie,  und  Letztere  in  zwei  Speciallinien,  der 
Btiringschen  und  der  Mohrungenschen,  oder  der  Eller -Ebersteini- 
schen Special -Linie.  —  Den  gesammten  Personalbestand  der  glie- 
derreichen Familie  in  den  Jahren  1855  und  1856  hat  das  geneal. 
Taschenb.  der  freiherrl.  *Häuser  angegeben.  Als  Haupt  der  Anton- 
Albrcchtschen  Linie  wurde  aufgeführt :  Freih.  Carl  Friedrich  August, 
geb.  1797,  k.  preuss.  Oberst  ä  la  suite  des  28.  Infant.  -  Regim.  und 
Commandant  der  Festung  Jülich,  verni.  1822  mit  Emilie  v.Büdritzka, 
ins  welcher  fehe,  neben  zwei  Töchtern,  sieben  Söhne  stammen;  — 
als  Haupt  der  Büringischen  Special -Linie:  Freih.  Carl,  geb.  1779, 
Mitbesitzer  der  Fideicommissgüter  zu  Gehofen,  k.  preuss.  Oberst 
a.  D.,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Amalia  v.  Gläser,  gest.  1817,  und  in 
zweiter  mit  Henriette  v.  Seebach,  aus  welchen  Eben  je  ein  Sohn  und 
eine  Tochter  entsprossten ;  —  und  als  Haupt  der  Mohrungenschen 
oder  v.  Eller-Ebersteinschen  Special-Linie:  Freih.  Emil,  geb.  1804, 
Erbherr  und  Besitzer  der  Güter  zu  Gehofen,  Mohrungen,  Rotha, 
Gross -Leinungen,  Horla,  Bustedt  und  Patthorst,  k.  preuss.  Premier- 
Lieutenant  a.  D.,  verm.  1831  mit  Mathilde  Freiin  v.  Toll,  geb.  1814, 
aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  und  eine  Tochter  leben. 

Scffannat,  8.  75.  —  Valent.  Könhj,  IIl.  S.  23"<-274.  —  üauhe,  \.  8.  464—466.  —  Ettor, 
8.  845.  —  Biedermann,  Caiitoii  B«uiiaoh.  Tab.  '.M'»— 2lS.  —  Saleer  ,  8.  260  —  N.  Pr.  A.-L. 
I.  ».  101.  —  Frfi.  V  Ledebur.  I.  8.  l»y  u.  190  u.  Hl.  8.  244.  —  Geneal.  Taiclienb.  d.  frdh. 
Hiuser.  IS55,  S.  130-137  u.  1856,  8.  158-156  ii.  8.  XV.  -  Siebmac/ier.  I.  104:  v.  Eber- 
»tfin,  Friukisch.  -  v,  Meding,  II.  8.  143  n.  144,  —  T tjrof,  I.  146  u.  Siebeakeea ,  I.  8.344. 
—  W.-B.  d.  »ächs.  Staateil  11.   17:  Freih.  v.  K.  u.  V.  Sy:  v.  K. 

Eberstein^  s.  Firnhaber  v.  Eberstein. 

Bberstorff.  Altes,  1556  erloschenes,  nieder- österr.  Herrenge- 
schlecht, welches  von  den  Grafen  v.  Thierstein  im  Elsass  stammte, 
das  ErbkÄmmerer-Amt  in  Oesterreich  unter  der  Enns  besass  und 
noch  1553  mit  kaiserlicher  Erlaubniss  den  Namen:  G'rafen  v.  Thier- 
stein wieder  angenommen  hatte. 

GeuiAe,  I.  8.  464.  im  Artilcel :  v.  Ebt-Mpaoh.  —  Zedier,  Vlfl.  59.  —  Wissgriil ,  U.  8. 
303  u.  ff. 

EbenwaM^  s.  Siegler  v.  Eberswald. 
Ebenwein,  s.  Eberschwein,  S.  5. 

Ebert  Ein  im  17.  und  18.  Jahrh.  in  Litthauen  und  Ostpreussen 
begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht,*  aus  welchem  zuerst  Jost  v.  E. 
vorkommt.  In  Litthauen  stand  Rogainen  im  Kr.  Holdapp  1615  und 
noch  1681  und  in  Ostpreussen  Dingewangen,  so  wie  Paddeim  im  Kr. 
Labiau  1750  der  Familie  zu. 

W.  Pr.  A.-L.  V.  8.  140.  —  Frh.   v,   Ltdtbur,  l.  8.  190. 


—      10      — 

Ibert  f.  Ehrentre«.  Krbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1773  für  Ludwig  Albert  Kbert,  k.  k.  Hauptmann  und  adeligen  Leib- 
gardisten ,  mit  dem  Prädicate :  v.  Ehrentreu. 

Metrie  9.  Muhl/eld,  Ergänz.-Bd.  8.  272. 

Ebertsfeld.  Ein  im  N.  Preuss.  Adelslexicon  aufgeführtes,  näher 
nicht  bekanntes  Adelsgeschlecht.  —  Johann  Leonhard  v.  E.  lebte 
ztt  Krotoschin  in  Polen  und  Johann  Clemens  v.  E. ,  kurbrandenburg. 
Hauptmann,  war  mit  P]leonore  Hedwig  v.  (lörtzke  vermählt  und  starb 
1690  mit  Hinterlassung  dreier  Kinder. 

N.  Pr.  A.-L.  8.  140. 

thtriy,  EbertL  Ein  in  Preussen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  einige  Sprossen  in  der  k.  preyss.  Armee  dienten.  Zu 
denselben  gehörte  der  Major  im  k.  preuss.  Cadettencorps  v.  Eberty, 
welcher  1822  als  Oberstlieutenant  pensioiiirt  wurde  und  1824  starb. 

N.  Pr.  A.-L.  I.  S.  103  u.  V.  8.  140.  -    Fr/i.  v.  Ledebur  .  I.  S.  liK). 

Eberti  (Schild  geviert  mit  Mittelschildc.  Im  bläuen  Mittel- 
schilde ein  quergelegtes ,  goldenes  Jagdhorn  mit  nach  Oben  stehen* 
dem  Bande.  1  und  4  in  Gold  der  eiuwärtsgekehrte,  silbern  bewehrte 
Kopf  eines  schwarzen  Ebers  und  2  und  3  m  Schwarz  ein  einwärts- 
gekehrter, gekrönter,  doppelt  geschweifter,  goldener  Löwe).  Preuss. 
Adelsstand.  Diplom  vom  29.  Mai  1811  für  den  (lutsbesitzer  Ebertz, 
Herrn  auf  Merzestwo  bei  Neustadt  im  Reg.-Bez  Danzig.  Ein  Nach- 
komme desselben  war  1843  k.  preuss.  Regierungsrath  zu  Breslau. 

9,  ffeUöaeh,  1.  S.  308.  —  N.  Pr.  A.-L.  H.  S.  102,  IH.  8.  6  u.  V.  8.  140.  —  Frk.  v.  Le- 
/.>*irr,  I.  8.  1«0.  —  W.-B.  d.  pieiin».  Mon.    HI.  11.  —  Kneschkr.  III.  8.  Il2. 

EberB  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Gold  ein  rechtsgekehrter, 
silbern  bewehrter,  schwarzer  Eberskopf  und  2  und  3  in  Schwarz  ein 
linksgekebrter,  gekrönter,  doppelt  geschweifter,  goldener  Löwe). 
Rirfchsadelsstand.  Diplom  vom  10.  Sept.  1667  für  Abraham  Eberz, 
Bürgermeister  zu  Isny.  Derselbe  stammte  aus  einem  alten  Patricier- 
geschlechte  der  jetzt  unter  württembergischer  Oberhoheit  den  Grafen 
V.  Quadt-Wykradt  gehörigen,  ehemaligen  freien  Reichsstadt  Isny  an 
der  Argen,  welches  in  der  Person  des  Caspar  Eberz  1543  einen 
kaiserlichen  Wappenbrief  erhalten  hatte.  Leonhard  v.  E.,  geb.  1750, 
in  vierter  Generation  von  Abraham  v.  E.  stammend,  evangelischer 
Pfiurrer  zu  Aeschach  bei  Lindau ,  wurde  der  Adelsmatrikel  des  Kgr. 
Bayern  einverleibt. 

».  Lang,  S.  323.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  V.  18.  —  9.  Hefner,  bayer.  Adel,  I.  83  n.  8. 
74  ■.  BrgSni.-Bd.  8.  12.  —  Sn^$ehke,  HI.  s.  112  u.  113. 

Ebers,  Eberti,  Eberti  t.  Ebertifeld,  Ritter  (Schild  durch  eine 
aufsteigende  Spitze  von  Gold  und  Schwarz  gctheilt,  3feldrig  und  in 
jedem  Felde  ein  Eberkopf  von  gewechselten  Farben).  Böhmischer 
Ritterstand.  Diplom  vom  24.  April  1675  für  Johann  Leonhard  Ebertz, 
mit  dem  Prädicate:  v.  Ebertzfeld.  Die  Familie  war  zu  Anfange 
des  vorigen  Jahrb.  in  Schlesien  mit  Dziewentline  im  Kr.  Militsch 
und  im  Posenschen  mit  Introschin  im  Kr.  Krochen  begütert. 

Sinupka,  II.  8.  603.  —  Frk.  v.  Ledebur ,  I.  8.  190.  —   Siebmacher,  V.  Zimate,  10. 

Eberti  «id  Reckensteli  y  Freiberrea  (in  Roth  zwei  schrägrechtc, 


—    11    — 

silberne  Balken.  Gegen  die  rechte  Ober-  und  linke  Unter -Ecke  des 
Schildes  liegt  ein  abgehauener  p]berkopf  und  gegen  die  linke  Ober- 
und  rechte  Unter-Ecke  stehen  neben  einander  zwei  Straussenfedern, 
roth,  silbern).  Ein  aus  dem  Limburgischen  stammendes  Adelsgc- 
schlecht,  dessen  Freiherrnstand  dnrch  Zeugen -Aussage  und  Lehne- 
Briefe  weit  t\ber  löO.Tnhre  zurück  erwiesen  ist.  —  Die  Gebrüder 
Johann  Wilhelm  Heinrich  Joseph  Freih.  v.  Kberz,  geb.  1783,  k. 
bayer.  Hauptm.  a.  D.  und  Ritter -Lehen -Vasall  zu  Üockenstein  und 
Johann  Baptist  Michael  Freih.  v.  E  ,  geb.  1786,  k.  bayer.  Lieut. 
a.  I).,  wurden  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

r.  Lang,    Njiclitrnj:.  N.  40.    —    W.-B.    «I.    Kjtr.   nayrrn,  II.  S9  ii.   v.    Wolclfin.    2.  Abth. 
H.   IH7.  —  r.   llrjHPr.  l)ji>.r.  Ail.l,  Tnh.  2t>  ii.  N.  ,r.».  -    Kneschke.  111.  8.   11.1  u.  114. 

Hiischwald,  s.  Eybiswuld,  Eibiswald. 

Ebner  y.  EbenaH,  Kitter.  Erbländ.-österr.-  u.  Keichsritterstand. 
Diplom  von  1735  für  Somuel  Franz  Kbmer,  Tabackgefölls-Adminis- 
trator  in  Steyermark  und  Kärnten,  mit  dem  Prädicate:  v.  Ebenau. 

ileyeiU  r.  Mahl/fl,i,  S.  H)6. 

Ebner^  Ritter.  Böhmischer  Bitterstand.  Diplom  von  1694  für 
Susanna  Renata  Ebner,  geb.  Brause  und  für  die  drei  Söhne  dersel- 
ben, Ferdinand  Johann.  Georg  Adam  und  Leopold  Joseph  Ebner,  so 
wie  für  den  Enkel,  Franz  Ludwig  E.  Die  Notitication  dieser  Erhe- 
bung erfolgte  1 7.  Apr.  1694  an  die  k.Oberamts-Ilegierung  zu  Breslau. 

Ebier  t.  Eschenbafh,  aucFi  l'rfiberreu  (von  Blau  und  Gold  neun- 
mal von  oben  nach  unten  gespitzt,  so  dass  von  jeder  Farbe  vier  und 
eine  halbe  mittelgrosse  Querspitze  erscheinen).  Im  Kgr.  Bayern 
anerkannter  Freiherrnstand.  Anerkennungsdiplom  von  1824  fttr  die 
ftltere  Linie  des  Stammes.  Eins  drr  ältesten  nttrubergischen  Adels- 
geschlechter, welches  nach  doni  1552  von  den  Harsdörfern  durch 
Vermählung  erlangten,  an  der  I^egnitz  im  k.  bayer.  Landgerichte 
Hersbruck  gelegenen  Rittergute  Eschenbaoh  sich:  Ebner  v.  Eschen- 
bach geschrieben  hat.  Dasselbe  ist  schon  seit  dem  17.  Jahrh.  be- 
kannt und  kommt  in  lateinischen  Urkunden  mit  den  Namen :  Ebna- 
rii,  Ebenarii,  Ebneri,  in  deutschen  mit  den  Namen:  Ebener  und  Eb- 
ner vor.  Unter  den  Familien,  welche  gleich  nach  1138  nach  Nürn- 
berg zogen,  oder  diese  Stadt  nach  der  hingestellten  Ruhe  aufs  Neue 
zum  Sitze  wählten,  befand(>n  sich  auch  die  Ebner,  deren  mehrere  in 
den  Urkunden  der  nächsten  Zeit  genannt  werden.  Bereits  1285  sass 
Hermann  Ebner  im  Rathe  zu  Nürnberg  und  um  dieselbe  Zeit  erscheint 
El»erhard  Ebner  als  Schöpf  des  kaiserlichen  Landgerichts  zu  Nürn- 
berg. Derselbe,  verm.  mit  Anna  TeuflFIin,  war  der  nähere  Stammva- 
ter des  ganzen  (Jeschlechts,  aus  welchem  mehrere  Sprossen  in  der 
folgenden  Zeit  den  Ritterschlag  erhielten  und  zu  kaiserlichen  Die- 
nern ernannt  wurden.  1530  ertheilt  ein  kaiserliches,  zu  Bologna 
ausgefertigtes  Diplom  dem  „erbaren"  (tcschlecht  der  Ebner  besoiin 
iJere  Freiheiten.  —  Von  früher  Zeit  an  verwendete  die  Familie  ihren 
Keichthuin  zu  Stiftungen  für  Kirchen,  Klöster  und  Arme,  auch  zeich- 
neten sich  mehrere  (7li(>der  des  Geschlechts  als  Gelehrte  und  in 
Staatsdiensten  aus.    Zu  letzteren    gehören  namentlich  Paul  Ebner, 


—     \2     — 

gest.  1691,  Senator  in  Ntirüberg  und  der  Sohn  desselben,  Hierony- 
nius  Wilhelm  Ebner,  gest.  1752,  Losunger  der  Stadt  Ntlrnberg,  Rit- 
tei  und  k.  k.  w.  Ratb,  welcher  wegen  seiner  grossen  Bibliothek  und 
seineu  reichen  Kunstsammlungen  in  weiten  Kreisen  bekannt  war. 
Nachdem  1793  seine  Linie  mit  dem  Enkel  erloschen  war,  kamen 
seine  Schätze  durch  die  Allodial-P'rben  1813  und  1819  zur  Verstei- 
gerung. —  1813  wurde  die  Familie  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr. 
Bayern  eingetragen  und  zwar  nennt  v.  Lang  folgende  Familienglie- 
der: die  Brüder  Paul  Wilhelm  E.  v.  E.,  geb.  1733,  k.  bayer.  pens. 
Stadtrichter  zu  Nürnberg  und  Johann  Sebastian  E.  v.  E.,  geb.  1744, 
k.  bayer.  Major  a.  D.,  mit  den  Söhnen  des  verstorbenen  Bruders  Jo- 
hann Wilhelm:  Jobst  Wilhelm,  geb.  1761,  k.  bayer.  Hauptm.  a.  D. 
und  Paul  Sigmund,  geb.  1766.  —  1824  aber  wurde,  wie  oben  ange- 
geben, das  Geschlecht  der  Freiherrcn-Classe  des  Kgr.  Bayern  einver- 
Icibt.  —  Die  jetzigen  Freiherren  E.  v.  E.  sind  Nachkommen  des 
1754  verstorbenen  Friedrich  Wilhelm  E.  v.  E.,  Pfleger  der  freien 
Reichsstadt  Nürnberg  zu  Uersbruck,  verm.  mit  Anna  Maria  Grund- 
herr V.  Altenthann,  gest.  1751.  —  Aus  dieser  Ehe  stammte  Paul 
Wilhelm  E.  v.  E.,  gest.  1819,  Stadt-  und  Bannrichter  zu  Nürnberg, 
verm.  in  erster  Ehe  mit  Anna  Maria  Grundherr  v.  Altenthann,  gest. 
1774  und  in  zweiter  mit  Anna  Catharina  Freiin  Löffelholz  v.  Col- 
berg,  gest.  1816.  Aus  erster  Ehe  entsprossten  zwei  den  Stamm  fort- 
setzende Söhne:  Freih.  Wilhelm  und  Freih.  Ferdinand.  Freih.  Wil- 
lidm,  geb.  1796,  k.  bayer.  Kammerjunker  und  Revierförster,  verm. 
sich  in  erster  Ehe  mit  Helena  v.  Scheurl  auf  Schwarzenbruck,  gest. 
1884  and  in  zweiter  mit  Katinka  Magdalena  v.  Gelpert-Pflaumer,  geb. 
1798,  Freih.  Ferdinand  aber,  gest.  1843,  war  mit  Susanna  Weinhold, 
■^.  geb.  1802,  vermählt.  Die  Nachkommen  Beider  sind  im  Geneal.  Ta- 
.}  schenb.  der  freih.  Häuser  eben  so  genau  aufgeführt,  wie  die  der  aus 
^  d^r  zweiten  Ehe  des  Paul  Wilhelm  E.  v.  E.  stammenden  beiden  Söhne, 
welche  den  Stamm  fortpflanzten.  Diese  beiden  Söhne  sind:  Chris- 
toph Andreas  Wilhelm  E.  v.  E.,  gest.  1837,  k.  bayer.  Hauptm?  u. 
Platz-Adjutant  in  München,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Benigna  Pfrct- 
scher,  gest.  1816,  in  zweiter  mit  Amalie  Freiin  v.  Hacke  zu  Schweins- 
peunt,  verw.  Freifrau  v.  Andrian,  gest.  1822  und  in  dritter  mit  Eva 
Conrad,  geb.  1800  und  Gottlieb  E.  v.  E.,  geb.  1787.  Senior  der  Fa-; 
milie  und  Regicrer  des  Stammguts  Eschenbach,  Administrator  des 
Freih.  v.  Huttenschen  Damenstifts  zu  Nürnberg  etc.,  verm.  mit  Bar- 
bara Ackermann  aus  Wolfersdorff,  gest.  1853. 

Biedermann,  Nüniborg.  I'atrir.  Tab.  22-45.  —  N.  Gonoal.  lUndb. ,  1777  S.  199—202  u. 
1778  8.  2ü2.  -  e.  Lanff ,  S.  ;«3.  —  ({eiitul.  Taschenb.  d.  freih.  Häiihit,  1859  8.  151-158.  — 
Siebmacher,  I.  206  u.  VI.  21  u.  25.  —  Tyroff,  I.  46  ii.  Siebenkees.  l.  8.  345  u.  346.  —  W.-B. 
d.  Kgr.  Bayern,  V.  19:  K.  r.  B.  u.  IX.  97:  Freih.  E.  v.  E.  -  r.  Hefner  ,  bavr.  Adel.  Tab. 
29  u.  8.  82. 

Ebner  ?.  Rtsensteii.  Erbländ.-österr.  Adelsdiplom  von  1839  für 
Johann  Nepomuk  Ebner,  k.  k.  Gouvernementsrath,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Rosenstein. 

.^ugsb.  AHg.  Zeit.    1839. 

Ebnetttr.  Ein  in  Schlesien  angesessen  gewordenes  Adelsge- 
schlecht, aus  welchem  der  k.  preuss.  Major  a.  D.  v.  E.  1819  Herr 
auf  GN^rlitE  im  Kr.  Oels  war. 

Frh.  9.   Ledebur,  HI.  8.  244. 


—      13      - 

Ehrt,  fkrt,  genannt  Pfaff.  Altes,  thttringiscbes  Adelsgeschlecht, 
dessen  Name  schoD  um  die  Mitte  des  13.  Jahrb.,  Everba  and  Ebera 
geschrieben,  vorkommt  und  dessen  Stammbaus  wohl  Ebra  im  Scfawarz- 
barg-Sondersbausischen  war.  Im  14.  und  15.  Jahrb.  sass  das  Ge- 
scblecht  im  Rathe  der  Stadt  Heiligenstädt  im  ietzigen  Regierungsbe- 
zirk Erfurt  und  besass  später  im  16.  und  17.  Jahrb.  die  Gflter  Bila 
i^nd  Ustrungen  im  Kr.  Sangerbausen.  —  Zu  demselben  gehörte  Wil- 
^.helm  Augast  Ludwig  v.  Ebra,  k.  preuss.  Generallieutenant  und  zuletzt 
commandirender  General  in  den  Provinzen  zwischen  der  Elbe  und  der 
Weser,  welcher,  einige  Jahre  nach  Zurücktritt  aus  dem  activen 
Dienste,  28.  Juni  1816  starb.  So  viel  bekannt  ist,  schloss  dersebe 
den  Mannsstamm  seines  Geschlechts  und  sein  Schwiegersohn,  Wil- 
helm Pfaff,  k.  preuss.  Lieutenant,  erhielt  1822  die  königliche  Erlaub- 
ni«s,  sich  v.  Ebra,  genannt  Pfaff  schreiben  und  das  v.  Ebra'scbe  Wap- 
pen (in  Blau  eine  schräg  links  gelegte,  silberne  Leiter  mit  fünf 
Sprossen)  führen  zu  dürfen.  Letzterer  ist.  nach  Allem  der  im  N. 
Preuss.  Adelslexicon  als  Sohn  des  General-Lieutenants  v.  E.  aufge- 
führte Officier  im  k.  preuss.  7.  Kuiraasier-Regimente  v.  E.,  welcher 
sich  früher  im  Reitergefechte  bei  Hainau  in  Schlesien  ausgezeich- 
net hatte. 

N.  l'r.  A.-L.  II.  8.  102  u.  V.  S.  Hl.  —  Frh.  v.  Ladet ur  ,  f.  8.  190  ii.  IM.  S.  244.  — 
Sifhmacher,  I.  Ui< :  v.  Kbra.  Thüringisch.  ^  W.-B.  d.  Preu9S.  Monarch.  III.  11:  v.  Kbra, 
sonst  gen.  Ffaf.  —  Knetchke,  I.  8.  130  u.  131. 

Ehran  ?.  Wilileuberg.  Altes,  altbayerisches  Adelsgeschlccht. 
Der  Name  Ebran  war  zuerst  Taufname,  wurde  aber  später  Ge- 
scblechtsname:  der  Stamm  beerbte  die  v.  Rohrbach  und  nahm  zo 
seinem  Schilde:  (von  Silber  und  Blau  mit  Zinnen  schiäg-liuks  ge- 
theilt)  das  Rohrbachsche  Wappen  (in  Silber  drei  linke,  schwarze 
Spitzen)  an.  —  Johann  E.  v.  W.  reiste  184  0  zum  heiligen  Grabe  und 
Anna  E.  v.  W.,  Gemahlin  Adam's  v.  Muggenthal,  starb  1H14.  Mit 
derselben  ist  wohl  der  Name  des  Geschlechts  erloschen.  Das  Ebran- 
Rohrbachsche  Wappen  kam  an  die  v.  Dürsch,  s.  Bd.  IL  S.  600  u. 
601,  welche  in  dem  gevierten  Hauptschilde  im  1.  u.  4.  Felde  das 
Rohrbachsche,  im  2.  und  3.  das  Ebran'sche  Wappen  führen. 

Wifjtil.   Hitml,  II.  S.  63. 

^  Ebrowski.      Ein    in  Preussen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht, 

aus  welchem  1836  ein  Sprosse  dem  k.  preuss.  7.  Uhlanen-Regimente 
aggregirt  und  bei  dem  28.  Landwehr-Regimcnte  zur  Dienstleistung 
commandirt  war. 

N.  l'r.  A.-L.  II.  K.   102.  —  Frh.  v.   Ledebur,  I.  S.   190. 

Eccard^  Ritter.  Reichs-  und  erbländ.-österr.  Ritterstand.  Di- 
plom von  1725  für  Werner  Johann  Eccard,  k.  k.  Kammerdiener. 
Derselbe,  gest.  1763  ohne  Nachkommen,  war  am  23.  Jan.  1737  unter 
die  neuen  Geschlechter  des  uiederösterreichischeu  Ritterstandes.auf- 
genommen  worden. 

WixsgriU,  II.  8.  323.   MeyerU  c.  Mühlfeld,    S.   10«. 

Eccher^  Egger^  t^%ctvk  in  larienfreüd^  larienfreiil,  larienfrid.  Ein 

in  die  tiroler  Adelsmatrikel  unter  dem  Namen:  Egger  zu  Marienfreud 
eingetragenes  Adelsgeschlecht,  in  welches  nach  Megerle  v.  Mtthlfeld 


—     14     — 

1726  in  der  Person  des  Georg  Eggern,  nach  Anderen  Johann  Seba- 
stian Kgger,  Stadt-  and  Landrichters  zu  Kufstein  in  Tirol,  der  Adel 
mit  dem  Prädicate:  t.  Marienfrid  kam. 

MegerU  v.  Mih\feld,  Er)|;äiix.-Bd.  S.  274.  —  Pro vinxial  •  Handbuch  von  Tirol  Ar  1M7. 
8.  29U  In  dor  tiroler  LHiidetfhiMtrikel.  —  r.  HffnQr,  tiroler  Adel,  Tali.  ft.  u.  S.  5.  n.  EndLm.- 
JM.  Tab.  9.  8.  2S. 

EcdKaTj  Egger  t.  Ecb«,  Ecch«^  Ecc •  «nd  larienberg.  Tiroler  Adal^ 
geschlecht;  in  welches  nach  Megerle  v.  MUblfeld  1791  zwei  Dii'lome 
gekommen  sind.  Das  fine  erhielt  Christian  Stephan  £gger  ▼.  EohDi^'t 
von  Deatgchmeth^  Gerichts  Kroumetz  in  Tirol,  mit  dem  Prädicmt: 
Edler  v.  Marienberg,  das  Andere  aber  Christian  Egger  unter  Aner- 
kennung seiner  Abstammung  vou*  der  adeligen  Familie  Egger  v.  Echo 
,und  mit  Verleihdng  desPrädicats:  v.  Mar^enberg. 

Megerle  v.  MuM/eld,  8.  176.  Cdajt  hier  aiiKOKebeiic  PrAdicat ;  MarienfelM  ist  unrirhtig;  ti. 
KTKäux.-Ud.  S.  274  (mit  dem  rlehtiKrn  Prndicato  v.  Marieiilierij;;.  —  v.  Hefner,  tiroler  A(|t>l. 
Ergäiiz.-Bd.  Tab.  18  u.  8.  29;    Eccher  v.  Eccho  u.  Marienhery. 

Echt,  8.  Bachof  (Bachoven)  v.  Echt,  Bd.  I.  S.  163  u.  164. 

Echten.  Altes  Adelsgeschlecht,  welches  zur  westphälischon  Rit- 
terschaft gehörte.  Dasselbe  führte  im  silbernen  Schilde  drei,  2  u.  1. 
schwarze  Adler  und  stand  wohl  im  Zusammenhange  mit  dem  ebenfalls 
zur  westphälischen  Ritterschaft  zählenden  Geschlechte  v.  Kovendeu, 
deren  Wappen  in  Gold  drei  roUie  Adler  zeigte. 

N.  Fr.  A.-L.  II.  S.  102.  —  Siebmacher,  III.  1S4.  o.  V.  146. 

»  Echter  ?.  ■•  ra  lespelbmn,  anch  Vreiherren.    Altes,  fränkisches 

Adelsgeschlecht,  welches  durch  seine  Besitzungen  der  Ritterschaft 
des  ehemaligen  reichsfreien  Canton  Steigerwald  einverleibt  war.  Aus 
demselben  erhielt,  wie  Gauhe  angiebt,  Peter  E.  v.  M.,  welcher  1530 
als  Herr  auf  Rothenfels  und  kurmainzischer  Rath  vorkommt,  mit  sei- 
nem Bruder  Valentin  den  Freiherrnstand:  eine  Angabe,  welche  nicht 
ganz  richtig  sein  kann,  da  es  feststeht,  dass  Valentin  E.  v.  M.,  gewese- 
ner Domherr  zu  Würzburg  17.  März  1623  in  des  H.  R.  R.  Freih.-  u. 
Edlen -Pannerherrnstand  erhoben  worden  ist.  Ein  Sohn  des  Peter 
E.  V.  M.,  war  der  bekannte  Bischof  Julius  zu  Würzburg,  gest.  1617, 
welcher  dem  Hochstifte  44  Jahre  lang  vorstand  und  welcher,  1582- 
beinahe  Kurfürst  zu  Mainz  geworden  wäre.  Von  dem  Bruder  desselben, 
Dieter  E.  v.  M.,  stammte  Philipp  Christoph ,  Amtmann  zu  Rotenfels. 
Der  Stamm  ist  1665  mit  Johann  Philipp  E.  v.  M. ,  welcher  unver- 
mählt starb,  ausgegangen,  worauf  die  Nachkommen  des  1659  verstor- 
benen Philipp  Ludwig  v.Jngelheim.  Amtmanns  zu  Miltenberg  u.  Oberst- 
lieutenants, welcher  sich  1648  mit  Maria  Ottilia,  der  Erbtochter  des 
Carl  Rudolph  Echter  v.  Mespelbrunn ,  vermählt  hatte ,  mit  kaiserli- 
cher Genehmigung  1698  mit  ihren  angestammten  Namen  und  Wappen 
den  Namen  und  das  Wappen  der  Familie  Echter  u.  Mespelbrunn  ver- 
einigten. Später,  1737,  kam  in  die  Familie  v.  Jngelheim,  genannt 
Echter  v.  u.  zu  Mespelbrunn,  der  Grafenstand  und  in  dem  gevierten 
Schilde  derselben  zeigt  Feld  2  u.  3  das  alte  Wappen  der  Echter  von 
Mespelbrunn:  in  Blau  ein  schrügrechter,  silberner,  mit  drei  blauen 
Ringen  belegter  Balken. 

BuceiM,  U.  Secl.  2.  S.  107.  -  Hunthrucht,  S.  A\.  —  Ganhe,  1.  S.  4Cn  u.  407,  nacli  Pa- 
storii  Fraacuiiia  redivivaund  Jmhoff,  Not.  Prov.  Jiup.  Lib    3  Cap.  4.  —  r.  Hattsteiti,  1.  8.  137 


'■"       —     15     — 

a.  tir.  S,  157  u.  164.  —  Zedier,  VIII.  8.  129.  —  E»tor,  Tnb.  \\.  u.  8.  500.  —  Biedermann, 
Cautun  siuigerwald,  Tab.  202'-))0S.  —  Salver,  8.  265.  440.443.  476.  487.  4M.  500.  515  u.  588. 
^  Siebmacher.  \.  lOS.  —  v.  MedingA\,S.  144  u.  HI.  8.   838. 

Echterdfagei.  Altes,  schwäbisches,  bis  1418  vorgekommenes 
Adelsgeschlecht  aas  dem  gleichnamigen  Stamm- Hause  bei  Stuttgart. 

r.  Uefner,  ansgeftArbunor  «chw&biMcher  Adel,  Tab.  2  ii.  8.  18. 

Echiel^  EclucUe.  (Sckild  mit^  von  Roth  und  Silber  gerautetem 
Schildeshaupt.  Im  silbernen  Schilde  und  in  der  Mitte  desselben,  also 
das  Schildeshaupt  mitbelegend,  ein  Ring,  an  welchem  sechs  Lilien- 
stäbe zusammenlaufen.)  Altes,  oberhessisches,  zuerst  1237  vorkom- 
mendes, zum  Fuldaischen  Lehnshofe  gehörendes  Adelsgeschlecht,  aus 
welchem  zuletzt  1495  Johann  v.  Echzel  als  Fuldaischer  Lehnmann 
beliehen  wurde. 

Schannat,  8.  75.  —  e.  Meding,  lU.  8.   147, 

Echiel,  Ritter.  Georg  Wendl  v.  Echzel,  Reichs-Ritter  aus  Schwa- 
ben, nach  Allem  aus  einem  von  der  im  vorigen  Artikel  aufgeführten 
Familie  verschiedenen  Geschlechte,  wurde  10.  Febr.  1663  unter  die 
neuen  ^Geschlechter  des  niedcr-österr.  Ritterstandes  aufgenommen, 
starb  aber  schon  nach  einigen  Jahren  ohne  männliche  ^Nachkommen- 
schaft. 

WiugriU,  U.  8.  323  u.  324. 

Eck.  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Roth  zwei 
schräge  linke,  silberne  Balken  und  zwischen  denselben  zwei  schrägge- 
stellte, silberne  Rauten;  links  ein  schwarzer  Greif  mit  ausgeschlage- 
ner, rother  Zunge  und  aufgerecktem  Schweife).  Ein  von  Siebmacher 
unter  den  Geadelten  aufgeführtes  Adelsgeschlecht,  dessen  Wappen 
v.  Meding  nach  einer  Stammbuchzeichnung  von  1593  mit  der  Unter- 
schrift: Adam  v.  Eck  beschrieben  hat. 

Siehmacher,  IV.  8.  56.  —  9,  Mading,  I.  8.  138  u.  139. 

Eck  (in  Blau  fünf,  3  u.  2,  goldene  Lilien).  Ein  aus  der  Provinz 
Ober-Yssel  stammendes  Adelsgeschlecht,  aas  welchem  im  17.  Jahrh. 
Michal  V.  Eck  als  Drost  zu  Stichhausen  in  Fürstl.  Ost -Friesische 
Dienste  kam.  Von  seinen  Töchtern  war  die  Eine,  wie  seine  Schwester, 
Stifts- Fräulein  zu  Deventer,  die  andere  aber  Hofdame  der  Königin 
Charlotte  Amalie  von  Dänemark  und  die  dritte  vermählte  sich  mit 
dem  herz.  Sachsen -Eisenach.  Geh.-Rath  v.  Harstall.  Der  einzige 
Sohn  war  erst  k.  dänischer  u.  später  k.  k.  Capitain.  —  v.  Meding 
führt  eine  Stammbuchszeichnung  von  1600  mit  der  Unterschrift: 
Henrick  van  Eck  an. 

Gauhe,  I.  8.  4(^7  nach  dem  MSt.  Geiieal.    —   Siehmacher,  V.  40.  v.Rck.  Burgiiiidiscb. — 
r.  Meding,  II.  8.  145  u.  146. 

I  Eck  (in  Silber  ein  schräglinker,  oben  und  unten  fünfmal  gezinn- 

ter  Balken).  Ein  aus  Dillenburg  im  Nassauischen  stammendes,  ur- 
sprünglich niederländisches,  1824  in  Frankfni*t  a.  M.  eingebürgertes 
and  in  den  Niederlanden  bedienstetes  Adelsgeschlecht.  —  Bartholo- 
maeus  Jacob  v.  Eck,  geh  1719,  kam  nach  Deutschland  und  wui-de 
später  Fürstl.  Nassau.  Oranischer  Regierungsrath.  Von  den  Nach- 
kommen war  Friedrich  v.  E.  bis  vor  einigen  Jahren  in  Nassau  begü- 
tert und  der  Bruder  defselbeo,  August  v.  E.,  war  im  3.  u.  4.  Jahrzehnt 


—      16     — 

dieses  Jahrh.   k.  niederl.  Legationsrath  und  Geschäftsträger  am  k. 
wörttemb.  Hofe. 

9.  Hefner^  nassauischer  Adel,  Tab.  .12  u.  S.  11.  —  Kneichke,  IV.  8.  104; 

Eck  (im  Schilde  ein  gekrönter,  eine  Raute  haltender  Löwe). 
Ein  in  Pommern  mit  Lentschow  bei  Stralsund  ansässig  gewordenes 
Adelsgescblecht,  welches  aus  Holland  nach  Pommern  gekommen  sein 
soll  und  aus  welchem  einige  Sprossen  in  der  k.  preuss.  Armee  dienten. 
Noch  1852  stand  ein  Lieutenant  v.  Eck  im  10.  Landwehr  -  Husaren- 
Regimen  te  u.  1854  war  in  Schlesien  im  Kr.  Guhrau  das  Gut  Kahlau 
in  der  Hand  der  Familie. 

N.  Pr.  A.  L.  V.  S.  141.  —  Frtih.  v.  Ledebur,  I.  8.   190.  u.  III.  S.  244. 

Eck.  Reichsadelstand.  Diplom  von  1712  für  Martin  Johann  Eck, 
k.  k.  Oberstwachtm^ister. 

Meyerle  v.  Mühlfeld,  Ergiuz.-Bd.  8.   273. 

Eck,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  v.  1725.  für  Jobann 
Helfried  v.  Eck,  k.  k.Capitain- Lieutenant  bei  Freih.  v.  Sickingen 
Infanterie. 

Megeile  v.  Mühl/eld,  Ergäui.-Bd.  8.   136. 

Eck  Hnil  HüHgersbach,  Egg,  Eckh,  Egkh  v.  Hiiugersliach,  auch  fttX- 
herreu  miil  lirafei.  (Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  Mittelschild 
der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  schwarz  ein  silberner  Querbalken 
und  links  von  Schwarz  und  Silber  fünfmal  mit  gewechselten  Farben 
quer  getheilt,  oder  auch  von  Schwarz  und  Silber  geschacht.  1  u.  4 
von  Silber  und  Roth  der  Länge  nach  getheilt  mit  einem  Monde  von 
gewechselten  Farben  und  2  u.  3  in  Silber  ein  springender,  gekrönter, 
blauer  Wolf).  Erbläud.-österr.  ü.  Reichs- Freiherrn-  u.  Grafenstand. 
Erbländ.-österr.  Frei herrnstandsdiplom  vom  13.  März  1560  für  Mag- 
nus V.  Eck  u.  Hungersbach,  k.  Reichshofrath  und  die  Vettern  dessel- 
ben, Bonaventura  und  Johann  v.  E.  u.  H. ;  Reichsfreiberrnstands-Di- 
plom  vom  28.  Dec.  1688-  für  Ernst  und  Ludwig  Freiherren  v.  Egkh 
0.  H.,  Erb-Laud.-StabeUneister  des  Herzogthums  Krain  u.  der  windi- 
schen Mark  und  Beichsgrafendiplom  vom  4.  Juli  1695  für  Hannibal 
Freih.  v.  Egkh  ib  H.  —  Altes,  krainer  Adelsgeschlecht,  welches  nach 
Einigen  aus  Bayern  stammen  soll.  Ulrich  von  Kck  lebte  um  1375  in 
Krain  -und  pflanzte  den  Stamm  fort.  Sein  Sohn  Heinrich  v.  Egkh, 
nach  andern  Angaben  ein  Sohn  des  Veit  v.  E.  aus  der  Ehe  mit  Ur- 
sula V.  Liebenberg,  war  um  1450  mit  Margaretha  v.  Hungersbach, 
der  Letzten  ihres  alten  Stammes,  vermählt.  Aus  dieser  Ehe  entspross 
Georg  V.  E.,  gest.  1537,  des  K.  Maximilian  1.  Rath  u.  Landeshaupt- 
mann zu  Görz.  Derselbe  erhielt  laut  Kaufbriefes  vom  30.  Juli  1500 
das  Schloss  Neuburg  an  der  Rauneck  in  Krain  mit  der  kaiserlichen 
Bewilligung,  die  verfallene  Burg  zu  bauen  und  Egkh  zu  benennen  u. 
eben  so  belehnte  der  Kaiser  1502  ihn  und  seinen  Bruder  mit  dem 
nach  dem  Tode  der  Mutter  denselben  zugefallenen  Schlosse  Hungers- 
bach in  Krain,  so  wie  mit  dem  Titel,  Wappen  und  dem  von  dem  Hun- 
gersbachschen  Geschlechte  getragenen  Öbersten-Erbland-Stabelmei- 
ster-Amte  des  Herzogthums  Krain  und  der  windischen  Mark.  —  Ans 
der  Ehe  mit  Gatharina  v.  Lichtenstein-Castelcorn  hiuterliesa  Georg 


—     17     — 

V.  E.  U.H.  drei  Söhne,  Bonaventura,  Anton  u.  Johann,  welche  die  Stifter 
dreier  Linien  wurden.  Die  Nachkommenschaft  Bonaventura's,  die  ältere 
Linie,  in  welche ,  s.  oben,  der  Reichsgrafenstand  gekommen  war,  er- 
losch 15.  Dec.  1760  mit  Leopold  Friedrich  Grafen  v.  E.  u.'H.,Für8t- 
"  bischof  z.  Ollmütz;  Anton's  Linie,  die  mittlere,  ging  1618  mit  Mar- 
quard  Freih.  v.  E.  u.  H.,  deutsch-  Ordensritter  und  Land-Comthur 
der  Balley  Oesterreich,  aus,  Johanns  Linie  aber ,  die  jüngere,  blühte 
nach  seinem  1579  erfolgten  Tode  dauernd  fort.  Derselbe  war  mit 
Martha  v.  Madruzzy  vermählt ,  und  von  ihm  läuft  die  Stammreihe, 
wie  folgt,  fort :  Freih.  Bartholomäus :  zweite  Gemahlin :  Maria  Grf .  v. 
Khevenhüller;  —  Freih.  Volckard:  Catharina  von  Thannhausen;  — 
Freih.  Johann  Paul:  Felicitas  Freiin  v.  Moschkon;  —  Freih.  Georg 
Volckard,  gest.  1678:  Anna  Elisabeth  Freün  Geinger  v.  Grunpichel; 
—  Freih.  Georg  Ebrenreich,  gest.  1741,  k.  k.  Kämm.  u.  Oberst:  Jo- 
hanna Franziska  Köchler  v.  Schwandorf;  —  Freih.  Johann  Ignaz, 
gest.  1771, kurpfälzischer  Kämm.,  Oberstlieutenant  im  Regim.  Zwei- 
brücken, Herr  zu  St.  Georgen  a.  der  Stilfing  in  Steiermark,  Dürren- 
bard  n.  Gindringen  in  Schwaben  etc. :  Maria  Anna  Grf.  v.  Gleisbach, 
gest.  1801:  —  und  Freih.  Maximilian  Joseph,  gest.  1838,  Herr  auf  St. 
Georgen  in  Steiermark,  k.  k.  Kämmerer,  ständischer  General-Einneh- 
mer zu  Graetz  etc.:  Aloysia  Gräfin  v.  Wurmbrand  -  Raittenau ,  geb. 
1788  u.  verm.  1807.  Aus  dieser  Ehe  leben,  neben  zwei  Töchtern, 
Grf.  Adele,  geb.  1820  und  Grf.  Henriette,  geb.  1825,  drei  Söhne: 
Freih.  Franz,  geb.  1807.,  Oberst-Erbland-Stabelmeister  des  Herzogth. 
Krain  u.  der  windischen  Mark,  k.  k.  Rittm.  v.  d.  Armee,  Freih.  Gu- 
llfav,  geb.  1812,  k.  k.  Kämm.  u.  Oberstlieut.  im  Adjutanten  -  Corps  u. 
Freih.  Moritz,  geb.  1817,  k.  k.  Rittm.  verm.  1850  mit  Ida  Grf.  Du 
Parc,  geb.  1825,  aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter,  Adele,  geb.  1851  u. 
Mathilde,  geb.  1854,  stammen. 

Bucelini,  II.  Sect.  2.  S.  108.  —  Sprner,  Histor.  Jnsign.  S.  732  u.  T«b.  5.  —  Seifert, 
AhnentAfel.  —  Hühner,  III.  T«b.  831—8.^4.  -.  Gauhe,l.  8.  467  u.  468.  —  WiMgriU,  lt.  8. 
»4—331.  —  SchtHUts^  I.  8.  294  u.  2'Jb  —  Oeiieal.  Tuschenb.  d.  Freih.-H&user,  1848.  8.  1»2 
w94  ,  1849  8.  100-102  u.  18.')7.  8.  1.VJ  u,  153.  -  Sieömacher,  l,  28:  Freih.  v.  Kckh  u.  49: 
V.  Kckh,  Sleyerisch—  ».  Mediny,  I.  8.  137  u.  138:  Kikh.  -  8iip|)l.  »u  Siel.m.  W.-B.  H.  6. 
9.  Iff/ner,  •krainer  Adel,  Tab.  5  ii.  8.    8. 

Eck  ?•  lainieck.  Reichsadelstand.  Diplom  von  1710  für  Jo- 
hann Adam  Eck,  k.  Reichshofkanzlei- Verwandten,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Mainzeck. 

Megerle  9.  Mühl/eld,  Ergän/.-Bd.  8.  272. 

Eck  ?.  PantalcM.  Ein  von  Siebmacher  dem  burgundischen  Adel 
zugezähltes  Geschlecht,  welches  auch  unter  dem  cölnischen  Adel  vor- 
gekommen ist. 

Sielrt/uiekgr,  V.  808  u.  353  oder  Zusatx,  V.  35  u.  4U. 

Eckardslebea.  Thüringisches,  längst  erloschenes  Adelsgeschlecht, 
welches  1223  vorkam. 

V.  Bellbuch,  \.  8.  310  naHh  Thurinnia  Sacra.  S.  211  u.  Brückner,  Kircheu-  u.  Schuleii- 
:tUat  im  Herz.     Gotha.  II.  8tuck  5.  8.  54. 

Eckardt,  Eckart  (Schild  quer  gcthcilt:  oben  zwei  übereinander 
gelegte  Wolfsangeln  und  unten  geschacht).  Ein  in  der  Saline  Gross- 
Salze,  Kr.  Calbe,  Prov.  Sachsen,  begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht, 

Kuesehke,  Deutsch.   \d»'lii-Lex.    III.  2 


—      18     — 

welches  auch  im  15.  n.  16.  Jahrh.  za  den  Pfönnern  und  Thalschöp- 
pen  in  Halle  gehörte.  —  Cyriacus  E.  kommt  1479  und  Peter  E.  1510 
als  Pfänner  vor,  doch  beginnt  der  Stammbaum  der  Familie  erst  spä- 
ter m.it  Hermann  v.  E.  Von  den  I^chkommen  desselben  hatte 
Christian  Wilhelm  v.  E.  zu  Gross-Salze  drei  Söhne:  Eberhard,  gest. 
1756,  1734  Rittmeister  bei  den  k.  preuss.  Gensdarmen  und  1739 
k.  preoss.  Ober-Küchenmeister,  verm.  mit  einer  v.  Schmettau,  aus 
welcher  Ehe  zwei  Töchter  stammten;  Hieronymus  Wilhelm  v  E.,  ge- 
blieben 1757  bei  Breslau,  k.  preuss.  Oberst,  verm.  mit  Charlotte  Al- 
bertine  v.  Bosse,  ans  welcher  Ehe  Nachkommen  nicht  entsprossien 
and  Johann  Philipp  v.  E.,  gest.  1758  an  ehrenvollen  Wunden,  k. 
preuss.  Major,  welcher  sieben  Töchter  hatte,  von  denen  die  P^ine  sich 
mit  dem  Obersten  v.  Grolmann  in  Colberg  vermählte. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  141.  —  Frh,  r.  Ledebur,  I.  8.  190. 

Eckirdt.  (Schild  quer  und  in  der  obern  Hälfte  von  Roth  und 
Silber  der  Länge  nach  gethoilt:  unten  in  Gold  ein  schwarzer  Spar- 
ren, zwischen  welchem  und  einem  auf  grünem  Boden  nach  rechts  ste- 
henden, oben  kurz  abgehauenen  Eichenstamme,  welcher  durch  die 
Mitte  des  ganzen  Schildes  einen  grünen,  befruchteten  Eichenzweig 
treibt,  nach  der  rechten  Seite  ein  weisser  Hund  läuft).  Reichsadels- 
stand. Kursächsisches  Reichs- Yicariatsdiplom  voip  7.  August  1790 
für  Johann  Ludwig  Eckardt,  Doctor  der  Rechte,  Herz,  sächs.-wei- 
mar.  Geh.  Hofrath,  Professor  der  Rechte  und  Ordinarius  der  Juris- 
ten-FacuItät  zu  Jena.  —  Das  dem  Diplomsempfänger  ertheilte  Wap- 
pen führte,  s.  Freih.  r.  Ledebur,  I.  S.  190  u.  191  und  Siebmacher, 
IIL  94,  eine  schlesische  Adelsfamilie  dieses  Namens,  welche  in  d# 
Mitte  des  17.  Jahrh.  im  Oelsischen  mit  Mühlwitz  begütert  war.  — 
Die  hier  in  Rede  stehende  Familie  erlosch  1801  im  Mannesstamme. 

Hwidschriflllchc  Notinon.  —  Tyroff,  I.  197.  —  Knfschk^,  III.  8.  114  u.  115. 

Eckardt^  Eckart.  (Schild  durch  einen  schräg  rechten,  rothen 
Balken  getheilt:  rechts  in  Silber  drei  unter  einander  stehende,  sechs- 
strahlige,  goldene  Sterne  und  links  in  Blau  eine  nach  der  linken 
Seite  fliegende  weisse  Taube,  mit  einem  Oelzweige  im  Schnabel). 
Preussischer  Adelsstand.  Diplom  vom  30.  Sept.  1786  für  Johann 
Friedrich  Eckardt,  k.  preuss.  Capitain  bei  dem  Cadettencorps  in 
Stolpe.  Derselbe  starb  später  als  Major  und  Commandeur  des  Ca- 
dettenhau  es  in  Stolpe,  ohne  männliche  Nachkommen  zu  hinterlassen. 

V.  Heübaeh,  I.  8.  310-  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  102,  III.  8.  2  u.  V.  8.  141.  —    Frh.  v.   U- 
dekur,  I.  8.  190.  —  W.-B.  d.  Pr«u8s.  Monarch.,  III.  11.  —  äwmcäA«,  III.  8.  115  u.  116. 

Eekardt,  Eckard^  Eckhardt  ?.  Eckardtstein^  Eckardstein,  Eckhardt- 
ttein,  l^flherren.  (Schild  quer  getheilt:  oben  in  Silber  der  Preus- 
sische  Adler  mit  Scepter  und  Reichsapfel  und  unten  von  Gold  und 
Blau  Schrägrechts  und  durch  einen  rothen  Querbalken  getheilt,  auf 
welchem  neben  einander  drei  silberne  Eicheln  stehen).  Freiherrn- 
stand des  Königreichs  Preussen.  Diplom  vom  11.  Oct.  (nach  Ande- 
ren vom  20.  Febr.)  1799  für  Ernst  Jacob  Eckardt  (der  Name  wird, 
wie  angegeben,  sehr  verschieden  geschrieben),  Gutsbesitzer  im  Bran- 
denburgischen, unter  Beilegung  des  Namens  v.  Eckardtstein.  —  Der 


—     19     — 

Statnm  blOhte  fort  und  schied  sich  in  die  vier  Häuser  Falkenhagen, 
Prötzel,  Deutsch-Wilmersdorf  und  Lenenberg,  von  welchen  die  bei- 
den letztern  im  Mannesstamme  später  ausgegangen  sind.  Das  Haupt 
des  Hauses  Falkenhagen,  welchem  die  1805  erworbene  Herrschaft 
Falkenhagen  im  Kr.  Lebus  und  die  Herrschaft  Loewen  im  Kr.  Brieg 
zustehen,  ist:  Freiherr  Ernst  Carl  Julius,  geb.  1834  —  Sohn  des 
1844  verstorbenen  Freih.  Julius  aus  der  Ehe  mit  Imma  Grf.  Finck 
V.  Finckenstein,  geb.  1817  u.  verm.  1833  —  Besitzer  (in  Geraein- 
schaft mit  seinen  Geschwistern)  der  genannten  Herrschaften,  k. 
preuss.  Lieutenant  im  Garde-Dragoner-Regiroente.  Die  beiden  Brü- 
der desselben,  neben  einer  Schwester,  Freiin  Imma,  geb.  1837,  verm. 
1858  mit  Leo  Freih.  v.  Romberg,  sind:  Freih.  Wilhelm  Bernhard  Ju- 
lius, geb.  1835,  k.  preuss.  Lieut.  in  der  G&rde-Landwehr-Cav.,  verm. 
mit  Thecla  Grf.  Kleist  v.  Nollendorf,  geb.  1834  und  Freih.  Julius, 
geb.  1844.  —  Haupt  des  Hauses  Prötzel,  welches  im  Kr.  Ober-Bar- 
nim die  Gflter  Prötzel^  Praedikow,  Reichnow,  Herzborn,  Grunow  mit 
16  anderen  Gütern  und  in  West-Priegnitz  Kiepke,  Hooren  und  Kar- 
than  besitzt,  ist  Freih.  Ernst,  geb.  1824  —  Sohn  des  1856  verstorbenen 
Freiherrn  Arnold  aus  der  Ehe  mit  Sophie  v.  Bredow,  geb.  1805  und 
vermählt  1823.  —  Herr  auf  Prötzel  etc.,  verm.  1854  mit  Maria, 
des  k.  preussischen  Geh.  -  Ober  -  Finanz  -  Raths  Wenzel  dritter  Tochter, 
aus  welcher  Ehe  ein  Sohn:  Arnold,  geb.  1857  stammt  Die  Ge- 
schwister des  Freiherrn  Ernst  sind:  Freiin  Metta,  geb.  1826,  ver- 
mählt 1851  mit  Bernhard  Grafen  v.  d.  Schulenburga.  d.  Hause  Trampe, 
k.  preuss.  Hauptmann  a.  D.  und  Freiherr  August,  geb.  1828,  Herr 
auf  Haselberg  Leuenberg  etc.  —  Das  Haus  Deutsch -Wilmersdorf 
(im  Kreise  Teltow)  ist  mit  Freih.  Franz,  geb.  1785,  k.  preussischem 
Kammerh.  und  M^jor  d.  Cav.  ausgegangen  und  es  lebt  nur  noch  die 
Wittwe  desselben,  Albertina,  geb.  Grf.  v.  Hertzberg.  —  Das  Haas 
Leuenberg  (das  betreffende  Gut  gehört  jetzt  dem  Freih.  August,  s. 
oben)  schloss  im  Mannsstamme  Freih.  Georg,  Herr  des  Rittergutes 
Leuenberg,  verm.  1800  mit  Charlotte  Freiin  v.  Lo6n,  gest.  1855, 
ans  welcher  Ehe  zwei  Töchter  entsprossten :  Freiin  Johanna  ,  geb. 
1808,  verm.  182(^  miVErdmann  Gr.Pückler,  Freih.  v.Groditz,  Herrn 
aaf  Schedlau,  Groditx  ^tc,  k.  preussischem  Staatsminister  etc.  und 
Freiin  Agnes,  veno.  m.  Herrn  v.  Beulwitz  auf  Bullendorf,  Wittwe. 

r.  HeUbaeh,  I.  S.  SIO.  —  M.  Pr.  A.-L.  II.  8.  10*  u.  III.  S.  5-  —  Frh,  ».  Ledebur,  I. 
S.  190  und  in.  8.  244.  —  G«ttMl.-TMcheiibuch  d.  Preih.-H&uger.  1859  8.  159— 161.  —  W.-B. 
d«^  Preost.  Hon.  IL  M.  —  Sdiles.  W.  ».  Nt.  4B8.  —  Knetchke,  l.  S.  131  u.  133. 

Eckart,  genannt  Ecker  aof  lörlacb^  rreihcrrcn  ond  Clrafev.  (Stamm- 
wappen :  Schild  v6n  Silber  u.  Roth,  der  Länge  nach  getheilt,  mit  einem 
aufrecht  gestellten  Eichenzweige,  oben  mit  drei  Eicheln  und  un1;en 
auf  jeder  Seite  mit  einem  Blatte.  Freiherrl.  und  Gräfl.  Wappen: 
Sehild  geviert,  mit  Mi|belschilde.  Im  Mittelschilde  das  Stammwap- 
pen. 1  und  4  in  Roth  drei  aneinander  geschobene,  silberne  Rauten 
and  2  und  3  von  Gold  und  Roth  der  Länge  nach  getheilt,  mit  einem 
ganzen  Sparren  von  gewechselten  Farben).  Reichs-,  Adels-,  Frei- 
herm-  und  Grafenstand.  Adelsdiplom  vom  15.  Mai  1748  für  Franz 
Peter  £.,  kurmainz.  Hofgerichtsrath  (dessen  Eltern  und  Voreltern 

2* 


—     20     — 

am  kurmainz.  Hofe  als  Räthe  gestanden);  Freiherrndiplom  von  1784 
fttr  die  beiden  Söhne  des  Franz  Peter  v.  E.:  Georg  Joseph  v.  E., 
Weihbischof  zu  Erfurt  und  Heinrich  Christian  Adam  v.  E.,  kurmainz. 
Geb.  Rath,  und  kurp falz.  Reichs- Vicariats-Grafen-Diplom  vom  24.  Sept. 
1 7  90  für  den  Sohn  des  Letzteren,  Wilhelm  Carl  Joseph  Adam  Freih. 
V.  E.,  mit  dem  Privilegium  non  usus.  Derselbe,  geb.  1758,  wurde 
als  Graf  im  Kgr.  Bayern  1810  ausgeschdeben  und  der  Adelsmatrikel 
als  k.  bayer.  Kämm,  und  Generallieut.  in  der  Grafenclasse  einver- 
leibt.   Die  gräfliche  Linie  ist  später  wieder  erloschen. 

9.  Lang,  8.  22.  —  W.-B.  des  Kgr.  Bayern,  I.  31  u.  ».  Wötckem,  1.  Abtb.  —  r.  J/e/ner, 
bayer.  Adel,  Tab.  8  8.  9  u.  Ergänz.- Bd.  8.  1. 

Eckartsberg  j  Eckersberge.  Altes  thtiriugisches  Adelsgeschlccht, 
welches  in  Thtlringen  und  Sachsen  erloschen  ist,  in  Schlesien  aber 
noch  blüht.  Als  Stammhaus  wird  die  jetzige  Kreisstadt  Eckardsberga 
in  der  Provinz  Sachsen  angenommen,  welche  schon  1197  vorkommt. 
Im  16.  Jahrb.  sass  das  Geschlecht  auf  den  meissen'schen  Gütern  Berge 
und  Weisstropp  und  im  17.  Jahrb.  breitete  sich  dasselbe  aus  dem 
Hause  Nieder-Zauche  im  Sprottauischen  aus  und  erwarb  im  Laufe  der 
Zeit  auch  andere  Güter,  von  welchen  Zauche,  Neudeck,  Parchau  etc. 
noch  in  letzter  Zeit  in  der  Hand  der  Familie  waren.  Johann  v.  Eckers- 
berg starb  1406  als  Dompropst  zu  Naumburg.  —  Heinrich  v.  E., 
gest.  1604,  —  ein  Sohn  des  Oswald  v.  E.,  Herrn  auf  Berge,  und  der 
Euphemia  v.  Haugwitz,  —  besass  Weisstropp  und  war  Hausmar- 
schall des  Kurfürsten  Christian  IL  zu  Si^chsen.  Seine  eben  genannte 
Matter  starb  verwittwet  1625  als  Hofmeisterin  der  kurfürstlichen 
Wittwe  zu  Licbtenburg.  —  Christian  Heinrich  v.E.,  Herr  auf  Zauche, 
war  1681  Landes-Deputirter  des  Sprottauischen  Kreises,  setzte  den 
Stamm  in  Schlesien  fort  und  Einer  seiner  Nachkommen  hat  Zauche 
zu  einem  der  schönsten  Landsitze  Schlesiens  umgeschaffen.  —  Jo- 
hann Ludwig  V.  E.  wurde  1793  als  k.  preuss.  Generalmajor  und  Chef 
eines  Füsilierreg.  pensionirt.  —  Carl  Heinrich  v.  E.,  früher  auf  Kun- 
zendorf,  war  1836  Landrath  des  Kr.  Glogau.  Von  seinen  Brüdern 
war  um  diese  Zeit  der  ältere,  der  Landesälteste  und  Kreisdeputirte 
v.  E.,  verm.  mit  einer  Gräfin  v.  Logau,  Herr  auf  Parchau  im  Kr.  Lü- 
ben  und  der  jüngere,  Friedrich  Wilhelm  v.  E.  und  Weisstropp,  verm. 
seit  1820  mit  Luise  Grf.  Monts  de  Mazin,  Herr  auf  Nieder-Zauche 
und  Mittel -Giessmannsdorf,  ist  k.  preuss.  Major  a.  D.  und  Land- 
schaf ts-Director  der  Fürstenthümer  Glogau  und  Sagan.' 

Knauth,  8.  501.  —  OeUrich,  Epitaph.  Dresdens.  8.  55.  —  8inapi%u^  II.  8.603.—  (,'auhe, 
I.  8.3077  u.  78.  —  N.  Pr.  A.-L.  11.  8.  108.  -  FrÄ.  r.  Ledtlur,  I.  8.  191  ii.  III.  8.  244.  - 
Siebmacher,  I.  148;  v.  Bckersbcrg,  Thöriugisch.  —  ».  Meding,  I.  8.  139  u.  140.  —  Scijles. 
iV.-B.  Nr.  138. 

Eckartsliaoseo.  Ein  in  der  Mitte  des  17.  Jahrb.  in  Schlesien 
vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  auch  Eckersbausen  und 
Ekwerthausen  geschrieben  wurde  und  aus  welchem  Eckwert  v.  Eckarts- 
hausen Landes-Deputirter  des  Fürstenthums  Münsterberg  war.  Eine 
Tochter  desselben,  Anna  Maria  Elisabeth  v.  E.,  vermählte  sich  1680 
mit  Heinrich  v.  Blankenstcin.  —  Einige  Schriftsteller  setzen  das  Ge- 
schlecht auch  unter  die  Ritterschaft  des  Fürstenthums  Liegnitz. 

lichtfnstern,  Furstcokroue  8.  307.  —  Henel,  »ilMioitr.  C.  8.  S.  771.  —  Sinapinit .  II. 
8.  603.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  103  u.   104. 


~     21      - 

Eekartsliaiseii.  (Schild  geviert :  1  und  4  in  Blau  auf  grünem 
Boden  ein  Haus  und  2  und  3  in  Silber  ein  einwärts  gekehrter,  ge- 
krönter und  doppelt  geschweifter,  in  den  Pranken  eia  Maurer-Loth 
haltender  Löwe).  In  Kurbayern  anerkannter  Adelsstand.  Legitimi- 
rungs-Diplom  vom  5.  Febr.  1776  für  den  natürlichen  Sohn  eines  Gra- 
fen V.  Haimhausen  und  einer  geboreneu  Eckart,  Carl,  mit  der 
Ermächtigung  ein  adeliges  Wappen  und  den  zusammengesetzten 
Namen :  Eckartshausen  führen  zu  dürfen.  Der  Diploms-Empfänger 
war  später  kur-bayer.  Hofrath  und  erster  Häusarchivar  und  ein  Sohn 
desselben,  Max  Joseph  v.  E.,  geb.  1802,  wurde  in  die  Adelsraatrikel 
des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

p.   L/tny.  S.  .«4.  —  W.-B.  d.  K-r.  Bayern,  V.   VJ.  —  r.   Ilefner.  Tab,  83  u.  8.  74. 

{fkbreeht-Dürckheiu-nontuartin^  Ürafcn^  s.  Dürckheim,  Gra- 
fen, Bd.  IL  S.  598  u.  599. 

Ecke  r.  der  Ecke  (im  Schilde  ein  vorwärts  gekehrter  Büffelskopf). 
Ein  von  v.  Meding  nach  einem  Manuscripte  von  Pfeffinger  aufgeführ- 
tes Adelsgeschlecht,  von  welchem  nur  das  am  Epitaphium  des  Arend 
V.  Torney  von  1614  befindliche  Wappen  bekannt  ist. 

9.   Meding,  I.  8.  139. 

Ecke  f.  lUsenstem.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  vou 
1811  für  Carl  Ecke,  k.  k.  Hauptmann,  mit  dem  Prädicate:  v.  Rosen- 
stern. —  Der  Stamm  ist  fortgesetzt  worden.  Carl  E.  v.  R.  war 
neuerlich  Ober-Lieut.  im  k.  k.  Raketeur-Regimente  und  Rudolph  E. 
v.  R.  Feldkriegs-Commiss.-Adjunct  I.  Classe. 

Aa^sb.  Allg.  Zeit.,  1841.  —  Militair-Schcmatisin. 

Ecke1b«m,  Qckelberen.  Altes,  westphälisches  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  Jasper  v.  Eckelborn,  Ritter,  1481  vom  Propste  zu- Me- 
schede  mit  dem  zwischen  Hamm  und  Lippstadt  gelegenen  Rittersitze 
seines  Namens  belehnt  wurde.  Das  Wappen  (in  Silber  ein  schwarzer 
Bär  mit  goldenem  Halsbande)  fand  sich  am  v.  Beringhausenscheu 
Epiti^biam  ia  der  Kirche  zu  Hilbcck.  —  Später  ist  das  Geschlecht 
erlosehen* 

V.  SMn«»,  11.  8.  H81.  -  «.  Meding,  II.  S.  146. 

Eekenbergi  Eine  aus  Ilarzgerode  im  Anhalt  -  Bernburgischen 
stammende  Adelsfamilie,  aus  welcher  Carl  v.  E.  1733  Unternehmer 
der  Assembleen  war,  welche  wöchentlich  zweimal  am  königl.  Hofe 
stattfanden.  Derselbe  besass  eine  so  auffallende  Körperstärke,  dass 
er  unter  dem  Namen :  „der  starke  Mann"  allgemein  bekannt  war. 

Gen.  Diplom.  Jahrb.  für  <lcu  prcnss.  Staat,  IMl.  Bd.  I.  8.  78.  —  N.  Pr.  A.-L.  VI.  8.  26. 
—   tyh.  V.  L€debur,  III.  S.  244. 

Eckenbrecben  Preussischer  Adelsstand.  Diplom  vom  20.  Jan. 
1792  für  Johann  August  Eckenbrecher,  k.  preuss.  Artillerie  -  Haupt- 
mann. Derselbe,  Herr  auf  Gutenpaaren  im  West-Havellande,  starb 
1822  als  k.  preuss.  Generalmajor  a.  D. 

».  UfUhach,.\.  8.  310.    —    N.  Pr.  A.-L.  \\.  8.  104  u.  V.  8.  142.   —    Frh.  v.  Ledebur,    I. 
S,    |*»l  uud  III.  8.  244.  —  W.-B.  d.  preiisH.  Mon.  III.  11.  —  Kneschke^  I.  8.   131. 

Ecker^  genannt  Urechsel.  Ein  von  Sinapius  unter  dem  schlesi- 
schen  Adel  aufgeführtes  Geschlecht. 

Sinupiiis,  II.  S.  604.  —  Siebmacher,  III.  93. 


—     22     — 

Ecker  lo  Eckli,  (Schild  von  Silber  and  Schwarz  schräg  rechts 
getheilt).  Altes,  bayerisches  Adelsgeschlecht,  welches  sich  aach 
Ecker  v.  Seidenburg  nannte  and  im  Mannesstamme  am  1420  mit 
Albrecht  Eckit  za  Eckh  and  Seidenbarg  erloschen  ist.  Das  Wappen 
kam  an  die  Ecker  y.  Kapfing. 

Wig.  Hund,  I.  8.  182. 

Ecker  w.  Eckkcin.  Schild  qaer  getheilt  (oben  in  Silber  drei 
schwarze  Wecken  neben  einander  and  anten  Schwarz,  ohne  Bild). 
Altes,  bayerisches  Adelsgeschlecht,  eines  Stammes  and  Wappens 
(doch  mit  gewechselten  Farben)  mit  den  Ecker  v.  Neahaas.  Ott 
Ecker  v.  Eckheim  kommt  1315  als  Wohlthäter  des  Klosters  W#sso- 
brann  vor. 

Wig.  Hund,  III.  8.  883. 

Ecker  v.  Eckb^fen^  auch  l^eiherren.  (Schild  von  Silber  and 
Schwarz  der  Länge  nach  getheilt,  mit  einem  ganzen,  gestürzten  Spar- 
ren, dessen  rechter  Schrägbalken  roth,  der  linke  golden  ist).  Im 
KOnigr.  Bayern  anerkannter  Freiherrnstand.  Anerkennangs  -Diplom 
vom-  22.  Mai  1817  für  Jalius  Freih.  Ecker  v.  Eckhofen,  k.  bayer. 
Lieaten.  and  General-Adjatanten  bei  der  2.  Infant. -Brigade  des  Ge- 
neral- Commando's  München.  —  Altes,  ursprünglich  böhmisches 
Adelsgeschlecht,  welches  bei  Prag  angesessen  war,  aas  Böhmen  nach 
Schlesien  kam  und  auch  nur  Eghofen  oder  Eckhofen  geschrieben 
wurde.  —  Wenzel. Ecker  v.  Eghofen,  gest.  1611,  war  kaiserl.  Ober- 
Zoll-Amtmann  der  Herzogthümer  Ober-  und  Niederschlesien  und  wird 
in  einem  Leichengedichte  von  1598:  Wenzeslaus  Eckherr  ab  Eck- 
hoff, Eques  Bohemus,  genannt.  Mit  ihm  oder  bald  nach  ihm  ist  wohl 
die  Familie  in  Schlesien  ausgegangen,  doch  hat  ein  nach  Bayern  ge- 
kommener Zweig  fortgeblüht,  aus  welchem  der  obengenannte  Freih. 
Julius  entsprpss. 

H§n€l,  8ile0iogr.  Cap.  8  8.  765.  —  Sinapiut ,  II.  8.  604.  —  ZedUr,  VIII.  8.  151.  — 
r.  Lang,  Nacbtrag  N.  41.-  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  104  u.  V.  8.  142;  v.  Ecker  n.  Rekboff,  oder 
Eekholfen.  —  FrA.  e.  Ltdebur,  I.  8.  191  n.  III.  8;  244.-  Ecker  v.  Eckhofen.  ~  SUkmacher, 
II.  49:  Ecker  ▼.  Eckhofen,  Schlesitch.  —  Tf/roff,  II.  39:  Freih.  v.  Ecker  u.  Bekhofrn.  — 
W.-B.  des  K|pr.  Bayern,  II.  89  a.  r.  Wölckern ,  2.  Abth.  8.  196  u.  197:  Freih.  B.  ▼.  Eckho- 
fen. -  r.  Hafner,  bayer.  Adel,  Tab.  29  u.  8.  32  u.  83  u.  Erg.-Bd.  8.  12.  Detivlben  preuss. 
Adel,  Tab.  50  u.  8.  40.  —  Kneschke,  III.  8.  116  u.  117. 

Ecker,  Egkher  v.  Kaplng  o.  Liehteoegg,  Ifreikerrea.  (Schild  ge- 
viert,  mit  Mittelschilde.  Im  schwarzen  Schilde  drei  silberne  Wecken 
neben  einander  (Stammeswappen).  1  u.  4  von  Silber  schrägrecht  ge- 
theilt, ohne  Bild  (Ecker  zu  Eckh)  u.  2  u.  3  quergetheilt:  oben  in 
Schwarz  drei  silberne  Wecken  u.  unten  Silber  ohne  Bild  (Ecker  v. 
Pöring).  Kurbayerischer  Freiherrnstand.  Diplom  vom  24.  Jan.  1691 
für  Johann  Franz  Eckher,  Domdechanten  zu  Freising,  die  beiden 
Brüder  desselben,  die  kurbay.  Kämm.:  Oswald  Ulrich  E.,  Oberst- 
lieutenant bei  dem  kais.  Ereisregim.  ond  N.  N.  E.,  Pfleger  zu  Burg- 
hausen und  für  die  Nachkommen  der  beiden  letzteren.  -^«Eins  der 
ältesten,  ministerialen  Adelsgeschlechter  Bayerns,  dessen  fortlaufende 
Stammreihe  mit  Thiemo  Eckher  v.  Eckh  anfängt,  welcher  1103  und 
1108  in  freisingischen  Urkunden  vorkommt.  Die  Nachkommen  des- 
selben schieden  sich  in  viele  Linien,  namentlich  in  die  zu  Lichtenegg, 


—     23     — 

OberpöeriDg,  P^ibach,  NeuLaus,  Kapfing  etc.,  welche  alle  mebr  oder 
weniger  verschiedene  Wappen  führten,  welche  spater  der  Haupt- 
stamm, nachdem  die  anderen  Linien  wieder  ausgegangen  waren,  in 
seinem  Wappen  vereinigte.  —  In  den  Hauptstamm  kam  später,  wia 
angegeben ,  der  Freiherrnstand.  Von  den  drei  Brtldern,  welche  das 
Freiherrn  -  Diplom  erhalten  hatten,  wurde  Johann  Franz  1695  zum 
57.  Bischof  u.  Reichsfürsten  von  Freising  erwählt  und  Oswald  Ulrich 
Egkher  v.  Kapfing  u.  Lichtenegg  auf  Kalling  und  Köging,  gest.  1712 
als  Fürst!.  l^Yeising.  Kämm.  u.  Hofmarschall,  sezte  den  Stamm  fort. 
Derselbe  war  mit  Rosina  Goder  v.  Kriegsdorf,  Erbin  von  Kalling  und 
Wittwe  des  Johann  Hector  von  Leoprechting  verm.  und  von  seinem 
Enkel,  dem  1781  verstorbenen  Freih.  Joseph  Christoph  Daniel,  Herrn 
zu  Kalling  und  Köging,  kurbayer.  Kämm.,  Geh.-Rath  u.  Fürstl.  Frei- 
sing. Pfleger  zu  Burgrain,  stammte  aus  »der  Ehe  mit  Caroline  Freiin 
v.  Lützelburg,  gest.  1778,  Freih.  Ludwig,' k.  bayer.  Kämm,  und  Ap- 
pellat.- Gerichts -Präsident  zu  Amberg,  welcher  28.  April  1826  den 
Mannsstamm  seines  alten  Geschlechts  schloss.  Derselbe  war  mit 
Josepha  Grf.  v.  Holnstein  aus  Bayern,  gest.  1836,  verm.  und  hinter- 
liess  zwei  Töchter,  Freiin  Anna,  geb.  1785,  vormals  Schlüsseldame  der 
verstorbenen  Kurfürstin  Maria  Anna  Leopoldine  von  Bayern  und 
P'reiin  Theresia,  geb.  1796,  Wittwe  seit  1850  von  dem  k.  preuss. 
Hauptmann  Max  v.  Steiner.  —  Die  Schwester  des  Freih.  Ludwig, 
Freiin  Maria,  hatte  sich  1794  mit  dem  1834  verstorbenen  Franz  Xa- 
ver Grafen  v.  Holnstein,  k.  bayer.  Kämm.  u.  Appellat.-Gerichts-Di- 
rector,  vermählt.  —  Die  vorstehenden  Angaben  neuerer  Schriftsteller 
stimmen  nicht  mit  -den  von  Gauhe  nach  Seifert  gegebenen,  sind  aber 
wohl  richtig.  Seifert  beginnt  die  Stammreihe  des  Geschlechts  mit 
Siegmund  Eckher  zu  Käpffing  u.  Puegendorff,  Ritter,  um  1480.  Der- 
selbe war,  nach  Seiferts  Annahme,  der  Grossvater  Christophs  E.z.K. 
zum  Thurn  u.  Frontenhausen,  von  dessen  Enkel  Ulrich,  gest.  1631, 
Johann  Christoph  erster  Freih.  v.  Käpffing  u.  Lichtenegg,  stammte, 
welcher  drei  Söhne  hinterliess :  Oswald  Ulrich,  Hofmarschall  zu  Frei- 
singen, Johann  Franz^  gest%  1727,  Bischof  zu  Freisingen  und  Johann 
Christian,  kurbayer.  Oberstwachtmeister  u.  später  Fürstl.  Freisingen- 
scher Ober -Stallmeister,  Hofmarschall  u.  Geh.-Rath  zu  Freisingen, 
welcher  den  Stamm  mit  vier  Söhnen  fortsetzte.  Von  den  Töchtern 
wurde  die  Eine,  Freiin  Christina,  1720  Aebtissin  des  Klosters  auf 
dem  Anger  zu  München. 

Wiff.  Hund,    l.    8.    69    u.  70.    —    Seifert,  8 Umm tafeln,  I.  No,  4    u.  desselben;  recht  auf" 
^  cinAiider   folgende  Ahnentafeln  Tab.  II.    —    Oauhe,  I.  8.  4^8  u.  469.    —  v.    Lang,  8.  U7  u, 
US    —   Gen.  Taschenbuch  d.  Freih.  Häiisor  18W   8.    126-128  n.  1857.  8.  158.  —  W.  B.   des 
Krt.  Bayern,  II.  90  u.  v.  Wölckern,  \bth.  2.  —  ».  Be/ner ,  bayer.  Adel,  Tab.  29  u.  8.  83  u. 
Erg»ni.-Bd.  Tab.  5.  n.  8.  12. 

Ecker,  Eck  v.  KeUhelm.  Altbayerisches  Adelsgeschlecht,  welches 
sich  nach  der  Stadt  Kellheim  am  Zusammenflüsse  der  Altmühl  mit  der 
Donau  schrieb,  wie  die  v.  Aufsess  auf  einem  Querbalken  eine  Rose, 
doch  mit  anderen  Farben,  führte  und  früher  Hüber  hiess.  Sigmund 
Eck,  genannt  Hüber,  Sohn  des  Bürgers  zu  Kellheim  Peter  Hüber 
kommt  1461  u.  LeonhardEck  zu  Peugham,  Landrichter  zu  Kellheim, 


—     24     — 

1488  vor.  Der  Sohn  des  Letzteren,  Dr.  Leonhard  v.  E.,  gest.  1550 
hinterliess  aas  der  Ehe  mit  Felicitas  Freiberg  von  Aschau,  neben 
einer  Tochter,  Maria,  einen  Sohn,  Oswald  von  E.  Später  ging  der 
Stamm  aas. 

Wiff.  Hund,  III.  S.  287. 

Eeker  v.  Krans.  Mle.  Erbländ.  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1842  für  Johann  Ecker,  k.  k.  Kriegscommissar ,  mit  den  Prädicate: 
Edler  v.  Kraus.  Derselbe  war  1856  Ober-Kriegs-Commissar  l.Cl.  u. 
zwei  Söhne,  Rudolph  u.  Julius  E.  Edler  v.  K.,  standen  als  Hauptleute, 
ersterer  im  Geniestabe,  letzterer  bei  der  Infanterie  der  k.  k.  Armee. 

Hnidschriftl.  Nutix.  —  Milit.  Schemat. 

Ecker  ?.  lassing  (Schild  qucrgetheilt,  oben  in  Schwarz  drei  sil- 
berne Wecken  und  unten  Silber  ohne  Bild.)  Altbayerisches  Adels- 
geschlecht, eines  Stammes,  mit  den  Ecker  v.  Kapfing.  Peter  E.  v.M. 
kommt  1356  als  Pfleger  zu  Hurghausen  vor. 

Wig.  Hund,  III.    6.  2S3. 

Ecker  aof  lörlach^  s.  Eckart,  genannt  Ecker  auf  Mör- 
lach,S. 

Ecker  v.  Neuhaus  (Schild  wie  die  Ecker  v.  Mässing).  Altbayeri- 
sches Adelsgeschlecht,  welches  früher  v.  Pelheim  hiess,  später  aber, 
nachdem  1412  der  Stamm  vom  Herzoge  Heinrich  zu  Niederbayern 
mit  dem,  Scherding  am  lun  gegenüberliegenden  Schlosse  Neuhaus 
belehnt  worden  war,  sich  nach  diesem  Sitze  nannte. 

Wig.  Hund,  III.  8.  284. 

Ecker  su  Pörlng^  •berpöring  (Schild  wie  die  Ecker  v.  Mässing  u. 
Ecker  v.  Neuhaus).  Altbayerisches  Adelsgeschlecht,  eines  Stammes 
mit  den  genannten  Familien.   Ulrich  E.  v.  P.  starb  1380. 

Wig.  Hund,  III.  8.  284. 

Eckerfeld.  Ein  in  Ostpreussen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht, 
welches  1571  Rlodehlen  im  jetzigen  Kreise  Rlastenburg  und  1620 
Torms  im  Kr.  Friedland  besass. 

Frh.  V.  Ledebur,  I.  8.  191, 

Eckerevörde«  Ein  von  v.  Meding  nach  dem  Manuscripte  abge~ 
gangeuer * meklenburg.  Familien  aufgeführtes  Adelsgeschlecht,  aus 
welchem  Bolto  Eckerevörde,  Ritter,  1316  urkundlich  erscheint. 

V.  Meding,  I.  8.   139. 

Eckersberg^  s.  Eckartsberg,  s.  S.  20. 

Eckersberg.  Preussfscher  Adelsstand.  Diplom  vom  18.  Januar 
1702  für  Johann  Philipp  Cebrowski  aus  Preussen  mit  dem  Namen: 
V.  Eckersberg. 

V,  Hfllbach,  I.  8.  311.  -  N.  Pr.  A.  L.  II.  8.   104.    —  Frh.  v.   Ledehur ,  I.  8.   191. 

Eckersderf.  Altes  schlesisches  und  böhmisches  Adelsgeschlecht 
aus  dem  gleichnahmigen  Stammhause  in  der  Grafschaft  Glatz.  Wen- 
zel V.  E.  wurde  nach  Baibin  vom  Könige  Georg  in  Böhmen  1464  mit 
Schild  u.  Helm  begnadigt.  Adrian  v.  E.  auf  Labitsch  und  Poditau  im 
Glatzischen,  ein  Urenkel  des  1525  verstorbenen  Adrian  (I.)  v.E.und 


—     25     — 

ein  Sohn  Heinrichs  v.  E.  des  Jüngeren,  starb  1641  ohne  männliche 
£rben  and  mit  ihm  ist  wohl  der  Stamm  erloschen. 

Sinapiut,  I.  8.  347  u.  II.  8.  604.  —  Qauhe,  I.  8.  3078.  —  Siebmacher,  I.  65.  -  v.  Me- 
ding.  II.  8.  146. 

Eckert  f.  Labia.  Erbläud.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1840 
für  Procop  Eckert,  k.  k.  Staatsrath,-  mit  dem  Prädicatc:  von  Labin. 

Aagsb.  Airg.  Zeit.   1840. 

Eckhard  (Schild  geviert:  1  in  Silber  eine  Fortuna.  2  in^old 
ein  blaues,  in  den  Winkeln  von  vier  schwarzen  Adlern  begleitetes 
Ordenskreuz;  3  in  Grün  ein  silberner  Opferaltar  mit  brennender 
Flamme  u.  4  in  "Silber  ein  einwärts  gekehrter,  rother  Greif).  Preus- 
sischer  Adelsstand.  Diplom  vom  5.  Juli  1738  für  Johann  Gottlieb 
Eckhard,  k.  preuss.  Kriegs-  u.  Domainenrath.  Der  Stamm  hat  nicht 
fortgeblüht. 

r.  HeUbaeh,  I.  8.  308  u.  809.  —  N.  Pr.  A^-L.  I.  8.  39^  v.  Eccard  n.  11.8.  105:  v.  Eckharrt 
-  Frh.  r.  Ledebur,  I.  8.  191.  —  W.-Bcl.  der  Preuss.  Mon.  III.  12.  -  Kneschke,  IV.  8.  104 
und  105. 

Eckbart^  Edle.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1780 
für  Georg  Jacob  Eckhard ,  k.  k.  Hauptmann  n.  Commandant  zu  Sza- 
mos-Ujvar  in  Siebenbürgen,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v. 

Megerle  v.  Uühlfeld,  Ergäns.-Bd.  8.  272  u.  278. 

Eckhard  v.  Starkeneck.  Erbländ.-^terr.  Adelsstand.  Diplom  v. 
1856  für  Anton  Eckhard,  k.  k.  Hauptmann  mit  dem  Prädicate:  von 
Starkeneck. 

Aug«b.  AUg.  Zeit.  1856. 

Eckhardt,  Ifreiherren.  Erbl.-össterr.  Freiherrnstand.  Diplom  von 
1820  für  Christoph  Ludwig  v.  Eckhardt,  k.  k.  General-Major. 

MegerU  v.  Mükl/eld ,  Brgäii».-Bd.  8.  54. 

Eckhardt  f.  Eckhardtflborg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1814  für  Philipp  Eckhardt,  k.  k.  pension.  Cap itain-Lieutenant, 
mit  dem  Prädicate :  v.  Eckhardtsburg.  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt 
und  neuerlich  waren  zwei  Söhne  des  Diplomsempfängers,  Andreas  u. 
Gustav  E.  V.  E.,  Hauptleute  in  der  k.  k.  Armee. 

Megerl«  p.   MüH/eUl,  Ergins.-Bd.  8.  273.  -   Militair-Schcmatiümus. 

ErkhardtMO,  Eckardtsao,  Eckeriao.  Altes,  urkundlich  schon  1175 
vorkommendes,  österreichisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  Stamme  der 
V.  Bercbtoldstorf.  Dasselbe  ging  im  16.  Jahrh.  im  Mannsstamme  mit 
Wilhelm  von  Eckhardtsau  aus.  Die  Erbtochter  Anna,  "Herrin  von 
Eckhardtsau,  hatte  sich  mit  Sigmund  Freih.  v.  Polhaim  verm.  und 
der  Sohn  derselben,  Paul  Sigmund  Freih.  v.  Polhaim,  erhielt  mit  sei- 
nen Brüdern  durch  Diplom  vom  15.  Dec.  1573  die  kaiserliche  Erlaub- 
niss,  neben  dem  angestammten  Wappen  das  von  der  Mutter  ererbte 
Eckhardtiau'sche  Wappen :  (in  Schwarz  ein  silberner ,  golden  gekrön- 
ter Löwe,  um  den  Hals  mit  einer  herabhängenden,  goldenen  Kette: 
Feld  2  u.  5  des  Wappens  der  Grafen  v.  Polhaim,  Polheira,  Linie  in 
Weiss  zu  Partz)  führen  zu  dürfen. 

WisHgrill,  11,  8.  338. 

Eckbart  (Stammwappen :  in  Gold  ein  aufgerichteter,  schwarzer 
Bär  mit  ausgestreckter,  rother  Zunge,  welcher  einen  dürren,  <lüiincn 


—     26     — 

Stamm  mit  abgestutzten  Zweigen  und  einigen  Warzeln  in  die  Höhe 
hält.  Vermehrtes  Wappen  nach  dem  Diplom  von  1703:  Schild  ge- 
viert  mit  Mittelschild.  Mittelschild  von  Schwarz  und  Gold  qaer  ge- 
theilt  mit  einem  gekrönten,  doppeltgeschweiften,  silbernen  Löwen, 
welcher  mit  den  Vorderpranken  einen  silbernen  Schlüssel  emporhält, 
l  in  Gold  der  Bär  des  Stammwappens;  2  ebenfalls  in  Gold  ein,  ans 
eine^dreimal  gezinnten  u.  mit  zwei  silbernen  Lilien  belegten,  rothen 
Mauer  aufwachsender,  schwarz  bekleideter,  mit  der  Rechten  drohend 
eine  schwarze  Streitkolbe  haltender  Mann  mit  schwarzer  Mütze ;  3 
schrägrechtsgetheilt:  oben  mit  einem  ausgebrochenen,  goldenen,  an 
jeder  Ecke  mit  einem  goldenen  Kleeblatte  geschlossenen  Dreieck  und 
unten  in  Gold  drei  aus  dem  Boden  des  Schildes  neben  einander  schräg 
aufwärts  gehende,  schwarze  Spitzen  und  4  in  Gold  zwei  über  einander 
laufende  Hunde  mit  silbernen  Halsbändern).  Reichsadelsstand.  Di- 
plom vom  14.  Aug.  1593  für  Hans  und  Georg  Gebrüder  Eckhart, 
unter  Verbesserung  des  der  Familie  durch  kaiserlichen  Wappenbrief 
I  vom  5.  Juli  1545  in  der  Person  des  Hanns  Eckhart  ertheilten  Wap- 

pens und  Bestätigungsdiplom  des  der  Familie  zustehenden  Adels  vom 
31.  Juli  1703  für  Johann  Friedrich  v.  Eckhart  und  die  Gemahlin  des- 
I  selben,  Sophia  Catharina  Schlüter  mit  Nachkommenschaft,  unter  Aus- 

\  dehnung  auf  die  österreichitchen  Erbländer  und  Vermehrung   des 

'  Wappens,  s.  oben.  —  Sächsisches  Adelsgeschlecht,  welches  im  vori- 

I  gen  Jahrb.  im  Saalkreise  Burg  u.  Döllnitz ,  so  wie  Wendelstein  bei 

Querfurt  und  Kohren  und  Salis  unweit  Leipzig  besass.    Der  oben  ge- 
nannte Johann  Friedrich  v.  Eckhart  war  k.  grossbritann.  und  k.  pol- 
nischer u.  kursächs.  Geh.-Rath,  Decan  des  Stifts  Goslar  u.  Herr  auf 
^  Döllnitz.    Derselbe  hatte  vier  Söhne:   Johann  Friedrich,  Christian 

Wilhelm,  August  Friedrich  und  Ludwig  Rudolph  v.  E.  Der  Aelteste 
derselben  war  k.  dän.  Rittmeister  und  verkaufte  Döllnitz  an  die  Fa- 
milie V.  Einsiedel.  Als  v.  Meding  schrieb  (1786),  war  ein  Sprosse 
des  Geschlechts  Herr  auf  Goseck  im  jetzigen  Querfurter  Kreise.  Jn 
neuerer  Zeit  ist,  wenigstens  im  Königr.  Sachsen,  die  Familie  nicht 
mehr  vorgekommen:  dieselbe  soll  1806  erloschen  sein. 

r.  Meding,  U.  S.  146—151  Cgiebt  die  Wappen  nach  Absch/iftcn  der  Diplome.  —  N.  Pr. 
A.-L.  V.8.  142.  —  /VA.  r.  Ledtbur ,  I.    8.191. 

Eckhart  (Schild  von  Gold  und  Silber  durch  einen  rothen  Quer- 
balken getheilt:  oben  ein  aufwachsender,  rother  Löwe  u.  unten  ein 
aufrecht  gestellter  Eichenzweig  mit  einer  Frucht  und  zwei  Blättern). 
Reichsadelsstand.  Diplom  vom  17.  Novemb.  1721  für  Johann  Georg 
Eckhart,  k.  grossbritannischen  u.  kurbraunschw.  lüneburg.  Historio- 
graph  u.  Bibliothekar.  Der  Stamm  blühte  fort  und  drei  Enkel  des 
Diploms-Empfiäugers ,  die  Gebrüder  Adolph  Joseph  Anton  v.  E.,  geb. 
1766,  k.  bayer.  Landrichter  zu  Mainberg,  Georg  Ludwig  Aloys  v.  E. 
geb.  176^,  k.  bayer.  Landrichter  zu  Eltmann,  und  Franz  Melchior 
Anton  Ignaz  v.  E.,  geb.  1767,  Kreissecretair  in  Würzburg,  wurden  in 
die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

Ztdler,  VIII.  8.  146,—  9.  Lang,  8uppl.  8.  93.—  Megerle  v.  Mühlfeld,  Erg«.-Bd.  8.  273 
^iebt  die  Erhebung  so  au,  wie  die  in  den  erbl.  Österr.  Adelslaiid  angegeben  virerdeu^.  —  W.- 
B.  d.  Kgr.  Bayern,  V.  20:  >.  Eckart.  —  ».  Uefaer,  bayer.  Adel,  Tab.  83  u.  8.  74. 


—     27     — 

Eckhart  ?.  EkenfeM.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1801  für  Adam  Eckhart,  k.  k.  Rittmeister  bei  den  Szeckler  Uasaren, 
mit  dem  Prädicate :  v.'Ekenfeid. 

Megtrle  v.  Mühlfeld,  Erg&ns.-Bd.  8.  27S. 

EckUf.r.  £rbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  y.  1754  für  Johann 
Caspar  Eckhler,  Niederösterreichischen  Repräsentations-u. Kammer-. 
Taxator. 

M9gtrl€  V.  Mühlfeld,    Brg&Dt.-Bd.  8.  273. 

EckUer  f.  üed^rtst.  Erbländ. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1767  für  Johann  Eckhler,  Revisor  bei  d.  k.  k.  Hofkriegsbachhaltuug, 
mit  dem  Prädicate :  v.  Nedorost. 

Megerle  9.  Mühlfeld,  Ergäns.-Bd.  .8.  273. 

Eekb^fen^  s.  Ecker  v.  Eckhof en  S.  22. 

Eekddt  f.  Eckddtstcin^  EcksM  v.  Eekddstclii.  Adelsstand  des 
Fürsteuthums  Hohenzollern-Hechingeu.  Diplom  vom  20.  April  1810 
für  Christian  Gottlob  Eckoldt,  Doctor  Medicinae  zo  Leipzig,  Leib- 
arzt der  Herzogin  von  Curland  und  Sagan  u.  k.  M^wedischen  Hofrath 
mit  dem  Prädicate :  v.  Eckoldtstein.  Derselbe,  oh  Sohn  des  zu  seiner 
Zeit  bekannten,  1809  verstorbenen  Leipziger  Wandarztes  Johann 
Gottlob  Eckoldt,  vermählte  sich  mit  einer  Freiin  v.  Lützow  a:  d.  Hause 
Drei-'Lützow,  früher  Hofdame  L  M.  der  verewigten  Königin  Luise 
von  Preussen,  und  hat  den  Stamm  durch  Söhne  und  Töchter  fortge- 
setzt ,  von  welchen  erstcren  der  Eine  in  k.  preuss.  Staatsdienste  trat 
und  1851  auch  Sec.-Lieut.  beim  3.  Bataillon  des  5.  k.  preussischen 
Landwehr-Regimentt  war.  Die  hinterlassene  Wittwe  des  HofrathsDr. 
£.  V.  E.,  welche  mit  ihren  Kindern,  so  viel  bekannt  auf  Grund  eines 
k.  schwedischnn  Freiherrudiploms,  den  freiherrlichen  Character  führte, 
ist  später  in  Leipzig  verstorben 

HaadscbrifU.  Notisen.  -  Frh.  r.  Ledebur,  I.  8.  191  u.  III.  8.  242. 

EckelM,  s.  Jakobi  v.  Eckolm. 

Eckstein  v.  Ekrnegg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1616  für  Albrecht  Eckstein,  mit  dem  Prädicate:  v.  Ehrnegg.  Ein 
Sohn  desselben,  Christoph  £.  v.  E.,  k.  k.  Rath,  wurde  4.  Mai  1630 
unter  die  neuen  nieder -österr.  Ritterstandsgeschlechter  aufgenom- 
men.  Der  Stamm  ist  später  wieder  ausgegangen. 

WissgriU,  II.    8.  850. 

Eckstern^  s.  Jagsch  v.  Eckstern. 

%  Eckwart^  Eckwricbt;  Eckwreickt^  auch  Freiherren.  (Schild  von 
Roth  pnd  Blau  geviert,  mit  darüber  gelegtem  silbernen  Querbalken). 
Altes,  Schlesisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  Stammhause  Schreibers- 
dorf im  Briegschen,  welches  sich  nach  Allem  in  mehrere  Linien 
schied,  welche  sich,  wie  angegeben,  schrieben.  Dieselben  führten 
einen  und  denselben  Schild,  unterschieden  sich  aber  durch  den  Helm- 
schmuck*.  Die  V.  Eckwart  führten  auf  dem  Helme  einen  von  Roth 
and  Silber  quer  nach  seiner  Rundung  getheilten,  gestürrten  Mond, 
oben  mit  drei  Büschen  silberner  Straussfedern,  jeden  Busch  von  ^i^ei 

Federn,  besetzt,  die  v.  Eckwri||t  und  Eckwreicht  aber,  wie  v.  Me- 


—     28     — 

-ding  nach  Siebmacher  bestiramt,  einen  nicht  ganz  hervorkommenden, 
lönglicht  runden  Spiegel,  wekher  mit  fünf  einzelnen  silbernen- 
Straussfedern  rings  umher  besteckt  war,  oder  wie  Andere  annehmen, 
eine  mit  diesen  Federn  besteckte,  silberne  Kugel.  —  Üernhard  und 
Joachim  Ernst  v.  Eckwart  waren  1654  Landesdeputirte  des  Mün- 
sterbergischen Fürstenthums  und  des  Frankensteinschen  Weichbil- 

'  des ;  Caspar  Bernhard  v.  Eckwaf-t  auf  Masswitz,  Kochern  und  Neu- 
dorff  kommt  1 664  als  Director  der  Landes-Casse  des  Fürstenthums 
ßrieg  vor,  wird  aber  in  dem  im  genannten  Jahre  gedruckten  Leichen- 
Conducte  Herzogs  Georg  III.  zu  Brieg  nicht,  wie  sonst,  sondern: 
Eckwricht  geschrieben  und  Sigmund  Anton  Freih.  v.  Eckwart  war 
1740  kurbayer.  Kämmerer  und  Fürstlicher  Hof-Marschall  t-  Die 
V.  Eckwricht,  Eckwreicht,  besassen,  als  Gauhe  schrieb  (1747),  Ober- 
und  Nieder-Münchenhotf  im  Münsterbergischen,  während  sie  früher 
Schreibersdorff  im  Strehlischen  und  Seifersdorfi  imNeissischen  be- 
sessen hatten  und  sollen  1741  vom  Könige  Friedrich  II.  von  Preus- 
sen  nach  der  Huldigung  zu  Breslau  iu  der  Person  des  schlesischen 
Landraths  v.  Eclqq^icht  den  freiberrlichen  Character  erhalten  ha- 
ben, doch  ist  über  das  betreffende  Diplom  nirgends  Näheres  auf- 
zufinden. —  Was  ältere  Sprossen  des  Stammes  anlangt,  so  war 
11)40  ein  v.  Eckwricht  u.  Schreibersdorf  mit  einer  v.  Wadewitz  ver- 
mählt. Caspar  v.  E.  war  1586  Herr  auf  Schreibersdorf  und  Helene 
v.  Eckwricht  aus  dem  Hause  Schreibersdorf  starb  1641  als  Wittwe 
des  k.  dän.  Obersten  Hans  v.  Kaltenhoff.  —  In  der  zweiten  Hälfte 
des   18.  Jahrh.  ist  wohl  der  ganze  Stamm  erlös  hen. 

SinapHts,  1.  8.  347  n.  348  u.  IT.  8.  605.  —  Gauhc,  I,  8.  4G9  ii.  II.  8.  2:jC  u.  237.  — 
N.  Pr.  A.-L.  II.  S.  105  u.  106  n.  V.  8.  142.  —  Siebmacher,  I.  54:  Die  Eckwart,  Schlcsisch 
u.  V.  70:  V.  Kck'wricht.  -  v.   Medimj,  II.  S,  151. 

Eddcbere.  Adeliges  Patriciergeschlecht  der  Stadt  Lüneburg, 
welches,  wenn  auch  Büttner  unter  den  lüneburg.  Patricicrfainilien 
dasselbe  nicht  aufgeführt  hat,  zweifelsohne  im  16.  Jahrh.  in  Lüne- 
burg blühte,  eine  Linie  des  Geschlechts  v.  Adebar,  s.  Bd.  I.  S.  10, 
war  und  mit  demselben  ein  und  dasselbe  Wäppenbild:  einen  Storch 
in  Grün  (der  adebarsche  Schild  wird  blau  angenommen)  führte. 
Beide  Namen  zeigen  in  Niedersachsen  einen  Storch  an  und  es  sind 
also  redende  Wappen. 

V.  Meding,  I.  S.  140  ii.  141. 

Eddigcrede.  Altes,  längst  erloschenes  Adelsgcschlecht,  welches 
im  Calenbergischen  und  Lüneburgischen  begütert  war  und  dessen 
Güter  meist  an  die  v.  Alten  kamen. 

Freih.  v.   Krohne,  T.  8.  264. 

Edel.  Ein  zu  dem  neueren  bayerischen  Adel  gehörendes  Ge- 
schlecht, welches  nur  dem  Wappen  nach  (Schild  der  Länge  nach 
getheilt:  rechts  ein  an  den  äussern  Rand  des  Schildes  angeschlos- 
sener, blau  bekleideter  Arm,  welcher  in  der  Hand  einen  rautenför- 
mig geschliffenen  Edelstein  emporhält  und  links  in  Roth  drei  schräg- 
rechte, silberne  Balken)  bekannt  ist. 

W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  Xfl.  91.  -  v.  Hefner,  bayer.  Adel.  Tab.  M  u.  S.  74. 

Edelbach^  s,  Geyer  v.  E d e  1  b4ti|jjj ,  Ritter  und  Vreiherren. 


—      29     — 

Edelbeckh^  Edclpech  in  Harrass.  Ein  aus  Bayern  nach  Oester- 
reich  gekommenes  Kittergeschlecht,  welches  vom  14.  Jahrh.  an  bis 
in  das  16te  blühte.  Der  letzte  Sprosse  des  Stammes  starb  zu  Wien 
26.  Sept.  1522. 

WuMgriU,  II  8.  2.'»l. 

Edeling^  Edllog  (im  von  Blau  und  Gold  in  die  Länge  gethcilten 
Schilde  eine  goldene,  halbe  Sonne  und  eine  blaue,  halbe  Lilie  zusam- 
mengesetzt, oder  beides  an  die  Perpendicularlinie  geschlossen).  Pom- 
mernsches  Adelsgeschlecht,  welches  von  der  Mitte  des  16.  Jährh.  an 
bis  Ende  des  18.  in  Pommern  mehrere  Güter  an  sich  brachte,  vor- 
übergehend im  17.  Jahrh.  auch  in  der  Uckermark  und  im.  18.  Jahrh. 
in  Westpreussen  sich  ansässig  machte  und,  wie  das  Wappen  ergiebt, 
von  der  Familie  der.  Freiherren  und  Grafen  y.  Edling  in  Oesterreiok 
s.  den  betreffenden  Artikel,  mit  welchem  dasselbe  oft  verwechselt 
worden  ist,  ganz  verschieden  war.  Zu  den  älteren  Besitzungen  ge- 
hörten die  Güter  Alten-Pleen,  Medewitz,  Preetz,  Ravenhorst  und 
Sommerfeld.  Später  brachte  Georg  Friedrich  v.  E.  durch  Vermäh- 
lung mit  der  Erbtochter  des  Prälaten  Wilhelm  v.  Mildenitz  die  Güter 
Ribbecard,  Völzin  und  Wittenfelde  im  Greifenberger  Kreise  in  die 
Familie.  Von  den  Naclikommen  des  Georg  Friedrich  v.  E.  war  Bo- 
gislav  Wilhelm  v.  E.  k.  prenss.  Landrath  und  der  einzige  Sohn  des- 
selben, Egidius  Carl  Wilhelm  v.  E.,  k.  preuss.  Kammerherr.  Mit 
Letzterem  ist  der  Stamm  ausgegangen,  denn  König  Friedrich  U.  von 
Preussen  hatte  1779  dem  k.  preuss.  General-Major  Heinrich  Wil- 
helm v.  Lettow  und  dem  Bruder  desselben,  dem  k.  preuss.  Land-Jä- 
germeister V.  L.,  die  Anwartschaft  auf  die  zu  eröffnenden  v.  Edcling- 
schen  liehnfe  gegeben  und,*  soviel  bekannt  ist,  gelangte  1803  die 
Familie  v.  Lettow  in  den  Besitz  dieser  frei  gewordenen  Lehne. 

Micraet,  VI.  8".  450.  —  Brüfjgeniann,  I.  2.  Hptst.  —  N.  Pr.  A.-L.  S.  106.  —  Frh.  v.  Le.- 
dpbur,  I.  8.  191  u.  in.  S.  244  u.  245.  —  Siebmacf,er,  III.  160.  —  v.  Meding,  II.  S.  151  u. 
162.  —  Fotnra.  W.-K.   IV.  48. 

Edclklrcheo.  Ein  ursprünglich  märkisches  Adelsgeschlecht,  wel- 
ches aber  zeitig  nach  Westphalcn  kam,  sich  aus  dem  gleichnamigen 
Stammsitze  im  jetzigen  Kreise  Altena,  welcher  der  Familie  schon 
1338  zustand,  ausbreitete  und  in  der  Grafschaft  Mark  bald  mehrere 
Güter  erwarb.  Gegen  Ende  des  17.  Jahrh.  wurde  die  Familie  auch 
im  Rheinlande  und  zwar  im  Bergischen  und  später  noch  in  Hessen  be- 
gütert. 17Ö0  waren  noch  Edelkirchen  und  Heesfelde  im  Kr.  Altana 
und  Uoide  im  Kr.  Hamm  in  der  Hand  des  Geschlechts,  welches  nach 
dieser  Zeit  erloschen  ist.  ^ 

Schannai,  8.  75.  —  v.  UatUtein,  I.  8.  105,  106,  294,  295,  429  u.  611.  -  N.  P^.'lR^L.  II. 
S.  106.  —  Fahne,  I.  9.  86  ii.  II.  9.  36  u.  36.  —  Frh.  t.  Ledehur,\.  8.  192.  —  i».  Steinen, 
XVI.  1.  —  8uppl.  SU  Sicbm.  W.-B.  III.  16.  —   Tifrof,  I.  46  u.  Siebenkees,  I.  8.  346. 

Edebnann  lo  Starihavseii.  Altes  bayerisches  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  Ulrich  E.  zu  St.  1424  als  Pfleger  zu  Vohburg  vor- 
kommt und  welches  Ende  des  16.  Jahrh.  erloschen  ist. 

Wiy.  Humi.  \\l.  8.  382. 

Edelshcin,  l^elherren.  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  v.  31.  Dec. 
1706  für  Johann  Georg  Seifert  v.  Edelsheim,  kurmainz.  Geh.  Rath 


—     30     — 

and  Landes-Präsidenten  der  Grafschaft  Hanaa-MOnzenberg.  Der- 
selbe war  der  Stammvater  der  freiberrlicben  Familie  v.  Edelsheim, 
welche  zu  der  ehemaligen  reichsunnüittelbaren  Ritterschaft  der  Can» 
tone  am  Rhein  gehör-te,  hatte  12.  Dec.  1673,  als  des  gräflichen  Ge- 
sammthanses  Hanau  verordneter  Rath,  den  Reichsadclsstand  mit 
dem  Prädicate :  v.  Edelsbeim  erlangt,  war  mit  Elisabeth  v.  Speckhan 
vermählt  und  starb  1723.  —  Von  ihm  steigt  die  Stammreihe,  wie 
folgt,  herab:  Friedrich  Christian,  gest.  1722:  Clara  Elisabeth  Raa 
V.  Holzhausen;  Philipp  Reinhard,  ge^t.  1772:  Friederica  Freiin 
V.  Zechlin;  —  Georg  Ludwig,  gest.  1814,  grossh.  bad.  Geh.  Rath, 
Staatsminister  des  Hauses  und  der  auswärtigen  Angelegenheiten,  Rit- 
ter schaftsrath  des  Cantons  Mittel- Rhein  etc.:  Friedericia  Adelheid, 
Freiin  v.  Keyserlingk,  gest.  1819;  —  Wilhelm  Heinrich  Carl,  gest. 
1B40,  grossh,  bad.  Geh.  Rath,  Gberst-Kämmerer  und  Ceremonien- 
meister:  Friederica  Freiin  v.  Gemmingen-Hornberg,  geb.  180B,  spä- 
ter Oberst-Hofmeisterin  I.  K.  H.  der  verw.  Grossh.  Sophie  v.  Raden; 
—  Freih.  Ludwig,  geb.  1823,  grossh.  bad.  Kammerherr  etc.  Die 
beiden  Brüder  des  Letzteren,  neben  einer  Schwester,  Freiin  Sophia, 
geb.  1837,  sind:  Freih.  Wilhelm,  geb.  1824,  grossh.  hessischer  Kam- 
merherr, verm.  1851  mit  Mathilde  Freiin  v.  Spiegel  zum  Desenberg, 
geb.  1827,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter  stammt:  Freiin  Anna^  geb. 
1852  und  Freih.  X^eopold,  geb.  1826,  k.  k.  Kämm ,  Oberst  etc.  — 
Von  den  TOchtern  des  Freih.  Georg  Ludwig  war  Freiin  Adelheid 
Wilhelmine  Luise,  gest.  1830,  mit  dem  1841  verstorbenen  Carl  Gra- 
fen V.  Einsiedel,  k.  sächs.  Gesandten  zu  München  und  Freiin  Julie 
Marie  Anna,  gest.  1830,  mit  dem  1831  verstorbenen  Ignaz  Grafen 
^Gyulai  de  Maros-Nemeth  et  Nadaska,^k.  k.  General-Feldzeugm., 
Hofkriegspräsidenten  und  Ban  von  Croatien,  vermählt  gewesen. 

N.  Pr.  A.-L.-II.  S.  106.  —  Geneal.  Taschenb.  d.  freih.  Häuser,  1849  ,8.  90-92.  1849 
8.  99  u.  100  n.  1859  6.  161.  —  Frh.  9.  Ledebur,  l.  8.  191  u-  192.  —  Knekkkt,  1.  S.  18S 
u.  133.  —  r.  He/ner,  hess.  Adel,  Tab.  7  u.  8.  8. 

Edelstdn^  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  vom  9.  Sept. 
1652  fflr  Balthasar  Springel,  mit  dem  Prädicate:  v.  Edelstein.  Von 
dem  Sohne  desselben,  Balthasar  Franz,  gest.  1657,  kais.  Ober- Am ts- 
Rathe  in  Schlesien,  stammte  Johann  Stephan,  Kloster-Stiftsamtmann 
zu  Lieguitz  und  Herr  des  1654  in  die  Familie  gekommenen  Burg- 
lehns  Krolkwitz  im  Breslauschen,  welcher  3.  Juli  1659  den  Stamm 
schloss.  — 

Btnel,  Silesiogr.  Cap.  7  8.  298  u.  0.  12  S.  1157.  —  Lueae,  8.  1326.  —  Sinapiut ,  II. 
8.  ^Ji  —  N.  Pr.  A.-L.  I.  8.  106  u.  107.  -  f^h.  v,  Ledebur,  I.  8.  192. 

^ektcttCB.  Altes  fränkisches  und  schwäbisches  von  1380  be- 
kanntes Adelsgeschlecht,  welches  die  gleichnamige  Herrschaft  in 
Franken  besass  und  aus  welchem  1647  Hans  Jacob  v.  E.,  k.  k.  Käm- 
mer- und  Oberst  u.  Commandant  vou  Memmingen,  starb.  Die  Herr- 
schaft Edelstetten  war  in  Folge  des  Reichs-Deputalions-Abschlusses 
dem  Fürsten  v.  Ligne  als  Entschädigung  zugefallen,  wurde  aber  1804 
an  deit  Fürsten  Nicolaus  Esterhäzy  v.  Galantha  verkauft.  Dieselbe 
wurde  1805  zu  einer  reichsgefttrstetnn  Grafschaft  erhoben,  aber  die 
Reichsstandschaft  erlosch  schon  1805  mit  Auflösung  des  deutscbea 


—     31     — 

Reichs  and  Edelstetten  kam  darch  die  Rheiubnndacte  aiiter  bayeri- 
scbe  Souverainetät.  Die  Fürsten  Eslerh^y  y.  Galantba  scbreibeu 
sich  nach  dieser  Besitzung  aach:  gefürstete  Grafen  zu  Edelsteten 
und  das  Edelstettensche  Wappen  ist  in  das  vollständige  Wappen  der 
genannten  Fürsten  gekommen. 

Bucelini,  III.  —  Oauhe,  1.  S.  470.  —  Oberbayer.  Archiv,  VI.  8.  250  u.  288.  —    Siebma- 
eher,  I.  117 :  v.  Edelstetten,  Schwäbisch. 

fiiklilMittser,  Altes,  bayerisches  Adelsgeschlecht,  welches  vom 
13.  bis  in  die  zweite  Hälfte  des  15.  Jahrb.  vorkommt. 

Wig.  Hund,  III.  8.  282.  —  Monum.  boic.  VI.  8.  213. 

EdcOj  Ebdeo^  Eidene^  Ede.  Altes,  pommernsches  Adelsgesehlecbt, 
welches  auf  Rügen  Gross-  und  Klein-Karow  schon  1350  und  später 
auch  Bartfehn  nnd  Giesendorp  besass.  Dasselbe  war  nach  1639  auf 
Rügen  begütert,  begab  sich  aber  im  17.  Jahrb.  mit  Philipp  Ludwig 
V.  E.  nach  Curland,  wo  Jacgb  Friedrich  v.  E.  1718  das  Indigenat  er- 
langte.   Später  ist  die  Familie  erloschen. 

Micrael,  8.  480.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  111.   -    Frh,  r,  Ledebur ,   lll.  8.  245.    -    S*>6- 
macher,  III.  160.  —  r.  Meding,  III.  8.  U9.  —  Pomm.  W.-B.  V.  6. 

EdenbuttcL  Erloschenes  bremensches  Adelsgeschlecht,  welches 
zur  Ritterschaft  des  Landes  Kehdingen  gehörte. 

Muukard,  8.  221. 

Eder.  (Schild  geviert:  1  und  4  ein  Greif  und  2  nnd  3  zwei 
schräglinke  Balken).  Scblesisches ,  längst  erloschenes  Adelsge- 
scblecht,  aus  welchem  Bernhard  v.  E.  1598  Domherr  zu  Breslau  nnd 
OUmütz  war. 

Paprocitui,  Speealum  Moraviae,  8.  231.  —  Sinapiut^  II.  S.  606. 

Eder^  Ritter.  Erbländ.-österr.  RittersUnd.  Diplom  von  1786 
für  Leopold  Eder,  k.  k.  General-Feldwachtmeister  und  Brigadier  in 
Mähren.  — 

Mtgerle  r.  Mühl/etd,  ErgSns.-Bd.  8.  136. 

Eder,  VreUierrcB.  Erbländ.-österr.  Freihermstand.  Diplom  von 
1852  für  Dr.  J.  Eder,  k.  k.  Vice-Appellations-Gerichts-Präsidenten, 
in  Galizien.  Zwei  Söhne  desselben,  die  Freiherren  Johann  und  Emil 
stehen  in  der  k.  k.  Armee. 

Augsb.  Allg.  Zeit.  1852.  —  Milit.-Scheroat. 

Eder  v.  Edersbein,  Edle  u.  Ritler.  Erbländ.  -österr.  Ritterstand. 
Diplom  vom  10.  Dec.  1788  für  Johann  Michael  Joseph  Eder,  mit 
dem  Prädicat:  Edler  v.  Edcrsheim. 

UancUchriftl.  Notiz.  —  MegerU  v.  Mühlfeld,  Brgaos.-Bd.  8.  186. 

Eder  T.EdersttalyEdie.  Erb]änd.-österr.  Adelsstand.  Diplom  vom 
10.  April  1779  für  Johann  Eder,  k.  k.  Ober -Einnehmer  bei  dem 
Haupt -Zollamte  zu  Wien,  mit  dem  Prädicate:  Edler  von  Edersthal. 
Derselbe  war  später  Administrator  der  k.k.Bankalgefillle  ebendaselbst 
und  setzte  den  Stamm  durch  zwei  Söhne  und  drei  Töchter  fort. 

LeupoUl,  I.  2    8.  266.  —  Megerle  r.  Mühlfeld,  8.  175.  —  Kneaehk«,  II.  8.  127  n.  128.— 

Eder  v.  Eiebeahein.  Erbländ. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1831  für  Friedrich  Eder,  k.  k.  Rittmeister,  mit  dem  Prädicate:  von 
Eichenheim. 

Handschr.   Notiz. 


—      32      — 

£derf.  Harteisteio.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  v.  1764 
für  Ferdinand  Eder,  k.  k.  Hauptmann  bei  Wied  -  Runkel -Infanterie, 
wegen  55jäbriger  Dieustleistnng,  mit  dem  Prädicate:  v.  Hartenstein. 

MegerU  v.  Mihlfeld,  8.  175. 

Eder  v.  Kainpach^  s.  Kainpach,  Eder  v.  Kai np ach. 

Eder  f.  Redenthal.   Erbländ.-österr.  Adelsstand.   Diplom  v.  1820" 
für  Franz  Eder,  k.  k.  Bancal- Gassen -Verwalter  in  Brunn,  mit  dem 
Prädicate :  v.  Redenthal. 

Megerle  v.  Mühi/eld,  8.  175. 

EdM-beinb^  s.  Elstern  v.  Ederbeimb. 

EdL  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1777  für  Franz 
Xaver  Edl,  k.  k.  Landschaftsbeamten  in  Steiermark. 

Megerlt  v.  Mühlfeldy  8.  278.  —  Suppl.  »u  Siebm.  W..B.  XI  f.  17. 

Edler  r.  Edlersberg.  Reichs-  und  erbländ.-österr.  Adelsstand. 
Diplom  von  1756  für  Jacob  Andreas  Edler,  Schlosshauptmann  im 
Belvedere  mit  dem  Prädicate :  v.  Edlersberg. 

JUegtrU  v.  Mühlfeld,  8.  175  u.  176.  —  8uppl.  su  8iebm.  W.-B.  Xn.  18. 

Edling,  Prellierreii  ond  (Irafcii.  (Schild  geviert:  1  u.  4  von  Gold 
und  Schwarz  schrägrechts  getheilt  u.  in  der  Mitte  ein  schräglinks  ge- 
legter, schwarzer  Haken  mit  kleeblattförmigem,  goldenen  Griffe,  also 
von  gewechselten  Farben  u.  2  u.  3  in  Silber  ein  schrägrechter,  rother 
Balken,  oben  von  einer  schwarzen  Adlersklaue  und  unten  von  einem 
offenen,  schwarzen  Flug  beseitet).  Altes  krainer  Adelsgeschlecht,  wie 
das  Wappen  ergiebt,  ganz  verschieden  von  der  erloschenen,  pommer- 
schen  Adelsfamilie  v.  Edeling,  s.  S.  29,  welche  bisweilen  auch  Ed- 
ling  geschrieben  wurde.  Dasselbe  erlangte  die  görzcr  Landstandschaft 
20.  Februar  1501  und  hat  in  späterer  Zeit  den  Freiherrn-  und  Gra- 
fenstand erlangt.  Gegen  Endo  des  18.  Jahrb.  (1791)  lebten  nach 
Siebcnkees  folgende  Sprossen  des  Stammes:  Baptist  Aloysius  Graf  v. 
E.,  bischöfl.  Freising,  geistlicher  Rath  und  zweiter  kathol.  Domherr 
zu  Lübeck  (war  1800  nicht  mehr  am  Leben);  Wenzel  Graf  und  Herr 
V.  E.,  Domherr  zu  Wien  und  Görz  (war  nach  1800  Dom-Cantor  u. 
Erzbischöfl.  Consistorialrath  zu  Wien);  Johann  Nepomuk,  k.  k.  w. 
Kämm.  u.  Hofrath  von  der  böhm.  u.  österr.  Hofcanzlei;  Johann  Bap- 
tist Freih.  u.  Herr  v.  E.,  1784  verm.  mit  Maria  Eleonora  Grf.  von 
Attems  und  Philipp  Graf  u.  Herr  v.  E.,  k.  k.  w.  Geh.-Rath,  Kämm.  u. 
Oberstsilberkämmerer  (lebte  ebenfalls  noch  1800).  Der  Stamm  hat 
fortgeblüht,  doch  fehlen  über  das  Fortblühen  desselben  bis  auf  die 
neueste  Zeit  nähere  Nachrichten. 

Leupold,\.  8.  97.  —  Suppl.  zu  Siebra.  W.-B.  VII.  1.  —  Tffroff,  I.  3.  299  u.  Siebenkees, 
1.  8.  346  u.  347.  —  t.  Hefner,  krainer  Adel,  8.  27. 

Edlinger  auf  laarbach  (Schild  geviert :  l  u.  4  quergetheilt :  oben 
von  Silber  u.Roth  und  unten  von  Roth  u.  Silber  achtmal  quer  gestreift 
und  2  u.  3  in  Blau  ein  schrägrechter,  silberner,  mit  drei  unter  einan- 
der stehenden  Pfeilen  belegten  Balken).  Ein  1825  der  Adelsmatrikel 
des  Königr.  Bayern  einverleibtes  Adelsgeschlecht. 

W.-B.  d.  Kgr.  Biiyorn,  X.  19.  —  r.   fufner,  bayer.   Adel,  T»b.  83  ii.  8.  74. 


—     33     — 

Edllnger^  Ritter.  Erbländiscb-österr.  RitterstaDd.  Diplom  v.1802 
für  Carl  Edlinger,  k.  k.  Major.  Derselbe  war  später  k.  k.  Oberst  und 
Commandant  des  Feld-Artill.-Reg.  No.  3. 

Augüb.  AUk.  Zdt,  1869.  —  Milit.-Schemat. 

Eelking.  Ein  im  Königreiche  Hannover  zum  ritterschaftlichen 
Adel  gehörendes  Geschlecht,  in  welches  gegen  Ende  des  18.  Jahrh. 
der  Reichsadelsstand  kam  und  welches  das  Gut  Vossloh  im  Bremenschen 
erwarb. 

Fieih.  V.  d.  fCnesebeck,  8.  122.  —  «»JUefn^r,  sSchs.  Adol,  Tah.  26  u.  8,  25. 

Eerde^  Erde,  auch  heiherren.  Ein  aus  der  niederländischen  Pro- 
vinz Drenthe  stammendes,  mitBuirse,Eerde  und  Pleckenpoel  begüter- 
tes Adelsgeschlecht,  welches  sich  in  Geldern,  im  Cölnischen  und  in 
Westphalen  ausbreitete.  In  den  Rheinlanden  war  schon  1439  Vra- 
seit  im  jetzigen  Kreise  Rees  in  der  Hand  der  Familie  und  Franz  Carl 
Freih.  v.  E.  besass  noch  1782  das  Gut  Eprath  unter  Thönisberg  im 
Kreise  Rheinberg,  das  Lehngut  Häfmanns  nebst  Erbpachten  unter 
Ray^n,  Haumannshof  zu  Neukirchen,  das  Haus  Eyll  im  Kr.  Geldern 
und  einige  Güter  auch  in  Westphalen.  —  Fahne  giebt  bis  1776 
sechzehn  Ahnen  des  Stammes  an. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  137:  v.  Krde.  Freih.    —  Fahne,  II.  8.  35.  Frh.  v.  Ledtbur,  I.  8. 

192:  Eerdc,  Erde.  —  Rohtfi»  Blem.  Werk,  U.  13.  u.  desselben  vullst&ndige  Sammlung  d.  im 
kurcöln.  ritterb.  Collegio  z.  Bonn  u.  im  wesiphäl.  ritterb.  Collegio  tu  Arnsberg  aufge.Hchwu- 
rcaen  Wappen.  2.  8amml.  8.  18.  —  W.-B.  der  Freu^ts.  Rheinprov.  II.  Tab.  16.  Nr  Sl  u.  8.131. 
—  V.    Hffnt^r,  preus».  Adel,  Tab.  50  u.  S.  41. 

Efelder.  Erloschenes,  sonst  auf  dem  Eichsfeld^  begütert  gewese- 
nes Adelsgeschlecht. 

r.   Hfllhach,  I,  8.  313  nach:  Wolf,  Urknndenbuch  8.  12. 

Effem,  Eiferen^  auch  genannt  lall^  genannt  Slolberg^  i^iherren 
Hiid  Ürafen.  Altes,  rheinländisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  Stamm- 
sitze Efiferen  im  Landkreise  Cöln,  welches  mit  Zander  (Alexander)  v. 
E.  schon  1409  vorkommt  u.  später  in  die  Linien  Effern - Eflfern ,  Ef- 
fern-Zieverich  u.  Effern-Giesdorf  zerfiel.  — Johann  v.  E.  begleitete 
1562  den  Herzog  Wilhelm  zu  Jülich  auf  den  kaiserlichen  Wahltag 
nach  Frankfurt  a.  M.;,Hcinrich  v.  E.  (Henriccus  ab  Efferhen)|^in  zu 
seiner  Zeit  berühmter  Doctor  der  Theologie,  starb  1591  alsTastor 
Ecclesiae  Winedensis;  Heinrich  v.  E.  war  1590  Domherr  zu  Speier; 
Wilhelm  v.  E.  gest.  1616,  wurde  1612  Bischof  zu  Worms;  ein  anderer 
Wilhelm  v.  E.  war  um  diese  Zeit  nach  Liefland  gezogen,  wo  die  Fa- 
milie die  Nerffschen  Güter  erwarb  und  1620  unter  dem  Namen :  Ueber- 
stoiz,  genannt  Effen,  in  die  Curländische  Matrikel  eingetragen  wurde; 
Agnes  Elisabeth  Freiin  v.  Effern  vermählte  sich  um  1638  mit  dem 
berühmten  k.  k.  General  Peter  Melander,  nachmaligem  Herrn  und 
Reichsgrafen  v.  Holzapfel  (geblieben  1648  bei  Zusmarshausen)  und 
kaufte  die  Herrschaft  Schaumburg  von  dem  Fürsten  v.  Nassau,  welche 
Herrschaft  die  einzige  Tochter  derselben,  Grf.  Elisabeth  Charlotte, 
ihrem  Gemahle,  dem  Grafen  Adolph  v.Nassau-Dietz,  zubrachte;  Ferdi- 
nand Wilhelm  v.E. ,  Herr  zu  Maubach  u.  Ahrenthal,  Herausgeber  des 
sonst  sehr  bekannten  Manuale  politicnm  de  ratione  Status  etc.  war  1660 
k.  k,  Rath,  etc.  etc.   Nach  Anfange  des  18   Tahrh.  gelangten  Sprossen 

KntKhkt  Deutsch.  Adels  Lex.  III.  3 


^     34     -^ 

der  Familie  za  den  höchsten  kurpfälzischen  Ehrenstellen.  Der  kur- 
pfälz.  Staatsminister  und  Gesandte  v.  E.  erhielt  1714  den  Reichsgra- 
fenstand; Johann  Wilhelm  Gr.  v.E.  starb  1724  als  kurpfälz.  General- 
lieutenant und  Inspector  der  Cavallerie  und  einem  Qrafen  v.  E.  wurde 
1739  das  erledigte  kurpfälz.  Regiment  v.  Zobel  verliehen.  In  späterer 
Zeit  ist  der  Stamm,  in  dessen  Hand  noch  1700  Morshofen  im  Kreise 
Kempen  war,  ausgegangen.  Zu  demselben  gehörte  übrigens  auch,  wie 
die  Aehnlichkeit  der  in  Siebmacher's  W.-B.  befindlichen  Wappen  er- 
.  giebt,  die  cölnische  Adelsfamilie  dieses  Namens,  welche  von  einer 
Besitzung  den  Beinamen  Stolberg  fühj^e  und  aus  welcher  Johann  Die- 
trich V.  E.  z.  Stolberg,  welcher  nach  Pressburg  gekommen  war,  1638 
den  Freiherrnstand  erhielt. 

Gauhe,  I.  S.  470.  —  N.  Pr.  A.-L.  8.  107.  —  Fahne,  I.  8.  86  u.  II.  S.  .36.  -  Frh.  r.  Le- 
debur,  I.  8.  192.  —  Siebmacher,  I.  132:  y.  Kffern,  Rhein läodisch  u-  V. 307:  v.E.  CölinUrh. 
Suppl.  lu  Siebm.  W.  B.  VII.  1 :  Gr.  v.  E. 

Effinser,  E.  f.  Vildeck^  Vildegk  (in  Silber  neun,  3,  g;  2  undl, 
auch  sechs,  3,  2  u.  1,  zusammengesetzte,  rothe  Hügel).  Altes  schwei- 
zerisches Adelsgeschlecht  aus  dem  Bergschlosse  Wildeck  bei  Lenz- 
burg im  Canton  Bern.  Später  erlangte  dasselbe  das  Bürgerrecht  in 
Bern,  wo  dasselbe  noch  blüht,  und  wurde  auch  im  Elsass  begütert. 
Eine  Stammtafel  bis  zur  Mitte  des  17.  Jahrb.  hat  Bucelini  gegeben. 

—  Verschieden  von  dieser  Familie  war  die  schwäbische  Adelsfamilie 
V.  Effinger,  welche  in  Roth  einen  silbernen  Sparren  führte. 

Bucelini,  III.  8.  102.  -  Gauhe,  U.  S.  237.  —  v.  NatMein,  im  Special-Register.  —  Sal- 
ver, 8.  620  :  AnmeTkung,  630  u.  681.  —  Siebmucher,  I.  199 :  Die  Effinger  v.  Wildegk  n.  V. 
210:  Eringer  v.  Bruckh  u.  Willdeck,  Schweiserisch,  so  wie  V.  120:  v.  Effinger,  Schwäbisch. 

—  Berner,  W.  B.  von  1829. 

Effner.  Kurbayerischer  Adelsstand.  Diplom  vom  4.  März  1765 
für  Gaudenz  Joseph  Effner,  kurbayer.  Regierungsrath  zu  Straubing 
und  Salzbeamten  zu  St.  Nicolai.  Derselbe  war  ein  Urenkel  des  Georg 
E.  aus  Pfreumt  im  Leuchtenburgischen ,  Hofgärtners  im  Neudeckcr 
Grarten,  welcher  1625  einen  Wappenbrief  erhalten  hatte,  Enkel  des 
Christian  E. ,  Hofgärtners  zu  Dachau  und  Sohn  des  Joseph  E. ,  kur- 
bayerischen Hof-Kammerraths  und  Oberbau-  u.  Gartendirectors  zu 
.  München  unÄ  sein  Sohn,  Johann  Nepomuk  v.EflPner,  geb.  1757,  wurde 
als  W  bayer.  Geh.-Rath  u.  Geh. -Justiz-Referendar  in  die  Adelsma- 
trikel des  KSnign  Bayern  eingetragen. 

r.  Lang,  9.  324.—  W.-B.  Kgr.  Bayern,  V.  20.  —  v.  Uefner,  bayer.  Adel.  Tab.  83  n.  8. 
74.  —  Kneschke,  IV.  8,  105. 

Ega.  Altes,  erloschenes,  schwäbisches  Adelsgeschlecht,  dessen 
Name  in  Ahnentafeln  der  Freih.  v.  Greiffenclau  zu  Vollraths  vor- 
kommt. 

Salver,  8.  722.  —  Siebmacher,  I.  121.  —  v.  Meding,  III.  8.  148  u,  149. 

Egefeld,  s.  Ehinger  V.  Egefeld. 

Egelhofsberg,  s.  Enders  v.  Egelhofsberg. 

Egeln,  Egel  (im  Schilde  ein  liegender  Ast  mit  Eicheln).  Ostpreus- 
sisches  Adelsgeschlecht,  welches  mit  dem  deutschen  Orden  aus  dem 
Reiche  nach  Preussen  gekommen  sein  soll.  Die  Nachkommen ,  zu 
denen  Caspar  Otto  Egel,  1602  Burggraf  auf  Sehesten,  gehörte,  leg- 
ten den  Adel  ab,  welchen  aber  Friedrich  Egeln  als  kurbrandenburg. 


•        •  —     35     — 

Staabsofficier  wieder  aufnahm.  Derselbe,  seit  1688  Herr  des  Vorwerks 
Arreude  bei  Tilsit,  starb  kinderlos  1734  als  k.  preuss.  Generalliea- 
tenaut  und  Chef  eines  Kuirassierregiments.  —  Die  von  Siebmacher, 
III.  54  aufgeführte  Familie  v.  Egell,  oder  Egsln  ist  dem  Wappen  nach : 
Schild  geviert:  1  n.  4  in  Schwarz  ein  goldener  Löwe  und  2  und  3  in 
Silber  ein  dreifacher  rother  Spitzenschnitt)  ein  anderes,  doch  näher 
nicht  bekanntes  Geschlecht. 

N.  l'r.  A.-L.  I.  8.  108.  —   Frh.  v.   Ledebur,  I.  S.  192. 

Egeln,  s.  Eglen,  Egeln,  Clrafen^  S.  39  u.  40. 

Egeuberg,  Egenbnrg  (in  Blau  eine  goldene  Egge).  Altes  mit  den 
Herren  und  nachmaligen  Fürsten  von  Eg^nberg  nicht  zu  verwech- 
selndes Oberösterreiehisches  Adelsgeschlecht,  dessen  gleichnamiges 
Stammschloss  im  Traun- Viertel  lag.  —  Der  Stamm  erlosch  im  15.  Jahr- 
hundert, die  Angabe,  dass  derselbe  bis  167^  geblüht  habe,  ist,  wie 
sich  aus  dem  Werke  des  Frerh.  v.  Hoheneck  ergiebt,  unrichtig.  Spä- 
ter kam  das  Schloss  Egenberg  auch  an  die  Fernberger  v.  Auer,  welche 
die  kaiserliche  Erlaubniss  erhielten,  sich  Auer  v.  Egenberg,  s.  Bd.  I. 
S.  140,  schreiben  und  das  Egenbergsche  Wappen  führen  zu  dürfen. 

Gaithe,  II.  8.  238  nach  dem  M.-S.-Cpt.  geneal. 

Egenberger  ?.  Eggenberg.  Ein  im  1 7.  Jahrh.  in  Niederösterreich 
mit  mehreren  Herrschaften  und  Gütern  angesessenes  Adelsgeschlecht, 
welches  aber  in  die  nieder-österr.  Ritterstandsraatrikel  nicht  einge; 
tragen  worden  ist,  weshalb  Wissgrill  das  Wappen  nicht  angeben  konnte. 
Die  Besitzungen  der  Familie  wurden  von  den  Ständen  Schulden  hal- 
ber wieder  eingezogen. 

WitsffriU,  II.  S.  352. 

Egenbuger  f.  Egenbnrg.  Ein  von  1201  bis  1531  in  Niederöster- 
reich begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Wissgrill 
mehrere  Sprossen  angeführt  hat. 

WitsgriU,  II.  8.  352  u.  353. 

Egeadorff.  Altes,  oberösterr.  Adelsgeschlecht,  welches  bis  zu 
dem  1574  erfolgten  Erlöschen  im  Besitze  des  im  Tra\p- Viertel  ge- 
legenen Stammschlosses  und  Ritterguts  Egendorff  war. 

Freik.  V.  Hoheneck,  II.  8.  611.  —  Gauhe,  II.  8.  238. 

Egendorfer  f.  Egeadorf.  Ein  im  13.  n.  14.  Jahrh.  in  Niederöster- 
reich vorgekommenes  Adelsgeschlecht. 

DueUii,  Excerpt.  hi8t.-geDeal.  Lib.  II.  8.  194.  —    Wi$$griU^  U.  8.  358. 

Eger^  auch  Utter  nd  Edie.  Böhmischer  Adels-  and  erbländisch- 
österr.  Ritterstand.  Adelsdiplom  von  1738  für  Johann  Friedr.  Egeif . 
k.  k.  Hofsecretair  and  Ritterstandsdiplom  von  1759  für  denselben  als 
Niederösterr.  R^gierangsrath,  wegen  3 9  jähriger  Dienstleistung,  mit 
dem  Prädicate :  Edler  y. 

Megerle  Vj  Mühlfeld ,  8.  107  u.  Krg&ns.-Bd.  8.  273. 

Eger^  Vreiherreii.  Erbländ.  -  österr.  Feiherrnstand.  Diplom  von 
1796  für  Friedrich  Edlen  v.  Eger,  k.  k.  Staats-  und  Conferenz-Rath. 
Derselbe  hatte  1779  die  krainer-  und  1780  die  kärntner  Landstand- 
schaft erlangt 

MsgerU  •.  MÜktftld,  8.  46.  —  Tyrof,  II.  74.  —  r.  Hefner,  krainer  Adel,  Tab.  24  u.  8.  «7. 

3* 


—     36     — 

Eg€r  f.  Seeck,  Edle.  Ertiländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1754  für  Johann  Georg  Eger,  niederösterr.Handgrafenamts-Registra- 
tor ,  mit  dem  Prftdicate :  Edler  v.  Seeck. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Erganc-Bd.  8.  27». 

Egeregg,  s.  Heidler  v.  Egeregg. 

Eggartner  f.  KoUhoff.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1719  für  Johann  Leopold  Eggartner,  mit  dem  Prädicate  v.  KoUhoff. 

Megerle  v.  Mahlfeld,  Ergäiw.-Bd.  8.  274. 

Eggelkrant  lu  Wildeugarten^  Edle.  Im  Königr.  Bayern  bestätigter 
Adelsstand.  Bestätigan^piplom  vom  4.  Juli  1817  des  durch  pfalz- 
gräti.  v.  Zcilsches  Diplom  1797  erworbenen  Adels  für  Johann  Frie- 
drich Edlen  v.  Eggelkraut  zu  Wildengarten,  geb.  1756-,  welcher  als 
vormaliger  Reichstags -Agent  und  Fürstl.  Waldburg- Zeilscher-  und 
Leiniugen-Reidenau-Billigheimischer  Rath,  in  die  Adelsmatrikel  des 
Königreich  Bayern  eingetragen  wurde. 

r.  Lang,  Suppl.  8.  94.  —  W.-B.  de«  Königr.  Bayern,  V.  21.    —    9.   Hefner,  bayor.   Adel: 
Tab.  84  u.  8.  74. 

Eggen,  Egen,  ?.  Durnstein,  Thurnstein.  Tiroler,  aus  Heran  stam- 
mendes Adelsgeschlecht,  in  welches  in  der  ersten  Hälfte  des  1 6.  Jahr- 
hunderts der  Adel  kam  und  welches,  mit  Schloss  Dürnstein  angeses- 
sen ,  der  tiroler  Landmannschaft  einverleibt  wurde.  —  Johann  Egen 
V.  Thurnstein  war  1856  k.  k.  Hauptmann  in  der  Zeugs- Artillerie  und 
Feuerwerksmeister  in  Olmütz. 

Pro vinsial- Handbuch  von  Tirol.  1847.  8.  290 :  v.  Egen.    -    Millt.-Schcmal.  —  v.  Hefner, 
tiroler  Adel  8.  5. 

Eggeuberg,  Freiherren  nud  fürsteii  (in  Silber  drei,  2u.  1,  gekrönte, 
schwarze  Adler,  von  denen  die  beiden  oberen  seitlich  gegeneinder  ge- 
stürzt sind,  der  untere  aber  aufrecht  steht  u.  zwischen  denselben  in  der 
Mitte  eine  goldene  Krone).  Reichsfreiherrn-  und  Fürstenstand.  — 
Freiherren-Diplom  vom  29.  December  1598  für  Siegfried  v.  Eggen- 
berg, und  Fürsten  -  Diplom  vom  31.  Aug.  1623  für  Johann  Ulrich 
Freiherrn  v.  E.  —  Eine  ursprünglich  augsburgische,  sehr  reiche  Fa- 
milie, welche  in  Steiermark,  Krain,  Böhmen  etc.  zu  grossem  Grundbe- 
sitz gelangte  und  das  ErbmarschaU-Amt  in  Oesterreich,  das  Erbkäm- 
merer-Amt in  Steiermark  und  das  Erbschenken-Amt  in  Krain  und  in 
der  windischen  Mark  an  sich  brachte.  Die  fortlaufende  Stammreihe 
beginnt  Hübner  mit  Ulrich  v.  E..  von  dessen  Enkel,  dem  obengenann- 
ten Freiherrn  Siegfried  ans  der  Ehe  mit  Benigna  Grf.  v.  Gallenstein 
i'ürst  Johann  Ulrich,  k.  k.  Geh.-Rath,  Landeshauptmann  in  Steier- 
■lark,  Oberst -Hofmeister  etc.  entspross.  Derselbe  wurde  mit  der 
Herrschaft  Krumau  in  Böhmen,  welche  den  Titel  eines  Herzogthums 
erhielt,  belehnt  und  erbaute  auch  in  Steiermark  das  nach  ihm  ge- 
nannte Schloss  Eggenberg.  Von  ihm  stammte  Fürst  Anton ,  gestor- 
ben 1649,  welcher  die  Herrschaft  Gradisca  als  unmittelbares  Fürsten- 
thnm,  mit  der  Bedingung  des  Rückfalls  an  das  Kaiserhans  nach  Er- 
löschen des  Mannsstammes,  erhielt.  Aus  seiner  Ehe  mit  Anna 
Maria,  Markgräfin  von  Bayreuth,  gestorben  1680,  stammten  zwei 
Söhne:  Fürst  Johann  Christian,  welcher  1654  mit  Sitz  und  Stimme 
in  das  Reichsfürsten-Colleginm  eingeführt  wurde  und  1710  kinderlos 


—      37        - 

starb  und  Fürst  Johann  Seyfried,  gest.  1713.  \\n  Letzterem  ent- 
spross  Fürst  Johann  Joseph  Anton,  gest.  1716,  dessen  Sohn,  Prinz 
Johann  Adam  Seyfried,  im  13.  Lebensjahre,  schon  13.  Febr.  1717 
den  Stamm  des  Geschlechts  schloss.  Die  Herrschaft  Krumau  kam 
an  das  Haus  Schwarzenberg. 

Buflini,  III.  8.  28  u.  176.  —  Hühner,  I.  Tah.  245.  ~  OaMhe,  IL  8.  238—240.  —  Ztd- 
l§r,  Vm.  8.  303—307.  —  (iebhardi,  histor.  geneal.  Al.handl.  lll.  8.  662-670.  ~  WiasonU, 
II.  S.  354-358.  —  Scfmuttz,  1.  S.  •JiW-292.  -  Siehmacher,  I.  80  u.  48,  II.  152.  III.  5  VI. 
7.  —    Trier,  8.  398—400.  ' 

Eggenbcrger,  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von 
1856  Alf  Carl  Eggenberger;  k.  k.  Platzhauptmann  zu  Brood. 

AiigKb.  AÜK-'Zeit.   1856. 

Eggeudorf^  s.  Pachner  v.  Eggendorf. 

Eggenderff^  s.  Schweikhofer  zu  Eggendorff  und  Ei- 
senburg. 

Eggenstein^  s.  Egger  zu  Leben  und  Eggenstein. 

Eggensteiner.  Ein  im  14.  und  15.  Jahrh.  in  Steiermark  vorge- 
kommenes Adelsgeschlecht,  welches  1473  mit  Sebastian  v.  E.  erlo- 
schen ist. 

Schmutz  I,.  5.  298. 

Egger.  Steierraärkisches  Adelsgeschlecht,  als  dessen  Staramvai:^' 
ter  Paul  Chr.  v.  Egk  angenommen  wird,  welcher,  eines  unglücklieben 
Duells  wegen,  aus  Bayern  nach  Steiermark  geflohen  sein  soll.  Einer 
seiner  Söhne,  welcher  k.  k.  Kammerrath  war,  brachte  den  Adel  in 
die  Familie. 

9ekmut9,  I.  S.  ^94. 

Egger ^  l^rdherren  nnd  Grafen  (in  Blau  drei  an  einander  ge- 
stellte, von  oben  bis  unten  reichende,  silberne  Wecken).  Erbländ.- 
österr.  Freiherrn-  und'Grafenstand.  Freiherrn-Diplom  von  1760  für 
Maximilian  Thaddäus  v.  Egger,  Inner-österr.  Landrath  und  von  1766 
für  Joseph  Ignaz  v.  Egger,  Niederösterr.  Regierungsrath  und  Grafen- 
Diplom  von  1785  für  Maximilian  Thaddäus  Freiherrn  v.  Egger,  we- 
gen seiner  ausgezeichneten  montanistischen  Kenntnisse.  Von  Letz- 
terem stammten  zwei  den  gräflichen  Stamm  fortsetzende  Söhne:  Graf 
Franz  Jobann  Nepomuk.  gest.  1842,  k.  k.  Kämm.,  verm.  1799  mit 
Catharina  Freiin  v.  Koller  und  Graf  Ferdinand,  verm.  mit  Maria  Jo- 
sepha  Ffeiin  v.  Gailberg.  Von  Ersterem  Beider  stammt  Graf  Gu- 
stav, geb.  1808  und  vom  Grafen  Ferdinand  entspross,  neben  einer 
Tochter,  Grf.  Pauline,  geb.  1800,  verm.  1816  mit  Carl  Grafen  v.Chri- 
stallnigg,  ein  Sohn:  Graf  Ferdinand  Franz  Xaver,  geb.  1802,  k.  k. 
Kämm.,  Bergrath  etc.,  verm.  mit  Nothburge  Grf.  Lodron-Laterano 
geb.  1791.  Die  Schwester  der  Grafen  Gustav  und  Ferdinand,  Grf. 
Maria,  geb.  1771,  war  mit  einem  v.  Neufbourg  vermählt. 

Megerl«  9.  Mühl/eld ,  8.  17,  46  u.  47.  —  Deutsche  Grafenh.  d.  Gegeow.,  1.  8.  209.  — 
(fen«al.  TMchenb.  d.  grf.  H&user,  1858  8.  214  u.  histor.  Haudb.  zu  demselben,  6.  189.  ^ 
W.-B.    d.  ösusrr.  Monarch.  II.  96. 

«>  E^ger.    [Schild  durch  einen  schrägrechten,  blauen  und  einen  an- 

ter demselben  gezogenen,  schräglinken,  goldenen  Balken  geviert. 
Der  blaue  Balken  ist  mit  drei  sechsstrahligen,  goldenen,  der  goldene 
aber  mit  zwei  blauen  Sternen  belegt,  so  dass  die  Sterne  im  Schilde 


•      —     38      — 

2,  Innd  2  stehen.  1  nnd  4,  oben  und  unten,  ein  aufwachsender  Mann 
mit  unbedecktem  Kopfe  und  mit  der  Länge  nach  von  Gold  und  ßlau 
getheiltem  Rocke,  welcher  in  der  Rechten  drei  Teichkolben  empor- 
hält und  2  und  3  in  Silber  ein  auswärts  gekehrter  Kranich).  Reichs- 
Adelsstand.  Diplom  vom  12.  Jan.  1741  für  Johann  Michael  Egger, 
Besitzer  des  bayer.  Ritterguts  Gross-Köllnbach.  Der  Grossvater  und 
der  Vater  desselben  hatten  sich  1683  und  1717  mit  grossen  Liefe- 
rungen zur  Oesterr.  Armee  nach  Belgrad  und  Wien  befasst  und  der 
ürgrossvater  war  unter  Kurfürst  Max  L  von  der  Oberpfalz  42s  Ritt- 
meister an  erhaltenen  Wunden  gestorben.  Ein  Enkel  des  Diplom- 
Empfängers,  Johann  Nepomuk  v.  Egger,  Herr  auf  Gross-Köllnbach, 
geb.  1763,  wurde  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

».  Lang^  8.  325.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  V.  21.  —  ».  Hf/ner ,   bayei.  Adel,  Tab.  84  u 
8.  74  u.  75.   —  Kneachke,  IV.  8.   106. 

Egger^  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1815  für 
Franz  Egger,  Nieder-österr.  Regierungs-Rath  und  Professor  der 
Rechtswissenschaft,  mit  dem  Prädicate:  Edler  von. 

MegerU  v.  Mühl/eld,  Ergänz.  Bd.  8.  214. 

Egger  f.  Eggenwalil^  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1 770  für  Joseph  Paul  Egger,  Radmeister  zu  Vordernberg  und  in- 
neren Rath  zu  Leoben  in  Steiermark,  mit  dem  Prädicate:  Edler 
V.  Eggenwald. 

Megerle  •.  Mühl/eld,  8.  176. 

Eggcr  T.  Eggstein/ Edle.  Erblähd.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1801  für  Joseph  Egger,  k.  k.  Generalmajor  mit  dem  Prädicate:  Ed- 
ler V.  Eggstein. 

Megerle  o.  Mühl/eld,  BrgäuK.-Bd.  8.  274. 

Egger  m  Leben  und  Eggenstein*  Erbländ.-österr.  Adelsstand. 
Diplom  von  1770  für  die  Gebrüder  Joseph  Martin  Egger,  Doctor  Üer 
Rechte  und  Christian  Joseph  Egger,  Doctor  der  Medicin,  mit  dem 
Prädicate:  zu  Leben  und  Eggenstein. 

Megerle  t.  Mühl/eld,  ErgaoE.-Bd.  8.  274. 

Egger  in  Inrienfreld^  s.  Echer  v.  Marienfreid,  S. 

Egger  in  lUreck.  Nieder -österreichisches,  von  1451  vorge- 
kommenes Adclsgeschlecht,  welches  mit  Georg  E.  zu  R.  nach  1542 
erlosch. 

Frh.  V.  Uoheneck,  III.  S.  115.  —    Wüsgrill,  II.  8.  274. 

Egger  T.  Weissenegg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1720  für  Franz  Narciss  Egger  aus  Tirol,  mit  dem  Prädicate:  v.  Weis- 
senegg. 

Megerle  v.  Mühl/eld,  Ergins.-Bd.  8.  274. 

Eggerer  ?.  WUdberg  n.  Portenhelni.  Erbländ.-österr.  Adelsstand. 
Diplom  vom  16.  März  1692  für  die  Gebrüder  Hans,  Veit  und  Jacob 
Eggerer  in  Tirol.  Der  Stamm  ist  mit  Jacob  E.  v.  W.  und  P.  wieder 
erloschen. 

Handichrirtl.   Notia. 

Eggm  (Schild  geviert:  1  in  Gold  ein  rechtsgekehrter,  ei- 
nen Zweig  empörhaltender,  schwarzer  Löwe;  2  in  Grün  eine 
silberne  Lilie;  3  in  Schwarz  fünf  zusammengebundene  goldene  Aeh- 


Se- 
ren und  4  in  Blau  eine  silberne  Egge.)  Schwedischer  Adelsstand. 
Diplom  vom  21.  Nov.  1751  für  Jacob  Eggers,  Chef  der  k.  schwed. 
Feldbrigade.  .  Derselbe,  früher  kursächs.  Oberst,  erwarb  das  Ritter- 
gut Sarlhusen  und  starb  1798  mit  Hinterlassung  mehrerer  Nachkom- 
men. Der  älteste  Sohn,  Christian  Ullrich  Dettlow  v.  E.,  k.  dän.  Le- 
gationsrath,  früher  Professor  an  der  Universität  Kopenhagen,  soll 
1806  den  Keichsfreiherrnstand  erhalten  haben,  doch  ist  über  das  Di- 
plom nichts  aufzufinden.  Ein  anderer  Sohn,  Emil  August  Friedrich 
V.  E.  war  1805  k.  dän.  Regierungsrath  und  besass  das  Gut  Criese- 
brügge  im  Schleswigschen. 

Frh.  V.  Lfdebur,  I.  S.  192  u.  III.  8.  243.  —  Suppi.  su  Siebm.  W.-B.  XI.  9. 

Eggers.  Reichsadelstand.  Diplom  von  1790  für  Heinrich  Frie- 
drich Eggers,  Lehrer  am  Colleg.  Carolinum  zu  Braunschweig.  Der- 
selbe war  später  k.  dän.  Conferenz-Rath  und  Vicekanzler  bei  der 
holsteinischen  Regierung  zu  Glückstadt  und  zu  seinen  Nachkommen 
gehörte  der  1819  verstorbene  aggregirte  Capitain  v.  Eggers,  welcher 
nach  dem  N.  Preuss.  Adels-Lexicon  folgendes  Wappen  führte :  Schild 
der  Länge  nach  und  in  der  linken  Hälfte  quer  getheilt:  rechts  in  Sil- 
ber ein  an  die  Theilungslinie  angeschlossener,  halber,  schwarzer  Ad- 
ler und  links  in  Roth  oben  eine  goldene  Sonne  und  unten  ein  golde- 
ner Querbalken.  Sollte  diese  Angabe  richtig  sein,  so  gäbe  es  noch 
eine  dritte  Familie  v.  Eggers,  von  welcher  in  Wappei/isammluhgen 
mit  möglichst  genau  bestimmten  Namen  ein  einfaches  und  ein  ver- 
mehrtes W^pen  vorkommt.  Im  ersteren  ist  der  Schild  der  Länge, 
nach  getheilt:  in  die  rechte  silberne  Hälfte  springt  aus  der  Tbei- 
luDgalinie  ein  gelber  Löwe  hervor  und  in  der  linken  rothen  Hälfte 
ist  an  die  Theilungslinie  eine  halbe^  goldene  Lilie  angeschlossen  — 
im  letzteren  Wappen  ist  der  Schild  quer  getheilt :  oben  befindet  sich 
der  eben  beschriebene,  halbe  Löwe  mit  der  halben  Lilie,  unten  aber 
steht  in  Schwarz  eine  silberne  Egge. 

N.  Pr.  A.-L.  I.  8.  108.  —  Frh.  v.  Ledebur,  I.  S.  192  u.  III.  8.  245. 

Eggs  f.  Rheiufelden.  Erbländ.-österr.  Adelsstand  mit  dem  Prä- 
dicate:  v.  Rheiufelden.  Johann  E.  v.  Rh.,  wohl  der  Empfänger 
des  Adelsdiploms,  war  1856  k.  k.  Major  im  14.  Infant.-Reg. 

Milit.  Schemst.  1S66  S.  200.  -  * 

Eghele^    s.  Cappenberg  genannt  Eghele,  Bd.  IL    S.  216. 

£gitt«^  s.  Cassis-Pharaone,  Cassis  d'Egitto,  Bd  IL 
S.  234. 

Egk^Egkh^s.  Eck  u.  Hungersbach,  Freiherren u. Grafen S.  1 6. 

Eglen,  Egela.  Grafen.  Altes  Grafengeschlecht  im  Magdeburgi- 
schen, dessen  Sprossen  sich  auch :  die  Herren  von  Hadmarsleben 
und  V.  Egeln,  schrieben.  Das  Stammschloss  und  Städtchen  gleichen 
Namens  lag  an  der  Bode  und  der  Stamm  erlosch  1417  mit  dem  Gra- 
fen Conrad  im  Mannesstamme.  Die  einzige  Tochter  desselben,  Mar- 
garetha,  war  mit  dem  Fürsten  Waldemar  (nach  Anderen  Albert)  zu 
Anhalt  vermählt,  erbte  aber  Egeln  nicht,  da  schon  1357  die  Grafen 
V.  Barby  von  Kursachsen  die  Anwartschaft  auf  Egeln  erhalten  hat- 
ten.   Die  genannten  Grafen  kamen  später  wegen  Egeln  mit  dem  En 


—      40     — 

stifte  Magdeburg  in  einen  langen  Process,  welchen  erst  der  Osna^* 
brttcksche  Frieden  endigte,  in  welchem  Egeln  an  Kur-Brandenburg 
kam  und  mit  dem  Herzogthum  Magdeburg  vereinigt  wurde. 

Hoppenrod,  Stamrobueh  8.  68.  —  Btclemann,  V.  8.  118.  —  Gauhe,  U.  8.^40—242. 

figlingen.  (Schild  quer  getheilt :  oben  ohne  Bild  und  unten  zwei 
wellenförmige  Schrägbalken).  Altes,  bayerisches  Adelsgeschlecht 
aus  dem  Stammhause  Egling  bei  Wolferzhausen,  welches  schon  in 
der  ersten  Hälfte  des  11.  Jahrh.  vorkommt  und  das  Erbschenken- 
Amt  des  Klosters  Tegernsee  an  sich  brachte.  Der  Stamm  erlosch 
mit  Leonhard  v.  E.,  welcher  1511  noch  lebte:  1515  besass  schon 
die  Familie  v.  Sonderstorff  das  erwähnte  Erbschenken-Amt. 

Hund,  III.  8.  291. 

EgUngea  (in  Blair  eine  silberne  Egge).  Altes,  bayerisches  Adels- 
geschlecht, welches  nach  Ostpreussen  kam  und  mit  Henneberg  im  ICr. 
Heiligeubeil  und  im  Schaakenschen  begütert  war. 

Frh.  V.  L9d€bur,  III.  8.  245.  —  Siebmachtr,  II.  67:  v.  Egliiigen.  Bayerisch. 

Egioff.  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Blau  ein  schrägrechter,  sil- 
berner Balken,  belegt  mit  drei  hinanlaufenden  Schlangen  und  2  und 
3  geviert  von  Roth  und  Silber  und  die  obere  silberne  Abtheilung  je- 
des Feldes  ist  mit  einer  fünfblättrigen  rothen  Rose  an  einem  kurzen, 
sich  rechts  krümmenden  Stengel  belegt,  an  welchem  zu  jeder  Seite 
ein  grünes  Blatt  steht.  Altes,  schwäbisches  Adelsgeschlecht,  wel- 
ches in  der  zweiten  Hälfte  des  16.  Jahrh.  auch  in  Bayeri  vorkam. 

9.  ffattstein,  III.  8.  165.  —  v.  Meding,  II.  8.  152. 

Egloff  (in  Silber  zwei  gekreuzte,  braune  Bärentatzen).  In  Pres- 
sen anerkannter  Adelsstand.  Anerkennungs-  und  Legitimations-Di- 
plom vom  11.  Juni  1792  für  die  von  dem  k.  preuss.  Major  Otto  Frie- 
drich Grafen  v.  Egloffstein  auf  Arklitten,  nach  dem  Tode  seiner 
Gemahlin,  mit  Anna  Barbara  Stein  erzeugten  Kinder:  Friederike 
Barbara,  Luise  Gottliebe  und  Ludwig  Heinrich  Carl  August,  mit  dem 
Namen  v.  Egloff  und  mit  dem  oben  erwähnten  Wappen.  —  Ludwig 
Heinrich  Carl  August  v.  Egloff  war  1836  k.  preuss.  Major  im  1.  Hu- 
saren-Regiroente ,  Friederike  Barbara  v.  E.  war  die  Gemahlin  des 
Landschafts-Directors  v.  Knoblauch  auf  Bansen  im  Ermelande  und 
Luise  Gottliebe  v.  E.  war  mit  dem  k.  preuss.  General  v.  Mayer 
vermählt. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  108  u.  V.  8.  143.  —  Frh.  v.  Ledebur,  1.  S.  192.  -  W.-B.  d.  Preuss 
Monarch.  III.  12. 

Egloff.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1805  für  Do- 
minik Egloff,  k.  k.  Oberst-Lieutenant. 

Meg«rl€  «.  Mühlfeld,  Erg&nz.-Bd.  8.  27i. 

Egloff  f.  Pal.  Bayerisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Johann 
Wilhelm  E.  v.  P.,  Decan  zu  Landshut,  seiner  Schwester,  Anna  Ro- 
gina.  welche  sich  1659  mit  Johann  Ferdinand  v.  Perfall  vermählte, 
das  Schloss  Päl  bei  Weilheim  schenkte. 

Ober-Bayer.  Archiv,  VI.  8.  854. 

Egloff  f.  Stodkof.     Erbländ.-öslerr.    Adelsstand.     Diplom   von 


—     41      — 

1727  für  Carl  Anton  Egloff,  Doctor  der  Medicin  und  Professor  der 
Anatomie  zu  Innsbruck,  mit  dem  Prädicate:  v.  Stadhof. 

HfMerle  9.  Mühl/eld,  Erffäiiz.-Bd.  8.  274. 

i|;l*ff  f.  Zell.  Bayer.  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Hans  Cas- 
par £.  V.  B.,  dessen  Mutter  eine  v.  Knöringen  war,  1641  vorkommt. 

Ober-Bayer.  Archiv,  VI.  8.  2t<3.  • 

Eglofsheia.  Altes,  bayerisches  Adelsgescblecht  aus  dem  gleich- 
namigen Stamm -Hause«  unweit  Regensburs.  welches  schon  gegea 
Mitte  des  12.  Jahrh.  vorkommt  und  mit  EglBF  v.  E.  nach  1370  erlo- 
schen ist. 

Wig.  Hund,  III.  S.  292.  -  Uotium.  hoir.  Xlil.  8.   125  ii.   173. 

EgUfttein  ?.  ■.  ni  Egloffsteb^  rreiherren  und  EgUffstein  lu  Arklit- 
ten,  foafen.  (Stamm-  und  freiherrliches  Wappen :  in  Silber  der  Kopf 
und  Hals  eines  rechts  gekehrten,  schwarzen  Bären  mit  roth  ausge- 
schlagener Zunge;  gräfliches  Wappen:  Schild  ge viert:  1  und  4  das 
Stammwappen  und  2  und  3  in  Gold  der  gekrönte,  schwarze,  preus- 
sische  Adler  mit  den  goldenen  Kleestengeln  auf  den  Flügeln  und  ein- 
wärts sehend).  Preussischer  Grafenstand.  Diplom  v.  19.  Sept.  1786 
ftlr  Albrecht  Dietrich  Gottfried  v.  Egloflfstein,  k.  preuss.  Generalma- 
jor und  den  Bruder  desselben,  Otto  Friedrich  v.  E.,  k.  preuss.  Ma- 
jor, so  wie  ftkr  die  vier  Söhne  des  Letzteren.  —  Eins  der  ältesten, 
SU  der  ehemaligen  reichsunmittelbarcn  Ritterschaft  der  Cantone  Ge- 
bfirg  und  Steigerwald  und  zu  den  Ganerben  der  Bergveste  Rothen- 
berg  gehörendes,  fränkisches  Adelsgeschlecht,  welches  975  mit  Her- 
zog Ernst,  welcher  vom  K.  Otto  II.  mit  dem  Nordgau  belehnt  wurde, 
aas  Nieder-  oder  ^eland  in  das  jetzige  Franken' gekommen  sein  soll, 
wo  es  das  noch  ga^B  erhaltene  und  im  steten  Besitze  der  Familie  ver- 
bliebene Stammschloss  Egloffstern  bei  Gräfenberg  erbaute.  Die  ge- 
nealogischen Verhältnisse  des  ganzen  Stammes  von  1290 — 1747  hat 
Biedermann,  s.  unten,  möglichst  genau  angegeben.  Derselbe  schied 
sich  im  Laufe  der  Zeit  in  mehrere  Linien,  von  welchen  die  gaun- 
hardtshöfer,  hartensteiner,  gailenreuther,  henfenfelder,  leopoldstei- 
ner,  wannbacher  uad  mühlhäuser  zeitig  wieder  erloschen  sind,  wäh- 
rend die  bernfels-egloflPsteiiier  Hauptlinie  in  sehr  zahlreichen  Spros- 
sen fortgeblüht  hat.  —  Schon  in  früher  Zeit  kam  das  Geschlecht  zu 
grossem  Ansehen.  Otto  v.  E.  war  1060  Bischof  zu  Regensburg  und 
Reichsfürst;  Leopold  1.  1333  Bischof  zu  Bamberg  und  Herzog  in 
Franken;  Conrad  III.  1398  Deutschmeister  und  Reichsfürst;  Wol- 
fram L,  1398  deutscher  Ordensritter  und  Land-Comthur  zu  Ellingen; 
Johann  IV.,  1401  Fürstbischof  zu  Würzburg,  Herzog  inFranken  und 
Stifter  der  Universität  Würzburg  etc.  Von  den  weiblichen  Sprossen 
des  Stammes  wurde  Catharina  1410  Fürst- Aebtissin  zu  Nieder-Mün- 
ster  bei  Regensburg;  Cunigunde  war  1479  Fürst- Aebtissin  zu  Ober- 
Münster,  Anna  1517  Fürst- Aebtissin  zu  Mittel-Münster  und  Ruffina 
1561  ebenfalls  Fürst- Aebtissin  zu  Mittel-Münster.  —  Leonhard  IL, 
ans  der  8.  Generation  der  Mühlhäuser  Linie,  Domcapitular  zu  Bam- 
berg undWürzburg,  stiftete  1505  einFarailien-Fideicommiss,  an  wel- 
chem alle  männlichen  Nachkommen  nach  dem  13.  Lebensjahre  Ar 


—      42      — 

theil  haben,  wodurch  die  Familie  für  immer  unter  sich  fest  und  in- 
nig verbunden  ist.  Leonhards  II.  Beispiele  folgte  Claus  I.,  aus  der 
19.  Generation  der  Mühlhänser  Linie,  welcher  1557  die  Rittei^ter 
Kunrenth  und  Mtfchlhausen  zu  einem  FideicomipisB  bestimmte  un'd 
zwar  ebenfalls  zur  Nutzniessnng  der  Gesammtfamilie.  Dieses  Fidei- 
commiss  ist  unter  dem  Namen:  Obmann  u.  Gemein -Geschlecht  von 
Egloffstein,  im  Kr.  Bayern  anerkannt  und  immatriculirt,  hat  den  Ver- 
waltungssitz in  Kunreutk  und  ist  durch  die  besten  Statuten  geregelt. 
Das  noch  bestehende  M^brats  -  Fideicommiss  Egloffstein  stiftete  1733 
der  Ritterhauptmann  Carl  Maximilian  I.  v.  E.  aus  dem  halben  An- 
theil  am  Rittergute  Egloffstein  und  den  Gütern  Leupoldstein  und 
Bieberbach  und  zwar  fQr  seinen  Bruder  und  dessen  Nachkommen, 
eventuell  der  nächst  verwandten  Linie,  nach  dem  Rechte  der  Erst- 
geburt und  das  der  gräflichen  Linie  zustehende  Majorat  Arklitten  in 
Ostpreossen  wurde  1783  von  dem  oben  genannten  Albrecht  Dietrich 
Gottfried  y.  E.,  vor  seiner  Erhebung  in  den  Grafenstand,  gegründet. 
—  Der  Stammvater  der  fortgeblühten  bernfels-egloffsteiner  Linie, 
war  Hans  L,  welcher,  verm.  mit  Barbara  v.  Seckendorf,  um  1290 
lebte.  Eine  leicht  zu  übersehende  Uebersicht  aller  19  Generationeo, 
in  welchen  das  Geschlecht  vorgekommen  ist,  findet  sich  im  Geneal. 
Taschenb.  der  freih.  Häuser,  auf  welche  hier  verwiesen  werden  muss. 
Dieselbe  ist  für  die  Geschichte  der  Familie  eine  der  vorzüglichste* 
Quellen.  In  der  13.  Generation  entstanden  durch  Johann  Rudolph  L 
u.  Conrad  LWilhelm  Sigmund,  Söhne  des  Albrecbt  VI  in  der  12.  Ge- 
neration, zwei  fränkische  Hauptlinien:  die  ältere  fr&nkische Branche, 
welche  auch  Fuldaer  Linie  genannt  wurde  und  die  Jüngere  fränkische 
Branche,  welche  letztere  in  der  14.  Generation  nHtdeii  beiden  Söh- 
nen Conrads  L:  Albrecht  VI.  und  Ludwig  L,  sich  in  zwei  Linien,  die 
hauptmännische  Linie  und  die  Obraänniscbe  Linie  schied.  —  Die 
preussische,  gräfliche  Linie  stiftete  in  der  11.  Generation  Sigmund  IV, 
gest.  1646,  älterer  Sohn  Sigmunds  HL,  verm.  mit  Catharina  v.  Oels, 
aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  vier  Söhne  stammten.  Nach- 
dem später,  wie  angegeben,  in  diese  Linie  der  Grafenstand  gekommen 
war,  setzte  Graf  Otto  Friedrich,  s.  oben,  durch  zwei  Söhne :  den  Gra- 
fen Leopold,  gest  1830,  k.  preass.  Geh.-Regier.-Rath,  Oberschenken 
und  Kammerherrn  u.  dem  Grafen  August,  gest.  1820,  verm.  mit  Ca- 
roline V.  Buddenbrock,  dieselbe  als  ältere  und  jüngere  Linie  fort.  Das 
Haupt  der  älteren  Linie  ist  Graf  Carl,  geb.  1795,  älterer  Sohn  des 
Grafen  Leopold,  Majoratsherr  auf  Arklitten  und  Herr  auf  Awtinten, 
k.  preuss.  Major  a.  D.,  verm.  1823  mit  Charlotte  Freiin  v.  u.  zu  Eg- 
loffstein, geb.  1796,  aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter  stammen.  Der 
Halbbruder  des  Grafen  Carl  aus  des  Grafen  Leopolds  zweiter  Ehe 
mit  einer  v.  Viereck,  gest.  1852,  ist  Graf  Friedrich,  geb.  1808,  Herr 
der  Rittergüter  SchWusen  und  Tschwirtschen  in  Schlesien,  der  atten- 
dorfer  Güter  im  Posenschen  u.  der  silginaer  Güter  in  Ostpreussen,  k. 
preuss.  Kammerh.,  verm.  1838  in  erster  Ehe  mit  Alexandrina  v.  Da- 
widoff,  gest.  1851,  in  zweiter  1852  mit  Agnes  Freiin  v.  Korff-Schön- 
bruch,  gest.  1853  und  in  dritter  1856  mit  Luise  Grf.  v.  Schlieffen, 


—     43     — 

geb.  1829.  Aus  der  ersten  Ehe  enl^rpssteii,  neben  vier  Töchtern, 
zwei  Söhne  und  aus  der  dritten  eine  Töchter.  Die  jüngere  Linie  be- 
steht aus  dem  Grafen  Julius,  geb.  1801,  einem  Sohne  des  Grafen  Au- 
gust, Herrn  des  Rittergutes  Woopen  in  Ostpreussen,  k.  preuss.  Ober- 
Landesgerichts-Rath  a.  D.,  verm.  1844  mit  Ottilie  Burg- und  Grf.  zu 
Dohna-Schlodien  geb.  1811.  —  Die  beiden  freih.  fränkischen  Linien, 
die  ältere  und  jüngere  und  letztere  im  Hauptmännischen  und  Obmän- 
nischen Stamme,  welche  insgesammt  12.  Sept.  1832  in  die  Freiher- 
renclasse  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen  wurden, 
sind ,  namentlich  die  jüngere  Linie,  an  Gliedern  sehr  reich.  Das  ge- 
neal.  Taschenbuch  der  freih.  Häuser  giebt  diese  in'ihrer  Gesammtheit 
sehr  genau  an,  und  so  mögen  hier  nur  die  jetzigen  Häupter  dieser 
Linie  folgen:  Aeltcre  fränkische  Linie:  Freih.  Ladislaus  L  geb.1831, 
Sohn  des  1842  verstorbenen  Freiherren  Adalbert  I.,  k.  k.  Forstmei- 
sters, aus  der  Ehe  mit  Charlotte  Pisza  de  Boros-Jen6  und  Enkel  des 
Freiherrn  Heinrich  V.,  Ftirstl.  Fuldaischen  Kämmerers,  Geh.-Raths 
und  Ober- Stallmeisters,  k.  k.  Rittmeister.  —  Jüngere  fränkische 
Linie:  Freih.  Carl  IX  HansWichard,  geb.  1822,  Sohn  des  1856  ver- 
storbenen Freiherrn  Carl  VI,  vierten  Majorathsherrn  zu  Egloffstein, 
k.  preuss.  Regierungs-Raths  u.  fürstl.  Wiedschen  Ober-Forstmeisters, 
fünfter  Itfiijoratsherr  zu  Egloffstein,  verm.  mit  Carolin0;Freiin  von 
Münster,  aus  welcher  Ehe  drei  Söhne  stammen  —  und  Ölbmännische 
Linie:  Freih.  Wilhelm  VL  geb.  1775,  Sohn  des  1830  verstorbenen 
Freiherrn  Ernst  L ,  Majors  u.  Generaladjutantens  in  Nassau  -  Saar- 
brückschen  j^ensten,  Obmann  des  Geschlechts  auf  Egloffstein,  königl. 
bayer.  Kämzd.'  n.  Forstmeister,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Amalie  Mar- 
quise  v.  Montperny  und  in  zweiter  mit  Caroline  Marquise  v.  Mont- 
perny,  aus  welchen  beiden  Ehen  eine  sehr  zahlreiphe  Nachkommen- 
schaft erwachsen  ist. 

• 

Wig.  Hundt  I-  S.  196.  —  Gauh«,  I.  8.  470  n.  471  uach  deu  Fränkischen  Act.  erudit.  XXI. 
8.745-752  -  r.  HatMein,  U.  1.  8.  S9^n.  —  Difnfmnnn,  8.  344.  Nr.  57.  —  N.  Gencal-Handb. 
1778.  8.  46—49.  -  Biedermann ,  Canton  Qatalu,  Tab.  43  —  64.  —  Salver,  8.  245.  249,  252, 
256.  257,  262  n.  266.  —  r.  Lang,  8.  23.  n.  8. 1?5  n.  326.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  484—487.  — 
Deutsche  Grafenh.  a.  Gegen w.  I.  8.  210  u.  211.  —  Frh.  v.  Ledebur,  I.  8.  245.  —  Geneal-Ta- 
schenb.  d.  Krall.  Häuser.  1859.  8.  236—237  u.  bist.  Haudh.  zu  demsolhen,  8.  189.  —  Gencal. 
Taschenb.  d.  fieih.  Hanser  1857.  8.  153—160  ii.  1859  8.  Iß'?— 168.  —  Siebmacher,  T.  100  und 
Suppl.  IV.  11.  —  r.  Meding.  II.  8.  152  u.  IhZ  -  Tijrof,  I.  63  und  Siebenkeet,  L  8.  151— 
161.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  I.  32:  firnfeii,  V.  22:  v.  E.  u.  XI.  18:  Freih.  v.  E.  und  von 
Wülckern,  Abth.  1.  —  W.-B.  d.  Preuss.  Monarch.!.  36. 

Eckstein^  s.  Egger  v.  Eckstein,  S. 

Egidy«.  Egjdi,  Egydj.  Reiohsadelsstand.  Bestätigungsdiplom  vom 
12.  Octbr.  1687  für  Samuel  v,.Egidy,  kursächsischen  Ober-  Küchen- 
meister. Nach  dem  Diplom  erwarb  Johann  v.  E.,  wie  mehrere  pol- 
nische Edelleute ,  das  Indigenat  der  Freistadt  Eibingen.  Der  Sohn 
desselben,  der  eben  genannte  Samuel  v.  E.,  wurde  Hofmeister  bei 
dem  General-Lieutenant  Cfrafen  v.  Limpurg-Styrum,  trat  dann  in  dem 
Regimente  desselben  in  die  Dienste  der  Generalstaaten,  wohnte  1675 
als  General-Adjutant  der  Schlacht  bei  Fehrbellin  bei  und  wurde  spä- 
ter Oberküchenmeister  am  kürsächsischen  Hofe.  Die  Familie  war 
nach  der  Mitte  des  lÖ.  Jahrh.  und  später  mit  Badrina  bei  Delitzsch 
und  Ottersitz  bei  Torgau  begütert,  erwarb  dann  die  Güter  Krcinitz 


_     44      — 

mit  Lorepzkirch  u.  NaunhoJTbei  Eadeburg,  kam  auch  nach  Bayern  u. 
wurde  neuerlich  auch  mit  Treschen  im  Kr.  Breslau  angesessen.  — 
Der  Stamm  hat  in  vielen  Sprossen  fortgeblüht,  von  denen  mehrere  in 
k.  s&cbs.  Militairdiensten  gestanden  haben  und  noch  stehen.  Chri- 
stoph Hans  V.  E.,  k.  sächs.  Gener.-Lieut.  u.  Divisionair,  erhielt  die 
Königliche  Erlaubniss,  sich  v.  Egidy-Geissmar  nennen  und  sehreiben 
zu  darfen. 

«.  Utehtritx ,  Diplom.  Nachrichten  VI.  S.  23—30.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  143.  —  Frh.  r. 
Ledebur,  1.  8.  192  u.  III.  S.  245.—  7yro/,  I.  265.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Rnyerii,  XII.  50.  —  W.-B. 
d.  SSchs.  Ntaat.  1.  96.  —  r.  He/ner,  s&chs.  Adel,  Tab.  26  u.  8.  25  ii.  Iiavcr.  Adel,  Tab.  8« 
a.  8.  75.  —  Kneaohkf,  II.  8.  128  u.  129. 

Ehaa«  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1588  für  Michael  Ehara, 
k.  Reichshofrath.  Derselbe  war  in  Niederösterreich  begütert,  starb 
aber  1608  ohne  männliche  Nachkommen. 

WissgriU,  IT.  S.  359. 

Eharter  v.  Ehrenhart.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1768  für  Johann  Eharter,  k.  k.  Hauptmann  bei  dem  Carlstädter-Slu- 
iner-Regimente,  mit  dem  Prftdicate:  v.  Ehrenhart. 

MegerU  9.  Mühlfeld,  Ergänz.-Bc  Sd.  275. 

Ehdeu^  s.  Eden,  S.  31. 

Ehem.  Augsburger  Patricicrgeschlecht ,  aus  welchem  nach  Sina- 
pius  ein  ZwQig  nach  Breslau  kam,  wo  Matthäus  Christoph  T.  E.  mit 
einem  Sohne  1603  lebte.  Georg  von  E.  kommt  nach  dem  genannten 
Schriftsteller  schon  unter  dem  Herzoge  Heinrich  zu  Mttnsterberg 
1480  vor.  Von  diesem  nach  Schlesien  gekommenen  Zweige  schweigt 
v.  Stetten.  —  Sprossen  des  Geschlechts,  früher  Webefi^Jtraten  147& 
als  Kaufleute  in  Augsburg  auf  und  kamen  später  in  deoRath.  Chri- 
8  oph  Ehem  wurde  kurpfälz.  Kanzler  und  brachte  wohl  den  Adel  in 
seine  Familie,  welche  mit  dem  Urenkel  desselben,  Johann  Bernhard 
V.  E.,  1656  erlosch. 

Sinapiua,  II.  8.  606.  —  ».  /^rtten,  Orsch.  d.  adeligcii  Geschh'chter  in  Augsburg,  S.  VX\ 
—  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  143.  —  Freih.v.  Ledphur,  I.  8.  193.  —   Si^bmacher,  1.  208  u.  IV.  53. 

^  Ehenhein^  Ehenhein,  genannf^el.    Altes,  fränkisches  Adelsge- 

scblecht,  welches  der  Ritterschaft  des  ehemaligen  reichsfreien  Can- 
tons  Altmühl  einverleibt  war  und  aus  welchem  Weyprecht  v.  E., 
Domcapitular  zu  Würzburg,  1518  starb.  Der  Stamm  ist  längst  er- 
loschen. ^ 

Ztdler,  VUI.  «.  342.  —  r.  Hattatein,  111.  8.  186—193.  —  Biedermann,  Canto«  Altmühl 
Tab.  181  —  Stdver,  S.  807,  343  u.  480.  —  Siebmacher,  \.  100.  —  Spener,  Theor.  Innign.  S. 
142.  —  V.  Meding,  Rl.   8.  149  u.  160. 

Ehiugen  (in  Schwarz  ein  goldener  Sparren).  Altes,  schwäbisches 
Adelsgeschlecht  aus  dem  gleichnamigen  Stammhause  bei  Rottenburg 
am  Neckar.  Dasselbe,  einst  reich  und  gross,  kam  in  Verfall  und  er- 
losch im  17.  Jahrh,  I^Johann  Jacob  Freih.  v.  E.  zu  Pöstingen,  fürstl.- 
bischöä.  Hofmeister  zu  Freising,  wohl  der  Letzte  des  Stammes,  starb 
3.  Jan.  1674. 

Bucelini.  11.  8.  72.  —  Gauhe,  II.  8,  248.  -  Zedier,  VIII.  8.  409.  —  Siebmacher,  I.  113 
—  r.  Meding,  111.  8.  l.-iO. 

~  Ehinger^  Ehinger  v.  Beliheia..  (Schild  geviert :  1  und  4  in  Roth  zwei 
gekreuzte  eiserne  Haken  und  2  und  3  in  Gold  ein  rother  Schwan  mit 
goldenem  Schnabel  und  Füssen).     Adeliges  Patriciergeschlecht  der 


—     45      — 

Stadt  Ulm  aus   dem  in  Ulm   am  Dönauufer  gelegenen  Stammhause 
Beizheim. 

BuceliHi,  II.  8.  73.  —  r.  HwUbncfi,  I.  8.  317.  —  Siebmacher,  I.  209. 

EhiBger  r.llgBfeld.  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  In 
Gold  ein  an  die  Theilungslinie  angeschlossener,  halber,  schwarzer 
Adler  und  links  in  Silber  auf  grünem  Boden,  auf  welchem  links  drei 
Kornähren  stehen,  ein  Maugekleideter  Mann  mit  silbernem  Gürtel 
und  roth-silberner,  linksab  fliegender  Kopfbinde,  welcher  in  der  Rech- 
ten eine  gewürfelte  Tafel  nach  unten  hält).  Reichsadelsstand.  Di- 
plom vom  18.  Febr.  1734  für  Johann  Anton  E.,  Salzbnrgischen  Berg- 
und  Landrichter  zu  Mittel -Sill,  und  für  den  Bruder  desselben, 
Johann  Victor  (Vitel)  E.,  kais.  Ober-Proviant-Commissair,  mitdemPrft- 
dicate:  v.  Egnfeld.  Der  Grossvater  derselben,  Georg £.,  hatte  schon 
1 646  von  dem  Fr'eiberrn  Dietrich  v.  'Muggenthal  ein  Pfalzgräfliches 
Adelsdiplom  erhalten.  Ein  Enkel  des  Johann  Anton  v.  E.,  ClenMis 
E.  V.  E.,  geb.  1775,  k.  bayer.  Appellat.-Gerichts-Rath  in  Meramui- 
gen,  wurde  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

r.    Lang,  8.  326.  —   Meg«rle  v.  Mühl/eld,  Bgg&nx.-Bd.  6.  276.  —   Sitbmaeher,  IV.  51.  — 
W.  B.  d.  Kgr.  Bayern,  V.  22.    -   ».  Htfner,  üAyer.  Adel.  Tab.  84  u.  S.  75. 

Ehler.  Polnischer  Adelsstand.  Diplom  vom  19.  Febr.  1658  für 
Friedrich  Ehler,  Bürgermeister  zu  Danzig.  —  Die  später  erloschene 
Familie  zählte  zu  den  adeligen  Patriciern  der  Stadt  Dapzig. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  t4S.  —  Frh.  v.  Ledebur,  I.  8.  191  u.  III.  8.  245. 

EliM^  Ebem^  Eben^  s.  Ehem. 

Ebn.  Ein  aus  Ungarn  stammendes,  in  Niederösterreich  von  1651 
bis  1590  begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht,  welches  ajber  in  die 
Landmaunschaft  nicht  eingetragen  wurde. 

WUxgrill,  ir.  8.  359  u.  860. 

Ebrbug^  s.  Br andstetter  v.  Ehrburg,  Bd.  II.  S.  20. 
*  EbrfB  ?.  d.  Ebr^  Utter  n.  hreiberrfi.  Reichsritter-  und  Freiher- 
renstand. Ritterstands  -  Diplom  vom  23.  Nov.  1560  für  Martin 
Beckher  v.  d.  E.,  k.  k.  Rath  und  Freiherrndiplom  vom  12.  Jan.  1622 
für  Johann  David  B.,  Ritter  v.  d.  E.,  k.  k.  Obersten.  —  Ein  ;aus 
der  Pfalz  stammendes,  ursprünglich  Beckhern  genanntes  Adelsge- 
schlecht, welches  im  U.Jahrh.  nach  Oesterreich  kam,  in  Niederös- 
terreich BML  Braunstorf,  Puchberg  u.  Praittenaich  ansässig  wurde  und 
aus  welcMm  die  Freiherren  Carl  Joseph  und  Anton  Ferdinand,  beide 
in  der  k.  k.  Armee,  noch  1770  lebten. 

WiugriU,  II.  S.  360-362. 

Ehrea^  ?.  der  Ehren,  de  lonore.  (Schild  quer  getheilt:  oben  in 
Blau  drei  neben  einander  stehende,  goldene  Ringe  und  unten  Gold 
ohne  Bild).  Cölnisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  Stammsitze  zur  Eh- 
ren am  alten  Markte  in  Cöln.  Die  Familie  erwarb  im  16.  Jahrb.  im 
Rheiulande  in  den  jetzigen  Kreisen.  Düren  und  Bergheim  mehrere 
Güter,  erlosch  aber  schon  in  der  ersten' Hälfte  des  17.  Jahrhunderts. 

Fahne,  l.  8.  87.  —  Frh.  v.  Ledtbur,  I.  8.  198.  —  Siebmacher,  V.  907. 

EhrcMMi^  8.  Ernau,  auch  Vretttrren« 


—     46     — 

Ehreabaii^  s.  Bauer    v.  Ehrenbau,  Bd.  II.  S.  228  u.  229. 

Ehrenberg)  Ehrnberg^  Ernberg  (in  Silber  ein,  die  grossen  Federn 
unterwärts  kehrender,  querliegeuder  und  mit  einem  goJdenen  Mond 
bjelegter,  rother  Adlerstitigel,  welcher  auf  der  rechten  Seite  mit  ei- 
nem linkssehenden  Adlerskopfe,  auf  der  linken  Seite  aber  kleeblatt- 
fOrmig  geschlossen  ist).  Altes,  rheinländisches  und  fränkisches  Adels- 
geschlecht, aus  welchem  Johann  v.Ehrnberg,  Domscholasterzu  Speier, 
1157  die  dortige  Kirche  zu  St.  Peter  stfhete.  Die  ordentliche 
Stammreihe  beginnt  Humbracht  mit  Sigismund  v.  E.  um  1209.  Von 
den  Nachkommen  desselben  wurde  Gerhard  v.  E.  1337  Bischof  zu 
Speier.  Die  Brüder  desselben  setzten  den  Stamm  fort.  Johann  v.  E. 
starb  1544  als  Domdechant  zu  Mainz  und  Propst  zu  Speier;  Wolf 
Albrecht  v.  E.,  Markgraflich  Badenscher  Rath  und  Amtmann  zu  lUi- 
stadt,  wie  auch  Ober- Amtmann  zu  Miltenburg,  hijiterliess  1604  bei 
^^em  Tode  einen  Sohn,  Ernst  Dietrich  v.  E.  und  Philipp  Adolph 
vffiS.  starb  1631  als  Bischof  zu  Würzburg.  Bald  nachher  ging  mit 
Johann  Philipp  v.  E.  der  Stamm  aus. 

Humbracht,  Tab.  104.  —  Oauhe,  I.  8.  472.  —  r.  Hattstein  ,  I.  8.  ir,2.  .—  liiedennann, 
Caiiton  Ottenwald,  Tab.  373.  —  ScUoer,  8.  564  u.  456.  —  Frh.  r.  LeJebur,  I.  S.  193.  —  Sieb- 
mache,-,  1. 103 :  v.  Krubcrg.  Fränkisch.  —  r.  Mediny^  II.  8.  153  u.   154. 

Elirenberg.  (Schild  geviert:  1  und  4  ein  drei  Aehren  haltender 
Löwe  und  2  und  3  in  Blau  auf  einem  grünem  Hügeh  drei  goldene  Aeh- 
ren). Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1710  für  Matthias  und 
Franz  Heinrich  Ehrenberg.  Die  Publication  dieser  Erhebung  bei 
der  Oberamts- Regierung  zu  Breslau  erfolgte  3.  Juli  1710.  Der 
Stapfim  ist  fortgesetzt  worden  und  Mb  auf  die  neueste  Zeit  haben 
Sprossen  desselben  in  k.  preuss.  Militair-  und  Civildiensten  gestan- 
den. Wilhelm  v.  E.  starb  1841  als  k.  preuss.  Regierungsrath  zu  Ma- 
rienwerder und  ein  Dr.  v.  E.  war  1843  practischer  Arzt  in  Liegnitz. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  111  u.  VI.  8.  a6.  —  Diplom.  Jahrb.  f.  d.  preuss.  8uat  1843  8.  321. 
—   Frh.  V.  Ledebur,  1.  8.  193. 

Ehreuberg.  (Das  Wappen  gleicht  ganz  dem  Wappen  der  erlo- 
schenen rheinländ.  und  fränkischen  Familie  dieses  Namens,  s.  oben 
den  betreffenden  Artikel).  Preussischer  Adelsstand.  Diplom  vom 
25.  Mai  1820  für  Albert  Ehrenberg,  k.  preuss.  Capitain  im  ostpreus- 
sischen  Jägerbataillone.  Derselbe  war  1827  Major  und  Chef  der 
lO.üarnison-Compagnie  u.  starb  a.  D.  als  Herr  auf  Läsgen  im  Kreise 
Sorau,  nachdem  schon  17.  Jan.  1828  Namen  u.  Wappen  auf  J.  C.  v. 
Arnold,  s.  Bd.  I.  S.  110:  v.  Arnold -Ehrenberg,  übergelhigen  wor- 
den war. 

■      N.  Pr.  A.  L.  II.  8.  111.   —    Freih.   v.  Ledebur,    I.  8.   193  —  W.-B.  d.  Preuss.  Monarch. 
111.  12.  —  Kneschke,  IV.  8.  106  u.  107. 

Ehrenbergj  s.  Begontina,  Edle  v.  u.  zu  Ehrenberg  und 
Verve y,  Bd.  I.  S.  271. 

Ehreibcrg.  s.  Gay  er  y.  Ehrenberg. 

Ekreiberg^  s.  Künigl  v.  Ebrenberg  u.  Warth.  . 

Ebreaberf^'  Bdeh  v.  Bkrenberg.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom 
von  1693  für  David  Reich,  Doctor  der  Arzneikunde  zu  Breslau. 
Derselbe  schrieb  sich  1696  v.  Ehrenberg  und  Reichenhof,  war  kais. 


—     47      — 

Rath  uDd  Leib-Medicus  des  Herzogs  za  Württemberg-Oals  u.  besass 
das  Gut  Ostrowine  im  Oelsischen. 

Frh.  r.   L€debur,  I.  8.  193  u.  HI.  vS.  245. 

Ehrenblutk^  s.  Christ  v.  Ehrenblüth,  Freiherren.  Bd.  II. 
S.  270. 

EhreBblmn^  s.  Jansky  v.  Ebrenblum. 

Ehrenbnrg^  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
vom  27.  Febr.  1761  für  Joachim  Philipp  Erbe  v.  Ehrenberg,  Herrn 
auf  Nawarow.  —  Ein  in  Böhmen  begütertes  Freiherrengesclilecht, 
dessen  Stammvater,  Friedrich  Erbe,  16.  Jan.  1468  vom  Herzoge  Jo- 
hann IL  zu  Liegnitz  einen  Wappenbrief  erhielt.  Der  Sohn  desselben, 
Johann  Erbe,  Syndicus,  Rath  und  Primator  zu  Crossen  in  Schlesien, 
wurde  11.  Juli  1531  in  den  Reichsadelsstand  erhoben  und  Johanns 
Sohn,  Melchior,  k  Rath  und  Kanzler  des  bischöfl.  Hofrichteramts  zu 
St.  Johann  bei  Breslau  erlangte  16.  Mai  1626  die  Bestätigung  des 
ihm  zustehenden  Adels  mit  dem  Prädicate:  v.vEhrenbnrg  und  28. Apr. 
1.538  den  böhmischen  Ritterstand  mit  dem  Incolate.  Der  Urenkel 
des  Letzteren,  der  obengenannte  Joachim  Philipp,  ein  Sohn  des  Carl 
Joseph  aus  der  Ehe, mit  Johanna  Maria  v.  der  Jahn  und  ein  Enkel 
des  mit  Maria  Margaretha  v.  Nounkel  vermählt  gewesenen  Adam  Ul- 
rich ,  brachte ,  s.  oben,  den  Freiherrnstand  in  die  Familie.  Derselbe 
gest.  1782,  in  erster  Ehe  vermählt  mit  Franzisca  Margaretha  Low  v. 
Erlsfeld,  gest.  1745  und  in  zweiter  mit  Maria  Antonia  Hlldprandtv. 
Ottenhausen,  gest.  1781,  hinterliess  bei  seinem  1782  erfolgten  Tode 
aus  erster  Ehe  zwei  Söhne,  Maximilian  Jnigo  und  Joachinii  welche 
zwei  Linien  stifteten,  die  ältere  und  die  jüngere.  Der  Stifter  der  fil- 
teren Linie,  Freih.  Maximilian  Jnigo,  gest.  1814,  Herr  auf  Lojowitz 
in  Böhmen^  k.  k.  Gubern.-Rath  und  Hauptmann  des  berauner  Kreises, 
war  verm.  mit  Theresia  Schmidtgräbener  von  Lusteneg,  gest.  1809. 
Aus  dieser  Ehe  entspross  Freih.  Joseph,  geb.  1772  ,  k.  k.  Hauptmann 
a.  D.,  verm.  1803  mit  Viicentia  Freiin  v.  Rummerskirch,  gest.  1838 
und  aus  dieser  Ehe  stammen:  Freih.  Joseph,  geb.  1804,  Herr  auf 
Wojniz;  Freih.  Vfbcenz ,  geb.  1806,  Dr.  theol.,  fürsterzbisch.  Consi- 
storial-Rath,  Dom-  und  Capitularherr  zu  Olmütz  u.  Freih.  Carl,  geb. 
1810.  —  Der  Stifter  der  jüngeren  Linie,  Freih.  Joachim,  gest.  1818, 
Herr  auf  Nawarow,  vermählte  sich  1771  mit  Anna  Freiin  Gossnowez 
V.  Wlckanowa.  gest.  1808.  Der  Sohn  aus  dieser  Ehe  war  Freiherr 
Johann  Baptist,  gest.  1805,  k.  k.  Landrath  zu  Prag,  Herr  auf  Nawa- 
row, verm.  1805  mit  seiner  Cousine  ,  Barbara  Freiiu  v.  El^renberg, 
nachher  verm.  Grf.  Knenburg,  gest.  1 850  und  aus  dieser  Ehe  stammt 
Freih.  Johann  Baptist,  geb.  1806,  Herr  auf  Nawarow. 

^^11«^  SU«0iogr.  mi'.,  Cap.^.  8.  271.  —  Sinapius,  U.  8.  614.  —  Megerle  r.  Mühlfeld 
8.  47.  -  N.  Pr.A.  L.  11.  8.  111  ^  112.  —  Taschenb.  der  freih.  Hroacr,  1848  8.95—97  ii.  1855 
8.  139  und  140.  —  Frh.  v..  Lfdebur  ,  I.  8.  198  u.  206:  BrBe  v.  BhTtnbnrg.  und  III.  8.  245. 
Suppl.  zu  Siebm.  W.-B.  VI.  21. 

Ehreubiirg^  s.  Caballini  v.  Ehrenburg,  Utter  ud  Freiherren^ 

Bd.  IL  S.  190. 

Ebrenbnrg,  Ehrenberg^  s.  Canal,  Cannal,  v.  u.  zu  Canal  auf 
Ehrenberg,  Bd.  IL  S.  206  u.  207. 


—     48     — 

Ebrenbiirg,  Miter  iind  Edle^  s.  Gottsc^lig  v.  Ehreoburg. 

Ehrenbnrg^  kraner  v.  Ehrenbnrg.  Böhmischer  AdelRstand.  Diplom 
vom  4.  Nov.  1689  für  Philpp  Kramer,  mit  dem  Prädicate:v.  Ehren- 
burg. Derselbe  besass  Wasser-Jentsch  unweit  Breslau  und  der  Sohn 
desselben,  Christian  Florian  K.  v.E.,  war  1730  Herr  auf  Dominatzker- 
bof  u  Kotalinskerhof  bei  Troppau. 

t.   HeUbach,  1.8.  318.  ~  Frh.  r.   Ledebur,  I.  S.  193. 

Ehrenburs^SiMon  v.  Ehreabiirg.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom 
vom  28.  Octob.  1704  für  Johann  Florian  Simon,  mit  dem  Prftdicate: 
V.  Ehrenburg. 

9.  Hellbach,  I.  H.  318. 

Ehrenfeld.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  20.  October 
1668  für  Gedeon  Ehrlieh,  mit  dem  Prädicate:  v.  Ehrenfeld.  Von  den 
Nachkommen  desselben  kam  Philipp  Adam  E.  v.  E.  1722,  in  königl. 
Cameraldiensten  zu  Liegnitz,  vor. 

SinapiusM.  S.  306.  —  r.  Hellbach,  1.  8,  818  u.  319.  —  Frh.  r.  Ledebur,  I.  8.  193. 

Ebrenfeld,  Edle^  s.  Baron,  Edle  v.  Ehrenfeld,  Bd.  1. 
S.  204. 

Ebrenfeld^  s.  Bauer  v.  Ehrenfeld,  Bd.  II.  S.  229. 

Ehrenfeld,  s.  Donath  v.  Ehrenfeld,  Bd.  II.  S.  544. 

Ehrenfeld,  s.  Kcrndlmayer  v.  Ehrenfeld. 

EhrenfelS;  Emvels.  Ein  im  12 — 15.  Jahrb.  in  Steiermark,  Kärn- 
ten und  Nieder-Oesterreich  begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht  aus 
d^  gleichnamigen  Stammhause  in  Kärnten,  welches  später  im  Her- 
renstande erlosch. 

Witsgrill,  11.  «.  362-366.  —  Schmutz,  I.  8.  298  u.  299. 

Ebreiifels.  Altes  schwäbisches  Adelsgeschlecht,  welches  vom 
12.  bis  14.  Jahrb.  blühte.  Der  Stamm  erlosch  mit  dem  1385  gestor- 
benen Abte  zu  Zwiefalten  v.  E.  Derselbe  vermachte  die  gleichnamige 
Stammburg  bei  Zwiefalten  mit  seinen  anderen  Gütern  dem  Kloster 
zu  Zwiefalten.  In  neuerer  Zeit,  1803,  ka'm  Ehre'nfels  an  Württem- 
berg, welches  später  den  k.  württemb.  Minister  v.,  Normann  mit  die- 
ser Besitzung  belehnte,  von  welcher  Belehnung  die  Grafen  v.  Nor- 
mann den  Beinamen  und  das  Wappen  führen. 

r.  Ihllbuch  ,    I.    8.  319.  —  D<'ul.srhf  Grafeiih.  d.  Oegenw^,    11    8.  1(U):   Gr.    v.  Norinaiin- 
Rhrenffls.  —  r.  Hefner ^  orlosrh.  schwäb.  Ad(>l,  Tab.  2  u.  8.  10. 

Ehrenfels.  Schwedischer  Adelsstand.  Diplom  von  1679  für  Hie- 
ronymus  Sellin  (Henricus  Sellius),  k.  schwed.  Rath  und  Pommern- 
sohen  Lefanssecretair  und  Archivar,  unter  dem  Namen :  v.  Ehrenfels. 
Derselbe  war  Herr  auf  Hohensee  unweit  Greifswalde  und  starb  1683 
zu  Stettin  mit  Hinterlassung  eines  Sohnes  Jacob  und  einer  Tochter, 
Julie  Catharina,  welche  sich  mit  einem  v.  ^^Itensteru  vei:mählte. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  148.  -   Frh.  v.  Ledebur,  I.  S.  193  u.  194. 

Ehreafeb^  s.  Hillburg  v.  Ehrenfels. 
Ebrenfeh,  s.  Limburger  v.  Ehpenfcls,  Freiherren. 
Ebrenflnss^  s.  Fischer  v.  P]hrenfluss. 
Ehrengreif^  S.  Kuttaleck  v.  Ehrengreif. 
Ehrenhalni;  s.  Kornritter  v.  Ehrenhalm,   Rilter. 


—      49      — 

Ehrenhanl.  Ein  in  Ostprenssen.  vorgekommenes  Adelsgeschlecht, 
welches  mit  Gerlachsdorf  im  Kr.  Heiligenbeil  ansässig  geworden. 

Frh.  V.  Ledebur,  III.  8.  245. 

Ehrenhardt;  s.  Eharter  v.  Ehrenhardt,  S.  44. 

Ehrenheim^  s.  Duimorich  v.  Ehrenheim,  Bd.  II.  S.  604. 

Ehreaheim^  s.  Pfülb  v.  Ehrenheiro. 

EhrenheiMs^  s.  Reinitz  v.  Ehrenheims. 

Ehreahelm^  s.  Hausenblase  v.  Ehrenhelm. 

EhreahelM^  s.  Hettfleisch  v.  Ehrenhelm. 

Ehreahald^  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  von  1674  für 
Johann  Matthias  Kettelbütter,  Gomes  Palatinus  und  kais.  Rath  mit 
dem  Prädicate:  v.  Ehrenhold.  Derselbe,  der  Sohn  des  Landsyndicus 
des  glogauischen  Fürstenthams  Joachim  Kettelbütter  aus  der  Ehe  mit 
Sabina  Röbers,  der  Tochter  eines  Professors  tu.  Frankfurt  a.  d.  Oder, 
starb  1677  mit  Hinterlassung  dreier  Söhne  und  vier  Töchter.  Von 
den  Söhnen  starb  Johannes  v.  E.  1721  zu  Liegnitz. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  112.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  194. 

Ehrenhald,  Edle,  s.  Holfeld  Edle  v.  Ehrenhold. 

Ehre  akampf,  s.  Creutz  v.  Ehren  kämpf,  Bd.  II.  S.  357. 

Ehreakreai.  Ein  in  Preussen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  ein  Sprosse  als  Capitain  bei  den  Gensdarmen  aus  dem 
activcn  Dienste  trat  und  1824  Hauptsteuer-Amts-Rendant  zu  Elber- 
feld  wurde. 

N.  Pr.  Ä.-L.  II.  8.  112.  —   Fretfi.  v.  Ledebur,  I.  8    194. 

Ekreakrack,  Ehreakraak.  Schwedischer  Adelsstand.  Diplom  vom 
27.  Febr,1682  für  Johann  Ehrenkrook.  Der  Stamm  blühte  fort  und 
die  Familie  besass  zu  Ende  des  18.  Jahrb.  die  Güter  Thune  und  Wen- 
den im  Herzogthume  Braunschweig.  Ein  Premier-Lieutenant  von  E. 
stand  1852  im  k.  preuss.  14.  Infant.-Regim. 

Freih.  9.  Ledebur,  1.  8.  194  u.  III.  8.  245. 

Ekreakraa,  Edle,  s.  Krebs  v.  Ehrenkron,  Edle. 

Ehreapart,  s.  Adam  v.  Ehrenport,  Bd.  I.  S.  10. 

Ehreareiter,  Ehreareater,  Freiherrea  ?.  Haffreit,  Haffreith.  Erbländ.- 
österr.  Freiherrnstand.  Diplom  von  1653  für'Erhard  v.  Ehrenreiter, 
mit  dem  Prädicate:  v.  Hofifreit.  —  Ein  1432  aus  Bayern  mitGeorgv. 
E.  nach  Oesterreich  gekommenes  Adelsgeschlecht.  Georges  v.  E.Sohn, 
Gregor,  war  1513  kais.  Hauptmann  und  von  diesem  stammte  Joachim 
V.  E.  Die  Familie  wurde  1599  unter  die  nieder-österr.  Ritterstands- 
geschlechter aufgenommen  und  hat  bis  gegen  die  Mitte  des  17.  Jahrh. 
in  Niederösterreich  geblüht. 

fJauhe,  I,  8.  471  u.  472.  —   WUsgriU,  II.  8.  306  u.  307. 

Ehrearltl,  s.  Boulanger  v.  Ehren  ritt,  Bd.  I.  S.  600. 

Ehreaskerg,  s.  Cechotti  v.  E  hrensberg, Ritter,  Bd.  II.  S.247. 

Ekreaschlld,  Ritter.  (Schild  geviert:  1  in  Roth  drei,  2  und  1,  sil- 
berne Rosen ;  2  und  3  in  Gold  ein  einwärts  gekehrter,  blauer  Löwe 
und  4  in  Roth  drei  übers  Kreuz  gelegte  Hellebarden  mit  goldenep 
Schäften).  Böhmischer  Ritterstaud.  Diplom  vom  11.  Juli  1685  für 
Gottfried  Georg  Joseph  Flade,  Bürgermeister  zu  Hirschberg  in  Schle- 

Knesckke,  Deatseh.  AdeU-Lex.  UI.  4 


—     50     — 

sien,  mit  dem  Prädicate:  v.  Ehrenschild.  Der  Stamm  blühte  fort  (da 
der  Diploms-Empfänger  in  der  Ehe  mit  Martha  Rosalie  v.  Hayn  eine 
sehr  zahlreiche  Nachkommenschaft  hatte),  besass  noch  1775  Burkau 
im  Kr.  Glogau,  ging  aber  später  aus. 

Sinapiu»,  II.  8.  606.  —  Qauhe ,  U.  8.  1440.  —  ZeUer ,  Merkwürdigkeitou  d.r  Stadt 
Uirschbeif,  I.  8.  191.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  112.  —  Frh.  r.  Lfdehur ,  I.  8.  194  ii.  11  f.  S. 
246.  —  ,9tnt^  Allgein.  W.-Bd.  I.  8.   12  und  13  und  8.  194.  —  Knfinchke,  IV.  8.  107  und  lOS. 

Ehrenschiid.  Dänischer  Adelsstand.  Diplom  von  29.  Oct.  1681 
,für  Conrad  Biermann,  k.  dän.  Geh.-Rath,  mit  dem  Namen :  v.  Ehren- 
schild. Derselbe,  gest.  1698,  wurde  von  der  königl.  dänischen  Re- 
gierung zu  mehreren  wichtigen  Gesandtschaften  verbraucht  und  hin- 
terliess  aus  der  Ehe  mit  Anna  Knopff  einen  Sohn,  Martin  Conrad  von 
E.,  Herrn  auf  Engaard,  königl.  dän.  Staats-  u.  Justizrath  u.  Land- 
drosten  zu  Pinneberg. —  Die  Annahme  Einiger,  dass  Conrad  B.  v.  E. 
zu  der  im  vorigen  Artikel  besprochenen  schlesischen  Familie  gehört 
habe,  ist  unrichtig.  Derselbe  stammte  aus  der  Schweiz  und  war  ein 
Sohn  des  Martin  Biermann,  Pastors  zu  Baden,  aus  der  Ehe  mit  der 
aus  einem  angeschenen  Baseler  Geschlechte  entsprossenen  Barbara 
Stocker. 

Oauhe,  IJ.  8.  1439—1445. 

Ehrensorg^  s.  Kobler  v.  Ehr^nsorg. 

Ehreastamm^  s.  Köhlmayer  v.  Ehrenstamm. 
^  Ehrenstek  (in  Blau  ein  stehender,  wilder  Mann).  Reichsadelsstand. 

Diplom  von  1703  für  Christian  Studemann,  mit  dem  Prädicate:  von 
Ehrenstein.  Derselbe,  gest.  1733,  pflanzte  den  Stamm  fort,  welcher 
im  Meklenburgischen  die  Güter  Roserow  und  Görnow  erwarb.  Ein 
Major  a.D.  v.  E.  lebte  in  der  ersten  Hälfte  dieses  Jahrh.  in  Hamburg, 
und  zwei  Söhne  desselben  traten  in  königl.  preuss.  Militairdienste. 
Der  ältere  war  in  letzter  Zeit  Major  im  k.  preuss.  2.  Ulanen- Regim., 
der  jüngere  aber  nahm  1833  den  Abschied,  um  als  Adjutant  im  Mili- 
taire  der  freien  Stadt  Hamburg  einzutreten.  In  Schlesien  war  Kl. 
Jänowitz  im  Kr.  Liegnitz  1854  in  der  Hand  der  Familie. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  113.  —  Freih.  v.  Ledebur,  1.  S.  194. 

EhreMteii  (in  Silber  ein  aus  grünem  Dreihügel  aufwachsender, 
rechts  sehender,  blau  gekleideter  Mann  mit  spitzer,  golden  aufgeschla- 
gener, blauer  Mütze,  welcher  mit  der  Rechten  einen  über  die  Achsel 
gelegten,  ausgerissenen  Baum  trägt).  Ein  ursprünglich  pfälzisches 
Geschlecht,  welches  früher  Meyer,  Mayer,  M.  zu  Altenbargkstein 
hiess  und  1644  mit  dem  Namen  v.  Ehrenstein  und  mit  verändertem 
Wappen  in  den  Adelsstand  versetzt  wurde.  Der  Stamm  blühte  fort, 
besass  gegen  Ende  des  1 7.  Jahrh.  im  Voigtlande  das  Gut  Ruppers- 
reuth  und  zu  demselben  gehörte  Joseph  v.  E.,  gest.  1749,  k.  preuss. 
Ober-Amts-Regierungs-Rath  zu  Glogau  und  Franz  Joseph  v.  E.,  gest. 
1784,  k.  preuss.  Oberstlieutenant  a.  D.,  welcher  viele  Kinder  hinter- 
liess.  —  Später  ist  die  Familie  auch  nach  Sachsen  und  Oesterreich, 
wo  dieselbe  den  freiherrlichen  Titel  führte,  gekommen.  —  Carl  Wolf 
V.  E.,  k.  Sachs.  Geh.-Rath,  wurde  Director  der  dritten  Abtheilnng  im 
k.  Sachs.  Finanz-Ministerium. 

Dresdner  Caleud.  «.  Gebr.  für  die  Residenz,  1847.  8.  157  u.  184ä.  8.  156.  —  Freih.  v.  Lt- 


—     51      — 

dtbur,  r.  S.  194.  —  W.B.  d.  sÄchs.  Staaten  III.  87.  —  Knenchke,  1.  8.  134  u.  135.  —v.  Hef- 
%er,  sich«.  Adel,  Tab.  26  a.  T.  25.  ^ 

EhrenstfiM^  s.  Hopfeiistock  v.  Eh  reust  ein. 

EkreistroM;  s.  Fischer  v.  Ehrenstrom. 

Ekrendial^  Kentscli  ?.  Ehrenthal^  Edle  (Schild  geviert :  1  a.  4  von 
Silber  u.  Gold  quer  gethcilt  u.  mit  einem  rechtssehenden  schwarzen 
Adler  belegt  u.  2  a.  3  in  Blau  ein  mit  der  Spitze  nach  oben  schräg- 
links  gelegtes,  blankes  Schwert  mit  goldenem  Griffe).  Reichsadels- 
stand. Diplom  von  1804  für  Carl  Rentsch  mit  dem  Namen:  Edler  v. 
Ehren thal.  Derselbe  war,  so  viel  bekannt  ist,  kursächs.  Reiteroffi- 
eier  und  ein  Nachkomme  desselben ,  Moritz  v.  Ehrenthal,  geb.  1 803, 
trat  1854  als  k.  sächs.  Major  u.  Wirthschaftschef  des  3.  Reiter- Regi- 
ments aus  dem  activen  Dienste. 

Tyrof,  n.  144.  -  Knetehke,  II.  8.  129  u.   130. 

Ebl^Btliall^  s.  eherne  v.  Ehrenthall,  Bd.  II.  S.  260. 
Ehraitrea^s.  Eber  t  V.  Ehren  treu,  S.  10. 
Ehrenwald.   Böhmischer  Adelsstand.    Diplom  vom  30.  Mai  1708 
für  Johann  Christoph  Ehrenwald,  Consul  und  Hofrichter  zu  Hirschberg. 

Sinapius,  11.  8.  607.  —  Freih.  r.  Ledebui  ,  I.  8.  194. 

Ekrenwald^  s.  Förster  v.  Ehrenwald. 

Ehrenwert,  s.  Albrich'v.  Ehrenwert,  Bd.  I.  S.  43. 

Ehrenwert,  s.  Ronner  v.  Ehrenwert,  Edle. 

Ehrenwerth,  s.  Ellgier  v.  Ehrenwerth. 

Ebrenwerth,  s.  Gängel  v.  Ehrenwerth. 

Ehreniweig,  s.  Kniebandt  v.  Ehrenzweig. 

Ebreiiiwei^  s.  Weeber  v.  Ehrenzweig. 

Ebrfeld,  s.  Frass  v.  Ehrfeld. 

Ebrhardt  (in  Blau  ein  goldener,  mit  einem  spitzig  geschliffenen 
Edelstein  besetzter  Ring,  in  welchem  eine  goldene  Lilie  schwebt) 
In  Bayern  bestätigter  Adelstand.  Bestätigungsdiplom  vom  13.  Jan. 
1816  für  die  Gebrüder  Gottlieb  E.,  geb.  1763,  Doctor  der  Arznei- 
kunde und  k.  bayer.  Stadtgerichtsarzt  in  Memmingen,  Jodocus  E., 
geb.  1767,  Kaufmann  in  Memmingen  und  Balthasar  E.,  geb.  1776, 
Pfarrer  in  Adelsried.  —  Der  Adel  war  durch  ein  vom  Grafen  Fug- 
ger ausgestelltes  Diplom  in  die  Familie  gekommen  und  die  genannten 
drei  Brüder  wurden  nach  Bestätigung  ihres  Adels  in  die  Adelsmatri- 
kel des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

r.  Lang,  Suppl.  8.  94.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  V.  28.  —  ».  Hefner,  bayer.  Adel,  Tab.  84 
a.  H.  75. 

Ehrbardt  Preussischer  Adelsstand.  Diplom  von  1854  für  Frie- 
drich Ehrbardt,  k.  preuss.  Generalmajor  und  Commandeur  der  8.  In- 
fant.-Brigade.  Derselbe  erhielt  im  Mai  des  genannten  Jahres  den  er- 
betenen Abschied  als  Generallieutenant  und  zuglefch  auch  den  Adel. 

Freik.  r.  Udebur,  I.  S.  194. 

Ehrhart  ?.  Erhartatein,  Edle.  Erb]änd.-österr.  Adelsstand.  Di- 
plom für  D.  Johann  Ehrhart,  k.  k.  Gubernialrath ,  Protomedicus  und 
Director  des  medic.  -  Chirurg.  Studiums  an  der  Universität  zu  Inns- 
bruck, mit  dem  Prädicate :  v.  Ehrhartstein.  Derselbe  hat  sich  in  der 
medicinischen  Literatur  seit  1808  durch  Fortsetzung  der  von  Harten- 
keil  begonnenen  Salzbnrger  medic.  Chirurg.    Zeitung  sehr  bekannt 

4* 


—     52      - 

gemacht.    Das  Diplom  gehört  wohl  in  das  dritte  Jalirzehnt  dieses 
Jahrhunderts. 

lUndschriftl.  Notiz. 

Ehriiigshausen^  Irinsshauseii.  Altes,  hessisches  Adelsgeschlecht, 
welches  schon  1265  vorkam  und  zum  fuldaischen  Lehnhofe  gehörte. 

Scbannat ,     S.   117.    —    Siehmacher,  I.   UH.  -     Entor  ,    Tal».  7.  —  p.   Meding  ,    11.  S.   155 
u.   156. 

Ehrlinger.  Oesterreichisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Carl 
V.  Ehrlinger  1856  Oberlieut.  im  k.  k.  26.  Inf.-Reg.  war  und  welches 
verschieden  von  der  Familie  Ehrlinger  v.  Ehrenthal  ist. 

Militair-Schemaiisin.,  185()  8.  237. 

Ehrlinger  y.  Ehreiithal.  Reichsadelsstand,  mit  dem  Prädieate . 
V.  Ehrenthal.  (Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  Im  silberneu 
Mittelschilde  ein  achtstrahliger,  goldener  Stern.  1  und4  in  Gold  ein 
schrägrechter,  wellenförmiger  Balken  und  2  und  3  in  Blau  ein,  einen 
Anker  haltender  Greif).  Ein  in  der  zweiten  Hälfte  des  18.  und  wohl 
auch  noch  in  der  ersten  des  1 9.  Jahrh.  in  Sachsen  vorgekommenes  Adels- 
geschlecht,  aus  welchem  1798  Joseph  E.  v.  E.  kursächs.  Oberst  und 
Johann  Anton  E.  v.  E.,  kursächs.  Geh.  Legationsrath  und  Geh.  Cabi- 
nets-Registrator  war.  Ersterer  wird  1800  von  Jacobi  unter  den  kur- 
sächs. Obersten  nicht  mehr  genannt.  Ueber  das  verwandtschaftliche 
Verhältniss  Biider,  so  wie  tlber  das  Jahr  der  Ausfertigung  des  Di- 
ploms und  den  Empfänger  desselben  ist,  so  viele  den  sächs.  Adel  be- 
treffende Nachweise  auch  vorliegen,  durchaus  nichts  aufzufinden.  — 
Die  Beschreibung  des  Wappens  ist,  da,  so  viel  bekannt,  Abbildungen 
desselben  in  Wappenbüchern  nicht  gefunden  werden,  nach  häufig  vor- 
kommenden Lackabdrücken  des  deutlich  gestochenen  Petschafts  des 
Obersten  E.  v.  E.  gegeben. 

Haiiditchriftl.  Notiz. 

Ehrmanns^  Ritter  und  Edle.  Reichsritterstand.  Diplom  von 
1719  für  Ferdinand  Alexander  v.  Ehrmanns,  k.  k.  Grenadierhaupt- 
mann, mit  dem  Prädieate :  Edler  von. 

MegtrU  v.  Mühlfeld^  Ergänz.. Bd.  8.  136. 

Eiirmanns,  Ehrmanns  ?.  und  cu  Valfl&enau  auf  Freyenworth,  auch 
Freiherren.  (Schild  durch  einen  schrägrechts  gezogenen,  wellenför- 
migen Balken  getheilt,  welcher  in  der  oberen  Schildeshälfte  der 
Länge  nach  silbern  und  roth,  in  der  unteren  aber  silbern  und  schwarz 
ist.  Rechts  in  Blau  ein  einwärts  gekehrter,  in  der  linken  Kralle  ei- 
iven  Stein  haltender  Kranich  und  links  auf  grünem  Boden  in  wolki- 
gem Felde  drei  neben  einander  stehende,  grüne  Bäume  und  oben  auf 
dem  rechtsitehenden  Baume  ein  schwarzer  Falke),  Ein  in  Oester- 
reich  vom  17.  Jahrh.  an  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  welches 
zuerst  in  Ober-  und  dann  inNieder-Oesterreich  begütert  wurde.  Von 
Wolff  Martin  v.  E.  v.  u.  zu  F.  auf  F.,  kais.  Rathe,  stammte,  nach 
Freih.  v.  Hoheneck,  aus  der  Ehe  mit  Maria  Kleonöra  Lingkin  v.  Wal- 
ckering  und  Fircht :  Martin  Fortunat  Casimir  E.  v.  u.  zu  F.  auf  F.,  k. 
k.  Rath  und  Landrath,  wie  auch  Vicedom  im  Lande  ob  der  Enns, 
welcher  1714  als  Landmann  unter  die  Stände  aufgenommen  wurde 


—      53      — 

und  1726  starb.  Aus  der  Ehe  mit  Maria  Regina  Theresia  v.  Zieren- 
dorf entsprossten  zwei  Söhne,  Wolff  Martin,  welcher  1715  k.  k.  Rath 
und  Landrath  und,  nach  dem  Tmie  des  Vaters,  Vicedom  in  Oester-- 
reich  ob  der  Enns  wurde  und MichaelJoseph,  Benedictiner  und  1727 
Professor  der  Philosophie  und  Decan  auf  der  Universitäf  Salzburg. 
Krsterer,  welcher  auch  Wilhelm  Moritz  genannt  wird,  erhielt  1729 
ein  Freiherrndiplom,  setzte  aber  seine  Linie  nicht  fort.  —  Nach 
Wissgrill  hat  die  Familie  den  erbländ.-österr.  FreihermstÄud  22.  Dec. 
1702  erhalten  und  die  Freiherren  Ignaz  Joseph,  Johann  Philipp  Jo- 
seph, Johann  Gottfried  und  Johann  Richard  \^urden  1717  den  nieder- 
österr.  neuen  Flerrenstandsgescblechtern  einverleibt.  .  Dieselben 
schrieben  sich  auch  Ehrmanns  zum  Schlug,  wodurch  v.  Hellbach  yer- 
anlasst  worden  ist,  aus  der  nach  Allem  einen  Familie  zwei  Familien 
zu  maclien. 

Ffh.  9.  Hokeneck,  I.  8.  689  u.  II.  8uppl.  8.  ip.  —  Oaufte,  II.  8.  1445  u.  1446.  —  Wiss 
grill,  II.  8.  368  0.  369.  —  Tijrof,  I.  46:  Herren  ▼.  Ehrmannn.  —  Kneschke  ,  III.  8.  117  n. 
118:  Frb.  v.  RhrmaniiH. 

Ehrie  ▼.  lelchthal.  Kurbayerischer  Adelsstand.  Diplom  vom 
31.  April  1787  ftir  Rupert  E.  v.  M.,  kurbayer.  Hofrath  und  Capitel- 
Syndicus  des  Bisthums  Freisingen.  —  Nach  Annahme  der  Familie 
stammt  dieselbe  aus  dem  durch  Arnold  v.  Melchthal  so  bekannten 
schweizerischen  Geschlechte  dieses  Namens.  —  Der  Grossvater  des  Di- 
plomsempfängers lebte  zu  Gevis  in  Griubünden  und  der  Vater  dessel- 
ben kam  nach  Schwaben.  Rupert  E.  v  M.,  geb;  1739,  wurde  später 
als  k.  bayer.  Hof-  und  ehemaliger  Freisingiscber  Geh.  Rath  und  Hof- 
canzler  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

t.  Lang ,  8.  327.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  V.  23.  -  r.  Hefner  ,  bayer.  Adel  ,  Tab.  84 
Q,  8.  75. 

Ehneggy  s.  Eckstein  v.  Ehrnegg,  S.'27. 

Ehrihalii,  s.  Kornritter  v.  Ehrnhalm,  auch  Ritter. 

Ebrasteii  und  Ehristeh  ?.  ErdmaiiMsd«rf,  FreilierreM.  Erbländ. 
österr.  Freiherrnstand.  Diplom  von  1811  für  Joseph  Robert  v.  Ehrn- 
stein,  k.  k.  Oberlieutenant  bei  dem  General-Quartiermeisterstabe  und 
von  .1818  für  Carl  Anton  v.  Ehrnstein,  k.  k.  Hauptmann  bei  Erzher- 
zog Ludwig  Infanterie  und  zwar  mit  dem  Prädicate:  v.  Erdmanns- 
dorf.  —  Da,  s.  den  Artikel :  v.  Ehrenstein,  S.  50  angegeben  worden 
ist,  dass  eine  Linie  des  Geschlechts  v.  Ehrenstein  nach  Oesterreich 
gekommen  sei  und  den  freiherrJichen  Titel  führe,  so  liegt  die  Ver- 
mutbnng  nahe,  dass  die  genannten  beiden  Diploms-Empfänger  zu  der 
Familie  v.  Ehrenstein  gehören. 

Megerte  v.  Mühlfeld,  Ergäni.-Bd.  8.  54. 

"     Eib,  8.  Eyb. 

Eybenstfiner^  Eibensteker  in  NbeosteiM  a.  Nas»d«rf.  Altes,  nie- 
derösterr.,  in  der  Mitte  des  17.  Jahrb.  erloschenes  Rittergeschlecht. 

WiugrÜl,  U.  8.  369-872. 

Eiberg -Wartenberg,  Eichberg  a.  Schwarihorii,  Ritter.  Oesterr. 
Ritterstandsgeschlecht,  aus  welchem  Johann  Ritter  v.  Eiberg- War- 
tenberg, Eichberg  u.  Schwarzhorn  1856  Hauptmann  1.  Gl.  im  k.  k. 
17.  Inf.-Reg.  waj. 

Milit.-Schemat.  1856.  8.  209. 


—      f>4      — 

Etbkclk    Ein  in  Westpreossen  yorgekommenes  Adelsgeschlecht, 

welches  im  Pr.  Eylauschen  begütert  war. 

Frh.  V.  Ledebur,  IIL  8.  245. 

^  Elblswald^  Eyblswald.  Altes,  von  1280 — 1673  vorgekommenes 
sleiermärkisches  Adelsgescblecht,  welches  die  gleichnamige  Herr- 
schaft mit  vielen  anderen  Gfltern  besass  ond  1632  mit  dem  Erb-Fal- 
kenmeister-Amte  in  Steiermark  beliehen  worde.  Wolf  Maximilian 
V.  Eibiswald  schloss  1674  den  Stamm  des  alten  Geschlechts.  Von 
dieser  Angabe  weicht,  gesttktzt  auf  J.  G.  Reinbeck,  Nachricht  von 
dem  1730  in  Berlin  voi^ekommenen  Brande,  S.  89,  Ganhe,  I.  S.514 
bis  516  ab.  Nach  demselben  verliess  der  damalige  Letzte  des  Ge- 
schlechts, Paulus  V.  E.^  in  Folge  der  Religion s- Streitigkeiten  seine 
Gtiter  in  Steiermark,  begab  sich  in  der  Mitte  des  17.  Jahrh.  nach 
Berlin,  wo  er  später  der  Kirche  zu  St.  Petri  ein  Capital  fflr  Arme  und 
seine  Bibliothek  vermachte,  welche  letztere  in  den  folgenden  Jahren 
sehr  anwuchs,  bei  dem  Brande  aber  verloren  ging.  1719  waren  noch 
wirkliebe  Nachkommen  von  diesem  Geschlechte  bekannt  gewesen. 

Bmcetini.  III.  8.  30.  —  Wittgrill,  II.  8.  372—374.  —  SchmuU,  I.  8.  304  u.  305.    —    Sieb- 
machet,  1.  37:  v.  Eybeswaldt.  OMterreicbi«ch. 

N  Eich.    Altes,  sehr  begütertes  Adelsgeschlecht  in  der  Eifel,  des- 

sen Stammbaus  wohl  das  Dorf  Büsch-Eich  oder  der  Hof  Nieder-Eich 
war,  welche  Beide  Inder  Bürgermeisterei  Gerolstein  im  Kr.  Dann, 
Reg.-Bez.  Trier,  liegeui  doch  wird  von  Anderen  auch  Eich  bei  An- 
dernach als  Stammsitz  genannt.  —  Schanuat  beginnt  die  Stammreihe 
des  Geschlechts  mit  Paul  v.  Eich  um  1318,  doch  kommt  schon  vor- 
her Peter  v.  E.  vor,  welcher  für  den  Vater Paul's  gehalten  wird.  Pe- 
ter erscheint  als  Pfaiülinhaber  des  Schlosses  Olbrück,  mit  welchem 
später  die  Nachkommenschaft  völlig  belehnt  wurde.  Paul  tritt  ur- 
kundlich zuerst  1306  auf  und  1307  wurden  die  Brüder  Paul  und  Pe- 

.  ter  V.  E.  von  Johann  v.  Braunsberg,  Herren  zu  Isenburg  und  Agnes, 
dessen  Gemahlin,  mit  dem  Braunsbergischen  Antheile  des  Schlosses 
Olbrück  belehnt.  Paul  v.  E.  der  Aeltere  war  1309  einer  der  Schieds- 
richter des  Erzbischofs  Heinrich  zu  Cöln  bei  dem  Vergleiche,  welchen 
derselbe  mit  Gerhard  Grafen  v.  Jülich  schloss,  und  von  ihm  stamm- 
ten drei  Söhne :  Paul,  Peter  und  Heinrich.  Ersterer,  Paul  der  Jün- 
gere, hatte  eine  sehr  reiche  Gemahlin,  Lysa,  welche  1337  die  früher 
gräflich  Sponheimschen  Güter  Obermendig,  Volkesfeld,  Kemebach  und 
Trimbsch  an  sich  brachte,  er  selbst  aber  schrieb  sich  Herr  zu  Ol- 
brück und  Vogt  zu  Lissingen.  Im  14.  Jahrh.  kamen  die  Brüder  Ri- 
chard und  Peter  v.  E.  vor,  welche  den  Zehnten  zu  Eich  bei  Ander- 
nach vom  Stifte  St.  Castor  in  Coblenz  gepachtet  hatten.  Heinrich 
V.  E.  wurde  noch  1412  vom  Erzbischofe  Werner  von  Trier  mit  dem 
Schlosse  Rauschenberg  auf  dem  Hund.srück  belehnt,  doch  schon  in 
der  ersten. Hälfte  des  15.  Jahrh.  ging  nach  Allem  der  Stamm  des  al- 
ten Geschlechts  aus.  Als  Letzter  tritt  Gotthard  v.  E.  auf  und  die 
Wittwe  desselben,  Truda,  erscheint  in  einer  Kaufurkunde  über  Gtiter 
bei  Vallendar  und  Montacour. 

Kraemer,    acadero.  Beitrage,  Ifl.  Ürkund.  S.  250.  —    Eiftia  illu«tr.    II.  Abth.  I.  8.  90  u. 
91.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.   113.  -    Fahne,  l.  «8  u.  II,   S.  3(5. 


—     55     — 

Eicbb«rb.  Preussischer  Adelsßtand.  Dipiom  tora  15.0ctober 
1840  für  Moritz  Eichborn,  Herrn  auf  Güttmannsdorf  bei  •Reichen- 
bach in  Schlesien  und  Kreisdeputirten  im  Reichenbacher  Kreise. 
Derselbe  ist  der  älteste  Sohn  des  verstorbenen  Geh.  Commerzienra- 
thes  und  Chef  des  berühmten  ßankierhauses  Eichborn  in  Breslau. 

Geneal.  Diplom.  Jnhrb.  für  d.    proiis».   SUat^  1841,  Abth.  2.  8.  78.    -«    N.    Pr.  A.-L.    VI. 
•  8.  26.  -  Frh.  V.  Lettebur,  1.  8.  194  u.  III.  S.  24Ä. 

Eichel;  Eichel;  genannt  Schreiber.  Adelsstand  des  Grossh.  Sach- 
sen-Weimar. Dipiom  von  1853  für  Friedrich  Eichel,  genannt  Schrei- 
ber, Fabrikbesitzer  zu  Eisenach  und  die  Wittwe  des  Fabrikbesitzers 
C.  Eichel,  genannt  Schreiber  und  die  Kinder  derselben.  —  Walther 
v.  Eichel,  Ritterguts-'und  Fabrikbesitzer  zu  Eisenach  kommt  1859 
als  Stellvertreter  im  Bezirksausschusse  des  Verwaltungsbezirks  Eise- 
iiach  vor  und  Fräulein  Anna  v.  Eich^  ist  durch  Fundation  einer  Pri- 
vatstelle Stiftddame  des  Grossh.  Sach^«Weim.  Carl  Friedrich-Damen- 
stifts zu  Gross-cromsdorf.  'iHI'f 

Aagsb.  AMg.  Zeit.  1853.  —  Staats  Handb.  für  d.  Grosnh.  Sachsen-Weimar.  8.  10^  u.  387. 
—  V.  Hefnefy  saehs.  Adel,  Tab.  27  ii.  8.  25. 

Eichel^  Eichel  ?.  lÜMitciihrvhij  IUuteiihr«ii^  Ed|e.  Reichsadels- 
stand.  Diplom  von  1680  für  D.  Johann  Eichel,  Profeasor  juris  zu 
Helmstädt,  Kurbrandenburg,  und  Herz.  Braunschwetg.  Geh.  Rath  und 
Herr  auf  Nadelitz  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Rautenkrohn.  —  Der- 
selbe, geb.  1621,  gest.  1688,  war  nach  Einigen  der  Sohn  ganz  armer 
Eltern  in  dem  coburgischen  Dorfe  Gellershausen,  nach  Anderen  der 
eines  Lehnschulzen  zu  Heldtburg  in  Franken,  welche  letztere  An- 
gabe wohl  die  richtige  ist. 

Die  «uf  ihn  gehaltene  Leichenrede  der  Universität  Helmstädt  von  1688.  —  Jugler .  Bei- 
träge tur  Jurist,  gelehit.  Historie.  IV.  S.  9  u.  10.  —  r.  Jlellhach,  I.  8.  320.  —  Frh.  v.  Lede- 
bur,  II.  8.  261  u.  262. 

Eiehelhergy  Eyehelherg  (in  Silber  auf  grünem  Dreiberge  ein  Zweig 
mit  fünf  Eicheln).  Altes  thüringisches  Adelsgeschlecht,  welches 
schon  im  13.  Jahrb.  zu  den  Ministerialen  der  Grafen  v.  Orlamüilde 
gehörte.  Später  war  die  Familie  dem  Rittercanton  Rhön-Werra  ein- 
verleibt, auch  kam  dieselbe  nach  Sachsen  und  Preussen,  und  in  das 
Renssische.  Ein  Canzler  v.  E.  lebte  vor  längerer  Zeit  in  Gera,  und 
Ludwig  Wilhelm  v.  E.,  später  k.  sächs.  Major  a.  D.,  hatte  sich  schon 
1809  ausgezeichnet. 

Biedermann,  RhSn-Werra,  1.  Verzeichn.  -  r.  Hellbach ,  1.8.  820.  —  N.  Pr.  A.-L.  VI. 
8.  2».  —  W.-B.  d.  Sachs.  8Uaten,  VII.  34.  —  r.  »e/ner,  sich..  Adel,  Tab.  «7  u.  8.  26  und 
des«elf>en  preuas.  Adel,  Tab.  50  u.  8.  41. 

Eichelherg;  s.  Aichelberg,  Aichelberger,  Eicbelberg, 
Bd.  I.  S.  29  und  Aichelberg,  Aichler  v.  Aichelberg,  Bd.  I. 
S.  30. 

Eichelhorn.  Altes,  schon  1292  vorkommendes,  längst  aber  erlo- 
schenes, schlesisches  Adelsgeschlecht. 

Sinapiu*,  I.  8.  348. 

Eichelfeld,  s.  Eichler  v.  Eichenfeld,  S.  60. 

Eichen.  Altes,  bergisches  Adelsgeschlecht,  welches  den  Beina- 
men Heumar  führte  und  von  welchem  Fahne  eine  Stammreihe  mit- 
getheilt  hat.    1714  kam  das  Geschlecht  noch  vor. 

Fahne,  I.  8.  87  u.  II.  8.  36. 


—     56      — 

Eicheiau,  s.  KümmcrÜD  v.  Eichenau. 

Eidranbirg,  s.  Eberhard  v.  P:ichenburg,  S.  2. 

Eichendorf^  l^eiherren  (in  Roth  ein  schräg  rechts  gekehrter,* 
goldener  Eichenstarom,  auf  der  rechten  Seite  mit  einer  und  aaf  der 
linken  mit  zwei  Eicheln).  Böhmischer  Freiherrnstand.  Diplom  vom 
10.  März  1676  für  Hartwich  Erdmann  v.Eichendorff.  Altes,  Magde- 
bnrgisches  und  Markbrandenburgisches  Adelsgeschlecht,  welches  im 
17.  Jahrb.  nach  Mähren  und  Schlesien  kam  und  welches,  einer  Fami- 
liensage nach,  ursprünglich  aus  Bayern  stammt,  wie  denn  auch  ein 
Altbayer.  Adelsgeschlecht  dieses  Namens  in  denMonum,  boic.  Bd.  V. 
genannt  wird  und  unweit  Passan  noch  jetzt  «in  Markt  Eichendorff 
liegt.  —  Schon  1256  besass  das  Geschlecht  im  Magdeburgischen  Ei- 
kendorf  im  jetzigen  Kreise  Calbe  und  in  der  Mark  Brandenburg, 
wo  ein  Dorf  Eichendorff  eingegangen  ist  und  nur.  noch  durch  eine 
Mühle  bezeichnet  wird,  warei|^|tion  im  14.  Jahrb.  Ihlow,  Reichen- 
berg, Schulzendorf  und  Werst^Rl  im  jetzigen  Kre'ise  Ober-Baruim, 
zu  welchen  später  mehrere  andere  Güter  in  diesem  und  in  anderen 
Kreisen  kamen,  in  der  Hand  der  Familie  und  noch  bis  1650  trag  die- 
selbe Zerboiy  im  Kreise  Frankfurt  zu  Lehn,  besass  auch  Pilgram  und 
Petersdorf  im  Kreise  .Lebus,  so  wie  die  oben  genannte  Mühle. —  Um 
1353  wurde  Heinrich  v.  E.  Vogt  des  Landes  Lebus;  Otto  v.  E.  be- 
sass Pilgram  von  1485  bis  1499,  worauf  dasselbe  an  seinen  Bmder, 
Peter  v.  E.  auf  Petersdorf,  kam  und  1542  wurde  Christoph  v.  E.  Va^ 
sali  des  Bisthums  Lebus.  Letzterer  hatte  drei  Söhne,  Caspar,  Sigis- 
mufld  und  Burchard.  Krsterer  hatte  drei,  der  zweite  zwei  und  der 
dritte  vier  Söhne,  welchen  insgesammt  Pilgram  gehörte,  welches 
wieder  an  die  v.  Burgsdorff  verkauft  wurde.  1630  starben  Alle  an 
der  Pest,  nur  ein  einziger  Sohn  Burchards,  Hartwich  Erdmann  v.  E., 
8.  Qben,  blieb  am  Leben.  Dieser  verkaufte  Zerbow  und  ging  zn  sei- 
ne&  Vaters  Bruder,  Jacob  v.  E.,  welcher  k.  k.  Rittmeister  war  und 
durch  Vermählung  mit  einem  Fräulein  v.  Sensiboye  Deutsch  Krawarn 
und  Kauthen  in  Oberschlesien  erlangt  hatte.  Jacob  v.  E.  starb  spä- 
ter ohne  Nachkommen  und  seine  Güter  fielen  an  Hartwich  Erdmann 
V.  E.  Derselbe  kam  1657  in  den  mährischen  Herrenstand,  wurde 
1676  k.  k.  Rath,  unter  Belehnung  mit  der  Herrschaft  Sedlinitz  in 
Mähren  und  in  den  nächsten  Monaten  Landes-Hauptmann  zn  Trop- 
pau,  bei  welcher  Ernennung  er  zugleich,  wie  angegeben,  in  den  Frei- 
herrnstand versetzt  wurde.  Die  beiden  Söhne  desselben  stifteten 
zwei  Linien,  die  in  Mähren  und  in  Schlesien.  Die  erstere  Linie,  wel- 
che Sedlinitz  besass,  erlosch  im  letzten  Jahrzehnt  des  18.  Jahrb.,  wo- 
durch das  genannte  Lehn  an  die  schlesische  Linie  kam,  die  dam^s 
noch  Krawarn  und  andere  Güter  besass.  Doch  gingen  diese  Güter 
später  verloren  und  die  Familie  behielt  nur  das  mälirische  Lehn  Sed- 
linitz. ~  1836  lebten  von  der  Familie  Freiherr  Rudolph,  eineNichte 
desselben,  Freiin  Louise  und  zwei  Neffen,  Freih.  Wilhelm,  k.  k.  Gu- 
bernialrath  und  Kreishauptmann  zu  Trient  undF  '^ih.  Joseph,  k. 
preuss.  Regierungsrath,  verm.  mit  Aloysia  v.  Larisch,  ans  welcher 
Ehe,  s.  nachstehend,  neben  einer  Tochter,  zwei  Söhne  entsprossten. 


—     57     — 

Freih.  Joseph,  geb.  1788,  gest.  1857  als  k.  preuss.  Geh.  Regierungs- 
rath  a.  D.,  gehörte  zu  den  besseren  Dichtern  der  romantischen  Schule 
und  nannte  sich  als  Dichter  gewöhnlich  Florens.  Abgesehen  von  sei- 
nen Romanen  und  Novellen,  welche  nicht  ohne  sehr  gelungene  Par- 
tieen  sind,  verdienten  namentlich  seine  dramatisch-historischen  Ar- 
beiten die  zu  ihrer  Zeit  ihnen  gewordene  Berücksichtigung.  —  Der 
Bestand  der  Familie  war  1859  folgender:  Freih.  Hermann,  geb.  1815, 
Sohn  des  obengenannten  1857  verstorbenen  Freiherrn  Joseph,  k. 
preuss.  Regierungsassessor  zu  Aachen,  verm.  1856  mit  Clara  Si- 
mons, geh  1826,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter,  Maria,  geb.  1858, 
entspross.  Die  Schwester  desselben.  Freiin  Theresia,  geb.  1817,  ist 
seit  1858  Wittwe  von  dem  k.  preuss.  Major  Ludwig  Besserer  V.  Dahl- 
fingen  und  der  Bruder,  Freih.  Rudolph,  geb.  1819,  k.  preuss  Hauptm. 
a.  D.,  vermählte  sich  1853  mit  Maria  Thymian,  geb.  1832,  aus  wel- 
cher F^he  eine  Tochter,  Hedwig,  geb.  1857,  stammt.  Die  Schwester 
des  Freih.  Joseph,  Freiin  Luise,  geb^l804,  lebt  in  Wien. 

N.  Fr.  A.-L.  II.  8.  113  u.  lU.  —  Frh.  v.  Udebur,  I.  8.  194  und  III.  8.  245.  —  Geneal. 
TMchenb.  d.  freih.  Häuser,  1S68  8.   141  u.  1859  8.  168  u.  169.  —  Schlesisch.  W.-B.  Nr.  317. 

EifheMfeld^  s.  Bössler  v.  Eichenfeld,  Bd  L  S.  527. 

Eiehenkrtu^  s.  Aichenkranz,  Bd.  L  S.  31. 

Eichenkr«!^  s.  Ferroni  v.  Eichenkron,  Frischkron 
V.  Eichenkron  und  Kohout  v.  Eichenkron. 

Eicbfutadl^  s.  Fedrigoni  v.  Eichenstadt. 

EicbeMteiM)  s.  Kohl  v.  Eichenstein. 

EichenwaM;  s.  Frischeisen  v.  Eichenwald. 

Eichenwerth^  s.  Butt'a  v.  Eichen werth,  Bd.  IL  S.  179. 

Eicheniell^  s-  Caspary  v.  Eichenzeil,  Bd.  IL  S.  233. 
.  EiehhaiseBj  s    Fink  er  v.  Eichhansen. 

Eicbbäaser^  s.  Aicbhäuser,  Bd.  L  S.  32. 

Eicbboff^  Frciberren.  Erbländ.  österr.  Ritter-  und  Freiherrn- 
stand. Ritterstandsdiplom  von  1834  für  Peter  Joseph  v.  E  ,  k.  k. 
Präsidenten  der  allgem.  Hofkammer,  und  Freiherrndiplom  v.  17.  Sept. 
1836  ftlr  Denselben.  —,  Die  Familie,  aus  welcher  der  Empfänger 
der  genannten  Diplome  stammte,  war  eine  lange  Zeit  am  Rhein  an- 
sässig, wo  der  Vater  desselben,  Johann  Joseph,  zuKessenich  bei  Bonn 
sehr  begütert  war.  Letzterer  war  unter  französischer  Herrschaft 
ÜDterpröfect,  später  aber  Director  des  Rheinschififahrts-Octroi  mit 
Staatsrathsrang  und  bedeutendem  Gehalte,  welchen  er  auch  als  Pen- 
sion bis  zu  seinem  1827  erfolgten  Tode  bezog.  Sein  Sohn,  der  oben- 
genannte Freih.  Peter  Joseph,  geb.  1790,  k.  k.  Geh.  Rath  und  bis 
1840  Hofkammer -Präsident,  vermählte  sich  1818  zu  Mainz  mit  Jo- 
sephine Lauteren,  gest.  1835,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter, 
Freiin  Elisabeth,  geb.  1819  und  verm.  1838  mit  Johann  Freih. Den- 
seny,  k.  k.  Höfrath,  ein  Sohn  entspross:  Freih.  Joseph,  geb.  1822, 
verm  1843  mit  Maria  Grf.  v.  Hohenwart,  geb.  1822,  aus  welcher  Ehe 
drei  Kinder  stammen,  Freih.  Joseph  Andreas,  geb.  1845,  Clara,  geb. 
1851  und  Bertha,  geb.  1855. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  144.    —    Genoalog.  Handh.  d.  freih.  Hauser,    1853  8.  108  u.    104    und 
1W7  8.  166. 


—     58     — 

Eichh«Ui5  E^^fhhvlti,  Airh«ki  (in  Gold  ein  rotber  Thurm  mit  drei, 
neben  einander  stehenden  Spitzen,  unter  weichen  rings  um  den 
Thurm  ein  mit  einem  silbernen  Monde  belegtes  Gesimse  läuft).  Schle- 
sisches,  im  Liegnitzischen  mit  Eichhalz,  welches  der  Familie  bereits 
1504  zustand,  sowie  mit  Nikolstadt  und  Schimmelwitz  begtitert  gewe- 
senes Adelsgeschlecht.  —  Andreas  v.  E.  stand  1346  bei  dem  Her- 
zoge Nicolaus  zu  Münsterberg  in  grossem  Ansehen;  Johann  v.E.  zum 
Gelobe  kommt  1454  vor  und  ein  Anderer  dieses  Namens  auf  Eich- 
höIz  und  Schimmelwitz  war  1529  herz,  liegnitzischer  Rath  und  hatte 
vier  Söhne,  Christoph,  Balthasar,  Paul  und  Georg,  tlber  welche  aber 
Näheres  nicht  bekannt  ist.  Gegen  Ende  des  16.  oder  im  Anfange  des 
17.  Jahrb.  ist  nach  Allem  derStamm  erloschen.  —  Sinapius  nimmt  an, 
dass  in  die  Familie  auch  der  Freiherrnstand  gekommen  sei  und  hat 
bei  dieser  Angabe  wohl  auf  Johann  Dietrich  Fr«ih.  v.  Eichholtz  ge- 
sehen, welcher,  Meklenb.  Geh.  Rath  und  Hofmarschall,  1713  Abge- 
sandter am  k.  k.  Hofe  war  und  1732  zu  Hamburg  starb,  gewiss  aber 
nicht  aus  der  hier  in  Rede  stehenden  Familie  stammte 

Sinapius.  l.   5.  848  und  II.  S.  607.  —    Gauhe.    I.  8.  472  u.  473.  —    Frh,    r.   Udehur,  I. 
S.  194.  —  Siebmacher,  I.  51:  v.  EychhoItE,  Schlesisch.  —  r.  JUfdtnff,  IH.  8.  151. 

Elf hh«lti,  hreiherren.  (Schild  geviert :  1  und  4  in  Blau  auf  grti- 
nem  Htlgel  ein  Eichenzweig  mit  drei  Eicheln  und  2  und  3  in  Gold 
ein  auf  einem  Baumstamme  sitzendesEichhörnchcn).  Reichsfreiherrn- 
stand.  Diplom  von  1701  für  Dietrich  v.  Eichholtz,  schlesischen Kam- 
merrat h.  Zweifelsohne  ist  derselbe  der  im  vorstehenden  Artikel  ge- 
nannte Johann  Dietrich  v.  E. 

Megerle  r.  Mühl/eld,  Ergänz.-Bd.  8.  54.  —  N.  Fr.  A.-L,  I.  8.  115.  —    Frh.  t.  Ledebur, 
I.  8.  194  II.  195.  -  Siebmacher,  V.  23  '. 

Eirhh«lK,  Eichh«lti-Jabl«ii«wski  (in  Blau  drei,  2  und  1,  gold.ene 
Sterne  und  zwischen  denselben  ein  goldener,  mit  den  Hörnern  links 
gekehrter  Halbmond).  Ost-  und  Westpreussisches,  ausgegangenes 
Adelsgeschlecht,  welches  mit  Eichholtz  im  jetzigen  Kreise  Heiligen- 
beil im  Culmischen  undRiesenburgischen,  so  wie  mit  Jablonowa  im  Kr. 
Strasburg  angesessen  war  und  nach  letzterem  Gute  sich  nannte. 

Frh.  r.  Ledebur,  III.  8.  246. 

Eirhh«rii  (in  Roth  ein,  mit  einem  goldenen  Kreuze  geschmückter, 
goldener  Kirchengiebel,  von  drei,  2  und  ],.goIdenen,  abwärts  gekehr- 
ten Eicheln  mit  zwei  Blättern  begleitet).  Preussischer  Adelsstand. 
Diplom  vom  27.  Febr.  1856  für  Carl  Friedrich  Hermann  Eichhorn, 
k.  preuss.  Regicrungs-Rath  zu  Breslau,  und  zwar  um  das  Andenken 
seines  Vaters,  des  kurz  vorher  verstorbenen  k.  preuss.  Staatsminis- 
ters a.  p.  Eichhorn  zu  ehren. 

Augsb.  Allg.  Zeit.  1856.  —  Frh.  r.  Ledebur,  III.  8.  246. 

Eichhorn  ▼.  Olesikvw^  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1819  für  Franz  Eichhorn,  Doctor  der  Medicin,  mit  dem  Prädi- 
cate:  Edler  v.  Oleszkow. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  277. 

Eichicht.  Yoigtländisches  und  fränkisches  Adelsgeschlecht  aus 
dem  gleichnamigen  Stammsitze  bei  Plauen,  aus  welchem  ßerchterus 
de  Eichicht  urkundlich  schon  1323  vorkommt  und  einige  Sprossen 


—     59      — 

des  Stammes  1445  als  Zeugen  genannt  werden.  Die  Familie  war  im 
Anfange  des  17.  Jahrb.  im  Voigtlande  noch  mit  Drötzsch  und  Ren- 
tendorflF  angesessen,  war  auch  schon  im  16.  Jahrh.  im  Reussischen, 
sowie  in  Ostpreussen  begütert.  —  Johann  Georg  v.  Eichicht  lebte 
nach  Müller,  Annal.  Saxon.,  1614  am  Hofe  des  Herzogs  Johann  Ca- 
simir zu  Coburg  und  uoclr  1624  war  Molsehnen  im  Kr.  Königsberg 
in  der  Hand  des  Geschlechts,  welches  dann  ausgestorben  ist. 

Val.  KSnig,  1.  8.  859  u.  862.  —  Gauhe,  I.  8.  248  u.  249.  —  Frh.  v.  Ledebur  .    l.  R.  195 
u.  in.  jj.  246.   -  r.   MediHff,  1.  8.  141. 

Eichkger  ?.  Eichstmm^  s.  Aichinger  v.  Aichstamm,  Bd.  I. 
S.  32  und  33.  ' 

Eichkger^  s.  J^ichinger,  Bd.  I.  S.  32. 

Elchler.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1757  für  Jo- 
hann Conrad  Eichler,  k.  k.  Rittmeister  bei  Gelhay  Cürassier. 

MegtrU  v.  Mühl/eld,  S.  177.  —  Suppl.  zu  Siebro.  W.-B.  Xr.  9. 

Eicbler  (in  Schwarz  ein  goldener  Eichenstamm  mit  Wurzeln,  zwei 
Blättern  und  zwei  Eicheln).  Ein  in  Preussen  vorgekommenes  Adels- 
geschlecht, aus  welchem  Sprosseu  in  der  k.  preuss.  Armee  standen. 
Heinrich  v.  E.  wurde  1809  als  k.  preuss.  Major  pensionirt  und  starb 
1831  zu  Tilsit  und  ein  Sohn  desselben  war  1828  k.  preuss.  Capitain 
im  17.  Inf.-Reg.  Der  Adel  ist  wohl  in  den  Person  des  genannten  Ma- 
jors V.  £.  in  die  Familie  gekommen  und  zwar  in  den  ersten  Regie- 
rungsjahren des  Königs  Friedrich  Wilhelm  111.  von  Preussen,  doch 
ist,  findet  sich  auch  das  Wappen  im  W.-B,  d.  Preuss.  Monarchie,  s. 
unten,  dessen  erste  Bände  die  preuss.  Erhebungen  enthalten,  in  den 
gewöhnlichen  Quellen  Näheres  über  das  Diplom  nicht  zu  finden. 

Frk.  p.  Ledebur,  L  8.  195.  —  W.B.  d.  Preuss.  Mou.,  III.  12.  —  Knesckke ,   IV.  S.  108. 

Eiehler  ?.  Airili^  auch  Freiberrei  (freiherrliches  Wappen.  Schild 
geviert:  1  von  Schwarz  upd  Gold  der  Länge  nach  getheilt  und  in  je- 
der Hälfte  ein  schräg  gelegter,  geasteter  Zweig  von  gewechselten  Far- 
ben, an  welchem  nach  aussen  drei  Eicheln  hängen  (Stammwappen); 

2  in  Silber  drei  unter  einander  gestellte,  gestürzte,  blaue  Sparren; 

3  in  Blau  ein  rechtssehender,  ausgebreiteter  silberner  Adler  und  4, 
wie  Feld  1 ,  doch  der  Länge  nach  von  Gold  und  Schwarz  getheilt, 
mit  den  beschriebenen  Zweigen  von  gewechselten  Farben).  Reichs- 
freiherrnstand.  Diploni  vom  20,  Dec.  1712  für  die  Gebrüder  Carl 
(Paul)  Martin  und  Rudolph  Gottfried  Eichler  v.  Auritz  und  erbländ.- 
österr.  Adelsstand,  Diplom  von  1757  für  Anton  Eichler,  k.  k.  Haupt- 
mann bei  Freih.  Sinc^re  Infanterie,  wegen  35jähriger  Dienstleistung, 
mit  dem  Predicatec  v.  Auritz. —  Ober-Lausitzisches Adelsgeschlecbt, 
welches  den  Adelsstand  *vom  K.  Rudolph  11.  und  eine  Bestätigung 
desselben  vom  K.  Matthias  erhalten  hatte.  Dasselbe  war  in  der  zwei- 
ten Hälfte  des  17.  und  in  der  ersten  des  18.  Jahrh.  in  der  Oberlau- 
sitz mit  Porftzsch,  Sänitz  und  Zoblitz  begütert  und  kam  in  Zittau, 
Laüban  etc.  vor.'  Später  wurde  das  Geschlecht  wegen  der  Rittergüter 
Dennenlohe  und  Obersehwaningen  der  reicbsunmittelbaren  Ritter- 
schaft des  fränkischen  Cantons  Altmühl  einverleibt  und  Sprossen 
desaelben  standen  in  k.  preuss.  Hof-,  Staats-  und  Militairdiensten.  — 


—     60     — 

Ein  Enkel  des  oben  genannten  Freiherrn  Carl  Martin,  Freih.  Wil- 
hvlra  Carl  Ludwig,  geb.  1764,  Herr  auf  Dennenlohe,  Oberschwanin- 
gen,  Ober-Steinbach,  Kossbach ,  Stubach  und  Markt  Tasendorf,  k. 
bayer.  Appeilat.-Gerichtsrath  und  Kämmerer,  wurde  in  die  Adelsma- 
trikel des  Kgr.  Bayern  iu  der  Freiherrnclasse  eingetragen  und  ein 
Freih.  E.  v.  A.,  seit  1792  k.  preuss.  Kammerherr,  war  1806  Geh. 
Begier. -Rath  und  ältester  Rath  bei  der  Anspachschen  Regierung.  — 
In  welcher  Beziehung  zu  der  alten  Familie  E.  v.  A.  der  obenge- 
nannte Anton  Eichler,  welcher,  s.  oben,  den  Adel  mit  dem  Prädicate: 
V.  Auritz  erlangte,  gestanden  hat,  ist  nicht  bekannt. 

r.   Lanff,  Suppl.  S.  40  u.  41.   -    MegerU  v.  Mühl/etrl,  8.   177.  —  N.   Pr    A.-L.    II.    8.   115. 

—  Fr/i.  r.  Ledehur,  I.  8.  195.  —  Tyroff,  \.  63.  —  Suppi.  «u  Sicbm.  W.-B.  III.  4  —  W.-B. 
d.  Kgr.  Bavcrii,  II.  V>0  und  v.  Wölckorn,  2.  Abtheii.  8.  201  u.  XOä.  —  9.  Hafner  .*  ihayer. 
AdrI.  TrI>.  29  u.  8.  33   ii.  Krgäiix.-Hd.  8.   12    und    desselben    preuss.  Adel,  Tab.    50  u.  8.  41. 

Knfnehltf,  HI.  8.  118  u.  119.  • 

Eirhlcr  ▼.  Eirhelfeld.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1765  fflr 
Carl  Eichler  mit  dem  Prädicate :  v.  Eichelfeld. 

MegtrU  v.  Mühlfeld,  Ergfint.-Bd.  S.  277. 

Elfhliii.  Ein  in  Preussen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  zu 
welchem  der  k.  preuss.  Hauptmann  a  D.  v.  E.  gehörte,  welcher  1836 
Einnehmer  bei  dem  Unter-Steuer-Amte  zu  Laskowitz  tm  Kr.  Oh- 
lau  war. 

N.  Pr.  A.-L.  II    8.  115.  Frh.  t.'Ledebur,  '.  8.   195. 

EifhmaMM.  (Schild  durch  einen" schräglinken  goldenen  Balken 
getheilt :  oben  in  Klau  zwischen  zwei  sechsstrahligen,  goldenen  Ster- 
nen ein  mit  den  Hörnern  rechtsgekehrter,  silberner  Hatbmond  mit 
(lesicht  und  unten  in  Silber  auf  grtknem  Boden  eine  grtkn  belaubte  Ei- 
che). Preussischer  Adelsstand.  Diplom  vom  18.  Jan.  1701  für 
Ewald  Joachim  Eichmann ,  Doctor  der  Rechte  und  Bürgeimeister  zu 
Colberg  (nach  Anderen  Landrath  zu  Stolpe).  Derselbe  erkaufte  1704 
das  Gut  Neurese  im  Fürstenthum  Caminor  Kreise,  zu  welchem  die 
Familie  später  noch  mehrere  Güter  erwarb.  Von  seinen  Söhnen  trat 
Martin  Ludwig  v.  Eichmann,  geb.  zu  Colberg  1710,  1791  als  k. 
preuss.  General  der  Infanterie  in  den  Ruhestand.  Nach  dem  N. 
Preuss.  Adelslex.  soll  mit  dem  jüngeren  Sohne  des  Ewald  Joachim 
V.  E.,  Emanuel  Ernst  v.  E.,  k.  preuss.  Kriegsrathe,  der  Stamm  erlo- 
schen und  Neurese  an  die  Wittwe,  eine  V.  Broich,  gefallen  sein.  Ein 
anderer  Sohn  des  Landraths  Ewald  Joachim  v.  E.  wäre  1760  eben- 
falls ohne  männliche  Nachkommen  gestorben.  Die  Angabe  vom  Er- 
löschen des  Stammes,  wie  dieselbe  das  genannte  Werk  gegeben  hat, 
ist  jedenfalls  nicht  genau,  denn  Neurese  war  noch  1803  und  Plaoen- 
tin  noch  1826  in  der  Hand  der  Familie  und  noch  in  neuester  Zeit 
ist  der  Stamm  von  Anderen  als  blühend  angenommen  worden. 

*V^iA    r.  Kroknty  l.  S.  «64-267.  -   BHintmamn,  I.  8.  150.   —   r.  UtUbach.    1.  8.  .121. 

-  N.  Pr.  A.-L.  II.  S.  115  u.  116.  -  Frk.  r.  Ud^ttr ,  I.  8.  195.  —  W.-B,  d  Preuss,  Mo- 
n«ieh.  III.  18.  —  Poramenisches  W.-B.  8.  192  and  T»b.  72.   —    Kn€»chkt\    I.  8.  135  u.  136. 

Eichmaiii.  Preussischer  Adelsstand.  Diplom  von  1860  für  Frie- 
drich Christoph  Eichmann,  k.  preuss.  w.  Legationsrath  und  für  Carl 
Georg  Eichmann,  k.  preuss.  Seconde-Lieutenant  im  I.  ostpreuss.  Gre- 
nadierregimente  (Nr.  1). 

Pr«iiM.  8tuiU«aa«ig«r  vom  9.  Oct.  1S60. 


—     61     — 

Eichsdorff.  Dänisches  Adelsgeschl^ht^  aas  welchem  Georg  Ma- 
ximilian v.  P:ichsdorff,  ein  geborener  Dänig,' 28.  Juni  1785  als  k.  prems 
Major  im  Regimente  v.  Braun,  ohne  Nachkommen  starb. 

Frh.  V.    L^dtbur,  I.  S.  195. 

Eichstaedt  (in  Blau  drei  Schwerter  mit  goldenen  Griffen,  deren 
Spitzen  im  Schildesfusse  an  einander  stehen).  Altes,  märkisches 
Adelsgeschlecht,  welches,  wie  schon  die  Wappen  ergeben,  von  der 
Pommernschen  Familie  v.  Eickstädt,  Eickstedt  ganz  verrshieden  ist, 
mit  Letzterer  aber  mehrfach  verwechselt  worden  ist :  eine  Verwech- 
selung, welche  in  Bezug  auf  die  uckermärkischen  Gtlter,  wie  selbst 
der  so  kundige  Freih.  v.  Ledebur  zugiebt,  schwer  zu  vermeiden  sein 
möchte.  —  Das  gleichnamige  Stammhaus  in  der  Altmark  war  schon 
12(>4  und  noch  1723  in  der  Hand  des  Geschlechts,  welches  aucb 
schon  1249  Zechlin  im  jetzigen  Kr.  Ost-Priegnitz  .der  Provinz  Bran- 
denburg besass  und  im  14.  Jahrh.  in  der  Altmark  Arneburg,  Storbeck 
und  in  den  folgenden  Jahrhunderten  mehrere  andere  Güter  erwarb. 
Der  Stamm  blühte  noch  .in  das  19.  Jahrh.  hinein,  hatte  noch  1804 
Baumgarten  im  Kr.  Stendal  inne,  ist  aber  später  erloschen. 

Gauhe,  I.  8.  478.  —   Frh.  v.  Ledehur,  I.  S.  195.  —  Siebmacher,  \.  l75  u.  III.  lU. 

EichstamM,  s.  Eichinger  v.  Eichstamm,  S.  59. 

Eichditly  Freiherreu  (in  Blau  zwei  aus  dem  Schildesfusse  neben 
■  einander  aufsteigende,  silberne  Berge  mit  fünf  Spitzen,  über  welchen 
zwei  sechsstrahlige  goldene  Sterne  schweben).  Freiherrnstand  des 
Kgr.  Bayern.  Diplom  vom  22.  Sept.  1814  fürAaron  Elias  Seligmann, 
k.  bayer.  Hofbanquier  in  München,  unter  dem  Namen:  v.  Eichthal 
und  unter  Ertheilung  des  angegebenen  Wappens,  welch'em  das  Wap- 
pen der  erloschenen  Augsburger  Familie  v.  Thalmann  (Schild  der 
Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Gold  ein  rechts  sehender,  schwarzer 
Adler  und  links,  doch,  nach  Siebmacher,  III.  138,  in  Schwärs  die  er- 
wähnten zwei  Berge  und  zwei  Sterne)  zu  Grunde  gelegt  worden  war.— 
Der  Empfänger  des  Diploms,  gebürtig  ausLaimin  der  Pfalz, -erfreute 
sich  der  besonderen  Gunst  des  Königs  Max  Joseph  I.  von  Bayern  und 
in  dem  Freiherrndiplome  wird  auch  der  früheren  Dienste  desselben 
Erwähnunggethan,  welche  er  dem  Könige  schon  als  Pfalzgrateu  und  Her- 
zog von  Zweibrücken  durch  treue  Anhänglichkeit  vierzig  Jahre  hindurch 
bewiesen  hatte.  Von  den  Söhnen  desselben  folgte  Freiherr  Simon 
im  münchener  Bankhause,  welches  er  durch  mehrere  gelungene  Fi- 
nanzoperationen zu  einem  hohen  Standpuucte  erhob.  Derselbe  starb 
1854  als  k.  bayer.  Hofbanquier,  k.  griechischer  Staatsrath,  Director 
der  bayer.  Hypotheken-  und  Wechsel-Bank  etc.  und  sein  Bruder, 
Freih.  Ludwig,  gest.  1840,  gründete  zu  Paris  das  groi>se  Bankhaus: 
Louis  d'Eichthal.  Beide  hatten,  wie  der  älteste  Sohn,  Freiherr  Ar- 
nold, Nachkommenschaft  und  gründeten  die  drei  Linien,  in  welcher 
der  Stamm  fortblühte.  —  Die  erste  Linie  bildet  Freih.  August,  geb. 
1795,  Sohn  des  Freih.  Arnold.  Als  Haupt  der  zweiten  Linie  ist  zn^. 
letzt  angegeben  worden:  Freih.  Gustav,  geb.  1804,  Sohn  des  Freih. 
Ludwig,  verm.  mit  Felicit6  C^cilie  Rodrignes,  aus  welcher  Ehe  drei 
Söhne  entsprossten :  Johann,  geb.  1843,  Eugen,  geb.  1 844  und  Georg, 


—     62     — 

geb.  1845.  —  Von  den  Geschwistern  des  Freih.  Gustav  vermählte 
sich  Freiin  Anna  Elisabeth,  geb.  1817  mil  Michael  Charles  Cb6ra- 
gay,  Rath  am  k.  franz.  obersten  Gerichtshofe,  ehemaligem  Depatir- 
tem  etc.  und  Freih.  Adolph,  geb.  1805,  vormaliger  Deputirter  etc., 
vermählte  sich  1834  mit  Elisabeth  de  la  Rue,  aus  welcher  Ehe  eine 
Tochter,  Luise  Rosa,  geb.  1835  und  zwei  Söhne,  Ludwig,  geb.  1837 
und  Adolph,  geb.  1841,  stammen.  —  Das  Haupt  der  dritten  Linie, 
Freiherr  Carl,  geb.  1813  —  ältester  Sohn  des  Freiberrn  Simon  — 
Herr  des  Landgutes  Uohenberg  in  Cberbayern  und  der  Herrschaft 
Cerekiew  in  Galizien,  k.  bayer.  Kämm.,  Hofbanquier  und  Chef  des 
Bankhauses:  A.  E.  v.  Eichthal  in  München,  vermählte  sich  1843  mit 
Isabella  Grf.  Khuen  zu  Belasi,  geb.  1826,  aus  welcher  Ehe,  neben 
drei  Töchtern,  ein  Sohn  Carl  Robert,  geb.  1845,  entspross.  Die  drei 
Brüder  des  Freiherrn  Carl,  neben  zwei  Schwestern,  Freiin  Sophie, 
geb.  1850,  Besitzerin  von  Schönwald  und  Sophienreuth,  verm.  1837 
mit  Caspar  Gr.  v.  Berchem  auf  Saldenburg,  k.  bayer.  Kämm,  und 
charact.  Major  und  Freiin  Amalie,  geb.  1817,  sind:  Freih.  Ludwig, 
geb.  1819,  Besitzer  des  Landguts  Ebersberg  etc.  in  Oberbayern; 
Freih.  Julius,  geb.  1822,  verm.  in  erster  Ehe  1847  mit  Maria  Grf. 
V.  Armansperg,  gest.  1850,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn,  Friedrich  Jo- 
seph Ludwig,  geb.  1849  stammt  und  in  zweiter  Ehe  mit  Caroline  Jose- 
phine Freiin  v.  SeckendorflF-Aberdar,  geb.  1829  —  u.  Freih.  Bern- 
hard, geb.  1823,  k.  bayer.  Kammerjunker  undLieut.,  verm.  1855  mit 
Clotilde  Grf.  Bossi-Federigotti  v.  Ochsenfeld,  geb.  1836,  aus  welcher 
Ehe  eine  Tochter,  Julie,  geb.  1856,  entspross. 

V.  Lang,  8.  118.  —  Gcneal.  Taschciib.  d.  freih.  Häuser.  1857  S.  166  u.  16.7  und  1859 
S.  169  u.  170.  -^  VV.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  II.  91  u.  v.  Wölckerii.  2.  Abtheil.  —  r.  He/ner, 
bayer.  Adel,  Tab.  29  u.  S.  33.  —  Kneschke,  IV.  S.   108  u.  109- 

Eichwald,  s.  August  v.  Eichwald,  Bd.  L  S,  147. 

Eick^  Eicken^  Eichen.  Drei  Adelsgeschlechter,  welche,  wegen  des 
ähnliclien,  nur  in  den  Tincturen  und  Farben  verschiedenen  Wappens, 
wohl  eines  Stammes  waren.  Die  v.  der  Eick  oder  Eich  zu  Cöln,  wo 
sie  zu  Ende  des  17.  Jahrb.  ausstarben,  führten  in  Gold  vier  blaue 
Querbalken  und  besassen  1545  Westhofen  im  jetzigen  Kreise  Mflhl- 
heim.  Die  v.  Eichen,  genannt  Heumar,  hatten  im  silbernen  Schilde 
drei  rothe  Querbalken  und  sassen  1649  zu  Ueumar  im  Kr.  Mühlheim 
und  1673  zu  Markeisbach  und  die  v.  Eicken  zur  Clee  (im  Grün  drei 
goldene  Querbalken)  gingen  zu  Ende  des  16.  Jahrb.  im  Clevischen 
aus.  Nach  Freih.  v.  Ledebur  gab  es  im  Rheinlande  mehrere  schon 
früher  ausgestorbene  Familien  dieses  Namens,  welche  andere  Wap- 
pen führten  und  daher  nicht  eines  Stammes  waren. 

Fahne,  \.  8.  89  ii.  II.  8.  37.  —  FrA.  v.  Ledebur,  I.  8.  195. 

Eicke^  Eifk  (in  Silber  ein  in  grünem  Schilfe  auf  dem  Wasser  ste- 
hendes Wasserhuhn,  welches  im  Schnabel  einen  Fisch  hält).  Altes, 
schlesisches  Adelsgeschlecht,  welches  vom  14.  Jahrb.  an  in  Schlesien 
mehrere  Güter  erwarb  und  im  18.  Jahrb.  in  der  Oberlausitz  bedeu- 
tenden Grundbesitz  erwarb.  —  Sinapins  fängt  die  Stammreihe  der 
Familie  mit  Betzkone  (Peczko)  Eicke,  um  1342  Fürstl.  Hofrichter 
zu  Schweidnitz,  an.    Von  den  zwei  Söhnen  desselben  war  Nicol  1409 


—     63     — 

Landes-Hauptroann  zu  Glatz,  von  Heiiitze  aber  stammte  Georg,  von 
dessen  drei  Enkeln  Georg  II.  aaf  Gross-Pohlwitz  Hofrichter  zu  Lieg- 
nitz  war.  Die  Nachkommen  des  zweiten  Enkels,  Hans,  besassen  Nic- 
der-Reppersdorf  und  Kaudewitz  und  der  dritte  Enkel,  Melchior,  war 
Herr  auf  Klein-Baudis.  Von  Letzterem  stammte  als  Enkel  Adam  auf 
Dambritzsch,  dessen  Sohn,  Adam  Wilhelm^  erst  k.  k.  Hauptmann  und 
später  Landesältester  der  Fürstenthümer  Jauer  und  Schweidnitz  war. 
Letzterer  starb  1699  mit  Hinterlassung  eines  Sohnes  Carl  Wilhelm, 
Herrn  aufGross-Sierakowitz  im  Oppeluschen  im  jetzigen  Kreise  Tost- 
Gleiwitz.  Der  Stamm,  in  dessen  Hand  1604  Strien  im  Kr.  Wohlau, 
1814  Rosogawe  im  Kr.  Militzsch  und  1836  Haltauf  im  Kr.  Ohlau  war 
und  welcher  noch  im.  ebengeuannten  Kreise  Marschowitz,  Peltschütz 
und  Poppelwitz  in  neuester  Zeit  besass,  blühte  fort  und  mehrere 
Sprossen  desselben  waren  in  Kursachsen  bedienstet  und  standen  in 
k.  preuss.  Militairdiensten.  Zu  denselben  gehören  namentlich  Jo- 
hann Christian  v.  Eick,  Herr  auf  Giesmannsdorf,  kursächs.  Haupt- 
mann a.  D.,  welcher  1798  Landcommissar  zu  Görlitz  war  und  der 
k.  preuss.  General-Lieut.  v.E.,  welcher  1825  pensionirt  wurde.  Noch 
183^6  stand  ein  v.  £.  als  Major  im  k.  preuss.  ll.Infant.-Regimv,  wäh- 
rend ein  anderer  Major  v.  E.  aus  dem  activen  Dienste  der  k.  preuss. 
Armee  getreten  und  ein  v.  E.,  Herr  auf  Haltauf,  k.  preuss.  Kreis-Po- 
lizei-Districts-Commissarius  war. 

Sinapius.  I.  S.  349  ii.  360  und  II.  8.  608—610.  —  Gauhe ,  I.  8.  474  u.  475.  —  Zediert 
VIII.  8.  471-473.  —  N:  Pr.  A.L.  II.  8.  116.  ^  Frh.  v.  Ledebur,  I.  8.  195  u.  III.  S.  246. 
-   Siebmacher,  I.  66.  —  e.  Meding,  II.  8.  156.-  Schlesisches  W.-B?  Nr.  172. 

Eifkei  (in  Silber  ein  schrägrechter,  mit  drei  silbernen  (nach 
Siebmacher  goldenen)  Wecken  belegter,  rother  Balken).  Altes,  west- 
phälisches  Adelsgeschlecht,  welches  auch  Egckel,  Ekel,  Eclo  und  Ei- 
kelo  geschrieben  wurde  und  welches  mehrfach  für  das  älteste  Adels- 
gcschlecht  der  Grafschaft  Mark,  in  welcher  das  Stammhaus  Ekel 
liegt,  gehalten  worden  ist.  Dasselbe  war  im  15.Jahrh.  mit  Dungelen, 
Gahr,  Gosewinkel,  Horst,  Hülse,  Kränge  und  Sevinghausen  begütert 
und  hatte  im  16.  Jahrb.  in  Westphalen  noch  andere  Güter  inne,  be- 
sass auch  1590  in  dem  Rheinlande  Eyll  im  Kr.  Cleve  und  blieb  im 
17.  Jahrh.  in  dem  Besitze  dieses  Gutes,  zu  welchem  späternoch  Groin 
im  Kr.  Rees  und  Hüsberden  im  Kr.  Cleve  kamen.  Das  Gut  Groin 
besass  1656  Georg  v.  Eickel,  Justiz-  und  Hofrath  bei  dem  Hofge- 
richte zu  Cleve.  1711  stand  der  Familie  in  Westphalen  noch  das 
Gut  Berghofen  im  Kr.  Dortmund  zu,  doch  ist  nachher  der  Stamm  in 
Deutschland  ausgegangen,  während  ein  Zweig  desGeschlechts  inCur- 
land  unter  dem  Namen :  v.  Eckein,  genannt  Hülsen,  fortblühte  und, 
wie  oben  zuerst  angege|)en  wurde,  in  rothen  schrägrechten  Balken 
silberne  Rauten  fährte. 

f.  Steinen,  II.  8.  685  u.  Tab.  31  Nr.  2.  -  N.  Pr.  A.L.  II.  8.  116  u.  117.  —  Frh.  v.  Le- 
fiebur,  l.  8.   196.  —  Fahne,  II.  8.  37.—  Siebmacher,  II.  HO.—  r.  Meding,  II.  8.  156  u.  167. 

Eickstedt^  Elckstadt,  Eiekstedt-Peterswaldt,  Crafen.  (Stammwap- 
pen :  in  Gold  zwei  schwarze  Querbalken,  von  welchen  der  obere  mit 
zwei,  der  untere  mit  einer  goldenen  Rose  belegt  ist.  Gräfliches  Wap- 
pen:   Schild  geviert  mit  das    Stammwappen   enthaltendem    Mittel- 


—     64     — 

Schilde.  1  and  4  in  Roth  ein  silberner  Querbalken,  welcher  mit  ei- 
nem rechtssehenden,  schwarzen,  wilden  Schweinskopfe  mit  hervor- 
stehender Bewehrung  belegt  ist  (Peterswaldt)  und  2  und  3  in  Blau 
ein  aufrecht  gestellter,  den  Bart  links  kehrender,  goldener  SchlOs- 
sel).  Preussischer  Grafenstand.  Diplom  vom  28.  Jaq,  1753  für  Frie- 
drich Wilhelm  v.  Eickstädt,  k.  preuss.  Staatsminister,  Grandmaitre 
de  la  Garderobe  etc.  und  für  den  Neffen  desselben,  August  Ludwig 
Maximilian  ▼.  E.,  unter  HinzufQgung  des  v.  Peterwaldtschen  Namens 
und  Wappens  zu  dem  angestammten  Nameu  und  Wappen  und  vom 
15.  October  1840  für  Friedrich  v.  E.,  General- Landscbafts-Director 
und  Erbkämmerer  in  Pommern,  Besitzer  des  gräti.  v.  Eickst&dt-Pe- 
terswaldtschen  Majorates  etc.,  nach  dem  Rechte  der  Erstgeburt  — 
Die  Familie  v.  Eickstädt,  welche  in  alten  Urkunden  meist  Estede, 
aber  auch  Eicstede  und  Eikstedte  geschrieben  wurde,  ist  ein  altes, 
ursprünglich  sächsisches  Adelsgeschlecht,  welches  seinen  Namen  von 
dem  zwischen  Halle  und  Querfart  liegenden  Dorfe  Eckstedt,  welches 
von  Vielen  mit  dem  bei  Erfurt  gelegenen  Dorfe  dieses  Namens  ver- 
wechselt worden  ist,  angenommen  hat.  Die  Familie  kam  zeitig  in  die 
Marken  and  nach  Pommern  und  breitete  sich  in  vielen  Zweigen  ^eit 
aas.  doch  blieb  auch  ein  Zweig  in  Sachsen  and  Thüringen  zurück, 
welcher  sich,  nachdem  derselbe  das  von  Karmainz  ihm  übertragene 
Vicedominat  von .  Erfurt  1352  aufgegeben  hatte,  Vitzthom  v.  Eick- 
stedt,  meist  aber  Eckstedt  nannte  and  noch  in  mehrcFen  Linien  blüht. 
Von  dem  pommerschen  Zweige  oder  dem  Hause  Rothen-Clempenow 
blüht  noch  die  Nachkommenschaft  des  Virigenz  I.  in  den  Linien  sei- 
ner Söhne  Dobslaff  IIL  und  Georg  V.  Die  Nachkommen  des  Erste- 
ren  bilden  die  rothe,  die  des  Letzteren  die  schwarze  Linie  des  Stam- 
mes. Von  dem  altmärkischen,  in  der  zweiten  Hälfte  des  13.  Jahrh. 
von  Conrad  II.  gestifteten  Zweige  sind  Linien  im  Lande  Bellin,  im 
Lande  Ruppin  und  auch  die  Neumärkische  und  die  Uckermärkische 
Linie  ausgegangen  und  nur  von  dem  altmärkischen  Zweige  leben  noch 
Sprossen.  Der  weit  ausgebreitete  pommernsche  Stamm  gehört,  wie 
angegeben,  zar  Clempenowschen  Linie  and  alle  Glieder  dieses  Stam- 
mes besitzen  die  gesammte  Hand  an  den  Lehen  derselben,  haben  sich 
aber  im  Laufe  der  Zeit  nach  ihren  Besitzungen  in  die  Clempenowsche,  . 
Hohenholzsche,  Coblenzsche,  Tantowsche  etc.  Linie  geschieden.  In 
Pommern  wurde  übrigens  die  Familie  zu  den  sog.  Schlossgesessenen 
gerechnet,  welche  ihre  Afterlehnleute,  nach  Micräl  die  v.  Pfuhl  und 
V.  Kötteritz  in  der  Mark,  hatte,  auch  erlangte  dieselbe  das  Erbkäm- 
merer-Amt vonPommern.  —  Den  grossen  Grundbesitz  derFamilie  hat 
Freih.  v.  Ledebur  sorgfältig  zusammengestellt  und  von  den  zahlrei- 
chen Sprossen  des  Stammes,  von  welchen  Viele  zu  hohen  Würden  und 
Ehrenstelleu  gelangt  sind,  werden  mehrere  in  dem  N.  Preuss.  Adels- 
Lexicon  genannt.  Die  Familie  selbst  ist  im  Besitze  der  vollständig- 
sten Stammbäume  und  aller  auf  dieselben  Bezug  habenden  Nachrich- 
ten und  die  von  einem  Sprossen  des  Stammes  seit  länger  als  dreissig 
Jahren  aus  Archiven  und  den  besten  Quellen  mit  grösster  Sorgfalt 
zusammengetragene  Familiengeschichte  ist,  falls  dieselbe  noch  nicht 


—     65     — 

erschienen  ist,  in  nächster  Zeit  za  hoffen. —  Was  die  Grafen  v.  Eick- 
stedt-Peterswaldt  anlangt,  so  halte  Friedrich  Wilhelm  v.  Eickstedt, 
llerr  auf  Coblenz  und  Krugsdorf,  k.  preuss.  Landrath,  zwei  Söhne, 
von  denen  der  gleichnamige  jüngere,  s.  oben,  mit  seinem  Neffen,  Au- 
gust Ludwig  Maximilian  v.  Eickstedt,  einem  Sohne  des  Philipp  Maxi- 
milian V.  E.  und  später  Oberhofmeister  der  Frau  Markgräfin  zu 
Schwedt,  Erbkämm,  von  Pommern  etc.,  mit  dem  Beinamen  v.  Peters- 
waldt,  eines  alten,  ursprünglich  schlesischen  Geschlechts,  den  Grafen- 
stand in  die  Familie  brachte.  Dieser  Beiname  kam  von  einem  müt- 
terlichen Oheime  des  Grafen  Friedrich  Wilhelm,  dem  kurhannov. 
Oberstallmeister  v.  Peterswaldt  her,  welcher  Ersteren  zum  Erben  ein- 
gesetzt hatte.  Nachdem  Graf  Friedrich.  Wilhelm  kinderlos  verstor- 
ben war,  folgte  im  Besitze  der  Güter  desselben  sein  obengenannter 
Neffe,  Graf  August  Ludwig  Maximilian,  welcher  ebenfalls  ohne  Nach- 
kommen starb,  worauf  vertragsmässig  das  Majorat  aus  dem  v.  Pe- 
terswaldtschen  Erbe  an  diejenige  Linie  des  Geschlechts  v.  Eickstedt 
gelangte,  welcher  dassülltt^  noch  jetzt  zusteht  und  zwar  zuerst  an 
Christoph  Friedrich  LucRBg  v.  E.,  dann  an  den  Sohn  desselben,  Jo- 
hann Georg  Ephraim  v.  k.  und  später  an  den  Enkel,  den  oben  er- 
wähnten Grafen  Friedrich,  welcher  von  Neuem  den  Grafenstand,  s. 
oben,  in  die  Familie  brachte.  Schon  vor  dieser  zweiten  Erhebung  in 
den  Grafenstand  führte  mit  Königlicher  Erlaubniss  der  jedesmalige 
Besitzer  des  aus  einem  auf  Damm  eingetragenen  Capitals  bestehen- 
den y.  Peterswaldtschen  Majorats  das  gräflich  v.  Eickstedt-Peters- 
waldtsche  Wappen.  —  Graf  Friedrich,  Sohn  des  Johann  Georg 
Ephraim  v.  E.,  Herr  auf  Hohenholz,  Rothen-Klempenow,  Eickstedt, 
Damm,  Wollin  und  Ziemkendorf,  k.  preuss.  Ober  -  Landesgerichts- 
Rath  a.  D.,  General-Landschafts-Director  und  Erbkämmerer  in  Pom- 
mern, vermählte  sich  in  erster  Ehe  mit  Jeannette  v.  Ramin,  gest. 
1818  und  in  zweiter  1822  mit  Mathilde  v.  Berge.  Aus  erster  Ehe 
stammen,  neben  einer  Tochter,  Freiin  Auguste,  geb.  1803  und  verm. 
1823  mit  Ludwig  Grafen  v.  Rittberg,  k.  preuss.  w.  Geh.Rath,  Appel- 
latious-Gerichtspräsidenten  etc.,  zwei  Söhne  Ernst  v.  E.,  geb.  1804, 
verm.  mit  Ottilie  v.  Enckcvort  und  Victor  v.E.,  geb.  1806,  verm.  mit 
Luise  v.  Seltzer,  aus  zweiter  Ehe  aber  entspross Frl. Euphemie  v.E., 
geh  1823,  verm.  mit  dem  Freiherrn  v.  Steinacker  auf  Rosenfeld  in 
Pommern 

HandtchHftl.  Notl«eu.  —  Micraet^  S.  480.  —  Gauh«,  1.  S.  475  u.  476.  —  Ditntmann, 
8.  196  nr.  15  u.  «.  «Ti,  8.  ^51  u.  Nr.  7  u.  8.  349  Nr.  81  u.  8.  -134.  —  Brüggemann,  I.  2. 
Hpcst.  —  Johann  Joachim  Steinbrück ,  histor.  geneal.  Nachr.  vou  dem  aiigesehenon  (Jevchl. 
d«r  V  Kickstedt,  uach  Lehiibriefeu  und  Urkunden,  mit  Wappen  and  SUmroUfel .  Stettin, 
ISOl.  —  Cod.  dipl.  Brandenb.  XIII.  8.  «23.  488  u.  a.  v.  a.  O.  —  N.  Pr.  A.-t.  II.  8.  118  u. 
19  H  VI.  8.  142.  -  Diplom.  Jahrb.  für  den  preuss.  Staat,  1841.  Abth.  2.  8.  30.  —  Deutsche 
Ura/Mh.  d.  Geg«-nw.  III.  8.  »4-96.  -  Frh.  v.  Ledebur,  I.  8.  196  u.  III,  8.  246.  —  Geneal. 
Tascbenb.  d.  gräfl.  Häuser  1859  S.  237  u.  histor.  Handb.  xu  d<tmselben ,  8.  191.  —  Siebma- 
chrr,  I.  176:  ▼.  Bckttedt  in  Mecklenburg,  IM.  159.  v.  E.,  Pommerich.  —  W.-B.  der  durchl. 
Welt,  II.  —  V.  Meding,  III.  8.  151—154.  v.  E.  u.  Gr.  v.  E.-P.  -  Suppl.  «u  SIebm.  W.-B. 
VI.  »:  «r.  ▼.  Elchstett  u.  17.  Edle  v.  E.  —  W.-B.  d.  Preuss.  Mon.  I.  36:  Gr.  t.  E.-P.  — 
SeUeatoches  W.-B.  Nr.  157:  v.  E.  -    r.  He/ner ,  preuss.  Adel,  Tab.  7  u.  8.  6:    Gr.  ▼.  E.-P. 

EidItMer  T.  Eiadlriti,  s.  Eitner  v.  Eiteritz,  S.  77  u.  78. 
Eisekberg^    s.    Formberger,    Fernberger,    auf   Eigels- 
berg  and  Erlastegen. 

Knttchke,  Deutsch.  Adels  Lex.  III.  5 


—     66     — 

Eilenbeck  ■. Eilenbirg,  s.  Eulüiibeck  u.  Eulenburg. 
Eilenfels.    Böhmischer  Adelsstand.    Diplom  vom  20.  Nov.  1684 
für  Lucas  Siegmund  Eilenfels. 

V.  Hellbach,  l.  8.  323. 

Eilsleben.  Altes,  magdeburgisches  Adelsgeschlecht  aus  dem 
Stammhause  dieses  Namens  im  Kr.  Ncu-Hahiensleben.  Dasselbe  be- 
sass  das  Burglehn  Wanzleben,  auf  welchem  Hans  v  E.  1446  Burg- 
herr war.  Mit  Carl  Friedrich  v.  E.,  welcher  1622  kinderlos  starb, 
erlosch  der  Stamm. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  144.  —  Frh.  v.  Ledtbur,  I.  8.  196. 

Eimbeek,  Einbeck.  (Schild  von  Roth  und  Gold  der  Länge  nach 
getheilt,  mit  einem  schräglinks  gelegten,  die  Spitze  nach  unten  und 
rechts,  das  Gefieder  nach  oben  und  links  kehrenden  Pfeile).  Altes, 
altmärkisches  Adelsgeschlecht,  nach  Einigen  ursprünglich  ein  altes, 
niedersächsisches  und  markbrandenburgisches,  nach  Anderen  ein 
pommernsches  Geschlecht.  —  Arnold  v.  Eimbeck  erscheint  als  Zeuge 
1154  in  einem  dem  Augustiner-Kloster  z\i  Reiche nberg  unweit  Gos- 
lar verliehenen  Donationsbriefe  und  Lu(Iol|lh  v.  Eimbecke,  Subdiaco- 
nus  des  Stifts  Hildesheim,  1382  in  eineift  dem  Jungfrauen- Kloster  zu 
Wienhausen  im  Lüneburgischen  von  dem  Bischöfe  Conrad  zu  Hildes- 
heim ertheilten  Diplome.  —  Dieses  zeitige  Vorkommen  des  Ge- 
schlechts in  Niedersachsen  war  wohl  die  Veranlassung,  dass  Gauhe 
meinte,  dasselbe  habe  vielleicht  früher  in  Eimbeck,  der  ersten  Stadt 
des  Fürstenthums  Grubenhagen,  sich  aufgehalten  und  von  diesem 
Sitze  den  Namen  angenommen ,  doch  bleibt  diese  Annahme  nur  eine 
Vermuthung.  —  Die  ersten  sicheren  Nachrichten  über  die  Familie 
betreffen  das  Vorkommen  derselben  in  der  Altmark,  in  welcher  sie 
schon  im  14.  Jahrh.  angesessen  war.  Bereits  1363  war  das  längst 
schon  wüste  liegende  Schloss  Eimbeck  bei  Rogätz  im  Kr.  Wolmirstedt 
in  der  Hand  des  GescUlcchts,  ebenso  1375  Hölzhausen  und  Scherne- 
beck und  1384  Arneburg,  sämmtlich  im  jetzigen  Kreise  Stendal.  In 
den  nächsten  Jahrhunderten  blühte  unter  wechselndem  Güterbesitze 
der  Stamm  namentlich  in  den  Häusern  Bretsch  und  Priemern,  beide 
im  Kr.  Osterburg.  Diese  Häuser  verschmolzen  später  in  ein  Haus, 
als  Christoph  Daniel  v.  E.,  gest.  1684,  Herr  auf  Bretsch,  sich  mit 
Elisabeth  v.  Eimbeck,  Erbtochter  des  Balthasar  Veit  v.  E.,  Herrn  auf 
Priemern,  vermählte.  Aus  diesem  Doppelhause  stammte  zuletzt  Tho- 
mas Valentin  v.  E.,  gest.  7.  Febr.  1754  zu  Troppau,  k.  preuss.  Ma- 
jor und  Herr  auf  Priemern,  Bretsch,  Dewitz  und  Drüsedow,  verm. 
mit  Charlotte  Clara  Elisabeth  v.  der  Schulenburg.  Der  einzige  aus 
dieser  Ehe  stammende  Sohn,  Levin  Gustav  Werner  v.  E.,  starb,  erst 
15  Jahre  alt,  schon  1758  und  schloss  den  Mannsstamm  seines  alten 
Geschlechts,  worauf  die  Güter  der  Familie  an  den  Gemahl  der  älte- 
ren Schwester,  Christiana  Wilhelmine  v.  E.,  dep  nachmaligen  k. 
Preuss.  GeneralmajorAugust  Ferdinand  V.  d.  Schulenburg,  übergingen. 
Nach  dem  N.  Preuss.  Adelslexicon  a.  u.  a.  0.  soll  mit  der  genannten 
Frau  Generalmajor  v.  d.  Schulenburg  8.  Juni  1 787  auch  der  Name 
des  Eimbeckscheu  Geschlechts  ausgegangen  sein.    Ist  diese  Angabe 


—     67     — 

richtig,  so  ist  am  nächsten  Tage  der  Gemahl  derselben  gestorben, 
denn,  so  viel  bekannt,  starb  9.  Juni  1787  der  k.  preuss.  Generalmjor 
A.  F.  V.  d.  Schulenburg. 

Vf' fintier.  I.  S.  77  u.  II.  8.  l.itJ.  ^  Gauhc,  U.  S.  •.>4!*.  -  N.  l'r  A  -L  V  8  M|  _ 
Frh.  V.  I'^dphur:  ub<^r  die  in  (Lm.  Jahron  1740-^40  erlos,hn...|»  imirki^chrn  Add-^u.'sHilocIi- 
t'-r  in  d.'n  M.irkisoh«^n  h  ors(  liun«on  ,  II.  S.  374— 3S8  ('S.  ;<7'j;  und  Dcrsoll.c  |  s  !•)«  - 
Stff,inac/ie,\  1.  140;  Die  Kinbeokoii.   Mark-Hrandenburjjisch.  —   AnrichA^.  IV.  8.  109-1 11.' 

FJmbech^  s.  v.  Kattenburg  und  Eimbeck,  (irafen. 

Kiuberger  ?.  Eiiiberg.  Galizischer  Adelsstand.  Diplom  von  1794 
für  Joseph  Einberger,  Galizischen  Landrechts -Secretair,  mit  dem 
Prädicate:  v.  P^inberg. 

Megerle  r.  MühlfnUt,  S.  177. 

Einilhofen^  s.  Enzenhofer  v.  Eindhofcn. 

Eiuilriti^  s.  Eitner  v.  Eindritz. 

Einem  (in  Blau  ein  silberner  Querbalken,  auf  welchem  ein 
schwarzes  Windspiel  mit  goldenem  Halsbande  nach  rechts  läuft  und 
welcher  von  drei  goldbesamteu,  silbernen  Kosen,  zwei  oben  und  eine 
unten,  begleitet  ist).  —  Adeliges  Patriciergeschlechf  der  Stadt  p:im- 
beck,  welches  Calenbergische  und  Grubenhagtnsche  Lehne  zu  Eilen- 
sen,  Eimbeck,  Einem,  Negelborn  und  Strodthagen  besitzt.  —  A.  ü. 
A.  V.  Einem  starb  1833  als  Rathsmann  und  Stadt-Secretair  zu  Wer- 
ben im  Keg.-Bez.  Magdeburg  und  G.  v.  E.  war  1850  Lieutn.  im  31. 
k.  preuss.  lufant.-Regiment. 

Frh.  V.  d.   Knesfibeck.  8.  355.    —    N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  119.  —   Frh.  v.  LetUbur,  I.  8.  197. 
—    W.-B.  de«  K^r.  IIann<iver,  I).  11  u.  S.  6. 

Einem  v.  Eiuemdorf.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  vom 
9.  Mai  1840  für  Wilhelm  Einem,  k.  k.  pensionirten  Capitainlieute- 
nant  zu  Tescheu,  mit  dem  Prädicate :  v.  Einemdorf. 

Ilandschr.  Notix. 

Einhorn.  Ein  in  Preussen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  aus 
welchem  ein  Sprosse  als  Hauptmann  bei  dem  k.  preuss.  Garnison- 
Hegimente  v,  Lattorf  stand.    Derselbe  starb  13.  April  1770. 

Frh:  9.   Lfdfbur   I.  S.  1^7. 

Einöd,  s.  Ainoedt,  Ainoed  und  Einöd,  Bd.  L  S.  34  u.  35. 

Einsiedel^  auch  ilrafen.  Reichsgrafenstand.  Kursächsisches  Reichs- 
Vicariats-Diplom  vom  25.  Octob.  1745  für  Hans  Georg  v.  Einsiedel, 
kursächs.  ersten  Hofmarschall.  —  Die  Familie  v.  Einsiedel,  welche 
zu  den  ältesten  und  angesehensten,  an  Sprossen  und  Gütern  reich- 
sten sächsischen  Adelsfamilien  zählt,  soll  nach  Einigen  aus  der 
Schweiz,  nach  Anderen,  und  wohl  richtiger,  aus  Böhmen  ihren  Ur- 
sprung genommen  haben.  In  Sachsen  kommt  dieselbe  seit  Ende  des 
13.  Jahrh  vor,  breitete  sich  immer  weiter  aus  und  durch  vier  Söhne 
des  kursächs.  Raths  Heinrich  Hildebrand  v.  Einsiedel  schied  sich  der 
Stamm  in  vier  Linien.  Von  diesen  vier  Söhnen  stiftete. nämlich  Hein- 
rich V.  E.,  kursächs.  Geh.  Rath,  Oberhofrichter  zu  Leipzig  und  Amts- 
Hauptmann  zu  Colditz,  die  Linie  zu  Sahlis ;  Haubold  v.  E.,  kursächs. 
Kanzler  und  Ober-Inspector  der  Consistorien,  die  Linie  zu  Scharffen- 
stein;  Hildebrand  v.  E.,  kursächs.  Landrath  und  Ober-Steuer-Ein- 
nehmer, die  Linie  zu  Gnandstein  und  Abraham  v.  E.,  Herr  auf  Syra 

5* 


-•     68     — 

und  Hopfgarten,  welcher  im  Rufe  grosser  Gelehrsamkeit  stand,  die 
Linie  zu  Syra.     lieber  die  Fortsetzung  dieser  Linien  haben  Valent 
König  und  Gauhe  bis  zu  ihrer  Zeit  mehrere,  für  die  genealogischen 
Verhältnisse  desGesammtstammes,  so  wie  für  die  Geschichte  dessel- 
ben interessante  Mittheilungen  gemacht  und  für  die  folgenden  Jahr- 
zehnte hat  Y,  Uechtritz  durch  seinen  Fleiss   Vieles  zusammengetra- 
gen, was  im  Falle  des  Bedarfes  Auskunft  geben  kann,  die  Gr&nzen 
dieses  Werkes  aber  weit  überschreitet  und  nur  in  Monographieen  ge- 
hört.    Nach  V.  Uechtritz  treten  in  Bezug  auf  das  der  Wiesenschaft 
Zugängige  auch  hier,  wie  bei  so  vielen   Familien,  die  Lücken    ein, 
welche  das  später  lange  vernachlässigte  Studium  der  Genealogie  her- 
vorgerufen hat  und  welche  im  Ganzen  wohl  nie  mehr  auszufüllen  sind, 
im  Einzelnen  aber  du^ch  Monographieen  jetzt  wohl  noch  ausgefüllt 
werden  könnten  und  neuerlich  durch  treue  Sorge  der  Familien  in  ein- 
zelnen Fällen  sehr  gut  ausgefüllt  worden  sind.    —   Nur  in  Bezug  auf 
die  gräflichen  Linien  des  Stammes  liegen  bis  auf  die  neueste  Zeit  die 
genealogischen  Verhältnisse  klar  vor.     Diese  gräflichen  Linien  sind 
aus  der  Scharflfensteiner  Linie  entsprossen  und  der  nähere  Siammva- 
tet-  derselben  ist  der  jüngere  Sohn  Haubold's,  desStifters  derScharf- 
fensteiner  Linie,  s.  oben:  Heinrich  Haubold  v.  E.,  kursächs.  Rath, 
Vice-Ober-Hotrichter  zu  Leipzig  etc.    Von  demselben  entspross  Ru- 
dolph Haubold  V.  E..  gest.  1654,  Herr  auf  Wolckenburg  (seit  1632 
in  der  Familie),  welcher  einen  Sohn,  Hans  Haubold  v.  E.,  gest.  1700, 
kursächs.  Geh.  Rath  und  Oberhofmeister,  hinterliess.     Der  Sohn  des 
Letzteren  aus  der  Ehe  mit  Anna  Sophie  v.  Rumohr,  gest.  1725,  war 
der  obengenannte  Hans  Georg  v.  E.,  welcher,   wie  angegeben,   den 
Rcichsgrafenstand  in  seine  Linie   brachte  und  welcher,   verm.  mit 
Eva  Charlotte  Friederike  Grf.  v.  Fkmnnng,  gest.  1758,  zwei  Söhne 
hatte,  die  Grafen  Johann  Georg  Friedrich  und  Detlev  Carl,  welche 
die  Stifter  der  beiden  Linien,   der  älteren  und  jüngeren,  wurden,  in 
welchen  beiden  die  gräfliche  Linie  fortgeblüht  hat.    Die  ältere,  gräf- 
liche Linie  gründete  Graf  Johann  Georg  Friedrich,  gest.  1811,  Herr 
der  freien  Standes-Herrschaft  Seidenberg  mit  Reibersdorf  etc.,  früher 
kursächs.  Minister,  verm.  1766  mit  Eleonore  Henriette  v.  Ponicau, 
aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne  entsprossten,  von  welchen  der  jüngere, 
Graf  Heinrich,  gest.  1842,  k.  sächs.  Oberscheuk,  Kammerherr  etc., 
verm.  1810  mit  Ernestine  v.  Warnsdorf,  seine  Linie   fortsetete. — 
Die  jüngere  Linie  stiftete  Graf  Detlev  Carl,  gest.   1810,   k.  sächs. 
Conferenz-Minister  u.  w.  Geh.  Rath  und  die  Söhne  aus  erster  Ehe  mit 
Sidonie  Albertine  Grf.  zu  Schönburg-Lichtenstein,  gest.  1787,  haben 
auch  diese  Linie  fortgepflanzt.  —  Der  neuere  Personalbestand  dieser 
Linien  ist  folgender:  Aeltere  Linie:  Graf  Curt,  geb.  1811,  —  Sohn 
des  Grafen  Heinrich,  s.  oben  —  freier  Standesherr  der  Herrschaft 
Reibersdorf-Seidenberg  etc.,  erbl.  Mitglied  der  1.  Kammer  der  sächs. 
Landstände  und  Ober-Hof- Mundschenk  Sr.  Maj.  des  Königs  v.  Sach- 
sen, verm.  1836  mit  Natalie  Freiin  v.  Blome  a.  d.  Hause Salfzau,  geb. 
1813,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  stammt,  Graf  Hans,  geb.  1844.  — 
Per  Bruder  des  Grafen  Curt,  Graf  Alexander,  geb.  1813,  Herr  der 


—     69     — 

Rittergüter  Kreba,  Hamraerstadt  und  Mücka  im  Kr.  Rothenburg  in 
der  Oberlausitz,  k.  sächs.Kammerhcrr,  vermählte  sich  1845  mit  Frie- 
derike Freiin  v.  Blome  a.  d.  Hause  Saltzau,  geb.  1827,  aus  welcher 
Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  Charlotte  Sophie,  geb.  1848,  und  Marie, 
geb.  1854,  zwei  Söhne  stammen:  Johann  Georg,  geb.  1848  und  Cle- 
mens Adolph,  geb.  1853.  —  Jüngere  Linie:  das  bisherige  Haupt 
derselben,  Graf  Carl,  geb.  1801,  Sohn  des  1841  verstorbenen 
Grafen  Carl,  k.  sächs.  Geh.  Rathes  un^  Enkel  des  Grafen  Detlev  Carl, 
s.  oben  —  k.  k.  Kämm,  und  Oberstlieut  in  d.  A.,  Mitglied  der  Ersten 
Kammer  des  Kgr.  Sachsen,  Herr  auf  Wolkenburg  etc.  ist  20.  Januar 
1861  zu  Dresden  gestorben.  Derselbe  hatte  sich  1833  mit  Anna 
Freiin  v.  Hardoncourt,  geb.  1809,  vermählt  und  aus  dieser  Ehe  stam- 
men drei  Söhne,  die  Grafen:  Carl,  geb.  1834,  k.  k.  Lieutenant;  Wil- 
helm, geb.  1839  und  Franz^  geb.  1845.  —  Von  den  Geschwistern  des 
Grafen  Carl,  k.  sächs.  Geheimen  Rathes,ist  hier  namentlicli^u  nen- 
nen: Graf  Detlev,  geb.  17tS,  Dechant  des  Hochstifts  Meissen,  Herr 
der  Herrschaft  Mückenberg  und  Herr  der  Rittergüter  Sallgast  und 
Fra«enhof,  k.  sächs.  w.  Geh.  Rath  u.  Staats-  und  Cabinets-Minister 
a.  D.  Derselbe  hatte  sich  1800  mit  Johanne  Friederike  Luise  Grf. 
V.  d.  Schulenburg-Closter-Roda,  gest.  1832,  vermählt  und  aus  dieser 
Ehe  entspross  Grf.  Auguste,  geb.  1805,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Hein- 
rich Grafen  v.  Bünau,  k.  sächs.  Assessor  bei  dem  Landes-Justiz-Col- 
legium,  gest.  1842  und  in  zweiter  Ehe  1851  mit  Carl  Sahrcr  v.  Sahr. 

—  Von  dem  Bruder  des  Grafen  Detlev,  dem  Grafen  Adolph,  gest. 
182),  k.  preuss.  Obersten  der  Infanterie,  stammt  aus  der  Ehe  mit 
Clementine  Grf.  zu  Reuss-Köstritz,  geb.  1789,  neben  einer  Tochter, 
Grf.  Marie,  geb.  1819,  XPrm.  1839  mit  Julius  v.  d.  Schulenburg  aus 
dem  Hause  Priemern,  k.  preuss.  Oberst  a.  D.  und  Ilofmarschall  Sr. 
k.  H.  des  Prinzen  Albrecht  von  Preussen,  ein  Sohn,  Graf  Clemens, 
geb.  1817,  k.  preuss.  Lieut.  a.  D.,  verm.  1844  init  Elisabeth,  geb. 
1823,  Tochter  dt's  Georg  James  Campbell  Esq.  v.  Freesbauks  in 
Schottland,  aus  welcher  Ehe,  neben  sechs  Töchtern,  zwei  Söhne, 
dje  Grafen  Detlev,  geb.  1848  und  Clemens,  geb.  1849,  entsprossteu. 

—  Die  Schwester  der  Grafen  Carl,  Detlev  und  Adolph,  Grf.  Johanna, 
geb.  1783,  war  die  Gemahlin  des  1838  verstorbenen  k.  preuss.  Kam- 
merherrn August  Grafen  v.  Haeseler.  —  Als  Besitzungen  der  adeli- 
gen Linien  des  Stammes  im  Königreiche  Sachsen  wurden  neuerlich 
angegeben:  Gnandstein  und  Priessnitz,  Beide  schon  vom  Anfange  des 
15.  Jahrb.,  Weissbach  bei  Chemnitz  mit  Dittersdorf,  Einsiedel  im 
Erzgebirge,  Reichenhain,  Scharffenstein,  Wolftitz,  Syra  bei  Borna, 
sämmtlich  schon  seit  1460,  Grosszössen,  seit  1570  und  Drehsa,  auch 
war  früher  die  Familie  mehrfach  in  den  sächsischen  Fürstenthümern, 
im  Anhaltischen  und  im  Brandenburgischen  begütert.  —  Aus  den  ade- 
ligen Linien  des  Geschlechts  standen  viele  Sprossen  in  kur-  und  k. 
Sachs.  Militair-  und  Staatsdiensten  und  stehen  noch  jetzt  in  densel- 
ben. Carl  Heinrich  V.  E.  trat  1846  als  k.  sächs.  Generalmajor  aus 
dem  activen  Dienste  und  starb  1860,  Curt  v.  E.,  k.  sächs.  Oberst, 
quittirte  1847,  Alexander  Friedrich  Haubold  v.  E.,  k.  sächs.  Oberst- 


—     70     — 

lieutD.  1838  etc.  Auch  haben  mehrere  Glieder  der  Familie  in  k. 
preuss.  Civil-  und  Militairdicnsten  gestanden.  Zu  letzleren  gehörte 
namentlich  Gottfried  Emanuel  v.  E.  aus  dem  Hause  Vatterode  (im 
Mansfelder  Seekreise),  welcher  1745  als  k.  preuss.  Generallieute- 
nant starb. 

Albini,  meissnische  Lnndohroiiik,  8.  473.  —  Feccenxtein,  Thrct.  Sax.  8.  73.  —  Knauth. 
8.  501  u.  502.  —  Beckmann,  VII.  S.  211—215  u.  Tab  A.  -  iHeichenxtrin .  Nr.  21.  —  Vol. 
Köniy,  I.  S.  239—300.  —  (iauhe,  1.  8.  476 — 484.  —  c.  UutMein.  11.  Supp»  S.  11—13.  — 
ttien^-mann,  S.  188  u.  Nr.  26  u.  8.  342.    —    r.    Vecht,,!:,  dipl.   Njichr.   II.  8.  31   u.  III.  S.   132 

—  135  u.  dejtselWen  «e»chl.  Krxähl.  I.  Tab.  7  u.  'i\K  —  Jacob i ,  ISOO,  II.  8.  195  u.  196.  — 
MlRein.  «eiieal.  u  Staats-Ilaiidb.  «4.  JiiUrg..  1824  I.  S.  543-545.  -  N.  Fr  A.-L.  IL  K.  119 
u.  120.  —  lieutsche  (iraftiih.  d.  ti«'g*^n\».  I.  8.  212— -14.  —  Frh.  v.  Ledebur ,  1.  8.  197.  — 
Üeneal.  Tattheub.  d.  gtnfl.  Heuser,   1^5»  8.  237—239  u.  liiNtor.   Ilandb.  xu  deranelhen,  S.  198. 

—  Siebviacher,  I.  153.  —  r.  Mf>ling,  f.  8.  141—143.  —  .Mippl.  zu  Sivbni.  W.-B.,  V|l.  25: 
V.  E.  —  Tijrof,  n.  94:  Clr.  v.  K.  —  W.-B.  d.  Sachs.  Staaten,  I.  20:  Gr.  ▼.  E.  u.  II,  GO  : 
V.  E.  —  r.   Uejner,  .s.nchs.  Adel,  Tab.   I   u.  8.  2;  Cir.  v.   K.  u.  Tab.  27  u.  8.  25:  v.  E. 

Einwinkel.  Adelsgeschlecht  der  Altmark  aus  dem  gleichnami- 
gen Stammsitze  im  Kr.  Osteiburg,  welches  Holzhausen  in  demselben 
Kreise  schon  1375  besass  und  im  16.  Jahrh.  auch  mit  Cröchern  und 
Lückstedt  begütert  wurde.  Daniel  v.  W  auf  Einwinkel  kommt  mit 
seinem  Bruder,  Husso  v.  E.,  noch  1616  vor  und  Johann  v.  K,  ein 
Sohn  des  Ersteren,  besass  noch  Cröchern  (im  Kr.Wolinirstedt).  Spä- 
ter wird  der  Name  nicht  mehr  gefunden. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  145  iinch  den  Kötii^>cbeii  8nnuiiluii^fu  aul  d.  K.  Bibliothek  zu  Ber- 
lin. —   Frh.  V.   Lcdebur,  l.  S.   VM. 

Einzinger   v.  Einsiiig,  E3r2ing,    Eizing^   auch  Freiherren.    Ein  aus 

Einzing  in  Niederbayern  stammendes  Adelsgeschlecht,  welches  auih 
nach  Nieder-Oesttireich  kam,  im  damaligen  Viertel  üntermaiihberg 
Schloss  und  Herrschaft  Schraitenthal,  2  Meilen  von  Znaim,  besass 
und  den  freiherrlichen  Titel  führte.  Nach  Gauhe  lebten,  nach  dem 
bekannten,  ihm  zur  Benutzung  überlassenenMSCt.geneal.,  1580  sechs 
Freiherren  E.  v  E.:  Albrecht,  Andreas,  Christoph,  Michael,  kais. 
Rath  und  Abgesandter,  durch  mehrere  historische  Schriften  zu  sei- 
ner Zeit  bekannt,  Oswald,  Herr  zu  Wagerburg  und  Schraitenthal  und 
Paul.  In  Niederöst^rreich  ging  die  Familie  im  17.^  Jahrh.  aus.  —  Zu 
der  in  Bayern  verbliebenen  Linie  gehörte  später  Johann  Martin  Ma- 
ximilian E.  v.  E.,  geb.  1725,  kais.  u.  kurpfalzbayer.  Pfalzgraf  und 
Notarius  publicus  zu  München,  welcher  als  Verfasser  des  Werkes: 
„Bayerischer  Löwe,  d.  i.  histor.  und  geneal.  Verzeichniss  der  Bayer- 
schen  Inrniere  und  Helden,  2  Bde.  München  1762,  4."  Bd.  L  S.  X. 
u.  XL  dieses  Werkes  genannt  worden  ist  und  derselbe  hat  auch 
eine  nicht  uninteressante  Schrift:  Historische  Wappengallerie  über 
den  Ursprung  und  das  Alter  der  deutschen  Wappeii,  Regensburg,  1788 
herausgegeben.  —  Derselbe,  welcher  sich  bemühte,  sein  Geschlecht 
unter  den  bayer.  Turnieradel  zu  versetzen,  starb  als  Letzter  des  Stam- 
mes, erblindet  und  arm,  1798. 

Wiy.  Handy  III.  8.  .307.  —  Bucelini ,  II.  8.  153.  —  Jöcher,  Ccmpend.  Gelehrt.  Lexic. 
von  1726,  8.  908:  Michael  Kytging.  —   Gauhe,  II.  8.  27Q.  —  Zedier,  VIII.  8.  248.'». 

Eisack^  Eysack^  Eysax^  Eysachs.  Ein  in  Ostprcussen  vom  15 — 17, 
Jahrh.  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  in  dessen  Hand  1490  die 
Güter  Katzenblick,  Mednicken  und  Wargen  im  jetzigen  Kreise  Fisch- 
hausen waren,  1554  das  Gut  Zimmerbude  in  deniseH}en  Kreise  be- 
sass, im  16.  Jahrh.  auch  noch  andere  Güter  erwarb  und  1600  noch 


—     71     — 

Reichenauim  Kr.  Osterode  inne  hatte.  Der  Name  desselben  war  dem 
Gute  Eysachs  entnommen  worden.  Mit  Johann  Casimir  v.  Eisack, 
Landvogt  in  Oettingen,  erlosch  22.  Dec.  1645  der  Stamm. 

Frh.  V.  M^ebur,  I.  S.   197  u.   lys  n.  III.  S.  ?46.  —  SiebmatAar,  II.  61. 

Eisani  t.  larienfels.  Tiroler  Adelsgeschlecht,  in  welches  Franz 
Eisank  1 630  den  Adel  mit  dem  Prädicate :  v.  Marienfels  brachte. 
Hans  Einsank,  Bürger  zu  Linz,  hatte  1552  einen  kaiserliches  Wap- 
penbrief erhalten. 

yfl^J/f/n4ir,  tiroicr  Adel.  S.  22. 

Eisdiorff.  Ein  längst  ausgestorbenes  Adelsgeschlecht,  welches 
inia^rubenhagenschen  begütert  war  und  welches  nur  dem  Wappen 
nacfi  (in  Gold  drei  Tannenzapfen)  bekannt  ist. 

9.   Meding^  II.  8.  157:  aus  alten  Nachrichten. 

Eiaeler>  Ejseler.  Oesterreichisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem 
1596  Job  iK^£).  zu  Haindorf,  k.  k.  Hauptmann  und  1599  der  Neffe 
desselben,  Matthaeus,  später  Herr  zu  Egenburg,  dem  niederösterr. 
Ritterstande  einverleibt  wurde.  Mit  den  jung  versti)rbeuen  Kindern 
des  Sebastian  Ritter  v.  E.  zu  Ilaindorf,  gest.  1609,  ging  der  Stamm  ans. 

Wh*fjriU,  II.  S.  374. 

\  Eiseisberg,  auch  freiherren.  Ein  in  Schlesien  vorgekommenes 
Adelsgeschlecht,  aus  welchem  im  Anfange  des  18.  Jahrb.  Freih.  Franz 
Joseph  mit  Gr.  u.  Kl.  Glockersdorff  im  Troppauischen  begütert  war. 

Siftapins,  11.  S.  380.  —   Zedier,  VIII.  8.  608.  ,. 

Eiseisberg,  s.  Eyselsberg  zumWeyr,  Freiherren,  /v^   '. 

Eisen.  Schlesisch-Böhmisches  u.  Oesterreichisches  Adelsgc- 
schlecht,  welches  1641  in  der  Person  des  Leopold  v.  Eisen  unter 
die  neuen  nieder-österreichischen  Ritterstandsgeschlcchter aufgenom- 
men wurde.  Dasselbe  ist  1706  mit  Ferdinand  vE.,  k.k.  Hofkammer- 
rathe,  wieder  ausgegangen. 

WUfffrin,  II.  8.  374. 

^  Elsfnbtcli.     Ein  früher  zum  Fuldaischen   Lehnshofe  gehöriges 

Adelsgeschlecht,  dessen  Wappen  (in  Roth  eine  niedrige,  fünfmal  ge- 
zinnte,  silberne  Mauer,  mit  gewölbter  Thüröffnung  und  zwei  run- 
den silbernen  Thürmen,  die  jeder  zwei  Schiesscharten  über  ein- 
ander haben  und  oben  dreimal  gezinnt  sind)  Schunnat  von  1420 
anführt.  Beim  Erlöschen  des  Stammes  kam  im  15.  Jahrb. 
durch  Vermählung  das  gleichnamige  Stammschloss  an  die  v.  Röhren- 
furt und  als  die  Erbtochter  des  P^ckard  v.  Röhrenfurt,  Erbmarschalls 
zu  Hessen,  Margret,  gest.  1,464,  sich  mit  Hermann  Riedesel,  genannt 
der  goldene  Ritter,  gest.  1463,  vermählt  hatte,  zugleich  mit  denRöh- 
renfurtschen  Gütern  und  dem  mit  diesem  verbundenen  Erbmarscball- 
Amte  zu  Hessen,  an  die  v.  Ricdeselsche  Familie,  worauf  die  Nach- 
kommen des  Hermann  v.  Biedesel  und  seiner  Gemahlin  Namen  und 
Wappen  des  Eisenbachschen  Geschlechts  annahmen  und  der  Eisen- 
bachscbe  Schild  1680  bei  Erhebung  der  betroffenden  Riedeselschen 
Linie  in  den  Freiherrnstand  als  Mittelschild  in  das  gevierte  Schild 
der  Freiherren  v.  Riedesel  zu  Eisenbach,  s.  den  Artikel  dieses  Na- 
mens, aufgenommen  wurde.  Während  Schannat  auf  der  Mauer  nur 
zwei  gezinnte  Thürme  angiebt,  zeigt  der  erwähnte  Mittelschild  de- 
ren drei. 

Haudtchnftl.  Noli».  —  Scftannat,  S.  75.  —  Salver,  8.  257.  -  ».  Meding,  I,  3.  143. 


—     72     — 

Elsenbtch^  Edl«.  Krbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1 789 
fttr  August  in  Eisenbach,  Herrscliafts-Pacliter  in  Steiermark,  mit  dem 
Prädicate :  Edler  von. 

Utgtrit  V.   Mähl/eld,  Ergänz.- Bd.  S.  277.  ^ 

Eisenbiaer.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1853  fttr 
Franz  Eisenbauer,  k.  k.  Major.  —  Derselbe  war  1856  nicht  mehr  im 
activen  Dienste. 

Angsb.  Allg.  Zeit.  1863. 

Eisenlierg^  kenberg.  Ein  im  13.  Jahrh.  urkundlich  in  Thariffgen 
vorgekommenes  Adelsgeschlecht.  Ortolf  und  Otto  Gehrttder  y^.£. 
treten  1230  in  einem  Diplome  des  Landgrafen  Heinrich  in  Thimn- 
gen  als  Zeugen  auf  und  eben  als  solche  auch  1289  und  1294  drei  Ot- 
tones  V.  Isenburg.  Das  Wappen  einer  späteren  Faroilic|tdieses  Na- 
mens (in  Silber  drei,  2  und  1,  schwarze  Httte  oder  Mtttzerjpfiit  rothem, 
Stulpe  und  goldenen  Knöpfen)  hat  Siebmacher,  I.  148  unter  dem 
thttringischen  Adel  gegeben,  doch  ist  nicht  aufzufinden,  ob  diese  Fa- 
milie mit  dem  alten  Geschlechte  v.  Eisenberg  irgend  in  Zusammen- 
hange gestanden  habe,  wie  denn  auch  nähere  Nachrichten  Ober  die 
Familie  v.  Eisenberg  fehlen,  welche  nach  v.  llellbach,  wie  derselbe 
sagt,  in  neueren  Zeiten  in  Franken  vorgekommen  sein  soll. 

Struvß,  Tr.  d«-  PaUt.  8ax.,  8.  1620  u.  22.  —  Oauhe,  II.  8.  249  ii.  260. 

Eiseiberg,  Eissenberg  (in  Silber  zwei  schwarze  Querbalken  und 
in  der  Mitte  ein  blauer  Schild  mit  einem  goldenen  Löwen:  das  alte 
isenburgsche  Wappen).  Den  Namen  Eisenberg  führten  die  Söhne 
und  Töchter  des  1685  verstorbenen  Johann  Ludwig  Grafen  v.  Isen- 
burg, Cffenbachscher  Linie,  aus  dritter  Ehe  mit  Eleonora  Bilgen, 
Tochter  des  Gräfl.  Wittgensteinschen  Raths  Ernst  Bilgen,  welche 
sich  später  des  Titels:  Madame  v.  Eisenberg  bediente.  Neben  zwei 
Töjchtern,  Philippine  und  Eleonore  v.  Eisenberg,  kamen  drei  Söhne 
aus  dieser  Ehe  vor :  Georg  Ludwig,  Herr  v.  Eisenberg,  welcher  sich 
früher  als  Gräfl.  Isenburgscher  Jägermeister  zu  Marienborn  aufhielt, 
später  aber  seinen  Sitz  zu  Selbold  nahm,  Friedrich,  welcher  sich  an 
den  Gräfl.  Isenburgschen  Hof  zu  Birstein  begab  und  Moritz,  welcher 
am  fürstlichen  Hofe  zu  Darmstadt  in  der  Garde  in  Dienste  trat. 

Oauh« ,    II.  8.  250  nach  d«'m  Geueal.  Haiidb.  II.  8.  6.    —    Huppt,  zu  Siebm.  W.-B.    XII. 
19  t  T.  Kiaftenb«rg. 

Ekenberg^  s.  Eisenberger  v.  Eisenberg,  Fritscheisen 
V.  Eisenberg,  Ritter,  und  Kaltschmied  v.  Eisenberg, 
Freiherren. 

Eisenberg^  s.  Richter  v.  Eisenberg. 

Eisenberger  v.  Eisenberg,  Edlle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Di- 
plom von  1774  für  Matthias  Eisenberger,  wegen  Errichtung  einer 
orientalischen  Galanterie- Waaren- Fabrik  auf  eigene  Kosten  und  we- 
gen Beförderung  des  Commerzes,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Ei- 
senberg. 

LeupoM,  I.  2.  8.  267.  —  MegerU  t.  Miihlfeld,  8.  177  u.  178. 

Eisenburg^  s.  Schweikhofer  zu  Eggendorff  und  Ei- 
senburg. 


—     73     — 

Ekendefher.  Erblicher  Adelsstand  des  Kaiserreichs  Russlaud 
Diplom  vom  11.  Joni  1821  für  deu  k.  ross.  Major  Georg  Eisendecher 
in  Hannover,  bei  dem  Eintritte  desselben  in  die  achte  russische  Rang- 
classe.  —  Dr.  Wilhelm  v.  Eisendecher,  grossh.  Oldenburgischer  Geh. 
Staatsrath,  wurde  30.  Mai  18öl  für  Oldenburg,  Anhalt  und  Schwarz- 
barg Gesandter  und  bevollmächtigter  Minister  bei  dem  deutschen 
Bundestage  zu  Frankfurt  a.  M. 

Frk.  V.  d,  Knesebeck,  8.  122. 

fibeneck^  Eysseneck^  s.  Baur  v.  Eysseneck,  Freiher- 
ren, Bd.  I.  S.  236. 

Eiseneggi  s.  Schmitt  v.  Eisenegg. 

Elsenfeid,  s.  Fryscheisen  v.  Eisenfeld. 

Eisenfeb^  s.  Swoboda  v.  Eisenfels. 

Eisenhart  (Schild  geviert :  1  und  4  in  Roth  ein  rechts  gekehrter, 
doppelt  geschwei^Nu*,  silberner  Löwe  und  2  und  3  in  Gold  eine  blaue 
Lilie).  Im  Königreiche  Preussen  erneuerter  und  bestätigter  Reichs- 
adelsstand. Diplom  vom  2.  Oct.  1786  für  Johann  Friedrich  v.  Eisen- 
hart, k.  preuss.  Kriegsrath,  Rendanten  und  Herrn  auf  Berusdorf  (im 
Kr.  Regenwalde,  Pommern)  unter  Vermehrnng  des  Helmschmuckes 
(eines  aufwachsenden,  eine  blaue  Lilie  haltenden,  silbernen  Löwen) 
mit  einem  offenen,  schwarzen  Adlersfluge.  Der  Reichsadelsstand  war 
durch  Diplom  vom  29.  Juli  lö96  für  Lucas  Eysenhardt,  wegen  treuer, 
dem  Hause  t)esterreich  geleisteterDienste,  in  die  Familie  gekommen. 
—  Der  Stamm  ist  fortgesetzt  worden  und  ein  Sohn  des  genannten 
Jobann  Friedrich  v.  E.,  Friedrich  Johann  v.  E.,  s.  den  nachstehenden 
Artikel,  starb  1839  als  k.  preuss.  Generalmajor.  —  In  die  Hand  der 
Familie  sind  in  neuerer  Zeit  in  Pommern  die  Güter  Mackvitz,  Neuen- 
hagen, Liezow  und  Dttsterbeck  gekommen,  s.  ebenfalls  den  nachste- 
henden  Artikel. 

Frk.  V.  Kr  ohne,  \.  8.  267.  —  N.  Pr.  A -L.  [I.  8.  149-151  mit  AiiKAbun  auM  den  Diplo- 
men. —  Frk.  V.  Ledebur,  I.  8.  198.  —  Siebmacher,  IV.  hb  (dma  Wftppon  nach  dem  Diplom«- 
roo  1596).  —  W.-B.  d.  Preu«».  Mouarch..  HI.  13.  —  PommeTiisches  W.-B.  II.  S,  43  u.  44  u. 
Tab.  16.  —  Kn€9Chke,  I.  8.  136. 

Ebenhart-ktbe.  (Schifd  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  das 
gevierte,  im  vorstehenden  Artikel  beschriebene  v.  Eisenhartsche  Wap- 
pen und  links  in  Silber  auf  einem  dreihügeligen,  rothcn  Berge  ein 
rechtsgekehrter,  schwarzer  Rabe  mit  ausgebreiteten  Flügeln:  Rothe). 
Ein  aus  der  Familie  v.  Eisenhart  stammendes,  preussisches  Adelsge- 
schleeht.  Diplom  vom  Könige  Friedrich  Wilhelm  IlL  von  Preussen 
für  die  Gebrüder  Ferdinand,  Friedrich  und  Sigismund  v.  Eisenhart 
zur  Führung  des  Namens:  v.  Eisenhart- Rothe  und  zur  Verbindung 
des  V.  Rotheschen  Wappens  mit  dem,  denselben  angestammten  Wap- 
pen. —  Adolph  Gotthilf  v.  Rothe,  k.  preuss.  Hauptmann,  welcher 
aus  einem  der  ältesten  thüringisch-sächsischen,  später  nach  Preussen 
gekom4y|oen  Adelsgeschlechter  stammte,  hatte  durch  Vermählung  mit 
der  ältesten  Tochter  des  k.  preuss.  Kammerdirectors  v.  Miltitz  die 
pommemschen  Güter  Neuenhagen,  Mackvitz  und  Liezow,  alte  Blü- 
chersche  Lehne,  sämmtlich  im  Kc.  Regenwalde,  an  sich  gebracht. 
Der  einzige  Sohn  desselben,  Sigmund  Heinrich  Theodor  v.  Rothe,  fiel 


—     74     — 

im  Befreiungski k*ge  und  so  kamen  die  genannten  Güter  «nach  dem 
Tode  des  Erwerbers  an  den  im  vorstehenden  Artikel  genannten  k. 
picuss.  Generalmajor  Friedrich  Johann  v. Eisenhart,  welcher  mit  der 
Tochter  des  Hauptmanns  Adolph  Gottlieb  v.  Rothe,  Helene  v.  Rothe, 
vermahlt  war.  Aus  dieser  Ehe  entsprossttn  die  drei  obengenannten 
Gebrüder  v.  Eisenhart,  welche  das  erwähnte  Königliche  Diplom 
erhielten. 

Frl..  r.    U'Uhu,  ,  I.   S.   li*^.    -   Poinin^^ru^ches  W-.B.  U.  8.  44  li.  Tab.  16,    —    Kn^tchkr. 

I.  S,   IHT. 

Eisenhart;  Eysenbart^  s.  Rhost,  Edle  Herreu  und  Reichsritter. 

Eisc'nhoffn.  Aitbayerisches  Adelsgeschlecht,  dessen  Sprossen  /u 
den  Miiiisteriah  n  der  Grafen  v.  Dachau  gehörten  und  welches  sich 
zuerst,  um  die  Mitte  des  12.  Jahrb.,  v.  Rotbach  genannt  haben  solh 
Das  gliichnamige  Stammhaus  lag  unweit  Dachau  an  der  Glon.  üi- 
kuudlich  tritt  zuerst  Conrad  v.  E.  1214  und  ^letzt  1488  Peter  v.  E. 
auf.  Als  Letzter  des  Stammes  wird  Wolfgang  v  m^  Comthur  zu  El- 
lingen, genannt,  welcher  1515  noch  lebte. 

Wi'j.  Hund,  III.  S.  li*0.  —  Moiiiim.  iM.ir».  X.  J«.  ti^ö  u.  XIV.  8.  124.  —  Üli*rbayer. 
Ar.hiN*  VI.  S.  •,»«>•*. 

EisenhoffB  auf  Wimannsberg.  Im  Königreiche  Bayern  anerkann- 
ter erblicher  Adelsstand.  Anerkennungs-Diplom  vom  25.  Febr.  1819 
für  Theodor  Lambert  v.  Eisen hofen,  k.  bayer.  Major  u.  quiesc.  Coni- 
mandant  von  ßurghausen,  Besitzer  der  vormaligen  Gri^.  Tauffkir- 
chenschen  Herrschaft  Wizmannsberg. 

r.  Lann  ,  Siippl.  S.  »4  u.  }*.S.  —  W.-B.  d.  K«r.  nn)erii.  XIII.  38.  —  r.  Hefner,  baycr. 
Advl,  Tal».  M  u.  S.  75. 

Eiseuktib^  s.  Brecheisen  v.  Eisenkolb,  Bd.  II.  S   35. 

Eisrnmann.  YAw  längst  ausgegangenes münchner  Adelsgeschlecht, 
von  welchem  noch  jetzt  eine  Strasse  In  München  den  Namen  führt. 
Ulrich  E.  eibcheint  als  Zeuge  12Ö8  und  Hans  der  Eiseumanu  sii- 
gelte  1425. 

Moiiiini.  I.f.ic.  XVIU.  S.  8,  14  u.  :Mi    -   r.   Hefntr,  Müiicliiior  SUdt}{osrlilerlitcr. 

Eiseiima^er^  Eysenmayer,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Di- 
plom von  1713  für  Anton  Ignaz  Ei^eiiftiayer,  k.  Burggrafen- Amt s- 
Adjuiicten  zu  Liegnitz.  Derselbe  besass  1720  Ulbersdorf  und  Kott- 
witz  im  Kr.  Goldberg-Hainau  und  war  Landesältester  imHainauischeii 
Weichbilde  und  Landesbestallter  des  Liegnitzscheu  Fürstenthums. 
Der  Stamm  ist  später  erloschen. 

SinapiuM,  I.  8.  351  M-  »52  u.  II.  8,  615.  —  Zerilrr,  VIH.  8.  24.12.  -  Oauke ,  II.  S.  «69 
u.  jro  -  }h"jfrte  r,  .»/«/»(/>/</,  Ergäni.-Bd.  8.  1.1«.  —  N.  Pr.  A.-L.  I.  8.  120.  —  Frh.  •.  U- 
itfhui\  I.  8.   li*s. 

Eisenreich^  auch  freiherren  (in  Roth  ein  silbernes  MQhleisen). 
Ueichsfreiherrnstand.  Diplom  vom  H.  März  1656  für  Christoph 
Bruno  und  Georg  Wilhelm  v.  Eisenreich  und. vom  28.  Febr.  1668  für 
Georg  Carl  v.  Eiseiireich.  —  Ein  im  15.  u.  16.  Jahrb.  sehr  bekannt 
gewordenes  Breslauer  Patricier-Geschlecht.  Zu  demselben  rgehörtc 
namentlich  der  Sohn  des  Conrads  v.  E.,  Rathsherrn  zu  Breslau,  aus 
der  Ehe  mit  Catharina  v.  Poppelau:  Lucas  v.  E.,  geb.  1430,  gest. 
1506.  Er  wurde  mehrmals  zum  Bürgermeister  der  Stadt  Breslau  ge- 
wählt und  verwaltete  in  den  schwierigsten  Zeiten  zu  grosser  Zufrie- 


—     75     — 

denbeit  das  Amt  eines  Landeshauptmanns  des  Fürstenthums  Breslau. 
1466  führte  er  dem  Könige  Matthias  in  Ungarn  1800  Reiter  gegen 
Georg  Podiebrad  zu  Hülfe  und  erschien  unerwartet,  aber  höchst  will- 
kommen, mit  seiner  Reiterschaar  zu  Olmütz.  König  Casimir  IV.  in 
Polen  schätzte  ihn  so  hoch,  dass  er  ihn  in  dem  genannten  Jahre  als 
Zeuge  bei  dem  Friedensschlüsse  mit  dem  Grossmeister  des  deutschen 
Ordens  nach  Thorn  berief.  —  Das  Wappen  der  Familie  giebt  Sieb- 
macber,  I.  94 :  die  Eysenreich  unter  dem  bayerischen  Adel  und  auch 
Wig.  Hund,  HI.  S.  304  u.  ff.  führt  das  Geschlecht  auf.  Da  der  Name 
desselben  schon  im  13.  und  14.  Jahrb.  und  auch  noch  int  16.  Jahrb. 
in  Bayern  vorgekommen  ist,  so  Iftsst  sich  die  Annahme  bayerischen 
Ursprunges  nicht  von  der  Hand  weisen.  -  Aus  Bayern  kamen  die 
Eisenreiche  auch  nach  Niedei  Österreich,  wo  die  Dörfer  Eisenreichs 
und  Eisenreichdornach  das  Andenken  an  die  Familie  erhalten  haben. 
Hans  Ehrenreich  zu  RjTsendorf  tritt  urkundlich  als  Zeuge  1387  auf 
und  Jörig  zu  Eisenreichs  kommt  1468  vor.  Die  Letzte  des  Stammes 
in  Niederösterreich,  Therese  v.  Eisenreich,  war  von  1665  — 1669  Aeb- 
tissin  des  J.ungfrauenklosters  zu  St.  Lorenz  zu  Wien. 

Iftnei  .  Silesiügr.  r«-n.»v.  c.  8  S.  765.  —  Uancke .  Si\es.  Iiuli^tMi  Kiudit.  Cap.  f>3.  — 
Conrotli,  .Slles.  Tognt.  -  Sinapius  ,  11.  8.  610.  —  UV«//////.  H-  8.  377  u.  378.  -  N.  Tr. 
A-L.  II.  8.120  u.  121.  —  FrA.  r.  d.  Knesebeck^  Archiv  für 'Geschichte  u.  GciiOalogic,  1.  8.  s 
—  Frk.  V.  Lcdebur,  I.  8.  198. 

«  Eisenschnidt  (in  Silber  ein  schwarzes,   nach  der  rechten  Seite 

gallopirendes,  ungezügeltes  Ross).  Ein  zu  dem  Preussischen  Adel 
gehörendes  Geschlecht,  in  welches  der  Adel  in  Folge  eines  K.  Preuss. 
Erhebungs-  oder  Bestätigungs-Diplomes  gekommen  ist,  da  das  Wap- 
pen der  Familie  sich  im  dritten  Bande  des  Wappenbuches  der  Preus- 
sischen Monarchie  befindet,  welches  bekanntlich  bis  mit  dem  vier- 
ten Bande  nur  die  Wappen  derjenigen  Familien  enthält,  in  welche 
derartige  Diplome  gelangt  sind,  doch  hat  Näheres  über  das  betrefföfcde 
Diplom  selbst  Freih.  v.  Ledebur,  so  gross  auch  der  demselben  zu  Ge- 
bote stehende  Apparat  ist,  nicht  angegeben.  —  Ernst  v.  Eisenschmidt 
war  1806  Premier- Lieutenant  im  k.  preuss.  IIusaren-Regimente, 
Prinz  Eugen  v.  Württemberg,  zeichnete  sich,  wie  schon  früher  in  ei- 
nem Gefechte  bei  Sobielowa,   1806  und  1807  in  Schlesien  mehrfach 

.  als  Führer  von  Streifcomraandos  vor  Neisse  und  Cosel,  später  aber, 
namentlich  im  Cavalleriegefechte  in  der  Nähe  von  Hainau  aus  und 
wurde  nach  dem  Feldzuge  1813  als  Major  und  Kreisbrigadier  bii 
der  Gensd'armerie  angestellt.  Derselbe  starb  25.  Jftn.  1836  zu  Brieg 
and  binterliess  aus  seiner  Ehe  mit  einer  v.  Larisch  drei  Töchter.  — 
Die  Familie  wurde  in  Schlesien  begütert  und  besass  1855  das  Gut 
Jacobsdorf  im  Kr.  Kreutzburg. 

'   M.  Pr.  A.-L.  U.   8.  121  a.  V.   8.  145.  -   Frh.  v.  Ledebur,    I.  8.  lys    u.    III.   S.   246.  — 
W.-B.  d.  Preuss.  Monarch.  IIl.  18. 

Eisenstein^  Eisenstain,  Ritter.  Reichsritterstand.  Diplom  von 
1691  für  Matthias  v.  Eisenstein,  k.  k.  Zeugoberstlieutenant.  Der- 
selbe, später  kais.  Hofkriegsrath,  gest.  1727,  erwarb  zuerst  die  Herr- 
schaft Ranzenbach,  wurde  27.  Juni  1712  den  neuen  Ritterstandsge- 
schlechtern  der  niederösterr.  Stände  einverleibt  und  brachte   1716 


—     76     — 

auch  die  Herrschaft  Haimberg  an  sich.  Sein  Sohn  aus  der  £he  mit 
Anna  Johanna  Ludovica  Freiin  v.  Wertemann:  Freih.  Franz  Anton, 
niederösterr.  Landrath,  setzte  den  Stamm  fort  und  aus  der  Ehe  des 
Letzteren  mit  Catharina  Freiin  v.  FUger,  entspross  Freih.  Johann 
Albert,  gest.  1785,  k.  k.  Oberstlieutenant,  verm.  mit  Maria  Anna 
Grf.  Sedliiitzky  v.  Choltitz.  v.  Hellbach  tibersah,  dass  Wissgrill  die 
Worte  hinzugesetzt:  „und  hatte  Succession^^  nahm  daher  den  Frei- 
herrn Johann  Albert  als  Letzten  seines  Stammes  und  so  findet  sicli 
diese  Angabe  auch  in  anderen  Werken,  doch  hat  das  Geschlecht 
dauernd  fortgeblttht  und  zahlreiche  Sprossen  desselben  standen  und 
stehen  in  der  K.  K.  Armee.  In  den  neuesten  Jahrgängen  des  Militair- 
Schematismus  finden  sich  folgende  Famiiienglieder  vor:  Carl  liitlcr 
V.  E.,  Kittm.  1.  Gl.  im  4.  Husar.-Regim.,  Carl  Kitter  v.  E.,  Oberlieut. 
im  39.  luf.-Reg.,  Felix  Kitter  v.  E.,  Hauptmann-Auditor  1.  Gl.  und 
Vincenz  Ritter  v.  E.,  Oberlieut.  im  A.  Jäger-Bataill. 

WiasijriU,  II.  .S.  378  ii.  379. 

Eisenstein^  Eissenstein,  s.  Ei  s  s  n  e  r  v.  E  i  s  s  e  n  s  t e  i n. 

Eisenthal,  s.  Eisner  v.  Eisenthal  und  Eisinger'  v.  Ei- 
se nthal. 

Eisersdorfy  Eissersilorf.  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht,  wohl 
aus  dem  gleichnamigen  (Jute  und  Dorfe  im  Kr.  Glatz.  Im  16.  Jabrh. 
kam  dasselbe  in  Ostpreussen  zu  Cammerlak  im  Kr.  Labiau  vor  und 
151)5  begab  sich  Hans  v.  E.  nach  Schweden.  Später  kam  aus  Schle- 
sien ein  Zweig  auch  in  die  Oberlausitz  und  blühte  in  Zittau,  weshalb 
auch  Mönch  in  dem  auf  der  Stadtbibliothek  zu  Zittau  befindlichen 
Wappenbuche  Zittauischer  Geschlechter  das  Wappen  der  Familie 
unter  Nr.  14,  ganz  wie  Siebmacher,  gegeben  hat):  in  Silber  eine  gol- 
dene Mauer  mit  drei  Zinnen,  aus  welcher  ein  rother,  golden  gekrön- 
ter Löwe  aufwächst.    Später  ist  der  Stamm  erloschen. 

Prfiis-».  Archiv.  1792.  Mf.nnt  Mai,  S.  '2b.  —    /•'/•*.  c.  Ledfbur,  I.  S.  198.    —    Siebmachrr, 
1.  51  :  V.  Kysersdorf. 

Eisinger  v.  Etsenthal.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1827  für  Franz  Eisinger,  k.  k.  Oberlicutenant,  mit  dem  Prädicate: 
v.  Eisenthal. 

Hnii(t.<«chr.  Notiz. 

Eisleben ^  Esleben.  Altes,  sächs.  Adelsgeschlecht,  welches  den 
Namen  wohl  von  der  Stadt  Eisleben  im  Mansfelder  Seckreise,  Pro- 
vinz Sachsen,  angenommen  hat  und  später  Heimersieben  (Hadmers- 
leben)  im  Kr.  Wajizleben  besass.  —  Carl  v.  E.,  Herr  auf  Heimersie- 
ben, verm.  mit  Elisabeth  v.  Germershausen,  kommt  1582  vor  and 
Christian  Friedrich  v.  E.  wurde  1633  Statthalter  des  Eichsfeldes. 
Nach  dieser  Zeit  wurde  der  Name  des  Geschlechts  nicht  mehr  auf- 
gefunden. 

N.  l'r.  A.-L.  V.  8.  145:  Kisleben.  —  Frh.  r.  Udebur,  I.  8.308  u.209;  Eslebeii,  Elilehun. 

Eismost^  s.  Hock  v.  Eismost,  Bd.  L  S.  497. 

Eisner  K  Eisenthtl.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1712  für  Carl 
Joseph  Eisner,  kaiserlichen  Ilofkammerdiener  und  für  den  Bruder 
desselben,  Franz  Jacob  E.,  kärtnerisch-ständischen  Beamten  mit  dem 
Prädicate :  v.  Eisenthal. 

MegerU  v.  Mühl/«ld,  Brgint.  Bd.  277.  -  Tyroff,  III.  82  e. 


—     77     — 

Ekolzrieder.  Altbayerisches  Adelsgeschleclit,  welches  schon  ge- 
gen Ende  des  12.  Jahrhunderts  vorkommt,  auf  Eisolzried  sass  und 
sein  Stift  und  Begräbniss  zu  Inderstorf  im  Glon-  und  Moisach-Thale 
hatte.  Bereits  1390  stand  Eisolzried  den  Preisingern  zu  und  um 
diese  Zeit  sind  wohl  die  Eisolzrieder  ausgegangen. 

W'ifj.  Hu/u1,  11.  8.  2V>3.  —  Monuin.  I.oic,  X.  8.  422  u.  XIV.  8.  K'7.  —  r.  Ihfner^  ausjio- 
stwb.  buytr.  Adfl.  Tab.  2  u.  8.  4. 

Eissuer  v.  Eissenstein.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1773  ftlr  Johann  Ignaz  Eissner,  Gutsbesitzer  in  Böhmen  mit  dem  Trä- 
dicate :  v.  Eissenstein.  ^ 

HegrrU  v.   Müht/eld,  Lrgäiia.-Bd.  8.  277. 

Eissner  t.  Eissenstein^  Ritter.  Reichsritterstaud.  Diplom  von 
1793  ftlr  Johann  Ignaz  Eissner,  mit  dem  Prädicate:  v.  und  zu  Eis- 
senstein. Da  Megerle  v.  Mtiblfeld  schreibt:  Johann  Ignaz  Eissner 
Qud  nicht:  Johann  ignaz  Eissner  v.  Eissenstein,  so  moss  man  wohl 
annehmen,  dass  der  im  vorstehenden  Artikel  genannte  Johann  Ignaz 
E.  verschieden  von  dem  Johann  Ignaz  E.  dieses  Artikels  sei  und  es 
sind  daher  Beide  nicht  in  einen  Artikel  verschmolzen  worden. 

Meyrle  v.  Mühlfeld,  8.  156  ii.  Kr^niu.-Bd.,  Berichtig.  8.  7. 

Eitelberg,  Ritter  n.  Edle.  Erbländ.-österr.  Hitterstaift.  Diplom 
von  1753  fttr  Johann  Baptist  v.  Eitelberg,  mit  dem  Prädicate:  Ed- 
ler von. 

Siegerle  v.  Mühlfeld,  Ergiiiz.-Bd.  S.  136. 

EUelberger  t.  Ehrenbcrc«  Erbländ.-österr.  Adelsstand,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Ehrenberg,  ^manuel  E.  v.  E.  war  1856  Hauptmann 
1.  Classe  im  k.  k.  29.Inf.-RegimeiiLo  und  Wilhelm  E.  v.  E.  k.  k.  Feld- 
kriegs-Comniissar. 

Milit.-ScbematUm.  1856  S.  'J45  ii.  813. 

Eltcriti,  s.  Eitner  v.  Eiteritz. 

I^tner,  Ritter  und  Freiherren  (in  Roth  ein  schwarzer  Kamm). 
Böhmischer  Ritter-  und  Freiherrenstand.  Ritterstands-Diplora  von 
1672  für  Tobias  Joseph  v.  E.,  kais.  Ober-Salzamtmann  zu  Tarnowitz 
and  Freiherren-Diploiü  von  1691  fttr  denselben  und  fttr  seinen  Bru- 
der Gottfried  Franz  Ritter  v.  E.  —  SchlesisÄes  Adelsgeschlecht, 
welches  vom  16.  bis  ins  18.  Jahrh.  in  Schlesien  vorkam.  Matthias 
v.  Eitner,  Canonicus  bei  St.  Johann  zu  Breslau  und  Dompropst  zu 
Neisse,  starb  1599  und  Joseph  Jgnaz  Johann  Freih.  v.E.  als  Canoni- 
cus des  Domstifts  zu  Breslau  und  des  FttrstbischOil.  General-Vica- 
riats- Amts- Assessor  23.  Dec  1753.  Spätere  Sprossen  des  Stammes 
sind  Dicht  bekannt. 

Sinapius,    II.  8.  330  u.  III.  8.  246  u.  247.  —  N.  Pr.  A.-L.  H.  8.  121.  —    Frh.  v.  Lede- 
Imr,  I.  8.  198. 

Eltner  t.  Eiteriti,  (Schild  fttnfraal  von  Roth  und  Silber  quer  und 
durch  eine  Spitze  getheilt,  ttber  welcher  innerhalb  eines  Lorbeerkran- 
zes der  goldene  Namenszug  F.  III.  steht  und  in  der  blauen  Spitze  ein 
Pelican).  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1653  fftr  Zacharias 
Aagustin  Eitner,  königl.  böhmischen  Kammerexpeditor,  mit  dem  Prä- 
dicate :  V.  Eiteriz.  —  Zu  diesem  Geschlechte  gehörte  noch  Hans  Chri- 


—     78     — 

stoph  E.  V.  E.,  welcher  1720  als  kaiserl.  Ralh  zu  Breslau  lebte.  Spa- 
ter ist  der  Stamm  erloschen. 

Freih.  v.  Ledebur ,  f.  8.  IS>8  u.  III.  8.  247.  —  Sigbniacher,  V.  76. 

EUiing,  Freiherren.  Ein  aus  Niederbayern  stammendes,  nach 
dem  gleichnamigen  Schlosse  genanntes  Adelsgeschlecht,  welches  im 
14.  Jahrh.  nach  Niederösterreich  kam,  später  zu  Uaugsdorf,  Schral- 
tenthal  etc.  sass  ün'd  das  Oberst- Krblandkämmerer- Amt  in  Oester- 
reich  an  sich  brachte.  —  Hans  der  Eitzinger  kommt  urkundlich 
1318  als  Zeuge  und  Ulrich  Eitzinger,  geb.  1398  als  erster  Freih. 
vor.  l^prselbe  soll  den  Herrenstand  1439  erhalten  haben,  doch  ist 
diese  Angabe  nicht  genau  nachzuweisen.  Der  Stamm  blühte  noch 
ins  17.  Jahrh.  hinein,  erlosch  aber  22.  Mai  1613  mit  Philipp  Chri- 
stoph Freih.  v.  E.,  Oberst-Erblandkämmerer  in  Oesterrcicb,  welcher 
1581  geboren  worden  war.  Die  Namen:  Eitzing,  Eyzing,  Eizing  und 
Einzing  sind  übrigens  gleichbedeutend,  wie. sich  deutlich  aus  dem  Ar- 
tikel :  Einzinger  v.  Einzing  ergiebt.  Die  dort  angeführten  IVf  ittheilun- 
gen  Gauhe's  nach  dem  Manuscr.  genealog.  beziehen  sich  nach  Allem 
auf  die  hier  in  Rede  stehende  Familie. 

Wi.H.ufrni,  II.  8.  379—391. 

Eka^t^.  Ekenfelil,  s.  E  c k  h  a r  t  v.  E  k  e  n f  e  1  d,  S.  27. 

Ekcnsteen.  Schwedischer  Adelsstand.  Diplom  vom  5.  April  1663 
für  Bernhard  Ekensteen.  —  Mehrere  Sprossen  des  Stammes  haben 
in  der  k.  preuss.  Armee  gestanden.  Ein  v.  E.  war  1843  k.  preuss. 
Steuerrath  zu  Swiuemünde  u.  der  Sohn  desselben,  Carl  Philipp  v.  E., 
starb  1853  als  Lieutenant  im  k.  preuss.  2.  Landwehr- Kegimente. 

frei/i.  V.  Lrdebur,  I.  8.  198  u.  III.  8.  247. 

Ekhardsberg.  s.  Schier  v.  Ekhardsberg. 

Elbel.  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht,  in  dessen  Hand  1520 
Wiltschkau  im  Kreise  Neumarkt  war  und  dessen  llauptliuie  sich  Ebel 
V.  Tunkendorf  schrieb,  welches  Stammgut  schon  im  17.  Jahrh.  an 
den  Rath  zu  Schweidnitz  verkauft  wurde.  Hans  und  Georg  v.  Elbel 
waren  noch  1626  Herren  auf  Keuleudorf  u.  McJsendorf  im  Kr.  Neu- 
markt, so  wie  auf  Tief-Hartmannsdorf  im  Kreise  Schönau,  auch  hatte 
die  Familie  Grünau  rtn  Schweidnitzschen  besessen.  Später  ist  das 
Geschlecht  erloschen. 

•       Sinapiu.%.    I.  8.  .350  u.  II.  8.  610.  —  Gauh^,  II.  251  u.  252.  -  N.  Pr.  A.  L.  I.  8.   121   u. 
VJ'2.  -   Frfiih.  V.   Uflehur,  I.  8.   l'.»8.  —  Siehmacher,  I.  61.  —  r.  Meding ,  III.   8.  151. 

Elben^  Eiben  eu  Elbenberg.  Altes  hessisches  Adelsgeschlecht,  wel- 
ches schon  im  14.  Jahrh.  vorkam  und  aus  welchem  Berthold  v.  Eiben 
der  39.  Abt  des  Stifts  Hersfeld  war.  Dasselbe  trug  Lehne  von  Nassau 
und  gehörte  zu  den  Burgmännern  zu  Dillenburg.  Die  Hauptlinie  in  Hes- 
sen erlosch  nach  Einigen  1536  mit  Curt  v.  E..  während  andere  ange- 
ben, dass  noch  1 668  in  Hessen  eine  Familie  vonElben  —  bei  Richtigkeit 
der  Angabe  wohl  kein  anderes,  sondern  das  hier  in  Rede  stehende 
Geschlecht  —  geblüht  habe ;  doch  hatten  sich  Zweige  nach  Sachsen 
und  OstpreuÄsen  gewendet,  wo  dieselben  noch  längere  Zeit  forlhlüh- 
ten.  Hans  Abraham  v.  Eiben  wohnte  der  feierlichen  Leichejiproces- 
sion  der  verstorbeneu  Gemahlin  des  Herzogs  Friedrich  Wilhelm  zu 


—     79     — 

Altenburg  bei  und  Kodameusdiel  im  Altenbuigischen  stand  1688  und 
noch  1752  der  Familie  zu,  in  Ostpreussen  aber  hatte  dieselbe  die 
Güter  Kaiischken,  Linken,  Neuendorf,  Sachcrau  und  Transsau  erwor- 
ben. Nach  der  Mitte  des  18.  Jahrhunderts  ist  der  Stamm  völlig  aus- 
gegangen. 

Müller,  Annal.  Saxoii.  8.  47a  —  Gauht  II.  S.  252.  —  Zedier,  VII F.  S.  r.9l.  —  Hn„nn,'l, 
he«<4is<he  Üeschichte  II.  S.  227.  —  Freih.  r.   Ledebur,  I,  S.  r.>8.  —  Sief>iinicfier,  I.    143. 

Elbenstefn^  s.  Niemetz  v.  Eibenstein. 

Elbenil«rf.  Ein  nur  dem  Namen  nach  von  v.  Ilellbach  aufge- 
führtes, erloschenes,  hessisches  Adelsgeschlecht. 

r.   Hellbach,  I.  8.  325.  *       * 

Elckershaisen,  Elckershausei^  genannt  Klöppel.  Altes  rheinlandi- 
sches, in  der  Wetterau,  im  Nassauischen  und  im  Trierschcn  vorge- 
kommenes Adelsgeschlecht,  dessen  Stammreihe  Humbracht  nach  1800 
bi*ginnt.  Dieter  v.  Elckershausen  lebte  um  1317  und  die  Urenkel 
desselben  nahmen  sämmtlich  nach  Anfange  des  15.  Jahrh.  den  Bei- 
namen: Klüppel  an.  Johann  v.  E.^^  genannt  von  K.  starb  157G  als 
Domherr  zu  Trier  und  Joerg  WUt^öim  K.  v.  E.  war  noch  1639  des 
deutschen  Ordens  Comthur  zu  Ellbigen,  Land-Comthur  in  Schwaben, 
k.  k.  Rath  u.  Kämm.,  wie  auch  Statthalter  der  Herrschaften  Freuden- 
thal und  Ellenberg  in  Schlesien.  Des  Letzteren  Bruders-Sohn,  Phi- 
lipp Adam  K.  v.  E. ,  wurde  Domherr  zu  Würzburg ,  verzichtete  aber 
auf  diese  Würde  1683  und  vermählte  sich  mit  einer  Gräfin  v.  Hatz- 
feid  und  Johann  Philipp  v,  E.  genannt  K.  starb  1685  zu  Würzburg 
als  Senior  Capituli.  —  Der  Stamm  blühte  ins  18.  Jahrh.  hinein,  er- 
losch aber  1726  iflit  dem  k.  k.  Oberstlieutenant  Franz  K.  v.  E. 

Uuinbracht,  Tab.  tÄ.  —  Schannat,  S.  75.  —  v.  Gauhe,  I.  S.  484.  —  r.  JiattHtein,  I.  8. 
H-'l.  —  Salrer.  S.  567,  5B8  u.  627.  —  Frh.  v.  Ledebur,  I.  S.  19«  u.  199.  —  Siebmacher,  II. 
81.  -   r.  Af^dinff,  II.  8.  157  u.   1,58.  —  i^uppl.  sii  Siebra.  W.  B.  VI. 28. 

Elilcnikirf.  Lüneburgisches  Adelsgeschlecht,  von  welchem  nui 
das  Wappen:  (Schild  von  Gold  u.  Roth  sechsmal  qaergetheilt)  durch 
das  Epitaphium  des  Abts  v.  Uaselhorst  in  der  Klosterkirche  zu  St 
Michaelis  in  Lüneburg  von  1642  bekannt  ist. 

r.   Meding,  I,  «.   143. 

Elilerh«rst.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  15.  Nov.  1782  für 
Johann  Ludwig  Elderhorst,  herzogl.  mekleuburg.  Geh.-Domainenrath. 

r.   Ilefner,  rueklenb.  Adol,  8.  8.  u.    Rrg&DE.-Bd.  8.  31. 

Eldcru,  Ellleren«  (Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  Im  goldenen 
Miltelschilde  fünf  2,  1  u.  2,rothe  Lilien.  1  u.  4  in  Roth  fünf  silberne 
Rauten  neben  einander:  Stammwappen  n.  2  u.  3  in  Gold  drei  .^chrä.u;- 
rechte  blaue,  von  einem  schwarzen  Löwen  ttberd^cHte  Balken).  Ltit- 
tichsches  Adelsgeschlecht,  welches Cronendal  1450,  Sartl546,  Eidern 
1555  und  Loye  1557,  letzteres  Gut  auch  noch  1607  besass.  Nebten 
Luye  hatte  dasselbe  in  der  genannten  Zeit  im  Rheinlande  auchKirch- 
oven  im  Kr.  Heinsberg  inne.  Später  ist  der  Stamm,  von  welchem 
Fahne  eine  Abstammung  gegeben  hat,  erloschen.  —  Es  gab  übrigens 
noch  zwei  andere  Familien  dieses  Namens,  welche  ganz  verschiedene 
Wappen  führten,  über  welche  aber  weitere  Nachweise  fehlen.  Die 
Eine  führte  nach  Siebmacher,  II.  113:  v.  E.  Rhcinländisch,  in  Silber 


—     80     — 

einen  goldenen  Querbalken  und  über  demselben  eine,  unter  ihm  aber 
zwei  Reihen  Eisenhütchen,  die  Andere  aber  in  Gold  ein  rothes Kreuz 
und  zwischen  den  Armen  desselben  je  fünf  ins  Kreuz  gesetzte,  gol- 
dene Steine. 

Fahne,  II.  8.  38.  —  Frii.  v.  Ledebui ,  I.  S.  191».  —  Suppl,  zu  Siebin.  W.  B.  I,  7 :  Kld«- 
reii,  Buroue. 

Elding  ^  T.  ■.  in  Eldiugen.'  Altes,  im  Lüneburgischen  begütert  ge- 
wesenes  Adelsgeschlecht,  von  welchem  schon  von  1370  sich  ein  Sie- 
gel im  Kloster -Archive  zu  St.  Michael  in  Lüneburg  befindet.  Die 
Familie  blühte  bis  in  die  zweite  Hälfte  des  17.  Jahrh.  hinein,  bis 
Hans  Ernst  v.  u.  zu  Eidingen  den  Mannsstamm  1672  schloss.  Der 
Name  des  Geschlechts  ging  mit  Ursula  v.  Elding  (auf  dem  Epita- 
phium zu  Lüneburg  Eldingk  geschrieben)  aus.  Dieselbe  war  mit 
Franz  August  v.  Estorff  vermählt  und  starb  1 678. 

V.  Meding,  I.  S.  144  u.  II.  8.  725. 

Elditten^  Elditt^  Eldith.  Altes,  stiftsfähiges  Adelsgeschlecht  im 
Halberstädtischen,  aus  welchem  CurlLudwig  v.  Elditten  1728  Joban- 
niterordens- Ritter  und  zum  CcWbur  von  Werben  designirt  wurde. 
Sprossen  des  Stammes  waren  bis  zur  Aufhebung  des  Hochstifts  Hal- 
berstadt in  der  Reihe  der  Prälaten  und  Domherren  und  der  letzte 
Subsenior  des  Stifts  und  einer  der  Electi  waren  aus  diesem  Geschlechte 
und  zwar  die  von  Jacobi  und  Siebenkees  genannten  Friedrich  Wil- 
helm Leopold  V.  E.  und  Carl  Ludwig  v.  E.  —  Die  Familie  war  im 
Magdeburgischen  1760  mit  Gross -Saltze  im  Kr.  Calbe  begütert  und 
hatte  schon  zu  Ende  des  16.  Jahrh.  in  Ostpreussen  die  Güter  Gielau- 
chen  und  Scharfenort  inne,  während  ein  den  NamAfl  der  Familie  füh- 
rendes Gut  derselben  zustand.  Im  17.  u.  18.  Jahrb.  wechselte  in 
Folge  neu  erworbener  Güter  der  Grundbesitz  des  Geschlechts  mehr- 
fach und  noch  1820  waren  in  der  Hand  desselben  die  Güter  Jancken- 
walde,  Klein-Klingbeck,  Podlak  und  Wobsau. 

Jacobi,  1800.  I.  8.  157  u.  158.  —  N.  l'r.  A.-L  II.  8.  123.  —  Frh.  v.  Lrdebur,  I.  8.  199 
u.  III.  8.  247.  —  HalberntÄdUcber  8tia4kaKiidcr  —  v.  Medingy  I.  8.  144  u.  145.  ~  8uppl. 
XU  Siebm.  W.  B.  I.  7.  —    Tyroff,  I.  46  ii.   Siebenkees,  I.  8.  347. 

Elends  Elendt^  v.  Elendsheini.  Reichsadel.  Diplom  von  1749  für 
Gottfried  Heinrich  Elend,  herzogl.  holsteinischen  Geh.-Legations-Rath, 
mit  dem  Prädicate:  v.  Elendsheim.  Der  Stamm  hat  fortgeblüht  und 
wurde  später  in  Ostpreussen  im  Pr.  Eylauschen  begütert. 

Handschriftl.  NotiE.  —  Freih.  v.  Ledebur,  lll.  S.  247.  —  Suppi.  zu  diebinachers  W. -B. 
IX.  13:  V.  RIent. 

Elerdt  (in  Gold  drei,  2  u.  1,  Tannenzapfen).  Eine  ursprünglich 
bürgerliche  Familie  in  Berlin,  aus  welcher  Christoph  Elerdt,  später 
k.  preuss.  Oberst,  1688  das  Gut  Radach  im  Kr.  Sternberg,  Provinz 
Brandenburg,  Reg.  Bez.  Frankfurt,  erwarb.  Der  ältere  Sohn  war  1704 
k.  preuss.  Rittm.  und  der  zweite  Sohn  Fähnrich.  —  Ein  Lieutenant 
V.  Elerdt  im  k.  preuss.  Regim.  v.  Stechow  kommt  1743  mit  dem  frei- 
herrlichen Titel  vor  und  ein  Hauptmann  Wilhelm  Friedrich  v.  Elerdt 
starb  1800  in  Curland.  —  lieber  eine  Standeserhöhung  ist  Nüheres 
nicht  bekannt. 

fy-h.  V.   Ledebur,  I.  8.  199. 


—    '81      — 

'  El«rn.    Reichsadelsstand.    Diplom  vom   24.  Sept.  1638  für  den 

Leibmedicus  D.  Johann  Eiern  zu  Lüneburg.  Der  Stamm  hat  fortge- 
blüht und  ein  k.  preuss.  Major  v.  Klern  war  1852  Commandeur  des 
Spremberger  Bataillons  des  12.  Landwehr- Regim. 

Frtih.  V.  d.  KnesebfCk,  8.   123.  —   Freift.  r,    bedebur,  1.8.  19^  und  IM.  S.  247. 

Elfen^  s.  Elfen  v.  Painiigl. 

Elger  r.  Elgenfeld.  Erbländ.-österr.  Adelsstand,  piplom  von  1 808 
für  Franz  Elger,  k.  k.  Unterlieutenant  bei  Freiherrn  v.  Vogelsang- 
Infant. 

Megtrle  r.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  S.  277. 

Elgger  ?.  rr«hberg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1816  für  Carl  Elgger,  k.  k.  pensiouirten  Generalmajor,  mit  demPrä- 
dlcate:  v.  Frohberg. 

Mtgerle  9.  Mühlfeld,  Ergäna.-Bd.  8.  276. 

Eliaty  Ritter  wA  fidle.  Reiclis-Ritterstand.  Diplom  von  1789  für 
Paul  Eliat,  Grosshändler  zu  Niescheu  in. Klein -Russland,  mit  dem 
Pr&dicate :  Edler  v. 

Handsehiiftl.  Notis.  ~  Suppl.  sa  8iebm.  W.   B.  XI.  6. 

Eliatsckeck  r.  Siebe nbirg^  Vreilierren.  Erbländ.-österr.  Freiherrn- 
stand.  Diplom  vom  19.  April  1851  für  Wenzel  Eliatscheck  Edlen  v. 
Siebenbnrg,  k.  k.  Feldmarschall -Lieutenant  u.  Militair-Gommkndeur 
für  Tirol  u.  V^orarlberg.  Derselbe,  geb.  1779,  war  als  k.  k.  Oberst  u. 
Regiments-Commandant  11.  August  1834,  in  Anerkennung  einer  mit 
Auszeichnung  vollendeten  38jährigen  Dienstzeit,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  v.  Siebenburg,  in  den  erbländ.-österr.  Adelsstand  erhoben  wor- 
den, war  dann  zum  General  und  Truppenbrigadier  in  Tirol  gestiegen, 
erlangte  später  die  im  Eingange  des  Artikels  angegebene  hphe  Stel- 
lang und  trat  hierauf  1850,  nach  fast  55jähriger  Dienstleistung,  in 
den  Ruhestand.  Aus  seiner  Ehe  mitFranzisca  Romana  Willner,  gei>. 
1796,  verm.  1815,  entsprossten,  neben  drei  Töchtern,  den  Freiinnen: 
Charlotte,  geb.  1816,  Emilie,  geb.  1825,  und  Gabriele,  geb.  1830, 
drei  Söhne,  die  Freiherren:  Eduard,  geb.  1818,  Hugo,  geb.  1831  u. 
Maximilian,  geb.  1839.  —  Freih.  Eduard,  k.  k.  Hauptmann,  ver- 
mählte sich  mit  Mathilde  Institori  Edlen  v.  Mossocz,  geb.  1833,  aus 
welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  Elisabeth,  geb.  1856  und  Fran- 
zisca,  geb.  1^858,  drei  Söhne  stammen:  Hugo,  geb.  1853,  Eduard, geb. 
1854  u.  Rudolph,  geb.  1855. 

Geueal.  Taschenb.  der  frelh.  Haus.  1857  8.  169  u.  170  u.  18ä9.  S.  171  u.  172. 

Elkai  T.  Elkansberg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand  mit  dem  Prä- 
dicate: V.  Elkansberg.  Die  Familie  E.  v.  E.  in  Wien  wurde  1825 
in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen.  Dieselbe  gehört 
ilem  Wappen  nach:  (in  Blau  ein  silberner  Sparren,  welcher  rechts 
von  einem  Mercurstabe ,  und  links  von  einem  im  linken  Obereck  be- 
gleiteten Stern  beseitet  ist  und  unter  welchem  in  Wasser  auf  grünem 
Dreiberge  ein  in  der  linken  Kralle  einen  Stein  haltender  Kranich 
steht)  wohl  zu  dem  Handelsstande. 

W.  B.  d.  Kirr.  Bayern.  X.  20    —  v.   Hefner,  T»ayer.  Adel,  Tai».  84  u.  S.  76. 
Knetehke^  Dfutsdi.  AdeU-I^ox.  \\\.  6 


-     82'  ^ 

Ellebrtcht.  Ein  ursprfinglich  westphftlisches  Adelsgeschlecht, 
welches  später  nach  Ostprenssen  and  Dänemark  gekommen  ist.  An- 
ton Günther  Y.  E.  war  1651  kurbrandenhnrgischer  Oberstwachtmei- 
ster bei  dem  Regimente  Witgenstein  nnd  später  k.  dänischer  General- 
lieutenant und  Casimir  Heinrich  v.  E.,  k.  preuss.  Major,^  besass  1737 
und  noch  1752  die  Güter  Sporwitten  und  Waldhansen.  Nach  dieser 
Zeit  ist  der  Name  erloschen. 

9.  Steinen,    I.   Tab.  18  u.  8.  936.    —   N.  Pr.   A.  -  L.  V.  8.   145.    -  Freih.  r.  Ledehur,  I. 
8.   199. 

Ellen.  Ein  zum  Fuldaischen  Lehnshofe  gehöriges,  schon  1451 
vorgekommenes  Adelsgeschlecht. 

Schannat,  I.  8.  lU.  —  v.  Meeting,  L  8.  145. 

EUenbacli ,  Elnbach  (Schild  von  Silber  und  Roth  in  vier  Reihen, 
jede  von  dr^i  Steinen,  geschacht  mit  einer  den  ersten  Platz  der  obern 
beiden  Reihen,  also  ein  Sechstheil  des  Schildes  einnehmenden,  mit- 
hin läuglicht  schmalen,  rothen  Vierung,  welche  mit  einer  silbernen 
Lilie  belegt  ist).  Altes,  schwäbisches  Adelsgeschlecht,  welches  v. 
Uattstein  im  grossen  Specialregister  zu  dem  Adel  des  Niederrheins 
rechnete,  und  welches  mit  dem  ebenfalls  schwäbischen  Adelsge- 
schlechte  y.  Eilerbach,  s.  jden  betreffenden  Artikel,  wie  die  Wappen 
ergeben,  nicht  zu  verwechseln  ist.  —  Der  Stamm  blühte  noch  ins 
17.  Jahrb.  hinein,  bis  Johann  Diether  von  Eilenbach,  Amtmann  zu 
Winterberg  (im  Kr.  Andernach),  1603  denselben  schloss. 

Humbracht,  8.  289.  —  Sckannai,  8.  75.  —  Frh.  v.    Ledebur ,  I.  8.  199.   —   r.    Meding. 
II.  8.  158  u.  159. 

EUenbergi  EUenberger.  Niederländisches  Adelsgeschlecht,  aus 
welchem  besonders  im  17.  Jahrb.  Johann  Carl  v.  E.  bekannt  worden 
ist.  Derselbe  diente  zuerst  mit  Auszeichnung  in  der  k.  dänischen 
Armee,  trat  dann  als  Generalmajor  in  k.  gross-britannische  Dienste, 
wurde  den  Alliirten  in  den  Niederlanden  gegen  Frankreich  zu  Hülfe 
geschickt,  sollte  1694  die  Festung  Dixmuyden  vertheidigeu,  übergab 
aber  dieselbe,  gegen  ausdrücklichen  Befehl  seines  Kriegsherrn,  an 
den  französischen  Marschall  Villeroy  und  bahnte  demselben  denWeg 
zur  Beschiessung  der  Stadt  Brüssel.  Vor  ein  Kriegsgericht  gestellt, 
traf  ihn  der  strengste  Spruch  desselben.  Später  wurden  wegen  seiner 
früheren  Verdienste  die  eingezogenen  niederländischen  Güter  den 
Kindern  zurückgegeben.  Nach  Allem  gehörte  zu  seinen  Nachkommen 
der  k.  preuss.  Geh.-Rath  v.  Ellenberger,  welcher  1725  in  den  Ruhe- 
stand trat  und  noch  in  demselben  Jahre  zu  Berlin  starb.  Sein  gros- 
ser Reichthum  fiel,  da  er  unvermählt  gewesen,  an  seine  Verwandten. 

Europ.  Fama.  VIT.  8.  733  ii.  798.  —  Oauhe,  11.  S.  252  a.  253. 

EUeili«fen.  Ein  im  Hraunschweigischen  begütert  gewesenes  Adels- 
geschlecht, dessen  letzter  Sprosse  in  der  ersten  Hälfte  des  14.  Jahr- 
hunderts bei  einem  Streite  mit  dasselschen  Bürgern  umkam. 

Lettner,  dasselsche  u.  cinri-ckMche  Chronik,  8.  165.  a.  u.  6.   —  r.  UeUback,  T.  8.  826.— 
SiebfHoeker,  II.  124:  ▼.  B..  Braunschweigisch. 

Elteirieder.  Im  Königr.  Bayern  anerkannter  Adelsstand.  Aner- 
kennungsdiplom vom  24.  Februar  1819  für  Franz  Xaver  Jgnaz  Leon - 
hard  v.  Ellenrioder,  Fürstl.  Oettingcn-Wallersteinischen  Justiz-  und 


—     83     — 

Canzlei - Director  und  Geh.-Rath.  Derselbe  hatte  1813  von  dem 
Fürsten  Anselm  Maria  v.  Fugger-Babenhausen,  kraft  des  demselben 
zustehenden  grösseren  Comitivs,  einen  Adelsbrief  erhalten. 

p.  Lang.  Nachtrag,  8.  95.  —  W.  B,  des  Kgr.  Bayern,  V.  24.  —  r.  Hefner,  bayer.  Adel 
Tab.  84   u.  S.  75.  —   Kneichk«  ,    III.  H.   121. 

Eller  (Schild  v.  Blau  und  Gold  um  ein  rothes  Herzschild  gestän- 
dert).  Altes,  aus  dem  Stammhause  Eller  im  nassauischen  Amte  Ha- 
damar  stammendes,  rheinländisches  und  westphälisches  Adelsge- 
schlecht, welches  auf  Schraffenberg  im  Kr.  Opladen  schon  13ö4  sass, 
1424,  neben  einem  gleichnamigen  Gute  im  jetzigen  Kreise  Düsseldorf, 
die  Güter  Blick  und  Elbroich  in  demselben  Kreise,  so  wie  Buntebroich 
inne  hatte  und  im  16.  und  17.  Jahrb.  mehrere  andere  Güter  erwarb. 
In  Westphalen  war  bereits  1572  Summern  im  Kr.  Iserlohn  in  der 
Hand  der  Familie  und  zu  dieser  Besitzung  kamen  im  17.  Jahrhundert 
Bustede  im  Kr.  Bünde,  welches  noch  1810  dem  Geschlechte  gehörte 
und  mehrere  andere  Güter,  auch  erlangte  die  Familie  die  Würde  ei- 
nes Landdrosten  der  Grafschaft  Ravensberg.  —  Wolf  Ernst  v.  Elier, 
gest.  1680,  war  kurbrandenb.  Geh.  Kriegsrath,  General,  Oberster 
Ober  zwei  Regimenter,  Gouverneur  von  Minden  und  Sparenberg  etc. 
Derselbe  war  mit  Juliane  Charlotte  v.  Calcumr  gen.  Leuchtmar,  ver- 
mählt, aus  welcher  Ehe  mehrere  Kinder  stammten.  Einer  seiner 
Nachkommen  war  1806  Drost  zu  Berum  im  Ftirstenthume,  Ostfries- 
land und  ein  Anderer  k.  preuss.  Major  im  Regim.  v.  Hagken  zu  Ah- 
len.   Letzterer  starb  1813  und  hat  den  Stamm  geschlossen. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  122  u.  128.  —  Fahne,  I.  S.  Hl  u.  II.  S.  37  u.  88.  —  Frh.  v.  Ledebur, 
I.  8.   199  u.  III.  8.  247.  —  Siehmaeher,  II.   119:  v.  E.,  Rheinlandisch. 

EUer-Ebersteii^  Vreiherren^  s.  im  Artikel:  Eberstein,  auch  Frei- 
herren, S.  8  und  9,  sowie  W.-B.  d.  Preuss.  Monarchie,  III,  13. 

Ellerhacli.  (Schild  von  Gold  und  Grün  geviert,  ohne  Bild).  Altes, 
schwäbisches  Adelsgeschlecht,  welches  schon  im  Anfange  des  12. 
Jahrb.  vorkam  und  welches,  wie  das  Wappen  deutlich  zeigt,  von  der 
ebenfalls  schwäbischen  Familie  v.  Ellenbach^  s.  S.  82  ganz  verschie- 
den war.  Zu  demselben  gehörte  Burchard  v.  Eilerbach,  welcher  1 404 
als  Bischof  zu  Augsburg  durch  Streitigkeiten  mit  den  Bürgern  und 
Domherren  zu  Augsburg  und  mit  den  Herzogen  in  Bayern  das  Hoch- 
stift in  grosse  Misshelligkeiten  brachte.  —  Der  Stamm  erlosch  gegen 
Ende  des  16.  Jahrh  und  wurde  von  dem  Geschlechte  v.  Ulm  beerbt, 
welches  1622  bei  Erhebung  in  den  Freiherrnstand  das  Ellerbachsche 
Wappen,  s.  Feld  2  des  Freih.  v.  Ulmschen  Wappens,  in  sein  Wappen 
aufnahm,  * 

Hühner,  Hlttor.  polit..  VII.  8.  367.  ~  Qauhe ,  II.  8  2.^3.  —  Siebmacher,  II.  91.  — 
Matth.  a.  Bapp<>nheiin  tr.  de  origiiie  et  fütuilia  Dotniiioriim  de  Calatiti ,  8.  811.  —  Salvfr, 
8.  Sil.  —  V.  Meding,  III.  8.  165.  —  v.  Hefner,  ausgeat.  schwäbischer  Adel,  Tab.  2.  8.  10. 

Eitert,  Ellerdt  (in  Roth  ein  seine  Jungen  fütternder,  weisser  Pe- 
lican).  Ein  in  Ostpreussen  vorgekommenes,  von  der  Familie  v.  El- 
lerts,  s.  S.  84  wie  das  Wappen  ergiebt,  ganz  verschiedenes  Adelsge- 
schlecht, welches  Plathen  im  Kr.  Osterode  1704  und  noch  1733, 
Alt-  und  Neu-Pockracken  im  Kr.  Tilsit  1775  und  Kissitten  im  Kr. 
Pr-  £}r]au  1785  inne  hatte.  —  Plathen  besass  1 704  Christian  v.  E.,  k. 
J)reu8s.  Oberst-Lieutenant,  welcher  den   Stamm   durch  zwei  Söhne, 

6* 


~     84      — 

Michael  und  Adam  v.  E.  fortsetzte.  Friedrich  Wilhelm  v.  Ellert,  k. 
preuss.  Oberst,  starb  2.  April  1792  und  war  wohl  der  Letzte  seines 
Stammes. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  445.  —  Frh.  v.   Ledebur,  I.  8.  199. 

Ellerts  (Schild  geviert :  1  in  Blau  eine  goldene  Sonne;  2  und  3 
in  Roth  ein  silberner  Pfahl  und  4  in  Blau  ein  goldener  Mond).  Ein 
im  Kgr.  Preussen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  mit  den 
Familien  v.  Elerdt  und  v.  Ellert,  s.  die  angegebenen  Wappen,  nicht 
zu  verwechseln  ist.  Ein  Sprosse  desselben  war  1843  Bergrath  und 
Justitiar  in  Dortmund  und  1847  Geh.  Justizrath  in  Berlin  und  ein 
Fräulein  Sophie  v.  Ellerts  1843  Canonissin  im  Stifte  Gesecke. 

N.   Pr.  A.-L.  II.  8,  128  u.  VI.  8.  137.  -   Frh.  v.  Ledebur,  I.  8.  199  u.  III.  «.  247. 

Ellgai^  s.  Bodeck,  Bodeck  zu  Elgau,  Bd.  I.  S.  504— 506.^ 
Ellgier  n  Ehrenwerth.    Galizischer  Adelsstand.  Diplom  von  1788 

für  Gabriel  Ellgier,  General-Commissair  der Scipionischeu  Herrschaft 

Skolot,  mit  dem  Prädicate:  v.  Ehrenwerth. 

Megerle  r.   Mühl/fldy  Ergänz.- Bd.  8.  278. 

Ellgitli;  s.  Kloch  auf  Ellguth,  Freiherren. 
«  Ellingen.    Altes,  längst  erloschenes,  märkisches  Adelsgeschlecht, 

aus  dem  gleichnamigen  Stammsitze  beiPrenzlau,  welches  vom  13.  bis 
15.  Jahrh.  urkundlich  vorkommt.  Busso,  Drosekin  et  Gerhard  Mili- 
tes  de  Ellingen  erscheinen  1286  in  eioem  Boitzenburgischen  Kloster- 
briefe, und  Otto  de  Ellinghen,  Schenk  der  Markgrafen  von  Branden- 
burg, tritt  1288  als  Zeuge  in  der  Schenkung  der  Markgrafen  Otto 
und  Conrad  tlber  ein  Talent  jährlicher  Kente  an  das  Sabinenkloster 
auf.  Janicke  v.  Ellingen  lebte  1375  auf  seinem  Rittersitze  in  Kla- 
kow  und  Parseyne  v.  E.  war  noch  1431  Zeuge  bei  dem  Kaufe  über 
Strehl  zwischen  Claus,  Wilke  und  Otto  Gebrüder  v.  Arnim  und  Claus 
Schnitzen. 

Grvndemann,  8.  187.  —  Codex  Bräiideiib.  XIII.  8.  39  u.  225.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  146. 

ElirichshauseB^  Elrichshausen^  fi-eiherren.  Eins  der  ältesten  frän- 
kischen Adelsgeschlechter,  welches  dem  ehemaligen  Reichsrittercan- 
ton  Ottenwald  in  Folge  deiner  Besitzungen,  so  wie  auch,  früher  dem 
Canton  Kocher  in  Schwaben  einverleibt  war  und  welches  bei  vielen 
deutschen  Hochstiften  und  im  deutschen  Orden  vielfach  aufgeschwo- 
ren hat.  Das  gleichnamige  Stammhaus  liegt  in  Franken  und  auf  dem- 
selben soll  die  Familie  schon  in  früherer,  dunkler  Zeit  gelebt  haben. 
Für  das  Alter  derbelben  spricht  hinlänglich  das  geschichtlich  Fest- 
stehende: Siegfried  v.  E.  war  schon  1286  Fürst-Bischof  zu  Augsburg 
und  Conrad  v.  E.  von  1441—1450,  so  wie  Ludwig  v.  E.  von  1450 
bis  1467  Fürst  und  Hochmeister  des  deutschen  Ordens.  —  Die  forl- 
laufende Stammreihe  des  Geschlechts  fängt  mit  Conrad  v.  E.  an,  wel- 
cher um  1380  Landrichter,  Praefectus  der  Grafschaft  Greispach  war, 
sich  mitCatharina  v.  Seckendorff  vermählt  hatte  und  1424  starb.  Die 
Nachkommen  desselben  stifteten  die  Linien  zu  Schopfloch,  Breiteuau, 
Lobenbach  etc.,  welche  im  Laufe  der  Zeit  wieder  erloschen,  während 
der  Hauptstamm  dauernd  fortblühte  und  sjiäter  Hans  Christoph  v.  E., 
gest.  1617,  verm.  mit  Anna  Maria  v.  Eysac,  das  ganze  Besitzthum 


—      85      — 

des  Stammes  in  seiner  Hand  hatte.  Die  Enkel  desselben,  die  Söhne 
des  Johann  Friedrich  v.  E.,  gest.  1656,  k.  schwed.  Oberstlieutenants 
and  Commandanten  zu  Bobenhauseu  und  Ritterraths  des  Cantous 
Otteuwald,  zuerst  mit  Sophia  Truchsess  v.  Wollmershausen  und  dann 
mit  Anna  Dorothea  v. Adelsheim  vermählt:  Johann  Friedrich  und  Jo- 
hann Christoph  v.  E.,  stiften  zwei  neue,  noch  bestehende  Linien,  Fe- 
sterer die  ältere  zu  Neidenfels,  Letzterer  die  jüngere  zu  Assumstadt. 
—  Die  ältere  Linie,  früher  die  neidenfelser,  heisst  jetzt  die  jaxthei- 
mer  und  umfasst  die  Nachkommenschaft  des  Johann  Friedrich  v.  E  , 
gest.  1675  und  vermählt  mit  Johanna  Sibylla  v.  EUrichshausen-Lo- 
benbach.  Von  ihm  läuft  die  Stammreihe  seiner  Linie,  wie  folgt,  fort: 
Albrecht  Friedrich:  Barbara  Sophia  Cordulav.  Würzburg;  — Carl  Lud- 
wig zu  Neidenfels  und  Satteldorf,  geb.  1701,  fürstl.  Würzburgischer 
Hauptmann:  Elisabeth  Antonia  Freiin  v.  Bibra,  verm.*  1733,  gest. 
1746;  —  Ludwig  Wilhelm  Philipp,  gest.  1792,  Herr  auf  Neidenfels, 
Jaxtheim  etc.:  Caroline  Amalie  Luise  Senft  v.  Sulzburg;  —  Carl 
Gottfried  Wilhelm,  gest.  1851,  Herr  auf  Jaxtheim  und  Antheil  Ma- 
tzenbach im  Kgr.  Württemberg;  Louise  v.  Falkenhausen,  geb.  1780, 
verm.  1803;  —  Freiherr  Gottfried,  geb.  1814,  jetziges  Haupt  der  äl- 
teren, jaxtheimer  Hauptlinie,  Herr  auf  Jaxtheim  und  Antheil  Matzen- 
bach, k.  württemb.  Rittmeister,  verm.  1834  mit  Amalia  Freiin  w.  Stet- 
ten,  geb.  1817.  Die  beiden  Schwestern  des  Freih.  Gottfried  sind: 
Freiin  Maximiliana,  geb.  1808,  Stiftsdame  zu  Oberstenfeld  und  Freiin 
Luise,  geb.  1810,  verm.  1833  mit  dem  Doctor  medic.  Stettenbacher 
zu  Pappenheim.  —  Die  jüngere  Haupt-Linie  zu  Assumstadt,  welche, 
s.  unten,  durch  drei  Söhne  des  Freiherrn  Eberhard  Ludwig,  die  Frei- 
herren Wilhelm,  Ernst  und  Carl,  sich  in  drei  Speciallinien :  die  äl- 
tere assumstädter  Speciallinie,  die  mittlere,  auch  maisenhölder  und 
die  jüngere  schied,  umfasst  die  Nachkommenschaft  des  Johann  Chri- 
stoph V.  E.,  gest.  1 690,  verm.  mit  Maria  Cunigunde  Kolbin  von  Rhein- 
dorf. Von  ihm  läuft  die  Stammreihe  dieser  Linie,  wie  folgt,  fort: 
Johann  Friedrich:  Juliana  Magdalena  Freiin  v.  Neipperg;  —  Eber- 
hardt  Friedrich  Wilhelm,  Herr  auf  Assumstadt  und  Züttlingen :  Ca- 
tharinav.Gemmingen-Hornberg;  —  Eberhard  Ludwig,  gest.  1799,  k.  k. 
Kämm,  und  Rittmeister:  Philippine  Marie  Caroline  Freiin  Schilling 
V.  Canstadt,  gest.  1837;  —  Wilhelm  Julius  Ludwig,  gest.  1832,  älte- 
rer Sohn  des  Freih.  Eberhard  Ludwig  und  Stifter  der  älteren  assura- 
stftdter  Speciallinie,  Herr  auf  Assumstadt,  k.  württemb.  Kämm,  und 
'Dirc^r  des  forstwissensch.  Instituts  zu  Hohenheim:  Wilhelmine 
Grf.  V.  Gronsfeld-Diepenbroick  zu  Limpurg-Sontheim,  gest.  1858 
(war  in  zweiter  Ehe  vermählt  mit  Ludwig  Grafen  zu  Erbach-Schön- 
berg);  —  Freih  Alfred,  geb.  1819,  Haupt  der  älteren  assumstädter 
Speciallinie:  k.  württ.  Hauptmann.  Die  drei  Brüder  des  Letzteren 
sind,  neben  drei  Schwestern,  von  welchen  die  niittlcre.  Freiin  Mal- 
wine,  mit  Werner  Freih.  v.  Spörcken,  hannov.  Ritterguts-Besitzer, 
vermählt  ist:  Freih.  Otto,  geb.  1821,  k.  k.  Rittm.;  Freih.  Ernst,  geb. 
1822  ü.  Freih.  Carl,  geb.  1823,  k.  württ. Oberlieutenant.  —Die  mitt- 
lere assumstädter  (maisenhölder)  Speciallinie,  bildet  Freih.  Friedrich, 


—      86      — 

geb.  1792,  mittlerer  Sohn  des  Freiherren  Eberhard  Ludwig,  s.  oben 
und  Bruder  der  Freiherren  Wilhelm  und  Ernst,  grossh.  bad.  Kam- 
merherr und  Geh.  Rath,  verm.  1819  mit  Henriette  Freiin  v.  Schil- 
ling V.  Cinstadt,  gest.  1840.  —  Der  Stifter  der  jüngeren  assumstäd- 
ter  Speciallinie  war  Freib.  Ernst,  gest.  1855.  k.  württemb.  General- 
major und  erster  Adjutant  Sr.  Maj.  des  Königs,  verm.  mit  Mathilde 
Grf.  V  Beroldingen,  geb.  1807.  Aus  dieser  Ehe  entsprossten,  neben 
zwei  Töchtern,  Freiin  Pauline,  geb.  1825,  verm.  mit  Hermann  Freih. 
V.  Gemmingen-Hornberg  zu  Babstadt  und  Freiin  Wilhelmine,  geb. 
1833,  zwei  Söhne,  Freih.  Carl,  geb.  1829,  k.  württemb.  Oberlieute- 
nant u.  Freih.  Joseph,  geb.  1832,  k.  württemb.  Lieut.  bei  der  Leib- 
garde zu  Pferde. 

Fasforius,  Fraueon.  rcdiviva,  8.458.—  TTarfknoch,  Alt-  und  Neu-Preiissetj,  II.  cap,  2.  — 
(rauhe,  I.  8.  4.'<5.  —  v.  Hattgtein,  II.  .S.  8«>  ii.  Tab.  l.  —  Bittd ermann  ,  Catiioii  Ottenwald, 
Tab.  208-'il7.  — *Sa/r«r,  S.  -Ji<6,  310  u.  311.  —  N.  Geueal.  Handbiicb,  1777  8.  58  u.  59  uud 
177S  I.  S.  ."ie— 58.  —  Mader  ,  reichsrittrrschaftl.  Magaiin,  XII.  8.  476.  —  N.  Pr.  A.-L.  II. 
8.  vr.\.  —  Catt ,  Adelsbucb  d.  Kgr.  Württeml».  8.  182—187.  —  Oeneal.  Taschenb.  d.  freih. 
Häuirr,  1S49  S.  104—107.  IS'.MS.  104-106  ii  1857  8.  lTO-172,  —  Frh.  r.  Ledfbur,  I.  8.199 
H.  200.  -  Siebmacher,  I.  108:  v.  Klrichshaus^ii,  Fränkisch.  —  v.  Meding,  II.  8  159:  v.  KI- 
rubohnuHCu.  —  Stippl.  zu  8iebni.  W.-H.  II.  15.  —  Tiiroff ,  I.  63  u.  Siebenkee»,  1.  8.  347  u. 
348.  —  W.-B.  d.' Kgr.  Wörttemb<rn  Nr.  Sl  u.  8.  27:* Freih.  v,  B.  —  ».  Hefner,  württemb. 
Adel.  Tal».  H  n.  8.  7    —   Kneichke,  I.  S.   137  u.  138. 

Ell«.  Ein  ursprünglich  Wälschtirol  angehörendes  Adelsgeschlecht, 
welches  im  16.  Jahrh.  nach  Niederösterreich  kam  und  hier  bis  gegen 
die  Mitte  des  18.  Jahrh.  blühte,  in  welcher  Zeit  dasselbe  3.  Sept. 
1746  mit  Joseph  Anton  v.  Ello  erlosch. 

Mhigrill.  II.  8.  391  u.  392. 

Ellr«dtj  auch  Vi-eiherreii  und  ttrafen.  (Freiherrliches  Wappen: 
Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  Im  rothen  Mittelschilde  ein  schräg- 
rechter, mit  drei  rothen  Rosen  belegter,  silberner  Balken.  1  und  4 
in  Silber  ein  rechtssehender,  schwarzer  Adler  und  2  und. 3  von  Blau 
und  Silber  sechsmal  quergestreift.  Gräfliches  Wappen  :  Schild  drei- 
mal der  Länge  nach  und  einmal. quer  getheilt,  8feldrig  mit  Mittel- 
schilde. Der  Mittelschild  und  die  Felder  2,  3,  6  und  7,  somit  die 
mittleren  Felder  des  Schildes,  zeigen  den  Mittel-  und  den  Haupt- 
schild des  freiherrlichen  Wappens  ;  1  uud  8  in  Silber  ein  schrägrech- 
ter, wellenweise  gezogener,  rother  Balken  und  4  und  5  in  Roth  eine 
weisse  Kirche  mit  nach  rechts  stehendem,  spitzigen  Thurme.  Adeli- 
ges Wappen  nach  demDiplome  von  1764:  Schild  mit  Schildeshaupte. 
Im  silbernen  Schildeshaupte  drei  neben  einander  stehende,  sechsblftt- 
terige,  rothe  Rosen.  Schild  durch  eine  aufsteigende  Spitze  lÄ^Apet 
Felder  getheilt :  1  und  2,  reclits  und  links,  in  Blau  ein  einw&ijta?^^ 
kehrter,  goldener  Löwe  und  3,  in  der  Spitze,  in  Silber  ein  goldäf>i^4 
wehrter,  schwarzer  Adler).  Reichs-Freiherrn-  und  Grafen-  uiid* 
Reichsadelsstand.  Freiherrn-Diplom  von  1759  für  Philipp  Ellrodt, 
raarkgräfl.  brandenb.-bayreuthschen  Geh.  Rath  etc.;  Grafendiplom 
von  1763  für  denselben  und  Adelsdiplom  von  1764  für  Wolfgang 
Friedrich  Ellrodt,  markgräfl.  Brandenb.-Bayreuthschen  Regierungs- 
rath.  -  Philipp  Graf  v.  Ellrodt ,  Herr  auf  Reipolzkirchen,  starb 
1.  Jan.  1767,  nachdem  sein  einziger  Sohn,  Friedrich  Gr.  v.  E.,  Herr 
auf  Neudrossenfeld,  markgr.  Brandenb.-Bayreutli.  w.  Geh.  Rath  und 
Comitial-Gesandter  zu  Regensburg,  ohne  männliche  Nachkommen  zu 


—      87  — 

hinterlassen,  schon  23.  Nov.  1765,  also  vor  dem  Vater,  gestorben 
war :  somit  ist  der  gräfliche  Stamm  mit  dem  Empfänger  des  Freiherrn- 
und  Grafen-Diploms  wieder  ausgegangen.  —  Wolfgang  Friedrich 
V.  EUrodt,  s.  oben,  soviel  bekannt  Braders-Sohn  des  Grafen  Philipp,, 
setzte  seine  Linie,  in  welche  er  dei)  Adel  gebracht  hatte,  fort  und 
von  ihm  stammen  die  später  in  Prenssen  vorgekommenen  v.  Ellrodt 
ab.  Tyroff  gab  1791  das  Wappen  eines  Fttrstl.  Brandenburg.  Kam- 
merherrn und  Majors  v.  E.  und  Siebenkees  sagt,  dass  im^  genannten 
Jahr  ein  v.  E.  k.  preuss.  Major  und  ein  anderer  Hauptmann  gewesen 
sei.  —  Später,  1806,  standen  zwei  Gebrüder  v.  E'.  in  der  k.  preuss. 
Armee.  Der  Eine  war  Stabs-Capitain  und  Werbe-Inspections-Adju- 
taut,  trat  1807  aus  dem  activen  Dienste  nnd  lebte  noch  1830  zu 
Frankfurt  a.M.,  der  Andere  aber  schied  1820  alsCapitain  und  Kreis- 
officier  bei  der  Gensdarmerie  aus  dem  Dienste,  lieber  ein  weiteres 
Fortblühen  der  Familie  fehlen  Nachweise. 

N.  Pr.  A.-L.  II  8.  123.  -  Frh.  v.  Ledebur,  I.  8,  200  n..  III.  8.  247.  —  Suppl.  su  Sieh- 
machers  W.-B.  JI.  17:  v.  Kllrud  auf  u.  su  Droüeu ;  III.  19:  Gr.  v.  E.  xu  Keipoltskirchen  und 
III.  2  :  Freih.  v.  E.  ~  Ttirof,  1.  65;  v.  E.  u.  Siebenkees^  I.  S.  8«.—  KntMchke,  III.  S.  121 
u.  122. 

Ein.  Fränkisches,  schon  1260  vorgekommenes,  durch  Besitz  der 
Güter Rimpach,  Klingenberg  etc.  der  reichsunmittclbaren  Ritterschaft 
des  Cantons  Rhön-Werra  einverleibt  gewesenes,  mit  Wilhelm  v.  E., 
Herrn  zu  Klingenberg,  1444  erloschenes  Adelsgeschlecht. 

Biedermann,  Cniiton  Rhon-Werra,  Tab.  385. 

Ebne.  Altes,  braunschweigisches,  aus  dem  Stamme  der  Freiher- 
ren V.  Bederkasse  entsprossenes  Adelsgeschlecht,  welches  mit  Johann 
V.  Elme  1485  erloschen  ist. 

Mtuihard,  S.  223. 

ElnieUt  Ein  früher  im  Braunschweigischen  und  Oldenburgischen 
vorgekommenes  Adelsgeschlecht,,  welches  vor  Musshard's  Zeiten  im 
Bremenschen  angesessen  war. 

Muuhard,  8.  294. 

Elneid^rf^  auch  fi'eiherren.  (Schild  von  Gold  und  Roth  fünf- 
oder  sechsmal  quer  gestreift).  Altes,  stiftsfähiges,  oldenburgisches 
nnd  osnabrückisches  Adelsgeschlecht,  dessen  Freiherrenstand,  nach 
Angabe  der  Familie,  mindestens  seit  dem  17.  Jahrhunderte  aus  einem 
kaiserlichen  Documente  für  die  Söhne  des  Otto  v.  Elmendorff,  die 
beiden  Freiherren  Franz  Anton  Diedrich  und  Friedrich  Caspar  Adolph, 
nachzuweisen  Ist.  Dasselbe  soll,  der  Sage  nach,  im  Anfange  des  10. 
Jahrb.  sich  aus  Norwegen,  wo  es  den  Beinamen  der:  Starken  ge- 
führt habe,  an  der  Nordsee  zu  Jadelehe  im  Rüstlinger  Lande  nieder- 
gelassen haben.  Im  11.  Jahrh.  lebten,  so  fährt  die  Sage  fort,  zwei 
Brüder  Elmo  des  Stammes  am  Elmeudorfer  Meer  (Zwischenahner 
See),  wo  dieselben  auf  dem  Ammerlande  in  der  GrafschaftOldenburg 
grosse  Besitzungen  mit  der  Gerichtsbarkeit  zu  Zwischenahn  undEde- 
wecbt  inne  hatten.  Der  See  wurde  nach  der  Familie  das  Elmeudor- 
fer Meer  genannt  und  noch  jetzt  findet  sich  in  dieser  Gegend  ein 
Dorf  Elmendorf  und  eine  Waldung,  das  Elmendorfer  Holz.  Von  den 
erwähnten  Brüdern  wohnte  der  Eine  auf  der  Barg  zu  Zwischenahn, 


^      88     —       . 

der  Andere  zu  Elmendorf,  auf  drei  Hügeln,  welche  noch  unter  dem 
Namen:  Dreiberge  vorkommen.  1134  entstand  zwischen  Beiden 
Fehde,  in  welcher  der  Eine,  ungewiss  ist,  welcher,  im  Zweikampfe 
fiel.  Der  Ueberlebende,  mit  dem  Kirchenbanne  belastet,  floh  nach 
£lmeloh  in  der  Grafschaft  Delmenhorst  bei  Bremen,  wo  er  anfangs 
einsam  lebte,  bis  er  vom  Erz-Bischofe  zu  Bremen,  unter  dem  Ver- 
sprechen, den  Kirchenbann  ihm  abzunehmen,  umHttlfe  in  einer  Fehde 
mit  den  Herren  v.  Hodenberg  und  dem  Grafen  v.  Hoya  angegangen 
wurde.  Auf  den  Ruf  des  Elmendorfer  kam  bald  viel  Kriegsvolk  zu- 
sammen, mit  welcliem  der  Feind  überfallen  und  nachdem  Bremen 
entsetzt  worden  war,  hinter  Hoya  zurückgetrieben  wurde.  Dieser 
Elmendorfer  soll  später  eine  Burg  im  Weserstrome  erbaut  haben  und 
dann  in  einem  Kloster  gestorben  sein.  1287  tritt  Diedrich  v.  Elmen- 
dorpe  als  Zeuge  in  einer  Urkunde  des  Klosters  Rastede  auf  und  von 
ihm  an  beginnen  die  sicheren  Nachrichten  über  die  Familie.  Im  An- 
fange des  14.  Jahrb.  lebte  ein  Zweig  derselben  auf  seinen  Gütern  in 
der  Grafschaft  Vechta  und  namentlich  auf  der  Elmendorffs-Burg,  wel- 
che, als  Vechta  später  befestigt  wurde,  in  den  Bereich  der  Stadt  kam 
und  seit  1421  war  das  Gut  Füchtell  bei  Vechta  fortwährend  das 
Stammgut  und  der  Familiensitz  des  Geschlechts.  Sprossendes  Haupt- 
stammes haben  mehrfach  in  den  Hoch-  und  Domstiften  Hildesheim, 
Paderborn,  Lübeck  und  Osnabrück,  so  wie  zu  allen  Zeiten  bei  der 
Münsterschen  und  Osnabrückischen  Ritterschaft  aufgeschworen,  auch 
zog  ein  zweiter  Sohn  des  Herbordt  des  Aelteren  1560  mit  dem  Her- 
zoge Kettler  nach  Curland  und  wurde  der  Stifter  der  noch  inCurland 
blühenden  Speciallinie  der  Familie.  —  Die  urkundlich  feststehende, 
fortlaufende  Stammreihe  des  Geschlechts  beginnt  mit  Herbordt  dem 
Aelteren,  welcher  1532  mit  Gusta  v.  Langen,  genannt  Kreyenribbe, 
vermählt  war  und  läuft,  wie  folgt,  fort:  Herbordt  der  Jüngere,  gest. 
1608,  ältester  Sohn  Herbordts  des  Aelteren:  Anna  v.  Manell  a.  d. 
Hause  Landeck,  verm.  1573;  —  Johann,  gest.  1654:  Margaretha 
V.  Duythe  a.  d.  Hause  Landeck,  vermt  1606;  — Arnold,  gest.  1679: 
Sophie  Mete  v.  Kobring  a.  d.  Hause  Daren,  verm.  ie'41 ;  Johann  Otto, 
gest.  1708:  erste  Gemahlin:  Catharina  Elisabeth  v.  Lipperheide  a. 
d.  Hause  Ihorst,  verm.  1678  und  zweite  Gemahlin:  Anna  v.  Dorgelo, 
aus  d  Hause  Bretberg,  vem.  16^5;  —  Franz  Anton  Diedrich,  gest. 
1744,  Sohn  des  Johann  Otto  aus  erster  Ehe:  Maria  Friederike 
v.Dumpfstorff  a.  d.  Hause  Halstenbeck,  verm.  1709,  gest.  1753  (der 
Sohn  Johann Olto's  aus  zweiter  Ehe:  Friedrich  Caspar  Adolph,  verm. 
mit  Maria  Hedwig  Grf.  v.  Waffenberg,  starb  1767  als  k.  k.  General- 
major der  Infant,  ohne  Nachkommen);  —  Caspar  Franz,  gest.  1779, 
kurcöln.  Kammerh.  u.  w.  Geh.  Rath:  zweite  Gemahlin:  Franzisca  He- 
lena v.d.Hs^enad.HauseOpherdicke,  gest.  1773;  —Maximilian,  gest. 
1836:  Maria  Anna  Freiin  v.  Wrede  zu  Amecke  verm.  1797;  — 
Franz  Freih.  y.  Elmendorff,  Herr  zu  Fuchtel,  Elmendorffsburg,  Gr. 
Arkenstede,  Vosshagen,  Welpe,  Vehr  etc.,  1855  (neuere  Nachrichen 
Ober  die  Familie  fehlen)  Haupt  des  Stammes,  grossh.  oldenbug. 
Kammerh.,  verm.  1835  mit  Luise  Frciiu  Spiegel  v,  Desenberg-Bor-' 


—     89     — 

linghausen,  Erbin  zu  Borlinghausen  und  Willebadessen,  aus  welcher 
Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  Freiin  Caecilie,  geb.  1836  und  Freiin 
Maria,  geb.  1838,  ein  Sohn  entspross:  Freih.  Franz,  geb.  1837..— 
Die  dr-^i  Brüder  des  Freiherrn  Franz  sind,  neben  einer  Schwester, 
Eleonora  verw.  Freifrau  v.  Bösclager-Eggermühlen ,  Freih.  Carl, 
grossh.  oldenb.  Kanins rherr  und  Hauptmann;  Freih.  Friedrich,  k, 
bannov.  IJeut.  a.D.  (hat  sich  im  Staate  Illinois  angekauft)  undFreih. 
Ludwig,  Herr  zu  Müdlinghoven  und  Dahlhoff;  grossh.  oldenb.  Haupt- 
mann a.  D.  und  Kammerjunker,  verm.  1844  mit  Maria  Freiin  v.  Ker- 
kering-Borg,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchternj  M&ria,  geb.  1845, 
und  Franzisca,  geb.  1848,  drei  Söhne  stammen:  Otto,  geb.  1846, 
Carl,  geb.  1849  und  Maximilian,  geb.  1851.  —  Von  dem  Bruder  des 
Freiherrn  Maximilian,  dem  Freiherrn  Christoph,  geb.  1774,  Domherrn 
zu  Lübeck  und  Paderborn,  entspross  en  aus  der  Ehe  mit  Luise  Roh- 
den  eine  Tochter,  Caroline  und  zwei  Söhne,  Ferdinand  und  Ludwig. 
—  Durch  Besitz  eines  Burgmannshofs  in  Quakenbrück  im  Osnabrück- 
seben gehört  die  Familie  auch  im  Kgr.  Hannover  zu  dem  ritterschaft- 
lichen Adel  der  Osuabrtickischen  Landschaft. 

F^k.  9.  Krohuf,  I.  8.  268  u.  269  ii.  8.  389.  —  N.  Pr.  A.-L.  II  8.  123  n.  124.  -  Frh' 
9.  d.  Kne$«b€Ck,  8.  123.  —  Frh.  v.  Ledebur,  I.  8.  200.  ~  W.-B.  d.  Kgr.  Haiinov.  C.  38 
n.  8.  6.  ^ 

ElneMreich.  Eine  schwedische  Adelsfamilie,  aus  welcher  ein  Ca- 
pitain  v.  E.  1815  aus  k.  schwedischen  Diensten  in  die  k.  preuss.  Ar- 
mee eintrat.  Derselbe  stand  später  bei  der  4.  Invaliden-Compagnie 
zu  Wolgast. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  124.  —  Frh.  v.  Ltdebur,  1.  8.  200. 

ElniershaBsen^  Ellmcnüiausen^  Elniershaus.  Ein  in  den  Diemel-Ge- 
genden  Hessens,  im  Paderborns(;hen  und  im  Lippeschen  ansässig  ge- 
wesenes, wohl  in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrb.  ausgegangenes 
Adelsgeschlecht.  Die  v.  Eimershausen  kommen  1268  als  Burgmän- 
ner zu  Schwalenberg  vor;  Jutta  v.  E.  war  gegen  Ende  des  15.  Jahrb. 
mit  Albrecht  v.  Haxthausen  vermählt,  auf  dessen  Nachkommen  der 
Name  Eimershaus  als  Taufname  überging  und  Rave  Wilhelm  v.  E. 
und  Heinrich  Wilhelm  v.  E.  gehörten  noch  1649  zu  der  Ravensber- 
gischen  Ritterschaft. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  146.  —  Frh.  r.  L^debur,  I.  8.  200. 

Elmpt^  auch  freiherren  und  ttrafen.  Reichsgrafenstond.  Kur- 
pfälzisches Reichsvicariats-Diplom  vom  25.  Mai  1790  für  Johann 
Martin  v.  Elrapt,  k.  russ.  General-Lieutenant,  General-Commandan- 
ten  in  Liefland,  Erb-Starosten  zu  und  auf  Luschosno  etc.  —  Altes, 
rheinländisches  Adelsgeschlecht,  welches  den  Namen  von  der  Burg 
Elmpt  im  Geldernschen  bei  Erkelenz  angenommen  hatte  und  dessen 
späterer  Stammsitz  Burgau  im  Herzogthume  Jülich  bei  Düren  war. 
Letzterer  Sitz  war  ein  Lehn  von  Heinsbergund  hiess  früher  Au,  Auwe, 
später  Burg  zu  Au,  woraus  dann  zusammengezogen  der  Name  Burgau 
entstand.  Schon  1233  kommt  Gobelo  v.  Elmete  in  einer  geldern- 
schen Urkunde  vor  und  Wilhelm  v.  Elmpt  wurde  1475  mit  dem 
Schlosse  und  der  Herrlichkeit  Burgau  belehnt.  Derselbe  hatte  sich 
mit  einer  v.  Auwe,  Erbtochter  zu  Burgau,  vermählt  und  sein  Sohn 


.     -        —     90     — 

JühaoD  folgte  im  Besitze  vonRurgau.  — Die  fortlaufende  Stammreibe 
beginnt  mit  Ueinricb  Adam  v.  £.,  Herrn  zu  Burgau,  belehnt  1560 
und  von  1572—1577  Fürstl.  Jülichscher  Schenk.  Derselbe  hatte 
sich  1591  mit  Cäcilie  v.  Bongard  vermählt,  welche  1594  als  Wittwe 
vorkommt  und  aus  dieser  Ehe  entspross  Johann  Heinrich^  Herr  zu 
Elmpt,  verm.  zuerst  mit  Christine  v.  t>enz  und  später  mit  Anna  Ma- 
ria v.  Holtop.  Von  dem  Sohne  des  Letzteren,  Wilhelm,  Herrn  zu 
Dammerscheidt,  verm.  mit  Anna  Margaretha  v.  und  zu  Dammer- 
scheidt,  stammte  Caspar,  Herr  zu  Dammerscheidt,  dessen  Gemahlin 
dem  Namen  nach  nicht  bekannt  ist.  Der  ältere  seiner  drei  Söhne 
war.  der  obengenannte  Johann  M^tin  v.  E.  zu  Dammerscheidt,  Herr 
zu  Burgau  etc.,  welcher,  wie  angegeben,  den  Grafenstand  in  die  Fa- 
milie brachte.  Derselbe,  geb.  1726  und  gest.  1802,  später  k.  russ. 
General-Feldmarschall/hinler]ie8§  einen  einzigen  Sohn,  den  Grafen 
Philipp,  k.  mss.  General-Lieuteoant,  Herrn  auf  Gross-  und  Klein- 
Schwitten  in  Curland,  welcher  sich  1802  mit  Anna  Magdalena  v.  Ba- 
ranoflf,  seit  1798  verw.  Freifrau  Bönningshausen  v.  Budberg,  gest 
1845,  Erbfrau  der  SchwittenschenGtlter  in  Curland  und  später  Ober- 
hofmeisterin der  Grossftlrstin  Helene  Paulowna  von  Russland,  ver- 
mählte. Aus  dieser  Ehe  entsprossten  zwei  Töchter,  Grf.  Anna  Ma- 
ria, geb.  1807,  Hoffräulein  I.  M.  der  Kaiserin  Alexandra  von  Russ- 
land, welche  1852  in  Rom  starb  und  Grf.  Caecilie  Philippine,  geb. 
1812,  Hofdame  I.  M.  der  Kaiserin  Alexandra  von  Russland  und  Be- 
sitzerin des  Ritterguts  Burgau  bei  Düren  in  der  Preuss.  Rheinprovinz, 
welche  sich  mit  dem  k.  russischen  General-Adjutanten  und  General- 
Lieutenant  Joseph  V.  Anrepp  —  s.  Bd.  I.  S.  88  den  Artikel  v.Anrepp 
—  vermählte.  Der  Beschluss  des  k-  russischen  dirigirenden  Senats, 
dem  Letzteren  und  seinen  Nachkommen  die  Erlaubuiss  zu  ertheilen, 
Namen,  Titel  und  Wappen  der  Grafen  v.  Elmpt,  als  Vorfahren  der 
Gemahlin  des  General-Lieut.  v.  Anrepp,  mit  Beibehaltung  des  ange- 
stammten Familiennamens  nnd  Wappens,  anzunehmen,  ist  von  Sr. 
Maj.  dem  Kaiser  Nicolaus  von  Russland  6.  Mai  1853  genehmigt  wor- 
den. —  Die  freiherrliche  Linie  des  Stammes  hat  fortgeblüht  und  ist, 
während  die  gräfliche  Linie  laut  Eingabe  d.  d.  Nideggen,  12.  Aug. 
1830,  in  die  Grafenclasse  der  Preuss.  Rheinprovinz  unter  Nr.  18 
eingetragen  wurde,  der  Freiherrenclasse  dieser  Matrikel  in  der  Per- 
son des  Franz  Joseph,  Freiherrn  v.  Elmpt,  laut  Eingabe  d.  d.  Düs- 
seldorf, 12.  Juni  1829,  so  wie  des  Carl  Philipp  Freiherrn  v.  Elmpt, 
laut  Eingabe  d.  d.  Jülich,  5.  Aug.  1829,  unter  Nr.  41  einverleibt 
worden. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  146.—  Fahrm,  I.  S.  90,  mit  SUramtafel  u.  II.  S.  37  u.  217.  —  Deut- 
sche Grafeiih.  d.  Oegenw.  IIT.  8.  97  u.  9^.  —  Frh.  o.  Ledebur  ,  I.  8.  200  —  rjenonl.  Ta- 
Hcheab.  d.  grafl.  flauser.  135»  S.  39  u.  240  :  Or.  v.  Aurep-BIrapt  u.  histor.  Ta-^ohenb.  zu  dorn- 
selben,  8.  195.  —  Robem,  Klemeiit.  Werk,  I.  22.  — .  W.-B.  d.  Preuss.  Rheiuprovinz.  Tab.  32 
Nr.  64  u.  Tab.  83  Nr.  6.S  u.  8.  33  u.  34.  —  r.  Hefner,  preuss.  Adel,  Tab,  7  S.  6  u.  41.  — 
Nächstdem  auch  in  Bezug  auf  Aurcp-Elmpt  die  Bd.  I.  8.  89  augefubrten  Schriften. 

EUy.    Erbländ.-österr.   Adeisstand.     Diplom  von   1780  für  Jo- 
hann Baptist  Eloy,  Doctor  der  Medicin  zu  Gratz. 

MegeeU  r.  Mühlfeld,  Brganc.-Bd.  8.  278.  —  Snppl.  zu  Si^bm.  W.-B.  I.  10. 

Elp«is^  d'8lp«ii8,  8.  Delpont,  d'Elpons,  Bd.  II.  S  448. 


—     91     — 

Els^  Eist,  Ein  arsprünglich  nicderlflndisches  Adelsgeschlecht, 
welches  1563  AmeJiswerde,  unweit  Utrecht,  inpe  hatte,  später  auch 
iD  die  Rheinprovinz  kam  und  1737  mit  Lehmkulen  im  jetzigen  Kreise 
Leonep  begütert  war. 

/>*.  V.  Ledfhur,  III.  8.  247. 

EkaBAWsiiy  r.  Elsenai-Elianewskl.  Polnisches  Adelsgeschlecht, 
welches  mit  dem  deutschen  Orden  nach  Preussen  gekommen  sein  soll 
and  früher  sich  Elzanow  schrieb.  —  Lucas  v.  E.  war  1629  Castellan 
von  Culm  und  Adam  v.  E.  besass  in  der  Mitte  der  zweiten  Hälfte  des 
18.  Jahrh.  einen  Antheil  an  Gajewo  im  Kr.  Strassburg.  Um  diese 
25eit  war  die  Familie  auch  in  Westpreussen  mit  Ostrowitt  im  Kr.  Ma- 
rienwerder und  mit  Gr.  Turze  im  Kr.  Stargard,  so  wie  im  Posenschen 
mit  Jaxice  im  Kr.  Inowraclaw  begütert.  Albrecht  Jacob  v.  E.  stand 
als  Officier  bei  dem  Cadettencorps  in  Culm  und  trat  später  in  kk  li^s. 
Dienste  und  ein  Lieut.  v.  E.,  welcher  1806  zur  Invaliden-ComptJ||bie 
des  k.  preuss.  Infant-Regim.  v.Treskow  gehörte,  starb  1827  alsPre- 
nierlieut.  der  2.  Invaliden-Compagnie. 

K.  Pr.  A.-L.  V.  8.   147.  -  Frh.  r.  Letifbur,  I.  8.  200. 

Elsani«  Ein  in  Niederösterr.  von  1292 — 1397  vorgekommenes 
Adelsgeschlecht,  über  welches  Wi&sgrill .  einige  Nachrichten  gege- 
ben hat. 

Wüt^riU,  II.  8.  392  u.  393. 

Elsasser  r.  Crienewald^  Crinenwaldi  ■•  Winderegg.  Erbländisch- 
österr.  Ritter-  und  Freiherrnstand.  Ritterstands-Diplom  von  1702  für 
Franz  Ferdinand  Elsasser  v.  Grünenwaldt  und  Wunderegg  und  Frei- 
herrn-Diplom  von  1713  für  Franz  Adam  Elsasser  v.  u.  zu  Grienewald 
and  Wunderegg.     Der  Adel   war   durch  kaiserliches    Diplom  yöm 

15.  Jnli  1591  für  die  Gebrüder  Maximilian  und  Bernhard,  die  ElSite- 
ser,  in  die  Familie  gekommen. 

Mtyerle  p.  Mühlfeld,   Brgäiu.-Bd,  S.  54    u.  137.  —    Siebmacher,  III.  70.    —    9.  Hefner, 
tirolcT  Adel.  Tab.  &  a.  8.  5. 

ElscB.  Altes,  paderbornsches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleich- 
namigen Stammsitze  unweit  Paderborn.  —  Hermann  v.  E.  war  1428 
Drost  zu  Ravensberg  und  wurde  1438  mit  Kaldenhof  im  jetzigen 
Kreise  Halle  belehnt.  Die  letzte  Erbtochter  des  Geschlechts,  M{ir- 
garetha  v.;S.  zu  Kaldenhof,  starb  1656  und  mit  ihr  ging  auch  der 
Name  des  Stammes  aus. 

Frh.  V.   Ledehur,  I.  S.  200. 

EbeMia,  s.  Degen,  Edle'v.  Elsenau.  Bd.  II.  S.  437. 

Elseaberk  in  ttatting.  Oberpfälzisches  Adelsgeschlecht  aus  dem 
Schlosse  Gutting.  Ulrich  Klsenbeck  war  im  löwler  Bunde  gegen  den 
Herzog  Albrecht  und  in  den  Kämpfen  des  Bundes  wurde  das  genannte 
Scbioss  niedergebrannt.  Wig.  Hund  erzählt,  dass  Hans  Ulrich  E.  1583 
zu  ihm  gesagt  habe,  dass  er  Schloss  Gutting  wieder  aufbauen  wolle. 

Wig.   Hund,   III.  8.  297. 

Ebeahain.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1605.  Die  Vorfah- 
ren des  Geschlechts  waren  Salzburgische  Bürger  gewesen,  welche  im 

16.  Jahrh.  sich  emporschwangen.  Die  Familie  erbaute  unweit  Salz- 
borg das  Schloss  Elsenhaim  und  kam  in  bayerischen  Diensten  sehr 
xn  Ansehen.    Schon  1632  besassen  drei  Brüder  v.  E.  die  grossen  Hof- 


—     92     — 

marken  Wolnzacb,  Oberpöring  und  Haimming.  Der  Stamm  blühte 
bis  am  die  Mitte  des  18.  Jahrb.,  starb  dann  aus  und  wurde  von  der 
b'amilie  Ritz  v.  Sprinzensteiu  beerbt. 

Oberbayer.  Arch.  V.  8.  184. 

Elsh^lte.  Altes,  erloschenes  meklenburgisches  Adelsgeschlecht. 
Albrecht  vauE.  kommt  1270  in  einer  uckermärkisohen  Urkunde  vor; 
Hinrich  und  Achim  v.  E.  lebten  1443  und  1550  war  das  Geschlecht 
noch  im  Mekleuburgischen  begütert. 

Cod.  dipl.  Brandenb.,  XIII.   8.  263  —   r.  Medinfj.  1.  ^<.  Üb  n.  \H\. 

Elsheiti^  lelshdi  (in  Silber  ein  schwarzes  Kreuz).  Ein  in  der 
Uckermark^  in  Pommern  und  in  Ost-Preussen  vorgekommenes  Adels- 
geschlecht, welches  in  der  Uckermark  schon  1400  Grtineberg  im  Kr. 
Preodau  und  später  Göritz,  Luckow  und  Storckow  besass.  In  Poin- 
mejtu  war  dasselbe  1466  mit  Petershagen  und  Wollin  und  1562  mit 
Cnnow,  Gartz  und  Pinnow  angesessen  und  in  Ostpreussen  kamen 
Auklappen  und  Sergitten  im  Kr.  Pr.  Eylau,  sowie  Mageinen  in  die 
Hand  der  Familie:  dieselbe  blühte  in  das  17.  Jahrh.  hinein,  bis  Hans 
V.  E.,  Herr  auf  Grtineberg,  1621  den  Stamm  schloss. 

Grundmann,    8.  137.    —    Ledebur  ,    I.  8.  200   u.  III.  8.  247.    —    Pommern^ch.    W.-B.  I. 
Tab.  34. 

Elsh«li,  Elili«h-Blonering^  Elsh^lts-BUnierlug.  Franz  Eisholz, 
Sohn  eines  Kaufmanns  in  Berlin,  früher  k.  prenss.  Regierungs-Secre- 
tair  zu  Cöln,  später  Herz.  Sachsen-Coburg-Got haischer  Geschäftsträ- 
ger am  k.  bayer.  Hofe,  vermählte  sich  1833  mit  Josephe  Grf.  v.  Tör- 
ring,  Linie  zu  Seefeld,  geb.  1789,  wurde  in  den  Adelsstand  erhoben, 
fcbrieb  sich  v.  Elsholz-Blomering  und  machte  sich  als  Lustspiel- 
ij^ter  bekannt.  In  neuester  Zeit  wurde  derselbe  als  ehemaliger 
Geschäftsträger  am  k.  bayer.  Hofe  aufgeführt. 

Frh.  V.   UdelHtr,  III.  S.  247. 

Elsh«it,  s.  Heusden  v.  Eis h out,  Freiherren. 

Eisner.  (Schild  mit  Schildeshaupte.  Im  blauen  Schildeshaupte 
drei  goldene  Sterne  neben  einander  und  im  silbernen  Schilde  ein 
blauer  Löwe.  Der  k.  preuss.  General-Lieut.  Carl  Christian  v.  E.  er- 
hielt die  Königliche  Erlaubniss,  den  Schild  der  Länge  nach  getheilt, 
rechts  mit  dem  Schlosse  Crakau,  links  mit  dem  Löwen  de^  angestamm- 
ten Wappens  zu  führen).  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom 
20.  Febr.  1693  für  die  Gebrüder  Joachim  Tobias  und  Erüst  Ferdi- 
nand Eisner.  Schlesisches  Adelsgeschlecht,  welches  seit  1642  in 
Schlesien  und  namentlich  im  Breslauischen  begütert  ist.  —  Zuerst 
werden  Joachim  E.  und  der  Sohn  desselben,  Joachim  Georg  E.  ge- 
nannt. Des  Letzteren  Söhne  waren  die  beiden  angegebenen  Brüder, 
welche  den  Adel  in  die  Familie  brachten.  Von  den  Nachkommen 
standen  Mehrere  in  der  k.  preuss.  Armee  und  Zwei  derselben  stiegen 
bis  zur  General-Lieutenants- Würde.  Von  diesen  starb  der  Eine, 
wohl  der  Carl  Christian  v.E.,  Chef  desRegiments  Gensd'armen,  1808, 
der  Andere  aber,  welcher  zuletzt  Commandarit  der  Festung  Witten- 
berg war,  1815  zu  Dessau.  Der  Enkel  des  Ersteren  und  der  Sohn 
des   1831  verstorbenen  k.  prenss.  Rittmeisters   und  Landesältesten 


—     93     — 

Friedrich  Ludwig  Joacbim  v.  E.,  war  1836  Herr  auf  Zieserwitz  und 
ein  Anderer,  der  Landesälteste  v.  E.,  verm.  mit  einer  v.  Debschitz  a. 
d.  Hanse  llackscht^tz,  besass  Pilgramsdorf  bei  Goldberg.  —  Der  Be- 
sitz der  Familie  hatte  im  Laufe  der  Zeit  mehrmals  gewechselt.  Schon 
gegen  P^nde  des  17.  Jahrh.  waren  die  Gttter  Blaschwitz,  Sponsberg 
and  Tschirne  in  der  Hand  des  Geschlechts;  den  späteren  Besitz 
hat  Freih.  v.  Ledebur  genau  angegeben  und  zu  den  noch  in  neuestur 
Zeit  der  Familie  zustehenden  schlesischen  Gütern  gehören  nament- 
lich Pilgramsdorf,  Zieserwitz,  Niederadelsdorf  etc.  —  Von  den  jetzt 
lebenden  Sprossen  des  Stammes  ist  Benno  Joachim  y.  Eisner,  Ftlrstl. 
Schwarzburg  -  Soudershausenscher  w.  Geh.  Rath  u.  Staatsminister, 
Chef  des  Ministeriums  und  Dirigent  der  L  u.  IL  Abtheilung. 

Sinapius,  II.  8.  611.  -  Zedier,  VIII.  8.  939.  —  N.  Pr.  A.-L.  11.  8.  124.  —  frh.  w.  £*- 
dfhur,  I.  8.  2U0  u.  III.  8.  247.  —  8chleai8ohe9  W.-B.  Nr.  95.  —  t.  H€fn«r,  schwarzburj;. 
Adel,  S.  68. 

ElsMr  T.  Cr«Mw  (in  Gold  zwei  schräge  sich  kreuzende,  schwarze 
Baumstämme,  oben  und  unten  abgehauen  und  jeder  mit  ftinf  gestüm- 
melteu  Astenden  an  den  Seiten).  —  Ein  in  Schlesien  und  im  Gross- 
herzogthum  Posen  begütertes  Adelsgeschlecht,  welches  ein  Zweig  des 
alten,  berühmten,  böhmischen  Herrengeschlechts  Howora  ist.  —  Nach 
der  am  8.  Nov.  1620  am  weissen  Berge  bei  Prag  gelieferten  Schlacht 
verliess  die  Familie,  der  Religion  wegen,  Böhmen  und  begab  sich  nach 
Grosspolen,  aus  welchem  sie  später  nach  Schlesien  kam.  Durch  kö- 
nigliches Diplom  vom  6.  April  1787  erhielt  dieselbe  das  Incolat  in 
Schlesien  und  am  23.  Oct.  1852  die  Erlaubniss  zur  Führung  des  al- 
ten Prädicats:  ▼.  Gronow.  In  Böhmen  waren  die  Güter  Klinstein, 
Kosteletz,  Kostok  und  Schworetz  in  der  Hand  der  Familie  g^freseu 
and  in  Schlesien  hatte  dieselbe  Ober-Hayduk,  Repten,  Rosniontau 
und  Zernik  etc.  erworben.  In  neuester  Zeit,  .1854,  gehörten  dem 
Stamme  in  Schlesien  Kalinowitz  im  Kr.  Gross-Strelitz  und  Pniow  im 
Kr.  Tost,  so  wie  im  Grossherz.  Posen  Grünau  im  Kr.  Franstadt  und 
Konojad  im  Kr.  Kosten.  —  Von  den  Sprossen  des  Geschlechts  ist 
hier  namentlich  der  k.  preuss.  Ober-Landesgerichts-Ralh  Eisner 
V.  Gronow  in  Bromberg  zu  nennen,  welcher,  als  ein  sehr  kundiger 
Genealoge  und  Heraldiker,  die  durch  Umfang,  Vollständigkeit  und 
Richtigkeit  sich  so  sehr  auszeichnenden  Angaben  über  die  in  West- 
preussen  und  in  der  Provinz  Posen  vorkommenden  Adelsfamilien, 
w  eiche  Freiherr  t.  Ledebur  in  seinem  Adelslexicon  der  Preuss.  Mo- 
narchie geben  konnte,  laut  Vorrede  I.  S.  V.  u.  VII.,  grossentheils  ver- 
f  asst  hat. 

Frh.  r.  Ledebur,  1.  8.  201  u.  III.  8.  247.  —  Schlesisches  W.-B.  Nr.  204. 

Elster^  Vreiherrei  (in  Silber  auf  giünem  Dreihügel  ein  achtspei- 
chiges,  schwarzes  Wagenrad,  ans  welchem  ein  vorwärts  gekehrter, 
blau  gekleideter  Aann  mit  goldenem  Kragen  und  Gürtel  aufwächst. 
Die  blaue  Mütze  desselben  ist  mit  einer  rechts  abfliegenden,  rothen 
Hahnenfeder  besetzt  und  mit  den  Händen  hält  er  einen  am  Kopfe 
und  Schwänze  erfassten  Fisch  gerade  vor  sich  hin).  —  Ein  inOester- 
reich  als  freiherrlich  anerkanntes  Adelsgeschlecht,  welches  aus 
PreuEsisch  Schlesien  stammea  und  ein  Zweig  der  in  Schlesien  begü- 


—  ei- 
terten Familie  v.  £lsner  sein  soll,  doch  sind  die  Wappen,  s.  den  vor- 
stehenden Artikel,  sehr  von  einander  verschieden.  —  Der  Grossvater 
des  unten  genannten  Freiherrn  Friedrich,  Freiherr  Friedrich  Wil- 
.  heim,  ein  Sohn  des  Friedrich  Wilhelm  v.  E.  aus  der  Ehe  mit  Eleo- 
nore Freiin  v.  Krammer,  war  bei  Krappitz  an  der  Hotzenplotz  (Reg. 
Bez.  Oppeln)  geboren,  trat  in  k.  k.  Militairdienste  und  starb  1799 
als  Oberst  a.  D.  Aus  der  Ehe  desselben  mit  Anna  Freiin  v.  Apfal- 
tren  entspross  Freih.  Franz  Friedrich,  gest.  1840,  ehemaliger  Guts- 
besitzer und  Hauptmann  in  der  krainischen  Landwehr,  später  k.  k. 
quiesc.  Kreis-Secretair  zu  Laibach,  welcher  sich  1803  mit  Barbara 
Grf.  v.Thurn-Valsassina-Como-Vercilli,  Freiin  zum  Kreuz,  gest.  1861, 
vermählt  hatte,  aus  welcher  Ehe  Freiherr  Friedrich,  geb.  1813  zu 
Schloss  Strobelhof  in  Krain,  k.  k.  Hauptmann  a.  D.,  stammt.  Die 
drei  Schwestern  des  Letzteren  sind  die  Freiinneu:  Caroline,  geb. 
1806,  ständische  Stiftsdame  in  Krain,  Marie,  geb.  1809  und  Hen- 
riette, geb.  1816,  verm.  mit  Carl  Edlem  v.  Buchwald,  Besitzer  des 
Guts  Zirkna  in  Krain. 

neiiL-al.  Tascheiib.  der  fk>eih.  H&user,  1867  S.  173  u.  1S59  8.  172.    —    r.   Hafner,  liraiu«r 
Adel,  8.  8. 

^  Elster  (in  Blau  eine  silberne  Elster,  welche  im  Schnabel  einen 

Fisch  trägt).  Ein  in  der  Lausitz  vorgekommenes  Adelsgeschlccht,  zu 
welchem  Carl  August  v.  Elster  gehörte,  welcher  1803  als  k.  preuss. 
Generalmajor  und  Commandant  von  Cosel  starb. 

N.  Pr.  A-.L.,  n.  8.  125.  -  Frk.  v.  Ledebur ,  I.  8.  201. 

Bbterntii,  Elster  v.  Elstemtii;  Elstemain  f.  Elster  (Schild 
querg«theilt :  oben  in  Roth  ein  silberner,  geharnischter,  in  der  Faust 
ein  Schwert  schwingender  Arm  und  unten  schräglinks  getheilt:  oben 
in  Blau  ein  halber  Pfau  und  unten  gegittert).  Reichsadelsstand.  Di- 
plom von  1755  für  Theodor  und  Johann  Gebrüder  Elstermann,  Haupt- 
ieute  in  dem  k.  polnischen  Regimente  Fürst  Lubomirski,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Elster.  —  Die  Familie  war  1774  in  Schlesien  mit  Czie- 
schowa  ini  Kr.  Lublinitz  und  mit  Ullersdorf  im  Kr.  Grottkau  begü- . 
tert,  und  Sprossen  des  Stammes  standen  bis  auf  die  neueste  Zeit  in 
der  k.  preuss.  Armee.  Ein  Elstermann  v.  Elster  war  1836  Major 
und  Chef  der  Garnison-Compagnie  des  12.  k.  preuss.  Infanterie  -  Regi- 
ments. Der  Bruder  desselben,  Theodor  Carl  v.  Elstermann,  war 
1806  Landrath  des  Kreises  Neustadt. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  a.  1-25.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  201,  u.  in.  8.  247. 

Eisten  ind  Ederhelnb,  lirelherren.  Reichsfreiherrnstand.  Di- 
plom von  1712  für  Albrecht  v.  Elstern,  k.  k.  Obersten  und  Genoral- 
Feldquartiermeister,  mit  dem  Namen:  v.  Elstern  und  Ederheimb. 

Mtgerle  r.   Mühlfeld  .  Brgin».-Bd.  8.  54. 

Elstib«r8,  8.  Kameytsky  v.  Elstibors. 
^  Elsnltf^    Elssiiti.    Ein   von  Sinapius  aufgeführtes,   schlesisches 

Adelsgeschlecht,  von  welchem  derselbe  nur  nach  Siebmadier  das 
Wappen  gibt  (in  Schwarz  ein  goldener,  schrägrechter,  mit  drei  schwar- 
zen Kugeln  belegter  Balken).  Die  Familie  war  zweifelsohne  eines 
Stammes  mit  dem  alten  sächsischen  Geschlecbte  v.  der  Oelsnitz,  wel- 


—     Bo- 
ches, .s.  den  betreffenden  Artikel,  in  Gold  einen   mit  drei  silbernen 
Kugeln  belegten,  schrägrechten,  rothen  Balken  führt. 

Sinapins,  IT.  8.  611.  —  Siebmacher,  II.  8.  47:  v.  K.  ächksisch. 

Elten.  Altes,  lüneburgisches  Adelsgeschlecht,  welches  im  1(>. 
Jahrh.  noch  blühte,  sj^ler  aber  erloschen  ist.  In  den  auf  der  i^iblio- 
thek  zu  WoJfenbüttel  befindlichen  geueal.  Collectaneen  Pfeftingers  ibt 
dasselbe  Bd.  IL  S.  890  genannt.  —  Das  Döring'sche  Wappenbucli 
giebt  das  Wappen,  wie  es  um  1500  geführt  wurde  (in  Hoth  ein  schwar- 
zes, halb  abgehauenes,  springendes  Windspiel  mit  weissem  Maule 
und  rothem  Ualsbande).  Dagegen  glich  in  der  später  äbgebrannieii 
Klosterkirche  zu  Mediugen,  am  Epitaphium  des  Hauptmanns  Kudolpii 
V.  Bothroer  und  seiner  Gemahlin,  Anna  v.  Reden,  gest.  ir)72,  dars 
halbe  Tliier  einem  Utis  und  war  weiss  in  Roth. 

Zedier,  VIII    ».    982.    —    Frh.  v.  d.  Knetebeck,    8.  890.  —   •.  Meding,  I.    8.    140  u.  IM. 
S.  SZti. 

Eltenberg,  s.  Steiner  v.  Elteuberg. 

£Uer.  Ein  v.  Hattstein  im  SpeciatrMister  aufgeführtes  und  zu 
dem  niederrheiuländischen  Adel  gerecläpks,  altes  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  Johann  Burkard  v.  £.  noch  1648  als  k.  schwedischer 
Oberst  und  Commandaut  zu  Wasserburg  am  Inn  war  und  Franz  Rein- 
hard V.  E.  31.  Aug.  1687  als  Domcapitular  zu  Würzburg  starb. 

Hone,  Ziitschr.  für  d.  Oeschichie  des  Oberrheins  III.  8.168.  —  Satter,  8.601.  —  r.   Me- 
ding, 111.  8.  155  u.   156. 

Elterleii.  (Schild  von  Blau  and  Gold  quer  getheilt  mit  einem 
rechtsgekehrten,  gekrönten  Löwen  von  gewechselten  Farben,  welcher 
mit  den  Yorderpranken  ein  Schwert  mit  goldenem  Griffe  yor  sich  nach 
oben  hält).  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  24.  April  1783  für  die 
Gebrüder  Elterlein:  Hans  Heinrich,  Hans  August,  August  Benjamin 
und  Johann  August.  —  Dieselben  stammten  aus  einem  alten  Nürnber- 
ger Patriciergeschlechte,  welches  nach  Annaberg  im  Erzgebirge  ge- 
kommen war  und  aus  welchem  Hans  Elterlein,  Stadtvoigt  nnd  Amts- 
vcrwalter  zn  Annaberg,  24.  Mai  1514  einen  .kaiserlichen  Waüen- 
und  Adelsbrief  erhalten  hatte,  weshalb  auch  von  Einigen  das  Diplom 
von  1 783  nicht  als  Adelserhebungs-,  sondern  als  Adels-Erneuerungs- 
Diplom  angeführt  wird.  Ein  im  Dresdner  Calender  zum  Gebrauche 
lür  die  Residenz,  1847  S.  157  erwähntes  Erneuerungsdiplom  von 
1792  ist  näher  nicht  bekannt.  Zu  den  das  oben  erwähnte  Wappen 
und  den  Adel  nach  dem  Diplome  von  1783  führenden  Linien  des  Ge- 
schlechts gehören  die  später  in  Sachsen  und  Preussen  vorgekommQ|| 
nen  und  in  Sachsen  noch  vorkommenden  Glieder  der  Familie,  docli 
gab  es  früher  noch  eine,  ein  anderes  Wappen  führende,  wieder  aus- 
gegangene Linie,  in  welche,  laut  Notification  d.  d.  Dresden  27«  Juli 
1767,  der  Reichsadelsstaud  in  der  Person  des  Hans  Heinricb^Iter- 
lein  28.  Oct.  1766  gekommen  war.  !3o  viel  bekannt  ist,  fübrJe  diese 
Linie  das  zweite,  in  zuverlässigen  sächsischen  Siegel-Sammlungen  mit 
dem  Namen:  v.  Elterlein  vorkommende  Wappen:  Schild  von  Blau 
und  Gold  quer  getheilt  mit  einem  geharnischten,  einen  gekrönten  Lö- 
wenkopf habenden  Ritter  von  gewechselten  Farben,  welcher  mit  bei- 
den Fäusten  ein  die  Spitze  rechts  kehrendes  Schwert  quer  vor  den 


^     96     - 

Hals  hält.  —  Die  Familie  besass  früher  Drehbach  bei  Wolkcnstein 
und  später  in  der  Niederlausitz  Drieschuitz  im  Kr.  Cottbus,  welches 
noch  1837  in  der  Hand  derselben  war.  —  Carl  Christian  Friedrich 
V.  E.,  Herr' auf  Drieschnitz,  k.  sächs.  Oberstlieut.  a.  D.,  starb  1837 
im  74.  Jahre  und  hinterliess  eine  Wittwe,  Wilhelmine  Charlotte  He- 
lene V.  Zeschau,  einen  Sohn,  Carl  FriedricH^'Julius  v.  £.  and  eine 
Tochter,  Luise  Mariane  Mathilde  v.  E.  —  Hans  Heinrich  v.  E.  und 
Gurt  Alexander  V.  E.  erhielten  1850  in  k.  sächs.  Militairdiensten  das 
Patent  als  Hauptieute  und  Ersterer  wurde  Wirthschafts-Officier  der 
Cadettenschnle. 

HaudaehriftI,  Notix.  —  A,  D.  Richter,  de  dominis  quibuadam  ab  Elterleio ,  Annabergae 
oliia  clarU.  Annabergae.  1742.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  146.  —  Frh.  i».  Ledebur,  I.  8.  201  nnd 
111.  8.  347  u.  248.  -  Tyroff,  I.  244.  —  Suppi.  zu  Siebra.  W.-B.  IX.  13.  -  W.-B.  d.  Sfichs. 
SUaten.  I,  97.  —  Kneschke,  I.  8.  138  u.  139.  -^  v.  Hefnery  sachs.  Adel.  Tab.  27  u.  S.  25. 

Elt€rsh«fen.  Schild  toiI  Schwarz,  Silber  und  Roth  quergetheilt, 
ohne  Bild).  Altes,  fränkisches  Adelsgeschlecht,  dessen  Stammhaus 
das  spätere  Elpershofen  an  der  Jaxt,  zwei  Stunden  von  Langenburg, 
war  nnd  welches  zur  rei^ftpmmittelbaren  Ritterschaft  des  Cantons 
Altmühl  gehörte.  ~  Eb^ferd  v.  E.  war  1228  Abt  zu  Comburg. 
Der  Stamm  blühte  in  mehreren  Linien  und  wurde  noch  in  das  17. 
Jahrb.  fortgepflanzt.  —  Biedermann  nennt  als  Söhne  des  160G  ver- 
storbenen Eberhard  v.  E.  zu  Ipsheim,  Markgr.  Brandenb.-Culmbach- 
schen  Rathes  und  Amtmanns  zu  Hobenegg,  vier  Brüder:  Hans  Lud- 
wig, geh  1589,  Hector  Christian,  geb.  1590,  Hans  Georg,  geb.  1594 
und  Hans  Gottfried  v.  E.,  geb.  1599.  —  Eva  Rosina  v.  E.,  in  erster 
Ehe  verm.  mit  Hans  Joachim  v.Stiebar  u  id  in  zweiter  mit  Georg  Phi- 
lipp v.  Lentersheim,  starb  1644  und  Maria  Barbara  v,  E.,  verm.  mit 
Hans  Albrecht  v.  Wöllwart,  12.  April  1670.  Mit  Letzterer  ist  wohl 
auch  der  Name  des  Geschlechts  ausgegangen. 

Biedermann,  Canton  Altmuhl,  Tab.  191  u.l92.  —  Siebmacher,  I.  lOxS. 

Eltershttfei,  Eltenh«feii,  genannt  Nagel,  Nagl.  (Schild  nach  Au- 
gabfi^iniger  von  Silber  und  Schwarz  schneckenweise  in  vier  1  heile 
getheilt.  Siebmacher  giebt,  ohne  den  Schild  zu  tingiren,  den  aus 
dem  unterm  rechten  Schildesfusse  nach  des  Schildes  Mitte  gehenden, 
breiten  Schneckenschnitt  silbern  und  den  zu  demselben  von  jder  obe- 
ren und  linken  Schildesseite  herabgehenden  roth  an  und  ein  Lackab- 
druck des  Wappens  der  v.  Buhl,  s.  Bd.  IL  S.  144,  welche  1825,  als 
Besitzer  des  Schlossguts  Eltershofen,  das  Eiterhofensche  Wappen  und 
Beinamen :  Edle  v.  Eltershofen  angenommen  haben,  zeigt  aller- 
Sgs  in  der  linken  Schildeshälfte  Roth).  —  Ein  von  1240—1516 
vorgekommenes  schwäbisches  Adelsgeschlecht,  welches  zii  den  ho- 
he nlohj^'schen  nnd  limpurgischen  Vasallen  und  später  zu  den  schwä- 
bisi^-m^er  Familien  gehörte  und  das  Schlossgut  Eltershofen  bei  Hall 
be^l^^ach  Erlöschen  des  Statnmes  nahm  die  haller  Familie  Nagel 
Nanien  und  Wappen  an  und  blühte  bis  1714. 

V.  Hefner,  auagestorb.  schwfib.  Adel,  Tab.  2  u.  8.  1.  —   Siebmacher,  V.  262. 

.  Eldngshtaseii.  Fränkisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleichna- 
migen Stammschlosse  und  Dorfe  unweit  Ebenhausen,  welches  der 
reichsunmittelbarcn  Ritterschaft  des  Cantons  Rhön -Werra  einverleibt 


—     97      — 

war  — ^  Hermann  v.  u.  zu  Eltingshnusen  lebte  um  1286.  Der  Mannes- 
stamm blühte  fort  bis  Hans  v.  u.  zu  E.,  welcher  die  väterlichen  Le- 
hen zu  Trimberg,  Bodenlauben  und  Eltingshansen  empfangen  hatte, 
1465  starb.  Derselbe  hinterliess  nur  eine  Tochter,  Margaretha  v.  £. 
Das  Stammschloss  E.  fiel  an  das  Hochstift  Wttrzburg  zurtick. 

Bitdtrmann,  Cantoa  Khön-Werrn.  Tab.  386 

Elti,  lireiherren  und  (irtfen.  (Gräfliches  Wappen:  Schild  geviert 
mit  Mittelschilde  und  einem  in  der  unteren  Reihe  eingeschobenen 
5.  Felde.  Im  gekrönten,  von  Roth  und  Silber  quer  getheilten  Mittel- 
schilde oben  ein  aufwachs  nder,  goldener  Löwe  und  unten  ohne  Bild: 
Stammwappen.  1  und  4.  in  Gold  (nach  Andecn  in  Silber)  ein  rother 
Querbalken,  vor  welchem  und  im  Felde  ein  doppelter  gekrönter, 
schwarzer  Adler  mit  goldener  Bewehrung  steht;  2  und  Sin  Schwarz 
ein  silberner  Querbalken  und  vor  demselben  und  im  Felde  ein  ein- 
wärts gekehrter,  silberner  Greif  und  im  eingeschobenen  5.  Felde  ein 
Sehach  von  Gold  und  Roth  von  5  Reihen,  jede  zu  fctnf  Feldern  und 
im  ersten  Felde  der  oberen  Reihe  mit  einqm  schwarzen  Sterne  belegt: 
Faust  V.  Stromberg.  Freiherrliches  Wappen:  der  Mittelschild  des 
gräflichen  Wappens  als  das  Stammwappen  der  Familie,  8  oben).  Her- 
ren- und  Reicbsgrafenstand.  Bestätignngsdiplom  des  alten  Herren- 
standes der  Familie  vom  19.  Juni  1646  fttr-Hugo  Friedrich  v.  Eltz, 
Domdechanten  zu  Trier  und  für  das  ganze  Geschlecht  und  Grafen- 
Diplom  vom  9.  Nov.  1733  fttr  Carl  Anton  Freih.  v.  Eltz  und  für  die 
jOngeren  Brüder  desselben,  Damian  Heinrich  und  Ernst  Philipp  Freih. 
V.  E.  —  Altes,  rheinländisches  Adelsgeschlecht,  aus  dem  gleichnami- 
gen Stammschlosse  unweit  Münster-Mayfeld  im  jetzigen  Kr.  Mayen, 
Reg.-Bez.  Goblenz,  welches  Schloss  eine  unmittelbare  Ganerbschaft 
des  h.  röm.  Reichs  war,  von  der  alle  Ganerben  ritterlichen  Ge- 
schlechts den  Namen  annahmen.  Der  Reichslehnverband  dieses 
Schlosses  hörte  im  14.  Jahrb.  auf  und  dasselbe  wurde  ein  Lehn  des 
Erzstiftes  Trier,  daher  die  v.  Eltz  aus  früheren  Reichsvasallen  Lehn- 
leute von  Trier  wurden.  —  Nach  Angabe  des  N.  Preuss.  Adelslexicous 
soll  urkundlich  feststehen,  dass  Rudolph  v.  E.,  welcher  um  1160 
lebte,  vom  Schlosse  Eltz  den  Namen  angenommen  hatte.  —  Hum- 
bracht  beginnt  die  Stammreihe  mit  Georg  um  938.  Von  den  Nach- 
kommen desselben- wird  uin  1080  Conrad  genannt,  dessen  Enkel,  Con- 
rad (n.)und  Wilhelm,  zwei  Linien  stifteten,  welche  sich  dadurch  un- 
terschieden, dass  die  Linie  des  Ersteren  später  im  Schilde  einen  gol- 
denen, die  des  Letzteren  einen  aufwachsenden,  silbernen  Löwen  führte. 
Die  Linie  mit  dem  goldenen  Löwen  besass  das  Stammschloss  Eltz  und 
schied  sich  im  11.  Gliede  mit  den  drei  Söhnen  Johanns,  gest.  1480: 
Johann  (IL),  Peter  und  Johann  (III.)  in  drei  Lini^m  Die  Nachkom- 
menschaft Johanns  (IL),  geb.  1504  oder  die  Linie  zu  Langenau  starb 
mit  den  Kindern  seines  Urenkels,  Johann  Heinrich,  aus;  die  Nach- 
kommenschaft Peters  oder  die  Linie  zu  Pyrmont,  erlosch  um  1660 
mit  den  Töchtern  seines  Urenkels  Franz,  die  Nachkommenschaft  Jo- 
banns (III.)  aber  blühte  fort  und  von  seinen  Söhnen  stiftete  Johann 
(IV.),  gest.  1547,  die  ältere,  jetzt  gräfliche  Linie,  die  Linie  zu  Kern- 

Mnuehkgf  Deauch.  A.del8-L«x.  III.  7 


—     98     — 

penich  (im  Kr.  Adenau)  nnd  Friedrich,  gest.  1556,  die  jüngere,  frei- 
herrliche  Linie,  die  Linie  zu  Rübenach  (im  Kr.  Coblenz).    Nach  an- 
deren Angaben  fällt  die  Stiftung  der  Linie  zu  Kübenach  in  eine  weit 
frühere   Zeit    und  diese  Angaben   sind  folgende:   Weiner  Brender, 
Herr  zu  Eltz,  übertrug  1311  seinem  Sohne  Peter  die  Voigtei  zu  Rü- 
benach und  so   entstanden  die  noch  blühenden  Linien  der  Grafen 
und  Edlen  Herrn  Eltz  zu  Eltz  und  die  der  Freiherren  Eltz  zu  Rtibe- 
nach.   Letztere  Linie  erhielt  1312  von  dem  Grafen  Ruprecht  v.  Fir- 
neburg die  zur  Voigtei  Rübenach  gehörigen  Güter  und  1563  wurde 
diese  Linie  von  Neuem  you  den  Herzögen  von  Luxemburg  mit  Rübe- 
nach und  Bisholder  belehnt.  —  Die  von  Wilhelm,  s.  oben,  um  1165 
gestiftete  Linie  mit  dem  silbernen  Löwen  im  Schilde,  blühte  in  deu 
Rheinlanden  bis  zum  17.  Sept.  1676,  an  welchem  Tage  dieselbe  im 
11.  Gliede  mit  Johann  Ludwig,  Domdechanten  zu  Trier,  ausstarb.  — 
Das  Erbmarschallamt  im  Erzstifte  Trier  gelangte  1575  in  die  Fami- 
lie, deren  Sprossen  übrigens,  so  lange  die  Väter  noch  lebten.  Söhne 
und  Töchter,  sonst  aber  Edle  Herren  und  Frauen  v.  u.  zu  Eltz  ge- 
nannt wurden. —  Vom  Stifter  der  später  gräflichen  Linie,  Johann  (IV) 
entspross  aus  der  Ehe  mit  Margarcthe  v.  Breidbach,  neben  Jacob, 
welcher    von  1567 — 1581   Kurfürst  und  Erzbischof  zu  Mainz  war, 
Georg,  kurmainzischer  Amtmann,  geb.  1562,  welcher,  verm.  mit  Anna 
V.  Burgthurm,  seine  Linie  dauernd  fortsetzte.     Von  einem  Urenkel 
desselben,  Johann  Jacob,  geb.  1636,  k.k.  Oberstwachtmeister  uudkur- 
trierschen  Rath  und  Amtmann,    verm.  mit  Anna  Maria  Antoinette 
Schenk  v,  Schmidburg,  stammten  vier  Söhne,  von  welchen  der  ältere, 
Philipp  Carl   1732  zum  Kurfürsten   von  Mainz  erwählt  wurde,  der 
zweite  aber,  Carl  Anton  Ernst,  wie  oben  angegeben  ist,  mit  seinen 
beiden  jüngeren  Brüdern  den  Reichsgrafenstand  in  die  Familie  brachte. 
—  Graf  Carl  Anton  Ernst,  gest.  1736,  k.  k.  und  kurmainz.  Geh.  Rath, 
setzte,  verm.  mit  Helene  Catharina   Freiin    Wamboldt  v.  Umstadt, 
gest.  1763,  den  gräflichen  Stamm  fort.     Aus   dieser  Ehe  entspross 
Graf  Anselm  Casimir  Franz,  gest.  1778,  k.  k.  Kämm.  u.  Geh.  Rath, 
verm.  mit  Maria  Eva  Johanna  Freiin  Faust  v.  Stromberg,  ge^.  1800, 
der  Letzten  .ihres  alten  rheinländischen  Adelsgeschlechts,  welcher 
16.  Nov.  1737  die  kaiserliche  Erlaubniss  erhielt,  mit  seinem  ange- 
stammten Namen  und  Wappen,  Namen  und  Wappen  der  Familie  Faust 
V.  Stromberg  vereinigen  zu  dürfen.      Von  Letzterem  stammte  Graf 
Hugo  Philipp  Carl,  geb.  1742,  k.  k.  w.  Geh.  Rath,  verm.  1763  mit 
Maria  Sophia  Walperge  Freiin  Boos  zu  Waldeck  und  Mpntfort,  geb. 
1744,  welcher  die  grosse  Herrschaft  Vukov&r  in  Ungarn  erwarb.  Der- 
selbe hatte,  neben  einer  Tochter,  Grf.  Autonia,  geb.  1768,   welche 
Stiftsfdame  zu  Münster-Bilsen  war,  fünf  Söhne,  die  Grafen  Emmerich, 
Clemens  Jacob,  Lothar,  August  und  Franz.    Näheres  über  dieselben 
ist  Folgendes:  Graf  Emmerich,  gest.  1844,  k.k.  Kämm.,  Geh.  Rath  etc., 
war  in  erster  Ehe  verm.  mit  Maria  Henriette  Grf.  v.  Collorcdo-Mans- 
feld,  gest.  1814  nnd  in  zweiter  mit  Maria  Grf.  Samogyi  v.  Medgyes, 
geb.  1796,  verm.  1821  und  aus  erster  Ehe  entsprossten  dreiTöchler, 
Grf.  Isabella,  geb.  1795,  seit  1844  Wittwe  von  Carl  Anselm  Fürsten 


—     99     — 

von  Thurn  und  Taxis,  k,  k.  Geh.  ,Rath  etc.;  Gff.  Maria  Henriette, 
geb.  1800  und  Grf.  Caroline,  geb.  1810,  verm.   1831  mit  Heinrich 
Grafen  Chotek  v.  Chotkowa  und  Wognin,  k.  k.  Kämm.   —   Graf  Cle- 
mens, geb.  1770,  war  Domherr  zu  Trier,  Speier  und  des  Ritterstifts 
St.  Alban.  —  Graf  Jacob,  gest.  1844,  k.  k.  Kämmerer,  vermählte 
sich  1813  mit  Maria  Anna  Freiin  v.  Wamboldt  zu  Umstadt,    gest. 
1852,  später  Obersthofmeisterin  I.  M.  der  Königin  Therese  v.  Bayern. 
Aus  dieser  Ehe  stammt  das  jetzige  Haupt  der  Familie  rCarl  Graf  und 
Edler  Herr  v.  u.  zu  Eltz,  Freih.  Faust  v.  Stromberg,  geb.  1823,  Herr 
zu  Eltz  und  Vukovdr,  k.  k.  Kämm.,  verm.  18ö3  mit  der  Wittwe  sei- 
nes Bruders  Hugo:  Ludviue  Grf.  Pejacsevich  v.  Veröcze,  geb.  1823, 
aus  welcher  Ehe  drei  Töchter  leben,  die  Gräfinnen:    Sophie,  geb. 
1854,  Marianne,  geb.  1856  und  Antonie,  geb.  1858.    Von  den  Ge- 
schwistern des  Grafen  Carl  vermählte  sich  Gräfin  Sophie,  geb.  1814, 
1833  mit  Erwein  Grafen  v.  Schünborn,  Grafen  und  Hefren  zu  Wie- 
sentheid  und  Grf.  Bernhardine,  geb.  1815,  1845  mit  Rudolph  Grafen 
V.  Lützow  zu  Drei-Ltttzow  u.  Seedorf,  k.  k.  Kämm,  und  Rittm.  in  d. 
A.,  Graf  Hugo  aber,  Herr  zu  Vukovär,  ist  1848  gestorben.     Derselbe 
war,  s.  oben,  mit  Ludvine  Grf.  Pejacsevich  v.  Veröcze  vermählt,  aus 
welcher  Ehe  eine  Tochter,  Hugoline,  geb.  1849,  lebt.   —   Graf  Lo- 
thar, geb.  1 782,  wurde  Domherr  zu  Mainz  und  Trier.   —    Graf  Au- 
gust,  geb.  1783,  k.  k.  Kämm,  und  Feldmarschall-Lieut.  a.  D.,  ver- 
mählte sich  mit  Rosina  Freiin  v.  Brentano,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn 
stammt,  Graf  Franz,  geb.  1823,  k.  k.  Hauptmann  —  und  Graf  Franz, 
geb.  1786,  der  jüngste  der  oben  genannten  fünf  Söhne  des  Grafen 
Hugo  Philipp  Carl,  k.  k.  Kämm.,  Geh.  Rath  und  Feldmarschall-Lieut., 
auch  Oberst-Hofmeister  bei  I.  K.  H.  der  E.  H.  Hildegarde,  geb.  Prin- 
zessin von  Bayern,  vermählte  sich  1824  mit  Antonia  Grf.  Lodron-La- 
terano,  geb.  1795,   Obersthofmeistcrin  bei  der  eben  genannten  Frau 
Erzherzogin  K.  H.   —   Was  die  freiherrliche  Linie  anlangt,  wurden 
Emmerich  Joseph  und  Clemens  Wenzeslaus  Freie  und  Edle  Herren 
V.  n.  zu  Eltz- Rübenach,  laut  Eingabe  d.  d.  Haus  Wahn  im  Regier.- 
Bez.  Cöln,  19.  Juni  1829,  der  Adelsmatrikcl  der  Preuss.  Rheinpro- 
vinz in  der  Classe  der  Freiherren  unter  Nr.  48  einverleibt.  —  lieber 
die  mehrffichen  Speciallinien,  welche  in  früherer  Zeit  aus  dem  Stamme 
hervorgegangen,  später  aber  nach  und  nach  wieder  erloschen  sind,  so 
wie  Ober  mehrere  für  die  weitere  Geschichte  der  Familie  wichtige, 
ältere  Sprossen  derselben,  giebt  der  unten  angeführte  Artikel  im  N. 
Preuss.  Adelslexicon  genauere  Auskunft. 

Bucelini,  II.  8.  76,  Scct.  2  S.  3  ii.  III.  S.  224.  —  ttumbracht,  Tab.  128-131  u.  273.  — 
Gauke,  I.  ».  485—489.  —  ».  HatMein,  I.  8.  139— 1«0.  —  Zedier,  VIII.  8.  957.  —  ».  Lanff, 
Snppl.  8.  19.  —  Allgera,  geneal.  ii.  Nta.nUlian(lb.  64.  Jahrg.  1824  I.  8.  545—547.  —  N.  Pr. 
A.-L.  IT.  8.  125—128.  —  Deutseh«  Grafenh.  d.  Oegtnw .  I.  8.  214—216.  —  Frh,  r.  Ledßbur, 
I.  8.  »Ol  u.  202.  n.  IM.  8.  348.  ->  Geueal.  Tascheuh.  d.  gräfl.  Häuser,  1859  8.  240  u.  241  u. 
histor.  Handbuch  zu  doin.i<»lh<»n,  8.  196.  —  Siebmacher,  I.  128:  v.  Elta,  Rheinl&ndisch.  — 
Sckannat,  Corpos  Tradit.  Fuldvns.,  1724.  (Kupfer  vor  der  Zueignung).  —  -Durchl.  Welt.  II. 
123  s  Gr.  V.  E.  —  ».  Meding,  111.  8.  166—160.  —  8nppl.  lu  8iebm.  W.-B.  II.  8:  Edle  Her- 
ren T.  K.  u.  HI.  1:  Gr.  v.  B. -Kempenich.  —  Tijroff,  I.  110:  Gr.  v.  E,-K.  und  Siebenkeex, 
L  8.  349-J5i:  Preih.  u.  Grafen  t.  K.  -  Robetu ,  RlemcnU-WeTk,  I.  28:  Freih.  v.  E.  — 
W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  I.  33  u.  v.  Woickern,  Abthl.  1:  Gr.  v.  E.  —  W.  B.  der  Preuss.  Rhein- 
proTins,  I.  Tab.  33.  Nr.  $6.-  Freih,  ▼»  B.-Rübenwh  u.  II.  Tab.  16  Nr.  32:  Gr.  v.  E.-K.  u. 
8.  34  u.  131  u.  132.  —  ».  ffe/ner,  bayer.  Adel,  Tab.  3  u.  8.  9,  preuss.  Adel,  Tab,  50  u.  8.  41 
Nassauer  A4e1,  Krglnx.-Bd.  8.  4.    . 

7* 


—     100     — 

ElrelingeMde.  Altes,  lüneburgisclies  Adelsgeschlecht,  welches, 
wie  das  Wappen  ergiebt,  zu  dem  lilankenburg-Campenschen  Ge- 
schlechte,  s.  Bd.  I.  S.  459  u.  Bd.  II.  S.  203  u.  204:  v.  Campe,  Cam- 
pen Y.  Isenbüttel,  gehörte.  —  Urkundlich  kommt  Ludewicus  miles  de 
Elvelingeiode  vor,  welcher  1296  seine Gütier  an  das  Kloster  Walken- 
ried verkaufte  und  Steffens  führt  ebenfalls  nach  einer  Urkunde  von 
1331  einen  Lodewich  v.  E.,  nach  Allem  eine  und  dieselbe  Person,  auf. 

Erath,  Cod.  dipl.  QuedlinI).,  8.  421.  —  Steffen*  ^  Campeu-Isenhuttelsrhe  riMchlecblsRe- 
schichte  ,  S.  ISO.  —  r.  Mediny,  1.  8.  Hti  u.  147.  —  Urkuudeii-Buoh  für  Nioder««chHen,  U. 
S.  358. 

Elvenich.  Erbländ. -österr.  Freiherrnstand.  Diplom  von  1772 
für  Sylvester  v.  Elvenich,  k.  k.  Obersten  und  Capitain-Lieutenant  der 
Leibgarde  zu  Fuss.  —  Ein  aus  Cöln  stammendes  AdelsKCschlecht, 
dessen  Stammväter  wohl  Balthasar  v.  E.,  Doctor  beider  Rechte  zu 
Cöln,  war.  Söhne  und  Enkel  desselben  standen  in  der  k.  k.  Armee. 
Von  den  Enkeln  erwarb  Friedrich  v.  E.,  k.  k.  Hauptmann,  das  Gut 
^Hradisch  in  Böhmen  und  ein  anderer  Enkel  war  der  genannte  Em- 
pfänger des  Freiherrndiploms  Sylvester  v.  E. 

Freih.  v.  Krohne,  T.  8.  299  u.  300.  —  Afegerle  r.  Mühlfeld,  8.  47.  -  Frh.  v.  Ledebur^ 
I.  8.  202. 

Ehenich^  Ritter.  Erbländ.-österr.Hitterstand.  Diplom  v.  11.  Sept. 
1829  für  Emerich  Elvenich,  Gutsbesitzer  in  Böhmen.  Der  Stamm 
ist  fortgesetzt  worden.  —  Carl,  Ritter  v.  Elvenich  war  in  neuester 
Zeit  Major  im  k.  k.  17.  Infaut-Regimente  und  ein  Sohu  desselben, 
Heinrich  Ritter  v.  E ,  war  k.  k.  Lieutenant. 

Handschrifll.  Notix.  —  Militair-8cheroatisin. 

\  Eherfeld,  Elverfeld-Beverforde^    lirelherren  (in   Gold  fünf  rothe 

Querbalken,  oder  wie  Andere  angeben:  Schild  von  Gold  und  Roth 
elfmal  quergetheilt :  Stammwappen  der  v.  Elverfeld.  Wappen  der 
Freiherren  v.  Elverfeld- Beverförde:  Schild  geviert:  1  und  4  das  El- 
verfeldsche  Stammwappen  und  2  und  3  in  Gold  ein  natürlicher, 
Schrägrechts  emporspringender  Biber:  Beverförde).  Reichsfreiherru- 
stand.  Diplom  vom  11.  Oct.  1517  für  die  Gebrüder  Friedrich  Wer- 
ner V.  Elverfeld  und  Johann  Werner  v.  Elverfeld,  Domherrn  zu  Mün- 
ster und  Havelberg  und  vom  10.  Mai  1789  für  Friedrich  Clemens 
Freiherrn  v.  Elverfeld  über  die  kaiserliche  Bewilligung,  zu  seinem 
angestammten  Namen  und  Wappen  den  Namen  und  das  Wappen  der  v.  Be- 
verförde hinzufügen  zu  dürfen. —  Die  Familie  v.  Elverfeld  ist  ein  altes, 
stiftsfähiges,  urkundlich  schon  1 264  und  1282  vorgekommenes,  westphä- 
lisches  und rheinländisches  Adelsgeschlecht,  dessen  Namen  Einige  von 
der  jetzt  so  bekannten  Stadt  Elberfeld  im  Berzogthum  Berg  ableiten, 
während  Andere  als  die  vormalige  Stammburg  des  Geschlechts  das 
Städtchen.Elberfeld  oder  Elverfeld  in  der  Grafschaft  Mark  nennen. — 
1282  lebte  Conrad  Elverfelde  und  Freih.  v.Ledebur  hat  den  Besitz  der 
Familie  vom  13.  u.  14.  Jahrb.  inWestphalen  und  vom  14.u.  15.inder 
jetzigen  Rheinprovinz  genau  nachgewiesen  In  Westphalen  breitete 
sich  das  Geschlecht,  welches  später  in  den  Erzstiften  zu  Cöln,  Mün- 
ster, Paderborn  und  Osnabrück,  so  wie  bei  dem  deutschen-  und  Jo- 
hanniter-Orden  vielfach  aufgeschworen  hat,  namentlich  in  der  Graf- 
schaft Mark  aus,  auch  kam  eine  Linie  nach  Niedersachsen,  zu  wel- 


—     101     — 

eher  Jonas  v.E.  gehörte,  welcher  in  der  zweiten  Hälfte  des  IG.Jahrh. 
ein  lateioischesWerk  über  den  holsteinischen  Adel  in  Versen  schrieb. 
Dasselbe  erschien  1592  zuHaml»urg  und  ist  jetzt  sehr  selten. —  Die 
Familie,  in  deren  Hand  in  der  Rheinproviuz  Hamm  bei  Gcnnep  noch 
1835  war,  ist  in  Westphalen  reich  begütert  und  gehört  auch  im 
Kgr.  Hannover  zu  dem  ritterschaftlichen  Adel  der  Grafschaft  Bent- 
heim.  —  Die  abwärts  steigende  Stammreihe  der  jetzigen  Freiherren 
V.  Elvcrfeld-Beverförde  ist  folgende:  Freih.  Heinrich  ,v,  Elverfeld, 
Herr  zu  Herbede:  Henriette  v.  Schall  zu  Bell  undSchwadorf;  -r  Ro- 
bert zu  Herbedc  und  Dalhausen:  Anna  Cunigunde  Stael  v.  Holstein 
zu  Steinhausen;  —  Franz  Sigmund  zu  Herbede  u.  Dalhausen;  Kegina 
Theresia  Freiin  v.  Galen  zu  Bisping;  —  Friedrich  Christoph  Georg 
zu  Stein-  und  Dalhausen:  Maria  Victoria  F'reiin  v.  Wolf-Metternich 
zu  Wehrden;  —  Carl  Friedrich  zu  Steinhausen,  Herr  zu  ßispinghof, 
Ahlen,  Ober-  und  Nieder-Werries  etc.,  kurcöln.  u.  Fürstl.  Münster- 
scher Geh.  Gath  und  Droste  des  Amtes  Bocholt:  Franzisca  Christina 
Freiin  v.  Vittinghof,  genannt  Schell  v.  Schellenberg,  verm.  1765. 
Aus  dieser  Ehe  entspross  der  obengenannte  Freiherr  Friedrich  Cle- 
mens, geb.  1767,  gest.  1335,  welcher  von  dem  k.  preuss.  Staatsmi- 
nister Freiherrn  v.  Beverförde-Werries  als  Sohn  und  Erbe  mit  der 
Bedingung  adoptirt  wurde,  den  Namen  und  das  Wappen  seines  alten, 
mit  ihm  dem  Erlöschen  nahen  Stammes,  s.  den  Artikel :  Beverförde, 
Bd.  I.  S,  401,  fortzuführen.  Derselbe  vermählte  sich  1794  mit  Anna 
Maria  Grf.  v.  Westerholt-Gysenberg,  aus  welcher  Ehe,  nebeu  einer 
Tochter,  vier  Söhne  entsprossten.  Der  älteste  der  Letzteren  ist 
Carl  Adolph  Maria  Freih.  v.  Elverfeld,  genannt  v.  Beverförde-Wer- 
ries, geb.  1795,  Herr  zu  Langen,  Ober-  und  Nieder-Werries,  Uams- 
weerum,  Böuninghausen,  Bispinghof,  Falkenhof,  Loburg,  Nierhoven 
etc.,  Burgmann  zu  Horstmar  und  Nienborg,  k.  preuss.  Kammerherr, 
verm.  1831  mit  Clara  v.  Briest,  geb.  1807,  aus  welcher  Ehe,  neben 
drei  Töchtern,  den  Freiinnen:  Maria  Anna,  geb.  1836,  Wilhelmiue 
geb.  1839  und  Marie,  geb.  1842,  ein  Sohn  stammt:  Freih.  Carl  Ma- 
ximilian, geb.  1845.  —  Die  Geschwister  des  Freiherrn  Carl  Adolph 
Maria  sind,  neb.n  einer  Schwester,  Freiin  Wilhelmine,  geb.  1801, 
seit  1841  Wittwe  des  k.  preuss.  Generalmajors  Lebrecht  v.  Graeve- 
oitz,  die  drei  Brüder  Friedrich,  Maximilian  und  Wilhelm.  Freih. 
Friedrich,  geb.  1796,  k.  preuss.  Generalmajor  a.  D.,  vermählte  sich 
1837  mit  Marie  Grf.  v.  Kospoth,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter, 
F'reiiu  Clementine,  geb.  1838,  verm.  1858  mit  dem  k.  preuss.  Lieu- 
tenant Ferdinand  Freih.  v.  d.  Recke  auf  Uentrup  und  zwei  Söhne 
stammen,  die  Freiherren  Max,  geb.  1840  und  Carl,  geb.  1843.  — 
Freih.  Marimilian,  geb.  1798,. k.  preuss.  Major  a.  D.,  hat  sich  1842 
mit  Franzisca  Freiin  v.  0er  zu  Egelburg  vermählt —  und  Freih.  Wil- 
helm, geb.  1799,  k.  preuss.  Major  a.  D.,  vermählte  sich  1827  mit 
Laura  Freiin  v.  d.  Lippe,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne  leben,  die 
Freiherren:  Friedrich,  geb.  1828,  k.  preuss.  Lieutenant  a.  D.  und 
Carl.  geb.  1829. 

9.  8t4in4n,  m.  S.  1506  u.    I.  Tab.  6  Nr.  8.    -    N  Pr.  A.-L.  U.  8.  |28  u.  «9.    —   Frh, 


.     —     102      — 

r.  rf,  KnesebecJt,  8.123.  —  Fahmf,  f.  8.  «>3  u.  II.  S.  38.  —  General.  TasclnMib.  d.  freih.  Hiu- 
aer,  1849  8.  197—199.  1855.  8.  144  u.  145  ii.  1859,  s.  172  u.  173.  —  Frh.  r.  Udebur,  f.  8.  202 
u.  III.  8.  248.  —  Siebmacher,  I.  191  v.  Klvorfeldt,  Westphälisch.  —  ».  Unding.  11.  8.  159.— 
8uppl.  XU  8Iebni.  W.-B.  VII.  5:  FnMii.  v.  E.  u.  XI.  5:  v.  K.  —  Tyrof,  I.  143  Freih.  v.K. — 
W.-B.  d.  Kgr.  Hannover  C.  69  Nr.  l.:  v.  K.  u.  Nr.  'i:  v.  K.  genannt  v.  H.  u.  W.  u.  8.  6.  — 
Knetchke,  III.  8   123-126.  -   p.  Hefner,  preoss.  Adel,  Tab.  50  u.  8.  41. 

i  Elrerich,  genannt  Htes^  Haess.'  Niederrheinisches  Adelsgeschlccht, 

welches  in  Westphalen  mit  dem  Gute  Harel  begütert  war  und  aus  wel- 
chem noch  1656  Hermann  v.  G.,  genannt  Häss  als  Geh.  Regier.-  und 
Amts-Kammerrath  im  Fürstenthume  Cleve  vorkam. 

Histor-  polit  -  geogr.-  Mtatist.-milit.  ßeitnlge.  die  k.  preiiSM.  Staaten  b«'treff.iid,  II.  1    8.72. 
—  N.  Pr.  A.-I..    II.  8    129  ii.  V.  8.  14ß.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  S.  202. 

Eifern^  Eher,  Lünebnrgisches,  adeliges  Patriciergeschlecht,  des- 
sen altes  Wappen,  wie  Büttner  angiebt,  durch  einen  kaiserlichen  Wap- 
penbrief von  1324  vermehrt  wurde  und  in  welches  üieronymus  Ste- 
phan V.  Elvern,  welcher  1624  als  Kaiserl.  Reichs-Hofrath  starb,  den 
Adel  brachte.  —  Zu  dieser  Familie  gehörte  später  der  um  seine  Vater- 
stadt Lüneburg  sehr  verdiente  Consul  Lepnhp.rd  v.  Elver.  Der  Stamm 
erlosch  in  Lüneburg  imMftrz  1701  mitStalzOeorg  v.  Klver,  doch  sollen 
einige  Sprossen  desselben  sich  nach  Lübeck  gewendet  und  daselbst 
im  Anfange  des  18.  Jahrh.  noch  gelebt  haben. 

Freih.  v.  Krohne,  I.  8.  270.  —  r.  Midinfj,  III.  8.  160  u.  161:  nach  Bnltner  ,  Geneal.  d«r 
Lüneb.  adel.  Patric.  Geschl. 

Elwem.  Ein  in  Pommern  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  wel- 
ches 1639  mit  Relzow  im  Kr.  Greifswald  begütert  war.  Nach  Allem 
gehörte  dieses  Geschlecht  wohl  zu  der  im  vorstehenden  Artikel  abge- 
handelten lüneburgischen  Fatricier-Familie. 

Frh.  9.   Ledebur,  III.  8.  248. 

Elitn^wski;  s.  Elsanowski,  v.  Elsenau-EIzano  wski.  S.  91. 

Elfenbanm  auf  Wifsenheinij  Ifieseiihaiii,  Edle.  Reichsadelstaud.  Di- 
plom vom  K.  Leopold  I.  für  die  Gebrüder  Daniel,  Carl  u.  Christoph 
Elzenbaum,  mit  dem  von  ihrem  Besitzthume  hergenommenen  Beinamen : 
auf  Wiesenheim.  —  Die  Familie  gehört  zu  dem  Adel  in  Tirol.  Der 
S^tamm  hat  fortgeblüht  und  Florian  Edler  v.  Wiesenhain  war  in  neuster 
Zeit  Oberlieutenant  im  k.  k.  ll.Jägerbataill. 

V.  Hefner,  tiroler  Adel.  Tab.  24  ii.  8.  22. 

Enbach.  Kurbayer.  Adelsstand.  Diplom  vom  16.  Nov.  1685  für 
Joachim  Embacher,  Mitglied  des  äusseren  Raths  in  München.  Derselbe, 
aus  einer  Münchner  Bürgerfamilie  stammend,  kam  später  in  den  In- 
nern Rath  und  starb  als  Bürgermeister  25.  März  1705.  Dreimal  ver- 
mählt, ist  doch  das  Geschlecht  mit  ihm,  oder  bald  nach  ihm  erloschen. 

V.  Hefner,  Stammbuch.  I.  8.  332. 

Enbden,  Enden.  Ein  ursprünglich  magdeburgisches  Adelsge- 
schlecht, dessen  gleichnamiger  Stammsitz  im  jetzigen  Kr.  Neu-Hal- 
densleben  liegt.  Die  Familie  besass  1578  Kbendorf  im  Kr.  Wolmir- 
stedt  und  Gross-Saltze  im  Kr.  Calbe  und  kam  auch  nach  Sachsen,  wo 
sie  1598  Riesa  inne  hatte,  so  wie  nach  Ostpreussen  in  das  Angerbur- 
gische. Später  ist  der  Stamm  erloschen. 

Knauth,  8.  502  u.  SOS.  —  Frh.  p.  Ledebur.l.  8.  202  u.  III.  8.  248. 

Enbden.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1791  für  Carl  Adam 
Embden,  Fürstl.  Salm-Salmschen  Geh.-Rath  und  Ober-Amtmann. 

Handschr.  Notiz. 


—     103      — 

Emberg.  Schlesisches  Adelsgescblecht,  welches  1689  Dometzko 
im  Kr.  Oppeln  besass,  später  aber  erloschen  ist. 

Freih.  9.  Udebur,  III.  8.  248. 

EnbriMg.  Tiroler  Adelsgeschlecht,  in  welches  Andrae  Embring 
1563  den  Reichsadel  brachte  und  welches  1650  mit  Carl  v.  E.,  Pfle- 
ger zu  Toblach,  erloschen  ist. 

9.  Befn^r,  «usgcst.  tiroler  Adel.  Tab.  2. 

Enbsij  EnbS;  Enps  (in  Roth  der  Kopf  und  Hals  einer  weissen 
Gemse).  Altes,  fränkisches  Adelsgeschlecht,  welches  früher  mit  meh- 
reren Gütern  angesessen,  der  reichsunmittelbaren  Ritterschaft  des 
Cantons  Altmflhl  einverleibt  war.  Aus  demselben  stammte  noch  diie 
letzte  Aebtissin  des  1 807  aufgehobenen,  adeligen  Jungfrauen-Klosters 
zu  DQssern  bei  Duisburg.  —  Der  bei  Angabe  dieses  Geschlechts  von 
Einigen  angeführte  Grafenstand  gehörte  zweifelsojine  nicht  In  diese 
Familie,  sondern  in  die  von  Hohenems,  auch  Ems  genannt,  welche 
bekanntlich  ein  ganz  anderes  Wappen  führte :  in  Blau  einen  springen- 
den, goldenen  Bock  mit  schwarzen  Hörnern. 

Biedermann,  Canton  Altmfihl.  T»h.  1J»3.  -  N.  Hr.  A.-L.  II.  8.  129.   —    Frh.  v.  Ledebur, 
I.  8.  202.  —  Sietmacher,  I.  109 :  v.  EmbH.  Fräiikiscli. 

Enend«rffer^  Enerst^rffer.  Oberpfälzisches  Adelsgeschlecht,  aus 
welchem,  nach  Wig.  Hund,  Albrecht  E.  1359  lebte  und  ein  Anderer 
des  Stammes  noch  1444  vorkam. 

Wig.   Hitnd,  in.  S.295. 

Emerberg,  Emmerberg.  Niederösterreichisches  Adelsgeschlecht 
aus  dem  gleichnamigen  Stammschiosse,  westwärts  von  Wienerisch-Neu- 
stadt  im  Gebirge,  welches  nach  Steiermark  kam  und  das  Truchsesseu- 
u.  Erbkucholmeister-Amt  des  Herzogthums Steiermark  an  sich  brachte. 
Erenfridus  de  E.  tritt  zuerst  1165  urkundlich  auf  und  Dietrich  v.  E., 
der  Letzte  des  Stammes,  lebte  noch  1461. 

WisMgriU^  II.  8.  393-896.  —   Schmutt,  I.  8.  320  ii.  321. 

EMerifhy  Enncrieh.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  26.  Mai  1559 
für  die  Gebrüder  Hans  und  Urban  Emerich  und  Adelsbestätigungs- 
diplom von  1654  für  Philipp  Werner  E.,  kaiserl.  Reichstiscal  zuSpeier,  • 
vom  31.  März  1732  für  die  ganze  Familie  und  vom  6.  Nov.  1742  für 
das  Geschlecht  im  Oettingenschen,  Mainzischen  und  Augsburgischen, 
namentlich  für  Franz  Valentin  v.  E. ,  kurmainz.  Rath  und  Fürstl. 
Augsburg.  Geh.-Rath  und  Referendar  in  Spiritualibus  und  für  Wende- 
lin V.  E.,  Fürstl.  Oettingen-Wallersteinschen  Geh.  Hofrath.  — Altes, 
ursprünglich  görlitzer  Stadtgeschlecht,  welches  später  in  der  Lausitz 
begütert  wurde  und  aus  welchem  ein  Zweig  nach  Bayern  gekommen 
ist.  —  Von  den  frühern  Sprossen  der  Familie  ist  besonders  Georg 
Emerich,  Bürgermeister  zu  Görlitz,  dadurch  bekannt,  dass  er,  nach 
der  Rückkehr  von  einer  Reise  nach  Palästina,  1481  die  noch  ganz 
erhaltene  Kirche  zum  heiligen  Grabe  nebst  dem  heiligen  Grabe,  eine 
Nachbildung  des  heiligen  Grabes  zu  Jerusalem ,  nach  einem  von  ihm 
ans  Palästina  mitgebrachten  Modelle  erbauen  iioss.  —  In  neuerer 
Zeit  haben  Sprossen  der  Familie,  welche  1783  mit  Hermsdorf  unweit 
Görlitz  in  der  Oberlausitz  begütert  war,  in  der  kur-  n.  k.  sächs.,  so 


—      104     — 

wie  iu  der  k.  preuss.  Armee  gestanden,  auch  hat  der  nach  Payern  ge* 
kommene  Zweig  fortgeblüht.  In  die  Adelsmatrikel  des  Königreich 
Bayern  wurden  eingetragen:  die  Gebrüder  Joseph  Aloys  v.  E.,  geb. 
1762,  Beneficiat  zu  Heiligenstädt  und  franz  Xaver  v.  E.,  geh  1765,k. 
bayer.  Poslhalter  und  Salzfactor  zu  Mindelheim»  mit  dem  Sohne  ihres 
verstorbenen  Bruders,  des  ehemaligen  Grftfl.  Fuggerschen  Verwalters 
Anton  von  E.  zu  Schmichen:  Joseph  v.  E.,  geb.  1808  und  mit  ihrem 
•  Vetter:  Franz  Ferdinand  v  E.,geb.  1789,  Official  des  K.  Bayer.  Grenz- 
Postamts  Hof. 

•.  Lang,  K.  328.  -  N.  Pr  A.-L.  II.  8.129.  —  Freih.  r.  Ledebur,  I.  8.  202  u.  II!.  S.  248. 
—  Sappl.  XII  Slobm.  W.-B.  I.  34.  -  T*frof,  I.  65  u.  Siebenkees,  I  8.  351.  —  W.-B.  d.  Kgr. 
Bayern.V.  »5.— SchlesJsch.  W.-B.  Nr.  877.  —  W.-B.  des  SSth«.  Sunt.  VI.  28;  f.  Emmerich.— 
V.  He/ner,  ba>er.  Adel,  ThI*.  84  u.  8.  76    -  Kneschke,  III.  S.  126  u.   127. 

Enerkiigen.  Altes ,  schwäbisches  Adelsgeschlecht,  dem  Wappen 
nach  :  (in  Silberein  schwarzer,  schräglinks  liegender,  doppelter  Wider- 
haken) eines  Stammes  mit  der  alten  Familie  Sphenck  v.  Winterstädt. 
-—  Das  gleichnamige  Stammhaus,  ein  noch  bewohntes  Schloss  bei  Man- 
derkingen  im  heutigen  Grossh.  Baden,  kommt  in  früher  Zeit  vor  und 
das  nach  ihm  sich  nennende  Edelgeschlecht  war  reichenauscher  Dienst- 
adel. Walther  utid  Heinrich  v.  Aemerkingen,  Beide  Ritter,  und  Eg- 
loff  V.  Aemerkingen  treten  urkundlich  1366  auf  und  der  Stamm  blühte 
noch  1509. 

Mone,  Zeitachr.  für  Oeschichtp  des  Oberrhcfus.  III.  8.  90.  —  r.  Hr/ner,  ausgestorbener 
Schwab.  Adel.  Tab.  2.    3.  11. 

Enersleben,  s.  Schenk  v.  Flechtingen. 

EMentorferi  s.  Emcndorffer  S103. 

Enh^lTer.  Oberpfälzisches,  aus  Kitzbühel  in  Tirol  stammendes 
Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Hans  E.  1488  zu  Aramerthal  und  Achatz 
E.  1503  zu  Schirling  angesessen  war. 

Wig.  Hund,  III.  8.  295. 

Eming;  s.  Krempclhuber,  Edle  auf  Eming. 

Enleben.  Altes,  thüringisches  Adelsgeschlecht,  welches  im  12. — 
14.  Jahrb.  das  gleichnamige,  eine  halbe  Stunde  von  Gotha  gelegene 
Dorf  besass. 

V.  HtUbach ,  I.  8.  329,  nach  Brückner,  Beschreib,  d.  Kirchen-  und  Srhulenstaatn  im  H . 
Gotha,  11.  Stck.  4.  8.  35. 

EMling^  Enlinger  v.  Enling,  Jnling  y  Jnliiger.  Niederösterreichi- 
sches, von  1291 — 1387  vorgekommenes  Ritterstandsgeschlecht. 

Wiasgrill,  II.  8.  896  u.  897. 

EnMe,  Eitter  ■•  Edle.  Reichsritterstand.  Diplom  von  1764  für 
Friedrich  Emme,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  —  Der  Stamm  ¥rarde 
fortgesetzt. 

Uandschr.  Notis.  —  Suppl.  an  Siebm.  W.-B.  XI.   5. 

Emüfrling.  Erblftnd.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1815  für 
Gottfried  Emmerling,  k.  k.  Oberlieutenant. 

MtfferU  V.  Mühlfeld,  BrfcanB..Bd.  8.  278. 

X  EiMüenhtfeii.   Altes,  schwäbisches  Adelsgeschlecht,  welches  be- 

sonders in  Nördlingen  blühte  und  sp&ter  in  dem  ehemaligen  bayer. 
Rezatkreise  angesessen  war. 

Buottimi,  II.  8.  76.  —  Zetler,  VIII.  S.  1015.  —  Fteih.  w.  Krokne,  I.  8.  271—278.  - 
SiebmacAer,  II.  91. 


—     106     — 

Enniiger.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom  von  1856 
für  Dr.  J.  W.  Emmiuger,  k.  k.  w.  Geh.-Rath  und  Statthalter  in  Nie- 
der-Oesterreich. 

Aagsb.  Allg.  Zeit.  1856. 

EnniighaM,  Emminghtass,  Edle.  Reichsadelsstand.  Diplom  von 
1774  für  Heinrich  Theodor  Emminghausen,  k.  preuss.  Geh.  Rcgic- 
niDgs-Bath,  mit  dem  Namen  und  Prädicate:  Edler  v.  Emminghaus  u. 
K.  Preuss.  Anerkennungsdiplom  des  demselben  verliehenen  Adelsstan- 
des vom  5.  Juli  1774. 

•.  Hgltbach,  l.  8.  329.  —  N.  Pr.  A.-L.  I.  8.  4ß  u.  V.  8,  147.  —  Fr*,  v.  Ledcbut\  I. 
8.20».  —  Suppl.  XU  Siehm.  W.-B.  VI.  12  ii.  VIII.  U.  —  W.-B.  d  rreiis».  Monarch.  I U. 
14.  —  Kiuxchke,  IIT.  8.  127  u.  128. 

Enperger,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1766 
für  Benedict  Alphous  Empergcr,  Advocateu  und  ßannrichter  in 
Kärnten,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

Mtgerle  9.  Mühlfetd,  Erg&nE.-Bd.  8.  278. 

Enpich.  Reichsadelsstand.  Kursächs.  Reichsvicariatsdiplom  vom 
1.  Juni  1792  für  Carl  Ferdinand  Empich,  h.  meklenb.- Schwerin.  Do- 
mainenrath  u.  K.  Preussisches  Anerkennüngsdiplom  des  demselben 
verliehenen  Adels  v.  3.  Jan.  1794.  —  Der  Diploms-Empfänger  Uauftc 
sich  in  den  nächsten  Jahren  in  Pommern  mit  den  Gütern  Dochow, 
Giesebitz,  Grossendorff,  Warbelin  und  Zipkow  im  Stolper  Kreise  an, 
hat  aber  in  der  Ehe  mit  Susanna  Elisabeth  v.  Braunschweig  den  Stamm 
nicht  fortgesetzt. 

V.  Beahach,  I.  8.  330.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  129.  III.  8.  4  u.  V.  8.  147.  —  Frh.  r.  U- 
debur,  I.  8.  202  u.  III.  8.  248.  —  Tyroff,  I.  189.  —  W.-B.  <L  Preuss.  Monarch.  III.  14.  — 
Kjwekke,  II.  S.  130  und  131. 

Ems,  8.  Hohenembs,  Grafen. 

Enben.  Ein  in  Cleve  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  aus  wel- 
chem Friedrich  Heinrich  d'Enbers  1802  als  k.  preuss.  Generalmajor 
pensionirt  wurde.    Derscbe  starb  ohne  Nachkommen  1803. 

Freik.  ».  Led^hur,  I.  8.  203. 

Eiek  ▼.  der  Barg.  Reichssadelstand.  Diplom  vom  30.  Mai  1 747 
für  Franz  Enck,  Salzburg.  Hofkammerrath  u.  Garderobe -Inspector. 
Nach  V.  Hefner,  Stammbuch,  1.  S.  333.  starb  der  Diploms-Empfänger 
4.  März  1776  zu  Salzburg,  die  Wittwe  desselben,  Eva  v.  Waldmtiller 
1789  und  die  1765  geborene  einzige  Tochter,  Victoria,  im  Jahre  1832. 
Doch  giebt  von  Lang  an ,  dass  zwei  Enkel  des  Franz  E.  v.  d.  B. :  die 
Gebrüder  August  Leopold  Augustin,  geb.  1797  und  Carl  Ernst  Leo- 
pold E.  V.  d.  B.,  geb  1800,  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  ein- 
getragen worden  sind. 

■■*  9.  Lang,  8.  328.  -  Suppl.  «u  Siebm.  W.-B.  IX.  13.  —  W.  B.  d«?8  Kgr.  Bayern,  V.  25.      . 

Ett€keT«irt,  Enckev^irdt^  Enkevoird^  Eickehrt^  Freiherren  ■•  Crafei. 

(nach  Wissgrill :  Schild  mit  Herzschilde.  Im  blauen  Herzschilde  eine 
schwebende,  offene,  goldene  Krone,  in  welcher  zwei  emporstehende, 
gekreuzte,  grftne  Palmenzweige  stecken  und  im  Schilde  das  alte  Encko- 
voirtsche  Wappen :  Schild  golden  und  durch  eine  schwarze  Linie  quer- 
getheilt  mit  drei,  2  u.  1 ,  schwarzen  Adlern.  Ganz  verschieden  von  die- 
sen Wappen  ist  das  in  den  Supplementen  zu  Siebm.  W.-B.  gegebene : 


—     106     — 

Schild  geviert,  mit  Mittelscbilde.  Mittelschild  quergetheilt:  oben  in 
Silber  fünf,  3  u.  2,  Hermeline  und  unten  Roth,  ohne  Bild.  1  und  4  in 
Roth  zwei  gekreuzte,  mit  einem  rothen  Bande  zusammengebundene 
Commandostäbe  und  2  und  3  von  Gold  und  Schwarz  der  Länge  nach 
getheilt  mit  einer  Arabeske  aus  zehn  gebogenen  Strahlen  von  gewech- 
selten Farben).  Reichsgrafeustand.  Diplom  von  1651  für  Adrian 
Freih.  v.  E  ,"  k.  k.  Feldmarschall.  —  Ein  aus  Brabant  stammendes 
Adelsgeschlecht,  welches  mit  dem  freiherrlichen  Titel  nach  Oesterreich 
kam ,  im  genannten  Jahre  den  Grafenstand  erlangte  und  später  die 
Herrschaften  Grafenwerth,  Ober-Seeborn,  Schönberg  etc.  erwarb.  — 
Von  den  früheren  Sprossen  des  Stammes  war  namentlich  der  ge- 
lehrte Cardin \1  Wilhelm  v.  Enckevoirt  bekannt,  welcher  1534  als 
Bischof  zu  Tortosa  und  zu  Utrecht  starb.  —  Die  nach  Oesterreich  ge- 
kommenen Glieder  der  Familie  machten  sich  im  30jährigen  Kriege 
mehrfach  um  das  Erzhaus  Oesterreich  verdient.  Der  Mannesstamm 
blühte  fort,  bis  derselbe  mit  Wenzel  Adrian  Gr.  v.  E.,  k.  k.  Geh.-Rath 
etc.,  20.  Aug.  1738  erlosch,  da  derselbe  nur  zwei  Töchter  hinterliess. 

Jöcher,  Compeiid.  Gelehrt.-Lexic,  Ausgabe  von  1726.  8.  869.  —   Oauhe,  I.  8.  489  u.  490. 
—    Wixnrfnll,  II.  S.  397—400.   —  Suppl.  zu  Siebm.  W.-B.  XII.   19. 

Eiick«T«rt  (Schild  quergetheilt  durch  einen  schmalen,  rothen, 
mit  drei  neben  einander  stehenden,  silbernen  Kugeln  belegten  Quer- 
balken. Oben  in  Gold  zwei  einv&rtssehende,  schwarze  Adler  u.  unten 
in  Silber  auf  grünem  Rasen  ein  vorwärtssehender,  sitzender,  goldener 
Löwe  zwischen  zwei  grünen  Palmenbäumen ,  welche  derselbe  mit  den 
ausgebreiteten  Vorderpr^nkeu  umfasst).  Reichsadelsstand.  Diplom 
vom  16.  Februar  1663  für  Daniel  Ingkefort,  kurbrandenburg.  Genc- 
ral-Proviantmeister  und  Ober -Salzfactor  und  kurbrandenburg.  Aner- 
kennungsdiplora  des  demselben  verliehenen  Adels  vom  18.  Jan.  1665, 
unter  Schreibung  des  Namens :  v.  Enckevort.  --  Die  Annahme  Eini- 
ger, dass  die  Familie  des  Diplom  -  Empfängers  vermuthlich  mit  dem 
im  vorstehenden  Artikel  besprochenen  brabantischen  Geschlechte  im 
Zusammenhange  gestanden  habe,  wird  wenigstens  von  der  Heraldik, 
8.  den  vorstehenden  Artikel,  nicht  unterstützt.  —  Die  Familie  erwarb 
nach  und  nach  ansehnliche  Güter  in  Pommern  und  in  der  Neumark, 
namentlich  in  Pommern  die  Güter  Vogelsang,  Lukow,  Warsin,  Mönke- 
ber«  etc.  im  Kr.  Ueckermünde.  Die  eben  genannten  Güter  kaufte  ein 
Enkel  des  Daniel  v.  E.,  Berndt  Friedrich  v.  E.,  k.  preuss.  Hauptmann, 
von  welchem  sechs  Söhne  stammten ,  von  denen  Carl  Gottlob  v.  E.  die 
Güter  erbte.  —  Von  den  späteren  Sprossen  des  Geschlechts  war  Berndt 
Friedrich  v.  E.  k.  preuss.  Oberst  bei  dem  Cadettencorps  in  Berlin  apd[^ 
Gustav  Heinrich  k.  preuss.  ^Regierungspräsident.  Die  NachkommÄ* 
des  Letzteren,  zu  denen  der  Landschaftsdepotirte  Heinrich  v.  £.  ge- 
hörte, besassen  1836  Garz  und  Rosenfelde  im  Kr.  Pyritz  und  um  die 
selbe  Zeit  war  Eduard  v.  E.  Herr  auf  Vogelsang  und  Albrechtsdorf. 
Der  Name  des  Geschlechts  ist  übrigens  so  wie  früher,  audh  in  neuester 
Zeit  mehrfach  in  den  Listen  der  königl.  preuss.  Armee  vorgekommen. 
1853  waren  zwei  Sprossen  des  Stammes  k.  preuss.  Rittmeister,  der 
eine  im  Garde -Cuirassier-Regim.  und  der  andere  im  2.  Cuirassier- 


—     107     — 

Regim.  und  zwei  dienten  als  Lieutenants.  —  Die  zuletzt  bekannt  ge- 
wordene Belebnungmit  den  pommernschen  Ci titern  Bellin,  Berndshof, 
Damgarten,  Luckow,  Mönkeberg,  Plönzig,  Rosenfelde,  Vogelsang  und 
Warsiu  erfolgte  1850. 

Brüggemann,  I.  Hptst.  ^0.  —  r.  llellhtief,,  I.  8.  333.  -  N.  Pr.  A.-L.  II.  S.  134  u.  185.— 
Frh.  V.  l^dehur,  T.  8.  20.1  u.  III.  8.  24s.  -  W.  B.  der  Preuss.  Moiirtrch.  III.  14.  —  Pomin. 
W.-B.  I.  Tab.  11.  u.  8.  30.  —   Knesehke,  I.  .*<.  13»  a,  140. 

fMdty  auch  Freiherren  (in  Gold  ein  grauer,  nach  der  rechten  Seite 
springender  Wolf).  Reichsfreiherrenstand.  Bestätigungs-Diplom  des 
schon  1426  der  Familie  erneuerten  Freiherrnstandes  vom  Sl.Octob. 
1530  für  Nicolans  v.  Ende,  Herrn  auf  Wolkenburg,  Lausnitz,  Königs- 
feld und  Fuchshain,  Doctor  der  Rechte,  kaiserlichen  Hofrath,  Kam- 
raergerichts-Assesgor  etc.,  so  wie  vom  10.  Mai  1705  fürChristian  VoU- 
rath V.Ende.  — Altes,  sächsisches,  seit  dem  13.  Jahrh.  näher  bekanntes 
Adelsgeschlecht,  welches  sich  im  Laufe  der  Zeit  weit  ausbreitete,  an- 
sehnliche Gtlter  im  jetzigen  Königreiche  Sachsen,  in  der  Provinz  Sach- 
sen, den  sächsischen  Ftlrstenthümrrn,  im  Anhaltschen,  Reussischen  etc. 
erwarb,  den  Erb  -  Ritterstand  erlangtiß  und  später  auch  nach  Oester- 
reich,  Westpreussen,  Hannover  und  beide  Hessen  gekommen  ist.  — 
Der  eigentliche  Ursprung  der  Familie  liegt  im  Dunkel  einer  Zei*,  über 
welche  sichere  Nachrichten  vielfach  fehlen.  Spangenberg  wollte  das 
Geschlecht  aus  Franken  herleiten ,  Pcccenstein  hielt  es  ftlr  ein  einge- 
borenes meissensches  Geschlecht  und  Gauhe  folgte  der  Mehrzahl 
früherer  Schriftsteller,  welche  die  Anfänge  des  Stammes  in  der  Schweiz 
und  zwar  im  Canton  St.  Gallen  suchen,  in  welchem  ein  Schloss  Endt 
oder  Enne  lag,  nach  welchem  ein  später  nach  Tirol  gekommenes  Rit- 
tergeschlecht sich  genannt  hatte.  Sonach  ist  es  wohl  am  besten ,  bei 
dem  Obengesagten,  dass  das  Geschlecht  eins  der  ältesten  in  Sachsen 
sei,  einfach  zu  bleiben  und  diese  Angabe  ist  historisch  leicht  zu  be- 
gründen. Otto  V.  Ende,  früher  schon  getreuer  Rath  des  Markgrafen 
Heinrich  zu  Meissen,  stand  später  mit lleinrich  v.  Ende  dem  Landgra- 
fen Friedrich  mit  der  gebissenen  Wange  und  dem  Bruder  desselben, 
Diezmann ,  eben  so  treu  zur  Seite  und  in  der  Geschichte  der  beiden 
Letzteren  kommt  der  Name  der  Ersteren  vielfach  mit  Ehren  vor. 
Heinrich  v.  E.,  des  Markgrafen  Friedrich  Rath  und  Oberst,  pflanzte 
den  Stamm  durch  zwei  Söhne,  Heinrich  IL  und  Gottfried,  fort.  Letzte- 
rer lebte  um  1290  und  von  seinen  Nachkommen  war  Heinrich  v.  E., 
Herr  auf  Lindenberg,  erst  des  Kurfürsten  Friedrich  des  Streitbaren 
zu  Sachsen  Orator,  später  aber  Rath  des  Königs  Sigismund,  welcher 
ihm  das  Schloss  Carlstein  in  Böhmen  lebenslang  einräumte  und  von 
welchem  Schlosse  er  sich  auch  Erb  -Pannerherr  nannte.  Die  Nach- 
kommenschaft  desselben  erlosch  wieder,  Heinrich  II.  aber,  Kriegs- 
oberst des  Markgrafen  Friedrich,  setzte  den  Stamm  durch  zwei  Söhne, 
Heinrich  III.  und  Ulrich,  in  Sachsen  fort.  Zu  Heinrichs  III.  Nachkom- 
men gehörte  der  oben  genannte  Nicolaus  v.  E..  welcher  das  erwähnte 
Bestätigungsdiplom  des  Freiherrenstaudes  der  Familie  von  1530  er- 
hielt und  dessen  Nachkommenschaft  sehr  gliederreich  wurde,  von  Ul- 
richs Söhnen  aber  erhielten  Ulrich  IL  und  Heinrich  IV.  durch  kai- 
serl.  Diplom  von  1463,  ihrer  Tapferkeit  wegen,  auf  den  Helm  ihres 


—     108     — 

Wappen  eine  goldene  Krone.  Aus  dieser  Linie  war  schon  Hans  Adam 
V.  E.,  gest.  1706,  k.  preuss.  Oberst  und  Amtshauptmann  zu  Rosen- 
feld, Herr  auf  Alt-Jesönitz  unweit  Bitterfeld,  Trinum  imAnhalt-Göthen- 
scben  etc.,  welche  noch  jetzt  in  der  Hand  der  Familie  sind,  nachdem 
diese  Besitzungen,  da  Hans  Adam  v.  E.  ohne  Leibes-Erben  gestorben, 
auf  seine  nächste  Verwandtschaft  kam. —  üeberdie  frühern  und  spÄtern 
genealogischen  Verhältnisse  der  Familie  haben  bis  zu  ihrer  Zeit  Val. 
König,  Gauhe  und  v.  Uechtritz  und  neuerlich  das  geneal.  Taschenbuch 
d.  freih.  Häuser  näheren  Aufschluss  gegeben,  auf  welche  hier  verwie- 
sen werden  muss.  —  Nach  Hannover,  wo  die  Familie  durch  Er- 
werbung des  Gutes  Bierde  im  Lüneburgischen  dem  ritterschaftlichen 
Adel  der  Lüneburgischen  Landschaft  einverleibt  wiirde,  kam  dieselbe 
1759  mit  dem  Ober- Appellationsrathe  Gotthelf  Dieterich  v.  E.,  welcher 
früher  herz.  Braunschw.-Wolfenbüttelscber  Hofrath  gewesen  war,  doch 
hatte  schon  in  der  2.  Hälfte  des  17.  Jahrb.  Rudolph  v.  Ende  als  Gene- 
ral in  Braunschw.-lüneburgischen  Diensten  gestanden.  Zu  dieser  Han- 
noverschen Linie  gehörte  auch  der  Sohn  des  kurbraunschw.-lüneburg. 
Staatsministers  Freih.  v.  E.  aus  der  Ehe  mit  einer  v.  d.  Schulenbnrg : 
Friedrich  Albrecht  v.  E.,  welcher  1829  als  k.  preuss.  Generallientc- 
nant  starb.  —  Nach  dem  geneal.  Taschenb.  der  freih.  Häuser  blüht 
der  freiherrliche  Stamm  jetzt  in  zwei  Linien,  in  der  zu  Alt-Jessnitz, 
welche  in  einen  älteren  und  jüngeren  Zweig  zerfällt  und  in  der  Linie 
zu  Düdelsheim,  doch  dürfte  nach  den  oben  angeführten  Diplomen  dem 
ganzen  Stamme  der  freiherrliche  Titel  zustehen  und  dass  einige  Li- 
nien sich  nur  des  adeligen  Prädicats  bedienen,  hängt  wohl  nur  davon 
ab,  dass  diese  Linien  nicht  die  betreffenden  Intimationen  eingelöst, 
oder  dass  die  Vorfahren  den  freiherrlichen  Titel  nicht  geführt  haben. 
Die  Linie  zu  Alt-Jessnitz  besitzt  das  Majorat  Alt-Jessnitz  im  Bitter- 
felder Kreise,  Reg.-Bezirk  Merseburg,  so  wie  die  Lehengüter  Trinum 
im  Herz.  Auhalt-Cöthen  wid  iflttersbach  im  Kgr.  Sachsen.  Haupt  des 
älteren  Zweiges  dieser  Linie  ist  Freih.  Heinrich,  geb.  1833  — ,  Sohn 
des  1856  verstorbenen  Freiherrn  Otto,  k.  sächs.  Kammerherm  und 
Mitgliedes  des  K.  Preuss.  Herrenhauses  — Majoratsherr  auf  Alt-Jess- 
nitz, Herr  auf  Trinum,  k.  preuss.  Lieut.  im  Grenadier  -  Regiment  K. 
Alexander.  Die  beiden  Brüder  desselben  sind,  neben  drei  Schwestern, 
den  Freiinnen:  Charlotte,  geb.  1837,  Anna,  geb.  1841  und  Geraldine, 
geb.  1843,  Freih.  Otto,  geb.  1836,  ebenfalls  k.  preuss.  Lieut.  im 
Grenad.-Reg.  K.  Alexander  und  Freih.  Hermann,  geb.  1840,  Beide 
Mitbesitzer  des  Lehensgutes  Trinum.  —  Das  Haupt  des  jüngeren 
Zweiges  ist  Freih.  Friedrich,  geb.  1782  —  Sohn  des  1813  verstorbe- 
nen Freih.  Friedrich  Carl ,  k.  sächs.  Stiftskammeratbs  —  k.  sächs. 
Kammer-  und  Jagdjunker.  Die  Schwester  desselben,  Freiin  Augusts, 
geb.  1786,  war  mit  dem  k.  sächs.  Major  v.  d.  Mosel  vermählt.  —  Von 
dem  Bruder  des  Freih.  Friedrich  Carl,  dem  Freih.  Christian  Wilh.  gest. 
1813,  k.  sächs.  Generalmajor,  stammen  ans  der  Ehe  mit  einer  Grf.v.By- 
landt:  Freih.  August,  geb.  1799,  Herr  auf  Dittersbach,  k.  s.  Kammer- 
und  Jagdjunker,  verm.  1839  mit  Bertha  v.  Sandersleben,  ans  welcher 
Ehe  ein  Sohn,  Georg,  geb.  1847,  entsprossen  ist  —  und  Freiin  Elisa- 


—     109     — 

beth,  geb.  1801,  verm.  1828  mit  dem  k.  säebs.  Kammeiberni  u.  Vica- 
riatsratbe  v.  Brochowsky.  —  Das  Haupt  der  Linie  zu  Düdel&heira  im 
Grossb.  Hessen  ist  Freih.  Wilhelm,  Herr  auf  Düdelsbeim  bei  Büdin- 
gen, verm.  mit  Maria  Frauzisca  Grf.  zu  Alt- Leiningen -Westerburg, 
gest.  1837,  aus  welcher  Ehe  .zwei  Töchter,  Pauline  Eleonore  und 
Auguste  und  zwei  Söhne,  Freih.  Friedrich,  k.  k.  Hauptmann  und 
Freih.  Otto,  k.  k.  Oberlieutenant,  stammen.  —  Im  Kgr.  Sachsen  sind 
bis  auf  die  neueste  Zeit  Freiherren  und  Herren  v.  E.  in  Hof-  Civil-  u. 
Militairdiensten  vorgekommen.  Oscar  v.  E.  k.  s&chs.  Oberlieutenant 
der  Reiterei  trat  1851  aus  dem  activen  Dienste  u.  Arthur  v.  E.  ist  k. 
Sachs.  Hauptmann.  Der  Familie  v.  E.  stand  in  neuester  Zeit  Jahna  un- 
weit Meissen  zu. 

PecctHMtein,  Themt.  Saxoii.  1.  8.  102.  —  A'nauih,  6.  508  u.  504.  —  Atbin,  Werthersche  Ge- 
schichte 8.  63.  —  Sinapius.  11.  8.  611  u.  612.  —  Vol.  Kö'nifj,  I.  8.  3Ü1-336.  —  (iauhe.  l. 
8.  4yO— 495.  —  Diethmar,  S.  13  u.  Nr.  :\9.  —  r.  Dreyhaupt,  Tab.  42.  —  r.  UfChtritt  ,  Diplom. 
>achricht  IV.  8.  46— 4t»  u.  V.  8.  26-30  (von  1686— I7«i;.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.129—131.  — 
Fteih.  r.  d.  Knesebeck,  8.  124.  —  Frei/t.  r.  Ubfhur,  I.  8.  203  u.  lil.  8.  248.  —  (Jeiieal.Ta- 
schenb.  d.  freih.  Hau«er  185».  8.  147  u.  1859,  8.  173-175.  -  Siebntacher,  I.  154.  —  r.  Me- 
ding,  I.  8.  147—149.  —  W.<B.  de»  Kgr.  Hannover,  C.  19  u.  8.  6.  —  W.-B.  d.  Sachs.  Staat.  I. 
52  :  Freih.  v.  £.  u.  II.  8.  61 :  v.  K.  —  v.  Hefner,  flachs.  Adel,  Tab.  26  u.  27  u.  8.  8  u.  9.  u. 
preass.  Adel,  Tab.  60  u.  8.  41. 

Eidlell.  Preuss.  Adelsstand.  Diplom  vom  15.  Oct.  1850  für  E. 
G.  Endell,  k.  preuss.  Geh.Commercien-Rath  bei  der  Hauptverwaltung 
der  Staats-Schuldeu.  Ein  Sohn  desselben  wurde  in  der  Gegend  von 
Crossen  begütert. 

Geoeal.  diplum.  Huudh.  für  d  preuts.  Staat,  I.  S.  78.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  28  und 
8.  143.  -   Frh.  o.  Ledehur,  I.  8.  204. 

.   EndleltK,  s.  Fischer  v.  Endelau. 
^  £idlelilitMser.      Allbayerisches  Adelsgeschlecht,    welches    nach 

V.  Hefner,  vielleicht  mit  den  in  den  Monum.  boic,  VIII.  S.  386,  507 
etc.  aufgeführten  alten  Endelzhausen  im  Zusammenhange  standen, 
eher  aber  wohl  Stamm-  und  Wappen-Genossen  der  Taufkircher  wa- 
ren und  sich  von  Endelzhausen  im  Gerichte  Wolfrazhausen  nannten. 
Hans  Endelzhauser  war  von  1445—1457  Unterrichter  zu  München. 

Wig.  Hund,  III.  8.  296.  —  r.  Uefner,  Münchner  (Geschlechter. 

Elller,  Enilers,  Endlerss^  Enilersi.  (Schild  geviert:  1  und  4  in 
Roth  ein  aufrecht  zum  Sprunge  nach  Rechts  gerichtetes,  silbernes 
Einhorn  und  2  und  3  in  Blau  ein  sechsstrahliger,  goldener  Stern). 
Böhmischer  Adelsstand.  Bestätigungs-Diplom  des  alten  Adels  der 
Familie  vom  22.  März  1564  für  die  Brüder  Martin,  Christoph  und 
Hans  die  Ender  und  nochmaliges  Adelsbestätigungsdiplom  für  das 
Geschlecht  von  1587.  Die  Familie,  welche  mit  jGeschlechtern  von 
gleichlautenden  Namen  nicht  zu  verwechseln  ist  und  in  der  Oberlau- 
sitz die  Güter  Cosma  und  Leopordshain  im  Kr.  Görlitz  erworben 
hatte,  erlosch  26.  Aug.  1646  mit  Carl  Waltber  v.  Ender. 

Frh.  9.  Ledebur,  1.  8.  204.  —  Dortt,  Allgem.  W.-B.,  II.  8'  142  u.  143  u.  Ni.  248. 

Endleres,  Utter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1858 
für  Carl  Enderes,  k.  k.  Ministerial-Rath. 

AugHb.  Allg.  Zeit.   1858.  April. 

Enilerle,  Edle  ■.  Ritter.  Erbländ.-österr.  Adels-  u.  Ritterstand. 
Adelsdiplom  von  1820  für  Johann  Enderle,  NiederOsterr.  Appella- 


—     110     — 

tionsrath,  mit  dem  Pi  ädicatc :  Edler  von  und  Ritterstandsdiplom  vom 
10.  Jan.  1844  für  denselben  als  k.  k.  w.  Ilofrath. 

Haiuischr.  Notiz.   —  MegerU  v.    Mühlfeld,  ErgSnx.-I*d.  S.  278. 

'  Enderliii,  Eiiderlein.   ßrandenburgisches  Adelsgcschlecht,  welches 

Cuiiersdorf,  Wildenbruch  und  Zauchwitz  im  jetzigen  Kr.  Zauche-Bel- 
zig  schon  1375  und  Miersdorf  im  Kr.  Teltow  1451  besass.  In  späte- 
rer Zeit  kamen  Gallun,  Gersdorf,  Gross-Machenow  und  Malsow  in  die 
Hand  der  Familie  und  bis  zur  Mitte  des  18.  Jahrb.  hatte  dieselbe 
noch  Falkenberg  im  Kr.  Lebus  inne.  Das  N.  Pr.  A.-L.  giebt  nach 
den  Königschen  Sammlungen  an,  dass  der  Mannesstamm  im  Anfange 
des  18.  Jahrb.  mit  Hans  Dietrich  v.  F.,  k.  preuss.  Lieutenant,  verm. 
mit  einer  v.  Zieten  a.  d.  Hause  Dechlow,  erloschen  sei  und  dass  die 
an  die  Krone  Preussen  heimgefallenen  Güter  einem  v.  Montaigne  zu- 
getheilt  worden  wären. 

N.  Pr.    A.-L.  V.  8.  147.  -  Fth.  v.  Ledcbitr,  I.  8.  204. 

,     Eiiderndorf,  s.  Ilarsdörfer,  Harsdorf  v.  Enderndorf. 
Enders  ^  Edle  «ud  Ritter.    Erbländ.-österr.  liitterstand.    Diplom 
vom  8.  Jan.   1767  für  Christoph  Enders  in  Steiermark,  wegen  der 
von  ihm  anzuhoffenden,  nützlichen  Dienste,  mit  dem  Prädicate:  Edler  von. 

M4ff^rle  v.   Mühlfeld,  8.  107.  -  Knetchkf,  IV.  8.  112. 

Enders  v.  Egelhofsberg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1813  für  Johann  Enders,  k.  k.  Oberlieutenant  bei  v.  Lindenau-Infan- 
terie,  mit  dem  Prädicate :  v.  Egelhofsberg 

Megerle  v.   Mühlfeld,  S.  178. 

.  Endewtt«  Lüneburgisches,  adeliges  Patriciergeschlecht,  aus  wel- 
chem in  einer  alten  Genealogie  Johannes  Endewat  ausdrücklich  Nobi- 
lis  genannt  wurde.  Das  Wappenbild  hatte  grosse  Aehnlichkeit  mit 
den  Bildern  des  Schildes  der  v.  Langlingen  und  v.  Spörcke,  s.  die 
betreffenden  Artikel.  —  Cord  Endewat,  welcher  zwischen  1440  und 
1468  lebte,  wird  als  Letzter  dos  Stammes  genannt.  —  Büttner,  im 
Anhange  zur  Geneal.  der  Lüneburg,  adel.  Patricier-Geschlechter. 

9.  Meding,  I.    8.  148  ii.  149. 

Endingen.  Altes,  elsassischcs  und  schwäbisches  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  Johannes  deE.  urkundlich  1307  und  Rudolph  \.  E.,  Rit- 
ter, 1331  vorkommen.  —  Jacob  Reichardt  v.  Endingen  schrieb  sich 
noch  1608  in  ein  Stammbuch  ein. 

Mone,  Zeiuchr.  fiir  die  (icsch.  des  OberrhciiiV«,  IV.  8.  370  u.  379.  —  Siehmacher,  I.  193: 
T.  Endiiigon,  RIsasMinch.  —  r.   Meding,  III   8,   161. 

Endnann^  Endemann.  Ein  in  Preussen  im  vorigen  Jahrh  vorge- 
kommenes Adelsgeschlecht.  Eilü  Oberst  v.  E.,  welcher  bei  dem  k. 
preuss.  Dragoner- Regimente  Kronprinz  gestanden  hatte,  starb  1753 
und  der  Bruder  desselben  Friedrich  Paul  v.  E.  war  Oberst  und  Com- 
mandant  des  Regim.  Holstein-Gottorp.  Letzterer  kam  1723  als  Lieu- 
tenant des  k.  preuss.  Leibrogiments  zu  Pferde  ohne  Angabe  des  ade- 
lißon  Prädicats  vor. 

FW/,  v.   Ledebur,  I.  8.  204. 

findorfer  n  Mcndorf.    Altbayerisches  Adelsgeschlecht,  wohl  aus 


—     in- 
dem Slammhause  Endoif  oberhalb  des  Wüi nisecs.  Wernhard  E.  tritt 
urkundlich  um  1130  auf  und  Hans  E.  zu  Mendorf  noch  1439. 

Wiff.  Hund,  111.  8.   296.  -  Moiiura.  I)oic.  II.  8.  291. 

Eadscei  Frei-  und  Panierkerreii.  Fränkisches  Herrengeschlecht, 
welches  sich-Pannerherren  nannte  und  von  dem  Schlosse  und  der 
grossen  Herrschaft  Endsee  den  Namen  angenommen  hatte.  Der  Stamm 
muss  schon  in  sehr  früher  Zeit  erloschen  sein,  denn  die  alten  Grafen 
V.  Rothenburg  in  Franken  schrieben  sich  schon  825  Herren  zu  End- 
see. —  K.  Ruprecht  liess  1408  das  Schloss  P^ndsee  einreissen,  von 
dem  noch  im  Anfange  des  vorigen  Jahrh.  Ueberreste  zu  sehen  waren. 
Schon  vor  Zerstörung  dieses  Schlosses  kam  auf  demselben  ein  Rit- 
tergeschlecht Lösch  vor,  welches  den  Beinamen:  v.  Enxlsee  führte 
und  aus  welchem  1341  Götz  Lösch  v.  Endsee,  Ritter,  Zeuge  bei  ei- 
nem Vertrage  war,  welchen  Hans  und  Erkinger  v.  Seideneck  er- 
richteten. Ob  mit  diesen.  Lösch  v.  Endsce  die  späteren  Familien 
Lösch  V.  Hilgartshausen  in  Bayern  oder  die  Lösch  v.  Müllenheim  in 
Hessen,  s.  die  betreffenden  Artikel,  irgend  im  Zusammenhange  ge- 
standen haben,  muss  dahingestellt  bleiben. 

r.  Fatck^HMtein,  Aiitiqii.   Norcig.   11.  S.  2H7  u.  304.  -   Gauhf ,  II.  S.  1446.—  Salver,  S.  190. 

EmisnanK  v.  lUnow.  Erbländ.-österr.  Adels-  und  Ritterstand. 
Adels-Diplom  von  1818  für  Carl  Endsmann,  auf  Krzizanau  in  Mäh- 
ren undRuppersthal  in  Nieder-Oesterreich,  mit  dem  Prädieate :  v.  Ro- 
Dow  und  Ritterstands-Diplom  vom  6.  Nov.  1820  für  Anton  E.  v.  R., 
k.  k.  Oberlieutenant. 

UandNchriftl.  Notiz.  —  Meyerle  v.  »fühl/etH,  S.  Ii8  u.  Ergüiiz.-Bd.  8.   137. 

Endter.  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Schwarz  auf  freistehendem, 
grünem  Boden  eine  rechtsgekehrte  goldene  Ente  und  2  und  8  in  Blau 
ein  schräglinker,  wellenförmig  gezogener,  silberner  Balken).  Nürn- 
berger Patriciergeschlecht,  aus  welchem  Wilhelm  Maximilian  An- 
dreas E.,  der  Rechte  Doctor,  mit  Paul  und  Wolfgang  E.  1623  eine 
Kaiserliche  Wappen- Verbesserung  mit  der  Erlaubniss,  sich  v.  E.  zu 
schreiben,  erhielten. 

SUbmacher,  V.  218.  —  8uppl.  zu  Siebra.  W.-B.  I.  12.  —   Tyroff,  I.  ö.*».  —  W.-B.  d.  Kgr. 
Biyern,  V.  26 

EneKckkl,  Eaenkel  ?•  Albrechtsbarg,  hreiherren.  Erbl.-österr. 
Freiherrnstand.  Diplom  vom  14.  Jan.  1594  für  Albrecht,  Josias  und 
David  V.  Enenckhl.  —  Altes,  österr.  Adclsgeschlecht.  Die  Stamm- 
reihe desselben  beginnt  Bucelini  mit  TheodoricusE.,  welcher  um  1108 
lebte.  Von  den  Nachkommen,  welche  sich  v.  Albrechtsburg  schrieben, 
verfasste  Johann  v.  E.,  Domherr  zu  St.  Stephan  in  Wieni^vein  Fttr- 
stenbuch  von  Oesterreich  und  Steyerland  in  deutschen  Versen.  — 
David  Freih.  E.  v.  A.  war  1583  erzh.  österr.  Mundschenk  und 
Georg  Achaz  E.  Freih.  v.  Hohenegg  tibersetzte  im  Anfange  des  17. 
Jahrh.  den  Thucydides  ins  Deutsche,  schrieb  einen  Tractat :  Sejanus, 
s.  de  praepotentibus  regum  ac  principum  ministrie  und  war  besonders 
durch  sein  Werk:  de  privilegiis  juris  civilis,  welches  noch  1 720  neu 
aufgelegt  wurde,  bekannt.  Der  Stamm  erlosch  9.  Febr.  1627  mit  dem 
Freih.  Job  Hartmann,  dessen  einzige  Tochter,  Judith  P^lisabeth,  sich 
1639  mit  Christoph  Ehrenreich,  Gr.  v.  Schallenberg  vermählte. 

BuceUni,    III.  8.  33     —  JGchrr ,  Comp.  Qolelirt.  Lox.,  S.  8(^9.  -   Frh.  r.   Hoheneck.  UL 
8.  m-l54. 


—     112     — 

Gauhti,  I.  a.  495.  —  Zedier,  VIII.  8.  1173.  —  WissgriU,  Tl.  8.  410.  —  St>bmach^r,  ].  33. 
Biiiifiikhl.  Herren  u.  Preih.  —  Tyrof,  I.  65  :  Eniiiekhl  v.  Aibr^chtsperg,  u.  Siebenkees,  I. 
N.  36'i;  Kueiikel  t.  Albreclittiburg. 

FiHenkl  ?.  £iikelsteni.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  mit 
dem  Prädicate:  v.  Enkelstern.  —  Joseph  Eneukl  v.  Enkelstern  war 
1856  Hauptmann  1.  Classe  im  k.  k.  41.  Infant-Regim. 

Milit.  Schemmtism..  1856  8.  281. 

EnftKs,  dies  Enfaiis  dlUvernas^  lirafci^  s.  Desenffans  d'Aver- 
nas,  Graten,  Bd.  II.  S.  460  u.  461. 

Engel  ^  Vreilierren.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
von  1756  für  Elias  Engel,  k.  k.  Rath  und  Protomedicus. 

Megeile  o,  Mühlfeld,  8.  47. 

Eigel.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1851  fOr  J. 
Engel,  k.  k.  Major  a.  D. 

Augsb.  Allg.  Zeit.  1851. 

Engeln  Edlle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1808 
für  Franz  Stephau  Engel,  k.  k.  liofkriegs-Secretair  mit  dem  Prädi- 
cate: Edler  von. 

MegerLe  v.  MühL/eld,  Ergfliiz.  Bd.  8.  278. 

Engel.  (Schild  der  Länge  nach  getheilt :  rechts  in  Gold  ein  En- 
gel mit  einem  Schwerte  in  der  Rechten  und  links  in  Blau  ein  aus  Wol- 
ken hervorkommender,  einen  Kranz  haltender,  geharnischter  Arm). 
Schwedischer  Adelsstand.  Diplom  vom  26.  Oct.  1656  ftlr  Hans  Hein- 
rich Engel,  k.  schwed.  Obersten  aus  dem  Lande  Kehdingen.  Die 
Familie  kam  ins  Bremensche  und  besass  1656  die  Güter  Gewensieck 
und  Kuckenbüttel  und  1685  Freiburg.  Die  beiden  ersteren  Güter 
waren  noch  1700  in  der  Hand  der  Familie. 

Muthard,  8.  225  u.  2J6.  —  Kobbe.  Gesch.  d.  Herzogth.  Bremen,  I.  8.  298.  —  Frh,  9.  d. 
Knetebeck,  8.  124.  —  Frh.  v.  Ledebur,  1.  8.  204. 

Engel  (in  Gold  auf  grünem  Boden  ein  vorwärts  sehender  Engel 
mit  rothem  Ober-  und  blauem  Uuterkleide  und  mit  schwarzen  Flü- 
geln, welcher  in  der  Rechten  ein  Schwert  hält.  Die  Angabe  Einiger, 
dass  im  silbernen  Schilde  der  Erzengel  Michael  mit  dem  Drachen  sich 
finde,  muss  auf  einem  Irrthume  beruhen).  Reichsadelsstand.  Diplom 
vom  17.  Dec.  1739  für  Hans  David  Engel,  k.  dänischen  Capitain, 
Herrn  auf  Breescn  in  Mecklenburg.  Der  Grossvater  desselben,  Hans 
E ,  Herr  auf  Gewezin,  Labs  und  Podewall  im  Meklenburgischen.  k. 
schwedischer  Oberst,  hatte  schon  18.  Nov.  1662  den  schwedischen 
Adelssts^^d  erlangt.  —  Von  den  Nachkommen  des  Hans  David  v.  E. 
erhielt  Ciarl  Heinrich  v.  E.,  Ritter  und  Herr  auf  Breesen  1790  durch 
Reception  die  Rechte  des  eingeborenen  meklenburgischen  Adels  und 
noch  in  neuerer  Zeit  1836  kamen  in  Mecklenburg  vor:  Kammerherr 
V.  Engel,  Herr  auf  Breesen  und  Kammerherr  v.  E.,  Herr  auf  Feldberg. 
Zu  dem  nach  Sachsen  gekommenen  Zweige  der  Familie  gehört  na- 
mentlich Carl  August  Maximilian  v.  Engel,  geb.  1795  zu  Dresden,  seit 
1849  k.  Sachs.  Generallieutenant,  Königl.General^Adjutant,  Oberstall- 
nioihtor  etc. 

N.  l'r.  A.-L.  II.  8.  131.  —  Frh.  v.  Ledebur,  I.  8.  204  ii.  III.  8.  248.  —  Mecklenb.  W.- 
H.  T«l».  U  Nr.  :.l  u.  8.  6  u.  20.  —  W.  B.  d.  sachs.  8U»ten,  III.  88.  -  Kneschke,  I.  8.  140. 
—  #,   Hf/Hfr,  «ftchii.  Adel,  Tnb.  27    u.  8.  36  u.  raekl^-nb.  Adel,  8.  8. 


—     113     — 

Engel  (im  Schilde  ein  Querbalken,  oben  von  zwei,  unten  von  ei- 
ner Rose  begleitet).    Altes,  cölniscbes  Geschlecht. 

Fahn«,  I.  S.  94.  —  Frh.  t.  Ledebur,  I.  8.  204. 

Engel  T.  EKgeUbnrg^  lUttfr.     Erbländ.-österr.  Ritterstand.    Di- 
plom von  1772  für  Stephan  Engel,  k.  k.  Legations-Secretair  zu  Vene-' 
dig,  mit  dem  Prädicate:  v.  Engelsburg. 

Mfgerle  t.  Mühlfeld,  Krgäuz.-Bd.  8.  137. 

Enget  V.  Engelsfnss,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom 
vom  27.  Febr.  1664  fürServatiusE.,  mit  dem  Prädicate  ^  v.  Engelsfnss. 

V.  Hellbach,  I.  8.  331. 

Engelberg.  Ein  in  der  Eifel  vorgekommenes  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  Lorenz  Friedrich  v.E.  zu  Orsbeck  die  v.  Heimbachschen 
Güter  zu  Baasem  bei  Cronenburg  zu  Lehn  erhielt,  welche  später 
durch  Vermählung  an  die  v.  Klinkhammer  gelangten.  Der  Letzte  des 
Stammes  soll  im  ersten  Jahrzehnt  dieses  Jahrb.  mit  Hinterlassung 
einer Wittwe,  geborenen  v.  Mylius,  zuCöln  gestorben  sein.  —  Gleich- 
namige Geschlechter  gab  es  übrigens  mehrere,  so  z.  B.  die  v.  E.  in 
der  Schweiz  (Schild  quergetheilt:  oben  in  Gold  ein  aufwachsender, 
blauer  Löwe  und  unten  Roth  ohne  Bild);  die  v.  E  in  Tirol  (im  Schilde 
ein  aus  einem  Dreiberge  aufwachsender  Engel),  welche  um  1500  er- 
loschen sein  sollen  etc. 

BiflU  illustrau.  II.  Abth.  1.  -  N.  Pr.  A.  L.  II.  S.  1^1.  —  Frh.  p.   Ledebur,  I.  6.  204. 

Ettgelkerg,  s.  Angelini  v.  Engelberg,  Bd.  I.  S.  83. 

Engelbrecht  (in  Blau  eine  Burg  mit  runder  Umfassungsmauer  und 
zwei  Zintenthürmen,  zwischen  welchen  eine  goldene  Krone  schwebt, 
aus  welcher  eine  goldene  Lilie  hervorgeht).  Schwedischer  und  Reichs- 
Adelsstaiid.  Schwedisches  Adels-Diplom  vom  17.  März  1684  für 
Georg  Engelbrecht,  k.  schwed.  Tribunals-Assessor  und  Consistorial- 
Director  zu  Wismar  und  Reichsadelsdiplom  von  1744  für  Hermann 
Heinrich  v.E.,  k.  schwed.  Vicepräsidenten  der  Kammer  und  des  Ober- 
sten Appellations*- Tribunals  zu  Wismar.  Der  Stamm  blühte  fort  und 
zu  demselben  gehörte  Hermann  v.  E.,  gest.  1818,  Enkel  des  Her- 
mann Heinrich  v.  E.,  k.  preuss.  Generallieutenant  und  Chef  des  33. 
Inf.-Regim.  Derselbe  war  früher  in  der  k.  schwedischen  Armee  bis 
zum  Generalmajor  und  Chef  eines  Infanterie -Regiments  gestiegen, 
wurde  1805  General-Adjutant  des  Königs  und  Commandant  der  Goe- 
tha-Garde  zu  Stockholm,  trat  1815  mit  dem  Range  eines  General- 
Lieutenants  aus  k.  schwedischen  Diensten  und  wurde  in  demselben 
Jahre  k.  preuss.  Generallicutenant  und  bald  darauf  Gouverneur  von 
Stralsund,  Inspecteur  der  pomm.  Landwehr  etc.  —  Die  im  Vorste- 
henden Genannten  waren  Sprossen  eines  mehrfach  verzweigten  Schwe- 
disch-Pommernschen  Geschlechtes,  in  welches,  nach  den  verschiede- 
nen bekannt  gewordenen  Wappen,  s.  weiter  unten,  auch  mehrere 
Adelsdiplome  gekommen  sein  müssen,  über  welche  aber  genauere  Nach- 
richten bis  jetzt  noch  fehlen,  wie  denn  überhaupt  in  Bezug  auf  die  Fa- 
milien dieses  Namens  und  über  die,  vom  Freiherrn  v.  Ledebur  angege- 
benen Güter  derselben  noch  Mehreres  zu  sichten  übrig  bleibt. 

Swea  Rike*  Matrikel,  II.  8.  984  u.  985.  —  N.  Pr.  A.-L.   U.  8.  181  u.  133.  —    Frk.  9,  d 
Knetebeck,  8.  12&.  ~  Frh,  9.  Ledebur,  I.  8.  204  ii.  HI.  8.  248. 
'     Knttekke,  Deutseh.  Adels-Lex.  III.  8 


—     114     — 

^  Engelhrecht^  EngelbrecMeM«    (Schild  von  Gold  und  Roth  schräg 

geviert  mit  Scbildesfusse.  Schild  auf  der  Mitte  belegt  mit  einem  vor- 
wärts sehenden,  silbernen,  geflügelten  Engelskopfe,  über  welchem  ein 
blauer  Turnierkragen  mit  drei  Lätzen  schwebt  und  im  rotben  Schil- 

^  desfnsse  ein  sechsstrahliger,  goldener  Stern).  In  Kur-Braunschweig- 
Lüneburg  und  im  Kgr.  Hannover  anerkannter  Adelsstand.  Adels-Er- 
neuerungs- Bekanntmachung  in  Hannover  vom  15.  October  1728  für 
den  Ober-'-Appellationsrath  Georg  Engelbrecht,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Engeibrechten  und  vom  15.  August  1736  auf  Grund  eines  Kaiser- 
lichen Diploms  vom  15.  Nov..  1728  für  den  Hofrath  und  Procurator 
Gottlieb  Ludwig  Engeibrechten,  Halbbruder  des  Georg  v.  E.,  für  sich 
und  seine  Nachkommenschaft,  mit  der  Freiheit,  sich  von  den  Gütern 
zu  nennen  und  zu  schreiben.  —  Beide  waren  Enkel  des  Fürstlich 
Braunschw.  -  Wolfenbütteischen  Canzlers  und  Geh.  Raths  Dr.  Ar- 
nold Eugelbrecht,  Herrn  auf  Yoldagsen,  Gronau  und  Riedeburg-  Er- 
sterer,  Georg  v.  Engeibrechten,  starb  12.  Dec.  1735  ohne  männliche 
Nachkommenschaft  zu  hinterlassen,  die  des  Gottlieb  Ludwig  v.  E. 
aber  blühte  fort,  gehört  im  Kgr.  Hannover  durch  Besitz  eines  Gutes 
zu  Gronau  im  Hildesheimischen  zu  dem  ritterschaftlichen  Adel  der 
hildesheimischen  Landschaft  und  mehrere  Sprossen  des  Stammes 
standen  und  stehen  in  der  k.'hannov.  Armee.  Dem  erwähnten  Wap- 
pen der  Familie  liegt  wohl  das  von  Siebmacher  II.  1 32  unter  dem 
Elsassischen  Adel  angegebene  Wappen  zum  Grunde :  von  Gold  und 
Roth  ein  Andreaskreuz  getheilt,  mit  blauem  Turnierkragei^, 

Manecke,  biograph.  SicUzen,  8.  80  u.  40.  —  Frh.  v.  d.  Knesebeck,  8.  125.^)»-  Frh. «.  Le- 
debur,  1.  8.  304  u.  III.  8.  248.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Hauiiov.  B.  11  u.  8.  6.  —  Kneachke,  II. 
8.  ISO  u.  181. 

Engelbrecht.  Schwed.-pomm.  Adelsgeschlechter,  eines  Stammes 
mit  den  in  beiden  vorstehenden  Artikeln  besprochenen  Familien  die- 
ses Kamens,  doch  mit  verschiedenen  Wappen.  Eine  Familie  v.  E.  in 
Neu-Yorpommern  führte  in  Roth  auf  grünerErde  einen  weissen  Thurm 
und  ein  Geschlecht  in  Wismar,  wo  der  Name  desselben  mehrfach  vor- 
kam, ebenfalls  in  Roth  einen  Thurm.  Eine  andere  Familie  v.  £.  hatte 
im  rothen  Schilde  einen  geflügelten  Engelskopf  und  Siebmacher,  lY. 
54  giebt  unter  den  Geadelten  das  Wappen  einer  Familie  v.  Engel- 
brecht folgendermassen  an:  in  Gold  ein  rothes  Andreaskreuz  and 
zwischen  dem  oberen  Arme  ein  rechtsgekehrter  Eberkopf.  —  Yon  in 
das  Geschlecht  weiter  gekommenen  Adelsdiplomen  ist  nur  noch  ein 
Reichsadelsdiplom  vom  3.  Oct.  1757  für  Carl  Philipp E.,  k.  dänisch^ 
Lieutenant,  bekannt,  doch  fehlen  Nachweise  über  das  demselben  er- 
theilte  Wappen. 

Frh.  V.  Ledebur,  I.  8.  204  u.  111.  8.  248. 

Engelliroiiier,   Eigelbranner^    i'kfMgty,   genannt  Engelbr^nier. 

Reichsadelsstand.  Diplom  vom  25.  Nov.  1800  für  Johann  Conrad  En- 
gelbronner,  Herz.  Sachs.  Goth.  Geh.  Legationsrath.  —  Derselbe 
stammte  aus  einer  elsassischen  Familie,  welche  in  Folge  der  Reli- 
gionsstreitigkeiten sich  in  das  Clevische  begeben  hatte  und  führte 
den  Geschlechtsnamen  seiner  Gemahlin,  Jacobina  d'Aubigny,  welche 
die  Letzte  ihres  Stammes  war,  fort,  indem  er  sichd^Aubigny,  genannt 


—     115     — 
£ngelbroniier,  schrieb. 

Handschriftl.  Nolis.  —  StHeder,  Hessische  Gelehrten-Geschichte,  Bd.  37  8.  861. 

Engellitrdl  ?.  Steinberg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1759  für  Anton  Engelhard,  k.  k.  Rittm.  bei  Carl  Gr.  v.  Pdlffy-Cui- 
rassieren. 

Mefferle  «.  Mühlfeld,  8.  178. 

*  EageUiariit.     Preussischer  Adelsstand.     Diplom  vom  11.  Aug. 

1835  ffir  Ludwig  Wilhelm  Engelhardt,  k.  preuss.  Rittmeister  und  Le- 
gationssekretair  bei  der  Gesandtschaft  am  k.  schwedischen  Hofe. 

Frk.  9.  Ledebur,  l.  8.  205  a.  III.  8.  248. 

Eagelhardt  ?•  AdllersliofeB«  ErbUnd.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1704  fttr  Franz  Joseph  Engelhardt,  Licentiat  der  Rechte  und 
Canzleiverwalter  der  Stadt  Rfedlingen,  mit  dem  Prädicate :  v.  Adlers- 
hoffen. 

Megerle  v.  Mühl/eld,  Ergäns.-Bd.  8.  278. 

EBgelbtrt,  Engellitrt  ■•  Sclmalleiistdnj  Schiellensteiii  ^  auch  Prel- 
bcrrcii.  (Stammwappen:  Schild  quer getheilt :  oben  in  Blau  ein  vor- 
wärts sehender,  aufwachsender  Engel  mit  goldener  Krone  und  golde- 
nen Flflgeln,  mit  der  Rechten  ein  Schwert  emporhaltend  und  unten 
in  Roth  drei  schrägrechte* goldene  Balken.  Freiherrl.  Wappen  nach 
dem  Diplome  von  1772  und  nach  den  Suppl.  zu  Siebm.  W.-B.,  VI. 
2 1 :  Schild  gevlert  mit  Mitteischilde,  in  welchem  das  Stammwappen 
zu  sehen  ist.  1  und  4  in  Gold  ein  einwärts  sehender,  golden  bewehr- 
ter, schwarzer  Adler  und  2  und  3  in  Blau  auf  grflnem  Boden  ein  vor- 
wärts sehender,  gekrönterEngel,  welcher  in  der  Rechten  ein  Schwert 
hält,  die  Linke  aber  in  die  Seite  setzt). —  Erbländ.-österr.  Freiherrn - 
stand.  Diplom  von  1772  ftlr  Vincenz  v.  Engelhart  und  Schnellen- 
stein, k.  Oberstlieutenant.  —  Schlesisches  Adelsgeschlecht,  in  wel- 
ches zwei  Wappenverbesserungsbriefe  vom  lO.Dec.  1558  und  19.Dec. 
1573  und  ein  Anerkennungsdiplom  des  Adels  vom  4.  Mai  1597  ge- 
kommen sind.  —  Nach  Angabe  Einiger  soll  das  Geschlecht  aus  der 
Schweiz  stammen  und  mit  Hans  Engelhard,  dem  „Langen'*  nach  Schle- 
sien gekommen  sein,  während  Andere  die  Familie  als  breslauisch^s 
Patricier-Geschlecht  gegeben  haben.  Gewiss  ist,  dass  die  Familie  be- 
reits 1390  mit  Wünschelburg  im  Glatzischen  angesessen  war,  und, 
nachdem  Valentin  E.  diese  Besitzung  1414  verkauft  hatte,  das  Berg- 
schloss  Schnallenstein  oder  Schnellenstein  und  bald  darauf  andere 
Besitzungen  in  der  Grafschaft  Glatz  an  sich  brachte  und  dass  dieselbe 
seitig  nach  Lief-  und  Gurland  gekommen  und  daselbst  sich  auch  aus- 
gebreitet hat.  —  Die  genauere  Stammreihe  des  Geschlechts  wird  mit 
Johann  v.  E.  und  S.  begonnen,  welcher  5  Söhne:  Gottfried,  Ferdi- 
nand, Hans  Heinrich,  Christian  und  Hans  Ernst,  hatte.  Gottfried 
y.E.,  HerraufDreske  (das  jetzige  Juliusbarg  imOelsischen)  und  später 
•  auf  Haidan  imWohlauischen,  war  des  Ohlauischen  Weichbildes  Cassa- 
Director  und  von  dem  Sohne  desselben,  Carl  Ferdinand,'  Herrn  auf 
Haunold  im  Münsterbergischen,  stammten  drei  Söhne,  Carl  Fried- 
rich, Herr  auf  Noldau,  k.  preuss.  Hauptmann,  Sylvius  Wilhelm,  Herr 
auf  Dobergast,  ebenfalls  in  k.  preuss.  Kriegsdiensten  und  Carl  Sig- 

8* 


—     116     — 

mund  V.  E.  —  Ferdinand  v.  E.  blieb  1647  al8  k.  k.  Oberst  bei  Boz- 
zolo  unweit  Cremona ;  —  Hans  Heinrieb  war  1648  herz.  liegDitzscher 
Rath  und  Kammerjunker  ;  —  von  Cbristian^s  Enkeln  war  Christian 
Wilhelm  Landes-Commissar  des  Fürstenthums  Schweidnitz  und  Vater 
zweier  Söhne  und  Christoph  Gottfried,  erst  in  k.  preuss.,  später  in  k. 
k.  Kriegsdiensten,  bis  1737  Oberst  und  Commandant  zu  Orsova,  hin- 
terliess  einen  Sohn  und  drei  Töchter.  —  und  Hans  Ernst,  k.  k.  Haupt- 
mann a.  D.,  war  Herr  auf  Ingraiusdorf  im  Schweidnitzischen  und  hat 
seine  Linie  nicht  fortgepflanzt.  —  Im  vorigen  Jahrb.  waren  in  der  Hand 
der  Familie  noch  die  schlesischen  Gtlter  Dobergast,  Hartlieb,  Ku- 
chern,  Merzdorf,  Noldau,  Waboitz  etc.  und  Sprossen  des  Stammes 
haben  bis  auf  die  neueste  Zeit  in  der  k.  preuss  Armee  gestanden. 
Ein  Oberst  v.E.  war  1834Commandeur  des  k.  preuss.  6. Husaren-Re- 
giments und  ein  Rittmeister  v.  E.,  gest.  1818,  war  früher  Premier- 
Lieut.  und  Adjutant  im  Regim.  König  von  Bayern-Dragoner  gewesen. 
Ein  Sohn  des  Letzteren  war  1853  Rittm.  im  2.  k.  preuss.  Dragoner- 
Regimente  und  ein  Enkel  des  oben  genannten  Freiherrn  Vinccnz: 
Alexander  Freiherr  Engelhart  v.  Schnellenstein,  wurde  1856  unter 
den  k.  k.  unangestellten  Fcldmarschall- Lieutenants  aufgeführt. 

stumpf.  Beschreib,  d.  Kidgenos.tcnschufi,  13.  Buch,  n;  3ßl.  —  Sinapiua,  I.  S.  850.  and 
ril.  8.  612—614.  —  Gauhe,  \.  8.  496-498.  —  Zffiler,  VIII.  8.  UM— 11:)7.  -  Hupel,  Mate- 
rial., ITSÜ  8.  227.  —  Megtrle  r.  Mühlfeld,  Ergfttiz.-Bd.  8.  53.  —  «.  Firks,  Urspr.  d.  Adels 
in  d.  0«tseeprovin»eii ,  S.  157,  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  132  u.  133.  —  Frh.  v.  Letiebur ,  I. 
8.  205  u.  III.  8.  248.  —  Siebmachfr,  II.  53.  —  Suppl.  zu  8iebm.  W.-B.  XII.  19:  ▼.  K.;  Kit- 
ter V.  B.  u.  Freih.  v.  E.  —  Kneschke,  I.  8.  141  u.  142. 

Engelhofer^  Engelshofer.  Niederösterreichisches,  zu  Schirmanus- 
reutt  und  Marbach  begütertes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Joachim 
E.  1548  und  Georg  Sigmund  E.  noch  1629,  und  zwar  Letzterer  in 
einem  Testamente,  vorkommen. 

WiiagriU,  11.  8.  400  u.  401. 

Engflke.  Im  Kgr.  Preussen  erneuerter  Adelsstand.  Adels-Er- 
neueruugs-Diplom  vom  10.  März  1805  für  Peter  Gottlieb  Engelke, 
Privatgelehrten  in  Danzig.  —  Nach  Angabe  Einiger  ist  das  erwähnte 
Diplom  ein  Adelsdiplom,  wie  z.  B.  v.  Uellbach  angiebt,  (welcher,  ehe 
die  preussisehen  Erhebungen  durch  neuere  Werke  näher  bekannt  ge- 
worden sind,  in  Folge  ihm  überlasseuer  handschriftlicher  Notizen 
Nachweise  über  diese  Erhebungen  gegeben  hat  und  daher,  dem  Prio- 
ritätsrechte gemäss,  in  Bezug  der  Preuss.  Erhebungen  in  unserem 
Werke  citirt  wird,  während  sonst  die  Nennung  seines  Namens  durch 
die  den  Artikeln  beigefügte  Literatur  unnöthig  wird)  und  in  den  dem 
1.  und  3.  Bande  des  N.  Preuss.  Adelslexicons  vorgesetzten  Notizen 
über  die  Preussisehen  Erhebungen  ist  das  Diplom  der  Familie  v.  EHr 
gelke  als  Adelsdiplom  vom  16.  März  1810  aufgeführt.  —  Die  iüBede 
stehende  Familie  soll  übrigens  ein  altes,  aus  Westphalen  mit  den 
deutschen  Rittern  nach  Preussen  gekommenes  Adelsgeschlecht  sein 
und  das  N.  Preuss.  Adelslexicon  erzählt  eine,  den  im  14.  Jahrb.  leben-  < 
den  Ritter  Hart  v,  Engelke  betreffende  Familiensage,  welche  das  jet- 
zige Wappen  (Schild  quer  getheilt:  oben  in  Gold  ein  Rabe,  mit  ei- 
nem Ringe  im  Schnabel  und  unten  in  Blau  drei,  2  und  1  in  einander 
geschlungene,  goldene  Ringe)  zu  deuten  versucht.  —  Peter  Gottlieb 


—     117     — 

V.  E.  war  später  Präsident  des  evangelischen  Consistoriums  zu  War- 
schau und  ein  Sohn  desselben  stand  1833  als  Lieutenant  in  der  k. 
preuss.  1.  Artilhrie-Brigade  zu  Danzig. 

9.  HeUback,  I.  S.  3S2.  ~  N.  Pr  A.-L.  Tl.  S.  133  IIT.  8.  6  ii.  V.  8.  147  u.  14«.  — 
Frk.  9.  Ledebur,  I.  8.  205  u.  HI.  8.  '24S:  Kngflke,  auch  Kngeicke  v.  Riedekaii  in  Freunsen. 
—  W.-B.  d.  Preu»«.  Mouaroh.  HI.    14.  —  Kneschke,  IV,  8.  112  u.  113. 

EKgellis^  8.  Katzmann  v.  Engeliis. 

Eigelmtnii.  (Schild  der  Länge  nach  getheilt :  rechts  in  Blau  ein 
?on  zwei  Sternen  begleiteter,  goldener  Querbalken  uud  links  ein  Rit- 
ter mit  geschwungenem  Schwerte).  Preussischer  Adelsstand.  Diplom 
vom  10.  Sept.  1840  für  denk,  preuss.  Geh.  Finanzrath  und  Proviii- 
zial-Steuer-Director  Engelmann  zu  Königsberg,  Herrn  auf  Przybor  im 
Steinauer  Kreise  Schlesiens.  Derselbe  war  ein  Sohn  des  verstorbe- 
nen Ländraths  im  Jauerschen  Kreise  E.  Ausser  dem  erwähnten  Gute 
Przibor  anira|^  Steinau  erwarb  die  Familie  auch  in  Ostpreussen  Kl. 
Schwansfelcnm  Kr.  Friedland. 

Q«MMl.-dfplom.  Jahrb.  für  d.  pr«>uflfl.  Staat,  I.  8.  79.  —  N.  Pr.  A.-L.  VI.  S.'28  u.  8.  139. 
Frk.  9.  Ledebur,  l.  8.  20.'i  u.  II I.  8.  248. 

Engelnain  ?•  EngebthtL  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
Ton  1804  für  Johann  Engelmann,  k.  k.  Hauptmann  bei  Marquis  Man- 
fredini Infanterie,  mit  dem  Prädicate:  v.  Engelsthal. 

MegerU  9.   Mühlfeld  ,  8.  178. 

EKgelnann  v.  Freyenthai  auch  Freidentlial  (Schild  geviert :  1  u.  4  in 
Gold  ein  aufwachsender,  vorwärtssehender  Engel  mit  schwarzen  Flü- 
geln, welcher  Arme  und  Hände  vor  sich  hält  und  2  uud  3  in  Roth  ein 
aus  der  obeiren,  linken  Ecke  des  Feldes  hervorkommender,  im  Ell- 
bogen nach  unten  gekrümmter,  rechts  gekehrter,  blau  geharnischter 
Arm,  welcher  in  der  Faust  ein  Schwert  nach  unten  und  rechts,  als 
Variante  auch  einen  Ring,  hält).  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom 
vom  K.  Rudolph  II.  für  Vdalbert  Engelroann,  mit  dem  Prädicate:  v. 
Freyenthal.  —  Der  Diploms-Empfänger  war  aus  Zittau  gebürtig,  kam 
jang  an  den  Hof  des  K.  Carl  V.  als  Amanuensis,  wurde  dann  unter 
£.  Ferdinand  I.  in  der  Reichs  -  Canzlei  und  unter  K.  Maximilian  11. 
als  Secretair  in  der  k.  Kammer  zu  Breslau  angestellt,  lebte  später 
lange  am  Hofe  des  K.  Rudolph  II.  und  ging  zuletzt  wieder  in  seine 
Vaterstadt  zurück,  wurde  in  den  Rath  aufgenommen,  erlangte  das 
Bflrgermeisteramt  und  starb  1616  im  85.  Jahre. 

Carpxo9,  AiialecU  Fastorum  ZitUvieusiura.  171(>.  II. 4.  8.  280  u.V.  9.  S.  317:  Bngelmano 
▼.  Freyenthal.  —  Mönch,  W.-B.  Zittauisclier  Geschlechter  (Manoscr.  auf  der  8tadtbibIiothek 
SU  Zittau;.  Tab.  10:  Eiigeimanii  v.  Fnideiilhal.   —  Kn^tchke,  IV.  8.  113  u.  114. 

Eagelmor  ■■  Aafkirchen  «ndl  Moregg.  Tiroler,  ursprünglich  den 
Namen:  Mor  v.  Aufkirchen  führendes  Adelsgeschlccht,  welches,  da 
mehrere  Sprossen  desselben  den  Taufnamen  Engelinns  führten,  um 
sich  von  den  tiroler  Familien  Mohr  zu  unterscheiden,  den  Namen 
Engelmor  annahm.  Der,  der  Familie  zustehende  Hof  bei  Enneberg 
wurde  1634  von  dem  Bischöfe  zu  Brixen  als  adeliger  Sitz,  unter  dem 
Namen  Moregg,  anerkannt,  doch  schon  bald  darauf  ging  der  Manncs- 
stamm  aus.  Von  der  Letzten  dieses  Namens  stammte  Joseph  Ignaz 
Declara,  De  Clari,  s.  Bd.  II.  S.  435:  Declara-Engelmor  v.  Aufkirchen 


—      118     — 

zu  Moregg,  welcher ,  nachdem  er  den  Adel  erhalten,  ohne  Nachkom- 
men starb. 

V.  HefneTy  musgest.  tiroler  Adel,  Tab.  2.  t 

Engckbrnniii  Vreih.^  s.  Gentillott  v.  Engelsbrunn,  Frei- 
herren. 

Engebbiirg,  s.  Engel  v.  Engelsburg,  S.  113. 

Engelschalcbfeld.  Niederösterreichisches,  im  13.  u.  14.  Jahrh. 
vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  auf  Engelschalichsvelde, 
dem  späteren  Schlosse  Enzesfeld ,  sas^,  Berchtold  v.  E.  kommt  ur- 
kundlich schon  1249  und  Dietrich  v.  E.  1339  vor.  1378  hatten  die 
Dynasten  v.  Walsee  Enzesfeld  bereits  pfandweise  inne. 

Wiugriü,  U.  8.  403. 

^  Engelsclialk.   Oberbayerisches  AdeL^schlecht,  welches  «inen  ge- 

freiten Edelsitz  im  Markte  Murnau  hatte,  denselben  ah^lfiOO,  wegen 
Friedensbruch  des  Asmus  E. ,  verlor.  —  Die  FamiliWirar  aach  «u 
München ,  Augsburg  und  Innsbruck  angesessen  und  erlosch  1539  mit 
Gabriel,  od^r  nach  Anderen  mit  Georg  E. 

Wig.  Hund,  III.  8.  296.  —  Monum.  boic.X.  8.  225.  -  9.  Hefner,  Mnncliencr  Geschh chtcr 

Engelschall,  Edle  «.  Ritter.  Reichsritterstand.  Diplom  v.  1694  fttr 
die  Gebrüder  Heinrich  Bernhard  und  Martin  Georg  Engelschall ,  mit 
dem  Prädicate :  Edle  von. 

9.  He/ner,  Stammbuch,  I.  8.  336. 

Engebcheiii,  s.  Thim  y.  Werthenfeld  u.  Engelschein. 
Engekfnss^  s.  Engel  v.  Engelsfuss,  S.  113. 
Engelsliaiis,  CIrafen.    Erbländ.-Österr.  Grafenstand.    Diplom  von 
1709  für  Johann  Erasmus  Freiherrn  v.  Engelshaus. 

iiegerle  9.  Mühl/eld,  Ergäns.-Bd.  8.  13. 

^  Engelshofen ,  Ritter  nnd  Freiherren.  Erbländisch  österreichischer 

Ritter-  und  Freiherrnstand.  Ritterstandsdiplom  von  1697  für  Johann 
Sigmund  und  Johann  Ignaz  Ponz,  mit  dem  Prädicate  und  Namen :  Edle 
V.  Engelshofen  und  Freiherrndiplom  von  1731  für  Franz  Leopold 
Ritter  und  Edlen  v.  Engelshofen,  k.  k.  General-Feldzeugmeister,  Hof- 
kriegsrath  und  Obersten  des  Slavonischen  Husaren-Regiments.  Letz- 
terer ist  1761  gestorben.  —  Als  Wissgrill  schrieb  (1795)  lebte  noch 
Ferdinand  Edler  v.  E.,  Herr  der  Herrschaften  Stockern  und  Albrechts- 
berg, verm.  mit  Aloysia  Edlen  v.  Stettner,  doch  fand  sich  bis  dahin 
männliche  Nachkommenschaft  aus  dieser  Ehe  nicht  vor. 

WitagriU,  II.  8.  401  n.  402. 

Engelskirchen^  Edle  mni  Ritter.  Reichsritterstand.  Diplom  von 
1708  für  Johann  Ignaz  Engelskirchen,  k.  k.  Hof-  und  Feldkriegs- 
Secretair  und  für  den  Bruder  desselben,  Leopold  E. ,  k.  k.  Hofliefe- 
ranten mit  dem  Prädicate :  Edle  v.  und  zu  £. 

MegerU  e.  Mühlfeld  ^  Ergins.-Bd.  8.  137. 

.    Engelstein.    Böhmischer  Adelsstand.   Diplom  vom  30.  Jan.  1647 
für  Gabriel  Engelstein. 

9.  Hellbachf    1.  8.  332. 

Eigebtbdy  s.  Engelmann  v.  Engelsthal,  S.  117. 


—     119     — 

BagehCMif.  Altes ,  zum  Adel  Id  der  Eifel  gehöriges  Geschlecht, 
welches  im  14.  Jahrh.,  wohl  durch  Yermählang,  die  Herrschaft  Ren- 
laad  an  sich  brachte.  £dmund  v.  Engelstorp  kommt  urkandlich  1357 
Tor  und  Edmand  v.  E.,  Herr  auf  Reulaod,  wurde  1388  ven  dem  tler- 
loge  za  Jülich  mit  Wildenburg  belehnt.  Aus  der  Ehe  des  Letzteren, 
Term.  mit  einer  v.  Merode,  stammte  Dietrich  v.  E.,  Herr  auf  Reu- 
land,  Engelsdorf y  Wi^denbarg,  Asselborn,  Kinsweiler,  Thurn  und 
Manbach,  welcher  derLetzte  seines  Mannsstammes  war.  Die  einzige 
Erbtochter,  Alverada  v.  £.,  yermählte  sich  1401  mit  Werner  v.  Pal- 
land, welchem  sie  ihr  reiches  Erbe,  die  genannten  Herrschaften  und 
Gfiter,  zubrachte. 

Eißia  Ulnatr.  I.  Abtb.  2.  8.  1091  u.  U.  Abth.  1.  S.  lOiS.  —  N.  Pr.  A.-L.  H.  S.  13»  h.  184, 
«vh  Unter  Bernfiiog  auf  Krmmer,  Academ.  Beiträge  und  Urkunden  zur  Geschichte  der  Her- 
rn V.  Heinsberg.  —  Fahne,  I.  8.  »4  n.  II.  8.  30  u.  217. 

hgcttrom,  auch  Crafen.  Schwedischer  Adels-  und  Grafenstand. 
Adalsdiplom  vom  22.  Nov.  1751  und  Grafendiplom  v.  1814  fttr  Lars 
T.  E.,  k.  schwedischen  Minister  der  auswärtigen  Angelegenheiten.  — 
Ein  Sohn  des  Letzteren  war  1826  aggreg.  Major  des  k.  preuss.  7.  Hu- 
saren-Regimentes, trat  später  in  k.  russische  Dienste,  ist  als  k.  russ. 
Generalmajor  gestorben  und  hat  zwei  Söhne,  die  Grafen  Edmund  u. 
Lorenz,  hinterlassen.  Letzterer  war  1854  Herr  auf  Ostrowiecko  im 
Posenschen,  wo  schon  Graf  Lars  mit  Jancowize  etc.  ansässig  war.  In 
Schweden  besitzt  die  Familie  Rönneholm  bei  Malmöe.  —  Aus  der 
adeligen  Linie  war  ein  Rittmeister  v.  E.  1836  Landrath  d.  Kr.  Bergen. 

8uea  AI*«,  S.  64.  —  N.  Pr.  A.-L.  11.  8.  1»4  u.  V.  8.  149.  —  Frh.  v.  Udebur,  I.  8  «)5 
.  III.  8.  248. 

Engl  f.  and  la  Wagrain  ^  hreiherrei  and  Clrafea  (Schild  geviert:  1 
u.  4  von  Roth  und  Silber  quergctheilt  mit  einem,  auf  einem  Htigel 
einwärts  springenden  Windhunde  von  gewechselten  Farben  und  mit 
goldenem  Halsbande  u.  2.  u.  3  in  Silber  ein  blauer  (richtiger  wohl 
ein  rother)  Wolf:  Wiessenstein).  Reichs  -  Freiherrn  -  u.  Reichs-  und 
erbländ.-österr.  Grafenstand.  Freiherrn-Diplora  vom  8.  Juli  1681  für 
Sigmund  Friedrich  Engl  v.  und  zu  W.,  Herrn  der  Herrschaft  Starein 
und  MOhlbach  in  Nieder- Oesterreich  und  niederösterr.  Regierungs- 
Rath,  so  wie  fOr  den  Vetter  desselben,  Gottfried  Engl  zu  Wagrain  u. 
fär  das  ganze  Geschlecht  und  Grafen-Diplom  vom  4.  Jan.  1717  für 
die  Freiherren  Franz  David ,  Landrath  in  Oesterreich  ob  der  Enns, 
und  Franz  Georg  E.  z.  W.,  k.  k.  Kämmerer  und  Reichshofrath,  wegen 
alt -adeligen  Geschlechts  und  dem  Reiche  und  dem  Hause  Oesterreich 
geleisteter  Dienste.  —  Altes,  in  Ober-Oesterreich  schon  über  4  Jahrh. 
begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht,  welches  sich  später  auch  in 
Niederösterreich  ansässig  machte  und  welches  Prevenhuber  zu  dem 
Adel  der  Stadt  Speier  zählte.  —  Georg  Engl  v.  Purgstallfeinem  gefrei- 
ten, adeligen  Sitze  in  Vöcklabruck)  starb  1398  und  von  dem  Sohne 
desselben ,  Albert,  K.  Friedrich's  HI.  Hofdiener  und  Jägermeister  in 
OesterreicTi  ob  der  Enns,  stammten  vier  Söhne,  Albert  II,  Oswald, 
Augustin  und  Georg,  welche  10.  März  1504  eine  Kaiserliche  Bestäti- 
gung und  Verbesserung  ihres  alten,  angestammten  Wappens  erhielten, 
nachdem  Albert  IL,  k.  Mautner  und  Aufschläge-Einnehmer,  1499  die 


—     120     — 

Kaiserliche  Erlanbniss  erlangt  hatte,  seinen  Hof- and  Burgstall  Wa- 
grain von  Neuem  zu  bauen ,  zu  einem  adeligen  Sitze  zu  erheben  und' 
sich  und  sein  Geschlecht  nach  diesem  Sitze  zu  nennen  und  zu  schrei- 
ben. Von  den  vier  oben  genannten  Brüdern  pflanzte  Augustin  durch 
seinen  Sohn,  Stephan,  den  Stamm  fort  und  die  beiden  Söhne  des 
Letzteren,  Simon  und  David,  stifteten  zwei  Linien ,  die  ältere  und  die 
jüngere.  Die  von  Simon  gestiftete,  ältere  Linie  erlosch  schon  1 683 
mit  dem  oben  erwähnten  Freiherrn  Sigmund  Friedrich,  während  die 
von  David  gegründete ,  jt^ngere  Linie  fortgesetzt  wurde  und  die  von 
Davids  Enkel,  dem  Freih.  Gottfried,  Herrn  zu  Säussenburg  und  Pöt- 
tenbach, aus  der  Ehe  mit  Maria  Maximiliane  Freiin  Spindler  v.  Hof- 
eck stammenden  zwei  Söhne,  Franz  David  und  Friedrich  Georg,  s. 
oben,  den  Grafenstand  in  die  Familie  brachten.  Von  diesen  zwei 
Brüdern  gingen  zwei  Linien  aus,  nämlich  vom  Grafen  Franz  David 
die  ältere  zu  Wagrain  und  vom  Grafen  Franz  Georg  die  jüngere  zu 
Säussenburg  und  in  Niederösterreich.  —  Die  fortlaufende  Stammreihe 
der  noch  blühenden,  älteren  Linie  ist  folgende:  Graf  Franz  David, 
gest.  1722,  Stifter  der  Linie,  Verordneter  des  niederösterreichischen 
Herrenstandes:  Polyxena  Elisabeth  Freiin  v.  Grienthal;  —  Graf  Jo- 
hann Weickärd  Adam,  gest.  1755,  kurpfälz.  Geh.-Rath:  Maria  Josepha 
Theresia  Freiin  vonHoheneck,  verm.  1720;  — Graf  Joseph  Weickard 
Christoph  Otto,  geb.  1728,  k.  k.  Kämm.  u.  Verordneter  des  Nieder- 
österr.  Herrenstandes:  Ernestine  Josepha  Grf.  v.  Herberstein,  verm. 
1758;  —  Graf  Franz  Friedrich  Joseph ,  geb.  1762:  Walpurga  Chri- 
stina Grf.  V.  Auersperg,  verm.  1792;  —  Graf  Philipp,  gest.  1842,  k. 
k.  Kämmerer:  Maria  Josepha  Freiin  v.  Hingenau,  gest.  1837.  —  Aus 
der  Ehe  des  Grafen  Philipp  stammt  als  älterer  Sohn :  Graf  Sigmund, 
geb.  1828,  jetziges  Haupt  der  Familie,  Besitzer  der  Majorats-Herr- 
schaft Säussenburg  und  der  AIlodial-Herrschaften  Wagrain  und  Schön- 
dorf in  Ober-Oesterreich,  k.  k.  Kämm.,  verm.  1854  mit  Maria  Freiin 
Zessner  v.  Spitzenberg,  geh  1833.  Die  Schwester  des  Grafen  Sig- 
mund, Grf.  Sophie,  geb.  1833,  vermählte  sich  1851  mit  Alfred  Freih. 
V.  Hingenau,  k.  k.  Kämm,  und  Landesgerichtsrath  zu  Triest  und  der 
Bruder,  Graf  Julius,  geb.  1831,  steht  als  Lieutenant  im  k.  k.  8.  Cuirass.- 
Regim.  Prinz  Carl  v.  Preussen.  —  Die  Stammreihe  der  jüngeren,  in 
neuerer  Zeit  erloschenen  Linie  lief,  wie  folgt,  fort:  Graf  Franz  Georg, 
gest.  1721,  Stifter  der  Linie,  k.  k.  Kämm.  u.  Geh.-Rath:  Anna  Mar- 
garetha  Freiin  v.  Engl,  gest..  1728;  —  Graf  Franz^  Friedrich  Tho- 
mas, gest.  1767,  k.  k.  Kämm.  u.  Regierungs-Rath:  erste  Gemahlin: 
Maria  Josepha  Susanna  Grf.  v.  Sinzendorf,  gest.  1747;  —  Graf  Franz 
Sigmund  Adam,  gest.  1796,  k.  k.  Kämm.  a.  w.  Geh.-Rath:  erste  Ge- 
mahlin: Josepha  Franzisca  Lucia  Grf.  Mamucca  della  Torre,  verm. 
1763;  —  Graf  Franz  Sigmund,  geb.  1775.  k.  k.  Kämm,  und  Majo- 
ratsherr auf  Säussenburg  in  Oberösterreich.  Derselbe  erwarb  1841 
die  Allodialherrschaft  Wagrain  in  Oberöstcrreich  vom  Grafen  Philipp 
E.,  auf  Grund  eines  Familienvertrags  von  1695,  käuflich  u.  bestimmte 
zu  Gunsten  der  beiden  Söhne  des  Grafen  Philipp  eine  Schenkung  da- 
hin, dass  nach  dem  Tode  des  Käufers  einer  der  Söhne  des  Verkäu- 


—     121     — 

fers,  die  Grafen  Sigmund  oder  Julius,  s.  oben,  je  nach  Verfügung  des 
Grafen  Franz  Sigmund  E.  auf  Säussenburg  und  Wagrain,  letztere 
Herrschaft  schuldenfrei  erhalten  solle.  Nach  Bestimmung  des  Grafen 
Franz  Sigismund  ist  Wagrain  an  den  Grafen  Sigmund ,  s.  oben,  gcr 
kommen,  an  welchen  auch  das  Majorat  Sftussenburg  fiel. 

Bucelini,  U\.  —  Hühner,  MI.  Tab.  900.  —   Oauhe,  1.  8.  49Ä  u.  4%.  —     WÜMtqrill,  11.  8. 

404—410.         MegerU  v.  Muhi/ttld,  8.    17.     -  Schmutz,  I.  8.  322.  -  D.  Grafenh.  d.  Oenpiiwart 

r.  8.  21*— 818.*—  Geneal.  Taschoiib.  der  isrnfl.   iräu!i«'r.  IS.")».  8.  242  u.  bist.  Hniidb.  zu  deni- 

»eibeo,  S.  1»7.  -   Siippl.  su  8ltbra.  W.-B.-*!.  29  u.  VII.  19.   —    Ttjrof,  II.  SO. 

Ea^lert  ?•  leerfeb.  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom 
?on  1855  für  J.  Fr.  Englert  k.  k.  Ober  -  Finanzrath,  mit  dem  Ptftdi- 
cate :  v,  Meerfels. 

,        Angsb.  Allgem.  Zeitung,  1855. 

Enlmbery  Ritter.  Kurpfälzischer  Ritterstand.  Diplom  vom  11.  Aug. 
1790  für  Georg  Joseph  Enhuber,  kurpfälz.  Hofkammerath  in  Sulz- 
bach. —  Fünf  Söhne  desselben ,  die  Brüder :  Tobias  Joseph  Adam, 
geb.  1762,  k.  bayer.  geistlicher  Rath  und  Pfarrer  zu  Raswsng;  Mo- 
ritz Egid,  geb.  1766,  k.  bayer.  Rath  in  Amberg;  Egid  Joseph,  geb. 
1768,  k.  bayer.  Hauptmann;  Max  Joseph,  geb.  1770,  k.  bayer.  Pfar- 
rer zu  Bergen  u.  Carl  Joseph  Ritter  v.  E  geb.  1775,  k.  bayer.  Maut- 
nnd  Hall-Oberbeamter,  wurden  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern 
eingetragen. 

».  LaHQ,  S.  329.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern.  V.  26.-   v.   Hgfner,  bayer.  Adel.  Tab.    84  «. 
8.  75.  —  kneachke,  U.  8.  131  u.  132. 

Enis  f.  Atter,  Enis  ? •  Atte r  nnil  Jveagh^  Ritter  nnd  l'reiherm  (Stamm- 
wappen: Schild  mit  grünem  Schild-Haupteif  in  welchem  eine  die  innere 
Fläche  vorwärtskehrende,  rechte  Hand  sohwebt  und  im  gleichfalls 
grünem  Schilde  ein  rechtsgekehrter,  doppelt  geschweifter,  rother  Löwe. 
Freiherrliches  Wappen:  in  Silber  ein  rother,  doppelt  geschweifter 
rechtsspringender  Löwe,  über  welchem  frei  ledig  eine  offene,  natürliche 
Hand  schwebt).  Böhmischer  Ritter-  u.  Freiherrnstand.  Ritterstands-Di- 
plom  vom  27.  Octob.  1680  für  Niclas  Mac  Enis  v.  Atter,  mit  Verleih- 
ung des  böhmischen  Incolats  und  Freiherrn-Diplom  vom  6.  Februar 
1784  für  Joseph  Enis  v.  Atter  und  Iveagh,  Herrn  auf  Bukowan  in 
Böhmen  und  für  den  Bruder  desselben,  Franz  P^nis  v.  A.  u.J.f  Herrn 
auf  Lazan-Mieltschiz.  Das  oben  erwähnte  Freiherrndiplom  von  1784 
hat  Megerle  v.  Mühlfeld,  Ergänz.-Bd.  S.  13.  als  Grafendiplom  aufge- 
führt, doch  muss  dies  auf  einem  Irrthume  beruhen,  da  die  Familie 
selbst,  unter  Berufung  auf  dieses  Diplom,  nur  den  freiherrlichen  Ti- 
tel führt.  —  Die  Familie  der  Freiherren  Enis  v.  Atter  und  Jveagh 
stammt  aus  dem  alten  irländischen  Geschlechte  der  Enis  v.  Atter  Grafen 
V.  Jveagh,  aus  welchem  sich  in  Folge  der  Religions-Unruhen  unter  Kö- 
nig Heinrich  VIII.  u.  der  Königin  Elisabeth  ein  Zweig  nach  Böhmen 
wendete.  Zu  diesem  Zweige  gehörte  der  Sohn  d«^s  Roger  E.  v.  A.  aus 
der  Ehe  mit  Rosa  Mac- Arten  v.  Kinalerth,  der  oben  genannte  Niclas 
Mac  Enis  v.  A.,  welcher,  mit  dem  Incolate  in  Böhmen,  wie  angegeben, 
den  Ritterstand  in  die  Familie  brachte.  Von  demselben  stammte  aus 
der  Ehe  mit  Catharina  Witanowsky  v.  Wlczkowiz:  Joh.  Ernst  Mac- 
Enis  V.  A.  u.  J.,  verm.  mit  Maria  Anna  Pezowsky  v.  Lub  u.  aus  dieser 
Ehe  entspross  Franz  Ernst  Mac-Enis  v.  A.  u.  J.  verm.  mit  Victoria  Kheck 


—     122     — 

V.  Schwarzbach.  Letzterer  hioterliess  drei  Söhne,  Wenzel,  Franz  und 
Joseph  £nis  v.  A.  u.  J.,  voii>^elchen  die  beiden  Letzteren,  s.  oben, 
den  Freiherrnstand  erlangten  und  Freih.  Joseph  die  freiherrliche 
Linie  fortsetzte,  während  von  seinen  Brfldern  Wenzel  nur  weihliche, 
und  Freih.  Franz  keine  Nachkommen  Mnterliess.  Wenzel  Mac  Enis, 
gest.  1796,  Herr  auf  Borzikau  und  Malloniz  in  Böhmen,  hatte  sich  mit 
Eugenie  Freiin  Haugwitz  v.  Biskupiz  vermählt,  aus  welcher  Ehe  z^ei 
Töchter  entsprossten :  Liberata,  welche  sich  1795  mit  Moritz  Freih. 
V.  Trautenberg  und  Maria  Anna,  welche  sich  1802  mit  Johann  Wil- 
lielnt  Gr.  v.  Klebelsberg,  k.  k  Kämm,  und  Oberstlieut.,  vermählte,  — 
und  Freih.  Franz,  verm.  mitNothburga  Chanowsky-Krasilowsky-Dlau- 
howsky  V.  Langendorf,  starb  1814  kinderlos.  —  Wie  angegeben,  setzte 
Freih.  Joseph  die  freiherrliche  Linie  dauernd  fort.  Derselbe,  gest. 
1824,  Herr  auf  Bukowan  in  Böhmen,  hatte  sich  in  erster  Ehe  mit 
Maria  Barbara  v.  Zadubsky-Schönthal,  gest.  1776,  u.  in  zweiter  mit  An- 
tonie DUmhowesky  v.  Langendorf,  verm.  1780,  gest  1808,  vermählt 
und  aus  der  zweiten  Ehe  entspross  Freih.  Jöfteph  Franz,  geb.  1784, 
gest.  1852,  k.  k.  Kämm,  und  Major  in  d.  A.,  yerm.  mit  Regina  Freiin 
V.  Notumtt,  genannt  von  Nottheim,  geb.  1792  und  vermäbU  1820.  — 
Der  Personalbestand  der  Familie  war  neuerlich  nur  bis  1854  bekannt 
und  wurde,  wie  folgt,  angegeben:  Freih.  Wenzel,  geb.  1820,  —  Sohn 
dos  Freiherrn  Joseph  Franz  —  Herr  auf  Unter-Pocernitz,  k.  k.  Ritt- 
nfäster  im  4.  Husaren  -  Reglm.  Graf  Schlik  und  Adjutant  des  Regi- 
ments-Inhabers,  verm.  l^ß  mit  Pauline  Grf.  v.  Schlick  zu  Bassano 
und  Weisskirchen,  geb.  1Ä7*  Als  Schwestern  des  Freih.  Wenzel 
wurden  genannt:  die  Freiinnen  Anna,  geb.  1822,  Leopoldine,  geb. 
1825  und  Rosa,  geb.  1831  und  als  Hinterlassene  des  Grossvaters  des 
Freiherrn  Wenzel,  des  Freiherrn  Joseph  ans  zweiter  Ehe,  s.  oben, 
wurden  aufgeführt  zwei  Töchter:  Freiin  Elisabeth,  verm.  1813  (nit 
Franz  Biesebin  v.  Bieschin,  k.  k.  Hauptmann,  Wittwe  seit  1849  und 
Freiin  Eleonore,  verm.  1815  mit  Franz  Grafen  Bubna  v.  Littitz  und 
vier  Söhne,  die  Freiherren  Carl,  geb.  1790,  Herr  auf  Lacan-Milzitz, 
k.  k,  KA^m.;  Franz,  geb.  1796,  k.  k.  Lieut.  a.D.;  Johann,  geb.  1797 
und  EmlEtnnel,  geb.  1800. 

Geiical.  Taschenfi.  d.  freih.  Häuner,  t848  S.  99—101  ii.  18A5  8.  145  u.  146.  —  Sappl.  zu 
Siebm.  W.-B.  VII.  17:  Ritter  u.  Frvih.  v.  E.  -  Tyrof,  II.  290:  Ritter  und  Freih.  E.  v.  A. 
—  Byrtl,  I.:  Freih.  E.  v.  A. 

Enkevoirt^  s.  Enckevoirt,  Grafen,  S.  105. 

Enneberger  v.  Enneberg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1759  für  Johann  Michael  Enneberger,  Weltpriester,  wegen  sei- 
ner philosophischen  und  theologischen  Kenntnisse,  mit  dem  Prädi- 
cate :  v.  Enneberg. 

Metjerle  v.  Mühlfeld,  8.  178  u.  179, 

Ennenkly  s.  Enenkl,  Freiherren,  S.  112. 

Enninliiiiisen.  Ein  zu  dem  Adel  der  Rheinprovinz  gehöriges 
Adelsgeschlecht,  dessen  Namen  und  Wajy^en  Bernd  1835  noch  unter 
dem  nicht  immatriculirteu  Adel  der  genaanten  Provinz  aufgeführt  hat 
qnd  von  welchem  derselbe  in  dem  unten  angeführten  Wappenbuche, 


—     123     — 

S.  YII,  sagt,  dass  dasselbe  zu  denjenigen  Familien  gehöre,  welche 
wohl  im  Mannsstamme  erloschen  wären.  ^ 

Frk,  V.  LetUbur,  L  8.  205.—  W..B/d.  Preuss.  RheiDprov.  II.  Tab.  17    Nr.  33  u.  8.  132. 

EniOy  s.  Alberti  v.  Enno,  Albertis  de  Enno,  Bd.  I. 
S.  39  u.  40. 

Eanoji  s.  Saint-Ennoy,  Freiherribn. 

Eaisbriick^    s.  Klopfstein   v.  Ennsbruck,    Freiherren. 

Eiftcli^  Preiberreii.  Erbländ.-österr.  Freiherfnstand.  Diplom  von 
1813  für  Friinz  v.  Ensch,  Hauptmann  der  k.  k.  3.  Jäger-Division. 

liegerU  9,  Mühlfeld,  Ergäns.-Bd.  R.  55. 

^  Encbiligei.  Alt«s ,  luxemburgisches  Adelsgeschlecht  aus  dem 
gleichnamigen  Stammhause  im  Luxemburgischen,  welches  später  zu 
dem  angesehensten  Adel  derPMfel  und  der  Jfilichschen  Lande  gehörte 
ond  als  dessen  Stammvater  Ludwig  v.  Enchringcn,  welcher  um  1230 
lebte,  genannt  wird.  -^  Zu  den  Gütern  der  Familie  kamen  bald  durch 
Vermählungen  die  Burg  Rittersdorf  und  die  Burg  Schwarzenburg  mit 
allen  zu  denselben  gehörenden  Besitzungen  und  viele  Sprossen  des 
Stammes  gelangten  in  Kurtrier  zu  hohen  Würden.  Die  Hauptlinie,  die  zu 
Rittersdorf  und  Schwarzenburg  blühte,  erlosch  1605  mit  Gerhard  v.  E  , 
welcher  in  der  Mosel  ertrank  und  dessen  Erbtochter  aus  der  Ehe  mit 
Ursula  V.  Braunsberg  zu  Burg  Brool,  Anna  Magdalena  v.  E.,  sich  mit 
Johann  Freiherrn  v.  d.  Reck  vermählte.  —  Eine  Nebenlinie,  die  der 
V.  E.  zu  Lissem,  soll  nach  Humbracht  schon  früher  mit  Philipp  v.  E. 
erloschen  sein,  doch  kommt  in*  der  Eiflia  illustrata  Wilhelm  Dietrich 
V.  E.  als  Herr  zu  Lissem  und  Wolfsfeld  urkundlich  noch  1 684  vor. 
Eine  andere  Nebenlinie,  die  der  v.  E.  zu  Ell  ist  nacB  dem  eben  ge- 
nannten Werke  mit  Franz  Hermann  v.  E.,  dessen  Güter  die  Schwes- 
ter desselben,  Maria  Anastasia  v.  E.,  an  ihren  Gemahl,  Franz  Fried- 
rich V.  Sickingen,  brachte,  (wohl  um  1630)  ausgegangen  und  von 
der  Linie  zu  Bitburg,  welche  aber  Einige  nicht  annehmen,  lebte  noch 
1664  Johann  Dietrich  v.E.,  welcher,  verm.  mitSibyllaRegina  v.  Kop- 
penstein, später  kinderlos  starb.  Einer  neueren  Angabe  nach  soll 
der  ganze  Stamm  1700  mit  Franz  Adam  v.  E.  erloschen  sein,  doch 
finden  sich  über  den  Abgang  der  Familie  sehr  verschiedene  Angaben. 
So  nimmt  v.  Meding  an,  dass  Franz  Hartmann  (nach  allen  der  oben 
genannte  Franz  Hermann),  welcher  noch  jung  nach  1630  gestorben, 
der  Letzte  gewesen  sei  und  bei  so  verschiedenen  Angaben  giebt  wohl 
Freib.  v.  Ledebur  am  richtigsten  an,  dass  das  Geschlecht  gegen  Ende 
de?  17.  Jahrh.  ausgestorben  sei. 

Bucelini,  III.  S.  225.  —  Humbraeht ,  Tab.  19.  -  Oauhe,  T.  8.  498.  -  ».  NatMein,  I. 
8.  169.  —  Eiflia  lllustr.  II.  Ahth.  I.  8  106.  —  N.  Pr.  A.-L..  II.  8.  135  u.  136.  —  Frh.  p.  Le- 
debur, I.  8.  205  u.  III.  8.  248.  —  ».  Meding,  11.  8.  160. 

Ense.  Altes,  ursprünglich  aus  dem  Waldeckschen  stammendes, 
niederrheinisch-westphälisches  Adelsgeschlecht,  welches  Balkinghof 
bei  Erwitte  schon  1333  besass,  im  15.  Jahrh. Gerkendael  undScherm- 
beck  und  im  16.  Jahrh.  Anröchte,  Bredenol,  Ense,  Erleburg  und  Wes- 
terkotten  besass,  auch  in  Iserlohn  angesessen  war.  Das  Gut  Wester- 
kotten  stand  der  Familie  noch  1691  zu.  —  Das  Geschlecht  hatte  sich 
in  zwei  Linien  getheilt,  in  die  v.  Ense,  genannt  Vamhagen,  s.  den  Ar- 


—     124     — 

tikel :  Vanihagen  v.  Ense  und  die  v.  Ense,  genannt  Schneidewind, 
Snydewinth,  aucTi  genannt  v.  Kcgeler.  Die  erstere  Linie  führte  das 
Wappenbild,  eine  schwarze  Bremse,' oder  Schneidezange,  in  Geld, 
die  letztere  Linie  aber  in  Silber. 

'  V.  llalt^fein  ,  1.  S.  407  u.  SO^.  —  r.  Steinen,  I.  8.  1142—1150  u.  Tnh.  VII.  2.  —  />// 
V.  Ledehttr,  I.  8.  205.  —  Siehmacler .  II,  114:  v.  Ense,  NiodcrrheiuländiHch.  —  Rohenx 
Klem.  Werk,  II.  Nr.  45  u.  8.  58. 

^  Elltier.    Preussischer  Adelsstand.    Diplom  von  1769  für  Johann 

Entier,  k.  preuss.  Major  im  Regimente  v.  Lossow-Husaren.  Derselbe 
setzte  den  Stamm  nicht  fort. 

fhJTeltbach,  I.  8.  838.    —    N.  Pr.  A.-L.  I.  8.  45  u.  V.   8.  148.    —    Frh.  v.  Ledebur  ,    I 
8.  905:  —  W.-B.  d.  Pruuss.  Monarch.,  III.  15.  —  Kn«schkf,  IV.  8.  114  Q.  115. 

Entner  ?.  Entnersfeld^  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Er- 
neuerungs-Diplom von  1765  für  Franz  Friedrich  Entner,  Pürstl.  Pas- 
sauischen Hofrath  und  Mitglied  mehrerer  öconoroischer  GcTsellschaf- 
ten,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Entnersfeld.  Nach  Angabe  des 
Diploms  waren  die  Voreltern  desselben  schon  in  den  Adelsstand  ver- 
setzt worden  und  er  selbst  hatte  sich  bei  der  böhmisch-österreichi- 
schen Hofcanzlei  in  Wien  sehr  verdient  gemacht. 

Leupold,  I.  2.  8.  268.  —  Mtgerle  v.  MuAl/eld,  8.  179. 

Entres^  Edle;^  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1770  für 
Joseph  Entres,  Temeswärer  Admirtistrations-Secretair,  mit  dem  Prft- 
dicate:  p]dler  von. 

Megerle  v.   MühlfeUl,  S.  179. 

Eiitress  ?.  Fürstnirck^  auch  Freiherren.  Adels-  und  Freiherrnstand 
des  Königreichs  Württemberg.  Adelsdiplom  vom  18.  Dec.  1822  für 
Heinrich  Entress,  k.  württcmb .  Regierungs-Director  zu  Ellwangen, 
mit  dem  Prädicate.  v.  Fürsteneck  und  Freiherrndiplom  vom  16.  Nov. 
1858  für  den  Sohn  desselben,  den  k.  württemb.  Obersten  E.  v.  F. 

Württ.  Kegler. -Blatt,  1822.   Nr.  84.   —   Wfirltemb.  Staats-AniPlger  vom  20.  Nov.    1858.  - 
p.  Hefner,  württ«»!).  Adel,  Tab.  19  n.  8.  15  u.  Ergäiix.-Bd.  Tab.   16  u.  8.  35. 

Entiebeck,  genannt  ?.  Pangerwiti.  Ein  aus  Pommern  stammen- 
des, nach  Ostpreussen  gekommenes  Adelsgeschlecht,  Welches  die  Gü- 
ter Lenken,  Lenkeningken  und  Naujeningken  im  Kr.  Ragnit,  Lepie- 
nen  im  Kr.  Niederung  und  Pieragienen  im  Kr.  Insterburg  erworben 
hatte  und  auch  im  Preuss.  Markschen  sich  ansässig  machte. 

Fih.  V.  Ledebur,  III.  S.  24S. 

Entieiiberg^  Eiitiberg  (in  Blau  drei,  1  und  2,  rothe,  zur  Hälfte 
weggeschnittene,  sechsblättrig  gewesene  Rosen,  welche  schrägrechts 
so  gelegt  sind,  dass  die  Blätter  nach  oben  und  links,  die  verstümmelten 
Theile  aber  sich  nach  rechts  kehren).  Altes,  rheinländisches  Adels- 
geschlecht, welches  zum  fuldaischen  Lehnshofe  gehörte,  im  Eichsfel- 
dischen  begütert  war  und  mit  Familien  von  gleichlautenden  Namen 
nicht  verwechselt  werden  darf.  Nach  Schannat  war  Eccard  v.  En- 
tzenberg  1417  der  erste  und  Johann  v.E.  1520  der  letzte  Fuldaische 
Vasall  dieses  Stammes. 

Schannat,  8.  75.  —    Wolf,  Urkund<>nbuch  de«  Bich&feldes,  8.  12.    —    Siebmaeher,  I.  lliO  : 
V.  Kntxberg,  Rheiuländiüch.  —  v.  Meding,  III.  8.  161  n.  162. 

Eatsersdorf^  Rnsersdorf^  Eaiesdorf^   Eniinsdorf.   Altes,  österrei- 


—     IM     — 

chisches  Adelsgescblecht  aus  dem  gleichnamigen  Stammschlosse  an 
der  Donau,  2  Meilen  von  Wien.  Dasselbe  kommt  urkundlich  zuerst 
mit  Dietericus  miles  de  Encinsdorif  1261  vor  und  blühte  bis  Wolf 
Christoph  v.  u.  zu  Entzersdorff  im  Langenthai,  kais.  Rath  und  Land- 
rechtsbeisitzer in  Niederösterreich,  1598  den  Stamm  schloss. 

Qauhe,  11.  8.  255  u.  256.  —    Wisayrill,  II.  8.  4l7-4il.  -    Schmutz,  I.  S.  325.    —    S»>6- 
mackerf  I.  88 :  v.  Butzesdorf,  Oe»terreichiHch,  in  der  „Declmratioii** :  v.  Kiitzorsdorf. 

k  Easbers^  Euberg  im  lählhein,  Freiherren  (in  Blau  ein  goldener, 

oben  mit  einem  Rubin  besetzter  Ring).  Altes,  schwäbisches  Adels- 
gescblecht, dessen  Freiherrnstand  aus  einem  Kaiserlichen  Diplome 
?om  17.  Juli  1671  erweislich  ist,  welches  Georg  v.  Enzberg,  Ritter, 
erhielt.  Die  Stammburg,  welche  dem  Geschlechte  den  Namen  gab, 
lag  zunächst  des  Flusses  Enz  im  ehemaligen  Enzingaae,  unjveit  Matll-' 
bronn  an  der  badischen  Grenze  und  gehörte  später  zu  dem  reichs- 
unmittelbaren Cauton  Craichgau.  Aus  dieser  Burg  verbreitete  sich 
der  Stamm  diess-  und  jenseits  des  Rheins  nach  Schwaben,  Elsass  und 
Bayern  und  erkaufte  1409  die  zum  schwäbischen  Ritter-Canton  He- 
gau gehörige  Herrschaft  Mühlheim  an  der  Donau.—  Die  früher  mehr- 
fach als  fest  bestehend  angenommenn  Angabe,  dass  Zweige  des  Stam- 
me's sich  auch  nach  Tirol  verbreitet  hätten  und  dass  die  aus  densel- 
ben hervorgegangenen  jetzigen  Grafen  v.  Enzenberg  zum  Freien- 
ond  Jöchelsthurm,  s.  den  nachstehenden  Artikel,  eines  Stammes  mit 
den  Freiherren  v.  Enzberg  zu  Mühlheira  wären,  ist  neuerlich  wieder- 
holt angefochten  worden  und  namentlich  hatv.Uefner  ausgesprochen, 
dass  beide  Geschlechter  ganz  verschiedenen  Ursprunges  wären  und 
in  gar  keiner  Verbindung  mit  einander  ständen,  wenn  auch  das  Enz- 
bergsche  Wappenbild:  der  goldene  Ring  in  Blau,  1671  bei  Erhebung 
der  Familie  Enzenberg  in  den  Freiherrnstand  in  das  Wappen  gekom- 
men sei.  Nach  Allem  schwebt  wohl  noch  die  Frage,  welche  Annahme 
die  richtige  sei. —  In  früherZeit  und  bis  zum  Anfange  des  14.  Jahrh. 
waren  die  Enzberge  Lehenmannen  der  Grafen  v.  Vaihingen,  als  aber 
die  Macht  und  das  Ansehen  dieser  Grafen  erlosch,  wurden  sie  Vasal- 
len des  regierenden  Hauses  Württemberg.  Von  dem  Kloster  Maul- 
bronn, übe^welcbes  die  Sprossen  des  Stammes  urkundlich  schon  1185 
als  Schirmvogte  gesetzt  waren,  trugen  dieselben  bis  1285  mehrere 
Güter  zu  Lehen,  doch  gab  die  Advocatie  über  dieses  Kloster  später 
Aulass  zu  grossem  Zwiste,  welchen  erst  1285  ein  Kaiserlicher  Com- 
promiss-Vergleich  hob,  doch  waren  diese  Vorgänge  wohl  Mitursache, 
dass  die  Gebrüder  Georg  und  Friedrich,  die  Enzberge,  1438  alle  ihre 
Güter,  und  selbst  das  Stammschloss,  verkauften  und  nach  Oberschwa- 
ben zogen,  wo  s^  schon,  wie  oben  angegebfn,  die  früher  den  Grafen 
V  Zollern  zustehende,  von  diesen  aber  an  die  v.  Weiden  gekommene 
reichsunmittelbare  Herrschaft  Mühlheim  erworben  hatten,  welche  noch 
jetzt  im  Besitze  der  Familie  ist  und  durch  Vertrag  mit  Baden  seit 
1807  unter  Württembergischer  Landeshoheit  steht.  —  Der  nächste 
allgemeine  Stammvater  der  späteren  und  jetzigen  Freiherren  v.  Enz- 
berg ist  Johann  v.  !<].,  verm.  mit  Magdalena  Voigtin  v.  Alten-Gum- 
merau  und  Prassberg,  welcher  1841  lebte  und  von  dessen  Nachkom- 


—     126     — 

inen  Mehrere  in  Hochstiften  uud  Orden  des  H.  R.  Reichs  aafgeschwo- 
ren  hatten.  Von  demselben  stammte  in  der  7.  Generation  Freiherr 
Niclas  Carl  —  ein  Sohn  des  Freih.  Niclas  Friedrich  aus  der  Ehe  mit 
Maria  Elisabeth  v.  Rottberg  und  ein  Enkel  des  Johann  Friedrich  und 
der  Maria  Anna  v.  Herbstheim  —  welcher,  verm.  mit  Maria  Ursula 
Regina  Freiin  y.  Hallweil,  zwei  Söhne  hinterliess,  die  Freiherren  Ni- 
clas Ludwig  August  und  Niclas  Friedrich  Veit,  welche  Beide  den 
Stamm  fortsetzten.  Der  Erstere  derselben,  verm.  mit  Antonie  Caro- 
line Roth  y.  Schreckenstein,  starb  1817  und  seine  Nachkommenschaft 
erlosch  mit  seinen  Söhnen :  Niclas  Honorius,  welcher,  yerm.  mit  Ma- 
ria Eleonore  Grf.  v»  Truchsess-Waldburg,  1844  ohne  Nachkommen 
starb  —  und  Joseph,  Obersten  des  yormaligen  schwäb.  Kreis-Regi- 
mtntes  HohenzoUern-Cuirassiere,  unyermählt,  gest.  6.  Juli  1846.  — 
Freih.  Niclas  Friedrich  Veit  aber  setJzte  den  Stamm  weiter  fort.  Aus 
seiner  Ehe  mit  Maria  Franzisca  Euphemia  Freiin  y.  Flachslanden 
entspross  Freih.  Niclas  Friedrich  IL,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Con- 
stantia  Freiin  Zweyer  v.  Evenbach  und  in  zweiter  mit  Anna  Ma- 
ria Freiin  Pappus  y.  Trazberg  und  yon  ihm  stammte  Freiherr  Leo- 
pold, gest.  1855,  yerm.  mitJosephiue  Grf.y.  Waldborg-Zeil  u.Trauch- 
burg,  geb.  1786.  Der  Sohn  aus  dieser  Ehe  ist  das  Haupt  der  Fami- 
lie :  Nicolaus  Freih.  y.  Enzberg,  geb.  1816,  Herr  zu  Mühlheim  und  zu 
Bronnen,  verm.  1843  mit  Luise  Freiin  y.  Leuprechting,  geb.  1826, 
aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne,  Rudolph,  geb.  1846  und  Bruno,  geb. 
1847  und  zwei  Töchter,  Emma,  geb.  1850  und  Maria,  geb.  1855, 
stammen.  —  Die  Schwestern  des  Freiherrn  Nicolaus  sind:  die  Freiin- 
nen: Johanna,  geb.  1812,  Anna,  geb.  1813,  Josepha,  geb.  1814.  verm. 
1841  mit  Maximilian  Grf.  y.  Waldburg-Hohenems,  Maximiliana,  geb. 
1817,  verm.  mit  Wilhelm  Grf.v.  Truchsess- Waldburg-Zeil  undTrauch- 
burg,  Wittwe  seit  1847  und  Franzisca,  geb.  1820,  verm.  1839  mit 
Johann  Wilhelm  Freih.  v.  Bodmauu,  grossh.  bad.  Kammerherrn  und 
Oberhofgerichtsrath.  —  Von  dem  Bruder  des  Freiherrn  Leopold,  dem 
Freih.  August,  gest.  1831,  k.  württemb.  Oberstlieutenant,  leben  aus 
der  Ehe  mit  Charlotte  Freiin  v.  König,  geb.  1779,  eine  Tochter, 
Freiin  Pauline,  geb.  1827  und  ein  Sohn,  Freih.  August^eb.   1828. 

Bucelini,  II.  Scct.  II.  S.  112.  -  Gauhe,  I.  H.  498  li.  499:  nach  Bucelini  u.  Spaugeuberg 
P.  II.  —  C<ut,  Adebb.  d.  Kgr.  Württumb.  H.  188-^190:  auch  unter  Berufung  auf  Cru^tu.« 
Chronik  von  Schwaben,  Bd.  I.  u.  II.  und  Oehres,  Chronik  von  Pforzheim.  --  Gcneal.  Ta- 
schenb.  d.  freih.  HÄuser,  IS49  8.  110-113  n.  1M7  S.  175  u.  176.  —  Siebmacher  ^  I.  110: 
V.  BnUberg,  Schwäbisch  und  .193  ;  v.  Kntzenberg.  Elsassisch.  —  v.  UeJing ,  III.  8.  589  uud 
590  in  dem  Artikel;  v.  Schnohcu.  —  Tijroff ^  I.  1Ü8  uud  Siebenkeei,  I.  S.  65  u.  66.  —  W.-B. 
d.  Kgr.  Württemberg :  Freih.  v.  R. 

Eueiiberg^    Enienbeij^  tum   Prelen-    ud    JöelMibthnrai  ^   ijrafeii. 

(^Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  Im  gekrönten  blauen  Mittelschilde 
ein  goldener,  oben  mit  eihem  Rubin  besetzter  Ring:  Wappenbild  der 
schwäbischen  Enzenberge,  bei  Erhebung  in  den  Freiherrnstand  1670 
ins  Wappen  gekommen.  1  und  4  in  Gold  eine  auf  drei  Bergen  ein- 
wärts aufspringende  Gemse:  Grenns  v.  Grensen  und  2  und  3  in  Roth 
drei  aufrechtstehende,  bis  an  den  Feldesrand  reichende,  neben  ein- 
ander stehende,  silberne  Spitzen:  Wappenvermehrung  von  1628). 
Reichsgrafenstand.     Diplom  vom   4.  April  1764  für  Cassiun  Ignaz 


—     127     — 

Bonaventnra,  Freih.  V.  Enzenberg.  —  Altes  tiroler  Adelsgescblecht, 
welches  man  früher  allgemein  für  einen  Zweig  d6r  alten  schwäbischen 
Familie  v.  Enzberg,  s.  den  vorstehenden  Artikel,  nahm  und  mit  letz- 
terer Familie  dadurch  in  Verbindung  brachte,  dass  der  im  Nachste- 
henden genannte  Eberhard  Enzenberg,  der  Stammvater  der  späteren 
nnd  jetzigen  Enzenberge,  als  Bruder  des  Johann  v.  Enzberg  gegeben 
wurde,  welcher  oben  als  nächster  Stammvater  der  Enzberge  angeführt 
worden  ist.  Neuerlich  ist,  wie  schon  im  vorstehenden  Artikel  erwähnt 
wnrde,  die  Verbindung  beider  Geschlechter  in  Zweifel  gezogen  wor- 
den und  V.  Hefner  glaubt,  dass  er  die  beste  Aufklärung  darüber  gege- 
ben habe,  dass  beide  Geschlechter  ganz  verschiedenen  Ursprunges 
wäreu.  Wie  dem  auch  sei  —  beide  sind  sehr  angesehene  Geschlech- 
ter, was  hier  genügen  mag.  Neuere  Forschungen  gehen  nun  auf  Fol- 
gendes zurück :  der  nächste  Stammvater  der  Enzenberge,  Eberhard 
E.,  leistete  im  Schweizer  Kriege  1498  dem  K.  Maximilian  I.  treue 
Dienste,  machte  sich  später  zu  Klausen  ansässig,  vermählte  sich  mit 
Christina  Grennsin  v.  Grennsen  aus  Pustertkal  und  nahm  mit  kaiser- 
licher Erlaubniss  das  Wappen  derselben,  in  Gold  eine  Gemse,  an. 
Der  Enkel  desselben,  Georg,  brachte  1578  durchKaufden  HofFreien- 
thnrm  bei  Mühlbach  in  Tirol  an  sieb  und  wurde  vom  Erzherzoge  Fer- 
dinand von  Oesterreich  in  Tirol  16.  Dec.  1578  in  den  Adelsstand 
mit  dem  Namen :  v.  Enzenberg  zum  Freyenthurm,  und  zwar  unter 
Bestätigung  des  angestammten  Wappens  und  mit  Eröffnung  des  Helms 
desselben,  erhoben.  Die  beiden  Söhne  desselben,  Michael  und  Ana- 
nias  V.  E.  zum  F.,  stifteten  zwei  besondere  Linien,  die  ältere  und 
jüngere,  von  welchen  Letztere  bald  wieder  ausging,  Erstere  aber 
dauernd  fortblühte.  Michaels  Sohn,  Georg,  wurdB  27.  Dec.  1628  in 
den  Reichsritterstand  versetzt,  wobei  eine  Vermehrung  des  Wappens 
mit  den  drei  silbernen  Spitzen  in  Roth  statt  hatte  und  der  Sohn  des- 
selben, Franz,  erhielt  14.  Juli  1671  den  Reichsfreiherrnstand  mit  der 
Erlaubniss,  sich  v.  E.  zum  Freyen-  und  Jöchelsthurm  nennen  und 
schreiben  zu  dürfen,  da  sein  Vater,  Georg,  zu  dem  Besitzthume  der 
Familie,  dem  Hofe  Freyenthurm,  auch  den  Jöchelsthurm  gekauft 
hatte  Bei  dieser  Erhebung  in  den  Freiherrnstand  wurde  dem  Wap- 
pen ein  Mittelschild  mit  dem  erwähnten  Wappenbilde  der  schwäbi- 
schen Enzberge  zugesetzt.  —  Von  den  beiden  Söhnen  des  Freiherrn 
Franz^  Christoph  und  Ferdinand  gründete  Ersterer  die  gräfliche  Li- 
nie durch  seinen  oben  genannten,  wie  erwähnt,  in  den  Grafenstand 
versetzten  Enkel,  Cassian  Ignaz  Bonaventura,  welcher,  gest.  1772, 
mit  Sophie  Amalie  Grf.Schack  v.  Schackenburg,  ge&t.  1788^  vermählt 
war.  Aus  dieser  Ehe  entspross  Graf  Franz  Joseph  (I.),  geb.  1747, 
▼erm.  1771  mit  Walburga  Grf.  v.  Rost  und  von  ihm  stammte  Graf 
Franz  Joseph  (IL),  gest.  1843,  k.  k.  Kämm.,  Herr  der  Herrschaften 
Singen  und  Megdberg  in  Sch^q^Acn  etc.,  verm.  in  erster  Ehe  1798  mit 
Maria  Franzisca  Freiin  v.  Enzenberg,  gest.  1830  und  in  zweiter  1832 
mit  Maria  Elisabeth  Grf.  v.  Bissingen-Nippenburg,  gest.  1836.  — 
Der  spätere  Personalbestand  der  gräüiehen  Linie  (über  den  freiherr- 
lichen Stamm  fehlen  genauere  Nachrichten)  wurde  neuerlich,   wie 


—     128     — 

folgt,  angegeben:  Franz  Graf  y.  Enzenberg  zum  Freyen-  und  Jöchels- 
tburm,  geb.  1802,  Sohn  des  Grafen  Franz  Joseph  11.  aus  erster  Ehe, 
s.  oben,  Grundherr  auf  Singen  und  Arten,  Herr  und  Landmann  in  Ti- 
rol, Kärnten,  Krain,  Steiermark,  Görtz  und  Gradisca,  Patricier  in 
Triest,  Gewerbs-  und  Schmelzherr  in  Tirol,  k.  k.  Kämm.,  verm.  1831 
mit  Ottilie  Grf.  v.  Tannenberg,  Freiin  zu  Tratzberg,  geb.  1801,  Her- 
rin von  Eampan,  Liebeneich  und  Neuhaus  in  Tirol,  aus  welcher  Ehe, 
neben  einer  Tochter,  Grf.  Marie,  geb.  1836,  verm.  1857  mit  Oswald, 
Gr.  V.  Trapp,  Freih.  zu  Pisein  und  Caldonatsch,  k.  k.  Kämm.  etc.  drei 
Söhne  stammen,  dieGrafen:  Rudolph,  geb.  1835,  Hugo,  geb.  1838  und 
Arthur,  geb.  1841.  —  Die  Geschwister  des  Grafen  Franz  sind  die 
vier  Schwestern,  die  Gräfinnen:  Franzisca  Josepha,  geb.  1799,  So- 
phie, geb.  1803,  Leopoldine,  geb.  1817,  Profess  des  Ordens  zum  hei- 
ligen Herzen  Jesu  in  Kienzheim  imElsass  und  Agnes,  geb.  1821,  Pro- 
fess des  Ordens  der  Heimsuchung  Mariae  zu  Dietramszell  in  Bayern 
und  die  drei  Brüder:  Graf  Gustav,  geb.  1811 ;  Graf  Carl,  geb.  1813, 
grossh.  bad.  Hauptmann^  verm.  1846  mit  Johanna  Freiin  v.  Maydell, 
aus  welcher  Ehe  ein  Sohn,  Hermann,  und  eine  Tochter,  Olga,  stammt 
und  Graf  Werner  Friedrich,  geb.  1816,  Weltpriester.  —  Der  Halb- 
bruder des  Grafen  Franz  aus  de^  Vaters  zweiter  Ehe,  s.  oben,  ist : 
Graf  Alfred,  geb.  1834,  k.  k.  Oberlieutenant. 

Lfiupold ,  I.  S.  268—283  mit  de«  in  die  Familie  gekummenen  Diploinen.  —  Megerle 
V.  Mühlfeld,  8.  17.  —  Schmutz,  I.  8.  324.  —  Ca^t,  Adelsb.  d.  Grossli.  Baden.  Abth.  2.  — 
Deutsche  (Jrafvnli.  d.  (segeuwart,  J.  8.  219  u.  220.  —  Geneal.  Tascheub.  der  Krnfl.  Hauser, 
185»  S.  242—244  u.  iiistor.  Handb.  zu  demselben,  N.  19il.  —  8uppl.  zn  Siebm.  W.-B.  XI.  2. 
—  Tyroff,  II.  92.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  II.  91  u.  XUI.  8.  —  Oestcrr.  W.-B.  11.  99.  — 
9.  Uifner.  hayer.  Adel,  Tab.  3  u.  8.  9;  tiroler  Adel,  Tab.  5  u.  6u.  8.  5;  Jtraiiier  Adel,  8.8 
u.  Rrgänz.-Bd.  8.  4,  12  u.  35. 

Emenhofer*  ftf^Eindhofen.  Keichsadelsstaud.  Diplom  von  1763 
für  Carl  Enzenhofer,  k.  k.  Grenadier-Obeilieutenant  bei  Graf  For- 
gdcz-lnfanterie,  mit  dem  Prädicate :  v.  Eindhofen. 

Meyerle  e.  Mühlfeld,  Ergünz.-Bd.  8.  278. 

Euienweiser.  Nicdcrösterreicliisches,  im  1 6.  Jahrh.  vorgekomme- 
nes Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Johann  v.  E.  1529  ständischer 
Hauptmann  zu  Wien  war.  Die  Erben  desselben  kamen  noch  1534 
— 1542  als  Besitzer  von  Peygarten  vor. 

Wis^grill,  II.  8.  416. 

Enzianer.  Niederösterreichisches,  mit  Diddermannstorf  und  Pro- 
derstorf  begütertes  Adelsgeschlecht,  in  welches  zwei  Brüder,  Johann 
Enzianer,  Doctor  der  Medicin  und  Georg  E.  10.  August  I51ö  den 
Adel  gebracht  hatten.  Der  Stamm  erlosch  zwischen  1590—1592  mit 
Christoph  v.  Enzmncr. 

Wisgyrill.  II.  8.  4a  I   11.422. 

EiiiUngeu^  Entiliugeii.  Altes,  fränkisches,  längst  erloschenes 
Adelsgeschlecht,  dessen  Wappen  sich  an  dem.prachtyoUen  Denkmale 
befindet,  welches  dem  1610  verstortenen  Würzburgischen  Domde- 
chanten  Johann  Conrad  Kotwitz  v.  Aalenbach  errichtet  worden  ist. 

Saleer,  8.  456.  —  Siebmacher,  11.  81.  —  c.   M«ding,  III.  S.  163. 

Enzmfiller^  Ennunller  ?.  n.  im  Kirchberg  anf  Windshag^  Pragthal  u. 
Laxeiiegg.  Erbländ.-Österr.  Freiberrn-   und  Grafenstand.    Freiherrn- 


—     129     — 

.Diplon^  vom  5.  Jan.  1651  für  Joachim  v.  Enzmüller,  Niederösterr. 
Regimentsrath  und  Grafendiplom  von  1669  für  denselben,  mit  dem 
Namen :  Graf  v.  und  zu  Windsliag.  Der  Diploms-Empfänger  war  aus 
Schwaben  gebürtig  und  wurde  1641  unter  die  heuen  Geschlechter  des 
niederösterr.  Ritterstandes  aufgenommen. 

WiMgriU,  IL  S.  422. 

Epea^  lepei;  s.  Oepp. 
V  EHN^i  Eppaaer  t.  Eppnrg.  Tiroler  Adelsgeschlecbt,  welches  viel- 

leicht ursprünglich  zu  den  Ministerialen  d«r  alten  tiroler,  um  1295 
erloschenen  Dynasten  und  Grafen  Eppan  oder  Hoheneppan  gehörte. 
'  —  Die  Familie  war  im  Anfange  des  14  Jahrh.  iuBrixen  ansässig  und 
wurde  später,  im  Besitze  von  Eppurg,  landsässig.  Der  Stamm  ist  mit 
Georg  E.  v.  E.,  welcher  1564  zu  Klausen  starb,  ausgegangen. 

9.  HtfMr.  ausgestorbener  tiroler  Adel,  Tab.  3. 

Eppele.  Oesterreichisches  Adelsgeschlecht,  in  welches  durch  die 
Gebrüder  Marcus  und  Paul  Eppele  1588  dei"  Adel  gekommen  war. 
Ersterer  kommt  als  Herr  auf  Gross-Heinrichs  1598  vor,  findet  sich 
ab^  in  die  Matrikel  des  niederösterr.  Ritterstandes  nicht  eingetragen 
Q||ULetzterer  wurde  noch  von  1612—1618  genannt. 

^%ingriU,  11.  8.  423. 

Eppe  (in  Gold  ein,  an  einem  Stabe  eine  Rose  emporhaltender  Affe). 
Altes,  westphälisches,  später  auch  im  Waldeckschen  begütertes  Adels- 
geschlecht, nicht  zu  verwechseln  mit  der  im  Anhaltschen  vorgekom- 
menen Familie  Oepp  oder  Epen  und  Oepen.  —  Das  Geschlecht  ge- 
hörte 1290  zu  den  Burgmännern  von  Warburg  und  kommt  1434  unter 
der  Ritterschaft  des  Herzogthums  Westphalen  vor.  Im  Waldeck- 
schen sass  die  Familie  auf  einem  Sitze  ihres  Namens  und  besass  Go- 
delsheim  1515  und  noch  1586  und  Reckenberg  ebenfalls  1586  und 
noch  1649. 

trk,  ».  Ledebur,  I.  S.  205  u.  206. 

Eppendorf.  Ein  in  Meissen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  sich  in  der  ersten  Hälfte  des  16.  Jahrh.  Heinrich  v.  E., 
'  gebürtig  aus  Freiberg,  ein  Schüler  des  Ulrich  Zasius,  Professors  der 
Rechte  zu  Freiburg  und  Freundes  Ulrichs  v.  llutteii,  so  wie  desEras- 
mus  V.  Rotterdam,  durch  mehrere  mit  Letztcrem  gewechselte  Streit- 
schriften bekannt  machte. 

Jöcher,  Curapeud.  Gelehrteu-Lexic.  Ausg.  von  1726,  8.  87G.  ^  Zedier,  VIII.  8.  1444. 

Eppensteln^    s.    Carnea-Steffaneo     di    Tapogliano    zu 
Kronheim  u.  Eppenstein,  s.  Bd.  IL  S.  229. 
i  Eppingen,    Eppiiiger.     Ein  ursprünglich  aus  der  Unterpfah:  und 

zwar  aus  dem  gleichnamigen  Sttimmhause  unweit  Bretten  im  Graich- 
gau  stammende^,  mit  dem  deutschen  Orden  1450  nach  Preussen  ge- 
kommenes Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Andreas  v.  Eppiugen  1499 
Castellan  von  Pommerellen  war  und  welches  von  dem  Gute  Boroschau 
im  jetzigen  Kreise  Karthaus  auch  den  Beinamen  Boreszowski  führte. 
Die  Familie  erwarb  in  Ostpreussen  im  Laufe  der  Zeit  eine  grosse  An- 
zahl Güter,  hatte  namentlich  im  17.  Jahrh.  und  in  der  ersten  Hälfte 
des  18.  viele  Besitzungen  inne  und  besass  noch  1765  Wesselshöfen 

KnescJikey  l>ent%ch.  Adels-Lcx.  III.  9 


—     130     — 

im  Kr.  Heiligenbeil.  Nach  dieser  Zeit  ist  der  Stamm  erloschen.  Aus-, 
ser  dem  oben  genaunten  Andreas  v.  £.  finden  sich  noch  folgende 
Sprossen  des  Stammes  aufgezeichnet:  Hartmann  v.  E.  befand  sich 
1530  mit  dem  Karfürsfen  von  der  Pfalz  alsGeh.Rath  auf  dem  Reichs- 
tage zu  Augsburg;  Wilhelm  v.  £.  kommt  1540  als  kurbrandenb.  Land- 
rath  und  Hauptmann  zu  Marienwerder  vor;  Johann  Wilhelm  beklei- 
dete 1690  die  eben  genannten  Aemter  und  1727  lebten  Fabian 
Abraham  y,  £.,  Herr  auf  Pockerau  und  Ernst  Ludwig  v.  E.,  Herr  auf 
Wesselshöfen. 

Oauhe,  I.    8.  499.  -  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  148  u.  149.  —  Frh.  v,  Ledebur,  I.  8.  206  u.  III. 
8.  348  u.  249.  -  Siebmacher,  V.  174. 

EppleD  aufHärtenstein.  Adelsstand  des  Königr.  Bayern.  Diplom 
vom.  4.  Aug.  1814  für  Joseph  Franz  Xaver  E.,  Fürstlich  Thurn-  und 
Taxischen  Geh.  Hofrath  in  Regensburg  und  für  die  Söhne  seines  ver- 
storbenen Bruders :  Franz  Valentin  Anselm,  geistlichen  Rath  und  Ca- 
noiiicus  zu  St.  Moritz  und.  Peter  in  Augsburg,  Joseph  Thaddäus,  k. 
bayer.  Obersten  und  Commandanten  zu  Regensburg  und  Joseph  Hein- 
rich Joachim,  Pfarrer  zu  Oberrot  im  liierkreise.  Dieselben,  wfelche 
durch  dieses  Diplom  für  Adelige  des  Reichs  erklärt  und  in  dieAAsIs- 
matrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen  wurden,  waren  Nachkottmn 
des  Franz  Anton  Eppelen,  gräflich  Königseggschen  Geh.  Raths  und 
Ganzlei- Verwalters,  welchem  1717  von  Albert  Eusebius  Grafen  zu 
Königsegg  und  Rothenfeh,  Kraft  inne  gehabter  grossen  Pfalzgrafen- 
Comitive,  adeliger  Stand  und  Wappen  verliehen  worden  war. 

e.  Lang,  Suppl.  8.  9h  u.  96.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  V.  27.  -  t.  He/ner,  bayer.  Adi>t. 
Tab.  85  n.  8.  7b.  ~  Knesehke,  I.  8.  142. 

Eppstein^  Epstein^  dräiniifa.  Die  beiden  Töchter  des  1739  ver- 
storbenen Landgrafen  Ernst  Ludwig  zu  Hessen-Darmstadt  aus  der 
Ehe  desselben  mit  einer  Freiin  v.  Spiegel,  vermählt  gewesenen  Grf. 
V.  Seiboltsdorf,  führten  den  Namen:  Gräfinnen  v.  Eppstein.  Dieser 
Name  war  von  dem  Schlosse  und  der  Herrschaft  Eppstein  entnommen 
worden,  welche  das  alte  Herrengeschlecht  dieses  Namens,  s.  den  Ar- 
tikel: Epstein,  die  späteren  Grafen  v.  Eönigstein,  besassen.  Nach 
Erlöschen  dieses  Stammes  kam  ein  Theil  der  Besitzungen  an  Hessen- 
Darmstadt  und  Landgraf  Ernst  Ludwig  verlieh  Eppstein  seinen  zwei 
Töchtern. 

r.  Hellbach,  I.  8.  835. 

Eps^  Ebs.  Altbayerisches  Rittergeschlecht  aus  dem  gleichnami- 
gen Stammhause  am  rechten  Innufer  bei  Kufstein.  Eberhart  und, 
Fridericus  de  Ebs  treten  schon  1190  in  Scheiernschen  Urkunden 
auf  und  der  Stamm  blühte,  bis  Ott  Epser  1468  den  Stamm  schloss. 

Wip.  Hund,  I.  8.  197.  —  Moiium.  bofca,  X.  8.  432. 

.  Epstein^  Eppstein^  auch  Cirtfen.  Ein  in  früher  &\i  zu  dem  un-' 
mittelbar  reichsfreien  schwäbischen  Adel  gehörendes,  später  reichs- 
gräfliches Geschlecht  in  der  Wett^rau  aus  dem  in  Letzterer  gelege- 
nen Stammschlosse  und  reichsfreien  Herrschaft  Epstein,  welche  nach 
Erlöschen  des  Stammes  theils  an  Kur-Mainz,  theils  au  Hessen-Darm- 
stadt fiel. —  Spener,  Winckelmann,  Lucae  u.A.  leiten  das  Geschlecht 
von  den  ehemaligen  Grafen  v.  Mürtzthal  in  Steiermark   her,  während 


—     131     — 

Neuere  die  schwäbischen  Epsteine  als  Ahnherren  der  steieriscb-kärnt- 
ner  Grafen  v.  Mflrtzthal  und  P^ppstein  annehmen.  —  .Wiedj^randus, 
Herr  v.  £.  starb  1075  als  Abt  zu  Fulda  und  Siegfried  v.E.  war  1059, 
Siegfried  IL  1200  und  Siegfried  III.  1225  Erzbischof  und  Kurfürst 
zu  Mainz.  dj^Anfange  des  13.  Jahrh.  hatte  übrigens  der  Stamm  das 
Scbloss  und  die  Herrschaft  Königstein  an  sich  gebracht,  nannte  sich 
nach  diesen  Besitzungen  und  blühte,  bis  Eberhard  Graf  v.  Königstein 
and  Herr  von  Epstein  1544  den  alten  Stamm  schloss,  worauf  Ludwig 
Graf  zu  Stolberg,  Sohn  der  Schwester  des  Grafen  Eberhard,  Anna, 
Terw.  Grf.  zu  Stolberg,  die  Reichslehne  des  Stammes  seiner  Mutter 
in  Besitz  nahm,  welche,  als  derselbe  erblos  starb,  1581  Kur-Mainz  an 
sich  nahm  und,  wie  auch  das  Haus  Stolberg  dagegen  stritt,  an  sich 
behielt,  so  dass  diesem  Hause  nur  Name  und  Wappen  der  Grafschaft 
Königstein:  (in  Gold  ein  schwarzer,  rechtsschreitender  Löwe:  Herr- 
schaft Königstein  und  von  Silber  und  Roth  sechsfach  sparrenweise 
getheilt:  Herrschaft  Epstein)  als  erstes  und  zweites  Feld  des  zweiten 
Pfahles  ihres  Wappens  verblieben  sind. 

Lmea«,  OrafenNaal,  8.  226—248.  —  Gauhe,  I.  8.  3079-3081,  8.  3100  u.  SlUl ,  im  Arti- 
kel: KÖBigsteio  u.  11.  8.  1446—48.  —  ZedUr,  VIII.  8.  1447.  —  Wenk»  diploin.  Nachricht, 
foo  den  aasgestorbenen  Dynasten  v.  Epponstcin,  Dnrmstadt,  1775  u.  76.  —  Salver ,  8.  2V5 
B.  2S9.  —  Schmutz,  I.  8.  326. 

Epstdii  f.  Aikerberg.  Erbländ.- Österreich.  Adelsstand.  Diplom 
von  1789  für  Wenzel  Epstein,  k.  k.  Gubernial-  und  Präsidial-Secre- 
tair  in  Oesterreich  ob  der  Enns,  mit  dem  Prädicatc:  v.  Ankerberg. 

Megerle  v.  Mühl/eM,  8.  179. 

ErasM«,  s.  Caraccioli,  Stella  Caracciolo,  Grafen,  s. 
Bd.  n.  S.  218. 

Erath.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1750  für  Anton  Ulrich 
Krath,  Fürstl.  Oranien-Kassauischen  Regierungs-Path  zu  Dillenburg. 
—  Der  Stamm  hat  fortgeblüht  und  die  Familie  ist  im  Nassauischen 
begütert. 

Meuifl,  Lezicon  vcrstorb.  deuUcher  Schriftsteller.  TU.  S.  142.  —  Knppl.  xu  8iebm.W.-B. 
X.  12.-  V.  £.,  KlUer.  -  r.  Uefner,  nassauischer  Adel,  Tab.  6  u.  8.  6.. 

Erb.  Erbläud.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1732  für  Johann 
Franz  Carl  Erb,  k.  k.  Hofrichter  und  Verwalter  des  Stifts  Lambach 
und  für  den  Bruder  desselben,  Georg  Joseph  Erb,  Landschafts- Ver- 
ordneten in  Oesterreich  ob  der  Enns. 

Mtgerl€  v.  Uühl/eUl,  Ergäns.-Bd.  8.  279. 

Erb  f.  Ireckhaisea.  Ein  in  der  Grafschaft  Hoya,  im  Lippe'sch|^ 
und  im  Bremen'schen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem 
in  den  genannten  Gegenden  mehrere  Sprossen  im  16.  Jahrh.  hohe 
Ehrenstellen  bekleideten. 

r.  ffellbaeh,  I.  8.  335. 

Ertadij  Erpach;  Schencken,  Herren  und  Grafen.  (Schild  geviert : 
1  und  4  quer  getheilt :  oben  in  Roth  zwei  neben  einander  stehende^ 
sechsstrahlige,  silberne  Sterne  und  unten  in  Silber  ein  solcher  rö- 
ther  Stern:  Grafschaft  Erbach  und  2  und  3  in  Silber  zwei  rothe  Quer- 
balken: Herrschaft  Breuberg.  Wappen  der  Grafen  Erbach-Erbach : 
der  eben  beschriebene,  gevierte  Schild  mit  einem  durch  Diplom  von 

9*  . 


—     182     — 

1775  zugesetzten  goldeDen,  den  kaiserlichen  Adler  zeigenden  Mit- 
telschilde. Wappen  der  Grafen  zQ  Erbach-Wartenherg-Koth :  Schild 
geviert'mit  goldenem,  den  kaiserlichen,  schwarzen  Adler  enthalten- 
den Mittelschilde:  1  das  Wappen  der  Grafschaft  Erbach:  die  drei 
Sterne  im  quergetheilten  Felde;  2  in  Silber  ein  rotl^  Querbalken, 
welcher  von  drei  rothen  Kugeln,  oben  zwei  neben  einander  und  unten  ei- 
ner, begleitet  ist :  Grafen  zu  Wartenberg;  3  in  Roth  ein  rechtsgekehrter, 
silberner  Greif  und  4  in  Silber  zweirothe  Querbalken :  Herrschalt  Breu- 
berg).  Reichsgrafenstand.  Diplom  von  1532  für  Eberhard  Herrn  zuEr- 
bacli,  wegen  seiner  Verdienste  im  Bauernkriege  und  unter  Erhebung  der 
Herrschaft  Erbach  zur  Reichsgrafenschaft.  —  Altes,  fränkisches  Her- 
ren- und  Grafcngeschlecht,  als  dessen  Stammeltern  Eginhard,  Kaiser 
Carls  des  Grossen  Canzler  und  Geheimschreiber,  später  Abt  und  Stif- 
ter des  Klosters  Seeligenstadt  am  Main  und  die  Gemahlin  desselben, 
Inima,  des  Kaisers  Tochter,  genannt  werden  und  welches  noch  das 
Land  inne  hat,  welches  Eginhard  vom  K.Ludwig  dem  Frommen  815 
erhielt  und  819  dem  Kloster  Lorsch  mit  der  Bestimmung  vermachte, 
dass  es  als  Lehn  seinen  Nachkommen  verbleibe.  »Die  Nachkommen 
waren  Stände  des  Reichs  und  erschienen  als  solche^  schon  in  sehr  frü- 
her Zeit  auf  den  Reichs-  und  Kreistagen.  —  Georg,  Herr  zu  Erbach, 
gest.  1209,  wurde  von  Kurpfalz  mit  dem  Erbschenkenamte  beliehen, 
welches  der  Familie  bis  1806  zustand;  Eberhard,  gest.  1269,  hatte 
Antheil  an  dem  vom  Könige  Wilhelm  von  Holland  abgeschlossenen 
Landfrieden,  zu  dessen  Aufseher  und  Beschützer  später  Eberhard, 
gest.  1322,  Conrad,  gest.  1393  und  Eberhard  der  Aeltere,  gest.  1425, 
eingesetzt  waren";  Dietrich  wurde  1434  Erzbischof  und  Kurfürst  zu 
Mainz  und  Eberhard,  gest.  1539,  welchem  seine  Gemahlin,  Maria 
Grf.  zu  Werthheim,  die  halbe  Grafschaft  Breuberg  zugebracht  hatte, 
erhielt,  wie  oben  angegeben,  für  sich  und  sein  Geschlecht  den  Reichs- 
grafenstand. — Durch  die  Nachkommenschaft  dreier  Brüder  r'Eberhard, 
gest.  1269,  Conrad,  gest.  1283  und  Hans,  gest.  1270,  theilte  sich  der 
Stamm  in  drei  Linien,  die  sich  später  in  mehrere,  im  Laufe  der  Zeit 
wieder  erloschene  Zweige  ausbreiteten,  in  der  Mitte  des  17.  Jahrb. 
aber  durch  Georg  Albrechts  I.,  gest.  1647,  Söhne:  Georg  Ludwig  I., 
gest.  1693  und  Georg  Albrecht  IL,  gest.  1717,  wieder  in  die  beiden  Li- 
nien Erbach-ErbachundErbach-Fttrstenau  theilten.  Die  Linie  Erbach- 
Erbach  erlosch  1731  mit  defti  Grafen  Friedrich  Carl,  die  Linie  Er- 
faSeb-Fürstenau  aber,  welche  jene  beerbte,  schied  sich  durch  die  drei 
Söhne  des  Stifters:  Philipp  Carl,  geöt.  1736, 'Georg  Wilhelm,  gest. 
1757  und  Georg  August,  gest.  1758,  in  die  drei  Linien  Erbach-Für- 
stenau,  jetzt  Erbach-Wartenberg,  Erbach-Reichenberg,  jetzt  Erbach- 
Erbach  undErbach-Schönberg,  welche  aber  nicht  nach  dem  Alter  der 
Abstammung,  sondern  nach  dem  des  jedesmaligen  Hauptes  jeder  Li- 
nie rangiren,  in  Folge  welcher  Familien-Bestimmung  in  neuester  Zeit 
Erbach-Schönberg  als  erste  Linie,  Erbach-Fürsten au  als  zweite  und 
Erbach-Krbach  als  dritte  aufgeführt  wird.  —  Aus  der  ältesten  Linie 
Erbach-Fürstennu  besassen  die  Söhne  des  Stifters,  des  Grafen  Phi- 
lipp Carl,  s.  oben:  die  Grafen  Ludwig  Friedrich  Carl  Eginhard,  gest. 


—     133     — 

1794  und  Georg  Albrecht  III.,  gest.  1778,  den  Fürstenauer  Landos- 
antheil  gemeinschaftlich,  errichteten  aber  1756  eine  Primogenitur- 
Constitution.  Ein  Sohn  des  Letzteren,  Graf  ChHstian  Carl  August 
Albrecht,  seit  1794  allein  regierender  Graf,  erkaufte  die  zu  den  Be- 
«itzungcn  der  erloschenen  Dynasten  v.  Hirschhorn  gehörige- Herrschaft 
Rotheuberg.  —  Die  Linie  Erbach-Reichenberg,  welche  jetzt  den  Na- 
men Erbach-Erbach  oder  Erbach- Wartenberg-Roth  führt,  grtlndete, 
wie  angegeben,  Graf  Georg  Wilhelm.  Nach  Verordnung  desselben 
flhren  alle  Grafen  dieser  Linie  den  Namen  Franz  uhd  im  Wappen 
den  durch  Kaiserliches  Diplom  von  1755  demselben  beigesetzten  kai- 
serlichen Adler.  In  diese  Linie  kam  später  durch  Adoption  die  Graf- 
schaft Wartenberg-Roth  im  Kgr.  Württemberg  mit  dert  Amte  Stein- 
bach im  Kgr.  Bayern.  Es  nahm  nämlich  4.  Dec.  1804  Ludwig,.  Graf 
Kolb  V.  Wartenberg,  der  Letzte  seines  Stammes,  seine  beiden  Neffen, 
Franz  Carl  Friedrich  und  Franz  Georg  Friedrich,  Grafen  v.  Erbach- 
Erbach  mit  der  Bestimmung  an  Kindesstatt  an,  dass  dieselben  seinen 
Geschlechtsnamen  und  Wappen  neben  dem  angestammten  Namen  und 
Wappen  führen,  und  dass  nach  seinem  Tode  der  ältere  Adoptivsohn 
nach  dem  Rechte  der  Erstgeburt  succediren  solle.  Graf  Franz  Carl 
Friedrich  trat  3.  Febr.  1809  in  Mitbesitz  und,  nach  dem  Tode  seines 
Adoptivvaters,  10.  März  1818  in  Alleinbesitz  der  Grafschaft  Warten- 
berg-Roth. Die  Primogenitur  in  dieser  Linie  wurde  1784  von  dem 
Grafen  Franz,  gest.  1823,  Grossvater  des  Grafen  Franz  Eberhardt, 
8.  unten,  eingeführt.  —  Die  Linie  Erbach-Schönberg  gründete,  wie 
oben  erwähnt  wurde,  Graf  Georg  August,  Grossvater  des  Grafen  Lude- 
wrg,  g.  unten.  —  Die  Stammreihen  sämmtlicher  drei  Linien  des  Hauses 
Erbach  sind  möglichst  genau  in  dem  Werke:  deutsche  Grafenhäuser 
der  Gegenwart  angegeben,  auf  welches,  im  Falle  des  Bedarfs  dieser 
Stammreihen,  hier  verwiesen  werden  muss.  —  Von  dem  neueren  Per- 
sonalbestande der  Familie,  deren  Öäuptern  der  drei  Linien  das  Prädi- 
cat:  Erlaucht  zukommt,  mag  hier,  und  zwar  in  der  oben  erwähnten 
Ordnung  nach  dem  Alter  der  Häupter  der  Linien,  Folgendes  ein  n 
Platz  finden:  I.  Linie  Erbach-Schönberg:  Graf  Ludewig,  geb.  1792, 
—  Sohn  des  Grafen  Gustav  Ernst,  aus  der  Ehe  mit  Henriette  Chris- 
tine Grf.  zu  Stolberg  und  Enkel  des  Grafen  Georg  August,  Stifters 
der  Linie  Erbach-Schönberg  —  Herr  der  Standes-Herrschaft  Schön- 
berg im  Grossh.  Hessen  etc.,  grossh.  hess.  Generallieutenant,  verm. 
in  erster  Ehe  1837  mit  Maria  Grf.  v.  Gronsfeld,  gest.  1852  und  in 
zweiter  1854  mit  Wilhelmine  Grf.  v.  Gronsfeld,  verw.  Freifrau  v.  Ell- 
richshausen,  gest.  1858.  Aus  erster  Ehe  stammt,  neben  einerTochter, 
Grf.  Marie,  geb.  1839,  ein  Sohn,  Erbgraf  Gustav,  geb.  1840.  — 
IL  Erbach-Fürstenau:  Graf  Alfred,  geb.  1813  —  Sohn  ((es  Grafen 
Albert,  gest.  1851,  aus  der  Ehe  mit  Fürstin  Amalie  zu  Hohenlohe- 
Neuenstein-Ingelfingen ,  geb.  1788  und  Enkel  des  Grafen  Christian 
Carl  August  Albrecht,  gest.  1803,  verm.  mit  Dorothee  Luise  Grf. 
v.  Degenfeld-Schomburg,  verm.  1786.  — Graf  zu  Erbach-Fürstenau, 
Herr  zu  Breuberg,  Rothenburg  etc.,  k.  k.  Major.  Die  Geschwister 
desselben  sind  die  fünf  Schwestern:  Grf.  Emma,  geb.  1811,  Wittwe 


—     134     — 

seit  1841  von  dem  Erbgrafen  zu  Stolberg  -  Wernigerode,  Grf.  Tbe- 
cla  geb.  1815,  verm.  1836  mit  dem  regierenden  Fürsten  zulsenburg- 
Büddingen,  Grf.  Luitgarde,  geb.  1817,  verm.  1840  mit  dem  regieren- 
den Grafen  v.  Rechteren  zu  Limpurg,  Grf.  Adelheid,  geb.  1822,  verm. 
1843  mit  Botho  Grafen  zu  Stolberg- Werningerode  und  Grf.  ClotildCf 
geb.  1826,  verm.  1843  mit  dem  regierenden  Grafen  Franz  Eberhardt 
zu  Erbach-Erbach  und  von  Wartenberg  —  und  die  drei  Brüder:  Graf 
E^r,  geb.  1818,  k.  k.  Major,  Graf  Adalbert,  geb.  1828  und  Graf 
Hugo,  geb.  1832,  k.  k. Hauptmann.—  III.  Erbach-Erbach,  GrafFraq« 
Eberhardt,  geb.  1818.  —  Sohn  des  Grafen  Carl,  gest.  1832,  ansller 
Ehe  mit  Anna  Sophie  Grf.  zu  Erbach-Fttrstenau  und  Enkel  des  Gra- 
fen Franz,  gest.  1823  aus  erster  Ehe  mit  Luise  Charlotte  Polyxene, 
Prinzessin  v.  Leiningen,  gest.  1785.  —  Graf  zu  Erbach  und  v.  War- 
tenberg, Herr  zu  Breuberg,  Wildenstein,  Steinbach,  Curl  und  Ostcr- 
mannshofen,  erbl.  Reichsrath  der  Krone  Bayern  u.  k.  bayer.  Oberst 
ä  la  suite,  verm.  1843  mit  Grf.  Clotilde  zuErbach-Fürstenau,  s.  oben, 
aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  Sophie,  geb._  1851  und  Emi- 
life, geb.  1852,  sechs  Söhne  stamrtien,  die  Graifen:  Georg  Albrecht, 
geb.  1844,  Ernst,  geb.  1845,  Eberhard,  geb.  1847,  Alfred,  geb.  1848 
und  Alexander  und  Arthur,  Zwillinge,  geb.  1849.  —  Zu  dem  reichen 
Grundbesitz  der  Familie  gehören  die  Herrschaften  Erbach  und  Breu- 
berg, letztere  mit  Werthheim,  gemeinschaftlich  unter  grossh.  hessi- 
scher Oberhoheit;  das  Mediatgericht  Eschau  unter  k.  bayer.  Oberho- 
heit; die  Standesherrschaft  Wartenberg-Roth  im  Kgr.  Württemberg, 
die  Allodialgüter  des  gräflichen  Hauses  Wartenberg  etc.  etc. 

Buceliai,  U.  8.  8.  Tl.  Sect.  8.  .■>  ii.  III.  Append.  .<«.  103.  —  Spener,  S.  441  a.  Tab.  V. 
Hübner,  II.  Tal».  584—586,  -  Sinapiuny  II.  8.  TO  u.  71.  —  Trier,  S.  545  u.  546.  —  Daniel 
thhneider,'  hocli^räfl.  Brüachscho  Stammtafel  etc.  Frankf.  a.  M.  1736.  --  Biedermann,  Frank. 
Grafen,  Tab.  62-7»!,  Caiiton  Baanach ,  Tab.  79  a.  Canton  Steigerwald,  Tab.  179.  ->  Frh. 
V,  Krohne,  I.  8.  278-283.  —  Salver,  8.  226.  229.  238.  241.  24V.  256.  282  u.  339.  —  W.  Luck, 
histor.  Qoneal.  des  Hauses  Krbach.  Frankf.  a.  M.  1786.  —  Jacobi,  1800,  II.  8.  78  u.  79.  — 
A.  Oeiienl.  u.  Staats- Haridb.  1824.  I.  8.  547—551.  —  Oothaischer  geneal.  Hofcalender ,  1834, 
8.  165—169  u.  1859  8.  236-238.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  186  u.  137.  —  Cast,  Adcisb.  d.  Kgr. 
WArttemb.  8.  7—9.  —  Deutsche  «rafeuh.  d.  Gegcnw.  T.  8.  220-228.  —  Frh.  v.  Ledebur,  I. 
&,  206.  ~  G.  Simon,  Geschichte  der  Dynasten  u.  Grafen  eu  Erbach  und  ihres  Landes ,  Frkf. 
a.  M.  1858.  —  Siebmache'r,  I.  15  u,  VI.  18.  —  Durchlaucht.  Welt,  II.  8.  528.  —  ».  Meding, 
[II.  8.  164—167.  —  Suppl.  xu  Slel»m.  W.-B.  X.  2  u.  W\.  20.  —  Tyrvff ,  I.  234  u.  Siebenkees, 
I.  8.  352-864.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  Tl.  48t  Gr.  v.  Wartenberg- Koth.  -  W.-B.  d.  Kgr. 
WQrttemb.  :  Gr.  v.  K.  —  r.  Hefner,  bayer.  Adel,  Tab.  4  u.  8.  9  ;  wurttemb.  Adel,  Tab.  2 
u.  8.  2 ;  hessischer  Adel,  Tab.  7  S.  8  a.  Ergäns.-Bd.  8.  4  u.  35. 

Erbe  und  Ehrenbnrg;  s.  Ehrenburg,  Freiherren,  S   47. 

Erben,  Ritter  und  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Ritter-  und  Frei- 
herrnstand. Ritterstands-Diplom  von  1789  für  Johann  Joseph  Erben, 
k.  k.  Gubernialrath  und  Staatsgüter-Administrator  in  Böhmeh,  wegen 
Einführung  des  Robot- Abolitions-Systeras  und  Verbreitung  des  Nor- 
malschulen-Instituts  in  Böhmen  und  Freiherrn-Diplom  von  1815  für 
Denselben  als  k.  k.  Hofrath  der  Hofkammer. 

Megerle  9.  Mühlfeld,  8.  47  u.  8.  107. 

Erberg,  h'eUierren.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
vom  16.  Juni  1714  für  die  Gebrüder  Johann  Daniel  v.  Erberg  und 
Johann  Adam  v.  E.  mit  dem  Prädicate:  zu  Lusthai  und  Osterburg.  — 
Der  Ahnherr  der  Familie  war  Veit  Erber,  Bürger  und  Rathsmann  zu 
Laibach.  Derselbe  bekam  12.  Aug.  1*567  einen  kaiserlichen  Wap- 
ponbrief  und  sein  Urenkel,  Leonhard  Erber,  ein  Sohn  des  Adam  Er- 


—      135      - 

ber  aus  der  Ehe  mit  Johanna  Hofstcttcr,  wurde  27.  Mai  1668  mit 
dem  Pr&dicate:  y.Erburg  in  den  erblünd.-ftsterr.  Adelsstand  versetzt. 
Von  Letzterem  stammten  die  oben  genannten  beiden  Brüder,  welche 
den  Freiherrustand  in  die  Familie  brachten.  Freih.  Johann  Daniel, 
neb.  1716,  war  in  erster  Ehe  verm.  mit  Susanna  Margaretha  Dinzl 
V.  Angerburg,  gest  1699  und  aus  dieser  Ehe  entspross  Freih.  Franz 
Michael,  gest.  1760,  von  dessen  Sohne  aus  der  Ehe  mit  Renata  The- 
rese  Freiin  Gall  v.  Gallenstein,  dem  Freih".  Wolfgang  Daniel,  gest. 
1783,  verm.  mit  Maria  Anna  Grf.  v.  Neuhaus,  gest.  1774,  Freih.  Jo- 
seph Angustin,  stammte.  Letzterer,  gest.  1843,  Herr  zu  Lusthai  und 
Osterbnrg  in  Krain,  k.  k.  Kämm,  und  Geh.  Rath  etc.  hatte  sich  1794 
n.t  Josepha  Catharina  Grf.  v.  Attems-Pezzenstein  vermählt  und  der 
Sohn  aus  dieser  Ehe  Freih.  Joseph  Ferdinand,  Herr  zu  Lusthai  und 
Osterburg,  k.  k.Kämm.  und  Legationsrath,  schloss  27.  April  1847  den 
Mannsstamm  des  (reschlechts.  —  Die  Schwester  desselben.  Freiin  Ca- 
tharina, geb.  1807,  hat  sich  1839  mit  Ludwig  Grafen  v.  Attems-Pez- 
zenstein, k.  k.  Kämmerer,  vermählt. 

Mtgtrle  v.  ifükl/eld,  Eri/:nn%.-liA.  R.  55.  -  9  Schvn/eM.  II.  S.  124.  —  Jahrb.  d.  deut- 
•rb^a  Adel«.  IMs  ».  28vS.  ^  (Joiu-al.  Tatcheiib.  d.  froih.  Häuser ,  1848  8.  103—105.  1855 
S.  147  u.  14«  u.  1857  8.  176.  -    Ty^of,  II.  89.  —  r.  He/nrr,  kraiucr  Adt-I,  8.  8. 

Irbnanassahl,  s.  Ditterich  v.  u.  zu  Erbmannszahl,  Rit- 
ter n.  Edle,  Bd.  IL  S.  507. 

Erbs  f.  droehowskl.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1753  für  An- 
dreasErbs,  k.poln.  Postmeister  zu  Krakau,  mit  dem Prädicate :  v.  Gro- 
chowski. 

HaudAchr.  Notii.  —  Suppl.  tu   Siebm.  W.-B.  X.  12. 

•  Errkert«  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  22.  Jan.  1766  für  den 
brandenburg  -  culmbachschen  Geh.  Rath  Erckert.  Der  Stamm  war 
fortgesetzt  worden  und  zwei  Söhne  des  ehemaligen  Hauptmanns  v.  E. 
im  Cadetten-Corps  zu  Culm  und  Enkel  des  Diploms-Empfängers  stan- 
den 1851  in  der  k.  preuss.  Armee. 

H.  Pr.  A.-L.  II.  8.  137.  —  Frh.  v.  L^debur,  I.  8.  206.  —  Suppl.  xii  Sicbm.  W.-B.  IX.  13. 

Erde,  s.  Eerde,  auch  Freiherren,  S.  33. 
Erdeljij  hreiherr.    Erbland.- österr.  Freihermsttod.  Diplom  vom 
Febr.  1859  für  B.  v.  Erdelyi,  griechischen  Bischof  zu  Grosswardein. 

Aagnb.  Allg.  Z<^it.  1859. 

Erder,  Ertler,  Hertler.  Ein  früher  in  Ostpreussen  vorgekomme- 
nes, später  erloschenes  Adelsgeschlecht,  welches  mit  Arcklitten,  Aw- 
tinten  und  Korblack  im  Kr.  Gerdaueu  begütert  war. 

J^h.  9.  Ledtbur,  III.  8.  24«.>.  • 

*  ErdMian,  Erdtmaiin.  Schwedischer  Adelsstand.  Diplom  vom 
13.  Aug.  1703  für  Jacob  Erdmann.  Ein  Major  v.  Erdmann,  welcher 
auch  Erdtmann  geschrieben  wurde,  stand  1806  im  k.  preuss.  Infant.- 
Regim.  v.Pelchrzim  und  starb  1824  im  Pensionsstande  und  ein  v.P>dt- 
mann  war  1843  Oberförster  zu  Kruttinen  in  Ostpreussen.  Auch  kam 
ein  Adelsgeschlecht  dieses  Namens  in  Oesterreich  vor,  aus  welchem 
Stephan  v.  Krdmann  1830  k.k.  Generalmajor  und  Brigadier  in  der 
Lombardei  war. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  137.  —  Frh.  r.  Ledebur,  I.  8.  206  u.  III.  8.  249. 


—     136     — 

IiAmjm  itrf  Eins  der  ältesten  and  angesehensten  sächsischen 
Advisgvschlecbter  aus  dem  gleichnamigen  Stammhause  unweit  Augus- 
U^burg«  welches  schon  aus  dem  12.  Jahrh.  bekannt  ist.  Nach  Uorn, 
\W\  ricus  iUustr.,  S.  296  u.  340  kommt  Werner  v.  E.  1230  in  einem 
d^itt  Kloster  zu  Lusewitz  ertheilten  Donationsbriefe  vor  und  Johann 
\.  K.  erscheint  1272  in  einer  Urkundö  des  Klosters  Dobrilugk  als 
Zeu^t^.  Menelius  v.  E.  wohnte  nach  Weck,  Dresdner  Chronik,  S.  459, 
14M  dem  Landtage  zu  Grimma  bei  und  hatte  gegen  dicUussiten  sich 
90  tapfer  gezeigt,  dass  er  zum  Ritter  geschlagen  wurde ;  Dietrich  v.  E. 
war  um  1546  herz.  Sachsen-Coburgscher  Uofmarschall,  Nicol  v.  E., 
Herr  auf  Gaschwitz  und  Güldengossa,  1590  kursächs.  Ober-Steuer- 
Kiuuohmer  des  Leipziger  Kreises  etc.  etc.  Im  17.  und  im  Anfange  des 
l^.  Jahrh.  lebten  zwei  Söhne  des  lians  Dietrich  v.E.,  ELerrn  auf  Kös- 
«eru  und  Bohlen,  kursächs.  Inspectors  der  Laudesschule  zu  Meissen: 
Wolf  Dietrich  v.E.,  kursächs.  Oberjägermeister  und  Ober-Hauptmann 
«u  Nossen,  welcher  1720  ohne  Nachkommen  starb  und  Ernst  Dietrich 
\.  K.,  kursächs.  Kammerherr  und  Ilausmarschall,  welcher  bald  nach 
neiuem  liruder  gestorben  ist.  Von  Letzterem  stammten  zwei  Söhne: 
Johann  Friedrich  v.  E.,  Herr  auf  Rennersdorf,  kursächs.  Kammerherr 
und  Land-Jäger-  und  Ober-Forstmeister  zu  Bärcnfels  und  Ernst  Ferdi- 
uaud,  Herr  auf  Neukirchen,  Kössern  etc.,  kursächs.  Kammerherr  und 
Uausmarschall.  —  Der  Stamm  hat  dauernd  fortgeblüht  und  bis  auf 
die  neueste  Zeit  haben  mehrere  Sprossen  desselben  in  kur-  und  kön. 
ttächs.  Hof-,  Civil-  und  Militairdiensten  gestanden.  Zu  denselben  ge- 
hören :  Heinrich  Otto  v.  E.,  Herr  auf  Schönfeld,  k.  sächs.  Lieut.  in 
d.  A.  und  Mitglied  der  I.  Kammer  der  Stände  des  Kgr.  Sachsen  und 
Hermann  v.  E.,  k.  sächs.  Hauptmann,  auch  waren  mehrere  Glieder  der 
Kl^inilie  in  Preussen  bedienätet.  Ein  V.  E.  starb  als  Chef-Präsident 
der  Regierung  zu  Liegnitz  und  der  Sohn  desselben  aus  der  Ehe  mit 
t^iuer  v.  Rappard  stand  1836  im  k.  preuss.  26.  Infanterie-Regim.;  Ju- 
liUM  Bernhard  Richard  v.E.,  Herr  auf  Weissig,  wurde  1832  k.  preuss. 
Kauunerhorr  and  derk.  preuss.  Ober-Forstmeister  v.  £.  besass  Ho- 
h^^n-Ahldorf  nwwelr Jüterbock  in  der  Provinz  Brandenburg.  Von  den 
TÄohtern  des  Letiteren  war  Therese  Emma  v.  E.,  gest.  1848,  seit 
IHÜl  In  morganatischer  Ehe  vermählt  mit  dem  Prinzen  Georg  zu 
Auhalt-Dessau  und  war  bei  ihrer  Vern  ählung  zur  Gräfin  v.  Reina  er- 
hobt«u  worden»  Die  Kinder  aus  dieser  Ehe  führen  den  Namen :  Gra- 
fik» und  Gräfinnen  v.  Reina.  —  Das  obenerwähnte  Stammhaus  der 
Kamilli«  blieb  bis  1484  in  derselben  und  stand  zuletzt  dem  kursächs. 
AmUhauptmanne  zu  Hohnstein,  Heinrich  v.  E.  zu,  dagegen  ist  das 
(^«^»t^hlm'ht,  welches  schon  1360  Chemnitz  im  Erzgebirge  besass,  in 
d«»n  Wt^Mt  anderer  ansehnlicher  Güter  gelangt  und  Knauth  nannte 
«u  ««»Iner  Zeit  namentlich  Neunkirchen,  Steinbach,  Elbersdorf,  Kös- 
)««»rn,  Höhlen  etc.,  wie  es  in  damaliger  Zeit  hiess:  in  Meissnischer, 
nohouHteiuer  undColditzer  Pflege.  In  neuester  Zeit  wurden  als  6e-> 
Sit»  der  Familie  Im  Kgr.  Sachsen  Schönfeld  bei  Hayn,  Linz  mit  Poni- 
ckau,  /schorna  bei  Radeburg  und  Cunsdorf  bei  Keichenbach  genannt 
und  in  dum  proussischen  Autheile  der  Oberlausitz  standen  Jahmen, 


—     187     — 

Reichswalde  und  Weisgig  1832,  Boxberg   1847  und,  Paulsdorff  1855 
dem  Geschlechte  zu. 

tCnawfh,  H.  504.  —  Volant.  Knnifj,  II.  S.  371-378.  -  Oauhtf,  I.  S.  ÄOO  u.  .101.  -  Zi-d- 
Iw.  VIII.  8.  lÄCH.  —  V.  UeciTtriti,  dipiom.  Nnrhr.  II.  K.  37—41.  —  N.  Pr.  A.-L.  11.  S.  138. 
Frk.  9.  L^tlthur,  I.  8.  1>06  u.  III.  S.  -J*».  —  Siebmacher,  I,  15i» :  v.  KrtinMiinsdorf ,  MeUs- 
irfsch.  —  W.-B.  der  tSchj».  8U«t«n.  I.  9«.  -  HchleHlsrh.  W.-B.  Nr.  16B.  —  Kn^itchkfy  1.8.143. 
-  ».  Btfner,  lifh«.  Adtl,  Tab.  '^7  u.  ».  26.  ^ 

Knlnaiinsderf,  s.  Ehrnstein.u.  Ebrnstein  v.  Erdmanns- 
dorf,  Freiherren,  S.  53. 
•  Brdady,  Krdedj  in  Manjaroker^k  nad  lante  Claudia^  drafen.   Eins 

der  ältesten  und  angesehensten  ungarischen  Geschlechter,  welches 
sich   weit  ausgebreitet  hat  und  reich  an  Besitzangen  wurde,  eines 
Stammes  mit  den  Pälflfys,  d.  h.  wie  Mehrere  annehmen,  dass  die  Fa^ 
milie  P41ffy  durch  Vermahlung  Geblüt,  Namen  und  Wappen  des  Ge- 
schlechts Erdödy  führt.  —  Das  gräfliche  Haus  Erdöd  schied  sich  zei- 
tig in  eine  ältere  und  jüngere  Linie:  erstere  stiftete  Georg  I.,  letztere 
Gabriel  L,  Söhne  des  Grafen  Christoph  I.     In  deutschen  genealogi- 
schen Werken  wird  mehrfach  als  gemeinschaftlicher  Stammvater  des 
Oe^cblechts  Thomas  I.  von  Bakacs,. ältester  Sohn  des  Nicolaus  Kecs- 
kc88,  genannt,  welcher  1389  den  Adel  erlangte  und  dessen  Bruder, 
Franz  I.  v.  Erdöd,  das  Prädicat:  Nobilis  de  Szathmüir  erhielt,  Le- 
hotzky  aber  hält,  nach  ungarischen  Historikern,  den  Nicolaus  I.  Er- 
död, von  Erdöd,  einer  Dragffischen  Besitzung  im  Szathmärer  Comitate 
genannt,  Castellan  zu  Keeske,  für  den  Stammvater  des  Geschlechts, 
während  Andere  dasselbe  von  dem  Aulicus  des  Bartholomaeus  Dragffi, 
Valentin,  ableiten.  Nach  Allem  haben  die  Angaben  Lehotzkys  das  Mei- 
•   sie  für  sich  und  derselbe  ist  auch  für  die  früheren  genealogischen  Ver- 
bältnisse der  Familie  die  beste  Quelle.     Da  das  Werk  des  genannten 
X  Schriftstellers  Mehreren  nicht  leicht  zugängig  sein  möchte,  so  wird 
hier  auf  das  verwiesen,  was  aus  demselben  die  deutschen  .Grafenhäu- 
ser der  Gegenwart,  s.  a.  u.  a.  A.,'mitgetheilt  haben.  —  Der  Grafen- 
stand mit  dem  Prädicate:  v.  Monoszlo,  Freiherren  v.  Monyor6ker6k 
kam  durch  Peter  II.  1511  in  die  Familie  und  Thomas  Graf  Erdödy 
V.  Monoszlo,  Banus  vonCroatien,  erlangte  1607  die  Erb-Obergespans- 
würde  im  Warasdiner  Comitate,  welche  Würde  die  beiden  Hauptlinien 
der  Familie,  die  ältere,  welche  sich  in  einen  älteren  und  jüngeren  Ast 
geschieden  hat,  und  die  jüngere  Hauptlinie  gemeinschaftlich  beklei- 
den. —  Vollständige  und  leicht  übersichtliche  Stammreihen  beider 
Hanptlinien  finden  sich  in  den  Grafenhäusern  der  Gegenwart,  und  den 
neuesten  Personalbestand  des  gräflichen  Gesammthauses  ergiebt  das 
geneal.  Taschenbuch  der  gräfl.  Häuser.  Hier  können  aus  dem  glieder- 
reichen Stamme  nur  Nachstehende  genannt  werden  :  Aeltere  Haupt- 
linie: Aelterer  Ast:  Franz  Graf  Erdödy  v.  Monyor6ker6k  und  Mo- 
noczlö,  geb.  1830  —  Sohn  des  1856  verstorbenen  Grafen  Cajetan  aus 
der  Ehe  mit  »nestine  Freiin  v.  Lerchenfcld-Prennberg,  geb.  1801 
—  Herr  der  Majoratsherrschaft  Galgöcz  und  Pötsj6n,  so  wie  der  Al- 
lodialherrschaften  Monyorökor^k,  JÄnöshÄza,  mit  Nagy-Somly6  und 
Vep  in  Ungarn,  k.  k.  Kämm.,  vorm.  1853  mit  Helene  Grf.  v.  Obern- 
dorff,  geb.  1831,  aus  welcher  Ehe  drei  Söhne  stammen:  Emmerich, 


—     138     — 

geb.  1854,  Thomas,  geb.  1855  und  Carl,  geb.  1857.  —  Von  den  sechs 
Schwestern  des  Grafen  Franz  vermählte  sich  Grf.  Frauzisca,  geb. 
1821,  1848  mit  Carl  Freih.  v.  u.  zu  Leoprechting,  k.  bayer.  Kämm., 
Grf.  Caroline,  geb.  1823,  1847  mit  Hippolyt  Marquis  Pallavicini,  k. 
k.  Kämm,  und  Rittm.  in  d.  A.  und  Grf.Eugenie,  geb.  1826,  1849  mit 
Georg  Grafen  Festitics,  k.  k.  Kämm,  und  Oberstlieut.  in  d.  A.  —  Jün- 
gerer Ast:  Graf  Johann,  geb.  1794,  —  zweiter  Sohn  des  Grafen  Ale- 
xander aus  der  Ehe  mit  Amalia  Grf.  v.  Pdlffy  —  Mitherr  von  Csasz^r- 
v4r,  k.  k.  Kilmm.,  wirkl.  Erb-Obergespan.  des  warasdiner  Comitats 
und  Beisitzer  der  Gerichtstafeln  in  Dalmatien,  Croatien  und  Slavo- 
nien,  verm.  1840  mit  Therese  Grf.  Kaczynska,  geb.  1820.  —  Der 
jüngere  Bruder  des  Grafen  Johann,  Graf  Anton,  geb.  1797,  Mitherr 
von  Csaszarvar,  k.  k.  Kämm.,  vermählte  sich  1836  mit  Luise  Freiin 
V.  Lo  Presti  de  Fontana  d'Argioli,  geb.  1819,  aus  welcher  Ehe,  ne- 
.  ben  zwei  Töchtern,  ein  Sohn  stammt,:  Johann  Nepomuk,  geb.  1847. 

—  Von  dem  1815  verstorbenen  Grafen  Sigismund,  einem  Bruder  des 
oben  genannten  Grafen  Alexander,  stammt  aus  der  Ehe  mit  Maria 
Grf.  Festetics  v.  Toina,  gest.  1837,  ein  Sohn:  Graf  Alexander,  geb. 
1804,  Mitherr  der  Herrschaft  V^p  in  Ungarn  und  von  Csaszarvar  in 
Croatien,  Herr  von  Ebergeny  und  Drecsizlovez,  k.  k.  Kämm.,  verm. 
1843  mit  Leopoidine  Grf.  Batthyany-Strattmann,  geb.  1824.  —  Jün- 
gere Hauptlinie:  Graf  Georg,  geb.  1785  —  Sohn  des  Grafen  Ladis- 
laus,  gest.  1786,  aus  der  zweiten  Ehe  mit  Agathe  Freiin  v.  Stillfried 

—  Herr  der  halben  Herrschaft  Monyorokerök,  k.  k.  Kämm*,  u.  w.Geh. 
*  Rath,  verm.  1807  mit  Maria  Grf. -Aspremont-Linden  und  Baindt,  Erb- 
herrin der  Burgen  und  Herrschaften  Lednitz,  Onod,  Sgerenz,  Borsie, 
Makowicza  etc.,  aus  welcher  Ehe,  neben  drei  Schwestern:  Grf.  Aga- 
the, geb.  1808,  verm.  1825  mit  Johann  Gr.  Sz^chenyi,  k.  k.  Kämm., 
Grf.  Franzisca,  geb.  1812,  verm.  1833  mit  Philipp  Freih.  Skrbensky 
v.  Hrzistie,  k.  k.  Kämm.,  Geh.  Rathe  etc.  und  Grf.  Maria,  geb.  1817, 
verm.  1839  mit  Anton  Gr.  v.  Wolkenstein-Trostburg,  k.  k.  Rittm.  in 
d.  A.,  drei  Söhne  stammen:  Graf  Stephan,  geb.  1813,  Herr  der 
Herrschaft  Vöröswär,  k.  k.  Kämm.,  verm.  1835  mit  Justine  Freiin 
V.  Mtiller-Hoernstein,  gest.  1845,  Graf  Ludwig,  geb.  1814,  Herr  der 
Herrschaft  Füzes,  verm.  1841  mit  Johanna  v  Reimann  und  Graf  Carl, 
geb.  1816,  Herr  der  Herrschaften  Monoszlö,  Seilin  und  Kuttina  in 
Croatien,  verm.  1845  mit  Juliane  Grf.  Kolowrat-Krakowsky,  geb.  1823, 
welche  drei  Brüder  sämmtlich.durch  zahlreiche  Sprossen  den  männ- 
lichen und  weiblichen  Stamm  ihrer  Linie  fortgesetzt  haben.  Der  be- 
deutende Güterbesitz  des  gräflichen  Gesammthauses  ist  bei  den  ein- 
zelnen Gliedern  desselben  angegeben  worden. 

Zedier,  VII l.  8.  1571—1576.  —  Lehottky ,  Stttinnatographia.  II.  S.  117—122.  —  Jacobi, 
4800.  I.  8.  197—19».  —  Allgem.  geneal.  u.  Staatshaiidb.  li<24,  I.  S,  551  u.'  562.  —  lieutsclie 
Qrafenhäaser  d.  Gegenwart,  III.  8.  99—108.  —  Genoal.  Tascheiib.  d.  grufl.  Kuuner.  18ö9. 
8.  244—247  u.  histor.  Haiidb.  zu  dero.sen)en.  S.  200.  —  Siehtnacher,  III.  30.  —  TtjroJ ,  II. 
103.  —  r-  Hefner,  krainer  Adel,  Tab.  4  ii.  ö.  8. 

Erdt,  Ritter  und  hreiherreii.  Reichs-  und  erbländischer  Ritter- 
und Reichsfreiherrnstand.  Ritterstandsdiplom  von  1719  für  Johann 
Georg  V.  Erdt,  kurbayer.  Hofkammerrath  und  Oberst-Landzeugamts- 
Commissair,  in  Betracht  seiner  Civil-  und  Militairwissenschaftcn  und 


—     139     — 

Freiherrendiplom  vom  28.  Febr.  1764  für  den  Sohn  desselben,  Jo- 
seph Ignaz  Keichsritter  v.  Krdt,  kurbayer.  Geh.  Hatli  und  Cabinets- 
Secretairs  des  Karfürsten  Joseph  Maximilian  von  Bayern,  so  wie 
Admiuistrator  der  Herrschaft  Haag.  Dieselben  stammten  aus  einer 
nlsburger  und  tiroler  Landsassen- Familie,  welche  die  erste  Adelsbe- 
Mtigang  1621  von  dem  Erzherzoge  Leopold  von  Oesterreich  erhalten 
hatte.  —  Ein  Sohn  des  Freiherrn  Joseph  Ignaz,  Freih.  Joseph  Mar- 
cas,  geb.  1749,  wurde  in  die  Adelsmatrikel  des  Königr.  Bayern  in  die 
Classe  der  Freiherron  eingetragen. 

9,  LoHg,  H.  118  11.  119.  ~  Megerle  r.  MühlfeUi,  8.  107  u.  lUft.  -  Suppl.  tu  Hiebnl.  W.- 
■L  X.  l:r.-  Frh.  V.  K.  —  W.-B.  d.  K^r.  Bayern,  II.  92  u.  v.  WÖIrkern.  Abtii.  IT.  H.  205  und 
SOC  —  w.  H'-Jiur,  bajcr.  Adel.  T»b.  30  u.  8.  33    —  Kneschke.  III.  N.  128—180. 

I  Erfai   auch   heikerren.     Altes,    thüringisches  AdelsgescMecht, 

welches  sonst  auch  Erfa  und  Erff  geschrieben  wurde,  aus  dem  gleich- 
namigeD  Stammhause,  dem  jetzigen  Friedrichswerth  im  Gothaischen, 
welches  urKundlich  1310  in  der  Hand  der  Familie  war.  Nach  dem 
Stammregister  in  der  Gotha  diploniatica  soll  das  Geschlecht  in  einer 
sehr  frühen  Zeit  aus  Ungarn  nach  Thüringen  gekommen  sein  und  zei- 
tig das  genannte  Stammhaus,  eine  Meile  von  Gotha  an  der  Nesse,  er- 
baut haben.  Nach  Spangenberg,  Mansfeldische  Chronik,  wurde  Wen- 
lel  £rffa  964  vom  K.  Otto  d.  Gr.  zum  Ritter  geschlagen  und  derselbe 
Schriftsteller  meldet  im  Adelsspiegel,  dass  Härtung  E.,  des  Landgra- 
fen Ludwigs  in  Thüringen  Hofmeister,  1237  im  gelobten  Lande  seine 
Tapferkeit  bewiesen  habe.  Später  kommt  derselbe  1242  in  einer 
DoDationsurkunde  des  Klosters*  Georgenthal  als  Zeuge  vor  Här- 
tung (IL)  V.  E.  erscheint  nach  Hörn,  Frideric.  bellic,  in  drei  Ur- 
kunden von  1384,  und  in  einer  Urkunde  von  1390  werden  ihm,  als 
Geh.  Rathe,  und  seinen  Erben  von  den  Landgrafen  in  Thüringen  und 
den  Markgrafen  in  Meissen  Friedrich,  Wilhelm  und  Georg  etliche 
jährliche  Gulden  von  den -Stadt- Renten  zu  Jena  als  Unterpfand  ein- 
gesetzt; Heinrich  v.  E.  war  1540  kursächs.  Rath;  Hans  Hartmann 

-  V.  E.,  ein  Sohn  des  Fürstl.  Sachs.  Raths  und  Commandanten  zu  Co- 
burg, Georg  Friedrichs  v.  E.,  starb  1660  als  Landes-Hauptmann  und 
Commandant  zu  Coburg  und  hinterliess  zwei  Söhne :  Hartmann  Frie- 
derieb, k.  grossbrit.  Obersten  und  Hans  Heinrich,  gest.  1695,  herz. 
Sachs.  Geh.  Rath,  Ober- Aufseher  zu  Eisenberg,  des  Fränkischen  Krei- 
ses Kriegsrath  und  Amtshauptmann  zu  Camburg,  von  welchem  letz- 
teren zwei  Söhne,  Friedrich  Moritz  und  Wilhelm  Heinrich  stammten, 
und  von  einem  Bruder  des  oben  genannten  Hans  Hartmann  v.  E.,  dem 
Fflrstl.  Altenburg.  Land-  und  Kriegsrathe  Georg  Sigmund  v.  E.,  ent- 
spross  Hans  Christoph,  Fürstl.  Hofrath  zu  Altenburg.  Georg  Hart- 
mann v.  E.,  gest.  1720,  Herr  auf  Lind  bei  Neustadt  an  der  Heyde  im 
Coburgischen,  war  Markgräfl.  Ansbachscher  Geh.  Rath  und  comman- 
dirender  General-Feldzeugmeister  des  Fränkischen  Kreises  und  der 
Sohn  desselben,  Johann  Friedrich  Crafft  v.  E.,  früher  k.  grossbrit. 
Legationsrath,  wurde  1737  k.  poln.  u.  kursächs.  Geh.  Rath  und  Abge- 
sandter, nachdem  er  den  Reichsfreiherrnstand  in  seine  Linie,  zu  wel- 
cher nach  Allem  llartraann  Freih.  v.  E.,  kurhannov.  Geh.  Rath  und 
1740  Resident  am  k.  k.  Hofe,  gehörte,  gebracht  hatte.  —  Von  den 


—     140     — 

späteren  Sprossen  des  Stammes  war  gegen  Ende  des  vorigen  Jahrh. 
Gotttieb  Friedrich  Hartmann  v.  E.  herz.  Sachsen-Meining.  Reise- 
Oberslallmeister.  —  Die  Familie  war  namentlich  im  17.  Jahrh.  in  den 
thüringischen  Landschaften  mit  mehreren  Gütern  angesessen  und  im 
genannten  Jahrh.  wurde  eine  Linie  derselben  der  reichounmittelbaren 
Ritterschaft  des  Fränkischen  Rittercantons  Ottenwald  einverleibt,  in 
welchem  Cantone  1770  der  Familie  die  Güter  Gackstall,  Mistlan, 
Rudern,  Saurach,  Schmerach  und  Triftshansen  zustanden. 

Knauth,  8.  504:  v.  ErflF.  —  r.  Gleichenstein  ^  Nr.  22.  —  Schannat,  8.  75.  —  Val.  Kü 
niff,  n.  8.  379—390.  —  Gauhe,  I.  8.  501—503.  —  Brückner,  Bcschr.  d.  Kirchen-  ii.  Schuieu- 
ittaates  im  Hers.  Gotha,  III.  11.  Stck.  8.  37  u.  38  n.  S.  49.  —  Biedermann,  Canton  Otten- 
wald, Tab,  2:i6— 247  u.  Canton  Khön  -  Werra  im  1.  Verzeichnisse.  —  frh.  9.  Krohne ,  II. 
S.  4<)6— 410.  —  r.  Uechtrit»,  Geschl.-Krxähl.  I.  Tab.  74.  u.  75  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  13H.  — 
Frk.  v.*Lehebur,  I.  8.  '>06.  —  Siehmacher,  I.  149.  —  v.  Meding,  II.  8.  161.  —  8uppl.  r.w 
Siebm.  W.-B.  IV.  11.  -Tyrof.  I.  \hH  u.  Siebenkees,  I.  8.  354.  —  W.-B.  d.  Sachs.  Staaten. 
IV-   11:    Frcih.  v.  E.  —  v.  Uefner,  »achs.  Adel,  Tab.  8  u.  S.  9  u.  8chwar«bnrg.  Adel,  8.  58.^ 

Erggelet^  l^eikerreD.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstan^.  Diplom 
von  1808  für  Johann  Fidelis  Erggelet,  Hofrath  der  k.  k.  vereinigten 
Hofcanzlei. 

Megerle  v.  Mühl/eld,  8.  4T. 

Erg«lding.  Altbayer.  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleichnamigen 
Stammhause  im  Gerichte  Landshut,  aus  welchem  Dietmarus, de  Ergol- 
tingen  urkundlich  schon  1153  vorkommt.  Nach  Erlöschen  des  Stam- 
mes sollen  die  v.  Muggenthal  den  Schild  der  Ergoldinger  (von  Blau, 
Schwarz  und  Roth  der  Länge  nach  getheilt)  angenommen  haben,  doch 
kommt  derselbe  im  Wappen  der  Freiherren  v.  Muggenthal  nicht  vor. 

Monum.  boic,  IV.  8.  .V28,  V.  8.  276  «.  VIII.  8.  508.  —  r.  Hffner,  Ergänt.-Bd.  Tab.  5 
u.  S.  17:  Mugigenthal. 

Erg«ltsba€h.  Altes,  niederbayerisches  Adelsgeschlecht,  aus  wel- 
chem Eberhart  v.  E.  mit  «einem  Sohne,  Hermann,  und  seiner  Toch- 
ter, Otilige,  urkundlich  1318  vorkommt.  Im  14.  und  15.  Jahrh.  ge- 
hörte das  Geschlecht  auch  zu  dem  Regensbarger  Patriciate:  Hans 
Berthold  v.  E.,  Ritter,  war  1353  und  Berthold  v.  E.  1483  Bürger- 
meister zu  Regensburg. 

"    Wig.  Hund,  III.  S.  298.  -  Mowum.  boica,  XI.  8.  387. 

Erhardt^  auch  Freiherren.  (Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  Mit- 
tclschild  quer  getheilt:  oben,  in  Silber  eine  ^ünfblättrige  rothe  Rose 
und  unten  in  Roth  zwei  neben  einander  stehende,  silberne  Rosen.  1 
und  4  in  Gold  ein  rechtssehender,  gekrönter,  schwarzer  Adler  und  2 
and  3  in  Roth  ein  einwärts  gekehrter,  gekrönter  goldener  Löwe,  wel- 
cher in  den  Pranken  eine  blaue  Kugel  emporhält).  Erbländ.-österr^ 
Adels-  und  Freiherrnstand.  Adelsdiplom  von  1677  für  Augustin  Er- 
bardt,  Doctor  der  Rechte  und  k.  k.  Rsgierungsrath  und  Hof-Secretair 
and  Freiherrn-Diplom  für  denselben  vom  12.  August  1687.  —  Der 
Diploms-Empfänger  war  aus  Bayern  gebürtig  und  früher  in  kurbayer. 
Diensten  auch  als  Regierungsraih  angestellt.  Derselbe,  mit  Clara 
v.  Nundorf  vermählt,  wurde  in  Niederösterreich  mit  mehreren  Gütern 
angesessen  und  hinterliess  1695  nur  eine  Tochter,  Maria  Theresia 
Freiin  v.  E.,  welche  sich  mit  Ehrgott  Grafen  v.  Kueffstein  vermählte. 

WiBtgriU,  II.  8.  423  u.  424.  ~  Kneichke,  III.  8.  130. 

Erhardt,  Erhard.     (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in 


—     141      — 

Gold  eiu  aufspringender  Hirscb  und  links  in  Schwarz  drei  silberne 
Querbalken).  Preussiscber  Adelsstand.  Diplom  vom  19.  Oct.  1835 
fQr  Johann  Christian  Ladwig  Erhardt,  k.  preuss.  Major.  Derselbe 
stieg  später  zum  Generallleutenant  und  Brigadier  der  Garde-Artillerie. 

N.  Pr.  A -L.  II.  8.  138.  —  Frh.  v.   Ledebur,  I.  8.  20«. 

Erich  f.  Erichstein.  Ritter.  Beicbsritterstand.  Diplom  von  1800 
ftlr  Johann  Erich,  Grossliändler  zu  Lübeck  und  fflr  den  Sohn  seines 
verstorbenen  Bruders,  Matthias  Jonas  Erich,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Erichsen. 

Handschriftl.  Notiz. 

Erich  f.  lelaBibHeh  «id  Ucktenheimi  auch  Mtter.  Oesterreichi- 
sches  Adels-  und  Kittergeschlecht,  in  welches  der  Adel  durch  Diplom 
vom  1.  Dec.  1550  ftir  Peter  u.  Ambrosius  Hans  E.  gekompien  ist.  — 
Leopold  E.  V.  M.  und  L.  starb  1790  zu  Salzburg.  In  neuester  Zeit 
(1856)  standen  in  der  k.  k.^rmee:  Ludwig  Ritter  E.  v.  M.  u.  L.,  Ma- 
jor im  43.  Inf.-Reg.  und  Georg  Alois  E.  v.  M.  und  L.,  Hauptm.  im 
27.  Inf.-R6gim. 

liilit.  SchcniAtiRin.  1856  8.  239  u.  287. 

Erichsei,  ErichMU^  Erichsei  f.  Zitiewiti.  Ein  in  Preusseu  vorge- 
kommenes Adelsgeschlecht,  wohl  holsteinischen  und  dänischen  Ur- 
sprungs ,  aus  welchem  mehrere  Sprossen  in  der  K.  Preuss.  Armee 
standen.  Schon  in  der  Armee  des  Kurftlrsten  Georg  Wilhelm  zu  Bran- 
denburg diente  einErichson  als  Oberstlieutenant  und  Regiments-Com- 
mandant  und  in  neuerer  Zeit  stand  Carl  Gustav  v.  £.,  geb.  1743  zu 
Moscau,  in  der  k  preuss.  Armee,  trat  1813  aus  dem  activen  Dienste 
und  starb  1827  mit  Hinterlassung  einesSoBnes,  welcher  als  k.  preuss. 
Major  pensionirt  wurde.  —  Ein  Rittmeister  v.E.  erhielt  1812  die  kö- 
nigliche Erlaubniss,  mit  seinem  Namen  und  Wappen  den  Namen  und 
das  Wappen  seiner  Adoptivmutter,  einer  verw.Frau  v.  Zitzewitz,  ver- 
binden und  sich  v.  Erichson,  genannt  Zitzewitz  nennen  und  schreiben 
zu  dürfen  und  eiu  Nachkomme  desselben,  welcher  Lieutenant  im  k. 
preuss.  6.  Infant.-Reg.  war,  unterschrieb  sich  vollständig:  v.  Erich- 
sen-Wasa-Ainski,  genannt  v.  Zitzewitz-Trolle. 

9.  Hellbach,  1.  8.  837.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  139.    -    F^h.  t.  Udebur ,  I.  8.  207  u.  III. 
«.  249 

Ering.  Altes,  niederbayerisches  Herrengeschlecht  aus  dem  gleich- 
nami^ren  Stammhause  am  lun,  aus  welchem  zuerst  Meinhart  um  1090 
yorkoiiTOt.  Pabo,  welcher  in  der  2.  Hälfte  des  12.  Jahrb.  lebte,  wird 
in  den  iKionum.  hole,  in  welchen  der  Name  des  Geschlechts  mehrfach 
genannt  Wrd,  sehr  oft  erwähnt.  Der  Stamm  ist  wohl  1302  mit  Hein- 
rich E.  ausgy^angen. 

Wig.  Hund,  T.>    43 

\  Erkel.  '^^^*',  geldernsches  Dynastengeschlecht,  welches  den 
Reichsadelsstand  b>^as8,  ohne  dass  sich  dasselbe  unter  die  Reichs- 
fürsten und  Fürsten^j^Qssen  zählen  durfte.  Es  entstanden  daher 
grosse  Streitigkeiten,  ».  jnj  15  j^hrh.  Johann  v.  Erkcl,  der  Gemahl 
der  Tochter  des  Herzog^vühelm  zu  Geldern  und  Jülich,  Johanna, 
der  Letzten  ihres  Stammes, ^^gp^^^^  ^^j  ^^  Geldernsche  und  Jü- 


_     142     — 

Hchsche  Erbe  machte.  Derselbe  kam  namentlich  mit  den  Grafen 
V.  Holland  in  grosse  Processe,  welche  ihm  Gut  and  Freiheit  kosteten, 
so  dass  er  sich  zuletzt  genöthigt  sah,  das  Wenige,  was  er  noch  besass, 
dem  Hause  Egmont  zu*  überlassen. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  S.  189.  —  >'o/m«.  II.  8.  38  u.  217. 

^  ErkeleD^  ttrafen.    Altes,  geldernsches  und  jülichsches  Herrenge- 

schlecht, wahrsclj^nlich  eines  Stammes  mit  dem  im  vorhergehenden 
Artikel  besprochenen  Geschlechte,  welches  sich  Grafen  undErbdros- 
ten  zu  Erkclen,  Erkeln,  schrieb.  Heinrich  Graf  und  Erbdrost  zu  Er- 
kelen  war  Abgesandter  des  Herzogs  Wilhelm  zu  Jülich  bei  dem  1528 
zu  Gorkum  geschlossenen  Frieden  mit  Carl  v.  Egmont,  Herzog  zu 
Geldern. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  189;  —  FcUk^,  Cod.  dipl.  Corb.  8.  314. 

^  firkmaN8d«rf|  Erckmanisd^rf.  Meissnisches ,  von  Knauth  nur 
dem  Namen  nach  aufgeführtes  erloschenes  Adelsgeschlecht,  welches 
nach  Gauhe  mit  der  meissenschen  Familie  v.  Ettmaunsdorf,  s.  den 
betreflfenden  Artikel,  nicht  zu  verwechseln  ist. 

Knauth,  8.  504. 

Erk«,  Ritter.  Erbländ.-Österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1779 
für  Johann  Edmund  Erko. 

Megerle  v.  Mühl/eld,  Ergaiiz.-Bd.  8.  i:W. 

Erla^  Erlab.  Ein  in  Niederösterreich  und  Steiermark  von  1146 
bis  1631  ansässig  gewesenes  Rittcrgeschlecht,  welches  später  aus- 
gegangen ist  Da  das  Geschlecht  auch  Erlach  geschrieben  wurde, 
war  dasselbe  vielleicht  eines  Stammes  mit  einem  Geschlcchte  dieses 
Namens,  doch  ist  darüber,  da  das  Wappen  nicht  bekannt  ist,  keine 
Gewissheit  zu  erhalten. 

WiiMgHll,  II.  8.  424  u.  425. 

^  Erlaeh^  auch  h-eiherren   «nd  ürafei.     (Stamm wappen:  in  Roth 

ein  silberner  Pfahl,  welcher  mit  einem  schwarzen  Sparten  belegt  ist). 
Reichsgrafenstand.    Diplom  von  1745  für  Hieronymus  Kreih.  v.  Er- 
lach, k.  k.  Feldmarschall-Lieutenant.   —  Altes  Adelsgoschlecht  der 
Schweiz,  welches  von  Stumpff  und  anderen  schweizerischen  Histori- 
kern zu  den  sechs  ältesten  schweizerischen  Adelsfamilien  gerechnet 
wird,  das  alte,  gleichnamige  Stammschloss  im  Canton  Bern  bis  in  das 
13.  Jahrb.  inne  hatte  und,  wie  viele  alte  schweizerische  Adels$^^- 
schlechter,  seinen  Ursprung  von  den  Grafen  v.  Neufchafel  abl^^tet. 
—  Die  ordentliche* Stammreihe  der  Familie,  welche  schon  ir früher 
Zeit  vorkam  und  in  späterer  Zeit  auch  nach  Deutschland  -^»ni  und 
im  Anhaltschen,  im  Brandenburgischen  und  in  Ostpreuss'*^  begütert 
wurde,  beginnt  Bucelini  mit  Huldrich  E.,  welcher  um  ^70  Herr  zu 
Rychenbach  war.    Rudolph  v.  E.  schlug  alsFeldherr  c^rBerner  1339 
die  Herzoge  zu  Oesterreich  und  die  Grafen  zu  Nid^  ""^  ^^  1360 
war  Burchard  v.  E.  österr.  Landvoigt  in  der  Sch^^^.  Wolfgang  v.  E. 
Htarb  1651  als  Voigt  zu  Mulden  und  ein  gleich'-"'^^^  J*i"gerer  Sohn 
1607  als  Würzburg.  Kriegsrath,  Oberster  und^^^''-A'"^"»ann  zu  Mär- 
«tftdt  und  Neustadt.  —  Von  Wolfgangs  ältesL^^^^"®'  Burchard,  stam- 
men iwei  Söhne»  Erasmus,  welcher  löi/ Unter-Marschall  zu  Mainz 


war  and  einen,  in  den  Württemberg.  Bauernunruben  umgekommenen 
Sobn,  Wolfgang,  hinterliess,  und  Burchard^  gest.  1640  als  Fürst!.  An- 
baltscher  Rath  und  Hof-Marschall.  Von  den  Söhnen  des  Letzteren 
hatte  August,  gest.  1684,  Fürst).  Anholtscher  Rath,  sieben  Söhne,  von 
welchen  Christian  Leberecht  und  Carl  Heinrich,  Anbaltscher  Rath, 
den  Stamm  fortsetzten.  Nächstdem  machten  im  17.  und  18.  Jahrh. 
sich  folgende  Glieder  der  Familie  bekannt:  Johann  Ludwig,  Freih. 
?.  E.,  gest.  1660,  k.  franz.  General-Lieutenant  etc.:  Hans  Jacob,  gest. 
1694,  ebenfalls  k.  franz.  General-Lieutenant:  Siegmuud,  gest.  1G99, 
Schultfaeiss  des  Cantons  Bern  etc. ;  Hieronymus,  k.  k.  Gcueral-Feld- 
marschall-Lieutenant,  Schultheiss  des  Canton  Bern,  Herr  auf  Hindel- 
banck,  Beryswil  etc.,  welcher,  wie  oben  angegeben,  den  Grafenstand 
in  die  Familie  brachte;  Sigmund  v.  £.,  Freih.  v.  Copet,  gest.  1722, 
k.  prcuss.  General-Major  und  HofmarschaJl,  bis  1713  Colonel  und 
Commandant  der  hundert  Schweizer  des  Königs  Friedrich  L  und  Vir- 
tor V.  E.,  Bruder  des  Freih.  Sigmund,  Capitain  aux  Gardes  des  Kö- 
nigs Ludwig  XV.  von  Frankreich.  Ausser  dem  genannten  Freiherrn 
Sigmund  sind  im  Königr.  Preussen  mehrere  Familienglieder  zu  hohen 
Würden  gelangt.  Albrecht*Friedrich  Graf  v.  Erlach,  geb.  1696,  gi>t. 
1788,  wohl  ein  Sohn  des  Grafen  Hieronymus,  Schultheiss  zu.Bern  und 
Herr  zu  Hindelbanck  und  ürthenau,  erhielt  1780  den  schwarzen  Ad- 
Icrorden  und  Friedrich  August  Freih.  v.  Erlach,  ein  Sohn  des  herz,  an- 
halt-bernburg.  Hofmarschalls  August  Leberecht  v.  E.  aus  der  Ehe 
mit  einer  V.  Schenk,  stieg  zum  k.  preuss.  General-Lieutenant  und  Chef 
eines  Füsilierregim.,  trat  1791  aus  dem  active^  Dienste  und  starb 
1801  als  Herr  auf  Ober-  und  Nieder-Sttrding  und  Bogenau  im  Breslaui- 
schen. Aus  seiner  Ehe  mit  einer  v.  Wallwitz,  verw.  Frau  v.  Rauch- 
haupt, stammten  drei  Töchter  und  ein  Sohn,  welcher  zuletzt  in  Mann- 
heim alsPrivatmann  lebte.  Von  den  Töchtern  vermählte  sich  die  eine 
mit  dem  Grafen  v.  Pückler,  Herrn  auf  Gimmet,  die  andere  mit  dem 
Freih.  v.  Röhl  auf  Grossreichen  und  die  dritte  lebte  noch  1836  als 
Wittwe  des  Freiherrn  v.  Zedlitz  auf  Teichenau  bei  Schweidnitz  und 
zwar  als  Letzte  des  Geschlechts  in  den  preussischen  Staaten.  Dage- 
gen hat  im  Stammlande,  der  Schweiz,  wo  das  Geschlecht  die  Güter 
Erlach,  Castelen,  Siegelsberg  etc.  etc.  besass,  der  Stamm  dauernd 
fortgeblüht. 

ÄwcW/ni,  III.  8.  234  u.  IV.  ».  71.  —  Stumpf,  Schwei«.  Chronik,  Lib.  8.  c.  9.  —  Maij, 
Rist,  milit.  de  In  Suisse.  VI.  8.  62  u.  ff.  —  Leu,  Schweizer  Lexic.  VI.  S.  392-411.—  LuU, 
Nekrolog  merk\Mird.  Schweizer.  S.  124—130.  —  Beckmann,  Th.  7  8.  216—219  u.  T»b.  A.  — 
Gauhe,  I.  8.  502—505  u.  Tl.  S.  1448.  —  r.  flaftslein ,  III.  Suppl.  S.  33.  —  Zedier,  VIll. 
8.  1677.  —  Eitor,  8.  400.  —  Megerle  v.  Mfühtfeld,  Erginz.-Bd.  8.  13.  —  N.  Pr.  Adelslox. 
II.  8.  139  u.  140.  —  Frh.  p.  Ledebur,  I.  8.  207.  —  Siebmacher,  I.  200:  v.  E.  Schweitcrisch. 
—  ».  Medinff,  III.  8.  167.  —  Suppl.  zu  8icbm.  W.-B.  VII.  29.  v.  E.  u.  IX.  2.'  Or.  v.  K.  - 
berner  W.-B.  von   1829. 

*  Erlach  (in  Blau  ein  mit  einer  rothen  Kose  belegter,  silberner 
Querbalken).  Altes,  niederbayerisches  Adelsgeschlecht,  eines  Schil- 
des mit  denen  v.  Aufsess,  welches  urkundlich  seit  der  Mitte  des  11. 
Jahrh.  vorgekommen  ist  und  aus  welchem  noch  1583  Wolf  v.  E., 
Oberst  des  Herzogs  Ernst  v.  Bayern,  Kurfürsten  zu  Cöln ,  war.  — 
Von  einem  alten,  im  13.  Jahrh.  vorgekommenen  fränkischen  Adels- 
gaaebleehte  dieses  Namens  aus  dem  Stammhanse  Erlach  bei  Neustadt 


—     144     — 

am  Main,  welches  zu  den  Hohenloheschen  Dienstmannen  gehörte, 
fehlen  Angahen  Qiher  das  Wappen  und  es  ist  daher  nicht  zu  bestim- 
men, ob  dasselbe  mit  einem  der  anderen  Geschlechter  v.  Erlach  im 
Zusammenhange  g^estanden  habe. 

Wig.  Handy  111.  S.  299.  —  Ifouum.  boic.  II.  8.  324.  VI.  S.  37  a.  VIII.  8.  203. ; 

Erlach.  s.  Fischer  v.  Erlach,  Freiherren. 

Erlacker  ?.  Erlach.  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Roth  eine  sil- 
berne, ganze  Spitze  und  in  derselben  auf  grünem  Dreiberge  ein  grü- 
ner Baum  und  2  und  }  in  Blau  ein  einwärts  gekehrter,  goldener  Greif). 
Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1745  für  Johann  Baptist 
Erlacher,  Yicefactor  bei  dem  Oberst- Berg-  und  Schmelzwerkamte  zu 
Schwatz  in  Tirol,  mit  dem  Prädicate:  v.  Erlach. 

Mgfferie  9.  Mukl/eUl,  ErKÄoi.-Bd.  S.  279.  —  W.-B.  d.  Kpr.  Bayern,  V.  27.  —  v.  He/ner, 
bayer.  Adel,  Tab.  85  u.  8.  75  u.  tiioler  Adel,  Tab.  24  u.  8.* 22. 

Erlacker  ?.  Khaji  Erlacker  de  Khai.  Oesterreich.  Adelsgeschlecht, 
ans  welchem  Sprossen  in  neuester  Zeit  in  der  k.  k.  Armee  standen. 
Edmund  Erlacher  de  Khai  war  1856  Oberlieutenant  im  30.  Infant.- 
Regim.  und  Adolph  Erlacher  v.  Khay  Lieuten.  im  24.  Inf.-Regim. 

Militair-Hchematisro.,  1S56,  8.  231  u.  249. 

Eriekach.  Altes,  thüringisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem 
Christoph  v  E.,  Herr  zu  Kirchen-Sittach -im  Thüringischen,  1530  im 
kursächs.  Comitate  auf  dem  Reichstage  zu  Augsburg  bei  Uebergabe 
der  Augsburgischen  Confession  war.  Der  Stamm  erlosch  zu  Ende  des 
16.  Jahrb.,  worauf  die  v.Thoss  (dieThossen),  s.  den  betreffenden  Ar- 
tikel, welche  1719  ausstarben,  den  Beinamen:  v.  Erlebach  annahmen. 
—  Der  Beiname  Erlebach  kommt  übrigens  auch  bei  dem  alten  thü- 
ringischen Adelsgeschlechte  v.  Marschall,  genannt  Greiff,  vor. 

Gauhe,  II.  8.  256  u.  257.  —  Zedier,  VIII.  S.  1690. 

Erlenkach  (in  Roth  eine  stehende,  silberne  Gans).  Altes,  von 
V.  Ilattstein  zum  rheinländischen,  von  Siebmacher  zum  bayerischen 
Adel  gezähltes  Geschlecht,  welches  auch  im  Nassauischen  blühte  und 
daselbst  noch  1566  vorkam.  Uumbracht,  welcher  die  Beinamen:  ge- 
nannt Weilbach,  Wilbachcr,  auch  Uofmann  dem  Geschlechte  beilegt, 
schliesst  die  von  ihm  gegebene  Stammreihe  mit  Johann  v.  E.,  welcher 
1530  lebte  und  nur  eine  einzige  Tochter,  Maria,  hatte,  welche  ins 
Kloster  ging  und  1590  starb,  doch  sagt  Humbracht  nicht,  dass  Johann 
v.  E.  den  Stamm  beschlossen  habe. 

Humbracht,  8.  289.  —  «.  HatMein,  im  Special-Urgiiiter.    —    Siebmacher,  II.  57:  v.  Krl- 
bach,  Bayerisch..—  •.  Meding,  III.  8.  168. 

Erleikaipt^  s.  Hund  v.  Saulheim,    Erlenhaupt,    Hürth. 

Erlenkanip;  heikerren.  Reichsfreiherrnstand  vom  21.  März  1674 
für  Johann  v.  Erlenkamp.  Ein  nach  Angabe  einiger  Schriftsteller 
nraprünglich  aus  dem  Königreiche  Neapel  stammendes  Geschlecht, 
welches  nach  Schwaben  kam  und  früher  den  Namen  de  Campo  oder 
Kamp  führte,  welcher  später  in  Erlenkamp  verwandelt  wurde,  weil 
Ulricus  de  Campo,  der  gegen  die  Türken  sehr  tapfer  gefochten  und 
vom  K.  Carl  V.  den  Reichsadel  erlangt  hatte,  an  einem  Orte  lebte, 
an  welchem  viele  Erlen  standen.  Nach  Bagmihl  im  Pommcrnschen 
Wappen-Buche  u.  A.  war  aber  der  Stammvater  des  freiherrh  Oe- 


—     14Ö     — 

sckltclite  T.  Erlenkamp,  Haus  £.,  ein  reicher  Bürger  and  Kaufmann 
n  Hamburg,  welchem  Herzog  Gustav  Adolph  von  Mcklenburg-Gttst- 
row  .1670  das  Amt  Flau  verpfändete  und  welcher  dann  im  Mecklen- 
bargischen  und  Lauenburgischen  mehrere  Güter  kaufte,  auch  den 
Freiherrnstand,  &.  oben,  in  seine  Familie  brachte.  —  Namen  und 
Wappen  der  Freiherren  v.  Erlenkamp  sind  durch  k.  Preuss.  Diplom 
vom  3.  Juli  1776  auf  Adolph  Friedrich  v.  Langermann,  k.  preuss. 
Lieutenant  und  den  Bruder  desselben,  Ludwig  Christoph  v.  Langer- 
flimnn,  Herrn  auf  Bollewick  und  Spitzkuhn  übergegangen,  welche 
Beide,  s.  den  Artikel:  v. Langermann-Erlenkarap,  Freiherren,  als  Ab- 
kömmlinge weiblicher  Seite  des  Freiherrh  Johann,  Anwärter  des  von 
diesem  errichteten  Majorats- Fideicommisses  waren,  welches  zu  dama- 
liger Zeit  ein  75jähriger  Freiherr  v.  E.  ohne  Nachkommenschaft 
inne  hatte. 

Sietmach^,  V.  ZnsaU  5  Nr.  3 :  Freih.  v.  E.  —  •.  Meding ,  III.  8.  168—170  :  p.  E.  und 
rr«ib.  ▼.  E.  nach  hMidsehriftlichen  Nachrichten.  —  Kmesehke,  I.  8.  259  a.-260,  im  Artilt«! 
T.  Laogcrmanu-Erlenkamp,  Freiherren. 

Erler,  Eille.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1754  für 
Johann  Engelbert  Erler,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

AfegeHt  r.  liüklMd,  Ergaas.- Bd.  8.  879. 

Erligheiiii^  Erleikeim.  Altes,  von  1143 — 1544  vorgekommene^, 
schwäbisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleichnamigen.  Stammhaujse 
bei  Bessigheim  im  jetzigen  Kgr.  Württemberg.  Dasselbe  gehörte  auch 
zu  den  knrpfälz.  Vasallen  und  zu  den  Afterlehnsleuten  der  v.  Ma- 
genheim. 

J/cme.  Zeiuchr.  f.  d.  Gesch.  d.  Ob-rrheins,  I.  S.  4*i6,  VI.  8.  307  u.  X.  8.  300.  -  v.  Hef- 
ner,  aiugectArb.  sehwib.  Adel,  Tab.  3  u    8.  11. 

Erliiger,  Krliigei.  Altbayerisches,  zuerst  in  der  Mitte  des  12. 
Jahrh.  imd  später  l^s  1344,  woOttodeErlinger  urkundlich  erscheint, 
vorgekommenes  Adelsgeschlecht.  Bald  nach  Letzterem  ist  wohl  im 
Anfange  des  15.  Jahrh.  mit  Heinrich  v.  E.  der  ätamm  erloschen. 

Wig,  Hund,  III.  8.  2iW.  —  Monura.  boic,  VI.  8.  473,  VIII.  8.  128  u.  X.  8.  89. 

Erliigshefen .  Fränkisches,  durch  Besitz  des  Gutes  Erlingsho- 
fen,  drei  Stunden  von  Weissenberg,  der  reichsunmittelbaren  Ritter- 
schaft des  Canton  Altmühl  einverleibt  gewesenes  Adelsgeschlecht. 
Rüdiger  v.  u.  zu  E.  machte  1332  das  Stammhaus  dem  Hochstifte 
Eichstädt  lehnbar  und  Christoph  v.  E.  zu  Bechthal  kommt  noch 
1539  vor. 

hiedermann,  Canton  Altmühl,  Tab.  194. 

Erlingshefer.  Altes,  niederbayerisches  Adelsgeschlecht,  welches 
nrkundlicl^  1305  erscheint  und  aus  welchem  noch  1410  Rüger  Er- 
longshofer  vorkommt. 

Wig.  nufui,  III.  8.  8i^8.  ~  Moniim.  boic.  XL  8.  388. 

Erbfeldi  tittcr.  Böhmischer  Ritterstand.  Bestätignngs-Diplom 
von  1699  für  Johann  Franz  Leopold  v.  Erlsfeld. 

9.  UeUhach,  I.  8.  338.  ^ 

ErniaMs  v.  libera«.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1718  für  Jo- 
hann Carl  Erraanns,  k.  k.  Unter-Lieutenant,  mit  dem  Prädicate: 
T.  Biberau. 

üefftrl«  t.  MÜhl/eld,  Ergan«.-Bd.  8.  279. 

Mn€Kkk«t  Deutsch.  Adela-Lcx.  III.  10 


—     146     —     - 

Em'entraHti  EmtnMt,  Vreiherr»^  s.  Irmtraut  und  v.  Wer- 
kamp,  Ermtraut,  genannt  Alt-Berkhansen. 

Emrekher.  Altbayerisches  Adelsgescblecht,  aus  welchem  Hanns 
£.  145^  Landrichter  zu  Kelheim  und  Conrad  £.  1484  Archivar  zu 
München  war. 

Wig.  Hund,  III.  S.  298. 

EnaHj  Erii«W|.  auch  hri^herrei.  Altes,  ursprünglich  steiermär- 
kisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleichnamigen  Stammhause  sieben 
Meilen  von  JSruck,  welches  aoch  nach  Kärnten  und  Oesterreich  kam 
und  später  auch  den  freiherrlichen  Titel  führte.  —  Bucelini  beginnt 
die  Stammreihe  1451  mit  Jacob  v.E.  und  setzt  dieselbe  bis  zu  seiner 
Zeit  um  1669  fort.  1720  lebte  noch  ein  k.  k.  Capitain  v.Ernau,  wel- 
cher durch  einen  1717  auf  den  Fürsten  von  der  Moldau  unternom- 
menen Anschlag  bekannt  geworden  war. 

Bueelini,  II.  8.  77.  —  Oauhe,  I.  8.  505.  —    Wi*»gHH,  II.  8.  426  u.  427.    —    Schmutt,  I. 
8.  298.  —  Siebmacher,  I.  46 :  v.  Krnaw,  Kürntnerisch  u.  V.  48. 

Embergj  Ehmberg,  s.  Ehrenberg,  Ehrh-berg,  Ernberg, 
S.  46. 

Eriiil«rfer^  Ehriil^rf.  Niederösterreichisches,  im  14.  und  15. 
Jahrh.  vorgekommenes  Adelsgeschlecht. 

.   WittgriU,  II.  8.  427. 

Eriest  (in  Gold  ein  schwarzer  Widder).  Altes  Patriciergeschlecht 
der  Stadt  Bern,  aus  welchem  mehrere  Landvoigte  und  andere  hohe 
Staatsbeamte  hervorgegangen  sind  und  aus  welchem  Johann  Victor 
V.  E.,  geb.  1742  zu  Bern,  aus  fremden  1786  in  k.  preuss.  Militair- 
dienste  trat.  Derselbe  starb  1817  als  k.  preuss.  Generalmajor  a.  D. 
Ein  Sohn  von  ihm,  früher  Officierim  k. preuss.  Feldjäger- Regimente, 
war  1836  k.  preuss.  Regier.-  und  Forstrath  zu  Breslau. 

N.  Pr.  A.-L.,  II.  8.  141.  —  Frh.  v.   Ledebttr,  I.  8.  207. 

Eriesti.  Böhmischer  Adelsstand;  Diplom  von  1718  für  Adam 
Ernesti,  Hofrichter  der  königl.  böhmischen  Städte. 

Megerle  9.  Mühlfeld,  ErgSns.-Bd.  8.  279. 

Eriesti  ?.  Nvlbach,  Edle.  (Schild  durch  einen  von  Gold  und  Roth 
zwölfmal  schrägrechts  gestreiften  Querbalken  get heilt:  oben  in  Gold 
drei,  2  und  1,  fünfblättrige,  rothe  Rosen  mit  goldenen  Butzen  und  un- 
ten in  Blau  zwei  ins  Andreaskreuz  gelegte,  silberne  Anker,  welche 
von  zwei  sechsstrahligen,  silbernen  Sterpen,  dem  einen  rechts,  dem 
anderen  links,  begleitet  sind).  In  Kur-Bayern  bestätigter  Adelsstand. 
Bestätigungs-undAusschreibungs^iplomv.  17.  April  1774  für  Gabriel 
Ernesti,  Kauf-  und  Handelsherrn  in  Luxemburg.  Derselbe  hatte  von 
Franz  Anton  Grafen  v.  Waldburg-Zeil,  Kraft  der  ihm  zustehenden 
grossen  Reichs-Comitive,  4.  Jan.*  1758  ein  Pfalzgräfliches  Edeln-Di- 
plom  erhalten.  Der  Sohn  des  Diplom-Empfängers,  Niclas,  war  in 
kurbayerische  Militair^ienste  getreten  und  starb  als  Oberst  mit  Hin- 
terlassung eines  Sohnes,  Joseph  Ferdinand  Maria  Edler  E.  v.F.,  wel- 
cher, geb.  1773,  k.  bayer.  Hauptmflfhn  der  mobilen  Legion,  mit  seinem 
Vetter,  Michael  Edlen  E.  v.  F.,  geb.  1781,  k.  bayer.  Lieutenant,  in 
die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen  wurde. 

9.  Lang,  8.  829  u.  330.  —   8uppl.  zu  Siebm.  W.-B.  V.  26.  —   W«B.  d.  Kgr.  Bayern  ,  V. 
•  99.  —  9.  He/ner,  bayer.  Adel,  Tab.  85  u.  8.  7S. 


—     Uf     — 

Enttli  Vreikerr.  ErUänd.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom  von 
1818  für  Gregor  Ernst,  k.  k.  Oberstwachtmeister  des  2.  Szekler- 
Orens-Infant-Regiments. 

M€9«rle  w,  Mfikl/eld,  8.  47. 

Enst.  (Schild  ge viert:  1.  ein^  von  zwei  Sternen  begleiteter,  aus 
Wolken  kommender,  geharnischter,  in  cler  Faust  ein  Schwert  schwin- 
gender Arm;  2.  ein  Patriarchenkreuz,  3.  drei  rothe  Schrägbalken  und 
4.  ein  Halbmond,  begleitet  von  drei  Sternen).  Ein  zu  dem  preuss. 
Adel  gehörendes  Geschlecht,  aas  welchem  in  neuerer  Zeit  einige 
Sprössen  in  der  k.  preuss.  Armee  gestanden  haben. 

M.  Pr.  A.-L.  If .  8.  Ul.  —  Frk.  «.  Ledebur,  I.  S.  M7. 

Enst  f.  Almaishauen.  In  Karbayern  ausgeschriebener  Reichs- 
adelsstand. Adelsdiplom  vom  12.  Dec.  1682  für  Johann  Ernst,  kur- 
bayer.  Kämm,  und  Oberst  zu  Fuss  und  Ausschreibung  dieses  Diploms 
in  Kurbayern  vom  8.  März  1684.  Der  Empfänger  des  Adelsdiploms 
war  ein  Sohn  des  1667  zu  München  verstorbenen  kurbayer.  Geh. 
Baths  Johann  Ernst  aus  der  Ehe  mit  einer  v.  Prugglack.  Noch  1802 
war  Felicitas  v.  E.  Mutter  im  Ridler-Regelhaus  zu  München.  Später 
ist  die  Familie  erloschen.    Almanshausen  liegt  am  Würmsee. 

r.  ITe/ner,  Stammbuch.  I.  8.  342. 

-  Enst  T.  Eriesi.  Schild  geviert :  1  und  4  in  Silber  ein  von  Gold 
und  Roth  in  zwei  Reihen  geschachter  Sparren  und  im  blauen 
Feldeshaupte  drei  neben  einander  stehende,  die  Hörner  nach  oben 
kehrende  llalbinonde  und  2  und* 3  in  Roth  zwei  gekreuzte  Greifs- 
klauen, über  weichen  oben  ein  goldener  Stern  schwebt).  Reichsadels- 
stand. Diplom  vom  1.  Mai  1773  für  Johann  Carl  Ernst,  kursächs. 
Hofrath,  mit  dem  Prädicate :  v.  Ernest.  Derselbe  starb  bald  nach 
seiner  Erhebung  in  den  Adelsstand,  worauf  seine  beiden  Söhne,  Jo- 
hann August  E.  V.  E.,  kursächs.  Legationsrath  und  Christian  (nach 
Anderen  Christoph)  Sigismund  E.  v.  E.,  kursächs.  Kammer-As- 
sistenz-Rath,  um  Notification  des  ihrem  Vater  verliehenen  Adelsstan- 
des baten,  welche  Notification  auch  in  Kursachsen  8.  Febr.  1774  er- 
folgte. Die  letzt  genannten  Beiden  lebten  noch  1798.  Ueber  das 
Fortblühen  des  Stammes  im  19.  Jahrb.  fehlen  genaue  Nachrichten. 
Im  Kgr.  Sachsen  kommt  schon  seit  längerer  Zeit  die  Familie  nicht  vor. 

IlMdsehriftliche  Notisen.  -  W.-B.  d.  Sachs.  8U»ten,  III.  89. 

b  IbBst  V.  Enisthauen.    (Schild  durch  einen  schräglinken,  rothen 

Balken  gctheilt:  rechts,  oben,  drei  nach  der  ovalen  Rundung  des 
Schildes  gestellte,  sechsstrahlige,  goldene  Sterne,  und  unten,  links, 
golden,  ohne  Bild).  Preuss.  Adelsstand.  Diplom  vom  7.  Nov.  1786 
fQr  Victor  Tobias  Ernst,  k.  preuss.  Geh.  Finanzrath  und  Präsidenten 
des  Ober-CoUegii  raedici,  mit  dem  Prädicate:  v. Ernsthausen.  —  Das 
hier  uacli  den  gewöhnlichen  Angaben  erwähnte  Diplom  führt  das  Wap- 
penbuch der  Preussischen  Rheinprovinz,  welches  das  Wappen  der 
Familie  unter  denen  des  nicht  immatriculirten  Adels  dieser  Provinz 
giebt,  als  Renovations-  oder  Confirmations  -  Diplom  des  Adels  auf. 
Der  Präsident  E.  v.  E.  pflanzte  den  Mannsstamm  durch  zwei  Söhne 
fort,  von  denen  der  ältere  1813  als  k.  k.  Rittm.  starb,  der  jüngere 

10* 


—    iis   — 

aber  trat  als  k.  preuss.  Major  aus  dem  activen  Dienste  tiDd  wurde 
später  Landratb  des  Kreises  Gummersbach  im  Reg.-ßez.  Cöln.  — 
Der  durcb  einen  Irrthum  v.  Hellbach's  von  Einigen  zu  dieser  Familie  . 
gerechnete  k.  k.  Oberstwachtmeister  Gregor  Freih.  v.  £rnst,  s.  den 
betreffenden  Artikel,  S.  147  gehört  gar  nicht  zu  diesem  Gesohlechte. 
Derselbe  ist  olfne  ein  Prädicat  nur  mit  seinem  Geschlechtsnamen  in 
den  Freiherrnstand  erhoben  worden. 

r.  Hfllbaeh,  I.  8.  839.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  Hl  u.  142,  III.  S.  2  u.  VI.  8.  28.  —  fV-h. 
>.  Ledtbur^  I.  8.  207.  —  W.-B.  d  Preuss.  Monarch.  lU.  15.  —  W.-B.  d.  Preii.ss.  Uhein-Pro- 
vink.Il.  Tab.   17  Nr.  34  u.  S.  132  u.  133.  —  Kn§»chhe,  II.  8.  135  u.  136. 

Ernst  T.  FelseDbergj  Edle  «nd  litter.    Reichsritterstand.    Diplom ' 
von  1765  für  Wilhelm  Ernst,  Vorder-Oesterr.  Regierungs-  oud.Kam- 
merrath,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Felsenberg. 

Megerle  9.  Müht/eld,  Erg&os.-Bd.  8.  137. 

Er«ltflieiM.  Altes,  schwäbisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem 
Hans  Friedrich  v.  E.  und  Wigelius  v.  E.,  nach  v.  Meding,  1586  vor- 
kamen und  Hans  Erhard  v.  E.  1 634  k.  k.  Rittmeister  war.  Der  Stamm 
ist  später  ausgegangen. 

V.  Hatttttein,  I.  Suppl.  8;  29.  —  Oberbayer.  Archiv«  VI.  8.  381.  —  Siehmacher ,  I.  120. 
—  V.  M^diny,  III.  A.  170.  *  . 

Erp.  Westphälisches  Adelsgeschlecht,  in  der  zweiten  Hälfte  des 
16.  Jahrb.  im  Cleveschen  niit  Langenfeld  und  Techelen  angesessen. 
Der  Mannsstamm  ging  wohl  zu  Ende  des  16.  Jahrfa.  aus:  Töchter  des 
Geschlechts  lebten  noch  zu  Anfange  des  17.  Jahrb. 

Fahn«,  II.  8    39.  —  Frh.  t.  Ledtbur,  I.  8.  207. 

.  ErpenMij  Erpeis«!^  Arpciseo  (Schild  mit  runden  Schneckenlinien 
grün,  roth  und  weiss  in  drei  Theile  getheilt  und  in  der  Mitte,  wo  die 
Schneckenlinien  zusammenlaufen,  eine  weisse  fünfblättrige  Rose). 
Altes  Patriciergescfaiecht  der  Stadt  Lüneburg,  genannt;  die  Erpen- 
sen  mit  der  einfachen  Rose,  welches  bis  gegen  Ende  des  15.  Jahrb. 
geblüht  hat.  Heinrich  v.  E.,  welcher  1463  nach  einem  Monumente 
im  Dome  zu  ßardowick  beerdigt  wurde  und  nach  demselben  Yenera- 
bilis  Dominus  Henricus  de  Erpeusen,  Decanus,  genannt  wurde,  schloss 
wohl  den  Stamm. 

r.  Meding,  III.  8.  170  u.  171:  nach  Büttner,  Geneal.  der  LGncbnrg.  adel.  Patriderge- 
schlechter. 

Erpensen  (in  Blau  ein  schrägrechter,  wellenweise  gezogener,  sil- 
berner Balken).  Eine  ebenfalls,  wie  das  im  vorstehenden  Artikßl  an- 
geführte Geschlecht  dieses  Namens  j  zu  dem  adeligen  Patriciatln  Ltl- 
neburg  gehörende,  dem  Wappen  nach  aber  mit  jenem  Geschlechte 
nicht  zu  verwechselnde  Familie,  wefche  nach  Allem  mit  Heinrich  v.  E., 
Rathsherrn  zu  Lüneburg,  1487  erloschen  ist. 

e.  Meding,  III.  8.  171:  nach  Büttner«  Geneal.  d.  adel.  Patrieiergeschl.  Lüneburgs. 

Erplingei.  Altes,  im  14.  und  15.  Jahrb.  vorgekommenes,  tiroler 
und  schwäbisches  Adelsgeschlecht. 

Or.  V.  Brandt«,  11.  8.  54.  —  Zedier,  VIII.  8.  751. 

Erps^  Mseh^tte  f.Erps^  firafen.  In  Kur-Bayern  bestätigter  Reichs- 
grafenstand. Bestätigungs-Diplom  des  1644  in  die  Familie  gekomme- 
i^en  Grafenstandes  im  Kurpfälzischen  Reichs- Yicariate  vom  2.  Sept 


—     149     — 

1790  für  Joseph  Theodor  B.  v.  E.,  Pfleger  und  Registratur-Inspec- 
tors  zu  Trausnitz.  —  Derselbe  gehörte  zu  einer  Seitenlinie  des  itn 
Hanptstamroe  nach  Anfang  des  18.  Jahrh.  erloschenen,  brabantischen 
Grafengeschlechts  Boischott,^s.  Bd.  I.  S.  541  u.  542,  welche  durch 
den  Kurfürsten  Maximilian  Emanuel  nach  Bayern  gekommen  war  und 
drei  seiner  Söhne  wur(}en  in  die  Grafenclasse  der  Adelsmatrikel  des 
Kgr.  Bayern  eingetragen,  die  Grafen:  Aloys  Emanuel  Johann  Nepo- 
inuck,  geb.  1763,  k.  bayer.  Rentbeamter  in  Braunau,  Joseph -Johann 
Baptist  Anton,  geb.  1767,  k.  bayer.  Kämm,  und  Maut-Ober- Inspector 
in  Salzburg  und  Maximilian  Joseph  Theodor,  geb.  1777,  Johanniter- 
Ordens-Rittör,  Comthur  und  Professus. 

•.  Lnnff.  S.  25  ^.  36.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayoru .  I.  84  u.  v.  Wölckern,  Abth.  I  8.  77  und 
78.  —  c.   Hefner,  bayer.  Adel,  Tab.  2  u.  8.  7  ii.  Ergäac.-Rd.  7).  4. 

I  Erskein,  Erskine^  FreiherreD.  Schottisches  Baronengeschlecht, 
welches  den  Namen  von  dem  Schlosse  Erskine  in  der  Baronie  Ren- 
frey erhielt,  den  gräflichen  Character  von  Marr,  Kelly  etö.  führte 
und  zu  den  schottischen  Pairs  gehörte.  Als  Ahnherr  des  Stammes 
wird  Henricus  v.  E.  genannt,  welcher  im  13.  Jahrh.  unter  dem  Kö- 
nige Alexander  II.  von  Schottland  lebte.  —  Von  den  Nachkommen 
erwarb  Alexander  v.  Erskine,  gest.  1657,  Herr  auf  Erskin-Schwinge 
bei  Bremen  etc.,  Erbkämmerer  des  Herzogthums  Bremen,  k.  schwed. 
Kriegs-  und  Staatsraths-Präsideut  etc.,  1654  die  Güter  Hohen-Barne- 
kow  und  Roloffshagen  im  jetzigen  Regier.-Bezirke  Stralsund.  Dass 
derselbe  den  Stamrp  fortgesetzt  habe,  ist  nichi  bekannt  und  das  Ge- 
schlecht in  Deutschland  mit  ihm,  oder  bald  nach  ihm  wohl'erloschen. 
-  In  Schottland  blühte  der  Stamm  fort  und  Thomas  Lord  Eskinc, 
geb.  1750  und  gest.  1823,  ein  Sohn  des  Grafen  Buchan,  wurde  als  bri- 
tischer Anwalt  und  Staatsmann  sehr  berühmt,  trat  1806  in  das  von 
Fox  gebildete  Ministerium  als  Grosscanzier  ein,  zog  sich  aber  nach 
dem  Tode  Fox's  wieder  zurüok  und  lebte  fern  von  Staatsgeschäften. 
—  Nach  dem  geneal.  diplom.  Jahrb.  für  den  preuss.  Staat,  Bd.  I.  Ab- 
thl.  2  S.  79  und  dem  N.  Preuss.  Adelslexicon  soll  aus  diesem  Stamme 
das  Stralsundische  Adelsgeschlecht  v.  Pommer-Esche,  s.  den  betref- 
fenden Artikel,  herzuleiten  sein:  eine  Angabe,  welche  von  der  He- 
raldik nicht  unterstützt  wird.  Das  Wappen  der  schottischen  Erskine 
wird  als  gevierter  Schild  angenommen:  1  und  4  in  mit  goldenen 
Kreuzchen  bestreutem  Blau  ein  schräglinker,  goldener  Balken  und  2 
und  3  in  schwarz  zwei  silberne  Ziegel,  während  die  v.  Pomme-Esche 
ein  redendes  Wappen  führen:  in  Silber  auf  grünem  Boden  ein  grü- 
nender Eschcnbaura  und  auf  dem  Helme  ein  stehender  Greif  (Pom- 
mernscher Greif),  welcher  in  der  rechten  Pranke  ein  Schwert  und  ei- 
nen Lorbeerkranz  hält. 

Fort.«*et7.unK  d.  «lljjim.  hisjtor.  Loxk.  S.  451.  -    Oauhe,  II.  8.  257—260.  —  N.    Pr.   A.-L. 
II.  8.  142  II.  VI.  8.  2«.    —    Frh.    t.  Ledebur ,    I.  8.  »07  n.  II.   8.  31«;    im    Artikel  Pommer- 
_  Esche. 

Erstenberg  xum  freyeuthvni,  freiherrei.  Erbländ.-österr.  Frei- 
herrnstand. Diplom  vom  1.  Mai  1812  für  Simon  Joseph  Ritter  v.  Er- 
stenberg  zum  Freyenthurm,  k.  k.  Reichs-Hofrartis-Agenten.  —  Nie- 
derösterreichisches Adelsgeschlecht,  in  welches  Andreas  Erstenber- 
ger,   Secretair  des  Erzbischofs  und  Kurfürsten  Daniel  zu  Mainz, 


—     150     — 

13.  Nov.  1562  äeu  Reichsadel  brachte  und  zwar  mit  Besserung  sei- 
nes, der  Familie  durch  Kaiserlichen  Wappeubrief  von  1461  ertheilten 
Wappens.  Derselbe  erlangte  später,  18.  Juli  15,71,  den  Reichsritter- 
stand mit  dem  Prädicate:  v.  Erstenberg  zum  Freyenthurm,  eineD^ 
Edelhofe  bei  Mannswerth  inNieder-Oesterreich,  wurde  15.  Mai  1.^82 
in  das  Consortium  der  Niederoesterr.  Stände  aufgenommen,  war  mit 
Eva  Hegenmüller  von  Dubenweiler  vermählt  und  starb  1593  als  kai- 
serL  Reichs-Hofrath.  Seine  Nachkommen  bekleideten  in  &ur-Mainz 
Hof-  und  Staatsämter  und  waren  am  Rheine,  zu  Aschaifenburg  und  zu 
Kttlzheim  mit  mehreren  adeligen  Lehen  .begtttert,  hielten  sich  aber 
nicht  weiter  zu  den  Niederösterr.  Ständen.  Erst  1810  nahm  der  oben 
genannte  Simon  Joseph  Ritter  v.E.  z.  F.  die  niederösterr.  Landmann- 
scbaft  wieder  in  Anspruch  und  erwies  durch  fortlaufende  Lehnsbriefe 
seine  Abstammung  von  Andreas  Erstenberger,  s.  oben,  durch  sieben 
Generationnn,  wie  folgt:  Johann  Gottlieb  Erstenberger  v.  Erstenb.erg 
«um  Freyenthurm,  —  Sohn  des  Andr.v.  Erstenberger :  Helena Ilötzen- 
berger  von  Kronberg,  verm.  1583.  —  Johann  Wilhelm,  gest,  1625 
im  Felde  als  Führer  einer  auf  eigene  Kosten  für  den  kaiserlichen. 
Dienst  in  den  spanischen  Niederlanden  errichteten  und  unterhaltenen 
Gompagnie  zu  Pferde:  Elisabeth  Luck  von  Hohenstein,  verm.  1616; 

—  Johann  Sigmund,  gest.  1672,  kurmainz.  Hof-Kammerrath :  Anna 
Maria  Burckhartv.  der  Klee;  — Jacob  Adam:  Anna  Catharina  Schramm 
V.  Wogeastadt;  —  P^er  Carl,  gest.  1765:  Anna  Catharina  Ortner 
V.  Orth;  -^  Friedrich  Anton,  gest.  1796:  Catharina  Franzisca  v.  Eber- 
hard, gen.  V.  Schwinden;  —  Freiherr  Simon  Joseph,  gest.  1850,  herz, 
braunschw.  und  anhaltscher  Kammerh.,  Geh.  Legationsrath  und  Ge- 
schäftsträger am  K.K.Hofe  zu  Wien,  1811  in  die  Niederösterr.  Land- 
mannschaft und  1834  in  den  Herrenstand  derselben  aufgenommen.  Aus 
der  Ehe  des  Letzteren  mit  Marie  Magdalene  Freiin  v.  Geramb,  geb. 
177a  und  verm.  1801,  cntspross  Freih.  Eduard  geb.  1812,  Mitglied 
des  Nieder,österr.  Herrenstandes,  verm.  1840  mit  Camilla  Freiin 
Münch  V.  Bellinghausen,  geb.  1820,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei' 
Töchtern,  Maria,  geb.  1841  und  Leontine,  geb.  1845,  ein  Sohn 
stammt:  Freih.  Eduard  IL,  geb.  1843.  Die  beiden  Schwestern  des 
Freih.  Eduard  sind:  Freiin  Mathilde,  geb.  1803,  verm.  1823  mitCarl 
Grafen  v.  Strachwitz-Susky-Gross-Zauche  und  Kamminietz,  k.  k. 
Kämm,  und  Landrath  des  Tost-Gleiwitzer  Kreises  in  Schlesien  und 
Freiin  Attala,  geb.  1806,  verm.  1826  mit  Mauritz  Gr.  v.  Strachwitz, 
k.  k.  Kämmerer. 

WiMffrill,  II.  8.  42S.  —  v.  Lang,  Sapplem.  8.  41.    —    Mrgrrie  e.  MühlMd  y  S.  47  ii.  4«. 

—  Geiieal.  Taschenb.  d.  freih.  Hauser.  1849  8.  114  u.  115  u.  1857  8.  176.  —  Siebmacher, 
1.39:  Die  Erstenberger,  Oestcrreichisch.  —  W.-B.  d.  österr.  Monarch.  XF.  28.  —  W.-B.  d. 
Kgr.  Bayern,  11.  92:  Freih.  v.  K.  su  F.  V.  29:  v.  E.  u.  v.  WÖIckern,  II.  AUth.  S.  206  und 
207;  Frh.  v.  E.  —  v.  He/n^r,  bayer.  Adel,  Tab.  30  u.  8.  33  u.  ErKÄni.-Bd.  8. 12.—  Kneschke. 
III.  8.  131  u.  132. 

Ertel  V.  Krchla«,  Freikerrei.  (Schild  geviert,  mit  Mittelschilde. 
Mittelschild  von  Silber  und  Blau  quergetheilt  mit  einem  vorwärts  se- 
henden, stehenden  Manne,  dessen  kurzer  Rock  etc.  gewechselte  Far- 
ben zeigt  und  welcher  in  der  Rechten  ein  Schwert  emporhält.  1  und 
4  in  Gold  ein  schwarzer,  gekrönter  Adler  und  2  und  3  in  Blau  ein 


—     151     — 

rechts  gekehrter,  silberner  Halbmond).  Erbländ.-österr.  Freiherrn- 
iteod.  Diplom  vom  26.  Jan.  1793  für  Johann  Wenzel  Ertel  v.  Ereh- 
lim,  k.  Richter  zu  Iglau  in  Mähren.  —  Ein  arsprünglich  schlesisches, 
ans  Gross-Glogau  stammendes  Adelsgeschlecht,  in  welches  Johann 
Nepomuk  Ertel,  Syndicus  der  Stadt  Glogau  und  später  k.  k.  und  kur- 
pftlzischer  w.  R0th  und  Bürgermeister  zu  Glogau,  19.  Jan.  1728  den 
böhmischen  Adelsstand  brachte,  nachdem  schon  21.  Aug.  1661  der 
Grossvater,  Johann  Ertel,  Bürger  und  Rathsmann  zu  Gross-Glogan, 
einen  Kaiserlichen  Wappenbrief  erhalten  hatte.  Von  dem  genannten 
Empfänger  des  Adelsdiploms  stammten  zwei  Söhne:  Anton  Rudolph 
V.  Ertel,  Herr  auf  Denkowitz  im  Glogauischen,  k.  k.  Fiscal  in  den 
Fürstcuthümern  Troppau,  Jägerndorf  und  Teschen,  welcher  den  ade- 
ligen Stamm  fortsetzte  und  von  welchem  Nachkommen  in  k.  k.  und 
k.  prenssischen  Militairdiensten  standen  und  der  oben  erwähnte  Frei- 
herr Johann  Wenzel,  welcher,  vor  seiner  Erhebung  in  den  Freiherrn- 
stand, als  Herr  der  Güter  Ober-  und  Nieder-Krehläu  im  Fürstenthume 
Wohlau  in  den  erbländ.-österreich.  Ritterstand  mit  dem  Prädicate : 
V.  Krehlan  versetzt  worden  war.  Derselbe  war  in  erster  Ehe  mit  Ma- 
ria Magdalena  Lorber,  gest.  1797  und  in  zweiter  mit  Franzisca Freiin 
Göldlin  V.  Tiefenau  vermählt  und  hatte  aus  erster  Ehe  neben  einer 
Tochter,  Philippine,  gest.  1815,  verm.  mit  Joseph  Vogel,  k.  k.  Ver- 
pflegungs-Ofücier,  sechs  Söhne,  die  Freiherren  Carl,  Johann,  Hein- 
rich, Franz,  Joseph  und  Leopold,  von  welchen  Franz  und  Joseph  den 
Stamm  fortgesetzt  haben.  Freih.  Franz,  gest.  1826,  k.  k.  Oberst  a. 
D.  hatte  sich  1796  mitAloysia  v.  Loewenfeld  vermählt  und  aus  dieser 
Ehe  entsprosste  Freiin  Cäcilie,  geb.  1812,  verm.  1834  mit  Clemens 
Cortesi  v.  Arnal,  k.  k.  Generalmajor  a.  D.  und  zwei  Söhne :  Freih*. 
Franz  (IL)  geb.  1799,  verm.  1820  mit  Eleonore  Wagner,  geb.  1803, 
aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Cäcilie,  geb.  1825,  zw^i  Söhne 
'  stammen:  Freih.  Fran_z  (IIL),  geb.  1821,  k.  k.  Rittm.  und  Freih.  Jo- 
hann, geb.  1824,  k.  k.  Rittm.,  —  und  Frh.  Rudolph,  geb.  1809,  k.  k. 
Rittmeister.  —  Freih.  Joseph  starb  als  k.  k.  Major  und  hinterliess 
ans  der  Ehe  mit  Antonia  Freiin  Tauber  v.  Taubenfurth  eine  Tochter, 
Constantia,  geb.  1804  und  zwei  Söhne,  die  Freiherren :  Wilhelm,  geb. 
1802,  Auscultanten  des  mährischen  Landrechts  und  Joseph,  geb.1806. 

Lfupolfi,  I.  S.  283  u.  284.  —  M>^g*rle  v.  Mühl/eld,  8.  48,  108  u.  179.  —  Taschenb.  der 
freih.  Il.'iii^or,  ltt49  S.  116  u.  117  ii.  1855  8.  149.  —  Frh.  r.  Ledebur,  I.  8.  207.—  Kneschk«, 
II.  8.  13fi. 

Ertel  f.  Sea«.  Erbl.  österr.  Adelsstand  mit  dem  Prädicate :  v  Seau. 
Rudolph  E.  v.  S.  war  1856  Oberst-Lieutenant  im  k.  k.  20.  Infant.- 
Regimente  und  ist  wohl  Empfänger  des  Adelsdiploms. 

Militair-Srheinatistn.  18.'^6,  8.  218. 

»  Erthal,  Ehrtbal,  auch  FrdherreD.  Altes,  fränkisches  Adelsge- 
schlecht aus  dem  Stammhause  Erthel,  welches  die  Güter  Hessles,  Kis- 
singen, Elfcrshausen,  Schwartzenau,  Gochsheim,  Leutzendorf  und  am 
Ober-Rheine  Gross-Winterheim  im  Jngelheimer  Grunde  au  sich  ge- 
bracht hatte,  zu  der  reichsfreien  Ritterschaft  der  Cantone  Ottenwald 
und  Baunach  gehörte  und  in  den  Hochstiften  zu  Mainz  und  Bamberg 
Ztt  hohen  Würden  gelangt  war.    —  Humbracbt  beginpt  die  Stamm 


—     152     — 

reihe  des  Geschlechts  mit  Heinrich  v.  E.  um  1170,  von  dessen  En- 
keln Heinrich  (II.)  1261  als  geforsteter  Aht  zu  Fulda  starb,  Conrad 
aber  den  Stamm  fortsetzte.  Von  den  Nachkommen  desselben  wurde 
Burchard  v.  E.,  Herr  auf  Schwartzenau,  1520  von  der  Fränkischen 
Ritterschaft  an  den  Kaiserlichen  Hof  gesendet  und  von  seinem  Ur- 
enkel, Johann  Christop*h  v.  E.,  gest.  1637,  Fürstl.  Wtirzburg.  Rath 
und  Amtmann  zu  Hassfurt,  stammte  unter  anderen  Söhnen  Julius 
Gottfried  v.  E.,  Herr  auf  Schwartzenau,.  Ftlrstl.  Wtirzburg.  Rath  und 
Amtmann  zu  Bischofsheim,  wie  auch  ältester  Ritterrath  in  Franken. 
Von  den  Söhnen  desselben  starb  Johann  Christoph  v.  E.  1714  als 
Domherr  zu  Bamberg  und  Fürstl.  Bamberg.  Geh.  Rath  und  Kammer- 
Präsident,  Philipp  Valentin  aber,  Ftlrstl.  Wtirzburg.  Geh.  Rath  und 
Ober-Schultheiss,  wie  auch  Ober-Amtmann  zu  Trimberg  und  des  kai- 
serlichen Landgerichts  in  Franken  Assessor  und  ältester  Ritter-Rath 
m  Franken,  setzte  den  Stamm  durch  sechsSöhne  fort,  von  denen  Carl 
Friedrich  v.  E.,  Herr  anf  Leutzendorf,  Ftlrstl.  Anspachischer  Canz- 
1er,  Aratshauptmann  zu  Wassertruhendingen  und  Ritterrath  des  Can- 
tonsBaunach,  1726  mit  Hinterlassung  von  vierSöhnfen  starb.  —  Spä- 
ter kam  das  Geschlecht  durch  einen  der  letzten  Sprossen  des  Stam- 
mes, durch  Friedrich  Carl  Joseph  Freih.  v.  E.  zu  hohem  Glänze.  Der- 
selbe, geb.  1719,  —  ein  Sohn  des  1748  verstorbenen  Philipp  Chris- 
toph Freih.  v.  und  zu  Erthal,  k.  k.  und  kurmainz.  Geh.  Raths,  Oberst- 
Hofmarschalls  und  Ober-Amtmanns  zu  Lohr  aus  erster  Ehe  mit  der 
1738  verstorbenen  Maria  Eva  Freiin  v.  Bettendorf  —  wurde  1774 
zum  Erzbischof  zu  Mainz,  des  H.  R.Reichs  durch  Germanien  Erzkanz- 
ler und  Kurfürsten,  so  wie  zum  Bischöfe  zu  Worms  erwählt,  1775  con- 
secrirt  und  starb  1802.  Als  Brüder  desselben  wurden  angegeben: 
Lothar  Franz  Michael,  geb.  1717,  k.  k.  und  Kurmainz,  w.  Geh.  Rath, 
Obersthofmeister,  erster  Staats-  und  Conferenz-Minister  und  Hofge- 
richts-Präsident,  welcher  1800  noch  lebte  und  Franz  Ludwig  Philipp 
Carl  Anton,  geb.  1730  und  gest.  1795,  seit  1779  Fttrfet -  Bischof  zu 
Würzburg  und  Bamberg.  —  Das  alte  Geschlecht  ist  1805  erloschen 
und  wohl  mit  dem  erwähnten  Freiherrn  Lothar  Franz  Michael. 

ffumhracht,  T»b.  20.  —  Qauh^,  I.'  8.  505  u.  506.  —  r.  Haftatem,  III.  8.  16)  u.  174.  — 
Zedier,  VI  II.  8.  1793.  —  Bitdermann  ^  C»nton  B»nnach,  Tab.  18-29  und  Cauton  Rhön- 
Werr«,  T«b.  13.  —  Hortchelmann,  Sammluug  zuverl.  Ahiieiiur^ln  ,  S.  18 :  Ahnentafel  des 
oaehber.  Kurfürsten  Fr.  C.  J.  lu  Mains.  —  8<üver ,  8.  468  526 ,  h%b  u.  a.  v.  a.  O.  —  N. 
Geoeal.  Handb.  1777  8.  59—62  u.  Nachtrag,  I.  8.  49.  —  Jacobi ,  1800.  I.  8.  183  u.  184.  — 
8i*bmaeher,  I.  10^;  v.  E.,  Fr&nkisch.  —  8uppl.  xu  Siebm.  W.-B.  II.  15.    —  Ti/rof,  II.  6. 

^        ErtiDgen,  s.  Leutrum  v.  Ertingen,  Grafen. 

Ertl,  Ritter.  Erbländ.  österr. Ritterstand.  Diplom  vom  I.Mai  1773 
für  Johann  Nepomuk  Ertl,  k.  k.  wirklichen  Rath,  auch  Hof-  und 
Nieder-Oesterr.  Vice-Kammer-Procurator. 

Megerle  v.  Mühl/eld,  8.  108.  —  Kneschke,  IV.  8.  115. 

Erwitte^  auch  IVefherreH  (in  Gold  drei  rothe,  oder  in  Roth  drei 
goldene  Querbalken  so  wie  auch  von  Gold  und  Roth  balkenweise  ge- 
theilt  und  darüber  ein  rother  Löwe).  Altes  westphälisches  Rittcrge- 
schlecht  aus  dem  Stammhause  Erwitte  oder  Erwete  im  Paderborn- 
scheu,  welches  schon  1022  durch  den  Bischof  Meinwercus  in  die 
Familie  gekommen  sein  soll.     Urkundlich    stand  dem  Geschlechte 


—  153  — 
if 
diese  Besitzung  schon  1188  und  noch  1309  zu,  später  aber  kam  die- 
selbe aus  der  Hand  der  Familie  und  im  16.  Jahrb.  nahm  eins  der 
drei  alten  westphälischen  Adelsgeschlechter  Droste  von  diesem  Sitze 
den  Heinamen  an  und  nannte  sich  Droste  v.  Erwit  oder  Krwite,  s.- 
den  betreffenden  Artikel,  Bd.  II.  S.  584,  welches  Geschlecht  mit  dem 
hier  besprochenen  nicht  zu  verwechseln  ist.  —  Die  v.  Erwitte  waren 
Vögte  des  Stifts  Geseke  nnd  begütert  zu  Endeke,  Elbinghausen  etc. 
und  hatten  1633  noch  in  Westphalcn  Vosdeel  und  Welschenbeck  und 
im  Rheinlande  Oeffte  im  jetzigen  Kr.  Mettmann  inne.  —  Dittmarv.E. . 
kommt  1605  als  k.  dän.  Oberst  vor  und  Dietrich  Ottmar  v.  E.  blieb 
als  k.  k.  Generalmajor  1631  bei  Leipzig.  Von  Letjjterem  stammten 
Ferdinand  Treib,  v.  E.,  welcher  noch  1697  als  Abt  des  kaiserlichen 
freien  Stifts  Werden  lebte  und  Heinrich  Franz  v.  E.,  welcher  in  der 
zweiten  Hälfte  des  J7.  Jahrb.  kurcöln.  Staatsminister  und  Gesandter 
an  mehreren  Höfen  war.    Nach  dieser  Zeit  ist  der  Stamm  erloschen. 

Gauhf.  T.  8.  .'»07  narh  :  Imhof,  Notit.  Fror.   Imper.  Rom.  —    N.  Pr.  Adnlslex.  II.  8.  Wl. 
—  Fahne^  I.  S.  95.  —  Frh.  r.   L^dehur,  I.  8.  207.  —  Supi»!.  zu  Siel.in.  W.-».  XII.  20. 

Erwitte^  s.  Droste  v.  Erwit,  Erwite,  Droste  zum  Ftich- 
ten  etc.  Bd.  IL  S.  584. 
^  Enil«rf,  Ertzd«rflr.   Altes,  sächsisches  und  märkisches,  längst  er- 

loschenes^ Adelsgeschlecht,  welches  von  Müller,  Annal.  Saxon.,  dem 
Sachs.  Adel  zugerechnet  wird  und  aus  welchem  Angelus,  Mark.  Chro- 
nik, den  Busso  v.E.  anführt,  welcher  1244  als  Oberst  der  Harzgrafeli 
sich  in  der  Mark  niederliess.  Bernhard  v.  E.  stiftete  1246  einen 
ewigen  Frieden  zwischen  dem  Erzbischofe  zu  Magdeburg  und  den 
Markgrafen  zu  Brandenburg  und  Hans  Wilhelm  v.  E.  auf  Hersdorf 
wohnte  nach  Müller,  Annal.  Sax.  S.  472,  mit  Anderen  vom  Adel  den 
Exequien  des  1668  verstorbenen  Herzogs  zu  Sachsen-Altenburg  bei. 

Gauhe,  I.  8.  510  am  Schlüsse»  tlon  Artikels:  v.    Kurtorf.  und  II.   8.  860.  —    N.  Pr.  A.  L. 
II.  S.   142. 

Enleben.  Altes,  märkisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleichna- 
migen Stammhause  im  jetzigen  Kreise  Osterburg  der  Altmark,  wel- 
ches in  der  zweiten  Hälfte  des  16.  Jahrb.  im  Hrandenburgischen  mit 
Niebel  im  Kr.  Zauche-Belzig  und  Seibelang  im  Kr.  West-Havelland 
begütert  wurde  und  in  der  Mitte  des  18.  Jahrb.  in  Pommern  die  Gü- 
ter Jessonke,  Lubben  und  Seehof  im  Kr.  Rummelsburg  besass.  Sei- 
belang, Retzow,  Hoppenrade  etc.  waren  1843  in  der  Hand  des  k. 
preuss.  Majors  a.  D.  v.  E.,  Domdechanten  des  Dom-Capitels  zu  Bran- 
denburg etc. 

N.  Pr.  A.-L.  n.  8.  142  u.  VI.  8.  127.  —  Frh.  v.  Lfdebur,  I.  S.  207  und  III.  S.  249. 

Erzberg^  Cattarlni  ?.  Erzberg.    Erbl.  österr.  Adelsstand.     Diplom 
VQn  1782   für  Johann  Baptist  Cattarini  zu  Görtz,  mit  dem  Namen- 
V.  Erzberg.  \-' 

if^gfrU  V.  Mühlfeld,  ErgÄnx.-Bd.  8.  258. 

Esbeek  (in  Roth  drei  silberne  Ströme)  Soester  Patricier-Ge- 
schlecht,  nicht  zu  verwechseln  mit  der  ursprünglich  braunschweigi- 
schen  Adelsfamilie  v.  Esebeck,  welches  das  Gut  Brockhausen  bei  Soest 
besass.  —  Von  Goswin  v.  E.,  Herrn  zu  Brockhausen,  stammte  aus 


—     154     — 

der  Ehe  mit  Anna  v.  Michels:  Anna  Maria" Elisabeth  v.  E.,  welche 
als  Erbin  des  Gut  Brockhausen  1679  ihrem  Gemahle,  Johann  Florenz 
V.  Krane  zubrachte.  Später  kommt  noch  Jan  Florenz  v.  E.  vor,  wel- 
cher sich  1713  mit  Christiana  Helena  v.  Dael  vermählte. 

e.  Steinen,  Tab.  S.i.  -   Frh.  v.  Ledehur,  1.  8.  208. 

^  Escar$5   d'Escars,   lirafen.    Französisches   Grafengeschlecht,  aus 

welchem  Johann  Graf  d'Escars  1793  aus  k.  franz.  Diensten  in  k. 
preussische  als  Generalmajor  v.  d.  A.  trat.  Später  ging  derselbe  wie- 
der nach  Frankreich  zurück  und  starb  1822  als  k.  franz.  Generallieu- 
tenaut  und  Herzog  d'Escars. 

N.  Pr.  A.-L.  11.  S.  142.  —  Frh.  v.   Ledfbur,  l.  8.  208." 

'^  Esch  (im  Schilde  drei,  auch  mehrere  Querbalken)     Altes,  schon 

gegen  Ende  d'es  13.  Jahrh.  erloschenes  Dynastengeschlecht,  dessen 
Stammsitz  das  heutige  Kaisersesch  im  Kr.  Cochem,  Regier.-Bez.  Co- 
blenz,  war  und  welches  noch  1284  Lehne  zu  Liefer  und  Winterich 
im  Kr.  Berncastel  besass. 

Frh.  V.  hedebur,  \.  8.  208. 

Eseh;  Esfh  v.  Langwieseii^  auch  iVeiherren.  (Schild  quer  getheilt : 
oben  in  Gold  ein  aufwachsender  rother,  doppeltgcschweifter  Löwe 
und  unten  in  Blau  zwölf  halbe,  silberne  Lilien;  von  welchen  ftlnf  an 
die  Theilungslinie  stossen,  die  übrigen  aber  zu  4  und  3  gestellt  sind, 
oder  nach  Anderen  in  Folge  alter  Siegel  unten  Blau  mit  Eisenhüt- 
chen). Altes  Adelsgeschlecht  aus  dem  Stammsitze  Esch  im  Kr.  Witt- 
lich, Regier.-Bez.  Trier,  welches  Burgmannssitze  zu  Manderscheid 
und  Neuenburg  besass  und  aus  welchem  schon  im  Anfange  des  16. 
'  Jahrh.  Philipp  v.  E.  die  Güter  Dreis,  Gladbach,  Langenwiesen  und 
Luxem  inne  hatte.  Eva  v.  Esch  war  um  1530  mit  Kuno  Herrn  zu 
Eltz  vermählt.  —  Der  Reichsfreiherrnstand  kam  16.  Mai  1679  in  der 
Person  des  Edmund  v.  E.  in  die  Familie,  und  dieselbe  schrieb  sich 
nun  meist  Esch  v.  Langwiesen,  nach  einer  Besitzung  dieses  Namens 
im  jetzigen  herz,  nassauischen  Amte  Wallmerod,  wegen  welcher  die 
Familie  der  ehemaligen  reichsunmittelbaren  Ritterschaft  des  Mittel- 
rheins einverleibt  war.  Langwiesen,  welches  neuerlich  in  die  Hand 
der  Grafen  v.  Walderdorff  zu  Molsberg  kam,  gelangte  im  16.  Jahrh. 
aus  dem  Geschlechte  der  v.  Irmtraut  in  die  Familie,  welche  von  1685 
auch  mit  der  Voigtei  zu  Weidenhau  im  Amte  Wallmerod  von  Nassau 
belehnt  war  und  jetzt  noch  den  Erlerhof  bei  Selters  besitzt.  —  Meh- 
rere Sprossen  des  Geschlechts  stiegen  im  18.  Jahrh.  zu  hohen  Ehren- 
steilen  in  der  k.  k.  Armee  und  gegen  Ende  des  18.  und  im  Anfange 
des  19.  Jahrh.  lebten:  Carl  Friedrich  Freih.  v.  E.  und  L.,  kurtrier- 
scher  Kammerherr,  Ritterrath  bei  dem  Canton  Mittelrhein  und  Burg- 
jtn&nn  zu  Friedberg  in  der  Wetterau;  Philipp  v.  E.,  Kammerpräsident 
^'^^pid  Domcapitular  zu  Corvey;  Carl  Friedrich  v.  E.,  kurtrierscher 
Kammerh.  und  Oberamtmann  und  Franz  Philipp  Freih.  v.  E.  zu  L., 
Archidiaconus  im  Domcapitel  zu  Minden.  Ein  Freiherr  v.  E.  zu  L. 
erhielt  1814  die  Landobersten-Stelle  bei  dem  herz,  nassauischen  Ba- 
taillon und  ein  anderer  Sprosse  des  Stammes  ist  jetzt  Herr  desErler- 
hofes  im  Amte  Selters. 

if.  ffattttein,  I.  8.  158.  —  Frh.  v.  Krohne,  I.  8.  aSS  u.  284.    —    N.    Pr.  A.-L.  IF.  8.  143. 


—     166     — 

fir*.  9.  Ledehur,  T.  8.  208.  —  Oenonl.  Taschfnb.  d.  froih.  lUuspr,  IfiSO  fl,  175  n.  176.  — 
0k%mmcäer,  V.  ZnsKtt  4.  —  Tttrof,  I.  181  u.  Sifb^nkeeii,  1.  8,  355.  —  Knexchke.  IV.  8.  1|5 
«.  116.  —  r.  He/ntr,  nassauiticher  Adel,  Tab.  €  u.  8.  G  u.  preu»«.  Adel.  Tab.  51  ii.  8.  42. 

Esf.li  ii  Bitbwrg  (im  mit  Krenzcheii  bestreuten  Roth  drei,  1  und 
2,  Jacobns-Muscheln).  Altes,  triersches  Adelsgeschlecht,  welches 
sich  nach  der  jetzigen  Kreisstadt  ßitburg  nannte  und  aus  welchem 
Catharina  v.  E.  zu  Bitburg  mit  Otto  Reinhold  v.  Roishausen  zu  Stau- 
tenberg  vermählt  war. 

Frk.  V.  Udtöur,  J.  8.  208. 

EmIi  n  tberesch  (in  Roth  zwei  silberne  Querbalken,  von  welchen 
der  obere  mit  drei,  der  untere  mit  zwei  goldenen  Kugein  belegt  ist). 
Triersches  Adelsgeschlecht  aus  dem  Sitze  Oberesch  im  jetzigen  Kr. 
Saarlonis,  welchem  schon  1471  Neunkirchen  im  Kr.  Ottweiler 
instand. 

Frk^  r.  Led«hur,  1.  S.  20«/ 

Ksrhfnaii;  s.  Gergens  v.  Eschenau. 
'  Esehenbach.     Altes,   oberpfälzisches   und   fnlnkisches  Adelsge- 

Bchlecht,  aus  welchem,  neben  der  Tochter  Walthers  v.  Eschibach, 
Gemahlin  Mangolds  Grafen  v.  Nellenburg,  um  1287,  hier  besonders 
Wolfram  v.  E.,  einer  der  berühmtesten  deutsclicn  Dichter  aus  der  -oi- 
slen  äälfte  des  13.  Jahrb.,  zu  nennen  ist.  Man  weiss  von  ihm  nur, 
dass  er  als  Ritler  an  mehreren  Kreuzzügen  Theil  nahm,  sich  1207 
unter  den  Dichtern  bei  dem  Sängerkriege  auf  der  Wartburg  befand, 
Schreiber  des  Herzogs  Otto  von  Ocsterreich  war,  gegen  Ende  seines 
Lebens  sich  in  seine  Heimath,  die  Oberpfalz,  zurückzog  und  auf  dem 
Stammsitze  seiner  Familie  starb.  Seinen  Grabstein  jm  Markte  Eschen- 
bach sah  und  beschrieb  noch  1462  der  Sänger  und  Ritter  Jacob  Pü- 
terich  v.  Reicherzhansen  (aus  einem  österr.  Rittergcschlechte)  und 
im  Interesse  der  Heraldik  mag  hier  angeführt  sein,  dass  im  Wappen- 
schilde sich  ein  Hafen  (Topf)  mit  Henkel  und  Schnäuzchen  und  auf 
dem  Helme  das  Schildesbild,  gefüllt  mit  Blumen,  fand.  —  lieber  eine 
von  Knauth,  S.  504  nur  dem  Namen  nach  unter  dem  meissenschen 
Adel  genannte  Familie  v.  Eschenbach  fehlen  alle  nähere  Nachrichten. 

Srhmelter,    fibrr  (irab  und  Wappon  Wolframs  v,  Esclienbach ,  MünchtMi    1637.    —    Sfon*f, 
Z«it8chr.  für  di«  Geschichte  des  Oberrhoins.  I.  S.  79. 

Esckenbach ,  s.  Ebner  v.  Eschenbach,  auch  Freiher- 
ren, S.  11  u.  12. 

Esrheabaehfr^  Ritter.    Erbländ. -österr.  Ritterstand.    Diplom 
1860  für  Joseph  Eschenbacher,  k.  k.  Major  bei  der  Artillerie.    Di 
selbe  war  1856  k.  k.  Oberst  und  Comroandant  des  Artillerie-Zeu! 
Yerwaltungs-Districtes  zu  Mantua. 

Hiindichnftl.  Notii.  —  Milit.-Scheraat.,  1856  8.  66. 

Esfhenberg^  Esrhenber.  Thüringisches  Adelsgeschlecht,  welches 
schon  im  Anfange  des  12.  Jahrb.  vorkommt  und  noch  im  14.  Jahrh. 
auf  seinem,  eine  Meile  von  Gotha  entfernten  Stammsitze  sass. 

V.  IJellhach,  I.  S.  .340. 

FiSfhenblirgy  Partscher  v.  Eschenbiirg;  Ritter  ■.  Freiherren.  Erbländ. - 
österr.  Ritter-  und  Freiherrnstand.  Ritterstands-Diplom  vom  21.  Jan. 
1817  für  Franz  Xaver  Purtscher,  k.  k.  Geh.  Rath  und  Appellations- 


,   —     156     — 

Gerichts-Präsidenten  zn  Innsbruck  mit  demPrädicate:  v.  Escheuburg, 
und  Freiherrn-Diplom  vom  14.  Dec.  1836  für  denselben,  mit  Auf- 
nahme in  die  Landmannschaft  der  gefürsteten  Grafschaft  Tirol  und 
Vorarlberg.  Der  Biploms-Empfänger  stammte  aus  dem  Vintschgau 
und  starb  1841  zu  Verona  als  Präsident  des  lombardisch-venetiani- 
scheii  Senats  der  obersten  Justizstelle.  Aus  seiner  zweiten  Ehe  mit 
There^e  Edlen  v.  Rotterheim  stammt  Freih.  Heinrich  Clemens  Carl, 
geb.  1818,  tirolischcr  Landstand  und  k.  k.  Landesgerichts-Rath, 
vcrm.  1852  mit  Thcrese  Dumrflcher  Edlen  v.  öesterreicher,  geb. 
1827.  Die  Kinder  desselben  sind  zwei  Töchter,  Helene,  geb.  1854 
und  Marianne,  geb.  1856  und  ein  Sohn,  Carl,  geb.  1857.  —  Die 
Schwester  des  Freih.  Heinrich  Clemens  Carl,  Antonia,  geb.  1820,  ver- 
mählte sich  1847  mijt  Fortunato  Bevilacqua,  Grosshandlungs-Associ6 
zu  Verona. 

Metjfirle  v.  MüfilfelJ,  S.   138.    —    Gfiieal.  Tasrhonb.    d.  freih.  llSiwer,  18.S5  S.  149  u.   lÄO 
u.  1859,  8.  17B  u.  177.  -  W.  B.  rt.  osterr.  Monarch.  XV.  3S.  —  Kneachke,    II.  8.  187  u.   1.H8. 

Escher,  Escher  vom  Gias^  Escher  v.  der  Linth  (im  blauen,  mit  einem 
besternten,  goldenen  Rande  eingefassten  Schilde  ein  freistehendes 
weisses  Trinkglas  und  über  demselben  ein  sechsstrnhliger,  goldener 
Stern).  Altes,  schweizerisches,  seit  1385  mit  dem  Züricher  Bürger- 
rechte versehenes  Adelsgeschlecht.  Dasselbe  stammt  aus  dem  Städt- 
chen Kaiserstuhl  und  die  Sprossen  desselben  gehörten  zu  den  adeli- 
gen Dienst-  und  Lehnleuten  der  Grafen  v.  Kyburg,  Habsburg,  Lupfen 
und  der  Freiherren  v.  Regensberg.  —  Jacob.  Aischere  lebte  1190  als 
adeliger  Dienstmann  der  Grafen  v.  Habsburg.  — ^  Rudolph  Escher, 
Bürgermeister  in  Zürich,  erhielt  15.  Nov.  1491  einen  Kaiserlichen 
Adelsbestätigungs-Brief,  mit  Wappen  Vermehrung:  den  angegebenen 
goldenen  Rand  mit  Sternen.  Zu  diesem  Stamme  gehörte  der  hoch- 
verdiente Erbauer  der  beiden  Linthcanäle  (angefangen  1804  und  voll- 
endet 1822):  Johann  Conrad  Escher,  gest.  9.  März  1823.  Nach 
seinem  Tode  wurde  nach  dem  Beschlüsse  der  Tagesatzung  seinen 
Nachkommen  der  Beiname:  v.  d.  Linth  beigelegt. 

ffattrfschriftl.  Notiz.  —    Sit'hmacfnr,  l.  lyO:  Die  Kscher    v.  (Jlas  ,    Acbweizerisch.    —    Zü- 
richer Wappeiibuoh.   1857  Nr.  97  u.  98. 

Escher^  Eseher  rom  Lachs.  (Schild  schrägrechts  getheilt:  rechts, 
unten,  Gold  ohne  Bild,  links,  oben;  in  Roth  ein  auf  der  Theilungslinie 
ch  oben  schreitender  Luchs).  Schweizerisches  Adelsgeschlecht  und 
Zweig  der  alten  Escher  vom  Glas,  welcher  sich  1433  von  dem 
ptstamme  absonderte.  Im  genannten  Jahre  wurde  nämlich  Gott- 
äed  Escher.  geb.  1400,  Zürichscher  Gesandter  am  K.  K.  Hofe,  vom 
K.  Sigmund  zum  Ritter  geschlagen  und  erhielt  das  beschriebene  Wap- 
pen, welches  seine  Nachkommen^  die  in  zwei  Linien:  Escher  vom 
Luchs  und  Escher  v.  Berg  (Beiname  von  einer  Besitzung)  fortgeblüht 
haben,  führen.  —  Die  Familie  gehört  auch  zu  dem  Berner  Adels- 
hausc  Distelzwang. 

Hatidschriftl.  Notiz,  —  Sifhmacher,  I.  198  :  Die  Kscher  v.  Luchü,  Schweinorisrh.   —   Zü- 
richer W.-R.  8.  oben  u.  Berner  W.-B.  von  1829. 

Eseherde^  Esrherte,  Eschede.  Altes  braunschweigisches  und 
braunschweig^-lüneburgisches  Adelsgeschlecht,    aus  welchem,  nach 


—     157     — 

Grupen,  Johann,  LudoJff  und  Dietrich,  alle  drei  Ritter  E.,  1292  in 
einer  Urkunde  des  Klosters  Marienrode  vorkommen  und  Uugo,  Rit- 
ter, und  Johannes,  die  Escherte  genannt,  auf  Escher-Camp  1314  ur- 
kundlich auftreten,  auch  wird  von  Lauenstein  Basilius  v.  Escherdc 
1249  und  Ilatto  v.  Escherte  1393  unter  den  Domherren  zu  Hildes- 
heim aufgeführt.  —  Der  Stamm  ist  1439  mit  Hartwich  v.  IC.  erloschen 
und  die  Gtlter  kamen  an  die  v.  Bortfeld  und  v.  Hanensee. 

Orupen,*  Ant\quit.  Haniiov.,  I.  S.  59  u.  83.  —  Lauenstein,  Historia  Hildesieii««.  I.  S.  'J2U 
n.  231.  —  Musshard,  S,  228.  —  Gauhe  ,  11.  8.  261.  —  Zedier,  Vlll.  8.  18Ü7.  —  Spanyen- 
berg, Vaterlind.  Ma^'az.  11  (.  8.  327. 

Esckericfaj  Frfihfrren.  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Blau  ein  von 
Gold  und  Blau  in  zwei  Reihen,  jede  zu  fünf  Feldern,  geschachter 
Schildesf uss ,  auf  welchem  ein  gekrönter,  goldener  Löwe  einwärts 
springt  und  2  und  3  in  Roth  ein  wellenweise  gezogener,  silberner 
Querbalken,  hinter  welchem  zwei  Lilienstengel  im  Kreuz  liegen). 
Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom  vom  26.  Jan.  1790  für 
Adam  Franz  v.  Escherich,  Herrn  auf  Tuczag,  Budislau  und  Zalschy 
in  Böhmen,  k.  k.  Appellationsrath  (und  später  Landrechts-Präsidenten 
zu  Prag).  Derselbe  stammte  aus  einem  Österreich.  Adelsgeschlechte, 
welches  von  Einigen  für  einen  Zweig  der  alten  schweizerischen  Adcls- 
familie  Escher  v.  Luchs  gehalten  wird,  dofth  sprechen  für  diese  An- 
nahme die  Wappen  beider  Familien,  s.  oben  und  den  Artikel:  Escher 
vom  Luchs,  S.  156  eben  nicht,  doch  behaupten  Einige,  dass  der  Löwe 
im  Wappen  dadurch  entstanden  sei,  dass  man  einen  Luchs  in  einen 
Löwen  verwandelt  habe.  —  Werner  Escherich,  nach  der!  eben  ge- 
nannten Einigen,  ein  Urenkel  des  Niclas  Escher,  welcher,  aus  dem 
schweizerischen,  sich  in  viele  Aeste  und  Zweige  geschiedenen  und  in 
entfernte  Länder  gekommenen  Adelsgeschlechte  dieses  Namens  stam- 
mend, sich  mit  einer  Grätin  v.  Biniagen  vermählte  und  durch  dieselbe 
die  gleichnamige  Herrschaft  im  Elsass  an  sich  btachte,  war  Vogt  des 
Klosterhauses  zu  Ursperg  und  erhielt  27.  Juni  1643  eine  kaiserliche 
Bestätigung  seines  altadeligen  Standes  und  Herkommens.  Der  Enkel 
desselben,  Anton  v.  Escherich,  diente  dem  Erzhause  Oesterreich  in 
den  ungarischen  und  Reichskriegen  und  blieb  1687  als  k.  k.  Major 
vor  Landau,  nachdem  er  in  der  Ehe  mit  Amalia  v.  Irmtraud  den 
Stamm"  fortgesetzt  hatte.  Ein  Enkel  des  Letzteren,  Georg  Lorenz 
V.  E.,  früher  k.  k.  Lieutenant,  später  Fürstl.  Schwarzenberg.  Haupt- 
mann der  Herrschaft  Krumau  in  Böhmen,  erlangte  als  solcher  18.  Oct. 
1743  den  böhmischen  Ritterstand  und  das  Incolat  und  aus  seiner  Ehe 
mit  Maria  Josepha  Catharina  Marchesa  Alvarez  de  Toledo  stammte 
der  obengenannte  Freiherr  Adam  Franz,  welcher  1814  starb  und  mit 
Elisabeth  Ludmilla  Günther  v.  Sternegg  vermählt  war.  Aus  dieser 
Ehe  entspross  Freih.  Georg,  gest.  l8l6,  k.  k.  Kämm.,  Gubernialrath 
und  Kreishauptmann  zu  Tarnow  in  Gajizien,  verro.  mit  Eveliue  v.  Ab- 
dank-Melbechowska,  geb.  1784  und  von  demselben  stammen  vier 
Söhne:  Freih.  Severin,  geb.  1804,  (1857)  k.  k.  Raths-Secretair  des 
obersten  Gerichts-  und  Cassationshofes  zu  Wien  ;  Freih.  Alfred»  geb. 
1806;  Freih.  Oscar,  geb.  1814,  Concipist  der  k.  k.  Landes-Finanz- 
Direction  zu  Lemberg  und  Freih.  Hermann,  geb.  1815,  k.  k.  Kam- 


—     158     — 

merer  und  Oberst  in  d.  A.,  verm.  1855  mit  Maria  Freiin  v.  Rennet, 
geb.  1828. 

Megerle  0.  lfttA7/«/r?.  S.  48.  —  Geneal.  Taschenbuch  der  freih.  liüiiser,  1849  8.  117—119  n. 
1857  S.  178.  —  Suppl.  zu  Siebm.  W.-B.  VIJ.  17:  KUter  v.  E.  (bei  der  üeberschrift  ist  eine 
Verwechselung  mit  Scblutiteky  erfolgt).  —  Tyroff,  It.  390.  —  W.-B.  der  Oestcrr.  Monarch.  X. 
45.  —  Kneschkty  11.  8.  138  u.  139. 

Eschstmth.  Beichsadelsstand.  Diplom  v.  1773  für  Johann  Esch- 
struth  und  von  1776  für  Johann  Adolph  E.,  hessischen  Obersten. 

9.  Hefner,  Tab.  7  und  8.  8.  '  '  » 

^  Eschwege.  Altes,  hessisches  und  fränkisches  Adelsgeschlecht, 
welches  sonst  auch  Aschinwege,  Eschinwege  und  Eschwe  geschrieben 
wurde  und  aus  welchem  Hans  und  Orban  v.  Aschinwege  1425  urkund- 
lich auftreten.  —  Ob  die  Familie  mit  der  hessischen  Kreis-  und 
Amtsstadt  Eschwege  an  der  Werra  in  Verbindung  gestanden  und  die 
Burgmannschaft  dieser  Stadt  besessen  habe,  ist  genau  nicht  bekannt, 
wohl  aber  dass  schon  zeitig  dieselbe  an  der  Werra,  namentlich  mit 
Aue ,  Reichenbach  etc.  begütert  war  und  auch  in  Thüringen  das  Gut 
Kammerforst  etc.  erwarb.  Früher  war  das  Geschlecht  auch  in  der 
gefürsteten  Grafschaft  Uennel^erg  mit  Rossdorf  angesessen  und  Mül- 
ler führt  in  den  Annal.  Saxon.  an,  dass  Curt  v.  Eschwege  1584  bei  den 
Exequien  des  letzten  Fürsten  Georg  Ernst  zu  Henneberg  das  Henne- 
bergische Wappen  getragen  habe.  Die  Familie  bat  fortgeblüht,  ist 
in  Hessen  ansehnlich  begütert  und  besitzt  auch  Lehne  im  Kgr.  Han- 
nover. —  Rudolph  Friedrich  Carl  v.  E.  wurde  1848  Lieutenant  in 
der  k.  hamov.  Garde  du  Corps. 

r.  Gleichenstein,  Nr.  24.  —  Schannat,  8.  75.  —  Gauke,  IL  8.  261  und  262.  —  Zedier.  VIII. 
8.  18«9.  —  Rommel,  Geschichte  von  Hessen  I.  Anmerk.  8,  227  u.  TV.  Anmerk.  8.  494.  — 
Freih.  9.  d.  A'ne»ebeek,  8.  126.  —  Siebmacfier,  I.  138:  v.  £.  Hessisch.  —  v.  Meding^  U.  8. 
161  u.  162.  —  Vf.  B.  d.  sächs.  Staaten,  VII.  35.  —  r.  Hefner,  Hessischer  Adel,  Tab.  7  u.  8.  8. 
—  Kneachke,  I.  8.  143  u.  144. 

Esebeck;  auch  h*eiherreii.  Reichsfreiherrnstand  Diplom  im  Rur- 
pfalz- Bayerischen  Reichsvicariate  von  1740  für  Hans  Asmus  v.  Ese- 
beck,  Herrn  zu  Ingweyler  u.  auf  Grossen-Salza,  Liebehna  u.  Locherau, 
herz,  pfalz  -  zweibrücksch.  w.  Geh. -Rath  und  Etatsminister  etc.  und 
K.  Bayer.  Bestätigungsdiplome  des  der  Familie  zustehenden  Freiherrn- 
standes vom  8.  Januar  1834  und  5.  Febr.  1838.  —  Altes,  ursprüng- 
lich braunschweigisches  Adelsgeschlecht ,  welches  Einige  bis  in  das 
10.  Jahrh.  zurückführen  und  welches  früher  den  Namea  Hasbeck  und 
später  Asbeck  und  Esbeck,  woraus  der  jetzige  Name  e^ntstanden,  ge- 
habt haben  soll.  Das  Stammschloss  Esbeck  oder  Esebeck  bei  Schö- 
ningen im  Braunschweigischen,  mit  welchem  die  Familie  vom  K.Hein- 
rich I.  in  Anerkennung  der  936  in  der  Schlacht  bei  Merseburg 
bewiesenen  Tapferkeit,  der  Sage  nach,  beliehen  wurde,  kam  1263 
durch  Kauf  an  das  Bisthum  Halberstadt  und  von  diesem  an  Braun- 
schweig, worauf  es  bis  1422  wÜter  an  die  Familie  v.  Esebeck,  nach 
dieser  Zeit  aber  an  die  v.d.  Asseburg  gelangte.  Neben  diesem  Stamm- 
hausc  besass  das  Geschlecht  im  13.u.  14.  Jahrh.  auch  mehrere  andere 
Güter  im  Braunschweigischen,  verliess  aber  schon  im  13.  Jahrh.  das 
Stammland,  wendete  sich  ins  Magdeburgische,  in  welchem  es  bedeu- 
tende Lehen  imie  hatte  und  wurde  vem  14.  Jahrh.  an  auch  im  Anhal- 
tischen begütert.   Gross -Salze  mit  Jehmig  bei  Halle  war  lange,  bis 


—     159     — 

1714  ein  Hauptsitz  der  v.  Esebeck,  weJÖJC  daselbst  grosse  Salzwerke 
angelegt  hatten.  lin  Departement  Nie^rhein  des  Elsasses  stand  der 
Familie  Ingweiler  von  1540 — 1793  zu  und  in  neuerer  Zeit  ist  dieselbe 
zu  bedeutendem  Grundbesitz  in  der  Provinz  Preussen  gelangt  und  bat 
auch  im  Salzburgischeu  Güter  an  sich  gebracht.  Als  Besitz  des  Ge- 
schlechts wurden  1856  angegeben:  in*  Ober-Oesterreich  Mammling 
und  Sunzing  bei  Brauau ;  in  Ostpreussen,  die  aus  22  Ortschaften  be- 
stehenden Peistenschen  Güter  und  in  Litthauen:  Albrechtau  und 
Ernstwalde,' später,  1859  wurden  genannt:  in  Preussen  die  Peisten- 
schen Güter  18  Ortschaften  und  in  der  Mark  Reichenwalde  bei  Stor- 
ckow.  —  Was  frühere  und  spätere  Sprossen  des  Stammes  anlangt,  so 
war  nach  Angabe  Einiger  Ludwig  de  Asbecke  1205  Dapifer  des  K. 
Otto  IV.,  Heinricus  de  Asbecke  aber  1276  Ministeriale  des  Herzogs 
Albrecht  zu  Braunschweig,  doch  fragt  sich  immer  noch,  ob  hier  nicht 
eine  Verwechselung  mit  dem  alten  westphälischen  Geschlechte  von 
Asbeck  vorkommen  könnte.  Bertram  de  Esjbeck  kommt  gegen  Ende 
des  13.  Jahrb.  als  Commendator  der  Tempelritterschaft  in  Aleman- 
nien  und  Böhmen  und  Friedrich  1297  als  Comthur  des  deutschen  Or- 
dens zu  Mewe  vor.  Nach  dieser  Zeit  treten  urkundlich  mehrere 
Sprossen  des  Stammes  als:  Milites  auf.  —  In  der  zweiten  Hälfte  des 
16..  Jahrb.  war  Hans  Asmus  (I.)  v.  E.,  Herr  auf  Grossen-Zalta,  Lie- 
behnau,  Locherau  im  Auhaltschen  und  Jehmig  im  Magdeburgiscbp, 
mit  Anna  Catharina  v.  Werdenslebcn  a.  d.  Hause  Bnimby  vermählt 
Und  ein  Sohn  aus  dieser  Ehe,  Burkard  v.  E.,  commandirte  später  ilki 
90Jfthrtge&  Kriege  die  Ritterpferde  im  Herzogthume  Magdeburg. 
Letzterer  hatte,  aus  der  Ehe  mit  Rosina  v.  Spitznase  acht  Kinder,  von 
welchen  ein  Sohn,  Joachim  Friedrich,  sächs.  Kammerjunker  und  ein 
Anderer,  Hans  Asmus  (II.)  kais.  Capitain  war.  Der  Sohn  des  Letzte- 
ren, Hartwig  Joftlan,  blieb  1698  als  Hauptmann  im  Kriege  gegen  die 
Türken  in  Ungarn.  —  Philipp  Jordan  v.  E.,  gest.  1746,  Herr  auf  Lie- 
behnatt,  Locherau  etc.,  Anhalt-Bernburg.  Ober-Stallmeistei',  war  ver- 
mählt mit  Auguste  Elisabeth  v.  Einsiedel,  aus  welcher  Ehe  11  Kin- 
der entsprossten.  Von  diesen  setzte  der  oben  genannte  Freiherr  Hans 
Asmus  den  Stamm  fort.  Derselbe  war  mit  Johanna  Friederike  v. 
Göllnitz,  gest.  1771 ,  vermählt  und  wurde  nach  seiner  Erhebung  in 
den  Freiherrnstand ,  s.  oben,  bei  der  Reichsritterschaft  als  Freiherr 
immatriculirt.  Von  seinen  Söhnen  musste,  während  des  7jährigen 
Krieges,  da  ein  Theil  der  Besitzungen  der  Familie  unter  preussischer 
Lehenshoheit  stand,  der  Eine,  Freih.  Carl  (1),  sich  in  Preussen  zum 
Militairdienste  stellen,  stieg  später  zur  Würde  eines  k.  preuss.  Gene- 
rals, wurde  Inhaber  eines  Dragoner-Regiments,  war  Herr  auf  Siegels- 
dorf bei  Bitterfeld  und  stiftete  die  preussische  Linie  der  Familie, 
während  sein  Bruder,  Freih.  Eberhard,  gest.  1817, 1^.  französ.  Mar6- 
chal  de  Camp,  verm.  mit  Catharina  Grf.  v.  Luxburg,  die  zweibrücken- 
sche  Linie  des  Stammes  gründete.  Die  anderen  vier  Söhne  des  Freih. 
Hans  Asmus  waren,  neben  einer  Tochter,  Freiin  Luise,  verm.  mit 
dem  franz.  Feldmarschall  Baron  v.  Closen  und  nach  dem  Tode  des- 
selben mit  Carl  Gustav  Grafen  von  Stralenheim-Wasaburg,  k.  fran- 


—     160     — 

ZÖ8.  Generallieutenant,  i^'reih;.  Ludwig,  pfalz-zweibrtlckenscben  Geh.- 
Rath,  Staatsminister,  ObetjUperm eisler  u.  Oberamtmann  zu  Trarbacb, 
verm.  mit  Caroline  Auguste  Freiin  Gayling  v.  Altbeim;  Freih.  Frie- 
drich, Capitain  im  k.  franz.  Regimente  Royal  Deux-Ponts;  Freih.  Hein- 
rich,.gest.  1809,  ebenfalls  k.  franz.  Capit.  im  genannten  Regimente, 
verm.   mit  einer  Gräün  Firnhaber  von  Eberstein  und  Freih.  Georg, 
gest.  182ß,  Oberst- der  Garde  zu'  Fuss  u.  Kammerherr  des  Herzogs 
von  Zweibrücken ,  verm.  mit  Charlotte  Freiin  v.  Closen  auf  Hayden- 
burg.  —  Die  Familie  blüht  jetzt  in  den  obenerwähnten  zwei  Linien, 
der  Zweibrückenschen  u.  Preussischen  Linie.    Vom  Stifter  der  Zwei- 
brückenschen  Linie,  dem  Freihcrru  Eberhard,  stammte  Freih.  Fiied- 
rich  Ludwig  Hans,    gest.  1852,  k.  franz.  Oberst,  verm.   1818  mit 
Maria  Anna  Miss  Atwell-Smith,  geb.  1800.  Aus  dieser  Ehe  entspross 
Freih.  Friedrich,,  geb.  1820,  k,  bayer.  Rittm.,  verm.  1847  mit  The- 
rese  v.  Fritsch,  geb.  1830,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne,  Augast,  geb. 
18ö0  u.  Oscar,  geb.  1851  stammen.     Die  Schwester uies  Freiherrn 
Friedrich,  Freiin  Marie,  geb.  1818,  vermählte  sich  1849  mit  dem  k. 
bayer.  General-Staats  Procurator  Max  Loe.  — Der  Stifter  der  Preus- 
sischen Linie,  der  oben  genannte  Freiherr  Carl,  war  mit  Wilhelmine 
Schönberg  v.  Brenkeuhoff  vermählt.   Aus  dieser  Ehe  entspross  Freih. 
Carl,  (11.)  geb.  1786,  -Herr  auf  Reichen walde,  k.  preuss.  General-Lieut. 
%.D.,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Friederike  v.  Sauken,  gest.  1830  und 
»'«weiter  1832  mit  Therese  v.  Stülpnagel,  geb.  1810.    Aus  erster 
£ke  stammen,  neben  zwei  Töchtern,  Freiin  Natalie,  geb.  1815,  vernj. 
1833  mit  Hermann  Freih.  Hofer  y.  Lobenslein,   k.  preuss.  Obersten 
und  Regiments -Commandanten  und  Freiin  Elise,  geb.  1@23,   vi^r 
Söhne:  Freih.  Rudolph,  geb.  1812,  k.  preuss.  Major  etc.;  Freih.  Her- 
mann, geb.  1816,  Herr  auf  Wangnick,  Katlack  und  ßucl^holtz,  königl. 
preuss.  Landwehr -Hauptmann  a.  D.,  verm.  1843  mit  Laura  v.  Stud- 
uitz,  geb.  1821,  aus  welcher  Ehe  drei  Söhne  leben :  Freil^,  Hugo,  geb. 
1818,  Herr  der  Peisteus/chen  Güter,  k.  preuss.  Rittm.  a.  D,,  verm. 
1845  mit  Anna  v.  Schön,  geb.  1817,  aus  welclier  Ehe  zwei  Töchter 
entsprossten;  und  Freih.   Carl,  geb.   1821,  k.  preuss.   HSrUptmann, 
verm.  1851  mit  Clara  Freiin  v.  Rothkirch -Panthen,  geb.  1828,  aus 
welcher  Ehe  ein  Sohn  und  drei  Töchter  stammen.    Aus  der  zweiten 
Ehe  des  Freih.  Carl,  (11.),  s.  oben,  entsprossten,  zwei  Töchter  und 
drei  Söhne,  die  Freiherren:  Ferdinand,  geb.  1833,  Friedrich,  geb. 
1835  undConstanz,  geb.  1836,  sämmtlich  k.  preuss.  Lieutenants.  — 
Nächstdem  leben  noch  mehrere  Nachkommen  der  oben   genannten 
Brüder  des  Freih.  Carl  (I.),  der  Freiherren  Heinrich  und  Georg,  und 
zwar  Enkel  und  Urenkel  Beider.    Die  Enkel  des  Freih.  Heinrich  sind: 
Freih.  Christian  Philipp,  geb.  1817,  Sohn   des   1839  verstorbenen 
Freih.  Heinrich  Christian,  grossh.  hess.  Majors,  k.  k.  Hauptmann  in 
d.  A.  und  die  Freiherren  Carl  und  Gustav,  Beide   in  Paris,  Söhne 
des  1824  verstorbenen  Freih.  Fraaz.     Von  dem  Sohne  des  Freih. 
Georg,  dem  Freih.  Carl,  gest.  1831,J^rüfecten  zuMainz  und  später 
Bürgermeister  zu  Zweibrücken ,  stammen  aus  der  Ehe  mit  Christine 
v.  Kreutzer  zwei  Söhne:  Freih.  Carl,  geb.  1810,  k.  preuss.  Kammerh. 


,  —     161      — 

und  fQrstl.  bohenzollern-sigroaring.  Major  a.  D.,  verm.  mit  Therese 
Freiin  v.  Fahnenberg,  geb.  1815  und  Freih.  Georg,  k.  bayer.  Ki 
merjuuker  u.  Rittm.  a.  D.,  verm.   in  erster  Ehe  mit  Marii^ 
¥.  Magerl,  gest.  1841  und  in  zweiter  mit  Wilhelmine  Jtug» 

Beckmann,  VII.  2.  K.  219-221  ii.  Tab.  A.  Nr.  13.  —  Oauhe,  I.  8.  M7  «.  MSf—  XMICr, 
VITI.  8.  1S78.  -.  N.  Pr.  A.-L.  II.  S.  143  u.  144  u.  VI.  8.  28.    —    GenetL  «flMB.  tukxb,  tkf 
d.  pr*as8.  Suat,  1841  ft.  Bd.  2.  Abth.  8.  79.  -    Frh,  v.  Ledebur,  l.  ^^M  v.  llf.  8.  149.   — 
Ceneal.  Ta^chenb.  d.  freih.  Häuser.  1856  8.  168—174  u    1859  8.  ITT^HH.  «    Bittmatk^r^  !•         • 
167:  ▼.  RscrMbeck,  8&rhiiiich.  -    W.-B.  d-  Kgr.  Bayern,  XI.  19:  v.  iL  Vivlk.    —     KnetcUie,  '^^   ' 

II.  8.  139  u.  140.  —  p.  /^«^««r,  bayer.  Adel,  Tab.  30  u.  «.  33,  prelin.  AM,  Tftb.  11  B.  8.4t  .-    ''%■ 

Q.  hess.  Adel,  Tab.    7  u.  8.  8. 

Esel  f.  Alten-SehÖBbteb.  Altes,  fränkisches  AcJaUgesehleeiit,  wel- 
ches früher  Esel  hiess,  sich  abei^  nach'  Erw6rb  dö8  Giitea  Alt-Schön- 
baeh  am  Steigerwald  nach  demselben  nannte  und  darch  dieaen  Besitz  ^ 

der  reichsfreien   Ritterschaft  des   Cantons  Steigerwald   einverleibt  ^ 
wurde.    Das  Gut  Alt-Schönbach  kam  1545  durch  Wolf  v.  Crailsheim  * 
an  den  Stamm  desselben.  —  Conrad  E.  war  1297  dee  li.  rOm.  Eeichs 
Schultheiss  zu  Nürnberg;  Heinrich  E.  besass  1303  Lehne  in  Steft, 
Windsheim,  Westheim  und  Ulshofen  und  Hans  Philipp  E.  v.  A.-S.,  .  ^^ 

sesshaft  zu  Neustadt  a.  d.  Aisch,   leht<e  noch  1581  uflS  war  wahr-^    -^M  >f'' 
scheinlich  der  Letzte  seines  Stammes.   Früher  hatten  ^^^^fjäMjHß'iÜI^  ^ 
Geschlechts  Esel  v.  Illesheim,  einem  Sitze  1  Stunde  von  iflbidsnShn, 
geipannt  und  Einige  schrieben  sich  Esel  v.  Windsheim,  oder  Norden- 
berg, weil  sie  daselbst  wohnten.  ' 

BiedenHann,  Canton  Steigerwald,  Tab.  206  und  207. 

Esel  f.  Berg  «.  Esel  ?.  Sawenhfim.  Zwei  nur  aus  Siebmachers  W.- 
B.  bekannte  Adelsgeschlechter,  ersteres  ein  fränkisches,  letzteres  ein 
elsassisches.  Die  Esel  v.  Berg  führten  in  Gold  einen  rechtsschreiten- 
deu  Esel  von  natürlicher  Farbe  und  die  Esel  v.  Sawenheim  hatten  ei- 
nen quergetheilten  Schild,  oben  Silber  ohne  Bild  und  unten  in  Schwarz 
einen  gehenden,  weissen  Esel. 

Siebmacher,  II.  80:  Esel  v.  Berg,  Fränkisch  n.  II.  129:  E.  ▼.  Sawenheim,  Elaas^ftch. 

Esel  V.  Eselstein,  s.  Ottensteiner.  .  * 

Eselarn^  Euelarn^  Eslara.  Altes,  österreichisches  Adels^eschlecht, 

welches  von  1228— 1413  in  Niederösterreich,  und  namentlich  in  Wig  ' 

sehr  begütert  war. 

WiUgHU,  II.  S.  428—432. 

Eselskepf-Ietierede^    s.  Auer   v.  Eselskopf-Motzero« 
Bd.  I.  S.  140. 

Esenwein.  Bayerischer  Adelsstand.  Diplom  vom  22.  Febr.  1821 
für  Wilhelm  Eberhard  Friedrich  Esenwein,  Herrn  unf  Virnsberg. 

Regier.-Blatt  d.  Kgr.  Bayern,  1821.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  V.  30.  —  v.  Htfner,  bayer. 
Adel,  Tab.  85  u.  8.  75. 

Eskeles,  Edle,  Ritter  «.  VrelhenreB.  Erbländ.-österr.  Adels-,  Rit- 
ter- und  Freiherrnstand.  —  Adelsdiplom  von  1798  für  Bernhard  Es- 
keles,  Gesellschafter  des  Grosshändlers  Freiherrn  v.  Arnsteiner,  mit 
dem  Prädicate:  Edler  v.;  Ritterstandsdiplom  von  1811  für  denselben 
als  Grosshändlerin  Wien,  aus  all^||rfHteigenem  Antriebe  und  Frei- 
herrndiploro  von  1822  ebenfalls  Jj^^^^Ben  als  Banquier  zu  Wien. 

MegerU  v.  Mühlfeld,  8.  108  u.  179  u.  ^V^HPp^^- 

Eskea,  Estken.   Altes,  ursprünguct  aus  Westphalen  stammendes 

Kneschke,  Deutsch.  AdeU-Lex.  III.  11 


—     162     — 

Adelsgeschlecht,  welches  früher  211  den  alten  preussischen  T. an  des- 
rittern,  später  zu  den  Patrieiern  in  Thorii  gehörte  und  dieGüterGrü- 
ben  und  Langendorf  besass. 

Frf>.  1».    UtUhitr,   T.  8,  209  ii.  III.  8.  24». 

Külcbfiii,  s.  Eislen,  S,  76. 

Eimatliij  ^uanit.  Ein  in  Mcklenbnrg  vorgekommenes  Adelsge- 
schleclit,  aus  welchem  Sprossen  seit  der  Mille  de«  18,  Jahrb.  in  der 
k.  preass.  Armee  standen.  Ivin  Major  v.  E,  wurde  1792  in  das  In- 
fant.-Rcgim.  V.  Mansteiix  versetzt,  nachdem  er  mehrere  Jalire  Adju- 
tant bei  der  westphälischen  Inspection  der  Infanterie  gewesen  war 
und  ein  Sohn  desselben  stand  als  Officier  im  Regimente  Fi ur fürst 
V.  Hessen  und  nahm  1812  den  Abschied. 

N.   Pr   AI.,   tl.  K,   Hr4,   -    /VA,   r.    LftUbur,   J.  8.  200. 

Espanart;  FrrihrrreD«  Reicbsfreiherrnstand,  Diplom  von  1701 
ftlr  Franz  Philipp  Espallart,  k.  k*  Rittmeister. 

Kspeliiigeroila«  Altes  AdelsgescUlecbt  der  ehemaligen  Grafschaft 
Dassel  im  jetzigen  Kgr.  Hannover.  Dasselbe  stammte  aus  dem  Ge- 
schlechte Bicme.  GosericJi,  einer  der  SObne  des  von  seinem  Riller- 
sitze Bockelnhagen,  8.  den  Artikel  Bockelnhagen,  Bd.  I.  S.  fiOl,  zu- 
geiiannler  Pencesslaus  Rieme,  baute  sich  zu  Espelingermla  an 
nannte  sich  nach  seinem  Sitze  undbehielt  das  Bockeinhagensche  Wap- 
pen; (in  Kcitb  zwei  silberne,  mit  der  Spitze  nieder-  und  auswärts 
gekehrte  Fiscbangelu)  bei.    Der  Stamm  ist  längst  erloschen. 

Lentr,  r>fts*tUcU«  ChToiiJk.   S.  172  u.  178.    —     Wßlß ,   vmitM.   ÜrkutHlt^nbuili  ,    8.  l'i.  — 

Espinaril  de  C<»t«gnCj  Ifrelherreii.  Altes,  elsagsisches  Ritterge- 
scblecht,  welches  der  Hitterschaft  im  Elsass  einverleibt  war.  Aus 
demselben  stammte  Benignus  Johann  Clandias  E.  de  C,  geb  1754^  k. 
bayer,  (iencralmajür  der  Artillerie^  Staat&rath  und  General-Director 
des  Staatsministerinms  der  Artillerie»  welcher  mit  dem  Sobne  seines 
verstorbenen  Bruders,  des  k.  bayer.  Generalmajors  Franz  Alexander 
E,  de  C. :  August  Alexander  Heinrich  E.  de  C,  k.  bayer.  Artillerie- 
Oberlientenant,  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern,  und  zwar  in 
der  C lasse  der  Freiherren^  eingetragen  wurde,  nachdem  der  Frei- 
berrastand  bis  in  das  5,  Glied  hinauf  urkundlich  nachgewiesen  wor- 
den war. 

».   Lang,  ?<up|>L  S.  AI  u.  A%    —    W.-B.  d,  Kgr.   Bftyern  ,    IT.   TS  u.   t,  Wölclterii,  Abtl.  2. 
-    r.   Hffntf,  Luyer.  Adel.  T«b.  »ti  tt.  8.  30. 

FiSseUfü.  Im  Kgr.  Preussen  anerkannter  und  erneuerter  Adels- 
stand. Diplom  vom  12.  März  1787  fUr  Friedrich  lleiuricb  Dietrich 
V.  Essellen,  k.  prcuss.  Justizrath  und  Herrn  auf  Krengeldanz  und 
Krewinkel  im  Cleveschen.  —  Derselbe  gehörte  zw  einem  westphäli- 
schen Adelsgeschlechte  und  von  seinen  und  den  Nachkommen  des 
k.  preuss.  Landrichters  nnd  Jastizraths  \\  Essellen  zu  Bochum  haben 
Mehrere  in  k.  preuss,  Staats-  und  Militairdiensten  gestanden. 

r.  HtmacJk,  1.  8.  .Hl.  —  N.  I  !  («  u.   146  m,  V.  S.  149.   —    frh.   r,   l^tt^- 

&«/",   r.  8.  W9.  —  W.-B.  tl,   Preii-  ■■  —  Ä'turjicA**,  IIT.  8.  133. 

Essen^  auch  freiherreii  und  4irak-ii,  (Stammwappen:  in  Silber  ein 


V 


I 


—     163     — 

Bchrftglinker,  schwarzer,  mit  drei  goldenen  Rauten  belegter  Balken). 
Altes,  ursprünglich  westphälisches  Adelsgeschlecht,  eines  Stammes 
und  Wappens  mit  den  v.  Düngein,  s.  Bd.  IL  S.  595  und  den  v.  Eickel, 
S.  63,  welches  am  Niederrhein  und  in  der  Niederländischen  Pfovinz 
Geldern  begütert  wurde,  zeitig  nach  Curland,  Liefland,  auf  die  Insel 
Oesel  und  nach  Schweden,  wo  dieselbe  den  Freiherrn-  und  Grafen- 
stand erlangte,  kam  und  im  17.  Jahrb.,  so« wie'  in  der  ersten  Hälfte 
des  18.  Jahrb.  im  Brandenburgiscben,  in  der  zweiten  Hälfte  des  18. 
Jahrh.  aber  in  Westpreussen  und  in  Pommern  angesessen  war.  — 
Friedrich  Wilhelm  v.  £.,  k.  preuss.  Oberst,  besass  nach  der  Mitte  des 
18.  Jahrh.  Gross- Yolz  im  Kr.  Rummehburg;  Peter  v.  £.  war  im  An- 
fange dieses  Jahrh.  k.  russ'.  General  der  Infanterie  und  Gouverneur  zu 
Petersburg  und  ein  k.  preuss.  Major  v.  £.  kommt  1815  als  Comman- 
dant  von  Memel  vor  und  starb  1818*. 

Brüffgtma^^^,  l.  9.  Uptst.  —  Hupet,  Materialien,  1788  S.  203.  —  v.  Firks,  Ursprung  dea 
Adel«  in  den  OsUeeprov.  8.  157.  —  N.  Pr.  A.-L.  ir.  S.  145:  ^  Frh.  ».  Udebur,  l.  8.  2Q9 
0.  ill.  0.  U9.  —  8i0bmaeh4r,  V.  35. 

'  Emtn,  MIe  «nd  Ritter.    (Schild  der  Länge  nach  getheilt :  rechts 

in  Gold  ein  rothes  Füllhorn  und  links  in  Silber  auf  grünem  Dreibügel 
ein  Weinstock).  Reichs* Ritterstand.  Diplom  vom  26.  März  1706 
fAr  Franz  E.,  k.  schwedischen  Hofgerichtsrath,  mit  dem  Prädicate  : 
Edler  von.  —  Derselbe,  aus  einer  angesehenen  Greifswalder  Familie 
stammend,  setzte  den  Stamm  fort  und  von  seinen  Nachkommen  be- 
sass der  Landschaftsrath  v.  Essen,  gest.  1834,  das  Gut  Nadrense  im 
Kr.  Ueckermünde. 

N.  Pr.  A.-  L.  II.  8.  145.  -  Frh.  v.  Ledebur,  1.  8.  209  u.  III.  8.  249.    , 

Esseiij  Esseniiis  v.  Essen  (in  Silber  ein  das  Feld  ganz  überziehen- 
des Kreuz).  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  30.  Dec.  1767  für  Au- 
gust Franz  Essenius,  knrsächs.  Legationsrath  und  am  k.  polnischen 
Hofe  accreditirten  Jlesidenten.  —  Die  Notification  dieser  Erhebung 
erfolgte  in  Kursachsen  28.  Juli  1768.  —  Der  Stamm  wurde  fortge- 
setzt und  das  Geschlecht  g^fiört  jetzt  zu  dem  Adel  der  freien  Stadt 
Frankfurt  a.  M. 

Handscliriftl.  Notizen.  —  v.  Htfner,  frankftirter  Adel. 

Esser.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1774  für  Chris- 
tian Esser,  k.  k.  Oberlieutenant  bei  dem  Infant.-Regim.  Gr.  v.  Deym. 

Megerle  9.  Mühlfeld,  Erg&ns..Bd.  S.  279. 

I  EssliBger.  Scblesisches  Adelsgeschlecht,  welc^^es  aus  der  ehe- 
maligen freien  Reichsstadt  Esslingen,  2V»  Stunde  von  Stuttgart, 
stammte.  Dasselbe  wurde  zuerst  im  österreichischen  Schlesien  begü- 
tert, später  aber  liesscn  sich  Zweige  auch  in  den  Fürstenthümern 
Breslau,  Schweidnitz  und  Münsterberg,  so  wie  auch  in  der  Standes- 
herrschaft Militsch  nieder  Im  Breslauischen,  wo  Lohe  schon  1558 
der  Familie  zustand,  wurde  Bohrau  im  Kr.  Strehlen  das  Stammhaus, 
nach  welchem  sich  das  Geschlecht  schrieb.  —  Nicolas  v.  Esslinger 
und  Bohrau  (Bohre)  war  1634  Hofmeister  zu  Militsch  und  mit  Bar- 
bara v.  Lüttwitz  vermählt.  Die  Familie  blühte  in  das  18.  Jahrh.  hin- 
ein und  besass  noch  1719  Ober-BOgendorf  im  Schweidnitzischen. 
Später  ist  der  Stamm  erloschen. 

Sinapiu»,  I.  8.  851  u.  II.  8.  614.  —  Gauhe,  II.  8.  264.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  145.  — 
Frh.  V.  Udebur,  I.  S.  209.  —  Siebmaeher,  I.  51 :  Die  Sssllnger,  Schlealaeh. 

11* 


—     164     — 

Esslingfr  ?.  Esslingen.  Erb]änd.-östcrr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1853  fttr  Jacob  Esslinger,  k.  k.  Artillerie-Hauptmann,  mit  dem  Prä- 
dicate:  v.  Esslingen. 

AugRb.  alltc.  Zeit.  1853. 

Essmeister.  Ein  in  Nioderösterreich  nur  von  1473 — 1513  vorge- 
kommenes Adelsgeschlecht. 

Wi$.if/rUl,  11.  S.  432.  ^ 

«  l^terhÄiy-Cialantlia^  (Irafeii  und  Krsten.  Reichsgrafen-  und  Für- 
stei>stand.  Grafendiplom  vom  10.  Aug.  1626  für  Niclas  E.,  Freih. 
v.  G.,  vom  17.  Nov.  1683  für  Johann  (III.)  E.,  k.  k.  Kämm.,  Gene- 
ral etc.  für  sich,  seine  Nachkommen  und  seine  Agnaten  und  Für- 
stendiplom vom  7.  Dec.  1687  für  Paul  (IV.)  Gr.  E,  —  Schloss  und 
Herrschaft  Galantha  im  Pressburger  Comitate,  von  welcher  Besit« 
zung  die  Familie  das  Prädicat  führt,  kamen  1421  in  dieselbe  und 
10.  Aug^  1G26  erlangte  das  Geschlecht,  in  Folge  des  Besitzes  der 
Herrschaft  Forchtenstein,  den  Titel :  Erbgrafen  zu  Forchtenstein.  — 
Eins  der  ältesten,  durch  viele  seiner  Sprossen  berühmtesten  und 
durch  grossen  Güterbesitz  vornehmsten,  edlen  Geschlechter  Ungarns, 
als  dessen  Stammvater  Paul  Estoras  genannt  wird.  Derselbe,  der 
Sage  nach  ein  Sohn  des  Heerführers  der  Hunnen  Enrs  oder  Eörs, 
wurde  969  getauft  und  erhielt  den  Namen  Paul,  behielt  aber  mit  sei- 
nen Nachkommen  den  Namen  Estoras  bei.  Die  Gemahlin  desselben 
soll  die  Tochter  des  ungarischen  Fürsten  Aba  III.,  Serena,  gewesen 
sein,  welche  in  der  Taufe  Christine  genannt  wurde.  —  Die  genealo- 
gischen Verhältnisse  der  Familie  sind  von  einem  Nachkommen  Pauls, 
Ludwig  Estoras,-'an,  welcher,  Feldherr  des  Königs  Salomon  I.  in  Un- 
garn, um  1070  vor  dem  jetzigen  Belgrad  blieb,  bekannt  und  finden 
sich  nach  den  besten,  unten  angegebenen  Quellen  aus  dem  18.  Jahrb. 
wohl  am  übersichtlichsten  und  kürzesten  in  den  deutschen  Grafen - 
häusern  der  Gegenwart  zusammengestellt,  auf  welche  hier  verwiesen 
wird.  Ludwig's  zweiter  Sohn,  Michael  Estoras,  rettete  dem  König 
Ladislaus,  dim  Heiligen,  als  Oberst  der  königlichen  Leibwache  in  ei- 
ner Schlacht  mit  den  Cumanen  um  1090  das  Leben  und  erhielt  als 
Belohnung  1095  zuerst  das  Wappen,  welches  die  Familie  noch  führt: 
in  Blau  einen  rechtsgekehrten,  gekrönten,  goldenen,  in  der  rechten 
Pranke  einen  Säbel  emporhaltenden  Greif.  Dieses  Wappen  wurde 
später,  1225,  durch  Königl.  Diplom  für  Matthias  Estoras  dadurch  ver- 
mehrt, dass  der  Greif  in  die  linke  Pranke  drei  Rosen  erhielt  und  auf 
einer  goldenen,  königlichen  Krone  zu  stehen  kam.  Von  den  Nach- 
kommen desselben  erhielt  Nicolaus  I.  v.  Estoras  1421  die  obenge- 
nannte Herrschaft  Galantha  und  von  Nicolaus  L  in  der  7.  Generation 
stifteten  die  drei  Gebrüder  Daniel  I.,  Paul  III.  und  Nicolaus  H.,  — 
Söhne  des  1595  verstorbenen  Franz  IV.,  welcher  zuerst  mit  dem  Na- 
men Esterhäzy  vorkommt,  früher  sich  aber  Estoras  Baro  de  Galan- 
tha schrieb,  —  drei  Linien:  die  ältere  oder  erste  Hauptlinie  zu  Czess- 
nek,  die  mittlere  oder  zweite  zu  Zolyom  oder  Altsohl  und  die  jüngere 
oder  dritte,  spftter  fürstliche,  zu  Frakno  oder  Forchtenstein  und  die 
aus  dieser  hervorgegangene  gräfliche  Nebenlinie  zu  Papa.    Die  Ein- 


—     166     — 

theilang  in  diese  drei  Hauptlinien,  welche  sämmtlich  fortblühten,  bat 
bis  aaf  die  neuere  Zeit  bestanden,  in  weicher  dieselbe  etwas  verändert 
worden  ist  Man  theilt  nämlich  jetzt  den  Stamm  EsterhÄzy-Galantha 
in  vier  Häuser. ein:  in  das  Haus  Forchtensteih,  Hallewyl,  Altsohl  und 
Czessnek:  Das  Hans  Forchtenstein  zerfällt  in  zwei  Linien,  die  ältere, 
forstliche,  und  die  jüngere,  gräfliche,  welche  Letztere  aus  einem  äl- 
teren und  jüngeren  Zweiga  besieht.  Die  Häuser  Hallewyl  und  Altsohl 
haben  .keine  Unterabtheilungen,  das  Haus  Czessnek  aber  hat  sich  in 
eine  ältere  and  jüngere  Linie  geschieden.  —  Der  reiche  Güterbesitz, 
in  welchen  der  Stamm  im  Laufe  der  Zeit  gekommen  ist,  kann  hier 
nicht  vollständig  angegeben  werden :  es  genüge  von  demselben  anzu- 
ftlhren:  in  Ungarn  die  Herrschaften  Gs&kvar,  Dotis,  Gesztes,  Papa, 
Ugod,  Devecserund  Mezzölak;  die  Herrschaft  Tallos;  die  Herrschaf- 
ten Landschütz  und  Wartberg  und  Frankno;  die  Herrschaft  Gro- 
deck  etc.  in  Russland:  die  Herrsch.  Därda  und  Gattendorf;  die 
Herrsch.  Z^lez,  Megyer  und  Yisk;  die  Herrsch.  Szombathhely  und 
Czessnek  im  Yessprimer  Comitate,  Säfrod  im  Stuhlweidsenburger  und 
Bressing  im  Oedenburger  ('omitate;  in  Siebenbürgen:  die  Herrsch. 
Gyalu,  Obräzso,  M6ts;  die  Güter  Ikl6d,.Szt&na,  Zamosfalva  und 
Abasfalva;  in  Niederösterreich  die  Herrsch.  Schwarzenbach  und  Pot- 
tenstein;  in  Bayern  die.  gefürstete  Grafschaft  Edelstetten;  in  Baden 
äi6  Herrsch.  Gailingen  etc.  etc.  —  Wie  über  die  fortlaufenden  Stamm- 
reihen der  sämmtlichen  Linien  des  Hauses  Esterhdzy  v.  Galdntha  und 
Aber  die  genealogischen  Verhältnisse  derselben  bis  1854  nach  dem 
oben  Mitgetheilten  die  deutschen  GVafenhäuser  im  Falle  des  Bedarfs 
die  genauesten  Nachweise  ergeben,  so  ist  hinsichtlich  des  neuesten 
Personalbestandes  des  so  gliederreichen  Stammes  auf  die  letzten  Jahr- 
gänge des  Gothaischen  genealogischen  Taschenbuchs  und  des  genea- 
logischen Taschenbuchs  der  gräflichen  Häi^ser  zu  verweisen  und  es 
kann  hier  nnr  auf  die  jetzigen  Häupter  der  Familien  und  auf  diejeni- 
gen Sprossen  der  Familie  Rücksicht  genommen  werden,  welche  für 
die  spätere  Geschichte  des  Stammes  von  besonderer  Bedeutung  wer- 
den können.  Es  mögen  daher  nachstehende  Angaben  hinreichen: 
Haus  Forchtenstein  Aeltere,  fürstliche  Linie:  Paul  Anton  Fürst 
E-terhazy  v.  Galäntha,  geb.  1786,  gefürsteter  Graf  zu.Edelstetten, 
Herr  zu  Forchtenstein,  k.  k.  Kämm,  und  w.  Geh.  Rath,  folgte  seinem 
Vater,  dem  Fürsten  Nicolaus,  1833,  verm.  1812  mit  Prinzessin  The- 
rese  zu  Thurn  und  Taxis,  geb.  1794,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei 
Töchtern,  ein  Sohn  entspross:  Prinz  Nicolaus,  geb.  1817,  k.  k.Kämm. 
und  Rittm.  in  d.  A.,  verm.  1842  mit  Lady  Sarah  Frederica  Caroline, 
des  George  Child  VilliersEarl  of  Jersey  Tochter,  gest.  1853,  aus  wel- 
cher Ehe  eine  Tochter  und  3rei  Söhne  stammen,  die. Prinzen:  Paul, 
geb.  1843,  Rudolph,  geb.  1844  und  Nicolaus,  geb.  1851.  —  Jüngere 
Linie.  Aelterer  Zweig:  Nicolaus  Graf  v.  EsterhÄzy,  Freih.  zu  Ga- 
läntha, Erbgraf  zu  Forchtenstein,  geb.  1804,  Sohn  des  1856  verstor- 
beneu Grafen  Nicoiaus,  k.  k.  Kämm,  und  w.  Geh.  Rath,  Herr  zu  Cs4k- 
var,  Dotis,  Gesztes,  Papa,  Ugod,  D^vecser  und  Mezzölak,  verm.  18Ö9 
mit  der  Erbtochter  des  letzten  Grafen  Maximilian  v.  Plettenberg-Wit- 


—     166     — 

tem  zu  Mietingen,  Maria  Grf.  zu  Plettenberg-Mietingen,  geb.  1809, 
Besitzerin  der  plettunbergschen  Güter,  aus  welcher  Ehe,  nach  deren 
Vollziehung  Graf  Nicolaus  den  Namen  Esterb&zy-Plettenberg  annahm, 
drei  Söhne  entsprossten,  de  Grafen  Paul,  geb.  1834,  Maximilian,  geb. 
1837  und  Nicolaus,  geb.  1839.  — Jüngerer  Zweig:  Gr.  Michael,  geb. 
1794,  Herr  der  Herrschaft  Tallos,  k.  k.  Kämm.,  verm.  1817  mit  So- 
phie Freiin  op  dem  Hamroe,. genannt  v.'  Schopping,  verw.  Grf.  v.  Fünf- 
kirchen, gest.  1844.  —  Von  den  beiden  Brüdern  des  Grafen  Michael, 
dem  Grafen  Joseph,  gest.  1847  und  dem  Grafen  Carl  hat  Letzterer 
den  Mannsstamm  fortgesetzt.  Derselbe,  gest.  1856,  Herr  zu  Frakno, 
k.  k.  Kämm.  u.  w.  Geh.  Rath,  gewesener  .Obergespan  des  raaber  Co- 
mitats,  vermählte  sich  1820  mit  Antonie  Freiin  v.Per^nyi,  gest.  1847 
und  aus  dieser  Ehe  stammen  drei  Söhne,  die  Grafen  Anton,  Franz  und 
Ernst.  Graf  Anton,  geb.  1820,  Herr  zu  Hodj  im  pressburger  Comi- 
täte,  k.  k.  Kämmerer,  vermählte  sich  1 84Ö  mit  Vera  Fürstin  v.  Trou- 
betzkoi,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne  stammen,  Michael,  geb.  1853 
und  Franz,  geb.  1856;  Graf  Franz,  geb.  1823,  ist  k.  k.  Major  in  d. 
A.  und  Graf  Ernst,  geb.  1826,  vermählte  sich  1854  pait  Euphemie 
V.  Tengoborsky.  —  Haus  Hallewyl:.  Graf  Valentin,  geh  1814,  Sohn 
des  1838  verstorbenen  Grafen  Valentin  aus  der  Ehe  mit  Anna  Grf. 
Weissenwolff,  k.  k.  Kämm.  u.  Geh.  Bath,  a.  (s  Gesandter  u.  bevoUm. 
Minister  am  k.  russ.  Hofe.  Ein  Bruder  seines  Vaters,  Graf  Ladis- 
laus,  geb.  1797,  k,  k.  Kämm.,  ist  Herr  der  Herrschaft  Grodeck  etc. 
in  Russland.  —  Haus  Altsohl:  Graf  Casimir,  geb.  1803,  Sohn  des 
1829  verstorbenen  Grafen  Johann  Nepomuk'  Casimir,  Herr  auf  Zölyom 
und  Dobronyiva,  k.  k.  Kämm.,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Leopoldine 
Grf.  Sz&päry^  gest.  1838  und  in  zweiter  mit  Aspasia  Freiin  v.  Mont- 
val,  geb.  1804.  Aus  der  ersten  Ehe  entsprossten  drei  Töchter,  aus 
der  zweiten  aber  eine  Tochter  und  ein  Sohn,  Graf  Daniel,  geb.  1843. 
—  Haus  Czessnek:  Aeltere  Linie  :^  Graf  Aloys,  geb.  1780,  Sohn  des 
1840  verstorbenen  Grafen  Johann  Nepomuk  aus  der  Ehe  mit  Agnes 
Grf.  V.  Qan£fy,  k.  k.  Kämm,  und  Oberstlieut.  in  d.  A.,  verm.  1818  mit 
Johanna  Grf.  v.  Batthy&ny,  geb.  1797.  Die  vier  Brüder  desselben 
waren  und  sind:  Graf  Geor^,  geb.  1781,  k.  k.  Kämm.,  Geh.  Rath  und 
Ober-Stabelmeister,  verm.  1808  mit  Caroline  Grf.  v.  Praschma,  gest. 
1846;  —  Graf  Michael,  geb.  1783,  verm.  1817  nnit  Antonia  Freiin 
V.  Schröflfl-Mannsberg;  —  Graf  Dionys,  geb.  1788,  verm.  1824  mit 
Caecilie  Grf.  v.  Haller;  —  und  Graf  Ladislaus;  geb.  1790,  k.  k.  Kämm, 
und  Hofrath  bei  der  vormal.  siebenbürgischen  Hufcanzlei.  Die  Gra- 
fen Georg,  Michael  und  Dionys  haben  den  Stamm  fortgesetzt.  Vom 
Grafen  Georg  entsprossten  zwei  Söhne :  Graf  Georg,  gest.  1856,  k.  k. 
Kämm.,  Geh.  Rath,  a.  o.  Gesandter  u.  bevollm.  Minister  ain  k.  preu^s. 
Hofe,  verm.  mit  Luise,  des  Herzogs  Anna  Ludwig  Ferdinand  v.  Ro- 
han-Chabot  Tochter,  geb.  1824,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töch- 
tern, ein  Sohn,  Graf  Georg,  geb.  1848,  stammt  und  Graf  Carl,  geb. 
1820,  k.  k.  Kämm.  Vom  Grafen  Michael  stammen  vier  Töchter  und 
drei  Söhne,  die  Grafen:  Stephan,  geb.  1822,  Anton,  geb.  1825  und 
Franz,  geb.  1829  und  vom  Grafen  Dionys  eine  Tochter  und  drei  Söhne, 


— .   167     — 

die  Grafen  Johann,  geb.  1825,  Michael,  geb.  1826  nnd  Kolomann, 
geb.  1831,  verm.  mit  Pauline  Grf.  Bethlen  v.  Bethlen,  geb.  1834.  — 
Jftngere  Linie:  Graf  Joseph,  geb.  1799,  Sohn  des  Grafen  Joseph, 
Tormahlt  1823  mit  Rosalie  Freiin  y.  Barthodiosky ,  ans  welcher 
Ehe  ein  Sohn,  Graf  Geiza,  geb.  1834,  stammt.  Die  vier  Söhne  seines 
'Vaters-Bruders,  des  Grafen  Emmerich,  gest.  1838,  sind  die  Grafen:^ 
Paul,  geb.  1804,  k.  k.  Rittm.  in  d.  A.,  verm.  mit  Antonie  Grf.  Yiczay,' 
geb.  1812;  Emmerich,  geb.  1808,  k.  k.  Rittm.  in  d.  A.;  Alexander, 
geb.  1810,  k.  k.  Kämm,  und  Oberst  ad  honores  in  Pension  und  Graf 
Ladislaus,  geb.  1812,  k.  k.  K&mmerer  u.  Rittm.  in  d.  A.,  verm.  mit 
Elisabeth  Freiin  v.  Orözy,  geb.  1822.  Von  diesen  vier  Brüdern  ha- 
ben die  Grafen  Paul  und  Ladislaus  Nachkommenschaft. 

Imkof^  Not.  Proe.  Germ.  Lib.  V.  c.  24  S.  276.  —  Trophaenm    nobiliii.  et  antiquiss.   Do- 
mos  Estoruianae,  Vieniiae  HOO.  -    Illustres  Bsterbasiaaae   Gentis  beroes,   Tyrnaviae.  1727. 

—  ZtdltTy  VIII.  8.  11187.  —  leupold,  1.  6.  985-325.  mit  Diplomen  oud  AbneiitafcJ.  —  Wia*-- 
friU,  II.  S.  432—464,  mit  3  Ahnentafeln.  —  Jaeobiy  1800,  I.  S.  521-523  o.  II.  S.  200  o.  201. 

—  9.  Lang,  S.  2—4.  —  Megerle  9.  MühlUld,  6.  4  u.  5  n.  ErgÜos.-Bd,  8.  8  —  Schmui»,  I. 
8.  334—337.  —  Allg.  gcneal.  u.  SUats-Handb.  64-.  Jabrg.  1824.  I.  8.  274>279.  —  Dovtsche 
Gnfeah.  d.  Gcgenw.  III,  8  104  112.  —  Frh.  9.  Ledtbur,  lll.  8.  249.  —  Gothaisches  ge-- 
«•ml.  Taschenb.  1859  8.  122  u.  123:  unter  Berufung  auf  1836,  8.  99.  und  1848,  8.  124.  —  Ge- 
aeal.  Tasehenb.  d.'gr&A*  Häuser,  1859  8.  247—253.  —  Siebmacher,  V.  5.  —  Suppl.  la  Slebm. 
W..B.  I.  31,  VIII.  1  u.  XII.  20.  —  r«rfl/,  II.  113.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  I.  3  «.  v.  WÖI- 
ekcra,  Abth.  1.  —  W.-B.  d.  osterr.  Monarch.  Bd.  I.—  Mfrtly  Bd.  I.  —».Befntr^  hoher  Adel, 
Firsten  B.  v.  G.  nnd  krainer  Adel,  8.  27.  —  lllusti.  deutsehe  Adelsrolle,  1.  Tab.  %  Nr.  7  u. 
8.  20—22. 

•  Esfeno^  (Srafea.   Altes,  französisches  Grafengeschlechti  aus  wel- 

chem 1789,  bei  dem  Ausbruche  der  Revolution,  Glieder  naeh  Preus- 
'sen  kamen.    Einer  derselben  wurde  1798  k  preuss.  Kammerherr. 

*  N.  Pr.  A.-L.  II.  S.  146. 

Ettken^  s.  Esken,  S.  161. 
\         Esttc^,  FEstocq,  auch  trafen.    Reichs-Grafenstand.   Diplom  vom 
7.  April  1744  für  Johann  Hermann  v.L'Estocq,  k.  russ.Geh.Rath  etc. 

—  Französisches,  aus  der  Picardie  und  Champagne  stamiiiendes  Ge- 
schlecht, dessen  protestantische  Linie  nach  Aufhebung  desEdicts  von 
Nantes  sich  nach  England,  Schottland  und  später  nach  Deutschland, 
namentlich  nach  Hannover,  begab.  Die  Familie  wurde  zuerst  durch 
das  bewegte  Leben  des  oben  genannten  Grafen  Johann  Hermann,  geb. 
1692  zu  Celle,  bekannt,  welcher  ohne  Nachkommen  7.  Sept.  1767  zu 
Petersburg  starb.  —  Mehrere  Sprossen  des  Stammes  kamen  in  Preus-  . 
seu  zu  hohen  Ehrenstcllen  und  zu  denselben  gehören  namentlich  An- 
ton Wilhelm  und  Ludwig  Heinrich,  v.  L'E.  Ersterer,  geb.  1738  zu 
Celle,  der  Sohn  des  in  demselben  Jahre  als  Oberstlieutenant  in  die  k. 
preuss.  Armee  eingetretenen,  aber  bald  verstorbenen  v.  L'E.  aus  der 
Ehe  mit  einer  v.  Grabow,  wurde  von  einem  Oheime,  welcher  k.  preuss. 
Kriegsrath  undCanzler  der  Universität  Königsberg  war,  erzogen,  trat 
in  die  Armee  1758  ein,  stieg  von  Stufe  zu  Stufe,  nahm  als  General 
der  Cavallerie  und  Gouverneur  von  Breslau  1814  seinen  Abschied 
und  starb  1815.  Unter  den  Augen  des  Königs  Friedrich  II.  in  Zie- 
tben's  Schule  gebildet,  wurde  er  einer  der  ausgezeichnetsten  Führer 
der  Reiterei  und  zeichnete  sich  in  vielen  Schlachten,  besonders  aber 
bei  Eylau  aus,  wo  er  namentlich  zum  Ausschlage  der  Schlacht  bei- 
trug. Aus  seiner  Ehe  mit  einer  v.  Koppelow,  welche  als  Wittwe  Ober- 
hofmeisterin der  Prinzessin  Wilhelm  wurde,  entspross  ein  Sohn,  wel- 


—      168     — 

eher  als  k.  preuss.  Major  aus  dem  activen  Dienste  trat  und  Hofmar- 
achall  des  Grossherzogs  von  Meklenburg-Strelitz  wurde,  später  aber 
diese  Stellung  aufgab  und  sich  in  derOberlausUz  mit  Ebersbach,  Gir- 
bigsdorf,  Kiessingswalde  und  Ober-Neundorf  bei  Görlitz  ankaufte.  — 
Ludwig  Heinrich  v.  L'K.,  8.  oben,  ein  Neffe  des  Generals  Anton  Wil- 
h^m  V.  L'E.,  trat  1*815  als  k.  preuss.  Generafraajor  aus  der  Armee, 
war  dann  Ministerresident  mehrerer  deutschen  Rundesfürsten  am  k. 
preuss..  Hofe  und  starb  1837.  Ein  Sohn  desselben,  Ernst  v.  L'E.  war 
am  diese  Zeit  k.  preuss.  Regierungsrath  in  Merseburg. 

N.  Pr.  A.-L.  11.  S.  146  u.  147.  —  Diplom.  Jahrb.  f.  d.  preii««.  Staat,  1841.  2.  Abth.  8.  71f. 
—  Frk.  V.  Ledebur,  I.  8.  209  u.  111.  8.  249.  —  Schlesisches  W.-B.  Nr.  202. 

•  EsterfT  (in  Roth  eine  schrägrechts  gelegte,  doppelte,  silberne  Li- 

lie). Altes,  braunschweigisches,  urkundlich  schon  1239,  1247,  1251 
und  1281  vorkommendes  Adelsgeschlecht,  nach  Pfeffing.er,  wofür  al- 
lerdings das  Wappen  spricht,  eines  Stammes  mit  der  Familie  v.  ^Schack,  . 
8.  den  betreffenden  Artikel.  Die  Familie  v.  Schack  besass  nämlich 
das  Gut  Estorff  (Estorp)  im  Braunschweigischen,  nach  «welchem  sich, 
laut  Urkunden  von  1200  und  1342,  Glieder  dieses  Geschlechts  nann- 
ten. —  Mangold  v.  E.  wird  1281  als  Burgherr  zu  Jiüneburg,  und  Con- 
rad V.  E.  mit  der  gleichen  Wtirde  1307  aufgeführt;  Ludolph  v.  E. 
war  1448  Dompröpst  zu  Halberstadt'und  ein  anderer  Ludolph  v.  E. 
1507  hers.brannschw.  idneb.  Geh.  Rath,  Grossvogt  zu  Celle  und  Haupt- 
mann zu  Winsen;  Emerentia  Cathariiia  v.  E.  stand  von  1642 — 1667' , 
und  Dorothea  Emerentia  v.  E.  von  1-722  —  1731  dem  Stifte  Ebsdorf 
als  Aebtissin  vor;  Ludolph  Otto  v.  E.  starb  1691  als  Abt  zu  St.  Mi- 
chaelis in  Lüneburg  und  erster  Landschafts-Director  und  Dietrich 
Hartwig  1700  als  Dompropst  und. Senior  zu  Havelberg,  kurbrandenb. 
Kriegs-Oommissar  und  Director  des  Priegnitzschen  Kreises;  Otto 
V.  E.  war  1729  k.  grossbrit.  Hofrichter  zu  Celle  und  Landrath  etc. 
etc.  —  Die  Familie,  deren  ältester  lüneburgischer  Lehnbrief  von 
1487  ist  und  welche  1533  das  von  denen  v.  Hitzacker  1292  erkaufte 
Gut  Veersen  freiwillig  dem  Landesherrn  zu  Lehn  auftrug,  hat  fort- 
jseblüht  und  gehört  jetzt  im  Kgr.  Hannover  durch  Besitz  der  Güter  . 
Barnstedt,  Veersen,  Teiendorf  und  zweier  Güter,  wie  in  Netze,  so 
auch  in  Bleckede  zu  dem  ritterschaftlichen  Adel  der  Lüneburgiscben 
Landschaft.  Sprossen  desselben  haben  mehrfach  in  der  k.  hannov. 
und*  k.  preuss.  Armee  gestanden.  Neuerlich  ist  die  Familie  auch  in 
Westpreussen,  Posen  und  Franken  begütert  worden. 

J.  Burmeixter,  Genealogia  familiae  Estorfioritm.  Hamburgi,  1616,  fol.  —  Pfe/fingery  I. 
S.  4.13—442.  —  Gauhe,  I.  8.  508  u.  509.  —  Schmidt,  Beitrüge  zur  Geschichte  des  Adels,  1. 
8.  182  u.  1^3  u.  U.  8.  809.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  149.  —  Frh.  v.  d.  Kn^aebtck,  8.  126.  — 
Frh.  9.  Ledcbur,  I.  8.  209.  -  Siebmacher,  I.  184.  —  Köhler,  Abhaudl.  vom  silbernen,  1516 
tu  Alt-Oettiiig  ▼erlobten  Schiffe.  Tab  1  Nr.  4  nnd  8.  24.  —  v.  Meding,  1.  8.  149  u.  150.  — 
W.-B.  d.  Kgr.  Hannover,  C.  8  u.  8.  3.  —  Kneschk«^  II.  8.  140-142.' 

EstorlT;  Est«rp  (in  Grün  ein  oben  und  unten  abgehauener,  schräg- 
rechts liegender  und  an  jeder  Seite  zweimal  geasteter  silberner  Baum- 
stamm). Altes,  bremensches,  zum  Adel  im  Kedinger  Lande  gehören- 
des Geschlecht,  welches  in  der  ersten. Hälfte  des  18.  Jahrb.  erloschen 
sein  soll  und  welches,  wie  schon  die  Wappen  ergeben,  mit  der  im  vor- 


—     169     ~ 

stehenden  Artikel  besprochenen  lünebnrgischen  Familie  dieses  Na- 
mens in  keiner  Staromverwandtscbaft  gestanden  bat. 

Mu<hard,  8.  229.  -  Gauht,  T.  8.  .'.OS.  —   Frh.  v,  Krohne,  l.  8.  284  u.  285.  —  p.  Mfeding, 
r.   8.   160.  -  8upi>l.  XU  Sioüin.  W  -B.  V.    16.  . 

EtoehfeM,  s.  Brandbuber  v.  Etscbfeld,  Bd.  II.  S.  17. 

Ettenberg^  s.  Biermann  v.  Ettenberg,  Bd.  I.  S.  426. 

Ettenreich^  Ritter.  (Scbild  geviert:  1  und  4  in  Gold  der  kaiser- 
liche Reicbsadier  und  2  und  3  in  Roth  zwei  verschlungene  Hände  und 
Ober  denselben  eine  Bürgerkrone).  Erblftnd.-österr.  Ritterstand.  Di- 
plom von  1853  für  Georg  Ettenreicb,  Btlrger  in  Wien,  in  Anbetracht 
der  mntbigeu  Bcibülfe  zur  Abwehr  des  am  18.  Febr.  1853  gewagten 
meuchlerischen  Attentates  auf  Sr.  Maj.  des  K.  Franz  Joseph  1.  von 
Oesterreich  geheiligte  Person. 

Ban<Uebnm.  Notis. 

Ettenreicher  ?.  Ettenreich.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1755^  ftir  Heinrich  Ettenreicher,  Tuchhändlfe'r,  wegen  Monturs- 
Tflcher-Lieferung,  mit  dem  Prädicate:  v.  Ettenreich. 

Megerte  v.  Mühtfeldy  8.  179. 

Ettinghansen^  auch  RUter.  Erbländ.-österr.  Adels-  und  Ritter- 
stand. Adelsdiplom  von  1812  ftlr  Constantin  Ettinghausen,  k.  k.  Ge- 
neral-Feldwachtmeister und  Ritterstands-Diplom  von  1857  für  A. 
Y.  Ettinghansen,  k.  k.  Regiernngsrath  und  Professor  an  der  Universi- 
tät zu  Wien. 

Megtrl«   v.  Mühlfeld,  Erg&Dz.-Bd.  8.  279.  —  Augsb.  aUg.  Zeit.,  1857. 

Ettinghaasen ^  iettinghaascn ^  s.  Brunnen,  zum  Brunnen, 
Bd.  II.  S.  108. 

Ettnanasderf.  Altes^  meissensches,  erloschenes  Adelsgeschlecht, 
welchea^wie  Gauhe  angiebt,  ganz  verschieden  von  den  meissenschen 
Familien  v.  Erdmannsdorf  und  Erckmannsdorf  war.  —  Herte  and 
Heinrich  v.  E.  waren  1476  im  Comitate  des  Herzogs  Albrecht  zu  Sach- 
sen auf  der  Reise  nach  Palästina,  wie  Müller,  Annal.  saxonic.  S.  42 
erzählt,  und  Asmns  v.  Ettmannsdorf  besass  noch  nach  Gauhe  um  die 
Mitte  des  16.  Jahrb.  die  Rittergüter  Gross-Städteln,  Keschwitz  und 
Gossa  im  Meissenschen.  —  Knauth  erwähnt  die  Familie  nicht  und 
Gross-  und  Klein-Städteln  und  Gaschwitz  (ein  Dorf  Keschwitz  in  Sach- 
sen ist  nicht  bekannt)  waren  einst  in  der  Hand  der  Familie  v.  Erd- 
mannsdorff.  So  könnte  denn  Gauhe  wohl  geirrt  und  die  von  ihm  An- 
geführten zu  letzterer  Familie  gehört  haben. 

Gauh€y  II.  8.  262. 

EUnayer  ?.  Adelsbarg,  auch  Ritter.  Erbländ.-österr.  Adels-  und 
Ritterstand.  Adelsdiplom  von  1812  für  Anton  Ettmayer,  Buchhalter 
derGalizischen  Provinzial-Staatsbuchhaltung,  wegen  50jähriger  Dienst- 
leistung, mit  dem -Prädicate-;  v.  Adelsburg  und  Ritterstaudsdiplom 
von  1822  für  denselben  als  jubilirten  Galizischen  Provinzial- Staats- 
buchhalter. Der  Stamtii  wurde  fortgesezt  und  Andreas  E.  Ritter  v.  A. 
war  1835  k.  k.  Kreishauptmann  zu  Tarnow  in  Galizien. 

MegerU  v.    Mühl/gld,  8.  179  u.  Krgini.-Bd.  8.  137.         -  ,  .  ' 

Ettecr  and  Elterite^  RittoA  BiVhaffscher  lUtterstaud.   Diplom  von 


—    .170     — 

1708  für  Johann  Christoph  Ettner,  ){.  k.  Rath,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Ettner  und  Eiteritz. 

MegerU  9.  Mühlfeld,  Krgäuz.-Bd.  6.  137. 

Etsbach^  Etibaeh  ▼«  Buckenbarg.  Niederrheinisches  Adelsge- 
schlecht, welches  schon  1440  Dtickenburg  im  jetzigen  Kreise  Opla- 
den  besass  und  im  16 — 18.  Jahrh.  auch  aridere  Güter  ami^iederrhein 
inne  hatte.  Im  Anfange  der  ersten  Hälfte  des  17.  Jahrh.  stand  der 
Familie  im  Bentheim'schen  das  Gut  Langen  zu,  welches  noch  1780 
Eigenthum  derselben  war.    Spätere  Besitzungen  sind  nicht  bekannt. 

V.  Haustein,    I.  8.  398  u.  d.  430.   —   Fahne,  I.  8.  96  u.  Tl.  S.  39.    —    Frh.  v.  LedeOur, 
I.  209. 

Etxd^rf^  Eitwt,  auch  Freiherren  und  firafea.  (Stammwappen: 
in  Silber  ein  mit  den  Hinterläufen  auf  einem  grünen  Dreihügel  ste- 
hender, mit  den  Vorderfüssen  springender,  rother  Hirsch).  Reichs- 
freiherrnstand.  Diplom  vom  17.  Juli  1684,  nach  anderen  Angaben 
vom  23.  Juli  1682,  für  Georg  Carl  v.  E.,  Vicedom  und  Landschafts- 
Präsidenten,  und  Reichsgrafenstand:  Diplom  im  Kurpfälzischen 
Reichs- Vicariate  vom  19.  Aug.  1790  nachv.  Lang  für  Ludwig  Adam 
Freih.  v.  E.,  Domherrn  zu  Freising  und  Regensburg  etc.  mit  seinen 
zwei  Hrüdern,  Johann  Nepomuk,  kurpfälz.  Geh.  Regier. -Rathe  zu 
Landshut  und  Pfleger  zu  Kirchberg  und  Gottlieb,  Vicedom  zu  Ellwan- 
gen. Dagegen  nehmen  Andere  an,  dass  der  Letztere  dieser  Brüder 
Franz  Xaver  geheissen  habe,  kurpfälz.  Kämm.,  Geh.  Rath,  Vicedom 
und  Landschafts-Präsident  gewesen  sei  und  dass  von  ihm  die  jetzigen 
Sprossen  der  gräflichen  Linie  abstammten.  —  Die  Familie  v.  Etzdorif 
ist  ein  altes,  thüringisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleichnamigen 
Stammhause  im  Amte  Eisenberg- des  Herzogthums Sachsen-Altenburg 
—  Heinrich  Ezelsdorf,  Ritter,  kommt  urkundlich  als  Zeujjt  bereits 
1270  vor  und  1274  überliess  derselbe  seine  beiden fiöfe  inEisenberg 
dem  Landgrafen  Albrecht  in  Thüringen,  welcher  diese  Höfe  dem  Klos- 
ter zu  Eisenberg  schenken  wollte.  Balthasar  v.  E.  lebte  um  1496 
und  die  Brüder,  Hans  Heinrich  und  Melchior  v.  E.  besassen  1547 
die  Güter  Behmen  im  Weimarschen  und  Herrschdorf  im  Meiningen- 
schen.  Die  Söhne  der  Letzteren,  Joachim  und  Wilibald,  schlössen 
ihrer  Besitzungen  wegen  1575  einen  Vertrag;  Heinrich  v.  E.  warum 
diese  Zeit  hbrz.  sächs.  Coburg.  Rath  und  Rentmeister;  Friedrich  1588 
Hauptmann  zu  Jena  und  Christoph  in  demselben  Jahre  Amtmaun  zu 
Römhild.  Hans  Wilhelm  v.  E.  starb  1640  als  Gräfl.  Stolbergscher 
Haus-  und  Forstmeister  und  Hans  Friedrich  und  Heinrich  v.  E.  hat- 
ten noch  1670  mehrere  Güter  im  AUenburgischen  inne.  Um  diese 
Zeit  war  Georg  Friedrich  v.  E.  h.  sachs.  gothaischer  Obersteuerein- 
nehmer und  Oberkriegscommissar.  Von  der  zahlreichen  Nachkom- 
menschaft desselben  kam  ein  Sprosse  nach  Bayern,  wo  als  erstes 
Glied  der  Familie  Johann  Georg  V.  E.,  verm.  mit  Anna  v.  Weise,  genannt 
wird.  —  Ausser  den  Besitzungen  in  den  thüringisehen  Landen  wurde 
das  Geschlecht  auch  in  Franken  ansässig  und  gehörte  zu  der  reichs- 
freien  Ritterschaft  des  Cantona  Ottenwald.  In  Bayern  kam  zuerst 
das  Gut  Weyhenatephan  in  die  Band  desselben  und  nach  diesem  Gute 


—      171      — 

sehrieb  sich  aach  die  Familie,  später  erwarb  sie  auch  Pfetrach  etc. 

—  Von  der  freiherrlichen  Linie  lebtep  gegen  Ende  des  18.  Jahrb., 
als  Siebenkees  schrieb^  die  Freiherren  Johann  Nepomuk  Joseph  und 
Franz  Gottlieb.  Ersterer  war  kurpfalz.-bayer.  Kfimm.-,  Geb.  undRe- 
gi^rnngsrath  zu  Lahdshut  und  der  Landschaft  in  Bayern  Verordneter 
des  Rentamts  Straubing  und  wurde  1785  in  die  Reichsritterschaft  d  es 
Cantons  Ottenwald  aufgenommen,  nachdem  Letzterer,  kurbayer. 
Kämmerer,  Geh.-  und  Regierungsrath  zu  Straubingeh  und  dann  kur- 
mainz.  und  FOrstl.  Ellwangscher  Geh.  Rath  und  Vicedom  zu  Ellwan- 
gen, der  genannten  Ritterschaft  schon  7.  Juni  1 780  einverleibt  wor- 

-  den  war.  —  Beide  sind  nach  Allem  die  oben  erwähnten  Mitempfäuger 
des  Grafendiploms,  was  Siebenkees  nicht  gewusst  hat,  da  er  von  der 
grftfl.  Linie  nur  den  Grafen  Ludwig  Adam  angeführt  hat.  —  Die  gräf- 
liche Linie  hat  in  Bayern  fortgeblüht  und  nach  v.  Lang  waren  in  die 
Adelsmatrikei  des  Königreichs  Bayern  eingetragen:  Ludwig  Adam 
Gr.  ¥.  E.,  s.  oben,  geb.  1739,  k.  bayer.  Geh.  Rath,  Senior  und  Jubilar 
des  Hochstifts  Regensburg  und  die  fünf  Neffen  desselben,  die  Grafen ; 
Joseph  Maria,  geb.  1763,  Herr  auf  Pfetrach,  k.  bayer.  Kämm.,  früher 

^  Regierungsrath  in  Landshut,  Carl  Wilhelm,  geh,  1766,  k.  bayer. 
Kämm,  und  quittirter  Hauptmann,  Joseph  Anselm  Igna2,  geb.  1775, 
Maria  Sigmund,  geb.  um  1778  und  Franz  Wilhelm,  geb.  1782.  — 
Was  den  späteren  Personalbestand  der  gräflichen  Linie  anlangt,  so 
hinterliess  Franz  Xaver,  s.  oben,  aus  erster  Ehe  mit  Maria  Grf.  v.  Fng- 
ger-Göttersdorf  zwei  Söhne,  den  Grafen  Carl,  geb.  1766,  welcher  spä- 
ter als  k.  bayer.  Kämm,  und  Hauptmann  ä  la  suite  und  als  kinderloser 
Wittwer  in  Landshut  lebte  und  den  Grafen  Joseph  Maria,  gest.  1 848, 
k.  bayer.  Kämm.,  Regierungsrath  etc.,  verm.  in  erster-Ehe  mit  Maria 

'  Theresia  Grf.  Hörl  v.  Watter^dorf  und  in  zweiter  mit  Maria  Anna 
f.  Nagl.  Aus  der  ersten  Ehe  entspross  Grf.  Caroline,  geb.  1797, 
verm.  1817  mit  Carl  Theodor  Gr.  v.  Holnstein,  k.  bayer.  Kämm,  und 
Regierungs-Rath  und  aus  zweiter  Ehe:  Graf  Joseph,  geb.  1807,  k. 
bayer.  Kammerjunker,  verm.  18*13  mit  Adriana  Grf.  Balbi,  aus  wel- 
cher Ehe  Grf.  Anna,  geb.  1844  und  Graf  Joseph,  geb.  1846,  sUm- 
men.  —  Aus  einer  adeligen  Linie  der  Familie  stammte  Carl  v.  E., 
welcher  als  Generalmajor  in  der  k.  württerab.  Armee  stand,  im  Pen- 
sionsstande 1837  starb  und  zwei  Töchter,  Frl.  Dorothee,  geb.  1799 
und  Wilhelmine,  geb.  1804  und  einen  Sohn,  Carl,  geb.  1806,  hin- 
terliess. 

Sehannat,  8.  75.  —  Vatenf.  Konig,  ITT.  8.  276—288.  -  Oauhe,  T.  S.  509  n.  510.  —  Allg. 
hwtor.  Lexic.  II.  8.  196.  —  Zedier,  VIII.  8.  2046.  —  Biedermann,  Cantoii  Ottenwnld,  T«li. 
300.  —  r..  Lang,  8.  24  u.  25.  —  N.  Pr.  A.-L.  11.  8.  147.  —  Caitt,  Adcish.  d.  K>?r.  Wiirtlem- 
b«rg«  8.  417.  —  DeHUche  Grafeiih.  d.  Qegcnw,  I.  J).  224  it.  225.  —  Frh.  v.  Ledehur,  1.  8.  210. 

-  Geneal.  Taschcub.  d.  (iräll.  Hau.sor,  1859  8.  257  unter  Berufung  auf  1856  8.  21B  u.  hisior. 
Handb.  «u  demselben,  S.  203.  —  Siehmacher,  U  156;  ▼.  Ktxdorf,  roeh.inisch  u.  VI.  15:  ver- 
mehrt.  —  r.  Meding,  I.  8.  151.  -  Tyrojf,  I.  IG5^  Freih.  v.  B.  und  Siebenkees,  I.  8.  358  u. 
359.—  8uppl.  zu  Siebm.  W.  B.  XII.  20.—  W.-B.  des  Kgr.  Bayern.  I.  .35  u.  Xri."7:  Gr.  ▼.  K. 
W.-B.  d.  Siebs.  Staaten,  III.  90.  —  r.  Hefner,  bayer.  Adel,  Tab.  4  u.  8.  10;  wortterob.  Ad«'!, 
Tab.  S  u.  8.  7;  sächs.  \dt:l,  8.  26  u.  sohwarzburg.  Adel,  8.  58. 

Etiel.  (Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  Im  blauen  Mittelschilde 
eine  goldene  Bardenharfe  mit  schrägrechts  darüber  gelegtem  silber- 
nem Wnrfspiesse.     1  und  4  in  Silber  ein  schwarsei,   schwebendes 


—      172     — 

Kreuz  nnd  2  und  3  in  Schwarz  ein  rother  Pfahl).  Im  Königr.  Preus- 
scn  erneuerter  und  anerkannter  Adelsstand.  Diplom  von  1846  ftir 
Franz  August  v.  E.,  k.  preuss.  Generalmajor  und  Telegraphen-Direc- 
tor.  —  Die  Familie  v.  Etzel,  ursprünglich  O'Ethel  geschrieben,  ist 
ein  altes,  irländisches  Häuptlingsgeschlecht  des'  Königreichs  Ulfter, 
welches  seine  Abstammung  von  dem  sagenhaften  spanischen  Helden 
Mileagh  herleitet,  welcher  in  sehr  frtlher  Zeit  ganz  Irland  eroberte 
und  die  Sitze  des  Geschlechts  O'Ethel  lagen  in  der  Gegend  des  heuti- 
gen Londonderry,  nordwestlich  dieser  Stadt  an  der  Foyle-Bucht.  — 
An  den  jacobitischen  Kämpfen  auf  Seiten  der  Stuarts  betheiligt,  wur- 
den die  O'Ethels  nach  der  Schlacht  am  Boyne  1690  aus  ihren  Besit- 
zungen vertrieben  und  zerstreuten  sich,  in  der  Zahl  von  vier  Brüdern, 
in  Frankreich  und  den  Niederlanden.  Die  beiden  ältesten  starben  in 
den  Kriegen  Ludwigs  XIV.  unbeerbt,  die  Nachkommen  der  Jüngeren 
aber  traten  zur  protestantischen  Religion  über  und  widmeten  sich 
dem  Kriegs-  und  Seedienste  der  General-Staaten.  Im  18.  Jahrh.  er- 
loschen diese  Nachkommen  bis  auf  einen  Sohn,  welcher  sich  in  Rot- 
terdam niedergelassen  und  den  Handelsstand  ergriffen  hatte.  Um  die 
Mitte  des  18.  Jahrh.  siedelte  derselbe  nach  Bremen  .über  und  erwarb 
daselbst-als  *Schiffscapitain  und  Schiffseigner  das  Gross-Bürgerrecht, 
wobei  er  den  Namen,  in  welchem  bereits  in  Holland  das  h  sich  in  z 
verwandelt  hatte,  dadurch  änderte,  dass  er  das  0  zu  demselben  zog, 
den  Apostroph  wegliess  und  dem  gemäss  das  E'klein  schrieb.  Später 
wurde  derselbe  in  die  Dienste  des  Königs  Friedrich  IL  von  Preussen 
berufen,  wodurch  seine  Nachkommen  in  das  Preussische  Heer  kamen, 
welchem  sie  sämmtlich  angehörten  und  noch  angefrören.  Bei  Erneue- 
rung des  Adelsstandes  im  Kgr.  Preussen  wurde  die  schon  früher  wie- 
der aufgenommene  Schreibart  des  Namens:  O'Etzel  in  die  einfa-' 
chere,  jetzt  gebräuchliche:  v.  Etzel  verändert  Der  obengenannte 
Empfänger  des  Erneuerungs-Diploms  starb  1850  nnd  einer  der  zur 
Zeit  lebenden  Gebrüder  v.  Etzel  erwarb  in  Preus^isch-Litthauen  die 
Gütef  Wittanten  und  Tlichen.  • 

Handschrift].  Notizen.  -  Frh.  t.  Ledehur,  I.  8.  210  u.  III.  8.  »49. 

Etiend«rfer,  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von 
1829  für  Carl  Etzendorfer,  k.  k.  Präsidenten  in  Lemberg. 

Haadoobriftl.  Notiz. 

Eaeii.  Ein  zum  Adel  der  Mark  Brandenburg,  Ostpreussens  und 
Schlesiens  gehörendes  Adelsgeschlecht.  Dasselbe  besass  im  Kreise 
West-Havel  bereits  1665  und  noch  1803  das  Gut  Retzow,  erwarb  in 
Ostpreussen  Rauschken  im  Kr.  Osterode  und  Skandlack  im  Kr.  Ras- 
tenburg und  hatte  1854  in  Schlesien  Jawornitz  im  Kr.  Lublinitz  inne. 
—  Mehrere  Sprossen  des  Stammes  standen  in  k.  preuss.  Diensten. 
Ferdinand  v.  E.  war  1806  Kriegsrath  und  Consul  dirigens  der  Stadt 
Habeischwert  in  der  Grafschaft  Glatz.  Jn  demselben  Jahre  war  ein 
w  £•  Oberst  im  Regiment  Königin  Dragoner,  welcher  1815  im  Pen- 
staiystande  starb.  Ein  Hauptmann  v.  E.  stand  im  Regimente  Prinz 
Ladwig  Ferdinand  und  wurde  1813  als  Major  pensionirt  und  ein  v.  E. 


—     173     — 

lebte  1836  als  Major  a.'  D.  Um  diese  Zeit  waren  noch  zwei  v.  £.  Of- 
ficiere  im  19.  Infauterie-Regimente. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  147  u.  US.  --  FrM,  v.  Ledeöur,  I.  8.  910  a.  III.  8.  249. 

JMtnhtdk,  Eileabeck.  Ein  thüringisebes ,  voigtläudiscbes  aud 
meissenscbes,  erloschenes  Adelsgescblecbt.  Als  Abnberr  des  Stam- 
mes wird  Peter  Eulenbeck,  Herr  auf  Barby  und  der  Grafen  zu  Barby 
Canzl^r,  genannt,  dessen  redendes  Wappen  K.  Maximilian  I.  im  An- 
fange des  16.  Jabrb.  vermehrte.  Von  demselben  stammten  Wolfgang, 
gest.  1596,  kursächs.  Geh.  Rath  und  Orator  und  Daniel,  geBt.  1595, 
Doctor  der  Rechte,  kursächs.  Rath  und  Prof.  der  Rechte  zu  Jena. 
Neben  Beiden  kam  noch  ein  kurbrandenburg.  Canzler  D.  Eulenbeck 
vor,  nach  Allem  ein  Bruder  der  eben  Genannten.  Wolfgang  empfing 
1578  zu  Prag  als  kursächs.  Gesandter  die  Kursächsischen  Lehne  und 
erhielt  für  sich  und  sein  Geschlecht  den  Adel.  Aus  seiner  Ehe  mit 
Ursula  Maria  v.  Sode,  Wittwe  des  Leipziger  Ratlismannes  und  Bau- 
meisters Lindemann,  "Stammte  ein  Sohn,  Daniel  v.  E.,  welcher  1587 
als  Studirender  in  Folge  eines  unglücklichen  Sturzes  starb  und  eine 
Tochter,  Cathariua,  welche  sich  mit  D.  Sigismund  Rölingen,  Herrn 
auf  Wildberg,  kursächs.  Hofrath,  vermählte.  $  So  viel  bekannt  ist, 
setzte  Wolfgangs  Bruder,  Daniel  v.  E.,  den  Stammwort.  Von  den 
Nachkommen  war  Wolfgang  Christoph  v.  E.  1659  Kammerjuuker  am 
h.  sacbs.-weim.  Hofe  und  noch  1743  stand  in  der  Kursächs.  Armee 
ein  Premierlieutenant  v.  Eulenbeck,  dessen  Siegel  mit  der  Umschrift  L 
G.  A.  y.  E,  in  vollständigen  sächsischen  Wappensammlungen  vorkommt. 
Dasselbe  zeigt  im  Schilde  eine  ausgebreitete  Eule  und  im  Schildes- 
fasse eine  gebogene  Spitze  mit  drei,  1  und  2,  Kugeln.  Der  Helm  trägt 
einen  ofifenen,  mit  den  drei  Kugeln  belegten  Adlersflug.  Die  Farben 
sind  nicht  angegeben.  Siebmacher  theilt  den  Schild  quer  von  Gold 
und  Blau :  oben  in  einer  blauen,  gestürzten  Spitze  eine  weisse  Eule,  un- 
ten in  einer  aufsteigenden,  goldenen  Spitze  drei,  2  u.l,  blaue  Wecken. 
Um  oder  nach  der  Mitte  des  18.  Jahrb.  ist  der  Stamm  ausgegangen^ 

Xnauth,  S.  5()4.  —    R.  Schottgen,  Progr.  Vitam  Wolfg.  ab  Kuleubcck  sistena,  Lipa.  1740. 
-  Uauhe,  II.  8.  2G3-265.  —  Siebmacher,  IV.  53. 

Ealenbarg;  drafen.  Preussischer  Grafenstand.  Diplom  vom 
19.  Febr.  1786  für  Thomas  Freiherrn  v.  Eulenburg,  k.  preuss.  Geh. 
Rath  und  für  den  Vetter  desselben,  Ernst  Christoph  Freih.  v.  Eulen- 
burg, so  wie  für  das  ganze  Geschlecht.  —  Altes,  sächsisches  und 
preussisches  Adelsgeschlecht,  welches  schon  im  13.  und  14.  Jahrb. 
das  freiherrMche  Prädicat  mit  der  Bezeichnung  der  höheren  Nobilitttt 
geführt  hat.  Ueber  den  Ursprung  desselben  finden  sich  sehr  verschie- 
dene Angaben  vor.  Beckler  und  Andere  halten  das  Schloss  und  die 
Stadt  Eilenburg  a.  d.  Mulde,  Prov.  Sachsen,  Reg.  Bez.  Merseburg,  Kr. 
Delitzsch,  für  das  Stammhaus  und  geben  an,  dass  Otto  v.  Ronow  um 
1289  von  der  Krone  Böhmen  Schloss  und  Stadt  Eilenburg  zu  Lehn 
erhalten  und  für  sich  und  seinen  Stamm  den  Namen  Eilenburg  ange- 
nommen habe,  doch  schon  am  Ende  des  12.  Jahrb.  kommen  Otto  und 
Bodo  ▼.  Jlenburg  im  Copialbuche  des  Klosters  Dobrilugk  vor,  welche 
Beide  zu  diesem  Geschlechte,  doch  auch  zu  einem  anderen  gehören 
können,  da  auch  im  Magdeburgischen  ein  Schloss  Jlenburg  lag,  von 


—     174     — 

dem  nicht  sicher  bekannt  ist,  welcher  Stamm  dasselbe  erbaut  habe. 
In  späterer  Zeit  haben  Mehrere,  nach  Reusner,  den  Ursprung  des  Ge- 
schlechts aus  dem  Wettinschen  Stamme  der  Markgrafen  zu  Meissen 
herleiten  wollen  und  diese  Abstammung  i^t  auch  durch  ein  Attest  des 
Heroldsamt^s  zu  Cöln  a.  d.  Spree  vom  4.  April  1 709  bestätigt  wor- 
den, doch  lassen  Reusners  Angaben  manchen  historischen  Zweifel  auf- 
kommen und  sehr  zu  beachten  sind  die  Bedenken,  welche  Freih.  v.  Le- 
debur.  Dynastische  Forschungen,  IL  S.  60,  ge^en  den  Ursprung  aus 
Wettinschem  Stamme  ausgesprochen  hat.  —  Vom  15.  Jahrb.  an  ist 
die  Familie  in  Ostpre'ussen  sehr  bekannt  geworden,  ßotho  Wences- 
laus  Freih.  y.  E.,  Herr  auf  Sonnenwalde  (Prdv.  Brandenburg,  Reg.- 
Bez.  Frankfurt,  Kr.  Luckau)  wurde  1 445,  wegen  tapferer  Yertheidi- 
gung  des  Schlosses  Marienbnrg  gegen  die  Polen,  mit  den  ostpreussi- 
schen  Gebieten  Gallingen  und  Leunebnrg,  welche  noch  jetzt  dem 
Stamme  zustehen,  belehnt.  Ein  Urenkel  desselben,  Gottfried,  gest. 
1660,  wurde  1654  Landhofmeister  von  Preussen  und  der  gleichna- 
mige Enkel  des  Lefzteren  war  1743  k.  preuss.  w.  Geh.  Kriegsrath 
Und  Obermarschall  von  Prenssen.  Durch  die  Nachkommen  kam,  wie 
oben  angegeben,  der  Gfafenstand  in  die  Familie.  —  Die  jetzigen 
Sprossen  des  gräflichen  Hauses  sind  Nachkommen  des  Grafen  Ernst 
Christoph,  aus  dessen  Ehe  mit  Hedwig  Grf.  v.  d.  Groben  fünf  Söhne 
entsprossten,  die  Grafen:  Wilhelm,  Heinrich,  Ernst,  Ludwig  und  Frie- 
drich. Graf  Wilhelm,  geb.  1778,  verm.  mit  Wilbelmine  v.  Klüchtz- 
ner,  gest.  1811,  k.  preuss.  General-Major,  trat  seine  MaJoratsgfHer 
an  seinen  einzigen  Sohn,  den  Grafen  Elimar,  ab.  Letzlerer,  Graf  Eli- 
mar,  gest.  1849,  Herr  der  leuneburg-prassenschen  Majoratsgüter,  k. 
preuss.  Kammerherr  und  Landrath  a.  D.,  war  vermählt  mit  Bertha 
Grf.  zu  Dohna-Schlodien,  geb.  1813,  ans  weldher  Ehe,  neben  vier 
Töchtern,  zwei  Söhne  leben:  Graf  Richard,  geb.  1838,  k.  preuss. 
Lieutenant  und  Graf  Wilhelm,  geb.  1846.  —  Graf  Heinrich,  gest. 
1842,  k.  preuss.  Major  a.  D.,  war  vermählt  mit  Charlotte  Grf.  Finck 
V.  Finckenstein-GHgenburg,  gest.  1812,  ans  welcher  Ehe,  neben  einer 
Tochter,  Grf.  Agnes,  geb.  1803,  verm.  mit  Friedrich  Freih.  v.  Korff, 
Herrn  auf  Schönbruch,  ein  Sohn  stammt:  Graf  Botho,  geb.  1804, 
Herr  der  Wickenschen  Güter,  k.  preuss.  Kammerh.,  Vice-Landtags- 
Marschall  der  Provinz  Prenssen,  Präsident  der  Regierung  zu  Marien- 
werder etc.,  verm.  1830  mit  Therese  Grf.  v.  Dönhoff  und  Friedrichs- 
stein, aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter  und  vier  Söhne  leben.  —  Graf 
Ernst,  gest.  1845,  k.  preuss.  Oberstlieut.  a.D.,  war  vermählt  mit  Frie- 
derike V.  Rauter,  gest  1811,  ans  welcher  P^he  ein  Sohn  entspross: 
Graf  Ludwig,  geb.  1811,  Herr  der  gallingenschen  Gttter,  k.  preuss. 
Rlttm.  a.  D.,  verm.  1844  mit  Malwina  Grf.  zu  Dohna-Schlodien,  verw. 
Grf.  v.  Klinkowström,  geb.  1816,  aus  welcher  Ehe  drei  Töchter  und 
ein  Sohn  leben.  —  Graf  Ludwig,  geb.  1786,  trat  als  k.  preuss.  Major 
aus  dem  activen  Dienste,  —  und  Graf  Friedrich,  gest.  1845,  k. 
preuss.  Rittm.  a.  D.,  verm.  nHt  Amalie  v.  Kleist,  gest.  1830.  Derselbe 
binterliess  zwei  Söhne,  den  Grafen  Friedrich,  geb.  1815,  k.  preuss. 
Legationsrath  und  General-Consul   in  Antwerpen   und  den  Grafen 


—     175     — 

Philipp,  geb.  18(20,  k.  preass.  Rittm.  and  Adjutanten  beigem  Gene-  J 
rmi-Feldmarschall  Freih.  v.  Wrangel,  verm.  mit  Alexandrine  Freiin 
▼.  Rothkirch-Panthen,  geb.  1824,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter  und 
iwei  Söhne  entsprossten. 

An§€H,  mirk.  Chronik,  8.  182.  —  Sinonit  Bulenburg.  Chrnoik ,  8.  S29.  —  Nie,  Rrtu- 
mer,  Liberi  Baroaet-ab  Eylenburg:  gedrackte  Tabelle  vuu  1314—1661  geliend.  —  Hartknock, 
Alt-  ■.  Mea-PreaMen,  8.  843.  -  /».  ßeckler,  histor.  Bericht  ton  dem  uralten  Hause  Howora, 
Boi;  1694.  —  Oauke,  II.  8.  265-368.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  148.  -  DeuUohe  tirafenh.  der 
QcgcBw.  .1.  8.  225—227.  -  FrA.  r.  Ledebur,  I.  S.  210  u.  Hl.  8^  249.  —  Qeneal.  Taschenb.  d. 
WO.  Binaer,  1859  8.  253-256  u.  hiator.  Handb.  zu  demselben,*  8.  *^02.  —  Stebmacker,  I.  .^1: 
V.  «ylenbnrgk.  Herren.  —  W.-B.  d.  Preucs.  Ifouarch.  I.  37.  —  SfichsiDclu.i  W.-B.  1.  21.  - 
V.  Mtf/ntTt  preaas.  Adel,  Tab.  7  n.  8.  6. 

Ealeithaler.  Altes,  augsburgisches  Adelsgeschlecht,  welches  ei- 
nes Stammes  und  Wappens  mit  den  v.  Hörwarth  war  und  um  die  Mitte 
des  14.  Jahrh.  ausgegangen  ist. 

«.  Aetttfii,  Geach.  d.  adel.  Geaebleehter  in  Augsburg.  8.  132. 

•  Enridu   Ein  zum  Cleveschen  Adel  gehörendes  Geschlecht,  aus 

welchem  Gerhardt  v.  E.  1787  zu  Nieder- Wesel  lebte.   Der  Sohn  des- 
-   selben  war  königl.  Salzfactor  zu  Cleve. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  149  nach  König'»  Sammlungen. 

Eneshein.  Altes,  fränkisches  Adelsgeschlecht,  dem  Canton  Gc- 
bOrg  einverleibt.  Otto  Husslin  v.  Ussenheim  kommt  schon  um  1100 
▼or.  Später  nannte  sich  die  Familie  Haeusslein  und  dann  nach  dorn 
Sitze  Eussenheim  unweit  Yolckach  und  Geubach,  später  sass  dieselbe 
auf  Sachsendorf  mit  Bilgendorf  und  Kissingen.  Als  Biedermann  schrieb, 
lebte  Heinrich  H.  v.  E.,  würzburg.  Ober-Forstmeister,  mit  zwei  Söhg^ 
iien:  Franz,  geb.  1742,  und  Philipp,  geb.  1744.  '4v 

Biedermann^  Canton  Gebürg,  Tab.  107—115. 

%  EffMe.    Altes,  pommernsches  Adelsgeschlecht,  dessen  Sprossen 

Afterlehn leute  der  v.  Quggenhagen  in  Vorpommern  waren.     Das  Ge- 
schlecht wird  1639  noch  erwähnt,  ist  aber  später  erloschen. 

Micrael,  8.  483.  —  Zedier,  VIII.  8.  2096.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  140.  —  Frh.  v.  Ledebt/r, 
III.  8.  249.  —  Siebmacher,  II.  159.    —    r.  Meding,  II.  a   162.  -    PommjBmsch.  W.-B.  V.  67. 

«  Eferhardt  nnd  MUtelburg,  Everhard^  auch  l^lherres.  (Schild  von 
Blau  und  Gold  geviert  und  in  der  Mitte  mit  einer  Rose  belegt).  Bayeri- 
sches Adelsgeschlecht,  welches  auch  in  Schwaben  auf  Loerheim  sass. 
Bucelini  beginnt  die  Stammreihe  desselben  mit  Nicolaus  Everhard  zu 
Mittelburg,  welcher  zwei  Söhne  seines  Vornamens  hinterliess,  von 
welchen  der  Eine  den  Beinamen:  der  Grössere,  der  Andere:  der 
Kleinere  hatte.  Nicolaus  der  Grössere,  gest.  1532,  war  zuerst  Pro- 
fessor der  Rechte  zu  Löwen  und  später  des  dortigen  grossen  Raths 
Präses.  Von  demselben  stammten  fttnf  Söhne:  Peter,  der  Theologie 
Doctor  und  Abt  des  Prämonstratenser-Ordens ;  Johann,  gest.  1536 
im  25.  Jahre  als  kaiserlicher  Geh.  Secretair;  Iladrian,  k.  span.  Canz- 
ier  in  ZQtphen  und  Geldern ;  Nicolaus,  k.  span.  Rath  und  Gesandter 
in  Venedig  und  Eberhard  v.  Mittelburg,  gest.  1661,  Eques  auratns 
und  Präsident  des  hohen  Raths  in  den  Niederlanden,  dessen  beide 
Söhne,  Carl  und  Arnold,  Letzterer  Präsident  zu  Gravenhaag,  nnver- 
raflhlt  d^e  niederländische  Linie  schlössen.  —  Nicolaus  d^.  Kleinere 
Hess  sich  in  Antwerpen  nieder.  Der  gleichnamige  Sohn,  welcher  den' 
Beinamen:  der  Amsterdamer  hatte,  starb  1670  als  Professor  der 
Rechte  zu  Ingolstadt  und  hinterliess  drei  Söhne:  Georg,  gest.  1585, 


t 


—     176     — 


Caspar,  gest.  1573  und  Nicolaus,  ge&t.  1596,  welche  sämmtlicb  als 
Juristeu  in  Ingolstadt  bedienstet  waren.  Von  Letzterem  stammten 
vier  Söhne :  Ferdinand,  Hauptmann  zu  Neumark  in  der  Ober- Pfalz ; 
Nicol,  welcher  Responsa  Juris  herausgegeben.  Albert,  zuerst  Profes- 
sor zu  Ingolstadt,  später  Gräflich  Hohenzollernscher  und  zuletzt  Ab- 
tei Weingartenseber  Ganzler  und  Wilhelm,  gest.  1590  als  Fürstl. 
Bayer.  Rath.  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  und  noch  1712  lebte 
Franz  Sigmund  Ferdii^nd  Freih.  v.  Everhard  und  Mittelberg,  Herr 
zu  Liclitenhaag,  bischöfl.  Freising.  Geh.  Rath  und  Administrator  der 
Grafschaft  Engersdorff. 

Gaahr,  I.  S.  510  u.  511  nach  Bucelini,  II.  —  Siebmacher,  IV. 

Efernes^  krwAss,  Ermis.  Ein  in  Liefland  seit  dem  15.  Jahrb.  be- 
gütertes Adelsgeschlecht,  wahrscheinlich  sächsischen  Ursprungs. 

Hupet,  Materialien  zn  einer  lieflind.  Adelsgesch.,  1788  8.  95—98.  —  v.  Firk»  ^  über  d^n 
Ursprung  des  Adels  in  den  Ostsceprovinzeji,  8.  161. 

Efershaasen.  Ein  früher  auf  dem  Eichsfelde  angesessen  gewese- 
nes, längst  erloschenes  Adelsgeschlecht. 

V.  HeUbach,  I.  S.  844  nacii  Wolff,  Eichsfeldisches  Urkundcnbüoh,  8.  12. 

EwesHM,    Altes,  ostfriesisches  Adelsgeschlecht,  welches  v.  Hatt- 

stein  im  grossen  Specialiegister  fälschlich  nach  Thüringen  versetzt 

,bat.  Onno  v.  Ewesum  gehörte  schon  1428  zu  dem  Ostfriesischen  Adel. 

r.  Medingy  II.  8.  162—164. 

^^  Ewich  (in  Roth  ein  silbernes  EUcbenblatt).  Clevescbes  Adelsge- 
jj^Bilecht,  aus  welchem  Gerhard  v.  E.,  ein  Sohn  des  Salzfacters  im 
^^eveschen  v.  Ewich,  1787  Cammerarius  in  Schermbeck  war. 

Fahne,  II.  8.  40.  —  Frh.  v.  Ledebur,  I.  8.  210. 

Ewig  (im  Schilde  ein  Querbalken  und  über  demselben  zwei  neben 
einander  stehende  Mühleisen).  Cöluisches,  wie  das  Wappen  ergiebt, 
von  der  Familie  v.  Ewich  verschiedenes  Adelsgeschlecht,  welches 
1661  das  Jülichscbe  Lehn  Graitbroich  besass. 

Fahne,  I.  Tab.  II.  Nr.  66.  -  Frh.  r.  Ledebur,  I.  8.  210. 

Exd«rf  (in  Roth  drei  schrägrechts  Über  einander  gestellte  silberne, 
golden  besäamte.  Rosen).  Altes,  fränkisches  Adelsgeschlecht,  welches 
ans  der  Mark  Brandenburg  stammen  soll  und  nicht  mit  der  thüringi- 
schen Familie  v.  Etzdorf  zu  verwechseln  ist.  Schon  im  14.  Jahrb. 
kommt  Heinrich  Schenk  v.  Exdorf  vor,  doch  wird  bei  späteren  Spros- 
sen des  Stammes  das  Schenkenamt  nicht  mehr  erwähnt.  Ritterbür- 
tige  Ahnen  des  Geschlechts  hat  Biedermann  Mehrere  aufgeführt. 

Schannat,  8.  75.  —  ».  HatMein,  III.  8.  174.  —  Biedermann,  Canton  Oeburg,  Tab.  145, 
281.  305  u.  311;  Canton  Ottenwald,  Tab.  232;  Kbön-Werra,  Tab.  39b;  Baunaoh  Tab.  21  und 
Vogüand.  Tab.  2W.  —  Salver,  8.  257.  —  Siebmacher,  V.  »«.  —  v.  Meding ,  1.  8.  151  und 
II.  fl.  739.  —  T^rof,  I.  8.  135  u.  Siebenlees,  I.  8.  355  u.  856. 

EienbecUi  Cechsenbeckh.  Ein  in  Niederösterreich  von  1524 — 1551 
vorgekommenes  und  dann  bald  erloschenes  Adelsgeschlecht. 

WiugHU,  II.  8.  464.     ' 

EXMT)  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1797, für  An- 
ton CarlÄ»er,jubilirtenJnßpectorats- Oberamts- Beisitzer,  Obergold- 
einlöser  und  JBergwerks-Haupt-Casseu-Einnehmer  zu  Zalalhna. 

MegerU  «.  Mühlf^d,  Br8&i».-Bd.  8.  279. 


_     177    — 

litcr.  Ein  in  Preussen  im  ersten  Jahrzehnt  des  19.  Jahrh.  in 
der  Person  des  Hofraths  D.  v.  Exter  vorgekommenes  Adelsgeschlecht, 
welcher  in  Berlin  practicirte. 

Haadbneh  für  den  k.  pnuiss.  Hof  und  8t«at,  1804.  8.  423.  -  N.  Pr.  A.-L.,  H.  S.  148. 

Kiterde.  Ein  zu  dem  Lippeschen  Adel  gehörendes,  bereits  1490. 
vorkommendes  Adelsgeschlecht,  welches  später  auch  in  das  Ravens- 
bergische  and  nach  Hannover  kam,  wo  dasselbe  im  OsnabrOckschen 
Lehne  besitzt.  Im  Lippeschen  stand  der  Familie  bereits  1550  Iggen- 
haasen  zu  nnd  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  erwarb  dieselbe 
Herberhaosen  o.  Amsen,  welches  letztere  Gut  noch  1850  in  ihrer 
Hand  war.  Sprossen  des  Geschlechts  standen  in  der  k.  Hannöv.  Ar- 
mee» auch  diente  ein  Lieutenant  v.  E.  1820  im  k.  preuss.  2.  Garde- 
Beg.  zu  Fuss. 

Frtik.  9,  Ärohme,  I.  8.  285.  —  Freik.  9.  d.  Kn^tebeck,  S.  137.  —  Frh.  v.  Ledebur,  \.  8. 
SlO.  —  Tyrof,  II.  Vi.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Uaunov.  C.  21  und  8.  6.  -   Knesehk» ,  1.  8.  144. 

Bjb^  auch  Preiherrea.  Reichsfreiherrustand.  Diplom  vom  23.  Aug. 
1694  für  Friedrich  Ludwig  v.  Eyb,  Dettelsauer  Linie,  für  sich  und 
seine  ganze  Linie  und  von  1695  für  die  Linie  zu  Eyerloh,  dann  zu 
Rammersdorf  u.  Wiedersbach.  —  Altes,  fränkisches  Adelsgeschlecht, 
welches,  reichbegütert,  zu  der  früher  reichsunmittelbaren  Ritterschaft 
der  Cantone  Altmühl  und  Ottenwald  gehörte  und  welches  1482  das 
Erbkämmerer- Amt  im  Markgrafenthumc  Brandenburg,  so  wie  im  An- 
fange des  16.  Jahrh.  das  Krbschenkeu-Amt  im  Hochstifte  Eiohstädt 
an  sich  brachte.  —  Bilgram  oder  Percgrin  v.  E.  erscheint  schon  im 
12.  Jahrh.  in  nürnbergischen  und  anspachischen  Urkunden  und  zwei 
Söhne  desselben,  Georg,  genannt  Tfnu  und  Bilgram  II,  1266  burg- 
grftflicher  Rath  und  Senator  zu  Nürnberg,  stifteten  zwei  Linien,  die 
Pfauen  und  die  Pilgrimc.  Die  i'fauen  bcsassen  Eyburg  im  Eichstädt- 
schen,  unweit  Anspach  und  waren  der  unmittelbaren  reichsfreien  Rit- 
terschaft im  fränkischen  Kreise  einverleibt,  die  Pilgrime  aber  lebten 
in  Nürnberg  und  hatten  die  ersten  Stellen  im  Rathe  inne.  Die  Pil- 
grime, welche  im  rothen  Schilde  einen  silbernen  Pfeil  führten,  star- 
ben mit  Ludwig,  Burgvogt  zu  Rothenberg,  am  Schlüsse  des  14.  Jahrh. 
ans,  die  Pfauische  Hauptlinie  abor  (in  Silber  drei,  2  und  1,  gestürzte, 
rothe  Muscheln  und  auf  dem  Helme  ein  aufwachsender  Pfau  mit  aus- 
gebreiteten Flügeln)  wurde  durch  den  Urenkel  des  Stifters,  Ludwigl., 
im  Anfange  des  14.  Jahrb.,  dauernd  fortgesetzt.  Durch  die  Enkel 
Ludwigs  IL,  Söhne  Ludwigs  III.,  entstanden  zwei  Hauptlinien:  von 
Martin  I.  ging  die  Vestenbcrgische ,  von  Ludwig  lY.  die  Rundingen- 
sche  Linie  aus,  welche  Letztere,  nach  400jährigem  Bestehen,  ausge- 
gangen ist.  Aus  ihr  erlangte  Ludwig,  gest.  1502,  Landrichter  und 
Rath  zu  Anspach,  1482  das  Brandenburgische  Erbkämmerer-Amt,  s. 
oben.  Von  seinen  Söhnen  war  Gabriel  v  E.,  gest.  1535,  39  Jahre 
Fürstbischof  zu  Eichstädt,  Ludwig  IV.  aber,  gest.  1521,  pflanzte  den 
Stamm  fort,  welchem  Fürstbischof  Gabriel  das  Eichstädtsche  Erb- 
schenkcnamt  verliehen  hatte.  Die  Söhne  Ludwigs  VI.,  Georg  Lud¥rig 
und  Ludwig  VII,  gründeten  die  wieder  erloschenen  Linien  zu  Det- 
telsau  u.  Rundingen.  In  die  Dettelsauer  Linie  brachte,  s.  oben,  Fried- 

JEnmoU«,  Deauch.  AddU-Lex.  III.  12 


—     178     — 

rieh  Ludwig  den  Freiberrnstand ,  und  später  auch  noch  den  Reichs- 
gräfenstand,  doch  erlosch  diese  Linie  schon  mit  seinem  jüngeren  Bru- 
der u.  die  Güter  gelangten  an  die  ältere  Rundingensche  Linie,  welche 
aber  auch  bald  erlosch ,  wogegen  die  Vestenbergischo,  welche  jetzt  in 
drei  Linien  blühte,  fortbestand.  Der  Stifter  dieser  Linie,  Martin  I., 
gest.  1450,  war  Herr  auf  Yestenberg,  nach  welchem  Schlosse  sich 
später  die  Linie  nannte.  Von  seinen  Söhnen  setzten  Conrad  undMar- 
tin.ll.  das  Geschlecht  fort  u.  zwar  £rsterer  im  Hauptstamme,  Letzte- 
rer in  einer  bald  wieder  ausgestorbenen  Nebenlinie.  Der  Hauptstamm 
schied  sich,  nachdem  mehrere  Seitenäste  wieder  erloschen  waren,  mit 
zwei  Brüdern,  Georg  Bernhard,  gest.  1677  und  Albrecht  Ludwig,  gest. 
1715,  in  die  ältere  Vestenbergische  und  in  die  jüngere  Linie.  Die 
ältere  erlosch  mit  Anton  Richard,  Geh.-Rath,  Hofraths  -  Präsidenten 
und  Capitular  zu  Würzburg  und  Bamberg,  welcher  1717  auch  kaiser- 
licher Rath  geworden  war.  —  Die  fortblühende,  jüngere  Linie  trennte 
sich  durch  die  ftlnf  Söhne  des  Stifters,  die  Gebrüder  Johann  Albrecht, 
Johann  Ludwig,  Johann  Christian,  Johann  Carl  und  Christian  Fried- 
rich in  die  fünf  Speciallinien  zu  Rammersdorf,  Eyerlohe,  Wiedersbach, 
Dörzbach  A.  u.  Dörzbach  B.  Von  denselben  ging  die  Linie  zu  Dörzbach 
A.  schon  1740,  die  zu  Rammersdorf  aber  1789  aus  u.  die  Güter  kamen 
an  die  übrigen  drei  Linien.  Die.  Linien  zu  Eyerlohe,  Wiedersbach  u. 
Dörzbach  B.  blühen  jetzt  in  vielen  Sprossen  und  gehören  zunächst  zu 
dem  ritterschaftlichen  Adel  im  Kgr.  Württemberg,  haben  aber  auch, 
ausser  dem  Antheile  an  der,  unter  k.  bayer.  Oberhoheit  gelegenen 
Herrschaft  Vestenberg,  mehrere  Güter  im  Kgr.  Bayern  und  im  Gross- 
herzogthum  Baden.  —  Was  den  neueren  Personalbestand  aller  drei 
Linien  anlangt,  so  ist  derselbe  von  Cast  a.  a.  a.  0.  sehr  genau  mitge- 
theilt  worden. 

Bucelini,  II.  2.  S.  79  u.  ITI.  8.  359.  —  Gauhe.l.  8.  511—514,  nach  Spangen  berg,  Müller, 
Annal.  8ax.  etc.  —  r.  Hattstein,  I.  8.  171—180  u.  If.  8.  96—98  und  Tab.  2.  —  Zedier,  VW. 
8.  2416—3421.  —Biedermann ,  Cantoii  Altmühl,  Tab.  4—25  und  detaelben  Patriciat  in  Nürn- 
berg, Supplero.  ,  Tab.  13.  —  Salver ,  8.  271,  298,  301,  314,  319  und  a.  v.  a.  O.  —  v.  Lang, 
8.  119  n.  120.  —  Ca*t,  Adelsbuch  d.  Kgr.  Würtemberg  .  8.  190— 1"J7.  —  Frh.  9.  Ledebur,  L 
8.  210  u.  211.  —  Siebmacher,  I.  103.  —  5.  W.  Oetter,  histor.  Beschreib,  d.  Wappens  der 
Herrn  v.  Eyb,  Augsburg,  i784.  —  Tyrof,  I.  63  n.  Siebenkee»,  I.  8.  356  u.  867.  —  Suppl.  zu 
Siebm.  W.-R.  IV.  ir.  —  W.-B.  d.  K^r.  Bayern,  II.  98  u.  v.  Wolekeru,  8.  Abth.  8.  209  und 
910.  —  W.-B.  d.Kgr.  Württemberg,  Nr.  83  u.  8.  27.  —  v.  He/nnr,  bayer.  Adel,  Tab.  30  8. 
88  n.  Ergins.-Bd.  8.  12  u.  wurttemb.  Adel,  Tab.  8.  8.  7.  —  Kneeehke,  ll.  8.  141—145. 

Eyben^  auch  firafen.  Dänischer  Lehnsgrafenstand.  Diplom  vom 
17.  October  1817  für  Friedrich  v.  Eyben ,  k.  dänischen  Conferenz- 
Rath  etc.  —  Die  Familie  v.  Eyben  ist  ein  altes ,  ostfriesländisches 
Adelsgeschlecht,  welches  in  früher  Zeit  in  der  Gegend  von  Essens 
angesessen  war.  Ein  Vorfahre  des  Hajo  v.  Eyben  erhielt  laut  des 
Anerkennungsdiploms  des  alten  Adels  der  Familie  von  1682,  s.  unten,  , 
als  Anerkenung  für  seine  nach  den  heiligen  Orten  vorgenommene 
Reise,  wohl  im  Absehen  der  Nägel  des  heiligen  Kreuzes,  das  Recht, 
auf  dem  im  Eybenschen  goldenen  Schilde  befindlichen  schwarzen 
Adler  zwei  Nägel  zu  führen.  H^go  v.  E.  kommt  als  Hereditarius  Se- 
remiae  Westeracoremi,  so  wie  als  Rath  und  Oberamtmann  des  Grafen 
Ulrich  V.  Ostfriesland  vor.  Der  Sohn  desselben,  Hulderich,  geb.  1629', 
k.  Rath  und  Reichskammergerichtsrath,  bekam  16.  März  1682  ein 
Anerkennungs  -  und  Erneuerungsdiplom  des  ihm  zustehenden  Adels 


—     179     — 

mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  u.  wurde  der  anmittelbaren  rheinischen 
Reichsrittertfchaft  einverleibt.  Des  Letzteren  Sohn,  Christian  Wil- 
helm Y.  E.,  war  erst  markgräflich  baden -durchlachscher  Hofrath, 
dann  h.  brannschw. - lüneburg.  Hof-  und  Regier. -Rath  und  später  h. 
holstein-gottorp.  Minister  und  Reichstagsgesandter.  Von  den  ßrtt- 
dern  desselbea  standen  mehrere  in  Kriegsdiensten,  Ulrich  aber  war 
h.  holst  -  gottorp.  Hofrath.  —  Von  den  Söhnen  des  Christian  Wilhelm 
V.  E.  aus  der  Ehe  mit  einer  v.  Fabrice,  erwarb  der  älteste,  Friedrich 
▼.  E.,  vermählt  mit  einer  Tochter  des  k.  schwed.  Ministers  Freiherrn 
▼.  Görtz,  die  meklenburgischen  Gflter  Lütgendorf,  Dassow  etc.  und 
starb  später  als  k.  dän.  Geh.-Rath.  Von  dem  zweiten  Sohne  Christian 
Wilhelms,  Christian  August,  gest.  1785,  k.  dän.  Kammerherr  und 
Geh.-Rath,  seit  1763  Domdechant  zu  Lübeck,  stammten  vier  Söhne, 
Adolph  Gottlieb,  Christian,  k.  dän.  Oberst,  August,  k.  russ.  Oberst 
und  ein  vierter,  in  der  kursächs.  Armee  stehender.  Sohn.  Der  älteste 
dieser  Brüder,  Adolph  Gottlieb,  erst  längere  Zeit  h.  sachsen-meining. 
Mini8ter,war  später  k.  dän.  Geh.-Rath  und  Canzler  von  Holstein.  Da 
des  Vaters  Bruder,  Friedrich  v.  E.,  kinderlos  war,  wurde  Adolph 
Gottlieb  V.  E.  Erbe  der  Lütgenhofer  Güter  und  wurde  als  Herr  der- 
selben 1792  der  eingeborenen  meklenburg.  Ritterschaft  einverleibt. 
Aus  erster  Ehe  mit  einer  v.  Rackel  aus  dem  Meiningenschen  ent- 
sprosste,  neben  drei  Töchtern,  ein  Sohn,  Friedrich  v.  E. ,die  zweite 
Ehe  mit  einer  v.  Qualen  aber  blieb  kinderlos.  Friedrich  v.  E.,  gest. 
182&,  1803  Gesandter  am  Reichstage  zu  Regensburg,  dann  k.  dän. 
Gesandter  am  k.  preuss.  Hofe  und  zuletzt  k.  dän.  Conferenzrath  und 
Gesandter  am  Bundestage,  zu  Frankfurt  a.  M.,  brachte,  wie  oben  .an- 
gegeben, den  dänischen  Lehnsgrafenstand  in  sein  Geschlecht.  Der 
Sohn  des  Letzteren,  Graf  Friedrich  Adolph  Gottlieb,  geb.  1805,  kauftä 
1830  die  Güter  Setzin  und  Ruhethal,  war  seit  1842  Landrath  und 
trat  1854  als  Ober-Landdrost  in  grossh.  meklenb.  strelitzsche  Dienste. 
Von  ihm  stammt,  neben  einer  Tochter,  Grf.  Agnes  Maria,  geb.  1839, 
ein  Sohn,  Graf  Adolph  Friedrich ,  geb.  1834 ,  Officier  im  grossherz. 
meklenb.  -  schwer.  Dragoner  -  Regimente.  Die  Schwester  des  Grafen 
Friedrich  Adolph  GoUlieb,  ürf.  Adelheid,  vermählte  sich  mit  dem 
früheren  k.  dän.  Bundestagsgesandten,  jetzigen  Gouverneur  des  Her- 
zogthums  Lauenburg,  Geh.  Conferenzrathe  Freih.  v.  Pechlin. 

Oatthe,  r.  8.  518  a.  514  im  Artikel;  v.  Eyb,  zu  welcher  die  Familie  niobt  gebort.  — 
Lexicon  ovcr  adel.  Famil.  i.  Danmark ,  I.  S.  134  u.  Tab.  34  Nr.  14.  v.  Byben.  —  Jugler, 
Beltr.  aar  Jurist,  gelehrt.  Geacb.  1.  8.  215.  —  Freih.  v.  d.  Kinsebtck ,  8.  126  und  127.  — 
Dentsche  Qrafeuh.  d.  Gegenwart,  III.  8.  112  u.  113  u.  8.  491  u.  492  nach  bandacbr.  Notis. 
—  Fireih.  v.  Ledebur,  I.  210.  —  Meklenb.  W.-B.  Tab.  16.  Nr.  58  u.  8.  7.  20  ii.  21.  —  •.  He/- 
n4r,  melüenb.  Adel,  Tab.  5.  8.  8  und  Brgäux.-Bd.  Tab.  14.  8.  81.  —  Masch^  Ifekleobnrger 
Adel  etc.  8.  14  und  15. 

Ejberger  ?.  Wertteaegg.  In  den  erbländ.-österr.  Landen  bestätig- 
ter Adelsstand.  Diplom  von  1725  für  Johann  Leopold  E.  v.  W.,  Pfle- 
ger in  Tirol. 

Meg^rle  9.  Mühlfeld,  Erg&na.-Bd.  8.  280. 

Eybiswalil,  s.  Eibiswald,  S.  54. 
Ejdiellicrgy  s.  Fichelberg,  S.  55. 
EjehcBd«rff|  s.  Eichendorff ,  VreiherreA^  S.  56  u.  57. 

12* 


—     180     — 

EjdeliHrg.  Altes,  von  1353  bis  1452  in  Schlesien  vorgekommenes 
Adelsgeschlecbt,  welches  Sinapius  mit  den  von  Reydeburg  in  Verbin- 
dung bringen  will,  was  aber  noch  nicht  erwiesen  ist. 

Sinapius,  I,  8.  351.  -  Z<//far,' VIII.  8.2435. 

Eydliti,  s.  Hofmann  v.  Eydlitz. 

Ejdtiicr^  s.  Eitner,  Ritter  und  frefhcrrcn^  S.  77. 

Eytr.  Preussischer  Adelsstand.  Friedrich  August  v.  Eyff,  k.  pr. 
Major  war  von  1784—1792  Chef  des  Stulbener  Land-Regiments.  Sehr 
wahrscheinlich  ist  derselbe  der  Empfänger  des  Adelsdiploms ,  doch 
ist  Näheres  über  das  Diplom  in  keiner  der  betreffenden  Schriften 
aufzufinden,  wohl  aber  im  W.-B.  der  preassischen  Monarchie  das 
Wappen  unter  den  preussischen  Erhebungen.  Die  Familie  gehört 
jetzt  zu  dem  hessischen  Adel.     ^ 

N.  Pr.  A.-L.  ir.  8.  149.    -  Frh.  r.  Ledebur ,   I.    8.  311.    —  W.-B.  d.  Preuss.  Monarchl« 
in.  15.  —  «.  Hefner,  hessischer  Adel.  Tab.  8  u.  8.  9. 

Eyll.  Altes ,  niederrheinisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleich- 
namigen Stammhaose  im  Clevischen,  welches  demselben  schon  1393 
zustand.  Die  Familie  erlangte  das  Erbkäromerer-Amt  des  Herzog- 
thums  Cfeve,  erwarb  mehrere  Güter  am  Niederrhein ,  besass  noch 
1659  Heideck  im  Kreise  Rheinberg,  ist  aber  später  erloschen. 

Fahne,  I.  8.  96  und  II.  8.  40.  —  Freih.  v.  Ledelmr,  1  .8.  211. 

Eynattea^  heiherrea.  Reichafreiherrnstand.  Diplom  von  1632  für 
Stephan  v.  Eynatten,  Herrn  der  Herrschaft  Nütt ;  Freiherrndiplom  vom 
25.  October  1712  für  Nicolaus  v.  Eynatten,  Herrn  zu  Terheyen,  Ter- 
haegen  (Terrheeg  und  Geradmont)  u.  Anerkeunungsdiplom  des  Frei- 
herrnstandes im  Kgr.Prenssen  von  1817.  -»-  Die  Familie  v.  Eynatten 
soll  der  Sage  nach  ältgermauischen  Ursprunges  und  aus  dem  Yolks- 
stamme  der  Enten  oder  Eneten  hervorgegangen  sein ,  welche  zuerst 
als  Küstenbewohner  an  der  See,  später  als  Grenzbewohner  an  beiden 
Rheinufern  vorkamen.  Die  Stammburg  lag  zwischen  Aachen  u.  Eu- 
pen  und  gab  dem  dortigen  Markflecken  Eynatten  den  Namen.  Die 
Burg  selbst  wurde  1410  von  dem  damaligen  Besitzer  verlassen  und 
verfiel  später  gänzlich.  —  Die  fortlaufende  Stammreihe  beginnt  um 
1371  mit  Johann  v.  E.  und  durchläuft  14  Generationen.  Johanns 
gleichnamiger  Sohn  verm.  mit  Johanna  v.  Neuerburg,  bezog  1410  das 
Schloss  Neuerburg  und  durch  die  Söhne  desselben  schied  sich  der 
Stamm  in  die  Linien  zu  Opsinnig,  Lichtenberg,  Neuerburg  und  Rei- 
mersbach. Die  drei  ersteren  erloschen  im  Laufe  der  Zeit,  die  letztere 
aber  blühte  fort  und  zu  ihr,  welche  später  zu  Nütt  und  zu  Trips  ge- 
nannt wurde,  gehören  die  nachfolgenden  und  jetzigen  Sprossen  des 
Stammes.  Freih.  Stephan,  s.  oben,  gest.  1633,  erwarb  die  Herrschaft 
Nütt  (Nuth^  und  Freih.  Johann  Ulrich  durch  Vermählung  mit  Ferdi- 
nanda  Salome  Bergh  v.  Trips  1658  die  Herrschaft  Trips.  Als  Herr 
letzterer  Herrschaft  wurde  Freiherr  Max  Theobald  Heinrich,  gest. 
1782,  verm.  mit  Felicitas  Luise  Freiin  v.  Mirbach  zu  Harff,  1764 
der  jülichschen  Ritterschaft  einverleibt  und  in  dieselbe  wurde  1783 
>sein  Sohn,  Freiherr  Carl  Theodor,  aufgenommen.  Derselbe,  gest. 
1842,  ehemaliger  pfalz  -  bayerischer  w.  Hof -Kammeratli,  Ober-Amt- 


—     181     —  • 

zu  Enskircben  etc.  war  mit  Raldiiine  Freiin  v.  Roishausen  zu 
Tftmich,  gest.  1852,yerin&hlt  u.  aus  dieser  Ehe  stammte  Freih.  Adolph, 
gest.  1834,  k.  preuss.  Premierlieut.,  verm.  mit  Caroline  v.  Kleist. 
Derselbe  hinterliess  eine  Tochter,  Freiin  Adolphine,  geb.  1829  und 
drei  Söhne,  den  Freih.  Carl  Hubert,  geb.  1826,  k.  preuss.  Premier- 
Artillerie -Lieutenant  und  die  Freiherren:  Maximilian',  geb.  1827,  u. 
Georg,  geb.  1831,  Beide  k.  preuss.  Artillerie- Lieutenants.  Freiherr 
MazimiliAn  vermählte  sich  mit  Luise  Freiin  v.  Negri,  aus  welcher 
Ehe  zwei  Töchter  leben,  Adolphine,  geb.  1854  und  Auguste,  geb. 
1855.  Zu  den  Geschwistern  des  Freiherrn. Adolph  gehören  Freiherr 
Ludwig,  geb.  1801,  in  k.  preuss.  Militairdiensten  und  Freiherr  Carl, 
geb.  1806,  Herr  auf  Trips,  k.  preuss.  Premier-Lieut.  a.  D.und  Land-  • 
rath  des  Kr.  Geilenkirchen,  verm.  1837  mit  Aloysia  Freiin  v.  Asbeck, 
geb.  1812,  aus  welcher  Ehe  drei  Töchter  und  sechs  Söhne  leben.  — 
Von  dem  Bruder  des  Freiherrn  Carl  Theodor,  s.  oben,  dem  Freih. 
Carl  Adolph  v.  R.  zu  Heinsberg,  gest.  1810,  entsprossten,  neben  meh- 
reren anderen  Kindern,  Freih.  August  Friedrich,  gest.  1860,  k.  k. 
Feldmarschall  Lieutenant  und  Freih. -Franz  Adolph,  geb.  1801,  Herr 
äof  Derendorf  und  k.  preuss.  Kittm.  a.  D.,  verm.  mit  Therese  Freiin 
v.  Kyllmann,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn,  Freih.  Adolph,  geb.  1333,  k. 
preuss.  Lient.  stammt.  —  Von  genauen  Stammreihen  der  Familien 
hat  Fahne  zwei  gegeben.  Die  erstere  beginnt  mit  Johann  v.  E.,  um 
1371 ,  s.  oben  und  reicht  bis  auf  die  ersten  Jahrzehnte  dieses  Jahr- 
hunderts, die  zweite  aber  fängt  mit  Theobald  v.  E.,  Herrn  zu  Obsin- 
ning  und  Heukelum,  in  der  zweiten  Hälfte  des  15.  Jahrb.  an  u.  endigt 
piit  einer  Enkelin  des  Freih. Nicolaus v.E,  —Aus  der  in  Rhein-Preus- 
sen  angesessenen  Familie  wurden,  Uut  Eingabe  d.  d.  Trips,  4.  Juli 
1829,  Carl  Theodor  Philipp  Joseph  Freih.  v.  E.  mit  den  Kindern  des- 
selben:  Adolph,  Ludwig,  Carl,  Therese  und  Ludovike,  in  die  Frei- 
hermclasse  der  Adels-Matrikel  der  preussischen  Rheinprovinz  unter 
Nr.  93  eingetragen. 

Butkeiu,  Troph.  de  Brabant,  H.  Suppl.  8.  177.  —   Oauhe ,  IT.  S.  i6S.— Freih.  v.  Krohne, 

I.  8.  284.  -  N.  Pr.  A.-L,  II.  S.  149.  —  Fahtn',  I.  8.96.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  211.  — 
Oen««l.  Tatcbenb.  d.  fteih.  HKiiser,  1857.  8.  182-185  u.   L859  8.  181  uud  192.-- Siebmacher, 

II.  lU  —  Tyrof,  I.  3dl  und  Siebenkee»,  l.  8.  358.  —  Habens,  Niederrhelnischer  Adel,  I.  8. 
342.  —  W.-B.  d.  PreuHB.  Rh^rlnprovlnz.  L  Tab.  34,  Nr.  67  u.  8.  34.  —  Kneschke ,  II.  8.  146 
o.  14€.  ->  9.  Hefner,  preuss.  Adel,  Tab.  51  n.  8.  42. 

ByneBhirg.  Altes,  rheinländisches  Adelsgeschlecht,  dessen  Stamm- 
haus wohl  Eynenburg  bei  Aachen  war.  Die  Sprossen  desselben  waren 
Ganerben  zu  Langenau  im  Nassauschen  u.  das  Geschlecht  kommt  im. 
Nassanschen,  Cölnsehen  und  Dietzschen  bis  1463  vor.  Nach  Fahne 
soll  der  Stamm  erst  in  der  ersten  Hälfte  des  16.  Jahrb.  ausgegan- 
gen sein. 

Vogl,  Topogr.  v.  Nassau,  8.  211.  —  Fahne,  I.  8.  89. 

EjBcm.  Clevisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  die  v.  Eynern 
zu  Lohnhorst  1737  zu  dem  im  Herzogth.  Cleve  angesessenen  Adels- 
familien gehörten.  B.  v.  Eynern  kommt  1845  als  Mitglied  der  Uau- 
delsk;ammer  zu  Elberfeld  und  Barmen  vor. 

Frh,  V.  Ledebur,  I.  8.  211. 

Eyrl  V.  Waldgries.    Tirolisches  Adelsgeschlecht,  welches   1602 


—     182     — 

einen  Adelsbrief  und  eine  Verbesserung  des  durch  kaiserlichen  Wap- 
penbrief früher  erlangten  Wappens  mit  einem  zweiten  Helme  erhielt. 
Später  kommt  das  Geschlecht  mit  dem  freiherrlichen  Charakter  vor. 

V.  ffe/ner,  tiroler  Adel,  Tab.  6.  8    5. 

^  EjsSj  VrelherreB  (Schild  schräg  geviert,  mit  Mittelschilde.  Im 
silbernen  Mittelschilde  drei  schräglinke,  rothe  Balken.  1  und  4,  oben 
und  unten,  in  Gold  ein  rechtssehender,  auf  einer  rothen  Rose  sitzen- 
der, blauer  Eisvogel  und  2  und  3,  rechts  und  links>  in  Silber  zwei 
rothe  Querbalken)  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  von  1782  für  den 
kurtrierschen  Geh. -Rath  und  Canzlei-Director  v.  Eyss.  Derselbe 
stammte  aus  einer  alten  Patricterfamilie  der  ehemaligen  Reichsstadt 
Aachen  und  das  Geschlecht  wurde  in  der  Person  der  Elisabeth  Frei- 
frau V.  Eyss,  geb.  Freiin  v.  Wetzel,  genannt  Garben,  laut  Eingabe  d 
d.  Horchheim,  23.  Januar  1830,  unter  Nr.  93  der  Freiherrnclasse,  in 
die  Adelsmatrikel  der  Preussischen  Rheinprovinz  eingetragen.  Das- 
selbe steht,  dem  Wappen  nach,  mit  dem  im  nachstehenden  Artikel  er-' 
wähnten  Adelsgeschlechte  in  keiner  Verbindung.  Nach  dem  N.  Pr. 
Adels  -  Lexicon  lebte  1839  JoSepH  Freih.  v.  E.  zu  Ehrenbreitstein 
bei  Coblenz  und  Johann  Baptist  Freih.  v.  E.  zu  Horchheim  bei  Cob- 
lenz.  —  Zweige  der  Familie  kommen  auch  in  Wiesbaden  und  Weil- 
burg vor. 

N.  Pr.  A.-L.  II  S.  151  and  V.  8.  150.  —  F)reih.  v,  Ledebur,  I.  8.  »11.  —  W.-B.  der 
Preuss.  Kheinprov.  I.  Tab.  35  Nr.  68  und  8.  34  uud  35.  —  Kntsehke,  II.  8.  146  u.  147.  — 
r.  He/ner,  preuss.  Adel,  Tab.  51  u.  8.  42  und  nassauscher  Adel,  Tab.   6  u.  8.  6. 

tyu,  th,  genannt  BeusdaU  (Schild  geviert :  1  und  4  in  Roth  ein 
das  ganze  Schild  durchziehendes,  silbernes  Kreuz  und  2  und  3  eben- 
falls in  Roth  ein  schrägrechter,  goldener  Haiken,  oben  und  unten  je 
von  sechs  goldenen  Schindeln  begleitet ,  oben  3,  2  und  1  und  unten  1 
2  und  3).  Altes,  früher  zu  der  Niederr&einischen  Ritterschaft  gehören- 
des, namentlich  im  Herzogthum  Limburg  begütertes  AdelsgescMecht 
aus  dem  gleichnamigen  Stammhause  unweit  Limburg,  in  dessen  Nähe 
auch  das,  schon*  1333  der  Familie  zustehende  Gut  Beusdahl  liegt.  Zu 
diesen  Besitzungen  kamen  später  andere  und  noch  1780  besass  das 
Geschlecht  im  Kr.  Lechenick  das  Gut  Vernich.  Im  Wappenbuche  der 
Preussischen  Rheinprovinz  ist  die  Familie  unter  dem  nicht  immatri- 
kulirten  Adel  genannt  und  nach  Allem  ausgegangen.  Dass  dieselbe 
nicht  mit  den  Freiherren  v.  Eyss  zu  verwechseln  ist,  wurde  oben  an- 
gegeben. 

Fahne,  I.  8  98.  u.  II.  8.  217.  —  Freih.  v.  Ledebur,  l,  8.  211.  —  Robene,  nicdcrrhein.Adel , 
1.  8.  206—209.  —  W.-B.  d.  Preuss.  Rbeinprov.  IT.  Tab.    lä  Nr.  35  und  8.  133. 

Eyselt^  s.  K 1  i  mjp  e  ly ,  Edle. 

Eyseaberg;  s.  <Nettolizky  v.  Eysenberg,  Freiherren. 

Eysenhardt^  «.  Eisenhart,  S.  73. 

BysenhafeB^  s.  Eisenhofen,  S.  74. 

Eyseimayer^  s.  Eisenmayer,  S.  74. 

Eysersil^rff,  s.  Eisersdorf,  Eissersdorf,  S.  76. 

Eyiacki  s.  Eisack,  S.  70  u.  71. 


—     183     -^^ 

£sel  (in  Schwarz  drei  neben  einander  stehende,  goldene  Säalen 
und  auf  der  mittelsten  derselbe^  eine  »goldene  Krone).  Ein  nur  dem 
Namen  und  Wappen  nach  bekanntes,  längst  ausgegangenes,  schle- 
sisches  Adelsgeschlecht,  welches  mit  der  jetzt  blühenden  Familie  y. 
Etzel,  s.  S.  171,  nicht  in  Verbindung  gebracht  werden  darf. 

Sinapiust    I.  8.  352.  —  Zedier,  VIII.  8.  2436.  —  Siebmacher,  I.  65 :   v.  Bxel,  Sehlesisoh. 
—  9.  Meding,  III.  8.  171. 


F. 

Vabaci  ?.  Ufirenberg.  Erbläiid.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1818  für  Nicolaus  Fabacz,  k.  k.  Hauptmann,  mit  dem  Prädicate:  v. 
Herrenberg. 

Megerle  r.  Mühl/ehi,  Ernäiix.-Bd.  8.  280. 

*  fabeck^  Fabecki.  Polnisches,  zum  Stamme  Jastrzembiec  gehöriges 
Adclsgeschlccht,  aus  welchem  in  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrh. 
Matthias  v.  Fabecki  Gfiter  bei  Orteisburg  in  Ostpreussen  erwarb. 
Die  Söhne  desselben  erhielten  das  preussische  Indigenat.  Jablohken, 
Knicken  undWaldpusch  waren  bereits  1775  in  der  Band  der  Familie. 
Ein  ßruder  des  Matthias  v.  F.  war  früher  Commandeur  eines  k.  pr. 
Grenadierbataillons  und  starb  1832  als  Oberst  a.  D.  Nachkommen 
Beider  standen  in  der  k.  preuss.  Armee.  Zu  denselben  gehört  Carl 
Friedrich  Wilhelm  v.  F.,  welcher  1840  Generalmajor  wurde. 

N.  Pr.  A.-L.r  IT.  8.  152.  u.  V.   8. 150.  —  Frh,  v.  Ledebur,  I.  8.  21». 

Vaber,  Ritter.  Erbländ.-österr.  Kitterstand.  Diplom  von  1754 
für  Johann  Friedrich  Faber,  k.-k.  Hauptmann. 

Meyerle  v.  Mühlfeld,  Ergäni.-Bd.  S.  138. 

I'aber,  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1851 
für  Wilhelm  Faber,  k.  k.  Obersten.  Derselbe  war  1856  Generalmagor 
und  Brigadier  bei  dem  12.  Armee-Corps. 

Handscbriftl.  Notii.  —  MlJit.  Schoraat.,  1856  8.  56. 

Paber  (Schild  durch  einen  blauen  Querbalken  getheilt:  oben  in 
Silber  ein  aus  dem  Balken  aufwachsender,  rechtsseheuder,  doppelt 
geschweifter,  goldener  Löwe,  welcher  in  den  Pranken  drei  rothe  Ro- 
sen an  einem  grünen  Stengel  hält  und  untern,  ebenfalls  in  Silber,  drei 
nebeneinander  stehende,  blaue  Anker).  Reichsadelsstand.  Diplom  im 
kurbayer.  Reichsvicariate  vom  10.  Sept.  1745  für  Johann  Peter  Faber, 
kurbayer.  Hauptmann.  Der  Stamm  hat  fortgeblüht  und  die  Familie 
wurde  später  in  die  Adelsmatrikel  des  Königr.  Bayern  eingetragen. 
Ein  Sohn  des  Diploms -Empfängers,  Georg  Michael  v.  Faber,  geb. 
1743',  k.  bayer.  Oberförster  zu  Schönthal,  wurde  nämlich  dieser  Adels- 
matrikel einver^ftt.  lieber  eine  andere,  in  Bayern  blühende  Fapiilie 
V.  Faber,  (in  Raireiu  rechtsgekehrter,  goldener  Pelican,  welcher  in 


—     184     — 

seinem  freistefrenden  Neste  vier  Junge  nährt,)  in  welche  der  Reichs- 
adel durch  Diplom  von  1764  gekommen  ist  und  deren  Wappen  das 
Wappenbuch,  des  Kgr.  Bayern,  Bd.  V.  giebt,  fehlen  genaue  Angaben. 
In  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Biofem  wurde  die  Familie  22.  Dec  1820 
eingetragen. 

9.  Lang,  8.  SSO.  —  W.-B.  d.   Kgr.  Bayern.    V.  SO.    —  ».  Hefner,  b«ycr.  Adel,  Tab .    85 
aod  8.  75. 

faber  (in  Blau  ein  goldener  Querbalken,  über  welchem  drei 
nebeneinander  gestellte  sechsstrahlige,  silberne  Sterne  schweben  u. 
.  unter  welchem  ein  bis  an  den  unteren  Rand  desselben  reichender, 
silberner  Sparren  steht,  in  dessen.  Mitte  unten  eine  silberne  Lilie 
^hwebt).  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  14.  Mai  1788  für  Johann 
fViedrich  Wilhelm  v.  Faber,  Lieutenant  im  kursächs.  Dragoner- Re- 
giment V.  Gersdorf.  Derselbe  war  ein  Sohn  des  kursächs»  Kriegs- 
raUis  Joseph  Wilhelm  v.  Faber. 

Handschriftl.  Notl«.   —  T^rof,  II.  149.  —  ßuppl.  bu  8febm.  W.-B.  XI.  9.    —  W.-B.    der 
Siobs.  Staaten«  VI.  24.  —  Mnenckke,  HI.  8.  184. 

fabtr  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Silber  ein  ent- 
blösster  Arm ,  welchejr  einen  Hammer  emporhält  und  links  in  Blau 
drei  unter  einander  stehende,  silberne  Sterne).  Ein  in  Schlesien  mit 
Krolkwitz  im  Kr.  Freistadt  begütertes  Adelsgeschlecht.  Der  Adels- 
stand ist  durch  Königlich  Preussische  Erhebung  in  die  Familie  ge- 
kommen, doch  geben  die  betreffenden  Werke  Näheres  über  das  Diplom 
nicht  an.  Mehrere  Sprossen  des  Stammes  standen  früher  in  der  k. 
preuss.  Armee.  Ein  v.  Faber,  Major  in  der  schlesischen  Artillerie- 
Brigade  starb  1813  und  ein  Major  v.  F.,  früher  im  2.  k.  preuss.  Ar- 
tillerie-Regimente,  1825  im  Invalidenhause  zu  Berlin.  Ein  Gapitain 
y.  Faber  starb  1818  als  Inspector  des  grossen  Friedrichs- Waisen- 
hauses zu  Berlin.  —  Als  Herr  auf  Krolkwitz  wurde  1857  Eugen  v. 
Faber  genannt. 

H.  Pr.  A.-L.  II.  8.  152  und  V.  8.  150.  —  Frh.  v.  Ledebur,  I.  8.  212  und  lU.  8.  260.   — 
W.-B.  d.  Pr.  Monarch.,  III.  8.  16.  —  Schlesisch.  W.-B.  Nr.  52S. 

ffibir  f.  Fabo»,  tltter^  Reichsritterstand.  Diplom  von  1715  für 
Joseph  Edlen  v.  Faber,  k.  k.  Hof- Quartiermeister,  mit  dem  Prädicate: 
v.Faborn. 

Megerl^v.  Mühlfeld,  8.  108. 

laber  di  faur.-  Erbländ.- Österreich.  Freiherrnstand.  Diplom 
von  1779  für  Christian  Wolfgaug  Faber,  k.  k.  Feldmarschalllieute- 
nant mit  dem  Prädicate :  du  Faur.  Derselbe  stammte  aus  einer  fran- 
idsischen,  besonders  der  Provinz  Languedoc  angehörenden  Familie 
ind  die  Nachkommen  breiteten  sich  namentlich  in  Oesterreich  und 
Württemberg  weiter  aus. 

Megerle  w.  Mühlfeld ,   ErginE.-Bd.  8.  65.  —  8uppl.  eu  Siebm.  W.-B.  VIT.  13.  —  9.  Hef- 
n$r,  w&rttemb.  Adel,  Tab.  19  und  8.  15  n.  ErgfinE.-Bd.  Tab.  16  u.  8.  36. 

ffiber  v •  Laiegg  (Schild  der  Länge  nach  getheilt  mit  einem  ge- 
krönten, silbernen  Mittelschilde  und  in  demselben  ein  gekrönter, 
rother  AdliAr.  Im  Schilde  zwei  Sparren ,  rechts  in  Schwarz  golden  u. 
links  in  Roth  silbern).  Tiroler  Adelsgeschlecht.  Abraham  Faber, 
'Erzherz,  österr.  Kammerrath,  erhielt  2.  Sept.  165^H)m  Erzherzoge 
Ferdinand  von  Tirol  den  Adel  and  zwar  unter  VermRrong  desWap- 


—     185     — 

pens  mit  dem  Adler  Tirols  nnd  durch  kaiserliches  Diplom  v.  12.  Fe- 
bruar 1666  bekam  Abraham  v.  F.  das  Prädicat:  v.  Lanegg.  Der 
Stamm  blühte  in  das  19.  Jahrb.  hinein  und  ist  1818  mit  Ignaz  Faber 
V.  Lanegg  erloschen. 

p.  fft/tur,  tiroler  Adel,  Tab.  26  u.  8.  22. 

Vaber  f.  lUseiistiick.  Ein  aus  Oesterreich  nach  Tirol  gekomme- 
nes Adelsgeschlecht,  welches  1613  in  Tirol  landständisch  wurde, 
1615  auf  dem  Sitze  Rosenstock  Freinng  erhielt  und  in  der  Mitte  des 
17.  Jahrb.  ausgegangen  ist. 

p.  Ht/ner,  ausgest.  tirol.  Adel,  Tab.  3. 

faber  ?•  Tawori.  Erblftnd..- Österreich.  Adelsstand.  Diplom  von 
1757  für  Franz  Wilhelm  Faber,  mit  dem  Prädicate:  v.  Taworu,  wegen 
30jährigen  Militairdienstes. 

MegtrU  v.  Mühl/eld,  8.  180.  *  ^ 

hber  ?•  Weiiai,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 

1812  für  Aloys  Faber,  k.  k.  Major,  mit  dem  Prädicate:  Edler  von 
Weinau. 

Mefftrl«  9.  Mühl/tld,  8.  180.  ^  ' 

Pabert  Ein  ursprünglich  elsassisches  Adelsgeschlecht,  aus  wel- 
chem Johann  v.  Fabert.  geb.  1436  zu  Strassburg,  Herr  auf  Moulio, 
Vorsteher  der  Sorbonne  in  Paris  wurde.  —  Johann  Carl  v.  F.  trat 
um  1660  in  die  Dienste  des  Fürsten  v.  Sponheim  \ind  Birkenfeld  u. 
,  von  seinen  Söhnen  kamen  zwei,  und  unter  diesen  Franz  Anton  v.  Fa- 
bert, später  in  markgräfl.  badische  Dienste.  Der  Stamm  hat  im 
Grossherz.' Baden  fortgeblfiht. 

C<ut,  Adelsbuch  des  Grosshen.  Baden    Abtheil.  3. 

Pabiai.  Märkisches  Adelsgescblecht,  welches  schon  1491  mit 
Gartow  im  Ruppinschen  begütert  war,  1592  Dessow,  1677  Lössow, 
und  im  18  Jahrb.,  neben  Gartow,  welches  der  Familie  noch  1781  zu- 
stand, u.  Lögow,  Metzelthin,  Cantow  und  Wildberg,  sämmtlich  im 
Kr.  Ruppin,  inne  hatte,  auch  1768  in  Meklenburg-Strelitz  Hohenzie- 
ritz  besass.  —  Mehrere  Sprossen  des  Stammes  standen  in  der  königl. 
preuss.  Armee.  Christian  Georg  v.  F.,  k.  preuss.  Rittmeister,  wurde 
bei  Chotusitz  und  Eunersdorf  schwer  verwundet  und  ein  Major  v.  Fa- 
bian, welcher  sich  1814  in  Frankreich  ausgezeichnet  hatte,  stand 
1836  im  23.  k.  preuss.  Infanterie-Regimente.  —  Durch  Maria  Luise 
V.  F.  aus  d.  Hause  Gartow,  verm.  mit  Sigismund  Ehrenreich  v.  Bre- 
dow  aufPrillwitzetc ,  kam  der  Namä  des  Geschlechts  in  die  Bredow- 
sehen  Ahnentafeln. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8. 152.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  250  n.  III.  8.  2iy. 

Fabiai  t.  Breitewiese.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  —  Diplom  von 

1813  für  Johann  Blasius  Fabian,  k.  k.  Oberlieutenant  bei  dem  mäh- 
rischen Beschäl-  und  Remontirungs- Wesen,  mit  dem  Prädicate  :  von 
Breitewiese.  —  Derselbe  ist  später  ohne  männliche  Nachkommen 
gestorben. 

HegerU  v.  Mühlfeld,  8.  ,280.  —  Z)or«<,  Allgem.  W.-B.  I.  8.  181. 

Vabiank^wsU  (in  Roth  eine  silberne  Lilie).    Polnisches,  nach 


# 


—     186     — 

Preussen  gekommenes  Adelsge8ch]echt,  aas  welchem  1854, ein  Sprosse 
Referendar  zu  Breslau  war. 

Frh.  V,  Ledtbur,  II f.  8.  250. 

Faborn,  Edle  nnd  Ritter.  Reichsritter  stand.  Diplom  von  1715 
für  Joseph  Edlen  v.  Fahorn,  k.  k.  Hofquartiermeister. 

Paborn,  s.  Faber  v.  Faborn,  S.  184. 

Pabrice  (Schild  quergetheilt :  oben  in  Silber  ein  rechtsgekehrter 
Kranich,  welcher  in  der  rechten  Kralle  eine  weisse  Kugel  hält  und 
oben  von  zwei  sechsstrabligen,  goldenen  Sternen,  einem  rechts  und 
den  anderen  links,  beseitet  ist;  unten  in. Roth  ein  quergelegter 
Stengel,  aus  welchem  links  unten  ein  Stiel  nach  rechts  und  oben  mit 
'  zwei  grünen  Blättern  und  oben  mit  einer  weissen  sechsblättrigen 
Blume  treibt).  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  19.  Nov.  1644  für  die 
Söhne  und  Enkel  des  Gräflich  Isenburgschen  Raths  Weipart  Fabri- 
cius:  D.  Philipp  Ludwig  Fabricius,  Fürstlich-Hessen-Darmstädtschen 
Geh.-Rath  u.  Canzler,  D.  Esaias  F.,  ebenfalls  Fürstlich-Hessen-Darm- 
städtscher  Geh.-Rath  und  Vice-Canzler,  Jacob  F.,  F.  Hess.-Darmst. 
Kämmerer  und  die  Söhne  des  verstorbenen  D.  Philipp  Conrad  F.: 
Jacob  und  Johann  Richard  F.  —  Die  Familie  schrieb  sich  später :  v. 
Fabrice  und  verbreitet«  sich  aus  Hessen  nach  Hannover,  so  wie  nach 
Meklenburg.  In  Hannover,  wo  ein  Sohn  des  D.  Philipp  Ludwig  v. 
Fabricius :  Weipart  Ludewig  v.  F.,  Geh.-Rath  u.  Präsident  des  Ober- 
Appellationsgerichts  zu  Zelle  war,  ist  die  Familie  später  wieder  aus- 
gegangen. Von  Weipart  Ludwig's  Söhnen ,  die  sieht  mehr  wie  der 
Vater:  Fabricius,  sondern  v.  Fabrice  schrieben,  war  der  Eine,  Johann 
Ludwig,  Hannov.  Geh.-Rath  und  der  Andere,  Ernst  Friedrich  Han- 
nov.  Kammerherr.  Letzterer  stand  bei  dem  Kurfürsten  Georg,  dem 
ersten  Könige  von  England,  in  grosser  Gunst  und  der  König  starb 
auch  in  seinen  Armen.  Später  war  derselbe  Land-Drost.  In  Meklen- 
burg wurde  1801  für  August  Georg  Maximilian  v.  Fabrice,  Drosten 
und  Herrn  auf  Roggendorf,  die  Indigenats-Rechte  von  der  eingebore- 
nen meklenburgischen  Ritterschaft  anerkannt.  Aus  Meklenburg  ist 
später  die  Familie  nach  Sachsen  gekommen  und  Glieder  derselben 
sind  in  k.  sächs.  Militairdiensten  zu  grossen  Ehrenstellen  gelangt. — 
Friedrich  v.  Fabrice,  geb.  1786  zu  Roggendorf  im  Meldenburgischen, 
trat  1804  in  kursächs.  Dienste,  wurde  1832  Generalmajor  und  war 
Königl.  Generaladjutant  und  Oberstallmeister;  Oswald  v.  F.,  k.  sächs. 
Oberlieutenant  in  der  A. ,  ist  k.  sächs.  Kammerherr  und  Georg  Frie- 
drich Alfred  v.  Fabrice,  k.  sächs.  Major,  ist  Souschef  im  k.  sächs. 
Generalstabö. 

G9  V.  Behr,  Res.  Meklenb.  8.  1680.  —  Maneck* ,  biograpb.  Skiseen,  8.  14  u.  15v—  frh.  v. 
d.  Knesebeck,  8.  127  u.  128.  —  Dresdner  Calender  s.  Gebr.  f.  die  Residens.  1847,  8.  158  u. 
1848.  S.  157.  —  Frh.  v.  Ledtbur,  I.  8.  312  u.  III.  8.  «50.  —  Siebmacher,  V.  21.  Die  Fabricii 
V.  Westcrsttotten.  -^  Meklenb.  W.-B.  Tab.  15,  Nr.  54.  und  8.  11  und  21.  —  Knesehke,  II.  8. 
147  nnd  148.  —  r.  Jle/ner,  meklenb.  Adel,  8.  8.  —  Match,  iTeklenb.  Adel  eto.  8.  15. 

Pabrice  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Blau  auf  einem  goldenen 
Dreiberge  ein  rechts  gekehrter  Kranich,  welclier  in  der  aufgehobenen 
rechten  Kralle  einen  Stein  hält;  2  und  3  in  Roth '  ein  aufwachsender, 
vorwärtsseheuder,  gekrönter  Mann  in  blauer  Kleidung  etc.,  welcher 


—     187     — 

^  in  3er  Rocbten  einen  grünen  Kranz  und  in  der  Linken  einen  golde- 
ne fi  Aescnlai^Mab  emporhält).  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  4.  Sept. 
^L17;n  für  Antkoas  Gottlieb  Fabricius  ,  kaiserl.  Reichshofraths-Agen- 
^Bten  in  Wien,  unter  Umänderung  des  Namens  Fabricius  in:  Fabrice, 
^t—  Das  hier  in  Rede  stehende  Geschlecht  ist  von  der  im  vorstehen- 
den Artikel  besprochenen  Familie  v.  Fabrice  wohl  zu  unterscheiden, 
wenn  sich  aTicIi  durch  den,  einen  Stein  haltenden  Kranich  in  den 
Wappen  beider  Familien  (wahrscheinlich  des  durch  Wappenbrief  er- 
langten Schildesbildes  des  Stammes  Fabricius)  annehmen  Hesse,  dass 
in  früherer  Zeit  Beide  mit  einander  im  Zusammenhange  gestanden 
hätten.  —  Die,  das  in  diesem  Artikel  beschriebene  Wappen  führende 
Familie  v.  Fabrice,  gehört  zu  dem  Adel  des  Kgr.  Rayern  und  nach  v. 
Lang  wurde  in  die  .\delsmatrikel  dieses  Königreichs  der  Enkel  des 
Diploms-Empfängers:  Christian  Erich  v. Fabrice,  geb.  1773,  k.  bayer. 
Landes -Gerichts -Arzt  zu  Altorf,  eingetragen.  —  Dafür,  dass  die  in 
der  Preussischen  Rheinprovinz  blühende  Familie  v.  Fabricius,  s.  den 
betreffenden  Artikel,  zu  den  Nachkommen  des  oben  genannten  An- 
dreas Gottlieb  Fabricius,  oder  zu  einer  der  beiden  erwähnten  Fami- 
lien V.  Fabrice  gehöre ,  spricht  die  Heraldik*  durchaus  nicht  und  in 
Rezug  auf  Unterscheidung  gleichnamiger  Familie  ist  u.  bleibt  dersel- 
ben doch  die  erste  Stimme. 

w.  Lang,  8.  330  u.  331.  —  M«g«rle  v.  Mühlftld,  ErKÄnx.-Bd.  8.  2S0.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Ray- 
efti,  V.  32.  —  r.  B^fner,  haypr.  Adel.  Tab.  80  u.  ß.  76.  —  Rnetchkt,  IV.  8. 117. 

\  MriciT.CIfsshfhü^  s.  Clessheiro,  Fabrici  v.  Clessheim,  etc., 

Rd.  IL  S.  288. 

^  Pabrici  t.  Laneibnrg^  s.  Fabr>cius  v.  Levenburg, 

rabrid  ?.  Westerstett»^  s.  Fabrice,  S.  186.  —  Das  Prädi- 
cat:  v.«  Westerstetten  ist  der  Familie  in  Siebmachers  W.-R.  V.  2L 
beigelegt. 

^  l^abrielns  (Schild  geviert :  1  u.  4  in  Roth  ein  schwarzer  Ambos 

und  2  und  3  in  Silber  ein  aus  dem  äussern  Schildesrande  hervorkom- 
mender, schwarz  gekleideter  und  golden  aufgeschlagener  Arm  in  der 
Faust  mit  einem  eisernen  Hammer  an  goldenem  Stiele).  Kurpfälz- 
ischer Adelsstand.  Diplom  vom  11.  März  1774.  —  Die  Familie  wurde 
in  der  Person  der  Frau  Anna  Maria  Ernestina  v.  Fabricius,  laut  Ein- 
gabe d.  d.  Rothe-Erde  bei  Aachen,  24.  Juni  1829,  der  Adelsmatri- 
kel der  Preuss.  Rheinprovinz  unter  Nr.  106  der  Classe  der  Edelleute 
einverleibt.  —  Das  Gut  Rothe-Erde  besass  1836  Caspar  Ludwig 
Franz  v.  Fabricius.  —  Die  Angabe  Einiger,  dass  dieses  Geschlecht 
mit  den  Familien  v.  Fabrice  im  Zusammenhange  stehe ,  ist  schon  in 
Folge  der  Verschiedenheit  der  Wappen , unrichtig. 

Frh.  /:  L*'dehur,\.  8.  212  u.  III.  8.    2.S0.  —W.-B.  der  PreuM.  Rheinprovin«.  T.  Tab.  85, 
Nr.    69  II.  R.  35  u.  36.  —  Kneachke,  TF.  8.  148,  am  ScIiIumhc  des  Artikel«:  v.  Fabricc. 

I^abrieiiis  f.  Hoheifail.  Reichsadelsstand.  Erneuerungs- Diplom 
von  1618  für  Philipp  Fabricius,  Geh.*-Secretair  der  Statthalterei  zu 
Prag,  mit  dem  Prädicate:  v.  Hohenfall.  Derselbe,  —  ein  Enkel  des 
zu  seiner  Zeit  sehr  bekannten  Dichters  und  Philologen  Georg  Fabri- 
cius, Rectors  zu  Meissen,  welcher  kurz  vor  seinem  1571  erfolgten 


—     188     — 

Tode  den  Reichsadel  erhalten  hatte  —  wurde  den  23,  Mai  1618  mil 
den  kaiserlichen  Statthaltern  Slawata  und  Martiniez  von  den  Mh 
mischen  Ständen,  als  dieselben  über  Aofrechterhaltung  des  vom  K.  Ku 
dolph  1609'  ertheilten  Majestätsbriefes  keine  bestimmte  Erklärung' 
erhielten,  anf  dem  Prager  Schlosse  zam  Fenster  hjüausgeworfeiii  büts 
aber  am  Leben.  —  Die  Erneuerung  des  Adel&standes  erfolgte  mi 
Verleihung  ansehnlicher  Gtlter.  

Handschriftl.  Notis.  —  Jöeher,  Comp.  Gelehrten-Lezic.  2.  Ausg.  8.  917  u.  918.  —  Zedier, 

IV.  8.  39. 

Vabricins  v.  Leveiburg,  Pabrici  ?.  Laaeiburg,  Mricits  v.  Leycnbnrg 

(Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Gold  ein  rothes  Anker- 
kreuz und  links  in  Blau  ein  rother  Krebs).  Böhmischer  Adels  -  und 
Ritterstand.  Adelsdiplom  vom  29.  Dec.  1654  für  Georg  Fabrici,  mit 
dem  Prädicate:  v.  Lauenburg  und  Ritterstandsdiplom  vom  19  Mai 
1674  für  Yalerian  Fabricius,  mit  dem  Prädicate:  v.  Levenburg. 
Beide  gehörten  einem  Stamm  an  und  zu  demselben  ist,  nach  Freih.  v. 
Ledebur,  wohl  der  aus  Schlesien  stammende  Officier  v.  Fabricy  zu 
zählen,  welcher  1763  in  k.  preuss.  Diensten,  zuletzt  im  Regiment  v( 
Quadt,  stand  u.  noch  zwei  Brüder  in  der  Armee  hatte. 

V.  Hellbach,  I.  8.  347.  —  Frh.  v.  Ledebur,  I,  8.  212  u.  III.  8.  250. 

Pabrisanflayerhofen.  Kurbayer.  Adelsstand.  Diplom  v.  22.  März 
1 782  für  den  kürpfälz.  Forstmeister  des  Amtes  Painten  Anton  Wil- 
helm Fabris.  Derselbe,  ein  Sohn  des  Neuburgischen  Regierungs- 
Raths  und  Conferenz-Secretairs  Fabris,  stammte  aus  einem  ursprüng- 
lich venetianischen  Geschlechte.  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  und 
drei  Söhne  desselben,  die  Gebrüder  Bernard  August  v.  F.,  geb.  1775, 
k.  bayer. Landgerichts-Actuar  zu  Landau,  Johann  v.  F.,  geb.  1776,k. 
bayer.  Lieutenant  und  Pranz  Anton,  geb.  1777,  k.  bayer  Revierför- 
ster zu  Tapfheim,  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

V.  Lang,  8.  331.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  V.  38.    —  ».  Hefner,  bayer.  Adel,  Tab.  85  u. 
8.  76.  -  Kneschke,  IV.  8.  118. 

Pabritins  t.  Teignagel  (Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  Im  gol- 
denen Mittelschilde  zwei  mit  Hämmern  auf  einen  Ambos  schlagende 
Arme.  1  in  Blau  drei,  2  u.  1,  halbe  Monde;  2  in  Gold  ein  schwarzes 
Kreuz;  3  in  Gold  drei,  1  u.  2.,  silberne  Lilien  und  4  in  Blau  ein  gol- 
denes Andreaskreuz,  begleitet  von  vier  silbernen  Hufeisen).  Gel- 
dernsches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Julius  F.  v.  T.,  Componist, 
gest.  1852,  längere  Zeit  in  Berlin  lebte.  Die  Gemahlin  desselben, 
Ida  Pfand,  starb  1853. 

Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  212. 

Faby^  Edle.  Erbländ.-österreich.  Adelsstand.  Diplom  von  1790 
für  Joseph  Ignaz  Faby,  Niederösterr.  Appellations-Rath,  mit  dem 
Prädicate :  Edler  v, 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Ergän«.-Bd.  8    280. 

rachbach  ?.  Lohibach.  Erbländ.-österreich.  Adelsstand.  Diplom 
von  1821  für  Joseph  Fachbach;  k.  k.  Hauptmann,  mit  dem  Prädicate: 

V.  Lohnbach. 

Megerle  t.  Mühlfeld,  Erg&nz.-Bd.  S.280. 

Facliier  v.  Vraaateii^  Mle  bM  tltler.    Reichs-  und.  böhmischer 


ilr 


—      189     - 

• 

Ritterstapd.  Heicbs-Ritterstaudsdiplom  von  1733  für  die  Brüder  Jo- 
hann Ernst  Faclui^r,  k.  k.  Lieutenant  und  D;  Michael  Anton  F., 
Leibmedicus  der  Königin  in  Polen  and  Kurfttrstin  zu  Sachsen,  Maria 
Josepha ,  mit  dem  Prädicate :  Edle  v.  Tranenstein  und  Böhmische 
Bitterstandsdiplom  von  1744  für  den  Sohn  des  genannten  Leibmedi- 
cus F.  Edlen  v.  T.,  D.  med.  Johann  Anton  Michael  Edlen  F.  v.  T.  u. 
für  die  Vettern  desselben,  Johann  Franz  und  Johann  Michael  Fach- 
ner, mit  demselben  Prädicate. 

MvgtrU  v.  Mühlfeld,  Ergäni.-Bd.  8.  138.  ->  Knesckkt,  IV.  8.  118  u.  119. 

VaeiHS.  Ein  in  Preussen  vorgekommenes  Adelsgeschlec 
welchem  ein  Sprosse  1839  Assessor  bei  dem  Stadtgerichte  zu  j 
berg  war.  —  Bei  der  k.  russ.  Gesandtschaft  am  k.  preuss.  Hofe 
sich  1806  ein  Collegien-Assessor  v.  Facius. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  151.  —  Freih.  v.  Ledtbur,  l.  8.  »12. 

faclieili«fei.  Ein,  1852  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern 
eingetragenes  Adelsgeschlecht,  welches  ein  altes  Geschlecht  sein  soll, 
doch  sind  die  dasselbe  betreffenden  älteren  Urkunden  verloren  ge- 
gangen.  Die  Staromreihe  beginnt  mit  Sicherheit  vom  17.  Jahrh.  an. 

V.  Be/ner,  bayer.  Adel,  Tab.  85  u.  8.  76. 

I^ackh^  Ritter.  Erbländ.  -  österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1744 
für  Edmund  Fackh,  Landrath  in  Oesterreich  ob  der  Enns. 

Megerle  v.  ifüfil/eld,  8.  108. 

Vaerber^  F.  n  Nfchelhelv  (in  Roth  auf  grünem  Dreihügel  ein 
weisser  Wartthurm,  oben  viermal  gezinnt).  Altes,  längst  erloschenes, 
steiermärkisches  undkärntner  Adelsgeschlecht,  welches  von  1389 — 
1537  vorkommt. 

Schmut»,  I.  8.  343.  —  Siebmacher,  II.  46.  —  v.  Meding,  11.  8.  165  u.  166. 

Paes,  Frelhcrrei  v.  Tiefelfeld.  Reichsfreiherrenstand.  Diplom  im 
Kurpfftlzischen  Reichs  -  Vicariate  vom  17.  Juli  1790  für  Leonhard 
Antbn  Fa^s,  Herrn  des  Ritterguts  Tiefenfeld  im  Trientinischen  and 
für  den  Bruder  desselben,  Aloys  Faes,  Fürstlich  Passauischen  Haupt- 
mann. Ersterer  hatte  1787  von  dem  Bischöfe  Peter  Vigil  zu  Trient 
den  Adel  erhalten  und  ein  Sohn  des  Letzteren,  Thomas  Anton  Faes, 
Freih.  v.  Tiefenfeld,  geb.  1793,  wurde  als  Lieutenant  im  k.  bayer. 
Grenadier-Garde-Regimente  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern'  in 
der  Freiherrnclasse  eingetragen. 

9.  Lang,  6,  120.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  II.  94  und  v.    W6lckern,Abthci\.  2.  -  v,  Hef- 
ner,  bayer.  Adel,  Tab.  80  u.  8.  34. 

Pagei.  Holländisches,  auch  polnisches  und  galizisches  Adelsge- 
schlecht, welches  dem  polnischen  Stamme  Rawicz  einverleibe  und 
1782  und  182^  in  die  Galizische  Adelsmatrikel  eingetragen  wurde. 
—  Der  spätere  niederländische  Generallieutenant  u.  a.  o.  Gesandte  u. 
bevollmächtigte  Minister  des  Königs  der  Niederlande  am  köin.  fran- 
zös.  Hofe  V.  Fagel  war  bis  1806  in  der  k.  preuss.  Armee  Mjgor  und 
Adjutant  des  Prinzen  von  Oranien. 

N.  Pr.  A.L.  II.  8.  152  und  153.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  212. 

Pahneibergi  auch  Freiherren.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom 
27.  Febr.  1715  für  Franz  Ferdinand  Mayer,  Doctor  beider  Rechte  u. 


—     190 

Stadtschreiber  zu  Freiburg  im  Breisgau ,  mit  dem  Prädicate:  v.  Fah- 
nenberg  und  zwar  wegen  seines  rüliiuliclieii  VerhaLtenfi,  sciiior  zweck- 
mässigen Anordnungen  und  seiner  per^^ii Heben  Tapferkeit  bei  der 
Belagerung  der  Stadt  Freiburg  durch  die  Franzosen.  —  Nach  vier- 
wöchentlicher Belagerung  hatte  die  österreichische  Besatzung  sich 
endlich  aus  der  Stadt  in  die  beiden  Schlösser  und  auf  den  Schloss- 
berg zurückgezogen  und  die  Stadt  ihrem  Schiksale  überlassen.  Die 
Belagerer  rückten  zum  Sturme  gegen  die  Bresche  an.  Jeder  dachte 
in  der  Stadt  nur  an  sich  und  die  versammelt  gewesenen  Behörden 
wä)r0n,  ohne  Beschlüsse  zQ  fassen,. wieder  auseinandergegangen.  Da 
iO{i|^bloss  sich  Mayer  rasch  das  einzige  Mittel  jur  Rettung  der  Stadt 
zu  versuchen,  eilte  mit  zwei  Bürgern  auf  die  Bresche  und  steckte 
unter  dem  Feuer  der  Feinde  dje  weisse  Fahne  auf,  worauf  Letztere 
ohne  jede  Gewaltthat  von  der  Stadt  Besitz  nahmen.  Die  Stadt  Frei- 
burg ert^eilte  später  ihrem  Retter  für  sich  und  seine  Nachkommen- 
schaft das  Ehrenbürger- Recht.  —  Durch  den  Sohn  des  Franz  Ferdi- 
nand Mayer  v.  Fahnenberg,  Franz  Xaver  M.  v.  F.,  verm.  mit  Ursula 
V.  Beaurieux,  ist  der  Stamm  dauernd  fortgesetzt  worden.  Von  Letzte- 
rem stammte  Egid  Freih.  v.  Fahnenberg,  geb.  1749  und  gest.  1826, 
welcher,  bekannt  durch  seine  Schriften  über  Geschichte  u.  Staatsrecht, 
1795  kaiserlicher  Directorial-Assessor  bei  der  Reichsversammlung  zu 
Regensburg  wurde.  —  Der  Personalbestand  der  Familie  war  in  den 
letzten  Jahren  folgender:  Anton  Freih.  v.  Fahnenberg,  geb.  1783.  — 
Sohn  des  1826  verstorbenen  Freiherrn  Egid  aus  der  Ehe  mit  Caroline 
V.  Rüding,  gest.  1815.  —  üerr  zu  Burgheim-Rothweil  und  des  Ritter- 
gutes Amoltern  in  Baden ,  so  wie  der  Grundherrschaften  Einödhausen 
und  Melkers  im  Meiningenschen,  k.  k.  Kämmerer  u.  Rittmeister  in  d. 
A. ,  verm.  mit  Johanna  Grf.  v.  Seilern  und  Aspang,  geb.  1797,  aus 
.welcher  Ehe  zwei  Söhne,  Freih.  Philipp,  geb.  1829  und  Freih.  Ste- 
phan, geb.  1831,  k.  k.  Lieutenants  in  d.  A.  u.  zwei  Töchter  stammen. 
Freiin  Julie,  geb.  1833,  verm.  1853  mit  Franz  Grafen  v.  Cappy,  k.k. 
Oberlieutenant  in  d.  A.  und  Freiin  Wilhelmine,  geb.  1838.  —  Die 
Brüder  des  Freih.  Anton ,  Freih.  Egid  (11),  gest.  1855,  k.  württemb. 
Kammerherr  und  früher  Ober-Forstmeister  zu  Neuenstadt  am  Kocher, 
verm.  in  erster  Ehe  mit  Amalie  Freiin  von  Baden,  gest.  1814  und  in 
zweiter  mit  Sophie  Freiin  v.  Kahlden,  gest.  1854  und  Freih.  Friedr., 
gest.  1833,  grossh.  bad.  Kammerherr  und  Gesandter  am  k.  bayer. 
Hofe,  verm.^mit  Maria  Magdalena  v.  Dietterich-Schönhoflfen ,  haben 
nur  weibliche  Nachkommen  hinterlassen,  durch  welche  das  Geschlecht 
mit  den  Familien  der  Freih.  v.  Gemmingen ,  Fürfeld,  der  Freih.  von 
Schütz-Pflummern  zu  Hoheustein ,  der  Grafen  v.  UexküU-GflUeuband 
und  der  Freih.  v.  Esebeck  versippt  worden  ist. 

Ca»t,  Adelsb.  d.  Kgr.  Württemberg,  S.  417  und  4-i^  u.  desselbeu  Adelcb.  d.  Grossherx, 
Baden,  8.  77—79.  —  Geneal.  Taschenb.  der  freih.  Hauser.  1855.  8.  l&l— 153.  1857.  8.  185  u. 
186  u.  1858.  8.  157.  —  Siebmach«r,  V.  345:  ▼.  Fahnenberg.  Mitherr  su  Burgheim,  Rbeinlän- 
disch  und  8uppl.  VU.  7.  —  Tyrof,  II.  171.  —  W.-B.  d.  Sachs.  Staaten,  II.  20.  —  Xneschke, 
I.  8.  145  u.  146.  —  V.  He/ner,  bayer.  Adel,  Tab.  36  u.  8.  34  und  württemb.  Adel,  Tab.  19 
und  8.  15. 

I^abieifeld,  s.  Codelli  von  Fi^hnenfeld  and  Sterngreif. 
Freiherren,  Bd.  11.  S.  298  u.  299. 


—     191     —     . 

FtkiedliP^J.  Lapprecht  v.  Fahnenthal. 

PahMTi  8.  Gämmerer  v.  Fahner,  Vaure,  Bd.  II.  S.  192. 

«  fahreilieit^  ffireiheid.  Preass.  Adelsstand.    Diplom  vom  2.  Oct. 

1786  für  Johann  Friedrich  Wilhelm  Fahrenheit,  k.  preuss.  Kriegs- 
and Domainen - Rath.  Derselbe,  welcher  sehr  ansehnliche  Güter  in 
der  Provinz  Preussen  besass,  stammte  ans  einer  Danziger  wohlhaben- 
den Familie,  zn  welcher  auch  Daniel  Gabriel  Fahreuheit,  geb.  am 
1690,  gest.  1740,  gehörte.  Letzterer,  zaerst  für  den  Kaufmansstand 
bestimmt,  folgte  bald  seiner  vorherrschenden  Neigung  für  dasStudiam 
der  Natnr,  machte  grosse  Reisen,  verfertigte  1714  die  ersten  genaa 
übereinstimmenden  Thermometer,  war  der  Erste,  welcher  zur  Fül- 
lung der  Thermometer  anstatt  des  Weingeistes  Quecksilber  gebrauchte 
und  hat  sich  überhaupt  um  Physik  vielfach  verdient  gemacht.       Der 

-  Empfänger  des  Adelsdiploms  setzte  den  Stamm  fort  u.  ein  Sohn  des- 
selben, Herr  auf  Angerap  im  Kr.  Darkehmen  etc.,  unterhielt  ein  in 
vorzüglichem  Rufe  stehendes  Gestüt. 

V.  HeUbach,    I.    8.  34«.  -    N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  153.  -    Freih.  v.  LeJebur,  I.  8.  212  und 
213.  —  W.-B.  d.  Pr.  Monarch.  111.  16. 

MreiMi^  Valireih^lti.  Altes,  in  der  Alt-  Mittel-  und  Ucker- 
mark, so  wie  im  Meklenburgischen  und  in  Pommern  begütert  gewese- 
nes Adelsgeschlecht.  Grandmann  sagt,  das  Geschlecht  sei  in  der 
Altmark  schon  lange  ausgegangen,  in  der  Mittelmark  habe  noch  1644 
das  Geschlecht  Zummet  (Summt)  besessen  und  Christian  v.  F.  noch 
1 684  gelebt,  in  der  Uckermark  aber  sei  die  Familie  schon  im  Anfange 
des  17.  Jahrb.  erloschen.  Nach  diesen  Angaben  ist  mehrfach  ange- 
nommen worden,  dass  der  Stamm  im  18.  Jahrb.  nicht  mehr  geblüht 
habe,  doch  hatte  in  demselben  das  Geschlecht  noch  Görne  und  Ret- 
zow  im  Kr.  West -Havelland  etc.  inue  und  blühte  auch  noch  in  das 
19.  Jahrb.  hinein,  in  welchem  es  nach  Allem  1822  mit  dem  königl. 
preuss,  Obersten  a  D.  Albrecht  Friedrich  v.  Fahrenholz  erloschen  ist. 

Orundniann,   8.  87.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  153  q.  V.  8.  151.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  S. 
313.  —  Siebmachtr,Vf.  69.  mit  dem  unrichtigen  Namen:  ▼.  Fohrenwaldt. 

FahreMbach,  PahreMbeek.  Altes,  liefländisches  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  Thomas  Wilhelm  v.  F.,  Georg  v.  F.  a  dem  Hause  Wall- 
kelt  und  Georg,  der  Jüngere  in  der  ersten  Hälfto  des  17.  Jahrh.  sfch 
bekannt  machten.  Ersterer  war  kursächs.  Oberst- Wachtmeister  und 
brachte  1637  nach  Pufendorff  die  von  den  Schweden  besetzte  Moritz- 
burg bei  Halle  durch  List  in  die  Hand  der  Sachsen;  Georg  v.  F.  war 
erst  k.  dän.  Ober-Hof-Marschall  etc.,  begab  sich  aber  ds^nn  in  Dienste 
der  Krone  Polen,  wurde  1598  Gouverneur  von  Liefland,  wendete  sich 
später  der  Krone  Schweden  und  dann  nochmals  Polen  zu,  kam  1620 
in  der  Schlacht  am  Dniester  in  türkische  Gefangenschaft,  blieb  in 
derselben  im  schwarzen  Thurm  zu  Constantinopel  drei  Jahre  u.  starb 
bald  nach  seiner  Entlassung  aus  demselben.  Georg  der  Jüngere,  des 
Vorigen  Sohn,  wechselte,  wie  der  Vater,  mehrfach  die  Kriegsdienste 
und  wurde  1630  kurbayer.  Oberst.  1633  wurde  ihm  mit  dem  Gene- 
ral Cratz  V.  Scharffenstein  die  Festung  Ingolstadt  anvertraut.  Die 
Annahme,  dass  er  mit  Letzterem  die  Festung  den  Schweden  habe 


.       —     192     — 

überliefern  wollen,  brachte  ihn  vor  das  Kriegsgericht,  dessen  harter 
Sprach  ihn  zum  Schwerte  verurtheilte. 

Oauhe,  II.  S.  371—275  nach:  Cbytraeu«,  Sax.,  u.   rufindrriT.  §fr1^w«d*  IJ!^tur. 

fahrenwaldf.  Längst  erloschenes,  uckermärkisclieä  Ädelsgeschl. 
aas  dem  gleiclinamigeu  Stammhause  in  der  Uckermark.  Bethicke 
de  Fahrenwalde  kommt  1368  urkundlich  in  einem  Sabinerbriefe  und 
1372  in  einem  Lehnbriefe  über  das  halbe  Dorf  Blindow  vor. 

Orundmann,  8.  38.  —  N.  Pr.  Adelslex.  V.  8,  151. 

Mais^  s.  Falletz,  Falais,  (irafeii. 

hlaisean.  Ein  aus  Frankreich  nach  Berlin  gekommenes  Adels- 
geschlecht, welches  zu  der  dortigen  französ.  Colonie  gehörte  und  aus 
welchem  Peter  v.  F.,  Geh.  Staatsrath,  1682  als  kurbrandenb.  Ge- 
sandter nach  London  und  1687  als  a.  o.  Gesandter  an  den  k.  schwed. 
Hof  nach  Stockholm  gesendet  wurde. 

Freih.  V.  Ledebur,  III.  S.  260. 

Palbeihanpt,  Valbeihaspt^  Preiherrei  nid  (irafeii.  Erbl&nd.-österr. 
Freiherru-  und  Grafenstand.  Freiherrndiplom  vom  26.  Jan.  1624  für 
Christoph  v.  Falbenhaupt  und  fttr  die  beiden  Söhne  seines  Bruders, 
Jacob  u.  Johann  Gottfried  v.  F.  und  Grafendiplom  vom  26.  Juni  1692 
fttr  Georg  Ferdinand  Freiherrn  von  Falbenhaupt,  k.  k.  w.  Geh.-Rath, 
Kämmerer  und  Statthalter  der  Inner-Oesterr.  Lande  zu  Graz.  — Die 
Familie  v.  Falbenhaupt  war  ein  altes,  ursprünglich  kärntner  Adels- 
geschlecht ,  welches  nach  Steiermark  und  später  nach  Niederöster- 
reich kam,  in  welchem  Letzteren  Andreas  Falbenhaupt,  Ritter,  1518 
za  Ranhenwart  und  Heinrich  F.,  welcher  1547  mit  den  landesfürst- 
lichen Lehenstücken  zu  Rainpoltenbach  belehnt  wurde,  mit  Thurn  u. 
Rainpoltenbach  begütert  war ,  wenn  auch  das  Geschlecht  später  in 
der  niedcrösterr.  Matrikel  nicht  vorkommt.  Von  dem  obengenannten 
Freiherrn  Jacob  stammte  Freih.  Georg  Sigismund,  verm.  mit  Con- 
stantia  Elisabeth  Grf.  v.  Schrattenbach  und  aus  dieser  Ehe  der  er- 
wähnte Freih.  Georg  Ferdinand,  welcher,  s.  oben,  den  Grafenstand 
in  die  Familie  brachte.  Doch  vermählte  derselbe,  welcher  1706  das 
Kapuziner -Kloster  zu  Schwamberg  in  Steyermark  stiftete,  sich  nicht 
and  schloss  im  hohen  Alter,  im  Januar  1750  den  alten  Stamm. 

Bucelini,  P.  III.  —  Gauht,  I.  8.  515.  —  Zedier,  IX.  8.  113.  —  WwgriU,  III.  1—4.  — 
Sckm^s,  l.  8,  339.  —  Siebmachen  I-  49:  Die  Falmhaubt,  Steyerisch,  V.  19:  Herren  v.  Falm- 
baupt  und  V.  69:  Falmbhaupdt:  Steyerisch.  —  v    Meding ,  II.  8.  164  und  165. 

f alcke  i  Yalcke,  Valke.  (Schild  von  Roth  und  Silber  quergetheilt, 
mit  zwei  über  einander  stehenden  Greifen  von  gewechselter  Farbe). 
Altes,  märkisches  Adelsgeschlecht,  welches  zeitig  nach  Sachsen  und 
später  auch  nach  Pommern  kam.  In  der  Mark  Brandenburg  besass  das- 
selbe schon  1359  das  später  eingegangene  Schloss  Neuhaus  u.  Thyrow 
im  Kr.  Teltow,  und  Saarmund  im  Kr.  Zauche-Belzig,  so  wie  1375  die 
Güter  Brnsendorf,  Klein-Kienitz ,  Kunersdorf  etc.  In  Sachsen  hatte 
die  Familie  bereits  1340  das  im  Laufe  der  Zeit  eingegangene  Dorf 
Liunits  unweit  Wittenberg,  1355  Göertzke  im  jetzigen  Kr.  Jerichow 
und  1480  Näuenhof  bei  Moritzburg  inne,  sass  auch  noch  1613  zu 
«Bl^ddin  bei  Wittenberg.  In  Pommern  war  dieselbe  1583  mit  Burzen 
im  Kr.  Fürstenth.  Gamin  und  Lümzow  im  Kr.  Neu-Stettin  angesessen. 


—     193     — 

Das  Geschlecht  bltthte  in  der  Mark  Brandenburg  ins  18.  Jahrhundert 
hinein  und  noch  1734  war  Satzker  im  Kr.  Ost -Havelland  in  seiner 
Hand.  Nach  dieser  Zeit  erlosch  dasselbe. 

Xnautk,  S.  5U5.  —  Miaael,  S.  483.  —  Gauhe,  T.  S.  515  u.  516.  —  Freih.  9.  Ledtbur,  I. 
8.  »13  n.  III.  8.  250.  Siebmacher,  HC.  159.  —  9.  Meding,  1.  8.  15«.  —  Pommernsch.  W.-B. 
II.  Tab.  9.  — 

Meke^  ?•■  falrkei  (in  Silber  drei,  2  und  1,  runde  hölzerne,  auf- 
gerichtete, rothe  Hammer).  Altes  hessisches  Adelsgeschlecht,  wel- 
ches im  17.  Jahrhundert  erloschen  ist 

SUbmaehtr,  1.  148:  vom  Faicken,  Hessisch.  —  9.  Meding,  I.  S.  151  und  152. 

falckej  Freiherr  (in  Silber  ein  rechtssehender,  rother  Falke  auf 
einem  etwas  schrägrechts  gelegten ,  belaubten  Aste  von  natürlicher 
Farbe).  Freiherrustand  des  Königr.  Hannover.  Diplom  von  1832  für 
Georg  Friedrich  Falcke,  k.  jbannov.  Geh.  Cabinetsrath  und  zwar  in 
Betracht  der  nützlichen  u.  mannigfaltigen  Dienste ,  welche  derselbe 
dem  königlichen  Hanse  und  dem  Lande  eine  Reihe  von  Jahren  hin- 
durch geleistet.  Das  ausgefertigte  Diplom  ist  in  Hannover  25.  Mai 
1832  amtlich  bekannt  gemacht  worden.  Der  Diploms -Empfänger  ist 
vor  mehreren  Jahren,  ohne  männliche  Nachkommen  zu  hinterlassen, 
gestorben. 

HannoT.  Anzeig.  1843.  Nr.  42.  8.  1088.  —  Freih.  9.  d,  Kneiebeck,  8.  128.  —  W.-B.  dt» 
Kgr.  Hannover,  B.  11  und  8.  6.  —  Kne»ehke,  I.  S.  146. 

falckeiibergj  falkeiberg  (in  Silber  zwei  mit  den  Ringen  unten,  mit 
den  Kämmen  aber  oben  und  von  einander  gekehrte  schwarze  Schlüs-' 
sei).  Altes,  nach  Piinigen  aus  dem  Rheinlande  stammendes,  hessisches 
und  westphälisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Hermannus  et  Con- 
radus  fratres  de  Huxaria  1323  mit  den  Falckenbergschen  Schlüsseln 
siegelten.  —  Das  gleichnamige  Stammhaus  der  Familie  in  Hessen 
stand  derselben  schon  1272  und  noch  1618  zu  und  in  Westphaien 
sass  das  Geschlecht  bereits  1323,  hatte  auch  Herstelle  imKr.Höxter 
noch  1760  inne.    Später  ist  wohl  der  Stamm  ausgegangen. 

Letzner,  Corbcyich«*  Clironik.  8.  9S.  b.  —Rotnmel^  Heosisehe  Gcschiehte,  II.  228.  — 
Fahne,  If.  8.  217.  —  Freih.  v.  ledebur,  I.  8.  214.  —  Siebmaeher,  l.  134:  v.  Faickenberg  sa 
Paickenberg,  Hes.si.icli  und  182:  v.  Faickenberg,  Brannschweigisch.  —  v.  Meding,  I.  8.  l&l 
und  153. 

Palckenberg,  Valkenberg  (in  Schwarz  ein  weiss  bedeckter,  länglich 
viereckiger,  und  nach  der  Länge  des  Schildes  gesetzter  Tisch,  mit 
goldenem  Tischgestellc.  Das  Tischtuch  hängt  etwas  über  und  auf 
dem  Tische  stehen  an  der  Seite  die  Länge  herab  vier,  also  überhaupt 
8  silberne  Teller).  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem 
Conrad  v.  Faickenberg  schon  1290  als  herz.  Rath  zu  Jauer  vorkommt. 
Hedwig  V.  F.  war  1413  Aebtissin  des  St.  Clara -Klosters  in  Breslau 
und  Christoph  v.  F.  1520  fürstl.  Rath  zu  Teschen.  Caspar,  Herrauf 
Netsche,  herz.  Rath  und  Landrichter  zu  Gels,  starb  1611  und  Hans, 
Herr  auf  Neglitz,  Raake,  Netsche  etc.  Landesältester  des  Fürsten-' 
thums  Gels,  1676.  —  Georg  Friedrich,  dessen  Vater  verrätherischer 
Weise  1645  erschossen  worden  war,  starb  1713  und  Friedrich  Ferdi- 
nand V.  F.  lebte  noch  1730. auf  seinem  Rittersitze  Schierau  im  Gold-  ' 
bergischen.    Später  ist  der  Stamm  erloschen. 

Sinapiwi,  I.  8.  352.  —  Hauhe,  I.  8.  517.   —  fVÄ.  9.  Ledebur,  I.  8.  214.  —  Siebmacher, 
II.  48,  -  9.  Meding,  I.  8.  153. 

Kneschkey  Deutsch.  Adela-Lex.     III.  13 


—     194     — 

Vtlckenberg,  Palkenberg  (iu  Blau  auf  einem  goldenen  Berge  ein 
Falke  von  natürlicher  Farbe).  Schlesisches,  wie  das  Wappen  ergiebt, 
von  der  im  vorstehenden  Artikel  besprochenen  Familie  ganz  ver- 
schiedenes Adeisgeschlecht,  welches  Sinapius  unter  dem  Namen: 
Falkenberger  a.  d.  Hause  Lamirsch  aufführt.  Der  genannte  Schrift- 
steller hat  diese  Angabe  u.  das  Wappen  einem  Manuscripte  der  Fa- 
milie entnommen. 

Sinapius,  I.  8.  353.  —  r.  Meding,  I.  S.   153. 

Falckeiberg^  Palkenberg,  Herren.  (Schild  der  Länge  nach  getheilt: 
rechts  Roth,  ohne  Bild,  Jinks  von  Gold  und  Schwarz  schräg  geschacht). 
Die  Herren  u. Freien  v.  Falkenberg,  nach  alter  Schreibart :  Valchcn- 
berg  und  Valckhenberg,  Barones  et  Ministeriales,  waren  eins  der  älte- 
sten Herrenstandsgeschlechter  in  Niederösterreich,  welches  schon 
unter  den  ersten  Herzogen  Babenbergiscben  Stammes  bekannt  war 
und  welches  das  Erbscheuken-  und  Marschall-Amt  von  Niederöster- 
reich besass.  Das  gleichnamige  Stammschloss  soll  zwischen  Zwetl  u. 
dem  grossen  Arbeser  Walde  ostwärts  gestanden  haben.  Urkundlich 
kommt  zuerst  Rapoto  de  Valchenberch  1195  vor  und  Rapoto  V.,  der 
Jüngere,  Hadmars  einziger  Sohn  aus  der  Ehe  mit  Agnes  von  Sunn- 
berg,  welcher  zwischen  1350  und  1357  starb,  schloss  den  Stamm.  Die 
ansehnlichen  Herrschaften  und  Schlösser  des  Stammes  kamen  an  Ul- 
rich und  Eberhard  Herren  von  Capell  und  Friedrich  und  Heinrich 
Herren  von  Walsee,  als  von  Seite  ihrer  Grossmutter  und  Mutter  der 
V.  F.alkenberg  nächste  Anverwandte. 

Fugg^r,  KbrenspieKol  des  Hauses  Gestenreich,  II.  Buch,  8.  171  Cdas  der  Familie  bei^cc- 
legte  Wajipeu:  in  Silber  auf  einem  schwarsen  Dreihügel  drei  Falken  gehörte  der  Familie 
nicht.  —    Wiiagrill,  III.  8.  4—10,  « 

Ptlckenberg;  falkenberg  (Schild  ge viert:  1  und  4  drei  Käfer  und 
2  und  3  zwei  Pfähle).  Cölnisches  Patriciergeschlecht,  welches  1611 
in  Göln  den  Hof  Mecklinbofen  besass  und  indessen  Hand  1703  das 
Gut  Schornstein  war. 

Fahne,  I.  8.  97;  —  Frh,  v.  Ledebur,  I.  8.  213. 

Palekenstein^  Vogel  T.Falckenstein  (Schild  geviert,  mit  Mittelschilde. 
Im  silbernen  Mittelschiide  ein  geharnischter  Mann  mit  gezücktem 
Schwerte.  1  und  4  iu  Schwarz  ein  goldener  liöwe  und  2  und  3  in 
Silber  ein,  einen  Lorbeerzweig  haltender  Falke  über  Felsen).  Böh- 
mischer Adelsstand.  Diplom  aus  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrb. 
Die  Familie  besass  1716  Starrwitz  im  Kr.  Grpttkau  und  noch  1770 
Ober-Kunzendorf  im  Kr.  Münsterberg. 

¥Vh.  V.  Ledebur,  I.  8.  213. 

ftlderen,  Palde»^  Felden.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  vom 
4.  Jan.  1730  für  Johann  Franz  Faldern,  k.  k.  Kammerrath.  Die 
Nachkommen  desselben  besassen  die  Güter  Woitsdorf ,  Langendorf  u. 
-Ulbersdorf  im  Kr.  Poln.  -  Wartenberg  etc.  Noch  im  Anfange  des  19. 
Jahrb.  waren  ßeatenhoff  im  Kr.  Gross -Strelitz  so  wie  Seich witz  und 
Uschütz  im  Kr.  Rosenberg  in  der  Hand  der  Familie.  —  Zwei  Sprossen 
des  Stammes  standen  1839  in  der  k.  preuss.  Armee  und  1851  war 
ein  V.  Falderen  Premier -Lieutenant  im  27.  Inf. -Reg.  und  Adjutant 
bei  der  12.  Landwehr- Brigade. 

Megerle  r.  .ViA//W</,Krgin».-Bd.  8.  138:  v.  Feldern.  —  N.  rt.  A.-L.  II.  S.  163:  v.  Fel- 
dern u.  V.  8.  152:  ▼.  Faldern.  —  Frh.  r.  Ledebur,  I.  8.  213. 


—      195     — 

VM,  Valcke^  Vtlk^  auch  Preiherren  (in  Roth  ein  rechts  gekehrter 
goldener  Falke).  Reichsadelssland.  Diplom  vom  20.  Sept.  1521  fttr  ■ 
Eckhard  Valk.  Derselbe  wird  im  Diplome  alsconseiller  de  la  r^gence 
de  la  Ville  de  Grietzyl  —  wohl  (ireetsyhl,  Köiiigr.  Hannover,  Provinz 
Oötfriesland,  Amt  Pewhum  —  et  grand  ecuyer  de  TEmpereur  Char- 
4cs  V.  aufgeführt.  —  Die  Nachkommenschaft  des  Diploms-Empfängers 
blühte  namentlich  in  den  Niederlanden  fort  und  kam  später  auch,  nach 
Hessen,  wo  sie  den  freiherrlichen  Titel  führte,  in  neuester  Zeit  aber 
nur  noch  im  weiblichen  Stamme  vorkam.  Zu  der  hessischen  Linie  ge- 
hörte der  1836  verstorbene  grossherzoglich  hessische  Generallieute- 
uaut  und  Kriegsminister  Georg  Abraham  Carl  Freih.  v.  Falck.  wel- 
cher sich  1828  mit  der  Ganerbentochter  Wilhelmiue  Maria  Natalie 
Freiin  v.  Gtinderrode  vermählte  und  durch  diese  Vermählung  Auf- 
nahme in  die  altadelige  Ganerbschaft  des  Hauses  Alten-Limpurg  zu 
Frankfurt  am  M.  fand.  In  den  Niederlanden  bedient  sich  die  Fami- 
lie des  freiherrlichen  Titels  nicht,  wenn  auch  Anton  Reinhart  Falk, 
als  derselbe  sich  mit  einer  Freiin  v.  Raisin  vermählte,  vom  Könige  Wil- 
lielm  II.  der  Niederlande  diesen  Titel  angeboten  erhielt. 

Fietstap,  Wappcnre^jister.    —  p.   Uefner ,  Hess.  Adel,  T»b.  8  uud  S.  9.    —  Kneichke^  IV. 
H.  11^  und  120. 

Nike  T.  Lilienstein.    Erbländ. -österr.  Adelsstand.    Diplom    von 
1786  für  Johann  Gottlieb  Falke,  k.  k.  Hauptmann  bei  dem  l^t^ 
Institute  zu  Pettau  in  Steiermark,  mit  dem  Prädicate :  v.  Lif 

Mffjerle  v.   Mühlfeld,  Erganz. -Bd.  S.  280. 

I^alken^  Palken-PUeheckI,  Plaehetikl  (in  Blau  ein  von  einem  PfeilQ 
durchschossener,  nach  anderen  Siegeln  auf  einem  quergelegten  A§t|& 
sitzender,  weisser  F^lke,  welcher  eine  Taube  geraubt  hatJ^^.EJ 
Westprcussen  mit  Bromke  und  Pni^wno  im  Kr.  Schwef  |tti 

Adelsgeschlecht,  aus  welchem  mehrere  Sprossen  in  d(  ; 

Armee  bis  auf  die  neueste  Zeit  standen. 

Frh,  V.   Ledfbur.  1.  S.  213  und  III.  8.  250. 

Falkenau,  v.  und  lu  l'aikeuau  auf  Frey en wart,  l^ilierren.  — 

freiherrustand.   Diplom  von  1733  für  Wolf  Martin  Ehrmann   .. 

Falkenau,  k.  k.  Landrath  und  Landes- Vice -Dom  in  Oesterreich  ob 
der  Knns.  Weiteres  s.  S.  52  und  53:  Ehrmanns,  Ehrmanns  v.  u.  zu 
Falckenau  auf  Freyenwörth,  Freiherren. 

MegerU  v.  Mühlfeld,  S.  48. 

Falkenberg^  auch  Grafen  (Schild  von  Silber  und  Roth  in  vier 
Reihen,  jede  zu  drei  Feldern,  geschacht).  Schwedischer  Grafenstand. 
Diplom  vom  7.  Juni  1693  für  Gabriel  v.  Falkenberg,  k.  schwed.  Geh.- 
Rath  u.  Präsidenten  des  Hof-Gerichts  zu  Abo  in  Finnland.  —  Schwe- 
disches Adelsgeschlecht,  welches  wahrscheinlich  aus  der  märkischen 
Adelsfamilie  dieses  Namens,  a.  den  nachstehenden  Artikel,  entspros- 
sen ist,  u.  zu  welchem  die  Gebrüder  Dietherich  und  Melchior  v.  F.  ge- 
hörten. Ersterer,  1626  Hofmarschall  des  Königs  Gustav  Adolph  in 
Schweden,  starb  1630  als  Commandant  von  Magdeburg  und  Letzterer 
war  1632  k.  schwed.  General  -  Commissar  der  Stifte  Magdeburg  und 
Halberstadt  und  des  ganzen   niedersächsischen  Kreises.  —    Ntfch 

13* 


•*•. 


—     196     — 

Gaohe  soll  schoD  HeiDrich  v.  F  ,  schwedischer  Beichsrath ,  welcher . 
*  1697  Präsident  des  Ober- Hofgerichts  zn -Stockholm  war  und  1710 
als  Assessor  des,  in  Abwesenheit  des  Königs  angeordneten   gros- 
sen Raths  zu  Stockholm  starb,  den  Grafenstand  in  die  Familie  ge- 
bracht haben. 

Oauke,  U.  8.  1451—1453:  nach  eioen  llaniucripie  :  Collect,  grnealog.  und  rufeudorff,* 
8chw«d.  dentache  RriegsgMchichte.  —  Frk.  t.  Udebur,  1.  S.  214  u.  III.  S.  V&O.  —  Schwed. 
W.-B.  Grafen.  Tab.  4. 

Mkeiberg  (Schild  mit  Schildeshaopte.  Im  silbernen  Schildes- 
haopte  zwei  neben  einander  stehende,  goldene  Kronen  und  Schild  von 
Blau  und  Silber  in  drei  Reiben.,  jede  zu  fünf  Feldern,  geschacht). 
Altes,  märkisches  Adelsgeschlecht,  dessen  Name  ein  Sitz  im  Kr.Ober- 
Barnim  erhielt.  Dasselbe  war  in  der  Mark  Brandenburg  bereits  1336 
mit  Zachow  im  Kr.  Königsberg  und  1837  mit  Cladow  im  Kr.  Lands- 
berg und  Neuenburg  im  Kr.  Soldin  begütert,  erwarb  in  der  zweiten 
Hälfte  des  14.  Jahrb.,  so  wie  in  den  folgenden  Jahrhunderten  meh- 
rere andere  Gfiter,  wurde  auch  in  der  Altmark  ansässig  und  hatte 
noch  1809  Gethlingen  Im  Kr.  Osterburg  und  1839  Striegleben  itn  Kr. 
West-Priegnitz  inne.  Einzelne  Sprossen  dieses  und  der  anderen 
gleichnamigen  Geschlechter  anzugeben ,  stösst  auf  grosse  Schwierig- 
keiten, da  alle  diese  Familien  früher  mehrfach  mit  einander  ver- 
^  ^WMitlselt  worden  sind.    Bauer ,  Adressbuch  der  Rittergutsbesitzer  in 

flb'prenssischen  Staaten,  1857,  führt  die  Familie  nicht  mehr  auf. 
^  FIrdk.  9,  Led€bur,  I.  8.  213  und  314. 
hXktnktrgf  s.  Grundemann-Falkenberg,  4Srafei« 
Palkfibergy  s.  Berg  v.  Falkenberg,  Bd.  I.  S.  336. 
^  Falkoihcrgy  s.  Hebold  v.  Falkenberg. 

'^;'/ JUkAbergy  s.  Hund  v.  Falkenberg. 

''Mlrei^ferg.    Altes,  steiernftrkisches  Adelsgeschlecht  aus  dem 
*'Bn    Schlosse   im  Ennsthale,  welches  von   1256 — ^1277 


,  IX.  8.  135.  -  Sehmuti,  1.  8.  340. 

^Talkfibwg,  s.  Foltaneck  v.  Falkenbnrg. 

Mkfibirg^  s.  Barfus-Falkenburg,  Bd.  I.  S.  198. 

hlkeihagf  1^  s.  Falken hayu,  Freih.  und  trafea. 

Palkehhagea.  Ein  im  Havellande  vorgekommenes  Adelsgeschlecht, 
welches  die  Güter.  Falkenhagen  und  Ferbitz  1589  und  noch  1676 
besaas  und  auch  Kuhweide  und  Schönermark  in  der  Uckermark  inne 
hatte.  Joachim  und  Dietrich  v.  Falkenhagen  lebten  1589  auf  Fal- 
kenhagen und  Ferbitz. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  152:  nach  Rouig's  Sammlungen.  —  Frtih,  t.  Lcdtbur,  I.  6.  214. 

Mkeihauea,  f refherrea.  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  vom  1 2. 
■  März  1747  für  Friedrich  Carl  und  Eleonore  v.  Falkenhausen.  Die- 
selben waren  natürliche  Kinder  des  1757  verstorbenen  Markgrafen 
Carl  Wilhelm  Friedrich  zu  Anspach-Bayreuth.  —  Freiherr  Friedrich 
Carl,  gest.  1796,  war  markgr.  brandenburg.-anspachscher  Geh.-Rath 
und  ein  Sohn  desselben,  Freih.  Carl  Friedrich  Wilhelm  Philipp,  starb 
1835  als  k.  prenss.  w.  Geh.-Rath  und  Gber-Landesgerichts-Präsident 


—     197     — 

zu  Breslau.  —  Die  Familie  blüht  jetzt  in  zwei  Linien,  welche  nach 
Rittergüter!)  genannt  sind,  nämlich  die  Linie  zu  Wald-  n.  zu  Traats- 
kirchen.  Beide  Güter  liegen  im  Fränkischen,  doch  ist  Trautskirchen 
nicht  mehr  in  der  Hand  der  Familie.  Die  Trautskircheuer  Linie 
•gründete  der  oben  genannte  Freih.  Friedrich  Carl,  welcher  nach?. 
Lang  22.  März  1747  in  den  Grafenstand  erhoben  worden  sein  soll, 
doch  ist  über  diese  Erhebung  Näheres  nicht  bekannt  und  die  Nach- 
kommen bedienen  sich  nur  des  freiherrlichen  Titels.  Die  Linie  za 
Waldkirchen  wird  von  einem  nachgeborenen  Bruder  des  Freiherrn 
Friedrich  Carl  abgeleitet,  auf  welchem  das  freiherrliche  Diplom  von 
1747  ausgedehnt  wurde.  —  Haupt  der  Trautskircheuer  Linie  war 
1857  Freih.  Edmund,  geb.  1803  —  Sohn  des  Freih. ' Wilhelm,  k. 
bayßr.  Majors  —  k.  k.  Oberst  in  d.  A.,  verm.  1850  mit  Clotilde  Pick! 
Edlen  v.  Witkenberg,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne  entsprossten,Wil- 
hetm,  geb.  1851  und  Edmund,  geb.  1853.  Die  beiden  Rrüder  des 
Freih.  Edmund  sind :  Freih.  Franz,  k.  k.  Oberlieut.  in  d.  A.  und  Freih. 
Friedrich.  —  Von  den  Brüdern  des  Freiherrn  Wilhelm  hat  Freiherr 
Carl  Friedrich  Wilhelm- Philipp ,  s.  oben,  in  Prenssisch -  Schlesien 
blühende  Nachkommenschaft  hinterlassen,  Freih.  Ferdinand  starb  als 
k.  k.  Oberst,  Freih.  Friedrich  gest.  1840,  k.  preuss.  Oberstlieutenant 
a.  D.,  war  Herr  auf  Pischkowitz,  Wallisfarth  etc.  und  Landes- Aelte- 
ster  in  der  Grafschaft  Glatz  und  Freih.  Ernst  blieb  als  k.  preuss. 
Rittm.  im  Feld zui^'e^ von  1813.  Der  oben  genannte  Freih.  Friedrieb 
war  mit  Charlotte  Grf.  v.  Magnis  vermählt,  welche  1857  Herrin  auf 
Ober-  u.  Nieder-Pischkowitz  und  Rauschwitz  unweit  Glatz  war.  Von 
den  Töchtern  aus  dieser  Ehe  vermählte  sich  die  Eine  an  Constantiu 
Freiherr  v.  Zedlitz- Neukirch,  die  Andere  Freiin  Charlotte  aber  mit 
einem  jüngeren  Bruder  desselben,  Theodor  Freih.  v.  Zedlitz-NenlA'ch. 
Eine  dritte  starb  1839  als  Gemahlin  des  Freiherrn  v.  Zedlitz -Nea- 
kirch  auf  Neukirch.  Der  adoptirte  Sohn  des  Freiherrn  Friedrich, 
Freih.  Friedrich,  wurde  laut  väterlichen  Testaments  Herr  der  Herr- 
schaft Wallisfurth.  Nächst  dem  wurde  neuerlich  noch  genannt  Freih. 
Friedrich  Gustav,  Herr  auf  Bieland  und  Eilau  unweit  Neisse.  — 
Durch  die  Schwestern  des  Freiherrn  Wilhelm  ist  die  Familie  mit 
den  Stämmen  der  Freiherren  von  Stutterheim,  Künsberg,  Crailsheim 
u.  Schirndinger  v.  Schirnding  und  der  Grafen  v.  Minucci  versippt 
worden.  —  Von  der  Linie  zu  Wald,  auch  zu  Wald  und  Lauflfenburg, 
wurden  die  Gebrüder:  Freiherr  Julius  Otto  Christian,  geb.  1777, 
Gutsherr  zu  Wald  und  Freiherr  Wilhelm  Friedrich,  geb.  1782,  k. 
bayer.  Husaren-Rittmeister,  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  ein- 
getragen. 

9.  Lang,  8.  I2l.  -  Diplom-Jahrb.  für  den  Prenss.  Suat  1841.  Abth.  8.  8.  64.  —  N.  Pr. 
A.-  L.  VI.  8.  29.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  S.  214  u.  Hl.  8.  250.  —  Geneal.  Tascbcnbaeh  der 
freih.  Häuser.  1857  8.  187  ii.  Iö8  u.  1858  8.  158.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  If.  94  a.  r.  WSl- 
ckem,  Abtheil.  II.  —  v.  Ht/ner,  bayer.  Adel,  Tab.  30  u.  8.-84.  —  Schlesiach.  W.-B.  Nr.  14». 

Falkeihayi,  auch  Mke nhage n  ind  Falkeihahn,  rreiherren  iid  ünkm 

(Stammwappen:  in  Silber  ein  rothes,  die  Mündung  rechtskehrendes  - 
Jagdhorn  ohne  Beschlag  und  Band.    Gräfliches  Wappen :  Schild  ge- 
viert  mit  dem  Stammwappen  als  Mittelschild.    1   u.  4  in  Blau  drei 


\ 


—     198     — 

Schrägrechts  nnter  einander  gestellte,  goldene  Kogeln;  2  in  Roth  ein 
rechtsgekehrter,  doppelt  geschweifter,  silberner  Löwe  und   3  von 
"Sflher  and  Schwarz  qaergetheilt  mit  einem  einwärts  gekehrten,  in 
der  unteren  Hälfte  in  einem  gekrümmten  Fischschwanze  endigen- 
den Einhorne  von  gewechselten  Farben).   Höhmischer  Freiherrn  -  u. 
Grafenstand,  so  wie  Reichsgrafen-   und  Preussischer  Grafenstand. 
Böhmisches  Freiherrndiplom  vom  8.  Oct.  1621  för  Sigmund  v.  F.; 
böhm.  u.  erbländ.-österr.  Grafendiplom  vom  1.  Aug.  1682  u.  Reichs- 
grafendiplom vom  9.  Dec.  1689  für  Friedrich  Freih.  v.  F.,  k.  k.  Geh.- 
Rath  etc.  und  preussisches  Grafendiplom  vom  6.  Nov.  1741  für  Ernst 
August  Freih.  v.  F.  Nächstdem  giebt* Megerle  v.  Mühlfeld  an,  dass  Graf 
Ernst  August  schon  1736  den  böhmischen  Grafenstand  und  Sicrmund 
V.  F.  1721   den  böhmischen  Freiherrnstand  erhalten  habe.    Ueber 
ein  vom  Freih.  v.  Ledebur  angeführtes  Grafendiplom  vom  März  1786 
fehlen  nähere  Nachweise.  —  Die  Familie  v.  Falkenhajn  ist  schon  seit 
dem   12.  und   13.  Jahrh.  in  Schlesien  bekannt  und  gab  dem  Sitze 
Falkenhayn  bei  Schönau  den  Namen ,  oder  nannte  sich  nach  dieser 
Besitzung.    Als  Stammvater  wird  von  Einigen  F'alko  genannt,  welcher 
nach  der  Schlacht  bei  Merseburg  933  zum  Ritter  geschlagen  und  mit 
Falkenhayn  im  Stifte  Würzen  belehnt  worden  sein  soll,  so  dass  dem- 
nach das  Geschlecht  ein  ursprünglich  meissensches  sei.  —  Aus  Schle- 
sien kam  das  Geschlecht  im  Laufe  der  Zeit  ins  Hrandcnburgjsche, 
nach  Pommern,  Schweden,  Elsass  und  Oesterreich.    Die  fortlaufende 
Stammreihe  der  österreichischen  Linie  fängt  mit  Balthasar  v.  F.  an, 
welcher  1504  als  fürstl.  licgnitzischer  Ober-Küchenmeister  vorkommt. 
Von  Letzterem  stammte  im  vierten  Gliede  Georg,  um  1617  herzogl. 
licgnitzischer  Geh. -Rathund  der  Fürstenthümer  Schweidnitz  u.Jauer 
Lailtes-Aeltester.    Der  Sohn  desselben  war  der  oben  genannte  Freih. 
Sigmund,  aus  dessen  zweiter  Ehe  mit  Eva  v.  Nimptsch  Graf  Friedrich, 
8.  oben,  entspross.    Derselbe,  geb.  1649  kam  als  kur-braunschw.-lü- 
neburg.  Geh.-Rath  und  a.  o.  Gesandter  am  k.  k.  Hofe  zuerst  nach 
Oesterreich,  trat  in  k.  k.  Dienste,  wurde  Hofkriegs- Rath  und  General- 
Kriegs- Com  man  deur,  k.  k.  Kämm,  und  endlich  w.  Geh.-Rath  u.  hinter- 
Hess  aus  der  Ehe  mit  Maria  Magdalene  v.  Holzapfel  den  Grafen  Ernst 
August  Rudolph,  welcher  1 7.1 8  unter  die  niederösterreichischen  Hcr- 
renstände  aufgenommen  wurde  und  1 743  starb.    Aus  seiner  zweiten 
Ehe  mit  Maria  Elisabeth  Grf.  v.  Abensperg- Traun  entspross  Graf 
Nicolaus  Norbert,  gest.  1777,  k;  k.  Kämm,  und  niederösterr.  Regie- 
mngsrath^  verm.  mit  Maria  Franciska  Grf.  v.  Kollonitz,  aus  welcher 
Ehe  zwei  Söhne  entsprossten,  die  Grafen  Ernst  August  und  Graf  Eu- 
gen, von  welchen  die  jetzigen  Grafen  v.  Falkenhayn  abstammen.   Graf 
Ernst  August,  gest.  1841,  k.  k.  Kämm,  war  in  erster  Ehe  vermählt 
mit  Therese  Freiin  v.  Kalckreuth  und  in  zweiter  Ehe  mit  Maria  Freiin 
von  Königsbrunn,  gest.  1819,  Graf  Eugen  aber,  gest.  1826,  k.  k.  Käm- 
merer, war  mit  Maria  Anna  Grf.  v.  Yeterani-Malientheim,  gest.  1852, 
vermählt.  —   Der  neuere  Personalbestand  der  gräflichen  Linie  in 
Oesterreich  war  folgender:  Graf  Theodor,  geb.  1811  — Sohn  des 
Ürtfen  Ernst  August  ans  zweiter  Ehe  s.  oben ,  —  Herr  auf  Kyowitz 


—     ^99     — 

in  OesUjrr.  -  Schlesien ,  k.  k.  Kämm.,  verm.  1843  mit  Ida  Freiin  v. 
Hauer,  geb.  1820,  aas  welcher  Ehe  eine  Tochter,  Grf.  Bertha,  geb. 
1844,  entspross.  Die  Halbschwester  des  Grafen  Theodor  aus  des 
Vaters  erster  Ehe,  Grf.  Francisca,  geb.  1805,  vermählte  sich  als 
Wittwe  des  Landeshauptmanns  und  Landreclits-Präsidenten  der  Für* 
stenthümer  Troppau  und  Jägerndorf  Ignaz  Freih.  v.  Sobeck  und 
Kornitz  1835  mit  Carl  Grafen  v.  Sternberg  auf  Rothwasser,  die  Schwes- 
ter aber  aus  des  Vaters  zweiter  Ehe,  Grf.  Caroline,  geb.  1817  hat 
sich  1841  mit  Anton  Freih.  Sedlnitzky-Odrowons  v.  Choltic,  Herrn 
auf  Jaeschkowitz  und  Dirschkowitz  vermählt.  —  Von  dem  1826  ver- 
storbenen Grafen  Eugen,  s.  oben,  entsprossten  zwei  Söhne :  Graf  Eu- 
gen Isidor  und  Graf  Johann,  geb.  1801,  k.  k.  Kämmerer  und  Feld- 
raarschalllieutenant  in  d.  A.  Graf  Eugen  Isidor,  gest.  1853,  Herr  der 
Herrschaften  Girincs,  Dross,  Otte;ischlag  und  liechberg,  k.  k.  Kämm., 
Geh.-Ratb,  Feidzeugmeister,  General  der  Cavall.  etc.  hatte  sich  1825 
mit  Caroline  Grf.  Collorcdo  -  Waldsee ,  gest.  1835,  vermählt  und  aus 
dieser  Ehe  stammen  drei  Söhne:  Graf  Franz,  geb.  1827,  k.  k.KämoL 
und  Rittm.,  verm.  1854  mit  Eleonore  Prinzessin  v.  Oettingen- Waller- 
stein, gest.  1856,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn,  Moritz,  geb.  1856,  ent- 
spross; —  Graf  Julius,  geb.  1829,  k.  k.  Kämm.  u.  Rittm.  in  d.  A., 
verm.  1857  mit  Victoria  Grf.  Folliot  v.  Crenneville,  verw.  Grf.  Kegle- 
vich  V.  Buzin,  geb.  1816  und  Graf  Ladislaus,  geb.  1833,  k.  k.  Kämm., 
Ritfm.  im  Adjutanten-Corps  und  Adjutant  Sr.  Maj.  des  Kaisers.^  — 
Aus  den  adeligen  Linien  des  GeschJcchts,  welche  sich  nach  mehreren 
ihrer  Gtlter  in  Schlesien  schreiben  und  welche  auch  Grundbesitz  im 
Brandenburgrschen ,  in  der  Obex-Lakisitz,  im  Posenschen  und  in  Qst- 
und  Westpreussen  erwarben,  haben  mehrere  Sprossen  des  Stammes 
und  unter  diesen  namentlich  Friedrich  Gotthelf  .v.  F.,  k.  preuss.  Ge- 
nerallieutenant und  Gouverneur  der  Festung  Schweidnitz,  gest.  1786, 
bis  auf  die  neueste  Zeit  in  der  k.  preuss.  Armee  gestanden.  —  Nach 
Bauer,^  Adressbuch,  1857,  besass  der  k.  preuss.  Rittm.  a.  D.  v.  Fal- 
kenhayn  Gross-Breesen  im  Kr.  Guben,  ein  v.  F.  Gross-Bialvehowa  im 
Kr.  Graudnitz,  Wilhelm  Ludwig  v.  F.  Kamnig  im  Kr.  Grotkau  und 
Hugo  V.  F.,  k.  preuss.  Lieutenant,  Janischau  im  Kr.  Rosenberg. 

SinapiuA,  I.  S.  354— 3u0  und  II.  8.  71.  —  Oauhe,  I.  8.  518-620.  —  Ober-Lausitz.  Nachr. 
1772  8.  105:  Nachricht  vom  Stammbaume  des  J.  R.  v.  F.  —  Leupold,  I.  8.  826—329.  — 
WitsgriUy  III.  8.  10—16  mit  zwei  SUmmtafeln»  —  MegeiU  v.  MüM/eld,  Krgänx.-Bd.  S.  12 
und  65.  —  N.  Pr.  A.-L.  I.  8.  40  a.  Tl.  8.  154  u.  155.  —  Deutsche  Grafenh.  der  Gegen w.  I. 
8.  237—229.  -  Frtih.  v.  Ledebur,  L  8.  214  u.  215  u.  III.  8.  250.  —  Geneal.  Taachcnb.  der 
gräfl.  Häuser,  1859  8.  257— 259  u.  histor.  Handb.  zu  demselben,  8.  204.  -  Siebmaeher^  I.  58;  t. 
Faickenhein,  Schlesisch  und  178:  v,  Falckenhan,  Märkisch.  —  Hermann,  Praxis  heraldia.  8. 
77.  —  V.  Madinrj,  III.  8.  172  u.  l73.  —  W.-B.  der  Preuss.  Mon.  Bd.  I.  Gr.  v.  F.  —  W.-B.  d. 
Oesterf.  Monarch-  Bd.  II,  Gr.  v.  F.  -  Schlesisch .  W.-B.  Nr.  503.  —  ».  Hefntr,  Preuaa. 
Adel.  Tab.  8  u.  8.  7. 

falkenrehde^  Falkenrehe.  Mark-brandenburgisches  Adelsgeschlecht 
aus  dem  gleichnamigen  Stammhause  im  jetzigen  Kreise  Ost-Havelland, 
wo  dasselbe  1625  noch  die  Güter  Fahrland  und  Satzkorn  besass.  Der 
Name  des  Geschlechts  ging  16.  Juni  1625  mit  Elisabeth  v.  Falken- 
rehde,  vermählten  v.  d.  Groben,  aus  u.  18.  Oct.  1627  gab  Kurfürst 
Georg  Wilhelm  zu  Brandenburg  die  verfallenen  Lehne  des  Geschlechts 
an  Georg  Ehrenreich  v.  Burgsdorflf. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  152  nach  König's  Samminngen.   —  Fr€ih.  v.  Ltdehttr,  I.  8.  215. 


f 


—     200     — 

MkeBstalner  in  lannerstorff  (Schild  der  Länge  nach  getheilf: 
rechts  ein  breites,  grosses  Kreuz ,  ähnlich  einem  Deutsch -Ordens- 
Kreuze  und  links  auf  einem  Berge  ein  grosser  Vogpl,  wohl  ein  Falke). 
Nieder-Österreichisches  Adelsgcschlecht,  welches  sich  theils  Valcken- 
stainer,  theils  Falkenstainer  schrieb  und  zu  den  in  Wien  sesshaften 
adeligen  Familien  gehörte,  welche  vormals  im  wiener  Borgerstande 
gewesen  waren.  Chanrad  Yalchkenstainer  kommt  urkundlich  1324 
Tor.  Der  Stamm  blühte  bis  in  die  zweite  Hälfte  des  16.  Jahrb.  hinein 
und*  denselben  schloss  Carl  Falkenstainer,  Herr  zu  Männerstorf, 
welcher  1581  noch  lebte.  —  Der  Name  des  Geschlechts  ging  12. 
Mftrz  1590  mit  Barbara,  des  Edlen  Carl  Falkensta'ner  zu  Männers- 
torf  ehelicher  Hausfrau,  aus. 

WiMprill,  III.  d.  80  u.  21. 

MkciisIciB^  Clrtfen  in  Hane  (im  Schilde  drei,  2  u.  1,  Falken). 
Altes  Dynastengeschlecht,  dessen  Ursprung  in  dunkle  Zeit  sich  ver- 
liert. Man  nimmt  meist  an,  dass  dasselbe  aus  dem  Geschlechte  der 
Ritter  von  Conradsburg  hervorgegangen  sei.  Diese  Ritter  hätten, 
nachdem  sie  die  Conradsburg  der  Kirche  geschenkt,  im  11.  Jahrh.  ein 
neues  Schloss  erbaut  und  dasselbe ,  wie  sich  selbst,  Falkenstein  ge- 
nannt. Zuerst  soll  diesen  Namen  Lambert  v.  F.  um  1144  geführt 
haben.  Burkchard  I.  v.  F.  kommt  um  1152  — 1179  vor  und  sein 
gleichnamiger  Sohn  tritt  zuerst  als  Graf  auf.  Im  Anfange  des^lS. 
Jabrh.  erscheint  Hoyer  Graf  v.  Falkenstein,  auf  dessen  Veranlassung 
um  1215  Epko  v.  Repkau  (au(^  Eyke  v.  Repgow)  ein  anhaltscher 
Edelmanb  und  Gerichtsschöppe  des  Grafen  Hoyer,  den  so  bekannt 
gewordenen  „Sachsenspiegel :''  ein^  Sammlung  von  richterlichen  Ent- 
scheidungen über  vorzügliche  Rechtsfälle,  veranstaltete.  —  Der  Stamm 
blühte  noch  in  das  14.  Jahrh.  hinein  und  erlosch  dann  um  1338,  wo- 
rauf durch  Yermächtniss  die  Grafschaft  an  das  Domcapitel  zu  Halber- 
stadt kam,  welches  1386  den  einen  Theil  an  die  v.  Burgesdorf ,  den 
andern  mit  der  Burg  Falkenstein  und  der  Umgegend  derselben  1480 
an  die  v.  d.  Asseburg  verkaufte.  —  Siebmacher,  1. 193,  hat  ein  gleiches 
Wappen  einem  von  ihm  der  Ritterschaft  im  Elsass  zugezählten  Ge- 
schlechte V.  Falckenstein  beigelegt. 

Hoppenrod,  8tammb.  «tc;  Strusburg  1570.  8.  33  u.  34.  —  GotUchalk,  Rittetburgeti,  II.  8.  222. 

Mkeiisteiii^  llrafen  (Schild  geviert:  1  und  4  Gold,  mit  einem  drei- 
fachen gewöhnlichen,  oder  vier-  auch  fünffachen,  engen,  rothen  Git- 
ter überzogen:  Dauu  u.  2  und  3  in  Blau  ein  sechsspeichigcs,  silber- 
nes Spnhlrad:  Grafschaft  Falkenstein).  Altes,  rheinländische^  Gra- 
fengeschlecht aus  dem  gleichnamigen  Stammschlosse  am  Donnersberge, 
welches  aus  dem  Stamme  der  Grafen  v.  Daun  hervorgegangen  ist.  — 
Von  Einigen  wird  Cuno  v.  Daun,  welcher  im  14'.  Jahrh.  lebte,  von 
Anderen  Wirich  v.  Daun,  welcher  sich  um  1289  mit  Irmengardis,  der 
Tochter  und  Erbin  Philipps  Herrn  zu  Falkenstein,  vermählte,  als 
Stammvater  genannt.  Gauhe  beginnt  die  Stamnireihe,  wie  folgt: 
Werner,  Herr  zu  Daun,  um  1209;  —  Wirich  L,  erbte  von  seiner 
Frau  Oberstein;  —  Wirich  II. ,  Urenkel  des  Wirich  I.,  Herr  zu  Ober- 
stein und  Falkenstein,  welches  letztere  Schloss  seine  Gemahlin  ihm 


^ 


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zubrachte;  —  Cuno,  Enkel  des  Wirich  IL;  —  Wirich  III.,  Cunos 
Eukel  (der  Bruder,  Conrad,  (noch  Anderen  Cuno)  wurde  1362  Kur- 
fürst z\i  Trier  und  starb  1388);  —Wirich  IV.,  Oraf  zit  Fuliki  iivf^nn; 
Herr  zu  Ober*  und  Willenstein,  Neuen -Baimberg  etc.  cest.  IfiOI;  — 
Melchior;  —  Wirich  V.,  Graf  zu  Falkenstein  und  Lijnburg,  Herr 
zu  Broich  a.  d.  Ruhr,  Statthalter  zu  Ravenspurg  etc;  —  Wirith  VI*^ 
Statthalter  der  Herzogthümer  Jülich,  Cleve  und  Berj;,  !?est*  151*8, 
—  Johann  Adolph;  —  Wilhelm  Wirich,  starb  im  Aiignhi  10Ö2  aJjf 
Letzter  des  Mannstammes  seines  zur  Wetterauischen  (rüfenbonk  0- 
hörenden  Geschlechts  auf  seinem  Schlosse  zu  Broich.  Xmi  den  Töcb- 
tern  ans  erster  Ehe  mit  Elisabeth  Grf.  zu  Waldeck  vermählte  Hieb  dii^ 
Eine,  Anna  Sibylle,  mit  Johann  Ludwig  Grafen  v.Leiniugen  zu  Gttnthers- 
blum,  die  zweite,  Christine  Luise,  mit  Erich  Christian  Grf.  v.  Leiningen 
u.  Dagsburg  u.  nach  dem  Tode  desselben  mit  einem  Rheingrafen  zu 
Kyrn  u.  die  Dritte,  Carola  Augusta,  mit  dem  reformirten  Pfarrer  Sibel 
zu  Mollen.  Der  einzige  Sohn,  Carl  Alexander,  war  lauge  vor  dem  Tod^j 
des  Vaters,  1660,  im  17.  Lebensjahre  erschossen  worden.  —  Das 
«-eiche  Erbe  kam  je  zu  einem  Dritttheil  an  die  genannten  drei  Töchter. 

Lucae,  S.  960.  —  Imho/,  Lib.  VI.  c.  3.    —  Humbrachi,  Tab.  VIT.  —    Gauhe,  I.  S.  520  \i. 
521.    —  Durchl.    Welt,  Aong.  von  1710.  II.  8.  18  nitd  19.  —  v.  Medinp,  111.  8.  174  u.  175. 

MkeiistelB^  Grafen  In  Schwaben  (in  Blau  auf  einem  dreispitzigen 
Hügel  ein  goldener  Hirsch).  Altes,  schwäbisches  Grafengeschlecht, 
welches  das  Erb-Kämmerer-Amt  des  h.  röm.  Reichs  besass,  in  früher 
Zeit  an  der  Schiltach  reich  begütert  war  und  sich  in  die  v.  Falken- 
stein und  V.  Kamstein  geschieden  hatte.  Schon  im  14.  Jahrb.  hatte 
der  Glanz  des  Geschlechts  sehr  abgenommen  und  im  Anfange  des 
16.  Juhrh.  ging  nach  Allem  der  Stamm  aus,  da  bereits  1507  Eitel 
Friedrich  Graf  zu  Hohenzollern  in  der  Unterschrift  der  Kammerge- 
richtsordnung zu  Costnitz  des  h.  röm.  Reichs  Erbk&mmerer  genannt 
wird.  Ende  des  16.  Jahrb.  war  kaum  noch  bekannt,  wo  etwa  die 
Burg  Falkenstein  gestanden  habe. 

Oauhe,  I.  S.  522  nach  Luc4ie  Orafenfiaal.  8.  960. 

Valkensteln,  falkenstein  nnd  Ffnlnberg^  Grafen  In  Bayern.  Altes, 
mächtiges,  in  Bayern,  Tirol  und  Oesterreich  überreich  begütertes 
Grafengeschlecht,  dessen  gleichnamige  Stammburg  am  li^ingange  des 
Unter-Innthales  unweit  des  jetzigen  Marktes  Rosenheim  lag.  Dasselbe 
besass  zu  den  Zeiten  der  Carolinger  mit  den  Grafen  v.  Wasserburg 
das  ganze  Innthal  von  Hall  bis  Passau  und  gründete  das  in  der  Ge- 
schichte Bayerns  wichtige  Kloster  Weyaru.  Der.  Stamm  blühte  bis 
1272,  wo  der  letzte  Sprosse  desselben,  Siboth,  von  einem  seiner  Mi- 
nisterialen, Otto  V.  Prantberg(Brannenburg),  im  Bade  erstochen  wurde. 

Lucae,  S.  960.  —    Wigul  Hund,  I.  8.  46—5?.  —  Dachauer,  Geschichte    deü  Potorsborges 
und  desselben  Chronik   von  BraniienbnrK  und  Umgebung. 

falkenstein,  trafen  In  der  Wetteran  (im  Schilde  ein  aufrecht 
sitzender,  schwarzer  Hund).  Altes  Grafengeschlecht  aus  dem  p^leich- 
namigen  Stammschlosse  uoter  dem  s.  g.  hohen  Feldberge  unweit  Id- 
stein und  Ober-Ursel,  aus  welchem  Werner  1272  Erzbischof  und 
Kurfürst  von  Mainz  wurde.  Der  Stamm  eijt^BÜJ^  1418  mit  Werner, 
Erzbischof  und  Kurfürsten  zu  Trier. 

Lucae,  aralt«>r  Qrafrnnaal,  S.  959  n.  Mit--  Oauk^t  ' 


i 


—      202     — 

falkensteiB;  llrafen  in  derSfhwrii  (im  Schilde  auf  einem  dreispitzi- 
jjen  Hüj^el  ein  ausgebreiteter  Falke).  Altes,  schweizerisches  Grafen- 
,'osc1j!s  I  lit,  dessen  Stammschloss  zwischen  Solothurn  und  Basel  lag. 
Das  Sdilo&s  wurde  1371  von  den  Grafen  v.  Nidow  und  Kyburg  und 
,  vtHi  den  Bas*  lfm  erobert  und  zerstört,  wobei  Hans  Graf  v.  Thierstein 
iii  üeftmgenschaft  kam. 

Mkeni^tein^  s.  Traut son,  Krsten  niid  CIrafeii. 

Falkeii!i((*!n^  auch  h'elherren  (in  Gold  eine  rothe  Mütze  mit  einem 
wt^issen,  mit  vier  Hermelinen  besetzten  Ueberschlage.  Der  Zipfel 
der  Mütze,  weklier  mit  einem  goldenen  Knopfe  und  mit  fünf  schwar- 
zen Hahnenfedern  besteckt  ist,  von  denen  zwei  sich  rechts,  drei  links 
wenden,  kehrt  sich  nach  links  und  unten).  Eins  der  ältesten,  säch- 
sischen Adelsgeschlechter,  dessen  Ursprung  sich  in  eine  Zeit  verliert, 
über  welche  mehrfach  genaue  Nachrichten  fehlen.  So  finden  sich 
denn  über  den  Ursprung  verschiedene  Angaben:  Knauth  giebt  an, 
die  Familie  sei  im  Amte  Voigtsberg  angesessen  und  werde  sonst  von 
Spangenberg  unter  dem  alten  bayerischen  Adel  aufgeführt  und  auch 
unter  dem  braun  seh  weifiischen  gefunden;  Biedermann  nennt  das  Ge- 
schlecht ein  altes,  edles,  rheinländiscbes,  welches  sich  in  verschiedenen 
Landen  ausgebreitet  habe ;  v.  Hellbach  citirt  bei  dieser  Familie,  welche 
er  nach  Siebmacher  eine  meissensche  nennt,  Hoppenrod,  Stammbuch 
etc.  Strassburg,  1570.  S.  33,  auf  welcher  Seite  von  den  alten  Grafen  v. 
Falkenstein  im  Harze  gesprochen  wird,  und  Neuere  haben  den  Stamm 
einen  thüringisch-fränkischen  genannt.  —  Nach  Allem  war  das  Stamm- 
.haus  die  alte  Burg  am  Falkensteine  bei  der  Bergstadt  Falkenstein  an 
der  Göltzsch  unweit  Plauen  im  sächsischen  Voigtlande,  welche  im  An- 
fange des  14.  Jahrb.  „Walkenstein  in  der  Piawischen  Art  gelegen"  hiess, 
in  späteren  Jahren  des  14.  Jahrb.  den  Herren  v.  Lobdeburg-Elsterberg 
zustand,  schon  1528  nach  Angabe  des  „Pirnaischen  Mönches"  ein 
verwüstetes  Schloss  war  und  jetzt  fast  spurlos  verschwunden  ist. 
Nach  dieser  Bui'g  nannten  sich  —  ßurchard  v.  F.  kommt  nach  Her- 
zog schon  1120  urkundlich  vor. —  Johann  v.  Valckenstein  auf  Val- 
ekenstein  und  Oberlauterbach,  welcher  1270,  und  Conrad  v.  V.  auf 
Valckenstein,  welcher  1317  unter  den  Vasallen  der  Voigte  des  Voigt- 
landes vorkommen.  Als  Zeugen  in  von  Lehnsherren  derselben  ausge- 
stellten Urkunden  treten  auf:  Johannes  de  Valkinstein  1276,  Arnoldus 
de  Walkenstein  1321  und  1329  und  Jan  und  Lupp  Gebrüder  v.  Fal- 
kendtein  1351.  Früher  schon,  1279,  kam  Heinrich  v.  F.  als  Kanzler 
des  Markgrafen  Dietrich  v.  Landsberg  vor.  —  Ecgehardt  v.  Falken- 
stein schenkte  1412  seinen  Hof  zu  Neukirchen  (dem  jetzigen  Mark- 
neukirchen)  der  Pfarrkirche  zu  St.  Nicolas  daselbst  zur  Stiftung  eines, 
der  heiligen  CatLarina  geweihten  Altars  und  Margaretha  v.  Falken- 
stein gab  1425  zwei  Theile  eines  Hofes  zu  Zedtwitz  dem  Nonnenklos- 
ter zu  St.  Clara  in  Hof  zu  einem  ewigen  Seelengerälhe.  — Im  Anfange 
des  16  Jahrh.  gelangte  die  Familie  in  den  Besitz  des  Gutes  Magwitz 
unweit  Plauen,  in  wel^Öm  es  bis  zu  Anfange  des  18.  Jahrh.  verblieb. 
Schon  1542  werden  tmWr  den  L«eMMenten  des  Amtes  Voigtsberg  im 


—     203     — 

Erblehnbuche  daselbst  Arnold  u.  Christoph  v.  Falkenstein  zu  Magwitz 
und  Brotenfeld  (bei  Schöneck)  genannt,  welche  ihre  Güter:  „mit 
einem  Ritterpferde  zu  verdienen  haben/*  Im  17.  «Tahrh.  erwarb  das 
Geschlecht  auch  noch  das  bei  Magwitz  gelegene  Rittergut  Plauschwitz. 
Aus  dem  Hause  Magwitz  liegt  folgende  Stammreihe  vor:  Bernhard 
V.  Falkenstein,  Herr  auf  Magwitz:  Sabina  v.  Wolframsdorf  a.  d. 
Hause  Neumark ;  —  Hans  v.  F.  auf  Magwitz :  Catharina  v.  Hayn  a.  d. 
Hause  Lömnitz;  —  Hans  Abraham  v.  F.  auf  Magwitz:  Magdalena 
V.  Feiiitzsch  a.  d.  Hause  Gutenfürst;  —  Magdalena,  verm.  mit  Hans 
Georg  v.  d.  Heyde  auf  Misslareuth,  Gröba  und  Bobenneukirchen  und 
Salome  v.  F.,  gest.  1669  zu  Döla  bei  Hof  als  nachgelassene  Wittwe 
des  Hans  Assmus  v.  Beulwitz  auf  Tenriga.  Der  Sohn  de-  Hans  Abra- 
ham V.  F.,  Salomon  v.  F.  verpflanzte  das  Geschlecht  in  das  Branden- 
burg-Culmbachische  und  hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Elisabeth  v. 
Beulwitz  einen  Sohn,  Wilhelm  Weigand  v.  F.,  welcher  später  fürstl. 
brandenb.-culmbachischer  Oberstlieutenant  und  Pfleger  zu  Lichtenfels 
wurde  und  von  welchem  aus  der  Ehe  mit  Eva  Barbara  v.  Murach  ein 
Sohn  entspross :  Carl  Jonatius  Otto  v.  F.,  Fürstl.  bambergscher  Ritt- 
meister bei  dem  fränkischen  Kreisregimente,  verm.  mit  Johanna  Ma- 
ria Franzisca  v.  Boyneburg-Lengsfeld,  nachgelassener  Wittwe  Johann 
Friedrichs  v.  Molk,  aus  welcher  Ehe,  unter  Anderen,  eine  Tochter 
stammte :  Margaretha  Francisca  v.  F.,  welche  sich  1740  mit  Ludwig 
Freiherrn  v.  Guttenberg  zu  Sternberg  etc.  k.  k.  Kämmerer,  vermählte. 

—  Ausser  den  obengenannten  Schwestern,  Magdalena  und  Salome  v. 
F.,  kamen  aus  dem  Hause  Magwitz,  zu  welchem  auch  um  1610  Hans 
Adam  v.  F. ,  Herr  auf  Magwitz ,  verm.  mit  Hosina  v.  Feiiitzsch  a.  d. 
Hause  Treuen,  gehörte,  mehrere  Töchter  durch  Vermählung  in  meh- 
rere der  ältesten  und  angesehensten  Familien  des  Voigtlandes.  Ma- 
ria V.  F.,  gest.  1569,  war  mit  Caspar  v.  Raab  auf  Reussa  etc.,  Agnes 
V.  F.,  1570  noch  am  Leben,  mit  Ernst  v.  Beulwitz  auf  Hirschberg  etc., 
Appolonia  v.  F.  mit  Christoph  v.  Tettau  auf  Schilbach  etc.,  gest.  1570, 
Barbara  V.  F.  1626  mit  Jacob  v.  Geilsdorf,  zu  Rodau  angesessen,  etc.  ver- 
mählt. —  Im  17.  u.  18.  Jahrb.  kommt  die  Familie,  mitRöhrenhoiF,Kö- 
ditz,  Schnarchenreuth  und  Döla,  sämmtlich  unweit  Hof,  begütert,  vor. 
Die  Gebrüder  Jobst  Christoph,  Georg  Wilhelm  und  Wolf  Conrad  v. 
F.  wurden  1643  mit  einem  halben  Hofe  etc.  zu  Döla  beliehen;  Anna 
Catharina  v.  F.,  gest.  1730,  eine  Tochter  des  Adam  Rudolph  v.  F.  auf 
Röhrenhoff  aus  der  Ehe  mit  Eva  Rahel  v.  Reitzenstein  a.  d.  Bbuse 
Regnitzlosa,  vermählte  sich  1684  mit  Jobst  Caspar  v.  Reitzenstein 
auf  Hohenberg;  Christoph  Carl  August  v.  F.  auf  Köditz,  gest.  1739, 
vermählte  sich  1723  mit  Rosine  Florentine  v.  Reitzenstein  a.  d.  Hause 
Conradsreuth  und  Gottfried  Carl  v.  F.  auf  Schnarchenreuth,  k.  gross- 
br.  u.  kurhann.  Oberst  d.  Cav.,  lebte  noch  1770  zu  Battenburg  bei 
Giessen  und  hatte  im  Braunschweigischen  den  Stamm  fortgepflanzt. 

—  Aus  dem  letzten  Jahrzehnte  des  18.  Jahrb.  blühte  auch  im  Reus- 
sischen,  in  Sachsen  und  Pommern  die  Familie  io  das  1 9.  Jahrb.  hinein. 
Von  einem  Hanptmanne  v.  F.,  stammte  aus  der  Ehe  mit  Erximuthe  v. 
Trützschler,  gest.  1801,  Friedrich  Angost  v.  F.,  früher  renss-plauen- 


—     204      — 

scher  Hauptmann,  später  Major  und  Commandant  des  fürstl.  rcuss. 
l>UDdescontingents,  in  erster  Ehe  verm.  mit  Caroline  v.  Bardeleben 
a.  d.  Hause  Kattenbnrg,  gest.  1808  u.  in  zweiter  1811  mit  Friede-  * 
riko  Auguste  Freiin  v.  Crailsheim;  in  Sachsen  stand  1802  Heinrich 
Gottlob  Peter  v.  F.,  ein  Sohn  des  1797  zu  Bayreuth  verstorbenen 
renss.-plauenschen  Majors  v.  F.,  als  Premierlieutenant  und  Adjutant 
des  kurs.  Carabinier-Regim.  in  Pegau  u.  kommt  noch  1813  zu  Schleu- 
singen als  k.  Sachs.  Major,  Commandant  des  Bataillons  Landmiliz 
und  Marschcommissair  vor  und  in  Pommern  besass  1800  Heinrich  v. 
F.,  k.  preuss.  Regier. -Rath,  verm.  mit  Eleonore  Freiin  v.  Reitzen- 
stein  a.  d.  H.  Hartungs,  gest.  1795,  das  Gut  Konsages  im  Kr.  Greifs- 
wald.' —  In  neuerer  u.  neuester  Zeit  ist  im  Königreiche  Sachsen  der 
alte  Stamm  durch  mehrere  Sprossen  von  Neuem  zu  hohem  Ansehen 
gekommen.  Zu  demselben  gehören  jetzt :  Johann  Paul  v.  Falkenstein, 
geb.  1802  zu  Pegau,  Doctor  der  Theologie,  Rechte  und  Philosophie, 
k.  Sachs.  Staatsminister  und  Minister  des  Cultus  und  öffentlichen  Un- 
terri'^hts,  Herr  auf  Frohburg,  Grosszschocher,  Windorf  etc. ,  welchen 
die  Redaction  dieses  geschichtlichen  Werkes  als  tiefsten  Kenner  und 
grössten  Freund  der  Geschichte,  der  wahren  Magistra  vitae,  ehrer- 
bietigst nennt;  Ludwig  August  Heinrich  Freih.  v.  F.,  geb.  1802  zu 
Dittersbach  bei  Stolpen,  k.  sächs.  Oberst  und  Adolph  Wilhelm  Julius 
Freih.  v.  F.,  geb.  1807  zu  Friedrichsthal  bei  Radeburg,  k.  sächs. 
Oberstlieutenant.  —  Von  den  Nachkommen  des  oben  genannten  k. 
preuss.  Regierungs-Rathes  Heinrich  Freih.  v.  F.  haben  Mehrere  in 
der  k.  preuss.  Armee  gestanden  und  einer  derselben  ist  noch  jetzt 
k.  preuss.  Premierlieutenant.  —  Auch  blüht  noch ,  nach  v.  Hefner, 
im  Kgr.  Württemberg  aus  dem  Hause  Köditz  die  Nachkommenschaft 
des  um  1650  lebenden  Johann  Christoph  v.  F.,  welche  im  Anfange 
des  18.  Jahrh.  nach  Oettingen  und  im  19.  Jahrh.  nach  Württemberg 
kam,  fort. 

Knautfi,  3.  500..—  Biedermann,  G^schl.-Reg.  d.  KiUerschaft  im  Voi^tlaude.  2.  Veneichn. 
8.  4.  -^  9.  Hellbach,  I.  S.  350,  —  Schumann,  Staats-  etc.  Loxio.  von  Sachsen.  Bd.  XV.  oder 
Suppl.  Bd.  IL  1828.  8.  74S  u.  49.  —  Illustr.  Zeit.  Bd.  I.  1843.  8.  243  und  244.  —  Dresdner 
Cal.  t.  Gebr.  für  die  Ke«idons,  1847.  S.  141  und  158  und  1848.  8.  141  u.  s.  157  (Heraus;.  — 
Siohtiache  Kirehengallerie,  Hd.  XL  8.  191.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  N.  'il5  a.  III.  S.  250.  — 
Siebmaeher,  I.  164:  v.  Falckenstein,  Meisünisch.  —  W.-B.  d.  sachs.  Suaton,  IL  .58.  nndlll. 
16.—  Xneschke,  I.  8.  146—148.  —  v.  He/ner,  Wurttemb.  Adel,  Tab.  19  u.  8.  15  und  s&clis. 
Adel,  8.9  u.  26  und  Ergins.-Bd.  8.  36. 

ValkeiistelB;  Beiname  der  alten  voigtUndischen  Adelsfamilie  v. 
Trützschler  von  ihrem  weit  über  300jfthrigen  Besitze  in  und  um  die 
sächsische -Bergstadt  Falkenstein  unweit  Plauen,  s.  Trützschler  v. 
Falkenstein. 

hlkensteln^  Freiherren  (in  Blau  ein  nach  der  rechten  Seite  schrei- 
tender, goldener  Hirsch).  Erbländ.-österr.-  und  Reichsfreiherrnstand. 
£rblftnd.-österr.  Freiherrn  -  Diplom  vom  26.  Sept.  1664  für  Hans 
Erhart  v.  Falkenstein,  Kämmerer  des  Erzherzogs  Ferdinand  Sigmund 
und  Reichsfreiherrn -Diplom  vom  8.  März  1708  und  zwar  unter  Be- 
stätigung des  erbländ.-österr.  Freiherrnstandes,  für  die  Gebrüder 
Freih.  v.  F. :  Franz  Ignaz,  Ignaz  Dominik,  Marquard  Leopold  u.  Adal- 
bcrt,  Domherren  zu  Kempten.  —  Altes  Rittergeschlecht  im  Elsass  u. 
im  Breisgan,  dessen  fortlaufende  Stammreihe  mit  Reinhard  v.  F., 


—     205     — 

verm.  mit  Anna  v.  Venningcn,  beginnt.  Von  seinem  gleichnamigen 
Sohne,  verm.  mit  Elisabeth  v.  Hoben -Rechberg,  stammte  im  fünften 
Glicde  der  oben  genannte  Freih.  Hans  Erhart.  Derselbe,  ein  Sohn 
des  Johann  Erhart  v.  F.  aus  erster  Ehe  mit  Susanna  v.  Wessenberg, 
war  k.  k.  Kämm.,  Rath  u.  Statthalter  der  oher-österr.  Lande  u.  Ober- 
voigt der  Herrschaft  Iser-Rhcin,  erwarb  1630  die  Herrschaft  Rirom- 
singen  im  jetzigen  Grossh.  Baden  und  war  mit  Anna  Franzisca  Freiin 
V.  Mercy  vermählt,  aas  welcher  Ehe  die  oben  genannten  vier  Brt&der 
entsprossten ,  welche  auch  den  Reichsfreihcrrnstand  in  die  Familie 
brachten.  Von  denselben  waf  Freih.  Marquard  Leopold,  gest.  1717, 
des  deutschen  Ordens  Land-Comthur  der  Bailei  Elsass  und  Burgund, 
Comthur  zu  Altshausen  und  Maiuau,  k.  k.  Kämmerer  n.  General  der 
Cav.  und  Freih.  Franz  Ignaz,  gest.  1737,  pflanzte  in  zweiter  Ehe  mit 
Maria  Agnes  Febronia  Freiiu  v.  Plettenberg  den  Stamm  durch  seinen 
Sohn,  den  Frfeiherrn  Rupert  Marquard  Ernst,  gest.  1759,  verm.  mit 
Maria  Johanna  Freiin  v.  Freyberg-Oeplingen,  fort.  Aus  der  Ehe  des 
Letzteren  eutspross  Freih.  Franz  Anton  Marquard,  gest.  1800,  verm. 
in  erster  Ehe  mit  Franzisca  Antonia  Freiin  v.  Schauenburg-Herlis- 
heim  u.  von  diesem  stammte  Freih.  Franz  Sales  Zenobius,  gest.  1852, 
verm.  mit  Balbina  Freiin  v.  Roggenbach.  —  Der  Personalbestand  der 
Familie  war  neuerlich  (1855)  folgender:  Freih.  Franz,  geb.  181^, 
Herr  auf  Hausen  an  der  Möhlin,  Ober-  Rimmsingen  und  Neuershaa- 
sen,  grossh.  bad.  Rittm.  und  Kammerherr ,  verm.  in  erster  Ehe  mit 
Stephanie  v.  Holzing  u.  in  zweiter  1845  mit  Auguste  Freiin  v.  Wan- 
gen, geb.  1827,  aus  welcher  Ehe  zwei  Kinder  entsprossten.  Von  den 
vier  Schwestern  des  Freih.  Franz  vermählte  sich  Freiin  Mathilde, 
geb.  1807,  mit  Friedrich  Freih.  v.  Drais,  grossh.  bad.  Kammerh.  und 
Ober- Forstmeister  und  Freiin  Ida,  geb.  1810,  mit  August  Freih.  Mar- 
schall V.  Biberstein,  grossh.  bad.  Geh.-Ratbe,  Gesandten  am  deut- 
schen Bundestage  etc.  —  Von  dem  Sohne  des  Freih.  Franz  Anton 
Marquard,  s.  oben,  aus  zweiter  Ehe  mit  ClaraFreiin  Reuttner  v.Weil, 
dem  Freiherrn  Johann,  gest.  1853,  k.  k.  Rittm.  und  Instituts-Ofl&cier 
am  Invalidenhause  zu  Wien,  stammen  aus  der  Ehe  mit  Augusta  Freiin 
V.  u.  zu  Bibra,  geb.  1810,  neben  einer  Tochter,  Doris,  zwei  Söhne,  die 
Freiherren  Ernst  und  Oscar,  Beide  k.  k  Lieutenants.  •  Die  Schwester 
des  Freih.  Johann,  Freiin  Franzisca,  ist  mit  Wilhelm  Freih.  v.  Seide- 
neck, Herrn  auf  Bötzingen,  grossh.  bad.  General -Major  und  Oberst- 
Stallmeister  vermählt. 

V.  Hattttein,  [1.  d.  99-102.  ~  Salver,  8.  571.  62S.  680  uud  684.  —  Ca»t,  Adelsbuoh  des 
Grossh.  Baden,  Abth.  8.  —  Taschenbuch  d.  freih.  H&user,  1848.  S.  107-109  und  1865.  6.  153 
und  154    —  Siebmaeher.  II.  ^6. 

hükenstein^  Herren  (in  Roth  auf  einem  dreispitzigen,  weissen 
Felsen  ein  stehender  Falke  von  nattlrlicher  Farbe).  Nieder- öster- 
reichisches Herrenstandsgeschlecht,  welches  früher  auch  unter  dem 
Namen :  Valchkenstain  vorgekommen  ist  und  mit  den  Herren  v.  Tan- 
berg  zu  PÜhrenstein  und  den  Prüescbenken  eines'  Stammes  gewesen 
sein  soll  und  zwar  nach  Rcichard  v.  Strein  Freih.  zu  Schwarzenau  in 
der  Art,  dass,  der  Sage  nach,  der  Erste  v.  Tanberg,  v.  Falkenstein 
und  V.  PrüeschenkBrtlder  gewesen  wären.  —  So  wie  dieses  Geschlecht 


—     206     — 

in  Nieder-Oebterreich  aaf  dem  &lten  Berg-Schlosse  seines  Namens  mit 
der  Herrschaft  Falkenstein ,  welche  den  Titel  einer  Grafschaft  hatte, 
sass,  fand  sich  anch  in  Oesterreich  ob  der  Enns  ein  altes  Bergschloss 
mit  einer  Herrschaft  Falkenstein ,  welche  ein  gleichnamiges  Herren- 
geschlecht Jnne  hatte.  Letzteres  führte  in  Blaa  auf  drei  stufenweise 
geütellten,  grauen  Qoadersteinen  einen  zam  Flöge  gerichteten  F^ilken 
▼on  natürlicher  Farbe,  nnd  die  Aehnlichkeit  des  Wappens  lässt  fer- 
mathen,  dass  dasselbe  mit  dem  niederösterr.  Geschlechte  eines  Stam- 
mes war.  Das  niederösterreichische  Geschlecht  kommt  nrkandlich 
vom  2.  Jahrzehnt  des  12.  Jahrh.  mehrfach  Tor  ond  mit  Heinrich  v. 
Valckbenstain,  welcher  1406  die  Veste  Piberstain  im  Laude  ob  der 
Enns  kaufte  und  sich  dann  mit  Barbara  Leiblfingerin  v.  d.  An  fou 
bayerischem  Adel  vermählte  und  mit  der  ans  dieser  Ehe  stammenden 
Tochter,  Magdalene  t.  F.,  welche  mit  ihrem  Gemahl,  Ortolff  v.  Waldt, 
noch  1444  urkundlich  vorkommt,  iiören  die  Nachrichten  Aber  den 
Stamm  auf. 

Freih.  r.  Hok^tn^ek,  IIL  8.  154.  —    WiMgriU.  III.  8.  \Ü—Vi. 

falkeBftteiB.  Altes,  niederbayeriscbes  Rittergeschlecht  aas  dem 
gleichnamigen  .Stammhause  vor'm  Wald,  dessen  Sprossen  Ministe- 
rialen des  Hochstifts  Passau  waren.  Zuerst  kommt  urkundlich  1170 
Kalbach  de  F.  sot  und  Petrus  Falkensteiner  zu  Falkenfelss  1406. 
Letzterer,  oder  ein  gleichnamiger  Sohn  desselben,  tritt  noch  um 
1430  auf. 

Wiyul  I/uitä,  I.  H.  -iOO.    —  Moniim.  b<)tc.  XI.  8.  516  aod  XII.  8.  349. 

falkeiisteii^  V«gel  ? .  f alkeisteh,  s.  Falckenstein,  S.  194. 

fMtwielm,  s.  Kalliwoda  v.  Falkenstein. 

Mkmtr,  Valckier  ?.  S«uenb«rg.  Kurbajerischer  Adelsstand.  Di- 
plom vorn  18.  Febr.  1724  ftlr  Johann  Michael  Falckner,  Ober-Ungel- 
ter und  Landgerichts-Schreiber  zu  Allersbach,  Rittergutsbesitzer  zu 
Ocdmiesbach,  mit  dem  Prädicate:  v.  Sonnenburg.  —  DerStarom  blühte 
fort  und  in  die  Adelsmatrikcl  des  Kgr.  Bayern  wurden  eingetragen: 
Johann  Christoph  F.  v.  S.,  geb.  1731,  Urenkel  des  Diploms-Empfän- 
ger»,  k.  baycr.  pens.  Forstmeister  zu  Ftirth  und  zwar  mit  den  Söhnen 
seiner  verstorbenen  Brüder,  Ignaz  Anton  und  Johann  Wolfgang  F.  v. 
S.:  Johann  Nicolaus,  Besitzer  von  Oedmiesbach,  geb.  1759  und  Jacob 
F.  v.  S.,  nah.  1775,  Besitzer  von  Kirchenreinbach. 

V.   httng,  H    r&i.   -  W..B.  d.  K«r.  Bayern,  V.  34.  -  v.  Hejner.  bayer.  Adel,  Tab.  »5  u. 
«.  7«.  —    Kn^nc.hkf,  \\\.  H.  134  u.  135. 

Valkofifh  f.  Krallrb.  P'rbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1763  für  Michael  Falkovich,  k.  k.  Hauptmann  bei  dem  Slavonischen- 
Broodcr  Infaiitorie-Kegimonte,  mit  dem  Prädicate  v.  Kralich. 

Mtyerle  r.   UuhlJrUl,  KitfäiiK.-Hd.  H.  2H0. 

Palkowski.  Polnisches,  zu  dorn  Stamme  Doliwa  gehörendes  Adels- 
geschlecht, aus  welchem  mehrere  Sprossen  in  der  k.  preuss.  Armee 
standen.  Ein  ('apitain  v.  F.  hatte  bis  1806  die  Invaliden -Compagnie 
des  llegiinents  Prinz  Hohenlohe  und  starb  1807  und  ein  Major  v.  F. 
ataud  in  der  oberschlcsischcn  Füsilierbrigade  u.  starb  1812  im  Pen- 


—     207    — 

sionsstande.  Ein  Sohn  des  Letzteren  trat  1825  als  aggreg.  Capitain 
aus  dem  .29.  Infant-Regimente  und  stand  später  im  29.  Landwehrrc- 
gimente. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  S.  158.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  215. 

fM,  f.  d.  fall.  Altes,  von  1266  an  in  Steiermark,  Oesterreich  u. 
Böhmen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Albrecht  v. 
d.  Fall,  wohl  der  Letzte  des  Stammes,  noch  1377  zu  Gratz  lebte. 

ückmutt,  I.  8.  343. 

Pallbacher  luFallbach^  Vtlbach.  Altes,  niederösterreich.  Adelsge- 
schlecht, welches  den  Namen  von  dem  zwischen  Loossdorf  und  der 
Stadt  Laa  gelegenen  Dorfe  Fallbach  führte,  welches»  in  Urkunden  aus 
dem  12.  und  13.  Jahrh.  Valwa  undTahah  genannt  ist.  Conrad  und 
Niclas  de  Valwa  treten  urkundlich  1311  auf  u.  nach  Freih.  v.  Ennen- 
kels  Collect.  Tom.  I.  waren  Martin  und  Johann  v.  Yallbach,  Ritter, 
noch  1470  am  Leben.  Spätere  Sprossen  des  Stammes  sind  nicht 
aufzufinden. 

H'ia9griU,  HI.  8.  21-23. 

Mlhnseh^  s.  Binder  v.  Fall  husch,  Freiherren^  Bd.  l.  S.  433. 

Fallcti;  Falals^  trafen.  Brabantisches  Adelsgeschlecht,  dessen 
ursprünglicher  Name:  Bourgognc  war,  ans  dem  Stammhause  Falais, 
einem  brabantischen  Lehn,  an  der  Grenze  der  Grafschaft  Namur  am 
Flusse  Mohaine  zwischen  den  Städten  Huy  und  Henneguy,  welches 
1416  vom  Erzherzoge  Albert  und  der  Infantin  Isabella  zur  Grafschaft 
gemacht  worden  war.  Nach  dem  Diplome  stammte  der  Stammvater  des 
Geschlechts,  Hermann  von  Bourgogne,  Baron  v.  Falletz,  von  Balduin- 
V.  Bourgogne,  einem  der  natürlichen  Söhne  des  Herzogs  Philipp  des 
Gütigen  von  Burgund.^ —  lieber  einige  Sprossen  des  Stammes  giebt 
Gauhe  nähere  Nachricht. 

Gauhe,  II.  8.  278  nach  L'Krection  de  toutes  les  terres  et  familles  du  Brabant,  S.  12. 

'  Fallois.   Altes,  aus  Lothringen  stammendes  Adelsgeschlecht,  aus 

welchem  ein  Sprosse  1777  in  die  k.  preuss.  Armee  trat,  nach  einigen 
Jahren  aber  russische  Dienste  nahm.  Der  Sohn  desselben  stand  von 
1779 — 1809  in  k.  preussischen  Kriegsdiensten,  commandirte  dann 
bis  1815  als  General  die  grossh.  meklenb. -schwerinischen  Truppen  u. 
trat  später  in  k.  preuss.  Civildienste.  Zwei  seiner  Söhne,  Friedrich 
und  Anton  v.  Fallois,  waren  neuerlich  k.  preuss.  Oberst-Lieutenants. 

N.  Pr.  A.-L.  11.  S.  159.  —  Freih.  p.  Ledehur,  I.  S.  215. 

Vallot  f.  (jemeiner.  Bayerischer  Adelsstand. .  Diplom  vom  15.  Au- 
gust 1822  für  Ernst  Fallot,  Grosshändler  in  Regensburg  und  zwar 
unter  Hinzufügung  des  Namens  seines  Schwiegervaters:  Gemeiner  zu 
seinem  Namen.  —  Die  Familie  hat  neuerlich  das  v.  Bart'sche  Ritter-^ 
gut  Eurasburg  a.  d.  Isar  an  sich  gebracht. 

W.-B.  des  Kgr.  Bayeru,  X.  20.  —  v.  Be/ner,    bayerischer  Adel,  Tab.  86    und    S.  75.    — 
h'neschkf,  VI.  8.  120  und  112. 

Faizburg^  faltzburg.  Schwedischer  Adels-  und  Freiherrnstand.. 
Adelsdiplom  vom  18.  Nov.  1648  für  Johann  Faltz,  k.  schwed.  Geh.- 
Staats-Secretair  in  Pommern,  mit  dem  Namen:  v.  FaHzburg  und  Frei- 
herrndiplom vom  30.  August  1710  für  Axel  und  Gustav  v.  Falzbuig. 


—     208     — 

Die  Familie  hatte  in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrh.  in  Pommern 
die  Güter  Keesow  im  Kr.  Randow,  Battin  im  Kr.  Beigard,  so  wie  Na- 
drense  inne  and  besass  auch  noch  im  18.  Jabrh.  Nadrense.  —  Carl 
Christoph  v.  Falzburg,  der  Letzte  des  Mannsstammes,  starb  1 .  Mai  1 758. 
Nifrense  Hei  an  die  einzige  Tochter,  Luise  Juliane  Hedwig  v.  Falz- 
burg, welche,  nachdem  1765  das  Lehn  allodificirt  worden  war,  noch 
1777  in  den  Yasallentabellen  vomAdel  in  Vorpommern  genannt  wird. 

Brüygetnann,  I.  11.  Hauptst.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  159  u.  V.  8.  153.  —  Frfih,  9.  Ledf- 
bury  I.  8.  215  u.  III.  8.  250.  —  8cbutd.  W.-B.  Ritter.*  Nr.48  u.  435.  —  Pommernich.  W.-B. 
IV.  Tab.  84. 

fanal,  fliial;  s.  Hauspersky  v.  Fanal,  Final,  frethemi. 

fargel.  Ein 'aus  der  Grafschaft  Hanau  stammendes  Adelsge- 
schlecht, aus  welchem  Johann  v.  Fargel,  Herr  zu  Rtickingen  im  Ha- 
nauschen,  als  kurbrandenburgischer  Oberst  und  Gouverneur  der  spä- 
ter geschleiften  Bergfestung  ^  Regenstein  im  Vorharze  1682  starb. 
Aus  seiner  Ehe  mit  Amalie  v.  Bachmann  stammten  eine  Tochter  und 
ein  Sohn,  Johann  Lucas  v.  Fargel,  welcher  kurbrandenb.  Haupt- 
mann war. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.    15».  -  Freih.  v.  Ledrbur,  I.  8.  215. 

Vargow.  Ein  zu  dem  polnischen  Stamme  Szeliga  zählendes ,  im 
Lauenburgischen  Hinter-Pommerns  noch  1639  und  1679  begütertes 
Adelsgeschlecht. 

meraet,S.  484.  —  BrSggemann,  1.9  Hüuptttück.  -  N.  Pr.  A.-L.  TI  8.  160.  —  Frtih,  r. 
Ledebur,  III.  8.  260.  —  Siebmacher,  III.  15«.  -  PommoriiHch.  W.-B.  V.  Tab.  67. 

Parkas  f. loiueiiau.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1820 
ftr  Johann  Franz  Farkas,  k.  k.  Hauptmann  von  König  Max  Joseph 
Infanterie,  mit  dem  Prädicate:  v.  Homenau. 

Megerlf  v.  Mähl/fld,  Ergänz.- Bd.  8.  281. 

Varnbach.  Ein  zu  dem  fuldaischen  LehnsUbfe  gehörendes  Adels- 
geschlecht, welches  den  Namen  von  dem  drei  Stunden  von  Nürnberg 
liegenden  Burgsitze  Farnbach  angenommen  hatte  und  längst  er- 
loschen ist. 

Sehannat,  8.  M.  —  Salvfr ,  8.  271  und  Tab.  18.  Nr.  68.  xu  8.  146.  —  r.  Meding,  II. 
8.  166. 

Fasching;  Vreiherren.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
von  1812  für  Carl  Fasching,  k.  k.  Obersten  und  Commandanten  des 
ersten  Feld-Artillerie-Kegimcnts  und  den  Bruder  desselben,  Johann 
Fasching,  k.  k.  Oberst -Lieutenant  bei  dem  zweiten  Feld- Artillerie- 
Regimente. 

MegerU  v.  Mühlfeld,  8.  48. 

Fasolo  f.  BlmiieBfeM.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1763  für  Peter  Fasolo,  k.  k.  Hauptmann  des  Waradisner-Creuzer 
Infant. -Regiments,  mit  dem  Prädicate:  v.  Blumenfeld. 

Mcgerle  r.   Mühlfeld,  8.   180. 

Faselt;  Fastid.  In  Kur-Brandenburg  anerkannter  und  erneuerter 
Adelsstand.  Diplom  vom  28.  September  1661  für  Rudolph  Fasolt, 
Rathsverwandten  zu  Königsberg  in.Pr. 

V.  Jiellbach,  I.  8.  351  ii.  52.  --  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  ICD  und  V.  8.  153.  -  Frh.  v  Lede- 
bur, I.  S.  :ji5.   -  W.-B.  d.  Prcu!»8.  Mon.  III.  16. 

Fassignies^  s.  Gaillafd  de  Fassignies,  Freiherren. 


—     209     — 

fasteuberger  t.  WallaH.  Krbläud.-österr.  Adels-  und  Ritterstand. 
Adelsdiplonl  vom  9.  April  1841  für  Franz  Fastenberger,  Hofrath  des 
k.  k.  Hüfkriegsrath,  mit  dem  Prädicate :  v.  Wallau  und  Ritterstands- 
diplom  vom  6.  März  1847  für  denselben. Der  Stamm  ist  fortge- 
setzt worden  und  Michael  totsten  berger  Ritter  v.  Wallau  war  1856 
k.  k.  Hauptmann  im  Genie-Stabe. 

Hand.icbrit°tl.  Notizeji. 

fassheber.  Adelsstand  des  Fürstenthum^  Schwarzburg-Sonders- 
hausen. Diplom  vom  9.  P'ebr.  1803/ für  die  Geschwister  Günther  u. 
(itintherine  Fassheber  und  vom  5.  Sept.  1825  für  die  Mutter  dersel- 
ben, Frau  Luise  Friederike  Dorothea  Fassheber.  —  Günther  v.  F. 
ist  im  Schwarzburg-Rudolstädtschen  begütert,  doch  ohne  Erben. 

r.   lief  AT,  schwarzb.  Adel,  Tab.  2  und  S,  58. 

fassmann^  Kitter  und  Edle  (Schild  blau  mit  einem,  mit  drei  gol- 
denen, sechsstrahligen  Sternen  belegten,  durch  dasselbe  gezogenen, 
schräglifikcn ,  schwarzen  Balken,  hinter  welchem  ein  goldenes  Ein- 
horn nach  der  rechten  Seite  springt).  Reicbsritterstand.  Diplom  im 
Kur-Pfälzischen  Reichsvicariatc  von  1790  mit  dem  Prädicate:  Edle 
V.  —  Ludwig  Michael  iiitter  v.  F.,  geb.  1785,  in  München  und  Max 
Aloys  Ritter  v.  F.,  geb.  1801,  wurden,  nach  v.  Lang,  in  die  Adels- 
matrikel des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

r.  Lang,  S.  33*^.    --   W.-H.  d^s  Kgr.  Baytrii.  V.  35.    —  t.  He/ner,  bayor.  Adel,  Tab.  86 
und  S.76.  —  KneiChke,  lll.  S.   135  u.   VM\. 

Fassuaun  auf  Enihof  (in  Roth  ein  mit  drei  sechsstrahligen,  golde- 
nen Sternen  belegter,,  schräglinker,  blauer  Balken,  hinter  welchem 
ein  silbernes  Einhorn  nach  der  rechten  Seite  springt).  Adelsstand 
des  Kgr.  Bayern.  Diplom  vom  31.  März  1819  für  Joseph  Adam  Fass- 
'  mann,  Magistratsrath  in  Amberg,  Abgeordneter  des  Regenkreises 
zur  II.  Kammer  der  ersten  Stälidcversammlung,  Besitzer  der  unteren 
Stadt- Apotheke  in  Amberg  und  Herr  des  Landgutes  Emhof.  —  Wie 
die  nur  durch  die  Farben  verschiedenen  Wappen  ergeben,  ist  die 
hier  in  Rede  stehende  Familie  eines.  Stammes  mit  der  der  Ritter  v. 
Fassmann. 

r.  Z-(//i«.  Nachlran,  S.  H7.  -  W.'-  1?.  d.  K^r.  Bayern.  V.  8t.  -   c.   Ile/aer,  bty.r.  Adel,  Tab. 
H»;  und   .S.  U.-~.Kne.%chke,  III.  S.   136  u.   13H. 

fatsi  zu  ^ieder-Abstorf^  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand^  Di- 
plom vom  6.  Juni  1572  für  Wolfgang  Fatzi,  Herrn  zu  Nieder-Abstorf, 
k.  k.  Mauthner  zu  Ybbs,  für  sich  und  seine  Familie.  Derselbe,  gest. 
1586,  früher  des  Erzherzogs  Carl  zu  Oesterreich  Hofdiener,  aus 
einem  Welsch -Tiroler  Geschlechte  stammend,  aus  welchem  Cosmas 
FaüU507  und  1511  unter  K.  Maximilian  I.  Hoflieferant  zu  Wien 
war^  buifte  schon  Tor  seiner  Erhebung  in  den  Ritterstand  Schloss  u.  tt^- 
Gut  Nieder-Abstorf  in  Niederösterreich  und  wurde  später,  19.  März  ^R^ 
1578,  unter  die  neuen  Ritterstandsgeschlechter  aufgenommen.  Die 
beiden  Enkel  desselben ,  Wolfgang  Ferdinand  und  Carl  Ernest  Fatzi 
—  Söhne  des  Wolfcang  Ernest  F.,  Herrn  zu  Nieder-Abstorf  u.  Ter- 
rasburg,  k.  Raths  qK Regiments  .der  Niederösterr.  Lande  —  waren 
noch  1^1  bei  derlfem  röm.  Könige  Ferdinand  IV.  als  Erzherzog,  ztf 
Oesterreich  1651    geleisteten   niederösterreichischen  Erbhul(flgung, 

Knescfike,  Deutscli.  Adols-Lex.  111.  14 


—     210     — 

wahrscheinlich  ist  aber  mit  denselben  noch  im  17.  Jahrh.  das  Ge- 
schlecht, von  welchem  Weiteres  in  den  Acten  nicht  zu  tinden  ist,  er- 
loschen. 

WiugriU,  in.  8.  23-25. 

Fanche-i«rel.  Im  Kgr.  Preussen  anerkannter  Adelsstand.  Das 
Geschlecht  gehörte  dem  Fürstcnthume  Neufchatel  an. 

N.  Pr.  A.-L.   V.  8.  153.  —  Frh.  r.   Ledehur.  I.  S.  l\h.  —  W.-B.  d.  Pr.  Monarch.  III.    16. 

Pandel.  Preass.  Adelsstand.  Diplom  vom  4.  August  1803  für 
Tobias  Faudel,  k.  preuss.  Geh.  Ober-Finanz-Rath.  Derselbe,  später 
Minister  -  Resident  der  anhaltschcn,  badenschen,  bajer.  und  hohen- 
zoUernschen  Höfe,  starb  später  ohne  Nachkommen. 

».   HeUhach,  I.  K.  'Ah2.  -  N.  Pr.   A.-L.  IL  8.   160,  III.  8.  5  u.  V.  S.  160.  —  Frh.  r.  Le- 
debur,  I.  8.  215  u.  216.  —  W.-B.  d.  Pr^m».  Monarchie,  III.  17.  —  A'nesehke,  III.  8.  136. 

Fanibaeh;  s.  Fulbach. 

Fanlbarh,  s.  Ernesti  v.  Faulbach,  Eiile.   S.  146. 

Fanlhaber,  hlhaber  (Schild  quergetheilt:  oben  in  Silber  vier 
neben  einander  aufsteigende,  rothe  Spitzen  und  unten  ebenfalls  in 
Silber  drei  neben  einander  an  die  Theilungslinie  angeschlossene, 
langgestielte,  gestürzte,  Klee-ßlätter).  Altes,  frünkisches  Adelsge- 
schlecht, welches  sesshaft  zu  Urb  und  Wächtersbach,  dem  fränkischen 
Rittercanton  Ottenwald  einverleibt  war.  Dietrich  Vulhaber  tritt  schon 
1221  in  einem  bischöfl."  würzburgischen  Briefe  auf.  Das  Geschlecht 
blühte  fort,  bis  Johann  Ludwig  v.  F.,  verm.  1595  mit  Catharina  v.  Ehr- 
thal, den  Stamm  schloss.  Die  Erbtochter,  Eva,  vermählte  sich  mit 
Cyriacus  v.  Hütten  zu  Stöckelberg. 

Sehannat,  8.  83.  —  Zedier,  IX.  S.  2309.  —  Biedermann,  Canton  Ottenwald,  Tab.  S77.  — 
Siebmaehet,  II.  si. 

Fanihaber.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1713  für  Johann  Mat- 
thaeus  Faulhaber,  k.  k.  Oberstlieutenant. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Ergänx.-Bd.  8.  281. 

Faulhaber,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1788 
für  Amadeus  Faulhaber,  k.  k.  Rath  und  Secretär  der  Hofrechnen- 
kammer, mit  dem  Prädicate  :  Edler  v. 

Megerle  r.   Mühlfeld,  8.  180. 

Faur,  du  Faur,  s.  Faber  du  Faur,  S.  184. 

Fanseber,  Faucheur^  Freiherren,  s.  Bretton,  Freiherren,  Bd. 
IL  S.  65. 

Fanst  (in  Blau  eine  die  eingeschlagenen  Finger  nach  vorwärts 
haltende,  rechte  Faust  von  natürlicher  Farbe).  Ein  zu  dem  adeligen 
Palriciat  der  freien  Stadt  Frankfurt  gehörendes  Geschlecht. 

Feih.  V.  Krohne,  I.  8.  289.  —  Üiebnuieher,  I.  211. 

Fanst  f.  Sironberg,  auch  Freiherren  (Schild  von  Gold  u.  Roth  in 
fünf  Reihen,  jede  zu  fünf  Feldern,  geschacht  und  das  erste  Feld  der 
obersten  Reihe  mit  einem  rothen,  auch  schwarzen  Sterne  belegt). 
Eins  der  ältesten  rheinländischen  Adelsgeschlechtcr,  dessen  fort- 
laufende Stammreihe  vom  13.  Jahrh.  an  Humbracht  giebt.  Dasselbe 
ging  aus  dem  Stamme  der  Grafen  v.  Sponheinj  hervor  und  führte 
aoch  den  geschachten  Schild  derselben,  mit  deiniajgegebeneu  Sterne 
dlTBeueichen.  —  Von  den  spätem  Sprossen  defÄmilie  war  Johann 
SalentJfa  F.  v.  St.  beider  Rechte  Doctor ,  erst  kurmainzischef ,  dann 


—     211     — 

kurbayer.  Rath  und  starb  1666  als  kais.  Kammer- Gerichts -Rath  zu 
Speier  uach  41  jähriger  Dienstleistung.  Franz  Ludwig  starb  1673  als 
Dompropst  zu  Würzburg.  Von  dem  Bruder  des  Letzteren ,  Johann 
Philipp,  entspross  Franz  Ernst,  fürstbischöfl  Geh.-Rath  zu  Wtirzburg 
tind  Ober-Amtmann  zu  Hassfurt,  von  welchem  vier  Söhne  stammten : 
Philipp  Ludwig,  kurmainz.  und  bamberg.  Geh.-Rath  und  Präsident 
der  Ober-Einnahme ;  Franz  Georg  Domherr  zu  Mainz,  Würzburg  und 
Bamberg,  wie  auch  kurmainz.  und  fürstl.  bamberg.  Geh.-Rath;  Fried- 
rich Joseph  Dietrich,  würzburg.  Geh.-Rath  und  Amtmann  zu-Arn- 
stein  und  Gottfried  Philipp  Joseph,  gest.  1702,  kurmainz.  Geh.-Rath 
und  Statthalter  zu  Erfurt,  welche  9.  Sept.  1700  den  Freiherrnstand  er- 
hielten.—  Der  Mannsstamm  erlosch  im  September  1729  mit  Friedrich 
Joseph  Dietrich  F.  v.  St.  und  der  Name  des  Geschlechts  ging  1800 
mit  der  einzigen  Erbtochter  Maria  Eva  Johanna  Freiin  Faust  v.  Strom- 
berg, vermählten  Gräfin  v.  Eltz,  aus.  Durch  dieselbe  war  16.  Nov. 
1737  mit  kaiserlicher  Erlaubniss  Wappen  und  Namen  ihres  alten 
Stammes  an  den  Gemahl  und  an  ihre  Nachkommen  gelangt  und  so 
wird  denn  von  Letzteren  der  Name  als  Beiname  fortgeführt,  s.S.  97 — 99 
den  Artikel:  Eltz,  Grafen.  —  Die  Faipilie  war  früher  in  Lothringen 
begütert,  verkaufte  aber  später  ihre  Besitzungen  und  machte  sich  in 
der  Pfalz  und  am  Rheine  ansässig. 

Humhracht,  8.  21.  -  Schannat,  S.  83.  —  Oauhe,  I.  8.  522  u.  523.  —  v.  Haustein,  I.  8. 
lHI-184.  —  Freih.  v.  Krohne,  I.  S.  2»!  u.  282.  —  Salver,  8.  555.  601.  610.  6-'l.  680  u.  684. 
—  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  160  u.  161.  —  Geneal.  Taschenb.  d.  freih.  Häuser,  1849  8.  513.—  Frh. 
r.   Ledebur,  1.  8.  216.  —  Siebmacher,  V.  89.  ii.  Suppl.  VI.  28.  —  v.  Meding,  III.  8.  175—177. 

faust  f .  Stirni  (in  Roth  zwei  neben  einander  gestellte,  die  Hände 
in  die  Höhe  haltende  Arme).  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht, 
welches  aus  dem  Elsass  und  zwar  in  der  Gegend  von  Strassburg 
stammte,  dann  in  der  Altmark  unweit  Stendal  ansässig  wurde  u.  dann 
seit  der  Mitte  des  15.  Jahrh.  in  liegnitzischen  Urkunden  vorkommt. 
Christoph  F.  v.  St.  erscheint  urkundlich  1455;  im  16.  Jahrh.  war 
Martin  F.  v.  St.  des  Herzogs  Friedrich  III.  zu  Liegnitz  Kreishaupt- 
mann und  Rath  und  Lucae  u.  Thebesius  nennen  ihn  als  Kriegshelden. 
Noch  im  17.  Jahrh.  war  das  Geschlecht  in  Schlesien  im  Bunzlau- 
schen  mit  Eichelberg,  Gross -Krausche,  Kromnitz,  Looswitz,  Schön- 
feld und  Seifersdorf  begütert  u.  hatte  auch  in  der  Oberlausitz  Caana 
unweit  Rothenburg  und  Ober-Halbendorf  bei  Lauban  an  sich  gebracht, 
ist  aber  im  18.  Jahrh.  erloschen.  —  lieber  mehrere  Familien,  wel- 
che den  Namen  Faust  führten,  so  über  die  Faust  in  Aschaffenburg, 
Faust  V.  Illingen  etc.  fehlen  alle  nähere  Angaben. 

Sinapius,  I.  S.  964  und  II.  8.  1049.  -  Qaithe,  I.  8.  2494»^.  95:  Sturm,  genaont  Faust 
V.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  S.  161.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  316.  —  Siebmacher,  II.  48. 

Faiiti^  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1855 
für  Ludwig  Fautz,  k.  k.  Linieuschiffscapitains  Derselbe  wird  später 
als  k.  k.  Oberst  bei  der  Kriegs-Marine  aufgeführt. 

Augsb.  allg.  Ztfit.,  1856.  —  Militair-Schematism. 

>jFaTarger.  Adelsgeschlecht  des  Fttrstenthum  Neufchätel.  Daniel 
|MBMr  1628  fürstl.  General  -  Procurator  u.  1633  Staatsrath;  die- 
^■pWürde  erlangte  ^ter  v.  F.  unter  den  Herzögen  ^. J^ongueville 


—     212     — 

und  in  der  k.  preuss.  Armee  stand  1793  ein  Obersllieutenant  im  Re- 
gimente  Jäger  zu  Fuss. 

Leu,  Schweizer  Lexicou,  VII.  8.  50.—  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  161.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I. 
8.  316. 

Varin.  Ein  in  Preussen  vorgekommenes  Adelsgescblecht,  aus 
welchem  zwei  Brüder  in  k.  preuss.  Diensten  standen.  Elias  Salomon 
V.  F.  war  1763  k.  preuss.  Kegierungs-Rath  zu  Stettin  und  Friedrich 
V.  F.  Oberstlicutenant.  Letzterer  ging  später  nach  Russland ,  wo  er 
1 788  starb. 

N.  i»r.  A..L.  V.  S.  153.  —  Freih.  v.   Ledebur,  I,  8.  216. 

Favrat.  Ein '  in  Savoyen  angesessenes  Adelsgescblecht,  aus  wel- 
chem Franz  Andreas  Jacquier  de  Berney  v.  Favrat,  gewöhnlich  v. 
Favrat  genannt,  1758  in  k.  preuss.  Kriegsdienste  trat,  in  welchen  er 
1804  als  General  der  Infanterie  starb.  Der  Stiefsohn  desselben, 
Friedrich  Leopold  Vorhoff,  k.  preuss.  Fähnrich,  erhielt  durch  Diplom 
vom  2.  Aug.  1793  die  königliche  Erlaubniss,  das  Wappen  und  den 
Namen:  v.  Favrat  ftihren  zu  dtlrfen.  Nach  Angabe  Einiger  wurde 
dieses  .Diplom  12.  Juli  1793  ausgestellt. 

V.  HfUbach,  I.  S.  352.—  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  *.  — Freih.  v.  Ledebur,  I.  8  216.  —  W. -B. 
ä6T  Preu8«.  Mon.  III.  17.  —  Knenchke,  H.  S.  137. 

«Vaje^  du  Vaye^  Freiherren.  Ileichsfreiherrnstand.  Diplom  vom 
22.  Nov.  1742  für  Jacob  Friedrich  v.  Faye.  —  Altes,  französisches, 
aus  der  Provinz  Languedoc  stammendes  Adelsgeschlecht,  welches  nach 
Deutschland  kam  und  längere  Zeit  zu  den  angesehensten  Familien 
in  Frankfurt  a.  M.  gehörte,  wo  noch  um.  1824  ein  Freih.  du  Fay  un- 
vermählt im  hohen  Alter  starb.  —  Die  Familie  war  auch  in  Pommern 
mitKriwan  im  Kr.  Stolp  1771  u.  noch  1784  begütert.  Mehrere  Spros- 
sen des  Stammes  hnben  in  der  k.  preuss.  Armee  gestanden.  Zu  den- 
selben gehörte:  Major  du  Faye,  welcher  mit  einer  v.  Zabeltitz  ver- 
mählt war  und  noch  1806  zu  Burg  lebte. 

Handüchriftl.  Notizen  nach  dem  Kröuungsdiariiiin  K.  CurI  VII,  II.  8.  127:  v.  Fay  und 
IV.  8.  97:  du  Fay.  -  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.153.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  216  n.  III.  S.  WO. 
—   Tyroff,  I.  5H:  Freih.  du  Fay.  —  v.  Hefner,  preuss.  Adel,    Tab.  51  u.  8.  42. 

Peana,  de  Peama^  s.  Gamm. 

fechenbaehi  Freiherren.  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  vom  17. 
Sept.  1522  für  den  kurmainz.  Amtmann  zu  Prozellen  Osswald  v. 
Fechenbach  und  Laudenbach,  den  Bruder  desselben,  Georg  v.  F.,  und 
die  beiden  Vettern,  Wolf  und  Bushard  v.  F.  —  Altes,  ursprünglich 
rhein ländisches  Adelsgeschlecht,  welches  im  Anfange  des  14.  Jahrh. 
nach  Franken  kam  und  wegen  ibrer  ältesten  Stammgüter  Lauden- 
bach und  Sommetau  zu  der  reichsfreien  Ritterschaft  der  Canlone 
Rhöu-Werra  und  Ottenwald  gehörte.  —  Die  fortlaufende  Stammreihe 
des  Geschlechts  begin^yt  um  1224  mit  Uffo  v.  Vechimbach,  verm.  mit 
Jutha  V.  Thüngenund  dem  Sohne  aus  dieser  Ehe,  P^berhard.  —  Götz  v.  F. 
kaufte  1315  von  Eberhard  Grafen  zu  Rheineck  das  Rittergut  Lau- 
denbach am  Main  im  jetzigen  Königr.  Bayern,  welches  auch  im  steten 
Besitze  der  Familie  verblieben  ist.  Im  6.  Gliede  von  Götz  v.  F. 
stammte  der  oben  genannte  Freiherr  Osswald,  verm.  mit  Barbara  v. 
Hütten  und  zwei  Söhne  seines  Enkels,  des  Freiherrn  Johann  R^i- 
chard  aus  der  Ehe  mit  Anna  Magdalena  v.  Hedersdorf ,  die  Fr^j 
ren  Adam  Ludwig  u.  Adolph  Ernst,  theilten  1632  die  Güter  des'' 


—     213      — 

u.  stifteten  die  Linien  von  Laudenbach  u.  zu  Sommerau.  Von  der 
NaclikommenscIiaftdesFreih.Adolphkrnst,  ve^ra.mitEli8abetbv.B^C||- 
denbacll,gen.Breidenstein,  war  der  Urenkel,  Freih.HartmannBurclMMal 
zu  Sommerau,  1849  noch  der  letzte  männliche  Sprosse,  welcher  mir 
^us  erster  Ehe  mit  Wilhclmine  v.  Dinklagc,  gest  1832,  eine  and  aus 
zweiter  Ehe  mit  Josephine  Bolz  zwei  Töchter  hatte.  —  Die  Linie  zn 
Laudenbach  hat  dauernd  fortgeblüht  und  die  Stammreihe  derselben 
läuft,  wie  folgt,  fort:  Freih.  Adam  Ludwig,  Stifter  der  Linie:  Eva 
Dorothea  v.  Dietz;  —  Johann  Georg:  Sibylla  Gertrud  v.  Breiden- 
bach,  gen.  Breidenstein;. —  Johann  Reichard,  gest.  1717,  k.  u.  ftlrstL 
würzb.  Gencral-Feldm.-Lieut. ,  Oberster  eines  Infant.-Reg.  und  Com- 
mandant  zu  Wtirzburg:  Joseph  Maria  Elisabeth  Freiin  v.  Eyb;  — 
Christoph  Ilartmann,  gest.  1779,  Herr  auf  Laudenbach,  kurmaiuz. 
Kämm.,  Geh.-Bath,  Ober-Amtmann  zu  Amorbach,  Administrator  vo« 
Miltenberg  und  Steinheim:  Sophia  Leopoldine  Freiin  v.  Busek  au 
Eppelbrun;  —  Joseph  Franz,  gest.  1830,  Herr  zu  Laudenbach,  kur- 
mainz.  (leh.-Rath  und  Kämm.,  Regiments-Burgmann  zu  Friedberg  in 
der  Wetteraü:  Johanna  Sophie  Thecla  Grf.  v.  u.  zu  Eitz-Vukovar. — 
Aus  der  Ehe  des  Letzteren  entspross  Freiherr  Friedrich  Carl  Joseph, 
geb.  1790,  Herr  auf  Laudenbach,  Sommerau,  Roshof  und  Eulsbach, 
k.  bayer.  Kämm.,  Doctor  der  Rechte  etc.,  verm.  in  erster  Ehe  mit 
Eleonore  Freiin  Reding  v.  Hieberegg,  gest.  1834  und  in  zweiter  1835 
mit  Caroline  Freiin  v.  Mayerhofen,  geb.  1801,  aus  welcher  Ehe  zwei 
Söhne  stammen:  Freih.  Friedrich,  geb.  1836  und  Freih.  Philipp,  geb. 
1838.  —  Die  Schwester  des  Freiherrn  Friedrich  Carl  Joseph,  Freiin 
Thecla,  geb.  1797,  vermählte  sich  1823  mit  Johann  Seidl  v.  Adler- 
stern', k.  k.  Obersten  in  d.  A.  —  Noch  sei  hier  erwähnt,  dass  Georg 
Carl  Freih.  v.  Fechenbach,  geb.  1749,  —  ein  Sohn  des  obengenann- 
ten Freih.  Christoph  Ilartmann  --  k.  k.  Geh.-Rath,  Domdechant  zu 
Mainz,  Domicellar  zu  Bamberg  etc.  1795  zum  Fürst-Bischof  zu 
Würzburg,  auch  Herzoge  in  Franken  u.  1800  zum  Coadjutor  di  Für- 
sten und  Bischofs  zu  Bamberg  erwählt  wurde. 

Humbracht,  Tab.  ISl  u.  1S2.  —  daithe,  l.S.  b'2'i.  — p.  If-  •Mnn,  T.  8.  185— 196.  —  Bieder- 
mann, Cantoii  Uhoii-Werrn,  Tab.  ilü— 11*0  ii.  Cniiton  Ottoiiwalrt,  Supplem.  —  Freih.  v.  Krohne^ 
\.  S.  2Si»un(12yü.  —  Saleer,  654.  GfiU.  672.  6t*6.  73^^.  740  und  741.  —  N.  Oeiieal.  Handb.  1777. 
8.  65-67  und  1778,  S.  «8-65.  -  v.  Lang,  Supplim.  S.  42  und  43.  —  üeneal.  Taschenb.  d. 
freih.  H.iusit,  IS49.  S.  1*21— 123  und  1855^8.  154  und  155.  —  Siebmaeher,  i.  108  und  Suppj. 
IV,  11.  —  Tijrof,  I.  lOS  und  Siehenkff"*,  I.  S.  359  und  360.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  U.  . 
95  und  p.  WÖlckern,  2.  Abth.  -  9.  Ile/ner,  bayer.  Adol,  Tab.  31  und  8.  34  und  Ergänt.- 
Bd.  S.  13. 

fechtenberg^  s.  Fechtig  v. Fechtenberg,  frelherren. 

Fechthelni.  Oberfränkisches,  aus  Hof  stammendes  Adelsgeschlecl^t, 
aus  welchem  zuerst  1815  ein  Sprosse  in  k.  württemb.  Diensten  als 
Kammerjunker  und  Hauptmann  stand.  Glieder  der  Familie  sind  noch 
in  Württemberg  bedienstet. 

r.   llffner,  KrgÄnr,.-Bd.  Tab.  19.  '  \ 

rechtig  f.  fechtcnberg,  rreihcrren.  Erbländ.-österr.  Adels-  und 
Freiherrnstand.  Adelsdiplom  von  1793  für  Ferdinand  Fechtig,  k.  k. 
Directorial-Hofrath,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  u.  Freiherrndiplom 
von  1813  für  denselben  als  Vicepräsident  der  k.  k.  obersten  Justiz- 
stelle, mit  dem  Prädicate :  v.  Fechtenberg. 

Mi'g'^rle  v.  .Mühlfeld,  ?>gän».-Bd.  S.  55  u.  281. 


f 


—     214     — 

tttlhiMfi  Mk.  Erbländ.  -  östcrr.  Adelsstand.  Diplom  von  1781 
^r  Joltann  Fecbtoer,  k.  k.  Feldkriegs-Concipisten,  mit  dem  Prädi- 
eate:  Edler  v. 

Mtgtris  9,  yük^Hd,  Krgäiiz.  Bd.  S.  2Si. 

IWer,  liiter.  Erbläod.-österr.  Ritterstand.  Diplom  v.  1797  für 
Jobann  Christian  Heinrich  Feder,  fürstl.Löwenstein-weHheimischen 
Kammerdirector.  Die  Familie  wurde  später  in  die  Adelsmatrikel  des 
KOnigr.  Bayern  eingetragen. 

MefferU  p.  MühlfeUl,  Krginx.-K.l.  S.  138.    -  W.  B.  d.  Kgr.  Bayern,  X.  2K  —  r.  Ihfner, 
bajer.  Adel,  Tab.  86.  8.  76. 

Federaa.  Ein  nur  dem  Namen  nach  bekanntes,  in  Preussen  vor- 
gekommenes Adelsgeschlecht. 

.   Preoa«.  Archiv,  1793,  H.  607.  -  N.  Pr.  A.-L.,  V.  8.  154. 

Vederhenne.  Altes  cölnische^  Patriciergeschlecht,  welches  unter 
dem  Namen :  zum  fetten  Henne,  de  pingoi  gallina,  auftrat. 

Fahne,  I.  8.  97.  -  Frh.  r.  Utlthur,  f.  8.  216. 

rederle  t.  Triebeswinkel,  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Di- 
plom von  1623  für  Georg  Federl,  mit  dem  Prädicate:  v.  und  zuTrie- 
beswinkhel.  Derselbe,  der  Sohn  des  Georg  Federle,  insgemein  Fe- 
derl, eines  sehr  reichen,  bürgerlichen  Handelsmanns  in  Wien  und 
Mitglieds  des  äusseren  Stadtrathes,  welcher  um  1590  das  Gut  und 
Schloss  Triebeswinkel  erkauft  und  den  grossen  Federlhof  zu  Wien  in 
der  Bischofsgasse  erbaut  hatte,  wurde  1624  als  begütertes  Landes- 
mitglied in  Nieder-Oesterreich  unter  die  neuen  Geschlechter  des  Rit- 
terstandes aufgenommen  und  starb  1632  ohne  Nachkommen.  Seine 
Gemahlin,  Maria  Salome  Bayr  v.  Weickherstorf ,  vermählte  sich  nach 
seinem  Tode  mit  Weickard  Herrn  v.  Starhemberg»  kaiserl.  Fähnrich, 
verkaufte  1637  Triebeswinkel  an  den  k.  k.  General  Johann  Ludwig 
Gr.  V.  Isolani  und  versplitterte  bald  das  grosse  Federle'sche  Erbe. 

WiugrUl,  in.  8.  26. 

federspiel,  Fedenpihl,  Vederspil,  auch  Vreiherreo.  Erbländ.-öster- 
reich.  Freiherrnstand.  Diph)m  von  1716  für  Lucius  Rudolph  v.  Fe- 
derspihl,  k,  k.  Schlosshauptmann  zu  Fürstenburg.  —  Altes  graubündt- 
nerAdelsgeschlccbt,  welches  sich  in  einen  bündtner-  und  tirolischen, 
in  die  landstAndische  Matrikel  eingetragenen  Zweig  geschieden  hatte. 
Kraterer  erlosch  1826  mit  Cliristian  v.  Federspihl  und  der  Name  des 
Letzteren  ging  28.  Dec.  1858  mit  Crescentia  Freiin  v.  F.  aus.  —  Zu 
dieser  Familie  gehörte  Ulrich  v.  F.,  w.elcher  v.  1692-1728  Fürst- 
bischof zu  Chur  war.  Nach  Einigen  soll  derselbe  zuerst  den  Frei- 
herrnstand  in  die  Familie  gebracht  haben  und  oh  wird  auch  ein  Frei- 
hcrrndiplom  von  1702  angeführt.  Johann  Antun  Freih.  v.  Federspiel 
war  1739  Domherr  und  1764  Fürstbischof  zu  ('hur. 

tinnh*,  II.  8.  2W.  -   Megerle  r.  MühlMd,  KrttAiu.  Md.  H.  Äft.     -    Siehvuu.her,  V.   1S4.  — 
dutt-ifr,  WupprnCalcnder  von  1764.  —  p.   Unding,  H.H.   Hill  ii.   l((7. 

redrif(Mi  t.  Elcheiistadt,  Ritter.  Erbländ.-ÖNtorr.  Ritterstand.  Di- 
plom von  1813  für  Justus  Fedrigoni  v.  Kichenstadt,  k.k.Oberstwacht- 
meibtor  a.  D. 

XttfftrW  p.    Mtthl/fUt,  H.   HKS 


—     216     — 


I 


¥tM;£^mil  f.  EldiMlaitt  Erbläüd.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
185ti  für  Richard  Fedrigoni,  k.  k.  Major  im  10,  Gcudarmerie-Regi- 
inente,  mit  dem  Prädiclite  v.  Eichstadt,  Eicben&tadt. 

Ndri^nni  t.  ^^t^rbthal^  Eilte.  Krbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  lt?3t*  für  Anton  I^ediigoni,  k.  k>  Major,  mit  dem  Prädicate: Edler 
V.  Etschlbal.  —  Dir  Stamm  wurde  fortgesetait.  Julius  Edler  v.  Etsch- 
ibal  war  185(j  llittnieister  im  k,  k.  5.  Gendarmerie-Hej^imeute» 

HttMd>r|iri(tl.    NmTi^, 

FedrlgotÜ  v,  ßos^i  und  ttelmoute,  Edle.  Erbländ.-österr  Adelsstand. 
Diplom  von  1786  für  Jacob  Carl  Fedrigütli,  aas  Sacco  in  Tirol,  mit 
dem  Prädicate:  Edler  v.  Bosi  nnd  Helmoiite.  Die  Familie  des  fjiploni- 
Empfängers  soll  ans  Maitand  stammen  uud  durcb  Vermählung  den 
Beinamen :  Belnionte  erbalten  haben.    Die  Familie  blüht  in  Tirol. 

Fedris;<iüi;    Merij^altl^    Kiissi    IVileris;aüi  r.   ttcliseiireUl  ^    lirafen, 

Reichs-  und  erbläod.  -  uüterr.  Grufeiistand.  Reichsgrafen -Diplom  im 
kurpfakiscben  Keichs^Vieariate  vom  16,  Sept,  1790  für  Joseph  Ma- 
ria Bossi-Federigotti  v,  Ocbsenfeld  und  für  den  NetTen  desselben,  Jo- 
hann Peter  v.  Bossi-Federigotti  nnd  Besttitignngsdiplom  der  früher 
erhaltenen  Reichsgrafenwürtle ,  unter  Verleilnnig  des  erblündisch-'. 
österr.  tirafenstandes  vorn  14.  März  1827  für  den  Grafen  Johann" 
Peter  nnd  die  beiden  Söhne  desselben,  die  tirafLü  Anton  und  Ludwig, 
—  Die  Grafen  v.  Bossi-Fedrigotti»  Federigotti,  stammen  aus  dem  al 
ten,  ursprütiglich  mailüudischen  Adehgeschlechte  Bossi,  Bosi,  welchesi 
sieb  1440  nach  Succo  hei  Roveredo  in  Tirul  wendete  und  die  noch; 
wenig  betriebene  Sehiftfahrt  auf  der  Putsch  hob.  Wegen  Vermählung; 
eines  Sprossen  der  Familie  mit  der  Plrbtoebter  des  Uatises  Fedrigotti 
nahm  derselbe  den  Beinamen:  t'edrigoLti  an,  welcher  bald  den  eigcnt 
liehen  Geschleehtsnameu  verdrängte-  Zu  diesem  Stamme  gehörte 
auch  die  im  vorstehenden  Artikel  besprocbrne  Familie,  —  Die  Ge 
brtlder  Jobann  und  Friedrieb  v.  B.*F.  crhitlhn  den  ihnen  zustehen- 
den alten  Adel  durch  kaiserliches  Diplom  \öm  23.  Jan«  1717,  mit 
dem  Prädicate :  v.  Ocbsenfeld»  bestätigt  und  in  die  Nachkommen- 
schaft gelangle,  wie  oben  angegeben,  der  tirafenstand.  —  Der  neu- 
erlich bekannt  gewordene  Personalbestand  der  Familie  ist  folgender: 
Anton  Graf  Dossi-Fedcrigotti  v.  Ocbsenfeld,  geb.  1797  —  Sohn  des 
Grafen  Johann  Peter  ans  der  Ehe  mit  Johanna  Grätin  Bortolaz^i  — 
Lehnsherr' der  k.  k.  Post  zu  Rover  edo  und  Land  stand  in  Tirol.  Bio 
Schwester  desselben  ist  Grätin  Luise  Ginevra,  geh*  1793.  Der  Bru- 
der» Graf  Ludwig,  gest.  1842,  ebenfalls  Lehensberr  der  k»  k.  Post  zu 
Roveredo  und  Landstand  in  Tirol  war  mit  Josephe  Edle  v  Hosmini 
vermählt,  aus  welcher  Ehe  sechs  Sbbne  und  fünf  Töebter  entspross- 
ten:  die  Grafen  Joseph,  geb.  1830,  Peter,  geh  1831,  k.  k. Lieutenant, 
Friedrich,  geb.  1834,  Philipp,  geb.  1838,  Älpbons,  geb.  1839  und 
Ludwig,  geb.  1842  und  die  ti rätinnen:  Johanne,  geb.  1828,  vermählt 
1850  mit  Marquis  Anton  Dondi  dall  Ürologio  in  Padua;  Th^e8e,igeb^ 
1829,  verm»  1850  mit  Cesar  Marquis  Laiatta,  k.  k.  Kämm,  zu  Parma: 


^     216     — 

Augiisle,  geb.  1833,  v(*rm.  1855  mit  Frskm  Xaver  Capello  Grafen  v. 
WiL^keribtug,  k.  k.  Lieiit,  hi  d.  A. ;  Clotildo,  ^ph.  \8ilf^,  vcrm.  1855 
mit  Itriiiiaaid  l'ieih.  v.  ElcbUml,  k.  bayer.  Kaiiimt'rjmikfr  und  Licut. 
und  Maria,  geh,  1841. 

tiüLl  \V'.    —   <i"iM'ttl.  Ta-iHjon«K  i|.  itrarl-  If^ta^»  r,  t>*rj3,  S.  ?59  iiinJ  /&IK    -   r,  Brf^tt,    tifoUr 

f^fifti^rigiitli  T.  CMiii|iiilioaria ,  s.  B  o  s  i  o  F  r  d  e  r  i  g  a  1 1  i  v.  T  o  m  p  o  - 
boario,  Bd.  L  S.  5112. 

IWrT.  fasklin.  Alks,  sclu^cii^^/iisflies  Adelsgeschlccbt  ßiis  dem 
Stammsitze  Cnsliden  iti  der  Sciiweiz,  Bocelini  beginnt  die  Stamnireibr 
mit  Wt^rnbcr  Feer,  welcber  um  1372  Geb.-Batb  der  neimblik  Luzcrn 
war-  ik'r  Sohn  dessfüicn,  l.eutliold,  blieb  als  Hauptmann  bei  Sem- 
pacli.  Von  Letztert^m  stjinintte  Leopold,  wflcher  die  ücrrscbuft  Cus- 
tclen  ari  sieb  bracbte  und  von  dii'*^em  ent?pi'oss  I^^^lennann  W  v.  C, 
über- Ha ii|>t mann  \on  Lueern.  Hciniicb  war  \\\M\  l'ropst  zu  Mün- 
ster uihI  iler  Brutler  desselben,  Jobann,  des  deutselien  Ordens  TtHTi- 
tbur  zu  Hiltzkireb.  Mit  Ballbas^ar  F.  v.  C,  welrber  um  HiTll  Hyupt- 
mann  war  und  den  Stamm  mit  drei  Söhnen  fortgesetzt  hatte,  fechliesst 
Buceliui  die  Nach  Hellten  Uher  das  Geseilt  echt 

äm*ii^U  IV.  S,  77.  —  Gauht,  l.  S.  Äl'4. 

l^egiTl  i<  liklillierg*  ErbÜUid. -österr.  Adeli^istand.  Uifibim  von 
191 B  für  r^Iiehiiid  Fegerl,  niederösterreich.  Appellatiun^rath,  wehren 
zwanzi^äbriger  Dienstzeit,  mit  dem  l'rÄtHcale :  v,  Moldberg. 

SUurrl*  r.     Mttff/rhl,  8.    ISO. 

h'{;ersheiui.  biin  von  v.  Mattstein  in  einigen  Ahnentafeln  genanntes 

und  von  ihm  dem  elsassisehen  Adel  zugerechnetem  Gesehlecht,  dcs^^en 

Wappen:  in  Both   ein  gtddener  (Querbalken,  v.  Mediuir  imeh  einem 

8tummbaiime   besehnibt.    Urkundlich   kommt    12li^J:   Her   Sifrid  v. 

^  V<*ger^btim  in  ein<'r  Strassburger  Lirkunde  vor. 

sMonr,  Z- !«.*.  I.r.   tnr  (i«-.fhi'hu>  d'"i  01.i-rrlj*.lik*.   V.  S,  :irj,   -   o.    \frdiH*j.   M.   S.   167. 

rdulnifehl,  s.  Fetter  v,  Fekdcnfeld, 

Mlmii)er,  MIc.  Frhländ,-oslerr.  Adelsstand,  —  Joseph  Edler 
f  Fehlmayer  war  I8rd;  k.  k.  Oberst  iiiul  Gommandant  des  Brooder 
(irenz- Infant. -Betr.  Nu.  7. 

IVlir,  KiUe,  I^rblüiid. -österr.  Adelsstand.  Difdom  von  1795  für 
Johann  Hcimiidi  Kehr,  Kupfer- Verschleiss- Factor  nnd  Vursleher  der 
Reserve-Cftsse  Jd  Frankfurt,  wegen  Beltujig  der  Aenuialgelder,  mit 
dem  Pradicate:  Edler  V. 

Fehr,  lille.  Adelsstand  des  Königr.  Bayern,  Diplom  vom  21*.  Mai 
1808  für  Juhann  Felix  Fehr,  k.  bayer,  rommerzienrath  in  Kemjtten, 
mit  dem  Prädicatjj :   Edler  v.  Derselbe,  geb,  17Gt),  stammte  aus 

einer  Familie,  welche  150tj  einen  kaiserlichen  Wa|>penbrief  erhalten 
hatte  und  deren  spatere  Sprossen  Grosshftndler  in  Venedig,  Augsburg 
unc^  Kempten  waren. 

P.    L<t^'j,    8.  3.TJ  uritl  313.         W.-n.    hJ    Ktfr.    B»>-rn,  V.   :{6.    -  u,   fhfn^ty  bajfr.  AiJ*j|, 
T«ib.   «t»  und  K.  7e. 


217     — 


l^eltn^iifttcil  uifil  4irup|ii*nlriT^,  Irreiiificil  ii.  (i.  Altes»  ädik&iselics 
und  ubiTlansit/isehps  Adels^^esclili^cht,  wek-ljcs  als  Ahiilierrn  den  kai- 
sfrliclieii  Uittin.  lljiiis  K.  fuiniuimt,  welcher  wegen  bewiesener  Tapfer- 
keit gegen  die  Türken  1576  den  Adel  erliielt  Die  Familie  hatlo 
bereits  15JU  Schilkwitz  im  Wohlau?ttiien  inne  und  führte  schon  da- 
mnis  den  Beirtamcn  iirn]i|>enber^%  drs?^en  sich  spsiler  nnr  einzelne 
Zwei*ie  des  Gesielileehts  tveiiienten.  (Ji-iiren  Ende  des  17»  Jahrh.  staml 
der  Familie  anrii  schon  Ober-  und  Nieder- Wikofine  ebeufallB  im 
Wohl  ansehen  zu,  im  18;  Jahih.  wnrde  der  Grundbesilz  derselben 
bedeutender  und  noch  h\  das  *  eschlecht  ansehnlich  in  Schlesien  he- 
gölert  Als  Sinapins  schrieb,  war  Sijjniund  v.  F  [  and-Commissar  im 
Kilrstenthume  Oels  und  setzte  den  Stamm  durch  mehrere  Sohne  fort. 
Derselbe  bat  flauernd  fortaeblülit,  Tarl  Friedrich  ^,  F.  war  -lange 
Zeit  Priisident  der  herz,  braiinseliw.  Ke^'ierun^r  /n  OcIb;  ein  Prenj.- 
IJeut,  V.  F.  in  k,  prenss.  18.  Infttnr.  -  KeginL  starb  1813  zu  Prag  an 
seinen  Wunden;  der  k.  preusb.  Major  v,  h\,  frfiber  im  Knirassier-Re- 
giin.  Graf  v.  lltMickel  war  Ifc^Sfi  Rft^tnieister  in  Oels:  um  dieselbe  Zet 
besnss  der  k,  preuäs.  Uauptinann  v.  F.  tiross-  und  Klein- Breesen  und 
Fsdorf  im  Kreisle  Trebnitz;  den  Stift&\erweser  v.  F,  war  Herr  auf 
Ober-  Mittel-  und  Nieder- HeUnrnnuädorf  bei  1-anban  etc*  and  noch 
ist  hier  namentlich  Fduard  v.  Fehrentlieil  miuJ  Gruppenher^s  liieute- 
nant  im  k,  preuss,  6,  Jüger-Batiüllon,  zn  nennen,  uekber,  wie  Fruih. 
V.  Ledebnr  im  Vorwort e  zu  dem  Adelslexicon  dr  i  preuiss.  Monarchie 
dankend  erwUhnt,  demHclben  .-ehr  fleissige  Zu^^ammen^telbinkjen  aus 
den  in  seinem  Besilze  betindlichen  Urkunden,  Stammbilumen  u,  Abncn- 
Ufeln  über  den  üüteibej^itz  von  127  FamiHeu  Schlesiens  übersen- 
det hat 

Sinapiuf,  T.  K  H\  eitid  %i.  S.  <UfV.  •   ilnuhn,  f«  9.  yM)  «»nd  XM  :  ß«>ia«  v,  F«rcnthflL  — 
N.  Vf.  A.-L-,  U    $.  n\  ft    NS»,  —  f'ri,,  9,  h^tl^hitf,  I,  J8.  »19  und  HJ.  5.  251.  —  e,  Ueding, 

Irirhlen«  rf*irh<fiifhiil.  Krblftnd. -Österreich.  Adelsstand.  Hiplom 
von  17^17  fru  tnjttlJLb  reiclilor,  Doctur  niid  Professor  dtr  Wund- 
arzenei  und  (Jeburtshtilfe  zu  OümiUz,*  mit  dem  Pradicate:  v.  Feich- 
tenthal. 

UtgtrU  r.  Mühtf*M,  «.TW, 

feige,  firliias.  Hessisches  Adelsgesehlecbt,  in  welches  .lohann 
Feige,  ftirstl,  hessenscher  Can/ler ,  1517  dm  Keiilisadel  brachte. 
Derselbe,  so  wie  seine  Nacbkoninien,  haben  von  dem  Adelstitrl  kei- 
nen fiebrauch  gemacht,  doch  füliren  Letztere  «las  W^'ippen  im  genann- 
ten Diplome  der  F'amilie  fort. 

SfrifiUr.  >M»'.i»*-|ie  «Jtli-lirtto  (Jc^rliiclite,  IV.  S.  9'2. 

tVigelMdl,  s.  Fleigl  V.  Feipelfeld. 

Fei^enptttsc  n  (irlesses;f;,  auch  Ritter»  I^eicbsritterstand.  Diplom 
von  1718  fiir  Jobann  Cieorj^'  Itudigcr  Feigcnputz^  v.  (iHessepg,  ungar- 
ischen Kammerratb.  —  Tiroler,  ans  Nenniärkt  stammendes fiesehlecht, 
in  welches  Elias  Feigenputz  HUM  den  erblJSnd.-österr.  Adelsstand 
mit  dem  Pradicate:  v.  Gries^eprg  brachte.  Mit  einem  Sohne  desselben, 
Joneph  1'.  V.  G,,  welcher  blind  war,  soll  die  Linie  iiwTirol  erloschen 
sein.    Kiü  anderer  Sohn,  Johann  Bartholbmne  Feigenpuiz  v,  G.,  des 


p 


Fürst-Bischofs  zu  Regensburg  Hofratb  und  früher  Pflege-Administra- 
tor der  ftlrslL  Herrschaft  und  Stiuit  Peehlaru  in  Nieder-Oesterreirh, 
wurde,  nachdem  er  1712  aus  der  YerlasseiiPt-haft  des  Ferdinand  Ora- 
feil  V.  Zinzendörf  Gut  und  Schloss  Donaudorf  gekauft,  1712  unter 
die  jieueiiGesehlechter  des  nieder-dsterr  llitterstandes  aufgenomniGn, 
Nach  WissgriU  bat  derselbe  bei  seinem  1732  erfolgten  Tode  aus  der 
Ehe  mit  Maria  llegiua  \\  Tifaui  keine  Nacbkoinmeii  binteriassen  und 
die  Familie  ist  später  nicht  mehr  inOesterreich  vorgekommen*  Wahr- 
scheinlich war  der  obengenauute  Johann  Georg  Rudiger  F.  v.  G.  ein 
dritter  Bruder  der  erwähnten  beiden  Brüder. 

ma$ffrUI,  ML  8.  27.   ^  ^0(ferU  »,  UAhtfeid,    Krgiiii.-Bd.    8.  lU,  —  r.  Jttf/n^r,  auif«- 
«tortMriier  tiroler  Acj».^l,  T»li.  5. 

Füfgl  »,  l'd^elfclilt«  Erblilnd.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
17ß8  für  Josepli  Anton  l^eigl,  Fiscaiadinncleu  und  Professor  zu  Frag, 
mit  dem  Pdldicate;  v,  Feigelfefdt. 

Mgl  ?i  Strelt«;iifelil.  ErbliVnd.-osterr.  Adelsstand,  Diplom  von 
1766  für  Franz  Fcigl,  k.  k.  Stückhauplinaun,  wegen  32jähnger  Dienst- 
leistung, mit  dem  Prädicate:  v.  ^Streitenfeld. 

Ilrtfttte  t,  Uiktftid,  S.   l^l»  mtd  \M. 

feil.  Krbländ.-österr.  Adelsstand»  Diplom  von  1815  für  Franz 
Jgnaz  Feil,  ob  der  ennsischer  Landrath  und  provisorischer  Bürger- 
meister zu  Linz. 

Mfifttu  <r.  Mithin rui,  s  ist, 

MJ  eil  beeil*  Erbliuid.-österr.  Adt'sstafid.  Diplom  von  1756  für 
Carl  Matthäus  Feilenbeck,  Iniiro^sisten  bei  der  k.  k.  Ku]>fcr-  und 
Bergwesens- üauptcasse» 

rdlltKsfli,  FeilKsch,  auch  rreJherren*  (Schild  von  Silber,  Roth  und 
Schwarz  quergetbeilt,  ohne  Bild).  Eine  der  ältesten  und  angeseben- 
sten  Familien  des  Voigtlandes  und  des  Markgrafenthnms  Bayreuth 
aus  dem  gleichnamigen  Stamnihause  in  der  N&be  der  jetzt  buyeriscbcn 
Stadt  Hof,  an  der  Grenze  des  sachsisrben  Yuigtlandes,  wt-lclier  Stamm- 
sitz urkundlich  schon  1296  dem  Ge&chlcchte  zustand.  Ducb  ist  das- 
selbe mit  Uecbt  in  eine  noch  frühere  Zeit  zu  versetzen  und  in  Bezug 
auf  derartige  Angaben  nicht  zu  übersehen,  dass  nach  der  Hladtcbro- 
uik  von  Hof  der  erste  Grund  dieser  Stadt  1080  vondemFeüitzsch'scben 
Gesell lechte  mit  den  v.  Kotzaa,  Habenslein  u.  A.  gelegt  wurde.  Die 
ordcntlieiie  Stammreihe  des  Geschlechts,  eines  Stammes  und  Wap- 
pens mit  den  alten  Fumilien  v.  Zedtwitx,  v.  d.  Heyde  (Heiden,  Heydien), 
V»  Rueder  und  v,  Peiglas,  beginnt  mit  Matthias  v.  F.  zu  Feilitzsch  um 
1296,  Der  gleichnamige  Enkel  desselben,  Herr  auf  Feilitzsch,  ^'acb- 
sengrün  etc,  kommt  urkundlich  in  pincm  Kaufbriefe  der  Stadt  Hof 
vor  und  von  den  Nachkommen  desselben  kamen  spiUer  mehrere  zu 
hohem  Ansehen  und  grossem  Rufe.  Zu  diesen  geboren  namentlich: 
Fabian  v,  F,,  des  Kurfürbten  Friedrich  des  Weisen  zu  Sachsen  Geh,- 
Ratb,  welcher  mn.  die  Mitte  des  lt>.  Jahrb.  mit  den  wichtigsten  Staats- 
und Religions-AngelegenUciteii    betraut    wurde;   Philipp  v,  F. »   ein 


V 


—     219     — 

Sohn  des  Heinrich  v.  F.,  Herrn  auf  Feilitzsch ,  Wiedersberg,  ebenfalls 
kursächs.  Rath,  welcher  von  1522  an  fünfmal  Kursachsen  auf  dem 
Reichstage  zu  Nürnberg  vertrat  u.  A.  —  Im  Laufe  der  Zeit  erwarb 
die'  Familie  zu  den  alten  Besitzungen  viele  neue  und  zwar  im  Säch- 
sischen Voigtlande  und  im  Ober  -  Mainkreise  Frankens,  war  auch  im 
Anfange  des  18.  Jahrh.  in  Schlesien  mit  Kawallen  im  Trebnitziscb^ 
begütert.  Wie  mit  der  Zeit  der  Güterbesitz  grösser  wurde  und  auch 
mehrfach  wechselte,  so  zweigten  sich  auch  vom  Hauptstamme  mehrere 
Aeste  ab  uiid  es  entstanden  die  Häuser  Zedwitz,  Trogen,  Zech,  Gqten^ 
fürst,  Kürbitz  u.  A.,  welche  aber  meist  nach  einiger  Dauer  wieder  er- 
loschen. Aus  dem  Hause  Kürbitz  entspross  Moritz  Heinrich  v.  F\, 
Herr  auf  Kürbitz,  kursächs.  Ober-Kreis-Steuer-Einnehmer  im  Voigt- 
laude,  welcher  die  sehr  fleissig  gearbeitete,  unten  angeführte  Ge- 
schichte seiner  Familie  schrieb.  —  Von  den  späteren  Sprossen  haben 
mehrere  in  kursächsischen,  markgräflich  -  brandenburgischen  und  k. 
preuss.  Diensten  gestanden  und  sind  in  denselben  zu  hohen  Ehren- 
stellen gelangt.  In  Preussen  wurde  namentlich  Carl  Adam  Heinrich 
v.  F.  a.  d.  Hause  Treuen  und  Unter- Lautenbach  im  Voigtlande  be- 
klftnnt.  Derselbe  erhielt  wegen  der  bei  Kesselsdorf  empfangenen 
Wunden  als  Oberst  das  Commando  über  das  Invalidencörps  in  Berlin 
und  starb  1768.  —  Die  Familie  blüht  jetzt  in  den  Königreichen  Sach- 
sen und  Bayern,  in  welchem  Letzteren  1847  der  Freiherrnstand  der 
Familie  anerkannt  worden  ist.  —  Nach  v.  Lang  waren  in  die  Adels- 
matrikel des  Kgr.  Bayern  eingetragen:  Auf  Feilitzsch:  die  Brüder 
Friedrich  Heinrich  Moritz  v.  F.,  geb.  1767,  k.  bayer.  Lieut.  in  d.  A. 
und  Wilhelm  Heinrich  Ferdinand  v.  F.,  geb.  1769,  k.  preuss.  Haupt- 
mann a.  D.  und  Mitbesitzer  des  Ritterguts  Feilitzsch.  Auf  Trogen: 
Carl  August  Ludwig  v.  F.,  geb.  1772,  k.  preuss.  Hauptmann  a.  D.  u. 
Herr  auf  Stenndorf ,  Saaleck  und  Nen tschau  und  Ludwig  Christoph 
Carl  Philipp  v.  F.  geb.  1745,  k.  preuss.  Rittm.  a.  D.  und  Herr  auf 
Trogenzech.  Auf  Weinzlitz :  die  Brtt4ffMieinrich  Carl  Philipp  v.  F., 
geb.  1751 ,  k.  bayer.  pension.  Obtorffxr^eister  in  Ansbach  und  Carl 
Christoph  Leberecht  v.  F.,  geb.  lf|^.  ^nf  Brandstein :  August  Hein- 
rich Friedrich  Lazar  geb.  1780,  k.  preuss.  Lieut.  a.  D.  —  Im  Kgr. 
Sachsen  war  in  neuester  Zeit  die  Familie  begütert  mit  Kürbitz  (seit 
1296)  Heinersgrün  (seit  1330),  Kemnitz,  Posseck,  Möschwitz,  Missla- 
reuth,  Treuen  oberen  Theils  (seit  1505)  Obertribel  p.  r.  u.  Wendisch- 
bohra.  —  Von  den  in  k.  süchs.  Militairdiensten  gestandenen  Sprossen 
des  Stammes  trat  Moritz  Alexander  v.  F.,  Rittm.  im  Cuirass.-Reg.  v. 
Zastrow  1813  und  Philipp  Heinrich  Wilhelm  Lazarus  v.  F.,  Oberst- 
lieutenant im  Husaren-Regimente  1815  aus  dem  activen  Dienstfe,  in 
welchem  in  neuester  Zeit  Moritz  Oscar  v.  F.  als  k.  sächs.  Artillerie- 
Hauptmann  stand.  In  der  Provinz  Sachsen  ist  jetzt  mit  Stenndorf 
im  Kr.  Naumburg  begütert  Carl  Heinrich  August  v.  F.,  Capitulardes 
Dom-Capitels  zu  Naumburg  u.  k.  bayer.  Kammerjunker. 

M.  M.  Pfuiitalii  Analect.  biKtor.  de  originc  ,  patria,  digiiitatc,  virtiitibUM,  et  rebu«  gMtia 
Nobilium  a  Feilitsch.  Cur.  Var.  162'S.  4.  VJ  BoKen. —  Seifert,  Geneal.  adel.  Aeltcru  u.  Kluder, 
8.  97  und  98.  —  Sinapiun,  I,  8.  360.  —  Moritz  Heinrich  v.  Feilitzteh,  Geueal.  biftMk.  Be- 
schreibung nebst  den  Stamm-  u  Ahnentafeln  des  altadeligen  Guscblorhts  derer  v.  FeiiltKSch, 
Hof,  1725  P.  1.  Alphab.  nnd  15  Bogen,  mit  U  AfcBtnufeln.  —   Vcü.  König,  l.  8.  337-392.  ^ 


—     220     — 

fiauk«.  I.  %.  S54— 52^.  —  Bied€rmanm,fi\\mT*ch-iti  d**  VoiztUodr«.  Tab.  |rt6_i29.  —Dient- 
»•«»■,  n.  iU9  B.  Nr.  49.  -  Falter,  8.  3tl.  —  S.  GtMl  Handbuch.  177S.  II.  Bd.  S.  2«— 
2«Ä.  -  9.  L^ny,  «.  333  and  3W.  —  ».  Pr.  A  -L.  II.  S.  162.  —  Vreih.  r.  L^.l^hur  I.  S.  216  n. 
II f.  8.  251.  —  SUhmaeher,  I.  1.V3  n.  V.  90.  —  r.  3l*dimg.  II.  8.  167  u.  16*.  —  W.-Bd.  d« 
Kgr.  Baynn,  V.  3«:  ▼.  F.  nnd  XII.  51 .-  Freih.  t.  F.  —  W.  B.  d.  »ich*  Staaten,  I.  !».  — 
r.  HfX^er^  bayer.  %d«-l,  Tab.  31  and  8.  34  a.  Ergäna.-Bd.  8.  13:  Frrih.  t.  F.  n  >irh«.  Ad^l 
Tab.  27  ood  8.26. 

MlRfr  ra  irafftiag,  s.  Fe  all  n er. 

^      fthX.  Cölniscbes  ^atriciergeschlecht. 

Fahne,  I.  8.  »7.  —  Freih,  9.  Ledebur,  1.  S.  217.    , 

fthimtwitXf  RUter.  Erbländ. -  österr.  Ritterstand.  Diplom  von 
181 1  fOr  Vincenz  Feist maiitel,  Advocaten  in  Brüon,  wegen  landwirtb- 
scbaftlicber  Verdienste. 

Megerle  9.  MiM/eld,  8.  lOS. 

Mstritser.  Stciermärkiscbes  Rittergeschlecht,  welches  die  Herr- 
schaft Feistritz  in  Ober-Steiermark,  Windisch-Feistritz  etc.  inne  hatte 
und  von  1182 — 1440  vorgekommen  ist. 

ffchmut:,  I.  8.  359. 

Vekfde,  Vekede  v.  Calaiitbay  Preiberren  auch  Crafeii.  Erbländiscb- 
österreich.  Freiherrnstand.  Freiherrndiplom  von  1859  für  M.  F.  .v. 
G.,  Bischof  zn  Gran  mit  Ausdehnung  auf  den  Neffen  desselben,  J.  F. 
V.  G.,  Raths-Secretair-Adjuncten  bei  dem  k.  k.  obersten  Gerichtshofe. 
—  Dieselben  gehörten  zu  einem  alten  Adelsgeschlechte ,  in  welches 
auch  der  Grafenstand  gekommen  ist.  Franz  Graf  v.  Fekede  wurde 
1791  k.  k.  Kämmerer. 

AutrAb.  Allg.  Zi^itang  Au)$.  1S59. 

I'fkkar  f.  Iiirggreif.  Erbländ.- Österreich.  Adelsstand.  Diplom 
von  1859  ftlr  Johann  Fekkar,  k.  k.  Plafzmajor  und  Commandanten 
zu  Rovigo,  mit  dem  Prädicate:  v.  Burggreif. 

AiiKtb.  Allg.  Z«it.  Aug.  1859. 

I^fk«n4«  T.  I^rifhteiithal.  Erbländ. -österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1794  ftlr  Caspur  Fekoiido  tn  Triebt,  mit  dem  Prädicate:  v. 
Früchtenthal. 

Megerle  r.  MühlfeUl,  .s.  IHi. 

Velker?.  I^elseiistdn,  In  den  k.  k,  Krhlanden  bestätigter  Adels- 
stand. Bcstätij.'ungsdiploiii  des  vi>n  d^m  Ftlr&ten  v.  Eggenberg  dem 
Johann  Ferdinand  Felbrr,  mit  dem  Prildicate:  v.  Felsenstein  ertheiU 
ten  Adels. 

Megerle  p.  AfüM/eld,  Krgäiix.-Bd.  8.  281. 

feibigeri  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  von  1733  für 
Ignaz  Anton  Felbiger,  k.  k.  Ober-Fiscal. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Ergiiu.-Bd.  8.  138. 

relchenhtaer^  s.  Felgenba^uer. 

feidkacheri  Ritter.  Erbländ. -österr.  Ritterstand.  Diplom  von 
1784  für  Franz  Feldbacher,  Advocaten  zu  Graetz.  Derselbe  ist  1803 
ohne  männliche  Nachkommen  gestorben. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  RrgSiix.-Bd.  8.  138. 

Fcldkerg.  Längst  erloschenes,  meklenburgisches  Adelsgeschlecht, 
welches  zu  den  ältesten  und  voroetaisten  Geschlechtern  des  Landes 


'& 


—     221     — 

gehörte.   Der  Stammsitz  desselben  war  das  Schloss  a.  Flecken  Feld- 
berg im  jetzigen  Stargarder  Kreise  des  Grossh.  Meklenbarg-Strelitz. 

r.  Pritthuer,  8.  16.  —  Gauhe,  II.  8.  279. 

Mde,  T.  der  Felde.  Erloschenes,  eichsfeldiscbes  Adelsgeschlecbt. 

Wot/,  cichsftid.  Urkimdeiib.,  S.   12. 

Felde ;  f.  den  Felde.  Ein  in  Ostpreussen  vorgekommenes,  später 
wieder  ausgegangenes  Adelsgeschlecht,  welches  mit  Korblack  und 
Langmichels  im  Kr.  Gerdauen ,  Winkelhagen  im  Kr.  Mobrungen  etc. 
begtltert  war. 

N.  PreuHS.  Prov.-Blätter,  2.  F«»Ige,  V.  Hft    4.  8.  264  u.  265.  —  Fr«fiA.  p.  Letlehur,!.  S.  217. 

Feldegg^  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom  Ton 
1817  für  Christoph  v.  Eeldegg,  k.  k.  Hauptmann  im  6.  Jäger-Batail- 
lon. Der  Stamm  ist  fortgesetzt  worden.  Carl  Freih.  v.  Feldegg,  k.  k. 
Hauptmann^  wird  im  Milit.-Schematibni.  d.  österr.  Kaiserthums  unter 
den  Rittern  des  k.  k.  Maria-Theresien-Ordens  aufgeführt. 

MegerU  v.   Mühlfeld.  Krgäiix    Bd.  S.  ."»G, 

Feldeggj  Feldeck^  Pilch  t.  Feldegg.  Oberösterreichisches  Adelsge- 
schlecht, nicht  zu  verwechseln  mit  der  böhmischen  Familie  Fellncr 
V.  Feldegg.  Das  Stammschloss  gleichen  Namens  lag  im  s.  g.  Haus- 
rück-Viertel  an  der  bayeiischcn  Grenze  amProna  und  wurde  um  1400 
von  Pilch  V.  Feldegg  erbaut,  dessen  ältester  Sohi^,  Hans  Pilch  v.  F. 
1488  bei  seinem  Tode  nur  eine  Tochter,  Barbara,  hinterliess,  welche 
sich  mit  Caspar  v.  Kitschän  vermählte.  Letzterer  nahm  den  Bei- 
namen :  V.  Feldegg  an  und  sein  Sohn,  Christoph  Abraham  v.  llitschän 
und  Feldegg,  baute  1594  das  Stamm J^chloss  Feldegg  von  Neuem  von 
Grund  aus.  Doch  kam  dasselbe  bald  in  andere  Hände  und  gehörte, 
als  Freih.  v.  Hoheneck  schrieb,  der  Familie  Willinger  v.  Au. 

Fnih.  r.  Hoheneck,  IL  S.  fH22.  -   Gauhe.  11.  8.  279  und  2S0. 

Feldegg;  s.  Fellner  v.  Feldegg. 

Fefdeii  (in  Purpur  auf  grünem  Dreihügel  drei  goldene  Aehren 
neben  einander).  Ein  aus  demßraunschweigischen  stammendes  Adels- 
geschlecht, aus  welchem  ein  Sprosse  als  k.  preuss.  Major  1807  starb. 
Ein  Sohn  desselben  commandirte  in  neuester  Zeit  als  k.  preuss  Ge- 
neral-Major die  12.  Infant.-Brigade. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8     I6;t  und  V.  8.  154.   —  Freih.  v.  Ledtbu,;   I.  8.  217  u.  III.  8.  251. 

^  Felden.    Böhmischer  Adelsstand.    Diplom  vom  27.' Febr.  1698. 

Die  Familie  war  in  der  Nieder-Lausitz  1718  mit  Weilersdorf  unweit 
Sorau  angesessen.  Um  und  nach  dieser  Zeit  war  Erdmann  v.  F.  Be- 
sitzer von  Weilersdorf.  Derselbe  hinterliess  später  zwei  Söhne, Hans 
Christian  v.  F..  geb.  1721  undTirdmann  v.  F.,  geb.  1726^. 

V.  Hellbach,  I.  8.  355.  -  N.    Pr.  A.-L.  II.    8.  163  und  V.  8.    154.   —    Frh.    t.    Ledebur^ 
I    8.  217. 

Felden -Wjpeiynski^  F.-Wybiinski  (in  Blau  ein  kleines,  goldenes 
Ordenskreuz  auf  einem  silbernen  Hufeisen ,  zWTschen  dessen  nach 
^  unten  gekehrten  Stollen  ein  silberner,  golden  befiederter  Pfeil  ab- 
^HJlgte  hervorgeht).  Polnisches,  zum  Stamme  Dolenga  gehörendes 
AÄsgeschlecht ,  aus  welchem  Christoph  v.  Felden,  genannt  Wyb- 
zinski  1779  in  Ostpreussen  das  Gut  Scharnick  an  sich  bracMll^  Der 
Bruder  desselben,  Carl  v.  F.-W.,  lebte  noch  1805. 

JN.  Pt.  A.-L.  V.  8.  154.  -   Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  217. 


—     222     — 

FeM«a-liknew8ki  (in  Roth  drei  übereinander  schrägrechts  ge- 
stellte, oben  und  unten  abgehauene  Baumäste;  aus  dem  untersten 
Aste  treiben  drei  grüne  Blätterzweige  hervor,  der  mittlere  hat  nur 
drei  gestümmelte  Zweigenden  und  der  oberste  auf  der  äussern  Seite 
zwei  grüne  Blätter- Zweige  und  auf  beiden  Seiten  noch  ist,  wie  auch 
am  untersten  Aste,  ein  gestümmeltes  Zweigende).  Ein  in  der  zweiten 
Hälfte  des  18.  Jahrh.  in  VVestpreussen  vorgekommenes  Adelsge- 
schlecht, welches  mit  Sackrenten  und  mit  Zigahnen  im  Kr.  Marien- 
werder begütert  war. 

Frh.  V.  Ledebur,  I.  8.  217  u.  III.  8.  151  u.  152. 

feldenreich,  s.  Gaffer  v.  Feldenreich. 
Feldern,  Ritter.    Böhmischer  Ritterstand.    Diplom  v.    1729  für 
Johann  Franz  v.  Feldern,  k.  k.  K^mmerrath  in  Schlesien. 

Megerle  v.  Mühl/eid,  Erg&ns.-Bd.  8.  13^.  —  N.  Pr.  Adelst^x.  II.  l63.—'Freih.  v.  Udt 
bur\  I.  8.  217. 

FeldBannsd^rff,  s.  Walter  v.  Feldmannsdorff. 

feldiier;  Fildner.  Ein  in  Schlesien  vorgekommenes  Adelsge- 
schlecht, aus  welchem  Caspar  v.  F.,  1679fürstl.  württemb-ölsuisch^t- 
Regierungs  -  Rath  und  Kammerdirector,  stammte.  Das  Geschlecht 
wurde  sonst  auch:  Füldner  und  Faldner  geschriebon,  soll  Schwaben, 
wo  eine  Familie  v.  Feldner,  genannt  Beyer,  vorkam,  angehören  und 
mit  den  Herzögen  v.  Württemberg  Oels  upd  Bernstadt  nach  Schlesien 
gekommen  sein. 

Sinapius,  II.  8.  620.  —  Oauhc,  IL  8.  280  im  Artikel:  Felliier  v.  Fildogg.   -  N.   Fr.  A.- 
L.  II.  8.  163.  —  Frgih.  v.  Ledebur,  I.  S.  2l7.  ~  Siebmachtr,  IV.  t>7. 

Feldstedt«  Danziger  Adelsgeschlecht,  welches  in  Ostpreussen  mit 
Dolstädt,  wohl  im  Kr.  pr.  Eylau,  begütert  war. 

Frtih.  9.  Ledebur,  I.  S.  217. 

Fclgenbaaer^  Felcheiihaaer.  Reichsadelsstand.  Diplom  vgn  1606 
für  Christoph  Felgenhauer,  Herrn  auf  Leyss.  Derselbe  war  ein  Sohn 
des  Christoph  Leonhard  Felgenhauer,  Oberstlieutenants  der  General- 
Staaten  und  vermählte  sich  mit  Catharina  Eck  von  Leineck,  welche 
ihm  das  erwähnte  Gut  Leyss  zubrachte.  Aus  dieser  Ehe  entspross 
Christoph  v.  F.  der  Jüngere,  Herr  auf  Riesa  und  Radeburg  im  Meis- 
senschen,  welcher  1626  kursächs.  Geh. -Kammerrath  und  Director 
der  Geflösse  war.  Der  Stamm  blühte  in  Sachsen  fort  und  erwarb  im 
Meissenschen,  so  wie  in  der  jetzigen  Provinz  Sachsen,  um  Torgau, 
Querfurt  und  Sangerhausen,  mehrere  Güter.  Radebqrg  und  Riesa 
standen  der  Familie  schon  1625,  Letzteres  noch  1731  und  Böhla  bei 
Hain  noch  1770  zu.  —  Aus  diesem  Stamme  entspross:  Wolf  Christoph 
Friedrich  v.  Felgenhauer,  welcher  1789  Präsident  des  kursächsischen 
Kriegs-Raths-Collegium,  1794  General-Lieutenant  der  Infanterie  und 
1798  Commandant  zu  Neustadt-Dresden  wurde.  In  den  beiden  ersten 
Jahrzehnten  dieses  Jahrh.  ist  der  Stamm  in  Sachsen  ausgegangen, 
doch  hatte  sich  ein  Zweig  in  Cur-  und  Liefland  ausgebreitet, -welclM^ 
so  viel  Jbekannt,  noch  blüht.  '  >*^ 

KnMkts.  505.  —  GauheA  8.  529.  —  Frfih.  v.  Lrdebur,'t.  S.  217.  —  Si^bmacher.W. 
63:  Felcfftnhauer  v.  und  xu  Riese.  —Tyrof,  1.  281.  —  Kne»c/ikf.  II.  8.   149. 

FclgerBaiia.  Ein  1845  in  Schlesien  mit  Nieder-Stamnitzdorf  im 


w^l,^ 


— .    228     — 

Kr.  Löwenberg  begütertes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  mehrere 
Sprossen  in  der  k.  preuss.  Armee  standen.  —  Friedrich  Wilhelm  v. 
F.,  k.  preuss.  l|^tmann  a.  D.,  starb.  1831  in  Berlin  und  ein  Sohn 
desselben,  früh3i*gapitain  des  Regim.  K.  Franz  und  Examinator  bei 
der  Militair-Examinations-Commission,  wurde  mit  Majors- Character 
1835  Director  des  Militair-Knaben-lnstituts  zu  Annaburg. 

N.  Pr.  A.-L.  11.  8.  163i,~  />*••*.  v.  Lfdfbnr,  I.  S.  217  u.  Ilf,  8.  251. 

feliceUir.  Liebenfek  Reichs-  und  erbländ.-östeir.  Adelsstand. 
Diplom  von  1745  für  Simon  Anton  FeJicetti,  k.  k.  Hofkriegscanzlei- 
Tax-Gegenhändler,  mit  dem  Prädicate:  v.  Lieh^felii.''il)er  Stamm  ist 
fortgesetzt  worden  und  in  neuester  Zeit  stand  Gustav  Felicetti  v. 
Liebenfels  als  Hauptmann  1.  Cl.  im  k.  k.  16.  Inf^Begimente. 

Megerlt  9,  Müklftld,  8.  181. 

relidMfldi  T.  rre Mtern.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1839  für  J.  Felicinovich,  k.  k.  Staalsbuchhalter  in  Dalmatien,  mit 
dem  Prädicate:  v.  Freustern. 

Augsb.  Allg.  Zeit.  Iü39. 

feliiT.  Ebenholti.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1741 
für  Joseph  Wenzel  FeJix,  Fiscal-Adjuncten  in  Böhmen,  mit  dem  Prä- 
dicate: V.  Ebenholtz. 

Afff/frU  r.    MiihlffUl,  KrKaiir.-Bd.  8.  2«l 

feiii  V.  lineiistum.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1820 
für  Ge^rg  Felix,  k.  k.  Hauptmann,  mit  dem  Prädicate:  v.  Minensturm. 

MfjerU  F.    Mühlfeld,  «.  281. 

felleiiberg.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  20.  Apr. 
1728  für  Daniel  Fellenberg,  Mitglied  des  grossen  Raths  im  Canton 
Bern.    Der  Stamm  ist  erloschen. 

c.  Ihllbach.  I.  8.  3Ä5  u.  356.  -  N.  Pr.  A.-L.  F.  8.  39  ond  11.8.  \^^.  —  Freih.  v.  Ledebur, 
I.  S.  217.  —  W.-B.  d.  VtfMHH.  Ifonarcb.,  III.  17.  —  KngKhkty  IV.  8.  121  ii.  122. 

Fellenstein^  s.  F  ellner  v.  Fellenstein. 

fellenthal^  s.  Fellner  v.  Fellenthal. 

Pellinger.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1793  für 
Caspar  Fellinger,  k.  k.  Rath  dud  Ober -Einnehmer  der  Hauptcasse 
der  Kupferamts-  und  Bergwerks -Administration,  wegen  41jähriger 
Dienstleistung. 

Meyer le  r.  Mühlfeld,  S.  181. 

Vellner.  43öhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  28.  Aug.  1703  für 
Georg  Anton  Fellner,  k.  k.  Zahlmeister  zu  Troppau. 

r.  Hellhach,  I.  S.  350. 

Pellner,  Ritter  and  Preiherren.  Böhmischer  Ritter-  und  erbländ.- 
österreich.- und  Reichsfreiherrnstand.    Ritterstandsdiplom  von  1 740  ■  ^^ 

für  Johann  Adam  T.  Fellner,  k.  k.  Rittmeister  und  für  die  Brüder 
desselben,  Carl  Joseph  Y.  F.,  k.  k.  Stückhauptmann  in  Brunn,  und 
Georg  Friedrich  v.  F.,  k.'k.  Feldkriegs-Concipisten  ;  erbländ.-österr.  ' ' 

Freiherrndiplom  von  1766  für  die  beiden  Ersteren,  wegen  adeligen 
Herkommens  und  Reichsfreiherrndiplom  von  1800  für  Andreas  v. 
Fellner,  Grosshändler  in  Wien,  wegen  Lieferungen  zur  österreichi- 
schen Armee  und  Emporbringung  verschiedener  Handelszweige. 

M^gerle  r.   Mühlfeld,  8.  48  und  Ergänx.-Bd.  8.  138.  —    Soppl.  sa  Siebm.  W.-B.  VIT.  18: 
R.  V.  F.  • 


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Y 


—     224    .— 

Velliier  f.  fMt^g,  tüin  ursprünglich  Nüruberger  Patricierge- 
schlecht,,  aus  welchem  sich  Zweige  in  Uöhmcii  ausbreiteten.  Aus 
demselben  stammte  Christoph  Fellner.T.  Feldegg,  wacher  den  Frei- 
herrnstaud  in  die  Familie  brachte  und  1739  als  k«  k.  General-Feld- 
marschall-Lieutenant u.  Artillerie- Oberst  in  der  Schlacht  bei  Grotzka 
blieb.  Von  scüncn  Verwandten  lebten  damals  unter  Anderen  Carl  F. 
V.  F.,  k.  k.  Artillerie-Hauptmann;  Wilhelm  Auguat  F.  v.  F.,  ebenfalls 
k.  k.  Artillerie-Hauptmann,  mit  seinem  Sohne,  Johann  Joseph,  k.  k. 
Artillerie -Lic^enant  und  Wilhelm  F.  v.  F.,  k.  böhmischer  HoQftger 
auf  deu  Uerrsclaften  Zbirow  und  Törschenck,  von  dessen  zwef  Soll- 
neu  der  Jüngere,  W^ilbelm,  bei  der  ungarischen  Artillerie  stand^ 

Oauhe,  n.  8.  280. 

Velloer  ?•  Fdleusteiii.  Erbläml. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1719  für  Johann  Jacob  Fellner,  k.  k.  Proviant-Ober-CominiBäiur  and 
für  die  Brüder  desselben,  Johann  Joseph  und  Johann  Ptnl  Gdttlfeb 
Fellner,  mit  dem  Prädicate:  v.  Fellenstein. 

Meijfrle  v.  Hühi/eld,  Ernänz.-BU.  S.  282.  —  Siehmachfr,  III.  7ü. 

Kellner  T.  Mlenthal.  Erbhind.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
.1773  für  Jacob  Fellner,  k.  ungarischen  Architecten,  wegen  Erbauung 
mehrerer  königlicher  u.  herrschaftlicher  Paläste,  mit  dem  Prädicate : 
V.  Fellenthal. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  S.  1»1. 

ftUj  V.  der  l^els^  Velti,  V.  v.  Kuppe^  f.  ?.  Larorhe  oder  Rochette 

(Schild  geviert:  1  und  4  in  bilber  e|irrothCb  Ankerkreuz  und  2  u.  3 
in  Gold  ein  schwarzer,  dreimal  ppitz  gezogener  Balken).  Altes, 
luxemburgisches  und  rheinländischös  Adelsgeschlecht,  nicht  zu  ver- 
wechseln mit  dem  alten  tiroler  Hause  Colouna  Felss  oder  Völs,  s. 
Bd.  II.  S.  315  und  316,  aus  der  gleichnamigen,  längst  in  Trümmern 
liegenden  Burg  im  Luxemburgischen,  welche  sich,  mit  Felsen  umgeben. 
Über  dem  am  Flüsschen  Erenz  gelegenen  Orte  Fels  erhob.  Die  Be- 
sitzer dieser  Burg  treten  im  13.  und  14.  Jahrh.  unter  dem  Namen: 
de  Kuppe  auf  u.  werden  namentlich  von  einem  Aroldus  de  Kuppe  an 
genannt.  Ilumbracht  führt  die  Sprossen  des  Stammes,  mit  dem  Vor- 
namen Bernhard,  als  Erbpannerherren  und  als  Erbkämmerer  des  Iler- 
zogthums  Lützelburg  und  der  Grafschaft  Chiny  auf.  Das  Erbkäm- 
merer Amt  haftete  auf  der  Herrschaft  Moerstorf,  als  deren  Herr  zu- 
.  erst  Bernhard  I.  um  1449  genannt  ist.  Der  gleichnamige  Enkel 
desselben  kommt  als  Erb-Kämmerer  u.  Pannerherr  des  Herzogtliums 
Luxepiburg  und  des  kaiserl.  Kath  vor.  Johann  v.  K.,  verm.  mit  Elsa 
V.  Heffingen,  war  1568  Landromthur  der  Bailei  Lothringen,  der  Sohn 
seines  Bruders  Paul  aber  k.  spanischer  und  erifc-österr.  Ober- Amt- 
mann zu  Grevenmachern.  Ein  jüngerer  Sohn  Johanns,  Georg,  stiftete 
eine  Nebenlinie,  aus  welcher  Heinrich  v.  P/l57ft  knrtrierscher  Amt- 
mann zu  Camberg  und  der  Sohn  desselben,  Hans  Jacob,  1603  kur- 
trierscheV  Statthalter  war.  Um  diese  Zeit  kommt  Johann  von  F.  als 
Kitter  des  deutschen  Ordens  zu  Trier  vor.  Mit  den  Enkeln  seiner 
Neffen,  Paul  von  F.,  Herrn  ztf  Mersch  und  Heffingen  und  Christoph 
y.F.,  erlaech  der  Mannstamm  wohl  mit  Peter  Ernst  noch  im  17.  oder 


—     226     — 


im  Anfange  des  18.  Jahrh.  und  Apollonia  v.  F.,  oder  la  Röchelte, 
Herrin  zu  Mersch,  eine  Tochter  des  Conrad  Hermaftp  v.  F.  und  En- 
kelin des  obengenannten  Paul  v.  F.,  brachte  die  Fmilien-Güter  ih- 
rem Gemahle,  Gottfried  v.  Autel,  zu. 

Humkrachf,  Tab.  164.  —  Oaufie.  I.  S.  :»2<»  imd'MO.  —  p.  naitstein  ,  \.  8.  197  und  Ilf. 
Suppl.  8.  84.  —  Salter,  A.  614  ii.  S.  635.  —  Eitlia  illust.  II,  l.  Ablh.  8.  121  —  124.  —  N.  Pr. 
A.-L.  IL  8.  164.  —  Fr^ih.  p.  Ledehui-,  I.  S.  217.  —  p.  Meding,  II.  8.  168  n.  169.  —  Suppl, 
zu  Siebm.  W/- B.  IV.  11. 

%  Ms.   Ein  in  Schlesien  in  der  zweiten  Hälfte  des  1 6.  und  im  An- 

fange des  17.  Jahrh.  vorgekommenes  Adelsgeschlecht.  Daniel  v.  Fels, 
ein  Sohn  des  Adam  v.  Fels,  aus  Breslau  starb  4.  Febr.  1602  u.  nach 
Allem  erlosch  mit  ihm  die  Familie. 

Sinapiu:*,  II.  H.  616    —   Freifi.  9.   Ledebur,  I.  8.  217. 

V  l'eb  (in  Gold  ein  schwarzer,  aufgerichteter  Ziegenbock  mit  sil- 

bernem Halsbaude).  Näher  nicht  bekanntes,  zum  prenssischen  Adel 
zählendes  Geschlecht,  aus  welche^i  Johann  Rudolph  v.  Fels,  k.preuss. 
Oberstüoiitenant  und  Kammerherr,  1738  mit  dem  angegebenen  Wap- 
pen 81  ine  Ahnentafel  demJohanniter-Orden  zuSonnenburg  einreichte. 
—  Wahrscheiiilicli  gehörte  derselbe  zu  einem  ursprünglich  schweize- 
lischcri  Adelsgeschlechte,  aus  welchem  nach  Angabe  Einiger  in  den 
ersten  Jahrzehnten  des  18.  Jahrb.  Sprossen  in  k.  prenssischen  und 
in  herz.  wUi  ttemb.  Hofdiensten  standen. 

Fl/t.  9.    Udfbur,  I.  8.  217. 

^  ^fels^  l^reiherren.  Erbländ.-österr.  Freihermstf^nd.  Ludwig  Freih. 

V.  Fels  wird  1856  unter  den  k.  k.  unangestellten  Obersten  genannt. 
Derselbe  lebte  zu  Eger  und  ist  wohl  der  Empfänger  des  Freiherrn- 
Diploms. 

Militair-.'^chemAt.,  1(^56.  8.  79. 

I^flsach;  s.  Brenner  Edle  v.  Felsach,  auch  IVeiherren,  Bd. 
11.  S.  56. 
^  Pelsberg,  irafen.   Altes  hessisches,  schon  1211  erloschenes  Gra- 

fengeschlecht. 

.     Kommet,  heüitisrlie  Gc!«chichtc,  I.  8.  133  u.  203.  .\ninerk»  55.  103.  150.  Ifil  u.  8UminU- 
M  150. 

PeUbnrg,  s.  Stainer  v.  Felsburg. 

reUeaaa,  s.  Chiochetti  Edle  v.  Felsenau^  Bd.  H.  S.  262 
und  263. 

felseuberg^  s.  Ernst  v.  Felsenberg,  Edle  und  Ritter,  Bd. 
11.  S.  148. 

Mseuberg,  s.  Furlani  v.  Felsenberg. 

Pelseaberg,  s.  Furlani   v.  Führnberg,   Fuhrer   in  Fel- 
sen b  e  r'g. 

I^cbeiibarg^  s.  Forsche!  v   Felsenburg. 

PeUenbars^  s.  Förster  v.  Felsenburg. 

MsenbRrg,  s.  Klug  v.  Felsenburg. 

relseosehwert ,  s.  Kraffka  v.  Felsenschwert. 
♦  relsensieia,  PrenUel  ?.  relsensteiii^  Prfiiel  t.  ¥.  (Schild  geviert:  l 

in  Blau  ein  goldenes  Kleeblatt,  2  und  3  in  Silber  zwei  schrägrechte, 
rotbe  Balken  und  4  in  Blau  ein  goldenes  Schiff)-  Reichsadelsstaud. 

Aa^scUc.  l>*-iii<ich.  Ad«lM-LfX.     III.  ^  15         ' 


•  —     226     — 

DiplüDi  für  Johttiui  F«idiiiaiid  Prentzel,  Kauf-  und  Handelsherrn  in 
-  Schlesien.  Dersfijbe  stammte  aus  einem  ursprünglich  bautzner,  an- 
gesehenen StadfPschlecht,  in  welches  auch  später  einige  Adalsdi- 
plome  und  ein  Freiherrndiplom,  s.  die  Artikel  Prenzel,  gekommen  ist. 
Der  Diplomsempfänger  starb  in  der  Mitte  des  18.  Jahrh.  ohne  Leibos- 
erben  und  setzte  testamentarisch  zu  Erben  seiner  hei  Lauban  gelege- 
nen Lehngttter  Nieder-Beerberg  und  Ober  -  Steinkirch  des  k.  preuss. 
Commerzien-Raths  Christian  Gottlieb  Glafey  in  Hirschberg  ältesten 
Sohn  zweiter  Ehe,  Carl  Gottlieb  Glafey,  und' nach  dessen  gleichfalls 
erfolgtem  Ableben  dessen  Bruder,  Ernst  Gottlob  Glafey^  mit  der  Be- 
dingung ein,  dass  Name  und  Wappen  v.  Felsenstein  fortgeführt  wer- 
den möge.  Durch  k.  preuss.  Cabinets-Ordre  vom  17.  Juni  1752  wurde 
zwar  der  Besitz  bestätigt,  von  Führung  des  Namens  u.  Wappens  aber 
trat  Dispensation  ein. 

Frk.  V.  Ledebwr,  I.  S.  217  iiiift  L'l8. 

PdseMteii^  s.  Felber  v.  Felsen  stein,  S.  220. 

fclMBSteiiii  s.  K e  1 1  e  r  V.  F e  1 8  e  n  s  te  i n. 

rdsciithal^  8.  Dizent  v.  Felsenthal,  Bd.  II.  S.  509. 

FeUcnthtly  8.  Kopp  V.  Felsenthal. 
%  Fel8t«w.   Ein  im  Lauenburg-Bfltowschen  vorgekommenes  Adels- 

geschlecht aus  dem  gleichnamigen  Stammhause^  welches  schon  1493 
in  der  Hand  der  Familie  war.  Merzin  gelangte  an  dieselbe  1575  und 
in  Westpreussen  war  das  Geschlecht  1780  mit  Rosachen  im  Kr:  Lö- 
bau  begütert.  Philipp  Jacob  v.  Felstow,  k.  preuss.  Oberst,  war  1777 
Herr  eines  Theils  des  Gutes  Felstow.  Das  Stammhaus  hatte  die  Fami- 
lie noch  1803  inne,  später  aber  ist  der  Stamm  erloschen. 

J    .. ».  Hriggeiiiann  ,    I.  9.  Haiiptstück.    —  N.   Pr.  A.-L.  ir.  8.  164.  —    hreih.  v.   Lfiifbur,  I.  .S. 

-r.  218  und  III.  8.  251.    —    Siebmacher,    V.   171:  v.  Velxtoweii,    Poininorisch.  —  INiinmernucUes 

■.^  t^         W.-B.   V.  68  u.    8.   i:u. 

I^elss  f.  Harteostein^  ¥e\U  f.  I.    Erbländ.-österr.  Adels-  und  Rit- 
terstand.  Adelsdiplom  vom  25.  Sept.  1757  für  Johann  Heinrich  Feltz, 
Tabakgefälls- Administrator  in  Oesterreich  ob  derEnns,  mit  demPrä- 
.:.   J  ^        dicate:  v.  Hartenstein  u.  Ritterstandsdiplom  vom  10.  Sept.  1767  für 
**V*i3f  den  k.  k.  Rath  Felss  v.  Hartenstein,  wegen  Militair-  und  Cameral- 

Dienstleistung. 

Megerle  r.  UüAl/eld,  8.  iU8  u.  8.  182.  —  Kneschke.  III.  8.  13i)  u.  140. 

Mtberi;^  Mdberg.  Schwedischer  Adelsstand.  Diplomvom  20.Juni 
1652  für  Olof  Fellberg.  —  Die  Familie  war  1663  in  Neu- Vor- Pom- 
mern mit  Reckentin  im  Kr.  Grimme  begütert. 

Freih.  9.   Ledebur,  III.  8.  261.  —  8chwed.-Relchs-W.-B..  lütter,  Tab.  61.  Nr.  541. 

feneki  FencLh  !■■  Steiph^f.  Niederösterr.  Adelsgeschlecht.  — 
Wolfgang  V.  Fenckh  zum  Steinhof,  k.  k.  Hof-Kämmerrath  und  spüter 
des  Erzherzogs  Leopold  Wilhelm  Hofcanzler.  wurde  4.  Mai  1630  als 
Landmann  unter  die  neuen  Geschlechter  des  Niederösterr.  Ritterstan- 
des aufgenommen,  nachdem  schon  laut  Steuerbuches  sein  Vater,  Jo- 
hann Gotthard  Fenkh  (Yenck)  15D2  und  1598  mit  dem  Gute  und 
Edelsitze  Steinhof  in  Nieder  -  Oesterreich  ansässig  war.  Wolfgangs 
8ohD,  Wolfgang  Johann  v.  Fenckh,  kais.  Trnchsess,  -  verkaufte  1653 
das  Gut  Steinhof  an  Jobann  Franz  Freih.  v.Lamberg  zu  Ottenstein  etc. 


—     227     —       - 

—  Das  Geschlecht  ist  noch  im  1 7.  Jahrh.  in  Nieder-Oesterreich  aas- 
gegangen. 

WVM^riM.  II f.  «.  27  u.  28. 

I^eml.  Augsburger  Patriciergeschlecht,  aus  welchem  Ulrich  Fend 
1282  Stadtpfleger  war.  Conrad  F.,  der  Letzte  des  Stammes,  war  1478 
Capnziner. 

r.  Stetten,  Ocschirhte  der  adeligen  O^KcliIerhti'r  in  Aiitcitburg,  8.   116. 

ftmi  ?•  Anaergtu.  Altbayerisches  Adelsgeschlecht,  auch  zum 
Patriziat  in  München  gehörig.  Eine  Linie^  schrieb  sich,  auch  Fend 
y.  Moringen. 

r.    H^/ner,  Mnnchiii'r  Oeschlechter. 

fengler^  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  vom  28.  An- 
tust 1702  für  Caspar  Joseph  Fengler,  Kanzler  des  Fürstl.  Stifts  Leu- 
bus in  Schlesien.  —  Der  Familie  stand  1726  in  Schlesien  das  Gut 
Guhran  zu.  Ein  Nachkomme  des  Diploms -P^mpfängers,  Ferdinand 
Leopold  V.  F.,  blieb  als  k.  preuss.  Premierlieut.  in  der  Schlacht  bei 
Zorndorf  und  der  Bruder  desselben,  Johann  Joseph  v.  F.,  welcher  den 
ganzen  siebenjährigen  Krieg  mitgemacht  hatte,  starb  als  Letzter  des 
adeligen  Stammes.  Ein  natürlicher  Sohn  des  Letzteren,  Carl  Ludwig, 
welcher  das  adelige  Prädicat  fortgeführt,  starb  1788  als  k.  preuss. 
Stabscapitain  der  Magdeburg.  Füsilier-Brigade. 

Sinttpiu^,  11.  H.6'il.—  JUfijeiU  v.  MükIfeUi,  ErgiiiE.-Bd.  S.  139.  —  N.  Pr.  A.-L.  11.  S.  Ifi5 
o.  V.  «.  i:»4.  —  Freik.  9.  Lttief/ur,  I.  8.  218. 

Pemer  t.  I^fnneiiberg.  Der  Herz.  Nassauische  Geh.  Rath  Dr.  Fen- 
ner V.  Fennenberg,  Kurarzt  in  Langen-Schwalbach,  erhielt  1821  die 
Erlaubnis»,  den  Namen:  Fenner  v.  Fennenberg,  welchen  die  Vorfah- 
ren geführt  hatten,  wieder  annehmen  zu  dürfen.  Im  Jahre  1848 
mischte  er  sich  in  die  Revolution  in  Oesterreich  und  wurde,  mit  Ver- 
lust des  Adels,  in  contumatiam  verurtheilt.  Später  stellte  er  sicTi  an 
die  Spitze  der  Unruhen  in  der  Pfalz,  wurde  von  seinen  früheren  Freun- 
den verlassen  und  —  verschwand.  1858  soll  er  in  Newy.ork  im  Wahn- 
sinn gestorben  sein.  —  Die  der  Familie  zustehenden  liChen  in  Tirol 
wurden  1848  eingezogen.  Aus  seiner  Ehe  mit  einer  Grf.  Zichy  ent- 
sprossteii  Söhne,  auf  die  der,  den  Vater  betroffene  Urtheilsspruch  kei- 
nen Einfluss  haben  wird. 

V.  HffneTy  Stammbuch,  1.  8.  3öO. 

rennej  t.  lariberg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1818 
für  Franz  Fen.2ey,  k.  k.  Oberlieuten.  des  ob  der  Ennsischen  Militair- 
Greuz-Cordons,  mit  dem  Prädicate :  v.  Harzber^. 

Megerlf  9.  Mühlf»Ud,  8.  182. 

reiiingeii^  Venniogen  (in  Gold  drei  sich  unter  einander  und  auch 
den  Schildesrand  oben  und  unten,  die  äussere  zugleich  den  Seiten- 
rand berührende  und  mit  einem  silbernen  Querbalken  überzogene, 
schwarze  Wecken  oder  längliche  Rauten).  Altes,  rheinländisches 
Adelsgeschlecht,  welches,  zuc  Unterscheidung  von  einem  anderen, 
ganz  verschiedenen  rheinländischen  Adelsgeschlechte  v.  Venningen 
(in  Silber  zwei  ins  Andreaskreuz  gelegte,  rothe  Lilienstäbe)  der 
Stamm' der  überrheinischen  v.  Fenniogen,  oder  Venningen  hiess.  — 

15* 


—     228     — 

Philipp  Florentz  v.  Feniiingon  schloss  noch  1549  den  Mannsstanim 
und  mit  der  Schwester  desselben,  Praxcdis,  verm.  mit  Heinrich  v.  Lan- 
genau,  ging  18.  April  1587  der  Name  des  Cieschlechts  aus. 

HumbracM,  T«»>.  N4.  —  c.   Mfdinij,  H.  8.  Ifi9. 

PcBSter.   Thüringisches,  meist  im  Erfurtschen  Gebiete  sesshaftes 
und  zum  Erfurter  Patriciat  gehörendes  Geschlecht. 

r.    I/eltbacfi ,  I.  8.  H57,  nach:  Würschmidt*.H  Satnmluiigoii. 

I^euil  T.  Paanigarten.  Erbliind. -österr.  Adelsstand.  Diplom  uni 
1559  für  peorg  Feuzl/für  sich,  seine  Nachkommen  und  die  Söhne 
seines  Bruders,  Joliann  FenzI,  mit  dem  Prädicate :  v.  u.  zu  Paumgar- 
ten.  —  Nieder-  und  Ober-Oesterreichisches  Adelsgeschlecht,  welches 
aus  einer  aus  Schlesien  nach  Oesterreich  gekommenen  Familie  stammte. 
—  Vou  Georg  Fenzl ,  .Rentmeister  in  Glatz,  entspross  Achalz  (1.) 
Fenzl,  welcher  längere  Zeit  Kaufmann  in  Venedig  war,  später  aber 
in  der  Stadt  Steyer  lebte.  Von  den  sechs  Söhnen  desselben  kaufie 
der  oben  genannte  Georg  F.,  welcher  die  Handlung  seines  Vaters 
fortgebetzt  hatte,  in  Nieder-Oesterreich  Schloss  und  Gut  Paumgarten 
uro  15rj9  und  brachte,  wie  angegeben,  den  Adel  in  seine  Familie. 
Nach  einigen  Jühren  verkaufte  er  diese  Besitzung  wieder  an  ciuQn 
V.  Trautmannstorf  und  zog  nach  Oesterreich  ob  der  Enns,  wo  er  die 
Güter  Grueb,  Weyer  und  Wolfstein  durch  Kauf  an  sich  brachte  und 
1593  starb.  Aus  seiner  Ehe  mit  Anna  Dorothea  Hoernig  aus  Lissa 
stammten  zwei  Söhne,  Achatz  (II.)  und  Johann  oder  Hans,  welche 
mit  ihrem  Vetter,  Georg  F.  v.  P.,  bei  der  Landschaft  in  Oesterreich 
ob  der  Enns  1601  als  begüterte  Landleute  des  Ritterstandes  immn- 
triculirt  wurden.  Achatz  (IL)  F.  v.  P.  zu  Feyeregg,  Geis^enburg  und 
Pöttenbach  in  Ober -Oesterreich  lebte  meist  auf  seinem  Rergschlosse 
Sci§^senburg  und  hatte  aus  der  Ehe  mit  Dorothea  Strasser  zu  Gleiss 
nur  eine  einzige  Erbtochter,  Felicitas,  welche  sich  mit  Goltlieb  Engl 
V.  Wagrain  vermählte  und  diesem,  nachdem  der  Vater  1615  gestor- 
ben, die  Herrschaften  Seissenburg  und  Pöttenbach  zubrachte.  —  Jo- 
hann (insgemein  Hanns)  F.  v.  P.  zu  Grub,  Weyer,  Piberbach  und 
Wülfstein,  Achatz's  II.  Bruder,  vermählte  sich  1596  mit  Potenzia 
Händl  von  Ramingdorf  nhd  hinterliess  bei  seinem  1614  erfolgten 
Tode,  also  ehe  Achatz  (IL)  starb,  nur  fünf  Töchter:  der  Mannsstamm 
der  älteren  Linie  des  Geschlechts  erlosch  also  mit  Achatz  (IL)  — 
Was  die  jüngere,  später  ebenfalls  erloschene  Linie  des  Geschlechts 
anlangt,  so  lebte  Jobann  Fentz,  Achatz  (1.)  jüngerep  Sohn  von  1T)54 
bis  1561  in  Steyer,  im  Bürgerstande  und  war  in  erster  Ehe  verm.  mit 
Anna  Pleyer  und  in  zweiter  mit  Barbara  Rottaler.  Aus  erste  Ehe 
entspross  ein  Sohn,  Stephan,  und  aus  zweiter  ebenfalls  ein  Sohn, 
Georg.  Letzterer,  gest.  1623,  wurde  der  Erbe  seines  Vaters  Bru- 
ders, Lorenz  Fentzl,  bei  dem  er  in  Breslau  erzogen  worden  war,  ging 
uach  Oesterreich  zurück  und  wurde  mit  seinen  Vettern  1601  Land- 
mann des  Oberösterr.  Ritterstandes,  kaufte  dann  in  Niederösterreich 
den  Edelsitz  Eisenreichs  und  den  Freisitz  Gottschalling  und  wurde 
1617  als  Niederösterr.  Ritterstands-Mitglied  anerkannt.  Aus  seiner 
^  Ehe  mit  Catharina  Kürstcn  yon  Klein-Görlitz  stammten  zwei  Söhne, 


■  —     229     — 

Johann  Georg  und  Gottfried,  von  welchem  Lj^zteren  man  nur  weiss, 
dass  er  mit  Maria  v.  Benker  aus  Schlesien  vermählt  war.  Johann 
Georgs,  gest.  1669,  Sohn  aus  erster  Ehe  mit  Barbara  Benigna  v.  BsÄ- 
uich,  Johann  Jacob,  setzte  den  Stamm  fort  und  aus  seiner  ersten  Ehe 
mit  Maria  Helena  v.  Praun  zum  Rothenhaus  überlebten  zwei  Söhne, 
Johann  Friedrich  und  Johann  Georg,  den  Vater.  Der  Erste  blieb  als 
k.  k.  Lieutenant  unvermählt  im  Kriege  in  Ungarn  und  der  Zweite, 
welcher  1739  jung  die  k.  k.  Militairdienste  verlassen,  blieb  unver- 
mählt und  starb  1774  als  Letzter  seines  Stammes  in  Nieder-Oester- 
reich.  Ein  im  18.  Jahrh.  nach  Schlesien  in  das  Oppelnsche  mit  Jo- 
hann Balthasar  F.  v.  P.  gekommener  Zweig  ging  mit  demselben  wieder 
aus,  da  seine  Ehe  mit  Catharina  Elisabeth  v.  Stronski  und  Budzew 
kiiHlerlos  blieb. 

Henri,  'Hileslojjr. ,  Cup.  8.  S.  TfiS.  —  Sinapius ,  II.»  8.  622.  —  FreiJi.  v.  Hohentek,  l.  8. 
U7.  —  Wit^griU,  \\\.  8.  2.S— 31.  —  Mfyerle  v.  hfühlfetd,  Krg&u7,.-Bd.  8.  56.  —  N.  Pr.  A.-L. 
V.i  8.  \Uh.  —  Siebmacher.  I.  Ah  :  Die  Feiiul.  Oosterreichlsch. 

Pensl;  Venzel  v.  BaHmgarten  sh  Crvb^  ffeiherrett.  Erbländ -österr. 
Freiherrnstand.  Diplom  von  1799  für  Johann  Fenzel  v.  Baumgarten 
zu  (früh,  k.  k.  General-Gouverneur  zu  Livorno.  Der  Diploros-Em- 
pfänger  gehörte  zweifelsohne  in  die  im  vorstehenden  Artikel  bespro- 
chene Familie  und  am  wahrscheinlicbsten  ist  wohl,  dass  er  ein  Nach- 
komme des  Gottfried  F.  v.  P.  war,  von  dem  man,  wie  angegeben,  nur 
wusste,  dass  er  mit  Maria  v.  Benker  sich^ vermählt  hatte,  doch  könnte 
er  auch  wohl  von  einem  der  früher  im  Bürgerstande  verbliebenen  Spros- 
sen des  Geschlechts  abgestammt  haben. 

Mfj^rie  V.  Mühlfehl,  Ergünt.-Bd.  8.  56. 

ferber  (in  Gold  drei  schwarze  wilde  Schweinsköpfe  mit  silbernen 
Hauzähuen).  Altes,  Danziger  Patriciergeschlecbt,  aus  welchem  Mo- 
ritz F.  1523  Bis'^Jiof  von  Ermeland  und  Constantin  F.  1576  Bürger- 
meister zu  Danzig  war.  Der  k.  preuss.  Geh.  Rath  Johann  Constantin 
Ferber  aus  Danzig  soll  nach  Einigen'vomK.  Friedrich  Wilhelm  L  von 
Preussen  den  Adel  erhalten  haben,  während  Andere  das  adelige  Prä- 
dicat  ihm  nicht  beilegen.  Derselbe  verfiel,  angeblich  wegen  landes- 
verrätherrscher  Handlungen,  1746  zu  Spandau  dem  Schirerte.  —  Die 
Familie  besass  noch  1782  die  Güter  Nobel  und  RottWwlBsdorf  bei 
Danzig. 

Seifert.  Lebeojjgeschjchte  des  Köoig  Friedrich  Tl.  Bd.  II.  8.  18.  ~ . iV«M^ Friedrich  d. 
Grosse,  I.  8.  222.  —   Freih.  ».   LcUbur,  1.8.218.  ■'V:V^\ 

Berber  (in  Roth  auf  grünem  Rasen  eine,  swiselm JniifliNiM^ 
Kleeblättern  an  langen  Stielen  aufrecht  gestellte  ZfUdnAM  (nir^e 
des  Diploms),  welche  oben  rechts,  wie  lidkSi  von  einem  soobsstriilili- 
gen,  silbernen  Sterne  beseitet  wird).  RefchsaWiwtand.  Diplom  von 
1704  für  die  Söhne  des  am  14.  Oct.  168.a  ▼efstdrboüen^.HcÄ  »e- 
klenb.  Lehensrathes  D.  Johann  Levin  Färber,  CSA  iFriedrfifljJ  and 
Gustav  Ferber.  —  Die  Familie  war  schoif  1680  lö  Meklenbui^mit 
Breedenfelde,  Casbaum,.B'^pzow,  Ickendoif  *tnid  Vailinientin  l)egütert 
und  erwarb  auch  in  derlö^ejten  Hälfte  d^l8.  JAfb.  mehrere  Güter 
in  Pommern.  In  Mekleiiijrfg erhielt  1798  Hans  Adam  v.  Ferber,  Herr 
auf  Afelz,  die  Indigenats-Rechte  von  der  eingeborenen  Ritterschaft 


—     230     — 

aberkannt  und  noch  in  lauster  Zeit  standen  der  Familie  MeJz,  Vai'- 
cheutin,  Wattmannshagfeii  etc.  zu.  Als  Herr  auf  Melz  wurde  1837 
der  Major  v.  F.  genannt.  In  Pümmcrn  und  zwar  im  Kr.  Grimmen 
besass  1857  ein  v.  F.  die  Gtiter  Strelow  und  Turow,  Hans  v.  Ft^rber 
war  Herr  auf  Voigtsdorf  und  Alexander  v.  F.  Herr  auf  Zarrentin. 

».  Behr,  U.  H.  8.  1680.  -  Hrüyfjeinann,  F.  C.  9.  —  N.  Pr  A.-L.  II.  S.  \i\h.  -  Fifih.r. 
L^tUbur,  I.  S.  218  u.  III.  8.  251.  -  M.klenl».  W.-R.  T«b.  n.  Nr.  .'.5  u.  S.  11  n.2l.-  Poin- 
mernsches  W.-B.  III.  T«b'.  50  u.  8.  161.  —  Kne^chke,  I.  8.  148.  -  r.  //««/»t^r,  nieklonh.  Advl, 
8.  8  u.  Erg&ny..-Hd.  S.  31.  —  ^I/ajcä.  meklrnb.   Adel  vir.  1858.  8.  15. 

Verber^  auch  Prelherrfii.  (Wapppn  nach  dem  Wappcnbriefe  von 
1745:  Schild  durch  eine  bis  über  die  Mitte  desselben  aufsteigende 
Spitze  in  drei  Felder  getheilt:  1,  rechts,  in  Silber  ein  rothes  Herz,  in 
welches  drei  Schwerter  mit  goldenen  Griffen  eingestossen  sind;  2, 
links,  in  Roth  der  Kopf  und  Hals  eines  rechtssehenden,  mit  einem 
Kurhute  biedeckten  Adlers  und  3,  in  der  Spitze,  in  Blau  ein  mit  den 
Hörnern  nach  oben  gekehrter,  goldener  Halbmond,  Adeliges  und  frei- 
herrliches Wappen:  Schild  ge viert:  1  in  Roth  der  Kopf  und  Hals  ei- 
nes rechtssehenden,  gekrönten,  silbernen  Adlers;  2  in  Hlau  ein  mit 
den  Hörnern  nach  oben  gekehrter,  goldener  Halbmond ;  3  in  Gold 
zwei  blaue  Querbalken  und  4  in  Silber  ein  rothes  Herz  mit  drei  in 
dasselbe  eingestochenen  Schwertern  mit  goldenen  (iriffen).  Reichs- 
Adels-  und  Freiherrnstand.  Adelsdiplom  vom  29.  Novemb.  1776  für 
Friedrich  Wilhelm  Ferber,  kursächs.  Geh.  Finanzrath  und  Freiherrn- 
diplom vom  24.  April  1789  für  denselben  als  kursächs.  Geh.-Rath  u. 
Geh.  Finanzrath,  Director  des  dritten  Departements  des  Geh.  Finanz- 
Collegii,  wie  auch  Vicedirector  der  Landes- Oeconomie-Manufactur 
und  Commerzieu- Deputation,  Herrn  auf  Caana  und  Jankendorf  i.  d. 
Oberlausitz.  —  Derselbe  stammte  aus  einer  Zwickauer  Familie ,  in 
welche  1745  ein  kaiserlicher  Wappenbrief  gekommen  war.  Ein  Sohn 
desselben,  H.  V.  A.  Freih.  v.  F.,  wurde  1798  kursächs.  Hof-  und  Ju- 
stitienrath.  In  neuerer  Zeit  ist  noch  Hermann  Ferdinand  v.  Ferber 
vorgekommen  ,  welcher  1841  k.  sächs.  Ober- Lieutenant  wurde  und 
1848  noch  im  activen  Dienste  stand.  In  den  Listen  der  kön.  sächs. 
Armee, ist  derselbe  mit  dem  Adelsprädicate  aufgeführt.  In  der  Liste 
von  1855  fimiet  sich  derselbe  weder  unter  den  Officieren  a.  D.  noch 
unter  denen  im  activen  Dienste. 

Kandschriftl.  Notix.  —  Frrih.  v.  Ledfbur,  1.  S.  218  und  III.  S.  251.  —  Tymff,  I.  24G  n. 
247.  —  W.-B.  d.  sächs.  Staaten,  lU.  17:  Freih.  v.  F.  und  91:  v.  F.  —  Krtfichkey  11.  S.  |i9 
und  150.  —  V.  Hefnir,  sfichs.  Adel,  Tab.  8  und  26  u.  8.  9. 

I^NKtheU^  s.  Fehrent  heil. 

■f^fgiaM«Tep[Mr.  Danziger  Adelsgeschlecht,  welches  in  West- 
preassen  im  Schwetzer  Kreise  die  Güter  Alt-  und  Neu-Marsau,  Miche- 
lan;  Mischke,  Ober-  und  NiÄder-Sartowitz,  Gross-  und  Klein  Schwcn- 
ten  und  GrfBS-  und  &l6iiii>Zäppeln  erwarb. 

#VA.  «.  Le4^Utr,  I.  a.  »18. 

lenaiiy  s.^lPemer  y.  Fern  au. 

lenberger  fi  Anr.  Das  von  Gauhe  unter  diesem  Namen  aufge- 
führte G«schlec|ift  ist  dasselbe,  welches  im, nachstehenden  Artikel 
unter  dem  Namen:  FernbeQer  zu  Egenbergf  besprochen  wird.  Gauhe 
nennt  als  Ahnherrn  den  zu  seiner  Zeit  s^h{;^  bekannten  kaiserlichen 
General  Johann  Fernberger,  doch  ist  dieser  nicht  der  Ahnherr,  son- 


—     931      — 

dern  er  ging  nur  aas  diesem  Geschlechle  hervor,  hat  aach,  s.  den  be- 
treffenden Artikel,  seinen  Stamm  nicht  fortgesetzt,  da  er  nnvermählt 
blieb.  Allerdings  hat  er  für  sieb  und  seine  Vettern  den  Adel  in  die 
Familie  gebracht  und  einer  derselben,  Johann  Fernberger,  der  Ael^ 
tere,  v.  und  zu  Kgenberg,  hat  das  genannte  Prädicat  erhalten  und  das 
Geschlecht  fortgepflanzt.  Ob  wirklich  der  General  Johann  v.  F.  von 
seinem  Geburtsorte  das  Prädicat:  v.  Aar  erhalten,  wie  Bd.  I.  8.  149 
nach  Gauhe*s,  später  von  Wissgrill  mehrfach  entkräfteter  Angabe  ge- 
sagt worden  ist,  muss  dahin  gestellt  bleiben.  Jedenfalls  ist  es  unrich- 
tig, wenn,  wie  neuerlich  geschehen,  zwei  besondere  Geschlechter:  die 
Fernberger  v.  Aur  und  die  Fernberger  zu  Egenberg  angenommen 
werden. 

üaufie,  II.  h.  34  u  .35. 

Veriberger  tu  Egenberg  (älteres  Wappen  :  in  Silber  ein  mit  einem 
goldenen  Pfeile  durchstochener,  schwarzer  Pfahl;  späteres  Wappen: 
Schild  von  Hlau  und  Gold  quergetheilt,  mit  drei  Löwenköpfen;  ver- 
mehrtes Wappen  von  1583  nach  der  niederösterrcichisc^ien  Ritter- 
standsmatrikel,  Schild  geviert,  mit  Mittclschilde.  Im  blauen  Mittel- 
schilde eine  von  der  linken  Seite  her  schräg  gestellte  goldene  Egge. 
1  und  4  von  Blau  und  Gold  quergetheilt,  mit  drei,  2  und  1  vorwärts- 
gekehrten Löwenköpfen  von  gewechselter  Farbe  Und  2  und  3  von 
Silber,  Roth,  Silber  u.  Roth  pfähl  weise  getheilt.  Den  Schild  umgiebt 
unten  ein  vom  Mittelschilde  herabhängender,  goldener  Anker  mit 
einem  an  denselben  gehefteten  Todtenkopfe.  Freih.  von  Hoheneck 
giebt  nur  einen  gevierten  Schild  an:  1  und  4  wie  erwähnt  und  2  u. 
3  in  Blau  eine  goldene  Egge).  Altes  niederösterr.  Ritterstands -Ge- 
schlecht, welches  aus  Franken,  aus  dem  markgr^flich  brandenburg- 
anspachschen  Lande,  wo  dasselbe  sich  nach  denr  Stamm  hause  Fern- 
berg unweit  Anspach  genannt  hatte,  stammte,  aus  Franken  nach  Tirol 
und  später  nach  Oesterreich  kam.  —  Burckard  Fernberger  war  1400 
Ministeriai  des  Propsts  zu  Ellwangen,  der  Enkerdesselben, Ulrich  F., 
kam  um  1470  nach  Tirol  in  die  Dienste  des  Erzherzogs  Sigismund, 
erhielt  1491  durch  kaiserliches  Diplom  das  oben  erwähnte  Wappen 
mit  den  drei  Löwenköpfen,  vermählte  sich  mit  Elisabeth  Staiger  von 
Sebern  und  hatte  sieben  Söhne,  von  welchen  Johann  und  AlbrechtF. 
den  Stamm  fortsetzten.  Aus  des  Letzteren  Ehe  mit  Maria  v.  Langs- 
eisen  entspross  Johann  P'ernberger,  geb.  1511  zu  Aur  in  Tirol  und 
unvermählt  gest.  1584  zu  Wien,  k.  k.  General  in  Steiermark  etc.  u. 
später  Stadt -Commandant  und  Stadtguardia- Hauptmann  zu  Wien. 
Derselbe  erhielt  durch  kaiserliches  Diplom  vom  2.  ^ept.  1583  die 
Bestätigung  des  althergebrachten  Adels  der  Familie ,  und  zwar  mit 
Vermehrung  des  Wappens.  Der  Bruder  seines  Vaters,  Johann  Fern- 
berger V.  u.  zu  Egenberg,  der  Aeltere  seines  Namens,  kam-  um  1521 
aus  Tirol  nach  Oesterreich,  wurde  K.Ferdinands  Erzherzogs  zuOester- 
reich  ^.  Rath  u.  Oberst  -  Secretair  und  später  Vicedom  in  Oberöster- 
reich und  kaufte  1531  Herrschaft  u.  Schloss  Egenberg,  von  welchem 
er  und  das  ganze  Geschlecht  später  den  Beinamen  führte,  auch  erhielt 
derselbe  mit  dem  gesammten  Stamme  1535  das  seit  dem  Abgange  der 


—     232     — 

Herren  v.  Capell  durch  viele  Jahre  erledigt  gewesene  Krbkämmerer- 
Amt  in  Oesterreich  ob  der  Enns.  Von  seinen  Söhnen  ans  erster  Ehe 
mit  Maria  Anna  V.  Rosen  aus  Burgau  vermählten  sich  drei:  Ulrich, 
gest.  1573  ohne  Nachkommen ;  Friedrich,  gest.  1564,  verra.  mitAnna 
V.  Concin,  dessen  Sohn,  Johann  Christoph  seine  Linie  wieder  schloss 
und  Christoph,  gest.  1593,  Herr  der  Herrschaft  Hochhaus  in  Ober- 
Oesterreich.  Von  den  beiden  Söhnen  des  Letzteren  aus  der  Ehe  mit 
Ester  ScKger  v.  Messenbach  setzte  Carl  Ludwig,  gest.  1635,  Herr 
der  Herrschaften  Sitzenberg  und  Fahrafeld  etc.,  die  Linie  fort.  Der 
Sohn  desselben  aus  zweiter  P^he  mit  Seraphia  Barbara  Wollzogen  von 
Neohaus,  Christoph  Ferdinand  Fernberger  zu  Egenberg,  k.  k.  Gene- 
ral und  Oberst  eines  Regiments  zu  P'u^s  auch  1664  General- Land- 
Oberst-Licutenant  in  Oesterreich  unter  der  Enns  war  mit  Maria  Sa- 
lome  v.  Raechwein  vermählt,  doch  blieb  die  Ehe  kinderlos  und  so 
ging  mit  ihm  1671  der  Stamm  in  Niederösterreich  aus. 

Frtih.  V.  Hohtntck.  111.  8.   159-164.  -    HVm^/iM,  III.  S.  31-86. 

feriberger^  s.  Formberger  auf  Eigelsberg  und   Erla- 
stegen. 

Veriemoit;  Barwits  v.  VerieMont,  lirafen.  Erbländisch-österr.,  in 
Preussen  anerkannter  Grafenstand.  Grafendiplom  von  1 730  ftlr  Jo- 
hann Wilhelm  und  Franz  Carl  Barwitz  Freiherren  v.  Fernemont  und 
preussisches  Anerkennungbdiplom  vom  13  Sept.  1748  für  die  Gebrtt- 
der  Johann  Franz  und  Ignaz  Grafen  v.  Fernemont,  Freiherren  v. 
Barwitz.  —  Dieselben  gehörten  zu  einem  alten  Adelsgeschlechte 
Piemout^s,  welches  später  sich  nach  Lothringen  und  in  die  Nieder- 
lande und  vor  Beginn  deo  30jährigen  Krieges  nach  Oesterreich  und 
Schlesien  gewendet  hatte.  Der  alte  Familienname  war  Barbice,  Bar- 
biz, oder  ßarwiz ,  Rarwitz  und  derselbe  ist  lange  neben  dem  neuen 
Namen  Fernemont  beibehalten  worden.  —  Johann  v.  Barwic,  verm. 
mit  Anna  Helena  de  Hernes,  war  zu  Anfange  des  15.  Jahrb.  Gouver- 
neur von  Poil  dou(?re  und  Johann  v.  Barwiz ,  kais.  Reichs-Ilofrath, 
erhielt,  unter  Erneuerung  und  Bestätigung  des  alten  Adels  seiner  Fa- 
milie, 1592  den  Reichsadel  und  brachte  in  Nieder -Oesterreich  die 
Herrschaft  Gilgenberg  an  sich.  Nach  Einigen  soll  der  Sohn  dessel- 
ben, Johann  Franz  Barwitz  Freih.  v.  Fernemont,  den  letzteren  Namen 
von  dem  Stammgute  in  der;  Grafschaft  Namur  zuerst  geführt  haben, 
doch  nannte,  nach  Wissgrill,  sich  schon  der  Vater  desselben,  Johann 
Baptist,  Freih.  v.  Fernemont.  Der  genannte  Johann  Franz,  gest.  1667, 
k.  k.  General-Feldzeugmeister  und  Hof-Kriegsrath  u.  zuletzt  (rouver- 
nenr  u.  Commandant  zu  Gross-Glogau,  verm.  mit  Clara  Eugenie  Grf. 
V.  Frezin-Gaure,  war  Herr  der  Baronie  Fernemont  u.  der  Herrschaften 
Parlette  und  Touche  in  der  Grafschaft  Namur,  sowie  der  Herrschaft  - 
Gilg'enberg  in  Nieder  -  Oesterreich  und  wurde  wegen  Letzterer  1643 
in  den  niederösterr.  Herrenstand  aufgenommen,  kauft  auch  später  in 
Schlesien  Schlava  nebst  Zubehör  und  Pürschkau  unweit  Ffeistadt, 
welche  Besitzungen  er,  laut  Testaments  vom  13.  Sept.  1667,  zu  einem 
Majorate  für  seinen  Enkel,  Johann  Fi'anz  Wenzel  Barwitz  Freih.  v. 
Fernemont,  s.  unten,  bestimmte.   Nach  Wissgrill  hinterliess  Ersterer 


-^     233     — 

zwei  Söhne,  JohaTiu  Alexander  .und  Jobann  Wenzel.  Von  diesen  Hei- 
den vermählte  sich  Johann  Alexander  mit  Anna  Catharina  v,  Zierotin 
und  auä  dieser  Khe  cntspross  Johann  Franz  Wenzel,  gest.  1722,  we]-- 
eher  aus  der  Ehe  mit  Franzisca  Grf.  v.  tiodron  einen  Sohn,  Johann 
Franz,  hinterliess,  welcher  sich  mit  Maria  Josepha  Grf.  v.  Wilczeck 
vermählte.  Der  J^ruder  des  Johann  Alexander,  Johann  Wenzel,  hatte 
aus  seiner  Ehe  mit  Maria  Anna  Grf.  v.  Praschma  zwei  Söhne,  Johann 
Wilhelm  und  Franz  Carl,  welche,  wie  oben  angegeben,  den  Grafen- 
stand in  die  Familie  brachten.  Graf  Johann  Wilhelm,  k.  k.  Kämme- 
rer, kommt  noch  1784  als  Landrechts-Beisitzer  in  Schlesien  u.  Lan- 
desältester in  Glogau  vor  u.  hinterliess  später  einen  Sohn ,  den  Gra- 
fen Joliann. Wenzel.  —  Die  oben  erwähnten  (Gebrüder,  Graf  Johann 
Franz  (II),  gest.  1770  und  Graf  Ignaz,  welche  das  angeführte  An- 
erkennungsdiolom  in  Preussen  erhielten,  waren  die  Söhne  des  Grafen 
Franz  Carl  (I.)  und  die  Knkel  des  Froiherrn  Johann  Franz  Wenzel. 

-  Der  neuere  Personalbestand  der  Familie  war  folgender:  Carl  (-raf 
V.  Fernemont  Freih.  v.  Barwiz,  geb.  1817  —  Sohn  dos  1847  verstor- 
benen Grafen  Franz,  k.  preuss.  Kammerh.  und  Regier.- llaths  aus  der 
Ehe  mit  Caroline  v.  Anhalt  und  Enkel  de^  1825  verstorbenen  Grafen 
Johann  Carl  Stanislaus,  k.  preuss.  Kammerh.  —  f>bherr  der  Herr- 
schaft Schlawa  mit  Pirschkau  und  Rädchen.  Der  Bruder  desselben 
ffl  Graf  Franz,  geb.  1821.  —  Die  Halbschwester  des  (irafen  Franz 
s.  oben,  Grf.  Auguste,  geb.  1811  ,  vermählte  sich  1839  mit  Theodor 
(ir.  V.  Seekendorl,  k.  preuss.  Kammerh.,  w.  Geh.-Rathe  und  a.  o.  Ge- 
sandter und  Minister  am  k.  bayer.  Hofe. 

Ifentl,  .sileogT.  renov.    Cap.  8.  S.  •19.  —    Sinupiun,  U.  S.  IVM).  —   (itiiihf,  I.  S.   77    und  78 
im    Artikel.   BarwitK.   Barl.itx.  —    \Vi$n<frin,  III    rt.  3«    ii.  'M.  —    Mr>if,le  v.    MühlMd ,  S.   13. 

-  N.  Fr.   A.-L.  I.  8.  42.   II.  8.  Ifif»  u   V.  8.   \hh.  —  I)put«rhc  (Jraff'nli.    d.  (icRoiiw    I.  8.  229 

-  231.  -  Freih.  v.  Uüff-ur,  I.  S.  218  ii.  TU.  8.  2.'il.  -  (Jenenl.  Taschenb.  d.  «räfl.  HÄiiser, 
1«59.  «.  260  n.  bigtor.  Ilnndhnrh  xii  demselben,  8.  20«.  —  W.-B.  d.  preii««.  MmiHrch.  I.  3«. 
SrhIi'Hischcs  W.-B.  Nr.   I4:>.  —  r.   Ufjntr,  preuss.  Ad«»,  Tab.  8.  n.  8.  7. 

.  Ferner  v.  fernau.    Reichsadelsstand.   Diplom  von  1786  für  Franz 
Ignaz  Ferner,  k.  Reichsagenten,  mit  dem  Prädicate:  v.  Fernau. 

Megerie  v.  MühlfrUI,  Krgüiiz.-Bd.  S.  282. 

Verner  V.  Feriilierg.  Galizischer  Adelsstand.   Diplom  von  1786  für 
^^frdinand  Ferner,   Bochiner  Saliuencasse-Controleur  mit  dem  Prä- 
gte :  V.  Fernberg. 

%Mf9^U  c.  Mühlfrld,  KrK'«ii/..-Bd.   8.  282. 

fn%%tt  T.  E«theiereui^  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Di- 
ploib  von  1819  für  Peter  Franz  Feronce ,  Associ^  des  Gross-Hand- 
lungshauses  Fries  und  Compagnie,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  R6- 
thencreutz. 

*Mfgfrlf  V.  Mühlfeld,  KrgÄn«.-Bd.  8.  292. 

Ferrari,  f^eiherren.  (Schild  quer  getheilt  durch  eine  Brücke  aus 
zwei  silbernen  und  schwarzen  Streifen,  welche  mit  schrägen,  golde- 
nen Streifen  tiberzogen  sind  und  über  welche  sich  oben  ein  gebogener 
Balken  durch  den  Schild  zieht:  oben  in  Roth  ein  schwarzer  Adler  und 
unten  von  Gold  und  Blau  fünfmal  schräglinks  getheilt).  —  Preussi- 
scher  Freiherrnstand.  Diplom  vom  7.  Juli  1768  für  Chevalier  Giu- 
lio  Ferrari  zu  Vicenza. 

V.   Ilellhach,  I.  S.  358.  —   N.  Pr.  A.-L.  1.  S.  46  u.  H.  8.  Itlft.  —  Freih.  v.   Ledebur,  1.  8. 
218.  —  W.-B.  «Ifr  pr«;uii8.  Monarch.  II.  36.  —  r.  Hefner,  preuss.  Adel,  Tab.  51  u.  8.  42. 


—     234     — 

l^rrari  ?.  St  Martin  hii<I  v.  C^nsijs;!!*.  Erbländ.-östcrr.  Adelsstand. 
Diplom  von  1798  für  Angelas  Maria  Ferrari  aus  Fiarno  de  Sotto  «im 
Val  di  Ledro  in  Tirol,  mit  dem  Prädicate:  v.  St.  Martin  und  v.  Con- 
siglio. 

M^Ufilf  V.    Müht  fehl,  Krj^äux.-Bd.  8.  282. 

ferrari,  Ferraris,  Grafei.  (Schild  quergetheilt:  oben  in  (iold  ein 
aufwachsender,  doppelt  geschweifter,  silberner  Löwe  und  unten  von 
Roth  und  Gold  sechsmal  quer  gestreift,  oder  nach  anderen  Angaben : 
Schild  quer  getheilt :  oben  in  Gold  ein  aufwachsender,  blauer  Löwe 
und  unten  in  Roth  zwei  goldene  Querbalken).  Altes,  ursprünglich 
italienisches,  später  nach  Lothringen  gekommenes  Adelsgeschlecht, 
welches  den  Grafenstand  erlangte  und  1735  mit  Joseph  Grafen  v.  Fer- 
raris nach  Oesterreich  kam.  Derselbe,  geb.  1726  zu  Lüneville,  gest. 
1814,  ging,  früher  Edelknabe  der  verw.  Kaiserin  Amalia,  Wittwe  des 
K,  Joseph  I ,  in  k.  k..  Kriegsdienste  und  stieg  in  demselben  bis  zum 
B'eldmarschall  und  Vicepräsidenten  des  Hof-Kriegsraths.  Er  erhielt 
für  bedeutende  in  Lothringen  und  Belgien  verlorene  Besitzungen, 
nachdem  er  1793  im  Königreiche  Ungarn  das  Indigenat  bekommen, 
vom  K.  Franz  II.  das  Gut  St.  Hubert  in  der  Torenthalcr  Gespan- 
schaft nnd  zwar  mit  dem  für  die  einzige  Tochter  desselben  hinzuge- 
fügton Erbrechte,  Ueber  seine  Verwandten  ist  Näheres  nicht  aufsm- 
Änden.  In  dem  Militair-SchematismusdesOesterr.  Kaiserthums  wurd&li 
in  den  letzten  Jahren  Otto  Graf  Ferraris  und  Marquard  Graf  Ferraris 
als  k.  k.  Lieutenants  aufgeführt.  —  Ob,  wie  Einige  annehmen,  die 
Grafen  v.  Ferrari  wirklich  eines  Stammes  mit  den  Grafen  v.  Ferraris 
sind,  müss  noch  dahin  gestellt  bleiben.  Die  Grafen  v  Ferrari  gehö- 
ren jetzt  zu  dem  tirolischen  Adel  und  kommen  auch  unter  dem  Na- 
men :  Ferrari  v.  Ochieppo  vor.  Während  die  Krone  Bayern  im  Be- 
sitze von  Tirol  war,  rechnete  man  dieselben  auch  zu  dem  bayerischen 
Adel.  Der  Personalbestand  war  1856  folgender:  Johann  Graf  v.  Fer- 
rari, verm.  mit  Julie  Burger,  gest.  1839,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne: 
Graf  Julius,  geb.  1836  und  Alphons,  geb.  1838  und  drei  Töchter,  die 
Gräfinnen:  Angelica,  geb.  1836,  Malwina,  geb.  1837  und  Eleonora, 
geb.  1839,  entsprossten.  — Mit  dem  freiherrlichen  Character  kommtr 
neuerlich  unterdenunangestellten  k.  k.  General-Majors  Andreas  Fflte 
herr  v.  Ferrari  vor.  —  Nächstdem  ist  noch  anzuführen,  dass  auch  W 
nige  andere  Familien  dieses  Namens  nach  Deutschland  gekommen 
älnd,  doch  fehlen  zur  Unterscheidung  derselben  sichere  Anhalte- 
puncte.  Als  Wappen  der  Ferrari  de  Gradi  hat  Siebmacher,  IV.  59 
folgendes  angegeben :  in  Gold  ein  gekrönter,  schwarzer,  in  der  reth- 
ten  Pranke  einen  Rost  haltender  Löwe  mit  einem  über  den  ganzen 
Scliild  gezogenen,  rothen  Querbalken. 

Deatsche  Gmfenh.  d.  (legenw.  III.  8.  115  a.  116.  -^  Gen.  Taschcnb.  der  grSfl.  Hänncr 
1856.  S.  322  und  histor.  Handbuch  zu  demselben  ,  8.  208.  —  W\-B.  d.  Kgr.  Rayern,  I.  36: 
Gr.  V.  Ferraris  und  v.  Wolckern.  I.  Abthcil.  —  W.-B.  der  österr.  Monarch.,  Hl.  9:  Gr.  v. 
Ferraris.  —  v.  Htfntr,  tiroler  Ad»!,  Tab.  6  und  8.  6.  u.  Krganx.-Bd.  8.  4. 

Ferrich  v.  FerrenheiM^  Edle^  Utter.  Reichs-Ritterstand.  Diplom 
von  1801  für  Stephan  Ferrich,  k.  k.  Hauptmann  bei  dem  Gradiscaner 
Begimente,  mit  dem  Prädicate  :  Edler  v.  Ferrenheim. 

MytrU  V.  Mühlfeld,  &.  109, 


235     —  '  ,  i 


Verroy  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  180;')  für 
D.  Joseph  Ferro,  Niederösterr.  Regierungsrath  und  Sanitäts-Referen- 
ten, wegen  Reförderuug  gemeinnütziger  Anstalten  und  wohltbätiger 
Erfindungen.  —  Derselbe,  geb.  1753  und  gfest.  1809,  war  zu  «einer 
Zeit  in  der  medicinischen  Litteratur  sehr  bekannt  und  angesehen.  Er 
verfasste,  unter  anderen  Arbeiten,  mehrere  Schriften  über:  Lebens- 
luft, trat  durch  die  Schrift:  über  den  Nutzen  der  Kuhpocken- Im- 
pfung, auf  Allerhöchsten  Befehl  gedruckt,  Wien  1802  für  Jenners 
Erfindung  ein,  stellte  die  Sauitäts-Yerordnungen  in  Niederösterreich 
zusammen  etc. 

Meg^rlt  p.  Mühtf^ld,  8.  109. 

ferroiti  r.  Eichenkr«tt,  Mle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1819  für  Joseph  Carl  Ferroni,  jubilirten  Rcchnungs-Rath  der  k. 
k.  Hofkriegsbuchhaltung,  mit  dem  Prüdicate:   Edler  v.  Eichenkron. 

Mitfierle  V.  Mühlf^ld,  S.   1«-J; 

ferry,  l^reiherren.  Altes,  französisches  Adelsgeschlecht,  dessen 
Name  in  der  Ahnentafel  der  Grafen  v.  Seiboltsdorf,  Rittcrswörthischen 
Ilauptstamraes,  jüngerer,  oder  hessischer  Linie,  vorkommt.  Feliciane 
(/hristine  Freiin  v.  Ferry  war  die  Gemahlin  des  1774  verstorbenen 
Albrecht  Grafen  v.  SeiboUsdorf,  Ilerrn  zu  Fidemühl  bei  Marburg  etc. 

Freih.  v.  Krohne,  T.  8.  290.  -   Jacobi,  1800,  II.  8.  212. 

I'ersei^  Verseu,  auch  l^reikerrfn  nid  Crafei.  Schwedischer  Frei-* 
herrn-  u:id  Grafonstand.  Freiherrn-Diplom  vom  4.  Nov.  1674  für 
Hans  Fabian,  Otto  Wilhelm  und  Hermann  v.  Versen,  mit  dem  Prädi- 
cate  Freiherren  v.  Cronenthal  und  Grafen -Diplom  vom  28.  März  1712 
für  Reinhold  Johann  Freih.  v.  Fersen,  k.  schwedischen  Feld-Zeug- 
meister etc.  —  Die  in  Pommern  sich  Versen,  in  Schweden  sich  Fer- 
sen schreibende  Familie  ist  ein  altes,  ursprünglich  pommernsches 
Adelsgeschlecht,  welches  namentlich  im  Stettinschen  und  im  Stifte 
Camin  ansehnliche  Besitzungen  erwarb,  früher  sich  Vertze  und  Fer- 
cen  schrieb,  und  aus  welchem  Conrad  Versen  bereits  1304  herz. 
Pommernscher  Rath  war  und  Curt  Vertze,  auf  dem  Siegel:  Curt  Fer- 
cen,  1423  urkundlich  auftritt.  Dasselbe  kam  in  der  2.  Hälfte  des 
15.  Jahrb.  mit  Joachim  v.  Fersen  a.  d.  Hause  BurtzlafF  bei  Beigard 
aus  Hinter-Pommern  nach  Liefland,  wo  der  genannte  Joachim  in  der 
Ehe  mit  einer  v.  Woppersnau  den  Stamm  fortsetzte.  Von  seinen 
Nachkommen  wurde  Johann  Wolthusen  v.  V.  von  einer  Anzahl  Rit- 
tern des  Schwertordens  1475  zum  Heermeister  in  Liefland  gewählt, 
während  Andere  einen  v.  der  Burg  wählten,  welcher  den  Ersteren  in 
lebenslänglicher  Gefangenschaft  hielt.  Im  17.  Jahrb.  kam  das  Ge- 
schlecht nach  Schweden,  wo  es  zu  hohem  Ansehen  gelangte  und  brei- 
tete sich  später  auch  in  Dänemark  aus.  —  Die  Angabe,  dass  der 
Stamm  ursprünglich  ein  hessischer  sei,  ist  nicht  erwiesen  und  über 
ein  in  Hessen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht  v.  Fers,  genannt 
Steuermeister,  fehlen  genaue  Nachrichten,  so  dass  ein  etwaiger  Zu- ' 
sammenhang  dieser  Familie  mit  dem  hier  in  Rede  stehenden  Ge- 
sehlechte  nur  Yermuthung  bleibt.  —  Als  Ahnherr  der  Familie  in 
Schweden  wird  Reinhold  v.  F.  genannt,  welcher  im  Heere  des  Königs 


—     236     — 

(rustav  Adolph  nls  Oberstlieiitenaiit  stand.  Von  ihm  stamrate^der  oben 
f^onannte  Freiherr  Hans  Fabian  —  Otto  Wilhelm  und  Hermann  waren 
,Söhne  seines  Bruders  —  Hans  P'abian  v.  F.  Freih.  zu  Cronenthal 
(Kronendahl)  blieb  als  k.  schwed.  Reichs-  und  Kriegsrath,  General- 
Keldmarschall,  (ieneral-Gouvcrneur  in  Schonen  etc.  1678,  indem  er 
die  Festung  Malmoe  gegen  die  Dänen  tapfer  beschützte.  Von  seinen  ' 
Söhneri  brachte  Reinhold  Johann,  s.  oben,  den  Grafenstand  in  die  Fa- 
milie und  durch  den  Sohn  des  Letzteren,  den  Grafen  Hans,  wurde  das 
(ieschlecht  zuerst  auch  in  Schweden  ansässig.  Freiherr  Otto  Wilhelm, 
s.  oben,  war  nach  Gauhe*1703  General-Gouveruieur  in  Ingermanland 
und'  ein  anderer  Freiherr  v.  F.  (wohl  Freih.  Hermann)  1715  k. 
sohwed.  General-Lieutenant  und  Gouverneur  zu  Wismar.  Derselbe 
Schriftsteller  führt  auch  den  Freih.  Gustav  Wilhelm,  k.  schwed.  Ge- 
n<Tal-Lieutenant,  an,  welcher  1731  Präsident  des  Ober-Hofgerichts 
zu  Stockholm  wurde,  bald  darauf  ebenfalls  den  Grafenstand  erhielt 
und  1736  starb..  Der  Stamm  blühte  in  Schweden,  wo  derselbe  im  Rit- 
torhausc  «u  Stockholm  1675  als  freiherrlich  und  1719  als  gräflich 
eingeführt  worden  war,  durch  das  ganze  IS.'Jahrh.  in  mehreren  Spros- 
sen fort,  welche  zu  den  höchsten  Ehrenstellcn  im  Staats-  und  Mili- 
tairdienste  gelangten  und  noch  1800  war  Axel  Gr.  v.  F.  k.  schwed. 
General -Major  und  Capitain-Lieutenant  des  Leib-Trabaiitcn-Corps. 
In  neuester  Zeit  findet  sich,  so  viel  bekannt,  der  Name  unter  den 
höchsten  Würdenträgern  der  Krone  Schweden  nicht  mehr.  —  Aus 
den  pommernschen  liinien  haben  Mehrere,  wie  früher,  so  auch  spä- 
ter in  k.  preuss.  Staats-  und  Militairdiensten  gestanden.  Ein  v.  V.  war 
1720  k.  preuss.  Hof-Gerichtsrath  zu  Cöslin  und  Otto  Casimir- v.  V. 
starb  1774  als  k.  preuss.  General-Major  der'Cavallerie.  —  Die  Fa- 
milie ist  noch  jetzt  mit  mehreren  Glitern  in  Pommern  angesessen. 
Leopold  V.  V.,  k.  preuss.  Major  a.  D.,  besitzt  im  Kn  Kalau  die  Güter 
Ogrosen,  Bolschwitz,  Gahlen  und  Jeschen;  Eduard  v.  V.,  k.  preuss. 
Hauptmann  a.  D.,  ist  im  Kr.  ßelgard  mit  ßnrtzlaff  und  Mandlatz  be- 
gütert: ein  V.  V.  ist  Herr  auf  Krampe  im  Kr.  Köslin,  ein  Anderer 
V.  V.  auf  Achthuben  im  Kr.  Mohrungen  und  Ernst  Ludwig  v.  V.  auf 
Parchlin  im  Kr.  Neustettin  und  eine  Frau  v.  V.  ist  DcsitzeriD  von 
Schönwerder  im  Kr.  Schlochau. 

Micrael,  VI.  8.  882.  —  Oauhe,  I.  8.  2650  «.  51  n.  II.  8.  1454  u.  55.  —  Zedier,  Bd.  47. 
S.  178.S  u.  80.  —  Hupel,  neno  nordische  MiHcell.  13.  Stück,  8.  462.  —  ».  Firkn,  Ursprung  d. 
Adel»  in  d<»n  Ontseoproviiiz*«!).  8.  152.—  N.  Pf.  A.  L.  IV.  8.  295  n.  296:  v.  Versen.  -  Frh. 
9,  Ledebur,  \U.  .<i.  55  u.  354:  v.  Versen.  —  Siebmacher,  V.  169.  —  Schwed.  W.-B.  v.  Ceder- 
crona:  Gr.  v.  F.  Tab.  10.  Kr.  56  ii.  Freih.  Tab.  10.  Nr.  58.  ~  Pommemschou  W.-B.  I.  3 
uud  aFtes  Siegel  Tab.  VI  Nr.  2  und  S.  8-10.  —  Knenchke,  II.  8.458-460:  v.  V. 

Vesenmayr.  Ein  zu  dem  adeligen  Patriciat  der  Stadt  Augsburg 
gehörendes  Adelsgeschlecht.  Dasselbe  erhielt  um  1625  den  Reichs^ 
adel  und  eine  Wappenvermehrung  und  ging  um  1730  mit  Carl  Fer- 
dinand V.  Fesenmayr  wieder  aus. 

r.   Steffen,  Geschichte  der  ndel.  Patricier  in  Augtbarg,  8.  276. 

I^estenberg,  fackiseh  oder  Barkisek  genannt  (in  Blau  eine  auf- 
springende durch  und  durch  von  Roth  and  Silber  geschacbte  Gemse). 
Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht,  wohl  zu  unterscheiden  von  der 
frftnkischen  Familie  v.  Vestenberg,  welche  ein  ganz  anderes  Wappen, 


—     237     — 

s.  den  betreffenden  Artikel,  führte.  Das  Geschlechti  als  dessen  Stamm- 
haus Festenherg  im  jetzigen  Kr.  Poln-Wartenberg  angenommen  wird, 
soll  schon  vor  dem  14.  Jahrh.  vorgekommen  sein,  in  welchem  1340 
Pacuslaus  Festinberg  urkundlich  erscheint.  Crato  v.  Festenberg 
war  1530  mit  dem  Prinzen  Georg  zu  Münsterberg  auf  dem  Reichs- 
tage zu  Augsburg.  Um  diese  Zeit,  oder  bald  nachher  schied  sich  der 
Stamm  in  zwei  Linien,  in  die  Linie  zu  Kreibau  und  in  die  Linie  zu 
Leiser sdorf,  beide  Güter  im  jetzigen  Kreise  Goldberg-Hainau.  Aus 
beideu  Linien  giebt  Sinapius  und  nach  ihm  Gauhe  mehrere  Sprossen 
an.  Die  Nachrichten  über  die  Linie  zu  Kreibau  beginnen  mit  Georg 
V.  F.,  dem'Vater  des  Heinrichs  v.  F.  auf  Kreibau,  Schellendorf  etc., 
welcher  1644  al6  fürstl.  Kath  zu  Liegnitz  und  Landes-Acltester  und 
Laudes-Bestallter  des  Fürstenthums  Liegnitz  starb  und  reichen  bis 
auf  den  Urenkel,  Heinrich  Wilhelm  v.  F.,  Herrn  auf  Nieder-Kaisers- 
waldau  und  Ober-Lobendau,  welcher  sich  1729  mit  Susanna^  Catha- 
rina  v.  Stosch  a.  d.  Hause  Seyffersdorf  vermählte.  —  Aus  der  Leisers- 
dprfer  Linie,  welche  bereits  1695  vorkam,  lebte  1730  Heinrich  Sigis- 
muud  V.  Festenberg,  Packisch  genannt,  des  Fürstenthums  Liegnitz 
Landesdeputirter,  und  Land -Hofrichter,  so  wie  1742  ein  v.  Festen- 
berg, Packiseh  genannt,  zu  Leisersdorf ,  welcher  im  genannten  Jahre 
k.  preuss.  Landrath  bei  der  Kammer  zu  Glogau  wurde.  —  Ueber  den 
Beinamen  der  Familie,  welcher,  so  viel  bekannt,  nur  bei  den  späteren 
Sprossen  der  Leisersdorfer  Linie  vorkommt,  fohlen  nähere  Nach- 
richten: man  weiss  nur,-  dass  die  Familie  in  Ostpreussen  mit  dem 
Namen  Packusch,  Pakoscz,  und  ^war  in  den  jetzigen  Kreisen  Heili- 
genbeil,  Sehsburg  und  Rössel,  aufgetreten  ist.  Die  P'amilie  blühte  in 
Schlesien  fort,  besass  Schierau  im  Kr.  Goldberg-Hainau  noch  1812, 
so  wie  Rackelsdorf,  im  Kr.  Militsch  1817  und  in  neuester  Zeit  war 
Otto  V.  Packisch -Festenberg  Herr  auf  Ober-  und  Mitte -Oberau  im 
Kr.  Lüben. 

Sinapiua,  I.  S.  ß87  u.  II.  S.  SS.'i  und  Olsiiugraph..  I.  8.  7i»l.  —  Gaufie,  I.  S.  1568  u.  69 
niid  II.  S.  282  und  83.  —  N.  Pr.  A.-L.  IV.  S.  21:  v.  Pakiscli.  —  Freih.  r.  LeiUbur ,  I.  S. 
318  a.  219,  II.  K.  176  u.  III.  .s.  320.  —  Shhmacker,  I.  51:  Die  Bakisch,  Schlesiscli.  —  r. 
Meding,  II.  8.  169  uud  170.  —  Schlcsisches  W.-B.  Nr.  131. 

Festenberg^  s.  Festenberg  v.  Hassenwein,  Ritter. 

Pestcnberg^  s.  Vestenberg. 

Vestenburg,  s.  Gerard  v.  Festenburg. 

I^cstenburg;  s.  Kraft  v.  Festenburg  und  Frohnberg. 

festeieck,  s.  Frä-nzl  v.  Festeneck,  Uttcr. 

Vcsteiifels,  s.  Klinckherr  v.  Festenfels. 

yestengrund,  s.  Haussier  v.  Festengrand. 

Vestertren^  s.  Riebel  v.  Festertreu. 

Vesteties,  f estetics  r.  T^lua^  Crafen.  Altes,  weit  ausgebreitetes  und 
namentlich  im  Somogyer,  Szalader,  Eisenburger  und  Oedenburger  Co- 
mitate  reich  begütertes,  ungarisches  Adclsgeschlecht,  welches  in  zwei 
Stämmen,  dem  gräflichen  und  dem  adeligen,  vorkommt.  In  den  ersten 
gelangte  die  Grafenwürde  1749  und  derselbe  blüht  jetzt  in  zwei  Haupt- 
linien, in  der  älteren  und  in  der  jüngeren,  der  älteren  mit  dni,  der 
jflngeicen  mit  zwei  Speciallinien.     Der  adelige  Stamm  hat  sich  eben- 


—     238     — 

falls  sehr  ausgebreitet  und  besitzt  auch  ansehnliche  Herrschaften.  — 
Das  von  dem  gräüichen  Stamme  geführte  Pradicat:  de  Tolha  ist  der, 
dem  (leschlechte  gehörenden  Herrschaft  Tolna,  deren  Namen  ein  gan- 
zes Gomitat  trügt,  entnommen.  —  Was  die  älteren  genealogischen 
Verhältnisse  des  gräflichen  Stammes  anlangt,  so  ist  in  dem  Werke: 
deutsche  Grafenhäuser  der  Gegenwart,  nach  Lehotzky,  so  wie  nach 
der  Redaction  zugängig  gewesenen  A&uentafeln  a.  anderen  Quellen, 
das  Wichtigste  über  diese  Verhältnisse  möglichst  zusammengestellt 
worden  und  der  neuere  Personalbestand  der  gliederreichen  Familie 
findet  sich  in  dem  genealogischen  Taschenbuche  der  gräflichen  Häu- 
ser. —  Hier  mögen  und  werden  folgende  Angaben  genügen:  Aeltere 
Hauptlinie:  erste  Speciallinie:  Graf  Tassilo,  geb.  iB13  —  Sohn  des 
1846  verstorbenen  Grafen  Ladislaus  —  Herr  der  Herrschaften  Kesz- 
thely,  Balaton,  Sz.György  und  Skgh^  k.  k.  Kämm.,  Generalmajor  und 
Brigadier.  Die  beiden  Brüder  des  Grafen  Tassilo  sind :  Graf  Georg, 
geb.  1815,  Herr  der  Herrschaften  Csurgo,  Brennitz,  Sz.  Miklös,  Csä- 
kathurn,  Ollär,  Vasvär  und  Molnary,  k.  k.  Kämm,  und  Oberstlieute- 
nant  i.  d.  A.,  verm.  1849  mit  Eugenie  Grf.  Erdödy  v.  Monyoröker^k 
und  Monoszlo,  geb.  1826,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter, 
Georgine,  geb.  1856,  drei  §öhne  stammen:  Tassilo,  geb.  1850,  Eu- 
gen, geb.  1852  und  Paul,  geb.  1858  —  und  Graf  Ludwig,  geb.  1828, 
k.  k.  Lieut.  in  d.  A.  —  Zweite  Speciallinie.  Zu  derselben  gehören 
nur  drei  Töchter  aus  der  ersten  Ehe  des  1857  verstorbenen  Gr.  Ni- 
^colaus,  k.  k.  Kämm,  und  Rittm.  in  d.  A.,  mit  Maria  Grf.  v.  Lamberg, 
gest  1820.  —  Dritte  Speciallinie.^  Laut  kaiserl.  Diploms  von  1857 
erhielt  Graf  August  mit  seinen  Brüdern  Samuel  und  Dionys  und  der 
gesammten  Nachkommenschaft  aller  Drei  den  erbländ.-österr.  Gra- 
fenstand. Graf  August,  geb.  1805,  Herr  der  Herrschaften  D^gh,  Bö- 
hönye,  Turbal,  Galossa  etc.,  k.  k.  Kämm.,  verm.  1831  mit  Adele  Grf. 
Almasy  v.  Zsadany,  geb.,  1807,  aus  welcher  EhCj  neben  einer  Tochter, 
Grf.  Caroline,  geb.  1838,  zwei  Söhne  stammen,  die  Grafen  Paul.  geb. 
1841  und  Andor,  geb.  1843.  Die  beiden  Brüder  des  Grafen  August 
sind:  Gr.  Samuel,  geb.  1806,  Herr  der  Herrschaften  Csertö  und  H&r- 
sdgy,  k.k.  Kämm.,  verm.  1842  mit  Wanda  Grf.  Raczynska,  gest.  1845, 
aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter,  Anna,  geb.  1843  und  Wanda,  geb. 
1845  und  ein  Sohn,  Emmerich,  geb.  1844,  entsprossten  —  und  Graf 
Dionys,  geb.  1813,  Herr  der  Herrschaften  Topondr,  Gyongyos,  Hai- 
mas und  Bogath,  k.  k.  Hamm.,  verm.  1842  mit  Caroline  Grf.  Zichy 
V.  Vasonykeö,  geb.  1820,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Ma- 
rie Felicie,  geb.  1850,  zwei  Söhne  leben,  Colomann,  geb.  1847  und 
Wilhelm,  geb.  1848.  —  Jüngere  Hauptlinie:  Erste  Speciallinie.  Graf 
Carl,  geb.  1784  —  Sohn  des  Grafen  Joseph  —  k.  k.  Kämm,  und 
Rittm.  in  d.  A.,  verm.  mit  Franzisca  Grf.  Sermage,  geb.  1797,  aus 
welcher  Ehe  ein  Sohn,  Gr.  Sigmund,  geb.  1821,  k.k.  Kämm.  u.  Rittm. 
i.  d.  A.,  stammt.  —  Der  Bruder  des  Grafen  Carl  ist  Gr.  Albert,  geb. 
1786,  Herr  der  Herrschaft  Gaming,  k.  k.  Kämm,  und  Geh.  Rath  etc., 
Herr  und  Landstand  in  Oesterreicli  unter  der  Enns,  verm.  mit  Wil- 
helmine Qrf.  Sändor,  geb.  130L,  aus  welclier  Ehe,  neben  fünfTöch- 


m 


—     289     — 

lern,  ein  Sohn,  Gr.  Gabriel,  geb.  1887»  k.  k.  Oberlient.  in  d.  A.,  ent- 
sprosste.  Die  zahlreichen,  in  dieser  ersten  Speciallinie  der  jttngereir 
HaopUinie  gehörenden  Familienglicder  ergiebt  sehr  genau  das  gC: 
neal.  Taschenb,  d.  gräfl.  Häuser.  —  Zweite  Speciallinie':  Graf  Vin- 
cenz  —  Solni  des  lb26  verst.  Grafen  Ignaz  aus  der  Ehe  mit  Fran- 
zisca  Grf.  Batthyany,  gest.  1845  —  vorm.  mit  Fani»y  Freiin  v.  >\'enk- 
heim.  aus  welcher  Ehe  drei  Töchter  entspro.ssten.  Die  beiden  iirtider 
des  Grafen  Vincenz  sind,  neben  sechs  Schwestern,  Graf  Alexander, 
k.  k.  Kämm.,  verm.  mit  Constanze  Frriin  Vecsey,  aus  welcher  Ehe 
zwei  Töchter  und  ein  Sohn,  Graf  Alfred,  k.  k.  Oberlieutenant  in  d.  A., 
stammen  —  und  Graf  Ludwig,  k.  k.  Kämm,  und  Feldmarschall-Lieut. 
in  Pension. 

LHotskf,  8t«inmatogr.  ,  II.  S.  139.  —  Deutsche  GiAffiili.  d.  (Gegenwart  III.  8.  117—121). 
—  Genc-ftl.  Tasrheub.  d.  Krallichen  Häuser.  1859.  H.  '215  u.  185U  S.  261  —  2(15  u.  histor.  IlauU 
buch  SU  deroaclbeu.  8.  208.  —  r.  Sckön/eld,  I.  8.  2u5.  —   Ti/rof,  II.  30U. 

Pesti  T.  Ebeiberg  vid  BraHnfeld^  Ritter  nnd  £dle.  Reichsritter- 
stand.'  Diplom  von  1776  für  Joseph  Innozenz  Festi,  Doctor  der 
Rechte,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Ebenberg  und  Rraunfeld. 

Megerle  9.  Uükl/^ld,  Erganz.-Bd.  8.  139. 

Vetter  r.  PehdeifeM.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1822  für  Carl  Fetter,  k.  k.  Rittmeister  bei  dem  Militair-Fuhrwesen, 
mit  dem  Prädicate :  v.  Fehdenfeld. 

MegtrU  t.  Müklfeld,  Krgäns.-Bd.  8.  2»3: 

Vetier.  NttrnbeFger  Adelsgeschlecht,  ursprünglich  aus  Schwaben 
stammend.  Matthes  Feizer  erhielt  1551  von  dem  kaiserlichen  Hot- 
pfalzgrafen  und  Mathematiker  Peter  Apian  zu  Ingolstadt  einen  Wup- 
penbrief.  Eben  dieser  Matthes  Fetzer,  oder  der  gleichnamige  Soiin 
desselben,  wendete  sich  1551  aus  Ulm  nach  Ntirnberg,  wo  er  das -Bür- 
gerrecht erlangte,  eine  Handlung  errichtete  und  1556  Genannter  des 
grösseren  Raths  wurde.  Von  ihm  stammen  alle  Nünibergischen  Fet- 
zer  ab,  welche  sich  in  drei  Linien  schieden,  von  welchen  die  Eine  sich 
von  Buschschwabach  schrieb.  Diese  Linie  ist  mit  Philipp  Jacob  Franz 
V.  Fetzer,  Generalmajor  des  fränkischen  Kreises,  14.  März  1765  er- 
loschen. —  Die  Sprossen  des  Stammes  zeichneten  sich  namentlich  im 
gelehrten  Stande  und  in  Civildiensten  aus  und  die  Familie  wurde  1758 
in  Nürnberg  gerichtsfähig.  —  Zu  dem  hier  besprochenen  Stamme  ge- 
hörte auch  Christoph  Magnus  Fetzer,  welcher  1716  ohne  Leibes-Er- 
ben  starb,  ein  Fideiconimiss  für  seine  Familie  errichtete  und  eine  an- 
sehnliche Stiftung  für  zweihundert  arme  Männer,  Studireiide  und 
Handwerkslehrlinge  machte.  Den  Reichsadel  erhielt  durch  Diplom 
von  1752  Carl  Johann  Fetzer,  Doctor  der  Medicin. 

-nV«,  Nürnberg.  Münxbelustig.,  IV.  8.  299.  —  SUbmacher,  II.  1(>4.  —  Junt/en,  Kinleitun»; 
xur   H<  raldik,8.  15S  u.  Tab.  2.  Nr.  10.  —  Tgrof.  I.  28.  und  SiebenkeeK,  I.  8.  14  und  15. 

«r  .    fetier^  Vetzer.   Beiname  einer  Linie  der  rheinländischcn  Familie 
V.  Geispitzheim,  s.  Geispitzheim. 

Vetzer  v.  •ckeihaisen.  Ein  von  Siebmacher  zum  alten  schwäbi- 
schen A*del  gerechnetes  Geschlecht.  Der  Beiname  wurde  von  Ocken- 
hausen  unweit  des  Marktes  Heidenheim  a.  d.  Altmühl  entlehnt.  Wil- 
helm Fetzer  zu  Ockenhausen  kommt  1490  vor.  , 

Siebtnacher,  I.  115:  Die  Fetzer  v.  Ockcnhiiusen.  Schwibiseh. 


_     240       - 

feHchtenber^er  r.  fenchteoberg.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Di- 
plom vou  1719  für  Matthias  Joseph  Feachtenberger,  Niederösterr. 
Geh.  llofconcipisten  und  Tax-Amts-Gegenhändler,  wegen.  19jfthriger 
Dienstleistung,  mit  dem  Prlidicate :  v.  Feachtenberg. 

hhgerle  v.  Mühl/eld,  8.  I8*i.  ' 

Veuehter  (in  Gold  ein,  auf  einem  rothen  Drcihügel  aufrecht  ge- 
stelltes silbernes,  fünfendiges  Hirschgeweih,  in  der  Mitte  über  quer 
roth  gestreift).  Altes,  ursprünglich  österreichisches  Ritterstandsge- 
schlecht, welches  sich  sowohl  in  Nieder-Oesterreich,  wieauch^in  Oester- 
rcich  ob  der  Enns  ausgebreitet  hatte  und  mit  Fridau,  Grueb,  Lcibn 
und  Schiferegg  angesessen  war.  Wolfgang  F.  kaufte  -1368  einige  Gü- 
ter an  der  Pielach  und  Georg  F.  kommt  urkundlich  bereits  139^  als 
Herr  des  Schlosses  Fridau  vor.  —  Die  fortlaufende  Stammreihe  be- 
ginnt Freih.  v.  Hoheneck  mitOtto  F.,  1372  Landrichter  in  der  Ried- 
mark und  Vater  zweier  Söhne ,  Wolfgang  und  Oswe  oder  Osswald. 
Wolf  F.  kaufte  1408  den  Edelsitz  Schiffertseck  (Schiferegg)  und  em- 
pfing denselben  mit  allem  Zubehör  1424  von  Georg  v.  Dachsberg  zu 
Lehen.  Mit  dem  Urenkel  desselben,  Wolfgang  F.,  verm.  mit  Beatrix 
V.  Knörriug,  ging  in  Oesterreich  ob  der  Enns  der  Stamm  wieder  aus. 
Iß  Niederösterreich  blühte  unterdessen  die  Linie  zu  Fridau  fort.  Aus 
derselben  kommen  Stephan  F.  zu  Grueb  und  der  Bruder  desselben', 
Georg  F.  zu  Fridau  urkundlich  1402  vor.  Von  späteren  Sprossen  hat 
Wissgrill  Mehrere  angeführt.  Sigmund  F.  zu  Fridau  und  Leibn,  verm.- 
mit  Barbara  v.  Prellcnkirchuer,  lebte  noch  1510  als  Letzter  des  bald 
nachher  erloschenen  Maiinsstammes.  Die  einzige  Erbtochter,  Barbara^, 
war  mit  Georg  v.  Velderndorf  zu  Külb  und  Grünbühel  vermählt  und 
lebte  noch  1521. 

Freih.  r.  Hoheneck,  III.  8.  166.  —    WtMyriU,  III.  S.  37-40. 

•  feHchter.  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Roth  ein  goldener  Stern;  2 
in  Blau  eine  geflügelte,  goldene  Kugel  und  3  in  Blau  eine  brennende 
Bombe).  Ein  in  Ostpreussen,  aiamentlich  im  Kr.  Rastenburg,  doch 
auch  in  den  Kr.  Seusberg  und  Friedland  begütert  gewesenes  Adels- 
geschlecht. 

N.  Pr.  Prov:Bl.  2.  Folge,  Bd.  V.  Hcfl  4-8.  266..  -  Freih.  v.  Ledrbur,  I.  8.  219  u.  Hl. 
8.  251.  —  Suppl.  zu  Siehm.  W.B.  XI.  9. 

.  Feuchtersieben,  freiherrea.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Der 
Diploms-Empfäuger  war,  soviel  bekannt,  Wilhelm  Freih.  v.  F.,  k.  k. 
Feldniarschall-Lieutenant,  welcher  vor  zwanzig  und  mehreren  Jahren 
an  der  Slavonischeu  Militairgrenze  das  Broder  Regiment  comman- 
dirte.  Ein  Sohn  desselben,  Ernst  Freih.  v.  F.,  Mitglied  der  medicini- 
schen  Facultät  in  Wien,  hat  sich  als  Schriftsteller  in  der  medicini- 
schen  Litteratur  bekannt  gemacht. 

Haiuhchriftl.  Notiz. 

feucktwangen.  Altes,  fränkisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleich- 
namigen Stammhause  im  Anspachischen.  Dasselbe  ist  nifmentlich 
durch  zwei  Sprossen  in  der  Preussischon  und  Liefländischen  Ge- 
schichte bekanntgeworden.  Conrad  v.  F.  war  1279  des  deutschen 
Ordens  Landmelster  in  Preusseu  und  wurde  noch  in  demselben  Jahre 


—     241      — 

Heennei8t%r  des  Schwertordeiis  in  L]efiau4,^^'W6be  letztere  Wttrde 
er  ater  1281  wieder  niederlegte,  nach  Prefsiteb  zurückging  und 
1291  zum  Hochmeister  des  deutschen  Ordens  in  Prenssen  gewählt, 
seine  Residenz  zu  Marburg  iu  Hessen  nahm.  'Spater^  1297,  ist  der- 
selbe in  Böhmen  gestorben.  Als  Hochmejster  desdeiutschen  Ordens 
folgte  ihm  Siegfried  v.  Feuchtwangen,  VeUh^,  .';|l8  1809  die  Re- 
sidenz der  Hochmeister  von  Marburg  nach  Marieoburg  in  Preus- 
sen  verlegt  wurde ,  dahin  zog  und  bald  ganz  Pceussen  unter  den  Ge- 
horsam des  deutschen  Ordens  brachte.  Polnische  Chronisten,  sk- 
niejntlieh  Cromerus,  Chronicon  de  origine  et  rebus  gestis  Polonorum, 
beste  Ausgabe:  Cöln  1589,  sagen  ihm  viele  Grausamkeiten  nach.  Nach 
Einigen  kam  er  im  Feuer  um,  nach  Anderen  starb  er  1312  zu  Marien- 
burg. Nach  Caspar  Schfltz,  Preuss.  Chronik,  versah  er  die  unter  sich 
habenden  L&nder  mit  21  löblichen  Gesetzen  und  erlicss  auch  eine 
strenge  Verordnung,  um  die  in  jener  Zeit  in  Preussen  gewöhnliche 
Vergiftung  durch  einen  Trunk  gänzlich  auszurotten. 

Hartknoek,  äUm  and   neues    Prenssen,  IT.  c    2.  —  SinapiuM,  Olsnogriiplüa ,   IT.    Ä.   BlÄ. 
—   GauMe,  U.  8.  »9S  o.  284. 

ftmtatf  Eltter  (Schild  geviert  mit  Mittclschilde.  Im  blauen  Mit- 
telschilde der  lateinische  Buchstabe  F.  in  Gold.  1  und  4  in  Roth  ein 
aufwachsender  geharnischter  Mann,  welcher  in  der  Hechten  eine 
Feuer  sprühende  Hand-Granate  und  in  der  Linken  einen  Lorbeerzweig 
hält  und  2  und  3  in  Silber  zwei  mit  tien  Sachsen  gegen  einander  ge- 
kehrte, schwarze  AdlersHtlgel).  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  von 
1 702  für  Melchior  Friedrich  Feuer,  kais.  Rath  u.  Kammer-Burggrafen 
zu  Brieg,  Herrn  auf  Barschdorf  im  Liegnitzischen.  Derselbe  starb. 
1705.  Von  seinen  Kindern  lebten  1755  noch  Franz  Leopold  v.  F., 
Johann  Friedrich  v.  F.  und  Maria  Friederike,  verw.  v.  Onssel.  —  Mit 
Johann  Friedrich  v.  Feuer  ist  später  der  Stamm  erloschen.   - 

RinapiM,  \.  8.  86$.   —    Oauhe .  T.  H.  531  in^  Artikel:   PeuersrtiQts.   — 'N.  Pr.  A.-L.  1l. 
8.  16&  a.  166.  ^  Frk.  v.  Udebur,  I.  S.  21'J.  -  v.  iledtnff,  111.  8.  177  u.  178. 

feierbach  (in  Schwarz  ein  aus  Flammen  emporwachsender  Mohr 
mit  weisserStirubinde,  in  der  Rechten  einen  Säbel  schwingend).  Höh* 
mischer  Adelsstand.  Diplom  vom  3.  Juli  1545.fttr  Hans  Heinrich,  Jo- 
bann und  Werner  die  Feweibache.  Gebrüder,  wegen  treuer  Dienste, 
welche  dieselben  unter  König  Ferdinand  von  Ungarn  und  Böhmen  in 
den  FeldzUgen  gegen  die  Türken  bewiesen. 

i>or$t,  Allgem.  W.-B.  II.  S.  HO  u.  141. 

fcüerkach,  Veiirbach^  s.  Weiss  v.  P' euer  buch. 

fcüerleia^  reyerlein,  Peverleli  auf  und  zu  Keueustatt,  Edle  und  Rit« 

ter.  Reichsritterstand.  Kurpfälzisches  Reichs-Vicariats-Diplom  vom 
21.  Sept.  1790  für  Paul  Jacob  Feuerlein,  Herrn  auf  Neuenstatt,  kais. 
Hof-  und  Pfalzgrafen,  Procanzler  der  Universität  Altdorf  und  vorde- 
ren Rathconsulenten  der  Reichsstadt  Nürnberg,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  auf  und  zu  Neuenstatt  und  zwar  aus  höchsteigenem  Antriebe. 
Derselbe  stammte  aus  einer  ursprünglich  anspachischeu  Familie,  wel- 
che sich  früher  Feycrlein  schrieb  und  aus  welcher  Hans  Feyerlein 
15  Juni  1551  einen  Kaiserlichen  Wappenbrief  erhielt.  Derselbe  war 
um  1527  Diacon  der  evangelischen  Kirchen  zu  Anspach,  ging  aber 

Kneschket  Deutsch.  AdeU-Lcx.  111.  16 


—     242     — 

später  wegen  vielfid|l;' .Verfolgungen  nach  Schlesien.  Aas  diesem 
Gescblechte  ginge irAehr^re  würdige  Männer  und  grosse  Gelehrte 
licrvor,  doch  Ist  dt^^el^e  später  wohl  erloschen ,  da  Werke  Ober  den 
jetzigen  bayerischen  Adel  den  Stamm  nicht  mehr  erwähnen. 

Will,    Museum  Morlcum,    Nr.  12  8.  105—114:    Wappenbrief   uud  (lenealogie   der  Familk 
Feuerlfin.         T^rof,  1.^06  und  8ifbenkee.<t,  I.  8.  361. 

Venersberg,  i.' Kohl  v.  Feuersberg. 

f^erschitf,  Itmchfitte.  Ein  im  Braunschweig-Lüneburgischen 
vorgekommenes  Adelsgeschlccht,  als  dessen  Ahnherr  Gerckc  Kimme, 
genannt  Feuerschutz^  aufgeführt  wird.  Der  Sohn  desselben,  Heinrich, 
erbaute  Feuerschützen-Bostcl  und  brachte  das  Gut  Altenzeil  an  sich. 
Von  den  Enkeln  des  Letzteren  war  Gerd  Dietrich  v.  F.,  Herr  za 
Feuerschützen-Bostel,  herz,  braunschw.  Oberstlieutenant,  Comman- 
dant  zu  Neustadt  am  Rübenberg  und  Oberhofmeister  der  verw.  Her- 
zogin von  Braunschweig  zu  Ilerzberg  und  Christian  August  v.  F.,  Herr 
auf  Garten ,  Ftirstl.  Braunschweig.  Geh.  Kammerrath  und  Hofmar- 
schall. Letzterer  starb  9.  Febr.  1653  und  soll  nach  Heise,  Antiquit. 
Kerstlinger.,S.214,  den  Mannsstanim  beschlossen  haben,  welche  An- 
gabe aber  wohl  unrichtig  ist,  denn  Friedrich  v.  Meding,  Herr  auf  Da- 
rum, vermählte  sich  in  zweiter  Ehe  1682  mit  del*  Wittwe  des  Chris- 
tian Ludwig  v.  Feuerschütz,  einer  geborenen  v.  Stoltzenberg.  Das  oben 
erwähnte  Abgangs-Jahr  des  Fouerschützischen  Mannsstammes  ist  mit 
dieser  Angabe  aus  v.  Meding'schen  Familien-Nachrichten  nicht  in  Ein- 
klang zu  bringen. 

(rauhe,  I.  8.  531.  —  SchffU  ,  Diical.  Li'iiioburg.  Tabula    —  p.   Meding,   I.  8.  154  u.  IS."» 
u.  II.  8.  726.  —   Tyroff.   IJ.  l»2. 

Feuersfeld^  s.  Schönfelder  v.  Feuersfeld,  Edle. 

Veversteiu  v.  Feversteiusberg^  Freiherreu  und  lirafett.  Alter  Frei- 
herren- und  erbländ.-österr.  Grafenstand.  Freiherrndiplom  von  1757 
für  Anton  Ferdinand  Feuerstein,  k.  k.  Oberst-Feldzeugmeister  und 
Andreas  Leopold  P'euerstein,  k.'  k.  Artillerie-Obersten,  mit  Bestäti- 
gung des  von  ihren  Voreltern  geführten  Prädicats:  v.  Feuersteinsberg 
und  Grafendiplom  von  1793  für  Anton  Franz  Freiherrn  v.  Feuerstein 
und  Feuersteinsberg,  k.  k.  Oberst- Wachtmeister  bei  der  Artillerie.  — 
Dieselben  gehörten  zu  einer  tiroler,  aus  Bregenz  staöimenden  Fami- 
lie, welche  20.  April  1559  einen  kaiserlichen  Wappenbrief  erhalten 
hatte  u.  zwar  in  der  Person  des  Caspar  Feuerstein,  oder  Fewerstoin, 
wie  im  Briefe  steht,  „für  seine  Dienste,  so  er  dem  Hause  Oesterreich 
durch  30  Jahre  fleissig  und  willig,  hauptsächlich  in  den  Schmalkaldi- 
schen  Unruhen  leistete,  als  er  zu  jener  Zeit  bei  der  Besatzung  in  Bre- 
genz stand  und  später  Landschreiber  im  hinteren  Bregenzer  Walde 
war,**  welchen  Wappenbiief  sich  der  gleichnamige  Enkel  aus  dem 
Bregenzer  Walde  1559  vom  Käthe  und  Bürgermeister  der  Reichs- 
stadt Jsny  bestätigen  liess.  —  Graf  Anton  P'ranz  war  mit  Johanna 
Gräfin  V.  Stornberg  auf  Rudelsdorf  vermählt  und  aus  dieser  Ehe  ent- 
spross  Graf  Anton  Ferdinand,  geb.  1789,  k.  k.  Oberst  in  d.  A.,  wel- 
cher 12.  März  1858  zu  Pressbarg  als  letzter  Sprosse  seines  mit  ihm 
ganz  erloschenen  Geschlechts  starb. 

Meyerle  r.  Mühl/eid ,  S.  17  u.  8.  49.    —    Deutsche  Grafenh.  d.  Gegeuw.  I.  8.  231  u.  232. 


—     243     — 

—  Geneal.  Tuch^nb.  d.  icrifl.  HiiiH<>r.  1S58  S.  *^41  ii.  |k:>9  s.  KiOl.  ~   Hiippl.  ru  Sicini.  \V.- 
B.  VI.  21.  —  iMnat,  aiigetn.  W.-Ii    I.«.   147,  14»  ii.   151. 

fralker,  feilMr,  Veüier  n  Braesing  (in  Roth  eine  mit  drei,  2  und 
1,  silbernen  Rosen  besteckte  Fnssangel).  Altes,  ursprünglich  kilrnt- 
ner  Adelsgeschlecht,  welches  sich  in  Kärnten  nach  dem  ihm  zu- 
stehenden Sitze  Draesing  schrieb.  —  In  der  zweiten  Hälfte  des  18. 
Jahrb.  kommt  die  Familie  mit  dem  freiherrlichen  Character  in  Sach- 
sen vor.  Franz  Joseph  Freih.  v.  Feullner  und  Augusta  Juliana  Ama- 
lia  Freifrau  v.  Feullner,  geb.  Freiin  v.  Schmidell,  waren  am  kur- 
sftchs.  Hofe  bedienstet.  Der  Stamm  blühte  in  Kursachsen  fort  und 
Abdrücke  von  zwei  Petschaften  mit  dem  v.  Feullnerschen  Wap- 
pen Ws  neuerer  Zeit  kommen,  in  sächsischen  Sammlungen  mehrfach 
vor  und  zwar  das  eine  mit  dem  Ruth  des  Schildes,  das  andere  ohne 
dasselbe:  der  Helm  trägt  sechs  Rosen  an  blättrigen  Stielen.  —  Hen- 
riette Aaguste  Freiin  v.  Feullner  war  mit  war  Gustav  v.  Friederici, 
gest.  1860  als  k.  sächs.  (JeneraNLieut.  u.  Divisionair  der  Infanterie, 
Gouverneur  der  llesidenz  Dresden,  vermählt  und  ist  Hofdame  1.  M. 
der  Königin  Maria  von  Sachsen. 

HMdtelirIftl.  Notis. 

hwr  f.  Au  (in  Roth  eine  gebogene,  gestürzte,  silberne  Spitze,  wel- 
che in  der  Mitte  des  Schildes  in  einem  silbernen  Kleeblatte  endigt). 
Altes,  bayerisches  Adelsgeschlecht,  welches  bisher  wohl  nur  dem  Na- 
men nach  aus  Siebmachers  Wappenbuchc  bekannt, ist. 

8t0bmaeA«r,  I.  S&:  Die  Fenr  v.  Au,  BiiycrUrh. 

^  Hfuttr,  F^wer,  f,  v.  Pfetrarh.  Altes,  bayeribches  Adelsgeschlecht, 
welches  zuerst  1297  vorkommt  uiid  mit  Ulrich  F.  v.  P.  1579  aus- 
gegangen ist. 

iriyut  HmiuI,  III.  8.  304,     -  r.   l/^fner.  aiun-«forli    ba)cp.  Adtl,  Tab.  'i  ii.  S.  '2. 

Pe«rl  auf  lilling  und  flebelsbaeh^  freihcrreu.  Kurbayerischer  Frei- 
herrensiand.  Diplom  vom  6  'August  1764  für  Ferdinand  Cajetan  Fe- 
lix Feuri,  kurbayer.  Reg.  Rath  zu  Landshut,  Besitzer  der  Hofmark 
Hilling  etc.  —  Der  Sohn  des  Diploms-Empfängcrs  Aloys  Maria  Ma- 
ximilian Felix,  geb.  1744,  Canonicus  und  Senior  des  aufgelösten  Chor- 
stifls  zu  Alten-Oetting,  wurde  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern 
eingetragen  mit  den  Söhnen  seines  verstorbenen  Bruders :  Joseph  An- 
ton Xaver  Freih.  v.  F.,  geb.  1 7^9,  ( -anonicus  des  aufgelösten  Chor- 
stifls  zu  Alten-Oetting  und  Franz  Xaver  BartholoraaeFreih.v.F.,  geb. 
17^4,  k.  bayer.  Kämmerer  und  Postmeister  zu  Memmingen.  Der 
S^imm  hat  fortgeblüht  und  der  neueste  Personalbestand  war  folgen- 
der: Freih.  Xaver,  geb.  1774  —  Sohn  des  1789  verstorbenen  Frei- 
lierrn  Cajetan  aus  der  Ehe  mit  Adelheid  Freiin  v.  Tieregg  und  Kn- 
kel  des  Freiherrn  Johann  Felix  Cajetan,  gest.  17  66,  kurbayer.  Ue- 
gierungs-Rathcs,  verm.  mit  der  Erbtochter  des  kurbayer.  llofkam- 
iner-Raths  Johann  Georg  v.  Hufnagel  zu  Hilling  auf  Mayrhoven  —  k. 
bayer.  Kämmerer  und  Postmeister  zu  Landshut,  verm.  1800  mit  Re- 
nata Freiin  Karg  v.  Bebenburg  zu  Trausnitz  imXhale,  gest.  1838,  aus 
welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  den  Freiinnen  Renata  und  Maria, 
fünf  Söhne  entsprossten :  Freih.  Ludwig,  k.  bayer.  pens.  Landgerichts- 
Assessor;  Freih.  Joseph,  geb.  1805,  k.  bayer.  Kämm,  und  Ober-Ap- 

16* 


^     244     — 

pellat.  Gerichts-Rath  zu  München;  Freib.  Cajetan,  k.  bayer.  pens. 
Hauptmann,  verm.  1834  mit  IsabcUa  Grf.  ▼.  Holnstein  aus  Bayern, 
aus  welcher  Ehe  Nachkommen  leben ;  Freih.  Theodor,  k.  bayer.  Post- 
Official  zu  Passau  und  Frcih.  Julian,  k.  bayer.  Oberlieutenant. 

V.  Lung,  8.  121  u.  192.  —  OeiiPtl.  Tjn»rheiib.  d.  fn-ih.  Iliiiaer,  1859.  S.  18»  and  184.  — 
W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  II.  95  and  r.  Wölckern,  2.  Abth.  -  v.  Hef-er,  bayer.  Adel.  Tab.  31. 
II.  8.  .'»4. 

Vewcr.  Ein  in  der  Mitte  des  18.  Jahrb.  noch  in  Westpreussen 
vorgekommenes  Adelsgescblecht,  aus  welchem,  zwei  schon  hochbe- 
jahrte Brüder  v.  F.,  der  VAne  k.  preüss.  Capitain,  dör  Andere  k. 
preuss.  Lieutenant,  das  Gut  Waldau  bei  Marienwerder  besassen. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  155:  nach  d.  Konig^cben  Sammlungen.  —  Freih.  9.  Led^tbur,  1.11^219. 

re^ai^  s.  Du-Rieux  v.  Feyau,  Bd.  II.  S.  611. 

Vejercr  t.  niMieBberg.  Stei6rmärkisches  Adelsgeschlecht,  wei- 
ches in  der  Person  des  kr  k.  Rathes  Johann  F.  v.  F.  1670  der  steye- 
rischen  Landstandschaft  einverleibt  wurde. 

9.  He/ner,  Stammbuch,  f.  8.  362. 

Vcjeriag.  Reichsadel.  Di|  lom  von  1653  für  Stephan  Feyertag. 
Das  Geschlecht  blühte  fort  und  wurde  1712. in  die  Salzburgische 
Landtafel  eingetragen.  —  In  der  Adelsmatrikel  des  KOnigr.  Bayern 
fanden  Aufnahme :  die  Vettern  Joseph  v.  F.,  geb.  1 788  und  Cigctan 
Rupert  V.  F.,  geb.  1796,  Beide  in  Salzburg. 

••   Lang,  8.  33*.  —  W.-B.  d.  K;{r.  Bayern  V.  37. 

yeyerUger  (in  Schwarz  zwei  mit  dem  Rücken  zusammengekehrte 
silberne  Halbmonde).  Altes,  aus  Bayern  und  dem  Salzbargischen 
nach  Oestcrreich  gekommenes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  ChuTirad 
Veyrtager,  gewesener  Pfleger  zu  Trassmauer,  1336  den  Sitz  zu  Fri- 
dau,  damals  ein  Lehn  des  Abts  zu  Mölck,  kaufte.  Ulrich  Feyrtager 
war  von  1360 — 1369  Propst  des  regulirten  Chorherren-Stifts  zu  St. 
Polten  und  that  für  dasselbe  so  viel,  dass  er  der  zweite  Stifter  ge- 
nannt wurde.  Sein  Bruder  Wulfing  Feyrtager  kommt  urkundlich  1367 
als  „edelvester  Ritter"  vor.  Christoph  Feyrtager  zu  Haitzendorf  und 
Weinzierl  erhielt  als  Geschlechts- Aeltester  mit  seinen  Vettern,  Wolf- 
gang, Johann  und  Bernhard  Feyertager,  vom  K.  Maximilian  I:  1493 
mehrere  von  den  Voreltern  inne  gehabte  landesfürstliche  Lehen,  wel- 
che in  der  Hand  der  Familie  blieben,  bis  Joachim  Wilhelm  Feyerta- 
ger, welcher  1608  die  s.  g.  grosse  Conföderation  der  Niedetösterr. 
Stände  mit  den  protestantischen  Böhmischen  und  Mährenschen  Stfto- 
den  unterzeichnete  und  aus  seiner  Ehe  mit  Regina  Elisabeth  v.  Zeller 
zu  Rastenburg  keine  Nachkommen  hatte,  zwischen  1615  und  1617 
den  Mannsstamm  schloss.  Zwei  vermählte  Töchter  seines  Bruders, 
Stephan  Adam  F.,  lebten  damals  noch. 

WiugriU,  lil.  S.  40-44. 

Peyka.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1763  für  Johann  Feyka, 
Doctor  der  Medicin. 

Megerle  p.  Mühl/eld,  Krgnux  -Bd/  8.  283.  —  Supplem.  au  Siebro.  W.-B.  X.  12. 

Hala  T.  VellfhentH.  Erbläudisch-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1859  für  den  k.  k.  Hauptmann  Johann  Fiala  bei  Colloredo-Infanterie 
mit  dem  Prädicate :  v:  Veilcbenau. 

Augib.  Allg.  Z«it.,  llfirs  1859. 


—     245     —  , 

flalka.  'Erbländ.-Ö8terr.  Adelsstand.  Diploin  von  1856  fttr  Mo- 
>^ts  Fialka,  k.  k.  Major  im  28.  Infant-Regiro. 

lugib.  All«.  ZtU.  1856. 

lialkavskl.  Poloisches,  zu  dem  Stamme  Stepowron  gehöriges 
^delsgesehlecbt,  aqs  welchem  9iu  Sprosse  1836  Spec.-P&chter  des 
iDooaineii-Gats  Pacholewo  im  Kr.  Obornick  war. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.J|k—  Freifi.  r.  Lfdebur  ,  I.  8.  219. 

nchard;  nrhl!^  genannt  Baar  t.  Eiseneck^  auch  f^ciherre«.  Erb- 
liad.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom  von  1857  für  Max  v.  Fichard, 
Seoannt  Bailr  ▼.  Eiseneck,  k.  k.  Lieutenant.  Die  Familie  v.  Ficbard 
erhielt  1^41  den  Reichsadel,  zählte  später  zur  altadeligen  Ganerb- 
Schaft  des  Hauses  Alten-Limpurg  in  Frankfurt  a.  M.  und  ist  1771  mit 
Johann  Carl  v.  Ficbard  erloschen.  Letzterer  adoptirte  seinen  Pathen, 
Johaijin  Carl  Baur  v.  Eysseneck  und  seitdem  führt  ein  Zweig  dieses 
Geschlechts,  s.  das  Weitere  im  Artikel  Baur  v.  Eysseneck,  Bd.  I. 
S.  236,  den  Namen :  v.  Ficbard,  genannt  Baur  v.  Eysseneck. 

N.  G«iMaJ.  Haodb.  1777  8/  1S5-.1S7  uii«t  177H  8.  241—243.  Naehirag,  H.  134  iiud  13»  und 
8.  865.  Zweiter  Nachtr.  8.  4  und  t^.  144.  —  Si^bmacker,  f.  211:  Di«  Fischarden,  Fraukfurt 
m.  II.  Furieier  u.  V.  213:  Die  Picliard,  Hpeieriisclie  am  kais.  Kammergerklite.  —  8uppl.  au 
»{«bm.    W.-B.  11.  33:   v.  Fichara.    -    A'netcAib«,  IH.  8.  141.  —  9.  Hf/ntr,  Fraukfurtcr  Adel.* 

Fichtdi  auch  Vreiherrea.  Erbländ.-österr.  Freihermstand.  Di- 
plom von  1B17  für  Friedrich  v.  Fichtel,  k.  k.  pensionirten  Major. 
Derselbe  stammte  aus  einer  ursprünglich  fränkischep  Familie,  welche 
OMt  einem  Sprossen  nach  Ungarn  gekommen  war,  dessen  Urenkel 
20.  No¥»  1646  den  crbländisch-österr.  Adelsstand  in  die  Familie. 
brachte. 

'  Uupoid,  I.  8.  SSO.  —  Megerlf  v.  Mühlftid,  9.  ifd.  -  Siebmachtr,  V    89. 

nchteaaii  Utter.  Keichsritterstand.  .Diplom  vom^.  Juli  1792 
für  Georg  Jellonschegg,  Jelonscheg,  Edlen  V  Fichtenan.  "Krainiscbes 
Ritterstandsgeschlecht,  welches  in  der  Person  des  genannten  Georg 
J.  Ritter  ▼.  F.  1796  in  Krain  landständisch  wurde.  Der  Stamm  ist 
fortgesetzt  worden  und  Eugen  Ritter  v.  F.  war  1856  k.  k.  Cadet. 

t.  ifit/iMr,  kraiuer  Adel,  Tab.  0  und  8.  8. 

nehtciberg)  s.  Müller  v.  Fich.tenberg. 

fiAUmUmm,  s.  Kempen  v.  Fichtenstataim. 

nchü,  iitler  anii  Edle.  Reichsritterstand.  Diplom  von  1755  für 
Franz  Leonhard  Anton  Fichtl,  Niederösterr.  Landschaf ts-Secretair 
und  für  di§  Vettern  desselben,  Finanz  Christoph  und  Philipp  Jacob 
•  Fichtl,  mit  dem  Prädirate :  Edle  v. 

Meg«rl€  t.  Müklftld,  ErgSna.-Bd.  8.  139.  —  Tyroff,  U.  300.- 

ndl.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  29.  Sept.  1606  für  Anto- 
Bius  de  Ficin,  Bürger  und  Handelsmann  zu  Pettau  und  Graez.  Der- 
selbe vermählte*sich  1508  mit  Helena  v.  Herberstein  und  aus  dieser 
Ehe  entspross,  neben  drei  Töchtern,  welche  sich  mit  Gliedern  der 
Familien  v.  Lanthieri,  v.  Swetkowics  und  v.  Artner  vermählten,  ein 
Sohn,  Franz  v.  Ficin,  welcher  in  Niederösterreich  1685  mit  der  Vesie 
and  Herrschaft  Merkhenstein  und  dem  Schweizerhofe  begt]|.t»yt^ggf> 
Die  Ehe  desselben  mit  Anna  Catharina  v.  Germ'oll,  Gei<Ai|ll^.|||j|^ 
kinderlos.    Sein  Erbe  war. ein  Vetter,  Joseph  v.  Ficin,  wei|||k*4|Ä- 


—     246     —        • 

ter  cicii  Freilierriistand  erhielt,  ein  Sohn  des  Laurenz  ll.  de  Ficinis 
aus  ncigainu.  Derselbe  kam  nach  langer  Streitsache  1593  durch 
Vergleich  in  die  Ficinische  Erbverlassenschaft  und  aus  seiner  Ehe 
mit  Maria  Magdalena  Galeni  stammten  zwei  Söhne,  Prodocimus  und 
Antonius,  welche  noch  vor  1590  naih  des  Vaters  Tode  vorkommen. 
Die  Tochter,  Magdalena  v.  Ficin,  vermählte  sich  1591  mit  Georg 
Philipp  Herrn  v.  Gera.  •  Jj|L. 

WitägriU,  III.  8.  44-46.  .      '"T* 

Hek,  Preihcrren.  Kurpfälzischer  Freiherrenstand.  Diplom  vom 
12.  Juli  1769  (nach  Anderen  von  1771)  fflr  Joachim  Joseph  Fick, 
Landsassen  zu  ilohendreswitz  und  Vorsitzenden  Rath  der  Hof  kämme  r 
in  Sulzbach.  —  Wie  angegeben,  führt  v.  Lang  das  Diplom  an,  doch 
haben,  s.  unten,'  Sprossen  des  Stammes  schon  früher  den  freiherrli- 
chen Titel  geführt,  so  dass  es  scheint,  als  sei  dasselbe  kein  £rhe- 
bungs-,  sondern  ein  neues  Anerkennungs-  und  Bestätigungs- Diplom 
des  früher  in  die  Familie  gelängten  Reichs-Freiherrnstandes  geivesen. 
—  Ein  ursprünglich  fränkisches  Geschlecht,  aus  welchem  zuerst  Paul 
Fick  genannt  wird,  welcher  im  Anfange  des  17.  Jahrh.  Kauf-  und 
Handelsherr  zu  Nürnberg  war.  Die  Familie  wendete  sich  später  in 
die  Oberpfalz  und  schied  sich  in  die  beiden  Linien  zu  Amrocrthal  und 
zu  Angelthurn.  Aus  der  ersten  Linie  sind  mehrere  Glieder  zu  hoben 
Ehrenstellen  gelangt.  Christian  Joseph  Freih.  v.  F.  kommt  1778  als 
kurbayerischer  Truehsess  und  1782  als  wirklicher  Hofgerichtsrat h 
.  vor;  Joseph  Freih.  v.  F.  war  1764  kurbayer.  Geh.  Rath  und  Vice- 
kanzler  zu  Mannheim,  sowie  Vicekanzler  der  Universität  Heidelberg; 
Christoph  P'reih.  v.  F.,  Herr  auf  Ober-  und  Nieder- Ammerthal,  1784 
kurbayer.  R^ierungsrath  zu  Amberg,  Pfleger  zu  Heideck  und  Hip- 
poltstein  etd*.  und  Johann  Christian  Freih.  v.  F.,  Doctor  der  Theolo- 
gie, noch  1784  fürstl.  Regensbnr^.  und  fürstl.  Eichstädtscher  geistli- 
cher Rath,  Decan  u.  Stadtpfarrer  zu  Sulzbach.  —  Die  Augelthurner 
Linie  ist  im  Grossherzogthum  Baden  angesessen  und  hat  ebenfalls 
fortgeblüht.  —  Aus  der  Ammerthaler  Linie  in  Bayern  wurde  der  En- 
kel des  obengenannten  Freiherrn  Joachim  Joseph,  Freih.  Carl  Franz 
de  Paula,  geb.  1774,  k.  bayer.  Oberst  des  2.  Linien-Infanterie-Regi- 
ments, in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  in  der  Classe  der  Frei- 
herren eingetragen.  —  Neueren  Nachrichten  zu- Folge  soll  die  baye- 
rische Linie  jetzt  nur  auf  einem  Mannssprossen  beruhen,  welcher  von 
dem  adeligen  Prädicat  gegenwärtig  keinen  Gebrauch  macht.  , 

0.'  Lang,  H.  121.  —  VcCkt,  Adelsb.  d.  Orossh.  Baden  ,  %,  Abth.  —  Siebmacher,  V.  99.  -  8u|>- 
plcni.  zu  Sieüm.  W.  -  B.  IV.  6.  u.  VH.  U.  —  Ti/rojf,  l.  24* u.  Siebenkeee,  I.  8.  865  u.  .366.  - 
W.-B.  d.  Kgr.  Bayern.  H.  96  u.  v.  Wolckem ,  2.  Abth.  —  v.  He/ner,  bayer.  Adel.  Tab.  31 
u.  S.  $i    u.  Brgiins.-Bd.  S.  13. 

ückclsf herer  f.  Uweaek.    Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  —    D. 
^ Franz  Alois  Fickelscherer  v.  Löwenek  war  im  vierten  Jahrzehnt  die- 
ses Jahrh.  Professor  der  Chirurgie   zu  Wien. 

naiidschriftl.    Not».     ' 

HtktmhM,  VIckholii.  Altes  Adelsgeschlecht  der  früheren  Graf- 
schaft Oldenburg,  in  welcher  der  gleichnamige  Stammsitz  lag.  Das- 
selbe kam  schon  1230  vor  .und  Gauhe  nahm  nach  dem  ihm  überlas- 


%* 


—     247     — - 

senen  genealogischen  Manuscripte  an,  dass  zu  seiner  Zeit  der  Stamm 
noch  gebiaht  habe. 

9aukf,  II.  8.  284  u.  2SS. 

^  licker.  Scblesisches  Adelsgeschiccht,  welches  im  Neaniarkt- 
ßrislaaiscben  ansässig  war.  Georg  Abel  v.  1?.^  Herr  auf  Riesa  and 
Nieder- Auerbach,  kommt  in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrh.  als 
kors&chs.  Hof-  und  Justizrath  vor. 

Mmel,  MIcHlogr.  C«p.  S.  8.  772.    -     Sinapiu»,  II.  M.  »>22.  —  Freih.  v.  Ledebitr,  ^.ü.'^V^. 

HcilHeliiOBt;  (UrafeD.  Altes,  ursprünglich  lothringisches  Adels- 
gesi'hlecht,  in  welches  der  Grafenstand  gekommen  war  und  aus  wel- 
chem in  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  Sprossen  sich  nach  Oes- 
terrcich  wendeten.  Zuerst  trat  Joseph  Graf  v.  Ficquelmont,  geh.  1755 
znPtAvold,  1777  in  k.  k.  Kriegsdienste.  Derselbe  befehligte  bei  Er- 
öffnung des  Feldzuges  in  Italien  1799  ein  Grenadier-Bataillon  und 
kftmpfte  sehr  tapfer  bei  Verona.  In  der  Schlacht  bei  Magnano  stellte 
w  das'  Gefecht  wieder  her  und  brachte  den  Feind  zum  Weichen, 
wurde  aber  tödtlich  verwundet  und  starb  17.  April  1799  zu  Verona. 
Das  zweite  in  Oesterreich  vorgekommene  Glied  der  Familie  war  Graf 
Cirl  Ludwig,  geb.  1777  zu  Diente  in  Lothringen,  welcher  1793  k.  k. 
Dienste  nabm.  Derselbe,  k.  k.  Kämm.,  w.  Geh.  Rath,  Feldzeugmeis- 
ter and  General  der  Cav.,  auch  Inhaber  des  Dragoner- Regim.  Nr.  6 
und  Staats-  ond  Conferenz-Minister,  schloss,  hocfiverdient  als  Feld- 
herr und  Staatsmann,  6.  April  1857  den  Mannsstamm  seines  Ge- 
schlechts. Aus  seiner  Ehe  mit  Dorothea  Grf.  v.  Tiesenhausen,  geb. 
1804,  stammt  Grf.  Elisabeth  Alexandra,  geb.  1825,  verm.  1841  mit 
KdiniiDd  Fürsten  Olary  und  Aldringen,  k.  k.  Kämm. 

Owterr.  MHItair-CoMvers.-LcxIc.  11.  8.  405  u.  40fi.  —  I>«utsche  Urafenh.  d.  Oegccnm.  III. 
^'  ISO  a.  121.  —  «eneal.  Taschenb.  d.  gräfl.  Hautcr.  1854  .S.  285.  185:),  8.  366  u.  hist.  liaudb. 
>«  dtanelbeOfS.  310.  —  W.-B.  der  ö.ncrr.   Monarcli.  Bd.  II. 

ndel-SiKcti  8.  Sartori  v.  Sanct*  Fidel. 

FMelttate^  s.  Mallaesce  de  Fidclitate. 

FMicii.  Ungarisches  Adclsgeschlecht,  aus  welchem  Gottlob  Ernst 
v-Fidicin,  in  Ungarn  Helios  Hygadus  genannt,  ein  Edelmann  aus  Ncu- 
8ohl,  1702,  in  Folge  von  Religionsstreitigkeiten,  nach  Oberschlesien 
kam  und,  verm.  mit  einer  v.  Pelchrzim,  zu  Czissuwka  bei  Pless  lebte. 
Zwei  seiner  Söhne  dienten  in  der  k.  preuss.  Armee,  fanden  aber  nicht  • 
<Jie  1775  beantragte  Anerkennung  ihres  Adels  im  Kgr.  Preussen. 

N.  Pr.  A.-L.  y.  ».  155.  —  Fieih.  v.-Ledebur,  I.  8.  319. 

Mler  T.  nilerstain.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1698  ftlr  Conrad  Fidler,  mit  dem  Prädicate:  v.  Fillerstain.  Die  Er- 
hebung desselben  wurde  in  Salzburg  30.  Aug.  1698  amtlich' bekannt 
«eniacht. 

'■  Htfiurt  StaBiobuch,  T.  S.  363. 

Mler  T.  Isarbtra,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  . 
1854  für  Adolph  Fidler,  k.  k.  Hauptmann  und  Friedrich  Fidler,  k.  k. 
Hauptmann  im  General-Quartiermeisterstabe,  mit  demPrÄdicate :  Edle 
\  Isarborn.  —  Pieselben  sind  die  Söhne  des  verstorbenen  k.  k.  Ar- 
tillerie-Hauptmanns Fr.  Fiedler. 

Angab.  Allg.  Zeit.  I.<t54. 


^      248     - 

• 

liebig.  Preu^sischer  Adelsstand.  Mehrere  Sprossen  der  Familie 
haben  in  der  k.  pi  euss.  Armee,  namentlich  in  der  Artillerie,  gestan- 
den. Johann  Wilhelm  v.  F.,  k.  preuss.  Generalmajor,  starb  1822  u. 
der  Sohn  desselben,  Gustav  y.  F.,  Herr  auf  Kräkowahne  im  Kr.  Treb- 
nitz.  k.  preuss.  Hauptmann,  i.  J.  1852.  '  £in  Oberst  und  Inspectcnr 
der  k.  preuss.  3.  Artillerie-Inspection  t.  F.  starb  1826  und  ein  v.  F. 
trat  1834  als  k.  preuss.  Oberstlieutenant  aus  dem  activen  Dienste. 

N.  Pr.  A..L.  II.  8.  166  u.  V.  8.  156.    -  FrM.  9.  Ledebur,  I.  8.  219.  —  W.-B.  d.  Preusn. 
Monarch.  III.  17. 

üeiiler  (in  Roth  eine  der  Länge  nath  getheilte  Raute ,  rechts 
golden,  links  schwarz).    Augsburger,  adeliges  Patriciergescblecht. 

Siebmßcher,  II.  153.  -^  Frtih.  v.  Ledebur,  III.  8.  851. 

Fiedler  (in  Blau  drei  ins  Schächerkreuz  gestellte  silberne  Eichein 
an  Stielen,  je  mit  zwei  Blättern),  Preuss.  Adelsstand.  Diplom  vom 
7/ Juni  1856  für  den  k.  preuss.  Generallieutenant  und  Comroandeur 
der  4.  Division  Fiebig,  bei  dem  Austritte  desselben  aus  dem  activen 
Dienste. 

Freih^  9.  Ledebur,  III.  S.  251. 

fleiiler)  Prellierreii.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand  Diplom 
von  185^  für  Joseph  Ekllen  v.  Fiedler,  k.  k.  Feldmarschall-Lient.  u. 
Festungs-Commandanten  zu  t^rag.  '  Derselbe  hatte  1839  als  k.  k. 
Oberstlieutenant  d^n  erbländ.-österr.  Adelsstand  mit  dem  PrädiCate : 
Edler  v.  erhalten. 

Augab.  allg.  Zeit'.,  1S.59. 

Medier  ?.  Westi«.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  für  Johann 
Gottlieb  Fiedler  aus  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrb.,  mit  dem  Prä> 
dicate :  v.  Westin.  —  v.  Hefuer  hat  neuerlich  das  Geschlecht  dem 
sächsischen  Adel  zugezählt. 

V.  Hetlbach,  I.  S.  361.  —  v.  Ht/ner,  Sich».  Adel,  T«b.  28  ^.  8.  26. 

Hege.   Bremensches  Adelsgeschlecht. 

Mu*9hard,  8.  231.  —  ».  Mfding,  II.  8.  170.  —  W.-B.  d.  Kgr.  HMiuofer,  C.  69  aa4  8.  6. 

üeger^  Keger^  Nger  v.  lela«,  r.  ?.  Prieiilierg  wki  llrtckberg^  frei- 
kcrre«  wäi  CJrafen.  Erbländ.-österr.  Freiherrn-  u.  Reichsgrafenstand. 
Bestätigungsdiplom  von  1734  des  dem  Grossvater  1642  verliehenen 
Freiherrnstandes  für  Ehrenif^rth  Füger  u.  Grafendiplom  vom  26.  Sept. 
1664  für  Johann  Raymuni  Freiherren  v.  Fieger  u.  von  1736  für  den 
k.  k.  Oberstwachtmeister  Freftierrn  Füger  v.  und  zu  llirschberg  und 
für  den  Bruder  desselben,  Johfinn  Ernbert  Freih.  v.  F.,Landrath  in 
Oesterreich  ob  der  Enns.  —  Eins  der  ältesten  tirolischen  Adelsge- 
schlechter, welches  nach  Angabe  des  Gr.  v.  Brandi«  schon  1200  in 
Ansehen  stand.  Im  14.  Jahrh.  besass  die  Familie  das  Rittergut  Deyss 
und  schied  sich  im  15.  Jahrh.  in  die  Linien  zu  Hirschberg  und  zu 
Friedberg.  Aus  der  Linie  zu  Hirschberg  starb  Benedict  F.  1489  als 
Domdechant  zu  Brixen  u.  Kanzler  des  Erzherzog  Sigmund  zu  Wien 
und  V635  Hess  sich  Carl  F.  v.  u.  zu  Hirschberg  in  Oesterreich  ob  der 
Enns  nieder.  Zu  den  Nachkommen  desselben,  welche  die  Schlösser 
*^®^^^^^'J"»  Gneissenau  etc.  an  sich  brachten,  gehören  Hans  Carl,  um 
1693  kaiserl.  Rath  und  Landrath  des  Erzherzogthums  Oesterreich, 


—     249     — 

Hans  Georg,  kaiserl.  Forstmeigter,  Johann  Sigmund  Freih.  Fieger  za 
Hirschberg,  kurmainz.  Kammerherr ,  Hof-  and  ältester  Regiments- 
Rath.  wie  auch  Comraandant  zu  Krfart^gest.  1718,  auf  seinem  Schlosse 
Doschtltz  und  Martin,  kaiserl.  (rrcnzhauptmann ,  welcher  1704  im 
bayerischen  Kriege  im  Feuer  umkam.  —  Die  Linie  zu  Friedberg 
stiftete  Johann  Fieger,  kaiserl.  und  landfürstl.  Rath.  Derselbe  kaufte 
1459  Friedberg,  Steinach  und  €ronburg  und  starb  1503.  Sein  Sohn 
Christoph,  Herr  der  Vogtei  Friedberg,  wurde  1536  vom  K.  Carl  V. 
zum  Ritter  des  h.  rOm.  Reichs  geschlagen.  Von  ihm  stammte  Caspar, 
gest.  1567  als  kais.  w.  Österreich.  Regierungsrath,  von  diesemAndreas 
F.  zu  Friedberg  und  Cronbnrg,  Hoch-Natturms  und  Corb,  gest.  1646 
ebenfalls  als  Osterr.  Regiments- Rath  u.  vom  Letzterem  der  oben  ge- 
nannte erste  tiraf  Johann  Raymund,  welcher  das  Erb- Land-Oberst- Jä- 
germeister-Amt  der  Grafschaft  Tirol  erhielt  und  an  sein  Geschlecht 
brachte.  Von  seinen  Söhnen  pflanzte  der  ältere,  Graf  Dominicus  Ur-, 
ban,  den  Stamm  fort  u.  der  jüngere,  Gr4^, Gabriel  Raymund  Matthäus, 
kommt  1705  als  k.  k.  Hauptmann  vor.  — ^  Das  Grafendiplom  v.  1736, 
s.  oben,  kam,  wie  erwähnt,  in  die  Linie  zu  Hirschberg.  Der  durch 
Gewerkschaften  sehr  reich  gewordene  Stamm  hat  durch  das  ganze 
18.  Jahrb.  fortgebloht,  ist  aber  1802  mit  dem  Grafen  Joseph  im  Manne- 
stamme  ganz  erlpschen. 

F^eik.  9.  Hnhpneck,  I.  A.  102.  —  Qauhe,  1.  S.  hU-itl\i -,  nach  Craf  RraiMlIt,  P.  II.  und 
Me^ferti  Ahiinntaffl  der  Pnuili«'.  —  .\ht/erl«  r.  MüklM.I,  S.  18  n.  8.  51.  —  *.  ffe/ntr,  ans- 
K(>9t<irben^r  tirol»r  Adel,  Tab.  .1. 

üelhi.  Adelsgeschlecht  des-  Grossh.  Posen ,  welches  dem  pol- 
nischen Stamme  Rogala  einverleibt  ist.  Dasselbe  steht,  wie  dasWap- 
pen  (Schild  .der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Roth  .ein  silbernes, 
links  in  Silber  ein  rothes  tlirschhorn)  ergiebt,  mit  der  Familie  v.Filtz, 
welche  im  16.  und  17.  und  noch  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrb. 
in  Schlesien  begtttert  war,  im  Zusammenhange.  Theodor  v.  Fielitz 
lebte  1856  in  Posen  und  Joseph  v.  F.  ist  jetzt  Mitglied  des  Stadlthea- 
^rs  zu,  Leipzig. 

Freih.  V.  Ledebur,  III.  R.  251. 

fiereai.  Oesterreichisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Bern- 
hard V.  Fierenz  zu  Velbu  u.  zum  Schwerthof,  der  niederösterr.Land- 
sohaft  Secretarius,  nach  Aufgebung  seines  Amtes,  mit  seinem  ^ohoe, 
Maximilian  v.  Fierenz,  unter  die  neuen  Geschlechter  d^s  niederösterr. 
Ritterstandes  1624  aufgenommen  u.  Letzterer  1625  den  Ständenvor- 
u:e8tellt  wurde.  Derselbe  kommt  nocfi  1634  vor.  Rernhard  v.  Fierenz, 
ein  jtlugerer  dieses  Namens,  war  16  >9  k.  k.  Hof-Kammer-Secretair. 
—  Die  in  die  Landmaunschaft  .aufgenommene  Linie  ist  noch  im  17. 
Jahrb.  im  Mannsstamme  erloschen. 

WiMSifriU,  III.  8.  46—47. 

Iill|iplj.8.  Gian  v.  Filippi,  CSrafea  kb4  larqais. 

lillenbaBii,  Ritter  hbiI  Eile.  Erbländisch-österr.  Ritterstand.  Di- 
plom vom  1.  Decemb.  1764  ftlr  Philipp  Joseph  Edlen  v.  Fillenbaum, 
Doctor  der  Rechte,  Beisitzer  des  Oberst-Hofmarschallaiuts  u.  Nieder- 
österr. Landrath,  Herrn  zu  Strebersdorf  und  Oberranua  iu  Nieder- 
ösf erreich.   Derselbe,  gest.  1779,  ein  Sohn  des  k.  k.  Postmeisters  F. 


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^' .     n'iK,  k    k.  Ha'jjVtii  i.':. .  ü:  :.   c-ti  .:  't;.:?:    Jjs^jiha 

•  '  »     »•■"/.«■ii|,i,:h«-l.  1  reLzi-ifc  \-:rii.  y.-'.i'.-r  uilElii-aWlh 
'  '  ■  '•"•  Imliii,  mj.  /w»:;T*:  t  L-i  a:»*!  •:!;  ^.Lr  T'Lili;  j-  Jacob, 

•  *'    '  •iliiiii    II,   l'ia;/   H'iZf^'-.Vr.  —   I'Jt    <'t>:LWl>:«!   Ör-  I'bi- 
. '»  l.*lliii  4    I  illc-uUuri  »6!-.:.    I.-:.ii;  t  iii:  1.  }   .k.k."b<'r- 

■  •''•  '    'U  l'iiiji,  Martin  v  F..  L-tf:    ITi*»  .  '^^  •. l*]  ricfTfr  uuii 

■  .  *  •  MliimiMi.  rritet«  dtr  «Trstl.-.Lt::  JrrL.  i  ii:J  Vicur  \. 
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llUlrj.      'A'  -tjih;&;j-r;h«:>'   Ai'rN.J-.-cL.':  cL:.   ftUs-   «tl^btlM  Adulj'h  V. 

1  .1  i>i    luiiK.^i«.  f.  ji.'--.  z'j  J;rcckLa-j-rL  br:  l'i.i.a  w-.'bfitt. 

hlU;  hli.  ■■[,;».]!.  ■h*:-  Ad-lsireri-blecht.  wt.lihe>  >inai'iu>,  doch 
.In.*  }*•  i.ij/«  i.o«  J;»  •*']•»..  fc'.b'.n  ii!  tine  frübe  /oii  -etzt.  —  l'rkunil- 
ii>  ii  l.'/fi.ij.i  /«#«/-•  J '/OT  ri.rj'toj.b  I-iliz.  Herr  zu  >cbildtn  im  Lit'p- 
nii/i  '!.<..  .M  '.f.';  ;'/J7  ka'jftfr  ^:*'jr'4  Piltz  die  düier  l'udril>ch  uud 
iii'.  .  y#i./..  .<  .f,  J .'' bL;izi>':bt-n.  Von  di«: -er  Zeil  au  S'chrit-b  sich 
•lii  I  .tUitii'  >  l  .  ui.*:  J'ijdrjt-cb  und  gelangte  zu  an>ehii]ichen  Khn ii- 
ii  Ii*  j<  \  tti  hi'*tf/-  -obn^n  war  J^altha^ar  v.  F.,  Herr  auf  Pudrit-ch, 
1. '«•%'/  !.':!/  ii' ytif/  Karnrnfffrath  und  liurguraf  /u  Hrieg  uiui  wurde 
Im'.m  i.4h'U:r.  Jf aof/iffiann  de-  Für^tenthums  Urieg.  Vod  den  Brüdern 
ili;.-<  ib*  1«  «af  1/avid  v  F..  Ilorr  auf  Petrunowitz,  zuerst  ßurgcraf  zu 
V^iibUii  U'jd  hi/fttfrr  zu  firi^tf,  T'asjiar  v.  F.  aber,  Herr  zu  Merzdorf  u. 
i*^U$llti'hf  *:r>A  f/ijf Kfrraf  xu  Of.'lr?  und  späterllauptmann  zu  Berust«idl, 
#|fe  wi'lcli^r  <?r,  rnjt  Mintfrrla^suug  oines  Sohnes,  (ieorg  v.  F..  IGOÜ 
nfHI-fa.  UU:  fainilie  blUhtf:  in  das  18.  Jahrh.  hinein.  Caspar  Ernst  v. 
WWUi  ii^ff^  ^**^  t'UtUti  irn  Str<;bl(.'n^(.'hen,  verniühltc  »ich  1721  mit  einer 
"-  WtihU^y''  »pACT  Jht  der  Stamm  ausgeganuen.  Hinsichtlich  des- 
ki$n  M  ühriiHt'Uh  iUtr  Artikfrl:  Fielitz, S.  24Ü  nachzusehen. 

HtMäibWß.   t    H    «M  •»••'»  H     "    *■'!-'  O'f'/A..   I.  S.   '31   u.   vi:*.    -N.  Vt    A.-l..   II.  S.  l^»i 

f  f'ffiA    •    /./##**«/.!    H.  21»  II  r/«i     -   .<(. '.«.•!  •A-'i.   I    :•!.   -  r.   .V^.f.*;,-.  II.  S.  iTt». 

nilllMffrr.    |{<^i4:hHudelhStand.    Diplom  von  1720  für  Johann  Mi- 
I  WU«hoffer,  k.  k.  J{eiclib-Hofraths- Agenten. 


—     251     — 

nhril.  Fränkisches  Adelsgescblecht,  aus  welchem  zuerst  Richard 
Y.  F.  1W4  iftid  zuletzt  1516  Kitel  v.  F.  vorkommt. 

Sc*amHaf;  R.  83.   —  v.   M^diny,  \\.  S.  170  ii.  171. 

rin,  s.  De  Fii),  Def  i  n,  rrfiberren.  Bd.  II.  S.  436. 

ÜBalj  s.  lla,uspersky  v.  Final,  Vreiht^rreB. 

nnaiife.  P'ranzösisches  Adelsgeschlecbt,  aus  welchem  mehrere 
Sprossen  in  der  k.  preuss.  Armee  gestanden  haben.  Der  eine  der- 
selben starb  1822  als  Capitain  der  Landgensd^armerie ,  der  zweite 
war  1828  Capitain  und  Adjutant  bei  der  10.  Division  und  der  dritte, 
früher  Oberstlieutenant,  war  1836  Regimeuts-Commandant.    . 

N.  Pr.  A.-L.  II,  8.  167.  —  Freih.  tUdtbur,  I.  8.  220. 

nneelafar^  Ein  in  Ostpreussen  vorgekommenes,  erloschenes  Adels- 
geschlecht, welches  in  Ostpreussen  mit  Klewienen  im  Kr.  Labian  be- 
gütert war. 

Freik.  v.  Ledtbur,  I.  S.  820. 

nnek  (Schild  geviert:  1  in  Blau  ein  silberner  Löwe,  2  u.  3  von 
Gold  und  Schwarz  geschacht  u.  4  in  Blau  ein  sHberner  Stei*u).  Ein 
in  der  Neumark,  Schlesien  und  Pommern  angesessen  gewordenes 
Adelsgeschlecht,  zu  welchem  Wilhelm  Ernst  v.  F.,  Amtshauptmann 
zu  Mühlenhof  u.  Mühlenbeck,  k.  preuss.  Oberst  u.  der  erste  Chef  des 
Cadettencorps,  so  wie  Jonathan  Friedrich  v.  Finck  gehörte,  welcher 
1748  kön.  preuss.  Generalmajor  und  Commandant  von  Petz  war.  — 
Die  Familie  besass  in  der  Neumark  Pitzerwitz  im  Kr.  Soldiu  schon 
1652  und  noch  1760  in  Schlesien  Ilarpersdorf  im  Kr.  Goldberg-Hai- 
nau  1752  und  in  Pommern  Rützenfelde  im  Kr.  Demmin. 

N.  Fr.  A -L.  II.  8.  167.  —  Frtik.  ».  Ledebur,  I.  8.  220  u.  III.  S.  2.M. 

rincke.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1789  für  Carl 
Franz  Fincke,  k.  k.  Oberst-Lieutenant  bei  dem  Warasdiner-Grenzer- 
Rcgimente. 

iffgerle  v.  Mühlfeld,  Krgän».-Bd.  8.  2«3. 

fiKckh^  nncke,  Fink.  (Schild  quergethcilt,  oben  in  Silber  ein  rothes 
Ankerkreuz  und  unten  in  Gold  auf  drei  schwarzen  Hügeln  ein  rechts 
gekehrter  Fink).  Reichsadelsstand.  Erneuerungs-  und  Bestätigungs- 
diplom vom  10.  Octob.  1777  für  die  Gebrüder  Adolph  Johann  Finckh, 
Prediger  und  später  Propst  zu  Schessel  im  Herzogthume  Verden,  Pe- 
ter Christian  F.,  kurhannov.  Hofrath  uad  Amtsadvocaten  in  Stade, 
Georg  Wilhelm  F.,  Lehrer  der  Rechte  in  HKnburg  und  Georg  Clement 
F.,  Prediger  zu  Steinkirchen  im  Bremenschen,  nachdem  dieselben  ihre 
Abstammung  von  Andreas  Finckh ,  welcher  wegen  seiner  Tapferkeit 
gegen  die  Türken  5.  Febr.  1543  mit  "seiner  Familie  geadelt  worden 
war,  hinlänglich  nachgewiesen,  u.  zwar  mit  Erhebung  in  den  Reichs- 
adelsstand. —  Die  Erhebung  wurde  8.  April  1780  in  Hannover  amt- 
lich bekannt  gemacht.  Zu  diesem  Geschlechte,  welches  1708  in  Mek- 
leuburg-Strelitz-Hohenzieritz  und  1777  und  noch  1791  in  Hannover 
Esche  im  Kedinger  Lande  inne  hatte,  gehörte,  nach  den  genauen  For- 
schungen des  Freiherrn  v.  Ledebur,  Friedrich  August  v.  Fink  (wie  er 
meist  geschrieben  wird),  ein  Sohn  des  h.  meklenb.  -  strelitz.  Ober- 
schenken u.  Jägermeisters  Jobann  Wilhelm  v.  F.,  welcher  auf  Grund 
des  erwähnten  Diploms  von  1543  den  Adel  geführt  hatte.    Derselbe 


—     252     — 

trat' 1744  aus  k.  k.  russ.  in  k.  preuss.  Militairdienste  ond  gar  als 
Major  und  königl.' Flttgeladjutant,  zeichnete  sich  so  aus,  flasJlft  rasch 
zum  Generallieutenant  stieg  und  ging,  in  Folge  des,  wie  später  ange- 
nommen worden  ist ,  nicht  verschuldeten  Ungltkcks  bei  Maxen^  in  k. 
dänische  Dienste,  in  wePchen  er,  allgemein  geachtet,  als  General  der 
Infanterie,  Deputirter  bei  dem  General-Kriegsdirectorium,  Oberst  n. 
iühef  des  holsteinisahen  geworbenen  Infanterie-Regiments  etc.  1766 
starb.  Seine  Gemahlin  war  die  einzige  Tochter  des  k.  preuss.  Land- 
raths  Julius  Adolph  v.  Buggenhagen ,  Ulrike  Henriette  v.  B.  —  Aus 
.  der  später  in  den  Reichsadelsstand  versetzten  Familie  v.  Finckh, 
wie  sich  dieselbe  gewöhnlich  schriebt,  standen  und  stehen  mehrere 
Sprossen  in  k.  hannöv.'Militairdiensten.  Auch  ist  dieselbe  in  das 
Grossh.OIdenburg  gekommen,  in  welchem  jetzt  ein  Sprosse  desStam- 
mes grossh.  oldenb.  Gerichts -Director  zu  Varel  ist.  Derselbe  ist 
mit  Maria  v.  Schletter  aus  einer  Adelsfamilie  des  Kgr.  Sachsen  ^  s. 
den  betr^enden  Artikel,  vermählt. 

Freifi.  v.  Krvhne<,  I.  8.  295.  —  v.  Kohbe,  Geschichte  des  Herzogth.  Bremen  und  Verden, 
I.  8.  898.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  167.  —  Vreih.  v.  d.  Kmen^beck ,  8.  riS  a.  129.  —  FrHk.  v. 
Udtbur,  I.  8.  220.  —  r.  MeJingMl  .  8.  J78  o.  179.  —  W.-B.  il  Kgr.  Haonov.  F..3>.  S. 
6.  —  Kntschke,  IT.  8.  150  u.   Ifil. 

Hackh  T.  Aasseneti.  Erb  fand.  -  österi*.  Adelsstand.  Diplom  von 
1707  für  Johann  Valentin  Finckh,  Sccretair,  mit  dem  Prädicate:  v. 
Aussonetz. 

MegerU  v.  Mühlfeld,  Erjtüiijt.-Bd.  8.  283. 

Pindenigg^  Ritter.  Erbländ.  -  österr.  Ritterstand.    Ein  aus  Kärn- 
ten stammendes  Geschlecht,  aus  welchem  in  neuester  Zeit  Arthur, 
Ritter  v.  F.  k.  k.  Hauptmann  u.  Ferdinand  Ritter  v.  F.  k.  k.  Lieute- 
-  iiant  war.     .  * 

Milit.-Schomnt.  d.  ÖMttrr.  Kaiserth. 

Ilndiugcr^  Vindinger.'  Niederösterreichisches  Adelsgeschlecht,  aus 
welchem-Valentin  F.,  Herr  zu  Heinrichsschlag  und  Dross,  1544  auf 
dem  Landtage  zu  Wien  auf  der  Ritterbank  erschien  und  1555  auch 
mit  dem  Gute  Himberg  am  Wald  begütert  war.  Nach  ihm  kommt 
Christian  V.  vor,  welcher  das  letztgenannte  Gut  1576  verkaufte.  Die 
Tochter  de^  Valentin  F.,  Catharina,  war  mit  Wolfgang  Fatzi  zu  Nie- 
der-Abstorf  vermählt.  SpjJ^r  findet  sich  das  Geschlecht  in  der  Rit- 
terstands-Matrikel  nicht  Smu. 

WiMtgrill,  lU.  8.  4H  u.49. 

ündlcr.  Erbländ. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1851  für  J. 
Findler ,  k.  k.  Hauptmann.  Sc*hon  in  den  nächsten  Jahren  wird  sein 
Name  nicht  mehr  im  Militair-Schematismus  genannt. 

Augsb.  Allg.  Zeitnng  1851. 

Hneck^linecke^Viiiecke.  Altes  meklenburgisches  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  Michel  Vinecke  urkundlich  schon  1293  vorkommt.  .Das 
Siegel  eines  Bernhard  Finecke  von  1366  giebt  v.  Westphalen  an. 
Günther  Vineck  zu  Carow  tritt  1449  in  einem  Güstrower  Kaufbriefe 
auf;  noch  1721  lebte  mit  einigen  Brüdern  N.  y.  Vineck  auf  Cassowals 
k.  dän.  Cürrassier-Oberst  and  um  dieselbe  Zeit  war  in  Vor- Pommern 
ein  k.  schwed.  Lieutenant  v.  Finecke  mit  Damerow  und  Passow'  be- 


—     268     — 

gfitert.  In  Meklenbnrg  stand  der  Familie  noch  1748  Dcbbin  zu.  Spft- 
ter  ist  dieselbe  erloschen.  ^ 

Oauhtf,!  8.  5S9.  —  Zttdler,  Bd.  48.  8.  \b9e.  -  Frtih.  r.  Inlehur.  T.  8.  155.  —  r.  «>V- 
pkalen,  Monuro.  iiiediU,  IV.  T«b.  19.  Nr.  50.  —  r.  MftHng,  I.  S.  155.  —  D&uisches  W.-B. 
I.  Lit.  F.  —  8uppl.  KU  8iebin.  W.-B.  VIIT.  13.  —  Tffmf,  II.  181. 

HKetti^  Utter.  P>bländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1770 
für  Johann  Franz  Finetti. 

Magerte  v.  Mühlfeld,  ErgSnx.-ncl.  8.  139.  —  Suppl.  zu  SIebm.  W.-B.  XII.  21. 

lini  T.  JaManai  ■.  liatcnegg^  IVelh^rrf k.  Erbländ.-Östcrreichischer 
Freiherrnstand.  K.  k.  Aherkennungsdiplome  von  1817  und  1820  des 
der  Familie  zustehenden  Adels  u.  des  1638  erlangten  erblichen  öster- 
reichischen Freiherrnstandes.  —  Das  Geschlecht  stammt  ursprüng- 
lich aus  Cypern  und  kam  nach  Venedig,  wo  es  in  zwei  Linien  blüht. 

Oeiieal.  Tasclienb.  d.  freih.  HSnuer,  1858.  8.  431. 

Fink,  Freiherren.  (Schild geviert.  1  und  4  roth,  ohne  Bild;. 2  jn 
Silber  zwei  neben  einander  stehende,  schwarze,  die  Sachsen  einwiirts 
kehrende  Adlersflügel  und  3  in  Silber  ein  sechsstrahliger,  jgoldener 
Stern).  Freiherrnstand  des  Königreichs  Sachsen.  Diplom  vom  I.März 
1820  für  Carl  Eduard  Fink  aus  Danzig,  Studirenden  und  später  Doc- 
tor  der  Rechte  in  Leipzig.  Die  amtliche  Bekanntmachung  dieser  Er- 
hebung erfolgte  28.  März  1820.  Der  Empfänger  des  Diploms  erwarb 
später  das  Gut  Klein- Waltersdorf  bei  Freiberg  und  lebte  1842  noch 
in  Danzig.  Ein  Sohn  desseJben,  Otto  Carl  Freih.  v.  Fink,  k.  sächs. 
Lieutenant  im  1 .  Reiter- Regimente,  trat  1854  aus  dem  activen  Dienste. 

HandschriAI.  Notix.  -  Frh.  9.  Lfdtbui,  III.  8.  251.  -  W.-B.  d.  sidn.  Staaten,  11.  21.- 
h'neachke.  I.  8.  148  u.  149.  —  v.  H«fntr,  säohü.  Adel.  Tab.  8  n.  8.  D  und  preass.  Adel,  Tab. 
r>l.  u.  8.  4i. 

ünk^  Hock.  (Schild  mit  Schildeshaupte.  Im  rothon  Schildes- 
haupte ein  schrägrechts  gelegter  Zweig  mit  acht  Blättern,  auf  dessen 
links  gekehrtem  Stiele  ein  Vogel  sitzt  und  Schild  der  Länge  nach  ge- 
theilt:  rechts  in  Gold  drei,  1  und  2,  rothe  und  links  in  Blau  drei  eben 
so  gestellte,  goldene  Rosen).  Kiirpfälziscber  Adelsstand.  Diplom 
vom  14.  Dec.  1785  für  Michael  Alexander  F.,  kurpfälz.  Hofkammer- 
rath.  Derselbe,  dessen  Vater  172*7  Geheimschreiber  zu  Kemnat, 
Gross-  und  Urgrossvater  aber  Forstmeister  aa  Waldeck  i.  d.  Oberpfalz 
gewesen,  j^urde  später  als  K.  Bayer,  pens.  Hofkammerrath  und  ehe- 
maliger Hauptcassier  in  München  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern 
eingetragen. 

».  Lang^  8.  335.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern.  V.  38.  Bitter  v.  Fink.  —  r.  Uefner,  bayer. 
Adel,  Tab.  86  u.  8.  76. 

Unk  (in  Roth  drei,  2  u.  1,  goldene  Finken).  Ein  der  Lübecker 
adeligen  Zirkelgesellschaft  einverleibt  gewesenes  Geschlecht. 

Siebmacher,  III,  198. 

fiAy  üiikeK  T.  Aierberg.  Altes,  bayerisches  und  kärntner  Adels- 
geschlecht, aus^ welchem,  wie  Gauheangiebt,  Ueidenreich  Fink  v.Auor- 
berg  um  1442  Heermeister  des  Schwertträger-Orden^  in  Liefland 
wurde.  Seine  Nachkommen  verbreiteten  sich  in  Lief-  u.  Cnrland,  so  wie 
in  Preussen  u.  nannten  sich  nach  ihren  Sitzen,  zu  welchen  auch  Schloss 
und  Herrschaft  Finkenstein,  s.  den  Artikel:  Fink  v.  Finkenstein, 


—     254     — 

Grafen,  gehörten.   Auch  sollen  die  Fink  v.  Finkenberg  von  den  Fink 
V.  Auerberg  abgestammt  haben. 

Gauhe,  II.  8.  ^85  uad  286. 

Unk  T.  üiikeKberg.  Ein  näher  nicht  bekanntes  Adelsgeschlecht 
in  Preussen,  aus  welchem  Georg  F.  v.  F.  aus  dem  Hause  Hasenberg 
als  Doctor  beider  Rechte  1596  zu  Leipzig  starb.  Dasselbe  war  eines 
Stammes  mit  den  F.  v.  Finkenstein. 

Stepnur,  EpiUpb.  Lip».  ^   6auf,€,  II.  8.  «86.  —   Freih.  v    Krvhne,   I.  8:  292. 

Hnk  T.  nnkensteiiij  CrafcB.«  (Schild  ge viert,  mit  Mittelschildc.  Im 
blauen  Mittelschilde  zwei  goldene,  mit  dem  Rücken  senkrecht  an  ein- 
ander gestellte  Halbmonde  mit  Gesicht  und  Aber  denselben  ein  sechs- 
eckiger, goldener  Stern,  l  uud  4  in  Roth  ein  silberner  Querbalken 
und  vor  demselben  ein  rechtssehender,  doppelt  geschweifter,  schwar- 
zer Löwe  und  2  und  3  in  Blau  eine  goldene  Krone).  Reichsgrafen- 
staud.  DiploüLvom  4.  Febr.  1710  für  Albrecht  Conrad  Reinhold  Fink 
V.  Finkenstein  a.  d.  Hause  Habersdorf  k.  preuss.  General-Lieutenant, 
wegen  bÄonderer  Auszeichnung  und  geleisteter  Dienste  bei  der  Ero- 
berung von  Dornik  und  in  der  Schlacht  bei  Malplaquet,  für  sich  und 
das  ganze  Geschlecht  und  K.  Preuss.  Anerkennungs^  Diplom  vom 
11.  April, 1710.  —  Altes  Adelsgeschlecht,  nach  neueren  Angaben  aus 
Zürich  stammend,  wo  dasselbe  das  regimentsfähige  Erbbürgerrecht 
besass,  von  1111  bis  Ende  des  15.  Jahrh.  blühte  und  sich  Fink  schrieb. 
Ein  Zweig  war  nach  Tirol  u.  Kärnten  gekolnmcn  u.  aus  demselben  zog 
Conrad  F.  mit  30  Reissigeu  und  Knechten  und  100  Reitern  dem  deut- 
schen Orden  in  Preussen  zu  Hülfe  und  gründete  die  preussisch-branden- 
burg.  Linie,  aus  welcher  Heidenreich  F.,  nach  Einigen  H.  F.  v.  Auers- 
berg,  s.  oben  deii  Artikel  F.  v.  Auersberg,  1442,  wie  erw:ähnt,  Heer- 
meister des  deutschen  Ordens  in  Liefland  war.  Die  in  Kärnten  und 
Preussen  von  dem  Stamme  erbauten  Sitze  erhielten  die  Namen  Finken- 
stein oder  Finkenberg,  wodurch  die  Namen  F.  v.  Finkenstein  u.  F.  v.  Fiii- 
kenberg  aufkamen  und  durch  Sitz»  in  Tirol,  Kärnten  und  Steiermark 
bildeten  sich,  wie  mehrfach  angenommen  wird,  die  NamenF.v.  Auers- 
berg und  F.  V.  u.  zu  Katzungen.  —  In  Preussen  wurde  der  Stamm 
immer  gliederreicher,  der  Grundbesitz  nahm  bedeutend  zu  und  es 
entstanden  die  Häuser  Hasenberg,  Habersdorf,  welches  nach  1720 
Finkenstein  hiess,  Schönberg,  Raudnitz  und  Gilgenburg  mit  Jaesken- 
dorf.  Die  genannten  Häuser  führte  man  früher  gewöhnlich  so  auf, 
dass  man  den  Stamm  in  eine  ältere,  oder  märkische  und  eine  jüngere 
Linie  schied  und  zu  der  ersten  Hasenberg  und  Finkenstein  zählte,  die 
zjveite  aber  in  zwei  Aeste  theilte  und  als  ersten  Ast  das  Haus  Schön- 
berg mit  Raudnitz,  als  zweiten  Gilgenburg  mit  Jaeskeqdorf  bezeich- 
nete. Das  Haus  Ilasenberg  ging  1784,  Raudnitz  1785  und  Scbönberg 
1826  ans.  Hasenberg  gelangte  an  das  Haus  Finkenstein,  welches 
jetzt  die  brandenburgische  Linie  genannt  wird,  die  man  in  die  Häuser 
Madlitz  und  prehnow  trennt,  deren  Stifter  die  Söhne  des  Grafen  Carl 
Wilhelm  :  Graf  Friedrich  Ludwig  Carl  und  Graf  Franz  Albert  Wil- 
helm, 8.  unten,  waren.  —  Das  sonstige  Haus  Gilgenburg  auf  Jaesken- 
dorf  besteht,  da  Gilgenburg  1803  erloschen  und  der  Besitz  in  analere 


.    —     255     — 

Hand  gelangt  ist,  jetzt  nur  noch  als  Hans  Jaeskendorf,  welches,  da 
Scb6oberg  an  dieses  Hans  gekommen,  durch  die  Söhne  des  Grafen 
Georg  Conrad:  Graf  Carl,  s.  anten  u.  Graf  Conrad,  bis  1851  in  die 
Hänser  Jäskendorf  und  Schöuberg  getheilt  war.  Graf  Conrad  starb 
1851  und  Schönberg  kam  an  den  ältestan  Sohn  des  Grafen  Carl,  an 
den  Grafen  Conrad.  Das  Hans  Jäskendorf  beisst  jetzt  gewöhnlich  die 
preussische  Linie.  —  .l)er  Grafenstand  kam  durch  das  spätere  Haas 
Finkenstein  in  die  Familie  nnd  der  Diploms-Empfäuger,  der  oben 
genannte  Graf  Albrecht  Conrad  Keihhold,  gest~1735  als  k.  prenss. 
General-Feldmarschall,  war  ein  Sohn  des  Albrecht  Christoph  F.  v.  F. 
aas  der  £he  mit  Charlotte  Caroline  v.  Obentraut.  Derselbe  hatte  sieh 
1700  mit  Snsanna  Magdalena  y.  Hof,  gest.  1752,  vermählt  and  von 
ihm  stammen  die  jetzigen  Häupter  der  Häuser  Madlitz  and  Drehnow 
im  vierten  Gliede.  —  Den  reichen  Grundbesitz  der  Familie,  von  wel- 
chem  hier  nur  die  Herrschaften  Madlitz^  Jäskendorf  und  Schönberg 
und  die  Güter  Reitwein,  Heidenau,  Trebichow,  Simnau,  Gross-Her- 
zogswalde  etc.  genannt  sein  mögen,  hat  Freih.  v.  Ledebur,  auch  in 
Bezug-auf  den  im  Laufe  der  Zeit  vorgekommenen  Wechsel  sehr  genau 
und  übersichtlich  dargestellt;  das  Werk:  deutsche  Grafenhäuser  der 
Gegenwart  giebt  die  fortlaufenden  Stammreihen  der  Häuser  Madlits 
und  Drehnow  der  brandenburgischen,  so  wie  der  preussischen  Linie, 
welche  Letztere  von  dem  Grafen  Friedrich  Keinhold,  gest.  1746,  — 
einem  Sohne  des  Ernst  F.  v.  F.  aus  der  Ehe  mit  Juliane  Charlotte  F. 
V.  Finkenstein-Hasenberg —  vorm.  in  zweiter  Ehe  mit  Elisabeth  Gott- 
liebe Freiin  Köhne  v.  Jasky,  k.  prcuss.  Tribunalrathe  und  Amtshaupt- 
mann, welcher  in  Folge  des  Diplonts  von  1740  den  Reichsgrafenstand 
in  seine  Linie  brachte,  hinabsteigt  und  der  neuere  Personalbestand 
des  weitverzweigten  und  gliederreichen  gräüichen  Hauses  ist  sehr  ge- 
.  nau  in  den  geneal.  Taschenbüchern  der  gräfl.  Häuser  zu  linden.  So 
mag  denn  hier  die  Angabe  der  Häupter  der  beiden  Linien  genügen : 
Brandenburgische  Linie:  älterer  Zweig:  Graf  Wilhelm,  geb.  1810.  — 
Sohn  des  1811  verst.  Grafen  Carl,  k.  preuss.  Kammerb.,  a.  o.  Gesand- 
ten u.  bevollm.  Min.  am  K.  K.  Hofe  aus  der  Ehe  mit  Rosa  Marquise 
de  Melio  e  Carvalho  —  Herr  auf  Jessnitz  und  Jaulitz  bei  Guben,  verm. 
in  erster  Ehe  mit  Franziscav.  Greiffenberg,  gest.  1842  und  in  zweiter 
1843  mit  der  Schwester  derselben,  Luise  v.  Greififenberg.  —  Graf 
Alexander,  geb.  1780,  Mitbesitzer  der  Rittergüter  Alt-Madliz,  Wil- 
mersdorf und  Antheil  Kersdorf,  k.  preuss.  Rittm.  a.  D.,  verm.  in  er- 
ster Ehe  mit  Wilhelmine  Freiin  v.  Matt,  gest.  1814  und  in  zweiter 
1820  mit  Angelica  v.  Zychlinska,  geb.  1796.  —  Graf  Heinrich,  geb. 
1782,  Mitbesitzer  vonAIt-Madlitz,  Wilmersdorf  und  Antheil  Kersdoif, 
verm.  1812  mit  Amalie  v.  Voss,  geb.  1787.  Die  ebengeuannten  Gra- 
fen Alexander. und  Heinrich  sind  Brüder  des  obenangeführten  Grafen 
('arl.  —  Jüngerer  Zweig:  Graf  Wilhelm,  geb.  1792  —  Sohn  des  1748 
geborenen  Grafen  Wilhelm  Franz  Albrccht,  Herrn  auf  Drehnow,  aus 
der  Ehe  mit  Ulrike  Grf.  F.  v.  Finckenstein  —  Mitbesitzer  der  R.G. 
Heidenau  und  Trebichow  bei  Crossen,  d.  k.  preuss.  General-Major  a. 
D.  —  Graf  Adolph,  geb.  1793  -    Bruder  des  ebengeuannten  Grafen 


—     256     — 

Wilhelm  —  Mitbesitzer  der  R.G.  Heidenau  and  Trebichow,  k.  preuss.. 
und  grossb.-meklenb.-strel.  Kammerb.,  k.  preuss.  Oberstlieut.  a.  D.  u. 
erster  dienstthuender  Kämroerh.  I.  M.  der  Königin  v.Preussen  Wittwe. 

—  Preassische  Linie:  Graf  Carl,  geb.  1794'  —  Sohn  des  1799  verst. 
Grafen  Georg  Conrad,  Landschafts-Directors  im  preuss.  Oberlande 
aus  der  Ehe  mit  Henriette  Freiin  v.  Korff,  Erbfrau  der  Herrschaft 
Jäskendorf  —  Herr  auf  Jäskendorf,  Landhotmeister  im  Kgr.  Preus- 
sen,  Erb-Amts- Hauptmann  zu  Gilgenburg,  Mitglied  des  k.  preuss. 
Herrenhauses  auf  Lebenszeit,  verm.  1819  mit  Wilhelmine  v.  Tippeis- 
kirch, geb.  1797.  —  Von  den  Söhnen  aus  dieser  Ehe  ist  Graf  Conrad, 
geb.  1820,  Herr  der  R.G.  Schönberg  und  Grossherzogswalde  unweit 
Rosenberg,  k.  preuss.  Premier-Lieut.  in  der  Landwehr,  und  verm.  mit 
Agnes,  Grf.  v.  Kanitz,  geb.  1826  u.  Graf  Albrecht,  geb.  1821,  ist  Herr 
auf  Gross-Simnau,  k.  Pr.Premierlieut.  i.  d.  Landwehr  und  verm.  mit 
Agnes  y.  Konbeim« 

Oauh€y  II.  8.  285—289.  —  Dienemanm,  8.  166.  170.  336  d.  368.  —  Freih.  v.  Krohne,  T. 
S.  292—295.  —  Jacohi;  1800,  II.  S.  203-206.  —  N.  Geneal.  u.  Suats-Handbuch  WlA.  I.  8. 
553—559.  -  FirU,  Urspr.  d.  Adeln  in  den  Ostteeprov.  8.  144.  —  N.  Pr.  A.  L  1.  8.  S7ii.  II. 
M.  168—171  :  aach  nach  «.  Klaproth ,  8.  385.  425.  433  u.  478.  König,  biogr.  Lexic.  aller  Hel- 
den, 8.  41*2  ff.  etc.  —  Deutsche  Orafeith.  d.  Gegenw.  I.  8.232—235.  —  Freih.  t.  Ledtbur,  I. 
8.  220  u.  221  u.  III.  S.  251.  —  Gem-hl.  Ta«chenb.  d.  Grafl.  Hiliiser,  1R59.  8.  266-271.  und 
hiator.  Uandb.  «u  demsxlben,  8.  210.  —  W.-B.  der  durchlaucht.  Welt,  N.  8.132.  —  8u|.pl.  nu 
8i«bin.  W.-B.  I.  7.  — ,  W.-B.  d.  preusa.  Monarch.  I.  38.  —  ».  Hffntr.  preus».  Adel,  Tab.  8.  u. 
8.  7  u.  meklenb.  Adel,  S.  8.  —  Uluatrirte  deut«che  Adels-Rolle,  I.  25.  Nr.  6u.  8.  149  u.  150. 

^  ÜDk  f.  B.  n  MatiiBgeii,  Matientung.  Altes  tiroler  Adelsgeschlecht, 

eines  Stammes  mit  den  Fink  v.  Auerberg,  s.  den  betreffenden  Artikel, 
S.  253,  in  Bayern  und  Kärnten ,  so  wie  mit  den  Fink  v.  Finkcnsteiii. 

—  Das  Geschlecht  nannte  sich  urkundlicl\.  zuferst:  Vincarii,  gehörte 
dem  Lande  an  der  Etsch  an  und  schied  sich  in  die  Linien  zu  Katzen- 
zung  und  zu  Tablat.  Erstere  ging  1390  mit  Heinrich  F.  zu  K.,  Letz- 
tere bald  darauf>iQit  Jacob  F.  zu  Tablat  und  mit  diesem  der  ganze 
Stamm  aus. 

Qr.  r.  HrandU,  P.  II.  8.  57.  —  Gauhe,  11.  8.  285.  —  e.  Ue/ner,  Stammb.  I.  8.  365. 

Unke.  Dänisches  Adelsgeschlecht,  in  welches  der  Adel  durch 
Diplom  vom  l.  Mai  1674  ftlr  Thomas  Finke,  k.  dän.  Assessor  u.  für 
den  Bruder  desselben,  Johann  Finke,  gekommen  war. 

L«xic.  ovcr  adel.  Famil.  i.  Danra.  I.  8.  151.  —  Freih.  v.  d.  K*e$eheck.  8.  129. 

.  ÜDke  T.  HnkenthaL  Galizischer  Adelsstand.  Diplom  von  1805 
für  Benjamin  Finke,  Banq^uier  uild  Gutsbesitzer  zu  Lubin,  wegen  Be- 
förderung des  österreichischen  Commerzes,  mit  dem  Prädicate:  v. 
Finkenthal  —  nicht  Finkenstein  wie  v.  Hellbach,  l.  S.  362,  fälsch- 
lich sagt. 

liegerU  «.  Mühl/eM,  8.  182. 

nnkena«)  s.  Weiss  v.  Finken  au. 

üiiker  T.  Eifhhaisen.  Ein  früher  in  Scliwaben  vorgekommenes, 
später  ausgegangenes ,  nur  dem  Namen  und  Wappen  nach  bekanntes 
Adelsgeschlecht. 

Freih.  v.  Krohne,  I.  8.  295.  —  Siebinacher ,  III.  UH.  -  Spener,  Histor.  Insig.  I.  Cap. 
8.  8.   104.  . 

ilnsiiig;  P^Miiig.  Altes,  oberbajerisches  Geschlecht  aus  dem  gleich- 
namigen Stammhause  im  Gerichte  Ebersberg,  eines  Stammes  u.  Wap- 


—     257     — 

peas  (in  Silber  zwei  an  einander  gestellte,  auswärtsgekehrte,  schwane 
Wlddersbömer)  mit  denen  v.  Widerspach,  welche  Letztere,  nachWi- 
gol  Hond,  erat  om  1450  den  Namen  Finsing  fallen  Hessen.  —  Das 
Geschlecht  kommt  urkundlich  zuerst  um  1050  mitWolftregil  y.F.  Tor. 

-      Wigul  a$md,  III.  8.  771.  —  M«MiiinienU  boic.  VI.  8.  33. 

ÜMiigcr  f.  nMiag.  Altbayerisches  Adelsgeschlecht,  dem  Wap- 
pen Bach  (im  Schilde  ein  mit  drei  Rosen  belegter  Querbalken)  ganz 
Terscbieden  von  der  im  vorstehenden  Artikel  aufgeführten  Familie. 
Hans  Finsinger  zu  Finsing  steht  in  der  bayer/  Landtafel  von  1470. 

.    9.  Bifmer,  SUmmbueky  L  8.  3ß5. 

JlMt^,  riMter  aaf  l'rfahra.  Adelsstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom 
vom  5.  Sept.  1815  für  Georg  Joseph  Finster,  Herrn  des  Kitterguts 
'  Urfnhrn  im  Landgerichte  Kosenheim  (erworben  durch  Vermählung 
mit  einer  £rbtochter  der  Familie  v.  Kern)  und  Hallamts- Verwalter 
in  Salzburg  und  vom  7.  Sept.  1817  für  Franz  Xaver  Finster,  I^ch- 
niiDgs-Commissair  bei  der  k.  bayer.  General-Zoll-  und  Maut-Direc- 
tion  und  Besitzer  des  Gutes  Urfahrn. 

9.  Umg,  8.  8S&  ■.  Suppl«».  8.  97  u.  98.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,    V.  38.  —  v.  Hafner, 
bayer.  Adel,  Tab.  8«  o.  8.  76. 

Hntcrwaliier  T.  Hnsterwalii^  Ute  a.  iitter.  Erbländ.-östcrr.  Rit- 
terstand.  Dipfom  von  1729  für  Matthias  Benedict  Finsterwalder,  Oes- 
terreichischen  Hofraths-Secretair,  mit  dem  Prädicate:  £dler  v.  Fin- 
sterwald. 

Megerie  9.  Mükt/rld,  Kr;(iiiz.-Bd.  S.  139.  -  Snppl.  su  Siebm.  W.-B.,  XII.  »1. 

FUretchy  v.  IftMM,  Uk.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1781  für  Matthaeus  Fioreschy,  Bürgermeister  zu  Neumarkt  iu 
Tirol,  mit  dem  Prädicate;  Edler  v.  Weinfeld. 

^  Meg^le  9,  JtfäAZ/WW,  Brtsäox.Bd.  8.  2^3 

Ifriui  PreikcrrcB  und  Ürafea  t.  ilaakcaMc-lIrcks,  s.  Bd.  L  S.  463. 
Eine  der  ältesten  und  angesehensten  kur-  und  lieiländisclicn  Adels- 
familien, welche  die  Güter  B&chhof,  Dannenthal,  Groesen,  Kalven, 
Handeln,  Kühlen,  Normhausen,  Ockten,  Rudbahren,  Santcn,  Gr.  und 
Kl.  Schcteii,  Suschendorff,  Wixtrand  etc.  an  sich  brachte.  — Berthold 
Virike  erscheint  1325  mit  mehreren  anderen  Rittern  als  Bevollmäch- 
tigter bei  dem  Könige  Christoph  H.  von  Dänemark  und  Heinrich 
V.  Fircks  kommt  1344  unter  der  esthländischen  Ritterschaft  vor.  — 
Das  Geschlecht  zählt  zu  denjenigen,  welche  nach  der  russischen'  Be- 
sitzergreifung Curlands  von  der  neuen  Hegierang  als  freiherrlich 
anerkannt  wurden  und  auch  die  Krone  Preussen  hat  18.  Jan.  1844 
den  nach  Preussen  gekommenen  Zweig  der  Familie  in  den  alten  Stan- 
des Vorrechten  bestätigt.  Diesen  preussischen  Zweig  stiftete  Freih. 
Hans  Ulrich  aus  dem  Hause  Groesen,  einer  Nebenlinie  des  numihu- 
senschen  Majorats.  Derselbe  trat  während  des  7jährigen  Krieges 
als  Hauptmann  in  k.  preuss.  Dienste  und  erwarb  nach  dem  Hubertus- 
bnrger  Frieden  die  Güter  Horndorf  und  Volkstaedt  in  der  Grafschaft 
Mansfeld.  Von  seinem  Sohne,  dem  1816  verstorbenen  FreihdVrn 
Ernst  Wilhelm,  k.  preuss.  Kammerh.,  verm.  mit  Henriette  v.  Klüx, 
stammt  das  jetzige  Haupt  der  preussischen  Linie:   Freih.  Wilhelm, 

Mu^fcAi^.  f»«M«^.  Adel»-Lex-     IH.  17 


—     258     — 

geb.  1794.  k.  preuss.  Generalmajor  zur  Disposition,  vermählt  in  er- 
ster Ehe  1820  mit  Ordalle  Prinzessin  von  Schönaich-Carolatb,  gest. 
1837  und  in  zweiter  1840  mit  Ernestine  v.  Rabe,  geb.- 1802.  Aus  der 
ersten  Ehe  entsprossten,  neben  einer  Tochter,  Freiin  Alma,  geb. 
1822,  verm.  1851  mit  Heinrich  Fürsten  zu  Carolath-Beuthen,  k. 
preuss.  Generallieut.  und  Ober-Jllgermeister  a.  D.  zwei  Söhne,  Freih. 
Heinrich,  geb.  1821,  Herr  auf  Alt-Görzig,  k.  preuss.  Lieutenant  a. 
D.,  verm.  mit  Agnes  Grf.  v.  Bredow  a.  d.  H.  Klessen,  gest.  1854,  aus 
welcher  Ehe  ein  Sohn  stammt,  Arthur,  geb.  1854  und  Clotar  Graf 
V.  Blank ensee-Fircks,  geb.  1824,  s.  oben,  aus  der  zweiten  Ehe  aber 
lebt  ein  Sohn,  Graf  Wilhelm,  geb.  1840.  —  In  Kur-  und  Liefland 
blflht  in  zahlreichen  Sprossen  der  Stamm  jetzt  in  acht  Häasern  und 
«war:  zu  Waldegahlen,  frjlher  zu  Nogalen;  zu  Nurmhusen;  zu  Les-* 
ten;  zu  Nigranden  und  Rudden,  früher  zu  Nurmhusen -Kalwen;  zu 
Wandsen  und  Xeraten;  zu  Samiten;  zu  Stradzen  und  Hayden  und  zu 
Rodbaren  und  Dubnalken.  Den  gesammten  neueren  Personalbestand 
dieser  acht  Häuser  ergiebt  das  geneal.  Taschenb.  d.  freih.  Häuser. 

■  9.  Firck»,  Ursprung  des  Adels  in  den  Ostseeprovint.  Kusslands,  8.  136.  —  N.-  Pr.  A.-L. 
II.  8.  171.  —  Freifi.  v.  Ledebur,  I.  S.  221  «.  HF.  S.  251  u.  2.V3.  —  Ueneal.  Taschenb.  d.  Iwh. 
Hioser,  1857.  8.  188  u.  189  und  1859  8.  li»6-193.  —  SieSniacher,  111.  168  und  V.  157.  ~ 
Neimbt,  carlind.  W.  -  B.  ~  Dort,  Allgem.  W.-B.  I.  8.  36  a.  S.  37.  —  v.  He/ner,  preuss. 
Adel,  Tab.  52  und  S.  43. 

ünniaK;  Crafen.  Reichs-  und  erbländ.-österrcich.  Graifenstand. 
Reichsgrafen-Diplom  von  1728  für  Franz  Alphons  Georg  Freiherr 
V.  Firmian,  k.  k.  w.  Geh.  Rath  etc.  und  erbländ.-österr.  Grafen-Di- 
plom von  1749  füi  die  vier  Söhne  desselben:  Leopold  Freih.  v.  F., 
Bischof  zu  Seccau  und  bevollmächt.  Coadjutor  des  Bisthums  Trient ; 
Vigil  Freih.  v.  F.,  Bischof  zu  Lavant,  Franz  Lactanz  Freih.  v.  F.,  k. 
k.  Geh.  Rath,  Kämm,  und  Oberst- Hofmeister  des  Erzbischofs  zu  Salz- 
burg und  Carl  Freih.  v.  F.,  k.  k.  Kämm,  und  Reichs-Hofrath  und  zwar 
wegen  alt-ritterlichen  und  freiherrlichen  Herkommens.  —  Das  Haus 
Firmian  ist  ein  altes,  tiroler,  oberösterreichisches  und  salzbnrger 
Adelsgeschlecht,  welches,  der  Sage  nach,  in  einer  sehr  frühen  Zeit, 
Aber  welche  in  Bezug  auf  einzelne  Familien  gewiss  sichere  Nachrich- 
ten fehlen,  mit  anderen  Patriciern  aus  Rom  nach  Tirol  gekommen, 
das  Schloss  Firmian  in  Trient  erbaut  und  nach  demselben  sich  ge- 
nannt haben  soll.  Georg  v.  Firmian  war  1442  und  Nicolaus  v.  F. 
1490  Landes-Hauptraänn  an  der  Etsch.  1497  kam  in  die  Familie  der 
Panner-  und  1526  der  Freiherrnstand,  wobei  das  Geschlecht  zu  dem 
Ersten  auf  den  tirolischen  Hof-  und  Landtagen  erhoben  wurde,  auch 
erhielt  die  Familie  1578  das  Erbmarschallamt  des  Bisthums  Trient. 
—  Franz  Freih.  v.  F.  war  in  der  zweiten  Hälfte  des  1 7.  Jahrb.  Stadt- 
kauptmann  zu  Triest  und  Oberst  eines  Infanterie- Regiments.  Von 
den  Söhnen  desselben  war  Leopold  Anton  Eleutherius,  gest.  1744, 
paarst  Fttrstbischof  zu  Lavant,  dann  zu  Seccau  und  zuletzt  Erzbischof 
BO  Salzborg,  Franz  Anton  Georg  aber,  gest.  1748,  k.  k.  Geh.  Rath  etc., 
▼erm.  mit  Barbara  Elisabeth  Grf,  v.  Thun  und  Hohenstein,  gest.  1760, 
krAchte,  s.  oben,  den  Reichsgrafenstand  in  die  Familie  und  die  vier 
Söhne  desselben,  die  oben  genannten  Gebrüder  Leopold,  Vigil,  Franz 
Lactanz  und  Carl,  erhielten  1749  auch  den  erbländ -österr.  Grafen- 


—     259     — 

stand.  —  Was  noch  das  Staminschloss  der  Familie  anlangt,  so  wnrde 
früher  angenommen,  dass  dasselbe  durch  Rauf  1473  an  den  Erzherzog 
Sigmund  zu  Oesterreich  übergegangen  sei  und  den  Namen  ^gismnnd- 
cron  erhalten  habe.  v.  Hefner  erklärt  neuerlich  diese-Angabe  für 
falsch  und  giebt  an,  dass  das  jetzt  dem  Könige  Ludwig,  von  Bayern 
zustehende  Schloss  Sigmundskron  bei  Salzburg  im  17.  Jahrh.  von  dem 
Erzbischofe  Sigmund  v.  FiHnian  zu  Salzburg  erbaut  worden  sei  und 
dass  auf  dieses  Schloss  der  bei  Erhebung  der  Familie  in  den  Gra- 
fenstand in  das  Wappen  gekommene  Mittelschild  (in  Silber  auf 
einem  rothen,  an  den  Eck§n  mit  gleichfarbigen  Quasten  gezierten 
Kissen  eine  goldene  Krone)  sich  beziehe.  —  Den  Stamm  hat  dauernd 
Graf  Franz  Lactanz,  s.  oben  gest.  1786,  fortgesetzt.  Aus'  der  Ehe 
desselben  mit  Maximiliane  Grf.  v.  Lodron,  gest.  1793,  entspross  un- 
ter anderen  Söhnen  Graf  Ernst  (I.)<  gest.  .1789,  k.  k.  Kämm,  und 
Reichshofrath ,  welcher  sich  1783  mit  Josepha  v.  Sellenbach  ver- 
mählte, aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne,  Graf  Ernst  (II.)  und  Graf  Leo- 
pold-stammten.  Graf  Ernst  (IL),  geb.  1784,  vermählte  sich  1812  mit 
Josepha  V.  Miorini^  gest.  1841,  aus  welcher  Ehe,  neben  drei  Töch- 
tern, zwei  Söhne  entsprossten :  Graf  Ernst  (IIL),  geb.  1814,  Herr 
der  Msgorats-Herrschaften  Leopoldskron  und  Mistelbach,  Herr  zu 
Kronmetz  und  Meggel,  Landstand  in  Tirol  und  Ober-Oesterreich  und 
Graf  Carl,  geb.  1815,  k.  k.  Kreis-Commissair  zu  Trient,  verm.  1851 
mit  Maria  Murmann,  aus.welcher  Ehe  eine  Tochter,  Anna  Mafia,  geb. 
1852  und  ein  Sohn,  Virgil,  geb.  1853,  leben.  —  Graf  Leopold,  gest. 
1839,  hatte  sich  1810  mit  Johanna  v.  Stesenelli  vermählt  und  aus  die- 
ser Ehe  stammen  vier  Söhne;  Graf  Leopold  (IL),  geb.  1811,  Herr 
zu  Kronmetz  und  Meggel,  Herr  und  Landstand  in  Tirol;  Graf  Johann, 
geb.  1816,  k.  k.  Adjuuct  des  gemischten  Bezirksamts  zu  Tione  in  Ti- 
rol; Graf  Ludwig,  geb.  1819,  k.  k.  Hauptmann  in  d.  A.,  verm.  1849 
mit  Adele  v.  Piotrowski-Junosza,' geb.  1831,  aus  welcher  Ehe  drei 
Töchter  und  ein  Sohn,  Ludwig,  geb.  1852,  stammen  und  Graf  Pius, 
geb.  1824,  k.  k  Kreis-Commissair  in  Siebenbürgen,  verm.  1856  mit 
Emma  Horvath-Petricevi6  v.  Szeplak,  geb.  1834. 

BucHini,  IL  S.  117—119.  —  Oraf  v.  Bramiis,  P.  II.  —  Oauhe,  I.  8.  532  u.  533  —  «. 
Lang,  8.  25  u.  2ß.  —  Megerle  r.  Mühlfeld,  8.  17  o.  18.  —  Allgem.  goneal.  u.  »Uaishandb. 
18i4.  S.  5.14-559.  —  Deutsche  Grkfeuh.  der  Gegenwart,  T.  8.  235-287.  —  Qeneal.  Taschenb. 
d.  gräfl.  Häuser,  1S59.  8.  272  u.  273  u.  histor.  Haadb.  su  demselben,  8.  213.  —  Sitbrnachtr^ 
H.  37:  Herren  v.  F.  —  Suppl.  xn  8iebm.  W.  -  B.  X.  1 :  Fürstb.  t.  F.  —  W.-Ä  d.  Königr. 
Havcrn,  l.  37  u.  r.  W6lckern,  Abth.  II.  :  Fr.  v.  F.  —  r.  Htfner,  bayer.  Adel,  Tab. 4.  8.10. 
iroier  Adel,  Tab."  6.  8.  6  u.  RrgSnx -Bd.  8.  6. 

>  Pirahalifr  ?.  Ebertteia.  (Schild  geviert:  1  von  Blau  und  Gold  der 

Länge  nach  getheilt,  mit  einem  vorwärts  gekehrten  Löwen  von  ^- 
wechselten  Farben,  welcher  in  jeder  Vorderpranke  drei  Haferhalme 
hält;  2  und  3  in  Silber  auf  einem  rothen  Dreiberge  ein  rechtsgekehr- 
ter, schwarzer  Eberkopf  und  4  in  Blau  eine  goldene  Garbe).  Reichs- 
adelsstand. Diplom  von  1755  fttr  Johann  Bernhard  Firnhaber,  Sena- 
tor und  gewesenen  Bürgermeister  der  freien  Reichsstadt  Frankfurt 
a.  M.,  mit  dem  Prädicate:  v.  Eberstein.  —  Derselbe,  ein  Sohn  des 
aus  Wertheim  gebürtigen  Johann  Christian  Firijhaber,  welcher  sich 
167b  in  Frankfurt  a.  M.  ansässig  gemacht,  kam  als  Senator  in  den 

17* 


—     260     — 

R^th  und  bekleidete  1734  und  1743  das  jüngere  Btlrgermeister-Amt 
Der  Stamm  blühte  fort,  bis  derselbe  1849  mit  dem  kurhess.  Kam- 
merherrn.  Jobann  Conrad  Firnhaber  v.  Eberstein  ausging,  doch  hatte 
durch  grossh.  hessisches  Diplom  vom  14.  April  1826  Georg  Chris- 
tian Rudolph  Jordis  -anf  dem  Neohofe  bei  Leihgestern  in  der  Nähe 
von  Giessen,  einziger  Sohn  des  geh.  Legationsrathes  Jordis,  die  Be- 
fagniss  erhalten,  den  Adel  nnd  Namen  un#  das  Wappen  seines  Oheims, 
des  kinderlosen  eben  genannten  Karomerherrü  Johann  Conrad  F. 
V.  E.  auf  der  Schmitte  bei  Giessen  führen  zu  dürfen.  Der  Adoptirte 
ist  später^  nach  1849,  ohne  männliche  Nachkommen  gestorben. 

Handscbriftl.  Notiscn.  —  N.  Oencal.  Handb.  1777.  8.  202  u.  203  u.  Nachtrag,  IJ.  S  14.^. 
—  Freih.  v,.Ledebur^  III.  8.  252.  —  Fraukfurter  Wappencalender  v.  175<>.  u.  1757.  -  8uppl. 
KU  Siebni.  W.-B.  X.  13.  —  *.  Hffner,  hess.  A^el,  Tab.  6  und  8.  8  und  demselben  frankfurter 
Adel.  —  Knetckke,  IV.  8.  123. 

üsdibaeh^  Vkpach.  (Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  Im  blauen 
Mittelschilde  drei  übereinander  schwimmende  ti3che.  1  in  danias- 
cirtcm  Roth  ein  damascirter,^  silberner  Balken ;  2  und  3  in  Gold  ein 
an  die  Theilungslinie  angeschlossener,  halber,  gekrönter,  schwArzer 
Adler  und  4  in  Blau  ein  geharnischter  Arm,  welcher  in  der  Faust  ein 
durch  einen  Tfirkenkopf  gestochenes  Seh  wert  schwingt).  Pfalz7Neuen- 
burgisches  Aclelsgeschlecht,  aus  welchem  Franz  Carl  v.  Vispach  um 
1700  die  Hofmark  Etterzbausen  unweit  des  Marktes  Laber  in  der 
Oberpfalz,  besass  und  Hector  v.  F.,  Hctr  auf  Schmidtmühlen,  Pils- 
heim, Vilswört  und  Ffinfaichen  1707  auf  dem  Landtage  zu  Amberg 
erschien.   Später  ist  der  Stamm  erloschen. 

Frgik.  r.  ReUaeh^  histor.-topogr.  Beachreibuug  des  Herzogth.  Neuburg,  1780.  S.  172.  — 
aMmacker.  III.  187. 

Hßdibach^  s.  Fischer  v.  Fischbach. 

Hschbeck,  nschbeckf,  Vkchberk,  Visbeke  (in  Roth  oder  Blau,  auch 
in  Gold  ein  quergelegtef,  gekrümmter  Fisch).  Ein  urkundlich  im  13. 
bis  15.  Jahrb.  im  Mindenschen,  Schauenburgischen,  Diepholzischen 
und  Hoyaischen  mehrfach  vorkommendes  Adelsgeschlecht,  welches 
wohl  zu  Anfange  des  17.  Jahrb.  erloschen  ist.  Im  Hoyaischen  war 
die  Familie  1472  mit  Liebenau  und  Holzhausen,  mit  letzterem  Gute 
.  auch  noch  1516,  so  wie  mit  Stolzenau  1595  begütert  und  im  Min- 
denschen besass  Jobst  v.  Yischbeck  1578  den  Nienhof  bei  Schlüssel- 
bürg.  —  Siebmacher,  V.  195  giebt  das  gleiche  Wappen  einer  schwei- 
zerischen^Familie,  welche  er  Vischbach  schreibt. 

Freih.  v.  Ledebur,  HI.  8.  59:  Vischbeck»  eto.  —  9.  Meding,  f.  8.  155:  Fischbeeke. 

fischbeck^  Vischpeckh  (im  Schilde  ein,  einen  Fisch  haltender 
Löwe).  Altbayerisches  Adelsgeschlecht,  welches  auf  Losenstein  sass 
and  nach  diesem  Sitze  sich  auch  schrieb.  Die  Güter  und  das  Wappen 
desselben  gingen  um  1550  auf  die  v.  Peuscher  über. 

•.  Htfntr,  SUmmbQch  I.  8.  866. 

Hschbtra  (in  Silber  ein  mit  Kopf  und  Schwanz  niederwärts  ge- 
krümmter, schwarzer  Fisch.  Auf  dem  Helme  drei  silberne  Straussen- 
federn,  über  welchen  das  Schildesbild  liegt).  Altes  hessisches  Adels- 
geschlecht, welches  zum  Fuldaischen  Lehnshofe  gehörte  und  aus  wel- 
chem ein  Zweig  auch  nach  Franken  gekommen  sein  soll,  wogegen  die 


.  —     261     — 

Heraldik  nichts  einwenden  kann,  da  Siebmacher -II.  80,  unter  dem 
fränkischen  Adel  mit  dem  Namen  Fischborn  ein  ähnliches  Wappen 
giebt:  in  Silber  ein  schräglinks  gelegter,  den  Rücken  krümmender, 
schwarzer  Fisch  und  auf  dem  Helme  ein  grünender  Baum,  über  dessen 
Stamm  .ein  den  Kopf  links  kehrender  Fisch  mit  gebogenem  Rücken 
quergelegt  ist.  Dagegen  ist  wohl  ein  anderes  fränkisches  Geschlecht 
dieses  Namens,  nach  Siebmacher,  I.  106:  in  Roth  ein  silberner  Wolf 
und  auf'  dem  Helme  ein  geschlossener,  rother  Adlecsflug,  ein  Ge- 
schlecht anderen  Stammes. 

Schannat^  S.  83.  —  Siebmaeker,  V.  137. 

HscheB^  ffhth,  ffhke,  H^cher  (Schild  der  Länge  nach  getheilt: 
rechts  in  Silber  drei  über  einander  gelegte,  die  Spitzen  links  keh- 
rende, goldene  Pfeile  und  über  denselben  ein  goldener  Stern  u.  links 
in  Blau  zwei  goldene  Sterne  über  einander  und  über  dem  oberen  der- 1 
selben  «nit  einem  silbernen  Halbmonde  mit  Gesicht  belegt).  Altes, 
pommernsches  Adelsgeschlecht,  eines  Stammes  und  Wappens  mit  der 
alten  Familie  v.,Zancke,Zancken,  welches  Micrael  als  „ein  Geschlecht 
der  Freien'*  aufführt  und  welches  Brüggemann,  der  dasselbe  zu  dem 
Adel  des  Landes  Lauenburg  zählt,  nicht  Fischen,  sondern  Fischer 
nennt.  Der  Stamm,  welcher  schon  1639  Trzebiatkow  im  Laaenburg* 
ßütowschen  inne  hatte,  hat  fortgeblüht  u.  August  u.  Franz  v.  Fischer 
besassen  in  neuester  Zeit  das  genannte  Gut  mit  Zemmen. 

Micrael,   8,  484  und    547.  —  Oauh;  U.  8.   289.    —  N.  Fr.  A.-L.  H.  8.  171   and  172.  ~ 
Fr€ih.  9.  Ledebur,    I.  8.  221.  und  in.  8.  253.  —  Sitbmachtr,  III.  159.    —   v.    Medina ,   III. 

nscheabach^  s.  Hallaz  y.  Fischenbach. 

MsehfBich.  Altes  Adelsgeschlecht  in  der  Eifel  aus  dem  ffleichna- 
migen  Stanimhause  im  Landkreise  Cöln.  —  Cuno  v.  F.  wurae  imAn- 
fange  des  14.  Jahrh.  von  Cur-Cöln  mit  Fischenich  belehnt  und  Ad&m 
V.  F.  im  15.  Jahrh.  vom  Herzoge  Gerhard  zu  Jülich  mit  einem  Hause 
zu  Dollendorf.  Von  einem  jüngeren  Bruder  Adams  v.  F.,  Reinhard 
V.  F.  stammte  aus  det  Ehe  mit  Eva  v.  Brandscheid  nur  eine  Tochter. 
Der  Mannsstarom  erlosch  mit  Adams  Sohne,  Hermann  und  die  Erb- 
tochter, Margaretha,  vermählte  sich  mit  Winand  v.  Broil. 

N.  Pr.  A.-L.  ri.  8.  172.  -   Fahne,  I.  8.  97  a.  II.  8.  47. 

>  Hsrher^  i^eiherrea.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom  von 

1766  für  Elias  Fischer,  k.  k.  Oberstlieutenant  des  Wied'schen  In- 
fant.-Reg. 

MegerU  v.  Mühlfeld,  8.  49. 

nschf r^  Freiherr.  (Schild  quergetheilt :  oben  in  Schwarz  auf  der 
Theilungslinic  ein  goldener,  leopärdirter  Löwe  und  unten  in  Roth  ein 
auf  dem  im  Schildesfusse  befindlichen  Wasser  schwimmender  Fluss- 
barbe). Freiherrnstand  des  Königreichs  Sachsen.  Diplom  vom  27. 
Jan.  1816  für  Hans  Ludwig  Valerian  Fischer,  k.  sächs.  Kreishaupt- 
mann des  erzgebirgischen  Kreises.  Derselbe  ist  später  als  k.  sächs. 
Obersteuerdirector  gestorben,  ohne  den  Stamm  fortgesetzt  zu  haben. 

W.-B.  d.  Sachs.  Sunton,  II.  22.  —  Kneachke,  IL.  8.  151  und  153. 

^  rischer^  Ritter  «biI  Sdle.  Reichs-  und  erb]änd.-österr.  RittersUnd. 


—     262     — 

Diplom  V.  1726 -für  Johann  Leonhard  Fischer,  nieder-österr.  Land- 
scbafts- Obereinnehmeramts -Verwalter,  mit*  dem  Prädicate  :  Edler  v. 

Mtgtrle  v.  Mühlfeld,  S.  109. 

Hscher^  Ritter.  Böhmischer  alter  Ritterstand.  Diplom,  v.  1702 
fftr  Christoph  Leopold  v.  Fischer,  k.  k.  Hofagenteu. 

MtgerU  v.  l/üAi/^td.Ergäus.-Bd.  8.   139. 

-Hscheri  Rittet.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1767 
fftr  Christoph  Leopold  Fischer,  k.  k.  Grenadier-Hauptmann.  —  Alois 
Ritter  v.  Fischer  war  neuerlich  Hauptmann  in  der  k;  k.  Monturs- 
Branche.    - 

Megerle  c.  Mühl/eld,  Ergins.-Bd.  8.  139. 

Hseher^  s.  Fischen,  S.  261. 

Fischer^  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  vom  8.  Apr. 
1847  für  Leopold  bischer,  k.  k.  Platzobersten  zu  Komorn,  mit  dem 
Prädicate:  Edler  v.  Derselbe  wurde  in  neuester  Zeit  unter ^en  uö- 
angesteUten  k.  k.  Generalmajors  aufgeftlhrt. 

Handseh  r.  Notis.  |  '  . 

Fischer.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1812  fürFer- 
dinand  Aloys  Fischer,  Magistratsrath  zu  Grätz.  Dieses  einfache, 
TOn  Megerle  v.  Mtthlfeld  klar  und  deutlich  aufgeführte  Diplom  gab 
anter  einziger  Berufung  auf  letztgenannten  Schriftsteller  y.  Hellbach, 
L  S.  364,  wie  folgt:  „  Fischer  v.  Endelau.  Der  Magistratsrath  Fer- 
dinand und  Aloys  F.  zu  Grätz,  wurde  1812  geadelt."  In  Folge  dieser 
Angabe  wurde  neuerlich  gedruckt:  Fischer  v.  Endelau.  Der  Magi- 
stratsrath Ferdinand  F.  und  sein  Sohn,  Aloys  F.  zu  Gratz,^  wurden 
1812  geadelt,  -r-  Es  ist  doch  wahrlich  nicht  zu  viel  verlangt.,  wenn 
man  fordert,  dass  neue  compilatorische  Werke  auf  die  ursprünglichen 
Quellen  zurückgehen. 

Megerle  v.  Mühl/eld,  S.  183. 

Fischer.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1819  für  Ig- 
naz  Rösler,  Stahlwaaren-Fabrikanten  zu  Nixdorf  in  Böhmen  und  für 
dea  Neffen  desselben,  Joseph  Emanuel  Fischer.  S.  Fischer  v.  Rösler- 
Btamm. 

Megerle  r.  Mühl/eld,  8.  250  u.  251. 

Fischer  (Schild  der  Länge  nach  von  Blau  und  Gold  getheilt,  mit 
zwei  Wallfischen  von  gewechselten  Farben  und  zwischen  denselben 
ein  aufgerichteter  Schiffsanker).  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom 
22.  Aug.  1607  für  Peter  Fischer  auf  Kroschwitz  bei  Schweiduitz.  — 
Derselbe,  ohne  männliche  Nachkommen  gest.  1614,  war  ein  Bruder 
des  1616  verstorbenen  Tobias  Fischer,  auf  Kroschwitz,  Doctor  derMe- 
dicin,  welcher  Annales  Silesiae  und  Stammtafeln  der  schlesischenFür- 
sten  herausgab  u.  auch  in  dem  Rufe  eines  guten  Dichters  staitd. 

Sinapius,  II.  8.  623.   —  Gauhe,  II.  S.  289.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  221. 

Fischer.  In  Preussen  anerkannter  Adelsstand.  Anerkennungsdi- 
plom vom  14.  Jan.  1789  für  Daniel  Leberecht  v.  Fischer,  k.  preuss. 
Domainenrath  in  Halberstadt. 

•.  Hellbach,   I.  8.  369.  —  N.  Pr.  A. -L.  II.  8.  172  u.  ITI.  8.  8.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I. 
8.  »1. 


.—     268     — 

fiacher  (in  Blau  ein  schrägrechts  fliessender ,  silberner  Strom, 
in  welchem  über  einander  drei  Fische  von  natürlicher  Farbe  nach 
oben  schwimmen  und  welcher  von  zwei  golden^  Bienen  beseitet  ist). 
Preussischer  Adelsstand.  Diplom  vom  18.  Oct.  1786  für  Carl  Ben- 
jamin Fischer,  k.  prenss.  Kriegsrath  n.  Herrn  auf  Tschistey  im  Gab- 
rauer  Kreise,  Reg. -Bez.  Breslau  u.  vom  8.  März  1804  mit  dem  glei- 
chen Wappen  für  die  Gebrüder  Gustav  Emanuel  David  Fischer,  Lieu- 
tenant in  der  oberschlesischen  Füsiliergarde  und  Adolph  Ferdinand 
Maximilian  Fischer,  Lieutenant  der  2.  Füselierbrigade.  Letzterer 
starb  1811   als  Stabscapitain  des  5.  k.  pr.  Inf.-Regim. 

r.  Hellbachy  I.  8.  142  u.  143.  -  N.  Pr.  A.-L.  II,  8.  172  u.  173,111.  8.  2.  u.  h  u.  V.  8. 
156.  —  Freih.  v.  Ledebur ,  I.  S.  221.  —  W.-B.  d.  preusa.  Monarch.  III.  18.  —  Äntiok^g, 
Iir.  8.  Hl  u.  142. 

Hscher  (in  Blau  auf  grünem  Boden  eine  rechtsgekehrte,  weis§e 
Taube).  Reichsadelsstand.  Kursächsisches  Reichsvicariat^diplom  v. 
22.  Juni  1792  ftir  Johann  Gottfried  Fischer,  Inhaber  einer  Leinwand- 
grossohandlung in  Lauban.  Der  Familie,  welcher  die  Güter  Oberlipda 
und  Steinkirch  unweit  Lauban  zustanden,  ist  16.  Jul.  1852  mit  Sa- 
lomo  Gotthelf  v.  Fischer  wieder  erloschen. 

Baadschr.  Notis.  —  fYeih.  r.  Ledebur,  I.  8.  221.  —  Turof,  I.  188.  ~  W.  B.  der  sieht. 
Staaten,  VI.  26.  -  Kneschke,  Hl.  8.  142.^ 

üscher  (Schild  quergetheilt:  oben  in  Roth  ein  schrägrechter,  sil- 
berner Balken,  mit  drei  goldenen  Sternen  nach  einander  belegt  und 
unten  in  Blau  zwei ,  mit  den  Köpfen  sich  zugewendete ,  mit  einem 
nach  oben  geschlungenen  Bande  vereinigte  Fische).  Reichsadelsstand. 
Kurpfälzisches  Reichs -Vicariatsdiplom  vom  24.  Juli  17^  für  den 
kurpfalzbayerischen  Hofrath  Fischer,  Donaten  des  Malteser-Ordens  . 
und  Secretair  des  Fürsten  v.  Bretzenbeim.  —  Der  Sohn  desselben, 
Heinrich  Carl  Joseph  v.  Fischer,  geb.  1782,  k.  bayer.  Arcbitect  und 
Professor  der  bildenden  Künste  und  Mitglied  der  Academie  der 
Wissenschaften,  wurde  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr:  Bayern  einge- 
tragen. 

r.  Lang,  Supplement,  8.  98.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  V.  39.  —  v.  Ife/ner,  bayer.  Adel. 
Tab.  86.  u.  8.  76. 

Ilscher  f.  Aalliach.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1838  für  Joseph  Fischer,  k.  k.  Rittmeister,  mit  dem  Prädicate:  v. 
Aalbach. 

Handschr.  Notii. 

Mscher  ?.  Adelswerth.  Erbländ. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1811  für  Andreas  Fischer,  k.  k.  Feldstabsarzt,  mit  dem  Prädicate:  v. 
Adelswertb.  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt.  Wilhelm  Fiscjier  v.  Adels- 
werth, k.  k.  Major,  war  1856  Militair-  und  Stadtcommandant  zu 
Zengg. 

Mtgerle  v.  Mühlfeld,  Ergani.-Bd.  8.  284.  —  MiliUir-Schemat.  1856.  8.  109. 

üscher  f.  DietiÜarg.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1817  für  Joseph  Fischer,  k.  k.  Lieutenant  des  Temeswarer  Grarni- 
sons-Artillerie-Districts,  mit  dem  Prädicate:  v.  Dietzburg. 

Meg«ru'v,  Mühl/eld,  Ergänx.-Bd.  8.284.    . 

Fischer  v.  Ehreiflus«  Erhlftnd. -österr.  Adelsstand.  Diplom  tob 


—     264     — . 

1791  für  Franz  Fischer,  k.  k.  Major  bei  Johann  Gr.  Palffy-Infant., 
mit  d^m  Prädicate:  v.  Ehrenfluss. 

MegerU  v.  Mühl/eld,  Erganx.-Bd.   8.  284. 

Hseher  ?.  EhreBstr««^  l^eiherrfB.  Erbländ.-österr.  Freiherrn- 
stand.  Diplom  v.  1771  för  Franz  Fischer  v.  Ehrenstrom,  k.  k.  Haupt- 
mann bei  Gr.  Königsegg-Infant.  Derselbe  hatte  1770  mit  dem  Prä- 
dicate: V.  Ehrenstrom  den'erbländisch-österr.  Adelsstand  erhalten. 

"Megerle  r.  Mühlfeld,  Ergänz.-Bd.  8.  56.  u.    S.  284. 

Macher  ?•  Eiehberg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand  mit  dem  Prädi- 
cate:  V.  Eichberg.  —  Carl  Fischer  v.  Eichberg  steht  als  Lieutenant 
im  29.  k.  k.  Infant.-Kegimente. 

MUitairHchemat.  1856  u.  ff. 

Mscher  t.  EailelaB^  s.  Fischer  (Magistratsrath  zu  Grätz).S.  262. 
'     llschfr  f.  Erlaehj freiherren.    Erbländ.-österr.   Freiherrnstand. 
Diplom  von  1731  für  Joseph  Emanuel  Fischer  v.  P^rlach,  k.  k.  Hof- 
arjchitecten. 

kegerle  v.  Uühl/etd'S.  41). 

Fischer  ?.  Fe Idsee.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand  mit  dem  Prädi- 
cate: V.  Feldsee.  —  Carl  Fischer  v.  Feldsee  steht  als  Oberlieut.  im 
28.  k.  k.  Inf.-Regira. 

Milit  -Scbeinat..lg56  u.  ff. 

üscher  ?.  Fischcrbach.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  v.  1703 
für  Johann  Adam  Fischer,  Gutsbesitzer  in  Schlesien,  mit  dem  Prädi- 
cate: V.  Fischerbach  (Fischbach). 

8inapiu*,M.  S.  628.  —     Gauhe,  II.  8.  289.  —  Megerle  v.  Mühlfeld,  Brg&ni.-Bd.  8.  284. 
N.  Pr.  A.-L.  W.  8.  172.  —  Frh.  r.  Ledebur,  I.  8.  221. 

Ilscher  v.  Hscherberg.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1734  für 
Johann  Fischer,  nieder-österr.  Landschafts-Buchhalter  mit  dem  Prä- 
dicate: V.  Fischerberg. 

Megerle  r.  Mühlfeld,  Urgäiix.-Rd.  8.  1»84. 

Hschcr  T.  ilenbach^  Edle  and  Ritter  (Schild  geviert  mit  silbernem 
Mittelschilde,  in  welchem  in  einem  schrägrechts  fliessendeo  Bache 
ein  Hecht  nach  oben  schwimmt.  1  und  4  in  Roth  ein  aufwachsender 
^Mann  in  goldener  Kleidung  etc.,  welcher  in  der  Linken  einen  Hecht 
aufwärts  hält  und  2  und  3  in  Blau  ein  goldgeharnischter  Arm,  in  der 
Faust  eine  Streitkolbe  haltend).  Kurpfillzischer  Adels  -  und  Ritter- 
stand. 'Diplom  vom  14.  Apr.  1796  für  Franz  Anton  Edlen  Fischer 
V.  Flembach,  Beider  Rechte  Licentiaten,  kurpfälz.  Hofgerichts-Advo- 
caten,  päpstl.,  kais.  und  kurpfälz.  Landesregier.-Notar,  fürstbischöfl. 
Regensburg,  jind  Freising.  Hofrath,  kais.  Hofpfalzgrafen  und  Admini- 
^  strator  zu  Michelfeld  in  der  Oberpfalz  und  zwar  unter  Aufhebung  des 
frOhern  Geschlechtsnamens  und  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Flem- 
bach, des  H.  R.  R.  Ritter.  Derselbe  war  7.  Febr.  1795  von  Maximi- 
lian Wunibald  Grafen^zd  Zeyl-Waldburg,  in  Kraft  der  demselben  zu- 
stehenden grossen  Comitive,  mit  dem  Befugniss ,  sich:  Edler  Fischer 
V.  Flembach  zu  schreiben,  in  den  Adelsstand  versetzt  worden.  Aus 
seiner  Ehe  mit  einer  geborenen- Steuber  entsprossten  drei  Söhne: 
Clemens  Anton,  geb.  1787,  k.  bayer.  £reis- Anwalt  in  Amberg,  Maxi- 


—     265     — 

milian  li^^naz,  geb.  1792,  k.  bayer.  Lieutcn.  u.  Johann  Friedrich  fDie- 
terich)  geb.  1795,  welche  später,  unter  dem  Namen;  v.  Flembach, 
Ritter,  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen  wurden. 

-  V.  Lang,  S.  336  —  Tyrog,  I.  251  und  Siebenkee»,  l.  8.  318  und  3i9.  —  W.-B.  des  Kgi^ 
Bayern,  V.  41.    -  -r.  Hefner,  bayer.  Adol,  Tab.  87.  u.  8.  77. 

Vkcher  r.  üranifelil.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1774  für  Johann  Fischer,  k.  k.  Rittmeister  beitjr.  Serbellioni-Cui- 
rass.,  mit  dem  Prädicate:  v.  Kranzfeld. 

Meierte  r.  Mü»l/eUt,  S.  284. 

Hscher  t.  Rieselbach ^  Ritter.  Ritterstand  der  Königreiche  Gali- 
zien  und  Lodomiricn.  Diplom  vom  20.  Juli  1782  für  die  Gebrüder 
Johann  Franz  Fischer,  k.  k.  Rath  und  Hofcommissair  in  Tabakge- 
fällsachen u.  für  den  Bruder  desselben,  Adalbert  Fischer,  galizischen 
Tabaksgefälls-Canzlei-Ingrossiston,  mit  dem  Prädicate:  v.  Rieselbach. 

linpold,  I.  8.  330-338.  —   Meyerle  c.   Mühlfeld,  8.   10i>.    —   Knetchke,  II.  8.  152  u.   153, 

üsfher  f.  RoslrrstaMM^  Edle.   Erbländ. -österr.  Adelsstand.   Di-' 
pjom  von  1819  für  Joseph  Emanuel  Fischer,  Director  der  Stahl waa- 
renfaA-ik  zu  Nixdorf  in  Böhmen,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Rösle^- 
starom. 

Megerle  v.  MühlfelH,  Ergftna.-Bd.  8.  284. 

Fhfhcr  f,  See»  Krbländ.- österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1810. 
für  Joseph  Fischer,  k.  k.  Obersten  bei, Gr.  Kolowrat-  Infanterie,  mit 
dem  Prädicate:  v.  See.  Der  Stamm  hat  fortgeblüht.  ,In  neuester  Zeit 
standen  in  der  k.  k  Armee  August  und  Hugo  F.  v.^.  als  Oberlieu- 
tenants und  Richard  F.  v.  S.  als  üuterlieutenant. 

Megerle  v.  Mühlfehi,  8.  183.  ' 

Fischer  T.  Streitenan.   Galizischer  Adelsstand.    Diplom  von  1797* 
für  Severin  Fischer,  Landmünzprobirer  in  Galizien,  mit  dem  Prädi- 
cate :  V..  Streitenau. 

Megerle  ».  Mü Alfeld,  8.   18a. 

üscher  ?.  Tiefensec.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1820  für  Johann  Fischer,  k.  k.  Obersten,  mit  dem  Prädicate  v.  Tie- 
fensee. 

Megerle  r.  Mühlfeld,  Ergänz.-Bd.  8.  284. 

Ilscher  t.  Treuenfeid^  Treaeifelil.  Ein  zu  dem  preussischen  Adel 
gehörendes  (leschlecht*  Ein  v.  F.-T.  war  1851  k.  preu'ss.  Appella- 
tion sge  rieh  tsrath  zu  Naumburg  a.  d.  Saale  und  ein  Anderer  Oberför- 
ster zu  Pütt,  auch  stehen  Sprossen  des  Stammes  in  der  kön.  preuss. 
Armee. 

Frh.  V.  Ledebur,  I.  8.  221  u.  922. 

üscher  t.  Weilierstbal^  Weuliersthai.  Erbländ.-österr.  Adelsstand. 
Diplom  von  1812  für  Bernhard  Fischer  k.  k.  pens.  Hauptmann,  mit 
dem  Prädicate:  v.  Weukersthal.  Die  Familie  gehört  jetzt  zu  dem 
württembergischen  Adel. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  S.  183.  —  9.   Hefner,  wiirttcmb.  Adel,  Tab.  19  u.  8.  15. 

üscher  ?.  WellealiorM.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1858  für  Carl  Fischer,  k.  k.  Feldkriegscommissair,  mit  dem  Prädi- 
cate: V.  Wellenborn. 

Angsk.  Allgem.  Z«ituiig  1858. 


'     —     26«     — 

lischer,  Ritter  ?.  Weiler  (Schild  geyiert:  1  und  4  in  Roth  über 
silbernen  Wellen  ein  querliegender,  mit  dem  Kopfe  rechts  gewende- 
ter ,  silberner  „Bärschling/'  über  dessen  Rücken  ein  fünfstrahliger, 
goldener  Stern  schwebt  und  2  und  3  in  ßlau  ein  goldenes,  mit  dem 
Mundstücke  links  gewendetes  Posthorn).  Reichsritterstand.  Diplom 
vom  8.  Mai  1680  für  Beatns  Fischer,  Berner  Pätcicier,  Secretair  des 
grossen  Rathes  der  Stadt  Bern,  Errichter  der  Posten  in  der  Schweiz 
etc.,  mit  dem  Prädicate:  v.  Weyler.  —  Die  Familie,  aus  welcher  der 
Diplomsempfänger  stammte,  gehört  schon  seit  länger  als  5üO  Jahren 
zu  den  Patriciern  Berns  unä  derselbe,  gest.  1698  war  Herr  zu  Ry- 
chenbach  und  sass  1695  im  kleinen  Rathe  zu  Bern.  Von  ihm  stammte 
Samuel  F.  Ritter  v.  W.,  gest.  1720,  *1 710  Mitglied  des  grossen  Rathes 
und  von  diesem  Rudolph  Friedrich  F.,  Ritter  v.  W. ,  gest.'1781,  im 
grossen  Ratlie  1760  und  Zeugherr  1761.  Von  Letzterem  entspross 
Carl  F.,  Ritter  v.  W.,  gest.  1821,  welcher  sich  aus  dem  grossen  Rathe 
1816  zurückzog  und  von  diesem  Friedrich  Albrecht  F.,  Ritter  v.  W., 
gest.  1837,  im  grossen  Rathe  1803,  Gutsbesitzer  im  Eichb^^g  bei 
Bern  und  Ober -Amtmann  auf  Burgdorf  1824.  Des  Letzteren  Sohn 
ist  Carl  Ferdinand  F.  Ritter  V.  W.,  geb.  1796,  Gutsbesitzer  im  Eich- 
berg .und  1825  im  grossen  Rathe  und  sein  Sohn  Carl  Albrecht  Fer- 
dinand F.  Ritter  v.  Weyler,  geb.  1821  ist  k.  k.  Lieutenant  im  Gr. 
Thun-Hohenstein  29.  Inf.-Regira. 

Handschr.  Notizen. 

Fischer  f.  Wildensee^  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
für  Johann  Fischer,  k.  k.  Capitainlieutenant,  mit  dem  Prädicate:  Ed- 
ler y.  Wildensee. 

Haudschriftl.  Notiz. 

lischer  f.  Wilhelnsbach.  Erbländ.  -  österr,  Adelsstand  mit  dem 
Pl-Micate:  v.  Wilhelmsbach.  Ludwig  Fischer  v.  Wilhelmsbach"  kommt 
in  letzter  Zeit  als  k.  k.  Major  vor. 

Militair-Schcniat.  d.  dsterr.  Knisertb. 

Hscherbachj  s.  Fischer  v.  Fischerbacli,  S.  264. 

nsehern  (in  Blau  drei-gebogen  über  einander  gelegte  Fische  und 
in  der  Mitte  derselben  eine  Kugel).  Reichsadelsstand.  Diplom  von 
1708  für  die  nachgelassenen  Kinder  des  kais.' Kanzlers  Johann  Jobst 
Fischer,  mit  dem  Namen  V.Fischern.  Die  Familie,  welche  ursprünglich 
aus  England  stammen  soll,  kommt  bereits  1574  in  Hessen  vor  u.  wurde 
im  1 7.  u.  1 8 .  Jahrb.  in  den  thüringischen  Fürstenthümern  begütert :  Grae- 
fenrode  war  1690,  Frankeuheim  1701  u.  Ebertshaasen,  Liebenstein  u. 
Wenigsschwan  1769  in  der  Hand  des  Geschlechts.  — Der  Stamm,  über 
welchen  sich  besonders  Hörschelmann  verbreitet,  hat  fortgeblüht  n. 
aus  demselben  ist  Carl  August  Friedrich  Adolph  v.  Fischern,  Doctor 
der  Rechte,  hci;zogl.  sächs.  meiningeuscher  Geh.-Rath,  Präsident  des 
Appellationsgerichts  zu  Hildburghausen  etc.  hervorgegangen. 

H6r»chelmann,  Sammlung  laveriissiger  8Umm-  und  Ahnentafeln,  B.  19  und  desselben  ge- 
neal.  Adelshistorio  I.  8.147-151.  --  N.  Geneal.  Handb.  1777  8.  2W  und  1778.  8.  266  u.  267. 
—  Freih.  r.  Ledebur,  I.  8.  22«  u.  III.  8.  252.  —  Tprof,  I.  188.—  p.  H«fner,  Sachs.  Adel 
Tab.   28.  u.  8,  26   u.  »chwarzb.  Adel,  8.  58. 

fbehheim^  Bitter,   Reichsritterstand.  Karbayerisches  Reichs-Yi- 


—     267     — 

cariatsdiplom  vom  24.  Sept.  1745  für  Martia  v.  Fiscliheim,  knrbaye- 
rischen  Iloffourier.  Derselbe,  welcher  früher,  1739,  den  Adel  erhal- 
ten, pflanzte  den  Stamm  fort  u.  zwei  Enkel  desselben,  die  Gebrüder, 
Carl  Ludwig  Ritter  v.  F.,  «eb.  1770,  fürstl.  wallerstein-  und  fup^ger- 
scher  Consulent  und  Franz  Carl  Ritter  v.  F.,  geb.  1778,  k.  bayer. 
quitt.  Hauptmann,  wurden  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  ein- 
getragen. 

8.   Lan;/.  S.  335.  —  W-B.  d.Kgr.  Bayern.  V.  39.  -  r.  //-/»*r,  bayor.  Ad.*l,  Tab.  «6  u  S.  76 

üsfhler  f.  Treyberg,  tirafen.  Orafenstand  des  Königr.  Sachsen. 
Diplom  vom  Juli  1817  für  Franz  Xaver  Fischler  Freiherrn  v.  Treu- 
herg,  Herrn  auf  Holzen,  Abmannshofen ,  Druisheim,  Heretsried  und 
Osterbach,  herz,  sachs.  Coburg.  Geh.-Rath  etc.  etc.  Derselbe,  gest. 
1835,  früher  Erzieher  des  Erbprinzen  Carl  Anton  zu  Hohenzollern- 
Sigmaringen,  vermählte  sich  später  mit  der  Schwester  des  Fürsten 
Anton  zu  Hohenzullern-Sigmaringen  ^  Grf.  Crescentia,  geb.  1766  und 
erhielt  1810  den  Freiherrnstand  mit  dem  Prädicate:  v.  Treuberg. 
Aus  seiner  Ehe  entspross  ein  einziger  Sohn,  welcher  sich  um  1843 
mit  einer  Prinzessin  v.  Goya,  Tochter  des  Kaisers  Don  Pedro  v.  Bra- 
silien, welche  in  München  erzogen  wurde,  vermählte  und  sich  in  Bay- 
ern sesshaft  machte. 

Handschriftliche  Notix.  —  W.-B.  de»  Kgr.  Bayern,  XI.  5.  —    v.  Hefner,  bayer.  Adel,  Tab. 
4  u.  8.   10.  und  Ergänx.-Bd.  8.  6. 

üschpeckh,  flschp^eek  (in  Schwarz  auf  einem  silbernen,  an  den 
Ecken  rftit  ebenfalls  silbernen  Quasten  besetzten  Polster  ein  goldenes 
Hecken,  in  welchem  ein  Fisch  von  natürlicher  Farbe  liegt).  Ein  in 
Oesterreich  ob  und  unter  der  Enns  begütert  gewesenes  Ritterstands- 
gcsbhlecht,  welches  aus  Bayern  gestammt  haben  soll,  wo  allerdings 
ein  altes  Adelsgeschlecht  Fischbeck,  Vischpeckh,  s.  den  betreffenden 
Artikel  S.  260  vorkam,  doch  führte  dasselbe  ein  anderes  Wappen.  — 
Urkundlich  erscheint  in  Oesterreich  zuerst  Lorenz  Tischpöckh  1342 
als  Pfleger  zu  Werffenstein.  Georg  Fischpeckh  empfing  um  1411  ei-  - 
nige  regensburgische  Lehen  und  sein  Sohn ,  Leonhard  Fischpöckli, 
Herr  zu  Vorchdorf  und  Seebarn,  tritt  in  Urkunden  noch  1461  auf. 
Von  dem  Sohne  des  Letzteren,  Bernhard  F.,  stammten  drei  Söhne, 
Leopold,  Christoph  und  Bernhard  der  Jüngere.  Letztere  Beide  waren 
1.534  und  Bernhard  d.  J.  noch  1550  mit  dem  Schlosse  und  GuteOber- 
Seebarn  begütert.  Mit  diesem  Bernhard  d.  J.  ging  in  Niederösterreich 
der  Stamm  aus. 

Wisjigritt,  III.  8.  49  u.  50. 

^  fisenne.  Altes  französisches  Adelsgeschlecht ,  dessen  Adel  1701 

erneuert  worden  ist.  Der  Familie  standen  früher  die  Herrsfebalten 
Fisenne,  Oppagne,  Rianive  und  Soiron  in  den  Ardennen  zii.*^1845 
lebte  ein  k.  preuss.  Appellations-Gerichtsrath  v.  F.  in  Cöln,  mehrere 
Sprossen  des  Stammes  wohnten  in  Cöln  und  einige  standen  in  der  k'. 
preuss.  Armee.  —  In  die  Adelsmatrikel  der  preuss.  Rheinprovinz 
wurden,  laut  Eingabe  d.  d.  Aachen  20.  Juni  1829,  Ludwig  Anton  und 
Peter  v.  Fisenne,  mit  Ludwig.  Carl,  August,  Hubert  und  Ferdinand  v. 
Fisenne  in  die  Classe  der  Edelleute  unter  Nr.  21  eingetragen. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  173.  —  Frh.  v.  Ledebur,  I.  8.  222.  —  W.-B.  d.  preuss.  Rheinprovlui. 
I.  Tab.  35.  Nr.  70.  a.  8.  86. 


—     268     — 

ntigeralil.  Altes,  ursprünglich  irländisches  Adelsgeschlecht, 
welches  in  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  in  dasAnspach-ßayreu- 
thische  kam,  wo  1791  noch  Nicolaas  v.  Fitzgerald  als  markgräfl.  An- 
spa<;h-bayr.  Geh.-Rath  lebte. 

Tijroff,  I.  16  und  Siebenkees,  I.  8.  361  u.  36^. 

ntiner  ?.  ütienburg.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1737 
für  Joseph  Wenzel  Fitzner,  Apotheker  in  Prag,  mit  dem  Prädicate :  v. 
fltzenburg. 

Megerle  v.   Mühlfeld,  Erg&nz.-Bd.  8.  284. 

Nach  (Schild  fünfmal  von  Schwarz  u.  Silber  quergestreift,  oder 
in  Schwarz  zwei  silberne  Querbalken).  Ritterliches  Stadtgeschlecht 
in  Cölu,  längst  ausgegangen.  Dem  Wappen  nach  stand  dasselbe  mit 
dem  im  nachstehenden  Artikel  besprochenen  Stamme  in  Verbindung. 

Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  222. 

nach  V.  Schwartienlierg  (Schild  von  Schwarz  und  Gold  fünfmal 
quergestreift,  also  in  Schwarz  zwei  goldene  Querbalken,  oder :  Schild 
fünfmal  von  Gold  und  Schwarz  mit  gewechselten  Tincturen  querge- 
theilt).  Altes,  rheiuländisches  Adelsgeschlecht,  als  dessen  Ahnherr 
Wilkelm  Flach  v.  Schwart^enberg,.  Ritter,  welcher  um  1209  lebte,  ge- 
nannt wird.  Von  den  Nachkommen  desselben  gelangten  mehrere  im 
Efzstifte  Mainz  zu  hoheji  geistlichen  Würden.  Der  Stamm  blühte 
vom  16.  Jahrh.  bis  in  den  Anfang  des  17.  Jahrh.  hinein  und^die  Ge- 
brüder Eberhard  Philipps  (dessen  Sohn,  Philipps,  1594  als  Heermei- 
ster des  Johanniter-Ordens  starb  u.  welcher  wohl  3.  Sept..  1610  den 
Stamm  schloss),  Philipps  Adam  und  Hans  Jörg  F.  v.  S.,  kais.  Rath  u. 
Ober-Amtmann  zu  Hanau  und  der  Vetter  derselben,  Philipps  Wolf  F. 
V.  S.,  welche  vor  und  um  letztgenannte  Zeit  lebten,  waren  die  Letz- 
ten des  Stammes,  welchen  Schahnat  auch  als  zum  fuldaischen  Lehns- 
hofe gehörig  aufführt.  Schannat,  welcher  die  Familie:  Flach  v.  Swart- 
zenburg  schreibt,  nimmt  für  die  hessische  Linie  den  von  Gold  und 
Schwarz  mit  gewechselten  Tincturen  fünfmal  quergetheilten  Schild 
an,  welchen  Biebmacher  dem  rheiuländischeu  Stamme  beilegt.  Hum- 
bracht  giebt  für  denselben  in  Schwarz  2wei  goldene  Balken  an ,  wel- 
chq  Siebmacher  der  hessischen  Linie  zuschreibt. 

"  Hambracht,  S.  101.  —  Sohadnaty  8.  81.  —  Gauh«,  \.  8.  13S3  u.  13S4.  -  Freih.  v.  Lede- 
bur, [.  S.  2'i2.  -  Siebmacher,  1.125:  Die  PlHclinii  v.  »chwartzeaberi;,  Kbuiuläudiseli  u.  13S: 
Die  Flachon,  Hessisch.  —  p.  Meding,  I.  S.  156  uud  157. 

FlacheBfeMj  Vreilierreii  (Schild  geviert  mit  Mittel  schilde  und  in 
den^ßel^  ein  Adler,  l  and  4  ein  Hirsch  und  2  und  3  ein  Löwe). 
Erbl&il^sterr.  Freiherrnstand.  Diplom  von  1739  für  Lorenz  Chri- 
stoph ""y,  Flachenfeld,  Lftnd-  u.  Hofrechts -Beisitzer  in  Krain.  Der- 
selbe stammte  aus  einem  Adelsgeschlechte,  welches  in  der  Person 
des  Johann  Andreas  v.  F.  1682  in  die  krainer  Landstandschaft  ge- 
langt war  und  sein  Enkel,  Freih.  Carl,  k.  k.  Oberjst  und  Commandeur 
des  Cnirass  -Reg.  Fürst  Moritz  v.  Liechtenstein,  wurde  im  Octob.  1813 
Generalfeldwachtmeister,  fiel  aber ,  ehe  er  seiner  neuen  Bestimmung 
zugegangen,  in  der  Schlacht  bei  Hanau. 

Megerle  v.  Mühl/eld,  Brgans.-Bd.  S.  56.  —  N.    Pr.  A.-L.  11.  8.  173. 


—     269     — 

Flache«fflil^  s.  Flacht  v.^Flacheufeld. 

rUcksberg^  flachsberger^  Vliushberger.'  Ein  aus  Tirol  nach  Oester- 
reich  gekommeues  Adelsgescblecht,  aus  welchem  Engelbrecht  Flachs- 
berger  1461  des  Herzogs  Sigismund  in  Tirol  Hofdiener  war.  Chri- 
stoph Flachsbcrger,  auch  v.  Flachsberg  genannt,  gest.  1521,  kaufte 
bald  nach  1508  das  Schloss  und  die  Herrschaft  St.  Margarethen  am 
Moos  in  Niederösterreich  und  die  Söhne  desselben,  Achatz,  Heinrich 
und  Christoph  d.  J.,  besassen  1534  gemeinschaftlich  die  genannte 
Besitzung,  Achatz  Flachberger  v.  Flachsberg  lebtcr  noch  1552  und 
später  ging  mit  Magaretha,  Tochter  Christophs  ?.  Flachsberg  des 
Aelteren,  welche  mit  Georg  Niemitz  vermählt  war  und  bereits  1551 
St  Margarethen  inne  hatte,  der  Name  des  Geschlechts  aus. 

Wiuyritt,  III.  8.  50  u.  51. 

nacbsbiailer.  Ein  in  Ostpreussen  vorgekommenes  Adelsgeschleeht, 
aus  welchem'  Johann  v.  JPlachsbinder,  genannt  Dantiscus,  27»( 
1548  als  Bischof  von  Ermland  starb. 

Freih.  9.  Ledebur,\\U,S.  2lt2. 

üacbslaBilj  ilachslaaileii^  nackslanilt,  HaalaBil^  Freiherren.  Altqs, 
elsassisches  u.  schweizerisches  Adelsgeschlecht,  weiches  Im  17.  Jahrh- 
hunderte  auch  nach  Schlesien  kam.  Werner  v.  Flaxland  blieb  1386  bei 
Sempach  und  Hanns  v.  F.,  Ritter,  war  1454  Bürgermeister  zu  Basel. 
Hans  Jacob  y.  Flachsland  und  Thürmenau,  Herr  auf  Golschwitz  und 
Hibersdorf  unweit  Falkeuberg  in  Schlesien,  starb  1658  als  fOrstl.lieg- 
nitzischer  Hofmarschall.  —  Muria  Johanna  Magdalena  Freiin  v.  Flachs- 
landen war  von  1774  —  1781  Fürstin  und  Aebtissrn  zu  Andlau  im 
Niederelskss  und  Johann  Baptist  Anton  Freih.  v.  Flachslanden,  geb. 
1749,  wurde  als  k.  bayer.  Geh.-  Kalh  und  Johanniter- Ordens  Gross- 
Bally  in  Neuburg  in  die  Adelsmatrikel  des  Königreichs  Bayern  in  der 
Classe  der  Freiherren  eingetragen.  Mit  demselben  ist ,  so  viel  be- 
kannt, 1825  der  alte  Stamm  erloschen. 

Sinapius,  II.  8.  6^4  —  Oauhe,  41.  S.  289  u.  i90.  ~  t».  Hattstein,  II.  8.  101. 103  lO*.»««». 
17-i.  Anhang.  8.  .11  u.  III.  8.  422.  Anhang.  8.  45  und 60.  —  Biedermann,  Canton  Ottenwald. 
Tab.  141.  —  V  Lang,  8.  VJ'2.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  1.S6.  -  Freih.  r.  Ledehur,  I.  S.  »22.  '- 
SiehmachPT,  I.  197:  v.  Flachslandt,  ScbweiifVlsch.  -  Suppl.  lu  Siebin.  W.-B.  VII.  23.  —  Xy- 
rog    I,  1«6  u.  Siebenkeen,  I.  S.  3«2.  —  W.-B.  d.  JCgr.  Bayern,  II.  96  u.  r.    Wölckern.  khlh.i. 

I'iacht  ?.  flachf ttfeld ,  Ritter.  Böhmischer  Kitterstaiid.  Diplom 
von  4.  Jan.  1715  für  Johann  Joachim  Flacht  v.  Flachenfeld,  Kaufmann 
zu  Breslau.  Derselbe,  gest.  1718,  war  Herr  auf  Oldern  und  k.  k.  Com- 
merzienrath,  hatte  1706  mit  dem  Prädicate  :  v.  Flachenfeld  den  Adel 
erhaltden. 

Megerlf  v.  Mühlfeld,  Ergänc.-Bd.  8.  140  und  185.  -*  Freihi  9.  Ledehur,  I.  S.222. 

Flad.  Ein  ursprünglich  aus  der  Rheinpfalz  stammendes,  in  Bay- 
ern blühendes  Adelsgeschlecht,  dessen  Adel  durch  Besitzthum  u.  ein 
älteres  agnatisches  Diplom  nachgewiesen  ist.  —  Carl  Anton  v.  Flad 
kommt  bereits  1767  als  kurbayerischer  Truchsess  vor.  In  die  Adels- 
matrikel des  Königreichs  Bayern  wurden  eingetragen:  die  Gebrüder 
Carl  Joseph  v.  F.,  geb.  1758,  k.  bayer.  Conservator  im  Statistisch- 
topograph. Bureau  in  München  und  Friedrich  v.  Flad,  geb.  1772,  k. 
bayer.  Major,  so  wie  der  Vetter  derselben,  Philipp  Joseph  V.  Flad, 
geb.  1778,  k.  bayer.  Legationsrath  in  München. 

r.  Lang.  8.  336.— W.-B.  d.  Kgr.  Bayeru,  V.  48.  •*.  irf^^r.  bayer.  Adel,.Tab.  86  u.  8.77. 


—     270     — 

riade,  riade  t.  Ehrenschild^  Ritter  (Schild  geviert:  1  in  Roth  drei, 
2  u.  1,  weisse  Rosen;  2  und  3  in  Gold  ein  einwärts  gekehrter,  blauer 
Löwe  und  4  in  Roth  drei  übers  Kreuz  gelegte  Hellebarde.)  mit  golde- 
nen Schäften),  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  vom  11.  Juli  1685 
für  Gottfried  Georg  Joseph  Flade,  Bürgermeister  zu  Hirschb.erg  in 
Schlesien. 

Zelter,  M»'rkwürdijik<?iten  der  Stadt  Hirschüt-rg.  I.  S.  191.  —  Sinapiu»,  11.  S.  607.  — 
r.  HeUbach,  I  S.  366.  —  N.  Pr.  A.-L.  U.  8.  112.  —   Durst,  Allgem.  W.-B.  I.  «.   12  u.   \\\. 

.  naden  und  Asche^rg  (in  Roth  zwei  halbe,  weisse  Räder  und  da- 
zwischen eine  weisse  Lilie)  s.  Ascheburg,  v.  Fladen  und  Aschenburg, 
Bd.  L  S.  122,  so  wie  den  Artikel:  Bressler  auch  Ritter  u.  tirafen^  Bd. 
IL  S  61  u.  62. 

Hader^  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.    Diplom  von  1797  für 
bj^us  Flader,  k.  k.  Hofmobilien- Magazins- Verwalter,  wegen 
IlMger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v. 

Mfgerle  v.  MühlfeUU  8.  183. 

fladnitz^  Flädnitz.  Altes,  stciermärkisches  Adelsgeschlecbt,  wel- 
ches urkundlich  schon^  1328  vorkam,  1514  mit  dem  Prädicate:  v. 
Schlanning  den  Freiherrnstand  erhielt  u.,  mit  Friedrich  Freih.  F.  v.  S. 
1550  erloschen  ist.  Güter  und  .Wappen:  in  Schwarz  ein  goldener 
Querbalken,  erbten  die  Herren  v.  Gleisbach.  Das  Wappen  zeigt  der 
Mittelschild  der  Grafen  v.  Gleissbach. 

Schtnuts,  I.  K.  .374.  —  SieOmacher,  Ml.  77. 

Hadung.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1780  für 
Peter  Ferdinand  Fladung,  Verwalter  der  Bancal- Admini^trations- 
Hauptcasse  in  Kärnten. 

LeupoUl,  I.  2.  S.  383.  —  MegerU  t.  Müh(feld,  S.  183. 

fladuiigen  (im  Schilde  ein  der  Rübe  ähnliches  Erdgewächs).  Hes- 
sisches Adelsgeschlecht,  welches  zum  fuldaischen  Lehnshofe  gehörte. 
Dasselbe  ist  wohl  mit  Caspar  v.  Fladungen  1463  erloschen,  da  in 
diesem  Jahre  die  fuldaischen  Lehne  des  Stammes  an  die  v.  Narbe 
kamen. 

Sehannat,  8.  83.  —  r.  Meding,  III.   8.  179  u.  180. 

Fladungen.  Fränkisches,  dem  Rittercanton  Rhön-Werni  einver- 
leibt gewesenes  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleichnamigen  Stamm- 
hause,  dem  im  Würzburgischen  liegenden  Städtchen  und  Amte  Fla- 
dungen. Heinrich  von  Fladungen  kommt  schon  1303  vor  und  Hans 
V.  F.  schloss  1514  den  Mannsstamm. 

Biedermann,  Rhöa-Werra,  Tab.  388. 

Hagingk.  Adelsstand  des  Königreichs  Preussen.  Diplom  vom 
16.  Apr.  1740  für  Gerhard  Flagingk  aus  der  Grafschaft  Lingen.  Alle 
weitere  Nachrichten  über  die  Familie  fehlen. 

V.  HeUbach.  I.  S.  366.  —  N.  Pr.  A.-L.  I.  8.  39  u.  V.  8.  157.  —  Frh.  c.  Ledebur,  \.  8. 
777.  —  W.-B.  d.  Preusjj.  Monarch.  111.18. 

Flaniberg^  riannberg,  Prenner  Edle  t.  flaniberg^  Ritter.  Erbländ.- 
österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1702  für  Georg  Simon  Prenner, 
niederösterr.  Landschafts-Grenzzahlmeistcr,  mit  dem  Prädicate :  Ed- 
ler V.  Flamberg.  —  Der  Diplomsempfänger  stammte  aus  dem  österr. 


—     271     — 

Geschlechte:  Prenner,  und  behielt  den  ursprünglichen  Namen  bei, 
doch  hat  Wissgrill  den  Stamnn  mit  dem  Namen  Flamberg  aufgeführt 
und  so  mag  derselbe  auch  hier  seinen  Platz  finden.  Georg  Simon  Pren- 
ner Edler  v.  Flamberg  war  in  erster  Ehe  vermählt  mit  Catharina  Pit- 
terer  und  in  zweiter  viit  Theresia  v.  Kolb,  gest.- 1778,  aus  welcher 
letzteren  Ehe  nur  Töchter  entsprossten,  von  welchen  Maria  Rosamil 
Ferdinand  Freih.  v.  d.  Mark ,  k.  k.  Hofrathe  etc.  vermählt  war.  — 
Aus  der  ersten  Ehe  stammten  Franz  Joseph  P.  Edler  v.  F.,  k.  k.  Haupt- 
mann, welcher  das  Schloss  und  Gut  Praunsperg  in  Niederösterreich 
kaufte  und  1723  als  Landesmitglied  unter,  die  neuen  Geschlechter 
des  Ritterstandes  aufgenommen  wurde.  Aus  seiner  zweiten  Ehe  mit 
Josepha  Puffhüber  entspross  ein  Sohn,  Joseph  P.  Edler  v.  F.,  dessen 
Tochter  aus  der  Ehe  mit  N.  Lichtmanegger,  Anna  Maria,  sich  mit 
Franz  Grafen  v.  Walsegg  vermählte.  Dieselbe  war  die  Letzte  ihrßs 
Namens. 

WißtgriU,  III.  8.  51  u.  52.  —  Megert«  v.  Mühlfeld,  8.  137  und  138  :    Prcnnor  Edler  t.  F. 

nmifig.  Steiermärkisches,  von  1168  bis  1460  vorgekommenes 
Adel^eschlecht. 

Schtnutz^  I.  S.  937. 

naMiBj^.  Altes,  cölner  Stadtgeschlecht,  welches  von  Fahne  er- 
wähnt wird. 

Fahne,  I.  S.  106. 

Planio.    Ein  zu  den  görzer  Patriziern  gehörendes  Geschlecht. 

V.  Hefner,  görtor  Adel,  Tab.  25  u.  .S.  27. 

llaMM^  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  von  1701  für 
Christoph  Maximilian  Flamm. 

liegtrle  e.   Mühlfeld.  Erg&nz.-B.  8.  140. 

nanni  ? .  FlanMeek.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1518  für  Andre  Flamm  ans  Sterzingen  a,  d.Eisek,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Flamme'ck  und  der  Erlaubniss,  den  ihm  zustehenden  Edelsitz  Flam- 
meck nennen  zu  dürfen.  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  bis  Georg 
Flamm  v.  Flammeck  denselben  bald  nach  1606  schloss. 

9.  Hefner,  aoMgest.  tirol.  Adel.  Tab.  3. 

naMMershein.  Altes,  niederrheinisches  Adelsgeschlecht,  aus  dem 
gleichnamigen  Stammschlosse  im  jetzigen  Kr.  Rheinbach,  Reg. -Bez. 
Cöln.  — Johann  v.  Flammersheim  kommt  1381  als  Vasall  der  Dy- 
nasten V.  Blankenheim  vor,  während  die  Burg  Flammersheim  schon 
1358  den  v.  Reimersheim  zustand,  welche  mit  derselben  von  dem 
Herzoge  Wilhelm  zu  Jünch  belehnt  worden  waren.  Später  kam  diese 
Burg  durch  Vermählung  an  die  Krümmel  v.  Eynatten,  dann  an  die 
Freiherren  v.  Palland  und  durch  weitere  Erbtöchter  an  die  v.  Quadt, 
V.  Dailwig-Lichtenfels,  v.  Vincke  u.  v.  d.  Schulenburg-Wolfsburg. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  S.  173. 

naidrin.  Altes,  französisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Pe- 
trus Flandrinus  aus  der  Diöces  Viviers,  gest.  1381,  Cardinal  war  und 
auf  Befehl  des  Papstes  Gregor  XI.  die  Schriften  des  Raymnnd  Ne- 
ophytus  näher  untersuchte. —  Die  Familie  soll  schon  in  früher  Zeit 


.   —     272     — 

nach  Schlesien  gekommen  und  bereits  1138  mit  Rattern  im  Breslau- 
ischen begütert  gewesen  sein.  Michael  v.  F.,  welcher  noch  1624  lebte, 
war  in  Schlesien  angesessen,  der  gleichnamige  Sohn  desselben  war 
Herr  auf  Klein-  und  Gross -Bresa,  Nieflfke  und  Garawenze  im  Bres- 
lauischen und  die  Familie  besass  noch  1720  K[ein-Muritzch  im  Oels- 
nischen.  Später  ist  der  Stamm  ausgegangen. 

Sinajtiua,  U.S.  624.  —  ./JcA<?r,  Comp.  Gelehrten-Lexlc.  8.  973.  —  Gauhe.  II.  S.  2H0.  - 
Freih.  r.  Leäehur,  I.S.  222. 

flanss^  rianSj  nam.  Altes,  brandenburgisches  Adelsgeschlecht, 
welches  ursprünglich  aus  Thüringen  stammen  und  in  alten  Urkunden 
dil3ges  Landes  unter  dem  Namen :  v.  Orlamünde  vorkommen  soll'.  — 
Angeli  setzt  dasselbe  schon  nach  926  in  die  Marken,  doch  iät  der 
Stamm,  aus  welchem  von  Pfefünger  B^rthold  Flans  1101  als  Abt  zu 
St.  Michaelis  in  Lüneburg  genannt  wird,  erst  aus  dem  14.  Jahrhun- 
dert näher  bekannt:  bereits  1344  stand  demselben  im  Brandenbur- 
gischen Baumgarten  unweit  Ruppin  und  1345  Schora  im  jetzigen 
Kr.  Jerichow  L,  Provinz  Sachsen,  zu.  —  Hans  v.  F.  lebte  am  Hofe 
des  Herzogs  Wilhelm  zu  Sachsen  und  zog  mit  demselben  1461  ins 
gelobte  Land;  Georg  Flans  kommt  1*507  als  „Marschalk"  n.  Dietrich 
F.  1509  als  Oberst -Hofmeister  des  Kurfürsten  Joachim  I.  Nestor  zu 
Brandenburg  vor;  1511  nennt  Letzterer  den  crbarn  und  lieben  ge- 
treuen Bartolt  Flansen,  seinen  Kammerdiener;  Conrad  F.  war  1563 
im  Gefolge  des  Kurfürsten  Joachim  IL  bei  der  Kaiserwahl  zu  Frank- 
furt; Hanns  Flanss,  Hauptmann  zu  Belitz  und  erbgesessen  zu  Witt- 
brietzen  und  Christoph  Flannss,  Ritter,  treten' urkundlich  15f)7  auf; 
Henntg  v.  F.,  gest.  1630,.  war  kurbrandenburgischer  Oberschenk  und 
Adam  Christoph  v.  F.  a.  d.  H.  Wittbrietzen,  gest.  1748,  stieg  in  der 
k.  preuss.  Armee  bis  zum  Generalfeldmarschall.  Derselbe  war  mit 
Amalie  Charlotte  v.  Kalkstein  vermählt  u.  sein  Bruder,  Henning  Eh- 
renreich V.  F.,  war  Herr  auf  Gr.  und  Kl.  Zieten  etc.  Von  Letzterem 
stammte  Curt  Friedrich  v.  F.,  gest.  1 763  als  k.  preuss.  Generalmajor 
und  Chef  eines  Dragoner-Regiments.  Derselbe  war  i^it  einer  v.  Frie- 
deborn vermählt  und  hinterliess  drei  Söhne.  —  Den  im  Laufe  der 
Zeit  mehrfach  wechselnden  Güterbesitz  der  Familie  in  den  Profvinzen 
Brandenburg  und  Sachsen,  im  .Rheinlande  und  in  Ostpreussen  hat 
Freih.  v.  Ledebur  sehr  genau  zusammengestellt.  —  In  der  zweiten 
Hälfte  des  18.  Jahrh.  kam  das  Geschlecht  auch  in  das  Reussische  u. 
ein  Sprosse  desselben  war,  so  viel  bekannt,  renss-plauenscher  Canz- 
1er  zu  Gera,  wo  der  Stamm  fortblühte.  —  Im  Anfange  dieses  Jahrh.  kam 
jh  Preussen  der  Major  v.  F.  vor,  welcher  noch  1805  Gouverneur  des 
Hofpageninstituts  zu  Berlin  war,  doch  scheint  nach  dieser  Zeit  das 
Geschlecht  nicht  mehr  gliederreich  gewesen  zu  sein,  so  dass  man 
schon  das -Ausgehen  desselben  annahm.  Doch  hat  derselbe  fortge- 
blüht:  ein  v.  Flans  studirte  1851  in  Breslau  und  M.  v.  Flanss,  geb. 
1839  zu  Breslau,  studirt  gegenwärtig  auf  der  Universität  Leipzig. 

Angeli,  mark.  Chronik,  8.  39.  —  Pffffinger,  I.  8.  33H.  —  Sinapiiu,  II.  8.  624  u.  «25. — 
Oauhe,  I.  8.  5S3  uod  534.  —  Codex  branaeiib.  XIII.  8.  1H5.  IIH  flf.  —  N.  Pr  A,  -  L.  If.  8. 
1~3.  und  174  u.  V.  8.  l,«»?.  -  Freih.  t.  Ledehur,  I.  8.  222  «nd  '22:i  und  111.  8.  252.  —  Sieb- 
maeher. I.  171:  Die  Fla»is,  Sarlisl^ch.  —  Dienemann,  R.  16!*.  Nr.  14  u.  8.  182.  —  v.  Meding, 
I.  8.  157  u.  158.  -  W.-H.  d.  sächsljii'hen  8taiiteii,  VII.  3«.—  r.  lUfner.  sSchB.Ad«-!.  Tab.  38 
und  8.  >i6. 


—     273     —        • 

fitathtmhtr^tr,  s.  Fl  achsberj,'er,  !S.  269. 

naschke,  Haschky,«  Flaschki.  Altes,  ursprünglich  böhmisches 
Adelsgeschlecht,  welches  aus  dem  Prachimer  Kreise  nach  Schlesien 
kam  und  im  Münsterbergischen  und  Liegnitzischen  begütert  wurde, 
auch  soll  sich  ein  Zweig  nach  Sachsen  gewendet  und  bei  Meisson  an- 
gekauft haben.  —  Smilo  Flaschka  v.  Richemburg  wird  1401  als  ober- 
ster MOnzmeister  des  Königr.  Böhmen  genannt;  Matthias  Flaschka 
kaufte  1656  von  der  Familie  v.  Sebottendorf  das  Rittergut  Ober--Ku- 
nern  unweit  Mflnsterberg  und  Johann  v.  Flaschka  war  1686  k.  Kam- 
roerrrath  in  Schlesien. 

Balbini,  Mw.  Bobem.  Lib.   \.  Der.  2.  —    /{«(/W,  Selitfuiw.  Prag.  8. 15rt  (179).  —  Sinapiu», 
II.  8.  «25.  —  Üauhe,  II.  8.  2l»0.  —  N.  Pr.  A.-L.  VI,  8.  aS.  —  Frrik.  v.  Ltdfhur,  1.  S.  «3. 

naschaer  ?•  Ithkerg  (Schild  der  Länge  nach  gctheilt:  rechts  in 
Roth  eine  goldene  Lyra  und  links  in  Silber  ein  zweihügeliger,  bis 
zum  linken  Schildesrande  erhöhter,  grüner  Berg).  Adelsstand  des 
Kgr.  Sachsen.  Diplom  vom  l.*).' Februar  1812  für  Gotthelf  Benjamin 
Flaschner,  Privatgelehrten  zu  Zittau,  für  seine  Tochter,  Caroline  Ma- 
riana F.  und  seinen  Sohn ,  Friedrich  August  F.,  mit  dem  Prädicate  : 
V.  Ruhberg.  —  Die  Gemahlin  des  Diplomsempfängers  stammte  aus 
dem  alten  schlesisch-sächs.  Adelsgeschlechte  v.  Berge.  —  Friedrich 
August  F.  V.  R.  kaufte  sich  später  in  der  Lausitz  an,  starb  aber  ohne 
den  Stamm  fortgesetzt  zu  haben. 

DofMt,  Allgem.  W.-B.  I.  8.  146  u.  147.  —  W.-B.  d.  sSch«.  SUatOu.  II.  59.  —   Kn^tckkt 
U.  8.  153.  —  r.  Hefnfr,  sichs.  Adel.  Tab.  51  u.  S.  45. 

Flatow  (in  Schwarz  ein  mit  Saiten  bespanntes  Griffbret  einer 
Laute,  oder  in  Silber  ein  stehender,  schwarzer  Lautenhals,  dessen 
oberer,  mit  goldenen  Wirbelu  versehener  Thcil  links  gekehrt  ist). 
Ein  von  der  alten  meklenburgischen  Familie  v.  Flotow  wohl  zu  unter- 
scheidendes Adelsgeschlecht,  welches  in  iler  Neumark  mit  Rehtelde 
im  Kr.  Soldin  1700  und  noch  1730  und  in  Pommern  mit  Billerbeck 
im  Kr.  Pyritz  17$8  begütert  war.  Micrael  sagt:  Fiatowen,  Stettinisch, 
Afterlehnsleute  der  Rammel  v.  Wüsterwitz. 

Micrael,  8.  434.  —  tr«ih.  v  Ledtbur,  I.  8.  223.  —  Siebmucher,  III.  159.   —  r.  M«ding, 
111.  8.  180. 

Hechtner.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  v.  1729  für  Franz 
Ferdinand  Flechtner,  böhmischen  £xpeditor  und  Taxator  bei  der 
Appellationskummer  zu  Prag  und  für  den  Bruder  desselben,  Johann 
Franz  Flechtner,  Secretair  bei  dem  Tribunale  iu  Mähren. 

U^gerU  v.  Mühlfeld,  Brg&iis.-Bd.  S.  285. 

ileckh  V.  iciikh.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1517  für  Adolph 
Fleckh,  kais.  Proviantmeister  aus  Schwaben,  mit  dem  Prädicate:  v. 
Benkh.  —  Carl  Fleckh  war  in  Niederösterreich  1534  zu  Himberg  u. 
Wilhelm  Fleck  v.  Benkh  mit  Erdberg  u.  Wilhelmsdorf  begütert.  Se- 
bastian Fleck  V.  Benkh  war  1573  mit  Barbara  Wallowitz  begütert. 
Nach  Friedeshaim  ging  dieses  ritterliche  Gesohlecht  1:>93  in  Oester- 
reich  aus. 

Wissgrill,  lU.  8.  53. 

^         rieckeiikihl,  genannt  KrgeL    Altes ,  hessisches  Adelsgeschlecht 

Knetchkty  DeaUcb.  Adels-L«x.  III.  •  18 


—     274     — 

aus  den  unweit  Marburg  gelegenen  Stamm-  nnd  Naroensbänsern,  dem 
Hofe  Fleckenbühel  und  der  Burg  BQrgel  mit^Zubehör.  —  Die  ordent- 
liche Stammreihe  der  Familie  beginnt  1309  mit  Conrad  v.  F.  u.  dem 
Bruder  desselben,  Andreas  und  läuft,  von  Conrad  absteigend,  wie 
Freih.  v.  Rrohne  genau  angiebt,  durch  das  15.  bis  in  das  18.  Jahrb. 
fort.  In  letzterem  starb  1722  Philipp  Otto  v.  F.  gen.  B.,  verm.  mit 
Maria  Christina  v.  Nordeck  zur  Rabenau.  Aus  dieser  Ehe  entspross 
Georg  Philipp  v.  F.  gen.  B. ,  gest.  1781.,  k.  Reichskammer-Gericbts- 
Assessor  zu  Wetzlar,  verm.  mit  Anna  Christine  Elisabeth  v.  Franz, 
ails  welcher  Ehe  Johann  Philipp  Franz  v.  F.  gen.  B.,  gest.  1796,  frtlher 
k.  Reichskammer -Gerichts -Assessor  zu  Wetzlar  und  später  ftlrstl. 
hessen-casselscher  Staats -Minister  und  Präsident  des  Ober- Appell. - 
Gerichts,  stammte.  Derselbe,  verm.  mit  Henriette  Freiin  v.  Gemmin- 
gen zu  Guttenberg,  gest.  1852,  war  der  Letzte  seines  Mannsstammes 
Die  einzige  Tochter,  Charlotte,  vermählte  sich  mit  dem  hess.  darm- 
st&dtschen  Jägermeister  Wilhelm  Adam  v.  Curti  u.  später  als  Wittwe 
mit  dem  hess.-darmst.  Capitain  Christian  August  StQrtz. 

Haudschriftl.  Notiz,  —  Kuchenbecker,  Annal.  Has».,  Coli.  I.  8.  247.  ~  Oauhe,  I.  8:  634 
n.  685.  —  Zedier,  IX.  S.  U9l.  —  Freih.  r.  Krohn«,  I.  8.  '29S— 301.  —  Rommel,  hessisch.  Gesch. 
II.  S.  228.  —  Siebmacher,  I.  138:   ▼.  P.  gen.  B.,  Hessisch. 

'Ileckensteiii,  Freiherren.  Altes,  rheinländisches  Adelsgeschlecht, 
welches  später  den  Titel :  Herren  und  Freiherren  führte ,  aus  dem 
gleichnamigen,  im  Unter -Elsass  im  Wassgaue  auf  hohen  Felsen  ge- 
legenen Stammschlosse.  —  Die  ordentliche  Stammreihe  der  Familie 
beginnt  Hübner  mit  Henrich  v.  F.,  welcher  um  1255  lebte  und  durch 
zwei  Söhne,  Rudolph  und  Heinrich  (IL),  der  Stifter  zweier  Linien 
wurde.  Rudolph  fing  die  ältere  Linie,  später  zu  Dagstuhl  im  Trier- 
gehen (im  jetzigen  Kr.  Merzig),  an  und  sein  Enkel,  Heinrich  (III.) 
vermählte  sich  1380  mit  einer  v.  Raldingen,  Erbin  der  Herrschaft 
Dagstuhl.  Zu  den  Enkeln  des  Letzteren  gehörten  die  Gebrüder:  Jo- 
hann, von  1423  bis  1436  Bischof  zu  Basel  und  Heinrich  (IV.)  i  des- 
sen Enkel,  Friedrich  1467  den  Reichsfreiherrnstaf^  in  die  Familie 
brachte.  Die  Nachkommenschaft  des  Freiherrn  Friedrich  blühte  bis 
1644  fort,  in  welchem  Jahre  Freih.  Georg,  nachdem  er  die  Herrschaft 
Dagstuhl  an  Kurtrier  verkauft  hatte,  seine  Linie  schloss.  —  Die  jün- 
gere von  Heinrich  (II.)  gestiftete  Linie  führte  nur  das  adelige  Prädi- 
cat.  Aus  derselben  lebte  zu  Anfange  des  17.  Jahrh.  Friedrich  v.  F., 
fürstl.  baden  -  durchlach*scher  Geh. -Rath  und  Hofrichter.  Von  den 
Söhnen  desselben  starb  Georg  Henrich  1658  als  kurbayer.  Oberst- 
Wachtmeister  nnd  Friedrich  Wolfgang,  k.  franz.  Felumarschall,  blieb 
1674  im  Kriege,  Jacob  aber  setzte  den  Stamm  fort,  doch  war  im 
Anfange  des  18.  Jahrh.  der  Sohn  desselben,  Friedrich  Jacob,  Herr 
der  Herrschaft  Flecken  stein  mit  Sultz  zwischen  Hagenau  u.  Weissen- 
barg,  der  Einzige  seines  Stammes.  —  Soweit  reichen  Gauhe^s  Nach- 
richten. —  V.  Hellbach  giebt  die  Linie  zu  Dagstuhl  als  jüngere,  nennt 
als  ältere  die  Linie  zu  Möurs  und  sagt,  dass  dieselbe  noch'blühe, 
doch  erwähnen  neuere  Werke  das  Fortblühen  des  Stammes  nicht.  — 
Ganbe  giebt  noch  an ,  dass  in  früherer  Zeit  mehrere  dieses  Stammes 
.vorgekommen  wären,  welche  wohl  zu  einer  anderen,  als  der  von  ihm 


r 


—    27^     —  ^^^ 

/J: 

Dach  Hübner  erwähnten  Linien  gehört  hätten.  Zu  denselben  zählt 
ein  V.  F.,  welcher  1276  den  Bischof  Friedrich  zu  Speyer,  Schulden 
halber,  gefangen  hielt,  bis  der  Kaiser  Rudolph  v.  Hftbsburg  sich  di-JS- 
selben  annahm;  Johann  v.  F.,  von  1410  bis  1416  Bischof  zu  Worms 
und  Ludwig  v.  F.,  kurpfälz.  Ober-Hof- Marschall,  1530  Oesaudtür  auf 
dem  Reichstage  zu  Augsburg  (auf  welchem  auch  Friedrid»  v,  F,  mit 
dem  Bischöfe  zu  Worms  erschien)  und  1532  auf  dem  Convente  zu 
Nürnberg. 

ßucelini,  II.  Sect.  3.  8.  120  u.  121.  —  Imhof,  Notit.  Proc.  J.  R.  Lib.  6.  c.  4.  —  ».  n-tm- 
kenberg,  eorop&isoher  Herold,  I.  S.  610.  —  Hihntr,  II.  Tab.  476.  —  Gauke,  !I.  S.  290— 99S^ 
ZedUr,  IX.  8.  UW.  —  ©.  HeUbaoh,  T.  8.  367.  —  N.  Pr.  A.-L.  VI.  8.  30.  —  Frei/t.  ».  Ltd«- 
bur,  I.  8.  223.  >-  Siebmacher,  I.  198:  ▼.  Fleckensteiu,  Elsasahch  und  VI.  9.  Hi-rren  v.  F. 

neekhanner  T.  Ajgtettei.  Erbländisch-österr.  Adelsstand.  Di- 
plom von  1855  fdr  Emanuel  Fleckhammer,  k.  k.  Oberstlicutenaot 
beim  Greniecorps,  mit  dem  Prädicate:  v.  Aystetten.  Derselbe  war  be- 
reits 1856  als  k.  k.  Oberst  dem  Genie-Comite  zugetheilt. 

MiiiUlr-SchematUmus  1^55  u.  1856.  8.67. 

fleckiiger  aif  lerreBWorth.  Adelsstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom 
vom  13.  Dec.  1818  für  Aloys  Fleckinger ,  vormals  Grosshändler  and 
Banquier  in  München,  Inhaber  des  Landguts  tierrenwörth  im  Chiem- 
see.  Das  genannte  Gut  ist  neuerlich  an  den  Grafen  v.  Hunoldstein  ge- 
kommen. 

9.  Lang,  Sapplem.  8.  98.  —  W.  -  B.  d.  Kgr  Bayern,  V.  40.  —  v.  Hefner  bay«r.  Adel, 
Tab.  87  nud  8.  77. 

Ileckidiilil^  yieckgchilil.  Altes,  längst  ausgegangenes,  bremoD- 
sches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  die  Gebrüder  Johann,  Märten  n. 
[iermann  F.  noch  1390  lebten. 

Afuskarti,  8.  243.  —  v.  Meding,  Tl.  8.  171. 

nchligei.  Altes,  rheinländisches  Adelsgeschlecht,  d.esseo  Stamm- 
reihe Humbracht  mit  Berthold  v.  Flehingen  um  1216  beginnt  Von 
den  Urenkeln  desselben  führte  Reinhard  F.  den  Beinamen :  Frey,  Al- 
brecht F.:  Zcussenhäuser  und  Ulrich  F.:  Gibel.  Letzterer  wurde 
1305  von  einem  yetter  ermordet,  worauf  die  Brüder  als  Uelmscbmock 
ihres  Schildes:  (ip  Schwarz  fünf,  2.  1  und  2.,  silberne  Kugeln)  einen 
sitzenden  grauen  Wolf  annahmen,  welcher  ein  weisses  Lamm  im 
Rachen  hält.  Von  Ulrieh's  Bruder,  Ludwig,  stammte  Marquard,  gest. 
1413  als  Abt  zu  Herren-Alb,  welche  Würde  auch  Eberhard  v.  F.  40 
Jähre  von  1456  im  Kloster  Odenheim  bekleidete.  Derselbe  war  der 
letzte  Abt  dieses  Klosters.  Von  seinen  Brüdern  starb  Ulrich  v.  F. 
1499  als  fürstl.  württemb.  Hofmeister.  Dieser  hatte  das  Stammgut' 
Flehingen  verloren,  doch  erhielt  dasselbe  sein  älterer  Sohn,  Erph  Ul- 
rich, gest.  1542,  kurpfälz.  Hauptmann  und  württemb.. Obervoigt  zu 
Maulbrun ,  wieder.  Der  einzige  Sohn  des  Letzteren ,  Ludwig  Wolf, 
starb  1600  als  kurpfälzischer  Hofgerichtsrath.  Er  hatte  aus  vier 
Ehen  14  Kinder  gehabt,  doch  schloss  sein  jüngster  Sohn,  Philipp 
Ludjiig,  nnvermählt  den  ganzen  Stamm,  nachdem  seines  Grossvaters 
Bruder,  Ulrich  Wolf  v.  F.,  kurpfälz.  Burggraf  auf  Starkenburg',  Fauth 
zu  Bretten,  Untermarschall,  Reiter-Hauptmann  des  k.  Kammergerichts 
zu  Speier,  etc.  1553  seine  Linie  geendigt  hatte. 

Bueelini,  11.  8.  82.  —  ffumbracht,  B.  83.  —  Oauhe,  1,  S.  3084  u.  85.  —  Siebmacher 
I.  118:  V.  F.,  8ehwibiaeh.~  v.  Meding,  II.  8.  171  und  173. 

18* 


«f^         .  _     276     - 

^  ^  nehiugi'Uj  Wieckenberg  ?.  Plehiiigen.  Ein  in  neaerer  Zeit  in  Prens- 
-siii  vorgeküiTimenes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  ein  Sprosse  in 
neuerer  Zeit  Hauptmann  in  der  k.  pr.  Armee  war. 

bif>]üm.  Jatirb,  für  den  preuüs.  8Uat,  184S.  R.  320. 

^  Fiehfbbtin  t.  Kleeberg.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  25.  März 
1639  für  diu  iu  Frankfurt  am  Main  ansässigen  Gebrüder  Fleischbein  : 
Caspar  Philipp,  Johann  Philipp  und  Nicolaus  und  zwar:  weil  E.  Ru- 
dolph IL  u.  K.  Ferdinand  II.  ihr  altanererbtes,  durch  kaiserl.  Wap- 
•  penbrief  von  1530  erlangtes  Wapl)eu  ihrem  1627  verstorbenen  Vet- 
ter, Caspar  Fleischbein,  J.  U.  L..  Jurisconsultus,  Pfalzgrafen  u.  k.  k., 
so  wie  kurmainz.  Hofrathe,  durch  Diplom  vom  12.  Jan.  1608  bestätigt 
und  verbessert,  ihn  auch  in  den  Adelsstand  erhoben  hätten,  sie  aber, 
da  ei'^hne  Leibeserben  verstorben,  seine  nächsten  Erben  gewesen, 
aber  nicht  in  dem  Diplome  von  1608  begrififen  wären  —  und  Bestä- 
tigungs-  und  Erneuerungsdiplora  vom  23  November  1665  für  den  von 
den  genannten  Gebrüdern  allein  noch  lebenden  Johann  Philipp  v.  F., 
mit  abermaliger  Verbesserung  des  Wappens  und  mit  dem  Prädicate : 
V.  Kleeberg.  —  Das  in  Rede  stehende  Geschlecht  stammte  wahr- 
scheinlich aus  Babenhauseh,  wo  1547  Hans  Fleischberg  lebte,  wel- 
cher später  nach  Frankfurt  a.  M.  zog.  —  Die  Nachkommenschaft  des 
Johann  Philipp  F.  v.  K.  blühte  fort  und  gehörte  von  1621  bis  1824, 
iu  welchem  Jahre  der  Stamm  erloschvzu  der  altadcligen  Gesellschaft 
des  Hauses  Frauenstein  zu  Frankfurt  a.  M.  und  vQn  1755  mit  einem 
Gli^de,  dem  Johann  Daniel  F.  v.  E.,  auch  zu  der  altadeligen  Gan- 
erbschaft des  Hauses  ^Iten-Limpurg  in  Frankfurt  a.  M. 

N.  Oeoeal.  Haiidb.  1777  S.  204—206  u.  1773  S.  267  utid  263  und  Nichtr..  II.  8.  145  uod 
II.  Nichtr,  8.  9.  .—  Siehmaeher,  IV.  61  u.  311.  —  Kneschke,  IV.  8.  126  uod  127. 

Heischer  t.  Eiehenkraai^  Preiherrea.  Erbländ.-österr.  Freiherrn- 
stand. Diplom  von  1809  für  Ferdinand  Fleischer  v.  Eichenkranz,  k. 
k.  Generai-Feldwachtmeistor.  Derselbe  war  ein  Sohn  des  k.  k.  pens. 
General -Feldwachtmeisters  Carl  Fleischer,  welche  1808  den  erb 
länd.-österr.  Adelsstand  mit  dem  Prädicate:  v.  p]ichenkranz  erhal- 
ten hatte. 

Mef/erlf  v.  Mühlfeld,  Ergänz -Bd.    S.  56  und  8.  28?».—  Kneschke.  IV.  8.  178. 

fleiseher  T.  KänpfinfeM.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1769  für  Franz  Joseph  Fleischer,  k.  k.  Oberlieutenant  bei  Carl 
pr.  Pälffy-Cuirassier,  wegen  31  jähriger  Dienstleistung,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Kämpfinfeld  (Kempiimfeld) .und  von  ^770  für  Melchior 
Ignaz  Fleischer,  k.  k.  Hauptmann  beiPrinz  Sachsen-Coburg-Dragoner, 
mit  demselben  Prädicate.  —  Die  Diplorasempfänger  waren  nach  Al- 
lem Brüder.  Der  Stamm  hat  fortgeHüht  und  Franz  Fleischer  v. 
Kämpfinfeld  war  in  neuester  Zeit  k.  k.  Major  im  10.  Grenz-Infant.- 
Regimente. 

M«gerlt  v.  Mühl/eld,  S.   183  u.  RrgSiic.-R.  S.'285.  ^ 

lleisehess.  Niederösterreichisches  Rittergeschlecht,  aus  welchem 
urkondlich  zuerst  1277  Fridericus  Miles  dictus  Fleischezz  vorkommet. 
Der  Mannsstamm  blühte  bis  in  das  15.  Jahrh.  hinein,  in  welchem 
Mathes  Fleischess  von  Streit  wiesen  noch  1441  urkundlich  auftritt. 


—     277     — 

Derselbe  war  wohl  der  letzte  männliche  Sprosse  des  GescbleeUtt, 
denn  1455  empfing  Jacob  Schrott  mit  seiner  ebeJicben  Haasfrau,  Ca* 
tharina  Fleischessin ,  vom  K.  Friedrldi  III  die  Teste  Streitwiee^n 
zu  Lehn. 

WUngrill,  III.  8.  53-.56. 

nelsehhakel  n  lakeaaM.  Erbländ.-östenr.  Adelsstand.  Dipkmi 
von  1816  fQr  Franz  Fleischhakel ,  k.  k.  Agenten  za  Buchareat,  ittit 
dem  Pr&dicate:  v.  Hakenan. 

MtgerU  ».  Mühlfeld,  S.  188. 

,    neischhaker.  Erbländ.-österr.  AdelssUnd.  Emmerich  v.  Fleisch- 
haker  war  1856  Major  im  k.  k.  37.  Infant. -Regim. 

M iiitair-8ch«ni.    1^56.  8.  369. 

PleiscUiaMer.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  1.  Aug.  1690 
für  Paul  Fleischhauer. 

9.  HMback,  I.  8.  36S. 

PleischnaBB,  heihcrrce.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
von  1722  für  Anselm  Franz  V.  Fleischmann,  k.  k.  Hofkriegsrath.  Nach 
Siebmacher,  V.  100,  kam  ein  schwäbisches  Adelsgeschlecht  dieses 
Namens  vor. 

MegtrU  v.  Mühl/eld,  8.  49. 

Fleissier  t.  Littiti.  Reichs- Adelsstand.  Diplom  von  1729  für  Franz 
Paul  Fleissner  zu  Prag,  mit  dem  Prädicate:  v.  Littitz. 

Megert«  v.  Mühlfeld,  BrgiDs.-B.  S.  9tf5. 

PleiMBer  v.  Weslrewlti^  Ritter  ■■il  Freiherrei  (Schild  geviert:  1  a. 
4  in  Gold  ein  an  die  Theilungslinie  angeschlossener,  halber  schwar- 
zer Adler  und  2  und  3  in  Roth  ein  goldener,  nach  unten  geöffneter 
Zirkel).  —  Reichs- Adel-  und  Reichs-  und  böhmischer  Ritter-  so  wie 
erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Adelsdiplom  von  1739  für  Joseph 
Nicolaus  Fleissner,  mit  dem  Prädicate:  v.  Wostrowa;  Reichsritter- 
standsdiplom  von  1734  und  böhmisches  Ritterstaudsdiplom  .von  1741 
für  denselBen  als  Gutsbesitzer  in  Böhmen,  so  wie  Freiherrndiplom 
von  1818  für  Ernst  Fleissner  Ritter  v.  Wostrowitz ,  Gutsbesitzer  in 
Böhmen  u.  vom  25.  Nov.  1841  für  Emanuel  Fleissner  Ritter  v.  Wo- 
strowitz, k.  k.  peus.  Major.  —  In  der  k.  k.  Armee  standen  in  neuester 
Zeit:  Franz  Freiherr  Fleissner  Ritter  v.  Wostrowitz,  k.  k.  Oberst; 
Julius  Freih.  Fleissner  v.  Wostrowitz,  k.  k.  Rittm.  1.  Gl.  im  5.  Uh- 
lanen-Regim.  und  Eduard  Freih.  F.  v.  W.,  k.  k.  Rittm.  1.  Ol.  im  10. 
Uhlanen-Regim. 

M^gerU  p,  Mühlfeld,  Ergäux.-Bd.  8.  56.,  140  u.  285.   —  Sappl.  sa  Siebm.  W.-B.  VII.  18. 

NeMMingi  auch  firafea.  (Stammwappen:  in  Blau  ein  auf  den  Hin- 
terfüssen  stehender,  rechtsgekehrter,  gekrönter,  weisser  Wolf,  mit 
den  Yordertatzen  ein  rothes  Kammrad  haltend.  Gräfliches  Wappen: 
Schild  geviert,  mit,  das  Stammwappen  enthaltendem  Mittelschilde.  1 
und  4  in  Gold  ein,  beide  Felde  schrägrechts  durchziehender,  schwar- 
zer Marschallstab  mit  silbernen  Beschlägen  und  2  und  3  in  Schwarz, 
auch  in  Blau,  ein  in  der  Mitte  schneckenförmig  gebogenes,  goldenes 
Posthorn  mit  einmal  über  sich  geschlungenem,  goldenen  l|Mlde). 
Reichsgrafenstand.   Diplom  vom  16.  Nov.  1700  für  Georg  Caipk*  a. 


—     278     — 

HaiDo  Heinrich  v.  F.;  kimftchs«  Reichs -Vicariatsdiplom  vom  1.  Dec. 
1-711  fttr  Georg  LndwigT.  F.;  k.  preuss.  AnerkenDungsdiploro  des  in 
die  Familie  gekoromeoenReich^grafenstandes  u.Reichsgrafendiplom  von 
1721  für  Philipp  Friedrich  y.  F.,  Ivenscher  Linie,  k,  preuss.  Geh.- 
Rafb,  £rb*LaiidmarschaU  in  Pommern  etc.  —  Die  Familie  v.  Flonfi- 
nitaie  ifthit  zu.  den  ftltevten,  angesehensten  und  begütersten  Familien 
iaÜ^muncni*  J.  J.  F.  Schmidt  leitet  dieselbe  im  Geiste  seiner  Zeit, 
über  welche  man  hinweggekommen  ist,  von  den  alten  römischen 
Flamminiis  her  ^während  Andere  für  wahrscheinlich  halten,  dass  das 
Geschlecht,  aoa  Niedersachsen  stammnnd,  nach  Flandern  gekommen, 
dort  den  Namen  der  Flämminge,  d.  i.  der  Deutschen,  angenommen  u. 
im  12.  Jahrh.  vom  Markgrafen  zu  Brandenburg  Albertus  Ursus,  nach 
Vertreibtfng  der  Wenden,  an  die  Elbe  in  das  Magdeburgische  u.  An- 
haltische gerufen  worden  sei  und  von  da  sich  in  Thüringen  und  Pom- 
mern ausgebreitet  habe,  doch  sind  alle  diese  Angaben  historisch  nicht 
sieber  nachzuweison.  P'est  steht  nur,  dass  das  Geschlecht  schon  in 
frfther  Zeit  in  Pommern  zu  den  Schloss-  u.  Burggessenen  gehörte,  u. 
1315  Conrad  Flemingen  lebte  ,  dass  dasselbe  das  Erblandmarschall- 
amt  in  Pommern  in  der  Person  des  Dame  Fleming  vom  Herzoge  Bo- 
gislav  YIII.  im  Anfange  des  15.  Jahrh.  erhielt  und  sich  in  mehrere 
deutsche  und  auswärtige  Länder  ausbreitete.  Die  fortlaufende  Stamm- 
reiho  fängt  mit  Tham  Flemmingen  an,  welcher  um  1295  in  Pommern 
lebte.  Die  Söhne  desselben,  Curt  und  Erdmann,  gründeten  zwei  Haupt- 
linien: Ersterer  die  Böckische,  Letzterer  die  Martenthinische  Linie. 
Die'Böckische  Hauptlinie  schied  sich  durch  die  Söhne  des  Curt  F., 
"Hans  und  Heinrich,  in  die  Speciallinien  zu  Schwirsen  und  zuPazig  u. 
aus  Letzterer  entstanden  die  Häuser  Matzdorf  und  Pibbernow. —  Der 
Stifter  der ifartenthinischen  Linie,  Erdmann  v.  F.,  hinterliess  zwei 
Söhne,  Claus  und  Hans.  Von  Claus  stammten  die  v.  Flemming  in 
Schwede^ ,  von  Hans  v.  F.  aber  durch  seine  Urenkel,  Hans  Heinrich 
und  Joachim  v.F.,  die  späteren  Orafen  v.  Flemming:  von 'Hans  Hein- 
rich, dem  Sohne  des  Felix  Paris  v.  F.,  entsprossten  die  jetzt  noch 
blflhenden  Grafen  v.  F.,  von  Joachim's  Sohne  aber,  Jacob,  die  im  17. 
Jahrh.  berühmt  gewordenen ,  im  Mannsstamme  1777.  s.  unten,  er- 
loschenen Grafen  v.  F.  —  Jacob's  Söhne  aus  der  Ehe  mit  Barbara  v. 
Pfahl  waren  die  oben  genannten  Gebrüder,  Georg  Caspar,  gest.  }703 
und  Haino  Heinrich,  gest  1706,  welche  zuerst  den  Reichsgrafenstand 
in  die  Familie  brachten.  Graf  Georg  Caspar,  kurbrandenb.  Geh.-Rath 
etc.  hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Agnes  Helene  v.  Flemming,  gestorb. 
1696,  drei  Söhne,  Joachim  Friedrich,  k.  poln.  und  kursächs.  General 
en  Chef  der  Cavallerie,  Gouverneur  v.  Leipzig  etc.,  Jacob  Heinrich, 
gest  1728,  k.  poln.  u.  chursächs.  General-Feldmarschall,  Geh.Staats- 
und  Kriegsminister  und  Bogislav  Bodo,  gest.  1732,  k.  poln.  und  kur- 
sächs.  General-Lieutenant,  mit  welchem  die  Linie  des  Grafen  Georg 
Caspar  im  Mannsstamme  ausging.  —  Graf  Haino  Heinrich,  gest.  1706, 
k.  preuss.  w.  Geh.  Staats-  und  Kriegsrath,  General-Feldmarschall  u. 
Goaftrneur  von  Pommern ,  hinterliess  aus  dritter  Ehe  mit  Dorothea 
ElisMlMth  V.  Pfuhl,  gest.  1742,  zwei  Söhne:  Georg  Joachim,  gestorb. 


^ 


—     279     — 

1746,  k.  poln.  und  kursächs.  General-Feldzeugmeister  u.  Gouverneur 
von  Litthauen  und  Johann  Georg,  gest  1747,  k.  poln.  und  kursächs. 
General-Lieutenant,  mit  dessen  Sohne,  Friedrich,  k.  preuss.  Haupt- 
manne, die  Nachkommenschaft  des  Grafen  Haino  Heinrich  1777  im 
Mannsstamme  ausstarb,  da  ein  dritter  Sohn  des  Letzteren,  Adam 
Friedrich"^  k.  poln.  und  kursächs.  Kammerherr  >  gest.  1744  aus  der 
Ehe  mit  Catharina  Henriette  v.  Ahlefeld  nur  eine  Tochter,  Franzisca, 
Frau  auf  Puschwitz,  hatte,  welche  als  verw.  Freifrau  v.  Racknitz  1790 
starb.  —  Hans  Heinrich*s  Enkel,  Philipp  Christian»  gest.  1738,  ein 
Sohn  des  Felix  Paris  v.  F.  aus  der  Ehe  mit  Catharina  Sabina  v. 
Schwerin,  k.  preuss.  Geh.-Rath  etc.,  aus  der  Iven^chen Linie  des  Ge- 
schl#rats  stammend,  brachte,  wie  oben  angegeben,  abermaligen 
Reichsgrafenstand  in  seine,  noch  fortblühende  Linie.  Derselbe  hi^br- 
liess  aus  der  Ehe  mit  Dorothea  Sophia  v.  Flemming  zwei  Söhne:  Ge- 
org Detlev,  gest.  1771,  k.  poln.  und  kursächs..  General  der  Inf.  etc. 
und  Carl  Georg  Friedrich,  gest!  1767,  kursächs.  Geh.  Cabind>^- Mi- 
nister etc.  Aus  der  Ehe  des  Letzteren  mit  Henriette  Charlotte  Prin- 
zessin V.  Lubomirska,  gest.  1 782,  entspross  Graf  Johann  Georg,  gest. 
1830,  vormals  k.  poln.  Krongrosssch wertträger,  verm.  mit  Christiana 
Maria  Charlotte  Freiin  v.  Hardenberg  und  aus  dieser  Ehe  stammt 
Graf  Carl,  geb.  1783,  Herr  auf  K rossen  und  Grosshelmsdoif  in  der 
Provinz  Sachsen,  so  wie  Joen  mit  Flemmingsfelde  und  Marteuthi«  in 
Pommern,  bis  1844  Chef- Präsident  der  k.  preuss.  Regier,  zu  Erfurt, 
verm.  1812  mit  Wilhelmine Grf.  V.Hardenberg  zuNeu-Hardenberggeb. 
1792.  Die  drei  Söhne  aus  dieser  Ehe,  neben  vier  Töchtern :  Gr.  Aure- 
lie,  verm.  Freifrau  v.  Bockum-Dolffs  auf  Ahsse,  geb.  1819,  Grf.  Cle- 
mentine, vermählte  Freifrau  v.  Gustedt  auf  Dardesheim,  geb.  1820, 
Grf.  Antonie,  vermählte  Freifrau  von  Gustedt  auf  Deersheim  u.  Rho- 
den,  geb.  1822  u. Grf. Marie,  geb.  1826,  sind:  Graf  Albert,  geb.  1813, 
Herr  der  Lehngüter  Buckow,  Garzin  und  Obersdorf  in  der  Provinz 
Brandenburg,  k.  preuss.  Legations-Rath  etc.;  Graf  Felix,  geb.  1814, 
k.  preuss.  Prera.-Lieut.  a.  D.,  verm.  1853  mit  Clotilde  v.  Forcade  de 
Biaix,  geb.  1824  und  Graf  Edmund,  geb.  1827,  k.  preuss.  Lieut.  im 
32.  Landw.-Regim.  ~  Ueber  die  Besitzungen  der  gräflichen,  so  wie 
der  im  Adelsstande  verbliebenen  Linien  und  Häuser  der  Familie  in 
Pommern,  wo  ein  ganzer  Kreis  früher  der  Flemmingsche  hiess,  in 
den  Provinzen  Brandenburg  und  Sachsen  etc.  hat  Freih.  v.  Ledebur 
die  genauesten  Nachrichten  gegeben.  Auch  aus  den  adeligen  Linien 
sind  mehrere  Sprossen  zu  hohen  Ehrenstellen  in  der  k.  prens8.Armee 
gelangt  u.  der  Stamm  ist  in  Pommern,  namentlich  im  Kreise  Kammin 
noch  reich  begütert.  In  neuester  Zeit  wurde  aufgeführt:  Carl  Wil- 
helm Franz  v.  F.  auf  Basenthin,  Beverdick,  Benz,  Bresow  a  und  b, 
Claushagen,  Drammin,  Lance  c,  Paatzig,  Pemplow,  Ribbertow,  Tager 
und  Zebbin^  sämmtlich  im  Kr.  Kammin,  so  wie  Matzdorf  im  Kr.  Nau- 
^'ard,  ein  v.  F.,  k.  preuss.  Lieut.  a.  D.,  besitzt  Boeck  und  Langendorf 
im  Kr.  Kammin  und  ein  v.  F. ,  k.  preuss.  Reg.*Referendar,  Leussin 
im  Kr.  Usedom- Wollin. 

Micrael,  8.  494.  —  Knauih,    S.  505.  —  Ckr.  Bomtnann,   Fleromingus  in  arena  et  Uaris, 


'     —     280     — 

1700.  —  J.  J.  F.  Schmitt,  GencAlogia  Flrininpiana,  Stargard,  1703.  —  SinapiuM,  II.  8.  73— 
79.  —  Oaufif,l  S.  S35-M5  u.  II.  S.  1455—1471.  —  Auster,  Access,  ad.  Biblioth.  Branden- 
burg, S.  77.  -  ZriiUr,  IX.  8.1222.  —  B.üffgeinann,  I.  Hptat.  2  und  11.  —  Jacobf,  180U.  II. 
8.  207  und  208.  —  Allg.  Qeneal.  und  Htaatshandb.  1824,1.  k.  560-562.  —  N.  Pr.  A.-L.  IJ.S. 
174—176.  —  DeuUcIte  (^rafeuh.  d.  Üogentr.  I.  S. 237-2.39.  —  Geneal.  Taschenb.  d.  grfl.  Hau 
•rr.  1859,  8.  273  und  274  u.  bist.  Haiidb.  zu  demselben,  S.  215.  —  Siebmacher,  III.  155  und 
159:  V.  F  —  Dienemann,  3.  183.  Nr.  3.  —  r.  Mediny,  IIT.  8.  iSO— 182 :  v.  F.  und  Gr.  v.  F. 
—  Tyrof,  II.  93  u.  119.  —  Pommernsches  W.-B.  IV.  Tab.  13  und  8.  34—42:  v.  F.  und  Gr. 
V.  F.  und  Tab.  17  und  18:  zehn  alte  Siegel  der  Familie.  —  W.-B.  der  sächs.  Maaten,  I.  2'i: 
Gr.  V.  F.  und  VII.  37:  v.  F.  —  r.  Hefner,  preuss.  Adel,  Tab.  8  u.  8.  7 :  Gr.  v.  F. 

nennlng,  Vlenwing  (in  Silber  drei  rothe  Querbalken,  jeder  mit 
drei  (der  untere  woW  auch  nur  mit  zwei)  goldenen  Kugeln  belegt). 
Altes,  pommernsches  AdelsgCFchlecht,  nach  Einigen  eines  Stammes- 
mit  der  im  vorstehepden  Artikel  besprochenen  Familie,  wenn  auch 
die  Wappen  ganz  verschieden  sind.  Dasselbe  besass  im  jetzigen  franz- 
bl^ger  Kreise  Kirr  bereits  1326,  Krukenshagen  vor  1480  u.  Hoben- 
Bftfnekow  etc.  vor  1525  und  ist  wohl  in  Pommern  vor  1600  erloschen. 
Ein  Zweig  des  Geschlechts  ivar  aber  nach  Schweden  gekommen  und 
ah  Ahnherr  desselben  wird  meist  Claus  Flemmingen  aus  derMarten- 
thinsdAen  Linie  angenommen  ,  welcfier  zu  Ende  des  14.  Jahrb.  mit 
demHerzogeHeinrich  V.  in  Pommern,  dem  späteren  Könige  Erich  Xlll. 
von  Schweden,  nach  Schweden  gekommen  sein  soll.  Die  Familie  kam 
in  Schweden  zu  hohem  Ansehen  und  erhielt  den  Freiherrn-  u.  Gra- 
fenstand,  breitete  sich  auch  in  Dänemark  und  dem  Lanenbnrgischeti 
aas.  tm  Wappen  findet  sich  das  Stamm wappeu,  wie  dasselbe  oben  an- 
gegeben worden  ist. 

.  Frh.  ».  ledebur,  W.  8.  252.  —  Schwed.  W.-B.  Ritter,  I.  3,  Freih.  15.  VI.  35.  XXIV. 
18»;  Grafen.  V.  26.  —  Suppl.  zu  Sielm.  W.-B.  XII.  11:  v.  Fiemming  a.  d.  Uauae  Bawelsse 
(der  anterv  Balken  mit  zwei  Kiugen  belegt). 

ncnnlng,  Pläning  im  lauer  bei  lölck  Mnil  zbm  Sitte  !■  Thal  (in 

Gold  ein  auswärts  gekehrter,  schwarzer  Btiflfelskopf).  Ein  im  13.  bis 
in  das  15.  Jahrb.  in -Nieder -Oesterreich  blühendes  Rittergeschlecht, 
aas  welchem  zuerst  Pilgrimus  v.  Flemminch  urkundlich  1287  vor- 
kommt. Von  den  späteren  Sprossen  des  Statnmes  starb  Johann  v.  F. 
als  Abt  des  Benedictiner-Stifts  zu  Mölck  und  Jacob  nnd  Georg  Fiem- 
ming, Ritter  zu  Sitzenthal  und  ihre  Schwester  Apolonia,  Wittwe  des 
Gebhard  Reutter  zu  Wocking,  kamen  noch  1463  vor. 

WiMgrill,  III.  8.  56  u.  57. 

FlenMing  (im  rotheingefassten,  silbernen  Schilde  ein  nach  der 
rechten  Seite  hochaufspringender  Wolf).  Reichsadelsstand.  Kur- 
sächs.  Reichs -Vicariats- Diplom  vom  11.  Sept.  1745  für  Christian 
Friedrich  Fiemming,  Besitzer  des  Rittergutes  Falkenhayn  bei  Luckau 
in  der  Niederlausitz.  Die  amtliche  Bekanntmachung  dieser  Erhebung 
erfolgte  in  Kursaclisen  23.  Oct.  1745.  —  Zu  diesem  Geschlechte  ge- 
hören wohl  die  in  letzter  Zeit  in  d^n  Ranglisten  der  k.  öächs.  Armee 
•vorgekommenen  OflSciere  dieses  Namens.  Heino  Friedrich  v.  F.  geb. 
1794  zu  Luckau,  trat  1848  als  Major  aus  dem  activen  Dienste  und 
Gurt  Heino  v.  F.  wurde  1849  k.  sächäT  Hauptmann. 

Handuchriftl.  Notl«.  —  Dresdner  Calend.  s.  Gebr.  f.  d.  Re^id  ,  1846.  8.  146.   -W.-B.  d. 
«ich«.  Staaten  VII.  37.  —  r.  Hefner,  sächs.  Adel.  Tab.  28  u.  S.  26. 

Heniier.  Ein  früher  in  Ostpreussen  vorgekommenes  Adelsge- 
schlecht, welches  mit  Klein-Kessel  und  Rakowen  im  Kr.  Johannsburg 
nnd  mit  Legen  im  Kr.  Lyck  begtltert  war. 

Frtih.  V.  Ledebur,  I.  8.  228. 


—     281     — 

llcrsheiM^ncMrsheln.  Altes,  oberrheinländisches  Adelsgeschlecht, 
dessen  Stammreihe  H umbracht  mit  Weynand  v.  Flersheim  um  1388 
beginnt.  Von  den  Nachkommen  desselben  wurde  Pbilipp  v.  F.,  Doc- 
tor  der  Rechte,  erst  Domherr  zu  Worms,  dann  Propst  zu  Weissen- 
burg  u.  1529  Bischof  zu  Speier.  Der  Stamm  blühte  bis  in  die  zweite 
Hälfte  des  17.  Jahrh.  fort,  in  welchel-  11.  Octob.  1655  Philipp  Franz 
V.  Flersheim  den  Mannsstamm  schloss.  Von  den  weiblichen  Sprossen 
lebte  damals  noch  Judith  v.  Flersheim,  verm.  mit  Johann  Casimir 
Kolbo  von  Wartenberg,  kurpfälz.Geh.-Rath,  Mutter  des  bekannten  k. 
preuss.  Premierministers  n.  Ober-Kammerherrn  Johann  Casimir  Kolbe 
Gr.  V.  Wartenberg,  gest.  1712,  ein  Jahr  nach  Entlassung  aufs  den  k.* 
preuss.  Diensten.  —  Mit  diesem  oberrheinischen  Geschlechte  ist  ein 
nach  Fahne,  LS.  101,  in  früherer  Zeit  im  kölnischen  vorgekommenes 
Geschlecht  v.  Flerzheim  aus  dem  gleichnamigen  Stammsitze  im  Kr. 
Rheinbach  nicht  zu  verwechseln. 

Humbrackt,  Tai».  T.  —  Gauhf ,  I.  8.  545  und  546  u.  li.  8.  292  und  293.  —  v.  RattttHn,  I. 
8.  199.  —  N.  Pr.  A.-L.  H.  8.  176.  —  Freih.  v.  Ledebur)  I.  8.  223  u,  224.  —  SitbmachTj  I. 
124.  —  V.  Meding,  I.  8.  l.^8.  —  8uppl.  zu  Subm.  W.-B.  VI.  21. 

nesrhaer-Jetier,  l^eiherrei.  Erbländ.-Österr.  Freiherrnstand.  In 
neuester  Zeit  war  Eugen  Frelh.  v.  Fleschner-Jetzer  k.  k.  Hauptmann ' 
1.  Cl.  im  58.Inf..Reg. 

Uaiidschr.  Nutiz. 

Hesse  t.  Seilblts^  Selbiti.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  S.^Joli 
1646  fttr  Johann  Flesse,  kursächs.  Amtsschösser,  mit  dem  Prädicate 
v.  Seilbitz. 

Knauth^  8,  576.  —  v.  Hefner^  SUrombuoh.  I.  8.  370,  nach  der  Copie  des  Diplom». 

Nette  f.  Plettenfeid.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1786  für  Philipp  Flette,  Hauptmann  im  k.  k.  Infant. -Regim.  Graf 
Murray  de  Melgum,  mit  dem  Prädicate:  v.  Flettenfeld. 

Megerl«  r.  Mühlfeld,  Ergauz.-Bd.  8.  285. 

Hetscher^  Fletischer^  auch  VreifaerreB.  Reichsadelsstand.  Diplom 
ftir  David  Fleischer,  Handelsmann  und*  des  Raths  zu  Leipzig  Ver- 
wandten, mit  dem  Prädicate:  v.  Fletscher.  Die  Erhebung  wurde  in 
Kursachsen  3.  Mai  1704  amtlich  bekannt  gemacht.  Ueber  das  Frei- 
herrndiplom fehlen  genaue  Angaben.  Mit  dem  fre  herrlichen  Titel 
kam  später  die  Familie  in  Sachsen  nur  unter  dem  Namen  Fletscher 
vor.  Wie  Freih.  v.  Ledebur  angiebt  soll  das  Geschlecht  nach  einem 
Zeugnisse  von  1706  aus  Schottland  stammen,  auch  gleicht  das  Wap- 
pen :  in  Schwarz  ein  von  vier  Muscheln  begleitetes  Lilienkreuz ,  dem 
der  englischen  Familie  Fletscher.  —  Schon  1700  besass  dasGeschlecht 
die  Güter  Crossen  und  Nickelsdorf  unweit  Zeitz  und  erwarb  später 
noch  andere  Gtlter  im  MeisSenschen,  im  Erzgebirge  und  in  derObcr- 
lausitz.  —  So  viel  bekannt  erlosch  der  Mannsstamm  9.  Oct.  1794  mit 
Maximilian  Robert  Freiherrn  v. Fletscher,  kursächs.  Geh.-Rath  etc. 
Herrn  auf  Langenburkersdoidf  und  Klipphausen.  Die  Erbtochter,  Jo- 
hanna Friederike  Freiin  v.  Fletscher,  geb.  1756,  Frau  auf  Jankeu- 
dorf  und  Cana  i.  d.  Oberlausitz  und  auf  Langeuburkersdorf  u.  Klipp- 
hausen im  Meissenschen,  vermählte  sich  in  erster  Ehe  mit  Carl  Adolph 
V.  Schönberg,  Domherrn  in  Meissen  etc.  und  in  zweiter,   1792,  mit 


—     282     — 

Heindch  XXXVIII.  Grafen  zu  Reuss-Köstritz,  k.  preass.  Rittmeister, 
Herrn  auf  Stohnsdorf.  Mit  derselben  ging  28.  Juni  1815  auch  der 
Narae  des  Geschlechts  aus,  welchem  Sachsen  mehrere  Stiftungen, 
namentlich  das  Fletschersche  Schullehrer -Seminar  zu  Dresden  ,  zu 
verdanken  hat. 

HandsehTifll.  Notiz.  —  Freih.  9.  Lede6ur,  I.  S.  224. 

Hifk.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1810  für  Jo- 
hann Peter  Flick,  Besitzer  der  Herrschaft  Althart  in  Mähren,  wegen 
Rural-Industrie. 

Magerte  9.  MüÄt/eld,  8.  110. 

niegek  v.  niegekfeld.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1779  für  Joseph  Fliegeis,  Gutsbesitzer  in  Böhmen  u.  Salzversilberer, 
mit  dem  Prädicate:  v.  Fli^gelsfeld.  Der  Stamm  blühte  fort  u.  unter 
den  OfUcieren,  welche  im  Genusße  des  Instituts-Emolumenten-Aequi- 
valents  des  Invalidenhauses  zu  Prag  ausserhalb  desselben  sind,  wurde 
noch  in  neuester  Zeit  Leopold  v.  Fliegeisfeld,  k.  k.  Lieuten.  zu  Gratz 
aufgeführt. 

Megtrl«  ».  A#MA</W(f,  Ergänt.-Bd.  8.  285.—   T^og,  lll.  83. 

Hieser^  IHesser^  Edle  ■.  Vreihcrren.  Erbländ.-österr.  Adels-  u.  Frei- 
herrnstand. Adelsdiplom  von  1812  für  Franz  Fliesser,  Uofbuchhal- 
ter  und  Vorsteher  der  Einlösung-  und  Tilgungs-Deputatton-Hofbuch- 
haltang,  viit'dem  Prädicate:  Edler  v.  und  Freiherrndiplom  von  1858 
für  L.  V.  F.,  k.  k.  Geh.-Rath  und  Sections-Chef  im  Justizministerium. 

^JUegerle  v,  Mühl/eld,  Krgänz.-Bd.  S.  183.  ~  Augsb.  Allg.  Zeit.  1858. 

niessbadi  T.  nifsseihaMen.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  31. 
Aug.  1692. für  Johannes  Theodoratus  Fliessbach,  mit  dem  Prädicate: 
v.  Fliessenhausen  und  zwar  weil  derselbe  sich  durch  seine  im  Druck 
herausgelassenen  sinnreichen  Bücher  berühmt  gemacht.  —  Der  Di- 
ploms-Empfänger ist  ohne  Nachkommen  gestorben. 

V.  Hefner^  Htammbuch,  I.  8.  370  nach  dem  Diplom, 

^  Niet;  nicth.    Altes  brandenburgisches  Adelsgeschlecht  aus  dem 

Stammhause  Flieth  im  Templiner  Kreise,  welches  Gut  später  an  die 
y.  Arnim  kam.  Hans  v.  F.  kommt  schon  1375  vor,  Claus  lebte  1444 
zu  Flieth  u.  Caspar  v.  F.,  v.  Arnimscher  Hauptmann,  auf  dem  Schlosse 
Boitzenburg,  starb  1611.  Der  Vetter,  Samuel  v.  F.  auf  Pasmen  ge- 
wann des  Verstorbenen  Bürgerrecht  zu  Parmen  wieder. 

Orundmann,  S.  38  und  '2.  Auegabe  8.  40.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.157.  —  Frh.  v.  Ledebur, 
I.  8.  »24 

nigelj.    Ein  zum  österreichischen  Adel  gehörendes  Geschlecht, 

aas  welchem  in  neuester  Zeit  August  v.  Flig^ly  als  k.  k.  Oberst  bei 

dem  General-Quartiermeister-Stabe  und  Director  des  militair-geogra- 

,  phJachen  Instituts  zu  Wien  u.  Adolph  v.  Flig^ly  als  k.  k.  Oberstlieu- 

tenant  und  Platz-Commandant  zu  Schärding  aufgeführt  wurde. 

Haodschriftl.  Notis. 

FlitiiBger  t.  nitsing  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  Roth 
ohne  Bild  und  links  von  Blau  u.  Gold  geweckt).  Altbayerisches  Adels- 
geschlecht, mit  Adam  v.  Flitzing  1630  erloschen. 

Wigul  Hund,  III.  8.  309. 

niatilngfr  ▼•  UuhaweB  (im  Schilde  drei,  2  und  1.,  gestürzte 


—     288     — 

Lindenblätter).  Altbayerisches  Adelsgeschlecht,  aas  welchem  Caspar 
F.,  Ritter,  1440  starb. 

Wigul  Hund,  11 1.  8.  309. 

I1«ch;  Uftter  bdiI  Edle  lerrei.  Reichsritterstand.  Diplom  vom 
4.  Aag.  1797  für  Joseph  Floch,  k.  k.  w.  Reichskriegs-Commissair,  mit 
^dem  Prädicate:  Edler  Herr. 

Mtgerle  r.  Mühlfeld,  Erginz  -Bd.  8.  140.  ^  Kneichke.  IV    8.  128. 

«  fl^d^rff;  ¥Mf9,  auch  l^elherreD  nd  firafen  ▼•  FI«drof-WarteM- 

leben.  Altes  Adelsgeschlecht  des  Herzogthums  Limburg  ans  dem  in 
demselben  gelegenen  gleichnamigen  Stammhause,  welches  am  Nieder- 
rhein  und  an  der  Niedermaas  reich' begütert  war.  Die  Sprossen  des 
Stammes  waren  Erbhofmeister  von  Geldern  und  Erbvoigte  zu  Roer- 
monde  und  sassen  bereits  1390  zu  Roermonde  im  Limburgischen  und 
zu  Leuth  in  Geldern.  —  Das  Geschlecht  blühte  in  das  18.  Jahrb.  hi- 
nein und  der  Letzte  des  Stammes  adoptirte  mit  kaiserl.  Genehmigung 
den  ältesten  Sohn  des  1706  in  den  Reichsgrafenstand  erhobenen  Alex- 
ander Hermann  v.  Wartensleben,  k.  preuss.  General-Feldmarschalls: 
Carl  Philipp  v.  Wartensleben,  wachem  in  dem  Grafendiplome  der  Fa- 
milie von  1706  auch  erlaubt  wurde,  sich  Graf  v*  Flodroff- Wartensle- 
ben zu  nennen  und  zu  schreiben.  Letzterer,  k.  poln.  und  kursächs. 
Geh.  Cabinetsminister  und  a.  o.  Gesandter  am  k.  grossbritann.  Hofe, 
verm.  mit  der  Erbtochter  des  Letzten  v.  Flodroff,  starb  7.  Oct  1761 
ohne  männliche  Nachkommen.  Die  einzige  Erbtochter  Gräfin  Amalia 
Esperance,  geb.  1715,  Erbin  der  mütterlichen  Güter,  hatte  sich  1743 
mit  Heinrich.IX.  Grafen  zu  Reuss-Eöstritz,  k.  preuss.  w.  Geh.  Staats- 
Kriegs-  und  dirigirendemMinister*etc.  vermählt  ü.  bei  ihrem  22. Apr. 
1787  erfolgten  Tode  ging  der  v.  Flodorffsche  Name  aus.  S.  übrigens 
den  Artikel :  v.  Wartensleben,  auch  Grafen. 

HADdMchriftl.  Notizen.  -  GauMe,  I.  6.  546.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  176  und  177  und  V.  8. 
157.  -  Fahne,  1.  S.  102  u.  TT.  8.  42. —  Freih.  t».  Ledebur,  I.  8.  224.  —  Siebmacher,  11. 
110.  —  V.  Meding,    IT.  8.  645—647:  Gr.  v.  Flodroff-Wartensleben. 

nidnlgg,  Preiherren.  Erbländ.-Österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
vom  5.  Sept.  1698  für  Johann  Adam  Peer  v.  Bernburg,  Landrath  zu 
Tiaibach,  und  für  den  Bruder  desselben,  Franz  Peer  v.  Bernburg, 
Priester  der  Societät  Jesu  und  zwar  mit  der  Bewilligung,  sich,  mit 
Weglassung  des  bisherigen  Namens  Peer,  mit  dem  Prädicate :  v.Bern- 
burg-Pernburg ,  von  der  ihnen  als  Besitzthum  zu<itehenden  Herrschaft 
Flödnigg  im  Kgr.  Illyrien,  allein  Freiherren  v.  Flödnigg  zu  nennen  u. ' 
zu  schreiben.  —  Der  Ahnherr  der  Familie  war  Osswald  Peer,  dessen 
Vater  bei  dem  Aufschlagamte  zu  Gottsche  in  Krain  als  Einnehmer 
vorkommt.  Dieser  Ahnherr,  der  lange  gegen  die  Türken  gedient;  er- 
hielt 29.  Juni  1599  den  erbländ.  -  österr.  Adelsstand  und  von  seinen 
Nachkommen  wurde  Johann  v.  P.,  der  krainer  Landschaft  General- 
Einnehmer  und  Amts -Verwalter,  mit  seinem  Bruder,  Andreas  v.  P. 
und  seinem  Vetter,  Johann  Erber,  Erstere  mit  dem  Prädicate:  v. 
Pernburg,  Letztere  mit  dem  Prädicate:  v.  Erberg,  in  den  erbländ.- 
österr.  Ritterstand  erhoben.  —  Johann  Adam  Freih.  v.  Flödnigg,  s. 
oben,  ein  Sohn  des  Johann  Peer  v.  Pernburg  aus  der  Ehe  mit  Maria 
Katzianer  v.  Katzenstein,  vermählte  sich  mit  Franzisca  Freiin  Roden 


—     284     — 

y.  HirzeDan  und  aus  dieser  Ehe  entspross  Freih.  Franz  Carl,  verm. 
mit  Maria  Anna  Grf.  Barbo  v.  Waxenstain.  Von  Letzterem  entspross 
Freih.  Franz,  verm.  mit  Josepha  Crescentia  v.  Hohenwartb,  aus  wel- 
cher Ehe  zwei  Söhne  stammten:  Freih.  Carl  Clemens  Johann,  gest. 
1831,  verm.  mit  Franzisca  Josepha  Honorata  v.  Tahy,  Grundherrin 
in  Ungarn  und  Freih.  Carl,  k.  k.  Kämm,  und  Gubernial-Rath  zu  Lai-, 
bach.  Soviel  bekannt,  war  Freiherr  Eduard,  welcher  1848  als  Ritt- 
meister im  k.  k.  12.  Husaren  -  Regimente  stand,  ein  Sohn  des  Freih. 
Carrl  Clemens  Johann. 

.Qeneal.  Tuohenb.  d.  freih.  Hiuner.  1848.  S.  514.  —  9.  He/ner,  kraio.  Adel,  Tab.  6  n.  8.  ^. 

VUgei.  Reichsadelsstand.  Diplom  für  den  herz,  braunschw.  Ge- 
heim-Rath  Flögen.  Genaue  Angaben  Ober  das  Diplom  fehlen.  Das 
Geschlecht  ist  wieder  ausgegangen. 

P^4ih.  9.  d.  KneMtbeckt  S.  404  nach  Manecke'«  MS.  II.  8.47.  b.   —  Sappl.  zu Siebm.  W.- 
B.  IX.  14. 

Ilorke  (in  Blau  ein  silberner  Greif,  welcher  zwei  gekreuzte,  mit 
dem  preussischen  Adler  geschmückte  Standarten  hält).  Adelsstand 
des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  23.  Juli  1732  für  den  k.  preuss.  Ma- 
jor Flörke  im  Regim.  v.  Waldow.  Die  Familie  erwarb  in  Ostpreussen 
im  Kr.  Fischhausen  die  Güter  Mischen ,  Perkuiken  und  Zielkeim.  — 
Ob  der  um.  1830  zu  Liegnitz  verstorbene  k.  preuss.  Obierstlieutenant 
u.  Brigadier  der  Landgensd'armerie  v.  Flörken,  welchen  das  ^.preuss. 
Adelslex.  als  Baron  v.  Flörken  aufführt,  ein  Nachkommen  des  Major 
V.  F.  gewesen,  muss  dabin  gestellt  bleiben. 

9.  Hellhach,  I.  8.  870.  -   N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  177.  u.  V.  8.  157.  -  Freih.    9.  Ledebur,  I. 
S.  m.  — W.-B.  d.  preus«.  Monarch.  HI.  18. 

llörke«  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1744  für  J.  E.  Flörke, 
herz.  Sachs,  gothaischen  Geh.  Hegierungsrath. 

9.  Hellbach,  I.  8.  370. 

n«hr;  I1«hr  v.  rUhr«wj  ind  .firafen  v.  Rohr.  Ein  nur  dem  Wap- 
pen nach  durch  die  Siebmacherschen  Supplemente  bekanntes  Adels- 
geschlecht, in  welches  der  Grafenstand  nach  der  Mitte  des  18.  Jahr- 
hunderts gekommen  ist.  Alle  irgend  zugängigen  Quellen  geben  das- 
selbe nicht  an. 

Sapplpm.  «u  Siebm.  W.B.  H.  4:  Gr.  v.  Floht  und  X.  13.  FJohr  t.  Florowy. 

noraatlB  v.  ■.  im  Plmenfeld.  Reichsadelsstand.  Diplom  von 
1716  für  Franz  Florantin  zu  Innsbruck,  mit  dem  Prädicate:  v.  u.  zu 
Plumenfeld. 

Mfegerle  e.  Mühlfeld,  Brgins.-Bd.  8.  285. 

norfBtii;  Bftter.  Erbländ.^österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1799 
für  Joseph  Florentin,  Capitular-Dechanten  auf  dem  Wischehrad  zu 
Prag. 

Mtgerle  ».  Mühlfeld,  ErKinz.-B.  8.  140. 

norenÜB  ? .  BiederhdM,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
vom  7.  Dec.  1845  für  Felix  Florentin,  k.  k.  Stadt-  und  Landrath  zu 
Linz,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Biederheim. 

HftDdschr.  Notit. 

florertii  v.  Blwurelil,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.   Diplom 


—     286     —    . 

von  1768  für  Ferdinand  Wolf  Florentin,  Syndicus  zu  Klagenfurt,  mit 
dem  Prädicate :  Edler  v.  Blumfeld. 

Megtrl«  ».  Muh{f«ldy  Brgins.-B.  S.  386.  v 

FUrkiew!»  ▼.  IIosmwi.  Erbländ.  österr.  Adelsstand.  Diplom,  von 
1806  fdrCajetan  Florkiewicz  Bürger  und  Gutsbesitzer  zu  Krakau, 
mit    dem  Prädicate:  v.  Mioszowa. 

Megerle  9.  Mühlfeld,  Erginx.-Bd.  8.  286. 

no^shanner^  s.  Burger,  Bürger  auf  Floss-  u.  Holzham- 
mer, Edic  nnd  Ritter,  Bd.  11.  S.  159. 

PUtke,  genannt  ISittiBi  auch  UmiXXm,  genannt  VIotke.  Schlesisches 
Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Melchior  Guttin  Fluttcke  1589  und 
Balthasar  Flotke  Guttin  1617  vorkommen. 

Sinapius,  I.  8.  363  u.  U.  8.  625.  —  Siebmaehgr^  I.  64;  Die  Outteu,  8oliIe«iseh.  — v.  Me- 
ding,  HI.  8.182. 

fUUm  auch  trafen.  Reichsgrafenstand.  Kursächs.  Reich svicariats- 
Grafendiplom  vom  11.  Sept.  1790  fQr  Johann  Friedrich  v.  Flotow,  k. 
preuss.  w.  Kammerberrn  und  Besitzer  mehrerer  Güter  in  Meklenburg. 
—  Altes ,  meklenburg.  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Heinrich  v.  F. 
urkundlich  schon  1228  vorkommt  und  die  Brüder  Johann  und  Ulrich 
V.  Flotau  ebenfalls  schon  in  Urkunden  des  13.  Jahrb.  auftreten.  Die 
Familie,  zu  deren  ältestem  Besitz  Stuer  etc.  unweit  Malchow,  in  wel- 
cher Stadt  dieselbe  die  Stadtgericht  inne  hatte  ,  gehörte,  unterschrieb 
1523  die  bekannte  Union  des  meklenburgischen  Adels,  breitete  sich 
weit  aus,  kam  nach  Poinmern,  Dänemark,  Bayern,  Sachsen  etc.  und 
blüht  in  mehreren ,  wie  Einige  angeben,  in  sechs  Linien.  —  In  eine 
dieser  Linien  kam,  wie  angegeben,  der  Grafenstand,  und  nach  demN. . 
preuss.  Adelslex.  be§ass  noch  1836  der  k.  preuss.  Kammerh.  Graf  v. 
Flotow  das  Gut  Hammer  im  Czarnikower  Kreise  der  Prov.  Posen, 
doch  führen  die  neuesten  Verzeichnisse  der  gräfl.  Familie  im  Königr. 
Preussen  denselben  nicht  mehr  auf.  Die  Familie  ist  in  Meklenburg 
mit  Toitendorf,  (Teutendorf)  Wahlow,  Woltzegarten,  Kogel,  etc.  etc. 
und  in -Bayern  mit  Göpmanusbühl  bei  Bayreuth,  so  wie  auch  mit  an- 
deren Gütern  im  Ober- Mainkreise  Frankens  angesesßen.  In  der  Pro- 
vinz Brandenburg  kommen  die  v.F.  aus  Meklenburg,  allem  Anscheine 
nach  eines  Ursprunges  mit  dem  gleichnamigen,  in  Westphalen  zu 
Vlotho  an  der  Weser,  bereits  im  12.  Jahrb.  aufgetretenen  Geschlechte 
des  Edlen  Herrenstandes,  im  14.  Jahrb.  unter  der  Ritterschaft  der 
Priegnitz  vor  und  sassen  in  neuerer  Zeit,  1790,  zu  Nessendorf  und 
1844  zu  Back;  in  Pommern  waren  noch  1856  die  Güter  Bonin  uud 
Wutzig  im  Kr.  Dramburg  in  der  Hand  der  Familie,  die  auch  im  Voigt- 
lande im  Kr.  Ziegenrück  1844  Bodelwitz  erwarb.  —  Zahlreiche  Spros- 
sen des  Stammes  sind  zu  hoben  Ehrenstellen  in  Staats-  und  Militair- 
diensten  gelangt.  In  Meklenburg  war  ein  v.  Flptow  1837  Kammer- 
director  in  Schwerin;  der  Rittmeister  v.  F.  besass  um  diese  Zeit 
Feutendorf  und  drei  andere  Sprossen  des  Stammes  die  oben  genann- 
ten Güter  Wahlow,  Woltzegarten  und  Kogel.  Noch  in  neuer  Zeit 
standen  acht  Glieder  der  Familie  in  der  k.  preuss,  Armee  und  unter 
diesen  drei  Als  Stäbsofficiere.  In  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern 


—     286     — 

worden  bei  erster  Entwerfung  eingetragen :  die  drei  Gebrüder  v.  Flo- 
tow:  Georg  Friedrich  Carl,  geb.  1786,  k.-bayer.  Oberlieutenant  und 
Adjutant,  später  kön.  bayer.  Kämm.,  Generallieutenant, Commandaut 
der  1.  Armeedivision  und  als  Freib.  aufgeführt;  —  Friedrich  Wil- 
helm Heinrich,  geb.  1787,  Herr  auf  Göppmannsbühl  u.  Gustav  Frie- 
drich, geb.  1789,  mit  k.  Erlaubniss  in  k.  sächs.  Diensten  als  Kammer- 
rath  in  Dresden,  später  k.  sächs.  Geh.-Rath  und  Director  der  zweiten 
Abtheilung  im  k.  sächs.  Finanz-Ministerium.  —  In  weiten  Kreisen 
des  In-  und  Auslandes  ist  seit  Jahrzehnten  der  Name  des  Geschlecht 
durch  Friedrich  v.  Flotow  bekannt  geworden,  welchdr  in  der  ersten 
Reihe  der  deutschen  Opern-Componisten  der  Neuzeit  glänt.  Derselbe, 
geb.  1812,  ein  Sohn  des  oben  erwähnten  Rittmeisters  v.  F.,  Herrn 
auf  Teutendorf,  welches  Gut  sich  jetzt  in  seiner  Hand  befindet ^  ist 
seit  1855  Intendant  des  grossherz.  Hoftheaters  zu  Schwerin. 

V,  Prütbuer,  8. 42.  —  Oauht,  II.  8.  393 ;  Flotiiu,  die  Flöten.  —  v.  Lamg,  8.  337.  >  N.  Pr. 
A.-L.  1.  8.  177  u  V.  8.  157.  —  Freik.  v.  Ledebur,  I.  8.  224  und  III.  8.  253.  —  Suppl.  zu 
Mebm.  W.-B.  V.  27.  —  r.  Hedinff,  III.  8.  123.  —  Daenisches  W.-B.  I.  Tab.  28  und  8.  153. 
—  T^of,  II.  122  ;  Gr.  v.  F.  —  W.-B.  d.  Konlgr.  Bayern,  V*  42.  —  Meklenb.  W.-B.  Tab.  16 
Nr.  56.  und  8.  3  und  21.  —  W.-B.  d.  sichs.  Staaten  II.  60.  —  Kneickke,  I.  8.  149  und  150. 
'  V.  Hefner,  bayvr.  Adel,  Tab.  87  und  8  .  77,  sichs.  Adel,  Tab.  28  und  8.  26  u.  meklenb. 
Adel,  8.  8. 

Hojrt  Eins  der  reichsten  und  ansehnlichsten  früheren  Ritter- 
standsgeschlechter Niederösterreichs,  welches  zu  Streitdorf,  Steina- 
brunn,  Russbach,  Gross -Sierndorf  etc.- sass.  Hans  Floyt,  unter  Her- 
sogs Albrecht  v.  Habsburg  Regierung,  1298  Forstmeister  in  Oester- 
reich,  wird  in  Chünringischen  Urkunden  genannt.  Der  Stamm  blühte 
bis  in  die  zweite  Hälfte  des  15.  Jahrb.,  in  welcher  Bernhard  Floyt, 
.  als  Vormund  seines  verstorbenen  Bruders  Wilhelm  F.  Sohnes,  Bern- 
hard F.  des  Jüngeren,  1460  einige,  Letzterem  zugehörige  Gülten  und 
laodesfürstliche  und  Streinische  Lehenstücke  verkaufte.  Dieser  Bern- 
hard F.  der  Jüngere  war  nach  Allem  der  Letzte  seines  Stammes,  da 
K.  'Maximilian  I.  die  Veste  und  Lehen  zu  Steinabrunn  und  Streitdorf 
den  V.  Yolckra  als  anheim  gefallene  Lehen  verlieh. 

Wiugrült  III.  8.  5S  u.  59.  « 

Fhg;  s.  Aspermont,  Flug  v.  Aspermont,  Bd.  L  S.  127. 

nfigeUw.  Grafengeschlecht  im  Schwäbischen,  nach  der  Burg  Flü- 
gelau im  jetzigen  k.  württembergischen  Ober- Amte  Crailsheim  genannt. 
Dasselbe  kommt  von  1078  vor  und  erlosch  1317. 

«.  Hefner,  ausgestorb.  schwSb.  Adel,  8.  lt. 

Hiigge.  Ein  in  der  Altmark  vorgekommenes  Adölsgeschlecht, 
welches  im  Kr.  Salzwedel  Germenau  1723  und  noch  1734,  so  wie 
Iflunerath  1726  besass.  Spfiter  ist  dasselbe  ausgegangen. 

JNM.  V.  Ledebur,  I.  6.  225. 

Hisshail  Ein  ursprünglich  wiener  Adelsgeschlecht,  welches  sich 
später  als  Landleute. in  Oesterreich  ob  und  unter  der  £nns  ansässig 
nachte  und  die  Güter  zum  Stein ,  Pottendorf,  Dorf  an  der  Enns  und 
Thidl  besass.  Dietrich  Flusshardt,  ein  Sohn  des  Chunrad  F.,  war 
1344,  1345  und  1347  Stadtrichter,  1351  und  13  57  Bürgermeister  zu 
Wien  u.  dann  bis  zu  seinem  Tode  Ober- Münzmeister  daselbst.  Durch 
Bwei  Enkel  desselben,  Johann  und  Veit,  Söhne  des  1451  und  1459 


—     287     — 

arkandlich  vorkommenden  Peter  F. ,  schied  sich  der  Stamm  in  eine 
ältere  u.  jüngere  Linie.  Die- von  Veit  F.  von  Pottendorf  zum  Stein, 
welcher  die  Yeste  Stein,  Stain,  1517  gekauft  hatte,  gegründete  Linie 
erlosch  im  Mannsstamme  schon  mit  des  Stifters  Sohne,  Georg  F.  zu 
Stein  und  Anhof ,  welcher  von  1570 — 1576  Verordneter  des  Ritter- 
standes in  Oesterreich  ob  der  Enns  war  und  1611,  mit  Hinterlassung 
zweier  Töchter,  Agnes  und  Eva,  starb.  Der  Stifter  der  Älteren  Linie, 
Johann,  hatte  zwei  Söhne,  Christoph  und  Johann  den  Jüngeren,  wel- 
che Beide  den  Stamm  fortsetzten.  Vod  Johann  dem  Jüngeren  stammten 
die  Söhne  Trojan  und  Polycarp,  dessen  Sohn ,  Johann  Andreas,  jung 
und  un  vermählt,  die  Nachkommenschaft  Johann  des  Jüngeren  schloss. 
Christoph  F.  zu  Pottendorf  hatte,  neben  sieben  Töchtern,  sieben  Söhne, 
doch  nur  von  einem  derselben,  Paul  Christoph,  welcher  1579Schloss 
und  Gut  Pottendorf  übernahm,  stammten  fünf  Söhne,  von  welchen 
Hans  Paul  F.  zu  Pottendorf  und  Vesten-Thal  durch  einen  Sohn, Hans 
Christoph,  den  Stamm  fortsetzte.  Mit  Hans  Christoph,  welcher  un- 
vermählt 31.  Jan.  1651  im.  29.  Jahre  starb,  erlosch  der  alte  Stamm 
und  alte  Name. 

Bucelini,  II.  Sect.  3.  8.  132.  —  v,  ffattstein,    im  Specialregicter.  —    Wiugrill,  III.    8.  58 
—64.  —  Siebmaeher,  I.  36;  Die  Fluslmrt,  Oesterrelchiach.  —  v.  Meding^  III.  8.  188. 

nüske.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  11.  Febr.  1665  für 
Franz  Fluske. 

r.  Hellbach,  I.  S.  370.- 

lt%t}ky  auch  hreiherren.  (Schild  qnergetheiit :  oben  in  Silber  ein 
grüner  Baum  u.  unten  in  Silber  zwei  silberne  Kugeln).  Schwedischer 
Adels- und  Freiherrnstand.  Adelsdiplom  vom  30.  Aug.  1651  für  Hein- 
rich Johann  Fock  und  Freiherrndiplom  vom  23.  Mai  1719  für  Gustav 
v.  Fock.  —  Die  Familie  war  auf  Rügen  1683  mit  Sallentin  n.  inCur- 
land  mit  Prekuln  1630  u.  mit  Tückern  1703  begütert  Später  kom- 
men in,k.  preuss.  Staats-  und  Militairdiensten  mehrere  Sprossen  des 
Geschlechts  vor.  Ein  v.  F.  starb  1827  als  k.  preuss.  Oberstlieutenant 
a.  D.  und  1836  war  bei  der  Regierung  in  Posen  ein  Oberforstmeister 
v.  F.  angestellt,  welcher  sich  in  dem  Befreiungskriege  durch  Errich- 
tung eines  Jägerdetaschements  u.  durch  persönliche  Tapferkeit  aus- 
gezeichnet hatte.  — Eine  Linie  des  Geschlechts  schreitet  sich  Brücken, 
genannt  v.  Fock,  auch  nur  v.  Fock,  s.  den  Artikel:  v.  Brücken,  ge- 
nannt v.  Fock,  V.  F'jck,  s.  Bd.  11.  S.  92  und  93.  —  Zu  dieser  Linie 
gehörte  in  neuester  Zeit  der  k.  preuss.  Ober-Regierungs-Rath  a.  D.v. 
Fock,  Mitglied  des  Abgeordneten-Hauses,  Herr  auf  Stücken  im  Kr. 
Jauch e-Belzig,  auch  stand  1836,  und  zwar  mit  dem  freiherrl.  Titel« 
ein  Baron  v.  Brücken,  genannt  v.  Fock  als  Premier- Lieutenannt  im 
2.  k.  preuss.  Husaren- Regimente. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  177  uAd  178.  -  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  295  und  in    8.  253. 

^•ckhj;  Ritter  Md  Edle.  Reichsritterstand.  Diplom  von  1714 
für  Jacob  Ignaz  Fockhy,  k.  k.  Leibmedicus,  mit  dem  Prädicate:  Ed-^ 
1er  V.        •  , 

Megerle  v.  Mühlfeld,  KrgSnx.-Bd.  8.  140 

HAtrmk^ttj  EiUe.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  182(5 


.•^ 


—     288     - 

für  Wilhelm  Ladwig  Fodermayer,  Je.   k.  Hauptmann  vom  Inf. -Reg. 
Graf  Khevenhüller  Nr.  35,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

Militair-flchemAt.  1856.  S.  1016. 

'  Neilraii^  Pöderan  ▼.  P^eilrtiisperg^  Utter.  Erbländ.-österr.  Ritter- 
stand. Diplom  von  1778  für  Gregor  Födrau  v.  Foedransberg.  Der- 
selbe hatte  als  Postmeister  za  Unterpössendorf  in  Krain  1768  den 
•Adel  mit  dem  Prädicate:  v.  Foedrj^nsperg  erhalten.  Der  Stamm  bat 
fortgeblüht.  In  neuester  Zeit  wurde  unter  den  k.  k.  uuangestellten 
Obersten  aufgeführt :  Franz  Ritter  v.  Födransberg  und  August  Ritter 
y.T.^k.  k.  Oberlieut.,  war  bei  dem  militatr-geograph.  Institute  be- 
dieostet. 

Megerle  v.  Mühl/eld,  Brg&nz.-Bd.  8.  140  u.  S.  286.  —  p.  He/ner,  krainer  Adel  Tab.  6 
aad  8.  8. 

KMerhaa^s.  Gauthoi  v.  Földerhan. 

nikersanbi  s.  Yölkersahm. 

robch;  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1802  für 
Johann  Bernhard  Fölsch,  nieder-österr.  Regierungs  -  Ratb ,  Director 
des  juridischen  und  politischen  Studiums  an  der  Theresiauischeu  Rit- 
ter-Academie  und  Professor  an  der  Universität  Wien ,  mit  dem  Prä- 
dicat  :  Edler  v. 

Megerle  r.  Mühlfeld,  S.  183  und  184. 

rörilcr;  s.  Bennigsen-Förder,  Bd.  I.  S.  308. 

Förster  t.  Velseabirg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1764  für  Heinrich  Försteri  k.  k.  Hauptmann  bei  Carl  Colloredo-In- 
fant.,  mit  dem  Prädicate:  v.  Felsenburg. 

MtgtrU  9.  Mühl/eld,  8.  184. 

Vörstcnthal;  s.  <För8ter  v.  Förstenthal. 

Förster  j  Ritter.  (Schild  durch  einen  schräglinken,  silbernen  Bal- 
ken getheilt:  rechts  in  Blau  drei,  2  und  l.,  sechsstrahlige ,  goldene 
Sterne;  links  in  Roth  auf  grünem  Boden  ein  rechtsgekehrter,  golde- 
ner Greif,  welcher  in  der  rechten  Kralle  einen  sechsstrahligen ,  gol- 
denen Stern  trägt).  Böhmischer  Ritterstand  und  im  Königr.  Prcussen 
anerkannter  Adelsstand.  Ritterstundsdiplom  von  1739  für  die  Ge- 
brüder Ernst  Gottlieb  Förster,  k.  preuss.  Commerzienrath  nndJo-' 
bann  Heinrich  Förster,  Gutsbesitzer.  Die  Notification  dieser  Erhe- 
.buDg  erfolgte  im  Kgr.  Preussen  27.  Jan.  1740.  Später,  3U  Dec. 
1787,  erhielt  die  Familie  ein  neues  Bestätigungsdiplom  des  ihr  zu- 
stehenden Adels.  Dieselbe  erwarb  in  Schlesien  mehrere  Güter  und 
hatte  unter  Anderen  noch  1834  Kurtwitz  im  Kr.  Nimptsch  inne. 

Megerle  e.  Mühlfeld,  Erginz.B..  8.  140.  —  N.  Pr.  A  -L.  11.  ?.  178  u.  V.  8. 158.  '--  Frh. 
V.  Ledebur,  I.  S.  226  iiud  III.  8.  ^bl.  —  W.  B.  d.  preuas.  Mqiiarch.  III.  18.  —  Sciüesischea 
W.-B.  Nr.  613.  —  Kneschke,  III.  8.  148  uud  144. 

Krster.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  28.  Juli  1762.  Freiherr 
Y.  Ledebur  vermnthet,  dass  aus  diesem  Geschlechte  der  am  3.  Juni 
1802  zu  Berlin  verstorbene  k.  preuss.  Major  Gurt  Wilhelm  v.  F.  ge- 
stammt habe,  welcher  im  Reg.  v.  Möllendorf  stand  und  aus  dem  An- 
spachischen  gebürtig  war. 

i>«IA.  V.  d.Kneeebeek,  Archiv,  1.8.  8.  —  F)reih.  t.  tedebur,  1.8.  2S6. 


■'V 


-     289     — 


^IHfr^ 


Krsteir  (in  Blau  vier,  2.  I  und  1.,  fttnfblättrige ,  rothe  Rosen, 
welche  durch  drei  schmale,  silberne  Bänder  vereinigt  sind.  Zwei^ 
Rosen  stehen  oben  im  Schiide,  die  eine  rechts,  die  andere  links,  die 
dritte  steht  in  der  Mitte  des  Schildes  und  die  vierte  unter  der  drit- 
ten. Von  der  oberen,  rechten  Rose  geht  ein  schrägrechtes ,  von  der 
linken  ein  schräglinkes  Band  zu  der  mittleren  und  von  dieser  eia 
gerade  absteigendes  Band  zu  der  unteren  Rose).  Adelsstand  des  Kgr. 
Preussen.  Diplom  vom  15.  Octob.  1786  fQr  Jeremias  Förster  Herrn 
anfOber-  u.  Mittel-Mittlau  im  Bnnzlauer  Kreise.  Die  Familie  brachte 
auch  mehrere  Besitzungen  in  den  Kreisen  Löwenberg,  Liegnitz,  Scbö- 
nau  und  Freistadt  an  sich  und  Sprossen  des  Stammes  standen  und 
stehen  in  der  k.  prenss.  Armee.  —  Nach  Bauer,  Adressbuch,  S.  64 
besass  Ernst  Ferdinand  v.  Förster,  k.  preubs.  Major  a.  D*.  und  Landes- 
Aeltestar,  1857  die  Gfltör  Obermiftlau  Im  Kr.  Bonzlau,.  Moschendorf 
im  Kr.  Goldberg -Hainaumnd  Ober-Langenan  und  Flachenseiffen  im 
Kr.  I4)wenberg. 

».  Httlbaeh,  I.  8.  371.  -  N.  Pr.  A.-L.  II.  S.  177  a.  HI.  8.  7.  -  f^eik,  e.  Udtbur,  1.  8. 
\il*i  u.  2*i7  u.  111.  SL  253.  —  W.-B.  d.  preuss.  Ifouarch.  III.  19.  —  Schlosischett  W.-B.  Kr. 
UM.  ■-  Kn€*ehke,  111.  8,  143. 

'^  Krster  v.  Ehreiwald.  Galizischer  Adelsstand.  Diplom  von  1788 
für  Johann  Förster,  Fiscal-Adjuncten  und  Unterthans-Advocaten,  mit 
dem  Prädicato :  v.  Ehrenwald. 

Megerlt  v.  MuAtfeld,  Erftäiii.-Bd.  8.  «»6. 

Krstcr  v.  KrsteithaL  Erbländ.-Österr.  Adekstaud.  Diplom  von 
1784  für  Friedrich  Simon  Förster,  k.  k.  Rittmeister  bei  v.  ZeschwitsB- 
Cuirassier  mit  dem  Prädicate;  v.  Förstenthal. 

MegerU   9.  J(iU(/tflciy.Erg&uk.-Bd.  8.  386. 

Krtsck  V.  ThurMi.  Altes ,  fränkisches  Adelsgeschlecht,  welches 
zu  der  Ritterschaft  des  Cantons  Gebflrg  gehörte  n.  welches  imManns- 
stamme  1565  mit  Wolfgang  Förtsch  v.  Turnau  v.  Thurnau  und  Besten 
erloschen  ist.  Die  Herrschaft  Thurnau,  wie  dieselbe  jelzt  geschrieben 
wird,  nnweit  Culmbuch  fiel  nebst  anderen  ansehnlichen Gfltern  an  die 
Geschlechter  v.  Giech  und  Künsberg.  —  Die  neuere  Angabe,  daas 
auch  dasFörtsch'sche  Wappen  in  das  Giech^sche  gekommen  sei,  bei  übt 
wohl  auf  einejn  Irrthum.  Der  Förtsch'sche  Schild:  von  Roth  und 
Silber  schrägrechts  mit  sechs  kleinen  (oder  auch  fflnf  ganzen  und 
einer  halben)  gestflrzten  rothen  Spitzen  getheilt,  findet  sich  in  kei- 
nem der  9  Felder  des  Wappens  der  jetzigen  Graten  v.  Giech. 

Fr.  W.  A.  BayrÜMt  Beitrag  snr  Otschiobt^.  der  Föruch  v.  Thumaa»  Bayreuth.  1706.  — 
Eitor,  8.  6'i;  Foraoh  so  Thoraw.  ~  9,  Saittttin,  im  8pecialre||ci)iter;  F5rt«ch  ▼.  Tlifirnau.— 
Biedennann,  CaotQO  Gebürg,  Tab.  815  a.  ff.  —  Sal99r,  8.  2U9  und  KupferUfel  au  8.  M.  — 
Siebmachef,  II.  79.  Pfurtscli  v.  Tnruau,  Frinklach.  —  «.  Utding,  HI.  S".  185. 

Vegalari  n  Tolde,  auch  Vogebfi.  Erbländisch-österr.  Adelsstand. 
Diplom  von  1776  fttr  Joseph  Fogalari,  k.  k.  Kupferverschleissbeamten 
zu  Roveredo  und  fflr  den  BrudeV  dessellien,  Johann  Baptist  F.,  mit 
dem  Prädicate  r  zu  Toldo. 

ifegerle  v.  MüMftld,  BrfEinB.-Bd.  8.  386. 

reglar,  Veglara,  hglar,  auch  Vreikerren.  Böhmischer  Freiherm- 
stand. Diplom  von  1726  für  Johann  Niclas  v.  Foglarn  und  Kaltwas- 
ser.  Altes,  schlcsisches.Adclsgescbleeht,  welches  in  Ober-Schlesien 

Knetchkt,  Deutnch.  Adels-Lex.     III.  19 


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—     290     — 

und  im  Oesterr.  Schlesien  begütert  war.  Nach  Sinapias  kommt  zuerst 
Johann  y.  F.  auf  Godow  im  Kr.  Rybnik  vor,  welcher  1607  mit  Hin- 
terlassung zweier  Töchter  starb.  Später  war  die  Familie  namentlich 
im  Teschenschen  angesessen  und  1723  lebte  Georg  Jaroslau  v.  F.  u. 
Kaltwasser  auf  Godow,  Chechlo  etc.  Der  Stamm  blühte  in  die  zweite 
H&lfte  des  18.  Jahrh.  hinein  und  noch  1752  waren  Ozego  u.  Scham- 
Merz  im  Kr.  Benthen  in  der  Hand  desselben.  Erdmuthe  Charlotte 
-Eleonore  Freiin  y.  Foglar  u.  Kaltwasser,  Tochter  des  Carl  Jaroslaus 
?.  F.  und  K.,  lebte  noch  zu  Anfange  des  19.  Jahrh.  als  Wittwe  des 
1796  verstorbenen  Carl  Wilhelm  Erdmann  Grafen  v.  R6der  auf 
Hohlstein.'   Sp&tere  Besitzungen  sind  nicht  aufzufinden. 

atnapiu^  II.    8.  635.  ~  Qaukt,  U.  8.  298  u.  29i.    -  MegerU  v.  Mühlftldy  Erg£nB.-Bd. 
8.  &6.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  1&6.  —  Frtik.  9.  Ledebur,  L  8.  325. 

Poglia  f  ^  VeiMuih«f.  Reichsadelstand.  Diplom  von  1 740  für  Flo- 
rian Foglia,  Bürgermeister  zu  Trient,  mit  dem  Prädicate:  v.  Yez- 
zanhof. 

.     M9gerl9v.  Mikl/eld,  Brgins.-Bd.  8.  S«6. 

Mker,  titter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1853 
für  Victor  Foiker,  k.  k.  Oberlieutenant.  Derselbe  war  später  RÜt- 
meister  im  k.  k.  2.  Ulanen-Regim. 

Handüchr.  Notiz.    - 

Mtilg  f.  lollMwkt.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1733 
für  Adam  Joseph  Foitzig,  Geh.  Hofzahlmeister  des  Prinzen  Jacob  So- 
Mm>j,  mit  dem  Prädicate:  v.  Molinowka. 

m^erle  v,  Mühlfeld,  Erg&ns.-Bd.   8.  28«. 

Mgersbergj  s.  Acoluth  v.  Folgersberg,  Eitter^  Bd.  LS.  9. 

NliM«MW,  helherrci.  Erbländ.-6sterr.  Freihernistand.  Diplom 
VSB  1807  für  Johann  v.  Folimonow,  russischen  Grosshändler,  wegen 
Beförderung  des  österreichischen  Handels. 

MefftrU  V.  Mühlfeld,  8.  49. 

Mleiiis,  Preiherrei.  Freiherrnstand  des  Grossherzogthnms  Hes- 
sen. Diplom  vom  6.  Aug.  1812  für  Justus  Leonhard  Follenins,  grossh. 
hess.  General-Lieutenant.  Von  demselben,  gest.  1838,  entspross  aus 
der  Ehe  mit  Sophie  Friederike  Ruhe  Freiherr  Friedri<üi  Ludwig,  geb. 
1796,  grossh.  hessischer  Hofgerichtsrath ,  verm.  1835  mit  Elisabeth 
V.  Kopp,  geb.  1803,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  Freiin 
Sophie,  geb.  1837  u.  Freiin  Pauline,  geb.  1846,  ein  Sohn  stammt, 
Freiherr  Wilhelm,  geb.  1839.      ' 

Geneal.  Twchenb.  der  freili.  U&aser,  186S.  8.  155.    -    llliwtrirte  AdeUrolle,    I.  Tab.  9. 
QBd  8.  70. 

Mler,  Vollert  Ein  dem  Fürstenthume  Halberstadt  angehöriges, 
Hiit  dem  deutschen  Orden  nach  Ostpreussen  gekommenes  n.  daselbst 
mit  mehreren  Gütern  ansässig  gewordenes  Adelsgescfilecbt  Das  Gut 
Mischen  im  Kr.  Fischhausen  stand  der  Familie  schon  1570  zu  u.  im 
17.  und' 18.  Jahrh.  kamen  zu  demselben  noch  mehrere  andere  Be- 
sitzungen. Jankendorf  im  Kr.  Preuss.  Eylau  und  Partsch  im  Kr.Hei- 
ligenbeil  waren  noch  1775  und  Bonslaken  im  Kr.  Wehlau  1780  in 
der  Hand  der  Familie.    Spätere  Besitzungen  sind  nicht  bekannt.  — 


—    a«i    — 

Ein  V.  Foller  war  1806  als  Kriegs-  p.  Domainenrath  bei  derk.  preuss. 
Kriegs- -and  DonriSneukammei*  zu  Kaiisch  angestellt;  der  k.  p.reius. 
Major  V.  F.,  zuletzt  Gommandeur  des  1.  ostpreoss.  Brigadegarnisons- 
bataillons, starb  1820  und  der  k.  preuss.- Major  v.  F.  war  1836  Prä- 
ses der  £xaminationscommission  Mr  Port  d'ep6e- Fähnrichs  u.  Diree- 
tor  der  Schule  der  9. .Division. 

'     N.  Pr.  A.-L.  If.  8.   178   u.  179.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  6.225. 

PtllewUle^  auch  heiherrai.  französisches,  in  die  Rheinlande ' n. 
nach  Westphalen  gekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  schon  im 
Anfange  des  18.  Jahrh.  mit  Neheim  im  Kr.  Arnsberg  begtltert  war 
und  aus  welchem  Adam  Wilhelm  Freih.  v.  F.,  kurcOln.  Kammerherr, 
noch  1782  in  Westphalen  Neheim  und  Breitenhaupt  im  Kr.  BnEtckel- 
und  im  Rheinlande  GrefiVath  im  Kr.  Kempen  und  Langendonk  in  Gel- 
dern besass.  Derselbe  hatte  zwei  Söhne^  Franz  und  Ludwig  v.  F.,  u. 
einen  Bruder,  Ludwig  Freih.  v.  F.,  Propst  zu  St*  Albertus  in  Aachen 
und  Domherrn  zu  Wimpfen,  welche  sämmtlich  noch  zu  Anfange  die- 
ses Jahrb.  lebten. 

Histor.  Beiträge  etc.  IIE.  Bd.  I.  8.  307:  Beschreib,  d.  Heir  Geldern.  ~  N.  Pr.  A.-L.  II. 
S.  i7y.  —  F)^€ih.  9.  Ledebury  I.  8.  225. 

Pblifot  f.  CreMefiUei  trafen.  —  Altes ,  normannisches  Ritterge- 
schlecht, aus  welchem  ein  Zweig  mit  dem  Könige  Wilhelm  dem  Er- 
oberer in  der  zweiten  Hälfte  des  11.  Jahrh.  nach  England  gekom- 
men sein  soll.  Diey.  Folliöt  in  der  Normandie,  welche  im  s.  g.  Con- 
tentin aufjianfarville,  Mondonville  etc.  sassen,  gingen  au$,  doch  ein 
Folliot  aus  dem  englischen  Zweige,  aus  welchem  Gilbert  F.,  gestorb. 
1187,  Bischof  zu  Herford  u.  später  zu  London,  stammte ,  blieb,  1450 
bei  Formigni  schwer  verwundet,  in  der  Normandie  zurück,  kaufte  sich 
bei  Valognes  an  und  seine  Nachkommenschaft ,  den  alten  Adef  fort- 
während behauptend,  erhielt  die  Lehengüter  Des-Carreaux,  Fierville 
etc.  Bereits  zu  Ende  des  16.  Jahrh.  war,  namentlich  durch  Jean  F., 
Herrn  der  eben  genannten  Güter,  das  Geschlecht  mit  den  angesehen- 
sten Familien  des  Landes  in  yerwandtschaftlicher  Verbindung.  Jean's 
Sohn,  Jean  Francöis,  kämpfte  unter  Turenne  und  der  Enkel,  Jean  Ja- 
ques,  früher  in  Militairdiensten,  war  später  Präsident  der  Stände  von 
Volognes.  Durch  zwei  Söhne  des  Letzteren  schied  sich  der  Stamm, 
dessen  Adel  12.  Jan.  1717  in  Frankreich  von  Neuem  anerkannt  und 
bestätigt  wurde,  in  die  Linien  Folliot  de  Fierville  u.  F.d'ülrville.  Von 
dem  Stifter  des  letztgenannten  Zweiges,  Adrien  F.,  Herrn  auf  Presle 
und  Urville,  stammten  mehrere  Söhne,  von  welchen  der  Aelteste  den 
Stamm  unter  dem  Namen  d'Urvllle  fortsetzte,  der  Jüngste  ab9r,Franz 
Mederich  F.,  Herr  \\xi  Presle  und  d'Huisen,  wurde  Graf  v.  Crcnne- 
ville,  Mar6chal  de  Camp  etc.  Derselbe  war  in  erster  Ehe  vermählt 
mit  Anna  Pierette  Freiin  v.  Pontet  und  sein  ältester  Sohn  aus  dieser 
Ehe,  Graf  Ludwig  Carl,  gest.  1840,  k.  k.  Kämmerer,  General  der  Ga- 
vall.,  Geh.-Rath  etc.  ging  im  Anfange  der  französischen  Revolution 
nach  Oesterreich  und  vermählte  sich  mit  seiner  Nichte,  Victoria 
Freiin  v.  Poutet,  geb.  1789  Aus  dieser  £Mflftlta|flS8ten ,  neben  ei- 
ner Tochter,  Gräfin  Victoria,  geb.  ldl6,€HHPkvsterEhe  mit 


—     »2     — 

'dem  1856  verstorbenen  Johann  Grafen  Keglevich  v.  Buzin,  k.  k. 
K&mm.,  Geh.-Rath  etc.  and  in  zweiter  1857  mit  Jolins  Grafen  v.Fal- 
kenbayri,  k.  k.  Kämm,  und  Rittm.  in  der  A.,  drei  Söhne  {  Graf  Carl, 
geb.  1811,  k.  k.  E&mm.  and  M%jor  in  d.  A.,  verm.  in  erster  Ehe  init 
Caroline  Grf.  Esterh&zy-Galantha,  gest.  .1851  and  in  zweiter  1853 
mit  Anna  Grf.  L&zansky  ?.  Bakowa,  geb.  1821 ;  —  Graf  Ludwig,  geb. 
1813,  k.k.  Kämm.,  General-Major  etc.,  vermählt  1852  mitErnestine 
Grf.  Kinsky  zu  Wchinitz  and  Tet^a,  geb.  1827  —  and  Graf  Franz, 
geb.  1815,  k.  k.  Kämm.,  Feldmarschall-Lieat.  etc.,  verm.  1844  mit 
Hermine  Grf.  Chotek  v.  Chotkowa  and  Wognin,  geb.  1815,  aas  weK 
eher  Ehe  drei  Söhne  stammen:  Victor,  geb.  1847,  Heinrich,  gebor. 
.  1855  and  Franz,  geb.  1856.  —  Die  Familie  hat  1844  das  angarische 
Indlgenat  and  das  Incolat  in  Böhmen  and  Mähren  erhalten. 

Deuuehe  Grafeoh.  d.  Gegenw.  Ilt«  8.  123  und  128.  ~  Geaeal.  Tweheub.  d.  grill.  Hau- 
Mr,  1859  8.  274  und  275  n.  bistor.  Handb.  su  demselben,  S.  217. 

«  P^kchei.  Pommernsches  Adelsgeschlecht,  welches  in  Yorpom- 

mern  noch  1639  vorkam.  Das  Wappen  wird  verschieden  angegebeüi 
nach  Einigen  in  Blan  zwei  gekreuzte,  grüne  Lorbeerzweige,  nach  An- 
deren in  Blan  ein  halber  Hirsch  mit  einer  Stange. 

'    Mierael,  8.  486.  —  Freih.  v.  Ledebur,  III.  8.  253.  ~  SieGmaeken   HI.    1&9.   —   Pomm. 
W.-B.  V.  8.  136  u.  Tab.  64:   Beschreib,  n.  Abbildung  versdiieden. 

Mtoneck  ? .  Palkeibug.  Erbländ-rGsterr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1804  für  Franz  Foltaneck,  k.  k.  Hauptmann  bei  Freih.  v.  Beaalier- 
Infant. 

Megerle  «.  MüM/eld,  Erg&os.-pd.  8.  286.  u.  287. 

VoMaiii  V.  VaMsaehsei.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  26.  Nov. 
1645  fflr  die  Fomann  zn  Waldsachsen,  einem  Schlosse  and  Bittergate 
im  damaligen  Sachs.- Coburg- Saalfeldschen  und  Emeaerungsdiplom 
4es  alten,  der  Familie  zustehenden  Adels  vom  18.  Febr.  1711. 

Hörsekelmannf  Sammlung  suverl.  8tamm-  und  Aliueutaf.  8.  70  und  desselben  Adelshlsto- 
rto.  I.  8.  152-152 ;  mit  den  Diplomen.  —  N.  Geneai.  Handb.  1777.  8.  206  n.  2778.  8.  26«.  — 
9.  HeUhach,  I.  8.  572. 

VMtafaie.  £rbländ.-6sterr.  Adelsstand.  Diplom  von  1812  für 
Heinrich  Fontaine,  k.  k.  Hauptmann  bei  Gr.  Erbach-lnfant. 

MtgtrU  V.  Mühlfeld,  8.  184. 

Ptittia.  Erbländ.-6sterr.  Adelsstand.  Diplom  von  1789  fftr.  Fe- 
lix Fontana,  Experimental- Physiker  des  £rehendgs  Grossherzogs 
Leopold  ond  Director  des  Museums  zo  Florenz ,  wegen  der  für  die 
Josephinische  Militair-Academie  unter  seiner  Leitung  verfertigten 
Wachspräparate.  Derselbe  starb  1803:  ob  der  Stamm  fortgeblflht 
bt  nicht  bekannt. 

MtgerU  «.  Mühtfeld,  8.  184. 

PbiUia  f.  Zweideiderf.  Erbl&nd.  -  6sterr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1815  fflr  Georg  Fontana,  k.  k.  Lieutenant,  mit  dem  Prädicate:  v. 
Zwendendorf. 

Megerle  p.  Mükl/etd,  Brg&ns.-B.  8.  287. 

Pbrbachi  Unkm,  s.  Zweibrflcken,  hreiherrei. 
Nrbosi  Pbr|MM|M|4^ilMrKM.  Schwedischer  Adels-  und  Frei- 
hermstand.   AmHHHI^Q^  ^*  ^<iS*  16^1  für  Peter  F.  und  Frei- 


—     298     — 


n- 


i^f^  4.  Juni  1652  fttr'Hrvid  F.  —  Die  ufsprflnglich  aas 
.iSÄ£ft-j^^g  Familie  war  in  Schwedisch -Pommern  vor  17^7 


Udebur,  \i\.  8.  253.  —  Sehwed.  W.-B.,  Ritt«r  Tab.   19.  Vi  u.  59;  Preih.Tab.6. 

i^VflMeade,  de  Vorcaile,  lar^ib  de  liah.  Altes,  ursprünglich  aas 
Si^inien  stammendes  Adelsgeschleeht,  welches  in  die  ehemalige  Land- 
It  Bearn,  jetzt  zn  den  Niederpyrenänen,  als  sfldliche  franz6s. 
linz  in  Westen,  gehörigf  kam.  Ein  Sprosse  desselben,  Jean  Qn^rin 
?*orcade,  Marqais  de  Biaix  —  Urenkel  des  franz.  Schatzmeisters 
Charles  de  F.  Marqais  de  ß.  and  der  Marie  Marqaise  de  Lonz,  Com- 
tesse  de  Sansons,  Enkel  des.k.  franz.  OberstlieutenanCs  Philippe  de 
F.  a.  der  Charlotte  de  Navailles  a.  Sohn  des  k.  franz.  Feldmarschalls 
Jacques  de  F.  and  der  Philippine  d'Espalangae  Baronne  d'Arros  — 
wendete  sich,  nach  Aufhebung  des  Edicts  von  Nantes,  in  die  korbran- 
denbargischen  Staaten,  wurde  Capitain  bei  her  Garde,  stieg.spftter  in 
der  k.  preass.  Armee  immer  hoher,  erhielt  1716  als  Oberst  das  In- 
fanterie-Regiment Nr.  23  und  starb  1729  als  Generallieutenant  und 
Comhmndant  von  Berlin.  Aus  seiner  Ehe  mit  Juliane  v.  HohnstAdt  a. 
d.  Hause  Erdeborn  entspross,  neben  einigen  Töchtern,  ein  Solin: 
Friedrich  Wilhelm  Qu^rin  de  F.  Marq.  de  B.,  welcher  als<einer  der 
tapfersten  und  umsichtigsten  Officiere  der  damaligen  k.  preuss.  Armee 
und  namentlich  durch  die  Schlachten  bei  Sorr  und  später  durch  die 
Schlacht  bei  Leuthen  bekannt  geworden'  ist.  König  Friedrich  II. 
schrieb  seiner  Tapferkeit  einen  grossen'Theil  des  Siegies  bei  Sorr  zu 
und  verlieh  ihm  die  Landeshauptmannschaft  zu  Zinna,  so  wie,  neben 
Zulage,  eine  Domherrnstelle  zu  Havelberg,  brachte  ihm  auch  selbst, 
als  er  1 746  bei  der  Cour  sich  wegen  seines  verwundeten  Fusses  ans 
Fenster  lehnte,  einen  Stuhl  mit  den  Worten:  „mein  lieber  Forcade, 
einem  so  braven  und  wflrdigen.  Manne  muss  ich  selbst  einen  Stuhl 
bringen.**  1747  erhielt  er  vom  Könige  Friedrich  II.,  als  derselbe  bei 
dem  dritten  Sohne,  Ffiedrich  Heinrich  Ferdinand  Leopold,  diePathen- 
stelle  angenommen  hatte,  die  Drostei  Neuenrade  mit  der  Bestimmung, 
dass  dieselbe  später  an  diesen  Sohn  kommen  solle.  Im  nächsten 
Jahre  bekam  er  als  General  -  Major  das  23.  Infant-Regim. ,  dessen 
Chef  früher  sein  Vater,  s.  oben,  gewesen  war  und  1767  wurde  er 
Generallieutenant.  Nach  dem  Hubertu^burger  Frieden  machte  ihih 
der  Itönig  ein  bedeutendes  Geldgeschenk  und  ernannte  ihn  noch  zum 
Chef -Präsidenten  des  Collegium  sanitatis.  Aus  seiner  Ehe  mit  Maria 
Baronne  de  Montolieu  St.  Hippolyte  entsprossten  23  Kinder,  von 
welchen  bei  seinem  Tode,»  1765,  noch  1*1,  vier  Söhne  und  sieben 
Töchter,  lebten.  Der  älteste  Sohn,  Friedrich  Wilhelm,  starb  unver- 
mählt 1778  als  k.  preuss.  Oberst  und  Commandeur  des  Infant.-Re- 
gim.  Nr.  24.  —  Der  zweite  Sohn,  Wilhelm,  Major  im  k.  preuss.  Hu- 
saren-Regim.  Nr.  1.  nahm  krank  1804  seinen  Abschied  und  starb 
1806.  Von  ihm  stammte  unter  Anderen  ein  Sohn,  welcher  1831  als 
k.  preuss.  Premier  -  Lieutenant  starb  und  aus  seiner  Ehe  mit  einer 
v.  Krahne-Mathena,  neben  einer  Tochter,  zwei  Söhne  hinterliess. 
Der  dritte  Sohn,  Friedrich  Heinrich  Ferdinand  Leopold,  s.  oben. 


—     294     — 


gest.  1808,  als  k.  preuss.  Obcrstlicutcnant  a.  D.,  erhielt  nach  .cßMp^ 
Tude  beincs  Vaters  die  Drustei  Neuenrade  u.  besass  auch  das.&c&O'ä^ 
Gut  Schleibitz  im  Oelsnischcn.  Aus  seiner  Ehe  mit  Wilhelmine  v. 
Koschembahr-Skorkau  überlebten  ihn  drei  Söhne.  Auf  den  ältesten' 
derselben,  Friedrich  Wilhelm  Leopold  Constantin  Qu6nn  v.  F.,  k. 
preuss.  Kammerhe^rn  und  Hanptmann  a.  D.,  fiel  nach  dem  Tode  des' 
Vaters  die  Drostei  Neuenrade.  Derselbe  war  mit  Amalie  v.  Poser- 
N&dlitz,  gest.  1818,  vermählt,  aus  welcher  Ehe  mehrere  Kinder  ent- 
sprossten,  doch  lebte  von  denselben  später  nur  noch  eine  Tochter, 
welche  sich  mit  dem  k.  preuss.  Lieutenant  und  Gutsbesitzer  Adolph  v.' 
Randow  a.  d.  Hause  Cracowahne  im  Trebnitzischen  vermählte.  Von 
seinen  Brüdern  starb  Ferdinand  Heinrich  v.  F.,  k.  preuss.  Major  und 
Chef  der  10.  Divisions  -  Garnisoncompagnie ,  yerm.  mit  Josephine  v. 
Neamann,18d5  kinderlos.  —  Neben  den  Besitzungen  in  Schlesien  wurde 
die  Familie  im  18.  Jahrh.  auch  in  Pommern  im  Kr.  Pyritz  begütert. 

N.  Pr.  A.-L.  IL  8.  179  und    IV.  8.  890-392.  -   FrHh.  t.  Utiebur ,  I.  8.  225  und  III. 
8.  258. 

Nrckteuuij  Forchtenai^  genannt  RaMÜifer.  Schlesisches,  im  16. 
und' 17.  Jahrb.  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Acha- 
tios  V.  F.,  kais.  Landvoigt  über  die  Fürstenthümer  Schweidnitz,  Stric- 
gaaimd  Jauer,  drei  Söhne  hatte,  von  welchen  Achatius  (11.)  1604  in 
den.Aemtern  seines  Vaters  stand,. Wenzeslaus  Kanzler  des  Fabian 
Edlen  v.  Schöneich  zu  Carolath  war  und  Sigismund  1592- als  fürstl. 
Magdeburg.  Kammer-Secretair  starb. 

atnapiu*,  II.  8.  626.  -  Freih.  v.  Ledebur,  1.8,  225. 

Iforckeibecki  V^rkeobeck.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom 
vom  19.  Octob.  1804  für  Friedrich  Christian  Forckeubeck,  k.preussT 
Geh.  Hofrath  in  Münster  und  vom  ll.Novemb.  1804  für  Maximilian 
Bernhard  F.,  k.  preuss.  Geh.  Kriegs-  und  Domainenrath.  Der  Stamm 
blühte  fort  u.  zu  demselben  gehörte  1836  der  k.  preuss.  Regierungs- 
rath  y.  F.,  General-Gonsul  zu  Warschau  und  der  k.  preuss.  Oberlan- 
desgerichtsrath  v.  F.  zu  Breslau. 

V.  HeUbach,  IL  8.    181.  —  Freih    v.  Ledebur,    I.  S.  225   und  226.    —  W.-B.  der  Preuss 
Monareb.  III.  19. 

F«reU;  FMell-Mset,  heikenreo  (in  Schwarz  ein  aufrechtstehen - 
dftr  ,  weisser  Steinbock).  Altes,  aus  Savoyen  stammendes  Adelsge- 
schlecht, welches  später  in  die  Schweiz  kam  und  im  Canton  Freiburg, 
in  welchem  auch  das  gleichnamige  Stammgut  liegt,  mehrere  Güter  er- 
warb und  schon  seit  dem  15.  Jahrh.  das  Freiburger  Erbbürgerrecht 
besitzt.  Dasselbe  hat  dem  genannten  Canioue  mehrere  Staatsräthc,* 
Landvoigte,  Schultheissen  und  Rathsherren  gegeben.  Der  Stammsitz 
Forell  verlor  durch  die  franz.  Revolution  1798  seine  Herrschafts- 
rechte. —  Franz  Nicolaus  v.  F.  wurde  Malteser  und  kam  durclj  den 
Orden  zu  hohen  Würden  und  sollte  1777  Grossprior  von  Deutsch- 
land werden,  doch  gab  das  Hejtersheimer  Capitel  einem  Freiherrn  v. 
Truchsess  den  Vorzug.  Später  war  derselbe  Ober  -  Hofmeister  des 
Prinzen  Xaver  von  Sachsen  und  dann  k.  poln.  und  kursächs.  w.  Ober- 
bofmarschall,  weiche  Stelle  er  1786,  in  welchem  Jahre«er  auch  starb, 


—     2ft6     — 

mit  dem  Charactcr  als  Geh.  CabinetB-Minisier  niedorlegte.^Ein  Neffe 
desselben,  Joseph  Ludwig  Bruno  v.  Forell,  Migor  im  Dienste  der 
Eidgenossenschaft,  war  ebenfalls  Malteserritter  n.  wurde  1776Coad- 
jltur  der  Comthnrei  Weissensee.  —  Johann  Heinrich  Freiherr. v.F.- 
G.  wurde  1769  Hauptmann  der  kursächs'  Schweizergarde  und  1779 
kursächs.  General.  Später  haben  auch  mehrere  Sprossen  des  Stam- 
mes in  der  k.  prenss.  Armee  gestanden  und  noch  1848  wird  die  Fa- 
milie als  am  k.  sächs.  Hofe  bedienstet  aufJy^efQhrt. 

/.eih  Schueixer-Lexicon,  IX.  S.  348  n.  244.  —  ifay,  Histoir«  miliuir«  de  U  Suisse,  VIII. 
S.  4Ä4-490.  —  lut9,  NecTolon  der  8<rhueii,  8.  18S— 1M4.  --  N.  Pr.  A.-L  H.  6.  180.   —  Frk. 

9.  UtMur,  1.  8.  226  u.  III.  8.  258.  —   Tproß,  II.  H. 

hrell  (Schild  quer  getheilt :  oben  in  Blau  zwei  flbereinander  nach 
der  rechten  Seite  schwimmende  Forellen  und  unten  in  Roth  ein  gol- 
denes KJeeblatt).  Adelsstand  des  Königreichs  Preussen.'  Diplom  vom 

10.  Juli  1803  fflr  den  Landsyndikus  Johann,  Peter  Wilhelm  Forell. 
—  Soviel' bekannt  gehören  in  diese  Familie  Friedrich  v.  Forell, Amt- 
mann des  Amtsbezirks  Herne,  Herr  auf  Strflnkede  im  Kr.  Bochum  u. 
N.  N.  V.  F.  Herr  auf  Loszeinen  im  Kr.  Rössel. 

V.  Htübach,  I.  8.  872.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  ISO.  III.  8.  5  a.  V.  8.  1S8.  —  FtHk.  w.Le- 
debur,  I.  8.  226.  —  W.-B.  d.  Preuiw.  Monareh.  III.  1». 

hictt,  Vorctt  V.  Prinnthal  ud  IfCMber|.  Steiermftrkisches  Adels- 
geschlecbt,  ans  welchem  Franz  Melchior  F..  v.  P.  u.  L.  1663  unter 
die  neuen  Geschlechter  des  niederösterr.  Ritterstandes  aufgenommen 
wurde.  Derselbe  hatte  durch  Verm&hlung  mit  Elisabeth  Blumberger. 
verw.  V.  Greiffenfelss  das  Gut  Ober-Ranna  an  sich  gebracht,  welches 
Letztere  als  Wittwe  noch  1675  besass.  Aus  dieser  Ehe  stammte 
Franz  Sigismund  Forest,^welcher  in  seine  Heimath  zurückging  und 
1675  Landstand  in  Steiermark  war. 

Wi*»griU,  Ili.  8.  64. 

Nrcili,  litter.  Erbl&nd.-Österr.  Ritterstand.  Diplom  vom  12.Dec. 
1841  fflr  Johann  Baptist  Foresti,  k.  k.  Hauptmann  in  d.  A. 

Haiidtehriftl.  Nokis.  \       *  * 

Fofcttkr.  Altes,  französisches,  a^ -den  yicomte-Titel  fflhren- 
des,  au.s  dem  Languedoc  stammendes  Adelsge^chlecht.,  aus  welchem 
eine  Linie  in  die  Schweiz  und  eine  andere  nach  Oesterreicb  kam. 
Aus  ersterer  stammte  Alexander  August  v.  F.,^welcher  als  k.  preuss. 
Major  a.  D.  1833  starb.  Ein  Sohn  desselben  war  noch  1855  kön. 
preuss.  Oberlandesgerichtsrath  in  Posen.  — Von  der  österreichischen 
Linie  standen  die  Gebrüder  Victor  Chevalier  de  F.  und  August  Vi- 
comte  F.  als  Rittmeister  im  k.  k.  Ulanennigim.  Fürst  Schwarzenberg. 
Ersterer  hatte  in  der  Schiacht  bei  Hanau  ein  Bein  veirloren  und  war 
sp&ter  Commandant  zu  Como.  Im  genannten  Regimente  diente  noch 
in  neuester  Zeit  Ferdinand  Vicomte  Forestier. 

N.  Pr.  A.-L.  iL  8.  180  und  181.  —  Freih.  v.  Lfdebur,  f.  8.  2tO  n.  lU.  8.  95t. 

hrgachj  Porgacs  v.  fihjmct  ud  Uiu,  firafei  (in  Blau  eine  nackte, 
gekrönte  Jungfrau  mit  fliegenden,  blonden  Haaren ,  welche  aus  einer 
goldenen  Krone  aufwuchst  und  deren  gefaltete  H&nde  mit  einer  gol- 
denen Schnur  gefesselt  sind.  Dieselbe  ist  oben,  rechts  wie  links,  von 
einem  goldenen,  die  Hörner  einwftrtskehrenden  Halbmonde  begleitet). 


# 


Erbländ.-Sstcrr.  Orafenstaiid.  Diplom  vom  12.  Mai  1640  für  Adam  I. 
Freih.  Fbrgach,  Jüngerer  Linie  und  vom  4.  (11.)  Mai  1675  für  An- 
dreas VIT.  Freih.  Forg&ch,  Aelterer  Linie. — Altes,  schon  weit  über 
6  Jahrhunderte  in  Ungarn  berühmtes -Geschlecht,  welches  von  den 
längst  erloschenen  Grafen  v  Hount,  oder  Hnnt-Paznan  hergeleitet 
wird,  im  12.  und  13.  Jahrh.  den  Geschlechtsnamen  Ivanch  Iwanka, 
auch  Juanka  führte  und  sich  nach  dem  Schlosse  Fogaras  in  Sieben- 
bürgen nannte.  —  Ivanch  Graf  v.  Hunt-Paznan  war  1187  und  1200 
qnter  den  Königen  Bela  III.  und  Emer\ch  als  Krieger  bekannt  und 
zugleich  Castellan.  Der  Sohn  desselben,  Ivanka,  welcher  im  blauen 
Schide  einen  wachsenden,  weissen  Wolf  führte,  oberster  Stallmeister 
des  Königs  Andreas  IL,  blieb  1235  in  einer  Schlacht  gegen  die  Tar- 
taren. Von  Ivankas  Söhnen,  Thomas  I.  und  Andreas  I.,  Comes  de 
Banya,  nannte  sich  Letzterer  zuerst  Forgacs.  Derselbe  rettete  dem 
Könige  Bela  IVrin  ein^r  Schlacht  das  Leben,  erhielt  von  dem  Könige 
1274  Nieder-Ghymes  zum  Geschenk  und  baute  daselbst  ein  Schloss. 
Von  seinen  fünf  Söhnen  pflanzte  Nicolaus  I.  den  Stamm  dauernd  fort. 
Nicolaus  I.  Forgacs,  Graf  v.Lekenye,  welcher  namentlich  um  1321  u. 
1333  vorkommt,  war  mit  Anna  v.  ßebek  vermählt,  aus  welcher  Ehe 
ajs  ältester  Sohn  Nicolaus  iL,  gest.  1381,  entspross.  Der  Sohn  des 
Letzteren,  Blasius  L,  Mundschenk  der  Königin  Maria  in  Ungarn, 
spaltete  1386  dem  eingedrungenen  ungarischen  Könige  Carolus  Par- 
vas,  Könige  von  Neapel,  im  Schlosse  zu  Ofen  während  der  Tafel  mit 
einem  Säbelhiebe  den  Kopf  und  rettete  die  Königin  Elisabeth  u.  ihre 
Tochter  Maria  mittelst  Flucht  von  den  einbeimischen  Feinden ,  wo- 
rauf Blasius  von  der  Königin  Elisabeth  da^ Wappen  erhielt,  welches 
die  Familie  noch  jetzt,  s.  oben,  führt.  Blasius  I.  wurde  1387  von  der 
Partei  des  getödteten  Königs  ermordet.  —  Den  Stamm  setzte  An- 
dreas IIL,  Bruder  des  Nicolaus  IL  und  jüngerer  Sohn  desKicolausI., 
fort.  Derselbe,  Herr  der  Schlösser  Lekenye  u.  KoszmaL  starb  1381 
und  von  seinen  vier  Söhnen  wurde  Peter  L  1418  des  Königs  Sigis- 
mand  Oberst-Hofmeister.,  Tön  den  sieben  Söhnen  des  Letzteren  aus 
erster  Ehe  mit  Clara  Thuroczy  war  Johann  V.  zuerst  mit  Dorothea 
Bänffy  y.  Also-Lendva  und  später  mit  Margaretha  Dobo  v.  Buska 
vermählt.  Von  seinei^  vier  Söhnen  wurden  der  ältere,  Peter  III  und 
der  dritte,  Gregor  L,  die  Stifter  zweier  Hauptlinicn  des  Stammes. 
Ersterer,  welcher  um  1505  lebte  und  mit  Catharina.  v.  Haga  ver- 
mählt war,  stiftete  die.  ältere  Hauptlinie  zu  Ghymes,  Letzterer,  gest. 
1815,  vermählt  mit  Sophie^obo ,  die  jüngere  zu  G&cs.  Beide  blühen 
noch  jetzt  und  zwar  jede  in  zwei  Zweigen :  die  ältere  HauptliAie  in 
dem  älteren  Zweige  zu  Ghymes  und  in  dem  jüngeren  zu  Gomba  im 
somogyer  Comitate  und  die  jüngere  Hauptlinie  in  dem  älteren  Zweige 
SU  Gäcs  und  dem  jüngeren  zu  Sz^cseny.  —  Ueberdies  ist  aus  der  äl- 
.  teren  Hauptlinie  durch  Nicolaus  IX^  einen  Sohn  Stephans  VII.,  wel- 
cher Letztere  im  vierten  Gliede  von  dem  Stifter  der  Linie,  Peter  III., 
stammte,  eine  Nebenlinie  entstanden,  welche  im  freiherrlichen  Stande, 
1.  den  nachstehenden  Artikel ,  fontgeblüht  hat.  —  Die  Ahnentafeln 
des  Geschlechts  in  beiden  Hauptlinien  und  den  Zweigen  derselben 


U.- 


—     2W    — 

finden  sich  in  den  deatschen  Grafenhäusern  der  Gegenwart  und  der 
neueste  Personalbestand  der  Familie  ist  aus  den  gen0g]>  Tirschenb. 
d.  gräflichen  Häuser  zu  ersehen.  So  genüge  denn  hier  die^An&abe  der 

\  Hftapter  der  Zweige  beider  Hauptlinien  in  neuester  Zeitf  Aeltere 
)^  Linie  zu  Ghymes:  Aelterer  Zweig  zu  Ghymes:  Graf  Carl,  geb.  1783 

>VJ<^Eohn  des  Grafen  Joseph  lü.  ans  der  Ehe  mit  Juliane  v.Sandor  — 
Bl^rt  der  Fidei-Comm.  Herrschaft  Ghymes  und  der  Herrschaft  Varano, 
Vetfechitz  und  Csejtc,  k.  k.  Kämm.,  vermählt  mit  Philippine  Freiin  v. 

^  .Walterskirchen  zu  Wolfsthal,  geb.  1791,  aus  welcher  Ehe,  neben 
einer  Tochter,  Grf..  Julie,  ?erw.  Frau  v.  Adamovich,  ein  Sohn)  stammt: 
Grat  Carl,  geb.  .1825.  -^Jüngerer  Zweig  zu  Gomba:  Graf  Xaver, 
geb.  1783  —  Sohn  des  Grafen  Thaddäus  und  N.  N.  Grätin  Taaflfc  — 
k.  k.  !fCämm.,  Vermählt  mit  Juditha  v.  Deseö ,  aus  welcher  Ehe  drei 
Söhne  entsprossten :  Gr.  Moritz,  geb.  1813,  k.  k.  Kämm.,  Oberst  und 
Crommandant  des  1.  Gendarm.-Reg.,  verm.  mit  Fmilie  Freiin  v.  ßiela, 
gest.  1843;  Gr.  August,  geb.  1814,  Domherr  zu  Gran  und  inful.  A1)t 
der  heil.  Jungfrau  v.  Kalos  und  Gr.  Anton,  geb.  1818,  k.  k.  Kämm., 
vermählt  mit  Anna  Freiin  v.  Majthenyi,  geb.  1830.  Die  Grafen  Mo- 
ritz und  Anton  haben  Nachkommenschaft.  —  Jüngere  Linie  zu  Gä.cs; 
Aelterer  Zweig  zu  G&cs:  Gr.  Julius,  geb.  1823  —  Sohn  des  1851  ver- 
storbenen Gr.  Anton,  k.  k.  Kämm.,  aus  der  Ehe  mit  Johanna  v.  ^al^, 
gest.  1843  —  Herr  der  Herrschaften  Vilke  und  Kokova,  verm.  mit 
Elise  Grf.  Forgüch,  geb.  }824,  ans  welcher  Ehe  ein  Sohn  stammt: 
Aioys,  geb.  1852.  —  Die  HerrBchaft  G&os  steht  den  drei  Brüdern 
des  Grafen  Anton  zu,  den  Grafien:  Anton,  geb.  1819,  k.  k.  Kämm.  u. 
Vicepräsidenten  bei  der  Statthalterei  In  Böhmen,  Emil,  geb.  1828,  k. 
k.  Kämm,  und  Rittmeister  und  Joseph,  geb.  1829,  k.  k.  Kämmerer.  — 
Jüngerer  Zweig  zu  Szöcseny.  Gr.  Stephan,  geb.  1782  -=-  Sohn  des 
1829  verstorbenen  Grafen  Joseph  —  Herr  der  Herrschaften  Varano 
und  Ecseg.  —  Die  Herrschaft  Sz6cseny  gehörte  dem  1854  verstor- 
benen Grafen  Paul,  Bruder  des  Grafen  Stephan,  welcher  aus  der 
EhjB  mit  Maria  V.  Lipthay,  gest.  1858,  sechs  Töchter  hinterliess.  Der 
Bruder  der  Genannten,  Graf  Sigmund,  geb.  1787,  verm.  mit  Maria 
Grf.  Forgäch ,  ist  Herr  der  Herrschaft  Szalanez  und  ein  Sohn  dessel- 
ben, Gr.  Kolomann,  geb.  1820,  Herr  der  Herrschaft  Kemencze,  hat 
sich  mit  Eleonore  Freiin  v.  Pongrätz,  geb.  1825,  vermählt. 

Leupotd,  I.  8.  334-345.  —  Uhotzky,  Stemmatoisrnphia.  II.  8.  130—138.  ^WiuprUl,  HI. 
S.  65-7D.  —  Deutsche  Orafenh.  d.  Gegeiiw.  III.  S.  124—129.  —  Geneal.  Ta«eheiil>.  d.  grüfl. 
Häuser,  1859.  8.  S75— 278  u.  historl.Hchen  Handbuch  xn  dom^ielbcn,  S.  219.  —  Tyroff,\\.  261. 

^  Vtrgatsck  v.  Forgatsch,  Freiherren.  (Schild  geviert:  1  In  Silber 

ein  rother,  einwärts  springender  und  gegen  die  Rechte  zurücksehen- . 
•der  Fuchs.  2  und  3  in  Roth  ein  freilediger^  geharnischter,  einwärts 
gebogener  Arm,  welcher  in  der  Faust  einen  von  einem  grünen  Lor- 
beerkranze umgebenen,  goldenen  Stern  emporhält  u.  4  in  Silber  zwei 
blaue  quer,  der  obere  einwärts,  der  untere  auswärts  gewendet.  Ober 
einander  liegende  Fische).  Erbländ.-böhmischer  Freiherrnstand.  Di- 
plom vom  6.  März  1651  für  Niclas  Forgatsch,  kaiserlichen  Rittmei- 
ster, mit  dem  Prädicate :  v.  Forgatsch.  —  Die  Freiherren  Forgatseh 
V.  Forgatsch  stammen,  wie  allgemein  angenommen  wird,  aus  der  alten 


,    —     298     — 

aDgarischen  Familie  Forgach,  s.  den  vorstehenden  Artikel,  and  wer-  ' 
den ,  wenp  dach  dicselhen  ein  ganz  anderes  Wappen  fahren,  als  eine 
Nebenlinie  der  älteren  Haaptlinie  des  Forgächschen  Stammes  ange- 
nommen. Der  Name  Forgatsch  ist  der  deutsche  Name  fftr  Forgich 
oder  Forgacs.  —  Der  Diplomsempf&nger,  Freiherr  Nicias,  dessen 
Vater,  Stephan  F.,  als  kaiserl.  Hauptmann ,  der  Oheim  aber  als  kifi- 
serlicher  Oberst  lange  gegen  die  Türken  gekämpft  hatte,  vermlüllle 
sich  mit  Johanna  Peterswaldskjr  v.  Peterswald,  welche  ihm  die  ihftli- 
rischen  Güter  Moschtieniz  und  Slawitschin  zubrachte.  Sein  Sohn, 
Freih.  Peter,  war  mit  Maria  Anna  v.  Mühlbach  und  sein  Enkel,  Frei- 
herr Anton  Ignaz,  gest.  1768,  zuerst  mit  Josepha  Zablatzky  v.  Tule- 
schitz  und  später  mit  Maria  Anna  Brabansky  v.  Chobrzan  vermählt 
Aus  diesen  beiden  Ehen  stammten  vier  Töchter  und  vier  Söhne.  Von 
den  Töchtern  war  Freiin  Ottilie,  gest.  1 790,  vermählt  mit  Wolf  Franz 
Freih.  K^ltschmidt  v.  Eisenberg,  k.  k.  Kämm,  und  Kreis-Hauptmann 
zd  Znaim;  Freiin  Josepha  Raphaele  1769  mit  Joseph  Freih.  Kossorz- 
Mallowez  v.  Maliowiz  auf  Zwiestow ;  Freiin  Maria  Dominica  mit  dem 
k.  k.  Feldmarschall -Lieutenant  Toussaint  Freih.  v.  Bourgeois,  gest 
1820  und  Freiin  Maria  Anna  Aloisia,  gest.  1805,  in  erster  Ehe  mit 
Wenzel  Hassenwein  v.  Festenberg  und  In  zweiter  mit  Johann  Ghri- 
stQpl^  Grafen  v.  Blümegen,  Landeshauptmann  in  Mähren,  gest.  1803. 
—  Von  den  vier  Söhnen  hinterliess  Freiherr  Anton,  gest.  1792,  aus 
der  Ehe  mit  Franzisca  Freiin  Podstazky  und  Pmsinowiz  nur  eine 
Tocliter,  Freiin  Johanna,  welche  mit  Wilhelm  Freih.  v.  Mundi,  gest. 
1792,  vermählt  war;  Freih.  Johann  Nepomiik,  verm.  mit  Catharina 
Freiin  v.  Mallowez,  starb  1788  ohne  Kinder;  Freih.  Ignaz  Fortnnat, 
geb.  1746,  Herr  auf  Tuleschiz  in  Mähren,  war  mit  Josephine  v.Hart-  - 
lieb  auf  Klenau  und  Neudorf  und  der  Sohn  aus  dieser  Ehe,  Freiherr 
Vriedrich  mit  Josepha  Freiin  Staader  v.  Adelsheim  vermählt;  Freih. 
Johann  Baptist  -endlich,  gest.  1800,  Herr  auf  Lehen  Ghorin,  k.  k. 
Kämmerer  u.  Gubernialrath  zu  Brunn,  vermählte  sich  1780  mit  Maria 
Aooa  Freiin  Kalkschmidt  v.  Eisenberg.  Aus  dieser  Ehe  entspross- 
les,  neben  drei  Töchtern:  Freiin  Caroline,  geb.  1797,  vermählten 
Freifrau  V.  Beess  u.  Chrostin  auf  Konskau ;  Freiin  Emma,  geb.  1799 
ttnd  Freiift  Josepha  geb.  18Ö8,  verm.  Freifrau  v.  Königsbrnnn,  sechs 
Söhne:  Freih.  Rudolph,  geb.  1794,  k.  k.Kämm.  und  mährischer  Statt- 
haltcrei-Rath  zu  Brunn,  verm.  mit  Leopoldine  Grf.  Bukuwky  v.  Bu- 
kowka,  geb.  1809;  —  Freih.  Ludwig,  geb.  1795,  gew.  Lieutenant  in 
der  k.  k.  1.  Arcieren-Leibgarde;  —  Freih.  Michael,  geb.  1800,  Herr 
•  auf  Weiss-Oehlhtttten,  k.  k.  Kämm,  und  Vorsteher  des  Bezirks- Amts 
zu  Znaim ,  verm,  mit  Emilie  Grf.  v.  Vetter  und  Herrin  v.  der  Lilie,* 
Freiin  zu  Burgfeistritz,  geb.  1815.  —  Freih.  Ernst,  geb.  1801,  k.  k. 
Rittni.  in  d.  A.,  verm.  mit  Caroline  Grf.  B'raida  v.  Ronsecco  undCor- 
nigliano,  geb.  1800;  —  Freih.  Anton,  geb.  1804,  k.  k.  Cameral-Be- 
zirks  Commissair  a.  D.  —  und  Freih.  Engen,  geb.  1806,  k.  k.  Lan- 
des-Gerichtsrath  zu  Brunn,  verm.  mit  Catharina  Freiin  v.  Pillersdorf, 
geb.  Id20-  —  Die  gesammten  Grebrflder ,  welche  sich  vermählten, 
baben  Nachkommenschaft. 


—     299     — 

V.  Utllbach,  I.  8.  372.  ~   G'eneal.  Tascheiib.    d.    freih.  Häusvr,  1848  8.  11t- 113  u.  1856. 
S.  177  u.  178. 

Forgete.    Ein  in  diö  Adelsmatrikel  der  preuss.  Kheinprovinz  iu 
der  Person  des  Hermann  Jacob  Joseph  v.  Forgete ,  laut    Eingabe  jL 
d.  Malroedy,  15.  Juli  1829,  unter  Nr.  16  der  Edelleute,  einget^jiit. 
nes  Adelsgeschlecht.  ^^ 

Frifih.  V.  Ledebur,  I.  8.  >226.  —  W.-B.  d.  preuss.  Rheinprov.  I.  Tab.  36.  Nr.  71  u.  8^36. 

forgow.  Altes,  zu  Ende  des  17.  Jahrh.  erloschenes,  meklejiÄf- 
giBches  Adelsgeschlecht. 

9.  Bekr,  Rcr.  Met  kl.  L.  8.  1570.  —  9,Medinff,  II.  8.  172. 

t  Feri«.  Ein  in  Preussen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  aus  wejj^ 

chera  J.  V.  Foris  1836  k.  preuss.  Geh.  General-Postamts -Revisor  ,?n 
Berlin  war.  Um  dieselbe  Zeit  stand  ein  jüngerer  Bruder  desselben 
als  Lieut.  im  k.  preuss.  29.  Infant.-Regim.  '^ 

N.  Pr.  A.-L.  I.  8.  V^H  und  159.  —  Freih.  v,  Ledebur,  I.  8.  226.  )«* 

Forisfh'  V.  Siedbruekbirg.  Erbländ.  -österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1808  fttr  Alexander  Forisch,  k.  k.  Rittmeister  bei  Landgr.  Friedr 
rfch  zu  Hessen -Homburg- Husaren,  mit  dem  Prädicate:  v.  Sied- 
br^ikburg.  -         , 

Mfgerle  r.  Mühlfitld,  8.  184. 

X    Vonnacher  auf  Lilieuberg.    Erbländ.-Österr.  Adelsstand.    Diplom  ' 
von  1739  für  .Maximilian  Anton  Formacher,  geschworenen  Verhörs- 
und  Schrannen-Sollicitator  des  Herzogth.  Kräin  und  für  den  Vetter 
desselben,  Bernardin  Formacher,  mit  dem  Prädicate:  v.  Formacher 
auf'Lilienberg. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Kr^äiis.-B.  8.  287. 

ForMberger  auf  Eigelsberg  ooil  Erlastegeu.  Kurpfälzischer  Adels- 
stand.. Diplom  vom  24.  Apr.  1712  für  Johann  Zacharias  Formberger, 
Gerichtsschreibef  zu  Murach  und  Besitzer  der  Landsassen-Güter  Ei- 
gelsberg  und  Erlastegen.  Der  Stamm  blühte  fort  u.  ein  Urenkel  des 
Diplom- Empfängers,  Franz  Ferdinand  v.  F.,  geb.  1769,  kön.  bayer. 
Hauptmann,  wurde  mit  seinem  Vetter,  Wolfgaftg  Ferdinand  v.  F., 
geb.  1788,  k.  baffer.  Landgerichts- Assessor  in  Riedenburg,  iu  die 
Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen.  • 

r.  Lang^  S.  338.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayoru,  V.  45.  —  v.  Hefner,  bayer.  Adel,  Tab.    73"  u. 
8.  77. 

Nmcutini  lu  TnlMeiu  uoil  liglla,  Freiherren.  Reichs-  und  erb- 
länd.-österr.  Freiherrenstand.  Diplom  vom  1.  Sept.  1623  für  Caspar 
v.  Formentini,  k.  ic.  Kämm.,  und  gewesenen  inner-österr.  Regierungs- 
ratb,  sowie  für  die  Wittwe  seines  Bruders,  Carl  von  Formentini,  ^ 
k.  k.  Kämmerers,  Raths,  Aufbots- Obersten  über  8as  Landvolk  der 
Grafschaft  Görz  und  Hauptmanns  zu  Gradisca,  Anna  Maria  v.  Rohr- 
bach, Unter  -  Hofmeisterin  der  adeligen  Frauenzimmer  der  Ge- 
mahlin K.  Ferdinands  II.,  und  für  ihre  vier  Kinder:  Ludwig,  Ferdi- 
nand, Elisabeth  und  Aurora  v.' Formentini,  mit  dem  Prädicate:  zu 
Tnlmein  und  Biglia. —  Altes 'Adelsgeschlecht,  .welches  ' schon]  seit 
1319  in  Friaul  und  Goerz  angesessen  war  und  theilweise  noch  ist. 
Dasselbe -stammt  ursprünglich  aus  Trient,  wo  ihm  im  13.  Jahrh.  die 
Herrschaft  Cusano  zustand.  Als  Stammvater  wird  Johannes  Porcarius 
Porcachio  genannt,  welcher  2.  Juli  1184  ausgedehnte  kaiserliche  Pri- 


—     300     — 

vilegien  erhielt.  Ein  Urenkel  desselben^  SiiDi^Parcaclil^.yorschnei- 
der  des  Patriarchen  zu  Aquilega ,  führte  a^ie^'^den  i9l£neiiv  Formen- 
tini oder  Farmentini.  Derselbe4ebte  um  1310  and  sein  8ohn,Niclas, 
Dgte  mit  seinen  Brfkdern,  Johann  nndLeonhard  F.,  3.  Aug.  1350 
''  Bhensftbigkeit  und  13.  Jan.  1357  den  Reichsadel.  —  Die  ab- 
steigtode  Stammreihe  der  jetzigen  Freih.  y.  F.  ist  folgende :  Carl  v.  • 
y*^BiPS* Maria  v.  Rohrbach«  nachmalige  Freifrau  v.  F.  zu  Tulmein 
uiS^Hla;  —  Freih.  Ludwig  L^  Anna  Grf.  v.  Suamberg;  —  Freih. 
Fg^uz  ignaz  L:  Felicitas  Grf.  v.  Lanthieri;  '—  Freih.  Ludwig  IL: 
|||»tiHx  Grf.  Coronini  -  Cronberg ;  —  Freih.  Franz  Ignaz  IL :  Anna 
MiU*ia.  Grf.  v.  Scotti;  —  Freih.  Paul  Emil:  Ludovica  Freiin  v.  Res- 
Sjua-Re8sl9i,  verm.  1780;  —.Freih.  Franz  Ignaz  III.,  gest.  1849, 
auf  Cusano  und  Usizza:  Josepha  Grayer;  —  Freih.  Michael 
P^ul,  gest.  1841 :  jQsepha  Lucia  Edle  v  <  Liebenwald ;  —  Fceib. 
Jo^öph  Florian,  geb.  1832,  Herr  auf  Cusano  und  Usizza,  jetziges 
Haiapt  des  freiherrl.  Stammes  und  Freih.  Emil  Clemens  Franv,  geb. 
1837:  Gebrüder.  —  Als  Brüder  des  Freih:  Michael  Emil  Paul  w- 
den  neuerlich  noch  genannt:  die  Freiherren  Nicolaus,  Ludwig,  Anton, 
.Paul,  Emil  und  Franz. 

JBp^mut*,  I.  8.  389.  —   Genenl.  T«schenb.   d.    freih.  Häuter,    1S48,    8«  43^  1857.  8.  ItfSu. 
10$BH  8.  168.  —  r.  He/nttr,  görser  Adel,  T«b.  'i5  und  S.  V7. 

^^  lf«rMentiii.  Erblllnd.-österr.  Adelsstand.  Bestätigungsdiplom 
des  den  Vorfahren  im  Jahre  1357,  s.  den  vorstehenden  Artikel,  ver- 
liehenen Adelsstandes  für  Franz  Formentini,  Steiermärkisch-ständi- 
schen  Kanzlisten. 

MeggrU  V.  Mühl/eld,  Erg&nz.  Bd.  8.  287. 

hraaaari  t.  Verce.  Erblftndisch-6sterr.  Adelsstand.   Diplom  von 
1764  für  Lucas  Fomasari  aus  Goerz,  mit  dem  Pr&dicate:  v.  Verce. 

Mtgerle  «.  Mühl/eld,  «.  184. 

^  V«rB6^  Prelkerrei  (Stammwappcu :  in  Blau  ein  brennender  Kamin. 

Späteres,  in  Schlesien  geführtes  Wappen:  in  BlaoifiüDf  neben  einah- 
\}er  gestellte,  goldene  Weckeif,  von  drei,  2  und  1,  goldenen  Sternen 
begleitet/.  Böhmischer  Freiherrnstaud.  Diplom  vom  6.  April  1648 
für  Horaz  Fornio,  Herrn  auf  Ratschütz  im  Jauersche^,  tiissa  bei 
Neuuiarkt  und  Stabelwitz  im  Breslauischen.  Derselbe,  aas  cfinem 
italienischen  Geschlechte  stammend«  war  von  1650  bis  zu  seinem 
Tode,  1654,  Kammer -Präsident  in  Ober-  und  Niederschlesien  und 
*««^  hinterliess  Nachkommen ,  von  welchen  Anton  Freih.  v.  Forno ,  Herr 
des  k.  freien  Burg^Lehns  Lissa  noch  1724  lebte. 

8iHapiu$,  II.  8.  381.  -  OaacA«.  H.  8.  396.  —  Freih.  9.  Ledebur,  T.   8.  926  und  III.  8. 
223.  —  Sieömacher,  IV.  60. 

Hmj,  finfeii.  Erbländ.-österr.  Grafenstand.  Diplom  vom  14.  Juni 
1847  für  Julie  Grf.  Brunswick  v.  Korompa,  verw.  Freifrau  v.  Forray, 
Oberhofmeisterin  bei  L  K.  H.  der  Erzh.  Maria,  Wittwe  des  Erzh.  Pa- 
latiu ,  und  zwar  mit  dem  Rechte  der  Vererbung  auf  ihre  Nachkom- 
men, 8.  Bd.  IL  S.  111. 

Qo&eal.  TMchenb.  d.  grifl.  Häuser.  1859.  8.14t. 

N.      hrsellKs.   Im  KOnigr^  Prenssen  erneuerter  Adelsstand.    Erneue- 


—     301     — 

^rpngsdiplom  vom  1.  Febr.  1776  für  Friedrich  ▼.  Forselias^^^^k^g^ 
Majori  Herrn  der  Gfiter  Plaascbwarren,  Scbillenicken  ^wSKSS^ 
tbauen,  ans  einem  liefländiscben  Adelsgescblechte  stammengT^Mn 
Sobn  desselben,  Jobaun  Friedrich  v.  F.,  geb.  1764,  stanä^^einer 
Jagend  im  k.  preas&  Dragoner-Regim.  v.  Posadowski  und  war  sp&ter 
als  k.  preuss.  Rittm.  a.  D.  Herr  ^der  Güter  Bemalten ,  Milcbbade, 
Plauscbwarren,  Rindappen  and  Scbillenicken,  s&mmtlich  im  Kr.fiei- 
dekrag. 

N.  Pr.  A.-L.  I.  8.  47:  v.  Fort«liu«,  II.  B.  181  und  V.  8.  159.  —  Freih,  p.  Ledäbur,  L8. 
82<i.  -  W.-B.  der  preuss.  Monarch.,  III.  19.  -•  Knttelfke,  IV.  8.  1^. 

NntheiMj  s.  Holz me ister  v.  Forstbeim. 

hnl.  Ein  in  der  Oberlaasitz  im  15.  Jahrb.  von  1407  an  im 
GOrlitziscben  vorgekommenes  Adelsgescblecbt,  welches,  neben  einem 
Anthelle  an  Friedersdorf  bei  der  Landskroue,  Girbigsdorf  anweit  Gör- 
litz and  SchÖnberg  bei  Laaban  besass,  nach  Allem  aber  nicht  lange 
gebläht  hat. 

Frk.  V.  Ltdebur,  I.  S.  886. 

tmiMTf  Pbrsten^  Krtler  (Schild  geviert :  1  and  4  in  Silber  ein 
sebrägliuks  gelegter  Zweig  mit  drei  grflnen  Blättern  a.  2  and  3  in 
Blan  zwei  schrägrechte ,  silberne  Balken).  Ein  im  Gothaischeu  mit 
Herbsleben  begütertes  and  darch  Boschschwobach  and  Barghaasen 
zar  reichsfreien  Ritterschaft  der  fränkischen  Gautone  Altmflhl  und 
Ottenwald  gehöriges  Adelsgeschlecht,  ans  welchem  die  Söhne  des 
Onoldsbach'scben  Geh.  -  Raths  Jacob  Philipp  v.  F. :  Jacob  WUbelm, 
gest.  1722,  k.  prenss.  Geh.-Rath  and  Georg,  farstl.  Sachaeffs|oth.-al- 
tenb.-Geh.-Rath,  zwei  Linien,  "die  ältere  and  Jüngere,  stiftetet 

Biedermann,  Canton  Altmähl,  Tab.  149  und  150.  -:  N.  Geueal.  Uandb-  ITTt.  8.  67—69. 
UQd  1778.  I.  8.  6&— 67.  —  Brückner,  Bnchnlb.  d.  KIrcfara-  und  ScbaUtafttea  ivMKMjgtli, 
Ooth»,  III.  9.  Stck.  8.  39  u.  40.  —  v.  HeUbaeh,  T.  8.  374,  auch  unter  Berufung  aUf  WbH. 
8ta*tseansleK   VIII.  8.  667.  —  Freik,  «.  Ledebur,  I.  8.  M6.  u.HI.  8.  953. 

hrsteri  Pbrtler  n  lantl  (Schild  qaergetheilt:  oben  in  Blaa  drei 
achteckige,  silberne  Sterne  neben  einander  and  anten  in  Silber  afHI 
ins  Kreaz  and  mft  den  Spitzen  nach  oben  gelegte  Spiesse,  zwischen' 
welchen  aaf  dem  schrägrechts  liegenden  ein  schwarzer  Vogel  sitzt). 
Karpfiftlzischer  Adelsstand.  Diplom  vom  19.  Apr.  1784  für  Johann 
Conrad  Forster,  Besitzer  des  Landsassen -Gates  Unter- Mantl.  Die 
Vorfahren  desselben  waren  bis  aaf  den  Ur-Ur- Grossvater  daselbst 
Amtsrichter  gewesen  and  der  Sohn,  Franz  Benno  v.  Forster,  geb. 
1753,  war  als  k.  bayer.  qaiesc.  Forstmeister  za  Pressat  and  Herr  des 
Ritter-  and  Landsas^en-Gnts  Unter -Mantl  in  die  Adelsmatrikel  des 
Kgr.  Bayern  eingetragen  worden. 

V.  Lang,  8.  338  und  339.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  V.  43.  —  9.  He/ner»  bayer.  Adel, 
Tab.  87.  und  8.  77. 

^•rster  (Schild  geviert:  1  and  4  in  Silber  ein' anfwachsender, 
grün  gekleideter  Mann  mit  weissem  Kragen  etc.  einen  Tannenbanm 
über  die  rechte  Schalter  haltend  and  2  and  3  in  Roth  eine  silberne 
Lilie.)  Adelsstand  des  Königr.  Bayern.  Diplom  vom  6.  März  1816 
für  Georg  Christoph  Forster,  k.  bayer.  Handlangs-Appellationage- 
richts- Assessor  in  Nürnberg,  sowie  Kaufmann  and  Besitzer  der  Mes- 


—     302..— 
[k  zu  Hammer  bei  Lauf  am  Holz.  —  Derselbe  war  1766  «e- 

lupplem.  S.  99.  —    W.-ß.  d.    Kgr.  Bayern,  V.  44..—    p.  Ä^c/»<;r,! /bayer.  Adel 

r  f.  Phüippsberg.  Im  Kgr.  Bayern  bestätigter,  alter  Adels- 
stand. Bestfttiguiigsdiplom  vom  28.  März  1823  für  Gottfried  Ernst  v. 
Förster,  k.  bayer.  Kammer,  und. Rittmeister,  mit  dem  Prödieate:  v. 
Philippsberg.  Der  Ahnherr  der  ursprünglich  aus  Posen  stammenden 
Familie  warFeldbauptmann  des  K.  Maximilian  I.  u.  hatte  5.  Juli  1508 
den  Adel  erhalten.  • 

ftegier.-Blntt  (|.  Kgr.  Bayern  1823.  Nr^  16.  —  v.  HtUbach,    I.  S.  373.   —  W.-H.    d.   Kgr. 
BAyorn,  X.    32.   —  v.   thfner,  bayer.  Adel,  Tab.  &7  und  8.  77. 

Förster  v.  Wilden forst  Altes  bayerisches,  von  948— 1475  mehr- 
fatch  vorgekommenes  u.  um  1498  erloschenes  Adelsgcschlecht.  Hein- 
rich F.  lebte  um  1230.  —  Nach  Absterben  des  Stammes  waren  die 
wahrscheinlich  stammverwandten  v.  Degenberg  die  Erben. 

mg.  Hund,  I.  S.  222.  —  Moniirn.  bolc,  Bd.  S.  304, 

Ferstheiniy  s.  Holzmeister  V.  Forstheim. 

NnthHber^  £dle  t.  Vorstberg.  Erbländ.  - österr.  Adelsstand,  mit 
dem  Prädicate:  Edle  v.  Forstberg.  In  neuester  Zeit  standen  "ia  der 
K.  K.  Armee  mehrere  Sprossen  des  Stammes :  Albert  F.  Edl.  v.  F., 
Major  im  13.  Grenz-Inf.-Reg. ;  Adolph  F.  Edl.  v.  F.,  Hauptmann  im 
47.  Inf.-Reg. ;  Gustav  F,  Edl.  v.  F.,  Oberlieutenant  im  61.  u.  Alexan- 
der F.  V.  F.,  Oberlieutenantr im  47.  Inf.-Reg. 

llutidHchr.  Notiz. 

VMlteeister  t.  lielnhaiiMiii  Freiherren  (in  Blau  ein  aufrecht  ge- 
stelUfVi' oben  beknöpfter,  goldener  Haken,  dessen  Spitze  unten  nach 
lijikft  .s^ht  und  welcher  in  der  Mitte  rechts  widergehakt  ist.  Der 
H^lfUib  wird  rechts  vofi  drei  goldenen  Schindeln,  von  denen  zwei  nach 
aussen  unter  einander,  eine  aber  in  der  Mitte  nach  innen  stehen  und 
über  welchen  in  der  rechten  Oberecke  des  Schildes  ein  kleines^ 
.fothes  Kreuz  schwebt,  links  aber  von  vier,  1  2  und  1,  gleichen  Schin- 
dln beseitet).  Altes,  rheiuländisches  Adelsgcschlecht^  welches  früher 
zu  der  . reichsunmittelbaren ,  mittelrheinischen  Ritterschaft  gehörte, 
dessen  fortlaufende  Stammreihe  Humbracht  vom  Anfange  des  14. 
^ahrlr.  bis  zu  seiner  Zeit  gegeben  hat.  Caspar  Forstmeister  v.  Geln- ' 
hausen  starb  in  den  ersten  Jahrzehnten  des  16.  Jahrh.  als  Rechtsleh- 
rer in  Tübingen  in  grossem  Ansehen;  Philipp  Benedict  F.  v.  G^  des 
deutschen  Ordens  Ritter,  war  im  Anfange  des  17.  Jahrh.  Comthur  zu 
Sachsenhausen  und  Ellingen,  Geh. -Rath  und  Ober-Hofmarschall  bei 
dem  Hoch-Deutschmeister  und  Raths -Gebändiger  der  Bailei  Franken 
etc.  und  im  Anfange  des  19.  Jahrh.  lebte  Carl  Franz  Frcih.  F.  v.  G., 
Comthur  zu  Cobleuz  und  Muffendorf,  kurcöln.  Geh.  Staats-  und  Con- 
ferenzminister,  General-Lieut.  u.  Oberst- Hofmarschall,  wie  auch  des 
H.  deutschen  Ritter- Ordens  w.  Staats-  und  Conferenz-Minister.  —  In 
der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  hatte  das  Geschlecht  zu  den  Gü- 
tern in  der  Wetterau  u.  am  Mittelrhcin  in  der  jetzigen  preussischen 
RUeinprovinz  Neuerburg  bei  Heinsberg,  Schwadorf  bei  Cöln  u.  Traar 
bei  Crefeld  au  sich  gebracht. 


—     303     —     ^ 

Humbracht,  Tab.  149.  —  Gauhe,  I.  8.  546  und  547.  —  v.  Jfattstein.l.  8.2(Ü^'/0b.  —  R-h. 
0.  Krokne,  I.  8.  :M)1.  —  M.  Gcuval.  Haiidb.  1777.  8.  69.  und  70.1778.1.  8.67-70.—  Robmu, 
Elem.  Werk,  II.  8.  18  u.  Nr.  14  u.dei»selbea  nicderrheinjscher  A(ldl.  I.  8,  238—238.  —  Fr^ih. 
9,  Ledtbur,  I.  8.  227.  —  Siebmqcher,  I.  127:  Die  Forstaeivter  v.  Qiiilhaaseii,  Rheinl&ndiseh. 
—  8at9er,  8.  618.  -  SuppLsu  Siebm.  W.-B.  IV.  11.  -  W.-B.  der  preus».  KheioproHns,  IL 
Tab.  16.  und  8.  133.  —  Kmetchke,  III.  8.  144  u.  14&. 

PoKtMekter  f.  Lebeahui  (in  Silber  zwei  gekreuzte  Streitkolben 
and  zwischen  denselben  oben  eine  rotbe  Rose  .u.  in  der  SiOtte,  rechts, 
wie  links,  eine  dergleichen).  Altes,  fränkisches,  im  Rittercalticfti 
Rh6n- Werra  begtltertes,  anch  im  Cölniscben  and  Bergischehjanilpi- 
schworenes  Adelsgeschlecht  Zuerst  kommt  Friedrich  F.  v.'L.  4285 
vor  and  Theodoricus  Senior  F.  v.  L.  empfing  1260  die  wfirzbarg. 
Lehen  Lebenhan  ^  Neustadt  and  Rothenkolben.  Der  Stamm  blOhtei 
auch  in  mehreren  Nebenlinien,  fort,  bis  Melchior  Adolph  F.  v.  L. > 
zu  Steinach  und  Unter- Ebersbach  denselben  9.  Sept.  1629  schloss. 

9.  Haustein,  II.  Suppl.  I.  8.  14- 17 .-  Biedermann,  Cantoii  IUion-Werra,T«b.  889— 193. 
Siebmaeher,  I.  105:  Die  Forstmeister,  Frftnklsch. 

jNrstier  ?.  liibi.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1791  fflr  Johann  Forstner,  Kreis -Commissair  in  Oesterreich  ob  der 
Enns,  mit  dem  Prftdicate :  v.  Billau. 

MegerU  v.  Müklfeld,  8.  184. 

hrstieri  auch  hreiherrei  (Schild  geviert:  1  and  4  in  Gold  ein 
an  der  rechten  Seite  des  Feldes  stehender,  am  inwendigen  Theilo 
zweimal  geasteter  Baumstamm,  aas  welchem  oben  drei  grüne  Blätter 
keimen  und  vor  demselben  ein  aufwachsender,  vorw&rts  'sehender, 
schwarz  gekleideter  Tiroler  etc.,  welcher  in  der  Rechten  ein,  mit 
der  Schärfe  dem  Baume  zugewendetes  Beil  emporhält  und  2  von  $1- 
ber ,  Schwarz,  Roth  und  GoM  und  3  von  Gold,  Roth,  Schwarz  u.  Sil- 
ber viermal  schräglinks  gestreift).  —  Altes,  ursprünglich  oberöscer- 
reichisches  mit  der  Familie  Forstner  v.  Dambenoy  einen  Stamm  ao^ 
machendes  Adelsgeschlecht,  welches  früher  zu  dem  schwäbiscaen 
Rittercantou  Neck<ir-Scbwarzwald>Örtenau  und  der  Rittersohatt  im 
Unter -Elsass  gehörte,  17ö7  in  der  Person  des  Schlosshauptmanns 
Carl  Freih.  v.  F.  auf  66mtow  in  Meklenburg  die  Rechte  d^s  einge- 
borenen mekleiiburgischen  Adels  erlangte  und  1761  auch  dem  frän- 
kischen Rittercauton  Altmühl  einverleibt  wurde.  —  Den  Namen  For- 
ster soll  schon  um  930  Anton  Heisch  geführt  haben,  doch  sind  die 
älteren  Familien  -  Nachrichten  im  30jährigen  Kriege  verloren  gegan- 
gen und  es  finden  sich  genaue  Nachrichten  über  das  Geschlecht  nur 
von  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrb.  an.  Um  diese  Zeit  war  das- 
selbe zu  Breitenfeld  anweit  Linz  angesessen  und  breitete  sich  von  da 
in  Schwaben,  im  Unter-Elsass,  in  Meklenburg,  Dänemark  und4an 
Niederlanden^  aus.  Wolfgaugv.  F.  starb  1680  als  h.  württemb.  Geh.- 
Regier.-Rath  und  Kammerpräsident  und  Christoph  v.  F.,  gest.  1688, 
Kanzler  der  württemb.  Grafschaft  Mömpelgard,  war  mit  dem  Gute 
Dambenoy  bei  Mömpelgard  beliehen  worden.  Von,  Letzterem  stammt 
der  1767  nach  Preussen  gekommene  Zweig,  auch  haben  Sprossendes 
meklenburgischen  >Zweiges  in  der  k.  preuss.  Armee  gedient  und  den 
Stamm  fortgesetzt  —  f#  Meklenburg  beruht  der  Freiherrnstand 
der  Familie  auf  der  oben  erwähnten  Aufnahme  des  Cai^  Freiherren 
V.  Forstner  in  die  meklenburgische  Ritterschaft,  für  Württmnberg  auf 


—     304     — 

dem  Freiberru  -  Diplome  vom  15.  Juli  1827  fär  Georg  Ferdinand 
Forstner  v.  Üambenoy,  Professor  der  Staatswissenschaft  an  der  Uni- 
versität Tübingen  und  für  den  Bruder  desselben,  Christian  Heinrich 
Friedrich  v.  F.  und  für  Freusscn  auf  längerem  Gebrauche  und  Aner- 
kennungen einzelner  Mitglieder  durch  Cabinetsordres  vom  22.  Juli 
185Ä  und  25.  Jan.  1855. —  Freih.  Georg  Ferdinand,  ^eb.  1764,  starb 
1832  im  Pensionsstande  zu  Pfedelbach  bei  Oehriugen  ,  mit  Hinter- 
lassung zweier  Töchter  und  eines  Sohnes,  Wilhelm  Freih.  v.  F.,  wel- 
»      eher  früher  in  der  k.  württemb.  Armee  als  Lieutenant  stand. 

Freih.  v.  ffffheneck,  I.  8.  8»0-»S8.  —  N.  Pr.  A.  -  L.  II.  8.  182.-  ra< '  Ailelshurh  des 
Kgr.  Wartteraberg,  8.  419.  —  Freih.  v.  ledebur,  I.  S.  23i7  untt  III.  8.  2r>3.  ~  Siehmaeher, 
V.  49.  1;  ForstJier,  öc-sterreichisch.  —  r.  Meding,  IIL  8.  1H8— 1M5.  —  SHppl.|zu  Siibm.  W.-H. 
IV.  II.  —  Meklenb.  W.-K.  Tab.  16.  N.  57  aiid  8.  21.  -  Kneschke,  II.  8.  153—165.  -  ü.Hef- 
ner,  roekleiib.  Adel.  8.  $,;  wnitt«mb,  Adel,  Tab.  8.  und  8.  7.  und  preu:»«.  Adel,  Tab.  52 
uud  8.  4». 

-  )  .  V«rt^  Le  l^«rt^  Vrciherrea.  Reicbsfreiherrnstand.  Kursächs.Reichs- 
yicariatsdipiom  vom  25.  Sept.  1790  für  Ludwig  August  Carl  v.  Le 
Fort.  Ein  ursprünglich  aus  der  Normandie  stammendes,  nach  Italien 
und  später  nach  Russland  gekommenes  Adelsgeschlecht,  weiches 
nach  neueren  Angaben  ein  Reichsfreiherrndiplora  vom  22.  Dec.  1698 
besitzt  und  jetzt  in  zwei  Linien,  der  älteren  in  Meklenburg  und  der 
jüngeren  in  Pommern,  blüht.  Der  neuere  Personalbestand  findet  sich 
im.  üeneal.  Taschenb.  d.  freih.  Häuser.  — : Louis  Baron  Le  Fort,  Herr 
auf  Wendhoif,  erhielt  1803  die  Rechte  des  eingeborenen  mekleub. 
Adels  und  kommt  später  als  Klosterhauptmann  zu  Dobbertin  Tor.  In 
niS^rer  Zeit  erwarb  das  Geschlecht  auch  in  Pommern  Papendorf  im 
,  G.reifswalde  und  Puiow  im  Kr.  Franzburg. 

Wrtfi.  V.    ledebur,  I.  8.  227  u.  III.  8.  258.  —    Tyrof,  I.  200.    —    Huppl.  xu  Siel.machpr, 

.  X.  19.  -  Meklenburg.  W.-B.  Tab.  16,  Nr.  57.  u.  8.  21.  —  l»ommeru»ches  W.-B.  I.  Tab.  67  u. 

.^.*W  u.  179.  —  JCnenchke.  I.  8.  150  u.  151.    ticoeal.  Twcli^nb.  der  freih. H.  1859.  8.   194—197. 

^mf:  f9fi$l\t9,HriMtT.  Altbayerisches  Adelsgeschlecht,  welches  zuerst 
12S1  vorkommt,  1554  erlosch  u.  von  den  Götzengrien  beerbt  wurde. 

IVigHt   Hund,   III.  8.  .121. 

HtlUy  Prdherrea.  Krbländ.-österr.  Frerherrnstand.  Diplom  von 
1817  für  Anton  Fortis,  k.  k.  Appellationsrath  zu  Mailand. 

Megerle  e.  Mühlfeld,  Krgänz.-Bd.  8.  56 

f^rds.  Adelsstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom  vom  6.  Juni  1824 
für  Alexander  Fortis,  nach  dem.  Rechte  der  Erstgeburt.  Derselbe 
war  der  Sohn  des,  durch' Erlangung  des  k.  bayer.  Max -Joseph -Or- 
dens, 1 806  persönlich  geadelten  k.  bayer.  Majors  u.  später  Obersten 
Wilhelm  Joseph  v.  Fortis. 

B.   Regier.-Blait,  lSi4.   -  ».   Lang,  8    .339.  -  W.-B.  d.  Kgi.  Bayern,  X.  21. 

hissa  in  hircliteaegg  lad  laling.  Ein  in  Bayern  vorgekommenes 
AÄlsgeschlecht,  aus  welchem  Amon  v.  F.  zu  F.,  H.  und  Niedernfels, 
kurbayer.  Hauptmann,  1640  und  Ferdinand  Cajatan  v.  F.  auf  F.  und 
H.,  kurbayer.  Rath  und  Jruchsess  und  Pfleger  zu  Aurburg  am  Inn 
1715  vorkommt.  — Nach  Siebmacher,  V.  60.,  gab  es  in  Bayern 
noch  ein  anderes  Geschlecht  v.  Fossa,  doch  fehlen  über  dasselbe 
weitere  Njichrichten. 

OI)M-bayCT.  Archiv,  11.  8,  292  u.  VIII.  8.  10«.  —  Siebmacher,  V.  68. 

I^M^ttf  ^  La  l«tte  VM^ne^  PrcIlMrrcA  ^  ßlnu  ein  goldener  Quer- 
balken, aiiflir  welchem  eine  goldene  Kugel  schwebt).  Ein  aus  der 
Normandltf  und  ursprünglich  wohl  aus  Norwegen  stammendes  Ritter- 


—     305     — 

geschlecht,  dessen  Stammreihe  in  der  zweiten  Hälfte  des  l.J.  Jahrh. 
mit  Wilhelm  de  La  Motte  Fouqu^,  mit  Johanna  le  Mar^chal  verm., 
Herrn  der  später  in  Trümmern  gefallenen  Veste  La  Motte  Fouqa^, 
b6i(hnt.  Die  Nachkommen  desselben  wurden  Besitzer  der  Lehn- 
güter Montfaucou,  Assi  und  Ballon  und  mehrere  kamen  mit  den' 
Häusern  La  Roche,  Jaqueliu  und  Lescure  und  einmal  auch  mit  dem 
Hause  Savoyen  in  verwandschaftliche  Verbindung.  Der  Hauptzweig 
des  Stammes,  gelangte  durch  die  Vermählung  der  Erbtochter  der  Fa- 
milie Latassagne  in  den  Besitz  der  Baronie  Thonnaiboutonne  und  der 
Rittersitze  St.  Surin  und  La  Greve  an  derGaronne  unweit  Bordeaux. 
Bei  dem  Widerrufe  des  Edicts  von  Nantes  lebten  zwei  Brüder,Hector, 
Lehnshaupt  und  Besitzer  der  Herrschaft  und  Carl,  Beide  dem  evan- 
gelischen Glauben  zugethan.  Ersterer  hielt,  meist  wohl  in  Rücksicht 
auf  die  Gefährdung  der  Unterthanen  seiner  Baronie,  seinBekenntuiss 
geheim,  Letzterer  verliess  die  Heimath,  kam  nach  Holland  und  ver- 
mählte sich  mit  einer  v.  Robillard  aus  einer  ebenfalls  ausgewander- 
ten, französischen  Familie,  welche  Mutter  dreier  Söhne  wurde.  Uner- 
wartet starb  Hector  de  la  M.-F.  —  die  Treue  der  Diener  rief  den 
Erben  zurück,  doch  dieser  wollte  von  Gewissenscapitulationen  nichts 
wissen  und  da  der  rechtmässige  Erbe  nicht  erschien,  so  fiel  das  erlQ- 
digtoLchn  dem  nächstverwandten,  katholischen  Lehnserben,  dem  Prin- 
zen von  Talmont,  zu :  die  in  der  Normandie  zurückgebliebene  Linie 
sah  sich,  wenn  auch  der  katholischen  Kirche  treu,  von  der  Nachfolge 
ausgeschlossen,  da  auf  dieselbe  ein  Protestantenverdacht  gefallen 
war.  Carl  de  L.  M.  F.  starb  in  Holland.  Die  Wittwe  genoss  weitere 
Beihülfe  von  Seiten  der  Generalstaaten,  fand  später,  von  dem  k. 
grossbrit.  Hof  unterstützt,  einen  Zufluchtsort  in  Celle  und  zog  ihre 
Söhne  gross.  Der  älteste,  früher  in  kursächs.  Diensten,  starb  später 
als  k.  preuss.  Oberst,  der  jüngste  verlebte  sein  Alter  als  pens.  kur- 
hannov.  Oberstlieutenant  in  Celle,  der  mittlere  aber,  Heinrich  August 
Freih.  de  la  M.-F.  stieg  in  der  k.  preuss.  Armee  von  Ehrenstufc  zu 
Ehrenstufe,  wurde  1759  zum  Genefal  der  Infanterie  und  1760  zum 
Dompropste  zu  Brandenburg  ernannt  u.  starb  1774  nach  59jähriger 
Dienstzeit.  Aus  seiner  Ehe  mit  Elisabeth  Maria  Mason  stammten, 
neben  einer  Tochter,  jswei  Söhne.  Der  ältere  Sohn  konnte  wegen 
schwächlicher  Gesundheit  nicht  lange  als  Dragonerlieutenant  dienen, 
pflegte  dann  den  alternden  Vater  und  vermählte  sich  später  mit  einer 
V.  Schlegel.  Der  jüngere  Sohn  trat,  nach  dem  Tode  des  Vaters,  aus 
dem  activen  Dienste,  lebte  ein  stilles  Privatleben  u.  starb  dann  unver- 
mählt.—  Aus  der  Ehe  des  älteren  Sohnes  des  Generals  entspross  Fried- 
rich Baron  de  la  Motte  Fouqu6,  k.  preuss.  Major  d.  Cav.  a.  D. ,  früher 
einer  der  namhaftesten  Dichter  der  romantischen  Schule,  welcher, 
verm.  mit  Caroline  Friederike  Philippine  v.  Briest,  s.  Bd.  IL  S.73.,  23. 
Jan.  1843  starb.  —  Der  in  der  Normandie  zwückgebliebene  Zweig 
ist  vor  etwa  50  Jahren  mit  zwei  katholischen  Geistlichen  erloschen. 

N.  PlJ^-L.  II.  8.  IH-i— 185.  —   Freih.  v.  Ledehur,  I.  8.  2S7  uiitl  111.  8.    253.    -  r.  He/- 
ner,  prt-flÄ  Adol,  Tab.  G5  und  S.  51. 

ftiir  de  €nmp^  s.  Carrlere  de  Four  de  Camp,  Bd.  IL  S.  232. 

Kneschkey  Deoisch.  Adels-Lex.  III.  20 


—     306     — 

^•iiriiier.  Eiu  zum  Geldcrnschen  Adel  gehöriges  Adelsgescblecht, 
welches  1782  das  adelige  Hans  Bellinghoven  (Bellinghausen)  unweit 
Erkelenz  im  damaligen  Amte  Geldern  besass. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  43.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  227. 

f^nrqnlii.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1806  für 
Joseph  Fourquin,  k.  k.  Obersten  bei  dem  Geniecorps. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Erganit.-Bd.  8.  287. 

Fiiirs,  des  fturs^  drafen^  s.  Desfours,  Grafen.  Bd.  II.  S  461. 

ftyker^  feiker,  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von 
1852  für  Victor  F.,  k.  k.  Oberlieutenant  im  2.  Ulanen-Iieg.  Derselbe 
wurde  bereits  1856  als  k.  k.  Rittm.  aufgeführt. 

AuKsb.  Allg.  Z<>it.  1852. 

Fraas  r.  Prledenffld.  Erbländ.-österr.  Adelsstand  mit  dem  Prä- 
dicate :  v.  Friedenfeld.  Carl  F.  v.  F.  stand  in  neuester  Zeit  als  Lieu- 
lenant  im  k.  k.  Jäger-Regimente. 

Militair-SchoniAt. 

•  frad  ▼.  fradeneck.  Erbländ.-österr.  Adels-  und  Ritterstand. 
Adelsdiplom  von  1772  für  Johann  Anton  Frad,  Pfleger  der  gräflich 
Rosenbergischen  Herrschaften  in  Kärnten,  mit  dem  Prädicate:  v.  Fra- 
deneck  und  Ritterstandsdiplom  von  1817  für  Franz  v.  Fradeneck,  k. 
k.  Hofrath  der  Central-Organisirungs-Hof-Commission. 

Megerle  r.  Mühlfeld,  8.    110  u.  Erg&nz.-Bd.  S.  287.  —  ».  Hefner,  krainer  Adel,  Tab.    6 
and  8.  8. 

Präncking^  IMnking^  h>anklng^  tirafeii.  Erbländ.-österr.  Grafen- 
stand.  Diplom  vom  24.  Mai  1697  für  Heinrich  Gottlieb  Freih.  v. 
Fräncking.  —7  Altes,  schon  über  600  Jahre  in  Bayern  bekanntes  Rit- 
tergeschlecht,  welches  im  16.  Jahrb.  nach  Oesterreich  und  später 
auch  nach  Ostfriesland  kam.  —  Das  der  Familie  noch  zustehende 
Stammschloss  und  die  Herrschaft  Ober-  und  Unter -Fräncking  oder 
Franking  liegen  im  Innkreise  des  Landes  ob  der  Enns,  in  dem  ehe- 
maligen bayerischen  Pflegegerichte  Wildshut.  Als  Stammvater  wird 
Heinrich  (nach  Bucelini:  Ulrich)  v.  F.,  welcher  um  1254  vorkommt, 
angenommen.  Die  Söhne  desselben,  Ulrich,  Otto,  Heinrich  und  Bern- 
hard, treten  1286  in  einer  Urkunde  des  Klosters  Raitenbasslach  auf; 
Ortlieb  und  Haidenreich  werden  1343  und  13^0  und  Ulrich,  Ortlieb's 
Sohn,  1352  u.  1364  theils  in  Urkunden  des  Stifts  Reichersperg,  theils 
in  Ennenkels  Collectaneen,  I.  S.  367.,  genannt;  Georg,  Ulrichs  Sohn, 
lebte  noch  1401,  der  Sohn  Georgs,  Oswald  I.  noch  1440  und  durch 
zwei  Urenkel  des  Letzteren,  Christoph  und  Wilhelm,  schied  sich  der 
Stamm  in  eine  ältere  und  eine  jüngere  Linie.  —  Von  Christoph,  dem 
Stifter  der  älteren  Linie,  entsprossten  ans  zweiter  Ehe  mit  Appolonia 
Schellerln  v.  Adeldorf  zwei  Söhne,  Sebulahus  und  Johann  Joel.  Se- 
bnlanus  vermählte  sich  mit  Regina  v.  Messenpeckh  und  aus  dieser 
Ehe  stammte  Otto  Heinrich  Freih.  v.  F.,  welcher,  verm.  mit  Gertraud 
Freiin  v.  Preysing,  der  nächste  Stammvater  der  späteren  Grafen  v.  F. 
wurde.  Johann  Joel  v.  F.  erlangte  durch  Diplom  vom  26.  Jcp.  1605 
für  sich,  seinfes  Bruders  Sohn^  Otto  Heinrich,  und  die  gesammte  Nach- 
kommenschaft den  Freiherm stand,  hinterHess  aber  selbst  keine  mann- 


—     307     — 

iichen  Nachkommeu,  Otto  Heinrich  aber  pflanzte  den  Stamm  fort  und 
der  Enkel,  oder  Urenkel,  Heinrich  Gottlieb  (nach  Bucelini:  Ortlieb) 
Freih.  v.  F.  brachte,  wie  oben  angegeben,  den  Grafenstand  in  die  Fa- 
milie. Derselbe  war  mit  Maria  Elisabeth  Grf.  v.  P'ugger -  Kirchberg, 
welche  1712  als  Wittwe  starb,  vermählt  und  von  seinen  Nachkommen 
lebte  Graf  Franz  Felix,  kurbayer.  w.  Kämm,  und  Regierangs  -  Rath, 
noch  1772.  —  Die  jüngere,  von  Wilhelm  v.  F.  gegründete  Linie 
setzte  der  Sohn  desselben  aus  der  Ehe  mit  Agathe  v.  Vöhlin,  Oss- 
wald,  fort.  Derselbe,  Inhaber  der  Freisingenschen  und  Regensburgi- 
schen Lehen  zu  Wiselburg,  Herr  zu  Donaudorf  und  Krumpen  -  Nuss- 
baum,  wurde  1586  unter  die  niederösterr.  Ritterstandsgeschlechter 
aufgenommen  und  hinterliess  aus  erster  Ehe  mit  Maria  Erlpeckhin 
vier  Söhne,  Georg  Wilhelm,  Otto  Victor,  Osswald  den  Jüngeren  und 
Johann  Sigismund,  von  welchen  die  drei  ersteren  männliche  Nach- 
kommen, welche  Wissgrill  nennt,  hinterliessen.  —  Die  ältere,  gräf- 
liche Linie  blüht  jetzt  in  den  Nachkommen  des  Grafen  Ludwig,  Land- 
standes in  Ober  -Oesterreich  u.  k.  k.  Directors  beim  Landgerichte  zu 
Linz,  welcher,  geb.  1802,  sich  1828  mit  Rosalie  v.  Preuer  vermählte 
und  vor  einigen  Jahre  n  L:i'>tMtbi.u  i.^1  uimI  zwar  mit  Hinterlassung  ei- 
ner Tochter,  Grf.  Maria,  gtb,  1830,  verni.  1852  mit  Michael  Mihanö- 
vic,  k.  k.  Hauptmann  und  zweier  8üti»e,  Adolph  Gr.  Franking,  Frei- 
herru  v.  u.  zu  Alten- Franking,  gek  1829*  k,  k.  Lieut  und  Ludwig 
Gr.  F.,  geb.  1835,  k.  k.  Lieüt,  in  d.  Ä. 

Bucelini,  III.  8.  42.  —  (iinth^,  \.  S.  Af'=i  kihI  ^-^l'^,  jiucli  unter  Berufung  »uf  Winokel- 
raanns  Oldenburg.  Chronik.  —  Wiiitgrin,\\\.  S.  80—83.  —  ©.  Lang,  8.  29.  —  Deutsche  Gr»- 
fonh.  d.  Gegenw.,  1.  8.  241  und  242.  —  Geneal.  Ta»chenb.  d.  grfl.  Häuser.  1859.  8.  280.  und 
hiKtor..  Handb.  zu  demselben,  S.  223.—  Siebmacher,  F.  94:  v.  Frängking,  Bayerisch.  —  Ty- 
roff,  II.  167:  Fnih.  v.  Fräncking.  —  W  -B.  d.  Kgr.  Bayern,  I.  38  und  v.Wdlekern.  Abth.  I. 
—  r.  Hefner,  bayer.  Adel :  Gr.  v.  F.  und  Ergänz.-Bd.  8.  6. 

fräoil  V.  festeneck^  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom 
von  1849  für  Maximilian  Franzi,  k.  k.  Rath  im  Finanz -Ministerium, 
mit  dem  Prädicate:  v.  Festenecjk. 

Ilandäcbr.  Notix. 

Frte  V.  Ehrfeid.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1793 
für  Tbaddeus  Fräss,  Ober-Einnehmer  der  k.  k.  Staatsschulden-Casse 
und  für  den  Bruder  desselben,  Joseph  Anton  Fräss,  Handelsmann  zu 
Villach,  mit  dem  Prädicate :  v.  Ehrfeld. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  S.   185. 

f'raguer,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1788 
für  Auguhtin  Fragner,  k.  k.'  Feldkriegs -Sccretdr.  wegen  49jähriger 
Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate:  Edler-'iiriMl^: 

MegerU  t».  Mühlfeld,  8.  184.  rCSiXäSa^ 

^  Vragstein,  auch  Freibcrren.  B<>hn]ischer  Freiherr n&tand.  Diplom 
vom  30.  Apr.  1664  für  Johann  f  Inisiian  v.  Fragsleiu,  Herrn  auf 
Gandau,  Jäsöhgüttel  und  Krolkwitz,  kals.  KiUb  nnd  Ober-Amts-Kaiiz- 
1er  in  Ober-  und  Nieder-Schlesieii  uikJ  swxti  18.  Jan.  1709  für  Wendel 
Ferdinand  v.  Fragstein,  Regenten  in  Cameralibus  zu  Oppeln  und  Ra- 
tibor.  —  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  Stammbause 
Nimsdorf  im  jetzigen  Kr.  Kosel,  welches  der  Familie  schon  vor  1682 
zustand.  —  Freih.  Johann  Christoph,  geät.  1682,  hinterliess  mehrere 

20* 


—     308     — 

Söhne,  von  wekhcii  Freih.  Johann  Anton,  Herr  auf  Herzogswaldau, 
Mlttel-Olbendorf,  Gandau  und  Jäschgtittel,  als  kais.  Kämm,  und  Oberr 
amtsrath  im  Herzogthura  Schlesien  noch  nach  Anfange  des  18.  Jahrh. 
vorkommt.  Der  Sohn  des  Letzteren,  Freih.  Carl  Anton,  Herr  auf 
Ossig,  war  später  k.  .Regierungsrath  des  Fürstenthums  Brieg  und 
Consistorial-Präsident.  Nach  ihm  ist  wohl  die  freiherrliche  Linie  aus- 
gegangen. Die  adeligen  Linien  blühten  fort.  In  der  ersten  Hälfte 
des  18.  Jahrh.  lebten  Carl  Maximilian  v.  F.,  Dom-Prälat  etc.  zu  Bres- 
lau, gest.  1736;. Job.  Georg  v.  F.,  Ober-Landschreiber  der  Ftirsten- 
tbümer  Troppau  und  Jägerndorf  und  Ferdinand  Leopold  v.  F.,  Land- 
Rechts-Beisitzer  im  Troppauischen.  In  neuerer  Zeit  war  Maximilian 
v.  F.,  Herr  auf  Jasionna,  1806  Kreis- Deputirter  im  Kr.  Tost-Gleiwitz 
und  das  eben  genannte  Gut  hatten  später  ein  Enkel  desselben,  Eduard 
V.  F.,  inne.  Ein  v.  F.  nahm  1809  den  Abschied  aus  k.  preuss.  Dien- 
sten und  wurde  Major  im  Corps  des  Herzogs  von  Braunschweig-Oels; 
ein  k.  preuss.  Major  v.  F.  starb  1817  im  Pensionsstande  und  ein  An- 
derer, bis  1820  k.  preuss.  Major  und  ('ommandeur  eines  Landwehr- 
Bataillons,  im  Jahre  1825.  —  Nach  Bauer,  Adressbuch,  S,  64.,  war 
ein  Sprosse  des  Stammes  Herr  auf  föhlom  im  Kr.  Rybnik. 

Sinapiux,  II.  8.  Z'A'J.  —  Gaufie,  I.  S.  (tfTAlid  Wu.  —  Megerle  v.  MüUf^ld,  Er«äu7..-Bd. 
8.  66.  —  N.  Pr.  A.-L.  S.  185  und  186.  -^  |tt«.V*  Udebur,  I.  8.  227  und  III.  8.  2.S3.  — 
Schlesisch.  W.-B.  Nr.  3?0.  '^jm r- ■ 

iVaisd.  Erbländ.-österr.  A!A^)ii^Dd.  Diplom  von  1756  für  Jo- 
hann Joseph  Fraisel ,  Doctor  def  Kechte,  Nieder -Oesterr.  Regier. - 
Rath  und  Kanzlei- Director. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  8.  185. 

franc,  Ritter.  Diplom  von  1759  für  Johann  Franc,.  Nieder- Oe- 
sterr. Regierun gs-Rath  «und  Directorial-IIaupttaxator,  wegen  adeligen 
Herkommens  und  20jähriger  Dienstleistung. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  8;  110. 

I'ranc  v.  Liechtenstein  (im^Roth  auf  einem  grünen  Dreiberge  ein 
silberner,  krähender  Hahn  mit  goldenem  Kamme  etc.,  welcher  nnch 
eineV  in  der  rechten  Oberecke  des  Schildes  strahlenden  Sonfto  ge- 
kehrt ist)  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  30.  März  1697  für  Johann 
Simon  Franc,  kais.  Pfalzgrafen  und  Prorector  des  Gymnasiums  zu 
Frankfurt  a.  M.  mit  dem  Prädicate :  v.  Liechtenstein.  —  Altes,  ur- 
sprünglich aus  Herfeld  in  der  jetzt  kurhessischen  Provinz  Fulda  stam- 
mendes Geschlecht,  in  welcher  Stadt  Johann  PVanc  1616  als  Kirchen- 
Senior  starb.  Ei]i  Enkel  desselben,  Johann  Simon  (I)  geb.  1619, 
Hess  sich  in  Frankfurt  a.  M.  nieder  und  kam  1671  in  den  Rath.  Von 
Letzterem  entsiufvss  der  Dbengcnannte  Johann  Simon  (IL),  geb.  1644, 
welcher  Theologie  stiidirte  und  dann  grosse  Reisen  machte.  Der 
Stamm  bat  fortgeblöht  und  Sprossen  desselben  sind  jetzt  theils  in 
Frankfurt  am  Main,  theils  tn  Laubnch  im  Grossh   Hessen  begütert. 

Xneschke,  UI  S,  H.^t'uiii)  lÄ^f  luiüh  hiimSiicIir.  Notizen.  —  v.  Hefner,  hessischer  ii  frank- 
ftirt«r  Adol. 

Ii*aaelicfiüc^  du  fresne  de  Vraachefüle.  Im  Königr.  Preussen  an- 
erkannter, alter  Adelsstand.  Anerkennungsdiplom  vom  17.  Sept.  1774 
ür  Joseph  da  Fresne  de  Francheville ,  k.  prouss.  Hofrath  und  Mit- 


—     309     — 

glied  der  Acaderaie  der  Wissenschaften.  —  Ein  ursprünglich  aus  dem 
lleiincgau  stammendes  Adelsgeschlecht,  welches  früher  (jie  Herrschaft 
Fresne  an  der  Scheide  besass,  später  in  die  Picardie  kam  und  aus 
dieser  in  Folge  der  lieligionsstreitigkeiten  sich  nach  Berlin  wandte. 
—  Der  obengenannte  Joseph  du  F.  v.  F.,  zu  seiner  Zeit  als  Schrift- 
steller und  Dichter  weit  bekannt,  starb  1781  mit  Hinterlassung  von 
sechs  Kindern.  Von  den  Söhnen  war  C.  v.  F.  Vorleser  und  Biblio- 
thekar des  Prinzen  Heinrich  von  Preussen  und  ein  F^ruder  desselben, 
Stephan  du  F.  v.  F',  lebte  1805  als  Postmeister  zu  Münsterberg.  Ein 
Sohn  des  Letzteren  kommt  noch  18^8  als  Capitain  und  Chef  der  k. 
preuss.  31.  Infant. -Reg.-Garnison-Compagnie  zu  Erfurt  vor.         .^ 

N.  Fr.  A.-L.  II.  S.  186.  -   Fr/>.  ».  Ledebnr,  I.  227.  —  W,-B.  d.  preusa.  Monarch.  III.  20. 

Fraiichi  v.  hranckenfdd.  Erbländ. -österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1736  für  Sebastian  Bonaventura  Franchi,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Franckenfeld. 

Megerle  v.  MühlfeM,  Krgnnz.-Hü.  8.  287. 

franciiii^  s.   Curti   Franziiii,   Ritter  uu'd   Edle^  Bd.   H.  S. 

377  und  378» 

Fraiick.  Ein  in  Ostpreussen  vorgekommenes  Adelsgeschlecbt, 
welches  mit  Haack  im  Kr.  Mohrungen  und  mit  Palschau  begütert  war. 

N.  Preuss.  Provinz.-BI.  2.  Folge,  V.  Hft.  4.  8.  266.  —  Freih.  v.  Ledebur,!.  8.  227. 

fraiick  (Schild  geviert:  1  und  4  von  Roth  und  Silber  geviert, 
ohne  Bild  und  2  und  3  in  Blau  ein  goldener,  eine  silberne  Lilie  hal- 
tender Löwe)*  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1710  für  Heinrich 
Franck.  Der  Stamm  hat  fortgeblüht  und  die  Familie  ist  1814  in  die 
Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen  worden,  doch  hat  v.  Lang 
dieselbe  nicht  erwähnt. 

ifegeilp  v.  Mühlfeld,  Er«:iiiz.-B.    8.  287.  —    W.-B.  U.  Kgr.   Bayerij,  V.  45.  —  p.   Hefner, 
bayer.  Adel,  Tab.  87  und  8.  77. 

fraiick.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1722  für  die 
Gebrt^iier  Peter  Paul  und  Joseph  Sebastian. 

MegerU  v.   Mühlfeld,  Ergnnz.-Bil.  8.  288. 

Franck.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1775  für  Jo- 
hann Peter  Franck,  Platzlieutnant  zu  Kufstein  in  Tirol. 

Mcrjerle  v.  Mühlfeld,  KrKanx.-Bd.  8.  288. 

franck,  Ritter  (in  Roth  ein  goldener  Reichsapfel,  dessen  Spange 
und  Kreuz  mit  Edelsteinen  besetzt  ist).   Reichs-  und  erbländ.-österr.  ^^Jjf^ 
Ritterstand.    Diplom  vom  17.  Juli  1773  für  Johann  Jacob  Pranck,   '-^sX^ 
Patrizier  und  Mitglied  des  grossen  Raths  der  StadtMühlhausen, wegen      ^ 
seiner  Niederlassung  als  Banquier  und  Grosshändler  in   Wien  und 
wegen  Associrung  zur  Tabackspacbtung.  Derselbe,  ^est.  l  768,  wurde 
nach  Ankaufe  des  früher  fürstl.  Hartmann- Lichtensteiuschen  Frei- 
hauses  zu  Wien,  welches  eine  ständische  Gült  ist,  1785  als  Laudmann 
unter  die  neuen  Geschlechter  des  nieder-österr.  Ritterslandea  aiifgii- 
nommen.    Aus  seiner  Ehe  mit   Rosina  v.   Frie^   entsprosbten   zwei 
Töcliter,  Anna  Magdalena  Ursula,  geb.  1774  und  Sophia  liositie, geb.   ^ 
1783,  so  wie  zwei  Söhne,  Johann  Jacob,  geb.  1  776  und  Fraaa  Joseph 


-^ 


Sf- 


# 


I 


—     310     — 

Johann,  geb.  1779.  Die  Wittwe  vermählte  sich  1789  mit  Georg  Adam 
Edleu  V.  Neuberg,  welcher  das  Banquiergeschäft  fortsetzte. 

WistfjriU,  III.' S.   30.—  Meyerle  9.   ilühl/eld,  S.  110. 

Franck  f.  Franekenburg  (iu  Roth  ein  aufspringender,  in  der  rech- 
ten Vorderpranke  ein  Schwert  haltender,  goldener  Löwe)  Höhmischer 
Adelsstand.  Diplom  von  1679  für  Tobias  Franck  aus  Liegnitz,  nach 
20jährigen  treuen  Kriegsdiensten  mit  dem  Prädicate:  v.  Francken- 
bvig.  Derselbe  starb  als  k.  k.  Oberstwachtmeister  and  Consul  in 
IJil^itz  17.  Dec.  1686.  Zweimal  vermählt,  zuerst  mit  P^lisabeth  v. 
'9f|egfaor£t  und  später  mit  einer  jr.  Wolf,  setzte  er  den  Stamm  durch 
xnipfere  Söhne  und  Töchter  fort,  doch  lebte  bei  seinem  Tode  nur 
rioöhlpiTie  Enkeltochter. 

r.  HcUbach,   I.  8.  376.  -  N.  Pr  A.  -  L.  II.  8.  187.  —  Freih.  v.  Ledebur,   LS.  228. 

Vranek^  Vrankh^  ?.  Frauckenbnseh^  auch  Ritter  (Schild  geviert:  1 
•und  4  in  Silber  ein,  aus  einem  (Jeländer  aufwachsender  Hirsch  und 
ein  iu  der  rechten  Oberecke  des  Feldes  schwebender  Stern  und  2  und 
3  in  Roth  zwei  Btiflfehhörner  und  zwischen  denselben  ein  Stern). 
Reichs-  und  böhmischer  Adels-  und  böhmischer  und  erbländ. -öster- 
reichischer Ritterstand.  Reichsadelsdiplom  von  1719  ftir  Franz  Ge- 
org Frankh,  Raitrath  der  Böhmischen  Kammerbuchhaltung,  mit  dem 
Prädicate :  v:  Frankenbusch  und  Böhmisches  Adelsstandsdiplom  von 
1737  für  denselben;  böhmisches  Ritterstandsdiplom  von  1751  ftir 
Franz  Franck  v.  Frankenbusch,  Minderschreiber  der  Landtafel  zu 
Prag  und  erbländisch- österreichisches  Ritterstandsdiplom  von  1760 
für  Leander  v.  Frankenbusch,  k.  k.  Rath  und  Assessor  bei  dem  Oberst- 
burggrafenrechte zu  Prag,  wegen  seiner,  seines  Vaters  und  Bruders 
Verdienste. 

Megerle  r.  Mühlfeld,  S.  110  u.  ft.  185.  Ergäiiz.-B.  S.  140  ii.  8.  277.  —    Suppl.  eu  Siebin. 
W.-B.  VII.  12. 

Franck,  genannt  Laroche.  Ein  in  Prcussen  vorgekommenes  Adels- 
geschlecht, aus  welchem  Georg  Carl  v.  F.,  gen.  L.  1795  k.  preuss. 
Bergrath  war  und  Helmuth  v.  F.,  gen.  L.  19.  Nov.  1837  als  k.  preuss. 
Bergrath  zu  Dortmund  starb. 

Freih.  V,  Ledebur,  I.  8.  228. 

Franck  ?•  Negelsfürst.  Erbländ. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1778  für  Franz  Heinrich  Franck,  k.  k.  General -Auditor- Lieutenant 
in  dem  Warasdiner  Generalate,  mit  dem  Prädicate:  v.  Negelsfürst. 

Megerle  v.  Müklfeld,  Ergäux.B..  8.  288. 

Fnineke^  Franke  (Schild  quergetheilt:  oben  in  Blau  ein  über  zwei  , 
goldene  Querbalken  gelegter,  goldener  Sparren  und  unten  der  Länge 
nach  getheilt:  rechts  in  Gold  eine  auf  einem  Getreidefelde  stehende, 
weibliche,  weisj^gekleidete  Jungfrau,  welche  in  der  Rechten  eine  Sichel 
und  unter  dem  Juiken  Arme  ein  silbernes  Füllhorn  mit  Blumen  hält 
und  tfnks  in  Silber  ein  Baumstamm,  welcher  drei  neue  grüne  Zweige 
getrieben  hat),  Adelsstand  des  Kgr.  Prcussen.  Diplom  vom  6.  Juli 
I7yS  far  Gottlieb  Heinrich  Francke,  Herrn  auf  Rückersdorf  im  Kr. 
Sprottau.  Nach  dem  Tode  desselben  war  das  genannte  Gut  noch  1836 
im  Besitze  der  KindtT  seines  Sohnes,  Gottlieb  Friedrich  v.  Francke. 


—     311     — 

v.JIeHbach,  I.  S.  376.  -  N.  fr.  A.-L.  II,  S.  187  u.  V.  8.  151)  und  \m.  -  Freih.  o.  Lede- 
fßur,  I.  2-'8  iuhI  III.  8.  253.  —  W.-B.  d.  prciiss.  Monarch.,  III.  20.  -  Sohlesischas  W.-B.  Nr. 
411.  —   Knvschke.  IV.  S.  18<). 

fraiicke  ?.  Giessliach.  Ein  im  16.  und  im  Anfange  des  17.  Jahrb. 
in  Schlesien  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  nqr  Va- 
lentin Francke  v.  Giessbach,  kaiserl.  Rath  und  Landes-Bestellter  des 
Fürstenthuros  Münsterberg  -  Franckensteinschen  Weichbildes,  gest. 
28.  Apr.  1616,  bekannt  ist.  Derselbe  besass  die  Güter  Belmsdorf, 
Kaubitz  und  Nobschütz  und  soll  aus  dem  Erzgebirge  nach  Schlesien 
gekommen  sein. 

Sinapiu*,  IL  8.  826.  —  N.  Pr,  A  -L.  II.  S.  187.  —  Freih.  »,  Ledebur,  I.  S.  228. 

hanckcn  (Schild  durch  einen  goldenen  Querbalken  getheilt:  oben 
Roth  ohne  Bild  und  unten  in  Silber  drei,  2  und  1,  rothe  Herzen). 
Reichsadel.  Diplom  von  1600.  Zu  dem  Geschlechte  mit  dem  ange- 
gebenen Wappen  gehörte  der  16.  Mai  1804  verstorbene  k.  preuss. 
Oberstlieutenant  v.  Fraiicken,  Commandeur  des  Regimentsv.  Chle- 
bowsky. 

Fretfi.  V.  Lfdcbur,   I.   S.  22?*.  —   Tyruff.  1.81. 

fraucken^  fraiickheu^  fraukbeu^  h*anqueii  (Schild  ge viert:  1  und 
4  in  Gold  ein  an  die  Theilungslinie  angeschlossecer,  halber,  schwar- 
zer Adler,  und  2  und  3  in  Silber  ein  grüner  Kranz).  Böhmischer 
Adelsstand.  Diplom  vom  13.  Juni  1663  für  Johann  Georg  Francke. 
Die  Familie  hatte  in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrb.  im  Plessen- 
schen  die  Güter  Goldmannsdorf  und  Wdschczyc  inne  und  erwarb  in 
der  Umgegend  derselben  im  18.  Jahrb.  noch  mehrere  andere  Güter. 
Klein-Schweinern  im  Kr.  Kreuzburg  war  noch  1774  in  der  Hand  des 
Geschlechts.  Mehrere  Sprossen  des  Stammes  haben  in  neuerer  Zeit 
in  der  k.  preuss.  Armee  gestanden.  Ein  Major  v.  ¥.  commandirte  zu- 
letzt ein  Bataillon  vom  37.  Infant.-Regim.  und  starb  1836,  ein  ande- 
rer Major  V.  F.  hatte  sich  in  der  Schlacht  bei  Laon  ausgezeichnet 
und  ein  v.  F.  stand  1836  im  k.  preuss.  Artilleriecorps.  Dieselben 
schrieben  sich  sämmtlich  Frankhen. 

N.  I'r.  A.-L.  11.  8.  190  und  V.  S.  162.  —  Freih.  r.  Ledtbur,  I.  8.  228. 

Ii*aiicken  (Schild  quergetheilt:  oben  in  Blau  ein  aufwachsender, 
doppelt  geschweifter  goldener  Löwe  u.  unten  Silber  ohne  Bild).  Reichs- 
adelsstand. Diplom  vom  17.  März  1773  für  Friedr.  August  Francken, 
kursächs.  Oberlieutenant. 

W.-B.  d.  siichs.  Staaten,  VII.  38.  —  ©.  Ile/ner,  »äohs.  Adel,  Tab.  28.  und  8.  27. 

fraufken.  Adelsstand  des  Königr.  Preussen.  Diplom  vom  18. 
Juli  1858  für  Gustav  Conrad  Joseph  Gottfried  Francken,  Ritterguts- 
besitzer afuf  Wetz  im  Rh  inlande. 

Handitrhr.  Notiz. 

Vrauckenfeld^  s.  Franchi  v.  Franckeufeld,  S.  309. 
L  Franckeustein.  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Gold 

zwei  schwarze,  schräglinke  Balken  und  links  in  Schwarz  auf  weissen 
Felsen  eine  links  gekehrte,  weisse  Gemse:  nach  Siebmachörs  Abbil- 
dung. Die  „Declaration"  sagt  dagegen:  „das  vorder  Theil  schwarz 
der  Gcmss  und  der  Felsen  weiss,  das  ander  Theil  etc.**).  Eia  schon 
1456  in  der  Person  des  Peter  v.^F.,  Mitglieds  des  Raths  zu  Brealau 


—     312     — 

vorj^ekommenes  und  noch  im  Anfang  des  17.  Jahrb.  zum  schlesischen, 
im  Br(slaui8chen  begüterten  Adel  gehörendes  Geschlecht,  welches  1610 
die  Güter  Gandau,  Jäschgüttel  und  Schweinern  foesftss. 

N,  Tr.  A.-L.   Fl.  S.    190.  —   Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  228. 

fraiickeusteiu;  freiherren^  s.  Franken  stein,  IMfcii|Nsiu 

frauckensteiu;  s.  G oll  V.  Frau ckensteiu, 

francke^  h'ahck  v.  der  fraiiie  (in  Roth  auf  grünem  Iiodvn  ein 
schrägliuks  gelegter,  oben  und  unten  abgehauener.  v(  ikohlter  Baum- 
stamm mit  drei  gesttimmelten  Astenden).  Ein  zu  di3i>  all  tu  preussi- 
schen  Landesrittern  gehörendes  Adelsgeschlecht,  welcbes  früher  auf 
Fronza  unweit  Marienwerder  sass.  Der  Stamm  hatte  fortgeblülil  und 
ein  k.  preu^s.  Lieutnant  v.  Francki  war  1820  Herr  auf  Warneinen 
im  Kr.  Osterode. 

Freih.  c.   Ledebur,  1.  S.  22H  u.  lU.  S.  2.S3. 

^  fraucois  (in  Blau  drei  silberne  zweifüssige  Seehunde,  oben  einen 

und  unten  zwei,  von  welchen  letzteren  die  Schwänze  sich  kreuzen). 
Alter,  französischer  Adelsstand.  Kaiserliches  Adelserneuerungsdi- 
plom vom  21.  März  1744  für  die  Gebrüder  August  Carl,  Carl  Stephan 
und  Wilhelm  Heinrich  de  Fiancois.  —  Französisches  Adelsgeschlecht,* 
in  welches  früher  die  Beinamen:  de  Riancour,  de  Neufchateaux,  de 
St.  Terre  etc.  gekommen  wa^en  und  aus  welchem  1 685,  in  Folge  der 
Aufhebung  des  Edicts  von  Nantes,  ein  Sprosse  Frankreich  verliess, 
sich  nach  Kursachsen  wendete  und  sich  in  Wittenberg  niederliess. 
Der  Sohn  dieses  Emigrirten,  Stephan  von  F.,  war  kursächs.  Haupt- 
mann und  hatte  sich  mit  Henriette  Wilhelmine  aus  dem  Winkel  ver- 
mählt, aus  welcher  Ehe  die  drei  Brüder,  s.  oben,  stammten,  welche 
eine  Erneuerung  des  ihnen  zustehenden  Adels  erlangten.  Von  diesen 
drei  Brüdern  setzte  August  Carl  v.  F.,  gest.  1801,  kursächs.  Haupt- 
mann, in  der  Ehe  mit  Louise  v.  Brück  a.  d.  Hause  Niemegk,  gest. 
1791,  durch  sechs  Söhne  u.zwci  Töchter  den  Stamm  fort.  Von  Letzte- 
ren starb  die  eine,  Henriette,  1833  als  verm.  Frau  v.  Raschkau  u.  die 
andere,  Christiane  Charlotte,  schon  1802  als  Gemahlin  des  kursächs. 
Majors  v.Unwerth.  Von  den  Söhnen  starb  Wilhelm  v.  F.  1821  als  kur- 
sächs. Hauptmann  ohne  Nachkommen  u.  Adolph  v.  F.,königl.  sächs.  Ca- 
pitain  und  unvei;mählt,  blieb  in  der  Schlacht  bei  Dennewitz.  Die  vier 
anderen  Brüder  hatten  sämmtlich  Nachkommenschaft.  Dieselben 
waren:  August  v.  F.,*  gest.  1835,  k.  sächs.  Hauptmann  a.  D. ,  später 
Kreisdeputirter  des  Gubner  und  Sorauer  Kreises  und  Herr  auf  Bau- 
dach, Eckartswalde  und  Schniebinchen  im  Kr.  Sorau,  verm*.  mit  Emi- 
lie  Juliane  v.  Zeschau  a.  d.  Hause  Jessen,  aus  welcher  Ehe  sechs  Söhne 
und  zwei  Töchter  entsprossten ;  —  Ernst  v.  F.,  k.  preuss.  Major, 
verm.  in  erster  Ehe  mit  Friederike  v.  Raschkau,  aus  welcher  Ehe  eine 
Tochter  und  ein  Sohn  stammten;  — Loüis  v.  F.,  k.  sächs.  Hauptm.a. 
D.,  Herr  auf  Koohsdorf  bei  Sagan ,  verm.  mit  Clementine  v.  Zeschau 
a.  d.  Hause  Jessen,  aus  welcher  Ehe  drei  Söhne  und  drei  Töchter  ent- 
sprossen und  Carl  v.  F.,  k.  preuss.  Oberst  und  Commandeur  des 
37/^4Bl|nt.-Regiments,  verm.  mit  einer  v.  Wangerow,  aus  welcher  Ehe 


—      313     — 

1839  zwei  Söhne  und  fünf  Töchter  lebten.  Ueber  die  Nachkommen 
der  genannten  vier  Brtider  ^iebt  das  N.  Preuss.  Adelslex.,  V.  S.  160 
und  161,  in  einem  nach  Allem  aus  der  Familie  selbst  gekommenen 
Artikel  sehr  genaue  Auskunft,  doch  ist  in  demselben  der  vom  Freih. 
V.  Ledebur  angeführte  Wilhelm  v.  F.,  früher  Comraandeur  des  Jcön. 
preuss.  16.  Infant. -Keg.,  welcher  1839  Generalmajor  wurde,  nicht 
aufzufinden.  —  Nach  Bauer,  Adressbuch,  S.  75.  war  1857  der  k. 
preuss.  Premierlieutenant  v.  F.  Herr  auf  Nieder-  und  Mittel -Helms- 
dorf  bei  Sorau,  Julius  v.  F.,  Domainen-Pächter  zu  Ulbersdorf,  Herr 
auf  Bernsdorf  bei  Sorau,  und  Hermann  v.F.  Herr  auf  Priebkow  bei 
Neu-Stettin.  —  Ob  die  drei  schweizerischen  Geschlechter  dieses  Na- 
mens, von  welchen  das  eine  zu  den  Patriziern  von  Lausanne  zählt,  da^ 
zweite  der  Stadt  Genf  angehört  und  das  dritte  aus  dem  französischen 
Theile  des  Canton  Bern  und  namentlich  aus  der  Stadt  Porrentrut  oder 
Pruntrut  stammt,  mit  der  hier  besprochenen  Familie  in  stamraver- 
wandtschaftlicher  Verbindung  stehen,  muss  dahin  gestellt  bleiben. 

N.  Pr.  A.-Lex.  11.  S.  187,  unter  Bfrufiing  auf  L.  Lnvade  Dietioii.  hist.  etc.  du  Cniit.  de 
Vaud,  S.  130  11.  V.  8.  160  ii.  I«l.  —  Freih.  v.  Ledebur.  I.  8.  228  u.  III.  8.  253  u.  254.  — 
W.-H.d.  Hächs.  Kinatin,  11  r.  92. 

Frangipan^  tirafeu  luTersatz.  Ein  ursprünglich  friaursches  Adels- 
geschlecht, welches  auch  in  Krain  und  Steiermark  begütert  wurde. 
Wolf  und  Franz  Grafen  v.  F.  kommen  1656  vor. 

V.  Jle/ner,  SUmmbuch,  I.  S.  376. 

Frank,  Freiherre n.  (Schild  geviert :  1  und  4  in  Gold  ein  aufwach- 
sender, bärtiger  Manu  mit  blauem  Hute,  blauem  Rocke  etc.,  welcher 
in  der  Uechten  eine  irdene  Bierkanne,  in  der  Linken  aber  eine 
Weintraube  hält,  Stammwnppen  und  2  und  3  in  Roth  auf  einem  dop- 
pelten Fusse  von  Quadersteinen  ein  weisser,  schwarzausgefugter,  ' 
runder  Thurm  mit  einer,  in  einem  Knopf  sich  endigenden  Kuppel: 
Kemnath,  Kemnat).  Kurbayerischer  Freiherrnstand.  Diplom  vom 
24.  Apr.  1709  für  Florian  Christoph  v.  Frank,  kurbayer.  Regierungs- 
Canzkr  und  Lehenpropst  zu  Amberg,  auch  Pfleger  zu  Rieden,  und 
zwar  unter  Vermehrung  des  Wappens  mit  dem  alten  Kemnathschen 
Waiden.  —  Derselbe  stammte  aus  einem  Geschlechte,  in  welches 
derV'icdel  1572  gekommen  war  und  sein  Sohn,  Joseph  Max  Xaver 
Frcftr  v.  F.,  geb.  1773,  Herr  auf  Döfring  zu  Hohenkemrath,  k. 
bäyer.  Kämm,  und  ehemaliger  Hof-Kammer-  und  Regierungsratb  zu 
Amberg,  wurde  in  die  Freiherrenclasse  der  Adelsmätrikel  des  Kgr. 
Bayern  eingetragen. 

r.  Lun'j.  S.  126.  —  Turof,  II.  7H.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  II.  97  u.  r.  Wölckern,  Ablh. 
M.  H.  220.  —  r.  Hf/nrr,  liayer.  Adel.  Tab.  31  und  S.  34.  —  Kncic/ike,  1  S.  l.M  und  152.  — 
^)taln^lwa|)|>elt  :  Suppl.  m  Siobin.  W.-B.  IX.   14  u.    Tyrt^ff,  II.  78. 

Frank  (in  Gold  ein  aufwachsender,  vorwärtssehender,  bärtficrer 
Mann  mit  blauem  Hute,  blauem  Rocke  etc.,  in  der  Rechten  eine  irdene 
Bierkanne,  in  der  Linken  eine  Weintraube,  oben  am  Stengel  mit  zwei 
grünen  Blättern  besetzt,  haltend).  Reichsadel^aud.  Diplom  von 
1749  für  Johann  Frank  in  Frankfurt  a.  M.  JERft  1780  für  den 
Bruder  desseDflh,  Philipp  Jacob  Frank,  altefl^Hster  zu  Strasse 
bürg  und  für  den  gleichnamigen  Sohn  desselbMBHt  anspachiscbeu 


—     314     — 

Geh.-Rath  und  Hanquier  zu  Strassburg.  Letzterer  erkaufte  die  Güter 
Leinstetten,  Bctteiihausen  und  Lichteiifelss  und  wurde  1785  iu  die 
elsassische  Relcbsritterschaft  aufgenommen.  Wie  das  Wappen  er- 
giebt,  gehörten  dieselben  zu  der  1572  in  den  Adelsstand  versetzten 
Familie  Frank  und  waren  eines  Stammes  mit  dem  im  vorstehenden 
Artikel  besprochenen  freiherrl.  Geschlechte  v.  Frank. 

r.  Hefner,  «tammb.,  I.  8.  376.  —  Suppl.  zu  Siobinacher,  W.-B.  IX.  14.  —  Tyroff,  \\.  7». 

franko  Freiherren.  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  von  1800  för 
Peter  Anton  Frank,  k.  k.  Hofrath  und  Reichs  -  Referendar.  Derselbe 
war  früher  Professor  der  Rechte  zu  Mainz  gewesen. 

MegerU  ».  ifükl/elH,  Er»jän».-Bd.  8.  57. 

fVank  T.  Vrankeoau.  Dänisches,  ans  Sachsen  stammendes  Adels- 
geschlecht. Der  Stammvater  desselben  war  ein  geborener  Nanm- 
burger. 

9.  Ueübach,  1.  8.  376,  nach  :  Loxic.  over  adel.  Fam.  i.  Danmark,  I.  8.  167  u.  nach  Mül- 
ler im  Allg.  Anzeig.  d.  Deutschen,  1821  8.  3067. 

frank  v.fraukeuberg.  Tiroler  Adelsgeschlecht,  in  welches  I.März 

1629  der  Adel  gekommen  war.    Mit  den  Söhnen  des  Joseph  F.  v.  F., 

•  welche,  bis  auf  Kinen,  Balthasar  ¥.  v.  F. ,  welcher  unvcrmählt  starb, 

'sich  dem  geistlichen  Stande  gewidmet  hatten,  erlosch  um  1690  das 

Geschlecht. 

r.  Uffner,  nusgeslorbener  tiroler  Adel,  Tab.  3. 

Frank  V,  fraukenstein.  Im  Fürstcnthume  Schwarzburg -Sonders- 
hausen erneuerter  Adelsstand.  Diplom  vom  3.  Aug.  1802  für  Chri- 
stoph Heinrich  F.  v.  F.,  mit  dem  Titel  eines  Lcgationsrathes.  Der- 
selbe lebte  in  den  Niederlanden  und  war  der  Sohn  des  1764  verstor- 
benen Friedrich  Wilhelm  F.  v.  F.,  welcher  in  k.  preuss.  Diensten  1759 
in  der  Schlacht  bei  Cunnersdorf  schwer  verwundet  worden  war. 

8tammbuch,  1.  8.  376. 

hrank  V.  h'anenstcin.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  voq  1671 
für  Johann  Frank  mit  dem  Prädicate :  v.  Frauenstein. 

Zedier,  IX.  8.  1671.  —  v.  Hellbach,  I.  8.  376. 

Frank  v.  Ifirstenwertliy  hreiherren.  Freiherrnstand  des  Fürsten- 
thumsHohenzollern-Hechingen.  Diplom  vom  20.  Aug.  1806  fürJYiutiz 
Anton  V.  P'rank,  fürstl.  hechingenschen  Geh.-Rath  und  RegieriiBg^ 
Präsidenten,  mit  dem  Prädicate :  v.  Fürstenwerth.  • ;: 

Fr^h.  V.   Ledtbur,  III.  8.  254. 

Frank  ?.  Seewies.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  v.  1822 
für  Carl  Frank,  k.  k.  Hauptmann  bei  Erzherz.  Carl-lnfant.,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Seewiess. 

Mefferle  v.  Mühlfeld,  Krgfinz.-Bd.  8.  288. 

.  Franken^  Francken^  Freiherren  (Schild  ge viert:  1  in  Roth  ein  auf- 
recht gestellter,  silberner  Anker;  2  in  Gold  ein  rothes  Herz;  3  in 
Gold  ein  rechts  gekehrter,  gekrönter,  doppelt  geschweifter,  rotlicr 
Löwe,  über  dessen  Leib  drei  neben  einander  in  die  Höhe  stehende, 
silberne  Spitzen  jjf^  und  4  in  Blau  ein  weisser  Felsenberg).  Reichs- 
freiherrnstand.  ^MMÜH  vom  20.  Februar  1721  für  Jl^ann  (nach  An- 
deren Joseph)  BoniBl  (Bernhard)  v.  Franken,  k.  k.  Geh.-Rath,  kur- 


—    315    — 

pfälz.  Conferenzminister,  Gesandten  am  k.  k.  Hofe  etc.  u.  vom  13.  Nov. 
1731  für  den  Bruder  desselben,  Philipp  Wilhelm  v.  Franken,  kur- 
pfälz.  Geh.  Ilaths-Secretair  etc.  —  Ein  dem  Rheinlande  angehören- 
des, aus  Montjoie  im  jetzigen  Regier. -Bez.  Aachen  stammendes  Adels- 
geschlccht,  von  welchem  Fahne  eine  Stammreihe  gegeben  hat,  welche 
mit  N.  v.  Franken  zu  Montjoie  beginnt.  Von  demselben  stammten 
drei  Söhne:  N.  v.  Franken,  Canonicus  und  kurpfälz.  geistlicher  Rath 
zu  Düsseldorf,  Johann  Bernhard  v.  F.  und  Philipp  Wilhelm  v.  F., 
welche  Letztere,  s.  oben,  den  Freiherrnstand  in  die  Familie  brachten. 
Freih.  Johann  Bernhard,  oder  nach  Siebenkees:  Joseph  Bernard,  gest. 
1746,  1725  kurpfälz.  Gesandter  am  k.  k.  Hofe  und  bei  demCongress 
zu  Soissons,  so  wie  beim  Reichstage  zu  Regensburg,  Herr  der  Stadt 
Erkelenz,  der  Grafschaft  Winklaseji  und  von  liernberg  und  Birken- 
feld,  war  der  Liebling  des  Kurfürsten  Carl  Philipp  von  der  Pfalz,  wel- 
cher ihm  1727  die  Stadt  Erkelenz  im  Herzogthume  Jülich  erblich 
schenkte,  lieber  seine  Nachkommenschaft  gehen  die  Angaben  von 
Siebenkees  und  Fahne  weit  auseinander.  Nach  Siebenkees,  einem  im 
Ganzen  sehr  sDrgsamen  Forscher,  enlspross  vom  Freiherrn  Joseph 
Bernard  aus  der  Ehe  mit  Maria  Anna  Sibylla  v.  und  zum  Pütz,  gest. 
1740,  Freih.  Joseph  Heinrich,  gest.  1782,  ku'pfalz-bayer.  Geh.-Rath, 
welcher  nach  dem  Tode  des  Vaters  die  Stelle  eines  bevollmächtigten 
Gesandten  am  Reichstage  zu  Regensburg  erhielt  und  später  kurpfälz. 
Lnndschafts-Commissar  zu  Neuburg  a.  d.  Donau  u.  Oberforstmeister» 
zu  Burglengönfeld  und  Pointen  im  Nordgaue  wurde.  Von  Letzterem 
stammten  zwei  Söhne,  Freiherr  Joseph  Bernhard  (II.)  u.  Freih.  Franz 
Wilhelm.  Freih.  Joseph  Bernhard  II.  kurpfalzbayer.  w.  Kämm.  u.  k. 
k.  Oberstwachtmeister,  vermählte  sich  in  erster  Ehe  1783  mit  Maria 
Anpa  Freiin  v.  Franken,  gest.  1785,  Tochter  seines  Vetters,  Bernard 
Bertrams  Freih.  v.  Franken  auf  Haugenstein^  kurpfälz.  Geh. -Raths  u. 
in  zweiter  Ehe  1786  mit  Josepha  Maximiliana  Grf.  v.  Lodron,  aus 
welcher  Ehe  fünf  Söhne:  Joseph, Wilhelm,  Aloysius,  Carl  und  Fried- 
rich entsprossten ;  ^-  Freih.  Franz  Wilhelm  aber  war  kurpfalzbayer. 
w.  Kämm.,  adeliger  Regierungsrath  zu  Amberg,  und  Landrichter  zu 
Kotzting  und  Neukirchen  und  hatte  sich  mit  Caroline  Freiin  v.  Ver- 
ger  vermählt.  —  Dagegen  giebt  Fahne  an,  dass  von  dem,  von  ihm  Jo- 
hann Bernhard  genannten  v.  Franken,  neben  vier  Töchtern,  ein  Sohn 
Johann  Werner  v.  F.,  gest.  1796,  kurcöln.  Major,  gestammt  habe, 
nennt  als  Söhne  desselben  folgende  Sprossen  des  Stammes:  Philipp 
Freih.  v.  Franken  zu  Rott  und  Eulenburg,  Johann  Ernst  Albert  v.  K. 
zu  Veinau  und  Johann  Bernhard  v.  F.,  gest.  1779,  kurcöln.  Major  u. 
schliesst  die  Stanimreihe  mit  der  Nachkommenschaft  des  Ersten  und 
Letzten  dieser  Brüder.  Freiherr  Philipp  Wilhelm,  s.  oben,  hatjenach 
Fahne  vier  Söhne  und  von  ihm  stammt  das  Haus  Horr,  s.  unten,  ab. 
—  Der  Adelsmatrikel  der  preuss.  Rheinprovinz  wurde  die  Familie  in 
der  Freiherrnclasse  unter  Nr.  32.  50  und  94  einverleibt  und  zwar 
unter  Nr.  32  Bernhard  Albert  Ferdinand  Carl  Freih.  v.  F.,  laut  Ein- 
gabe d.  d  Haus  Ingenray  bei  Geldern,  20  Juni  1829,  unter  Berufung 
auf  das  Freiherrndiplom  von  1721  und  unter  Nr.  50  und  94  die  ver- 


—    316     — 

wittwcte  Freifrau  v.  Francken,  geb.  y.  Neuen  und  Carl  Joseph  and 
Friedrich  Joseph  Freiherren  y.  F.,  laut  Eingabe  d.  d.  Haus  Horr, 
Ib.  Juni  1829  und  Haus  Rösrath,  4.  Juni  1830,  unter  Berufung  auf 
das  Diplom  von  1731.  —  Nach  neueren  Angaben  im  Geneal.Taschenb. 
d.  freih.  Häuser  hatte  übrigens  Freih.  Joseph  Heinrich,  s.  oben,  einen 
älteren  Bruder,  den  Freiherrn  Johann  Werner.  Derselbe,  gest.  1769, 
Herr  zu  Erkelenz,  Düsselstein  etc.,  kurpfälz.  Major  u.  Sulzbachscher 
Kanimerherr,  war  zweimal  vermählt.  Aus  der  ersten  Ehe  mit  Maria 
Johanna  Theresia  Freiin  D'Olne  de  St.  Hadelin  zu  Jngenray  stammte 
ein  Sohn,  Freih.  Jolianu  Bernhard,  dessen  Nachkommenschaft  noch 
jetzt  zu  Jngenray  in  der  Preuss.  Rheinprovinz,  s.  oben,  fortblülit,  aus 
der  zweiten  Ehe  aber  mit  Maria  Anna  Freiin  Bertolpf  v.  Belven  zu 
Venauen,  gest.  1795,  entsprossteti  zwei  Söhne:  Freiherr  Philipp, Herr 
zu  Eulenbroich,  von  welchem  Nachkommen  noch  leben  und  Freiherr " 
Johann  Ernst  Albert.  Letzterer,  gest.  1796,  Herr  zu  Venauen'und 
Forstbach,  war  mit  Isabella  Freiin  v.  Mosbach  gen.  BrMenbach  z« 
Seelscheidt  vermählt.  Der  Sohn  aus  dieser  Ehe,  Freih.  Carl  Philipp, 
gest.  1814,  Herr  zu  Venauen,  Hauptmann  etc.  hatte  sic'h  mit  Adelheid 
Freiin  v.  Ritz  zu  Wachendorf,  gest.  1853,  vermählt  u.  aus  dieser  Ehe 
stammtTreiherr  Johann,  geb.  1813,  Flerr  des  Rittersitzes  Freiheit, 
verm.  mit  Maria  Elisabeth  Grames,  geb.  1813,  aus  welcher  Ehe, 
neben  zwei  Töchtern,  drei  Söhne  stammen,  die  Freiherren  Franz, 
geb.  1838,  Joseph,  geb.  1842  und  Carl,  geb.  1844. 

V.  Hellbach,  I.  S.  376.  —  Fahne,  I.  S.  103.  —  fifiieal  Taschcnb.  cl,  freih.  Ilänner,  1849 
S.  515  u.  1857  8.  191-193.  —  TijroJT,  I.  S.  225.  und  Siehenkeen,  I.  S.  279-281.  —  W.-B.  d«r 
Prou»5».  Rheiiiprovin/,  I.  l>b.  3H.  Nr.  77.  und  Tal..  3?.  Nr.  73  u.  S.  3«j  u.  37.  —  Kneschk»;. 
HI.  8.   146—148.  —  r.  lUfner,  preuss.  Adrt,  Tab.  .Vi  u.  S.  42. 

fraukcii-Sierttorpff;  drafeii^  s.  Sierstorpff,  Grafen. 

hraukenau;  Franrkenau  (in  von  Blau  und  Silber  qnergetheiltem 
Schilde  ein  rechtsspringender  Hirsch  von  natOrlichor  Farbe,  durch 
dessen  Geweihe  ein  die  eisenfarbene  Spitze  nach  unten  kehrender, 
goldener  Pfeil  geschossen  ist).  Schlesisches,  im  17.  und  im  Anfange 
des  18.  Jahrh.  im  Münsterbergischen  begütertes,  später  ausgegange- 
nes Adelsgeschlecht. 

Spenevy  Thcor.  lusign.  S.  244.  -  Sinapin*,  \.  S.  .^64.  —  N.  Pr.  A.- L.,  II.  8.  188.-  — 
Siefiuiucher,  1.  55.  v.  Franckenau.  Schlesisch.  —  r.  MeJinff,  II.  8.  172  und  173. 

frankenan.  s.  Appolt,  Edle  ?.  h'ankenau^  Bd.  I.  S.  96. 

h'ankenau^  s.  Frank  v.  Frankenau,  S.  314. 

h*ankeiilierg  (in  Schwarz  vierzehn,  4.  4.  4.  und  2.,  silberne  Mün- 
zen). Altes,  rheinländisches  Adelsgeschlecht,  welches  die  Erbburg- 
Vögtei  Frankenberg  bei  Aachen  inne  hatte.  Die  genannte  Vogtei  kam 
durch  eine  Erbtochter  an  die  von  Bawir.  Der  Stamm  ist  längst  er- 
loschen, doch  hat  das  Wappen  noch  im  Wappenbuche  der  Preuss. 
Rheiijprovinz  Aufnahme  gefunden. 

Frfiih.  V.  Ledebiir ,  I.  8.  228.  -  Siehmacher,  II.  108.  —  W.-B.  d.  Preuss.  Kheinprovinz  II. 
Tab.  57.  Nr.   113  Und  S.   167. 

Fraukenberg^  Prankenlierg-ProschlitE,  hreiherreu,  und  h'ankenberg- 
Ludwigsderff;  tprafen  (Stammwappon:  in  Gold  drei,  2  u.  1,  rothe  Schin- 
deln, oder  Ziegelsteine.    Freiherrliches  Wappen:  Schild  geviert,  mit 


'—     317     — 

Mittelschilde.  Im  Mittelschilde  das  Stammwappeu ,  I  und  4  in  Silber 
drei  grüne,  linkshin  in  schrofife  Spitzen  aufsteigende  grüne  Berge  u. 
2  und  3  in  Schwarz  ein  einwärtsgekehrter  Fuchs.  —  GräflichesWap- 
pen:  Schild  geviert,  mit  geviertem  Mittelschilde  und  mit  Herzschilde. 
Im  Herzschilde  das  Stammwappen  und  im  Mittelschilde  das  frefherr- 
liche  Wappen.  Im  gevierten  Hauptschilde  1  und  4  von  Silber  u.  Blau 
geweckt,  mit  darüber  gezogenem,  blauem  Querbalken  und  2  und  3  in 
Schwarz  ein  goldener,  gekrönter  und.  doppelt  geschweifter,  rechts 
streitender  Löwe:  Schellendorf).  Böhmischer  Freiherrn-  und  Grafen- 
stand. Freiherrliche  Diplome  von  1650  für  Hans  Wolf  v.  Franken- 
berg; vom -6.  Mai  1720  für  Johann  Moritz  v.  F- ,  Proschlitzer  Linie, 
Landschafts -Richter  und  Landes- Aeltesten  zu  Brieg  und  von  1733 
für  Eberhard  Sylvius  v.  f.,  Ludwigsdorfer  Linie,  so  wje  Grafendiplom 
von  1700  für  die  Gebrüder  Johann  Wolfgang  FreJh.  v.  F.  k.  k.  (}eh.- 
Rath,. Landeshauptmann  des  Fürstenthuins  Glogau,  Vicekanzler  des 
Königr.  liöhmen  und  Leopold  Sigmund  Freih.  v.  F.,  Domdechanten  u. 
General- Vicarius  des  Fürstenthums  Breslau  und  Diplom  von  1714  für 
Johann  Wolfgang  Grafen  v.  F.  mit  der  kaiserlichen  Erjaubniss  mit 
seinem  angestammten  Namen  und  Wappen  den  Namen  und  das  W:ip- 
pen  der  ausgestorbenen  Freiherren  v.  Schellendorf  führen  zu  düiien. 
—  Eins  der  ältesten,  schlesischen  Adelsgeschlechter,  welches  Sina- 
piu§  schon  in  eine  sehr  frühe  Zeit,  über  welche  nur  Sagen  herrschen 
können,  versetzt  hat.  Gewiss  ist  nur,  dass  es  schon  im  13.  Jahrh.  in 
Schlesien  bekannt  war  und  dass  man  nach  dieser  Zeit  annahm,  dass 
es  aus  der  Pfalz  nach  Schlesien  gekommen  sei.  Die  ältesten  Ho- 
sitzungen  desselben  lagen  in  den  Fürstenthümern  Gels  und  Brieg:. im. 
Oelsischcn  liegt  das  Stammhaus  Ludwigsdorf  und  iÄi  Briegschen  das 
Stammhaus  Proschlitz,  nach  welchen  beiden  Gütern  die  1528  ent- 
standenen zwei  Hauptlinien  des  Stammes  sich  nannten.  Die  Sprossen 
beider  Häuser  breiteten  sich  im  Laufe  der  Zeit  in  Schlesien  immer 
weiter  aus  und  der  mehrfach  wechselnde  Güterbesitz -wuirde  immer 
ansehnlicher.  Hans  Wolf  v.  F.,  s.  oben,  nach  neueren  Angaben  aus 
der  Hauptlinie  Ludwigsdorf,  Commandant  zu  Brieg,  brachte  zuerst  den 
Freiherrnstand  u.  die  Söhne  desselben,  die  oben  genannten  Gebrüder, 
Johann  Wolfgang  u.  Leopold  Sigmund,  den  Grafenstend  in  die  Familie. 
Graf  Johann  Wolfgang,  gest.  1719,  hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Sophie 
Magdalena  v.  Hohberg,  Enkelin  des  Wolf  Freiherrn  v.  Schellenberg, 
de§ Letzten  seines  Mannsstammes,  sieben  Söhne,  doch  sind  nur  von  dem 
vierten  derselben,  Maximilian  Joseph,  Oberamtsrathe  in  Schlesien  ans 
zweiter  Ehe  mit  Maria  Josepha  Antonie  Grf.  v.  Abensperg -Traun 
männliche  Nachkommen  und  zwar  drei  Söhne,  die  Grafen  Johann  Jo- 
seph, Franz  Johann  Joseph  und  Joseph  P'ranz  Otto,  bekannt  —  Was 
die  Freiherren  v.  Frankenberg-Proschlitz  anlangt,  so  besass  Adam  v. 
F.  um  1625  die  Güter  Proschlitz,  Logendorf,  Matzdorf,  Schönfeld  u. 
Reinersdorf  im  jetzigen  Kreise  Kreuzburg.  Von  demselben  stammten 
zwei  Söhne,  Adam  IL,  gest.  1640,  von  welchem  zwei  Söhne  entspross- 
ten,  Moritz  und  Adam  III.,  und  Hans  von  Frankenberg,  Herrauf 
Proschlitz,  Reinersdorf,  Neudorf  und  Kostau.  Letzterer,  gest.  1701, 


—     318     — 

Landrichter  zu  Pitschen  und  Kreuzburg,  hinlerliess  drei  Söhne,  Hans, 
Daniel  Gustav  und  Carl,  von  welchen  Daniel  Gustav  durch  seinen 
Sohn  der  nächste  Stammvater  der  Freiherren  v.  Falkenberg-Proschlitz 
wurde.  Von  Daniel  Gustav  stammte  nämlich  der  obengeiiannte  Freih. 
Hans  Moritz,  Herr  auf  Proschlitz,  Neudorf  etc.,  verm.  mit  einer  Freiin 
V.  Sobeck.  Von  mehreren  Söhnen  aus  dieser  Ehe  setzte  Freiherr 
Joachim  Sylvius  den  Stamm  fort.  Derselbe  vermählte  sich  mit  einer 
V.  Teichniann,  Herrin  auf  Schreibersdorf  und  \on  ihm  entsprosstcn 
fünf  Söhne:  Carl,  Ernst,  Sylvius,  Wilhelm  und  Adolph,  von  welchen 
der  zweite,  dritte  u.  vierte  Nachkommenschaft  hatten.  —  Neben  der 
gräflichen  und  freiherrlichen  Linie  hat  übrigens  der  adelige  Stamm 
in  mehreren  Zweigen  fortgeblüht.  Der  Personalbestand  der  Familie 
in  neuester  Zeit  war  folgender:  Frankenherg- Ludwigsdorf,  Grafen: 
Joseph  Gr.  V.  F.-L.,  freih.  v.  Schellendorf,  geb.  1802  —  Sohn  des  Gra- 
fen Joseph  Herrn  auf  AFt-Warthau,  aus  der  Ehe  mit  Maria  Theresia 
Grf.  V.  Nostiz  —  k.  preuss.  Geh.  liegierungs-Iiath  a.  D.  Derselbe  hatte, 
neben  zwei  Schwestern,  Grf.  Johanna  vermählte  Grf.  v.  Kospoth  u.  Grf. 
Luise  verw.  Grf.  Saurma  v.  der  Jeltsch,  zwei  Brüder,  die  Grafen.Fried- 
rich  und  Ernst.  Vom  Grafen  Friedrich,  gest.  1852,  Herrn  der  Herr- 
schaft Ilartmannsdorf  und  Klein -Krausche,  k.  preuss.  Kammerherrn 
und  Landrath  a.  D.,  stammen  aus  der  Ehe  mit  Antonie  Grf.  Tenczin- 
Paczinski,  geb.  1801,  vier  Söhne:  Graf  Ludwig,  geb.  1819,  verm, mit 
Elisa  Freiin  v.  Logau,  geb.  1824,  —  Graf  Joseph,  geb.  1821,  Herr 
der  Rittergüter  Alt-  und  Neu-Warthau,  Klein-Krausche ,  mit  Niesch- 
witz und  Alt-Jäschwitz,  verm.  mit  RosaFreiin  v.  Hauer  geb.  1847;  — 
Graf  Siegfried,  geb.  1822,  Herr  auf  Kokoschütz,  verm.  mit  Luise 
Steidl  V.  Tulechow,  geb.  1835  —  und  Graf  Friedrich,  gebor.  1829, 
Herr  auf  Pilchowitz,  Wielopole  und  Wilchwa,  k.  preuss.  Lieut.  im 
2.  Landwehr-Ülanen-Regimente,  verm.  mit  Maria^Grf.  v.  Praschma, 
geb.  1821.  —  Graf  Ernst,  gest.  1855,  Herr  der  Herrschaft  Tillowitz, 
war  vermählt  mit  Eleonore  Grf.  v.  Ledcbur- Wichein,  geb.  1807, 
aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Eleonore  vermählten  Grf.  v. 
Henckol-bonnersmarck,  geb.  1837,  ein  Sohn  stammt:  Graf  Fried- 
rich, geb.  1835,  Herr  der  Herrschaft  Tillowitz,  k.  preuss.  Lieute- 
nant im  6.  Ländwehr  -  Husaren  -  Rcgim.  —  Freiherren  v.  Franken- 
.berg-Proschlitz.  Vom  Freiherrn  Ernst,  s.  oben,  stammte  Freiherr 
Heinrich,  gest.  1857,  Herr  auf  Paulsdorf,  Wilkau,  Bauthen,  Borken, 
Seubersdorf  und  Dietrichswalde,  vermählt  mit  Minna  v.  Schwanen- 
feld,  aus  welcher  Ehe  neben  zwei  Töchtern,  zwei  Söhne,  Franz, 
geb.  1844  und  Ernst,  geb.  1846,  entsprossten.  —  Freiherr  Sylvius 
hinterliess  drei  Sühne.  Dieselben  sind:  Freih.  Rudolph,  Mitbesitzer 
von  Schreibersdorf,  Landesältester  a.  D.  etc.;  verm.  mit  Josephine  v. 
Wilamowitz,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Adele  vermählte 
Freifrau  v.  Rothkirch-Panthen ,  geb.  1834,  drei  Söhne  stammen,  die 
Freiherren:  Otto,  geb.  1835,  P>nst,  geb.  1836,  k.  preuss.  Lieutenant, 
und  Herrmann,  gel».  1841.  —  Freiherr  Hermann,  Mitbesitzer  von 
Schreibersdorf,  k.  preuss.  Major  a.  D.  —  und  Freih.  Julius,  Mitbe- 
sitzer von  Schreibersdorf,  Landesältester  a.  D.,  verm.  mit  Mathilde  v. 


ra^l^^nberg-Proschlitz,  aas  veiciMfrü^  4^.. 
^^  Clara  und  Anna  und  zwei  bOhuß:.  kttu.. 
nd  Preih.  Arthur,  k.  preuss.  Lieut..  j*:uei.         '.^  :  ^^ 
^*n»,    s.  oben,  stammt  Freih.  Albert,  h   |#i«4ie     Kt^'^  ^ 
Itiii  adeligen  Linien  gehören  nach  Bmim-«     ^loive*  ^^ 
^ylvi li  g  J.eopold  y.  F.-L. ,  Herr  auf  Nini*.  -  r^.uu    ' 
^eh.  ^    Rath,  ()ber-Appellations-Chef-Pra*ju.... 
iierr^  iihauses  und  Kron-Syndicus;  N.  N.  \  *  .-       :. 
»jnd    Älolna,  Landesältester;  Balthasar   \.   *fa..,.  ... 
"t^"!^-»   Iltrr  auf  IHel wiese  und  Gaffron,  und  VVjia--** 
Klein  -  llennersdorf.   Nächstdem  besitzt  eiu  k  ^i^u. 
V.  da.s  Gut  Lang-IIennsdorf,  ein  v.  F.-L.  k.  pri.uo.-    ..,., 
das  titit  Schlochau  und  Idav.  F.-L.  ist  Ilcriin  au!  ^j^^.  .  ^^. 

1    a "?/'*'•'*'  Tab.  993.  -    SiMajiius,  I.  H.  2y-:il  und  .s.  :J64- 3.',    .     . 

l.  ».  .^,,t)  u.  51.  _    .v^^^we  v.Müiil/rht,  KrKÄiii.Bd.    ».   14    ij..<i  h    ;. 

*^-  T~"    »TfiA.  r.  A'n^f.^e'y^'cA-,  «.    ItiJ»  iinrl  130.    —  Di-iitsrlii'  firnl-ui.     .      . 

u.  ilU.    _  ^y^,7^    p    Utb'hur,  1.  S.  22S-;i30  ii.  III.   S.  'i:^%.   -   «,....  j      i.    .' 

"*V.r,?.'^'   HW.S.  27j^--iS0:    Frank*nh.rg.Lud^in»tlorff,  (ii.    ii.  Iii.f.r    »J-.-i 

^"  ","'•"    (MMioal.  T.'ischent).  d.  fivih«'Frl.  Häuser,   l>»57,  K.   lU:i— 1*«^  lm    ,^. 

kt'uborji-ProHrliliu,  Fniherrt-ii.  —  Siebnuicfi«r  ^  1.  .M:  v.  Fr«iik»ub<  r,i.  hf.».  «    • 

^»»•'•r.  Insi;;,,.  s,  «joi.  —  r.  Medin;/.  II.  N.    17.1    und  174.  -  Siippl.  «u  b..- ^i.     *      « 

.T   **<'*'i-'»"'*clie««  W.-B.  Nr.   ISm:  CJr.  v.  F.  und  Freih.  v.  t)rlicll<rudi#rl        4    / 
Ail.'l.  Tab.  8.  S.  8.  und  Tnh.  52  und  8.  43. 

Vraikeiberg^  s.  Hütten  zu  Frankenberg  uud  t^*  «. 
berg. 

Fraikeiberger.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diploiu  toi  • ,  , 
ftlr  Niclas  Anton  Frankenberger,  L(^ndscbnfts-Apotbek4.'i  m,  k. 
genfurth. 

Meij^tlf  B.   MüHfelti.  Ernünz -Bd.  8.  288. 

^  jhrankfiibiirg«    Adelsstand  des  Kgr.  Bayern.    Dipluoi  von  i /)..#. 

für  die  in  morganatischer  Ehe  mit  dem  k.  bayer.  FeldmarAchHlJ  i-u 
Prinzen  Carl  von  Bayern  vermählte  Wiltwe  des  BühncndaihUlii  i 
Ilölken,  geb.  Schöller,  mit  dem  Namen:  v.  Frankenburg* 

K.  bayer.   Rep.r.-Ülatt,  18il».  —  p.  Ihfner,  Stiinmhncb,  I.  8.  377. 

Vraikenbiirg;  s.  Franck  v.  Franke nbnrg,  S.  310. 

h*aiikeibH8ch^  s.  Franck  v.  Frankenbusch,  S.  310. 

frankeidorf.  »bländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  17<)<i  tüi 
^  Leopold  Frankendorf,  k.  k.  Obersten  und  Commandantcn  des  (>k«i 
\     lischen  Infanterie-Regiments,  wegen  38jfthrigcr  Dienstleistung. 

-^'        Mpyfilfi  V.  Müfil/eM,  S.  185. 

rraikcnfeld^  s.  Franchi  v.  Frankenfeld,  S.  309. 

Frankenbeld,  s.  Kolb  v.  Frankenheld. 

frankfnhofen,  VrankesboTen.     Rheinländisches  AdelsgeschliM'hf, 
welches  gegen  Ende  des  16.  Jahrh.  Gustorf  im  jetzigen  Kr.  (inrv<*ii 
broich  und  im  Anfange  des  17.  Jahrh.  Gelsdorf  im  Kr.  Ahrweiler  uml 
lleimerzheim  im  Kr.  Rheinbach,  bcssss.    Später  ist  der  Stamm  «er- 
loschen. 

Fafine.  II.  8.  13.  —  Frh.  v.  Lpti^-hitr,  I.  s.  !»:<*>. 

*  Vrankenstfin,  Cirafeu.   Thüringisches  Dynastcngcschlecht ,  (l<•s^,<•h 

gleichnamiges  Stammhaus  an  der  AVerra  lag.  Der  Stamm  ist  zu  Kmlf 


—     320     — 

des  IL  Jahrh.  erloschen  and  ihr  reiches  Krbe  fiel  an  die  Gi^fen  v. 
Falkeiistein  in  Ilenueberg. 

r.  ////«T,  Staromhurh  I.  S.  377. 

Fraikensteii  aider  Wtm,  Hr^rm  (im  Schilde  ein  gekrönter, 
aufgerichteter,  vorwärtssehender,  gelöwter  Leoparde).  Altes  Dynas- 
tengcschlecht,  dessen  Stammhaus,  wie  das  des  im  vorstehenden  Arti- 
kel aufgeführten  Grafengeschlechts,  ebenfalls  an  der  Werra  lag.  Aus 
diesem  Stamm  lebte  Ludwig  Gr.  v.  F.  noch  1306. 

Schannat,  S.  83.  —  r.   Meding,  11.  S.  176  u.  177. 

h-aikei8tcii,  Crafci  (Schild  quergetheilt:  oben  in  Gold  auf  einem 
grünen  I^erge  eine  schwarze  Henne  mit  rothem  Kamme  und  Harte  u. 
unten  in  Roth  drei,  2  und  1 ,  silberne  Kugeln).  Altes,  nach  Albinas 
von  den  Grafen  zu  Heuneberg  stammendes  Grafengeschlecht,  welches 
sich  von  dem  Stamme  mit  Ludwig  v.  Yrankenstein  um  1090  abzweigte 
und  um  1347  erloschen  ist. 

AlhiHu»,  llMt.  (1.  iir,  V.  Wcrthoni.  S.    03.  —   Lucue,  Fürsteu»aal,  8.   117S.    —    ü*>U9Chmik, 
Rttt<rl»iirK.n.  VlI.  S.  2S.^.  —    r    Mailing,  li.  S.  174. 

Frankeiisteiii,  h-anckeiisteli^  Freiberrei  (Schild  zweimal  quer  und 
einmal  der  Län^e  nach  getheilt,  sechsfeldrig ,  mit  Mittelschilde.  Im 
goldenen  Mittelschilde  das  rothe  Ki>en  eines  schräglinks  und  mit  der 
Schneide  aufwärtsgekehrten  Breitbeils  ohne  Stiel:  Stnmmwappcn.  1 
und  6  in  Gold  drei  herzförmig  mit  den  Stielen  an  einander  gestellte, 
rothe  Kleeblätter,  oder  nach  Anderen  rothe  Herzen,  die  beiden  oberen 
schräg  gestellt,  das  untere  gestürzt:  Wappen  des  erloschenen  Ge- 
schlechts V.  Cleen,  Clee,  Klee;  2  und  5  in  IHau  ein  vorwärtsgekehr- 
ter, silberner  Turnierhelm,  aus  welchem  rechtssehend  ein  silberner 
Schwan  mit  rolhcn  Flügeln,  von  welchen  jeder  mit  zwei  Querbalken 
oben  einem  schwarzen  und  unten  einem  goldenen,  belegt  ist  und  3  a. 
4  durch  einen  rothen  Querbalken  getheilt:  oben  in  Gold  drei  neben 
einanderstehende,  fünfblättrige,  rothe  Rosen  mit  goldenen  Butzcn  a. 
unten  (lold  ohne  Bild:  die  Felder  2  und  5  und  3  und  4  enthalten  das 
vierfeldri^e  AVappen  des  erloschenen  alten  bayerischen  Geschlechts 
V.  Sachsenhausen,  nachdem  in  dasselbe  das  v.  Cltensche  Wappen  ge 
kommen  war).  Reichsfreiherrnsland.  Diplom  vom  IG.  Jan.  1070 
die  drei  Gebrüder  v.  F. :  Johann  Friedlich,  kurmainz.  Hofmeister 
Ober -Amtmann  zu  Kitzingen,  Johann  Daniel,  kurmainz.  Ober- A 
mann  zu  Amorbach,  Buchen  und  Waldthuim  u.  Johai.n  Peter,  fürstl. 
Würzburg,  llofmarschall  und  Oberamtmaiin  zu  Lohr,  so  wie  für  den 
Vetter  derselben,  Philipp  Ludwig  v.  F.,  Herrn  zu  Ockstadt,  Rittirrath 
des  Canton  Mittelrheiu  u.  Kaiserliches  Diplom  vom  8.  Sept.  1707  für 
die  Familie  zu  derErlaubniss,  mit  ihrem  alten,  angestammten  Wappen 
d^s  Wappen  des  alten,  erloschenen,  rheiuländischen  Geschlechts  v. 
Sachsenhausen  zu  vereinigen.  —  Altes,  stiftsfähig3s  Adelsgetichlecht, 
dessen  gleichnamige  Stammburg  in  der  alten  Grafschaft  Katzonelln- 
bogen,  (Fürstenthuin  Starkenburg  desGrossherz.  IlessenjzweiStunden 
von  Darmstadt,  lag  und  welches  schon  in  sehr  früher  Zeit  den  ehe- 
maligen reichsritterschaftlicheu  Cantonen  am  Rhein  und  in  Franken 
einverleibt  war.  —  Arbogast  v.  F.  soll,  der  Familiensagc  nach,  schon 


ige- 


—     321     — 

948  vorgekommen  sein,  doch  beginnt  die,  wie  angenommen  wird,  ur- 
kundlich bestätigte  Stammreihe  erst  um  1115  mit  Ludwig  F.,  Ritter. 
Aus  der  Nachkommenschaft  desselben,  welche  sich  in  mehrere,  längst 
schon  ausgegangene  Zweige  schied,  hatte  um  1522  Johann  y.  F.  zu 
Ockstadt,  genannt  Alt-Henn,  Ermel  v.  Clenn,  genannt  Sachsenbausen, 
zur  Gemahlin.  Dieselbe  wird  von  Schannat:  Catharina  v.  Clee,  von 
Humbrachf  ab*er  Irmel  v.  Cleen  genannt  und  war  der  letzte  weibliche 
Sprosse  ihres  alten,  im  Mannsstamroe  nach  1520  erloschenen  Ge- 
schlechts. Aus  dieser  Ehe  stammten  zwei  Söhne,  von  welchen  der 
Aeltere,  Rudolph  v.  F.,  1552  Fürstbischof  zu  Speyer  wurde  und  1560 
starb,  der  Jüngere  aber,  Gottfried  v.  F.,  in- erster  Ehe  verm.  mit  Ger- 
trud Kämmerer  von  Worms,  Freiin  v.  Dalberg  und  in  zweiter  Ehe 
mit  Margaretha  v.  Oberstein,  durch  seine  Söhne,  Bartholomaeus  v.  F. 
aus  erster  und  Johann  v.  F.  aus  zweiter  Ehe,  der  nächste  Stammva- 
ter zweier  Linien,  der  noch  blühenden  rheinischen  Linie  zu  Ockstadt 
und  der  erloschenen  fränkischen  Linie  zu  Ulstadt,  wurde.  Die  noch 
blühende  Linie  zu  Ockstadt  umfasst  die  Nachkommenschaft  des  Bar- 
tholomaeus V.  F.  zu  Ockstadt,  welcher  in  erster  Ehe  mit  Maria  fftigel 
V.  Dirmstein  u.  in  zweiter  mit  Anna  Buches  v.  Staden  sich  vermählt 
hatte.  Der  Ur-Ur-Enkel  desselben,  Carl  Friedrich  Freih.  v.  F.,  geb. 
1716,  kurmainz.  Hof-  und  Regierungs-Rath,  war  mit  Charlotte  Elisa- 
beth Theresia  Freiin  v.  Eesselstadt  vermählt  u.  aus  dieser  Ehe  ent- 
spross  Freih.  Johann  Carl  Friedrich,  Herr  zu  Ockstadt,  Hollstadt  u. 
Erpen,  früher  fürstl.  wtirzburg.  Ober -Amtmann  zu  Rimvar  und  Pro- 
selzbeim  etc.,  welcher  sich  1765  mit  Franzisca  Helene  Freiin  v.  Fal- 
kenstein zu  Ulstadt  vermählte  und  durch  diese  Vermählung  die  Be- 
sitzungen der  mit  dem  Vater  der  Letzteren,  Johann  Carl  Ernst  Frei- 
herrn V.  Falkenstein,  1756  im  Maunsstamme  erloschenen  Linie  seinen 
Nachkommen  erworben  hat.  Die  erloschene  Linie  zu  Ulstadt  gründete 
Freiherr  Johann,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Hildegard  Nagel  v.  Dirm- 
stein und  in  zweiter  mit  Margaretha  Riedesel  v.  Bellersheim.  Von 
den  Nachkommen  desselben  wurde  Johann  Carl  Freih.  v.  F.  1684 
Fürstbischof  zu  Worms  und  Johann  Philipp  Anton  1746  Fürstbischof 
zu  Bamberg.  Mit  dem  Bruder  des  Letzteren,  dem  obengenannten  Jo- 
hann Carl  Ernst  Freih.  v.  F. ,  Herrn  zu  Ulstadt  und  Ober-Leimbach, 
kurmainz.  Geh.-Rathe  und  Ober-Stallmeister,  ging  1756  im  5.  Gliede 
vom  Stifter  der  Mannsstamm  der  ulstädter  Linie  aus ,  da  aus  seiner 
Ehe  mit  Henriette  Grf.  zu  Eltz,  nur  zwei  Töchter,  die  schon  oben 
genannte  Gemahlin  des  Johann  Carl  Friedrich  Freih.  v.  Frankenstein, 
Ockstädter  Linie,  und  Maria  Anna  Walburga  verw.  Grf.  v.  Seinsheim 
stammten.  —  Was  die  neueren  genealogischen  Verhältnisse  der  Linie 
zu  Ockstadt  anlangt,  so  entsprossten  aus  der  Ehe  des  Preiherrn  Jo- 
hann Carl  Friedrich  mit  Franzisca  Helene  Freiin  v.  Frankenstein- 
ülstadt,  s.  oben,  drei  Söhne  und  fünf  Töchter  und  von  den  Söhnen 
setzte  der  Jüngere,  Freiherr  Anselm,  geb.  1770,  Herr  auf  Ockstadt, 
Hollstadt  und  Erpen ,  k.  bayer.  Kämm.,  in  erster  Ehe  vermählt  mit 
Maria  Theresia  Freiin  v.  Würtzburg  und  in  sfweiter  mit  Ursula  Grf. 
V.  Seinsheira,  durch  zwei  Söhne  den  Stamm  fort.  Der  jüngere  dersel« 

Knetchke,  Deutsch.  AdeU-Lex.     III.  21 


—     322     — 

beD,  Freib.  Theodor,  k.  bayer.  Kammerjonker  nnd  Rittmeister,  ver- 
mählte sich  1852  mit  Maria  Speth  v.  Zwiefalten,  starb  aber  schon  im 
n&chsten  Jahre  ohne  Nachkommenschaft,  Ton.dem  älteren  Sohne  aber, 
dem  Freiherm  Carl,  gest.  1845,  Herrn  aaf  Ockstadt,  Ulstadt  etc., 
k.  bayer.  Kämm,  and  erblichem  Reichsrathe,  stammen  aas  der  Ehe 
mit  Leopoldine  Grf.  Apponyi  v.  Nagy-Appony,  geb.  1804,  dreiSöhne: 
Freiherr  Georg,  geb.  1825,  Herr  der  Herrschaften  OclistJdt,  Ulstadt 
and  BQlzbarg,  k.  bayer.  Kämm,  and  erblicher  Reichsrath  der  Krone 
Bayern  y  verm.  1857  mit  Maria  Prinzessin  v.  Oettingen -Wallerstein, 
geb.  1832;  —  Freiherr  Heinrich,  geb.  1826,  k.  k.  Kämm,  und  Rittm. 
in  d.  A.,  verm.  1856  mit  Helene  Grf.  v.  Arco-Ziunenberg,  geb.  1S37 
—  nnd  Freih.  Carl,  geb.  1831 ,  k.  bayer.  Kammerjunker  und  Lega- 
tioDsrath. 

Humhraeht,  8.  107  o.  108.  —  Sehanmat,  B.  83.  —  GauMe,  1.  8.  bbfC  —  9.  Hattttein,  I.  S. 
20ft~2O8  —  Hiedermann,  Ort  Steigerwald.  T»b.  163-^173  und  Ort  Rböu-Werr«.  I.  Verr.  — 
fkOwer,  8.  14«.  Nr.  5S.  8.  543,  b4h  a.  8.  6»^.  -  N.  Geneal.  Haodb.  1777.  S.  70-73  a.  Nach 
trac,  I.  8.  50.  —  V.  Lang,  S.  126.  —  Gotttckatk,  Ritterbargen  Dcutacbl.  VL  8.  359.  —  C««/. 
AdeUbucfi  d.  Gtos^h.  Baden,  3.  Abth.  —  (ieneal.  Handb.  der  freib.  Häuser,  IS49.  8.  12ö— 
ll9,  l^bb.  8.  1S6  nnd  157  und  Ifib^.  8.  199-200.  —  Siebmaeker,  I.  123:  t.  Prasckeiuteia . 
aheii^jwiditeh,  summwappen.  —  9.  Unding,  II.  8.  174—176.  —  8appl.  zu  SiebB.  W.-B.,  I]. 
13.  —  T^rof,  I.  134  o.  Sithtnkeet,  I.  8.  233—237.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  II.  97  und  r. 
Woickern,  2.  Abth.   —    v.  Hefner,    bayer.  Adel,  Tab.  81  und  8.  34. 

rraikeistdi^  s.  Franz  v.  Franke  nsteinnndG  oll  ?.  Fran- 
kenstein. 

rraikeithm^  s.  Gautsch  y.  Fr  ankenthurn. 

h«iier  f.  rranienliirgy  Eiile«  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Di- 
plom von  1825  für  Caspar  Franner,  k.  k.  Oberlieutenant,  mit  dem 
Pr&dicate:  Edler  v.  Frannersburg.  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  und 
in  neuester  Zeit  war  Joseph  Franner  Edler  v.  Frannersberg  in  derk. 
k.  Militair-Rechnuugsbranche  angestellt. 

Handschr.   Notli. 

h'anilie.  Adelsstand  des  Herzogthums  Nassau  vom  7.  März  1841 
ftlr  1).  Johann  Baptist  Franque,  jetzigen  herz.  Nassau.-Ober>Medici- 
nalrath  nnd  Referenten  bei  der  Landesregierung  2U  Wiesbaden.  Der- 
selbe hat  den  Stamm  in  männlicher  und  weiblicher  Linie  fortgesetzt. 

llundKchriftr.  Notl«.  —  9.  He/nur^  naiaaniacher  Adel.  Tab.  12    u.  8.    11. 

rraii|ieMMt,Crarei.  Grafenstand  des  Königreichs  Württemberg. 
Diplom  vom  27.  Mai  1813  für  Friedrich  Freiherm  v.  Franquemont, 
»päter  k.  württemb.  General  der  Infanterie,  Staatsminister,  lebens- 
lang!. Mitglied  der  Kammer  der  Standesherren  etc.  Der  Empfänger 
des  Diploms  stammte  von  dem  Herzoge  Carl  Eugen  zu  Württemberg 
ab  und  ist  ohne  Nachkommen  gestorben,  auch  hat  der  Bruder  dessel- 
ben ,  der  k.  württemb.  Oberst  Freih.  v.  Franquemont,  Nachkommen 
nicht  hinterlassen.  Die  Schwester  Beider,  Charlotte  v.  Franquemont 
war  die  Gemahlin  des  1818  vei^torbenen  k.  württemb.  Ober -Jäger- 
meisters Friedrich  v.  Lützow  a.  d.  Hause  Drei-Lützow. 

419  lind  420.  -  W.-B.  des  Kgr.  Wurlt    r.  Dorst,  so  wie  von   Tyroff :  Gr.  v.  F. 

rranseck^,  früher •  auch  rraiscky,  hransky  (Schild  quergetheiJt: 
oben  in  Blau  ein  auf  der  Theilungslinie  ruhender,  geharnischter  Arm, 


r 


—     223     — 

in  der  F^ust  eineu  krummen  Säbel  schwingend  u.  unten  in  Roth  zwei 
goldene  Sterne  neben  einander).  Alt  ungarischer  Adelsstand  im  Kö- 
nigr.  Prcussen  erneuert  u.  bestätigt.  Bestätigungsdiplom  vom  l.Nov 
1776. für  Siegmund  Cornelius  Fransecky,  k.  prouss.  Irigenieur-Lieut. 
und  für  Wilhelm  Christian  August  Fransecky,  Capitain  im  k.  preuss. 
Infant.-Regim.  v.  I.uck.  —  Der  Stamm  hat  fortgeblüht  und  aus  dem- 
selben standen  und  stehen  mehrere  Sprossen  in  der  k.  prouss.  Armee 
und  sind  in  derselben  zu  hohen  Ehrenstellen  gelangt.  Die  Familie 
hatte  im  vorigen  Jahrh.  und  später  mehrere  Güter  in  Pommern  inne. 

N.Pr.  A.-L.  11.  S.  190  u.  191  u.  V.  8.  Iß2.  -   Freih.  e.  Ledebur,  I.  8.  «30  u.  III.  8.  2M. 
—  W.-B.  d.Preiiss.  Mon.IH.  20.  —  Kneschke,  I.  8.  152«.  15.3. 

Frauski,  Frantiki  (in  Roth  ein  schrägrechts  gestellter,  goldener, 
Baumstamm,  oben  und  unten  abgehauen  und  mit  fünf  gestümmeltcn 
Astenden  an  den  Seiten).  Polnisches,  zum  Stamme  Ostrzew  gehören-* 
den  Geschlecht ,  von  der  im  vorstehenden  Artikel  aufgeführten  Fa- 
milie ganz  verschieden.  Ein  v.  Franski  war  1845  als  Premierlieute- 
nant dem  33.  k.  preuss.  Infant.-Regim.  aggregirt. 

Freih.  ».  Ledebur,  III.  8.  2.')4. 

Praits,  FraBi,  Vreihersei  (Schild  geviert,  mit  Mittelschilde...  Im 
silbernen  Mittelschilde  ein  rechtsaufspringender  blau  gekrönter, 
rother  Löwe.  1  und  4  in  Gold  auf  grünem  Dreiberg^  ein  in  die  Höhe 
kugelförmig  aufwachsender,  grüner  Baum  und  2  und  3  in  Roth  ein 
blauer  Querbalken,  mit  zwei  neben  einander  stehenden,  sechsstrahli- 
gen,  silbernen  Sternen  belegt).  Kurpfalzbayeriscber  Freiherrnstand. 
Diplom  vom  13.  Febr.  1780  für  die  Söhne  des  vom  K.  Joseph  Ih  in 
den  Reichsadelsstand  erhobenen  Johann  Matthias  v- Franz,  Banquiers 
und  Rathsherrn  zu  Cöln ,  so  wie  für  den  Sohn  des  Bruders  des  Letz- 
teren. Die  Familie  wurde  1771  im  Rheinlande  im  Kr.  ückerath  und 
1780  im  Kr.  Grevenbroich  begütert,  der  Stamm  blühte  forfund  laut 
Eingabe,  d.  d.  Düsseldorf,  17.  Sept.  1829,  wurde  Gottfried  Sigismund 
Freih.  v.  Franz  der  Adelsmatrikel  der  Preuss.  Rheinprovinz  unter 
Nr.  82  in  der'  Classe  der  Freiherren  eingetragen. 

N.   Pr.  A.-L.  V.  8.  162.  —  Freih    v.  Ledebur,  I.  8.  230.  —  W.-B.  der  prtiiss.  Rheiupro- 
vinx,  I.TAb.  37.  Nr.  74  u.  8.  37  und  38.  -   Kneschke,  III,  8.  148  und  149.. 

Vrantiins,  Vransius  (Schild  mit  Schildeshaupt.  Im  schwarzen 
Schildeshaupte  zwei  neben  einander  stehende,  silberne  Sterne  und  im 
goldenen  Schilde  ein,  den  linken  Fuss  in  die  Höhe  hebender  Kranich). 
Polnischer,  imKönigr.  treussen  anerkannter  Adelsstand.  Adelsdiplom 
vom  11.  Nov.  1790  für  Theodosius  Christian  Frantzius ,  Kaufmann, 
und  k.  preuss.  Adelsanerkennungsdiplom  vom  10.  Dec.  1803.  —  Die 
Familie  war  in  Polen  dem  Stamme  Fac?ala  einverleibt  worden. 

Freih    v.  Ledebur,    I.  S.  230    uod  III.  8.  254. 

FraitiiHS^  hramiis  (Schild  quergetheilt:oben  in  Blau  drei  silberne 
Sterne  u.  unten  in  Gold  auf  grüneni  Boden  ein  Kranich).  Preuss.  Adels- 
stand. Diplom  vom  23.  März  1804  für  Johann  Friedrich  Frantzius, 
Gutsbesitzer  und  Kaufmann  in  Danzig.  Die  Aehnlichkeit  des  Wap- 
pens mit  dem  im  vorstehenden  Artikel  .erwähnten  Wappen  lässt  wohl 
annehmen,  dass  beide  Familien  v.  Frantzius  stammverwandt  sind.  — 

21* 


—     324     — 

Die  Fauiilie  .blühte  fort.  Ein  v.  F.  war  1836  Director  des  Banco- 
Comtoirs  zu  DaDzig  und  ein  Brader  desselben  Assessor  bei  dem  Ober-  . 
Appellationsgerichte  za  Danzig  u.  die  Güter  Bandilten  im  Kr.  Prenss. 
Rylau,  Uhlkaa  im  Er.  Danzig  etc.  kamen  in  die  Hand  des  Geschlechts. 
Noch  in  neuester  Zeit  besass  dasselbe  nach  Bauer,  Adressbuch,  S.  66. 
das  genannte  Gut  Uhlkau,  so  wie  Kalthof  im  Kr.  Rosenberg,  West- 
preussen,  und  Zwada  im  Kr.  Graudenz. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  191  und    III.  S.  162.  —  Freih.  v.  Ledebur ,  I.  8.  230  und  IH.  8.  «M. 
—  W.-B.  der  Preuss.  Monarch.  III.  20. 

fniML  Erbläud.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1712  füi' Johann 
Baptist  Franul. 

Megerle  r.  Mühl/eld,  Ergänz.-B.  S.  288. 

Frani.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  21.  März  1713  für  Johan- 
nes Franz,  kaiserl.  Kammergerichtsbeisitzer  zu  Wetzlar.  Derselbe, 
ein  Sohn  des  ftirstl.  hesseusch.  Hofgerichtsraths  Conrad  Franz,  war 
später  markgräfl,  brandenb.  bayr.  Geh.-Rath  und  Hofgerichts  -  Prä- 
sident. 

Strieder,  hess.   Gel«»hrt.  Geschichte,  IV.  8.  161. 

Frans^  Frants  ?.  franitsen,  Ritter  viid  Eile.  Reichsritterstand.  Di- 
plom von  1736  für  Albert  Franz ,  k.  k.  Oberstlieutenant,  mit  dem 
Prädicate:  Edler  V.  Franitzen. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Ergäuz.-Bd.  8.  140. 

Frani  v.  NordenfeLs.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1794  für  Carl  Franz,  k.  k.  Oberlieutenaut,  mit  dem  Prädicate:  v. 
Nordenfels. 

Megerle  r.  Mühlfeld,  Er«ans.-Bd.  8.  288. 

franien^  Rflter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  vom  31.  Dec. 
1686  für  Caspar  Franzen.  Das  Geschlecht  hatte  in  Schlesien  die  Gü- 
ter Auchwitz  und  Jakubowitz  inne. 

v.Hellhaeh,  I.  8.  378.  -   Freih.  r.  Ledebur,  I.  8.  230. 

fraiieushMld,  s.'Hartmann  v.  Franzenshuld,  Edle. 

Framhanscn.  Altes,  niederösterr.  Adelsgeschlecht,  welches  auch 
Freundshausen,  Frounshausen  geschrieben  wurde ,  aus  dem  längst  in 
Ruinen  zerfallenen  Schlosse  und  Edelsitze  jenseits  der  Trasen  unter- 
halb Herzogburg.  Rüger  v.  Frounshausen  kommt  urkundlich  schon 
1298  vor  und  Otto  n.  Erhardt  v.  Freundzhausen  treten  1314  u.  1321 
las  Zeugen  auf.  Der  Stamm  blühte  noch  in  cUts  15.  Jahrh.  hinein  n. 
Sigmund  Franzhauser  erhielt  1423  vom  Bischöfe  Nicodemus  zu  Frei- 
singen einige  Lehen. 

IVi^sgrill,  III.  8.  84. 

Fransin.  Ein  aus  Italien  stammendes,  tiroler  Adelsgescblecht, 
welches  früher  den  Namen  Avancini  führte,  1630  den  Adel  erhielt  u. 
zu  Zinnenberg  auf  dem  Eppan  sass.  Dasselbe  ist,  so  viel  bekannt, 
neuerlich  erloschen. 

W.-B.  d.  KgT.  Bayern,  V.  45.  —  ».  Hefner,  b»yer.  Adel,  Tab.  87  u.  8.  77  u.  tiroler  Adol, 
Tab.  6.   und  8.  6.  . 

Franiini^  s.  Curti  Franz ini,  Ritter  vnd  Edie,  Bd.  II.  S.   377 

und  378. 


—     325     — 

rraBMn  ▼.  Htnuerfelil.  Erbländ.österr.  Ritterstand.  Diplom  von 
1805  für  Andreas,  Dominik,  Franz  und  Anton  Franzon,  mit  dem  Prä- 
dieate:  v.  Donnerfeld. 

Afegerle  r.   Mühl/eld,  Rrgäuz.-Bri.  8.  141. 

Praporti  ?.  i^porta^  Ritter.  Reichsritterstand.  Diplom  vom  5.  Nov. 
1700  für  Dr.  Johann  Fraport],  oberösterr.  Regierungsrath  und  für 
die  Söhne  desselben,  mit  dem  Prädicate:  v.  Fraporta  und  mit  Ver- 
mehrung des,  der  Familie  zustehenden,  früheren,  altadeligen  Wappens. 

9.  He/ner,  Stammbuch  I.  S.878. 

ü'ass  (im  Schilde  ein  halber  Hund,  mit  einem  Knochen  im  Rachen). 
Altbayerisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  zuerst  Ulrich  Frass, 
Ritter,  urkundlich  1326  vorkommt.  Der  Stamm  blühte  in  die  erste 
Hälfte  des  16.  Jahrb.  hinein,  ging  aber  1530  aus. 

n'igul  Hund,  IH.  8.  311.  —  Mouum.  boic.  V.  S.  586. 

hrtss  (im  Schilde  ein  Wolf).  Altbayerisches  Adelsgeschlecht,  im 
Allgäu  gesessen.  Heinrich  Frass  v.  Wölfburg,  Ritter,  um  1 500,  hatte 
sein  Stift  zu  Memmingen.  • 

Wigul  Hund,  m.  S.  312 

hrass  v.  PriedeHfeldt^  Ritter  nmi  Edle.  Reichsritterstand.  Diplom 
von  1714  für  Johann  Rudolph  Frass,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 
Friedenfeldt. 

Afegerle  v.  Mühl/eld,  Ergai«.-Bd.    S.  141. 

^  Vrasshaasen.  Altes,  oberbayeriscbes  Adelsgeschlecbt  aus  dem 
gleicharmigen  Stammsitze,  dem  jetzigen  Frasthausen  im  Gerichte 
Wollfertshausen.  Als  Erster  ^es  Stammes  kommt  Bernhardt  F.  1347, 
als  Letzter  Jörg  F.  1459  vor.  Das  Wappen:  ein  durch  eine  gestürzte 
Spitze  von  Roth ,  Silber  und  Schwarz  getheilter  Schild ,  ging  auf  die 
Tuchsenhauser  über.    . 

•    WigiU  Hund,  III.  S.  312.  —  Monum.  boic.  VIII.  8.  346  und  X.  8.  588. 

Frati^  haati.  Mark-Brandenburgisches  Adelsgeschlecbt,  welches 
vom  14.  bis  18.  Jahrb.  unweit  Ruppin  begütert  war.  Krenzliu  stand 
der  Familie  bereits  1327  und  noch  1710,  Dabergotz  u.  Werder  1491 
und  Letzteres  noch  1700  zu.  Später  ging  in  der  ersten  Hälfte  des 
18.  Jahrb.  der  Stamm  ans. 

Freih.  v.  Ledebur,  I.S.  280. 

fraveiberg.  Schwäbisches  Rittergeschlecht  aus  der  gleichna- 
migen Stammburg  bei  Stuttgart.  Dasselbe  gehörte  schon  1151  zu  den 
württembergischen  Ministerialen  u.  ist  1638  erloschen. 

r.  Hefner,  «unges torbener  schwäbischer  Adel,  Tab.  3  und  8.  11. 

Praveiberg,  s.  Altenburger  v.  Marchenstein  u.  Frauen- 
herg,  rreiberren^  Bd.  L  S.  57  und  Pl'appart  v.  Frauenberg. 

Frauenb^rg,  rraveiberger,  ttaviiberger  n  ttrflibach  an  Kawp  hiiI 
Lisenreicbs  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Roth  ein  rechtshiri  galoppiren- 
des,  weisses  Pferd  mit  goldenem  Zügel  und  Zaum  und  2  u.  3  in  Blau 
drei  schräglinks  unter  einander  gelegte  Fischreusen).  Altes,  ur- 
sprünglich bayerisches  Adelsgeschlecbt,  welches  im  15.  u.  16.  Jahrh. 
zum  niederösterr.  Ritterstande  gehörte.  Georg  Fraunberger  zu 
Grünbach  kommt  urkundlich  1430  vor;  Wolfgang  F.  führte  1439  bei 


—     326     — 

dem  Leichenzuge  des  K.  Albrecht  IL  das  Trauerpferd  wegen  Porte- 
nau;  Georg  der  Jüngere  v.  Fraunberg  war  um  1457  mit  Verönica  v. 
-Harrach  vermählt;  Georg  Fraunberger  zu  Eiseureichs,  Ritter,  tritt 
1501  als  Zeuge  auf  und  Johann  v.  Frauenberg  zu  GrOubach  u.  Eiseu- 
reichs vermählte  sich  1551  mit  Catharina  v.  Jörger,  starb  aber  nach 
einigen  Jahren,  ohne  Nachkommen  zu  hinterlassen.  Zuletzt  kommt 
noch  1553  Haymeram  oder  Enieran  v.  Frauenberg,  fOrstl.  Freisin- 
gerscher  Pfleger  zu  Ulmerfelden ,  vor.  Später  ist,  nach  Bericht  des 
Freiherrn  Ennenkel  um  1586,  der  Stamm  in  Niederösterreich  er- 
loschen. 

Wissffritl,  III.  8.  85  u.  86. 

hravenberg,  Frannberg^  ?.  und  ih  Alten -frauenberg,  IVeiherren 

(Schild  geviert  1  und  4  in  Roth  ein  silberner  Pfahl:  Stammwappen 
und  2  und  3  in  Roth  ein  golden  bewehrtes,  aufgezäumtes,  sich  bäu- 
mendes, weisses  Ross  ohne  Sattel).  Reichsfrciherrnstand ,  in  Bayern 
ausgeschrieben  2.  Dec.  1630.  —  Eins  der  ältesten  Adelsgeschlech- 
ter Altbäycrns,  eines  Stammes  und  Wappens  mit  den  Grafen  v.Haag 
und  den  Freiherrn  v.  Fraunhofen,  und  einst  mit  den  Familien  And- 
law,  Strundeck  und  Meldingen  zu  den  vier  Erbrittern  des  heil.  röm. 
Reichs  gehörig.  Die  fortlaufende  Stammreihe  des  Geschlechts  beginnt 
gegen  Ende  des  13.  Jahrh.  mit  Segfried,  welcher  mit  seiner  Gemahlin 
die  Grafschaft  Haag  erhielt.  Von  dem  Sohne  desselben,  Berthold, 
Herrn  der  Grafschaft  Haag  und  Reichs -Erb -Vier -Ritter,  stammten 
zwei  Söhne ,  Seyfried  IL  und  Wittilo ,  welche  zwei  Linien  des  Ge- 
schlechts gründeten:  Ersterer  die  1566  wieder  ausgegangene  Linie 
der  Grafen  v.  Haag,  Letzterer  die  Frauenbergsche  Linie,  welche  dau- 
ernd fortgeblüht  hat  und  aus  welcher  Vitus  1563  zum  Bischöfe  des 
'Hochstifts  Regensburg  gewählt  wurde.  —  Das» Haupt  der  Familie  war 
in  neuester  Zeit:  Adolph  Freih.  v.  u.  zu  Alten-Fraunberg,  geb.  1800 
—  Sohn  des  1814  verstorbenen  Freiherrn  Franz  Paulo,  des  h.  r.  R. 
letzten  Erbritters,  k.  bayer.  Präsidenten  des  Obersten  Gerichtshofes 
zu  München  etc.  aus  zweiter  Ehe  mit  Hyacintha  Grf.  v.  Rechberg  u. 
Rothenlöwen,  gest.  1854  und  Enkel  des  1782  verstorbenen  Freih. 
Maximilian  Joseph,  fürstl.  Freising.  Geh.  Raths-  und  Oberst- Jäger- 
meisters etc.,  verm.  mit  Maria  Josepha  Freiiu  v.  Rechberg  u.  Rothen- 
löwen ,  gest.  1798,  —  Herr  auf  Fraunberg  und  Rieding,  verm.  1835 
mit  Maria  Anna  Maier,  aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter,^die  Freiinnen 
Hyacintha,  geb.  1836  und  Carolina,  geb.  1841  und  zwei  Söhne  stam- 
men: Freih.  Theodor,  geb.  1837  und  Freih.  Adolph,  geb.  1839.  — 
Der  Bruder  des  Freiherrn  Franz  Paula,  s.  oben,  Freih.  Joseph  Maria, 
k.  bayer.  Geh.-Rath  und  Domherr  zu  Regensburg,  früher  Bischof  zu 
Augsburg,  starb  1842  als  Erzbischof  zu  Bamberg. 

Wigul  Hund,  II.  S.  70—86.  —  Bueelini,  II.  Sect  III.  fl.  123.  —  Seifert,  Oeneal.  «det. 
Aeltern  u.  Kinder,  8.  99.  -  Gauhe,  I.  8.  553  o.  554.  —  w.  Lang,  8.  127.  —  Geneal.  Ta«ch«nb. 
d.  freih.  Häuser,  1856.  8.  179  —  181  und  1857  8.  195  und  196.  —  Siebmacher,  III.  120.  — 
Spener,  Hisl.  In.«<igu.  r.  26.—  W,-B.  d.  Kgr.  Bayern,  II.  »8  und  v.  Wolckern,  2.  —  r.  Nef- 
ner,  bayer.   Adel,  Tab.  31  n.  S.  34  und  KrgiDX.-Bd.  Tab.  5.  und  H.   13. 

hmvenilorf^   FreiherreD.    Preussischer  lYeiherrnstand.    Diplom 
vom  11.  Febr.  1815  für  Carl  de  la  Rivaliere-Preignac,  mit  Beilegung 


—     327     — 

des  Kflmens  v.  FrauendorL  —  Französisches,  nach  Preussen  einge- 
wandertes Adelsgeschlecht,  aus  welchem  der  Diplomempfänger,  früher 
am  k.  prcass.  Hofe  bedienstet,  die  Domaine  Frauendorf  bei  Frank- 
furt a.  d.  Oder  und  bei  Erbebung  in  den  Freiherrnstand  nach  dersel- 
ben den  Namen:  v-  Frauendorf  erhielt.  Ein  de  laRi?ali6re-Preign"c 
starb  1754  als  k.  preuss.  Major  des  Ingenieur-Gorps  und  Nachkom- 
men desselben  waren  Ofiiciere  in  dei*  k.  ruteischen  Armee.  Der  Stamm 
ist  erloschen. 

Freih.  v.  Ledebur,  \.  8.  230.  II.  8.  297  u.  III.    8.  254.  —  W.-B.    d.  preuss.  Mon.  II.  S.S. 

VrancBsteiiiyVrtwiMteiiijyrtwenstciii.  Altes,  rheinländisches  Adels- 
geschlecht, dessen  Stammsitz  Schloss  und  Dorf  Frauenstein,  2  Stun- 
den von  Wiesbaden  in  dem  gleichnamigen  Amte,  war.  Von  der  Stamm- 
burg finden  sich  noch  stattliche  Ruinen  vor.  Das  Geschlecht  war  im 
Rheingaue  reich  begütert  und  hatte  sich  in  zwei  Uauptäste  getheilt. 
Der  eine  derselben  führte  das  kurmainzer  Erbhof -Marschallamt  und 
schrieb  und  nannte  sich :  Marschälle  v.  Frauenstein,  der  Andere  be- 
diente sich  nur  des  Geschlechtsnamens.  Eine  andere  Linie  waren 
wohl  die  v.  Schierstein,  welche  in  dem  nahen  Schierstein  am  Rheine 
ihren  Adelssitz  hatten  und  fast  gleiches  Wappen  mit  den  y.  Frauen- 
stein führten.  —  Sifrid  I.v.  Frauenstein,  Erbhofmarsch aTI  des  Erz- 
stiftes Mainz  um  1231,  starb  1234  und  Sifrid  V.,  1312— 1318  mit 
einer  v.  Scharfenstein  vermählt,  war  der  letzte  männliche  Sprosse 
seines  Astes.  Derselbe  hinterliess  nur  zwei  Töchter,  von  denen  die 
,  Eine,  Elisabeth,  mit  Emmerich  I.  v.  Rheinberg  vermählt  war.  —  Von 
dem  anderen  Aste  lebte  Emmerich  v.  F.  uin  1380  und  Margaretha  v. 
F.  war  1339  Aebtissin  des  Klosters  Altenmünster  zu  Mainz.  —  Im 
15.  Jahrb.  war  das  ganze  Geschlecht  bereits  ausgegangen. 

HaDdschr.  Noiis. 

haMBstcin^  s.  Frank  v.  Frauen  stein,  S.  314. 

Praunilerfer  (in  Silber  ein  grüner  Strauch  mit  fünf  gelben,  s.  g. 
Frauenblümchen).  Niederösterreichisches  Ritterstands  -  Geschlecht, 
aus  welchem  zuerst  Andreas  Frawndorfer,  Ritter,  1370  als  Zeuge 
auftrat  und  aus  welchem  noch  1534  Sebastian  Fraundorfer  zu  Staet- 
ten  auf  dem  niederösterreichischen  Landtage  unter  dem  Ritterstande 
erschien. 

Wi$%griU,  III.  8.86.  * 

rrainbefeii;  Freiherren  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Roth  ein  sil- 
berner Pfahl:  Stammwappen  der  Fraunbergs  und  der  Fraunhofen  u. 
2  und  3  in  Gold  zwei  über  einander  gestellte ,  mit  den  Mundstücken 
links  gekehrte,  schwarze  Jagdhörner).  Reichsfreiherrnstand.  Diplom 
vom  27.  Juni  1559  für  die  Herren  zu  Alt-  und  Neu -Fraunhofen: 
Thesarus  V.,  den  Bruder  desselben,  Martin  und  den  Vetter,  Jacob. 
Eins  der  ältesten  und  angesehensten  Adelsgeschlechter  Alt- Bayerns, 
eines  Stammes  und  \yappens  mit  den  Grafen  v.  Haag  und  den  Frei- 
herren V.  Frauenberg,  Fraunberg.  Das  gleichnamige  Stammhaus  liegt 
unweit  Landshut  an  der  Vilz  und  die  alten  Stammgüter  stehen  der 
Familie  schon  über  800  Jahre  zu.  Das  Geschlecht  hatte ,  seinem  Ur- 
sprünge nach,  vor  dem  übrigen  bayerischen  Adel  die  Reichsunmittel* 


—    328     —  ■ 

barkeit  voraus  und' wie  auch  Bayern  zu  jeder  Zeit  dagegen  sprach,  die 
V.  Fraunbofeu,  gingen-  bis  zur  Auflösung  des  h.  r.  Reichs  bei  dem  Kai- 
ser zu  Lehen  und  wurden  bei  den  Reichstagen  aufgerufen.  —  Tbe- 
sarus  I.  y  F.  erwarb  um  1374  durch  Vermählung  mit  einer  Grf.  zu 
Orttenburg  die  Herrschaft  Geissen  hausen.  Von  dem  Bruder  dessel-. 
beu,  Innolidoch  v.  F.,  stammte  aus  der  Ehe  mit  Utta  Grf.  v.  Abens- 
berg Wilhelm  v.  F.,  vermftUt  mit  einer  Grf.  v.  Montfort,  des  Herzogs 
Heinrich  des  Reichen. zu  Landshut  begünstigter  Hofmeister,  welcher 
viele  Besitzungen  kaufte  u.  denselben  seinen  Namen  gab,  so:  Schen- 
kenöd,  nun  Neu-Fraunhofen,  Ernststein,  nun  Fraonstein,  Winhering. 
nun  Fraunbüchl  etc.  —  Der  gleichnamige  Enkel* des  Thesams  L  ein 
Sohn  Caspars  V.  F.  aus  der  Ehe  mit  einer  Grf.  v.  Hohenzollern,  war 
ebenfalls  Hofmeister  und  erwarb  sich  um  Bayern  grosse  Verdienste. 
Auf  ihn  waren  alle  Güter  gefallen ,  in  die  sich  seine  Söhne  tfaeilten, 
bis  der  Urenkel,  Th^sarus  V.,  als  einziger  seines  Stammes  später  den 
ganzen  Besitz  in  seine  Hand  bekam.  Derselbe  hatte,  wie  oben  ange* 
geben,  den  Reichsfreiherrnstand  in  die  Familie  gebracht,  wobei  der 
alte  Streit  über  die  Reichsunniittelbarkeit  von  Neuem  ausbrach.  Frei- 
herr Jacob,  s.  ^ben,  Vetter  des  Thesarus  V.,  wurde  von  dem  Vizdom 
des  Herzoge  Wilhelm  IV.  gefänglich  eingezogen  und  über  ein  Jahr 
lang  in  enger  Haft  behalten,  wenn  auch  der  Kaiser  Gegenbefehle  gab. 
Thesarus  V.  war  fünfmal  vermählt  und  zwei  Söhne  aus  vierter  Ehe 
mit  Anna  Freiin  v.  NussdorfF,  die  Freiherren  Hans  Wolfgang  u.  Hans 
Wilhelm,  gründeten  zwei  neue  Hauptlinien,  die  zu  Alt-  und  zu  Neu- 
Fraunhofen.  Die  er8t.e  dieser  beiden  Linien  erlosch  iir  der  fünften 
Generation  1793  mit  Adam  Seifried  Freih.  v.  und  zu  Alt-Fraunhofen, 
worauf  die  Güter  an  Leopold  Albrecht  Maria  Freih.  v.  und  zu  Neu- 
Fraunhofen,  einem  Ur-Ur-Enkel  des  Stifters  seiner  Linie,  des  Freih. 
Hans  Wilhelm,  fielen.  Leopold  Albrecht  Maria  Freih.  v.  und  zu  Alt- 
und  Neu-Fraunhofen,  gest.  1809,  kurbayer.  und  kurtrierscher  Käm- 
merer, Herr  zu  Poxau,  Marklhofen  etc.  war  mit  Ernestine  Freiin  y. 
Ocfort  zu  Stachesried,  gest.  1785,  vermählt.  Aus  dieser  Ehe  ent- 
spross  Freih.  August,  gest.  1825,  k.  bayer.  Kämm,  und  Regierungs- 
rath  in  Landshut,  yerm.  mit  Walburga  Grf.  v.  Preysing-Moos  und  der 
Sohn  aus  dieser  Ehe  ist :  Carl  Freih.  v.  und  zu  Alt-  und  Neu-Fraun- 
hofen, geb.  1794,4Ierr  zu  Poxau,  Marklhofen,  Aiglhoffen,  Stolzenberg, 
Vilsöhl,  Hofstaring,  Herren  -  Haslbach  etc.,  k.  bayer.  Kämm.,  verm'. 
1819  mit  Friederica  Freiin  v.  Aretin,  geb.  1798,  Palastdame  I.  M.  der 
Königin  von  Bayern. 

Wigul  Hund  ,  U,  8.  86—94.  —  Bucelini,  II.  Sect.  3.  8.  124.  —  Seifert,  Geneal.  adelig. 
Aeltero  etc.  8.  110  —  Gauhe,l.  8.  554.  —  Biedermann,  Canton  Altmähl,  Tab.  195-198.  — 
8al9er,  8,  542  und  558.  —  Wi$»griU,  III.  8.  86—88.  —  »:  Lang,  8.  127  und  198.  —  Geneal. 
Taschenbuch  der  freih.  Häuser,  1853.  8.  122-124  und  1857.  8.  196.  —  Siebmacher,  \.  25: 
Freiherr  v.  Fraunhofcn  und  Suppl.  V.U.  —  Tyroff,  1.3.  Tab.  214  und  Siebenkees,  1.8.363.- 
~  W.-B.  de:«  Kgr.  Bayern,  II.  98  und  r.  Wotckem,  Abth.  2.  —  «.  He/ner,  bayer.  Adel,  Tab. 
31  und  8.  34  und  Ergäuz.-Bd.  Tab.  5  und  S.  13. 

Frayilteiiegg^  Bitter.   Erbländ.-österr.  Ritterstand.    Diplom  vom  - 
21.  Juni  1643  für  die  Gebrüder  Christoph  und  Heinrich  v.  Fraydten- 
negg.    Die  Vorältern  derselben  hatten  den  Adel  vom  K.  Carl  V.  er- 
halten.   Franz  v.  F.  wurde  1705,  mit  Bewilligung  der  steirischen 


—     329     — 

Stände,  von  seinem  Oheim,  Johann  Adam  v.  Moncello,  adoptirt  and 
Franz  v.  F.  wurde  1820  in  Steiermark  immatriculirt. 

Sckmut»,  l.  8.  391.  —  r.  Hefner,  Stammbuch,  1.8.879. 

frays,  PrellierrfH.  Freiherrnstand  des  Königr.  Bayern.  Diplom 
vom  25.  Aug.  1817  für  August  Frays,  k.  bayerischen  Hauptmann  im 
6.  Linien-Infant-Reg. 

».  Xon^,  8uppl.  8.  43.   -    W.-B.  dfs  Kgr.  Bayern,  II.   99  und  r.    Wolcktrn,  Abth.  2.  — 
».   Hefner,  bayer.  Adel,  Tab.  31  und  8.  35. 

Prcch.  Ein,  früher  im  Lüneburgischen  vorgekommenes,  hur  dem 
Wappen  nach  bekanntes  Adelsgeschlecht.  Der  Name  kommt  unter 
den  Ahnen  der  v.  Garssenbüttel  vor. 

9.  Meding,  II  f.  8.  186. 

Pceck  f.  Ehrinffld^  Ritler  v/Edle.  Alter  Reichsritterstand.  Di- 
plom von  1732  für  Franz  Carl  Joseph  Frech  v.  Ehrimfeid,  k.  k.Rath, 
Oberbeamten  und  Cameral-Controleur  der  Haupt-  und  Rothentburm- 
maoth  ia  Wien,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Ehrimfeld,  und  vom 
13..  März  1734  für  den  Bruder  desselben,  Johann  Paul  Frech,  Magf- 
stratsrath  und  Buchhalter  in  Wien,  mit  den)  gleichen  Prädicate.  Ein 
Urahp  derselben,  Christoph  Frech,  hatte  vom  K.  Albrecbt  IL,  1438, 
den  Adel  erbalten. 

Megerl«  «.  Mühlfeld,  8.  110.   -  Äneachke,  IV.  8.  131  und  132. 

Preckwaiia  v.  Rosseafeld.  Reichsadelsstandi  BestätigungsdipAm 
von  1703  für  Bertram  Jacob  F.  v.  R.,  Advocaten  in  Schlesien. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  28$. 

frtiemwMt.  Altes,  uckermärkisches  Adelsgeschlecht,  aus  wel- 
chem der  Letzte  seines  Stammes,  Jordan  v.  F-,  noch  1375  auf  sei- 
nem Rittersitze  zu  Zolchow  lebte.  Das  Stammhaus  Friedenwalde 
war  schon  vor  langen  Zeiten  an  die  v.  Stegelitz  u.  von  diesen  durch 
Kauf  an  die  v.  Arnim  gekommen. 

Qrundemann,  8.  38.  —  N.  Pr.  A.-L,  V.  8. 162. 

►  Vredrlcks.   Ein  ursprünglich  dem  ehemaligen  Schwedisch  -  Pom- 

mern, jetzigem  Regierungs- Bezirk  Stralsund,  angehöriges  Adelsge- 
schlecht, welches  nach  Russland  kam  u.  aus  welchem  mehrere  Spros- 
sen in  k.  russ.  Dienste  traten.  Ein  General  v.  F.  war  1818  k.  russ. 
Stallmeister. 

Geneal.  diplom.  Jahrbuch,  I.  8.  80.  —  N.  Pr.  A.-L.  Vi.  S.  30. 

PrcgeifelS;  Ritter.  Böhmischer Ritterstanc(?  Diplom  vom  26.  De- 
cemb.  1671  für  Heinrich  v.  Fregenfels. 

r.  Hellbach,  I.  S.  379  und  3H0. 

h'eiberg,  s.  Freyberg. 

Vreienhiigeii^  s.  Ros  e  nstern,  Freie  nhage  n  v,  Rosenstern. 

hreler,  s.  F  r  e  y  e  r. 

Freier  (in  Gold  ein  schrägliuks  gelegtes,  von  .Lorbeer  umwunde- 
nes Schwert).  Preussischer  Adelsstand.  Diplom  vom  15.  Octob.  1840 
für  den  k.  preuss.  Oberamtsrath  und  Pachter  der  Domainen  Gold- 
beck und  Wittstock  Freier.  Derselbe,  gest.  1845,  erwarb  später  in 
der  Priegnitz  die  Güter  Hoppenrade  und  Rosenwinkel.  Der  Stamm 
wurde  fortgesetzt.     Friedrich  Wilhelm  v.  Freier  kommt   1857   als 


—      330     — 

Herr  auf  .Garz  a.  Hoppenrade  und  ein  Brader  desselben  als  Herr  auf 
Rosenwinker  und  Wuticke  IL  vor. 

N.  Pr.  A.-L.  VI.  8.  143  —  Freifi.  ».  Ledebur ,  T.  8.  230  u.  JH.  8.  254. 

lireieslebtii^  Edle  (Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  Im  schwarzen 
Mittelschilde  auf  grOnem  Boden  ein  vorwärtssehender,  geharnischter 
Ritter,  welcher  in  der  Rechten  ein  rothes  Herz  eroporhält  und  die 
Linke  auf  eine  zu  denFOssen  liegende,  grosse,  blaue  Weltkugel  setzt: 
Stammwappen.  1  und  4  in  Gold  ein  an  die  Theilungslinie  angeschlos- 
sener, halber,  schwarzer  Doppeladler;  2  in  Roth  ein  silberner  Quer- 
balken und  3  ebenfalls  in  Roth  zwei  das  Feld  ganz  überziehende,  ge- 
kreuzte, oben  u.  unten  auf  jeder  Seite  zweimal  geastete,  weisse  Baum- 
stämme). Böhmischer  Adelsstand.  Wappenbrief  von  iÖ44  fttr  die 
Gebrtlder  Leonhard  und  Aegidius  Freiesleben,  welche  aus  Böhmen 
stammten  und  sich  in  dem  Kriege  gegen  die  Türjcen  ausgezeichnet 
hatten  und  Adelsdiplom  vom  3.  Oct.  1586  für  die  Gebrüder  Esaias, 
Christoph  und  Ambrosius  Freiesleben.  Die  Nachkommen  derselben 
wanderten,  nachdem  Daniel  v.  Freiesleben,  k.  k.  Hofsecretarius,  lß40 
unter  die  niederösterr.  neuen  Ritterstandsgeschlechter  angenommen 
worden  war,  ohne  dass  in  der  ständischen  Registratur  Acten  über 
seine  Einführung  vorkommen,  im  SOjährigen  Kriege  aus  Böhmen 
nach  Sachsen,  und  kamen,  ohne  von  dem  Adelsprädicat«  weiteren 
Gebrauch  gemacht  zy  haben,  aus  Sachsen  auch  in  das  Reussische. 
Aus  der  reussischen  Linie  erhielt  Jobann  Friedrich  Freiesleben,  gräfl. 
reuss-plauenscher  Vice-Canzler  zu  Gera,  2.  Juni  1728  ein  kaiser- 
liches Erneuerungsdiplom  des,  der  P'amilie  zustehenden  Adels  und 
zwar  mit  Erhebung  in  den  Ritterstand,  mit  Wappenverbesserung  u,  mit' 
dem  Prädicate :  Edler  v.  —  Nachkommen  desselben  kamen  auch  nach 
Preussen  und  Sachsen.  Ein  v.  F.  starb  1807  als  k.  preuss.  Oberst- 
lieutenant; ein  Sohn  desselben,  B.  v.  F.,  früher  k.  preuss.  Oberst- 
lieutenant und  Commandeur  eines  Landwehr- Bataillons  zu  Thorn, 
kommt  1845  als  k.  preuss.  Generalmajor  zur  Dispositon  vor.  Johann 
Friedrich  Edler  v.  Freiesleben;  k.  sächs.  Oberlieutenant,  trat  1852 
aus  dem  activen  Dienste. 

Wisigrill,  III.  8.  9b:  am  Srhlusse  des  Artikels:  Freyesleben.  —  N.  Pr.  A.-L.  IF.  8.  195. 
—  Frei/i.  v.  Dedebur ,  I.  S.  233:  Freysleben  und  III.  K.  254:  anrh  FreiesJehen.  —  Sieh- 
macher, HI.  54;  Preisleben,  Oesterreicbisch;  das  Staminwappen  und  V.  41;  die  Freicsleben, 
Oe-tterreichisch :  vermehrtes  Wappen.  —  W.-B.  d.  säch«.  Staaten,  HI.  93:  v.  Freyesleben.  — 
Knetchke,  II.  8,  155  u.  156.  —  r.  He/ner,  »achs.  Adel.  Tab.  28  u.  8.  .'7. 

h'eilingeD.  Altcs^theinländisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleich- 
namigen Stammhause  in  der  Bürgermeisterei  Lommersdorf  des  Re- 
gierungs-Bez.  Aachen.  —  Eberhard  v.  F.  hatte  1417  ein  Burglehn  zu 
Blankenheim  inne  u.  Simon  v.  F.,  als  Bastart  bezeichnet,  wurde  1471 
von  dem  Erzbischofe  Ruprecht  v.  d.  Pfalz  zu  Cöln  auf  dem  Schlosse 
Hardt  gefangen  gehaltet. 

Eiflia  illustr.  II.  1.  8.  TiO  und  121.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  S.  191. 

Freinain  v. RaDdeck ^  s.  Freymann  v.Randeck,  Randegg, 
Edle. 

Preindl  v.  Vreindflsberg.  Galizischer  Adelsstand.  Diplom  von  1796 
für  Joseph  Freindl,  Bergrath  und  Salzsud -Salinen -Intendant  zu  Bo- 
lechow  in  Galizien,  mit  dem  Prädicate:  v.  Freindelsberg. 

MegerU  r.  Miki/eld,  Rrg&ns.-B.  8.  288. 


—     331     — 

Freisseisen^  s.  Freud]  v.  Freisseisen. 

I^eitag^  freyUig  ¥.  r.  Knpferberg  (im  Schilde  eine,  ein  Herz  hal- 
tende Bärentatze).  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom .  für  Laurentius 
Freitag,  I.  U.  D.,  fürstl.  mOnsterberg.  Rath  a  Canzler  der  Herrschaft 
Trachenberg.  Derselbe,  gest.  1622,  war  Herr  der  Güter  Michelwitz, 
Sopratschine,  Stosa  etc.  and  hatte  den  Beinamen  von  seinem  Geburts- 
orte, der  ßergstadt  Kupferberg  am  Bober,  angenommen.  Von  seinen 
Nachkommen  war  Friedrich  v.  F.  und  Sopratschine,  Herr  auf  Pirschen, 
Stnsa,  etc.  um  1682  k.  Mannrechtsbeisitzer  und  Landesältester  des 
Ffirst^nthuros  Breslau. 

Sinapim,  11.  8.  627.  —   Gauhe,  I.    S.    568.  —  Frei*,  r.  Ledtbur ,  I.  8.    233:  PreyUg  ▼. 
Kupfcrberg.  —  Siebmacher,  V.  145. 

Vreltag)  s.  Frey  tag. 

Frelj  f .  Sonnentbal.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  v.  1778 
für  Gottfried  Anton  Frely,  mit  dem  Prädicate :  v.  Sonnenthal. 

Megerle  v.  Mühl/eld,  Ergänz.  Bd.  8.  289. 

Prewantle^  Vreiherren.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
von  1817  für  Sir  Thomas  Freroantle,  Admiral  der  k.  grossbritann. 
Seemacht,  zur  Belohnung  der  Verdienste,  welche  sich  derselbe  1813 
und  1814  als  Befehl&haber  im  adriatischeu  Meere,  im  Einvernehmen 
mit  den  k.  k.  Truppen,  um  das  Wohl  des  österreichischen  Kaiser- 
staates erworben  hatte.  —  Diese  Erhebung  wurde  1822  auch  den 
Nachkommen  des  Diplomsempfängers  bestätigt, 

ÜSfgerle  ».   Mühlfeld,  8.  49  u.  50.  —  Corrp^pond.  von  und  für  ETeutMchlAnd.  1844.  Nr.  151. 

KreBelsbcrg.  Altes,  niederbayer.  Adelsgeschlecht,  aus  welchem 
Chuno  F.  schon  um  1100  vorkommt.    Der  Stamm  ging  um  1400  aus. 

Wigul  Hund,  IlT.  8.  313.  —  Mouum.  hoir.  XII.  8.  24.  —  r.  Hefner,  ausgestorheuer  bayer. 
Ad.-1,  Tab.  2.  und  8.  4. 

Vrencke.  Altes,  hildesheimisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem 
die  Gebrüder  Herbord,  Hermann  u.*^Hartung  v.  Frencke  1208  Dom- 
herren im  Hochstifte  Hildesheim  waren.  Friedrich  v.  F.  lebte  noch 
1536  und  Heinrich  v.  F.  starb  1548  als  Domherr  zu  Hildesheim.  Mit 
ihm  ist  wohl  der  Stamm  ausgegangen. 

Lau^TMteiH,  Historie  von  Hild«^8beiin,  8.    229  und  236.  —   Lettner,  Corveyische  Chronik, 
8.  100  b.  —   Qauhe,  II.  8.  297.    -  v.  Meding,  Il'l.  8.  I8H^ 

Prcnile^  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1856 
für  Friedrich  Fronde,  k!  k.  Präsidenten  des  Landgerichts  Czerno^itz. 

Augolmrg.  Allg.  Zeitung  V^hh. 

I^endl  V.  Preisseisen.  p]rbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1771  für  Lorenz  Ignaz  Frendl,  Schemnitzei-  Bergwerks -Practican- 
ten.  wegen  der  Verdienste  seiner  Vorältern,  mit  dem  Prädicate:  v. 
Freisseisen. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  8.  185. 

Prens,  Frents^  s.  Raitz  v.  Frentz,  Preibcrren. 

Prenti,  Prents  r.  (»ey  (in  Silber  ein  schwarzer  gezinnter  Querbal- 
ken). Altes,  jtilischos  Adelsgeschlecht,  welches  auch  vqu  dem  schor 
1560  inne  gehabten  Sitze  Gey  im  Kr.  Düren  den  Beinamen  flllMi 


—     332     — 

Dasselbe  erwarb  1600  in  demselben  Kreise  auch  Nideggen  o.  besass 
Gey  noch  1850. 

FaAn€,  II.  8.  48.  —  Frtik.  t.  Udebur,  I.  8.  231. 

Freitiel  r.  KöMlgsliayM  mni  Uehtn^ttlm,  auch  PreMiel  (Schild  ge- 
viert:  1  aud  4  der  Länge  nach  getheilt  ?  rechts  in  Silber  ein  links 
steigender,  schwarzer  Hahn  nnd  links  in  Roth  ein  aufgerichteter, 
rcchtsgek^hrter,  silberner  Windhund  mit  goldenem  Halsbande  u.  2  u. 
3  in  Silber  zwei  ftber  einander  stehende,  schwarze  Sparren).  Reichs- 
adcisstand.  Diplom  vom  19.  Mai  1544  für  Joachim  Frentzel,  mitdem 
Prädicate:  v.  Königshayn  und  Liebenstein,  den  Namen  zweier  ihoi 
gehörigen  Dörfer  bei  Görlitz  n.  mit  Besserung  des  alten  angeerbten 
Wappens.  —  Das*  Geschlecht  zählte  zu  den  Patriciern  der  Stadt 
Görlitz,  ging  aber  schon  1581  mit  Johann  Frentzel  v.  Königshayn 
wieder  aus. 

Frh.  9.  Leäebur,  I.  8.  281  und  III.  8.  254.  -  Dor$t,  allg.  W.-B.  II.  8.   188  und  189. 

Prestcher.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1721  för 
Johann  Michael  Fresacher  in  Kärnten. 

Megerle  r.  Mühlfeld,  Ericänz.-Rd.  8.  289. 

hrese  (in  Roth  ein  silbernes  Nagelspitzenkreuz).  Ein  braun- 
schweigisches,  laugst  ausgegangenes  Adelsgeschlecht. 

Siebmacher,  I.  185 :  Die  Fresen,  Braiinschweigisrh.    -   p.  Meding,  I.  S.  160. 

hreie  (in  Silber  drei  "Schrägrechts  neben  einander  aufwärts  ge- 
kehrte, schwarze  Bolzen).  Altes,  bremensches  Adelsgeschlccht,  dem 
Wappen  nach  verschieden  von  dem  im  nachstehenden  Artikel  be- 
bprochenen,  ebenfalls  breraenschen  Adelsgeschlechfe:  —  Goedecke 
Frese  wurde  1307  bei  einem  Aufrühre  aus  der  Stadt  Bremen  ver- 
trieben. 

Mufhard,  K  63^..  —  v.  Mfding,  I.  S.  159  iMid  160. 

i  rresc,  frtWy  genannt  v,  Qniter  (in  Blau  ein  offener,  adeliger  Tur- 

nierhelm, unten  golden  und  die  Oeffnung  von  drei  Reifen  roth,  oben 
aber  mit  einem  silbernen  u.  blauen  Wulste,  welcher  mit  drei  rothen,  je 
mit  einer  silbernen  Straussfeder  besteckten,  Kugeln  besetzt  ist).' Altes', 
urkundlich  schon  im  13.  und  14.  Jahrb.  vorkommendes,  ostfrieslän- 
disches  und  bremensches  Adelsgeschlecht ,  welches  auch  im  Olden- 
burgischen und  Braunschweigischen  begütert  wurde  und  auch  nach 
Preussen,  Oesterreich  und  Dänemark  gekommen  ist.  Dasselbe  wurde 
in  früher  Zeit  auch  Fresen,  Vrese,  Friesien  und  Vriesz  geschrieben 
u.  später  trat  eine  Linie,  die  zu  Etelsen,  s.  unten,  mit  dem  Beinamen: 
V.  Frese,  genannt  v.  Quiter,  auf,  welcher  Beiname  durch  Vermählung 
eines  Sprossens  dieser  Linie  mit  einer  v.  Quiterschen  Erbtochter  in 
dieselbe  gekommen  sein  soll.  —  Die  Gebrüder  Gerhard  und  Diethard 
F.  lebten  nach  Mushard  1254;  Franz  F.  wurde  1352  Dechant  des 
Stifts  Camin  und  1367  Dompropst  zu  Colberg;  Johann  Frese  kommt 
1437  als  Drost  zu  Fredebnrg  u.  erzbischöfl.  Amtmann  zu  Vörde  vor; 
Outraben  F.,  ein  Enkel  Wilckes  F.,  eines  Bruders  des  obengenannten 
Johann  F.,  diente  in  der  k.  span.  Armee  als  Oberst  etc.  —  Nach 
Anfange  des  18.  Jahrb.  and  noch  1720  lebten  vier  Brüder:  Hans 
Joachim,  k.  preuss.  Oberstlieutenant;  Otto  Dietrich,  k.  dän.  Oberst- 


—     333     — 

lieatenant;  Christian  Ernst,  k.  k.  Oberstlieatenant  und  Anton  Casi- 
mir, herz,  holstein-gottorp.  Major.  —  Später,  1759,  blieb  Carl  Georg 
V.  F.,  k.  preuss.  Premier-Lieutenant,  bei  MaXen  u.  Nicolaus  Christoph 
V.  F.,  welcher  als  Officier  in  der  Garde  des  Königs  Friedrichs  II.  bei 
Hochkirch  schwer  verwundet  w;orden  war,  vermählte  sich  1772  mit 
Lucia  V.  d.  Becken.  Nach  demselben  ist*wohl  der  ^ame  des  Ge- 
schlechts in  Preussen  nicht  mehr  vorgekommen ,  wohl  aber  hat  der 
Stamm  im  Kgr.  Hannover  fortgeblttht  and  gehört  durch  Besitz  der 
Güter  Uiterstewchr  und  Hinte  in  Ostfriesland,  so  wie  PoggemUhlen  u. 
Etelsen,  s.  oben,  im  Bremenschen  zum  ritterschaftlichen  Adel  der 
bremenschen,  und  ostfriesischen  Landschaft  Mehrere  Sprossen  dOs 
Geschlechts  haben  bis  auf  die  neueste  Zeit  in  der  k.  hannov.  Armee 
gestanden. 

Muthard,  8.  235-243.   —    Oauhe,  I.   K.  555.  —    Swea  Rikf$  Mmtrik.  II.  8.  1457  und  58. 

—  Freih.  *.  Kro^ne,  I.  8.  B04— 310.  —  N.  Gental.  Handb.  1778.  I.  Nachtr.  8.  50  u.  51.  — 
Spangenberg,  N.  vatorl.  Archiv,  1827.  II.  8.  18  u.  1828,  I.  8.  364.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.163 
und   164.  —  Freih.  v.  </.  Knesebeck,  8.  130.  —  Freih,  r.  Ledebur,  I.  8.  281  und    III.  S.  2:>4. 

—  Siehmaeher,  l!  184:  v.  Frese,  RraunschweigUch.  —  ».  Meding^  I.  8.  159.  --•  W.-B.  de» 
Kgr.  Hannov.  C.  10  und  S.  6. 

Vresecken.  Altes,  westphälisches,  wohl  schon  im  16.  Jahrb.  er- 
losöhcnes  Adelsgeschlecht,  welches  auch  Freseken^  Freze|^en  ge- 
schrieben wurde  und,  in  der  Stadt  Neheina  a.  d.  Ruhr  ansehnlich 
begütert,  auch  unter  dem  Namen  Neheim  vorkommt,  v.  Steinen  sagt 
nach  Mülherr:  Freseken  in  der  Grafschaft  Arnsberg  im  Stifte  Co  In 
in  Westphalen:  in  Gold  ein  springender,  rother  Fuchs.  Nach  Siegeln 
lebte  Mervasius  de  Neheim  1336  u.  Hermann  u.  Diederich  Fresek6n 
1380  u.  noch  1423. 

r.  Steinen,  HI.  S.  1048  und  Tab.  60. 

Fresii ,  li'ciiB.  Ein  ursprünglich  Lüttich'sches  Adelsgeschlecht, 
welches  gegen  Ende  des  17.  Jahrb.  nach  Ostpreassen  Icam.  Zuerst 
wird  hier  Christian  v.  F.  genannt,  welcher  mit  Anna  Dorothea  Köhn 
V.  Jaski  vermählt  war.  Caspar  v.  Fresin,  gest.  1743  ,  Herr  auf  Grü- 
nau, Colmen,  Wormen,  k.  preuss.  Oberst,  hinterliess  aus  der  Ehe  mit 
Christiane  v.  Korben  mehrere  Kinder  und  der  Stamm  blühte  fort  u. 
wurde  ansehnlich  begütert.  —  Bei  der  preussischen  Besitznahme  von 
Geldern,  1720,  besassen  die  Grafen  v.  Frezin,  nach  Allem  zu  diesem 
Geschlechte  gehörig,  das  Gut  Windvonderen  und  im  Lande  Kessel 
das  Haus  Horst.  —  In  neuester  Zeit  kommt  ein  v.  Fresin  als  Herr 
auf  Korschen  im  Kr.  Rasteburg  u.  Franz  v.  Fresin  a|s  Herr  auf  Grü- 
nau (Seniorat)  im  Kr.  Sensburg  vor. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  191  und   192  und  V.  8.  164.  -  Freih.  v,  Ledfbur,\  8.   231  und  232 
und  IH.  S.  254.. 

rrettenhci«  zu  VrettenheinaHf  der  Clan.  Altes,  rheinländisches 
Adelsgeschlecht,  welches  1598  niit  Anna  Christiöe  v.  Frettenheim  zu 
F.  erloschen  ist.  Dieselbe  war  mit  Georg  Philipp  v.  Geispitzheim 
vermählt. 

Humbracht,  Tab.  298. 

VreudemaDii/ Reichsadelsstand.  Diplom  für  Georg  Friedrich  Freu- 
demann ,  in  kurbraunschw.-lüneb.  Militairdiensten  zu  Celler  Das  Di- 
plom ist,  so  viel  bekannt,  um  die  Mitte  des  18.  Jahrb.  ausgestellt 


—     334     — 

worden,  der  Diploms-Empföoger  war  zuletzt  karbraunschw.  General- 
Lientenant  and  der  Stamm  ist  später  wieder  ausgegangen. 

VreiiieM^rg,  auch  hrcihfrrei  (Schild  von  Silber  und  Roth  quer- 
getheilt,  ohne  Bild).  Altes,  bayerisches  Adelsgeschlecht,  der  Sage 
nach  V.  Wetzil  v.  Frendenberg,  einem  der  vielen  Söhne  des  Babo 
Grafen  v.  Abensperg,  stammend,  weiches  den  Namen  von  dem  Markte 
Freudenberg  unweit  Amberg  in  der  Ober -Pfalz  führt,  in  welcher  es 
zweifelsohne  zu  den  ältesten  Stämmen  zählte,  reich  begütert  war  u. 
in  vielen  Linien,  welche  bis  auf  eine  einzige  erloschen  sind^blfihte. 

—  Zur  Zeit  der  Reformation  verlor  die  Familie  den  grösseren  Theil 
ihres  Grundbesitzes  und  schied  sich  nun  in  zwei  Hanptlinien ,  in  die 
katholische  und  protestantische  Linie.  Erstere  erlosch  1775  mit  Ma- 
ria Franzisca  v.  Freudenberg,  Aebtissin  und  Reichsfflrstin  zu  Ober- 
Mflnster  und  die  Güter  kamen  an  andere  Familien.  Dfe  protestan- 
tische Linie  wanderte  aus  u.  wendete  sich  in  ändert  deutsche  Länder, 
so  wie  nach  Russland  und  Schweden,  wo  mehrere  Sprossen  zu  Ehre 
und  Ruhm  gelangten.  In  der  Heimath  blieben  endlich  nur  noch  die 
Reichslehen  der  Collatur  Neukirchen  im  Snlzbachischen  übrig,  welche 
Freiherr  Ernst  Ludwig.,  Deutsch -Ordens -Ritter,  General  und  Com- 
mandant  in  Darmstadt,  als  Senior  der  Familie,  1803  zuletzt  vom 
Kaiser  u.  Reich  zu  Lehen  erhielt.  —  Als  nächster  Stammvater  aller 
jüngeren  Linien  des  Stammes  wird  Johann  Ludwig,  Herr  auf  Weis- 
senberg,  genannt.-  Von  ihm,  verm.  mit  Apollonia  Hofer  v.  Urfarn, 
stammte,  unter  anderen  Kindern,  Johann* Albrecht,  gest.  1698  als 
hess.  Oberst  und  Commandant  der  Veste  Risseisheim ,  verm.  mit  An- 
toinette  Hund  v.  Saulheim.  Der  Sohn  des  Letzteren ,  Johann  Adolph 
Gottlieb,  hessischer  General  und  Commandant  in  Gicssen,  hatte  aus 
seiner  Ehe  mit  Clara  Elisabeth  v.  Geismar,  verm.  1719,  fünfzehn 
Kinder  u.  zu  diesen  gehörten  auch  Georg  Wilhelm,  gest.  1803,  fürstl. ' 
ansbach.  Kämm.,  Geh.-Rath,  Ober-Falkenmeister  und  Ober-Amtmann 
in  Wassertrüdingen ,  so  wie  Ernst  Ludwig,  s.  oben  u.  Carl  Christian, 
gest.  1795,  Herr  der  Collatur  Neukirchen,  k.  russ.  Oberst  und  In- 
spector  des  Marine- Arsenals  in, Riga.  Letzter  war  mit  Juliana  v. 
Rosenberg  vermählt  und  aus  dieser  Ehe  entspross  Georg  Hermann 
Julius,  gest.  1837,  früher  in  k.  russ.  Seediensten,  später  k.,  bayer. 
Platzmajor  in  Lindau,  welcher  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern 
eingetragen  wurde.  Aus  seiner  Ehe  mit  Maria  Regina  v.  Miller 
stammt  Julius  Theodorich  Carl  Freih.  v.  Freudenberg,  geb.  1815, 
Herr  der  Collatur  Neukirchen,  k.  bayer.  Lieut.  ä  la  suite. 

Wigui  Hund,  \\.  S.  101-104.  —  p.  HntUtein^  .\\.  8.  105— lOS.  —  Einsinget  v.  Einiing, 
Beyer.  Löwe,  II.  8.  294  2»6.*  —  Salter,  S.  301.  -  N.  Pr.  A.-L.  V.  S.  164.  —  Freih.  r.  he- 
debur,  U».  «33.  —  Sieömacher,  l    77  ;  v.  Freid«*iiberg,  BaycM-isch.  —  v.Meding,  Fll.  S.  187. 

—  Tyrofft  f.  82:  Fn-ih.  v.  Preudenberg  und  Siebenkee»,  I.  S.  15  und  16.  —  W.-B.  de.H    Kgr. 
Bayern.  XI.  58  :,♦.  F.  —  v.  J/e/ner,  bayer.  Adel,  Tab.  $1  und  S.  77  u.  Ergänr..-Bd.  S.  13. 

VreHdeHberg,  feste  lerrei  ih  Vrendf  nberg^  s.  Zedlitz- Neukirch, 
Freiherrci. 

frcMdeifels,  s.  Froelich  v.  Freudenfels,  VreiherreH. 

frcieikaMs,  s.  Banden  v.  Freuenhaus,  Bd.  L  S.  185. 


—     836     — 

hr^Hdeihein  (im  Schilde  dreikleine Halbmonde,. die  beiden  oberen 
mit  den  Hörnern  nach  oben,  der  untere  mit  den  Hörnern  4iacb  ntlten 
gekehrt).  Ein  in  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrh;  in  Preassen  vor- 
gekommenes Adelsgcschlecht,  aus  welchem  Friedrich  Heinrich  v.  F., 
k.  preuss.  Hauptmann  a.  D.  in  Magdeburg  das.  Gut  Qualwitz  im  Kr. 
Wohlau  kaufte  u.  1763  das  schlesisohe  Incolat  erlangte.  Der  Stamm 
ist  erloschen. .  ' 

N.  Vr.  A.-L.  V.  S.  164.  —  Frtih.  r.   Lc.debur,  \.  S.  282  und  III»  8.  251. 

Freud^nheim^  s.  Gleisner  v.  Frendenheim,  Edle. 

h*eadeHhofer.  Schlesisches,  im  Oelsischen  in  der  2.  Hälfte  des 
17.  und  im  Anfange  des  18.  Jahrb.  vorgekommenes  Adelsgeschlecht, 
welches  sich  v.  Freudenhofer  u.  Zettwing  schrieb.  Johann  Friedrich 
V.  F.  und  Z.  starb  1710  als  ftlrstl.  württemb.  ölsscherRegierungsratb 
mit  Hinterlassung  eines  Sohnes,  Friedrich  v.  F.,  welcher  nach  Allem 
der  Letzte  seines  Stammes  war. 

Sinapius,  IL  S.  628  u,  dea8elh<>n  Olsnographia,  I.  8.  682.  —  N.  Pr.   A.-L.  II.  8.  192.  — 
Fttih.  9.  Ledebur,  II.  B   232.  —  SiebmaeAer,  III.  75:  ▼.  Pread<>nhofDr,  Oesterreichisch. 

IWHdeHreich.  Altes  Patriciergeschlecht  der  Stadt  Bern ,  welches 
früher  Higadio  hiess.  Peter  Rigadio  de  Joyeuse  war  im  Anfange  des 
16.  Jahrh.  k.  franz.  Geschäftsträger  in  der  Schweiz.  Der  Sohn  des- 
selben ans  der  Ehe  mit  Elisabeth  Ber^,  Peter  R.  de  J.  verdeutschte 
den  Namen  Joyeuse  in  Freudenreicher,  aus  welchem  später  Freuden- 
reich entstand.  Mehrere  Sprossen  des  Stammes  kamen  in  der  Repub- 
lik Bern  zu  den  höchsten  Ehrenstellen  und  in  neuerer  Zeit,  1836, 
lebten  zwei  Glieder  der  Familie  in  Neuwied. 

Leu,  Schweizer  LoxicAii,  VIH.   8.  822  und  828.    —  N.  Pr.    A.-L.  II.  8.  192.    —    Berner 

Bürgcrljiich. 

FreudeiisteiHj  s.  Gremp  u.  Freudenstein. 

Freund.  Ein  in  Prenssen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  jsu 
welchem  der  aus  Pommern  gebürtige,  in  k.  preuss.  Militairdiensten 
stehende  Johann- Anton  v.  Freund  gehörte,  weicher  1798  General- 
Major  wurde  u.  pensionirt  1809  starb. 

Freih.  9.  Ledfbur,  I.  8.282.  ' 

Freund,  Freund  lu  Ptluisck-Welstriti  (Schild  der  Länge  nach  ge- 
theilt:  rechts  in  Schwarz  eine  goldene  Lilie  und  links  in  Roth  ein 
silberner  Löwe).  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  unweit 
Schweidnitz  gelegenen  Sitze  Polnisch-Weisteritz,  nach  welchem  sich 
dasselbe  auch  geschrieben  hat,  auch  führte  eine  Linie  des  Stammes 
den  Beinamen  Neudeck  von  dem  Gute  dieses  Namens  bei  Polkwitz 
unweit  Schweidnitz.  —  Hans  Freund*  war  1390  Hof-Cavalior  am  Hofe 
der  Herzogin  Agnes  zu  Schweidnitz  und  Gregor  v.  F.  starb  1552  als 
Uathsmann  zu  Schweidnitz,  -wie  das  kostbare  alabasterne  Grabmal 
desselben  in  der  Pfarrkirche  zu  Schweidnitz  ergiebt,  welches  für  seine 
Zeit  ein  Kunstwerk  war.  Der  Stamm  soll  nach  Einigen  erst  im  17. 
Jahrb.  ausgegangen  sein,  während  Andere  annehmen,  dass  Johann  v. 
F.  auf  Weistcritz,  gest.  15.  Nov.  1596,  der  Letzte  seines  Mannsstam- 
ines  gewesen  sei.  Gewiss  ist,  dass  derselbe  Nachkommen  nicht  hatta 
und  dass  die  Güter  die  1599  gestorbene  Gemahlin  erbte. 

Sinapiu%  II.  S.  62S  und  629.  —  N.  Pr.  A.-L.  11.  8.  199  Bad  193.  —  SMmaek^y  II.  50. 


.   —     886     — 

fraiid  r.Sterifelil  (in  Blau  drei;  2  u.  1,  goldene  Sterne).  Reiche- 
addsstand.  Diplom  vom  7.  Aag.  1769  für  Christian  Friedrich  Freund 
ans  Giessen,  Vormundschaftsrath  und  Hofmeister  des  Grafen  Franz 
zn  Erbach-Erbach,  mit  dem  Prädicate:  v.  Sternfeld.  Die  Erhebung 
in  den  Adelstand  erfolgte  ehe  der  Diplorosempfänger  mit  dem  jungen 
Grafen  a.uf  Reisen  ging,  wegen  seiner  Verdienste  um  denselben,  durch 
Vermittelung  der^n  Vormundschaft  regierenden  Frau^Grf.  Wittwe 
Leopoldine,  geb.  Rheingrf.  v.  Dhaun-Grumbach.  Bald  nach  seiner  Er- 
hebung in  den  Adelsstand  vermählte  sich  derselbe  zu  Lausanne  mit 
einem  Fräulein  v.  Chauvanne  und  erhielt  1772  vom  Landgrafen  Lud- 
wig IX.  zu  Hessen -Darmstadt  den  Oberst- Lieutenants -Character. 
Weitere  Nachrichten  fehlen. 

Handschriftl.  Notit.  —  F)reih.  9.  Krokne,  J.8.  310. 

Preud  V.  der  ThaH.  Fränkisches,  erloschenes  Adelsgeschlecht. 

Freih.  9.  Krohne,  I.  8.  3tO  und  II.  R.  340.  —  Siebmacher,  II.  80. 

'^  tftmtiAtff,  rremdspcrg,  freiadttperg^  rr^asperg,  h-cUi.  n  ■!■- 
deUhein.  Altes,  tiroler  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleichnamigen  Stamm- 
schlosse bei  Schwarz  im  Innthale  mit  der  da^u  gehörenden  Herrschaft, 
welche  dasselbe  später  anOesterreich  gegen  die  Herrschaften  Peters- 
berg und  Sterzling  vertauschte.  Zuerst  kommen  urkundlich  Heinricus 
und.Ulricus  de  Friuntsperg  1180  und  1190  vor.    Gerg  v.  F.  und  der 

,  Sohn  desselben,  Georg  IL,  standen  bei  K.  Maximilian  I.  u.  K.  Carl  V. 
in  hoher  Gnade,  brachten  die  Herrschaft  Miiidelheim  in  Schwaben,  so 
wie  die  genannten  österreichischen  Herrscliaften  an  sich  und  erlang- 
ten das  Erbküchenmeister-  und  Truchsessen-Amt  des  Hochstifts  Frei- 
singen, doch  ging  schon  1586  mit  Georg  II  der  Stamm  aus. 

Wigul  Hund,  II.  8.  104.  —  Mouuin  boic,  VIII.  8.  134.  -  r.  Hf/ner,  ausgwtorb.  tiroler 
Adel,  Tab.  3. 

Pfcuawaid^  s.  Degoriczia  v.  Freunwald,  Dd.  IL  S.  440. 

""  frty.    Oberösterreichisches  Adelsgeschlecbt,  aus  welchem  Fer- 

dinand v.  F.,  kais.  Rath  u.  Ober-Kiiegs-Gomraissar,  1697  dem  ober- 
österreichischen Ritterstande  einverleibt  wurde.  Von  demselben  stamm- 
ten aus  der  Ehe  mit  Maria  Claudia  Johanna  v.  Hochstain  zwei  Söhne, 
Carl  Joseph  Octavian  und  Johann  Philipp  Ferdinand  v.  F."  Ersterer 
kaufte  das  Gut  Weyr  am  Traun-See  und  vermählte  sich  mit  Maria 
Theresia  Haidin  v.  Dorf,  Letzterer,  gest.  1730,  hinterliess  aus  der 
Ehe  mit  Maria  Catharina  Herrin  zu  Tambach  zwei  Söhne,  Joseph  und 
Ludwig  V.  F. 

Freth.  v.  Hoheneck,.l.  8.  119  and  692  und  II.  in  Suppl.  8.  12.  —  Gauhe,  II.  8.  297 und 
298.  —  Zedier,  IX.  8.  1839. 

>  frej  f.  Herca^  Iheri^  lehreii  (in  Blau  unter  einem  goldenen  Schil- 

deshaupte drei,  2  u.  1,  aufrecht  gestellte,  goldene  Korngarben).  Altes, 
rheinländisches  Adelsgeschlecht,  welches^ bereits  Bd.  IL  S.  443  im 
Artikel;  Dehren,  Perr,  auch  Freiherren,  bespiochen  worden  ist,  hier 
aber,  da  sich  dasselbe  vielfach  Frey  v.  Dheren  etc.  schrieb,  noch- 
mals nach  ungedruckten  Archivalien  erwähnt  sein  mag.  —  Die  Burg 
Dehren  an  der  Lahn  im  herzogl.  nassauischen  Amte  Limburg,  welche 
11)M)  mit  Frio  v.  D.  zuerst  genannt  wird  und  eine  Landesburg  der 


—     337     — 

Grafsch^t  Dietz  war,  hat  dem  auf  ihr  sitzendeo  Rittergescblechte 
den  NameD  gegeben.  Dasselbe  gehörte  zu  den  nassauischen  Vasallen 
und  war  zu  Obertiefenbach^  Hadamar ,  Ahlbach  etc.  mit  Gfltern  und 
Gefällen  beliehen  und  zu  Driedorf,  Ditkirchen,  Limburg,  Oauborn 
etc.  allodial  angesessen.  Ein  Ast  des  Stammes  wohnte  zu  Eltville  im 
Rheingaue  und  hier  starb,  wie  Bd.  II.  S.  443  angegeben,  der  letzte 
männliche  Sprosse.  Der  Name  des  Geschlechts  ^ging  später,  1753, 
auch  in  weiblicher  Linie  mit  Maria  Johanna  Freiin  v.  Dheren,  welche 
sich  mit  Adolph  Wilhelm  Franz  Freiherrn  v.  Greifenklan  vermählt 
hatte,  aus  u.  ein  Theil  der  Familieng'üter,  namentlich  auch  die  Burg 
Dehren,  kam  an  einen  Ast  der  Familie  v.  Greifenklan ,  welcher  sich 
bis  zu  seinem  Erlöschen ,  nachdem  das  Greifenklausche  Wappen  mit 
dem  Frey  v.  Dehrenschen  vereinigt  wor(fen  war.  Greifenklau-  Deh-> 
reo  nannte  u.  schrieb.  —  Die  Frey  v.  D.  waren  ttbrigens  auch  Burg- 
manne zu  Hohenstein  und  trugen  von  dem  Erzstifte  Mainz,  neben 
anderen  bütern ,  auch  das  bei  Gladbach  gelegene  Dorf  Hausen  im 
jetzigen  h.  nassauischen  Amte  Langep-Schwalbach  zu  liehen.  —  Die 
Burg  zu  Dehren  ist  jetzt  im  Besitze  des  Wilhelm  Freih.  v.  Dangern 
und  die  Burg  zu  Eltville  in  dem  der  Grafen  v.  Gruniie. 

HuidschriltJ.  Notis.  —  ßodmamn,  RheiagMier  Aheithfimer,  I.  6.  806. 

Frey  v.  frcyeiifeb  {Schild  geviert:  1  und  4  in  Roth  aixf  gränem 
Rasen  ein  springendes,  weisses  Pferd  u.  2  und  3  in  Schwarz  drei  neben 
einander  aufgerichtete,  goldene  Korngarben).  Böhmischer  Adels- 
stand. Diplom  vom  25.  Jan.  1658  fOr  Heinrich  Frey,  mit  dem  Prä- 
dicate :  v.  Freyenfels  und  Bestätigungsdiplom  des  der  Familie  zu- 
stehenden  Adels  vom  26.  December  1671.  —  Die  Familie  erwarb  in 
Schlesien  Burkersdorf  im  Schweidnitzscheu ,  Friedersdorf  im  Streh- 
lenschen  und  Ober-  und  Nieder  -  Pencke  im  Oelsischen. '  Die  beiden 
.  letzteren  Güter  besass  um  1693  und  noch  im  Anfange  des  18.  Jahrh. 
Heinrich  Wilhelm  F.  v.  F.  und  die  beiden  ersteren  hatte  1 725  lacob 
Ernst  F.  v.  F.  imie.  Der  Stamm  blähte  fort  u.  noch  in  das  19.  Jahrh. 
hinein  ,  in  welchem  derselbe  7.  Febr.  1804  mit  Haus  Sylvins  v.  F.,  k. 
preuss.  Staabs-Capitain,  erlosch.  —  Die  von  Einigen  zu  diesem  Ge- 
schlechte gerechnete  freiherrliche  Familie  v.  Freydenfelss  in  Böhmen 
und  Mähren,  s.  den  betreffenden  Artikel,  ist,  vom  Standpunkte  der 
Heraldik  aus^  als  ein  ganz  anderes  Geschlecht  zu  betrachten. 

SittapiuM,  l.  8.  373  und  II.  S.  629.  -  GauAe,  II.  8.  300  u.  301 :  Freyeofalt.  —  9.  HbU- 
back,  I.  8.  SSI.  —  M.  Pr.  A.-L.  II.  8.  194  aud  195.  —  F)r9ih.  9.  Ledtöur,  I.  8.  SSS  and  MS. 
—  Siebmaektr,  V.,  71.  -  9.  Meding,  lU.  8.  186. 

Frey  v.SdbÖMteia^  Freilierrea  (Schild geviert:  1  und  4quergetheilt : 
oben  in  Schwarz  ein  aufwachsendes,  einwärtsgekehrtes,  golden  be- 
wehrtes, silbernes  Einhorn  und  unten,  ebenfalls  in  Schwarz,  drei  im 
1.  Felde  schräglinke,  im  4.  schrägrechte  silberne  Balken  u.  2  u.  8  in 
Gold  drei,  2  u.  1,  abgerissene  t.eopardenköpfe,  von  denen  die  beiden 
oberen  auswärts,  der  untere  rechts  gekehrt  ist).  Erbländisch-Österr. 
Freiherrnstand.  Diplom  vom  7.  Nov.  1823  fttr  Franz  Xaver  v.  Sehön- 
stein,  k.  k.  Hofrath  der  ungarischen  Hofkammer.  Derselbe,  gest. 
1825,  stammte  aus  einem  alten,  reicbsritterschaftliehen  Adelsge- 
schlechte,  welches  1633  die  Landmannschaft  in  Steiermark  erhalten 

Kne$ckke,  Deutseh.  Adels-Lez.  III.  28 


—      338     — 

batte  Q.  von  ihm  entspross  Carl  Freih.  Frey  v.  ScbönsteiD,  geb.  1797, 
k.  k.  K&mm.  and  Ministerial-Rath  im  Finanz  -  Miiiisteriom ,  verm.  in 
emter  Ehe  mit  Rosaiie  v.  Kleye,  gest.  1846  n.  in  zweiter  mit  Amalie 
V.  Winther.  Aas  der  ersten  Ehe  stammt  Freiin  Flora,  geb.  1846.  — 
AosderEhe  desl83överstorbenenBraders  des  Freiherrn  Carl,  desFrei- 
berrn  Joseph,  k.  k.  Hofraths,  mit  Josephine  Gräfin  Kokorzowetz  v.  Ko- 
koriowa  lebt  ein  Sohn,  Freiherr  Edwin,  geb.  1835,  k  k.  Lieutenant. 

OcMd.  Tavehenk.  d.  frrih.  Hiuser.  1856    K.  182  und  1867  8.  197. 

Prejbcrg^  frelherrea  (Stapimwappen ,  welches  die  eisenberger 
Linie  führt:  Schild  quer  von  Silber  and  Blaa  getheilt:  oben  ohne 
Bild,  damaecirt,  anten  drei,  2  and  1,  goldene  Engeln.  Wappen  der 
Opfinger  Linie:  Schild  geviert:  1  and  4  das  Stamm wappen;  2  in  Blau 
ein  geasteter,  schrfigrecbter,  silberner  Balken  und  3  in  Gold  ein  der 
I^nge  nach  von  Silberund  Schwarz  getheilter,  schrfigrecbter  Balken; 
Wappen  der  erloschenen  aschauer  Linie :  im  Schilde  statt  der  drei 
Kugeln  drei  Sterne  und  Wappen  der  1690  ausgestorbenen  lOwenfel- 
ler  Linie:  Schild  geviert  mit  blauem  Mittelscbilde  und  in  demselben 
ein  gestürzter  Mond  zwischen  drei,  2  und  1,  goldenen  Sternen.  1  u. 
4  das  Stamm  wappen,  doch  verändert:  in  Blau  neun,  3,  3  und  3,  gol- 
dene Kugeln  unter  einem  silbernen  Schildesbaupte  ohne  Bild  und  2  u. 
8  in  Gold  ein  aus  einem  silbernen  Dreiber^e  aufwachsender,  schwar- 
ior  Löwe;  welcher  mit  den  Vorderpranken  einen  nach  auswärts  ge- 
bogenen, rechts  dreimal,  links  zweimal  geasteten,  abgehauenen,  sil- 
bernen Baumstamm  vorsieh  hält:  Löwenfels).  Rcichsfreiherrnstand. 
Krnenerungsdiplom  vom  21.  März  1586  für  Georg  Ludwig  v.  F.  zu 
JuNtingen  u.  Oepfingen  u.  der  späteren  Erlaubniss  vom  11.  Juni  1586 
Hur  Beilegung  des  Justingenschen  u.  Oepfingenschen  Wappens ;  vom 
H.  Octob.  1644  für  die  Gebrüder  Caspar  und  Conrad  Sigmund  v.  F., 
Kisenberg-Allmedinger  Linie  und  Emeuerungsdiplom  des  altfen  Frei- 
h^rrnitandes  vom  27.  Sept.  1655  für  Hans  Dietrich  v.  F.,gemcin- 
Namon  Stammvater  der  Linien  Eisenberg-Raunau  u.  Hürbel.  —  Altes, 
nehun  in  früher  Zeit  zur  schwäbischen  Reichsritterschaft  zählendes 
AdelHgeiohlecht,  welches  das  Erbkämmerer-Amt  im  Hochstifte  Augs- 
burn,  HO  wie  in  der  Propstei  Ellwangen  erlangte.  Einer  Familiensage 
na«h,  aufweiche  Bucelini  im  Sinne  seiner  Zeit  eingegangen  ist,  stammt 
iUn  (inMohlecbt  aus  Graubündten,  wo  Homagius  Curius,  aus  einem  ed- 
Uh  rümlicben  Gescblechte,  sich  im  Anfange  des  9.  Jahrb.  niederge- 
laiiiii«!!,  Sl  Meilen  von  Chur  ein  Schloss  erbaut  u.  nach  demselben  sich 
da  Itbi^rii  monte  genannt  haben  soll.  Die  Sage  erzählt  weiter,  dass  von 
Ihm  aUH  üi»r  Ehe  mit  einer  Colonna  ein  Sohn  Tomann ,  Thomas,  ge- 
•tamwl  bab«!  welcher  von  Einigen,  anstatt  des  Vaters,  für  den  Er- 
bauter iIm  erwähnten  Schlosses  gehalten  wird.  Dieser  Tomann  sei  in 
hi^ftifl  Wbda  mit  einem  v.  Sax  gerathen,  in  Folge  welcher,  nach  sei- 
n0m  1\m|0^  41»  Wtttwe,  aus  dem-alten  Geschlechte  Brandis,  ihre  Güter 
vi^rbann^  «k^k  Maoh  Schwaben  begeben,  sich  daselbst  an<.'ekauft  u.  das 
nfiMpr  ^'l¥yb«ri|  iienannte  Schloss  Medingen  unweit  Füssen  am  Lech 
im  i»h»mali|hHi  HUlhume  Augsburg  angelegt  habe.  Doch  genug ,  dass 
i\^  Vfp\hPfffi^  niM  altt^r  Stamm  sind ,  steht  historisch  fest.  Schon  gegen 


—     339     — 

Ende  des  12.  Jahrh.  schied  sich  derselbe  in  mehrere  üauptstämme  n. 
es  bildeten  sich  namentlich  die  Linien  zu  Achstetten,  Ascban, Löwen- 
fels, Eisenberg  und  Angelberg,  aus  welcher  Letzteren  die  Seitenlinie 
zu  Justingen  u.  Oepfingen  hervorging.  Von  allen  diesen  Linien,  welche 
einsehr  umfangreiches  Besitzthnm  erwarben  n.  von  denen  sich  im  Laufe 
der  Zeit  mehrere  andere  Nebenlinien  abzweigten ,  welche  sich  nach 
ihren  Gfltern  nannten,  so  dass  im  Ganzen  in  Schwaben  16  u.  in  Bayeni 
10  besondere  Häuser  vorgekommen  sind,  haben  dauernd  nur  die  zu  Ei-  ^ 
senberg  und  Oeptingen  fortgeblttht :  die  übrigen  gingen  im  Strome  der 
Zeit  wieder  aus.  Die  Linie  zu  Achstetten,  einem  Schlosse  zwischen 
Ulm  und  Bibrach ,  welche  um  1165  Adam  v.  F.  stiftete ,  schloss  Phi- 
lipp Eduard  v.  F.  um  die  Mitte  des  17.  Jahrh.  Die  Aschauer  Linie, 
um  1 198  gegrflndet  von  Berchtold,  gehörte  Bayern  an  u.  erwarb  gegen 
Ende  des  14.  Jahrh.  durch  Vermählung  und  Kauf  Hohen-Aschau  und 
Wildenwarth,  so  wie  später  auch  die  GOter  Haiming  u.  Spitzeuberg. 
Dieselbe,  von  welcher  ein  Nebenzweig  kurze  Zeit  zu  Kammerberg 
sass«  starb  in  der  Mitte  des  18.  Jahrh.  aus.  Die  Löwenfelser  Linie 
ging  um  1254  von  Conrad  v.  F.,  verm.  mit  einer  Erbtochter  aus  dem 
Stamme  der  Löwenfelser,  aus.  Dieselbe  begab  sich  später  ins  Salz- 
burgische, so  wie  nach  Kärnten  u.  erlosch  in  der  Mitte  des  17.  Jahrh. 
Die  fortbiühende  Linie  zu  Eisenberg,  welche  den  Namen  von  dem 
Schlosse  Eisenberg,  später  Ruine  im  k.  bayer.  Landgerichte  Füssen, 
erhielt,  stiftete  um  1286  Burkard  v.  F.  Dieselbe  schied  sich  nach 
hundert  Jahren  mit  den  Söhnen  des  Peter  v.  F.,  Sigmund  und  y^W 
heim ,  'in  zwei  Uauptlinien.  Ersterer  wurde  der  Stammvater  der  neu- 
erlich erloschenen  Seitenlinien  zu  Hopferau,  einem  Schlosse  im  kön. 
bayer.  Landgerichte  Füssen  und  zu  Wellendingen  im  jetzigen  Kgr. 
Württemberg,  so  wie  der  noch  in  zwei  Aesten  blühenden  Almerdinger 
Seitenlinie.  Von  dem  aus  der  Eisenberger  Linie  stammenden  Wil- 
helm V.  F.  nahm  auch  die  Seitenlinie  zu  Raunau,  Hürbl  und  Halden- 
wang,  welche  in  zwei  Aesten  dem  zu  Raunau  i^  zu  Ualdenwang,  Knö- 
ringen,  Offingeo  und  Landstrost  fortgesetzt  worden  ist,  ihren  Anfang. 
—  Die  ebenfalls  fortbiühende  Angelberger  Linie,  aus  welcher  in  der 
ersten  üälfte  des  1 6.  Jahrh.  ein  Zweig  die  Reichsherrschaft  Justingen 
und  Oepfingen  im  Wttrttembergiscben  an  sich  brachte,  steigt  von 
Heinrich  V.  F.,  genannt  Stubenrauch,  welcher  im  Anfange  des  14.  Jahrh. 
vorkommt,  herab.  Jüstingen  gelangte  später  an  die  Almendinger  Linie, 
Oepfingen  aber  verblieb  bis  zu  Anfange  des  19.  Jahrh.  in  der  Hand 
der  Familie.  Zahlreiche  Sprossen  des  Stammes,  welcher  von  früher 
Zeit  an  für  Kirche  und  Staat  viel  gcthan,  haben  Beiden,  vorzüglich 
der  Kirche  in  sehr  hohen  geistl.  Würden,  vielfache  u.  ausgezeichnete 
Dienste  geleistete  —  Aus  dem  zuletzt  bekannt  gewordenen  neueren 
Personalbestande  der  Familie  mag  Nachstehendes  hier  erwähnt  sein: 
Angelberger  Linie  zu  Justingen  und  Oepfingen:  Freiherr  Benedict, 
geb.  1798  —  Sohn  des  1847  verstorbenen  Freiherrn  Anton,  k.  bayer. 
Kämmerers  und  Oberamtmanns  aus  erster  Ehe  mit  Aloysia  Freiin  v. 
Riedheim,  —  k.  bayer.  Kämmerer  u.  Revierförster  zu  Ansbach,  verm. 
mit  Caroline  Freün  v.  Ascheberg,   geb.   1808,  aus  welcher  Ehe, 

22* 


—     340     — 

neben  zwei  Töchtern,  zwei  Söhne,  Ludwig,  geb.  1843  und  Carl,  geb. 
1847,  stammen.  Die  drei  Halbbrüder  des  Freiherrn  Benediet  aos  des 
Vaters  zweiter  £he  mit  Josepha  Freiin  v.  Gumppenberg,  gast  1851, 
sind:  Freiherr  Reinhard,  geb.  1814,  k.  bayer.  Kämmerer  a.  Landcom- 
misaair  zu  Landau;  Freih.  Ludwig,  geb.  1815,  k.  bayr.  Kammerjunker, 
Landrichter  zu  Schrobenhausen  etc.  und  Freih.  Alexander,  geb.  1821, 
k.  bayer.  Artillerie-Hauptmann,  verm.  mit  Thecla  Freiin  v.  Freyberg- 
Eisenborg.  —  Eisenberger  Linie:  Ast  zu  Almendingen:  Zweig  auf 
Almendingen  im  Kgr.  Württemberg:  Freiherr  Maximilian,  geb.  1809 
~  Sohn  des  Freih.  Anton  Xaver  aus  der  Ehe  mit  Maria  Freiin  ▼. 
Speth-Granheim  —  Herr  auf  Gross-  und  Klein-Almendingen  u.  Alt- 
heim bei  Ulm,  k.  bayer.  Lieutenant  a.  D.,  verm.  mit  Mana  Fi^iin  v. 
Gemmingen-Hornberg,  aus  welcher  Ehe  Kinder  leben.  —  2weig  von 
Almendingen  zu  Jetzendorff  im  Kgr.  Bayern:  Freiherr  Maximilian, 
geb.  1825,  —  Sohn  des  1851  gestorbenen  Freiherrn  Max  Procop,  k. 
bayer.  Kämmerers,  Staatsraths  und  Vorstands  des  Reichearchivs«  ans 
der  Ehe  mit  Caroline  Grf.  v.  Montgelas  —  Herr  auf  Jetzendorff,  k. 
bayer.  Kämm,  und  Regierungs- Assessor  zu  München.  Von  dem  Bru- 
der des  Freifierrn  Max  Procop,  dem  Freiherrn  Wilhelm,  kön.  bayer. 
Kämm,  und  pens.  Vice-Oberst-Stallmeister,  stammen  aus  der  Ehe  mit 
Maria  Electrine  Stunz,  gest.  1847,  drei  Söhne,  die  Freiherren:  Carl, 
k.  bayer.  Artillerie -Oberlieutenant,  Julius  und  Ludwig.  —  Ast  zu 
Raunau,  Hürbel  und  Haldenwang:  Zweig  zu  Raunau:  Freih.  Joseph, 
Herr  auf  Raunau  im  Algaeu,  k.  bayer.  Kämm.,  Oberst  und  Kreis-In- 
spector  der  Landwehr  von  Schwaben  u.  Neuburg.  Derselbe  haf  Nach- 
kommenschaft. —  Zweig  zu  Haldenwang:  Freih.  Clemens,  Herr  auf 
Koöringen,  Haldenwang,  Landstrost  und  Offingeu  ,  k.  bayer.  Kämm., 
Reichsrath  und  quiescirt.  Ober-Apell.  Gerichtsdirector,  vermählt  mit 
Catharina  v.  Zwebl,  gest.  1822,  ans  welcher  Ehe  Freiherr  Rudolph 
stammt.  Derselbe,  Gutsbesitzer  zu  Knöringen,  k.  bayer.  Kämm.,  hat 
sich  mit  Antonia  Grf.  v.  Oberndorff,  geb.  1825,  vermählt  und  hat  eine 
zahlreiche  Nachkommenschaft  und  unter  diesen  als  l^tere  Söhne  die 
Freiherren  Alfred  u.  Clemens.  Der  Bruder  des  Freiherren  Clemens, 
Freih.  Maximilian  Vincenz,  k.  bayer.  Kämm.,  ist  General-Major  ä  la 
suite  u.  Hofmarschall  S.  K.  H.  des  Herzogs  Maximilian  in  Bayern. 

Wifful  Hund,  U.  —  Bueelinu  If.  8.  83-84  and  86.  —  Hühner,  11.  Tab  532->540.  — 
0auk9,  I.  8.  556—559.  —  r.  HatUtein,  III.  8.  192-198  und  Tab.  10  und  8u|>()l.  xu  Bd.  I. 
8.  10.  —  Biedermann,  Cauton  Ottenwald,  Gebfirg,  KhSn-Werra,  Steigerwald,  Altmfihl  und 
Baana<>h  an  sehr  Ttehu  O.  s.  Register.  —  WingriU.  III.  S.  88  und  89.  —  r.  Lang,  8.  l^S 
—185.  —  Ca»t  \delsb.  des  Kgr.  Württemberg  8.  197-300.  —  Geneal.  Taschenb.  der  freih. 
ttUiser«  1856.  8.  183-186  und  1857  8.  197—200.  -  Sietmacker,  I.  80:  Freih.  und  Herr<n  v. 


•-Jijltingen,  78:  r.  Freyberg  au  Aschen,  Bayerisch,  83  ;  r.  Freyberg,  112:  ▼.  Freyberg  v.  Ki- 
Hffnberg.  Schwäbisch  und  V.  11.  —  Spener,  Histor.  Inslgti.  L.  III.  c.  40.  —  Tvrof,  1.  58  n, 
SiebenkgB»,  I.  8.  363—365.  —  W -B.  des  Kgr.  Bayern,  U.  99:  Freih.  v.  F.-Bisenberg  «te.. 
100:  Freih.  r.  F.  au  Oepffing^  und  XIV.  TS:  Freih.  ▼.  F.  au  Hfirbel  etc.  und  v.Wölekem, 
▲bth.  9.  —  9.  Hefner,  bayer.  Adel,  Tab.  82  und  8.  85.,  wurttemb.  Ail^l,  Tab. 9  und  8.  7  u. 
BrflBS.-Bd.  8.  18.  ^ 

freyberg  (in  Silber  ein  Bein  mit  schwarzem  Strumpfe).  Ursprüng- 
lich ein  altes  Patriciergeschlecht  der  Stadt  Freiberg,  welches  den 
Namen  Freyberger  führte,  durch  den  Bergbau  zu  Vermögen  und  An- 
sehen kam,  in  der  nächsten  Nahe  von  Freiberg  Freibergsdorf  u.  den 
Thurnhof  an  sich  brachte  und  diese  Besitzungen  im  13 — 16.  Jahrb. 


—     341-    — 

inne  hatte.  Im  1 5.  Jahrhunderte  kam  der  Adel  in  die  Familie.  Die 
Angabe,  dass  dieselbe,  wie  Beckmann  glaubt,  aus  Franken  stamint, 
ist  unrichtig,  oder  nicht  zu  erweisen.  Von  den  älteren  Sprossen  des 
Stammes  hat  Moller,  Freibergische  Chronik,  mehrere  aufgeführt.  Zu- 
letzt wird  Melchior  Frcyberger  genannt,  welcher  1512  Senior  des 
Domcapitelfi  zu  Freiberg  war.  Im  17.  Jahrb.  kaufte  sich  die  Familie 
im  damaligen  Churkreise  mit  den  Gütern  Gross-  und  Klein -MOhlau 
bei  Bitterfeld  an,  hatte  auch  schon  1595  SchmOckwitz  bei  Teltow,  so 
wie  im  Anhaltischen  1504  Eöthen  urid  Elsdorf  1626  inne.  —  Hans 
Ernst  V.  F.  u.  Wilhelm  Heinrich  y.  F.,  Beide  fürstl.  anhaltsche  Geh.- 
Rftthe,  kommen  unter  den  Mitgliedern  der  einst  so  bekannten  Frucht- 
bringenden Gesellchaft ,  Ersterer  mit  dem  Namen :  der  Ausführende, 
Letzterer  mit  dem  Namen:  der  GleichgefUrbte,  vor.  Der  Stamm  hat 
fortgeblüht  und  besass  in  neuerer  Zeit  das  Gut  Sandberg  im  Kreise 
Zauche-Belzig,  Prov.  Brandenburg. 

Kmamtk,  8. 506/—  Beckmann,  VII.  e.  9.  8.  t»  a.  MS  n.  Tab.  A.  —  Gauk€,  I  F.  8.  998-SOO 
nach  Bfckmann.  MoUtr,  Frelb.  Chronik,  I.  n.  11.  u.  Müller^  Annal.  Sazon.  8.  888.  —  Zedi9r, 
IX.  8.  1858.  —  F^9ih.  9.  Led^bur,  I.  8.  282. 

Vrejberg  (in  Silber  ein  schrftgrechter,  schwarzer  Balken).  Ein  in 
der  zweiten  Hälfte  des  16.  und  im  17.  Jahrb.  im  Meklenburgischen 
vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  imAmteWredenhagen  Dam- 
beek,  so  wie  auch  die  Güter  Gotthun  und  Karchow  an  sied  gebracht 
hatte.  —  Albrecht  Andreas  v.  Freyberg  kommt  1680  als  Pommern- 
scher Regierungsrath  vor.  —  Im  Anfange  des  18.  Jahrb.  lebte  in 
Meklenburg  nur  noch  ein  einziger  Sprosse  des  Stammes. 

Oanhe,  I.  8.  560.  —  Freih.  9.  Udtbur,  T.  8.  982  und  Ilf.  8.  254. 

Freyberger  v.  (Bekseikaisei*  (in  Schwarz  ein  goldener,  ausge- 
rundeter Handkorb,  nach  Anderen  ein  Topf,  mit  einer  über  sich  ge- 
stellten Handhabe  oder  einem  Henkel).  Ein  ursprünglich  bayerisches 
Adelsgeschlecht,  welches  in  Niederösterreich  ansässig  würde.  Wolf- 
gang Freyberger  v.  G. ,  Herr  auf  Ober-Fellabrunn  und  Mäggerstorf, 
kommt  1561  und  noch  1577  vor,  u.  Wolfgang  Freyberger  v.  G.,  Herr 
zu  Reinbrechtspölla  u.  Praiteu^ichen,  der  Kais.  Maj.  Hofdiener,  zählte 
1 582  die  Leibsteuer.  Nach  Friedesheim  ging  1589  in  Niederösterreich 
der  Stamm  aus.  In  Bayern  kommt  Sigmund  Freyberger  zu  Geissen- 
hansen noch  1517  vor. 

WitngriU,  III.  8.  90.  —  Ob«rb«yerisch«s  Archiv,  VlII.  8.  72. 

Vrcybirgi  ttrafea.  Altes  Dynastengeschlecht  aus  dem  Stammsitze 
Freiburg  im  Breisgau,  über  welches  durch  Mones  Fleiss  sehr  viele 
Urkunden  bekannt  geworden  sind.  ^^ 

Hone,  Zeitschrift  für  die  Geschichte  des  Oberrheins,  Bd.  I— IX.  flj 

Freybirg  (Schild  durch  einen  goldenen  Sparren,  mit  einer  golde* 
neu  Lilie  besetzt,  von  Blau  u.  Roth  getheilt).  Ein  schwäbisches  Adels- 
geschlecht, welches  auch  zu  dem  Patriciate  der  Reichsstadt  Memmin- 
gen gehörte  und  auch  den  Beinamen :  zur  Cappel  führte. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  194.  —  Siebmacher,  V.  268. 

heybwg^  freibirg  (Schild  der  L&nge  nach  getheilt:  rechts  in 
Silber  ein  ^ner  Weinstock  mit  drei  blauen  Trauben  u.  links  in  Roth 
4ie  Stange  eines  goldenen  Hirschgeweihes).  Ein  zu  dem  Adel  im 
Kgr.  Preussen  zählendes  Geschlecht,  aus  welchem  Christian  Friedrich 


—     342     — 

V.  Freyburg  15.  Febr.  1832  als  k.  preuss.  Oberstlieotenant  a.  D.  zn 
Löweuborg  starb. 

N.  Tr.  K.-h,  II.  8.  194.  —  n-h.  r.  ledebur,  I.  8.  21)2  und  III.  S.  254. 

hfjbirg  (Schild  quergetheilt :  oben  in  Roth  eine  von  zwei  LOwen 
beseitete  Burg  und  unten  in  Silber  ein  vor  drei  Bäumen  schreitender 
Löwe).  Ein  ebenfalls  im  Kgr.  Preussen  blühendes  Adelsgeschlecht, 
von  welchem  aber  nur  das  auch  in  sächsischen  Sammlungen  mehr- 
fach vorkommende  Wappen  bekannt  ist.  Zu  welcher  der  beiden  preos- 
sischen  Familie  v.  Freyburg  die  in  nenerer  Zeit  in  der  k.  preuss.  Ar- 
mee gestandenen  Officiere  dieses  Namens  gehören,  muss  dahin  gestellt 
bleiben. 

Freih.  «.  Ltdebur,  I.  8.  232  nnd  III.  8    25i. 

VreydaDg,  Edif.  Erbländ. -österreichischer  Adelsstand.  Diplom 
von  1777  ftlr  Franz  Xaver  Freydang  mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Ergftns.-Bd.  8.  289. 

Vreydeiiegg.  Diplom  von  1732  für  Jacob  v:  Freydonegg  aber  die 
Bewilligung  zur  Annahme  des  Namens:  v.  Moncelli.  —  S.  v.  Frayd- 
tenegg,  S.  326. 

Mtgtrle  «.  Mihl/eld,  RrgSos-Bd.  8.  289 

rreydeiifeld,  s.  Böhm  v.  Freudenfeld,  Bd.  I.^.  517;  Diet- 
rich V.  Freydenfeld,  Bd.  II.  S.  490  und  Koschin  v.  FreyJ- 
denfeld. 

rreydktffer^  Edle  ▼.  StelHbrnck,  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand. 
Diplom  von  1746  für  Carl  Freydhoffer,  k.  k.  Feldkriegscommissair 
und  für  die  Brüder  desselben,  Franz;  Joseph  und  Anton  Freydhoffer, 
mit  dem  Prädicate:  Edle  v.  Steinbruck. 

Ahgerle  v.  MüHJtld ,  Ergauz.-Bd.  8.  141. 

^  Freydtrff.  Adelsstand  des  Grossherzogth.  Baden.  Diplom  v.  1806 

für  den  in  morganatischer  Ehe  erzeugten  Sohn  des  Markgrafen  Chri- 
stoph zu  Baden  u.  der  Catharina  Fux,  vermählt  28.  Sept  1779,  Carl 
Wilhelm,  mit  dem  Namen:  v.  Freydorff. 

Catt,  Adolsb.  d.  Grosab.  RAdrii,  Abth.  8. 

freyenbergf  s.  Fuchs  v.  Froyenbcrgu.  Katzer  v.  Lindeu- 
heim  u.  Freyenberg. 

Freyenburgj  8.  Waldschacher  v.  Freyenburg. 
\  frcyend.  Ein  im  Kgr.  Preussen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht, 

welches  aus  Litthauen  stammen  soll  u.  aus  welchem  mehrere  Spros- 

«n  in  der  k.  preuss.  Armee  gestanden  haben.  Ein  v.  F.,  Hauptmann 
I  k.  preuss.  Infant.-Regim.  v.  Sanitz,  starb  1806  u.  ein  Major  v.  F. 
im  Dragoner -Regiment  v.  Prittwitz  1809,  auch  stand  noch  1813  ein 
Premier  -  Lieutt^nant  v.  F.  im  18.  Infant. -Regiment.  —  Neuerlich  ist 
der  Mannsstamm  erloschen  und  Name  und  Wappen  sind  1856  an  die 
Familie  John  gekommen,  s.  den  Artikel:  John  v.  Freyend. 

N    l*r.  A.-L.  U.  8.  194.  —  Freih.  v.  Li>d«bur,  I.  8.  232  u.  III.  8.  254. 

fnjtmttXAj  s.  Garzarolli  v.  Garzarollhof;  Freyeiifeld^  s. 
Junokwiti  V.  Fr  eye  nfeld,  litter.  Vreyenfeld,  s.  Pospichel  i^ 
Vrnytüfeld  u.  frcyettfcldy  s.  Simon  v.  Freyenfeld. 


-       343      - 

¥ftytnfelny  8.  Frey  v.  Freyenfelss,  S.  '667. 

Freyci-Seibtltsilorr^  8.  Seiboltsdorf,  rrciherre«  Md  «raÜM. 

rre>eH8teii,  s.  Slama  v.  FreyeDst^in,  litter. 

hreyenthinn^  s.Enzenbergzam  FreyeD-n.Jöchel8  tharm, 
Cnfn,  S.  126—128  u  Erstenbeig  zum  Freyentbarm,  Vreiker* 
rei,  S.  149  and  150. 

Vreyeitlim,  Bitten  8.  Kuntz  v.  Freyenthnrn,  Ritter;  mnd 
rreyeKtliKrily  frciherrei,  s.^Zingris  v.  n.  zamFreyentbarn,  Frei- 
herren. 

freyenw^tl^  s.  Jonack  v.  Freyenwald. 

Ihrtytmmnt,  s  Falkenau,  y.  u.  zaFalkenan  auf  Freyen- 
wart,  hrelbcrrea^  8.  195. 

Freyenworth,  s.  Ehrmanns,  Ehrmanns  v.  a.  lo  Falckenan 
anf  Freyenwörth,  S..Ö2. 

Freyer,  litter.  Reichsritterstand.  Diplom  vom  12.  Dec.  1695  fttr 
Kiliau  V.  Freyer,  k.  k.  Oberstwachtmeister  im  Reg.  Sachsen -Coburg. 
Derselbe  stammte  aus  einer  Familie,  in  welche  za  Ende  des  16.  Jahr- 
hunderts der  Adel  gekommen  war. 

9.  He/ner,  Starambueb,  I.  8.  888. 

Freyer,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  vom  13.  Aug. 
1707  für  Johann  Freyer,  Btlrger  o.  Handelsmann  zu  Breslao.  Derselbe 
starb  schon  23.  Nov.  1 707  and  hinterliess  nur  Töchter. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  S.  164.  -  PYtih.  v.  Ledebur,  l.  8.  283. 

Freyer  ?.  foiinaa.  Altes,  bayer.  AdelsgescHlecht,  welches  zuerst 
1330  vorkommt  und  1597  erloschen  ist. 

r.  ß/f/ner,  nusgenturbfner  bayer.  Adel,  Tak.  8  u.  8.  i. 

Freyfeld,  s.  Coelestin  v.  Freyfeld,  Bd.  II.  S.  300. 

Freyhalde,  s.  Penater  v.  Freyhaide. 

Freyhalmb,  s.  Pernstich  v.  Freyhaimb. 

Freyhtf,  s.  Verbruch  v. Freyhof, 

Freyhtld(in  Silber  ein  mit  drei  goldenen  Sternen  belegter,  schräg- 
linker, rotber  Balken).  Ein  zum  preussiscf^en  Adel  gehörendes  Ge- 
schlecht, welches  in  einer  Linie  sich  auch  Freyhold-Üstarbowski 
schreibt,  s.  den  Artikel :  Ustarbowski,  Freyhold-Üstarbowski.  —  Ein 
y.  Freihold  stand  1806  als  k.  preuss.  Staabscapitain  im  Infanter. -Re- 
gim.  v.  Ealkreuth  und  starb  1820  im  Pensionsstande  und  ein  Anderer 
1823  als  k.  preuss.  Capitain  des  14.  Infanterie-Garnisons-Bataillons. 
Der  Bruder  des  Letzteren  trat  1818  aus  dem  activen  Dienste.  In 
neuester  Zeit  standen  noch  sechs  Sprossen  des  Stammes  in  der  k. 
preuss.  Armee. 

N.  Pr.  A.-L.  VI    8.  30.  —  n-eih.  9.  Ledebur,  T.  8.  883  and  III.  8.  964. 

Freyling,  Freiherren,  s.  Schifer,  Freih.  v.  n.  zuFreyling 
auf  Tax-  u.  Pnechberg. 

FreyMana  v.  Raadeek,  s.  Freimann  y.  Randeck,  S.  330.  Ueber 
das  Vorkommen  des  Stammes  in  Nieder -Oesterreich,  seit  1688  auf 
Essling  und  Knandorf  und  später  auf  Freisitz  Aichberg  zu  Ober- 
Rohrbach  u.  Edelsitz  Perzlhof  an  der  Erlauf,  hat  bis  1786  Wiasgrill 
genaue  Nachrichten  gegebbn. 

WiM$grm,  lil.  8.  90  und  91. 


—     344     — 

fTtjrltüiy  s.  Bevier  v.  Froyriedt,  litter  ■•  PrelkerrcM^  Bd.  I. 
S.  402. 

Prejsalsfdd,  8.  Ghitry^y.  Freysalsfeld,  Bd.  IL  S.  263. 

rrcjseUag.  Ein  im  16.  Jabrh.  in  Nieder -Oesterreich  vorgekom- 
menes Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Rudolph  v.  Freyschlag  za  Ab- 
storf ob  der  Trasen  1534  und  1535  auf  den  niederösterr.  Landtagen 
zu  Wien  auf  der  Ritterbank  sass.  Derselbe  war  mit  Anna  v.  Ober- 
haim,  des  Yincenz  y.  Oberhaim  auf  Winkelberg  Tochter^  vermftblt 

WiUffHU,  III.  8.  w. 

rrcyscUag  ? .  Preyessteia.  Reichsadelsstand.  Diplom  Vom  26.  Apr. 
164^  für  Adolph  Freyschlag,  Pfleger  zu  Wildenholz,  mit  dem  Prftdi- 
cate :  v.  Freyenstein.  Der  Stamm  hat  fortgeblflht  u.  ein  Urenkel  des 
Diploms-Empf&ngers ,  Ignaz  Cajetan  Freyschlag  v.  Freyenstein,  geb. 
1741,  ehemaliger  fttrstl.  passauischer  Hofratb,  Truchsess  und  Polizei- 
Gommissair  in. Passau,  wurde  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern 
eingetragen. 

V.  Lang,  8.  389.  —  W.-B.  des  Kgr.  Bayern«  V.  46.  —  v.  Hefner,    Tab.  87  ond  8.  77.  — 

Preyschiag  r.  SekmIdeathalK  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom 
von  1730  für  Johann  Joseph  Ignaz  Freyschlag,  Deean  der  Dom- 
kirche zu  St.  Peter  in  Budissin ,  mit  dem  Prftdicate  v.  Schniidentball. 

Megerle  v.  Mühl/Hd,  BrgiQs.-Bd.  8.  989. 

Preitiag  la  Aichach.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  31.  Mai  1559 
fftr  Hans  Mayr  zu  Freysing,  mit  der  Bewilligung,  sich  künftig  v.  Frey- 
sing zu  Aichach  nennen  und  sehr«  iben  zu  dtlrfen.  Derselbe  stammte 
durch  seine  Mutter  aus  dem  alten  Geschlechte:  v.  Aichach:  eine 
Abstammung,  welche  in  Adelsdiplome  bestätigt  wurde.  Später,  1563 
u.  1583,  ist  das  Diplom  auf  zwei  weitere  Mayr  ausgedehnt  worden. 

Wigul  Hund .  III.  8.  315.  —  v.  ffefntr ,  tiroler  A.del.  T»b.    7  uod  8.  6  and  Brgins.-Bd. 
Tab.  9  a.  8.  33. 

Preyilnger,  Preyslag  (Schild  geviert:  1  und  4  Silber  und  2  und  3 
Schwarz  ohne  Bild,  Feld'l  aber  am  oberen  Rande  mit  einem  schwar- 
zen Bande  quer  belegt).  Altes,  bayerisches  Adelsgeschlecht,  welches 
nach  Niederösterreich  kam  u.  zu  welchem ,  wie  sich  aus  Nachstehen- 
dem ergie'bt,  der  im  vorhergehenden  Artikel  genannte  Empfänger  des 
Reichsadelediplom  gehörte.  —  Görig  Freysinger  und  Agnes,  seine 
Hausfrau,  kommen-schon  1354,  Reinhard  v.  Freysing  1392,  Seybold 
Freysinger,  Ritter,  1402  u.  Hans  Freysinger  1404  u.  1417  urkund- 
lich vor.  Bernhard  Freysinger  kaufte  1440  Schloss  und  Gut  Pergau 
iadNiederösterreich  und  von  seinen  Nachkommen  hatte  Hans  Frey- 
sioger,  Ritter,  noch  1534  dieses  Schloss  und  Gut  inne.  —  Hans  y. 
Freysing  zu  Aichach  und  Nargoll  —  nach  Allem  der  im  vorstehenden 
Artücel  genannte  Hans  Mayr  zu  Freysing  —  vermählte  sich  mit  Do- 
rothea Hölzler,  welche  ihm  das  Out  Sachsenbrunn  bei  Kirchb^rg  in 
Niederösterreich  zubrachte  und  hatte,  neben  einigen  Töchtern,  drei 
Söhne,  Georg,  Christoph  u»  Philipp.  Letzterer,  gest  1573,  war  Cano- 
nicus  im  Stifte  ^u  Innichen  in  Tirol.  Den  Stamm  setzte  sein  Bruder, 
Christoph  zu  Aichach-Strassfried  und  Sachsenbrunn,  fort.  Derselbe, 


—     345     — 

herz,  bayer.  Regierungsrath  za  Barghaasen,  vermählt  mit  Margaretba 
Aaer  v.  Aorberg,  verkaufte  1570  Sachsenbruno.  Aus  seiner  Ehe 
stammte,  neben  zwei  vermählten  Töchtern,  ein  Sohn,  Johann  Baptist 
V.  F.,  oberösterr.  ReglerangsrMh  zn  Innsbrnck,  welcher  sich  1584 
mit  Maria  Magdalena  Vintler  v.  Platsch  vermählte  n.  rsoeh  1 629  mit 
dem  Edelsitze  Cammerhof  bei  Atzeistorf,  einem  Zinzendorfschen  Lehen, 
belieben  wurde.  Aus  seiner  Ehe  stammten  zwei  Söhne:  Christoph 
Friedrich  und  Johann  Christoph  v.  F.  Ersterer,  Herr  zu  Aichach  u. 
Strassfiried,  Erzherz.  Sigismunds  in  l*irol  Hofrath  u.  später  oberösterr. 
Hofkammerath  zu  Innsbruck,  war  mit  Anna  Christiana  v.  Hohenreut- 
ter  vermählt,  hatte  aber  keine  Nachkommen  und  starb,  nachdem  er 
lange  als  Wittwer  gelebt  und  Wohlthäter  vieler  Klöster  gewesen, 
20.  März  1667  als  Letzter  seines  alten  Stammes. 

Wu»grm,  III.  8.  92-94. 

^  Vrejslebei  (in  Scbwarz  ein  aufsteigender  Löwe  von  natürlicher 
Farbe ,  welcher  mit  beiden  Yorderpranken  eine  grosse  silberne  Hel- 
lebarde hält).  Ein  aus  Franken  nach  Niederösterreich  gekommenes 
Adelsgeschlecht,  dem  Wappen  nach  ganz  verschieden  von  dem  auch 
in  Niederö^terreich  vorgekommenen  Adelsgeschlechte  v.  Freiesleben, 
8.  den  betreffenden  Artikel,  S.  330.  —  Bartholomae  v.  Freysleben, 
Doctor  der  Rechte  und  bereits  1506  einer  der  ersten  Käthe  im  Regi- 
men te  der  niederösterr.  Lande,  kaufte  kurz  vor  seinem  Todde^  1510, 
die  Herrschaft  und  Veste  Lichtenstein,  erhielt  die  Bestätigung  seines 
alten  Adels  mit  einem  ritterlichen  Wappen  u.  starb  1511.  Die  Söhne 
desselben,  Georg  und  Christoph  v.  F.,  waren  1534  gemeinschaftlich  ^ 

mit  der  Veste  und  Herrschaft  Lichtenstein  begfltert  und  Georg  v.  F.  * 

kommt  noch  1544  vor.  Von  Letzterem  entspross  Bartholomae  der 
Jüngere,  k.  k.  Feld- Oberst  und  Oberst -Hauszeugmeister.  Derselbe, 
gest.  1570,  verkaufte  1559  Lichtenstein  an  Andreas  Freih.  v.  Pögl, 
besass  abor  auch  die  Güter  Haydersfelden  und  Hinterstorf  noch  1567. 
Männliche  Nachkommen  aus  seiner  Ehe  mit  Catharina  Teger,  gest.  '\ 

um  1579,  sind  nicht  bekannt:  nach  Allem  ging  mit  ihm  der  Stamm  aus. 

WutgriU,  lU.  8.  94  und  9.S.  .  • 

Prcjsicben  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Roth  drei  schräglinke,  4 

silberne  Balken  und  2  und  3  in  Silber  ein  goldener,  eine  Hellebarde  ^ 
haltender  Greif).    Reichsadels-  und  Ritterstand.    Adelsdiplom  vom 
2.  Juni  1738  und  Ritterstandsdiplom  vom  16.  Jan.  1753.    Zu  diesem 

Geschlechte  gehörte  B.  v.  Freysleben ,  welcher  1847  als  k.  preuss.  j 

Generalmajor  zur  Disposition  vorkommt.  "^^ 

P^eih.  V.  Ledebur,  1. 8.  ^.  j 

>>  freystedt  auch  Prclherrcn.   Reichsadels-  und  Freiherrnstand  des  \ 

Grossherzogthums  Baden.    Adelsdiplom  vom  K.  Joseph  II.  für  Carl  ^ 

Friedrich  Hermann  Freystedt,  markgräfl.  badenschen  Obersten.  Der-  j 

selbe,  geb.  1749  zu  Carlsruhe,  trat  in  badensche  Militairdienste,  ging  | 

1773  in  russische  und  dann  in  preuss.  Dienste  u.  kehrte  später  nach 
Baden  zurück,  wo  er  Oberst  wurde.  Der  Stamm  hat  fortgeblüht  und 
C.  Fr.  H.  V.  Freystedt  wurde  1847  in  den  badenschen  Freiherrnstand 
erhoben. 

Caui,  Adelsb.  dM  OroMb.  B«dea,  Abth.  8. 


—     346     — 

VrejU^y  i^rehag,  aoch  freikerrca  ■•  llnfei  (Stammwappen  :  in  Blau 
drei,  2  and  1  ,  silberne  Ringe.  Wappen  der  ▼.  Frey  tag  y.  Löringhof 
20  Gödens:  Schild  geviert:  1  nnd  4  das  Stammwappen  and  2  n.  3  In 
Gold  ein  schwarzer,  hinter  grflnen  Eftamen  hervorbrechender  Löwe). 
Reichs-  Freiherrn-  nnd  Grafenstand.  Freiherrndiplom  vom  3.  Febr. 
1749  für  Franz  Jacob  v.  Freytag  o.  Grafendiplom  vom  2.  Jan.  1692 
fflr  Haro  Barkard,  Franz  Heinrich  and  Carl  Philipp  Freih.  t.  Freytag 
(Freydag).  — Altes,  westphälisches  Adelsgeschlecht,  welches,  arkond- 
lich  schon  1245,  1257  und  1287  vorkommend,  sich  zeitig  in  Nieder- 
sachsen ausbreitete  und  nach  Cur-  und  Liefland  kam.  Dasselbe  wird 
in  lateinischen  Urkunden  desilS.  und  14.  Jahrh.  de  Sexta  seria  ge- 
nannt u.  erscheint  dann  in  deutschen  Urkunden  mit  den  Namen :  Fry- 
dagh,  Vrydag,  Fridag,  Freytag  etc.  —  Heinrich  v.  F.  war  1402  Abt 
der  Benedictiner- Abtei  Brauweiler  (im  jetzigen  Landkreise  €01n)  u. 
Hans  V.  F.  welcher  von  dem  Schlosse  Löringhof  (im  jetzigen  Kreise 
Recklinghausen ,  Prov.  Westphalen)  den  Beinamen  Lbringhof  ange- 
nommen hatte,  zählte  1491  zu  den  Orden^meistcrn  in  Liefland. — 
Im  1 6.  Jahrh.  breitete  sich  ein  Zweig  des  Stammes  auch  in  Ostfries- 
land aus  und  besass  die  Herrlichkeit  Gödens.  Diese  Herrlichkeit 
brachte  Franz  Fridag  v.  Löringhof  durch  Vermählung  mit  Almet  v. 
Oldenboccum,  Erbtochter  zu  Gödens,  in  seine  Linie.  Von  ihm  stammten 
zwei  Söhne,  Haro  zu  Gödens  und  Melchior  Ernst,  Häuptling  zu  Uster- 
tewehr,  welche  den  Stamm  in  zwei  Linien  fortsetzten.  Die  Linie  des 
Letzteren  erlosch  schon  mit  dem  gleichnamigen  Enkel ,  die  des  Er- 
steren  aber,  welcher  mit  einer  Freiin  v.  Enyphausen  vermählt  war, 
blühte  in  zahlreichen  Sprossen  fort  u.  von  seinen  Söhnen ,  Franz  Ico 
zu  Gödens  u.  Johann  Wilhelm  zu  Emden,  fingen  zwei  neue  Linien  des 
Stammes  an.  Franz  Ico,  Drost  zu  Liere,  wurde  vom  E.  Ferdinand  IH. 
in  den  Freiherrnstand  erhoben  Der  freiherrliche  Titel  war  also 
schon  vor  dem  oben  erwähnten  Reichsfreihermdiplom  in  die  Familie 
gekommen  und  findet  sich  in  dem  angegebenen  Grafendiplome.  Freih. 
Franz  Ico  war  mit  Elisabeth  v.  Westerholt  vermählt,  aus  welcher  Ehe 
mehrere  Söhne  entsprossten.  Von  diesen  wurde  Carl  Philipp,  gest. 
1 698,  Malteser  Ritter,  Grossprior  in  Ungarn,  Comthur  zu  Tobel,  Roth- 
weil etc.,  Johann  Ernst,  Jco  Wilhelm  und  Maximilian  traten  in  den 
Jesuitcr-Orden  und  Haro  Burkard,  der  Aelteste  dieser  Söhne,  Herr 
der  Herrlichkeit  Gödens ,  k.  k.  Kämm,  and  Abgesandter  in  den  Nie- 
dersächsischen u.  westphälischen  Kreisen,  wurde  mit  seinen  Brfldern, 
s.  oben,  in  den  Grafenstand  erhoben.  Letzteser  starb  1692  unver- 
mählt and  verfällte  die  Herrlichkeit  Gödens  auf  seinen  noch  einzig 
lebenden  Bruder,  Franz  Heinrich,  s.  oben,  k.  k.  Kämm.,  Reichshof- 
rath  und  Abgesandten  am  kurbrandenb.  Hofe  und  später  auch  in  den 
niedersächs.-  und  westphälischen  Kreisen.  Derselbe, gest.  1694,  war 
mit  Sophia  Elisabeth  Grf.  v.  Altenburg  vermählt  u.  hinterliess  mehrere 
Söhne.  Von  diesen  starb  Franz  Wilhelm  1722  als  k.  poln.  und  kur- 
s&chs.  Oberstlieutenant  und  k.  k.  Kämm,  und  Burkhard  Philipp,  k.  k. 
Kämm.  u.  Reichshofrath,  vermählte  sich  1708  mit  Edel  Auguste  Grf. 
V.  Bielcke,  war  1720  und  1721  Abgesandter  an  den  k.  schwedischen 


—     847     — 

uod  d&nischen  Höfen  and  schloss  1746  die  gr&fliche  Linie,  -r  Von 
Johann  Wilhelm  v.  F.,  8.  oben,  Drosten  zu  £mdenand  Assessor  des 
ostfries.  Hofgerichts,  stammtefi  mehrere  Söhne,  welche  meist  in  Kriegs- 
dienste traten  und  von  denen  nur  Haro  Heinrich,  Drost  zu  Aurich 
und  1700  ostfries.  Hofrichter  den  Stamm  durch  mehrere  Söhne  fort- 
setzte. Von  diesen  war  Eberhard  Hermann  k.  preuss.  Kammerjun- 
ker, Carl  Wilhelm  Major  der  brandenb.  Gompagnie  de  Marine  zu  Em- 
den,' Haro  Burkard  Capitain  Aide  de  Camp  zu  Weissenfeis  und  Franz 
Heinrich  fttrstl.  ostfries.  J&germcister  u.  es  wurde  durch  dieselben  die 
Linie  des  Johann  Wilhelm  fortgesetzt.  —  Von  den  erwähnten  Haupt- 
linien zweigten  sich  im  Laufe  der  Zeit  mehrere  nach  ihren  Besitzun- 
gen genannte  Häuser  ab.  Zu  diesen  gehören  die  Häuser  Aden,  Bud- 
denborg  ä.  d.  Lippe,  Camen  Grevel,  Herbeck,  Hockerde,  Uusen, 
Lanstrop,  Loxten,  Schörlingen,  Waltrop,  Wischelingen  etcr.  —  Der 
Stamm  hat  fortgcblaht  u.  gehört  im  Kgr.  Hannover  durch  Besitz  der 
Gater  Münder  im  Calenbergischen ,  Estorf  im  Hcyaischen  und  eines 
Burgmannshofes  in  Quakenbrück  im  Osnabrückschen  zu  den  ritter- 
schaftlichen Adel  der  genannten  Landschaften,  auch  kommt  in  neuster 
Zeit  im  Königreich  Preussen  August  Freiherr  y.  Frydag  als  Herr  auf 
Buddenburg  und  Niederhofen  im  Kr.  Dortmund  n.  Massen  (Majorat) 
im  Kr.  Hamm  vor. 

Oauke,  I.  S.  56(V— 563.  o.  II.  8.  301  und  302:  Die  t.  FreyUg  im  HildcsheiaMhea,  nach 
d«r  Hi<*t*)n..-  toii  Hildpshcim,  8.  23«— --»40.  —  Zedier,  IX.  8.  !894.  —  Freih,  •.  Krohnf,  I.  «. 
111  — 8ia.  —  JHupfl,  Material.  1788.  8.  574:  Frevta«  ▼.  LöriiiKhof.  —  Schmidt,  Beitrage  cur 
CSeach.  d.  Adels,  I.  N.  \^\  und  II.  S.  310.  —  N.  l^r..A.-L.  V.  8.  164  und  166.  —  v.  Firk», 
Dnprung  de«  Adels  in  d«ii  OstaeeproT.,  8.  149.  —  Fteih.  t.  d.  Knfseheck,  8.  131.  —  Frfih. 
«.  Ledebur,  I.  8.  333  nnd  HI.  8  254.  —  Si^btnacher,.  I.  190:  Die  Froydag,  Weatphiliaeh  u 
V.  it:  Freih.  ▼.  F.  —  Lexicon  over  adelige  Familior  i  Danmiirk,  I.  Tab  28.  Nr.  6«.  —  *. 
Arintf»,  Tab.  5S.  —  IfeimM,  curläiid.  W.-B.,  Tab.  12.  —  W.-R.  den  Rgr.  I^iinover,  C.  61  u. 
8.  t; :  V.  Freitag  in  Nied^^nachnHu  und  v.  Freitag  (v.  Löringliiif)  a.  dem  Hanse  Uödena  in 
WeHtphalen;  richti-^er  im  K'.ir.  Hannover.  —  Kmetchkti,  II.  8.  161—163.  —  e.  B^/ner,  h«'s- 
aisch-r  Adel.  Tab.  i<.   und  S.  D. 

Freytag  (Schild  quergetheiltu.  oben  mit  Wolkenschnitten).  West- 
ph&lisches,  aus  der  Grafschaft  Mark  stammendes  Adelsgeschlecht, 
welches  schon  1328  mit  Huckarde  im  jetzigen  Kr.  Dortmund  begütert 
war  und  später,  im  14.  Jahrb.  auch  Kirchlinde,  Pentling  und  Drenhu- 
sen,  Letzteres  auch  noch  1421,  inne  hatte.  Das  Gut  Huckarde  war 
noch  1556  in  der  Hand  der  Familie,  nach  dieser  Zeit  aber  erlosch  der 
Stamm. 

Freih.  r.  Ledebur,  1.  8.  233. 

'  Frey  tag  (in  Schwarz  .eine  silberne  Glocke).  Altes,  westphftlisches 

und  braunschweig-Iüneburgisches  Adelsgeschlecht,  welches  schon  in 
Mindenschen  Urkunden  des  13.  Jahrh.  vorkommt.  Hemsen  u.  Landes- 
bergen im  Hoyaisrhen  standen  dem  Geschlechte  schon  1287  zu.  Der 
Stamm,  welcher  mehrfach  mit  dem  die  Ringe  führenden  Geschlecbte 
▼.  Freytag  verwechselt  wurde,  blühte  noch  im  17.  Jahrhunderte,  ist 
aber  dann  erloschen. 

Freih.  r.  Udehur.  I.  8.  238.  -  Siebmaeher,  I.  184 :  Die  Freytag,  Braunaohweigiach. 

freytag  f.  FreydenMath  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts 
in  Silber  auf  grünem  Dreiberge  ein  aufrechtstehender,  rechtsgekehr- 
ter, gelirönter,  doppelt  geschweifter,  goldener  Löwe,  welcher  in  der 
aufgehobenen  rechten  Vorderpranke  an  einem  Stiele  mit  iwei  grünen 


—     348     — . 

BlfttterD  eine  blaue  Weintraube  hält  and  links  in  Roth  ein  silberner 
Querbalken/  mit  einer  rothen  Rose  an  einem  grflnen,  zweiblättrigen 
Stiele  belegt).  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  vom  25.  April 
1681  fflr  Georg  Sigmund  u.  Hieronymus  Freytag  mit  dem  Prädicate: 
▼.  Freydenmuth  zu  Plazegg.  Dieselben  stammten  aus  einer  Familie, 
aus  welcher  Andreas  n.  Abraham  Freytag  5.  Nov.  1590  vom  Herzoge 
Ferdinand  in  Tirol  einen  Wappenbrief  erhalten  hatten. 

Knesehktf  IV.  8.  ISS  n»eh  Haiidselchnung  und  h«ndschr.  Notixen. 

hreytag  v.  SehÖHleiitei  (in  Schwarz  eine  silberne  Glocke).  Altes, 
bayerisches  Adelsgeschlecht,  dem  Wappen  nach  eines  Stammes  mit 
dem  im  Artikel  S.  347  besprochenen  Geschlechte,  welches  sich  nach 
nach  dem  Sitze  Schönleuten  bei  Aichach  nannte  u.  schrieb.  Dasselbe 
tritt  in  bayerischen  Urkunden  schon  1307  auf  und  noch  1618  kommt 
ein  Freytkg  v.  Schönleuten  als  leuchtenberg'scher  Hofmeister  vor. 

jrtMMf,  III.  8.  SH.  —  Monom,  boie«,  V.  8.  Ui. 

Vrcytag  ni  Waliibaek  ■•  QhitMtM,  Prcytager^  Prcytager  (Schild  von 
Silber  u.  Roth  durch  eine  aufsteigende,  blaue  Spitze,  an  welche  eine 
grosse,  sübeme  Glocke  geheftet  ist,  getheilt);  Niederösterreichisches, 
zum  Ritterstande  gehöriges  Adelsgesehlecht ,  aus  welchem  Wolfgang 
Freytager  1496  mit  Gross -Göttfritz  und  Nonndorf  begütert  war  und 
im  genannten  Jahre  vom  E.  Maximilian  I.  die  landesfttrstlichen  Lehen 
Aber  diese  Gflter  erhielt.  1502  kommt  derselbe  mit  dem  Zpsatze: 
Freytag  zu  Waldbach  und  Göttfritz  vor  und  erscheint  noch  1534  als 
Zeuge  in  einem  Kaufbriefe.  Später  findet  sich  der  Name  des  Ge- 
schlechts nicht  mehr  vor.  —  Mit  Wolfgang  F.  zu  Waldbach  u.  Gött- 
Mtz  waren  die  Herren  v.  Sinzendorff  durch  Vermählungen  verwandt 
und  dieselben  beerbtän  den  Nachlass. 

WiMtgriU,  III.  8.  95  und  96. 

frtywnUy  Vreiwald^  ioiiat  v.  freywald,  auch  Ritter  (Schild  geviort: 

1  und  4  in  Gold  ein  einwärt«6ehender,  gekrönter,  schwarzer  Adler  u. 

2  u.  3  in  Schwarz  ein  einwärtssehender  gekrönter,  goldener  doppelt 
geschwoifter  Löwe.  Das  ererbte  Wappen  vor  1618  war:  Schild  der 
Länge  nach  getheilt :  rechts  in  Roth  ein  blauer  Globus  mit  Centrura 
und  links  in  Gold  ein  rother  Triangel).  Böhmischer  Adels-  u.  Ritter- 
stand. Adelsbestätigungsdiplom  vom  28.  Sept.  1618  für  die  Vettern: 
Donat  Freywald,  kaiserl.  Rath,  Leib-Medicus,  Comes  Palat.  Caes.  etc. 
und  Georg  Donat  Freywald  und  Ritterstandsdiplom  vom  3.  Februar 
1684  für  Christoph  und  Donat  Gottlieb  v.  Freywald.  —  Sächsisches 
Adelsgeschlecht,  welches  schon  1550  mit  Flöhe  im  Erzgebirge  und 
in  der  Oberl&usitz  mit  Kajrna  unweit  Bautzen  angesessen  war.  Ganhe 
nahm  ap,  dass  das  Adelsbestätigungsdiplom  von  1618  ein  Adelser- 
hebungsdiplom gewesen  sei  u.  zwar  weil  in  diesem  Diplome  die  glück- 
lichen Guren  des  Donat  Freywald  erwähnt  wflrden  und  die  Formalien 
des  Diploms:  Beilegung  der  gewöhnlichen  Ahnen  in  aufsteigender 
Linie  etc.  eigentlich  eine  Ertheilung  des  Adels  anzeigten,  doch  ist  in 
diesem  Diplome  mit  klaren  Worten  gesagt,  dass  die  beiden  Empfän- 
ger desselben  in  den  alten  vorigen  adeligen  Stand  erhoben  und  dass 
ihnen  erlaubt  wtlrde ,  ihr  snererbtes  adeliges  Wappen  und  Kleinod 


—     349     — 

verändert,  geziert  udcI  verbessert,  s.  oben,  za  fübren.  —  Von  Donat 
V.  Frey wald  stammte  Dacb  Val.  König,  nacb  Anderen  aber  von  demVet- 
ter  desselben ,  dem  unten  noch  näher  erwähnten  Georg  Donat  v.  Frey- 
wald, herz.  Sachs,  altenb.  Hofrath  u.  Consistorial  -  Präsidenten,  Chri- 
stian V.  F.,  Herr  auf  Kayna  und  von  diesem  Centurios  v.  F.,  Herr  aaf 
Leibsdorff.  Von  Letzterem  entsprossten  zwei  Söhne,  Heinrich  und 
Ernst  V.  F.  von  welchen  der  Frstere  —  die  Angaben  vonValent.  Kö- 
nig and  Gauhe  sind,  wie  der  grosse  Fleiss  des  Geh.-Raths  v.  Gabelenz 
auf  Poschwitz  herausgestellt  hat,  unricht'g  —  den  Stamm  fortsetzte. 
Heinrich  Donat  v.  Freywald,  gest.  1711  und  der  Erste,  welcher  das 
Rittergut  Schwanditz  besass,  war  in  erster  Ehe  -  mit  Yeronica  Justine 
T.  Bärenstein  a.  d.  Hause  Kertschütz  und  in  zweiter  mit  Anna  Mag- 
dalena Schütz  V.  Mossbach  vermählt.  Aus  der  ersten  Ehe  stammten 
zwei,  aus  der  zweiten  fünf  Söhne.  Von  den  Söhnen  aus  erster  Ehe 
blieb  Siegmund  Douat  v.  F.  1704  in  der  Schlacht  bei  Höchstaedf, 
Friedrich  Donat  v.  F.  aber,  gest.  1740,  kursächs.  Oberstwachtmeister, 
hinterliess  aus  seiner  Ehe,  neben  drei  Töchtern,  Auguste  Emestine, 
gest.  1756,  verm.  mit  Christian  Friedrich  v.  Roebel,  Auguste  Hein- 
rique,  gest.  1787,  vermählt  mit  Carl  Gottlob  v.  Polenz  und  Caroline 
Friederike,  verm.  mit  Carl  Christian  v.  Below,  zwei  Söhne,  Friedrich 
Donat  V.  F.,  gest.  1741  im  13.  Jahre  und  Heinrich  Donat  v.  F.,  gest. 
1785,  kursächs.  Major,  verm.  mit  Johanna  Caroline  Friederike  v. 
Rüdiger,  aus  welcher  Ehe  eine  einzige  Tochter  stammte,  Auguste 
Friederike  Sophie,  welche  sich  1789  mit  Carl  Haubold  Dietrich  v. 
Schleinitz  vermählte.  Die  Nachkommenschaft  des  Letzteren  starb 
sonach  im  Mannsstamme  aus.  Aus  der  zweiten  Ehe  des  Heinrich 
Donat  V.  F.  stammten  fünf  Söhne:  Carl  Donat,  gest.  1714;  ErnstDo- 
nat,  gest.  1757,  kursächs.  Oberst;  Christian  Donat,  gest.  1751,  war 
bereits  1731  kursächs.  Dntgoner-Hauptmann ;  Heinrich  v.F.,  gest  1 765, 
früher  in  fttrstl.  hessischen  Militairdiensten  u.  Sigismund  Donat  v.  F., 
gest.  1745^  in  kursächs.  Militairdiensten.  Von  diesen  fünf  Brüdern 
hatte  Heinrich  Donat  v.  F.  nur  einen  Sohn ,  Wilhelm  Donat  v.  F., 
welcher  1785  seine  Linie  schloss,  von  den  vier  Söhnen  des  Christian 
Donat  V.  F.  aus  der  Ehe  mit  Martha  Elisabeth  v.  Stein  a.  d.  Hause 
Cospoda,  aber  setzte  Julius  Ludwig  v.  F.  gest  1791  den  Stamm 
fort.  Aus  seiner  Ehe  mit  Christiana  v.  Rockhausen  entsprossten  zwei 
Söhne  Johann  Ludwig  Donat  v.  F.  und  Carl  Ferdinand  Donat,  so  wie 
eine  Tochter,  Luise  Friederike  Auguste,  welche  sich  mit  Friedrich 
August  V.  Carlowitz  a.  d.  Hause  Gross-Hartmannsdorf  vermählte.  Aus 
der  Ehe  des  Johann  Ludwig  Donat  v.  F.,  gest.  1812,  mit  Luise  Frie- 
derike V.  Kutschenbach  stammten,  neben  einem  Sohne;  Friedrich  Ju- 
lius Donat  V.  F.,  gest.  1832,  drei  Töchter,  Emilie  Luise  Henriette, 
gest.  nach  1840,  verm.  mit  Carl  Friedrich  August  Treusch  v.  Buttlar, 
Mathilde  Alma  Henriette,  verm.  mit  Oscar  v.  Brandenstein  und  Ottilie 
Rosalie  Henriette  v.  F.,  gest.  1844.  Der  Bruder  des  Johann  Ludwig 
Donat  V.  F.,  der  obengenannte  Carl  Ferdinand  Donat  v.  F.  starb 
20.  Oct.  1837  u.  mit  ihm  erlosch  der  Mannsstamm  der  Schwanditzer 
Linie  und  wohl  des  ganzen  Geschlechts.  —  Was  noch  den  im  Adels- 


—     350     — 

bestätigungsdiplome  vou  16id  erwähuteu  Vetter  des  kais.  Haths  etc. 
Donat  Freywald,  Georg  Donat  Frey wald ,  anlangt,  so  war  derselbe  — 
ein  Sohn  des  1641  zu  Torgau  verstorbeneu  Donat  Freywald,  ehemali- 
gen Canzlers  der  Grafen  ▼.  Eberstein  in  Pommern  —  herz,  sachsen- 
altenbnrg.  üofrath  und  Consistorial- Präsident.  Während  Einige  von 
Nachkommen  desselben  nicht  sprechen,  nehmen  Andere,  s.  oben,  ihn 
als  nächsten  Stammvater  der  späteren  Sprossen  des  Stammes  an. 

CctUr^  EIo|;ia  Clar.  Viror.  I.  8.  36.  ~  Knautk^  8.  506.  —  Vol.  König  III.  8.  1'84— 30«.  — 
Oauhe,  II.  8.  206^208:  Douat  v.  Freywald.  —  Zedier,  IX.  8.  1896.  —  v.  Uechtritz,  Diplom. 
Nachr.  V.  8.  31  und  33.  —  G«h.-Katb  r.  Gabelen»  in  dM  Mitth^ilungen  der  Oeschichts>  ond 
Alterlhumsforschendeu  Gesellachaft  des  Ostcrlandes,  Bd.  II. :  Staniuiufol  der  in  m&DnUcber 
Linie  ausgextürbeaen  Familie  ▼.  Freiwald  auf  Srhwanditz.  Als  ErgäuzuoK  und  FortaeUuni; 
db.  Nachrichten  vou  Tal.  Jiönig  und  von  *.  Uecktrifi.  —  Freih.  v.  Ledtbur,  I.  8.  83:1  und 
234.  •  V.  Meding,  I.  8.  160—162.  —  8uppl.  su  Sicbm.  W.  B.  V,  22.  —  Tf/roff,  II.  ^2ü.  — 
W.'B.  a.  B&rha.  8UateD,  VI.  26.  —  w.  Hefner,  iichs.  Adel,  Tab.  28  und  8.  27.  —  Kneeckke. 
n,  8.  163  uud  164. 

Freier.  Polnisches,  zu  dem  Stamme  Alabauda  gehörendes  Adels- 
geschlecht, aus  welchen  Wladislaus  v.  Frezer  1836  Bureau- Dirigent 
bei  dem  Proviuzial- Steuer- Directorate  zu  Posen  uud  der  Sohu  des- 
selben, Ludomir  Wladislaus  Victor,  1854  Appellations- Gerichts-Re- 
ferendar iu  Bromberg  war.  Zu  diesem  Geschlechte  gehörte  wohl  auch 
Matthias  v.  Freser,  welcher  1803  zu  Gorzewo  im  Kr.  Wongrowiec  u. 
Imiolki  im  Kr.  Gnesen  sass. 

Freih.  r.  Ledebur,  111.  8.  254  und  256. 

Vricciiis.  Reichsadelsstand.  Diplom  aus  den  ersten  Jahren  der 
Regierung  des  K.  Franz  1.  (H45  etc.)  ftlr  Chribtian  Ernst  Friccius, 
k.  dänischen  Etatsrath  und  Ganzler  des  Herzogthums  Holstein.  Der 
Sohn  desselben,  Ferdinand  Carl  v.  Friccius,  war  um  die  Mitte  des 
18.  Jahrh.  Dompropst  des  hannoverschen  Domstifts  zu  Hamburg. 

Lexicou  over  adel.  Familier  i  Daumark,  I.  8.  158.  —  Freih.  r.  d.  Knesebeck,  S.  131. 

Vrick  ▼.  FrickeBbarg.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1762  für  Johann  Georg  Frick,  SpitalverwalAr  zu  Feldkirch,  mit  dem 
Prädicate :  v  Frickenburg. 

ilegerle  r.   Mühlfeld,  BrgRoz.-Bd.  $.  289. 

FrIckeBj  hrick.  Ein  ursprünglich  braunschweigisches  Adelsge- 
schlecht, welches  nach  Familienpapieren  bis  zur  Reformation  im 
Braunschweig -Wolfenbütteischen  begütert  war,  dann  sich  nach  Hil- 
desheim wendete  u.  später  nach  Münster  kam',  wo  Sprossen  des  Stam- 
mes bis  zu  dem  Ende  des  18.  Jahrh.  meist  in  kurcölnisclien  Militalr- 
dienstcn  standen.  —  In  früher  Zeit  schon  war  ein  Zweig  des  Ge- 
schlechts mit  dem  deutschen  Orden  tiacb  Curland  gekommen,  aus 
welchem  in  neuerer  Zeit  der  k.  russische  General-Lieutenant  und  k. 
General -Adjutant  v.  F.  stammte.  Aus  dem  westphälischen  Aste  des 
Stammes  entspross  früher  ein  v.  F.,  welcher  Adjutant  des  <ils  Held 
bekannten  Ludwig  Prinzen  von  Baden  war  u.  gegen  Ende  des  17.  Jahrh. 
als  Oberst  und  Commandant  zu  Ofen  starb.  In  neuerer  Zeit  war  ein 
V.  F.  1836  Bürgermeicjter  zu  Belen  bei  Warendorf,  Provinz  West- 
phalen,  ein  anderer  Sprosse  des  Stammes  war  1847  Hauptmann  im 
Warendorfef  Bataill.  des  kön.  preuss.  13.  Landwehr- Regiments  und 
Ferdinand  Ignaz  V.  Friqken,  k.  k.  Hauptmann,  war  noch  1850  mit 
Charlotte  Grf.  v.  Zedtwitz  a.  d.  Hause  Oberneuberg  vermählt. 

V.  Vx.  A.-L.  VI.  8.  31.  —  Frh.  v.  Ledebur,  I.  8    234  u.  III.  H.  jiSS. 


—     361     — 

Mek  ▼.  Mekeihaasci.  Fränkisches  Adelsgeschlecht,  welches  mit 
den  Stüdchen  Friekenhausen  angesessen,  der  reichsfreien  Ritterschaft 
des  Cantons  SteigerwaU  einverleibt  war.  Der  Stamm,  aus  welcliem 
Arnold  F.  v.  F.,  der  Alte,  1250  lebte,  Ist  mit  Conrad  F.  v.  F.  zu  Be- 
roldsheim  nach  1347  wieder  ausgegangen. 

BiedenntAnn,  Canton  StoigorwaJd.  Tal».  208. 

Mckhend^rf.  Altbayerisches  Adelsgeschleeht  aus  dem  gleichna- 
migen Stammhause  bei  Pfaffenhofen  an  der  Um.  Magold  de  F.  kommt 
zuerst  103*6  vor  u.  zuletzt  tritt  Heinrich  F.  1443  auf. 

Wig.  Hund,  III.  8.  313.  —  Moiiuin.  hoir.  V.  H.  97.  und  VI.  S.  22. 

VrM  ▼.  I^rldharg^  Edle  ■•  Kitter.  Heichsritterstand  Blploa  von 
1763  für  l).  Alexius  Carl  Frid,  Arzte  in  Wien,  mit  dem  •  Pr&dkate : 
Edler  v.  Friedburg. 

Mtgwlt  w.  Mükl/eld,  Brginx.-Bd.  S.  141. 

Mdeharg.  Ein  im  13.  und  14.  Jahrh.  vorgekommenes  Ritlerge- 
schlecht, welches  an  der  Saale  auf  einem  Schlosse  neben  dem  Dorfe 
gleiches  Namens  sass. 

Hopptnrod,  Stammbuch',  Strassb.  Ift70  8.  34  und  35. 

fiUttkkU,  s.  Brojatsch  v.  Fridekfeld,  Frdherrea>  IM.  U. 
S.  87. 
'  Mdericl  f  Vriedericl  (in  Blau  eine  aus  der  rechten  Oberecko  des 

Schildes  hervorbrechende,  strahlende  Sonne,  welche  von  einem  in  der 
linken  Oberecke  stehenden,  goldenen  Sterne  begleitet  ist  und  unten 
auf  zwei  gekreuzten  Todtenknochen  ein  vorwArtsgekehrter  Todten- 
kopf).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  20.  Octob.  1742 
für  Christian  Friderici,  Lieutenant  im  k.  preuss.  Husaren- Regimeute 
V.  Bronikowski,  wegen  der  vor  den  Augen  des  Bönigs  in  der  Schlacht 
bei  Chotusitz  bewieseneu  Tapferkeit.  —  Von  den  Söhnen  desselben 
starb  1825  der  1810  in  den  Pensionsstand  versetzte  k.  preuss.  Oberst 
T.  F.,  verm.  mit  einer  v.  Steinmann.  Nachdem  Letztere  28.  Septemb. 
1842  gestorben  erhielten  H.  Nov.  1842  die  drei  Söhne  derselben, 
die  Gebrüder:  Friedrich  Wilhelm  v.  Friderici,  k.  preuss.  Hauptmann 
Und  Adjutant  bei  dem  General-Commando  des  2.  Armeecorps,  Fried- 
rich Heinrich  v.  F.,  Seconde- Lieutenant  im  k.  preuss.  7.  Laudwehr- 
Regim.  und  Friedrich  Bogislaus  Julius  v.  F.,  die  Königliche  Bestäti- 
gung, den  Namen  ihrer  verewigten  Mutter  dem  angestammten  Namen 
beifügen  und  sich  von  Friederici- Steinmann  nennen  zu  dürfen.  Ein 
V.  Friderici-Steinmann  war  1857  mitLanisch  im  Kr.  Breslau  begütert. 
—  Nach  dem  Dresdner  Calender  zum  Gebrauche  der  Residenz,  1846 
S.  146  u.  1847  S.  159,  ist  die  in  Sachsen  noch,  neuerlich  vorgekom- 
mene Familie  v.  Friederici,  zu  welcher  Gustav  v.  F. ,  gest.  1860  als 
k.  Sachs.  Generallieutenaut,  Divisionair  der  Infanterie  u.  Gouverneur 
der  Residenz  Dresden,  gehörte,  eines  Stammes  mit  der  hier  in  Rede 
stehenden,  preussischen  Familie  v.  F.  Dagegen  sagt  Freiherr  von  Le- 
debur,  III.  S.  255.:  „die  v.  Friederici  in  Sachsen  sind  ein  anderes 
Geschlecht  (1  und  4.  Q.  in  Silber  neun  Rosen.  2  u.  3  Q.  Gold  ohne 
Bild)."  Sollte  dieser  Wappenangabe  nicht  der  unrichtige  Namen  eines 
Siegels  zum  Grunde  liegen?    Von  der  Tinctnr  des  1.  u.  4.  Felde» 


—      S5i!     — 

getwlieu,  kommt  daM>eliie  ganz  mit  deiL  V  i^)*eii  äei  ^iaumBsi 
scbweigisebeii  Fjoniiie  t.  OidersliaoBeii  fiberem. 

r.  ii«U*^acJk.  I    S.  UM.  —  K.  iT    A.-L..  I.  h.  4t>  nc  II.  6.  19L    — 
|(.  »4  muü  in.  ti.  :a^.   ^    ^  -h    c     preuM    UaMret.    111.  2?!.  -   Jmenk^i     II.    t     1»  «il 

Mdkrid  (bchüd   dorcii  einen   silbenieij  Qneftelsei  msäsmeSt 
obeu  in  BlftD  drei.  Ü  mid  1 .  tdlbeme  bteme  mid  nnicL  efttoäü^  n 
Blmn  eine  scbr&idiiiks  gelegte,  ffiegende,  gokleiM-I  abut-i. 
stand.  Itiplc»  vom  2€.  Aug.  IT^  Ifir  Lndvig  Friedracl, 
l>er  btaaiv  im  Ifi25  eriiweben. 


I  \.  Piüarii     JBrbiftnd.'&fii£rr.  AdekBiufi. 
174iS  für  Cveuxg  Coorad  Iriderici ,  ^.  1.  Ban^nBiaiiL  bei  Coaf 
Infauiene,  ««9«i  3^jäbngKr  i>ieu«tkuKt]ii^  mäk 
Fiadmid. 

▲deMiaiid.   J^f»  nai  {Mi.  A|xr.  j€7Sf  Ibr  dk  €>etirli4er 
£lia£.  Masinliac  und  Juiiaiiii  CbiibtiML  aiit  oeMi  5jkbbb  :  öf:  F: 
cif  sa  F^ggcmbeim  sna  Unauu 

r    Sf'aft'    tii—iiiim,   1  ti    IM 

1S^7  fir  Cjn  <4iUf  Fiieäracii  FncteHueräL 


«e  Sactoea  hnks  luimaider«  Mimno-  Adkrdlftgel^  sa  ^ 

4eaea  ILk«si»^  bej<^  «ni  üifci  ia  Üiaa  dnci,  2  and  1. 

Uge^  g^Mfae  Sunec  Aätässaad  4»  &gr.  FrenaaeaL  - 

26.  Ai«.  iTöa  fir  Jobaxia  HciKTicii  Fräbcm.  k.  prea» 

filU^  die  ^iikmt  vöma  Bkadn^  Vsutw^  «ad  lahnia  Giiixfned  FrieWa. 

Der  5UU  bUibt«  tet  «ad  Käme  ^fWBM  dcMi 

der  iL  preatt.  Ai»«cl  £ia  Mj^gt  t.  F.  a.  eia  Haayfaaa  t.  J 

Ufa  iü  Aalaage  ^ütft^  Jabrk.  im  k.  preaift.  lafnac-Bccim.  t. 

ia  K6algftberg,   Entcrer  ftai^  I^JO  ab  peaäoa.  Obent  aad  Cooh 

■uiMiaot  de»  4.  GanisoBfkatailloas..  Leoter  trat  Iö06  als  M^for  aas 

dem  actirea  lüeaf te  aad  war  spAtcr  Postmeisscr  sa  Insterbarg.    fia 

liaaptouiio  V.  F.  stand  1652  im  k.  preas^w  11.  lafuu-Bcgimeate. 

l€4^mw,  \.%.tU.  ^  W..B.  4»  pffwn.  »MWTkw  IlL  tl.   ~  Jbtfo»fte.  IT.  S.  US  ■.  UL 

rrkd.  Bobmischer  Adelsstaad.  Diplom  fom  4.  Jas.  1672  fir 
Gottlieb  Martin  Fried,  Handelsmann  in  Breslaa.  i 

9.  IhUfMMKk,  l,  h.  Ui.  ^  Frtik.  r.    L€d€bmr,  I.  S.  2M.  «ad  Ul.  S.  «&&. 

tiMuL  Altes,  steiermirkisches  Rittergescblecbf,  nicbt  ni  ver- 
«»ecbselri  mit  der  neaeren  steiermärkischen  Familie  Paner  ¥•  Frieda« 
¥ftiU:UtiH  die  gleichnamige  Herrschaft  inne  hatte. 

I^riedbetr«   Adelsstand  des  Kgr.  Bayern.   Diplom  fon  1830  te 


—     353     — 

Helena  Friedbeer,  Herrin  auf  Trappach,  Wittwe  des  kön.  bayer.  R^- 
gierangsratbes  Friedbeer. 

9.  Hf/nert  SUmmbach  I.  S.  384. 

hMberg.  Altes,  steierm&rkisches  Kittergeschlecht,  welebes  auf 
der  gleichnamigen  Herrschaft  sass  und  schon  1114  ond  noch  1446 
vorkam ,  in  welchem  letzteren  Jahre  Wolf  v.  Friedberg  sich  za  dem 
grossen  Aufgebote  gegen  die  Ungarn  stellte. 

Sckmuft  1.  8.  420. 

^  frieübcigy  Edle  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Gold  ein  recht|gAm4ir) 

scbwarser  Adler;  2  in  Blau  ein  einw&rtsgekehrter,  gekr4^nttr«jiopr 
pelt  geschweifter,  goldener  Löwe  und  3  ebenfalls  in  BIm  «ta^idlptor 
einer  silbernen  Zinnenmauer  aufwachsender,  silbern  geharnisÄter, 
Yorwftrtssehender ,  in  dfir  Rechten  ein  Schwert  schwingender  Ritter, 
vor  welc(hem  auf  der  Mauer  eine  brennende  Granate  liegt).  Altes, 
schon  im  13.  Jahrh.  bekanntes,  böhmisches  Adelsgeschlecbt,  aus 
welchem  ein  Sprosse  bei  Abfassung  der  1356  publicirten  goldenen 
Bulle  K.  Carls  IV.  thätig  gewesen  sein  soll.  —  Dasselbe,  in  früher 
Zeit  mächtig,  reich  u.  angesehen,  hiess  urkundlich  später:  de  Monte 
pacis  and  bekleidete  die  PfalzgrafenwOrde  der  Krone  Böhmen,  verlor 
aber  durch  Verhältnisse  der  Zeit  von  seinem  Einflüsse,  bis  in  Folge 
der  Verdienste,  welche  ein  Sprosse  des  Stammes  sich  im  SOjäbrigen 
Kriege  erworben  hatte,  K.  Ferdinand  III.  unter  Verbesserung  des 
Wi^^pens:  (aus  dem  gekrönten  Helme  wäclfst  der  Ritter  des  3.  Fel- 
des, in  der  Linken  einen  Palmzweig  haltend,  zwischen  sechs  Fahnen 
auf.  Die  drei  rechts  stehenden  Fahnen  sind  schwarz  und  golden,  die 
links  stehenden  von  Blau  und  Silber  gestreift  und  jede  mit  der  kai- 
serlichen Namenschiffre  in  Schwarz:  F.  III.  bezeichnet)  den  alten 
Adel  des  Geschlechts  von  neuem  mit  dem  Prädicate :  Edle  v.  bestätigte. 
^  Eine  neuere  Stammreihe  der  Familie  in  absteigender  Linie  ist  fol- 
gende: Wenceslaus  Salomo  de  Montepacis;  —  Johann  Salomo  Edler 
V.  Friedberg;  —  Rudolph  Salomo  Edler  v.  Friedberg.  Durch  drei 
Söhne  des  Letzteren,  Ernest,  Johann  Salomo  und  August,  schied  sich 
der  Stamm  in  drei  Linien,  in  welchen  derselbe  jetzt  blüht.  Ernest 
Edler  y.  Friedberg,  k.  k.  Rath  u.  Vice -Präsident,  gest.  1854  zu  Stry 
in  Galizien,  war  mit  Wilhelmine  Gertrude  Freiin  v.  Goubau,  gest 
1856  ,  vermählt,  aus  welcher  Ehe  vier  Söhne  entsprossten :  Eduard 
verm.  mit  Elise  de  Ballet;  Julius;  Adolph,  Beide  haben  zwei  Töchter, 
u,  Edmund  Edler  v.  F.,  k.  k.  Hauptmann  im  12.  Feld-Jäger-Batail- 
lon, aus  dessen  Ehe  mit  Anna  Herbert,  neben  .zwei  Töchtern,  Mathilde 
und  Hermine,  zwei  Söhne  stammen,  Edmund  u.  Ernst.  Von  Johann 
Salonio  Edlen  v.  F.,  s.  oben,  entsprossten  drei  Söhne,  Wilhelm,  verm. 
nit  Leontine  Grf.  v.  Nayhanss,  Julius  u.  Ernst,  von  August  Edlen  ▼.  F. 
aber  stammt  au3  der  Ehe  mit  Anna  Maria  Freiin  v.  Staei-Holstein : 
Emanuel  Edler  v.  F.,  k.  k.  Hauptmann. 

^  h^Blt  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Bilber  auf  rauhem,  spitzigen 

Felsen  ein  runder,  rother  Thurnlmit  gleichen  Mauerzinnen  und  zwei 
Sc^BssUciieni  «nd  2  und  3  in  Schwarz  ein  aufwachsendor^  TOfwftrts- 

WktmH$,  DMUseh.  AMi-Lts.  lll.  28 


—     354     — 

seheDder,  geharnischter  Mano,  mit  roth  u.  weissen  Federn  bestecktem 
Helme  und  mit  rother,  golden  besetzter  SchUrpe  und  goldenem  Degen 
behängt,  welcher  in  der  Rechten  eine  von  Roth  a.  Silber  qaergetheilte 
Standarte  hält  nnd  die  Linke  an  den  Degen  setzt).  Franz  Anton  Edler 
Y.  Friedberg,  des  h.  R.  R.  Ritter  und  der  reichsanmittelbaren  Ritter- 
schaft am  Ober-Rhein  and  in  derWetteran  einverleibtes  Mitglied,  K. 
Carlas  VI.  Truchsess  and  später  des  K.  Franz  I.  and  der  K.  K.  Maria 
There^sia  wirklicher  Mandschenk ,  warde  als  Landesroitglied  des  Nie- 
dei^bi^M^ich;  Ritterstandes  1740  aafgenommen  and  eingeführt  Bald 
<i|lfll||i>r  wttide  derselbe  niederösterr.  Regierangs -Rath,  starb  aber 
ohqA'.-MadikMimen  zo^Wien  7.  Aag.  1767.  —  Das  Geschlecht,  aas 
weifiliem  derselbe  stammte,  gehörte  za  dem  Adel  der  Wetteraa  a.  die 
Vorfahren  standen  in  hohen  karmainzischen-cöjnischen  u.  pfälzischen 
Staats-  and  Militairdiensten.  Darch  Klagheit,  Treae  und  Tapferkeit 
zeichnete  sich  besonders  Franz  Geofg  v.  Friedberg,  Überst  der  rhei- 
nischen Reichstrappen  im  Kriege  gegen  Frankreich,  am  Rheine  ans. 

WiugriU,  III.  9.  96  and  97. 

MedliieiK,  s.  Ebelin  auf  Friedberg,  Bd.  II.  S.  618  a.  Fie- 
ger,  Ffiger  v.  Friedberg  a.  Hirschberg,  heiherrei  ■•  flrafti, 
S.  248  a.  ä49. 

Mediiwrg^  s.  Döbler  v.  Friedbarg,  Bd.  II.  S.  512. 

Meiebergj  Kitter  and  heiherrea.  Böhmischer  Ritter-  and  Frei- 
herrenstand. Ritterstandsdiplom  vom  6.  März  1667  fflr  die  Gebrttder 
Johann  Ignatz  Melzer  and  Jacob  Ferdinand  Melzer  mit  dem  Namen: 
V.  Friedeberg  und  Freiherrendiplom  vom  24.  März  1670.fnr  Johann 
Ignaz  Ritter  v.  Friedeberg,  früher  Oberfiscal  im  Herzogth.  Schlesien, 
s^it  1667  aber  Ober-Amtsrath  im  genannten  Heizogthume.  Derselbe 
starb  1677  and  hinterliess  zwei  Söhne,  welche  nach  Anfange  des 
18.  Jahrh.  noch  lebten.  Die  Familie  war  in  Schlesien  mit  Märzdorf 
im  Kr.  Poln.  Wartenb^rg  begtltert. 

if«iMl,  Süeograph.  renoT.  Cap.  8.  —  Sinapiut,   II.   8.  332.   —  Gauhe,  U.   8.   30t.   —  9. 
ßtUbaek,  1.8.  385.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  196.  -  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  234. 

ffriedeberg/s.  Löffler  v.  Friedeberg,  kitter. 

MedeNn  (in'Blaa  ein  goldener  Springbrannen),  Angesehenes 
Stettiner  Stadtgeschlecht,  aus  welchem  mehrere  Sprossen,  wohl  in 
Folge  der  Erhebung  in  deii  schwedischen  Adelsstand,  sich  des  Adels- 
titels bedienten.  Melchior  v.  F.  war  k.  schwedischer  Geh.  Ober-Ap- 
pellationsrath  und  ein  Sohn  desselben,  Paul  v.  F.,  starb  1722  zuCleve 
als  k.  preuss.  Geh.  Regißr.  und  Kriegsrath.  —  Alexander  v.  F.,  köu. 
preuss.  Oberst  und  Commandant  von  Cüstrin,  starb  1725.  Aas  seiner 
Ehe  mit  Charlotte  Weiler  stammten  zwei  Söhne,  welche  in  der  kön. 
preuss.  Armee  standen  und  eine  Tochter  vermählte  sich,  mit  dem  K. 
preuss.  Landrathe  v.  Gloger  zu  Frankfurt  a.  d.  0.  —  Die  Familie  be- 
sass  schon  1600  in  Pommern  Bugewitz  im  Kr.  Anclanr  und  im  Bran- 
denburgischen  1691  Eichow  im  jetzigen  Kr.  Cottbus  und  A|^ow  im 
Kr.  Sternberg.   Später  ist  der  Stamn^  erloschen.  ||^B 

H.  Pr.  A.-L.  V.  8.  165.  -  Frtik.  ».  Udtbmr,  I.  8.  234  und  Ilf.  8.  255.    ^^^ 

Me4eb«rg  (in  Roth  eine   steinfarbene   Burg   mit   zwei   Eck* 


—     366     — 

tbarmen).  Adelsstand  des  Fürstenthams'Schwarzburg-SondershaaseD. 
Diplom  vom  1.  Octob.  1805  fftr  Ferdinand  Stiefbold,  mit  dem  Namen: 
Y.  Friedeburg.  —  Der  Empl^nger  des  Diploms  war  ein  Sohn  des 
Badenseben  Lieutenants  Stiefbold. .  Die  Nachkommen  sind  jetzt  iin 
Grossh.  Baden  bedieustet. 

Ctutt  Adtlsb.  d.  OroHsh.  Bad6u,  AbtheUuiig  3.  —  r.  He/ntr,  SUmmbueh  I.  8.'38&. 

*■  hiedenliers^  hiedeaberg  aif  Algend«rf  (Schild  mit  Scbildesbaupte. 

Im  silbernen  Schildeshaupte  drei  neben  einander  stehende,  rothe  Ro- 
sen Q;  im  tothen  Schilde  ein  silberner,  gestürzter  Oreifenfuss).  Schle- 
sisches  Adelsgeschlecht,  welches  das  Gut  Algersdorf  unweit  Mflnster- 
berg  an  sich  brachte.  Anton  Oexel  v.  F.  war  1 720  CanonicQs  zu  St. 
Johann  in  Breslan  und  Johann  Anton  v.  F.,  verm.  mit  einer  Freiin  v. 
Kottulinsky,  war  1730  im  Schweidnitzischeii  begütert.  Neuere  Njach- 
ricbten  über  die  Familie  fehlen. 

Sinapius,  I.  S.  874  und  U.  8.  629.   ^    «auA«,  II.  8.    30;;.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  196.  — 
F^eik.  w.  Ledebur,  l.  S.  234.  —  v.  Meding,  III.  8.  188. 

PrMkAbcrg,  s.  Friederich  v.  Friedenberg,  S.  856. 

MedeafeMj  s.  Frass  v.  Friedenfeld,  S.  325. 

PriedeMfeb>  s.  Drottleff  v.  Frieden fels,  l^reiherr»^  Bd.  II. 
S.  588  und  589. 

triedeafeb^  s.  Just  v.  Friedenfels. 

FrIcdeaUrt,  s.  Friederich.v.  Friedenhirt. 

hicdcureieiu  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  v.  9.  Febr.  1652 
fiOr  Heinrich  Rudolph  Friedenreich. 

V.  BeUbach.  1.  8.  8.S6.  • 

ffriedeBsberg^  hriedl   ▼.  Friedrasberg^  Medlieb  r.   Vriedeatberg. 

Schwedischer  Adelsstand.  Diplom  vom  Könige  Carl  XL  von  Schwe- 
den für  Moritz  Conrad  (Friedlieb)  Friedl,  Doctor  der  Rechte  zu  Greifs» 
walde  und  k.  schwed.  Justizrath,  mit  dem  Namen :  v.  Friedensberg.  — 
Die  Vorfahren  desselben  waren  Stadtrichter  zu  Osnabrück  u.  zu  Diep- 
holz angesessen.  Der  Erhoben^. erwarb  1702  Dambeck  im  Greifs- 
walder  Kr.  und  starb  11.  Aug.  1722  als  Herr  auf  Klein  Kiessow.  Aus 
seiner  Ehe  mit  einer  Tochter  des  Bürgermeisters  Volkmann  zu  Star- 
gard  binterliess  derselbe  nur  zwei  Töchter,  Catharina  uud  Christina 
V.  Friedensberg. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  165.  -  F^eih.  w.  Ltdthur,  I.  S.  234. 

ffriedeasbirg.  Ein  zum  preussischen  Adel  gehörendes  Geschlecht, 
welches  sich  früher  auch:  de  la  Paix  schrieb  und  aus  welchem  meh- 
rere Sprossen  in  die  k.  preuss.  Armee  traten.  —  Carl  v.  Friedens- 
borg wurde  1836  als  k.  preuss.  Oberst  pensionirt  und  ein  Bruder  des- 
selben, früher  in  k.  preuss.  Diensten,  starb  1813  als  k«  württemb. 
M^or.  —  Noch  in  neuester  Zeit  war  ein  v.  F.  Hauptm.  im  k.  preuss. 
23.  Infant.-Regimente. 

H.  Pr^'4*^  II-  S.  196.  —  Frtik.  *.  Udebur,  I.  S.  284  uud  lU.  8.  855. 

Frhijlii'feMi  8-  Ogaro  v.  Friedensfeld,  u.  Laskiewitz  v. 
Frieideusfeid,  Utter.  MedeaiteiB^  s.  Liej^ore  y.  Frieden- 
stein. 

28* 


—     3Ö6     — 

frie4eiitk«l|  s.  Pino  y.  Friedentlial,.Eitter  h.  VrellierreB. 

ftri«ieuweigy  s.  Hollner  y.  Friedenzweig. 

Meieriek  (Schild  geviect :  1  and  4  in  Dlan  eine  auf  einer  Fels- 
spitze stehende,  weisse  Tanbe ,  im  Sehnabel  einen  grUnen  Palmzweig 
haltend:  2  ebenfalls  in  Blau  acht  silberne,  kreisförmig  gelegte  MOn- 
zen  und  3  der  Länge  nach  getheilt  von  Blaa  -a.  Gold  mit  einem,  einen 
schwarzen  Tharm  zeigenden^  silbernen  Herzs'childe).  Adelsstand  des 
Grossh.  Baden.  Diplom  YÖn  1833  fttr  Franz  Albert  Friederich,  gross- 
herz.  bad.  a.  o.  Gesandten  n.  bevollm.  Mibister  am  k.  wtlrttemb.'  Hofe. 
Derselbe  war  später  Gesandter  am  k.  frah2.  Hofe. 

Ca»t^  AHelt^iich  des  Orosshcnogthums  Baden,  Abtheilang  3. 

Mederich  r.  hMfaberg.  Erbländ.  ^österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1753  fflr  Johann  Caspar  Friederieb  ,^  Wechsler  zu  Prag,  mit  dem 
Prädicate :  v.  Friedenberg. 

MegerU  v.  Mühlfeld,  Erg&ns.-Bd.  8.  290. 

rriederich  ?.  MeiieBMrt^  Edler.  Erbländ.-österr.  AdeJssUud.  Di- 
plom von  1784  für  Bernhard  Valentin  .Friederich,  Dechanteo  «.  Pfar- 
rer za  Raabs,  wegen  32jähriger  Dienstleistung,  mit  dem  Prftdicate: 
Edler  v.  Friedenhirt. 

Meg4rl€  r.  Mühlftld,  S.  186. 

Medeshaia^  Medesheia,  auch  FreiherreB.  Erbländ. -Österreich. 
Freiherrpstand.  Diplom  vom  K.  Leopold  I.  fOr  Christoph  Ferdinand 
y.  Friedeshaim,  früher  k.  k«  Rittmeister,  und  fttr  die  Vettern  dessel- 
ben, Georg  Ehrenreich  und  Adolph  Günther  v.  Friedeshaim.  —  Altes, 
niederösterreichisches  Adelsgeschlecht,  welches  ursprünglich  den  Na- 
aen :  Böham  führte,  aber  mit  den  Böbam  der  Behaim  zu  Haggenlierg,  s. 
Bd.  I,  S.  272  u.  273,  in  keiner  Verbindung  stand.  Dasselbe  stammte 
aas  Böhmen  und  war  später  aus  .Böhmen  nach  Schwaben,  Tirol  und 
Gestenreich  gekommen.  —  Joachim  Boham  war  schon  1397  bekannt, 
hatte  aus  seiner  Ehe  mit  Elisabeth  Greifensteiner  oder  von  Greifen- 
stein viele  Kinder  und  lebte  i>och  1441.  Von  seinen  Kindern  sind  nur 
die  Söhne,  Wilhelm;  Adam  und  Bernhard,  welche  1458  urkundlich 
als  Brüder  und  als  Söhne  des  Joachim  Beham  auftreten,  zu  mann- 
barem Alter  gekommen  u.  nur  der  Jüngste,  Bernhard,  hat  den  Stamm 
fortgesetzt.  Derselbe,  gest.  1507,  nahm  zuerst  in  Schwaben  den  Na- 
men :  V.  Friedeshaim  an  und  diente  zuerst  dem  Erzherzog  Sigismund 
in  Tirol  und  später  dem  K.  Maximilian  I.  in  der  Landvogtei  Schwa- 
ben. Von  seinen  Söknen  aus  der  Ehe  mit  Barbara  v.  Hönigl  kam  der 
Aeltesie,  Bernhard  der  Jüngere ,  gest.  1547,  nach  Niederösterreieh, 
kaufte  1525  die  Herrschaft  Lengenfeld  und  hinterliess  aus  zweiter 
Ehe  mit  Margarethi  v.  Blumeneck,  gest.  1572,  eine  zahlreiche  Nach- 
kommenschaft Von  seinen  Söhnen  ^stifteten  Ludwig  Böham  v.  Fjrie> 
deshaim,  Wilhelm  Bernhard  B.  v.  F.  u.  Johann  Thomas  B.  v.  F.  drei 
Linien.  Von  Ludwig  B.  v.  F.,  gest.  1580,  verm.  mit  Dorothea  v.  Hoh- 
berg,  stammte  Melchior  v.  F.,  welcher,  da  seine  Kinder  a)is  der  Ehe 
mit  Sasanna  v.  Mamming  jung  stariieii^  seine  Linie  wieder  schloss.  — 
Wilhelm  Bernhard' B.  v.  F.,  niederösterr.  Regierungsrath,  hatte  15d0 


—     357     — 

Dorf  und  Gat  Siessenbach  gekauft  and  war  1595  und  1599  Verord- 
neter des  Ritterstandes  der  niederösterr.  Landschaft.  Ihm  verdanken 
die  niederösterreichischen  St&nde  das  ausgezeichnete,  s.  g.  Friedes- 
haimsehe,  von  Wissgrill  sorgsam  benotste  Wappenbncb  der  adeligen 
Geschlechter  vom  Grafen-  Herren-  ond  Ritterstande  in  Niederöster- 
reicb  in  drei  Abtheilang^n  ,  in  welchen  die- Wappen  mit  grösster  Ge- 
nanigkeit  nach  den  Regeln  der  Heraldik  gemalt  sind.  Die  Linie  dem- 
selben gii^g  mit  seinem  Sohne  ans  erster  Ehe  mit  Genoveva  v.  Leysser : 
Helmhard  v.  F.,  wieder  ans.  Letzterer,  verm.  mit  Sidonia  v.  Hohberg, 
unterzeichnete  mit  seinen  Vettern,  Pilgram  ond  Carl  v.  Friedeshaim, 
1608  anf  dem  Gongresse  zu  Hörn  in  Nieder- Oesterreich  das  grosse 
Bfindniss  der  protestantischen  österreidhischen  Stftnde  mit  den  Stän- 
den von  Böhmen  und  Mähren  und  wurde  später,  1 620,  nach  Einzieh- 
ung seiner  Gfiter,  in  die  Acht  erklärt,  hatte  aber  sehon  vorher  Center- 
reich  verlassen.  —  Johann  Thomas  B.  v.  F.,  der  Stifter  der  dritten 
Linie,  s.^oben,  gest.  1587,  war  mit  Judith  v.  Sinzendorf  vermählt  und 
von  seinen  Söhnen  setzte  Pilgram  v.  F.  u,  Carl  v.  F.  den  Stamm  fort 
Pilgram  v.  F.,  gest.  1612  war  mit  Benigna  v.  Sachwitz  vermähl  pnd 
aus  dieser.Ehe  stammte  Franz  Albert  v.  F.,  gest.  vor *1 646,  vermählt 
mit  Maria  Catharina  Freiin  v.  Steger,  aus  welcher  Ehe  Christoph 
Ferdinand,  verm.  mit  Felicitas  Freiin  v.  Ginger,  entspros^,  welcher, 
s.  ^ben ,  den  Freiherrnstand  in  die  Familie  brachte.  Derselbe  hatte 
Kinder,  doch  ist  Näheres  über  dieselben  nicht  bekannt.  —  Carl  v.F., 
gest  1647,  vermählt  mit  Judith  Freiin  v.  ROber,  wurde,  weil  er  1608 
das  erwähnte  Bündniss  d6r  protestantischen  Stände  unterzeichnet 
hatte,  1620  ebenfalls  in  die  Acht  erklärt,  1621  aber  mit  seiner  Ge- 
mahlin begnadigt,  erhielt  1623  sein  Haus,  so  wie  den  Freisitz  u.  Edel- 
hof  Burghof  bei  Crems  wieder  zurück  und  leistete  1629  dem  röm. 
Könige  Ferdinand  III.  als  Erzherzog  mit  anderen  niederösterr.  Stän- 
den die  Erbhuldigung.  Von  seinen  Söhnen  waren  Georg  Ehrenreich 
und  Adolph  Qänther,  wie  oben  angegeben  ^  die  Mitempfänger  des 
Freiherrndiploms.  Beide  erlangten  in  Folge  ihres  mütterlichen  Erb- 
rechts einige  Rübersche  Güter  in  Ungarn.  lieber  ihre  Nachkommen- 
schaft fehlen  nähere  Nachrichten. 

Wi$$griU,  in.  8.  97—102. 

hiedheinii^  s.  Aperger  v.  Friedheimb,  Bd.  I.  S.  91. 

Medhsiier  ?.  Snbealhai,  auch  Ritter.  Galizischer  Adels-  und  Rit- 
terstaud.  Adelsdiplom  von  1794  für  Anton  Friedhuber,  Salinen-Mark- 
scheider und  Ober -Amts -Assessor  zu  Wieliczka^  mit  dem  Prädicate  : 
V.  Grubeuthal  u.  Ritterstandsdiplom  für  denselben,  wegen  47jähriger 
Dienstleistung,  unter  Beibehaltung  des  Prädicats :'  v.  Grubentbai.  Der 
Stamm  hat  fortgeblüht  In  neuester  Zeit  stand  Michael  F.  v.  G.'  als 
Lieutenant  im  k.  k.  45.  Infant.-Regiro. 

MegerU  ».  Mühlfeldy   8.    l!0  u.  Ergiuii.-B.  8.  390. 

Vriedfl  f.  rriedrlfhsberg.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1820  für  Jobann  Friedl,  k.  k.  Capitain-Lieutenant,  mit  dem  Prä- 
dicate: V.  Friedrichsberg.  ])er  Stamm  hat  fortgeblübt  isk  neuester 
Zeit  war  Anton  F.  v.  F.  Hauptmann  I.  CI.  im  k.  k.  9.  Artill.-Begim. 


—     358     — 

und  Joseph  F.  v.  F.,  Artill.  Officier,  Oberlient.  im  k.  k.  8.  Greos-In- 
fant-Reg. 

MtfgrU  9.  Müh^eld,  Rr8inB.-B<l.  8.  f90l 

Medlaadi.  Die  Tochter  des  bekannten,  1788  verstorbenen  kön. 
preass.  X^eneiralmajors  Johann  Sigismond  v.  Lestwitz,  welcher  fir 
seine  1760  in  der  Schlacht  bei  Torgao  bewiesene  Tapferkeit  sp&ter 
das  halbe  Amt  Friedland  im  Brandenbargischen  erhalten  hatte,  ans 
der  Ehe  mit  Catharina  Charlotte  v.  Treskow :  Henriette  Charlotte  t. 
I^estwitz,  hatte  sich  mit  einem  Herrn  t.  Borcke  Term&hlt,  wurde  aber 
von  demselben  geschieden  und  nahm  dann  mit  Königi.  Genehmigung 
nebst  ihrer  Tochter,  Henriette  Charlotte  v.  Borcke,  von  dem  als  jBrb- 
tochter  ihr  zugefallenen  Amte  Friedland  den  Namen  an.  Die  Tochter, 
Henriette  Charlotte  v.  Borcke,  genannt  Friedland,  gest  1848,  yer- 
m&hlte  sich  mit  dem  1834  verstorbenen  Peter  Grafen  v.  Itzenplitz, 
k.  preuss.  Staatsrathe  etc.  und  durch  diese  Vermählung  ist  das  v. 
Lestwitzsche  Wappen:  (Stamm  Kowina:  in  Roth' zwischen  einem  sil- 
bernen Kesselringe  ein  silbernes  unten  verlängertes  u.  spitz  zugehen- 
des Passionskreuz)  als  linke  Hälfte  in  das  Wappen  der  Gri^n  ▼. 
Itzenplitz  gekommen. 

Deutsch«  Orafenh.  i.  Gegenwart,  I.  6.  404—406.  —  FreiM.  v.  Ledebur,  I.  A.  SM'ood  t85. 

Friedrich  j  Preiherreu  (im  blaueäi  mit  einer -silbern  und  jroth  ge- 
stückten Einfassung  umgebenen  Schilde  ein  silberner  doppelt  ge- 
schweifter, mit  einer  goldenen  Laubkrone  gezierter  Löwe  mit  ausge- 
schlagener, goldner  Zunge  und  ausgeschlagenen  Krallen,  über  welchen 
und  aber  die  Schildesfläche  sich  ein  rother  Querbalken  hinzieht). 
Freiherrnstand  des*  Grossherzogtbums  Hessen.  Bestätigung  des  Frei- 
herrnstandes vom  6.  Aug.  1827  für  Ferdinand  August  Friedrich,  Sohn 
des  1808  verstorbenen  Prinzen  Friedrich  Georg  August  v.  Bessen- 
Darmstadt  aus  morganatischer  Ehe  mit  Caroline  Friederike  Seitz,  geb. 
1768,  verm.  1788  und  gest.  1812,  welchen  der  Vater  wegen  seiner 
legitimen  Abstammung  seinen  eigenen  Namen:  Friedrich  beigelegt 
hatte.  Derselbe,  geb.  1 800,  grossh.  hess.  Kammerherr,  war  vermählt 
mit  Franzisca  AnnaWerr,  geb.  1804,  gest.  1844,  welche  durch  grossh. 
hessisches  Patent  vom  14.  März  1827  die  Vorzüge  des  Adels  erhalten 
hatte.  Aus  dieser  Ehe  stammt  eine  einzige  Tochter,  Freiin  Agnes, 
geb.  1828,  welche  sich  1847  mit  Arwied  Freih.  v.  Witzleben  a.  d. 
Hause  Werben,  herz,  nassauischen  Kammerjunker.und  Oberliebtenant 
a.  D.  irermählte. 

Geneal.  Taaehenbach  (l«r  freih.  Hiuser,  1854.  S.  146  uod  147  and  1857,  8.  701.  —  •.  J7tf/- 
ner.  hessischer  Adel,  tab.  9  und  8.  9.  —  Illustrirte  deutsche  Adelsrolle,  I.  Tab.  9.  Nr.  8  a. 
9.  74  und  75. 

Medrieh^  Edle.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1770 
für  Joseph  Franz  Friedrich,  k.  k.  Hof-  u.  Landbauschreiber,  mit  dem 
Prädicate :  Edler  v. 

MegerU  v.  Mühl/eld,  8.  186. 

Medrich  ? .  Adcisfeld.  Erbländ. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1773  für  Philipp  Friedrich,  k.  k.  Salz-  und  Obermauthamts-Contro- 
lenr  zu  Zeng,  mit  dem  Prädicate :  v.  Adelsfeld. 

MtgerU  9.  Mühlftld^  8.  186. 


—     359     — 

Meirick  ?.  Meilrichadial,  Mtter  (in  Gold  ein  sc^brägrecht'er,  mit 
drei  unter  einander  stehenden,  sechsstrahligen,  goldenen  Sternen  be- 
legter, blaner  Balken).  Erblftnd.-Österr.  Ritterstand«  Diplom  vom 
3.  Juni  (4.  Sept.)  1812  far  Ignaz  Aioys  Friedrich,  Herr  des  Gtttes 
Ubrritz  in  Mähren,  wegen  Verbreitung  der  Landescaltar  a.  der  Vieh- 
nicht  and  als  Oeschäftsleiter  der  damaligen  Steuerregolirang,  mit  deai 
Prftdicate :  y.  Friedriclisthal. 

Mtg^rie  9.  Mühlfeld,  S.  111.  —  Knttchkt,  IV.  8.  133. 

ffriedrich  v,  Schwerenkaiipf^  Kdle.  Erbl&nd.-österr.  Adelsstand. 
Diplom  von  1820  ffir  Joseph  Friedrich,  k.  k.  Premier-Rittmeister  bei 
Marquis  Sommariva- Kürass. ,  mit  dem  Pr&dicate:  v.  SchwerenkampL 
Derselbe  war  1856  Oberstlieutenant  im  Invalidenhause  zu  Tyrnan  in 
Ungarn. 

'  Megerle  «.  Mühlftld,  S.  186. 

Priedrich  v.StrtiafeM.  Erbl&ndisch-österr.  Adelsstand,  mit  dem 
Prftdicate:  v.  Stromfeld.  Von  den  Sprossen  des  Stammes  standen  in 
neuester  Zeit  in  der  k.  k.  Armee :  Fmanuel  Friedrich  v.  Stromfeld, 
Ober-Kriegs-Commissar  IL  Classe  u.  ökonomischer  Referent  bei  dem 
Landes  -  General»  Commaudo  zu  Lemberg;  Joseph  F.  v.  St.,  Oberst- 
lieutenant  im  8.  Dragoner -Regimente  nnd  Franz  F.  v.  St.,  Major  im 
12.  Infant.-Regim. 

MillUir-Sebematisni.,  neuest«  Jahrgg. 

Medrichs  (in  Blau  ein  vorwärts  gekehrter,  silberner,  von  sechs 
goldenen  Sternen  umgebener  OchsenkopO-  Ein  zu  dem  Adel  im  Kgr. 
Preussen  gehörendes  Adelsgeschlecht ,  aus  welchem  mehrere  Spros- 
sen in  der  k.  preuss.  Armee  dienten.*  Carl  v.  F.  war  1835  Premier; 
Lieutenant  im  34.  Infant. -Reg.  u.  1852  stand  im  2.  Artill.-Regiment 
'  ein  V.  F.  als  Premierlieutenant  u.  ein  Anderer  als  Seconde-Lieut.  im 
1 8.  Landwehr- Regimente. 

F^eiktrr  v.  Udebur,  I.  8. 235  u.  IIL  8.  2S&. 

MedrMsbcrg^s.Friedl  v.  Friedrichsberg,  S.  357. 

fricmar,  Vrlemar.  Altes,  thüringisches  AdelsgeschJecht  aus  dem 
gleichnamigen,  drei  Stunden  von  Gotha  gelegenen  Stammsitze,  wel- 
ches von  1313  bis  1397  vorkommt. 

Schannat^  8.  90.  —  Brückner,  Beschreibung  des  Kirchen-  und  SehulensUaU  im  Hentog- 
thsme  Gotha,  II.  *i.  St.  8.  7.  19  nnd  20.,  5.  8t.  8.  27  a.  6.  8t.  S;  12.  —  2«dt€r,  IX.  S.  2132. 

FriemeL  Schlesiscbus  Adelsgeschlecht,  welches  170Q  und  noch 
1722  Kurzwitz  im  Oelsischen,  R&ndchen  im  Guhrauschen  u.  Tschun- 
kawe  im  Militschen  1720  und  letzteres  Gut  noch  1731  besass  u.  aus 
welchem  Sprossen  in  Civil-  und  Militairdiensten  standen.  Noch  1750 
waren  drei  Gebrüder  v.  F.  Officiere  in  der  k.  preuss.  Armee  und  als 
1775  Johanna  Friederike  v.  Friemel  starb,  stand  ein  Bruder  dersel- 
ben als  Lieutenant  im  k.  preuss.  Infant.-Regim.  v.  Sass.  —  Später  ist 
der  Stamm  erloschen. 

Sinapiut,  II.  S.  629.  -    Zedier,  IX.  8.  2111.  —  Freiherr  9.  Ledebmr,  L  S.  233. 

friemersderf^  Frimersderf,  genannt  Ntsfcld  (in  Silber  ein  schwar- 
zer Querbalken,  begleitet  von  dref,  2  und  1,  schwarzen  Muscheln) 


—     360     — 

Altes,  tiiederrlieiüisohes  Adelsgeechlecbt,  dem  ähnlichen  Wappen  und 
nameutlicb  dem  Helmschmucke  nach:  Kopf  und  Hals  eines  silbernen 
Schwanes  ,  wohl  eines  Stammes  mit  den  v.  Metternich.  Bas  gleich- 
namige Stammhaus  im  Landkreise  Cölu  hatte  zwei  Höfe  u.  Pütxfeld, 
welches  den  Beinamen  des  Gescblechfs  gab,  ist  ein  Dorf  in  der  Nähe 
von  Adenau.  Das  fieschlecbt  war  schon  1604  mit  Scbmidtheim  im 
jetzigen  Kr,  Gemünd  begliteit,  hatte  1521  Kesseling  und  Lind  im  Kr. 
Adenau  iune,  erwarb  dann  noch  andere  Gfiter,  sass  1744  noch  zu 
Calenberg  im  Kr.  Düren,  so  wie  1751  zu  Kirspenich  im  Kr.  Rhein- 
bach und  ist  dann  in  *ier  zweiten  Hitlfte  des  18.  Jahrb.  erloschen. 

Roben»,    nictlerrln'iin*-  her  Adel,  U.  S.  a4'i.  —  N.    Fr,  A.-L,    IL  ft,  U»7.  —  ^rt*»»,  K   H, 
105  und  II.  S.  44  und  'Jii.  —  ttMktrr  v.   LfdHur,  L  ».  m^V. 

Friemeritheiiti,  Frlcmersiin  (Schild  quergetheilt:  oben  in  Gold  ein 
rotber  Lowe  und  unten  in  Blau  drei  silberne  Rosen)»  Altes,  rhein- 
ländisches  /idelsgescblecht  aus  dem  gleichnamigen  Stammliause  im 
jetzigen  Kr*  Crefeld^  welches  der  Familie  schon  1297  zustand»  Die- 
selbe sass  auf  diesem  Sitze  noch  1340  und  hatte  1351  Lauerfrost  im 
Kr.  Rheinberg  inne.  —  Der  Stamm  blühte  bis  in  die  zweite  Hälfte 
des  17,  Jahrb.  fort,  in  welcher  derselbe  erlosch. 

I'rie!!,  I^rie«s,  auch  RlUer,  Freiherren  u.  Iirafeu.  Erbländ. -dsterr.* 
und  Reichs  ~  Hitter-Freiherrn-  und  Grafenstand.  —  Krblünd»-österr. 
Ritterstandsdiplom  von  1  752  tür  Johann  Friess,  k.  k.  Commerzien- 
rath  und  Xiederlwgs-Verwandten  in  Wien,  wegen  Errichtung  von  Fa- 
briken und  geleisteter  fj!eld-Änticipationen  ;  Reichsritterstandsdiplom 
von  1757  far  denselben,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v,;  Erbland-österr, 
Freiherrnstands-Diplom  von  1763  aus  Allerliüchst  eigener  Bewegung 
für  denselben,  wegen  guten  Herkommens,  im  niederländischen  Kriege 
geleisteter,  nützlicher  Dienste,  zur  Anlegung  von  Fabriken  verwen- 
deter, betrachtlicher  Summen  und  gemachter  Geld-Anticipaiionen 
für  den  Staat,  besonders  aber  wegen,  ohne  Znthat  der  Finanzen,  be- 
wirkter Versorgung  des  nach  der  Äction  bei  Frunkfurt  a.  d.  Oder 
durch  Polen,  unter  Comniando  des  General -Feldzeugmeisters  Freih. 
V.  Laudon,  zurück  marschirten  Ärmcecorps  mit  Ocld  und  Lebensmit- 
teln» so  wie  iiuch  wegen  geführter  Direction  des  Bergwerks-Producten- 
Verschleisses;  Reichsfreiherrn- Diplom  von  1782  für  denselben,  (so 
giebt  Megerle  v.  Mühlfeld  an,  während  Wissgrill  das  Reichsfreiberm- 
stands- Diplom  vom  15.  Dec»  1762  dalirt)  u.  Reichsgrafendiplom  von 
17B3  für  denselben  als  k.  k.  Ilofrath.  Nächstdemi  Erbland. -Österr, 
Ritterstandsdiplom  vom  31.  Jan.  1775  für  Philipp  Jacob  v.  Fries, 
Senior  des  geistlichen  Ministeriums  zu  Mühlhausen,  mit  dem  Prädi- 
cate:  Edler  v.  und  Reichsfreiherrnstandsdiplom  von  1791  für  Philipp 
Jacob  Edlen  und  Reichsritter  v,  Fries.  —  Die  Genannten  gehörten  m 
einem  alten  Patrizier-Geschlechte  der  früher  mit  der  Schweizer  Eid- 
genossenschaft im  Bunde  gestandenen  Stadt  Mühlhausen  imSundgaue 
und  die  Familie  wurde  1792  unter  die  neuen  niederösterr.  Herren- 
Standsgeschlechter  aufgenommen.  Johann  Jacob  v*  Fries,  gest.  1757, 
Zunftmeister  und  Mitglied  des  inneren  Raths  zu  Mühlhausen  (Wiss- 
grill legt  schon  demselben  das  adelige  Prädicat  bei,  doch  giebt  Me- 


_  V 


II 


geile  V.  Mtihlfeld,  S.  186  ürst  ein  Adelsdipbm  seines  Sohnes  Johann 
von  1758  an,  docb  ist  letztere  Jalirefzahl  jedenfalls  ein  Druckfeblßr 
qiid  moss  1750  oder  1751  lieissen)  war  m\*  Catharina  Bregenzer  ver* 
mahlt,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne,  Philijip  Jacob  u.  Johann,  «»taininten, 
welche  das  Geschlecht  in  zwei  Linien  fortselzlen.  Philipp  Jacob  Reichs- 
ritter  v.  F.,  s,  oben,  starb  1784  und  binterliess  ans  der  Ehe  mit  Re- 
gina V.  Kngelmann,  neben  zwei  Töchtern,  einen  gleichnamigen  Sohn, 
welcher,  s.  obei),  den  Keicbsfreiherriistfind  erlangte  u,  die  privilegirte 
Kattünfabrik  zu  Kettenhof  bei  Sehwechnt  libernommen  hatte.  Der- 
selbe war  mit  Anna  Maria  Schwarz  vermöhlt  n.  aus  dieser  Ehe  ent- 
sprossten  die  Söhne  Johann  Jacob,  Johann  Michael  u.  Johanii  fieorg. 
—  Der  Stifter  der  zweiten  Linie,  Johann,  gest.  1785,  wnrde,  s.  oben, 
Ritter,  Ireiherr  nnd  Grai  Der^^elbe,  H**rr  der  im  fräniiischen  reichs- 
freien  Rittercnnton  Jiltmühl  gelegenen  Herrschaften  Dennenlohe  wnd 
Ober-Scbwanningen.  so  wie  der  Herrschaft  Fösslnu  in  Nieder-Oester- 
reich,  k.  k,  Hofralh,  Bankier  und  GrosshäDdler  in  Wien  etc.,  um  das 
Erzhaus  Oesterreich  und  den  Staat,  s.  oben  die  Anpabe  der  Diplome, 
hoch  verdient,  hatte  sich  1764  mit  Anna  d'Eschcrny  (aus  einem  alten, 
aus  dem  Herzogtbume  Chablais  tu  die  Schweiz  gekommenen  Adelsge* 
schlechte)  vermfthllT  aus  welcher  P^he  bei  seinem  Tode  zwei  Töchter, 
die  Grf.  Vicioria  Agnes  und  Sophia,  mid  zwei  Söhne,  die  Grafen  Jo- 
seph Johann  und  Morilz  lebten-  Grf.  Victoria  Agues  TermShlte  sich 
1788  mit  Johann  Adolph  Grafen  v.  Schönfeld,  kursftchs^  Kammerh., 
Geh.-Ratbe  und  a.  o.  Gesandten  und  bevoHmu  Minister  am  k.  k-  Hofe 
und  Grf  Sophia  17P4  mit  Heinrich  Wilhelm  Grafen  v»  Haugwitz  auf 
Namiest,  k,  k.  Komm,  praf  Joseph  Johann,  Herr  der  Herrschafteo 
Denuenlobe,  Oher-Schwanningen  und  Fösslau,  starb  schon  1788  un- 
vermählt im  23.  Lebensjahre,  Graf  Moritz  aber,  der  Erbe  der  ge- 
nannten Herrschaften,  gest.  1825,  bekannt  als  grosser  Kunstfreund, 
vermählte  sich  1800  mit  Maria  Theresia  Josepha  Prinzessin  zuHohen- 
lohe-Waldenburg-Schilfingsfilrst.  Aus  dieser  Ehe  entspross  Graf  Mo- 
ritz (IL)  geb.  1604,  Herr  der  Herrschaft  Yöslnu  in  Niederösterreich, 
k.  k.  Hotschaftsrath  etc.,  verm.  1836  mit  Florentine  Freiin  v;  Pa- 
reira-Arnstein ,  aus  welcher  Ehe,  nebeii  einer  Tochter,  Grf.  Emma, 
verm.  1856  mit  Maximilian  Freih.  v.  Handel,  k.  k.  Gesandten  am  k. 
württemb.  Hofe,  zwei  Söhne  stammen,  die  Grafen  Ludwig,  geb.  1839 
und  August,  gest.  1S4L  —  Der  Bruder  des  Grafen  Moritz  (IL)  ist 
Graf  Victor,  geh,  1812,  k.  k.  Major,  verm.  mit  Mathilde  v.  Strasser, 
aaa  welcher  Ehe  vier  Töchter  entsproasten  und  die  vier  Schwestern 
dieser  Gebrüder  sind:  Grf.  Theresia,  geb.  1806;  Grf,  Adelheid,  geb. 
1810,  verm,  1835  mit  Anton  Freih.  v.  Walterskirchen  zu  Wolfsthnl, 
k.  k.  Kämm,  und  Rittm.  in  d.  A.;  Grf.  Ida,  geb.  1811,  vermählt  1829 
mit  Georg  Freih.  w  Walterskirchen  zu  Wolfsthal ,  Herr  auf  Wolfs. 
thal,  k.  k.  KÄmmercr,  Geh-Rath  h.  Hofrath  u,  Grf  Thecla,  geb.  181 3, 
verm.  1838  mit  Johann  Nepomuk  v.  Körver  k.  k.  Obersten  etc. 

llt  find  im  Motl  tr,riEi»ni.n4  8.  ä7.  —  rH«ntirti(>  Hrafoith.  d,  Of^^mm^L  S.  Mi  und  ?45,'  — 
Genial.  T»«((fh*t»ilnub  d^r  arrnfl  llftnter.  HAU.  8,  S^l  utitl  2^'i  t»r*»|  hhittr»  Handibiich  tu  d«i«- 
«ethcn,  8.  77«.   -   ^uy[y\,  nu  »k'bm,  W,-B. :  Gt.  v.  F. 


—     362     — 

lfrie§ei,  VrellierreB  Md  lirafeii.  Keicbsfreifaerrn-  o.  Gräfenstand. 
FMiberrnj^iplom  vom  15.  Aag.  1653  für  Heinrich  v.  Friesen,  Herrn 
aaf  Rötlia  etc.  and  für  die  Söhne  desselben,  Heinrich  (II.)  und  Carl 
und  Grafendiplom  von  1702  für  Julius  Heinrich  Freiherrn  v.  Friesen, 
k.  k.  General -Foldzeugmeister,  Commandanten  zu  Landau  etc.  — 
Altes,  unter  dem  Namen  Friese  oder  Friess  schon  nach  Anfange  des 
13.  Jahrb.  in  der  Schweiz  bekanntes  und  um  Basel  begütertes  Adels- 
gescblecbt,  aus  welchem  mehrere  Sprossen  za  Ende  des  13.  oder  im 
Anfange  des  14.  Jahrh.  die  Schweiz  verliessen,  sich  nach  Ober-Sach- 
sen wendeten  und  sich  wohl  zunächst  auf  dem  Lehengute  Kauern  bei 
Ronneburg  (Herzogth.  Sachsen- Altenburg)  niederliessen,  doch  ist  die 
älteste  Urkunde  über  den  Besitz  dieses  Gutes  erst  von  1488,  in  wel- 
chem Jahre  Kurfürst  Friedrich  III.  zu  Sachseji  und  Johannes  Herzog 
zu  Sachsen  einen  Carl  v.  Friesen  mit  Kauern  belehnten.  Eine  ftltere 
Urkunde  ist  ein  im  k.  sächs.  Staatsarchive  befindlicher  Lehenbrief 
vom  Markgrafen  Friedrich  dem  Streitbaren  zu  Meissen.  durch  wel- 
chen Heinrich  v.  Friesen  1409  mit  dem  Gute  Köttwitz  bei  Dohna  be- 
lehnt wurde.  —  Das  Gut  Kauern  stand  der  Familie  einige  Jahrhaur 
derte  zu  und  wird  als  Stammsitz  angenommen,  aus  welchem  mehrere 
Linien,  welche  im  Laufe  der  Zeit  wieder  ausstarben,  hervorgingen. 
Carl  V.  Friesen  kaufte  1592  von  den  Pfiugk's  das  Rittergut  Röthamit 
dem  daza  gtehörigen  Städtchen,  den  Vorwerken  zH  Podschütz  und  Es- 
penhein und  den  Dörfern  Thecka,  Goschwitz,  Grossgötschau  und  Es- 
penhain und  wurde  der  nächste  Stammvater  der  Linien,  von  welchen 
dfe  noch  blühenden  ^wei  Hauptzweige  des  Geschlechts  stammen.  Der 
Sohn  desselben,  Heinrich,  geb%  1578^  brachte,  s.  oben,  mit  seinen 
Söhnen,  Heinrich  (IL),  gest.  1689  und  Carf  (IL),  gest,  1686,  den 
Freiherrustand  in  die  Familie.  Vom  Freiherm  Heinrich  (IL)  stiimmte 
Freiherr  Julius  Heinrich,  welcher,  s.  oben,  in  den  Reichsgrafenstatid 
versetzt  wurde.  Letzterer,  gest.  1706  alsk.  k.  General-Feldmarschali, 
bekannt  durch  die  1 703  erfolgte  tapfere  Yertheidignng  der  Festung  Lan- 
dau u.  durch  die  1705  ermöglichte  Einnahme  der  Festung  Drusenheim 
von  den  Franzosen,  war  mit  einer  Marquise  deMontbrun  vermählt,  aas 
welcher  Ehe  Graf  Heinrich  Friedrich  entspross.  Derselbe,  k.  poln.  u. 
kursächs.  Geh.  Cabinets- Minister,  Generallfeutenant,  Gouverneur  zu 
Dresden  etc.,  vermählte  sich  1725  mit  Angusta  Constantia  Grf.  v. 
Cosel,  welche  ihm  die  Herrschaft  Königsbrück  in  der  Gber-Laasitz 
zubrachte.  Von  seinen  beiden  Söhnen,  von  welchen  der  eine  jatag 
starb,  schloss  Graf  August  Heinrich,  Standesherr  zu  Königsbrück  ü. 
k.  franz.  Marechall  de  Camp,  29.  März  175'5  zu  Paris  die  gräfliche 
Linie.  —  Freiherr  Carl  (IL)  s.  oben,  kursächs.  Gish.-Rath  und  Consi- 
storial-JPrftsident,  Herr  auf.Rötha,  Cotta  bei  Pirna  etc.,  war  mit 
Justine 'Sophie  v.  Rabe  vermählt,  stellte  1668  das  im  30jährigen 
Kriege  verwüstete  Schloss  Rötha  in  jetziger  Gestalt  wieder  her  und 
erwarb  zu  demselben  den  bei  Borna  gelegenen ,  die  Abtei  genannten 
Wald.  Der  Enkel  desselben,  Freiherr  Christian  August,  gest.  1737, 
kursächs.  Generallieutenant,  verm.  mit  Maria  Charlotte  v.  Meisebug, 
hatte  von  «ein^m  Grossvater  das  Gut  Cotta  geerbt,  da  sein  gleichna- 


I 


#r 


—     363     — 

miger  Vater  sclmn  1681  gestorben  war;  venniiigte  mit  dieseni  Besitze 
1717  nach  dem  oLiie  NacbkfjTiiTiien  erfolgten  Tode  seines  Oheims,  des 
kursächs.  Geh.  Canzlers  Otto  Heinrich  Freiherr  v.  F.,  den  Besitz  von 
Rötha  mit  Zubehcir.  nachdem  er  schon  vorh^^r,  1703,  von  seinem 
Schwager  Arndt  Adrian  w  Stamm  er  das  Amt  Rammelhtirg  im  Manns- 
feldschen  erkauft  hatte  und  gab  mit  seiin?m  O'ieim,,  Otto  Heinrich 
Freih.  v.  F.  und  seiner  Tante,  Henriette  FTcifran  v.  Gersdorf  den 
Hauptanlass  zur  Gründung  des  freiadeligen  Magdaleneu -Stifts  in  AI- 
tenburg,  in  welchem  anch  die  Familie  mehrere  Stiftsdamea-  und  Er- 
ziebung<5stellen  zu  besetzen  hat.  Die  Söhne  des  Freiherrn  Chnstian 
August  theilten  sich  in  die  Güter  Cotta  and  Rötha,  behielten  aber 
Rammelburg  gemeinschafilich  u,  stifteten  die  beiden  noch  blühenden 
Hauptlinien  des  Sfammes.  Die  ältere,  ehemals  cotttiisehe  Hauptlinie 
begann  Freiherr  Carl  August,  gest  1T51  ^  älterer  Sohn  des  Frei- 
herrn Christian  Angust  —  kursächs.  *!tl>erstlicutenant,  Herr  auf  Cotta 
und  Mitbesitzer  des  Amtes  Rammelburg,  vermählt  mit  Caroline  Wil- 
helmine  v.  Wangen  heim,  aus  welcher  Ehe  Freiherr  Carl  August  (IIJ 
geK  1747,  entspross.  Letzterer  vermählte  sich  mit  einer  v.Marschall, 
aus  w^elcher  Khe  zwei  Söhne  stammten,  Freiherr  Heinrich  Adolph, 
gest.  1844,  verm.  mit  Henriette  Charlotte  Luise  v.  Seidewilz,  gest, 
1846  und  Freiherr  Georg  Maximilian,  gest.  1845,  verm.  in  zweiter 
Ehe  mit  Johanna  Anna  Sernau,  welche  Reide  die  ältere  HauptÜnie 
in  zwei  Äeste,  einen  älteren  und  jüBgereu,  schieden.  Haupt  des  älte- 
ren Astes  ist  Freiherr  Richard,  geb,  1808  —  Sohn  des  Freiherrn 
Heinrich  Adolph  —  k.  sächs.  Staatsminister,  Minister  der  Finanzen 
etc.  Die  drei  Brüder  desselben,  neben  zwei  Schwestern,  sind  Freih. 
Julius,  geb.  ISIO,  k.  sächs.  Ober- Arpellations- Oerichtsrath ;  Freih. 
Fidwin,  gek  1811,  k  sächs.  Major  verm.  mit  Adelaide  v.  Taunhof, 
geb.  1810,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter  und  ein  Sohn,  Heinrich 
Adolph,  geb.  1847,  stammt  —  and  Freiherr  Luitbert,  geh,  1816,  k. 
Sachs,  Hauptmann,  verm.  mit  Caeciüe  Wilhelmiue  Sahrer,  v.  Sahr, 
geb.  1825,  aus  welcher  Ehe  üwei  Söhne,  Heinrich,  geb.  1847  und 
Alexander,  geh,  1849,  entsprossten  —  Haupt  des  jüngeren  Astes  ist: 
Freiherr  Gustav  Adtilph,  geb.  1817  --  Sohn  des  Freiherrn  Georg 
Maximilian,  s.  oben.  —  Die  vier  F^rtlder  des  Freiberru  Gustav  Adolph 
sind,  neben  zwei  Schwestern;  Freih.  Carl  Oscar,  geb.  1821,  vermählt 
mit  Anna  Clara  Demisch,  geb.  1826,  aus  welcher  Fhe  ein  Sohn,  Oscar 
Maximilian,  geb.  1852,  stammt;  Freih.  Maximilian  Bernhard,  geh, 
1825,  Rittergutsbesitzer,  k.  preuss^  Lieut,  im  ILLandwehr-Husaren- 
Reg.  etc.,  verm.  mit  Caroline  Freiin  v.  Bodelschwingh -Plettenberg, 
gest.  1858,  aus  welcher  Ehe  drei  Söhne  entsprossten:  Gisbert,  geb. 
1855,  Max,  geb.  1856  u.  Carl,  geb.  1858;  —  Freih.  Clemens  Arthur, 
geb.  1827,  k.  preuss.  Premierlieutenant  und  Freih.  Kurt  Ewald,  geh. 
1832,  k.  k.  Lieutenant.  —  Die  jüngere,  oder  röthaische  Hauptünie 
stiftete  Freih.  Johann  Friedrich  Ernst ,  gest.  1768  —  jüngerer  Sohn 
des  obengenannten  Freiherrn  Christian  August  —  Herr  auf  Kötha  o. 
Mitbesitzer  von  Rammelburg,  verm.  mit  Christine  Jacobine  Orf.  von 
Werthern.    Aus  dieser  Ehe  entspross  Freih.  Johann  Georg  Friedrich, 


-r-.    364     — 

gegt  1824  y  k.  Sachs.  Ober-Kammerherr,  Herr  auf  Rötba  mit  Bom- 
bols  etc.  Derselbe  kaafte  von  seiDem  Vetter  die  andere  Hftlfte  des 
Amtes  Rammelburg,  so  wie  von  einem  v.  Schöofelfl  das  Rittergut 
Trachenaa  u.  war  in  erster  £be  mit  Johanne  Friederike  v.  Krosigk, 
gest.  1781  and  in  zweiter  mit  Jnlie  Caroline  Grf  v.  d.  Schalenbnrg  a. 
d.  Hanse  Wolfsbnrg,  gest  1803,  vermählt.  Ans  dieser  zweiten  Ehe 
stammt  das  jetzige  Haupt  der  jttngeren  Hauptlinie:  Freiherr  Fried- 
rich, geb.  1796,  Besitzer  von  Rötba  mit  PodschOtz,  Geschwitz,  Gross- 
PetscÜau  £speBheim  u.  der  Abtei  bei  Borna,  so  wie  <Ie&  Gutes  Trache- 
naa mit  TreppÄidorf ,  k.  sächs.  Kammerh.  u.  Geh.  Finanzrath,  Dom- 
herr zu  Naumburg  etc.,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Augusta  Grf.  v.  !^in- 
aiedeln,  geb.  180&  (gesch.)  u  in  zweiter  mit  Mathilde  Grf.  v.  Kanitz, 
geb.  1821.  -r-  Die  beiden  Brüder  des  Freiberrn  Friedrich  sind,  neben 
vier  Schwestern:  Freib.  Ernst,  geb.  1800,  Besitzer  des  Amtes  Ram- 
melburg mit  Hayda  und  Hilkenschwenda,  k.  preuss.  Kammerherr  etc., 
vermählt  in  erster  Ehe  mit  Clara.  Grf.  v.  d.  Schulen  bürg- Wolf sburg, 
gest.  1852  und  in  zweiter  1854  mit  Caroline  Freiin  v.  und  zu  Gilsa, 
geb.  1833  und  Freiherr  Hermann,  geb.  1802,  k.  säch.s.  Kammerberr, 
verm.  mit  Camilla  Freiin  v.  Brandenstein  aus  d.  Hause  Wttstenstein, 
geb.  1806,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  vier  Söhne  stam- 
men: die  Freiherren  .««Heinrich,  geb.  1831,  k.  sächs.  Lieutenant;  Jo- 
hannes, geh:  1832,  k.  k.  Lieuten.  in  d.  A.,  Ernst,  gfeb.  1836  u.  Carl, 
geb.  1847.  Von  diesen  Söhnen  hat  Freih.  Jobannes,  durch  Legat  des 
1842  verstorbenen  k.  sächs.  General-Lieutenants  v.  Leysser,  Besitzer 
des  Fideicommiss-  und  Majorats-Gutes  Friedrichsthal  bei  Berg-Giess- 
habel,  mit  Königl.  Bestätigung  vom  19.  Mai  1843  mit  seinem  ange- 
stammten Namen  und  Wappen  den  Namen  und  das  Wappen  der  v. 
Leysser  vereinigt  und  schreibt  sich  demnach  Freiherr  v.  Friesen,  ge- 
nannt V.  Leisser. 

H.  Wühelmit  Friesbcber  Stamm  in  einer  HocbieittfpTcdigt,  Luipxig,  1651  und  desselben 
Colum  sttfllatum  Frisiacum.  Lips.  1659.  —  Knauth,  8.  506  u.  507.  —  Vol.  König,  I.  8.  393— 
41ft.  -  Gauhe,  I.  8.  564—568  and  U.  8.  303- ß07.  —  N.  Oeneal.  Handb.  1777.  8.  206  and  ' 
1778.  8.  206.  —  V.  Uechtritt,  Diploip.  Nacbrlchteu,  I.  8.  67—71.  —  Jacobi ,  1800,  IL  8.  719. 
—  M^erle'v.  Mühlfeld,  Ergina.-Bd.  8.  14.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  197.  —  Oeneal.  Taschenb. 
d.  freib.  H&aser,  1851.  8.  124-129  u.  1859.  8.  203-206.  —  Freih.  t.  Ledebur,  I.  8.  235  und 
III.  8.  255.  —  Siebmacher,  I.  149:  die  t^ricsen,  Thäringisch.  —  Tyrof,  L  82.  —  W.-B.  d. 
8&chi«.  Staat.  I.  53  :  Freih.  ▼.  F.  und  IX.  9:  Freib.  v.  Friesen-LeTser.  —  v.  Brieten  und  L. 
Bergmann,  W.-B.  des  Johannit.  Ordens,  Lief.  1.  Tab.  3.  —  9.  Hefner,  säcbs.  Adel,  T§b.  8 
und  9  bnd  8.  9  und  10,  und  preuss.  Adel,  Tab.   52  und  8.  43.  "  • 


Vrfesenderf^  s.  Cronenwerth ,  Frelherrei^  Bd.  IL  S. 

Mesenderf,  Preyseid^rp.  Altes,  westphälisches  Adelsgescblecht, 
welches  in  der  Grafschaft  Mark  schon  1419  Camen  besass,  zu  dieser 
Besitzung  später  andere  Gttter  erwarb  tind  im  17.  Jahrb.  auch  im 
Hannoverschen  und  in  Liefland  begütert  ^urde.  In  der  Grafschaft 
Mark  stand  dem  Geschlechte  noch  1711  Heringhoff  in  Camen,  1-719 
Opherdicke  und  1720  Rotten  zu.  Später  ist  der  Stamm  ausgegangen. 
—  Hermann  Heinrich  v.  F.  auf  Opherdicke,  gest.  1670,  hatte  6  Söhne 
hinterlassen.  Zu  diesem  Stamme  gehörte  auch  Johann  Friedrich  v. 
Friesendorf,  Herr  auf  Herdicke  u.  Kyrupp,  welcher  den  schwedischen 
Freiherrnstand  unter  dem  Namen:  v.  Cronenwerth,  s.  den  betreffen- 
den Artikel  Bd.  ü.  8.  366  erhalten  hatte; 

fi.  Vr.  A,-L,  V.  8.  J66.  —  Freih,  ».  ledtbur,  1.  8.  235. 


—     365     — 

PrieseAkaaMBi  auch  liräfin.  Reicbsgrafenstand.  Diplom  vom 
14.  März  1752  für  Philippine  Elisabeth. v.  Frieseohaoseo.  Dieselbe, 
Tochter  des  kurpfälzischen  Ober -Stallmeisters  Philipp  Sigismnnd  v. 
Triesenhaosen,  hatte  sich  1712  mit  Friedrich  Ernst  Grafen  v.Schaam- 
bnrg-Lippe-Alverdissen  vermählt  und  starb  ^.  August  1764.  —  West- 
phälisches  Adelsgeschlecht,  namentlich  im  Lippeschen  begOtert,  wel- 
ches bereits  1600  Ober-  und  Nieder-Maspe  und  Nieder-Qelle  u.  1662 
Steinheim  besass.  Der  Stamm  breitete  sich  aus  den  Häusern  Maspe 
und  Belle  weiter  aus,  war  im  18^  Jahrhunderte  auch  mit  Amorkamp, 
Scbmeckhausen  und  Aorn  begütert  u.  hatte  letzteres  Gut  noch  1790 
inne.  r-^  Carl  Wilhelm  v.  Friesenhausen,  grossbritanÄ.  General  starb 
1784.  —  Weitere  Nachrichten  über  den  Stamm  fehlen. 

Oauhe,  I,  S.  568 «  am  Schlüge  des  Artikels :  Friesen.  —  ZtHttr,  IX.  S.  8182.  —  N.  Qt- 
BMl.  Handb.  177^.  Nachtr.  II.  8.  9.  —  Jacobi,  1800.  II.  8.  108 :  Or.  an  der  Lippe.-  AWerdts- 
Ms.  "  N.  Pr.  A..L.  V.  8.  166.    -  »«/A.  p.    Ledebur,   I.  8.  28A.  —  Suppi.  au  Siebm.  W.-B. 

Messhaner.  Altes,  bayerisches  Adelsgeschlecht  aus  Friesheim 
unweit  Stadt  am  Hof  u.  Regensburg.  Georg  F.  war  1442  fflrstl:>Zöll- 
ner  zu  Oetting  am  Inn  und  Ulrich  F.  schrieb  sich  1482  :  v.  Euchen- 
dorf.  —  Adam  und  Melchior  F.  zu  Siebenbirten  erhielten  in  Nieder- 
Oestejrreich  1508  einige  landesfürstl.  Lehenstflcke  und  Gülten  und 
Wolfgang  F.,  Herr  zu  Eberstorf,  Oberst-Kämm.  in  Oesterreich,  1512 
Terscbieden'e  Eberstorfische  Lehen.  Spätere  Glieder  des  Stammes 
kommen  in  Nieder-Oesterreich  nicht  mehr  vor  u.  auch  in  Bayern  ging 
'  der  Stamm  aus. 

Wifful  Bundy  III.  8.  316.  —    WUsffrill,  III.  8.  105.  ~  Monum.  boic.  IV.  8.  100. 

•  Mnent)  Crafen.  Erbländisch  -  österr.  Grafenstand.  Diplom  vom 
27«  Aug.  1828  für  Johann  Philipp,  nach  anderen  Angaben  Johann 
Maria  Freiherrn  v.  Frimont,  k.  k.  General  der  CavaUerie  und  Hof- 
Kriegs -Baths- Präsidenten  etc.,  mit  einer  Dotation  von  sechs  Ort- 
schaften im  Biharer  Comitate  in  Ungarn,  deren  Hauptgut:  Palota, 
eine  Stunde  von  Gross- Wardein  liegt.  —  Altes,.  lothringenschesAdels- 
gescblecht»  aus  welchem  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrh;  Spros- 
sen nach  Oesterreich  kamen.  Der  alte  Adel  des  Stammes  wurde 
durch  Diplom  von  1766  tür  Peter  Franz  v.  F.,  k.  k.  Oberst- Lieute- 
nant bei  #em  Wurmserschen  Corps,  unter  Verleihung  des  Reichs- 
Adelsstandes,  bestätigt  und  den  Grafenstaud  brachte,  wie  angegeben, 
Johann  Philipp  v.  F.  in  die  Familie.  Derselbe,  gest.  1881,  —  ein 
8obn  des  Dominique  de  F. ,  welcher  als  Major  im  Regimente  Rou- 
grave  die  k.  französ.  Kriegsdienste  verlassen  und  1766  als  Gouver- 
near  der  Intendanz  zu  Finstringen  in  Deutsch -Lothringen  gestorben 
war  —  hatte  1808  den  erbländ.-österr.  Freihermstand  für  das  ganze 
Geschlecht  erhalten,  war  auch  30.  Nov.  1821  von  dem  Könige  beider 
Sicilien  Ferdinand  I.  zum  neapolitanischen  Fürsten  v.  Antrodoco  er- 
nannt worden.  Aus  seiner  Ehe  mit  Catharina  Mitterbacher  v.  Mit- 
temburg  entspross  Adalbert  Graf  Frimont  v.  Palota,  Fürst  v.  Antro- 
doco, geb.  1817.  Die  Schwester  desselben,  Grf.  Theodore,  geb.1812, 
vermählte  sich  1834  mit  Andreas  Lanyay  v.  Nagy-L6nya  uImI  V4sa- 
ros-Nam6ny,  k.  k.  Kämm,  und  Rittm.  in  der  A.  —  Von  dem  Bruder 
des  Grafen  Johann,  dem  Freiherrn  Maria  Thomas  Yilalis,  stammte 


—     366     — 

4>eter  Freiherr  v.  Frimont,  geb.  1798,  k.  k.  Rittm.  io  der  A.,  verm. 
mit  Caroline  Grf.  Gyulai. 

M«g0rl4  9.  Mühlfeld,  Brg&in..B.  S.  57  und  8.  »90.  —  v.  Sehon/eld,  I.  8.  144.  —  Jahrb. 
d.  deutsch.  Adels«  1848.  8.  305.  —  .Oei'erreiehiarhM  MiiiUir-CouTeraatioDs-LexIcoa  .  II.  ». 
550—55».  —  D«atoche  GrafeMb&iiser  d.  G«genw.  III.  S.  129  u.  130.  —  GeneaT.  Taschenbucli 
d.  griH.  Häus«r,U859.  8.  2M  u.  bist.  Handb.  su  demaelben,  8.  927. 

f^isck  Adelsstand  d^s  Kgr.  Bayerit  Diplom  vom  31.  Aug.  1819 
fnr  Dietrich  Michael  Frisch,  grossh.  meklenb.  schwer.  Lehen  -  Vasall 
and  Geh.  Domainenrath. 

9.  Lang,  Supplem.  8.  99.  -  Freih.  9.  Ledebur,  I.  8.  236.  --  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  V. 
46.  -  Mfkleub.  W.-B.  Tab.  16.  J^.  59  u.  S.  21.  -  9..  He/mer,  bayer.  Adel,  Tab.  81  u.  8.  47 
u.  mekkiib.  Adel,  8^  8. 

rrisehdalAj,  MschUtiky  ?.  I^seiliajii^  Iftter.  Böhmischer  Rit- 
ter$tand.  Diplom  \ou  1732  für  Daniel  Andreas  Frischdatzky,  mit 
dem  Prädicate:  v.  Rosenhayü.  —  Der  Diplomsempfänger  starb  1740. 
Befne  Wittwe,  Beata  v.  Rousitz  und  Helm,  besass  das  Gut  Tollna  im 
Kr.  Lnblinitz. 

M9gerl€  9.  MühlUld,  ErgiMs.-Bd^8.  141.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  166.  —  Freih,  9.  Ude- 
bur,  I.  8.  236  und  fll.  S.  255. 

Mscheisen  f.  EichenwaM.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1852  fttr  Carl  Frischeisen,  k.  k.  Obersten,  mit  dem  Pr&dicate:  v. 
Eichenwald.  Derselbe  wurde  später  anter  den  anangestelHen-  k.  k. 
GeneraHbajors  genannt. 

Angab.  AUg.  Zeit.  1852. 

MsckManii  v.'fihrencNii,  Utter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom 
von  1717  für  Franz  Fri^chroann,  Gutsbesitzer  in  Böhmen,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Ehrencron. 

Megerle  9.  Muhlfeld,  ErgSns.-Bd.  8.  141.  • 

Misch  (Schild  der  Länge  nach  gethcilt:  rechts  in  Silber  ein  gol- 
dener Halbmond  und  links  in  Roth  eine  schwarze  Kneifzange).  Böh- 
mischer Adelsstand.  Üiplom  nach  Angabe  Einiger  vom  11.  Apr.  1665 
für  Johann  Fritsch,  doch  ünden  sich  Qber  dieses  Diplom  auch  andere 
Angaben,  s.  den  Artikel  Fritsche.  So  viel *bek|innt ,  ist  der  Mauns- 
stamm  16.  Febr.  1713  mit  George  v.  F.,  Herrn  auf  Dobergast  and 
Nicklasdorf  im  Strehlenschen ,  erloschen.  Durch  Yermählang  der 
beiden  Töchter  desselben  kam  Dobergast  an  Sylvias  y.  Engelhard  u. 
Nicklasdorf  an  Friedrich  v.  Wentzki. 

Hen€l\  Sileosigr.,  8.  765.  —  Sinapitu,  II.  8.  630.  —  Zedier,  IX.  8.  2144.  -  N.  Pr.  A.-L. 
11.  8.  197  u.  198.  —  Freih.  9,  Ledeöur,  I.  8.  236.  —  aiebmacher,  V.  78. 

JMiMAf  apch  f^elhfmi  nd  Unttu  (Stamm wappen :  In  Schwarz 
ein  bis  an  den  oberen  Rand  des  Schildes  reichender,  silberner  Spar- 
ren, Welcher  oben  rechts  und  links  und  unten  in  der  Mitte  von  einem 
sechsstrahligen,  goldenen  Sterne  begleitet  ist.  Freiherrl.  u.  gräfliches 
Wappen :  Schild  geviert,  mit  das  Stammwappen  enthaltendem  Mittel- 
schilde. 1  und  4  durch  eine  aufsteigende  Spitze  in  drei  Felder  ge- 
theilt :  rechts  in  Gold  eine  rothe ,  links  in  Roth  eine  goldene  Rose  u. 
unten  in  Blau  eine  goldene  Lilie;  2  und  3  in  Silber  ein  die  Sachsen . 
einwärtskehrender,  schwarzer  AdlersflOgel).  Reichs-  Adels- Freiherrn- 
und  Grafenstand.  Adelsdiplom  vom  3.  März  1730  fQr  Thomas  Fritsch, 
kursäichs.  Regierungsrath  und  Dtrector  des  Münzcabinets  (nach  An- 
deren :  kursächs.  Hof-  und  Justitienrath  und  Geh.  Referendar) ;  Frei- 


—     367     — 

herrndiplom  vom  3.  Jani  1742  fOr  denselben  als  wirkl.  Reicbsbofrath 
nnd  Grafendiplom  im  karsäcbs.  Reichsvicariate  Vom  13.  Sept.  1790 
für  den  jflugeren  Sohn  desselben,  Carl  Abrabam  Freih.  v.  F. ,  Herrn 
aof  Zscbochau  and  Maatitz.  Der  Adel  der  Familie  warde  in  Karsach- 
sen 18.  Apr.  1732  nnd  der  Freiherrnsland  25.  Jan.  1743  amtlich^be- 
kannt  gemacht.  —  Thomas  Freiherr  v.  F.  stammte  aud  einer  ober- 
pfälzischen Familie,  wurde  später  kursächs.  Geh.-Rath  und  Minister 
und  ist  besonders  durch  seine  grosse  Thätigkeit  fflr  Kursachsen  und 
als  Abgesandter  zu  dem  Hubertsburger  Friedensschlüsse  auf  das 
Rühmlichste  bekannt  geworden.  Derselbe  hatte  die  meissenschen 
Mannslehne  Seerhausen,  Zscbochau  und  Mautitz  inne,  hatte  sich  1728 
mit  Johanna  Sophia  v.  Winkler  vermählt  und  starb  1775.  Die  beiden 
Söhne  aus  dieser  Ehe,  die  Freiherren  Jacob  Friedrich  u.  Carl  Abra- 
ham, stifteten  zwei  Linien,  die  ältere,  welche  im  Fr^iherrustande  fort- 
geblüht hat  und  die  jüngere,  gräfliche.  Der  Gründer  der  Letzteren, 
Freiherr  Carl  Abraham,  erhielt,  s.  oben,  den  Grafenstand.  DerselbCi 
gest.  1812,  war  mit  Charlotte  Freiin  v.  Gartenberg -Sadogarska  ver- 
mählt und  sein  Enkel,  Graf  Gustav,  geb.  1817  —  Sohn  des  Grafen* 
August  aus  der  Ehe  -mit  Constantia  v.  Kiesewetter,  -7-  starb  schon 
1827,  worauf  Zscbochau  und. Mautitz  an  die  ältere,  freiherrl.  Linie 
gelangten.  Die  letztere  Linie  stiftete,  wie  angegeben,  Freih.  Jacob 
Friedrich,  gest.  1814,  Herr  auf  Seerhausen  etc.,  herz,  sachsen-weim. 
Geh.-Rath,  verm.  mit  Johannsi  Sophia  v.  Häseler,  gest'  1836.  Aus 
dieser  Ehe  stammte  Freih.  CarlWilhelm,  gest.  1851,  Herr  auf  Se^ 
hausen,  Goddula  und  Zscbochau,  grjossh.  sachsen-weim^w.  Geb.-i 
Kammerherr,  Staätsminister,  Ordenscanzier  etc.,  verm.  mit  Heni  ief 
Freiin  Wolffskeel  v.  Reichenberg,  geb.  1776.  —  Haupt  der  FaiuHie 
ist  jetzt  der  ältere  Sohn  aus  dieser  Ehe:  Freiherr  Carl,  geb.  Id04, 
Herr  auf  Seerhausen,  grossh.  und  herz,  sächs.  Geh.-Rath  u.'bevollm. 
Gesandter  am  deutschen  Bundestage ,  verm.  mit  Caroline  Freiin  v. 
Ziegesar,  gest.  1842,  aus  welcher  Ehe,. neben  drei  Töchtern,  von 
welchen  die  ältere.  Freiin  Ida,  geb.  1833,  sich  1856  mit  Georg  v. 
Brocken  zu  Hohen-Luckow  in  Meklenburg-Schwerin  vermählte,  zwei 
Söhne  stammen,  die  Freiherren  Otto,  geb.  1834  und  Carl,  geb.  1837. 
—  Die  beiden  Brüder  des  Freiherren  Carl  sind  r  Freiherr  Georg, 
geb.  1807,  grossherz.  sächs.  Kammerherr  und  Ober  -  Forstmeister, 
verm.  in  erster  Ehe  mit  Nancy  v.  Rosehbach,  gest.  1838  u.  in  zwei- 
ter Ehe  mit  Sophie  Freiin  v.  Herda  zu  Brandenburg,  geb.  1823,  aua 
wefcher  erster  Ehe  ein  Sohn^  Freiherr  Carl,  geb.  1838,  aus  der  zwei- 
ten aber  zwei  Söhne,  Georg,  geb.  1849  und  Friedrich,  geb.  1851, 
stammen  —  und  Freiherr  Albert,  geb.  1808,  Herr  auf  Zsctiochan, 
k.  sächs.  Oberst  und  früher  Flügel- Adjutant  Sr.  Maj.des  Königs, 
verm.  1838  mit  Lucy  Miss  Barton,  geb.  1811 ,  aas  welcher  Ehe  eine 
Tochter,  Margare tha,  geb.  1842,  u.  ein  Sohn,  Maximilian,  geb.  1844, 
entsprossten.  *  -  • 

Uand«chriftl.  Notiseo.  -  Megtrle  v.  MühtfeUL  Erg&ns. -Bd.  S.  67.  —  N.  Pr.  ▲".-L.  II. 
S.  197  und  198.  —  Oene«l.  Tascheub.  d.  freih.  UJhiB«r.  1(»49  8.  129— ISl  und  1859.  S.^VOfi  «. 
207.  -  Freih.  r.  Ledtöur ,  l.  8.  236.  —  Tjfrof,  II.  97.  —  W.-B.  d.  sächs.  SUat.  I.  M:  Ür, 
V.  F.  und  54:  Freih. v.  F.  —  Xneschke,  I.  8.  155  uud  156.  —  v.  Ue/ner,  sftchs.  Ad<>l,  Tab. 
2  uud  8.  2  u.  Tab.  9.  8.  10.  u.  preuss.  Adel,  Tab.  b'i  uud  8.  43. 


—     368     — 

frÜtehj  Frltiche,  Preikerreii(iD  Gold  zwischen  zwei  zu  einem  Kranze 
sieb  beugenden,  grflnen  Zweigen,  rechts  etinem  Lorbeer-  und  links 
einem  Eichenzweige,  zwei  in  einander  gelegte  H&ude  (s.  g. Treuhand). 
£in  in  der  prejissischen  Rheinprovinz  vorgekommenes,  freiherrliches 
Geschlecht,  dessen  Name  in  die  Matrikel  der  genannten  Provinz  un- 
ter Nr.  4  der  Freiherruclasse  eingetragen  worden  ist.  Doch  findet 
sich  in  der  Liste  der  Freiherrn  bei*  dem  Namen  nur  angegeben ,  «dass 
Freiherr  v..  Fritsch  gestorben  sei. 

Frtik.  V.  Ltdebur,  I.  S.  286  :  Fritsohe,  Freiherren.  —  W.-B.  d.  Preuss.  R|ieinprovins,  I . 
Tftb.  ISA,  Nr.  269  und  8    ISO  und  in.:  Freib.  ▼.  Frltach. 

Mtsclij  litter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1854 
ftr  J.  Fritsch,  k.  k.  Statthaltereirath. 

Augsb.  Allg.  Zeit.,  1854. 

fritoch  V.  llaeafeU.  Erbländ.  -  östern  Adelsstand.  Diplom  von 
1760  fOr  Johann  Christoph  Fritsch,  k.  k.  Feld  -  Artillerie  -  Miueur- 
Hauptmann,  wegen  43jähriger  Dienstleistung ,  mit  dem  Prädicate :  v. 
Minenfeld.  Der  Stamm  ist,  so  viel  bekannt,  wieder  erloschen. 

Megerli  v.  Mühlfeld,  8.  136.. 

\  fritoche  (in  l^chwarz  ein  gekrönter,  goldener  Löwe).  Böhmischer, 

in  Kur-ßrandenburg  anerkannter  und  bestätigter  Adelsstand.  Adels- 
diplom vom  11.  April  1665  (v.  Hellbach's  Angabe:  1565  ist  unrich- 
tig) für  Johann  Fritsche,  Gerich^sschöppen  zu  Grüneberg'u.  Aperken- 
nungsdiplom  vom  18.  Juni  1686  ftir.den  Sohn   desselben,  Johann 

f^toph  V.  Fritsche,  kurbrandenb.  Rath.  Letzterer  .erhielt  18.  Juni 
>  die  Bestallung  für  seine  Besitzung  bei  Sonnenburg.  Im  Artikel: 
ch,  s.  S.  366  —  ist  angegeben  worden^  dass  das  Diplom  von  1665 
einer  fast  gleichnamigen  Familie  mit  ganz  anderem  Wappen 
beigelegt  worden  sei.  Da  das  in  diesem  Artikel  oben  angegebene 
Wappen  sich  in  den  ersteit,  so  ausgezeichnet  redigirten  Bänden  des 
Wappenbuches  der  preuss.  Monarchie  findet,  so  ist  wohl  anzunehmen, 
dass  das  Diplom  von  1665  mit  dem  kurbrandenburgischen  Bestäti- 
gungsdiplome von  1686  in' die  hier  besprochene  Familie  gehöre.  — 
Der  Stamm  bltlhte  fort  und  ein  v.  F.^  Major  im  k.  preuss.  Infant- 
Regim.  v.  Grawert,  fiel  1806  in  der  Sehlacht  bei  Auerstädt.  Derselbe 
war  mit  einer  Grf.  v.  Nostitz  vermählt,  aus  welcher  Ehe  mebiere 
Kinder  entsprossten.  Zu  denselben  gehörte  Friedrich  v.  F. ,  welcher 
sich  1807  bei  der  Yertheidigung  von  Colberg  auszeichnete  u.  später 
Förster  zu  Wasze-Spind  im  Kr.  Gnmbinneu  waF. 

N.  Fr.  A.-L.  U.  S.  198  u.  V.  8.  167.  —*>«**.   ».  Ledebur,  1.  8.  236.  —  W.-B.  d.  PriAss. 
MOQMCli.,  III.  81. 

Vritscke  (Schild  von  Silber  und  Blau  quer  getfaeilt,  mit  einem 
aafg^Fichteten  Greif  von  gewechselten  Farben).  Adelsstand  des  Kgr. 
Preussen.  Diplom  vom  15.  Juli  1843  fQr  August  Ludwig  Leopold 
Fritsche,  k.  preuss.  Regierungs-Präsidenten  zu  Cöslin. 

F^eik.  9.  Ledebmr,  III.  8.  255. 

ititscheisen  v.  Eisenliergi  titter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom 
vom  %ß.  März  1670  fflr  Wolfgaog  Fritscheisen ,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Eisenberg. 

p.HeUback,  I.  8.  S87. 


—     869     — 

Mtochs.  Böhmischer  Adelsstaud.  Diplom  vom  31.  Octob.  1668 
für  Zacharias  und  Georg  Fritscbs« 

9.  Hellbach,  I  S.  387.  H^ 

PrUi  (Schild  geviert  mit  einem  Löwen,  über  welchen  ein  mit 
einer  Krone  belegter  Querbalken  geht).  Ein  in  Tirol  bltthendcs 
Adelsgeschlecht,  in  welches  der  Adel  10.  Dec.  1755  kam. 

r.  Hefner,  Stammbuch  l.  8.8i*7. 

Priti  f.  Adlerscreo.  Schlesisches  ,  im  Troppauischen  um  1721 
blühendes  Adelsgeschlecht. 

Sinapiu4^  n.».  630. 

Mit  V.  Adlersfeld ,  liUer.  Böhmischer  Rltterstaud.  Diplom  von 
1721  für  Johann  Maxiroiliau  Fritz,  Bürgermeister  zu  Troppau,  mit 
dem  Prüdicate :  v.  Adlersfeld. 

Me'jerU  v.  Mühl/eld,  Ergäi»«.-Bd.  8.  142. 

Friti  V.  CaiwenstfiBj  lifttcr  ud  Edle«  Reichsritterstand.  Diplom 
von  1710  für  Johann  Baptist  Fritz  mit  demPrädicate :  v.  Cauwenstein. 

Megerle  v.  Mühl/eld,  Ersänx-Bd.  S.  141. 

Friti  V.  tuteifeld.  £rbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1764  für  die  Gebrüder:  Leopold  Fritz,  Fähnrich  im  k.  k.  Infanterie- 
Regim.  Graf  v.  Neipperg  und  Joseph  Fritz ,  so  wie  für  den  Vetter 
derselben,  Carl  Joseph  Fritz,  Hofsecretair  der  k.  k.  Hofkammer,  mit 
dem  Prädicate :  v.  Rustenfeld. 

Megerle  v.  Mü/il/fld,  8.  186. 

Fritic  im  Lauenburg-Bütowschen,  s.  Wry  cz. 
.  MtM^  Fritien  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Roth 
ein  silbernes  Einhorn  and  links  sechsmal  schräglinks  gestreift  von 
Blau  und  Gold,  mit  einer  Rose  in  der  Mitte  von  gewechselter  Farbe). 
Keicbsadelsstand.  Diplom  vom  13.  Sept.  1636  für  die  Gebrüder: Joa- 
chim Ernst  Fritze,  kurbrandenb.  Rittmeister  und  Herrn  auf  Antheil 
Wallwitz  bei  Zieicnzig,  Christian  Wilhelm  Fritze,  Bürgermeister  so 
Sonnenburg  und  Peter  Fritze.  —  Christian  Wilhelm  v.  Fritze  hätte 
drei  Söhne,  von  welchen  Georg  v.  F.,  Herr  auf  Dobergast,  1713  starb. 
Joachim  Ernst  v.  F.  war  1745  Rittmeister  im  k.  preuss.  Regimente 
Prinz  Anhalt  und  Christoph  Wilhelm  v.  F.  Bürgermeister  u.  Accise- 
Einnehmer  zu  Sonnenburg.  Der  Sohn  des  Letzteren,  Friedrich  Wil- 
helm V.  F.,  starb  1795  alsCapitain  im  k.  preuss.  lufanterie-Regimente 
v.  Blankensce.  Soviel  bekannt,  gehört  auch  in  diese  Familie  der  k. 
preuss.  Major  v.  Blankensee,  welcher  1805  Platzmajor  zu  Glatz  war. 
Der  Familie  stand  1665  im  6r%ndenburgischen  auch  Pfeiferhahn  zu 
und  die  Güter  Kurtschow  u.  Wallwitz  waren  noch  1795  in  der  Hand 
des  Geschlechts. 

N.  Fr.  A.'-L.  II.  8.  198  a.  V.  8.  167.  —  Fr€ik.  9.  L4tMur,  1,  S.  336. 

Vritsend^rfcr^  FriiCMterfer.  Altes,  längst  erloschenes,  österrei- 
chisches Rittergeschlecht,  welches  in  Urkunden  auch  Fritzestorfer, 
Frizlstorfer,  Vritzerstorf,  v.  Frizendorf,  v.  Frizensdorfer  etc.  ge- 
schrieben vorkommt.  Der  älteste  Sitz  und  das  Stamrogut  desselben 
war  Frizelstorf  in  Nieder-Oesterreich ,  zu  welcher  Besitzung  im  14. 
und  15.  Jahrhundert  noch  die  Schlösser  und  Herrschaften  Leibn, 

Kneschke,  Deutsch.  Adels-Lex.  III.  24 


—     370     — 

Mollenbarg,  Schwallenbacb,  Cronseck,  Schiltern,  Harras,  Stränzeu- 
dorf,  Oberbeiss,  Scbwarza,  Reuzersdorf  etc.  kamen.  —  Hainricas  de 
Vricestorff  kommt  fthon  1268  und  Otto  Frizelsdorfer  1290  arknnd- 
lich  vor.  —  Der  Stamm  blflbte  fort  and  bis  in  die  zweite  U&lfte  des 
15.  Jahrb.  hinein.  Ulrich  v.  Frizenstorf  za  Frizelstorf  etc.  erschien 
noch  1479  auf  dem  niederösterr.  Landtage  zu  Wien  and  lebte  noch 
1483.   Später  kommt  der  Name  des  Geschlechts  nicht  mebr  vor. 

WiMffTÜl,  III.  8.  105—109. 

Priwisi  f.  WertershaiDj  Mle.  Erbländ. - österr.  Adelsstand^  mit 
dem  Prädicate :  Edle  v.  Wertershain.  In  neuester  Zeit  standen  in  der 
k.  k.  Armee:  Anton  F.  Edler  v.  W.,  Oberstlieatenant  bei  der  tech- 
nischen Artillerie ,  Carl  F.  Edler  v.  W. ,  Lieutenant  im  7. ,  Georg  im 
26.  und  Joseph  im  47.  Infant.-Regim. 

Mnit.-8chein«tiamas  d.  österr.  Kaisertb. 

ffktl,  Bitter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  vom  16.  Nov. 
1656  für  Heinrich  und  Friedrich  Frobel  und  vom  5.  August  1700, 
für  Johann  Julius  Frobel.  —  Die  Familie  erwarb  in  der  zweiten 
H&lfte  des  18.  und  in  der  ersten  des  19.  Jahrb.  in  Schlesien  mehrere 
Gflter.  Johann  Carl  v.  F. ,  Marschcommissar  und  Kreisdeputirter  im 
Liegnitzschen  Kreise,  war  Herr  anf  Rausse  bei  Neumarkt  und  Carl  v. 
F.  1836  Herr  anf  Scheibe  und  Beinlichgut  bei  Neisse.  Nach  Bauer, 
Adressbuch  S.  66  besass  ein  V.  Frobel,  k.  preuss.  Lieut.  a.D.,  1857 
das  Gut  Jauchendorf  im  Kr.  Namslau. 

N.  Pr.  A..L.  II.  8.  198  ond  III.  8.  955.  ~  f^eih.  9.  Ledebur,  I.  8.  SS6  uod  287  und  III. 
8.  855.  —  Schulisches  W.-B.  III.  Nr.  ns. 

hr«belwlti^  hrobelwlti)  rr^bdwHi-fmtikj.  Altes,  schlesisches 
Adelsgeschlecht,  welches  in  früher  Zeit  den  polnischen  Beinamen 
Frutzky  führte  und  namentlich  im  Oelsischen  begütert  war,  wo  auch 
das  Stammhaus  Krumpach  liegt.  Ein,  den  Namen  des  Geschlechts 
führendes  Gut  findet  sich  im  Kr.  Neumarkt.  Caspar  v.  Frobelwits- 
Frutzky  kommt  1468  als  Herr  auf  Schmarker  und  Ellguth  unweit 
Trebnitz  vor;  Hans  v.  F.  auf  Ellguth  war  1614  Landes- Aeltester  des 
Oelsniscben  Fürstenthums  und  um  dieselbe  Zeit  lebte  Melchior  v.  F., 
Herr  auf  Krumpach;  Sigismund  v.  F.,  bekleidete  1636  ebenfalls  die 
Würde  des  Landesältesten  des  Fürstenthums  Gels  und  Hans  v.  F.  der 
Jüngere,  Herr  auf  Sakkerschöwe  im  Kr.  Trebnitz,  lebte  noch  1664. 
Mit  demselben  ist  nach  Allem  spätem  der  Stamm  ausgegangen. 

Okohky,  Orb.  Polon.  III.  8.  1.  —  Sinapius,  I.  8.  374  and  H.  8.  680.  —  Oauh«,  I.A.  571- 
—  Z$dl9r,  IX.  8.  2148.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  198  u.  199.  —  Frtih.  t.  Ledebur,  I.  8.  287.  - 
Siebmmeker,  I.  56:  ▼.  Fr5b«Iwits,  Schlesisch.  —^9.  Meding,  III.  8.  188  and  189. 

hr«lieii  (zwei  aus  Wolken  kommende  Arme,  welche  einen  Schlan- 
genstab halten,  auf  welchem  eine  Taube  sitzt:  das  bekannte  Bocb-" 
druckerzeichen  der  Frobene).  Ein  in  Kur  -  Brandenburg  und  im  Kgr. 
Preassen  sehr  bekannt  gewordenes  Adelsgeschlecht,  welches  ursprüng- 
lich aus  der  Schweiz  stammte  und  zu  dessen  Stamme  der  gelehrte 
Buchdrucker  Johann  Frohen  mit  seinen  Söhnen,  Hieronymus  und 
Johann  den  Jüngeren  und  seinen  Enkeln ,  Ambrosius  und  Aurelius, 
welche  das  namentlich  in  Bezug  auf  die  griechischen  Kirchenväter  so 
wichtige  Gesch&ft  des  Vaters  u.  des  Grossvaters  fortsetzten,  gehörte. 


•      —     871     — 

—  Au-dtr  Sehweiz  kun  das  Geschlecht  nach  Deatechlaod  ood  «war 
ziMffi  ia  die  Rheinlande  und  dann  nach  Knr- Brandenburg.  In  Leti- 
terem  waren  Hieronymus  and  Johann  Frohen  die  Ersten  nnd  diesel- 
ben erhielten  vom  K.  Carl  dem  V.  eiu  Reichsadelsdiplom,  welches 
zuerst  15.  Juni  1629  f^r  Johann  Werner,  Johann  und  Wolf  Georg  F., 
wegen  ihrer,  dem  deutschen  Kaiserhause  geleisteten  Dienste  u.  später, 
10.  Juli  1754,  für  Johann  Georg  v.  F.  erneuert  und  bestätigt  wurde. 

—  Der  ursprüngliche  Name  derselben  und  des  Geschlechts  war: 
Frobenius.  Ein  Nachkomme  des  Hieronymus  v.  F. ,  Emanuel  v.  F., 
korbrandenb.  Stallmeister,  fiel  1675  in  der  Schlacht  bei  Fehrbclliu, 
seinen  Herrn,  den  Kurfürsten  Friedrich  Wilhelm  zu  Brandenburg  ret- 
tend, als  Opfer  seiner  Treue:  eine  That,  welche  in  der  preussischen 
Geschichte  vielfach  verewigt  ist  und  welche  namentlich  der  Urenkel 
des  Geretteten,  König  Friedrich  II.  von  Preussen,  Memoires  de 
Brandenbourg,  S.  148  u.  149  auf  rührende  Weise  als  Beispiel  seltener 
Treue  aufführt.  —  Carl  Leopold,  ein  Bruder  des  Emanuel  v.  Froben, 
wurde  1691  Amtshauptmann  zu  Bingen.  —  Jacob  Christian  Friedrich 
v.  F.,  wohl  auch  ein  Bruder  des  Emanuel  v.  F.,  war  Herr  auf  Quan- 
ditten  und  die  Gemahlin  desselben,  Maria  Kaliheim,  erhielt  1683 
das  adelige  Prädicat  und  in  Bezug  auf  die  von  Emanuel  v.  Froben 
geleisteten  Dienste  in  das  Wappen  ein  weisses  Pferd.  Ein  ans  dieser 
Khe  entsprossener  Sohn  wurde  der  Schwiegersohn  des  bekannten 
Bischof^  Ursin  v.  Bär.  Derselbe  starb  1757  als  k.  prenss.  Geh.  Ju- 
stiz- und  Kammergerichts -Rath  und  hinterliess  sechs  Söhne,  doch 
liat  nach  Allem  der  Stamm  in  das  19.  Jahrh^  nur  Im  Grossh.  Baden 
hereing^blüht,  wo  derselbe  ansässig  ist. 

F^Hh,  9,  Krohne,  I.S.  811—318.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  IW.  —  Cati,  Adeltb.  d.  Qro«th.  . 
Badeu.  Abih.  3.  -  frtih.  v.  Ledfbur ,  I.  8.  337.  -  Siebmaeher,  UI.  131  und  Siippl.  X.  13. 

rr^hberg-len^eie^  flrafen.  Reichsgrafenstand.  Diplom  v.  21.  Feb- 
ruar 1743  für  Philipp  Joseph  Anton  Eusebius  v.  Frohberg,  genannt 
Montjoie^  Landcommenthur  der  deutschen  Grdens-Ballei  Elsass  und. 
Burgund,  k.  k.  Geh.-Hath  und  Botschafter  in  der  Schweiz  und  für  die 
drei  Brüder  desselben,  Carl  Magnus,  Simon  u.  Franz  Xaver,  welche 
Standeserhöhnng  auch  in  Frankreich  durch  eine,  in  die  Register  des 
Parlaments  zu  Besangen  aufgenommene  königl.  franz.  Urkunde  vom 
31.  Joli  1743  bestätigt  wurde.  Altes,  elsassisches  Adelsgeschlecht, 
welches  früher  das  Rittergut  Hirfingen  besass  nnd  nach  dieser  Be- 
satzung sich  Frohberg  v.  Hiriingen,  später  aber,  mch  Uebertragung 
des.  Familiennamens:  Frohberg  in  das  Französische:  Montjoie, 
Frohberg,  genannt  Montjoie,  oder  Frohberg-Montjoie  schrieb. — 4)er 
Stamm  blüht  jetzt  im  Kgr.  Bayern»  in  welchem  Graf  Magnus  Carl 
22.  Dec.  1817  in  die  Grafenclasse  der  Adelsmatrikel  eingetragen 
wurde  und  besteht  jetzt  in  den  beiden  Häuser  Sersfeld  an  der  Rhön 
und  Rausshofen.  —  Haupt  der  Linie  zu  Gersfeld  an  der  Rhön  ist: 
Graf  Ludwig,  geb.  1834,  Sohn  des  1855  verstorbenen  Grafen  Ernst 
aus  der  Ehe  mit  Laurentia  Maria  v.  Valon,  Grf.  v.  Armbrugeac  und 
Haupt  der  zw'eiten  Linie  zu  Rausshofen:  Graf  Johann  Nepomuk,  geb. 
1842  —  Sohn  des  1857  gestorbenen  Grafen  Maximilian,  k.  bayer. 

24* 


—     372     — 

Kämmerers  nnd  Majors  in  d.  A.  aus  erster  Ehe  mit  Anna  Holl&ky-* 
Kiss-  Halmagy,  gest.  1 844.  —  Ans  der  zweiten  Ehe  des  Grafen  Maxi- 
.milian  mit  Antonia  Grf.  v.  Joner-Tettenweiss,  geb.  1823  u.  vermählt 
1^53,  stammen  zwei  Söhne:  Graf  Clemens,  geb.  1854  u.  Graf  Victor, 
geb.  1855.  —  Die  beiden  Brüder  de«  Grafen Jilaximilian  sind,  neben 
einer  Schwester,  Melanie  vörw.  Gräfin  v.  Leydeq:  Graf  Ludwig,  geb. 
1811,  k.  bayer.  Major,  verm.  1840  mit  Clara  v.  Paur  und  Graf  Carl, 
geb.  1826  k.  bayer.  Rittmeister. 

Megerl*  v.  Mühlfeld,  Erganx.  Bd.  N.  14.  -^  9.  Lang,  8.  29  und  SO  und  Suppl.  ^.  20.  - 
Deutsche  Grafenhftuser  der  Gegenwart,  I.  S.  'J46  und  347.  —  Geneal.  Tatirhenb.  d.  sräflirbeu 
Hiuser,  1857.  S.  265  und  1859  S.  282  und  283.  —  Shbmacher,  II.  35.  —  Tyroff,  f.  177.  - 
W.-B.  d.  Köuigr.  Bayern,  I.  39  und  r.  Wolckern,  Abtheil.  1.  —  v.  Hefner,  bayer.  Adel, 
Tab.  4.  ü.  S.  10  u.  Ergünt-Bd.  8.  6. 

VroMiirgj  Froburg^  firafen.  Altes,  aus  Italien  nach  Oesterreich 
gekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  frOher  de  Monte  Gaudii  hiess 
und  ursprünglich  aus  der  Schweiz  stamrilte,  in  welcher  im  CantoaSo- 
lothurn  das  Stammhaus  lag.  Bucelini  beginnt  die  Stammreihe  mit 
Ludwig,  welcher  um  1370  päpstlicher  Hofmarschall,  Königs* Ludwig 
zu  Jerusalem  und  in  Sicilien  Statthalter,  wie  auch  k.  franz.  Rath  war. 
Von  demselben  stammten  zwei  Söhne :  Wilhelm  Bischof  zu  Bitello  im 
Neapolitanischen  und  Jobann.  Der  Enkel  des  Letzteren,  Theodoricus, 
nannte  sich  zuerst  Freiherr  v.  Froburg  und  zwar  mit  dem  Beinamen; 
Tulliers.  Von  den  Nachkommen  lebte  noch  1660  Johann  Georg  v. 
Tulliers,  Graf  v.  Fröburg. 

Bucelini,  III.  -  Lucae,  Grafensaal,  8.  966—969.  —  Oauhe,  I.  S.  571  n.  572,  —  Zedier, 
IX.  8.  2150.  -  Siebmacher,  II.  16. 

'  h*dbner.    Ein  in  Ostpreussen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht, 

welches  in  den  Kreisen  Hastenburg  und  Angerburg  die  GOter  Baum- 
garten, Gross-Guya,  Rodehlen,  Rosenstein,  Schültgen  und  Seelack  ao 
sich  gebracht  hatte.  —  Sebastian  v.  F.,  Herr  auf  Rodehlen,  war  1614 
Landrath  und  Amtshauptmann  zu  Barthenstein.  —  Der  Stamm  ist  in 
der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrb.  mit  Friedrich  Wilhelm  v.  Fröbner, 
^erloschen.. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  167.  -  Freih.  r.  Ledebur,  I.  8.  237. 

Proden.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  10.  Mai  1779  (1778) 
für  Carl  Friedrich  Benjamin  Fröden ,  kursächs.  Obersten  und  Ober- 
zeugmeister. Die  amtliche  Bekanntmachung  dieser  Erhebung  erfolgte 
in  Kursachsen  1.  Octob.  1779.  —  Vater  und  Grossvater  des  Erhobe- 
nen hatten  in  der  kursächs.  Armee  gestanden.  Später  ist  der  Stamm 
erloschen. 

Handschrift!.  Noliaen.  —  W.-B.  d.  sSehs.  Staaten.  VI,  29. 

Prohlichj  frelherrei.  Erbländ.  -  österr.  Freiherrnstand.  Michael 
Freiherr  v.  Fröhlich,  k.  k.  FeldmarschalHieutenant,  war  von  1799— 
1815  erster  Inhaber  des  28.  Infant.  -  Regiments.  Ein  Sohn  desselben 
blieb  als  General-Major  in  Polen. 

Handschriftl.  Notis. 

Prühlieli  (Schild  blau  u.  durch  eine  aufsteigende,  goldene  Spitze 
mit  einem  auf  grCtnem  Dreihflgei  stehenden  Weinstocke  getheilt: 
rechts  eine  dreizackige,  rechtsfliegende,  silberne  Fahne  am  Stocke, 
links  eine  goldene  Sonne).  Adelsstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom  von 
1821  für  Johann  Christian  Fröhlich,   Banquier  zu  Augsburg.  —  Ein 


-      373     — 

Sohn  desselben,  Robert  v.  Fröhlich,  übernahm  1858  das  grosse  Bank- 
haus des  Freiherrn  v.  Elcbthal  in  München. 

W.-B.  d.  KgT.  Bayeru,  V.  48.  —  e.  He/ner,  baycr.  Adel,  Tai».  88  m.  S.  77. 

froUick  V.  Elnliadi  (in  Roth  ein  aus  dem  rechten  Schildesrande 
hervorkommender,  geharnischter  Arm,  dessen  Faust  mit  einem  etwas 
gebogenen  Säbel  die  braune  Stange  einer  auf  einem  üügel  stehenden, 
nach  rechts  zu  wehenden,  roth,  weiss  u.  blau  gestreiften  Fahne  spal- 
tet u.  mit  der  Spitze  des  Säbels  auf  einen  Kreis  von  fünf,  nach  dem 
linken  Schildesrande  zu  stehenden,  sechsstrahligen ,  goldenen  Ster-r 
nen  zeigt).  £rbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  vom  4.  Mai  1824  für 
Joseph  Fröhlich,  k.  k.  Ober -Lieutenant,  wogen  36jähriger  Dienst- 
leistung, mitdemPrädicate:  v.  Elmbach.  Der  Empfänger  des  Diploms, 
geb.  1767  zu  Kornitz  in  Mähren,  trat  1788  freiwillig  in  das  Infanterie- 
Regiment  Kaiser  Nr.  I,  nahm  an  allen  Feldzügen  gegen  Frankreich 
von  1792  bis  1815  Theil  und  trat  erst  1828  im  40.  Dienstjahre  aus 
dem  activen  Dienste.  Das  Prädieat:  Elmbach  bezieht  sich  auf  eine 
Waffenthat,  welche  derselbe  1799  als  Feldwebel  in  der  Schweiz  aus- 
führte, bei  welcher  er,  nach  üebersteigung  des  Panixberges,  mit  Frei- 
willigen auf  einem  Nothstege  einen  Bach  passirte,  u.  den  in  die  Flucht 
gejagten  Feind  bis  zu  dem  Dorfe  Elm  im  Kanton  Glarus  verfolgte.  — 
Der  Stamm  blühte  fort.  Im  neuesten  Jahrgange  des  Militair- Sche- 
matismus sind  angegeben:  Johann  F.  v.  E.  unter  den  k.  k.  unange- 
stellten  Obersten;  Ludwig  F.  v.  E.  k.  k.  Oberstlieutenant  im Oeneral- 
Quartier-Meister-Stabe  und  Ferdinand  F.  v.  E.  Major  im  k.  k.  8.  In- 
fanterie-Regimente. 

Handscbr.  Notiz.  —  Militair-SchemaUsmus  des  üftfrr.  Kaiscrtlium«  1861. 

Fröhlich  f.  h-ohUehsbirg  (Stamrowappen:  in  Silber  ein  aus  einem 
grünen  Dreiberge  aufwachsender,  rother  Hirsch  mit  achtendigem  Gre- 
weihe.  Vermehrtes  Wappen  nach  dem  Diplome  von  1702:  Schild  ge- 
viert,  mit  das  Stammwappen  enthaltendem  Mittelschilde,  l  u.  4  von 
Gold  und  Schwarz  quergetheilt  mit  einer,  aus  dem  Schwarzen  auf- 
wacüsenden,  vorwärtsseheuden,  blau  gekleideten  Jungfrau  mit  golde- 
nem Gürtel,  welche  auf  dem  Haupte  einen  mit  einem  Pfauenschweife 
von  drei  Federn  besteckten  Kranz  von  rothen  Rosen  trägt  u.  beide 
Hände  ausbreitet  u.  2  und  3  von  Silber  und  Roth  quergetheilt  mit 
einem  auf  einem  grünem  Dreiberge  stehenden  Thurm  von  gewechsel- 
ten Farben).  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Hestfttignngsdiplom  des 
der  Familie  zustehenden  Adelsstandes  von  1702  für  Dominik  Frölt- 
lich  V.  Fröhlichsburg,  oberösterr.  Hofkammer-.8ecretair  und  Baus- 
meister zu  Nenhof  n.  für  die  beiden  Vettern  desselben,  Johann  Chri- 

,  stoph  F.  V.  F.,  Professor,  und  Regimentsadvocaten  u.  Franz  Ignaz  F. 

'  V.  F.  und  zwar  mit  Vermehrung  des  Wappens ,  s.  oben.  Dieselben 
stammten  aus  einer  tiroler  Adelsfamilie ,  als  deren  Glied  der  kaiser- 
liche Rath  und  Fiscal  Fröhlich  v.  FrOhlicbsburg  mittelst  eines  be- 
sonderen kaiserlichen  Diploms  vom  20.  Mai  1692  anerkannt  worden 
war.  —  Doch  nimmt  man  meist  an,  der  alte  Stamm  der  Fröhlich  v. 
Fröhlichsburg  sei  1603  erloschen  und  später  nur  ßeiname  und  Wap- 
pen auf  das  hier  in  Rede  stehende  Geschlecht  übergegangen.   Zwei 


-     374     — 

Urenkel  des  genannten  kaiserl.  Raths  und  Fiscals  F.  v.  F. ,  die  Ge- 
brüder: Joseph  Franz  de  Paola,  Anton  F.  v.,F.,  geb.  1769,  ehe- 
maliger fürstl.  passanischer  Truchsess  und  Joißann  Baptist  Anton  F. 
V.  F.,  geb.  1778,  ehemaliger  pXtBÜ.  passanischer  Hofrath,  wurden  in 
die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen.  Später,  um  1820, 
ist  die  Familie  ausgegangen. 

«.  Lang,  8.  339  und  340.  —  MegfrU  v.  Mühl/eld ,  Ergins.Bd.  8.  291:  Fröhlich  ▼.  Prft- 
lichtparg.  ^  W.-B.  d.  Kgr.  Bayf-rn,  V.  47.  ~  r.  IJf/ner,  biiyer.  Adel,  Tab.  88  und. 8.  77  und 
78  n'id  tirol'T  auügpitarijcner  Adel.  Tab.  ».   —  Kneichkti,  IV.  8.  134  und  135. 

frUllch  T.  Landes  •Stell.  Erbländ-Österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1771  für  Carl  Fer^linand  Fröhlich,  k.  k.  Oberlieutenant  im  2. 
wallachischen  Grenz- Infanterie -Regimente,  mit  dem  Prädicate:  v. 
Landes-StoU. 

Megtrlr  v.  Mühlfeld,  Erg&ns.-Bd.  8.  291. 

ProUich  f.  SalUnie^  Preiherrei  (Schild  geviert,  mit  rothem  Mittel- 
schilde, in  welchem  drei  silberne  Straussenfedern  neben  einander 
aufgerichtet  stehen.  1  und  4  in  Gold  ein  zweiköpfiger,  schwarzer 
Adler  und  2  und  3  in  Blau  ein  mit  acht  Kugeln,  wohl  schwarz  in  Sil- 
ber, belegter,  gerader  Sparren :  nach  einem  Abdrucke  des  Petschafts). 
Erblftnd. -österr.  Freiherrnstand.  Diplom  vom  November  1851  für 
Johann  Fröhlich ,  k.  k.  Hauptmann  und  Flttgeladjutanten  Sr.  M.  des 
Kaisers,  in  Betracht  seiner  für  die  That  bei  Salionze  am  Mincioflasse 
erfolgten  Ernennung  zum  Ritter  des  k.  k.  militair.  Maria  Theresien 
Ordens,  mit  dem  Prädicate:  v.  Salionze.  —  Derselbe  wurde  spftter 
Major,  war  Flttgeladjutaut  beim  ersten  Armee-Corps  etc.  u.  ist  jetzt 
k.  k.  Oberst. 

Huodschriftl.  Notis. 

frolich  j[in  Silber  ein  schräglinker,  von  Gold  und  Blau  in  drei 
Reihen  geschachter  Balken).  Ein  von  Siebmacher  und  Sinapius  unter 
dem  schlesischen  Adel  aufgeführtes  Geschlecht.  Ob  das  von  v.  Bell- 
bach, I.  S.  389,  angeführte  böhmische  Adelsstands -Diplom  vom  15. 
Juni  1652  für  Abraham  Frölich  in  diese,  oder  in  die  Familie  Frölich 
V.  Freudenstein  gehöre,  muss  dahin  gestellt  bleiben. 

Sinapiw,  8.375.  —  Si^bmaeker,  1.  65:  Die  Frölich,  Scblesisch.  -  r.   Mtding.lH.B.U». 

Prolich  (Fiüheres  Wappen:  in  Roth  ein  rechtsgekehrter,  auf- 
springender, natürlicher  Hirsch.  Verbessertes  Wappen  laut  Diploms 
vom  18.  Mai  1861:  in  Roth  ein  rechtsgekehrter,  aufspringender,  sil- 
berner Hirsch.  Aus  dem  gekrönten  Helme  mit  roth  und  silbernen 
Helmdecken  wöchst  der  silberne  Hirsch  des  Schildes  auf).  Adelsstand 
des  Königr.  Preüssen.  Diplom  vom  5.  Nov.  1787  für  Peter  Friedrich 
Frölich  ,  k.  preuss.  Lieutenant  im  Husaren -Regimente  Prinz  Eugen 
von  Württemberg.  Der  Diploms -Empfänger ,  geb.  1752,  war  der 
Sohn  des  1775  als  Premier- Lieutenant  in  demselben  Regimente  ge- . 
storbcnen  Carl  Friedrich  Frölich.  Er  war  1769  in  Militairdienste  ge- 
treten ,  nahm  1794  seinen  Abschied  als  Rittmeister  und  starb  1808. 
Aus  seiner  Ehe  mit  Christiane  Charlotte  v.  Woisky  stammten,  neben 
zwei  Töchtern,  zwei  Söhne  von  welchen  der  ältere,  Carl  Friedrich 
Wilhelm,  geb.  1785,  schon  1790  starb,  der  jüngere  aber,  Ernst  Au- 
gust Moritz,  geb.  1787,  den  Stamm  fortsetzte.  Letzterer  trat  1808 
gleichfalls  in  das  oben  genannte  Husaren-Regiment  ein,  war  während 


-     375     — 

der  Freiheitskriege  Adjutant  des  Generals  v.  Zieten  aod  hatte  den 
ehrenYollen  Auftrag  erhalten,  dem  Könige  Friedrich  Wilhelm  III.  von 
Prenssen  die  Nachricht  von  der  zweiten  Capitolation  von  Paris  zn 
aberbringen.  Von  1829  bis  1838  war  derselbe  Commandeur  des  I. 
k.  preoss.  Cuirassier -Regiments  und  zuletzt  General -Major  u.  Com- 
mandeur der  III.  Cavallerie-Brigade.  1843  nahm  er  seinen  Abschied 
als  General-Lieutenant  u.  starb  1858.  Aus  seiner  Ehe  mit  Eleonore 
Elisabeth  v.  Schiller  lebt,  nachdem  ein  älterer  Sohn,  Theodor,  geb. 
1836,  schon  im  folgenden  Jahre  starb,  der  jflngere  Sohn,  Morit«  Adolph 
V.  Frölicb,  geb.  1839,  k.  preuss  Lieutenant  im  L  Garde -Dragoner- 
Regiroente.  Derselbe  erhielt  1861  das  oben  erwähnte,  dasllTappein 
der  Familie  verbessernde  Diplom. 

Hftndschr.  Noti«.    —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  200.  —   Freih.  e.  Udehur,  \.  8.  2S7.    -    W.-B. 
d.  Preius.  Monarch.  III.  22. 

Miich  f.  fre«denfels.  Böhmischer  A<ielsstand.  Diplom  vom 
26.  Dec.  1676  fflr  Johann  Georg  Frölich,  kniserlichen  Rath ,  mit 
dem  Prftdicate:  v.  Freudenfels.  Derself^e,  geb.  zu  Oberglogau  und 
gest.  zu  Breslau  27.  Nov.  1697,  wohl  der  Letzte  seines  Stammes, 
froher  der  Fürsten  und  Stände  in  Schlesien  Qeneral-Steuer-Einueh- 
mer,  vermachte  mehreren  Stiften  uikI  Kirchen ,  so  wie  Schulen  an- 
sehnliche Legate,  auch  gelangte  durch  seinen  letzten  Willen  eine  sehr 
bedeutende  Bibliothek  an  die  Ordens  -  Bibliothek  des  Matthias-Stifts. 

IKtiMl,  SUosiograph,  Cap.  7.  8.  178.  —  N.  Pr.  A  -L.  11.  S.  200.  —  Frtih.9.  Ledebur,  I.  8.  237. 

frillch  T.  Preideistein  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Schwarz  ein 
silberner,  in  der  rechten  Vorderpranke  ein  Schwert  schwingender 
Löwe  und  2  und  3  in  Gold  ein  schwarzer  Korb).  Ein  nur  in  dem 
Werke  des  Freiherrn  v.  Ledebur  angegebenes  und  durch  dasselbe 
bekanntes  Adelsgeschlecht,  welches  wohl  den  böhmischen  Adelsstand 
erhalten  hatte  und  Schlesien  angehörte. 

#V*iA.  r.   Ledebur,  HI.  8.   255. 

rrUleli  f.  MUchsIkal.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Djplom  von 
1825  für  den  k.  k.  Hofarzt  D.  Anlon  Frölich,  mit  dem  Prädicate:  v. 
Frölichsthal.  Der  Stamm  ist  fortgesetzt  worden  und  Victor  F.  v. 
F.  ist  jetzt  Oberlieuteuant  im  5.  k.  k.  Cuirassier-Regimeute. 

Handtehriftl.  Notiz.  —  Ililiuir-Schematismuii,  1S«1. 

PriMMj  freiherren.  Kurbayerischer  Freiherrnstand.  Diplom  vom 
15.  Juli  1754  für  Johann  Georg  Emanuel  v.  Frönau,  kur bayerischen 
adeligen  Regierungs  -Rath  zu  Landshut  und  zwar  unter  Vermehrung 
des  Wappens  mit  dem  alten  Offeustettenschen  Wappen. —  Von  dem 
Diplom8-£mpfänger ,  in  dessen  Familie  vom  K.  Leopold  1.  der  Adel 
gekommeu  war  und  dessen  Tochter  sich  mit  dem  knrbayer.  Staats- 
canzier Kreitmayr  vermählt  hatte,  stammten  als  Enkel  die  Öebrtlder : 
Joseph  Joachim  Max  Friedrich  Freiherr  v.  Frönau-Offenstetten,  geb. 
1788,  Herr  auf  Mezenhof  und  Prauuershof  u.  Joseph  Adam  Max  Paul 
Freiherr  v.  B\,  geb.  1774,  Obercontroleur  des  k.  bayer.  Ober-Mauth- 
ond  Zoll-Amtes  Burghauseu. 

9.  Lang,  8.  128.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  II.  100  and  9.    Wölckern,  Abthell.  2.  —  e.  Htf- 
mr,  bayer.  Adel,  Tab.  32  und  8.  35.  —  Knesehk^,  II.  8.  164  und  165. 

rröacU  V.  lanelL    Altes,  bayerisches,   ursprünglich  aus  Was- 


376       - 

serburg  am  luii  stammeudes  Adelsgeschlecht.  Dasselbe  kam  spä- 
ter nach  Salzburg,  gelangte  in  dortiger  Gegend  zu  hohem  Ansehen 
und  grossem  Reichthum,  besass  MarzoU  bei  Berchtesgaden ,  nach 
welcher  Besitzung  es  sich  nannte  und  hatte  auch  zu  Reichenhall 
ein  gefreites  Haus :  zum  Traunstein,  welches  in  der  Landtafel  stand. 

—  Peter  F.  zum  Traunstein  und  Degenhard  F.  zu  Marzoll  kommen 
1490  vor.  Christian  Fröbchl  zu  Marzoll,  Marschall  des  Hochstifts 
Passaü,  starb  1508.  In  der  zweiten  Hälfte  des  16.  Jahrh.,  in  welcher 
Sigmund  F.  u.  Joseph  F.  lebten,  sank  der  Wohlstand  des  Geschlechts. 
Letzterer.,  welcher  sich  auf  die  Alchemie  gelegt ,  hatte  aus  der  Ehe 
mit  Margaretha  Pfeffeiihauser  Nachkommen,  doch  ging  später  der 
Stamm  aus. 

Wigul  Hund,  IIl.  8.  318.  —  r.    Hrfner^  SUminbiich,  I.  8.  388. 

Prellberg,  s.  Elger  v.  Frohberg,  S.  61: 

Pr«hii.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  ll.Oct.  1762  ftlr  Johann 
Peter  Frohn,  fürstl.  löwenstein-wertheimschen  Hofrath  und  Amtmann 
zu  Virneburg.  Von  demselben  stammte  Ludwig  Volrath  v.  F, ,  kur- 
trierscher  Geh.-Rath  und  später  Kammergerichts  -  Assessor  zu  Wetz- 
lar, welcher  eine  zahlreiche  Nachkommenschaft  hinterliess.  Aus 
derselben  wurden  sechs  Söhne  in  die  Adelsmstrikel  des  Kgr.  Bayern 
eingetragen:  Johann  Peter  v.  F.,  geb.  1773,  k.  bayer.  Stadtgerichts- 
Assessor  in  Augsburg;  Peter  Ferdinand  v.  IT.,  geb.  1775,;Protocol- 
lant  des  Stadtgerichts  Kempten;  Anton  Daniel  v.  F.,  geb.  1777,  k. 
bayer.  Kreisrath  und  Kron-Fiscal  zu  Burghausen;  Joseph  v.  F.,  geb. 
1784,  k.  bayer.  Advocat;  Ludwig  Joseph  v.  F.,  geb.  1785,  k.  bayer. 
Forst-Practicant  und  Albert  Anton  v.  F.,  geb.  1786. 

t.  Lang^  8.  340  und  34t.  —  Calender  desi  k.  u.   Koichskainniorgerirbt«!    zu  Wetzlar,  uarb 
178«.  —  Suppl.  zu  Siebin.  W.-B.  X.  13.  —  Tyroff,  II.   68..  -   W.-B.   d.  Kgr.  Bayern,  V.  48. 

—  r.  Hffner,  bayer.  Adel,  Tab.  88  u.  8.  78.  —  Kneichkty  III.  8.  150  u.  151. 

I^ehnberf^,  s.  Kraft  v.  Festenburg  u.  Frohnberg. 

Vrehnhö/er^  h'ehnhdffer^  Vrenh^efer^  f^enhefer.  Märkisches  Adels- 
geschlecht, welches  1536  den  Rittersitz  Stolzenhagen  unweit  Anger- 
mtinde  in  der  Uckermark  kaufte  u.  später  Lunow,  Woiletz,  Kartzow, 
Parmen  und  Stegelitz  erwarb.  Der  Stamm  blühte  in  die  zweite  Hälfte 
des  18.  Jahrh.  hinein  und  Parmen  war  noch  1756,  so  wie  Stegelitz 
1781  in.  der  Hand  des  Geschlechts.  Nach  dieser  Zeit  ist  dasselbe 
erloschen. 

Grundmann,  8    3».  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.   167.  —  Frftih.  9.   Udebur ,  I.  8.  237. 

VroideviUe^  lon^il  de  htidefille^  Vreilierreii.  Reichsbarone  des 
Kaiserthums  Frankreich.  Diplom  vom  8.  Mai  1811,  naeh  dem  Rechte 
der  Firstgeburt.  —  Ein  aus  dem  Waadtlaude  der  Schweiz  stammen- 
des Adelsgeschlecht,  welches  nach  Preusscn  und  später  auch  nach 
Bayern  gekommen  ist.  In  k.  preussischen  Kriegsdien.sten  zeichneten 
sich  namentlich  zwerRrüder  aus:  (rabriel  Monod  de  F.,  k.  preuss. 
(teneral -Major,  gest.  1758  an  den  in  der  Schlacht  bei  Zorndorf  er- 
halteuen  Wunden  und  Franz  Isaac  v.  F.,  gest.  1794  als  Generalmajor 
und  Mitglied- des  Ober-Kriegscolleginms.  Dieselben  waren  Söhne  des 
Gabriel  Monod  de  F.,  Herrn  zu  Ballens  und  Yens  im  Canton  Bern, 
aus  der  Ehe  mit  Susanna  v.  Crousaz  und  nächst  ihnen  standen  noch 


—     377      — 

xwei  andere  Brfider  in  der  preoss.  Armee,  Samuel  Ludwig. t.  F*.,  Ma- 
jor rdk  Dragoner -Regimente  Bayreuth,  welcher  sich  bei  Hoh'enfried- 
faierg  sehr  auszeichnete  u.  Marcus  Daniel  v.  P.,  Hauptmann  bei  Czett- 
rits- Dragonern.  Der  zuerst  genannte  General -Major  Gabriel  Monod 
T.  F.  besass  die  Urschkauer  Güter  bei  Glogau  und  war  zweimal  ver- 
mählt, zuerst  mit  einer  v.  Kaikreuth  und  später  mit  einer  v.  Bfllow, 
biaterliess  aber  keine  Nachkommenschaft.  Ein  Neffe  desselben  zeich- 
nete sich  bei  der  Belagerung  von  Torgau  aus  u.  war  später  Invaliden- 
Hauptmann  zu  Herford.  —  Im  Königreiche  Bayern  wurde  in  die 
Freiherrnclasse  der  Adelsmatrikel  eingetragen  und  zwar  am  4.  Dec. 
1817  Alexander  Heinrich  Theodor  Freiherr  v.  Froideville,  geb.  1802, 
Eleve  im  königl.  Cadetten  -  Corps  zu  München.  Der  Vater  desselben 
war  der  Empfänger  des  oben  erwähnten  französischen  Reichs- Baronon- 
Diplom/doch  fehlen  über  denselben  weitere  Nachrichten. 

Biogrftpb.  Lexicon  all^r  Heiden  etc.  I.  8.  485  n.  flL  —  May^  Ulttolr  Miliuire  de  U 
Saitse,  VIL  H.  48t.  —  t.  Lang,  8up|>leiu.  S.  4.1  t|u^  44.  —  N.  i*r.  A.-L.  II.  K.  XIM).  —  /VA. 
f.  Ctdebur,  I.  S.'JS?  u.  HT.  8.  255.  ~  W.-R.  d.  Kyr.  »Myern,  III.  1.  u.  v.  WSlchtrn,  Abthell.  8. 

hraMeva  9  l^eilierreB.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
von  1785  für  Joseph  Froidevo,  k.  k.  Hofrath.. 

Meferle  9.  Mühlfeld,  Krgiiiix.Bd.  s.  t42. 

frmbcrg.  Reichsadelsstand.  Bestätlgungs- Diplom  vom  9.  Mai 
1732  für  Christian  Friedrich  Fromberg,  k.  poln.  und  kursächs.  Com- 
merzienrath,  Herrn  auf  Kieslingswulde  etc.,  wegen  treu  geleisteter 
Dienste  und  in  Betracht  seiner  adeligen  Abkunft  mit  Besseruug  und 
Mehrung  des  Wappens:  (Schild  geviert:  1  und  4  von  Silber  u.  Roth 
durch  eine  rechte  Stufe  getheilt:  Wappen  des  bayerischen  Geschlechts 
V.  Fromberg  (Fronberg)  und  2  und  3  in  ßlau  ein  grüner  Berg  mit 
einem,  auf  der  Spitze  desselben  stehenden,  grünen  Baume).  Der  er- 
neuerte Adelsstand  wurde  in  Kursachsen  1.  Dec.  1732  notifieirt.  — 
Der  Empfönger  des  Adels -Bestätiguugsdiploms  stammte  aus  einem 
alten,  aus  Bayern  nach  Schlesien  gekommeneo  Adelsgescblecbte,  aus 
welchem  mehrere  Glieder  den  Adel  abgelegt  hatten  und  dessen  Vater 
zu  Hirscbberg  in  Schlesien  durch  seine  mercantiliscben  Kenntnisse 
den  Grand  zu  der  späteren  Blüthe  des  Handels  in  dieser  Stadt  gelegt 
hatte.  Die  Familie  erwarb  in  der  Oberlausitz  ansehnliche  Güter  und 
blühte  in  Sachsen  und  Preussen  fort.  —  Julius  Bernhard  v.  Fromberg 
ist  k.  Sachs.  Bergratb  zu  Schwarzenberg  und  noch  io  neuerer  Zeit 
staod  ein  Hauptmann  v.  F.  im  31.  k.  preuss.  Infanterie  -  Regiment  u* 
ein  Premier-Ueut  v.  F.  in  der  Artillerie  des  1.  Aufgebots  d.  2.  Ba- 
tall, des  7.  Laudwehr-Regim. 

llM4«^rJU.  Jl'Ait*n.  —  Freik  t.  Ltd^hmr.  I.  8.^7  an^  IIL  S.  tU.  —  tforal.  AH;(. 
V^B.  1.  ».  IIT.  —  W..B.  4ttt  *ärli4  HUMtra.  II.  «4.  —  Kwf9Ckk€,  I.  K.  1^  a«d  157.  — 
VUefUti^   W..B.  IL   5r.    151.  —  r.  He/m/^r,  «i^h«.  Ad«l,  Tab.  ».  aad  ft.  £',. 

ffwiiM,  Böhmischer  A4ebstand.  Diplom  von  1733  für  Gott- 
fried FerdiLaLd  Fromhold,  Secretair  bei  dem  Domcapitel  St  Johann 
zu  Bre-lao. 

frMHi  v/ffMntfaffcal.  Erblicd. -österr.  Adelsstand.  Diplom 
TOD  Iri;  far  CkhpMT  Fromm,  k.  k.  Lieutenant  bei  Carl  Eugen  Graf 
Ertaci-Ixüuj^rie. 


—  .  378     — 

VroDMier^  tfnw,  heoM,  fraiai.  Eins  der  reichsten  niederöster- 
reicbisclien  Ritterstandsgeschlechter  im  14.  und  15.  Jahrhunderte, 
welches  aus  Bayern  stammte.  Das  gleichnamige  Stammhaus  lag  bei 
Roding  in  der  oberen  Pfalz  u.  Gerwicus  de  Fronowe  tritt  schon  1182 
auf.  Die  GebrQder  Hartwic  und  Rüdiger  y.  Franau  kommen  1271  als 
Zeugen  vor  und  Friedrich  Franauer  starb  1293  als  Bischof  zu  Chiem- 
see.  In  Oesterreich  erscheint  urkundlich  zuerst  1317  Rapoto  v.  Fro- 
uau,  dessen  Söhne  den  Stamm  weiter  fortsetzten ,  wie  Wissgrill  sehr 
genau  angiebt.  Das  Geschlecht  blühte  noch  in  das  16.  Jahrb.  hinein 
und  dasselbe  schloss  Gamaret  oder  Conrad  der  Jüngere  v.  Fronau  zu 
Dürrnkrut,  Krdperg,  Neusiedel  an  der  Zaya,  Gaiselberg^  Schrick  etc., 
welcher  noch  1508  der  niederösterreichischeu  Landschaft  Verordne- 
ter des  Ritterstandes  war.  Aus  seiner  Ehe  mit  Elisabeth  y.  Stain- 
peiss  stammte  nur  eine  Tochter,  Margaretha,  welche  sich  mit  Hans 
dem  Jüngeren  Herrn  v.  Lamberg  vermählte.  —  Es  hat  übrigens  in. 
früher  Zeit  in  Bayern  noch  zwei  gleichnamige  Geschlechter  gegeben. 

Wigul  Hnnd,  lU.  8.  317.  —    WUtgriU,  III.  8.  109^115.  —  MoDum.  bolc.  V.  8.  182. 

hr«Bberg.  Altes,  bayerisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleich- 
namigen Stammhause  im  Gerichte  Burglengenfeld  in  der  oberen  Pfalz, 
welches  um  1610 erloschen  ist  —  Die  in  Sachsen  u.Preussen  blühende 
Familie  v.  Fromberg  nimmt  an,  mit  demselben  in  ursprünglichem  Zu- 
sammenhange gestanden  zu  haben. 

Wigul  Hund,  TU.  8    320. 

FrtBitrf.  Altes  Rittergeschlecht,  dessen  längst  eingegangenes 
Stammhaus  im  nassauischen  Amte  Usingen  lag.  Friedericus  deVron- 
dorf  tritt  schon  1189  auf.  Die  Frondorf  waren  Burgmänner  zu 
Reiffenberg  und  kommen  zuletzt  1409  vor. 

Vogel,  Topographie    von  Nassau.    S.  262.    —  Urkuiidonbiich    des  historischen  Vereins  IBr 
Niedersachsen,  11.8.  Si. 

PrenliaiiBier  j  hr^nliaiiier^  hr«iihaiiiier  v.  lalching.  Bayerisches, 
aus  dem  Freisingenschen  stammendes  Adelsgeschlecht,  welches  auch 
nach  Niederösterreich  kam.  In  Bayern  erscheint  urkundlich  zuerst 
1415  Ulrich  Fronhamroer  n.  es  blühte  hier  der  Stamm  bis  nach  1593. 
In  Oesteneich  kommt  zuerst  1496  Ludwig  Fronhammer  v.  Malching 
als  Aman  (Obmann)  der  bischöfl.  freisingenschen  Herrä^chaften,  Güter 
und  Lehen  in  Oesterreich  vor.  Wolfgang  Fronhammer,  Ritter,  kaufte 
1528  das  Gut  Ainödt  und  1538  Abstorf  und  Lucas  Fronhammer  v. 
Malching  zu  Praitenaich  (Breiteneichen)  wurde  1586  den  nieder- 
österr.  alten  Ritterstandsgeschlochtern  einverleibt.  Derselbe  lebte 
noch  1613  —  zwei  Jahr  später  vermählte  sich  seine  zweite  Gemahlin, 
Sophia  Herrin  v.  Sonderdorf  mit  Christoph  Herrn  v.  Rappach^  und 
brachte  demselben  das  von  Lucas  F?  v.  M.  geerbte  Gut  Praitenaich 
zu.  Sonach  ist  mit  Letztcrem  der  Stamm  wohl  auch  in  Oesterreich 
erloschen. 

Wigul  Hund,  III.  8.  »17.   -  Ifooum.  boic.  V.  8.  224.    —    WistgriU,  III.  8.    115  und  116. 
—  p.  He/ner,  ausge^ttorbener  bayer.  Adel,  Tab.  9  u.  8.  4. 

hr^nhersft.  Niedersächsisches  Adelsgeschlccht,  welches  im  Mag- 
deburgischen 1594  Hornhansen  unweit  Oschersleben  und  in  West- 


—       879     — 

pkalen  1700  Haasberge  im  Mindenschen  besass.  —  Augost  Georg 
Christoph  v.  Fronhorst,  gest.  1725,  war  k:  preass.  Kammerherr, 
Oberkflchenmeister  and  Amtshauptmann  zu  Marienfliess.  Der  Stamm 
ist  erloschen. 

Freih.  9.  Udebur.  L  H.  237. 

Hr^HMiller  i«  Weideiwerg  nid  ISrtsskirchei,  heilierrei.  Erbländ.- 
österr.  Freiberrnstand.  Dipiom  von  1705  für  Joseph  Benedict  v. 
Fronmiller  zu  W.  u.  G.,  Landeshauptmann  zu  KJagenfurt.  Derselbe 
gehörte  zu  einem  GescLlecbte  Ober- Kärntens,  welches  nrsprtinglich 
Hess  hiess  u.  1532  geadelt  wurde.  Die  Aeltern  dtsChristoph  Fron- 
mQHer  nahmen  von  einer  Frobnmtlhle  den  Namen  an.  K.  Matthias  1. 
ertheilte  der  Familie  den  ReicLsritterstand  und  K.  -Ferdinand  II.  gab 
derselben  1630  den  Beinamen:  v.  Waidenburg  o.  1636  die  ungarische 
Ritterwikrde,  Letztere  wegen  guter  Ritterdienste  bei  der  Belagerung 
Ssigeths.  —  Der  Stamm  hat  fortgeblüht  und  noch  in  neuester  Zeit 
stand  Eduard  Freiherr  v.  Fronmüller,  Edler  v.  Waidenburg  u.  Gross- 
kirchen als  Hauptmann  I.  Classe  im  k.  k.  10.  Infanterie- Regimen te. 

Mtgtrle  0.  Müht/^ld,  Erfc&nK.-Bd.  8.  Si.  ~  r.  He/ner,  8tammb«cb,  I.  8.  389. 

HrMsberg,  s.  Babel  v.  Fronsberg,  Bd.  I.  S.  159  und  160  u. 
Freundsberg,  Fronsperg,  Freiherren  zu  Mindelheim, 
S.  336. 

h*t«i  f.  Kirchi'ath^  Preiberrei.  Erbläud.  -  österr.  Freiherrostand. 
Diplom  von  1793  für  Joseph  Froon  v.  Kirchrath,  k.  k.  Obersten  im 
Ingenieurcorps. 

Megerle  r.  Mühlfeld,  ErgSni.-JJd.' 8    57  und  58. 

fr«reieh.  Altes,  liefländisches  Adelsgeschlecht,  welches,  dem 
Namen  nach,  aus  Deutschland  entspross  und,  wie  Einige  annehmen, 
mit  dem  deutschen  Orden  nach  Lief-  und  Curland  kam.  Der  Fa- 
miliensage nach  wendete  sich  Metzig  v.  Froreich  im  Anfange  des 
15.  Jahrb.  mit  einem  Herzoge  in  Pommern  in  dieses  Land,  doch 
giebt  Elzow  an^  dass  Jürgen  y.  F.  1590  zuerst  nach  Pommern  gekom- 
men ,  vom  Herzoge  Casimir  zum  Oeconomjerathe  u.  Landrentmeister 
ernannt  tmd  1615  mit  dem  Lebngute  Neurase  belehnt  worden  sei. 
Richard  v.  F.  wurde  1621  Hofrath  des  Herzogs  Franz,,  später  Dom- 
propst zu  Colberg  und  1662  mit  Schnlzenhagen  und  Kaltenhagen  be- 
lehnt. Die  Söhne  desselben,  Paul  Richard  und  G«org  Friedrich  v.  F., 
stifteten  die  Kaltenhagenscbe  und  Schulzenhagensche  Linie  n.  später 
besass  das  Geschlecht  in  Pommern  die  Güter  Jüdenhagen ,  Plümen- 
hagen,  Datjow,  Papenzin,  Barkenhagen  u.  Zowen.  —^  In  der  zweiten 
Hälfte  des  17.  Jahrh.  kam  auch  ein  Zweig  der  Familie  nach  Däne- 
mark und  aus  demselben  war  Paul  Richard  v.  F.  Kammerherr  des 
Königs  Cbristian  V.  von  Dänemark  nnd  starb  1722  im  92.  Jahre.  — 
Zahlreiche  Sprossen  des  Stammes  haben  mit  Auszeichnung  in  der  k. 
preuss.  Armee  gedient  und  dieselben  sind  meist  in  dem  N.  Pr.  Adels- 
lexic.  genannt.  —  Noch  in  neuerer  Zeit  stand  ein  v.  F.  als  Premier- 
Lieut.  im  k.  preuss.  9.  Infant.-Regim.  u.  ein  Seconde-Lieutenant  im 
24.  Inf.-Regim. 

Freih.  9.  Krohne,  h  6.  .tlM  0.  II.  8.  412.  —  Brüggemann,  I.  11.  Hauptst.  ~  N.  G^nenl. 


—     880     — 

Handbuch,  1777.  S.  207—211.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  201.  —  Freih.  ».  Ledebur,  l.  S.  2S7  aad 
m.  8.  255.  —  Snppl.  tu  diehm.  W.-B.  VII.  13  und  Tyrof,  I.  24  (i;eben  der  Familie  den 
freih«»rri.  Titel).   —  Pommernsches  W.-R.  I.  Tab.  X.  u.  8.  29.  —  Knetohke,  I.  A.  1.S7  u.   ]&B. 

fVMeb,  MUer.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1779 
für  Franz  i'Yosch,  k.*  k.  Kriegscommis^ir  zu  Freyburg. 

Megerle  e.  MihlfHd,    Ergäni.-Bd.  S.  142. 

frtscir  (im  Schilde  ein  schr&grcchts  gezogener  Bach  mit  drei 
Fröschen  unter  einander).  Ein  nur  dem  Wappen  nach,  mit  welchem 
im  16.  und  17.  Jahrh.  Johann  u.  Christian  v.  F.  siegelten,  vom  Freih. 
V.  Ledebur  angefahrtes  Adelsgeschlecht. 

Freik   p.  Ledsbur^  I.  8.  238. 

rrMeh  (in  Blau  auf  grünendem  Boden  ein  grün  belaubter  Baum). 
—  Ein  in  Prenssen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem 
Friedrich  Christian  v.  F.  aas  Neuenbrunn  im  Hannoverschen  ,  gest. 
14.  Sepjt  1787,  k.  preuss.  Major,  C&nonicus  zu  St.  Peter  und  Paul  in 
Magdeburg  and  Herr  auf  Wollenrade  unweit  Osterburg  in  der  Alt- 
mark war.  Ein  Sohn  desselben,  Friedrich  v.  F.,  starb  1782,  als  k. 
preuss.  Fähnrich  u.  die  Tochter,  Catharina  Margaretha  v.  F.,  welche 
unvermählt  geblieben,  1796  zu  Magdeburg.  —  Schon  vorher  stand 
ein  V.  F.  in  Geldern  u.  erhielt  1750  als  Cäpitain  den  Abschied.  Der 
Stamm  ist  erloschen. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  S.  167.  -   Freih.  v.  Ledebur,  \.  8.  238. 

I^schaaer  v.  iMbarg  nid  lüblriiB.  Ein  zutn  Adel  Tirols  ge- 
hörendes Geschlecht,  aus  welchem  in  neuester  Zeit  Adolph  F.  v.  M. 
und  M.  k.  k.  Lieutenant  im  27.  Infant.-Regimente  ist. 

Milit.  Schematismus. 

Frtscliliei»,  Vrdherrei.  Im  Königr.  Bayern  anerkannter  und  be- 
stätigter Freiherrnstand.  Bestätigungsdiplom  vom  1.  Mai  1786  für 
Joseph  Daniel  (Adam  Joseph)  Freih.  v.  Froschheim,  Herrn  auf  Fuchs- 
mühl ,  kurbayer.  Kämmerer  und  Ritterrath  zu  Amberg.  —  Adelsge- 
schlecht  dor  oberen  Pfalz,  aus  welchem  Dionys  Daniel  v.  Froschheim 
auf  Fuchsmühl,  kaiserl.  Trnchsess  und  Pfleger  zu  Bernau  1707  aof 
dem  Landtage  der  Ober-Pfalz  erschien.  Der  oben  genannte  Empfän- 
ger des  Freiherrüdiploms  wurde  noch  als  k.  bayerischer  Kämmerer 
in  die  Freiherrnclasse  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetra- 
gen. Nach  Allem  ist  mit  ihm  später  der  Stamm  erloschen. 

•.  Lang,    8.    138.  —  W.-B.  des  1C«t.  Bayern,  III.  1.  and  •.    Wolckem,  AbtheU.   8.  —  «. 
He/ner,  SUmmbuch,  I.  S.  389. 

ProscIiMair  Edler  f.  Scheibeiliar,  Kiiter.  Erbländ.  -  österr.  Ritter- 
stand. Diplom  .von  1748  für  Joseph  Adam  Froschmair,  k.  k.  Tabor- 
Mauthamts-Cqntroleur  u.  Banco-Banzahlmeister,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  v.  Scheibenhof. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Ergins.-Bd.  8.  142." 

VfMsard  f.  Wartbirg..  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1856  für  Carl  Frossard,  k.  k.  Obersten  und  Adjutanten  S.  K.  H.  des 
Feldm.  Erzherz.  Johann. 

Augburg.  Allg.  Zeitung' 18&6.  -^  MiUt.-Schereiik.  1857.  8.1056. 

IVast.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  11.  Juni  1667,  für  Ernst 
Boguslans  Frost,  Doctor  der  Medicin  u.  kurbrandenb.  Leibmedicus. 


—     881     — 

I>enelbe  war  eiu  Sohb  des  Predigers  Frost  in  Guben.  —  Der  Stamm 
WQrde  fortgesetzt.  Jacob  v.  F.  war  knrbrandenb.  Geh.  Kammerrath 
in  Stettin  nnd^ein  Sohn  des  Letzteren  kurbrandenb.  Hauptmann  und 
Herr  auf  Frostenwalde  und  Gross-Pinnow  im  Kr.  Randow.  Mit  dem 
1742  an  den  bei  Czaslau  erhaltenen  Wunden  gestorbenen  k.  preuss. 
Premierlieutenant  Ernst  Boguslaus  v.  Frost  ist  nach  Allem  der  Stamm 
erloschen. 

M.  Pr.  A.-L.  V.  8.  167.  —F^eih.  v.  LeiMur,  I.  M.  »38  usd  II(.  8.  265. 

rricbteatlial,  s.  Fekondo  v.  Frflchtenthal,  S.  220. 

frihbraer  t.  latasfeld.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1821  fttr  Michael  FrOhbauer^  k.  k.  Oberlieutenant  bei  der  Altofner 
Monturs-Oeconomie-Commission,  mit  dem  Prädicate:  v.  Raimsfeld. 

Meftfle  9.  Mühl/€ld,  Krg&ui.-Bd.  8.  'iSl. 

ffyieliejsea  f.  EbeafeM.  Erblän'd.  -  österr.  Adelsstand.  *  Diplom 
fon  1800  fttr  Franz  Fryscheysen ,  k.  k.  Artillerie- Major,  mit  dem 
Prftdicate:  v.  Eisenfeld. 

Mtgerle  ».  Jtühlftld,  S .  187. 

>  htckty  PndisS;  foafea  (Schild  geviert,  mit  silbernem  Mittelschilde, 
in  welchem  ein  rother  Puchs  nach  der  rechten  Seite  aufspringt : 
Stammwappen.  1  u.  4  in  Blau  zwei  neben  einander  aufrecht  gestellte, 
silberne  Garben  und  2  und  3  in  Silber  zwei  rotbe  Pfähle).  Reichs- 
grafenstand.'Diplom  vom  6.  Nov.  1781  fflr  Joseph  Johann  Nepomuk 
Freiherrn  v.  F.,  Grosshändler  in  Wien,  wegen  seiner  und  seiner  Vor- 
eltern um  die  Handelschaft  erworbenen,  besonderen  Verdienste  etc. 
—  Ein,  wie  Wissgrill  annimmt,  altes,  österreichisches  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  Hans  Fuchs  26.  Jnli  1535  ein  kaiserliches  Bestätigungs- 
dfplom  des  alten  Adels  u.  des  Wappens  der  Familie  erhielt.  Andere 
halten  4<^s  Geschlecht  für  einen  Seitenzweig  des  alten  tirolischen 
Stammes  Fuchs  v.  Fuchsberg  und  sagen,  dass  Johann  F.  v.  F.  im 
17.  Jahrh.  aus  Tirol  nach  Oesterreich  gekommen  sei  und  sich  mit 
einer  Freiin  v.  Wangler  vermählt  habe.  Der  Enkel  des  Letzteren, 
Carl ,  erwarb  sich  zuerst  bei  Errichtung  des  Freihafens  zu  Triest 
durch  Ausrüstung  von  Schiffen  auf  eigene  Kosten  und  Gefahr  grosse 
Verdienste,  und  der  Sohn  desselben,  Paul,  wurde  Chef  eines  grossen 
Handelshauses  in  Wien.  Da  die  Familie  im'  Laufe  der  Zeit  bei  der 
Handelsscbaft  sich  des  Adels  begeben  h^tte,  so  wurden  die  Söhne 
Pauls,  Joseph  Johann  Nepomuk  u.  Carl  Joseph,  20.  Juni  1765  in  den 
erbländ.-österr.  Ritter-  und  21.  März  1774  in  den  Reichsfreiherrn- 
stand  erhoben.  Freiherr  Carl  Joseph  blieb  ledig,  Freiherr  Joseph 
Johann  Nepomuk  aber  vermählte  sich  mit  Maria  Caecilie  v.  Fillen- 
baum,  brachte,  s.oben,  den  Grafen  stand  in  die  Fnmilie,  erhieIt2d.Nov. 
1786,  nachdem  der  Mannsstamm  der  Grafen  v.  Rappach  erloschen, 
das  durch  dieses  Erlöschen  erledigte  Erbland-Stabelmeister-Amt  in 
Oesterreich  ob  und  unter  der  Enns  als  erbliches  Mannslehn  und  er- 
warb sehr  grossen  Grundbesitz.  Aus  seiner  Ehe  entsprossten  fünf 
Söhne,  die  Grafen:  Carl,  Ignaz,  Joseph,  Aloys  und  Franz  Xaver,  von 
welchen  Ignaz  und  Aloys  den  Stamm  fortsetzten.  Graf  Ignaz,  gest. 
1838,  k.  k.  Kämmerer  war  mit  Anna  v.  Grosser,  gest.  1834  u.  Graf 


—     382     — 

Aloys,  gest.  1836,  mit  Caroline  Mfiderer  ?.  EhrenreichskroD,  gest 
1842,  yermfthlt.  —  Der  neoere  Personalbestand  des  gräflichen  Hau- 
ses war  folgender :  Anton  Graf  Fachs  zu  Pachheim  und  Mitterberg, 
geb.  1786  —  Sohn  des  Grafen  Ignaz  —  Herr  d.er  Herrschaften  Schil- 
tern und  Kronsegg  in  Nieder -Oesterreich  etc.  Obersterblandstapel- 
meister  in  Oesterreich  ob  und  unter  der  Enns,  verm.  1827  mit  Si- 
doniaGrf.  ?.  Wurmbrand-Stuppach,  geb.  1800,  aus  welcher  Ehe  eine 
Tochter  entspross,  Grf.  Maria  Anna,  geb.  1828,  verm.  1850  mit  Carl 
Wolfgang  Grafen  ?.  Aichelburg ,  k.  k.  Kämmerer.  Von  den  Brüdern 
des  Grafen  Anton  war  Graf  Joseph,  gest  1850,  Herr  der  Herrschaft 
Frei-Aumahl,  k.  k.  Kämmerer  und  Major  in  der  A. ,  mit  Leopoldine 
Grf.  Barkoczj  v.  Szala  vermählt.  Die  anderen  beiden  Brüder  sind : 
Graf  Ignaz,  geb.  1791,  k.  k.  Kämmerer  und  Oberst  in  d.  A.  und  Graf 
Baptist, 'geb.  1793,  k.  k.  Kämm.  u.  Rittm.  in  der  A.  Die  Schwester 
4l|j*selben,  Grf.  Vincenzia,  geb.  1798,  yerm.  sich  1824  mit  Vinceuz 
Grafen  v.  Waldstein -Wartenberg.  —  Von  dem  1836  verstorbenen 
Grafen  Aloys,  s.  oben,  stammt,  neben  einer  Tochter,  Grf.  Antonie, 
geb.  1800,  verm.  1839  mit  Ignaz  Posch,  ein  Sohn,  Graf  Johann,  geb. 
1805,  Officiant  im  k.  k.  Justiz-Ministerium, ^verm.  1851  mit  Leopol- 
dine V.  Hahöcker. 

Wi»»grm,  III.  S.  416  und  117.  -  Megerle  v.  Mühlfeld,  S.  18,  50  und  11 1.  —  Deutsche 
Grafenbiaser  der  Qegenwart'I.  8.  247  und  24S.  —  Qene«l.  Taschenb.  d.  gr&fl.  Häuser«  1859. 
S.  284  und  histor.  Handb.  tu  demselben,  S.  229.  —  Tyroff,  II.  284:  Freiherren  und  Qrafeii 
▼.  F.  —  W.-B.  d.  K|;r.  Bayern.  I.  40  and  r.  W6lck«rn,  Abtheil.  1.  —  e.  Rtfnitr,  bayerisch. 
Adel  Tab.  6  und  8.  10.      . 

hiclM,  heilierrei  (Schild  geviert  mit  silbernem  Mittelschilde,  in 
welchem  sich  ein  schrägrechts  gelegter,  grüner  Eichenzweig  mit 
einem  schräglinks  gelegten  Palmzweige  kreuzt,  welche  beide  Zweige 
mit  einem  goldenen  Bande  mittelst  Schleife  zusammengebunden  sind. 
1  und  4  in  Gold  ein  golden  gekrönter  und  bewehrter,  schwärzer,  hal- 
ber Adler  und  2  u.  3  in  Blau  ein  einwärts  gekehrter ,  doch 'auswärts 
sehender  Fuchs).  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  von  1700  für  Paul 
v.  Fuchs,  k.  preuss.  w.  Geh.  Kriegsrath,  Etatsminister  und  Kanzler  v. 
Hinterpommern  u.  k.  preuss.  Bestätignng.sdiplom  des  Freiherrnstan- 
des vom  10.  Jan.  1701.  Derselbe,  gest  1704  —  ein  Sohn  des  Su- 
perintendenten Samuel  Fuchs  in  Stettin  —  Herr  auf  Malchow  im 
Braudenburgischen,  Fnchshöfen  und  Wedderan  in  Ostpreussen  etc. 
hatte  vom  K.  Leopold  L  den  Reichsadelsstand  erhalten  und  diese 
Erhöhung  war  in  Knrbrandenburg  11.  Dec.  1684  anerkannt  worden. 
Der  ^ohn  desselben  —  die  einzige  Tochter  hatte  sich  mit  dem  k. 
preuss.  Geh.  Staatsminister  v.  Schmettan  vermählt  —  Freiherr  Jo- 
hann Paul  war  k.  preuss.  Hof-  und  Ravensbergischer  Appellations- 
Gerichtsrath  und  mit  dem  Sohne  des  Letztereuj  dem  k.  preuss.  Lieu- 
tenant Freih.  v.  Fuchs,  starb  1738  der  Stamm  aus. 

JugUr,  Beitr.  zur  Juristischen  Biographie,  VI.S.  213.  —  r.  Hellbach,  I.  8.  390  und  391. 
—  N.  Pr.  A.-L.  I.  8.  86  und  IT.  S.  201  und  20«.  —  Freih.  t.  Ledebur,  I.  8.  238.  -  W.-B. 
der  Preuss.  Monarch.  U.  37  uud  IlT.  22.  -   Kneichke,  IV.  8    185  uad  1S6. 

,  Viclis  (im  Schilde  ein  aufgerichteter  und    auf  dem  Helme  ein 

sitzender  Fuchs).  Ein  im  17.  und  18.  Jahrh.  in  Ostpreussen  vorge- 
kommenes Adelsgeschlecht,  welches^  wohl  mit  der  fränkischen,  beson- 
ders im  Wttrzbiirgischen  begüterten  Familie  der  Fachs  zu  Bimbacb, 


-    888    - 

BonibeiiD  ete.  einen  Urepiung  hatte.  —  Balthasar  v.  F.  kommt  1606 
und  als  JSanptmann  zu  Oeltzko  1619  o.  der  Bruder  desselben,  Hans 
Albrecht,  Oberschenk,  auf  Seepotben  1607  and  auf  Aman  1614  vor. 
—  Der  Stamm  bltthte  fort  und  demselben  gehörten  noch  1784  die 
Gflter  Fachshöfen  im  Kreise  Königsberg  und  Rutkowitz  im  Kr.  Nei- 
denbarg. 

.Fr«fA.  V,  Ledebur,  I.  S.  238  und  JH.  8.  355. 

¥uAb  (Schild  durch  eine  aufsteigende,  gebogene  Spitze  getbeilt, 
dreifeldrig.  1,  rechts  oben,  in  Silber  ein  mit  einem  goldenen  Klee- 
stengel  belegter ,  schwarzer  Adlersflflgcl ;  2 ,  links  oben ,  in  Gold  ein 
aufrecht  gestellter  rother  Fuchs  und  3,  in  der  Spitze,  in  Blau  drei,  1 
und  2,  sechsstrahlige,  goldene  Sterne).  Adelsstand  des  Königr.  Preus- 
sen.  Diplom  vom  20.  Nov.  1716  für  Johann  Heinrich  Fuchs,  k. 
preuss.  Geh.  Justizrath.  Derselbe  starb  1727  als  k.  preuss.  Geh. 
Staats-  und  Kriegsminister  und  sein  Sohn,  Conrad  Ludwig  v.  F.,  war 
1 746  k.  preuss.  Kriegs-  u.  Domainenrath  in  Magdeburg.  Der  Stamm 
hat  fortgeblttht  u.  in  neuester  Zeit  gehörte  zu  demselben  der  k.  preuss. 
Oberstlieutenant  v.  F.  im  33.  Infanterie- Regimen te. 

9.  HellbacA,  I.  8.  391.  --  N.  Hr.  A.-L.  I.  8.  88  nud  II.  S.    203.  —  Freih.  e.  ledebur,  I. 
8.  «38  u.    III.    S.  255.   -  W.-B.  d.  pren»t.  Monarch.  II.  22.  —  Knetchke,  IV.  8.    136  u.  137. 

Viclis  (in  Silber  ein  nach  der  linken  Seite  springender  rother 
Fuchs  und  im  rechten  Oberwinkel  des  Schildes  ein  achtstrahliger, 
goldener  Stern).  Altes,  wie  Beckmann  annimmt,,  ursprünglich  eisas- 
sisches  Adelsgeschlecht,  welches  im  17.  Jahrb.  nach  Niedersachsen 
kam  und  sich  dann  im  Braunschweigischen,  in  Ostfriesland,  Schweden, 
Anhalt  etc.  ausbreitete.  —  Nicolans  v.  Fuchs  war  um  1579  Stadt- 
meister zu  Strassbnrg,  welche  Wflrde  nur  die  Vornehmsten  des  Adels 
erhielten.  Der  Sohn  desselben,  Hans  Nicolaus  v.  F.,  gest.  1644, 
wurde  Statthalter  und  Graf  des  damals  zu  Laüenburg  gehörigen  Lan- 
des Badein  u.  vier  Söhne  des  Letzteren  aus  der  Ehe  mit  einer  Freiin 
v.  Putlitz  wendeten  sich  in  die  oben  genannten  Länder.  —  Der  jüngste 
derselben,  Nicolaus  Christoph  v.  F.  gest.  1683,  fürstl.  Anhalt-Zerbst- 
scher  Stall-  und  Jäger-Meister,  setzte  den  Stamm  dauernd  fort.  Von 
ihm  entspross  Hans  Christoph  v.  F.,  ebenfalls  fürstl.  Anhalt -Zerbst. 
Stall-  und  Jäger-Meister,  Herr  auf  Lidingerwort,  dessen  zwei  Söhne, 
Carl  Wilhelm  und  Friedrich  Ludwig  v.  Fuchs  das  Geschlecht  weiter 
fortpflanzten.  Dasselbe  hatte  1754  Pfriemsdorf  bei  Kötben  u.  Golm 
unweit  Delitzsch  inne  und  besass  in  neuerer  Zeit  Röcknitz  6ei  Wür- 
zen und  Hohenstein  bei  Delitzsch. 

Beckmann,  VII.  8.  224  a.Tab.  B.  Nr.  I.  —  Oauhe,  I.  B.  289.  —  n-Hk.  v.  Lttdebur,  I.  8. 
*i38.  —  V.  Meding,  I.  8.  162.  —  Knetehk«,  II.  S.  165  nud  166. 

Viehs.  Adelsstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom  vom  8.  Aug.  1826 
für  Johann  Georg  Fuchs,  Herrn  auf  Falkenberg. 

W.-B.  d.  KgT.  Bayern,  Z.'22.  —  v.  He/ner,  bayer.  Adel,  Tab.  72  und  8.  74. 

^         hiclM.    Adelsstand  d^s  Kgr.  Bayern.    Diplom  von  1854  für  Dr. 
J.  N.  Fuchs,  Professor  zu  München. 

Augsb.  Allg.  Zeit.  1854. 

Pichs  f.  Mnbacli  ■■<!  ttriliefaii;  Freilierm  ud  fiinren  (Schild  ge- 
viert :  1  u.  4  in  Gold  ein  einwärts  springender,  rother  Fuchs :  Stamm- 


—     884     — 

Wappen  und  2  uDd  3  sechsmal  in  die  Länge,  oder  pfahlweise,  mit 
gewechselten. Farben:  d,  h.  von  der  Mitte  des  Feldes  tritt  die  andere 
Farbe  ein,  getbeilt:  v.  Rosenberg).  Reichsfreiherrn-  und  Grafenstand. 
Freiherrndiplom  vom  9.  Nov.  1699^  für  Ludwig  Reinhold  Fuchs  v. 
Bimbach,  fürstl.  würzburgischen  Obersten,  mit  Beilegung  des  Wap- 
pens des  erloscheneu  fränkischen  Geschlechts  v.  Rosenberg  u.  Gra- 
fendiplom von  1705  für  Christoph  Ernst  Freih.  F.  v.  B. ,  k.  w.  Geh.- 
Rath  und  Gesandten  am  niedersächs.  Kreise.  —  Eins  der  ältesten  u. 
angesehensten  fränkischen  Rittergeschlechter,  welches  schon  1190 
vorkommt  u.  aus  welchefm  Johann  Georg  F.  v.  ß.  1622  Fürstbischof 
zu  Bamberg  wurde.  —  Der  Stamm  breitete  sich  im  Laufe  der  Z^t 
in  drei  Hauptstämmen  aus,  welche  ihre  Stammreihe  meist  bis  auf  den 
Anfang  des  14.  Jahrb.  zurückführen:  die  Fuchs  v.  Dornheim,  ge- 
nannt Sontheim,  die  Fuchs  v.  Wohnfurt  und  Rügheim  und  die  Fuchs 
V.  Bimbach,  von  denen  nur  der  letzte  Stamm  noch  blüht,  welcher,  nach 
Abgang  des  Hauptstammes  der  Fuchs  v.  Dornheim,  letzteren  Namen 
zu  dem  seinen  gesetzt  hat.  Jeder  dieser  Stämme  schied  sich  in  meh- 
rere Aeste,  die,  nach  ihren  Gütern  genannt,  nach  und  nach  wieder 
ausstarben.  Von  den  urkundlich  1300  erscheinenden  Fuchs  v.  Dorn- 
heim, genannt  Sontheim  zweigten  sich  ab  die  F.  v.  Burteswagen,  Nei- 
denfels, Wallburg,  Winkler,  Maisontheim,  Wiesentheid,  Speckfeld, 
Kirchenschönbach,  Rüdenhausen  und  Mainstockheim.  Die  letzte  Erb- 
tochter des  Stammes  F.  v.  D.  vermählte  sich  1690  mit  Ludwig  Rein- 
hold Fuchs  v.  Bimbach,  s.  oben,  welcher  den  Namen  Dornheim  an- 
nahm. —  Die  Fuchs  v.  Wohnfurt  u.  Rügheim  treten  zuerst  urkundlich 
1303  auf,  blühten  bis  um  1660  und  zu  denselben  gehörten  die  Aeste 
zu  Hassfurth,  Hoherrieth,  Schweinshaupten,  Burgpreppach  und  Leut- 
zendorf.  —  Die  schon  um  1293  vorgekommenen  Fuchs  v.  Bimbach 
beginnen  die  ununterbrochene  .Stammreihe  von  1502  an  und  schieden 
sich  später  in  die  Linien  zu  Glcisenau,  Burgpreppach  und  Schweins- 
hauptert,  welche  letzteren  Güter  durch  Vermählungen  der  Erbtöchter 
der  Aeste  Burgpreppach  und  Schweinshaupten  an  den  Stamm  zu 
Bimbach  gelangten.  —  Die  gräfliche  Linie  ist  schon  mit  den  Söhnen 
des  ersten  Grafen  F.  v.  B.  wieder  erloschen.  Franz  Ludwig  Ernst 
Graf  Fuchs  v.  Bimbach,  Domherr  zu  Bamberg,  kam  noch  1737'vor. 
—  In  neuester  Zeit  ist  das  Haupt  der  Familie  Franz  Lothar  Freih. 
F.  V.  B,und  D.,  geb.  1804,  —  Sohn  des  1823  verst.  Freih.  Fried- 
rich Joseph  —  k.  bayer.  Kämmerer,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Fran- 
zisca  Catharina  Ehrenfest  und  in  zweiter  mit  der  Schwester  der- 
selben, Regina  Ehrenfest.  Aus  beiden  Ehen  leben  Nachkommen. 
Aus  der  ersten  entsprossten ,  neben  zwei  Töchtern,  den  Freiinnen 
Regina,  geb.  1835  und  Emma,  geb.  1837,  zwei  Söhne,  Freih.  Otto, 
geb.  1833  und  Freih.  Franz,  geb.  1838  und  aus  der  zweiten  stam- 
men, neben  einer  Tochter,  Josephine,  geb.  1849,  ebenfalls  zwei 
Söhne,  Reinhold,  geb.  1845  und  Anton,  geV  1847.  —  Von  dem  1842 
verstorbenen  Bruder  des  Freiherrn  Franz  Lothar,  dem  Freih.  Georg 
Carl,  vermählt  mit  Henriette  Riedel ,  stammt  eine  Tochter ,  Freiin 
Franzisca,  geb.  1833,  verm.  1849  mit  Bruno  v.  Wessenig,  k,  bayer. 


—    88»    — 

Bittiseister.  Die  Schwester  des  Freiherrn  Franz  Lothar^1^cj|iif^^ 
helmine,  geb.  1808,  ist  seit  1826  vermählt  mit  Edmund 
Linden  «nf  Burgberg,  k.  wflrttemb.  General -Major  und  Gc 
ten  der  Reiterdivisicin. 

9.  euicktmtttin^  fir.  25:  Fachs  v.  Wnnfurt  (Wohufurt).    —  Gauk^  L  8.  573  ■, 
f.  BmtttUin,  III.  8.  199—208.  —  Biedermann,  Canton  Baunach,  Tahijt    im  CaatOD  All 
Tab.  180  and  Canton  Otieawald,  Suppl.  —  Salver,  8.  335.  348.  8«4.-M^898.  S9T  tl.  a.  i. 
0.  —  N.  Geneal.  Handb.,  1777.  8.  73  und  1778.  8.  73  und  74.  —  «.  Tm^,  8.   119.  —  J( ' 
d.  deaUehen  Adelt,  1847.  8.  838.  —  Geneal.  Tascbenb.  d.  freih.  HKow«;  1858.  8.  191  u. 
OMi  1S57.  a.  906  und  207.  —  •.  He/ner,  SUmmbuch,  I.  8.  390.  —  Siebmaehtr,  1.    100 
FaehseB.  Frinkiseli.  —  w^Mading,  I.  8.  162  und  163.  —    T^rof,  I.  174.    -   W.4I. 
Bayvn,  UI.  2  «.  t.   Wolekmm,  Abth.  8.  8.  8  und  4.  —  *.  //e/iMr.  bayor.  Adel,  Tab. 
8.  U.  -  ÄneeeAke,  i.^.fie  ■:  159. 

hckt  fk  Bbeiktfei  (in  Gold  ein  rother  Fuchs).    Tiroler  Ade 
schkchl,  wetehe't  mK  den  Beinamen:  Ebenhofen  1616  auoh  in  I 
sien^foAatfi^       ■'' 

mnt^iui,  U.  8.  631.  ■^'^ 

hclM  f.  Frejeiberg.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1737  fflr 
Johann  Leopold  Fuchs,  Doptor  der  Rechte,  mit  dem  Prädicate:  V? 
Freyeiibcrg. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  8. 187. 

V  hicks  f.  hichsberg,  auch  Ürafen  (Schild  geviert  mit  einem  rothen, 
eine  eingebogene  blaue  Spitze  zeigenden  Mittelschilde :  Edle  v.  Pas- 
seyr,  <rIoschen  mit  Reinbert  P.  um  1390.  1  u.  4  in  Gold  ein  rother, 
Iini(sspringender  Fuchs:  Stammwappen)  und  2  und  3  in  Silber  ein 
blauer  Querbalken,  mit  einem  darüber  gelegten,  rothen  Löwen:  Lö- 
wenberg oder  Lebenberg,  erloschen  1410  im  Mannsstamme  mit 
Leonardus  v.  L.).  Altes,  tiroler  Rittergcschlecht,  welches  zuerst 
1162  vorkommt  und  mehrfach  aus  Franken  hergeleitet  und  mit  dem 
Stamme  der  fränkischen  Fuchs :  der  Fuchs  v.  Bimbach  etc.  in  Ver- 
bindung gebracht  worden  ist.  —  Nach  Angabe  des  Grafen  v.  Bran- 
dis  lebte  dasselbe  zu  seiner  Zeit  schon  vor  400  Jahren  rittermftssig 
in  Tirol  und  nahm  den  Beinamen  von  dem  Schlosse  Fuchsberg  unter 
St.  Paul  an,  welches  Schloss  Ulrich  Fuchs  bereits  1267  besass.  Von 
1383  an  schrieb  sich  die  Familie  auch:  v.  Jauffenburg  und  Passeyer, 
weil  Christoph  Fuchs  die  letzte  Erbtochter,  Barbara  v.  Passeyer,  zur 
Gemahlin  gehabt  hatte.  1421  verm&hlte  sich  Wolfgang  F.  v.  F.  zu 
Jauffenburg  mit  Dorothea  v.  Lebenberg,  der  Letzten  ihres  Geschlechts 
und  Erbin  des  Schlosses  Lebenberg;  Georg  war  1464  kais.  Oberhof- 
marschali and  Diego  1483  Landhauptmann  an  der  Etsch;  Christoph, 
früher  Conimandant  zu  Knffstein ,  wurde  nach  dem  Tode  seiner  Ge- 
mahlin Canonicus  und  starb  1542  als  Bischof  zu  Brixeu  und  Johann 
Philipp  kommt  1620  als  kaiserl.  Kriegsrath  und  Oberst -Feldzeug- 
meister vor.  —  1603  war  vom  K.  Rudolph  II.  der  Freiherrn-  und 
1634  vom  K.  Ferdinand  IL  der  Grafenstand  in  die  Familie  gekom- 
men, in  welchem  Letzteren  der  Stamm  fortblflhte,  bis  mit  Johann  Gr. 
F.  v.  F.,  welcher  1828  auf  dem  Löwenberg  in  Tirol  starb,  das  Ge- 
schlecht erlosch. 

Bucelini,  IL  8.  89.  90  und  8.  127—129.  —  Or,  «.  BrandU,  8.  54  und  16  and  Nr.  4.  — 
Gauhe,  I.  8.  575  und  576.  -  WisegHU,  UI.  8.  123-126  —  SiebmaeMtr,  I.  28.  ->  ßpener, 
Hisior.  Insign.  R.  621  und  622  und  Tab.  28.  -^  v.  Meding,  I.  8  164  uild  165.  —  W.-B.  des 
Kgr.  Bajaro,  I.  41  und  0.  Wölekem,  IbthaU.  1.  -^  9.  JB^fMr,  bayer.  Ad«l,  Tab.  4  wid  8. 
10  und  ansgettorbener  tiroler  Adel,  Tab.  3 

Kne$ekket  Deutaeh.  AdeU-Lex.  m.  26 


—    886    — 

Vuehi  T,  l^rüiifeld.  Erblftndisch-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1758  far  Johanu  Carl  Fuchs,  wegen  guter  Besorgung  des  Bancalge- 
fälls  im  SetifteDberger  Bezirke 'in  Böhmen,  mit  dem  Pr&dicate:  v. 
Grtinfeld  und  yod  1760  für  Johann  Anton  Fuchs  und  den  Bruder  des- 
salbetj,  Johann  Arnbrosius  Fuchs,  wegen  geleisteter  Bancaldienste  u. 
»4rom  Ersterem  ji^r'preussischen  Kriege  bewiesener  Treue. 

Megerlß  v.  MüUifeki,  S.  187. 

hiclM  ?•  Kaiderberg  (in  Silber  eine  rothe,  altförmige  Kanne). 
^8,  fr&nkisches  Adelsgeschlecht,  welches,  h^jflißrt  zu  Hohenburg, 
Jffenfeld,  Mutershausen,  Altfelden,  Neuenburg  ietiß.,  dem  Ritter- 
Dton  Balinach  einverleibt  war.  Dasselbe  kam  a^t.l30ß  mit  Conrad 
^l^'t^t&^'bis  1525  vor,  in  welchem  Jahre  Anton  d^e.|;anz^n  Bdsitzun- 
^n'^Sef  Familie  an  sich  gebracht  hatte  und  si^ter  wofil'dft  alten 
Stamm  schloss.  Da  von  demselben  immer  nur  das  Kanderberg'sche 
und  nicht  das  Fuchs'sche  Wappen  gefQhrt  wurde,  hat  man  vermuthet, 
&S8  der  Name  Fuchs  nur  in  Folge  von  Erbschaft  Fuchs'scher  Gflter 
zu  dem  Geschlechtsnamen  Kanderberg  gekommen  sei. 

B.  &.  Struvßt  neueröffnetes  hittor.  und  polit.  Archiv,  I.  S.  220.  •—  Biedermann,  Canton 
Baonach,  Tab.  38  a.  S3.  —  Siebmaoher,  IL  75.  Mr.  2:  Fnehsn.  ▼.  Kanderberg  Riedem,  Frln- 
kiflch.  —  9,  Meding,  I.  8.  165. 

FielM  n  Paclikei»|  lltterberg  ud  Kadau^  s.  Fuchs,  Fuchss, 
.ftrafeii  S.  381. 

fidis  V, Rensteli.  Erbl&ndisch-Österr.  Adelsstand..  Diplom  von 
1786  far  Anton  Joseph  Fuchs,  k.  k.  Gfilten - Schätzungs -Commissair 
und  Pftohter  der  Herrschaft  Starhemberg-Vischau,  mit  dem  Pr&dicate: 
V.  Renstein. 

Mtgtrle  v.  Müklfeld,  8.  187. 

hicks  V.  TadteafeLu.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1 709 
far  Andreas  Sebastian  u.  Franz  Sebastian  Fuchs,  mit  dem  Pr&dicate  : 
V.  Todtenfehs. 

MegerU  p,  MUlfeld,  Erginx.-Bd.  8.  291  o.  292. 

fuchs  V.  Wahifnrty  s.  Fuchs  v.  Bimb ach,  S.  383—385. 

fuchsbergen  Ein  in  Nieder -Oesterreich  vorgekommenes  Adels- 
geschlecht. Johann  Fuchsberger,  fraher  Bargermeister  in  Stejer  und 
sehr  wohlhabend,  kaufte  um  1521  die  Teste  und  Herrschaft  Cronseck 
in  Nieder- Oesterreich,  ein  damals  brandenburgisches  Lehn,  erhielt 
1523  die  Belehnung,  verkaufte  aber  die  genannte  Herrschaft  schon 
1531  wieder.  Aus  seiner  Ehe  mit  Barbara  Eggenberger  v.  Eggen- 
berg stammte  ein  Sohn,  Matthias  v.  F.,  welcher  vom  K.  Matthias  IL 
9.  Nov.  1564  far  seine  Hofforderungen  den  Bitterstand  mit  Wappen- 
verbesserung :  (in  Schwarz  auf  grauem  Basen  ein  rechts  laufender 
Fuchs  und  auf  dem  gekrönten  Helme  ein  goldengekrönter,  ausge- 
breiteter, schwarzer  Adler)  und  einige  Lehen  bei  Enns  erhielt  Ueber 
Aufnahme  unter  die  niederösterr.  St&nde  des  neuen  Ritterstandes 
hat  Wissgrill  Nachrichten  nicht  aufgefunden. 

WUtgriU^  UI.  8.  126. 

Vnchsiui  fuiis  (Schild  geviert,  mit  silbernem  Mittelschilde,  in 
welchem  ein  graues  Kleeblatt  mit  kurzem  Stiele  schwebt.  1  und  4  in 


—     387     — 

BlM  drei,  2  ond  1,  sechsstrahlige,  goldene  Sterne  and  2  n.  3  in  Gold 
ein  einwärts  gekehrter,  rother  Löwe).  ReichsadelssUnd.  Diplom  im 
knrpftlz.  Reichsvicariate  vom  13.  Joni  1792  für  Johann  Engelbert 
Fuchsins,  knrpfälz.  Geh.-Rath,  Gesandten  des  westphftlischen  Kreises 
etc.  Derselbe  starb  1828  als  Präsident  des  rheinischen  Cassations- 
hofes.  Von  seinen  Söhnen  wurde  Carl  Clemens  Franz  Anselm  y.  F. 
Oberbürgermeister  der  Stadt  Düsseldorf  nnd  ein  anderer  Sohn  war 
1838  Appellationsrath  zu  Cöln.  —  In  die  Adelsmatrikel  der  preuss. 
Rheinprovinz  würden,  laut  Eingabe  d.  d.  Düsseldorf,  19.  Dec.  1829, 
onter  Nr.  137  der  Glasse  der  Edelleute,  Joseph  und  Carl  v.  Fuchsins 
eingetragen. 

5l^'-  \:'J':  ^'  ?;  ^*^;  i:  ''^'^^  ^-  *•  *^'  -  '"'•"**•  »•  i'*d4bw,  i.  s.  »S9.  -  w.-b. 

" Rheinprovioi,  I.  Tab.  88.  Nr.  W  and  S.  88  and  89.  —  Km$*ekk§,  IV.  8.  187. 


^  hchtttaineri  Kitter.  Böhmischer  Ritterstand.   Diplom  von  1726 

fbr  Johann  Michael  Fnchsstainer,  k.  k.  Kammer-Procuratorinlf&hren. 

Mtg€rl€  w.  Müklftld,  S.- 111. 

fichstadt  Altes,  l&ngst. erloschenes,  fnldaiftches  n.  fränkisches 
Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Heinrich  F.  bereits  1341  fuldaischer 
JLehnsmann  war  unci  Conradns  de  F.  1359  als  Canonicus  zu  Erfurt 
starb. 

Sekanmai,  8.  88.  —  Mon^t  Zeiuehr.  £  die  Gesch.   des  OberrheiDt,  IV.  8.  25i.  —  8U^ 
macket,  H.  78:  ▼.  FachsUdt,  Fr&okisch.  —  w.  Mtding^  III.  8.  190.  —  Tyrog,  1.  186. 

KUcL  Erbländ.- Österreich.  Adelsstand.  Diplom  von  1772  für 
Balthasar  Fübich,  k.  k.  Capitain- Lieutenant  bei  Graf  Buttler  In- 
fanterie. 

Mtgtrle  9    MühlfeUL,  Brgini.-Bd.  S.  891. 

Klirenpfeü  f.  Pfeillieim.  Ein  in  Krain  vorgekommenes,  später 
wieder  ausgegangenes  Adelsgescblecht,  ans  welchem  Wolf  Andre  F. 
V.  P.  5.  Februar  1689  die  Landstandschaft  im  Herzogthume  Krain 
erhielt 

V.  Htfner,  SUmmbncb,  I.  8.  891. 

Khrer  v.  Klirenbergi  litter  (in  Schwarz  ein  die  Homer  nach 
oben  kehrender,  silberner  Halbmond  mit  Gesicht,  aus  welchem 
fünf  goldene  Flammen  nach  oben  schlagen).  Reichsritterstand.  Di- 
plom vom  K.  Carl  Y.  kr  Hieronymus  v.  Führer,  k.  k.  Obersten, 
wegen  der  bei  dem  Entsätze  von  Wien  bewiesenen  Tapferkeit  u.  mit 
Bestätigung  des  altadeligen  Geschlechtswappens.  ^  Derselbe  stammte 
ans  einer  kärntner  Adelsfamilie  und  sein  Urenkel,  Christoph,  —  Sohn 
des  EUeronymus  II.'  und  Enkel  des  Jacob  v.  F.  —  wurde  zum  Burg- 
grafen zu  Warasdin  in  Croatien  ernannt,  erlangte  1621  eine  neue 
kaiserliche  Bestätigung  des  ihm  zustehenden  Reichsritterstandes  mit 
dem  Prädicate:  v.  Führenberg  und  wurde,  nachdem  er  sich  in  Steier- 
mark angekauft,  als  Landmann  den  steiermärkischen  Ständen  ein- 
verleibt. Der  Stamm  blühte  fort,  Sprossen  desselben  dienten  mit 
Auszeichnung  in  der  k.  k.  Armee  und  zu  dem  der  Familie  zustehen- 
den Gute  Jaming  kam  durch  Vermählung  auch  die  Herrschaft  Rabens- 
berg.  Johann  Anton  Ritter  F.  v.  F.,  welcher  von  dem  obengenannten 
Christoph  im  vierten  Gliede  stammte,  k.  k.  Oberstwachtmeuter  in  d. 

26* 


—     388     — 

A. ,  k.  k.  Ratb  oud  Kreishaaptmaub  des  Cillerkreises  in  Steiermark, 
starb  1771  u.  binterliess  Vtlr  Söbne ,  über  welcben  Leupold  Näberes 
mitgetbeilt  bat 

Leupold,  I.  S.  8.  348  and  S49.  —  Sehmut»,  I.  8.  429.  —  Siefmacher,  III.  S7.  —  Kneachke, 
TL  8.  166  and  167. 

Kkrer  f.  Iai»eid«rf ,  aucb  Kitter  (Stammwappen,  welches  nocb 
jetzt  die  jflngere  Linie  des  Stammes  fflbrt:  Schild  der  Länge  nach 
getbeilt:  rechts  in  Both  eine  an  die  Theilongslinie  angeschlossene, 
balbe,  silberne  Lilie  o.  links  in  Silber  ein  ebenfalls  sin  die  Theilangs- 
linie  angeschlossenes,  halbes,  rotbes  Rad.  Vermehrtes  Wappen  der 
ftlteren  Linie  zu  Haimendorff  und  Wolkersdorf  nach  dem  Diplome  Ton 
1688;  Schild  geviert,  mit  das  Stammwappen  enthaltendem  Mittel- 
scbilde.  1  und  4  in  Gold  ein  einwärtssehender,  gekrönter,  schwarzer 
Adler  and  2  u.  3  unter  einem  silbernen  Feldesbaupte  von  natürlichen 
Wolken  von  Schwarz  und  Gold  quergetheilt  mit  einem  einwärts  ge- 
kehrten, doppelt  geschweiften  und  gekrönten  Löwen  von  gewechsel- 
ten Farben).  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1820  für 
Carl  Führer  v.  Haimendorf ,  k.  k.  Lieutenant  in  ^.  A.  und  Herrn  auf 
Hogeschin.  ^  Die  Familie  F.  v.  H.  ist  ein  altes,  ursprünglich  zu  dem 
Adel  des  Elsasses  und  der  Rbeinlande  gehörendes  Geschlecht,  wel- 
ches schon  in  sehr  früher  Zeit  um  Strassburg  angesessen  gewesen  sein 
soll.  Später  wendete  es  sich  nach  Franken  u.  sass  auf  dem  Schlosse 
Micbelfeld  bei  Scbwäbiscb-Hall>  Als  Stammvater  wird  Reinwald  Füh- 
rer, Ratb  und  Dietier  des  K.  Rudolph  L,  genannt,  welcher  im  Domi- 
nikaner-Kloster zu  Mainz  begraben  wurde.  Conrad  Führer,  wohl  ein 
Sohn  Reinwalds,  wendetQ  sich  1274  aus  Mainz  zuerst  nach  Nürnberg, 
wo  die  Nachkommen  1501  das  Patriziat  erlangten:  im  genannten 
Jahre  wurde  Sigmund  IL  zuerst  in  den  Ratb  zu  Nürnberg  gewählt.  — 
Christoph  F.,  Kriegsratb  des  fränkischen  Kreises,  erhielt  durch  kai- 
serliches Diplom  von  1599  das  althergebrachte  adelige  Wappen  der 
Familie ,  so  wie  das  1547  gestiftete  Führer'sche  Fideicommiss  Hai- 
mendorf und  Kientzenau  unter  dem  Laim-  und  Moritzberge  bestätigt 
und  durch  kaiserliches  Diplom  von  1688  wurde  der  älteren  Linie  zu 
Haimendorf  und  Wolkersdorf  das  angestammte  Wappen  vermehrt.  — 
Von  den  drei  Hauptlinien,  in  welche  der  Stamm  sich  geschieden, 
blüht  nur  noch  die  von  Christoph  IV.  F.,  gest  1633,  gegründete,  äl- 
tere Hauptlinie  zu  Wolkersdorf.  Die  mittlere  Sigmundsche  Haupt- 
linie zu  Steinbühl  und  Himmelgarten ,  welche  Johann  Sigmund ,  gest 
1642,  stiftete,  ist  mit  dem  Landpfleger  Georg  Sigmund  1767  er- 
loschen und  die  jüngere,  Moritzische  Hauptlinie  auf  Renzenhof  starb 
1 782  mit  dem  Rittmeister  Carl  Moritz  aus.  —  Aus  der  älteren  Hanpt- 
linie  gingen  später  zwei  Speciallinien  hervor:  die  Cbristophsche  und 
die  Carl-Gottliebscbe,  welche  beide  nocb  blühen  und  von  denen  die 
erstere  das  vermehrte  Wappen  von  1688,  s.  obeuj  die  letztere  das 
einfi^  Stammwappen  führt.  —  Das  Geschlecht  hat  sich  um  Nürn- 
berg Vielfache  Verdienste  (erworben  and  bat  mehrere  sehr  gelehrte 
Männer  hervorgebracht,  zu  welchen  namentlich  gehören :  Christoph  IIL 
gest  1610,  welcber  seine  Reise  in  das  gelobte  Land  lateinisch  und 


—    389     - 

deutsch  beschrieben  hat  und  Christoph  VII.  gest  1732«  w.  kais-Ratk« 
konnaiDz.,  fftrstl.  braoDscbw.  und  pfalz-snlzbach.  Geh.-Rath,  Vorder- 
ster LosoDger  n.  Reichsscholtheiss  zu  Nflmberg  und  Prises  des  Feg- 
nesischen  Blamenordens.  —  Im  jetzigen  Jahrb.  bat  der  Stamn  an 
zahlreichen  Gliedern  bestanden,  von  denen  mehrere  in  Namberg  be- 
dienstet waren ,  während  andere  in  der  k.  bajer.  and  k.  k.  Armee 
dienten,  t.  Lang  allein  hat ,  als  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Baj- 
em  eingetragen,  aas  der  filteren  Christophschen  Linie  acht  aod  aas 
der  jüngeren  Carl-Gottliebschen  Linie  vier  Familienglieder  genannt 
—  I>er  Familienname  wnrde  abrigens  sonst,  bis  anfSiebmacber,  stets: 
Fflrer  geschrieben  and  nnr  erst  in  neaerer  Zeit  bat  man  ihn  mehr- 
fach wieder  nach  Megerle  v.  Mtthlfeld:  Fahrer  geschrieben. 

Biedermamm,  NirnherK.  »del.  Patiidat.  Tab.  US-»».  ->  N.  GeiiMl.  H»d¥.  1777.  S.}lt 
-»16  ■.  ins.  U.  8.  273-275.  —  9.  long,  8.  MI— 343.  -  MtgrrU  w.  MmMfHd,  Kf«iM.-B« 
8.  142.  —  Sie&tmaeker,  I.  ?05 :  Die  Fökrcr.  Nämberfrische  Patricier.  V.  22.  Nr.  &.  wi4  Vt. 
12.  1fr.  10.  — /mnpenärtM,  Binleit.  in  di«- Heraldik,  8.  192  •.  1«S  ■.  192  «.  193  «.  Tak.  V.  Hr. 
40  B^  Vi.  Mr.  51.  —  Tgrof,  L  38.  Nr.  2  «bd  3  n.  Sitbeuktn,  L  8.  3«-3S.  -  8«mI  aa 
Si^bB.  W.-B.  VII.  14.  —  W.-B.  d-s  Kgr.  Bayern,  V.  49  nsd  M.  —  a.  Be/mtr,  tajtr.  44*L 
Tab.  88  a.  8.  78.  —  Xne$ekkt,  IV.  8.  138-140. 

Khrer  v.  Sraneifeld.  Erblftnd.-Österr.  Adelsstand  mit  de«  Pri- 
dicate:  t-  Sonnenfeld-  Anton  F.  v.  S.  stand  in  den  letzten  Jahren  als 
Hauptmann  bei  der  k.  k.  technischen  Artillerie. 

Milftair-Sehematismos. 

Kldner.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  7.  Sept  1722  Ar 
Johann  Jacob  Ffildner,  herz,  wflrttemb.  Hofrath.  Die  NotificatioB 
dieser  Erhdhnng  an  die  Breslaner  Oberamts- Begiening  erfolgte  28. 
Octob.  1736.  Der  Diploms -Empft&nger,  gest.  1743  als  k.  prensa. 
Oberamts  -  Regiernngsrath ,  hatte  den  Stamm  fortgesetzt.  Ton  den 
Nachkommen  standen  Mehrere  als  Officiere  in  der  k.  prenss.  Armee 
and  noch  1847  war  ein  v.  F.  Lieutenant  im  Woblaner  Landwehr-Ba- 
tail).  —  Die  Familie  hatte  in  Schlesien  das  Gnt  Langendorf  im  Kr. 
Polnisch- Warten berg  1774  and  noch  1804  Schmiedefeld  im  Kr.Bres; 
laa  Inne. 

MegtrU  w.  UÜkl/eld,  ErginB.-Bd.  8.  292.  —  N.  Fr.  A.-L.  II.  8.  202.  —  A^aO.  «.  E.040- 
bmr,  I.  8.  239  ood  III.  8.  255.  —  SchJeaiachea  W.-B.  III.  Nr.  178. 

'  KQed,  lltler.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1817 
fQr  Claudias  Fttljod,  Hofrath  der  k.  k.  Hofkammer. 

MegtrU  «.  MüU/eld,  8.  111. 

KU  V.  WIndach  ■.  iammerberg,  rrelhenren.  Karbayerischer  Frei- 
hermstand vom  21.  Jani  1691  ftir  Jobann  Ullrich  v.  FflU  wegen  Ab- 
tretung des  Gates  Yelding  an  das  Schloss  Dachau  und  zwar  untfr 
Vermehrung  des  Wappens  mit  dem  alten  ^^nmerberg*scben  Wap- 
pen. Derselbe  stammte  ans  einer  manch^^vamilie,  aus  welcher 
Franz  Fall,  MitgtfeMes  innem  Raths,  161^R  Adel  erhalten  hatte. 
Der  Sohn  des  Letzteren  war  Kriegs-Commissair  in  Savoyen  u.eniielt 
mit  dem  Titel:  Don  eine  erbliche  Commende  des  Ordens  St. 
et  Lazan  in  Piemont  und  ein  Enkel  <^6selben  war  der  oben  er 
Freiherr  Jobannnulrich,  von  welchem  im  zweiten  Gliede  Freiherr 
Ferdinand  Joseph  Franz  de  Paula  stammte,  welcher,  geb.  1764,  Herr 
auf  Grunertshofen,  Windach  und  Eresing,  k.  bayer  Oberlieutenant  a. 


_     390    — 

D.  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen  wurde.  Mit  ihm 
ist  am  1820  das  Greschlecht  erloschen. 

9.  Lang,  8.  129  and  180.  —  Suppl.  lu  Siebm.  W.-B.  VII.  13.  —  W.-B.  des  Kgr.  Bayern, 
III.  2  und  XIV.  44  aad  «.  Wolckem,  ^btheilaog  3.  —  Knetchke,  II.  8.  167  u.  16S. 

Klletti  Mlci  f •  (Icbpelihein.  Altes,  erloschenes,  elsassisches 
Adelsgeschlecht,  welches  jetzt  nur  durch  das  von  Siebmacher  gegebene 
Wappen  bekannt  ist. 

Sißbmaeher,  I.  1V5. 

Fiilleibadi  (im  Schilde  ein  OchsenkopO*  Schwäbisches  Adelsge- 
schlecht ans  dem  gleichnamigen  Stammhanse  bei  Augsburg,  welches 
im  Augsburger  Patriciate.von  1241  bis  1429  vorkam.  Ein  Zweig  des 
Stammes  war  schon  im  14.  Jahrb.  landsässig.  —  Das  Wappen  einer 
gleichnamigen  bayerischen  Familie  giebt  Siebmacher  IV.  185  (in  Sil- 
ber ein  Hahn)    unter  den  Geadelten  mit  dem  Namen  Yillenbach. 

9.  Butten,  GfDch.  d.  adel.  Geschl.  in  Augsburg,  8.  44. 

Klier  f.  der  Brücke  i  Freili.  Erbländisch-Österr.  Freiherrnstand. 
Diplom  V.  1827  für  Maximilian  Füller,  k.  k.  Oberlieutenant,  mit  dem 
Prftdicate:  v.  der  Brücke.  Derselbe  ist  sp&ter  als  Major  aus  dem 
activen  Dienste  getreten. 

HandschrifU.  Noti«. 

Nllnstein.  Niederösterreichisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem 
Georg  Christoph  v.  Fflllnstein,  k.  k.  Hofrath,  von  1572—1586  mit 
dem  Schlosse  u.  Gute  Triebeswinkel  begütert  war.  Dasselbe  Schloss 
und  Gut  besassen  dann  Hermann  Jacob  und  Hans  Christoph  v.  Fülln- 
stein,  Gebrüder,  wohl  die  Söhne  oder  Brüder  des  Georg  Christoph  v. 
F.,  welche  diese  Besitzung  an  Georg  Federle  verkauften.  —  Albert  v. 
F.  w$r  1597  ältester  Hofkammerrath  von  Seite  der  k.  k.  Hofkammer 
bei  der  grftfl.  Hardeggschen  IJntersuchungs-  und  Processsache  und 
Elias  V.  F.,  Geh.  Canzleischreiber  K.  Rudolph  II.,  vermählte  sich  1Q03 
mit  Caecilia  Zaininger.  Nach  ihm  kommt  der  Name  der  Familie, 
weiche  in  keiner  Matrikel  unter  den  Landleuten  aufgeführt  wird,  nicht 
mehr  vor. 

WingrÜh  ni.  8.  128  und  129. 

fimtt,  Bitter  ■•  Bdle.  Erblftnd.-österf .  Ritterstand.   Diplom  von  ' 
1754  für  Johann  Jacob  Fümee,  k.  k.  Leib-  und  Oberstabschirurg,  mit 
dem  Prftdicate :  Edler  v. 

Mtgerle  *.  Mükl/eld,  ErgSns.-Bd.  8.  149. 

Hickl^  litter.  £rbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  v.  27.  Feb- 
ruar 1763  für  die  Gebrüder  Gallus,  Conrad  und  Thomas  Fünckl. 
Toller,  1522,  hatte  Sd^  Fühckl  zu  Hasendorf,,  k.  k.  Hofyfennig- 
Mjyjpter,  einige  landes^^Bhe  u.  passauischetjehen  im  Tulner-Felde 
..^cvralten.  Die  FamiliPHrnoch  im  16.  Jahrh.^in  Niederösterreich 
wieder  ausgegangen. 
4/t^rm,  m.  8. 119. 

^ünfUicheBi.ArafeB.  ErblSj|d.-Ö8terr.  Grafenstand.  Diplom  von 
1698  für  Johann  Bernhard  Freinemf  v.  Fünfkirchel  u.  für  die  Söhne 
seines  Bruders,  Johann  Ernst, ^e  Freiherren  Johann  Leopold  u.  Jo- 
hann Josepii  u.  die  gesammte  Nachkommenschaft  —  Das  Geschlecht 


—     391     — • 

Fflofkirchen  zählt  zn  den  ältesten  Adelsfamilien  des  Erzberzogthqms 
Oesterreich  o.  stammt  nach  Einigen  aus  Ungarn,  nach  Anderen  aber, 
und  wohl  richtiger,  aus  Wien.  Wilhalm  Vnenflfkircben  erscheint  ur- 
kundlich 1250  und  Leupoldas  de  quinque  Ecclesiis  1276.  Ulrich 
Fttnfkirchcr,  Mfinz-Meister  zu  Wien,  tritt  schon  1302  als  Ulrich  v. 
Fflnfkirchen  auf  und  die  Nachkommenschaft  desselben  findet  sich  in 
Wissgrills  Werke.  Von  Ulrich  stammte  im  vierten  Gliede  Philipp, 
welcher  1411  in  dem  Lehnbache  des  Herzogs  Albrecht  lY.  zu  Oester- 
reich genannt  wird  u.  mit  dem  Bucelini,  welcher  Philipps  Vorfahren 
nicht  kannte,  erst  die  fortlaufende  Stammreihe  beginnt.  Philipp  und 
seine  Nachkommen  heissen  urkundlich:  Ritter.  Von  Philipp  im  4. 
Gliede  stammte  Johann  Bernhard,  niederösterr.  Hofkammerrath  und 
Oberstfeldpioviantmeister,  welcher  mit  seinem  Bruder,  Johann  Maxi- 
milian, den  übrigen  Geschwistern  und  dem  gesammten  Geschlechte 
vom  K  Rudolph  II.  31.  Jan.  1603  als  Freien  und  Freiinnen  in  den 
Herrenstand  ejhoben  wurden.  Freiherr  Joh^pn  Bernhard  starb  1626 
und  von  seihen  Söhnen  aus  der  Ehe  mit  Barbara  Freiin  v.  TeuSen- 
bach  pflanzte  Johann  Sigismund,  vermählt  mit  Anna  Polyxena  Elisa- 
beth Herrin  v.  Schärffenberg,  den  Stamm  fort.  Derselbe  hinterliess 
zwei  SöhnCj  Johann  Bernhard  und  Johann  Ernst  Ersterer  wurde,  s. 
oben,  mit  den  Söhnen  des  Letzteren,  Johann  Leopold  und  Johann  Jo- 
seph, in  den  Grafenstand  erhoben.  —  Graf  Johann  Bernhard  starb 
1700,  ohne  männliche  Nachkommen  zn  hinterlassen,  von  den  Söhnen 
des  Grafen  Johann  Ernst  aber,  welcher  sich  in  erster  Ehe  mit  Ca- 
tharina  Theresia  Grf.  v.  Slawata  und  in  zweiter  Ehe  mit  der  Nichte 
derselben,  Maria  Theresia  Gräfin  v.  Slawata,  vermählt  hatte,  durch 
welche  Beide,  nach  Erlöschen  des  Mannsstammes  des  gräflichen  Hau- 
ses Slawata,  die  Herrschaft  an  die  Familie  Fflnfkirchen  'gelangte, 
setzte  der  Sohn  erster  Ehe,  Graf  Johann  Leopold,  s.  oben,  den  Stamm 
fort.  Derselbe,  gest.  1730,  k.  k.  w.  Geh.-Rath  u.  Kämmerer,  vermählt 
mit  Maria  Esther  Anna  Grf.  v.  Paar,  hinterliess,  unter  anderen  Nach- 
kommen, den  Grafen  Johann  Franz  de  Paula,  gest.  1782,  welcher  in 
erster  Ehe  mit  Anna  Catharina  Grf.  v.  Desfonrs,  gest.  1751,  vermählt 
war.  Aus  dieser  Ehe  stammten  zwei  Söhne,  Graf  Johann  Ferdinand 
und  Graf  Johann  Franz  de  Paula  Joseph ,  von  welchen  die  jetzigen 
Sprossen  des  gräflichen  Stammes  entsprossten.  Graf  Johann  Ferdi- 
nand, gest.  1794,  Majoratsherr  auf  Steinabrunn,  k.  k.  Kämm.,  venu, 
mit  Genovefa  Grf.  v.  Montelabete,  verw.  Grf.  v.  Wengersky,  hinter- 
liess einen  Sohn,  Graf  Johann  Franz  de  Paula,  gest  1816,  venu,  ipit 
Sophia  Dorothea  Freiin  Opdenhamm,  gen.  v.Schoppingk,  welchj 
in  zweiter  Ehe  mit  Michael  Gr.  Esterhäzy  de  Galantha  ver 
1844  starb.  Graf  Johann  Franz  de  Paula  Joseph,  gest.  1( 
Kämmerer  etc.  Herr  der  Herrschaft  Chlumecz,  war  in  zweiterl 
welcher  derselbe  seine  Linie  fortsetzte,  verm.  mit  Josepha  6r 
rinsky  v.  Ledske.  r—  Der  Personalbestand  des  gräflichen  Hauses, ' 
ches  in  den  Li^jen  zn  Steinabrunn  und  zu  Chlumecz  blflbt,  war  in 
neuester  Zeit  folgender:  I.  Linie  zu  Steinabmni:  Otto  Franz  Gr.  v. 
und  zu  Fflnfkirchen,  Freiherr  v.  Steinabrunn,  geb.  1809  —  Sohn  des 


►_     892     — 

1816  verstorbenen  Grafen  Ähann  Franz  de  Paula  —  Herr  der  Herr- 
schaften Steinabrann  und  Nea-Ruppersdorf,  k.  k.  Kämm.,  Landes- 
Pr&sident  etc.  zu  Salzburg,  vermählt  1826  mit  Luise  Grf.  v.  Wurm- 
brand, geb.  1802,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  Gräfin 
Sophie,  geb.  1829,  verm.  1846  mit  Ferdinand  Grafen  v.  Brandts,  k. 
k.  Kftmm.  und  Grf.  Caroline,  geb.  1833,  zwei  Söhne  stammten:  Graf 
Franz,  geb.  1827,  k.  k.  Kämmerer  etc.  u.  Graf  Heinrich,  geb.  1830, 
k.  k.  Kämmerer  und  Rittmeister.  Die  Schwester  des  Grafen  Otto 
Franz,  Gr.  Franzisca,  geb.  1801,  war  zuerst  vermählt  mit  Clemens 
Grafen  v.  Kesselstatt,  k.  k.  Rittm.,  gest.  1828  u.  hat  sich  in  zweiter 
Ehe  1830  wieder  vermählt  mt  Georg  Grafen  zu  Stockau,  k.  k.  Major 
in  d.  A.  —  II.  Linie  zu  Chlumecz :  Graf  Friedrich  Dominik,  geboren 
1805  —  Sohn  des  1807  gestorbenen  Grafen  Johann  Franz  de  Paula 
Joseph  —  Herr  der  Herrschaft  Morawetz  mit  der  Burg  Mittrow  in 
Mähren,  k.  k.  Kämm.  u.  Rittm.  in  d.  A.,  verm.  1832  mit  Sidonia  Grf. 
T.  Chotek,  geb.  1805,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  Gräfin 
Isabella,  geb.  1833  und  Grf.  Tbei'esia,  geb.  1835,  drei  Söhne  ent- 
sproBSten:  Graf  Ferdinand,  geb.  1834,  k.  k.  Oberlieutenant,  Graf 
Ernst,  geb.  1837,  k.  k.  Lieutenant  und  Graf  Franz,  geb.  1839.  — 
Von  den  Schwestern  des  Grafen  Friedrich  Dominik  ist  Grf.  Maria, 
geb.  1793,  seit  1838  Wittwe  von  dem  k.  k.  Rittm.  in  d.  A.  Eduard 
Grafen  v.  Belcredi  und  Gräfin  Caroline,  geb.  1795,  seit  1839  Wittwe 
des  Andreas  GrafenHadik  v.  Futak,  k.  k.  Kämmerers  u.  Rittm.  in  d.  A. 

Or.  9.  Brandt' it  Nr.  5.  —  Or.  w.  Wurmbrand,  Cölleo!.  geiieal.  tun.  Austr.,  Cap.  20.  S. 
67.  —  Mäöiur.  III.  Tab.  873.  —  Gauhe,  I.  8.  578  und  579.  —  Zedier,  IX.  S.  2238.  —  Wins- 
§HU,  III.  8.  129—141  mit  Tiur  Ahaeatafeln.  —  Geneal.  Jahrb.  d.  deutschen  Adels,  Jahrgang 
1844  o.  ff.  —  Deutsche  Orafenh.  d.  Gegenwart,  I.  S.  253  und  254.  —  Geneal.  Taschenb.  der 
grit.  Hiaaer,  1859.  6.  284—286  n.  bist.  Haudb.  an  demselben,  d.  230.  -  Siebmacher,  IV. 
18  a.  Snppl.  VI.  22.  —  Tyrog,  I.  82:  F.  H.  v.  F.  —  Eyrtl,  I. 

Knbergj  Weker  f.  Krilierg^  EUter  ■.  £dle.  Reichs-  und  erbländ.- 
österr.  Ritterstand.  Diplom  vom  23.  Dec.  1732  für  Jobann  Carl 
Weber,  Doctor  der  Medicin  und  die  Brüder  desselben,  Ignaz  Joseph 
Q.  Johann  Friedrich  Weber,  mit  dem  Prädicate:  Edle  v.  Ffirnberg.  — 
Die  Empfänger  des  Diploms  stammten  aus  einem,  den  schwäbischen 
Beichslanden  entsprossenen  Adelsgeschlechte,  aus. welchem  die  Yor- 
Utem  mit  dem  Namen :  Weber  nach  Steiermark  und  Oesterreich  ge- 
kommen waren.  Johann  Carl  Weber  Ritter  und  Edler  v.  Fttruberg, 
k.  k.  niederösterr.  Regierungsrath  in  Sanitätssachen,  später  der  verw. 
Herzogin  v.  Savoyen-Soissons  Leibmedicus,  Herr  der  Herrschaften 
Weiteneck,  Leiben,  Weinzierl,  Weixolbach  und  Wocking,  wurde  als 
Landesmitglied  unter  die  neuen  Geschlechter  des  niederösterr.  Ritter- 
Btafldes  1738  angenommen  und  mit  seinem  Sohne,  Carl  Joseph,  1743 
Versammlung  der  drei  oberen  Stände  eingeführt.  Derselbe 
Ate  in  seinem  1748  niedergelegten  Testamente  die  Herrschaf- 
Üteneck  und  Leiben  zu  einem  Fideicommiss  für  seine  männ- 
^achkommenschaft,  welches  durch  kaiserliches  Diplom  bestätigt 
ie.  Sein  Sohn,  Carl  Joseph  Weber  Edler  v.  F.,  k.  k.  Truchsess  u. 
niederösterr.  Regierungsrath,  erbte  die  AUodialgüter  und  die  Herr- 
tehaften  Weinzier],f Weichselbach  und  Wocking  u.  linterliess,  neben 
einer  Tochter,  Eleonore,  welche  sich  mit  Joseph  Edlen  v.  Pelser,  k. 


—     893     — . 

k.  Hofrath,  vermählte,  zwei  Söhne:  Joseph  and  Bernhard.  Joseph 
Rilter  und  Edler  v.  F.,  k.  k.  Oberstlienteuant,  Herr  der  Fideicomniiu- 
herrschaften  Weiteneck  und  Leiben  und  Herr  vieler  anderer  Herr« 
Schäften  o.  Gttter,  erwarb  sich,  nach  seinem  Austritte  aus  dem  activtn 
Militairdienste,^  durch  grosse  und  kostspielige  UnternehmunireD  im 
Holzhandel  um  Wien  ein  grosses  Verdienst,  verkaufte  aber  1795  die 
meisten  seiner  grossen  Ilerrschaften  und  hinterliess  aus  der  Ehe  mit 
Theresia  v.  Schellertsr,  ohne  männliche  Nachkommenschaft,  nur  eine 
Tochter.  —  Bernhard  Ritter  und  Edler  v.  F. ,  k.  k.  Trucbsess  ood 
niederösterr.  Landrath,  machte  grosse  Reisen  und  lebte  1798,  ali 
Wissgrill  schrieb,  noch  unvermählt.  Mit  ihm  hören  die^Nacbricbtan 
Ober  die  Familie  auf. 

WUtgHU,  III.  n.  141  n.  142.  -  MegerU  v.  Mühl/tld,  S.  141  :  W«ber,  Btfl«T  v.  Wkfm^n%. 

.  Kraft,  Kitter  Md  Ule  (Schild  quergetheilt:  oben  in  Ȇber  drei 
schrägrechte,  rothe  Balken  u.  unten  in  Gold  ein  blauer  Sparren,  recblf 
ond  links  oben  von  einer  blauen  Lilie  begleitet).  Korpfälzi^cber  Bll« 
terstand.  Diplom  vom  7.  Juli  1792  für  Johann  Nepomok  Fflrat,  kri- 
serl.  R^hshofgerichts- Agenten.  Derselbe,  geb.  1765,  wurde  später 
als  k.  bayer.  Landrichter  zu  Deggendorf  in  die  Adelsmairikel  das 
Kgr.  Bajem  eingetragen. 

9.  Lmmf,  8.  S4S.  —  W.B.  &m  Rgr.  Bayero,  V.  »0.    -  9.  Bufnw ,  ^jtew.  A4*l«  Ti*.  tl 

■ad  a.  n. 

lirat  V.  lapferbfrg,  Knt  ■•  bpfrrberg,  aorh  llrdlcrrre  (SebfM 

geviert:  1  und  4  in  Silber  zwei  rothe  Pfible  ood  2  ood  3  von  Gold  m. 
Blao  qnergetheilt,  mit  einem  link sgek ehrten,  springeodeo  Woll^  wel* 
eher  eioeo  roth  gefiederien  Pfeil  zerbricht).  Böhmheher  FrtiherfB^ 
stand.  Diplom  vom  13.  Mai  1669  fBr  Jobano  Oeorg  Fflmt  v.  Kopfer« 
berg,  Herrn  aaf  Albrechtsdorf.  —  Scblefiscbes  AdelmKetebleebt,  wol' 
cbea  TOD  srioem  Summsif ze .  der  BergAtadi  Knpfcrberg  a»  ftoWr« 
den  BeioaoieD  aonabn.  Sini^tns  leitet  das  Gescbleebl,  «elelNniGa0b« 
fftr  ein  altet,  aoge^benes  Bretlaaer  ßtadtgetcblecbi  biH,  mm  Frw* 
keo  ber  «od  giebt  an,  dass  Gtorgi,  F.  a.  d.  llmme  H9mewtpm$^  im 
Bamberfiscben  narb  Schlesien  gekommen  u.  daaa  am  gbncbnMsliptr 
Sohn  Georg  IL,  ge%t.  1600,  Köpfen b«rf  ond  Kittlüztreben  li^M  er^ 
kaoft  habe.  Diese  Besitznngen  p^istm  ton  I^etztere«  anf  nemem  Mb» 
Georg  nL,  geit.  1S4«,  Herrn  an/  Eofd^^^rb^^«  h^tkr^4ffH  eu,  md 
fBrstl.  liegufziieben  Rj^fc,  aber  and  s mi  4mi^>it:m  «nUpfMH  4^  \kwm 
genannte  Jobann  Ge«rf  F.  v.  K^  vefcber  den  Freibermüland  ^MUHi. 
Freiherr  Jobnn  Ger/rg  Mie  noeb  17»  in  bobe»  Alter,  bnite  dm 
keine  nAnlkbe  KaebfanMoen.  iMn  ä<nnm  «eute  4er  lSm4er,  %mA 
mHinn  Ferdinnn4  t.  F..  Berr  anf  Anke<:bMbief ,  fevbm«  «44 
der,  dnrcb  enwa  .Suba,  ^ikrmnuL  Ujtx,  «^  nekbem  Carl  -^'M^  ] 
milinn  ▼.  F.  ftansatfe.  Deriefbe  «rrde  I7U  b.  prewe  w.  ^Mäu .^ 
minister  «ni  vnr  iw  1770  —  177t  GrvMfcaasrter,  wwfo  aber  m  M^ 
terens  Jnfeve  m  V*^  4e%  Mkaa^ifM  ArK«f  s^JM:ti  Vf^iMnf^^^  ^ewMr 
Dienite  nia  Gfinabrnnfai  eafiMiea  ]Ian  a^b«  tp«ier  at^veaMv»  nnt, 
dans  AniU  dKs  Kdn^i  Frie^tr>A  IL  «tr^eb  (aludk^.  Am|;iM» 


—     394     — 

auch  worden  anter  der  Regierung  des  Königs  Friedrich  Wilhelm  II 
die  in  diesem  Processe  angeklagt  Gewesenen  vollständig  freigesprochen 
und  entschädigt.  Die  Ehe  des  Grosscanzlers  v.  F.  mit  Sophie  Grf.  v. 
Podewils  hlieh  kinderlos  und  so  erlosch  mit  ihm  29.  März  1790  der 
Stamm. 

Binapiu».  I.  8.  875  und  S76  und  II.  8.  338  und  682.  —  Gauht,  I.  8.  879  und  380.  ~  N. 
Pr..  A.-L.  II.  8.  202  und  20rT.  —  Freik.  v.  L»dthur,  I.  8.  239.  —  Siebmacher,  I.  63:  Die 
Fürsten«  Schleaisch.  —  v.  Meding^  III.  8.  197  und  198. 

Krst  n  Seiifteiieck  (in  Roth  ein  querliegender  Weherschfltze). 
Ein  im  15.  Jahrh.  zu  dem  niederösterreichSschen  Hitterstande  gehö- 
rendes Geschlecht.  Michael  Fürst,  Pfleger  der  Veste  Reinsperg, 
kommt  1428  und  1433  in  Zinzendorfschen  Urkunden  vor  und  ehen 
derselbe,  oder  ein  Jüngerer  dieses  Namens,  Herr  zu  Senfteneck  er- 
hielt 1459  verschiedene  landesffirstliche'  und  freisingsche  Lehen  bei 
Wangen,  Wiselburg  etc.  Michael  Fttrst  zu  Senfteneck  kam  auch  1477 
auf  den  Landtag  zu  St.  Polten  n.  war  mit  Paraxedis  v.  Perkhaim  ver- 
mählt und  Thomas,  oder  Thoman  Fflrst  zu  Selteneck  tritt  noch  1493 
als  Zeuge  auf. 

WingriU.  HI.  8.  148. 

First  III  IJlrichskireheii  mid  Seiberst^rf  (Schild  geviert^l  und  4 
der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Silber  eine  rothe  und  links  in  Roth 
eilie  silberne  Lilie  und  2  und  3  in  Schwarz  ein  aufrecht  stehender, 
rechtssehender,   goldener  Greif).    Erbländisch - österr.   Adelsstand. 
Diplom  von  1678  für  Georg  und  Weickard  Fürst.    Dieselben  waren 
dte  Söhne  des  aus  <lem  Lande  ob  der  Enns  nach  Niederösterreich  ge- 
komipenen  Doctor  der  Rechte  Johann  Georg  Fürst,  welcher  1534 
Hofrichter  der  landesftlrstl.  Burg  Weiss  war.  —  Weickard  Fürst, 
Herr  zu  Seiberstorf  und  Ulrichskirchen  in  Nieder-Gestenreich,  kais. 
Rath,  war  von  1564 — 1576  I.andschreiber  bei  der  Landeshauptmann- 
schaft ob  der  Enns  und  setzte  sich  im  letztgenannten  Jahre  auf  sei- 
ner Herrschaft  Ulrichskirchen  zur  Ruhe.    Derselbe  war  schon  1565 
mjt  Seiberstorf  begütert  und  kaufte  1575  die  Herrschaft  Ulrichskir- 
chen,  worauf  er   1578  den  nieder -österreichischen  Ritterstandsge- 
Bchlechtern  einver  leibt  wurde.   Von  mehreren  in  der  Ehe  mit  Clara 
V.  Pinzenau  erzeugten  Kindern  kamen  nur  zwei  Tächter  zu  reiferem 
Alter:  Catharina,  welche  sich  mit  Paul  Neuhofer  v.  Poppen  vennfihlte, 
aber  schon  1589  nicht  mfehr  lebte  und  Eva,  welche  nach  dem  1589 
erfolgten  Tode  der  Schwester  sich  mit  ihrem  Schwager  und  den  un- 
mündigen Kindern  derselben  verglich,  die  Herrschaft  Ulrichskirchen 
fibernahm  u.  dieselbe  ihrem  Gemahle,  Johann  Paptist  l^rafen.  v.  Kol- 
lonitsch,  k.  k.  Kämmerer  u.  niederösterr.  Regierungsratbe,  zubratrhte. 
Orf.  Eva  starb  1624  u.  mit  ihr  ging  der  Name  ihres  Geschlechts  aus. 

Wi$*gnu,  IQ.  8.  143  und   144. 

KirateBai,  Krateaaier  (Schild  quergetheilt:  oben  in  Gold  ein 
blau  gekleideter  Mann  mit  geflügeltem  Arme  und  unten  in  Blau  drei 
abwärt  sgehende,  silberne  Flammen).  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom 
von  1641  für  Caspar  Fürstenau ,  Patricier  der  Stadt  Breslau.  Die 
.  Söhne  desselben,  Alexander,  Magnus,  Caspar  u.  Carl  v.  F.  erhielten 
8.  Nov.  1590  eine  kaiserliche  Yermehrung  ihres  Wappens.   Caspar  v. 


—     396     — 

Fttrsteni^  kommt  1622  als  Landefiftlte?^  des  Görlitiscbeo  Kretees 
und  Gar]  v.  F.  als  kais.  Kriegsoberst  Wt^' —  Die  Familie  war  im 
17.  Jahrh.  iD  der  Oberlausits  and  swar  im  Görlitser  Kreise  mit  Anis« 
dorf,  Döbscbatz,  Grane,  Klingewalde,  Gross-Kraascbe,  Lissa,  Sobra 
and  Zobel  begütert  a.  blQhte  nocb  in  die  zweite  Hftlfte  des  18.  Jahr* 
handerts  binein,  in  welcber  dieselbe  1760  erloscb. 

Grauer,  Lausiu.  Merkwürdigk.  I.  8.  S19  a.  138.  —  Qauk*,  1.  S.  MO:  Im  ArUkel  :rSrtl. 
—  FrHk.  9.  Ledebmr,  1,  S.  239.  —  Sie^aeMtr,  IV.  68. 

Krsteiai^  s.  Hartinger  v.  Ffirstenau.  . 

^  Krsteibergi  Krstea  lad  Laailgrafea  (Schild  golden,  mit  doppel- 

tem Silber  and  Bisa  eingefsssten  Wolken  a.  in  demselben  der  rothe 
Fflrstenbergscbe  Adler,  aaf  der  Brast  mit  einem  gevierten  Herzscbilde : 
1  and  4  eine  silberne  Kircbenfabne :  Werdenberg  and  2  and  8  ein 
scbrägrecbter,  gezabnter,  scbwarzer  Balken).  Erbländ.-Österr.-  ai^i 
ReicbsfQrstenstand.  Frbländ.  Ftirstendiplom  von  1716  für  Frobenias 
Ferdinand  Graf  zn  Fürstenberg,  k.  k.  Geh.  Batb  and  Ksmmerrichter 
za  Wetzlar,  so  wie  für  den  Bruder  deg^selben,  Philipp  Carl  Gr.  zu  F., 
Bischof  za  Lavant  and  den  Vetter  Joseph  Ernst  Grafen  zu  Fflrsten- 
berg  -  Stühlingen ,  wogen  ihres  uralten,  mit  Churfürsten  und  anderen 
Fürsten  verwandten  Geschlechts  and  zwar  nach  Abgang  der  Fflrst- 
licb  Fürstenberg-Heiligenbergischei^  Linie  und  Keichsfürstendiplom 
von  1762  für  Joseph  Ernst  Grafen  zu  Fttrstenberg  mit  allen  seinen 
Nachkommen  männlichen  u.  weiblichen  Geschlechts.  -^  Altes,  sebwi- 
bisches  and  österr.  Dynastengescblecht,  nach  Zell^  Geschichte  des 
badiscben  Wappens,  1858,  Stamm-  andWappengenossen  der  Zlbrln- 
ger ,  welches  mehrfach  von  den  ältesten  deutschen  Agilolünglicbeti 
Königen  hergeleitet  worden  ist.  Als  Stammvater  wird  Egon  I.,  um 
670|  angegeben  und  der  Sdbu  desselben,  Cnno,  748  als  Graf  ZQ  Fttr- 
stenberg und  Landgraf  zu  Stühlingen  aufgeführt.  Von  seinen  Maeb- 
kommen  stiftete  Friedrich  111.,  gest.  1559,  durch  seine  Böbne,  Chri- 
stoph L,  gest.  ebenfalls  1559  and  Joachim  I.,  geit.  1698  die  Kinzln- 
gertbalsche  oder  Blombergische  a.  die  Heiligenbelniscbe  HaoptHnie, 
welche  Letztere  jedoch,  nachdem  sie  12.  Mai  1664  die  reicbiifttrst- 
liche  W^flrde  a.  1667  Sitz  and  Stimme  auf  dem  Reichstage  onter  den 
Fürsten  erlangt  hatte,  mit  dem  Fürsten  Egon  Anton,  Btattbalter  des 
Kurfürstenthams  Sachsen,  10.  Oct  1716za  Wermidorf  belMotsebea 
wieder  aasstarb.  —  Die  Kinzingerthahcbe  Linie  hatte  sieb  dorek 
Christophs  IL,  gest  1614,  Söhne«  Wratiilaos  lL,gest  1642  tL  VrttA- 
rieb  Bndolpb,  gest  1655,  io  die  1744  mit  den  Firsten  Carl  Fried- 
rich Kicols  wieder  abgestorbene  Linie  Firstenberg-Mötfekireb  hl  die 
nocb  blühende  SrübH^ftosche  Nebenlinie  ansgebreitei,  welcbe  nkki 
nur  die  H^  Higenbeitiscbe  Haoptlinie  beerbten,  sondern  aaeb  nneb  Kr« 
löschen  ckr-^lban,  t  oben,  10. 1)tc.  1716  den  f  ttrUenstand  erbkifea 

-^  —  Im  AAtige  de«  19.  Jabrb.  und  später  blttbte  die  Linie  Ftrstn- 
berg-StttKr^ir^ii  jji  drei  Aesten  fort:  in  der  Arstlicken  RetebtlMe  in 

^ Schwaben,  r.  ^r  firr%il  Fftrglitziseben  HnUidMVmut  in  Whmtu  nnd 
Id  der  !  .faß:^h  Wfiira^eben  f^nbsidiallinfe  in  »'iederftn^ren*. 
Die  ersten  beiden  Linim  librten,  nncfcdes  tfie  (riker  wm  *m  htU^ 


—     396     — 

geborenen  des  Fürstenbergischen  llanses  Stühlingen  zuständig  ge- 
wesene reichsfürst liehe  Würde  durch  Diplom  vom  19.  Jan.  1762,  s. 
oben,  auf  die  gesammte  Nachkommenschaft  des  damaligen  Fürsten 
Johann  Wilhelm  Ernst  ausgedehnt  worden  war,  den  fürstlichen  Titel, 
die  übrigen  Verwandten  in  Oesterreich  hingegen  den  landgräflichen 
Titel  fort,  wie  dies  auch  noch  jetzt  der  Fall  ist,  wo,  ausser  der  fürst- 
lichen Linie  in  Schwaben  und  der  fürstlichen  Linie  in  Oesterreich, 
zwei  iandgröfliche  Linien,  die  eine  in  Oesterreich,  die  andere  in  Mäh- 
ren blühen.  —  Die  Häupter  dieser  Linien  waren  in  neuester  Zeit: 
fürstliche  Linie  in  Schwaben:  Carl  Egon,  geb.  1820  —  Sohn  des  1854 
•verstorbenen  Fürsten  Carl  Egon  aus  der  Ehe  mit  Amalia  Prinzes- 
sin von  Badeo^ — Fürst  zu  Fürstenherg,  Landgraf  in  der  Baar  u.  zu 
Stühlingen,  Graf  zu  Heiligenberg  und  Werdenberg,  Freih.  zu  Gundel- 

Sngen,  Herr  zu  Hausen  im  Kinzigthal,  Messkirch,  Hohenlöwen,  Wil- 
enstein,  Waldsperg,  Werenwag,  Immendingen,  Weitra  und  Pürglitz 
etc.,  grossh.  bad.  General  etc..  vermählt  1844  mit  Prinzessin  Hen- 
riette zu  Reuss-Greiz,  geb.  1824,  aus  welcher  Ehe  neben  einer  Toch- 
ter, Prinzessin  Amalie,  geb.  1848,  ein  Sohn  entspross,  Erbprinz  Carl 
Egon,  geb.  1852.  Ueber  die  staatsrechtlichen  und  Familienbezieh- 
angen  des  fürstlichen  Hauses  Fürstenherg  in  früherer,  wie  in  neuerer 
Zeit  ist  namentlich  Gast,  s.  unten,  nachzusehen.  —  Fürstliche  Linie 
in  Böhmen:  Fürst  Maximilian  Egon,  geb.  1822  —  zweiter  Sohn  des 
1854  verstorbenen  Fürsten  Carl  Eüon,  s.  oben  —  folgte  in  den  böh- 
roischen^  Fideicommisshorrschafteu  Pürglitz,  Kruschowitz,  Nischbnrg, 
Skrziwan,  Podmokl,  Wschetaten  etc.  und  wurde  Gründer  dieser  zwei- 
ten bansverfassungsmässigenSubsidiallinie.  —  Landgräfliche  Linie 
in  Oesterreich :  Johann  Landgraf  zu  Fürstenberg  in  der  Baar  und  zu 
Stühlingen,  Herr  der  Herrschaften  WeitA,  Reinpolz  und  VesteWaa- 
sen  etc.,  geb.  1802  —  Sohn  des  1856  verstorbenen  Landgrafen  Fried- 
rich Carl  aus  der  Ehe  mit  Theresia  Prinzessin  von  Schwarzenberg  — 
k.  k.  w.  Geh.-Bath,  Kämmerer  und  Oberst-Cermonien-Meister,  verm. 
1836  mit  Caroline  Prinzessin  v.  Auersperg,  geb.  1809,  ans  welcher 
Ehe,  neben  drei  Töchtern ,  zwei  Söhne  stammen ,  die  Landgrafen : 
Eduard,  geb.  1843  und  Vin'cenz,  geb.  1^47.  -^  Landgräfliche  Linie  in 
Mähren : Landgraf  Friedrich,  geb.  1793 — Sohn  des  1814  verstorbenen 
Landgrafen  Friedrich  Joseph  aus  der  Ehe  mit  Josephine  Grf.  v.  Ziero- 
tin,  gest.  1857  —  k.  k.  w.  Geh.-Rath  u.  ß:ämmerer,  General  der  Cav. 
etc.  —  Die  Jetzt  vorkommenden  Geschwister  der  genannten  Häupter 
der  einzelnen  Linien  des  Gesammt- Stammes  sind  in  däro  neuesten 
Jahrgg.  des  Gothaischen  Geneal.  Taschenb.  sehr  genau  verzeichnet 

Bübner,  I.  8.  266— 9Ki{.  —  WiiugrUl,  III.  «.  144—187  unter  Beniitxnng  dfr  trefflichen  Pi- 
plomat.-  geiieal.  Deductioo  des  fürst).  Fürstenbcrgischen  Geschlechts,    eines  ManqfK[j[ptt  des 
rarstl.  Pfirstenb.   Hofkammerraths  ond  Arehivars  Carl  Joseph  D5pfer.  —  Jacobi^ 
414-419.  —  Megeri«  v.  Mühlftld,  8.  5.  —  SehmuU,  I.  S.    430.  —  Allgem.  gen^ 
handb.  18:t4,  I.  8.  279—284.  —  Münch,  Geschichte  des  Hauses    und  Landes 
Bd.,  mit  KapfSem,  Urkanden    u.    Beilagen,  Aachen   and   Leipzig,  1894.  —  N. 
203  u.  204.  —  Goth.  Geneal.  Taacheub.,  1836.  S.  lOS.  1»48.  8.   125.  1849.  8.  12« 
124-197.    —  Match,  Regemen-Almanacb.  8.  47.  —  Catt,  Adelsb.  d.  Kgr.  Wuri' 
—12  und  Adelsbnch  d,  Grossh.  Baden,  Abth.  1.  —  Siebmacher,  I.   16.  VI.  tl 
l.  -  Spentr,  Hlstor.  losig.  8.    18.  —  Tritr»   8.  400—403.  —  W.-B.  des   Kgr. 
Fürsten  ▼.  P. 

Kntenbergi  ffretkerrea  «.  firtlcB  (Schild  geviert:  1  n.  4  in  Gold 


—     397     — 

zwei  rothe  Querbalken :  Stammwappen  und  2  u.  3  in  Gold  zwei  rothe 
Pfthle).  Reichsfreiherrnstand  and  Grafenstand  des  Königr.  Preussen 
nach  dem  Rechte  der  Erstgebart  Freiherrn-Diplom  vom  26.  April 
1660  für  Dietrich  Caspar,  Friedrich  Wilhelm,  Ferdinand,  Franz  Wil- 
helm a.  Johann  Adolph  v.  Fürstenberg.a.  Grafendiplom  vom  15.0ci. 
1840  fflr  Franz  Egon  Freiherrn  v.  Fürstenberg- Stammheim,  so  wie 
vOTfi  16.  Jan.  1843  für  Franz  Egon  Ludwig  Freiherrn  v.  Fürstenberg- 
üerdringen.  —  Altes  westphälisches  und  rheinländisches  Adelsge- 
schlecbt,  der  Sage  nach  von  Otto  Grafen  v.  Oldenburg  ans  Wittekind*8 
Stamme  entsprossen.  Otto's  jüngster  Sohn,  Dietrich  erbaute,  so  fährt 
die  Sage  fort,  in  Westpahlen  an  der  Ruhr  (im  jetzigen  Kreise  Soest) 
das  Schloss  Fürstenberg  und  nannte  sich  nach  demselben.  Aus  dier 
sem  Schlosse,  welches  urkundlich  1311  in  der  Hand  der  Familie 
war,  breitete  sich  das  Geschlecht,  dessen  Stammreihe  Mehrere  mit 
Reinhold  v.  F.  um  1115  beginnen,  immer  weiter  aus,  zählte  stets  zu 
den  angesehensten  Adelsfamilien  u.  kam  mit  Marus  v.  F.,  gest.  1560 
in  moscowitischer  Gefangenschaft,  nach  Cur-  und  Liefiand,  wo  das- 
selbe bis  1780  geblüht  hat.  —  In  den  Stammländern  widmeten  sich 
viele  Sprossen  des  Geschlechts  dem  geistlichen  Stande  und  gelangten 
zu  den  höchsten  Würden  in  den  Erzstiften  Cöln  und  Mainz  u.  in  den 
Hochstiften  Paderborn,  Münster,  Hildesheim  etc.  wodurch  das  An- 
sehen und  der  Reichthum  der  Familie  immer  mehr  stiegen.  —  Der 
nächste  Stammvater  der  jetzigen  Freiherren  u.  Grafen  v.  F.  ist:Chri* 
stian  Franziscus  Theodor  V.  Freiherr  v.  und  zu  F.^  gest  1775.  k.  k. 
w.  Kämm,  und  Reichsbofratb,  kur-cöln.  Geh.-Rath  und  adel.  Rath  im 
Herzogth.  Westpbalen,  auch  Erbdrost  der  Aemter  Bielstein,  Waiden- 
uod  Fredeburg,  Erbvoigt  zu  Grafschaft  und  Ewig,  Gerichtsherr  zu 
Horst  und  Oberkirchen,  Erbgesessener  zu  Schnellenberg,  Waterlapp, 
Herdringen,  Ichterloh  etc.  etc.,  welcher  viermal  vermählt  war  u.  aus 
den  drei  ersten  Ehen  dreizehn  Kinder  hatte,  von  welchen  nur  der 
Sohn  aus  zweiter  Ehe  mit  Maria  Agnes  Theresia  Ludovica  Freiin  v. 
Hochstedden,  gest.  1727 :  Freiherr  Lothar  Clemens,  den  Stamm  fort- 
setzte. Derselbe,  gest.  1791,  kur-cÖln.  Geh.-Rath,  war  mit  Sophie 
Charlotte  Wilhelmine  Orf.  v.  und  zu  Hoensbroich,  gest.  1798,  ver- 
mählt und  aus  dieser  Ehe  pflanzten  zwei  Söhne ,  Friedrich  Leopold 
und  Theodor  dittJItamm  in  zwei  Hauptlinieu,  der  älteren  u.  Jüngcreni 
fort.  Freiherr  Friedrich  Leopold,  gest.  1835,  Herr  zu  Fürstenberg, 
Waterlapp,  Schnellenberg,  Herdringen,  Adolphsburg  etc.  Erbdrost, 
vermählte  sich  1788  mit  Ferdinandine  Freiin  v.  Weichs  zur  Wonne, 
gest.  1846,  aus  welcher  Ehe  vierzehn  Kinder  entsprossten.  Von  dem 
ältesten  Sohne,  dem  Freiherrn  Franz  Egon  Philipp,  gest.  18B2,  stammt, 
neben  zwei  Schwestern,  Ferdinandine  Freifrau  v.  Scboriemer  und 
Sophie  Grf.  zu  Westerholt  und  Gysenberg  und  drei  Hrüderu ,  Frans 
Egon  Ludwig,  welcher,  s.  oben,  1843  den  preussinchen  Orafenstaud 
erhielt.  Derselbe,  Graf  v.  B\-Herdringeu,  geb.  IHIB,  Erb-Trucbheii 
im  Herzogth.  Westpbalen  und  erbl.  Mitglied  den  k.  preuMs.  Ilerreu* 
bauses  etc.,  vermählte  sich  1847  mit  Caroline  Freiin  v.  Btafil-Bttdt- 
hausen,  geb.  1830,  aas  welcher  Ehe,  neben  zwei  TOcbtern,  eiu  Sohn 


—    898     — 

eutspr088te:  Engelbert,  geb.  1850.  —  Von  den  sechs  ßrttdern  detf 
Freiherrn  Franz  Egon  Philipp  haben  fünf,  die  verstorbenen  Clemens 
Qud  Friedrich  und  die  lebenden,  Theodor,  Franz  Friedrich  a.  Joseph 
eine  zahlreiche  Nachkommenschaft,  welche  im  Geneal.  Taschenb.  der 
freih.  Häuser  sehr  genau  angegeben  ist.  —  Die  jüngere  Linie  setzte 
der  Stifter,  Freiherr  Theodor,  fort.  Derselbe,  gest.  1828,  Herr  zu 
Obsinnich,  Stammheim  etc.  hatte  sich  1793  mit  Sophia  Freiin  v.  Dal- 
wigk- Lieb tenf eis,  gest.  1843,  vermählt  Aus  dieser  Ehe  stammt, 
neben  der  verstorbenen  Sophie  Freifrau  v.  0er  zu  Egclberg  und  der 
ebenfalls  verstorbenen  Therese  Grf.  Beissel  v.  Gymnich,  so  wie  der 
verm.  Marianne  v.  Romberg-Brünninghausen ,  ein  Sohn,  Franz  Egon, 
welcher,  s.  oben,  1840  den  preuss.  Grafenstand  erhielt.  Derselbe, 
geb.  1797,  k.  preuss.  Kammerherr,  Mitglied  des  k.  preuss.  Herren- 
hauses auf  Lebenszeit,  reich  begütert  in  den  Provinzen  Westpbalen 
und  Niederrhein,  vermählte  sich  1829  mit  Pauline  v.  Romberg  a.  d. 
Hause  Brünninghausen,  aus  welcher  Ehe,  neben  drei  Töchtern,  den 
Freiinnen  Sophie^  geb.  1833,  Caroline,  geb.  1835  und  Isäbella,  geb. 
1842,  drei  Söhne  entsprossten ,  die  Freiherren:  Gisbert^  geb.  1836, 
Carl,  geb.  1844  und  Clemens,  geb.  1847. 

Sumbracht,  Tab.  33  und  U.  —  Gauhe,  I.  8.  582—5^4.  —  w.  ffaitsUin,  in.  8.  218-2*23. 
und  Tab.  10.  —  9.  Steinern,  I.  Tab.  16.  Nr.  4  und  II.  S.  1507.  —  N.  Pr.  A..-L.  II.  8.  204.  u. 
2106.  ~  Fahn4j  I.  8.  106.  —  Deutsche  Grafenhauser  der  Gegenwart,  I.  8.  255  und  256.  — 
Ereih,  9.  Ledebur,  I.  8.  240  und  III.  8.  25«.  — .  Oeneal.  Taschenb.  d.  freih.  Hinser,  1654. 
8.  151—156  und  1859.  8.  207  -210.  —  Qeneal.  Taschenb.  d.  grill.  Hauser,  1859.  8.  286  und 
M7  und  histor.  Handb.  au  demselben,  8.  232  und  IUI.  —  Siebmaeher,  II.  107.  —  Monster- 
•eher  Stifts-Calender  von  1784.  —  p.  Meding,  II.  8.  177  und  178  —  Tyroff,  I.  58.  -  Suppl. 
xa  Siebm.  W.-B.  II.  8.  .—  W.-B.  dee  preuss.  Rheinprov.  II.  Tab.  19,  Nr.  87  u.  8.  1S4.  —  9. 
E^ntr,  preuii.  Adel,  Tab.  58  und  8.  43. 

FirstenbMSch,  firafei.  Alter  Herrenstand  des  Kgr.  Ungarn  und 
Böhmischer  Grafenstand.  Herrenstandsdiplom  von  1707  für  die  ganze 
Familie  und  Grafendiplom  vom  28.  Juni  1736  für  Johann  Daniel 
Freiherrn  v.  Forstenbusch,  k.  k.  General-Feldzeug-Meister,  Hofkriegs- 
rath,  etc.  —  Nach  Einigen  stammten  die  Grafen  v.  F.  aus  dem  edlen 
Oeschlechte  der  v.  Fttrstenbusch  zu  Gasseneck  und  Aueck ,  Auegg, 
welches  zu  dem  alten  Adel  des  Herzogthums  Jttlich  gehörte ,  doch 
giebt  Freih.  v.  Ledebur  an,  dass  diese  Annahme  nnbegrflndet  sei. 
Nach  dem  genannten  Schriftsteller  kamen  die  Gebrüder  Rüdiger  Gos- 
win,  Franz  Gottfried  u.  Johann  Daniel  v.  Fürstenbusch,  von  dem  Kur- 
fürsten Philipp  Wilhelm  v.  der  Pfalz  (vermuthlich  ^Mhkommen  zur 
linken  Hand)  empfohlen,  aus  Wasserburg  an  den  kÜ^rlichen  Hof  u. 
erhielten  1690  ein  Anerkennungsdiplom  des  ihnen  zustehenden  Adels 
und  1715  das  ungarische  Indigenat.  —  Der  Mannsstamm  des  Ge- 
schlechts ist  mit  dem  Enkel  des  Empföngers  des  Grafendiploms ,  s. 
oben,  dem  Grafen  Carl  Vincenz  10.  März  1837  erloschen.  Derselbe, 
k.  k.  Registratur -Directions-Acyunct  bei  der  obersten  Justizstelle, 
hatte  sich  mit  Franzisca  Freiin  v.  Fleischmann  vermählt  u.  aus  die- 
ser Ehe  entspross  nur  eine  einzige  Tochter,  Gräfin  Caroline,  gebor. 
1803,  welche  sich  1822  mit  Carl  Grafen  v.  Heussenstamm  k.  k.  Re- 
gierungs-Rathe  vermählte,  1832  aber  geschieden  wurde. 

ZedltTy  IX.  S.  2264.  —  Leupold,  I.  8.  349—362 :  mit  den  Diplomen.  —  Megerle  9.  Mühl- 
/9ld,  8.  18.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  S05  uod  V.  6.  168.  —  Deutsche  Orafenhfinser  d.  Gegenwart, 
III  8.  131  u.  132.  —  FreiM.  v.  Ledebur,  I.  8.  240  a.  III.  8.  240.  —  Geueal.  Taschenbuch  d. 
grU.  Hinter,  1889.  8.  281  und  Mator.  TMchenb.  sa  demselben,  8.  285.  —  Tfrog,  VXL  1.58 


—     899    — 

HnkmtA,  s.  fintress  v.  Fttrsteneck,  aach  irdhenren,  s. 
8.  124. 

HnteBfeld.  Ein  von  1202  —  1420  in  Steiermark  begfltertes, 
reiches  Adelsgeschlecht. 

SeknmU,  L  8.  4S3  und  434. 

HntCBMihL  Ein  in  neuerer  Zeit  in  Preussen  und  Oesterreich 
Torgekommenes  Adelsgeschlecht.  Ein  von  F.  war  1845  Domainen- 
Rentmeister  zu  Gosel  nnd  vor  einige^n  Jahren  wurde  Joseph  v.  F. 
Lieatenant  in  der  k.  k.  Armee. 

F^Hh.  w.  Udtbur,  I.  8.  140  nnd  III.  S.  25«. 

<  firsteireebt  Ein  zu  dem  Adel  des  Herzogthums  Nassau  gehö- 

rendes Geschlecht.  —  Etienne  Schadt,  gest.  1810,  ein  Sohn  des 
farstl.  Nassau- Saarbrflck'schen  Oberförsters  Johann  Schadt  aus  der 
Ehe  mit  Maglane  Schank,  wurde  um  1794  vom  Forsten  Heinrich 
Ludwig  zu  Nassau-Saarbrück,  oder  wie  Andere  angeben ,  von  Franz 
Carl  Philipp  Grafen  v.  Ingelheim  in  Folge  des  demselben  zustehenden 
grossen  pfalzgräflichen  Comitivs,  mit  seinem  älteren  Bruder,  Stephan, 
und  seiner  Schwester,  unter  Beilegung  des  Namens :  v.  Fttrstenrecjit 
in  den  Adelsstand  erhoben  und  von  dem  genannten  Fürsten  zu  Nas- 
sau-Saarbrflck  zum  Jag4junker  ernannt.  Später  war  derselbe  fflrstL 
Nassau -Saarbrückscher  Oberjägermeister  und  herzogL  Nassauischer 
Commissair.  —  Stephan  v.  Fttrstenrecht ,  gest.  1835  als  herz.  Nas- 
sauischer Oberforstmeister,  war  mit  Luise  Benedicte  v.  Rudow  ver- 
mählt, aus  welcher  Ehe  vier  Söhne  und  drei  Töchter  entsprossten. 
Von  den  Söhnen  war  der  eine  Officier  in  der  k.  k.  Armee  und  lebte 
später,  verm.  mit  einer  verw.  v.  Brasseur,  in  Wien ;  Carl  von  F.  wurde 
1815  herz.  Nassau.  Oberlieutenant;  Ludwig  ist  Forstmeister  u.  Ober- 
Forstbeamter  in  Wiesbaden  und  der  vierte  Sohn  war  1839  Forstbe- 
amter zu  Pfaffenrode  unweit  Saarbrück.  Von  den  Töchtern  vermählte 
sich  die  eine,  Frl.  Luise,  1839  mit  dem  grossh.  hessischen  Haupt- 

'  mann  und  Eammerherrn  Friedrich Freiberrn  v.  Bellersheim,  genannt 
Stürzeisheim. 

Htndfchriftl.  Notii.  —  Diplom.  Jahrb.  för  den  PreofS.  Staat,  1841.  Abth.  t.  S.  79.  ^  N. 
Pr.  A.-L.  V.  S.  168  uod  VI.  8.  81.  —  F^eih,  v.  Ud^bwr,  I.  8.  940  u.  III.  8.  256.  ~  v.  H^f^ 
ntf*  nasMuer  Adel,  Tab.  13  nnd  8.  11. 

KntensteiB.  Altes,  schlesisches,  im  14.  Jahrb.  im  Liegnitzischen 
vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  dessen  Stammsitz  wohl  das  bekannte 
jetzt  Hochbergscbe  Schloss  Fürstenstein  war. 

5iiiapiiM,  II.  8.  632. 

Krstensteiii  firafea  (Schild  geviert,  mit  Mittelschilde.  Im  blauen 
Mittelschilde  ein  silberner,  schrägrechts  gestellter  Anker  ohne  den 
oberen  Querbalken :  Stammwappen  der  Familie  le  Camus.  1  u.  4  von 
Schwarz  und  Silber  geviert,  ohne  Bild:  v.  Diede  zum  Fflrstenstein; 
2  in  Roth  ein  nach  einwärts  springendes,  weisses  Ross:  das  s.  g. 
sächsische  Ross  als  besonderes  Gnadenzeichen  und  4  in  Blau  ein  weis- 
ses Zinnencastell,  aus  dessen  Zinnen  nach  einwärts  eine  weisse  Stange 
mit  Schleuder  hängt).  Grafenstand  des  Königreichs  W^stphalen. 
Kaiserlich  Französisches  Bestätignngsdiplom  vom  17.  Apr.  1812  für 


—     400     — 

Peter  Alexander  le  Camus  Grafen  v.  Fürstenstein,  k.  westphäl.  Staats- 
Rath  und  Minister  der  auswärtigen  Angelegenheiten.  —  Derselbe, 
gest.  1824,  stammte  aus  dem  alten,  französischen  Adelsgeschlecbte 
le  Camus,  welches  nach  den  Antillen  ausgewandert  war  und  sich  da- 
selbst ansässig  gemacht  hatte  und  erhielt  nach  Aussterben  des  alten, 
hessischen  Adelsgeschlechts:  Diede  v.  FOrstenstein ,  24.  Dec.  1807 
das  heimgefallene  Lehen:  Fürstenstein  als^llod,  u.  zwar  mit  dem  aus 
diesem  dynastischen  Besitze  hergeleiteten  Grafentitel.  Nachdem  das 
Königr.  Westphalen  wieder  aufgelöst  worden  war,  wurde  die  Herr- 
schaft Fürstenstein ,  als  ein  durch  Aussterben  des  Geschlechts  der 
Diede  v.  Fürstenstein  an  Kur-Hessen  zurückgefallenes  Lehen,  in  An- 
spruch genommen  u.  kam  wieder  aus  dem  Besitze  der  Familie  le  Ca- 
mus. --  Graf  Peter  Alexander  hatte  sich  1809  mit  Adelheid  Grf.  v. 
Hardenberg,  geb.  1 784,  vormählt,  welche  später  Erbfrau  auf  Koders- 
dorf  in  der  Oberlausitz  und  Ober-Hofmeisteriu  L  K.  H.  der  Prinzes- 
sin Carl  von  Preussen  war.  Aus  dieser  Ehe  eutspross,  neben  einer 
Tochter,  Grf.  Adelheid,  geb.  1816,  vermählt  1845  mit  Ludwig  Gra- 
fen V.  der  Asseburg,  k.  preuss.  Kammerherrn  und  w.  Geh.-Rath  und 
Ober-Jägermeister  etc.,  ein  Sohn  Graf  Adolph,  geb.  1818,  Herr  auf 
Ullersdorf  in  der  Oberlau^tz,  k.  preuss.  Kammerherr,  Landrath  des 
Kr.  Rothenburg  etc. 

Freih.  9.  d.  Kn«$ebeek,  S.  375.  —  Diplom.  Jahrb.  lar  den  preuss.  Staat.  ISiS.  6.  250.  — 
H.  Fr.  A.-L.  VI.  8.  31  und  32.  ~J)eut«clie  Oraf<;nli.  d.  Gegenw.  lU.  8.  ISi  u.  133.  — /V-m'A. 
V.  L€d€bur,  I.  8.  240  und  HI.  8.  156.  —  Geneal.  Taachenb.  d.  grifl.  H&uaer,  1854.  8.  2.'»4  u. 
1859.  8.  288  und  histor.  Handhuch  au  demselben,  8.  236.  —  v.  Hefntr,  preuss.  Adei,  Tab.  8 
nnd  8.  8. 

KrsteMteii,  s.  Diede  zum  Fürstenstein,  Bd.  II.  S.  476  u.' 
477;^Kr8teii8teii^  s.  Uochberg^  firafeii  auf  Fürstenstein  und 
VintensteiBi  s.  Oyen  zu  Fürstenstein,  firafei. 

KrstentreBi  s.  Kessler  v.  Fürstentreu. 

KrsteBwärther^  iirgsassen  ii  Meabadii  Vreiherren.  Im  König- 
reiche Bayern  anerkannter  Freiherrnstand.  Kurpfälzisches,  fortwäh- 
rend als  freiherrliches  angenommenes  Adelsdiplom  von  1711  für  Carl 
Emil,  Burgsassen  zu  Odenbach,  Sohn  des  t^falzgrafen  Friedrich  Lud- 
wig, regierenden  Herzogs  von  Zweibrücken,  aus  morganatischer  Ehe 
mit  Maria  Elisabeth  Hepp.  mit  dem  Namen;  v.  Fürstenwärther.  — 
Carl  Emil  v.  F.,  Hofmeister  der  verwittweten  Herzogin  von  Zwei- 
brücken zu  Dörmorschel,  war  in  erster  Ehe  verm.  mit  Sophia  Juliana 
Y.  Kellenbach,  gest.  1715  und  in  zweiter  mit  Elisabeth  Dorothea  v. 
Steincallenfels  zu  Assweiler  und  starb  1758.  Von  mehreren  Kindern 
desselben  war  Ernst  Ferdinand  Ludwig  v.  F.,  geb.  1737,  Capitain  in 
dem  k.  franz.  Regim.  Royal  Deuxponts,  in  zweiter  Ehe  vermählt  mit 
Elisabeth  Charlotte  v.  La  Roche,  gest.  1800.  Aus  dieser  Ehe  ent- 
spross  Freiherr  Carl,  gest.  1817,  k.  k.  Kämm.,  Geh.-Rath,  Feldmar- 
schall-Lieut. ,  Inhaber  des  56.  Inf. -Regim.  und  Capitain - Lieut.  der 
1.  Arcieren  Leibgarde,  verm.  1799  mit  Antonie  Tapp  v.  Tappenburg 
und  der  älteste  Sohn  desselben  war  Freiherr  Ludwig,  gest.  1841,  k. 
k.  Major,  verm.  1831  mit  Theresia  v.  Weizenstein,  aus  welcher  Ehe 
das  jetzige  Haupt  der  Familie  stammt:  Freiherr  Franz,  geb.  1833, 


—    401     — 

k.  k.  Hauptmann.  Die  Geschwister  desselben  sind:  Freiherr  Carl, 
geb.  1836,  k.  k.  Lieutenant  und  Fr^iin  Pauline,  geh«  1839.  —  Die 
Schwester  des  Freiherrn  Ludwig,  Freiin  Caroline,  geb.  1804,  hat  sich 
1834  mit  Paul  Freiherrn  v.  Haen,  k.  k.  Generalmajor  und  Comman- 
danten  des  Invalidenhauses  zu  Padaa  verm&hlt  und  nächst  derselben 
leben  vier'Brflder:  Freiherr  Joachim,  geb.  1809,  k.  k.  Statthalterei- 
rath  zu  Gratz,  verm.  1834  mit  Glementine  Herrin  u.  Grf.  v.  Schärf- 
fenberg,  geb.  1808,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter,  Freiin  ClcmentiDe, 
geb.  1837  und  zwei  Söhne  entsprossten:  Freiherr  Johann,  geb.  1885, 
k.  k.  Eieut.  iind  Freiherr  Leo,  geb.  1840;  —  Freiherr  Anton,  geb. 
1810,  k.  k.  Oberstlieutenant  in  d.  A.;  —  Freih.  Carl,  geb.  1811,  k. 
k.  Hauptmann  in  d.  A. ,  verm.  in  zweiter  Ehe  mit  Crescentia  Grf.  zu 
Lodron,  geb.  1817  und  Freih.  Leopold,  geb.  1815,  Herr  zu  Ergolding 
in  Bayern,  k.  k.  Oberstlieuten.  und  Local-Genie-Director  in  Königs- 
grätz,  verm.  1846  mit  Maria  Grf.  v.  Pergen,  geb.  1826,  ans  welcher 
Ehe  zwei  Töchter,  Gabriele,  geb.  1848  und  Marianna,  geb.  1851 
und  ein  Sohn,  Maximilian,  geb.  1856,  stammen.  Neben  der  im  Vor- 
stehenden besprochenen  älteren  Linie  in  Oesterreich  blüht  noch  eine 
jüngere  Linie  in  Bayern,  welche  das  Prädicat:  v.  Kellenbach  führt. 
Der  Stifter  dieser  Linie  war  Freiherr  Carl  Leopold,  gest.  1802,  k. 
franz.  Oberst  im  Regimente  Royal  Suede  und  verm.  mit  Sophie  v. 
Kankreuter.  Derselbe  war  ein  Bruder  des  oben  genannten  Freiherrn 
Fernst  Ferdinand  I^udwig  und  nahm  von  seiner  Stiefmutter,  Sophia 
Juliana  v.  Kellenbach,  s.  oben,  der  ersten  Gemahlin  seines  Vaters, 
des  Freiherrn  Carl  Emil  und  der  Tochter  des  Heinrich  Philipp  v. 
Kelleubach  und  der  Maria  Barbara  v.  Friese],  das  Prädicat*:  v.  Kel- 
lenbach an,  welches  die  jüngere  Linie  zum  Unterschiede  von  der  älte- 
ren noch  jetzt  führt.  Von  ihm  entspross  Freih.  Carl  Heinrich,  ge- 
nannt v.  Kellenbacb,  gest.  1842,  k.  bayer.  Major,  verm.  mit  Henri- 
ette Freiin  v.  Closen  -  Haydenburg  und  von  diesem  Freih.  Otte  gest. 
1853,  k.  k.  Lieutenant  und  Freih.  Emil  Leopold,  geb.  1825,  k.  bayer. 
Forstbeamter  zu  Passau.  Die  Schwester  der  beiden  Letzteren,  Freiin 
ßertha,  geb.  1827,  vermählte  sich  1844  mit  Carl  Freih.  v.  La  Roche, 
Edlen  Herrn  v.  Starkenfels. 

Oauhe^  II.  S.  3123  nnd  324:  nach  dem  MSCpt.  Qeneal.  —  v.  Lang ,  S.  130.  —  Jahrb.  d«8 
deutscheu  AdeU,  Jahrg.  1947.  —  Geneal.  Taschenbuch  d.  freih.  HAuser  1849.  8.  181  u.  132. 
1859.  S.  211  und  212.—  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  HI.  3  und  r.  WSleUrn,  3.  Abth.  8.  6  u.  7.  — 
e.  Ht/fter,  bayer.  Ad«I,  Tab.  32  und  8.  85.  —  Hyrtl,  II.  8.  177—180.  -  Kn9»ehkü,  I.  8.  169. 

Krtk^im  Schilde  ein  aufrechtstehendes  Kreuz).  Ein  im  17.  Jahrh. 
und  noch  im  Anfange  des  18.  Jahrh.  vorgekommenes,  rheinländisches 
Adelsgeschlecht  aus  dem  gleichnamigen  Stammhause  im  Kr.  Greven- 
broich. Die  Familie  besass  Saar  bei  Odenkirchen  im  Kr.  Gladbach 
1603,  Hamme  im  Kr.  Crefeld  1630  und  Nideggen  im  Kr.  Dflren  und  - 
hatte  ersteres  Gut  noch  1701  inne. 

FakM,  I.  Tab.  II.  70  und  II.  8.  45.  —  Fr$ih.  v.  Ltdebur,  \.  8.  240. 

Krth,  ireweri  genannt  v.  Krth  i«  Warde«  nd  LiMlers,  hreiherrei 

(Schild  geviert:  1  und  4  schräg  geviert :  oben  u.  unten  in  Silber  drei 
rothe  Pfähle  u.  rechts  u.  links  in  Gold  ein  vorwärtssehender,  schwar- 
zer Löwenkopf:  Fttrth,  Siammwappen;  2  und  3  in  Blau  ein  kleiner, 

Kneschk«,  Deuuch.  Adels-Lex.  III.  26 


—     402     — 

goldener  Schild,  quergetheilt  durch  einen  schwarzen  Balken,  welcher 
oben  von  zwei  nebeneinander  stehenden  und  unten  von  einem,  den 
Bogen  nach  oben  kehrenden,  schwarzen  Hufeisen  begleitet  ist  u.  unter 
dem  kleinen  Schilde  ein  goldenes  MQhleisen:  Schrick).  Reichsfrei- 
herrnstand.  Diplom  vom  17.  Mftrz  1773  für  Franz  v.  Fürth,  Herrn 
zaWarden  und  Limiers,  Mitgliede  des  kaiserlichen  Schöppenstuhls  u. 
regierenden  Bürgermeister  zu  Aachen  und  zwar  mit  dem  Namen :  v. 
Brever  (Brewer) ,  genannt  v.  Fürth  zu  Warden  und  Limiers  u.  unter 
Beifügung  des  Wappens  der  Familie  v.  Schrick,  eines  alten,  im  Manns- 
stamme erloschenen  Aachener  Patriciergeschlechts,  aus  welchem  die 
Gemahlin  des  Diplomsempfängers,  Constantia  v.  Schrick,  stammte,  zu 
dem  V.  Fürthschen  Wappen.  —  Die  Familie  v.  Fürth  ist  ein  altes, 
wahrscheinlich  aus  Westphalen  stammendes  Adelsgeschlecbt  des 
Herzogthums  Jülich,  in  welchem  dasselbe  %eit  Anfange  des  15.  Jahrh. 
vorgekommen  ist.  Die  fortlaufende  Stammreihe  beginnt  mit  Gott- 
gehalk V.  Fürth,  welcher  sich  1415  im  Gefolge  des  K.  Sigismund  be- 
fand, als  Johann  I.  v.  Loin,  Herr  zu  Heinsberg  und  Levenberg,  als 
Gesandter  des  Herzogs  von  Brabant  an  den  kaiserlichen  Hof  kam. 
Derselbe  trat  in  die  Dienste  des  genannten  Herrn  v.  Heiusberg ,  war 
1448  Amtmann  des  zur  Herrlichkeit  Heinsberg  gehörigen  Amtes  Mil- 
ien und  wurde  1449  Statthalter  des  Fürstbischofs  von  Lüttich,  Her- 
zogs zu  Bouillon  und  Grafen  zu  Loin,  als  Vormundes  der  Johanna, 
Tochter  und  Erbin  des  Herrn  v.  Heinsberg.  Von  Gottschalk  v.  F. 
stammte  Matthias  v.  F.,  gest.  1482,  welcher  die  Grf.  Jacoba,  zweite 
Tochter  Johannas  L  v.  Ileinsberg  nach  Thoer  begleitete,  als  dieselbe 
Aebtissiti  des  dortigen  Frauenstifts  wurde.  Von  demselbeq  läuft  die 
Stammreihe,  wie  folgt,  fort:  Johann  Matthias  v.  F.,  genannt  v.  Bre- 
ver, ges.t.  1527,  Schultheiss  zu  Wasserburg  1470,  verm.  mit  Agathe 
V.  Brever;  —  Peter  v.  F.,  gen.  v.  B ,  gest.  1530,  Schultheiss  zu  Glad- 
bach, .verm.  mit  Gatharina  v.  Leroth;  —  Gottschalk,  gest.  1580,  ver- 
mählt mit  Gatharina  v.  Hückelhofen;  — Wilhelm,  gest  1623,  Stadt- 
Bchultheiss  zu  Jülich  und  herz.  Voigt  zu  Eschweiler,  verm.  mit  Anna 
Clara  v.  Borken,  Herrin  zu  Giersdorf,  erhielt  3.  Oct.  1593  denReichs- 
adelsstand;  —  Peter,  gest.  1652,  herz.  Burggraf  zu  Haimbach,  verm. 
mit  Sophia  Gatharina  v.  Heister;  —  Johann  Wilhelm,  gest.  1698, 
Mitglied  des  kais.  Schöppenstuhls  und  regierender  Bürgermeister  zu 
Aachen ,  vermählt  in  erster  Ehe  mit  Adelheid  v.  Stflcker,  genannt  v. 
Hochstadter;  —  Freiherr  Franz,  s.  oben.  Die  Söhne  des  Letzteren, 
die  Freiherrn  Caspar  Joseph  und  Carl  Deodat  wurden  die  Stifter  der 
noch  jetzt  blühenden  zwei  Linien  des  freiherrlichen  Stammes.  Freih. 
Caspar  Joseph,  gest.  1783,  Oberst- Lieutenant  in  knrpfälz.-bayer. 
Diensten  und  beigeordneter  Voigt,  Major  zu  Aachen,  war  verm.  mit 
Bernardine  Felicitas  v.  Pelser-Berensberg.  Aus  dieser  Ehe  entspross 
Freiherr  Carl  Damian  Felix,  gest.  1832,  grossh.  hess.  Kammerberrn, 
veno,  in  zweiter  Ehe  mit  Anna  Maria  v.  Born  und  aus  dieser  Ehe 
ilammt  Freiherr  Carl,  k.  k.  Major,  verm.  mit  Maria  Josephine  Edlen 
?«. Körber,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  Gatharina,  geb. 
1850  and  Aloysia,  geb.  1852,  ein  Sohn  stammt:  Felix  Friedrich,  geb. 


—     408     — 

1847.  Der  Brader  des  Freiherrn  Carl  ist  neben  zwei  Schwestern,  den 
Freiinnen  Felicitas  und  Catharina,  Freiherr  Joseph,  k.  k.  Hauptmann, 
verro.  mit  Anna  v.  Brek.  Die  drei  Brüder  des  Freiherrn  Carl  Damian 
Felix,  die  Freiherren  Joseph,  Theodor  und  Bernhard  sind  mit  Nach- 
kommenschaft gestorben.  Freih.  Joseph,  gest.  1844,  k.  preuss.  Geh. 
Regier.-Bath  und  L$tndrath ,  auch  Oberstlieutenant  in  der  LandwQ)ir, 
war  mit  Brigitta  Freiin  v.  Eollenbach  vermählt  und  ans  dieser  Ehe 
entspross  Freiherr  Emil,  k.  preuss.  Regierungs-  Rath  zu  Cöln,  verm. 
mit  Thecla  v.  Dalwigk ,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn,  Maximilian ,  geb. 
1852,  stammt;  —  vom  Freiherm  Theodor,  gest.  1800,  Herrn  2U 
Siersdorf ,  stammt  aus  der  £he  mit  Theresia  Bauens  Freiherr  The- 
odor (IL),  Herr  zu  Siersdorf  und  Freiherr  Bernhard,  gest.  1849,  k. 
preuss.  Appellations-Gericbts-Rath,  hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Chri- 
stiana V.  Oliva,  neben  zwei  Töchtern,  den  Freiinnen  Maria  und  Hil- 
degarde, zwei  Söhne,  Freih.  Hermann,  k.  preuss.  Gerichts -Assessor 
und  Freih.  Eberhard,  k.  preuss.  Lieutenant  —  Der  Stifter  der  zwei- 
ten Linie,  Freih.  Carl  Deodat,  s.  oben,  gest.  1805,  Herr  zu  Riviereu 
(Revireu),  Warden  und  Mtlnz,  Mitglied  des  kais.  Schöppenstubls,  war 
vermählt  mit  Josephine  Theresiii  v.  Schrik.  Aus  dieser  Ehe  entspross 
Freiherr  Maximilian,  gest  1835,  k.  k.  Oberstlieutenant,  verm.  mit 
Elise  V.  Rohl  und  aus  dieser  Ehe  stammt  Freih.  Carl,  k.  k.  Haupt- 
mann bei  der  Militair-Oeconomie- Verwaltung  zu  Brfinn,  verm.  mit 
Agnes  V.  Wirbitzky,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter  lebt,  Freiin  Ida, 
geb.  1841.  —  In  die  Adelsmatrikel  der  preuss.  Rbeinprovinz  waren 
aus  der  älteren  Linie  laut  Eingabe  d.  d.  Geilenkirchen,  21.  Juni  1829, 
unter  Nr.  15  der  Classe  der  Freiherren  eingetragen  worden  d.  Frei- 
herren Joseph  u.  Bernhard,  s.  oben,  nebst  Theodor,  Franz,  Caspar  n. 
Franz  Casimir  Ludwig.  ^—  Aus  diesem  Stamme  entspross  auch  Elisa- 
beth Felicitas  Freiin  v.  Fttrth ,  verw.  Grf.  v.  Uetterodt,  Muttef  des 
Grafen  LudwigWolfSigismund  Uetterodt  zum  Scharffenberg,  welcher, 
begeistert  von  echthistorischem  Sinne,  schon  seit  vielen  Jahren  f&r 
die  Geschichte  des  herrlichen  ThOringens  lebt  u.  die  FrOchte  seiner 
viel  aufopfernden  Thätigkeit  hoffentlich  in  nächster  Zeit  zum  Gernem- 
gut  der  historischen  Forschung  machen  wird. 

N.  Pr.  A.-L.  VI.  8.  S2  und  33.  —  Diplom.  Jahrb.  fQr  d.  PriM->i.  Sianl.  IMI.  K.  lU  iitiil 
1843  8.  290.  —  Fahne,  U.  8.  44.  —  Freiherr  9.  Ledebur,  I.  H.  24ii  mtA  24f .  -  GDnrAK  Tmch- 
d.  freih.  Hfiua.  185».  8.  212^215.  —  Tyrof,  1.  82.  —  Supi*L  y.»  Hwlmu  W.-B.  VUl.  fi.  — 
W.B.  d.  Prensfl.  Rhelnprovin«,  I.  Tab.  88.  Nr.  76  u.  8.  39.  -  hn*4C/tkf.  IIT  S,  I'^S  ii  1&3. 
—  0.  Hefner,  preuss.   Adel,  Taf.  53  un^S.  43. 

Kssei.  Ein  zum  adeligen  Patriciate  der  Stadt  Augsburg  frtther 
gehöriges  Geschlecht,  wohl  aus  der  Stadt  Füssen  stammend,  am 
welchem  Hermann  v.  F.  1301  Stadtpfleger  war. 

V,  StetUn^  Gesch.  d.  adel.  Geachlechter  in  Augsburg,  8.  4ä. 

^  hiess.  Altbs,  bayer.  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Herman  Fuez 
schon  1 180  und  Wolfhart  1226  vorkommen.  Niclas  F.  war  noch  1492 
Unterrichter  zu  Manchen. 

Wigul  Hund,  III.  8.  322.  -  Mouujn.  boie.  VIII.  8.  413. 

hiessstaiier  ii  MBahartiig.  Altes,  bayerisches  Adelsgeschle^t, 
ans  welchem  zuerst  Berthold  1286  vorkommt    Wolfhart  erscheint 

26* 


—     404     — 

urkandlich  1365  u.  Georg  1417.  Mit  Letzterem  ist  1454  der  Stamm 
aasgegangen. 

Wigul  mnd.'ni.  8.  332.  — '.Monum.  boic.  VIH.  8.  563. 

Fiige^PugeB,  Ein  auf  Rfigen  begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht, 
za  welchem  Otto  Fuge  gehörte,  welcher  1450  I^flrgermeister  zu 
Stralsuud  und  Herr  \on  sechs  Dörfern  war.  Derselbe,  ehrgeizig, 
herrschsüchtig  u.  grausam ,  widersetzte  sich  zuerst  zu  Gunsten  Mek- 
lenburgs  der  vom  Herzoge  Wratislaw  IX.  verlangten  Huldigung  der 
Stadt  und  lebte  dann  in  offener  Fehde  mit  dem  Landvoigt«  Barnekow, 
den  er  auch  umbringen  Hess.  £r  herrschte  dann  unbeschränkt  in 
Stralsund,  doch  bald  wurden  die  Bürger  seiner  Macht  überdrüssig  n. 
er  musste  die  Stadt  mit  drei  Rathsberren  verlassen.  Letztere  fielen 
bald  in  die  Hände  des  Herzogs  Wratislaw  und  würden  nach  kurzem 
Processe  gerädert.  Wohin  Otto  Fuge  gekommen ,  blieb  unbekannt. 
Seine  Güter  wurden  eingezogen   u.  der  Stamm  ist  mit  ihm  erloschen. 

Waekenroder,  Altes  u.  Neues  Bfigen,  8.  60  und  61.  —   Oauke,  II.  8.  811^313.  —  N.Pr. 
A.^.  II.  8.  206. 

^  Vagger^  firafen  ■•  figger-Babeiihauei^  Nntei.  Reichsgrafen  -  u. 
Reicbs-Fürstenstand.  Grafendiplom  vom  14.  Nov.  1530  für  Raimund 
und  Anton  Fugger  und  Fürstendiplom  vom  1.  Aug.  1803  für  Anselm 
Grafen  v.  Fugger-Babenhausen,  nach  dem  Rechte  der  Erstgeburt.  — 
Als  Stammvater  des  berühmten  Fugger'schen  Geschlechts  wird  Hans 
öder  Johannes  Fugger,  ein  thätiger  Weber  im  Dorfe  Graben  amLech- 
felde  bei  Augsburg,  genannt.  Der  gleichnamige,  älteste  Sohn,  eben- 
falls Webermeister,  erhielt  durch  Heirath  mit  Clara  Widolph  1370 
das  Angsburger  Bürgerrecht,  trieb  neben  der  Weberei  Leinwandfaan- 
del  and  betheiligte  sich  bei  dem  Bergbaue ,  wurde  aus  der  Zunft  der 
Weber  einer  der  Zwölfer  im  Rathe  und  hinterliess,  als  er  1409  starb, 
seinen  Söhnen,  Andreas  und  Jacob,  so  wie  seinen  vier  Töchtern-  ein 
für  die  damalige  Zeit  -schon  sehr  ansehnliches  Erbe  von  dreitausend 
Gulden.  —  Die  genannten  Söhne  setzten  die  väterlichen  Geschäfte 
mit  grosser  Umsicht  und  grossem  Glücke  fort  u.  stifteten  zwei  Linien 
des  Stammes.  Die  Nachkommenschaft  des  Andreas  F.,  welcher  schop 
v(U|ugaweise ;  der  reiche  Fugger  hiess,  erhielt  1452  einen  kaiser- 
llMHi  Wappenbiief  (in  Blau  ein  goldenes  Reh)  u.  nannte  sich  Fug- 
Ül^foni  Beh,,doeh  ging  diese  Linie  1583  wieder  ^us,  Jacobs  Nacb- 
koibmen  aber  bel^tmen  1473  einen  kaiserlichen  Wappenbrief  (Schild 
fl^i^|old  nnd^Blan  der  Länge  nach  getbeilt  mit  zwei  Lilien  von  ge- 
iMä^lter  Farbe)  und  hiessen  nach  ihrem  Wappen:  Fugger  von  der 
llp|i>,  Fogger  ?.  d.  Lilien.  —  Von  Jacob  stammten  drei  Söhne,  Ul- 
rich, Georg  und  Jacob,  welche  in  ihrem  Edelsinne  in  der  Jacober- 
Vorstadt  zu  Augsburg  die  s.  g.  Fuggerei  erbauten  :  106  kleine  Häu- 
ser, welche  armen  Bürgern  gegen  geringen  Zins  überlasi^en  wurden 
und  werden.  —  Ersterer  hatte  drei  Söhne ,  doch  setzten  diese ,  von 
welchen  der  Letzte,  Hieronymus  ,1536  starb,  den  Stamm  nicht  fort. 
Jacob  erwarb,  nachdem  die  Familie  zu  dem  grössten  Reichthume,  wie 
die  «dem  kaiserlichen  Hofe  jederze  it  gewährten  ,  höchst  bedeutenden 
Vorschüsse  bezeugen,  gekommen  war,  die  Grafschaft  Kirchberg,  wurde 


—     405     — 

mit  derselben  als  Reichslehn  belehnt  and  zugleich,  17.  Juni  1514, 
geadelt  und  gegraft  und  erwarb  auch  noch  anderen  grossen  Grundbe- 
sitz, welchen  er,  da  er  keine  Nachkommen  hatte,  den  Söhnen  seines 
Bruders  Georg  hinterliess.    Von  Georg  F.  stammten  aus  der  Ehe  mit 
Johanna  Imhof  zwei  Söhne,  Raimund  und  Anton,  welche,  s.  oben,  den 
Grafeustand  mit  Privilegien  aller  Art,  wie  dieselben  bisher  nie  vor> 
gekommen,  in  die  Familie  brachten  und  den  Stamm  in  zwei  Haupt- 
linien  schieden,  in  die  Baimundus- Linie  und  in  die  Antonius -Linie. 
Beide  Linien  schrieben  sich  Grafen  v.  Kirchberg  und  Weissenhorn  a. 
breiteten  sich  in  mehrere  Speciallinien  aus.   Die  Raimundus  -  Haupt- 
linie zerfiel  durch  Raimunds  Söhn^Johann  Jacob  und  Georg,  in  zwei 
Linien :  Johann  Jacob  gründete  diPt^fir'tische  oder  die  nach  ihm  ge- 
nannte Linie  u.  Georg  die  Kirchberg- Weissenhomische-  oder  Georgs- 
Linie.  Von  der  Pfirtischen  Linie  hatten  sich  drei  Aeste  abgezweigt: 
derFranz-Benns'schezu  Göttersdorf,  derConstantins-Ast  zu  Semedin- 
gen und  der  Johann- Friedrichs -Asl  zu  Zinneberg  und  Adelsliofen; 
welche  aber.sämmtlich  später  wieder  ausgingen.  Die  Kirchberg- Weis- 
senhomsche  oder  Georgische  Linie  bestand  ungetheilt  fort.  —  Die 
Antonius-Hauptlinie  wurde  wegen  ihres  Stimmrechts  bei  dem  schwä- 
bischen Kreise   bis  1806  als  eigentliche  Reichslinie  angenommen. 
Durch  Anton's  Söhne,  Marx,  Hans  u.  Jacob,  breitete  sich  dieselbe  in 
drei  Linien  aus.  Die  Marx  Fuggersche  Linie  starb  1676  aus,  die  Hans 
f^uggersch^  u.' Jacob  Fuggersche  Linie  blähten  fort.   Der  Hans  Fug- 
gersche Stamm  schied  sich  in  zwei  Aeste:  in  den  Johann-Ernst'schen 
oder  Glött'schen  a.  in  den  Otto-Heinrich'schen  oder  Kirchheim'schen 
Ast  Der  Johann-£rnst'sche  Ast  trennte  sich  in  den  noch  blühenden 
Anton-Ernst'schen  Zweig  zu  Glött,  welcher  neuerlich  als  Zweig:  Hans- 
Fugger-Glött  oder  Marx-Fugger-Oberndorf  aufgeführt  wurde  und  in 
den  ausgestorbenen  Ludwig-Xaver'schen  Zweig  zu'  Stettenfels.   Der 
Otto-Heinrich'sche  Ast  zweigte  drei  Zweige  ab:  den  Zweig  zu  Miek- 
hausen,  zu  Kirchheim  und  zu  Wörth,  später  Nordendorf.  Von  diesen 
<  Zweigen  wurde  bis  jetzt  nur  der  Zweig  zu  Kirchheim  fortgepflanzt, 
welcher  jetzt  Zweig  Hans -Fugger -Kirchheim  heisst  —  Die  Jacob- 
Fuggcr'sche  Linie  trennte  sich  -durch  die  Brüder  Johann  zu  Baben- 
hausen  und  Hieronymns  zuWöllenburg  in  die  beiden  Haupt- Aeste  zu 
Babeuhausen  und  zu  Wöllenburg.    Der  Ast  zu  Babenhausen  schied 
sich  durch  die  Brüder  Rupert  u.  Johann  Jacob  in  die  Zweige  Baben- 
hausen u.  Boos.   Der  Ruppert'sche  Zweig  zu  Babenhausen  ging  1 758 
und  der  Wöllenberg'sche  Hauptast  1764  aus.  Von  der  ganzen  Linie 
blühte  nur  dei;  Zweig  zu  Boos  fort  und  in  denselben  brachte  Graf 
Anselm,  s.  oben,  1803  den  Reichsfürstenstand,  bei  welcher  Erhebung 
die  damaligen  Reichsherrschaften  Babenhausen,  Boos  und  Ketters- 
hausen  unter  dem  Namen:  Babenhausen   zu  einem  Reichsfürsten- 
thume  erhoben  wurden.   Nach  diesem  Fürstenthnme  wurde  später  u. 
wird  noch  jetzt  der  Stamm  mit  dem  Namen:  Fugger-Babenhausen  auf- 
^reführt.  —  Aus  dem  Stamme,  welcher  sich,  wie  angegeben,  weit  aas- 
breitete, sind  zahlreiche  Sprossen  hervorgegangen,  welche  zu  hohen 
geistlichen  und  weltlichen  Würden  gelaugten  und  der- Name  Fugger 


—     406     — 

findet   sich  unter  den  Bischöfen  zu  Regenshurg  und  Constanz  und 
Fürstpröpsten  zu  Ellwangen ,  so  wie  unter  den  kaiserlichen  Käthen, 
Präsidenten  des  Reichskamniergerichts  etc.  Die  reichen  Glttcksgttter 
des  Geschlechts  wurden  Qbrigens  vielfach  fQr  Staat  und  Kirche ,  für 
Wissenschaft  und  Kunst   mit  freigebiger  Hand  verwendet.    Raimund 
und  Anton  Fugger  waren  Mäcene  in  vollem  Sinne  des  Wortes  und 
brachten  viele  alte  Werke  der  Kunst  aus  Italien  und  Griechenland 
nach  Bayern ;  auch  zählte  die  Bibliothek  Anton's  zu  den  bedeutendsten 
Büchersammlungen  seiner  Zeit;  Hans  Jacob  Fngger  aber,  gest.  1575, 
Herr  zu  Kirchberg,  Weissenhorn,  Pfirt  etc.,  kaiserl.  Rath,  als  Ge- 
lehrter eben  so,  wie  Marcus,  gesti^  15 97,  und  Philipp  Eduard  Fugger, 
gest.   1618,  rühmlich  bekannt, 'schrieb  1555   den  auch  für  dieses 
Werk  wichtigen  „OesterreichischenEhrenspiegel*",  welchen  Siegmand 
V.  Bircken  1619  herausgegeben  hat.  —  Was  die  Stammreihen  des  Ge- 
schlechts im  18.  u.  19.  Jahrb.  anlangt,  so  finden  sich  in  dem  Werke : 
„deutsche  Grafenhäuser  der  Gegen  wart  **  mehrere  leicht  zu  über- 
sehende Nachweise,  und  der  jetzige  zahlreiche  Personalbestand  des 
Gesanimthauses  Fugger  ist  im  Gothaischen  genealogischen  Taschen- 
bnche  sehr  genau  angegeben.    Die  Häupter  der  einzelnen  Linien 
waren  in  neuester  Zeit  folgende:  Fngger-Babenhausen :  Fürst  Leopold, 
geb.  1827  —  Sohn  des  1836  verstorbenen  Fürsten  Anton  Anselm 
aas  der  Ehe  mit  Franzisca  Prinzessin  v.  Hohelohe-Partenstein-Jagst- 
berg  —  Standesherr  und  Fürst  zu  Babenhansen,  Boos,  Pless,  Wald, 
WöUenburg,  Markt,  Bieberbach  etc.,  Graf  v.  Kirchberg  u.  Weissen- 
horn ,  erbl.  Reicbsrath  der  Krone  Bayern ,  Subsenior  des  fürstl.  und 
gräfl.  Hauses  Fugger,  verm.  1857  mit  Anna  Grf.  v.  Gatterburg,  geb. 
1838.  —  Raimundas-Linie ;  Graf  Raimund,  geb.  1810  — Sohn  des 
1846  gestorbenen  Grafen  Friedrich  aus  erster  Ehe  mit  Franzisca 
Freiin  v.  Freiberg-Eisenberg-Knöringen  —  Standesherr  und  Graf  zu 
Kirchberg,  Weissenhorn,  Pfaffenhofen,  Wullenstetten  etc.,  erblicher 
Refchsrath  der  Kroiie  Bayern ;  Senior  des  fürstl.  u.  gräfl.  Fugger'- 
schen  Hauses  der  Rairoundus  -  Linie ,  verm.  1842  mit  Bertha  Grf.  v. 
Oettingen-Spielberg,  geb.  1818.  —  Antonius -Linie:  Hansscher  Ast : 
Johann -Ernestinischer  Zweig  zu  Glött:   Graf  Fidel,  geb.  1795  — 
Solm  des  1826  verstorbenen  Grafen  Joseph  Sebastian,  aus  der  Ehe 
'  mit  Maria  Aloysia  Adelheid  Grf.  v.  Waldburg- Wolfegg  —  Standesherr 
und  Graf  zu  Glött,  Oberndorf  und  Nordendorf  etc.,  Graf  v.  Kirchberg 
und  Weissenhorn,  erbl.  Reichsrath  der  Krone  Bayern,  Senior  des 
fürstl.  u.  gräfl.  Fugger'schen  Hauses  Antonianischer  Linie ,  vermählt 
1820  mit  Theresia  Freiin  v.  Pelkhofen,  geb.  1799.  —  0tto-Heinrich'- 
scher  Zweig,  zu  Kirchheim:  Graf  Philipp,  geb.  1820  —  Sohn  des  1837 
verstorbenen  Grafen  Joseph  aus  der  Ehe  mit  Anna  Maria  v.  Desloch, 
—  Standesherr  u.  Graf  zu  Kirchheim,  Eppishausen  etc.,  Graf  v.  Kirch- 
berg u.  Weissenhorn,  Freih.  v.  Hoheneck^  erbl.  Reichsrath  der  Krone 
Bayern,  Subsenior  des  fürstl.  u.  gräfl.  Fugger'schen  Hauses  Antonia- 
nischer Linie  etc.,  succedirte  seinem Yetter,  dem  1840  verstorbenen 
Grafen  Maximilian,  nach  dem  Tode  seines  1838  verstorbenen  Oheims, 
des  Grafen  Friedrichs,  Erben,  der  Freiherren  v.  Jloheneck.  —  Der 


—     407     — 

Ilans-Fagger-Nordendorfsche  Zweig  ist  im  Mannsstamme  1848  n^l 
dem  Grafen  Carl  Autou  Fugger  —  dem  Sohne  des  Grafen  Johann 
Carl  Alexander  —  erloschen  und  es  leben  nur  noch  weibliche  Spros-^ 
sen  dieser  Linie.  —  Sämmtliche  Glieder  des  Fugger*schen  Hauses, 
welche  bei  demReichthume  u.  Glänze  ihres  Stammes  auf  die  ehrendste 
Weise  in  Hans  Fugger  und  dem  gleichnamigen  Sohne  desselben ,  s. 
oben,  ihre  Stammväter  dankbar  vor  der  Welt  stets  anerkai^nten  u. 
anerkennen,  pflegen  den  Stammnamen:  Fugger  schlechthin  zu  ihrem 
Tanfnamen  zu  setzen  und  ffigen  dann  ,  wie  aus  Vorstehendem  erhellti 
hinzu:  Grafen  v.  Kirchberg  und  Weissenhorn.  Die  Besitzungen  des 
Hauses  Fugger  im  Kgr.  Bayern  stehen  onter  der  oberlandesherrlichen 
Ober-Hoheit  der  Krone  Bayern  und  die  Besitzer  derselben  sind  Stan- . 
desherren  und  erbliche  Reichdräthe  des  Königreichs.  Die  Besitzun- 
gen im  Kgr.  WQrttemberg  werden  zwar  nur  als  ritterscbaftliche  be- 
handelt, doch  sind  die  Besitzer  als  Personalisten  in  die  Liste  der 
Standesherren  des  Königreichs  eingetragen. 

Jok.  Sngerdi,  RpaeneBia  duar.  illuatr.  Farall.  Montfortlor.  et  Poggerorum.  Ingoist.  1579. 

—  BuceUini,  II.  Sect.  3.  8.  8.  —  Imkof ,  Cib.  VII.  c.  3.  —  Mühner,  II.  Tab.  641-U7.  — 
Diirrhlaachtige  Welt,  llambiirg,  1710.  II.  8.  276—312.  -  Üauhe,  II.  8.  313—321.  —  Pluaootbcca 
Fuggvroram  in  Ki«rchperg  et  Weiaaenboni.  Kdit.  Mot.  Malt.  Imagln.  anct«  Ulmaa  17M.  — 
Biedermann,  Cauton  Altmfibl  Tab.  180.  —  v.  Stetten,  «ngsbarg.  adel.  Getcbleeht«r,  8.  200 
und  ff.  —  Bu9Cking,  Brdbeschretb.  5.  Auflage,  III.  9.  8.  1638.  —  WiitgriU,  fll.  8.  127  und 
128.  —  .■,>"'-.•.  i-o-".  )1  ^  <  '  -I  '  enVi  8.  4  und  &  u.  8uppl.  6.  20.  —  Allgem.  and 
j^eneal.  ."^tuat^l^nirdru  |ilM,  l.  s  j^i- :;^r  u.U.  8.  562—569.  ^  Ma$ch,  Kegeuten-Almanach«  8. 
44—46.  —  Üiui,  AOfilM/ttcli  4.  Kgt.  WUriu  ttberg,  S.  14—16.  —  DeuUche  GrafBuh.  d.  Geg«B- 
wart,  I.  ä.  219— fA3,  —  Uii\m^iivt   u^n.  lUfcaleud.  1825.8.  80  u.  8.  158—164  u.  ff.  Jahrgg. 

—  BiebmacAer  ,  IH.  27  Qud  V. '.j:  uid-r  dem  erdarbten  Titel:  Gr.  t.  Sererin,  Fuggef scher 
Linie.  -^  Spitn^r,  lii^-t.  Inwytiu  S,  i;7  iml  T»b.  V.  -  Trier,  8.  514-516.  —  Oaitn-er,  lland- 
buch  d.  f^i'ibtJiL  41.  UrrAJfUk.  A»^\-\  v^  n  i762:  von  Unaehing  abweichende  Bintheilung  der 
lanien.  —  Knlmtier  tl.  Bt.  iJul.t^L^  i  iri.  pj  too  Jahre  1786.  —  9.  Unding,  III.  8.  190—197. 
Tyro/,  IL  '^\\  iU,  Fii!r«cf  tM  H^f  ]ih.;.i-  -i  —  W.-B.  d.  Hgr.  Bayerd,  1.42  und  ».  WölcUm, 
Abth.  1:  Gr.  v.  K  ,  XI.  4;  Färsii  !•.  /i  t^  n.  XL  48:  Gr.  F.  su  Kirrhheim.  —  W.^  dea 
Kgr.  Wufit*tub,  ;  üt,  F,  \n  R.  uiid  W.  -  ».  Hefner ,  hoher  Tab.  46  und  8.  21 ;  bayer.  Adal, 
Tab.  5  und  8.  11  und  warttemb.  Adel,  Tab.  2  und  8.  2. 

hglaFi  s.  Foglar,  Foglarn,  Fuglar,  auch  Vrellertafi  S. 
289  u.  290. 

F«hrMi.  Ein  von  Henel  und  Sinapius  zum  schlesischen  Adel  ge- 
rechnetes Geschlecht,  dessen  Adel  aber  neuerlich  Freib.  v.  Ledebnr 
in  Frage  gestellt  hat.  —  Johann  Heinrich  F.  war  1728  Director  und 
Ober-Zoll- Amtmann  im  Uerzogthume  Schlesien. 

Henel»  Sileaiogr.  Cap.  8.  8.  772.  —  Binapiue,  II.  8.  632.  —  Freik.  r.  Udebur,  I.  8.  939. 

MnaiBDi  hihniiüMr^  s.  Vor  mann. 

MmaiiB^  8.  B Ode,  Bd.  I.  S.  503. 

hübachi  Piilbach.  Hessisches,  zum  Fuldaischen  Lehnhofe  gehö- 
riges Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Wolfgang  v.  F.  1527  zu  Fulda 
beliehen  wurde  und  welches  auch  dem  fränkischen  reichsunmittelba- 
ren Rittercanton  Baunach  einverleibt  war.  Nicias  v.  F.  lebte  1235; 
Götttfrled  hatte  1280  das  ganze  Dorf  Raubach  u.  einen  Hof  zu  Ebra 
inne  u.  Georg  und  Valentin  sassen  nocb  1 582  zu  Cleussdorf. 

Schannat,  8.  83.—  Biedennann,  Canton  Baunach ,  Tab.  219—291.  -  Zedier,  IX.  8.  229S. 

—  Siebmacher j  I.  143 :  v.  Fulbach,  Hessisch.  —  v.  Ueding,  III.  8.  197. 

"^  Mk«^  fm\fj  firafcB.   Ein  im  11. — 18.  Jahrb.,  laut  alter  Briefe, 

sowohl  verschiedener  Klöster,  als  der  Stadt  Breslau,  in  Schlesien  vor- 
gekommenes, aus  Polen  stammendes  Grafengescfalecht,  welches  zu 


—     408     — 

(Up  alten,  polnischen  Stamme  Lis  oder  Bzura  (Mzura)  gehörte.  Fulco 
^r  Woywode  zu  Cracau  u.  hein  Sohn  Poznanus  lebte  um  1082.  Pe- 
trus I.  F.,  gest.  1091,  erlangte  1072  das  Bisthum  Breslau  und  Fulko 
Erzbischof  zu  Gnesen,  starb  1 258. . 

OkolMki,  11.  S.  137.  —  Henel,  Silesiogr.  c.  8.  8.  387.  -  8inapiu9,  II.  8.  86  und  87. 

Miller,  s.  Feldner,  S.  222. 

Mger,  Eille.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1792  für 
Rainer  Fulger,  k.  k.  Geh.  Cabincts-Secretair  u.  für  den  Bruder  des- 
selben ,  Hyacinth  F. ,  Sccretair  bei  der  k.  k.  Staatscanzlei ,  mit  dem 
Prädicate:  Edle  v.  • 

MegtrU  v.  A/ühl/eld,  Brgäns.-Bd.  8..292. 

^  MIcB,  KlleB/Mle.    Altes,  niedersächsisches  Adelsgescblecht 

aus  dem  Stammbause  Fülle  unweit  Walsrode  im  Amte  Rethem  an  der 
Fulda  im  jetzigen  Kgr.  Hannover.  Otto  v.  F.,  Domdechant  zu  Ver- 
den, kommt  urkundlich  1475  vor.  Talent  König  nennt  zuerst  den 
Drosten  zu  Gronenberg,  Friedrich  v.  F.,  zu  dessen  späteren  Nach- 
kommen Jobst  V.  F.,  Herrn  auf  Dratum  und  Stockum  unweit  Osna- 
brück, gest.  1653  als  Drost  zu  Gronenberg  und  Ftlrst-Osnabrfick'- 
scher  Hof-Marschall  und  Friedrich  v.  F.,  Herr  auf  Eystrup,  fflrstl. 
braunschw.  •  Iflneburg.  Drost  zu  Steierborg  und  Schatzratb  der  Graf- 
schaft Hoya,  gehörten.  Von  Letzterem  starnmteti  zwei  den  Stamm  fort- 
setzende Söhne,  Statz  Friedrich  und  Jolmnn  Hart  mann  w  F\  Statz 
Friedrich  v.  F.,  kursächs.  Kriogsrath,  Aäsei^sor  des  Obeihufgerichts 
zu  Leipzig  und  Ober-Land- Commissar,  erwarb  theils  darth  Venriftb- 
Inng,  theils  durch  Kauf  die  Güter  Markkleebei^,  Cr5bern>  Störmth^I 
und  {jiebertwolkwftz  bei  Leipzig  und  von  ihm  staüimten  Statz  Fried- 
rich (IL),  gest.  1703  als  kursächs.  Major  u.  Commissarius  des  Leip- 
ziger Kreises,  welcher  sich  1699  mit  Juliane  Maria  Grf.  v.  Schön- 
borg vermfthlt  hatte,  und  Staz  Hilmar  v.  F.,  kursächs.  Kammerherr  u. 
Oberhofgerichts- Assessor. zu  Leipzig,  welcher  1711  auf  dem  Wahl- 
tage zu  Frankfurt  a.  M.  den  Ritterschlag  erhalten  hatte  und  1734 
noch  lebte.  —  Von  Johann  Hartmann  v.  F«,  s.  oben,  Herrn  auf  Sietke 
im. Braunschweigischen ,  stammte  ein  Sohn,  Johann  Friedrich  v.  F., 
welcher  k.  russ.  Oberst  war.  —  Der  Stamm  blflhte  fort  und  in  Sach- 
sen war  noch  Störmthal  1751  und  in  Hannover  1777  Bierde  bei  Ahl- 
den  im  Lüneburgischen  in  der  Hand  desselben,  später  aber  ist  der- 
selbe, welcher  noch  1786  genannt  wird,  ausgegangen. 

Bucftini,  III.  8.  46—48.  —  Xnauth,  8.  507.  —  Valent,  König^  IL  8.  S90— 413.—  Gauk&, 
I.  8.  585  u.  586.  —  Zedier,  IX.  8.  2810.  —  Freik.  9.  tedebur, '  f.  8.  289.  —  Siebmacher,  l. 
188:  ▼.  Fulleu,  Westphälisch.  —  Scheele,  Ducat.  Läoeburg.  Tabula. —  t.  Meding»  I.  8.166: 
T.  Fulda,  Fulleu.  —  Tyrof,  I.  105. 

htllstcli,  lerb«rth  ■.  hdsteiii  Sipa  v.  hilkteii.  Altes,  mährisches, 
böhmisches  und  schlesisches,  in  mehreren  Linien  unter  den  ange- 
gegebenen Namen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  ursprttpg- 
lich  Broda  hiess,  später  aber  von  dem  am  Troppauischen  gelegenen, 
längst  in  Ruinen  liegenden  Schlosse  Fullstein  den  Namen  annahm. 
Dietrich  v.  Broda  kam  1248  aus  Mähren  mit  dem  Bischöfe  Bruno  v. 
Schönberg  nach  OUmtttz  u.  erhielt  das  Schloss  Fullstein.  Der  Sohn 
desselben,  Herborth,  ein  Ritter  von  riesiger  Gestalt,  drängte,  so  er- 


—     409     —  ^ 

zählt  die  Sage,  1278  bei  der  Schlacht  auf  dem  Marchfelde  den  K. 
Rudolph  I.  sehr  hart  und  Dietriches ^nkel,  Georg  Herborth  Supa,  voll- 
endete um  1300  den  Bau  der  Burg  Fullstein  unweit  Hohenplott  ud 
Leobschütz.  lieber  den  Beinamen  Supa  fehlen  alle  Nachweise.  Oeorg 
Supa  V.  F.  stand  um  1494  am  Hofe  des  Herzogs  Casimir  zu  Teschen'u. 
Gross -Glogau  und  Erich  Supa  v.  F.,  na'^h  Sinapius  ein  Sonderling  der 
eigensten  Art,  starbt  562  auf  dem  Schlosse  Fullstein  in  Mähren  u.  mit 
ihm  ging  die  den  Beinamen  Supa  fahrende  Linie  aus.  — Ausder  in  Schle- 
sien mit  mehreren  Gütern  angesessenen  Linie,  welche  nur  den  Namen 
FuUßtein  führte,  war  Johann  v.  F.  1495  Hof- Marschall  des  Herzogs 
Heinrich  I.  zu  Münsterberg;  Heinrich  v.  F.  starb  1538  als  Weihbischof 
zu  Breslau  u.  Bischof  zu  Leucopolis  und  Ogirez  v.  F.  versah  1560  die 
Stelle  derXroppauischen  Stände  im  Ober-Recht  zu  Breslau.  Mit  ihm  ist 
nach  Allem  die  schlesische  Linie  des  Stammes  ausgegangen.  —  Die 
V.  Herborth  und  Fulstein,  auch  Herburt  v.  Fullstein,  waren  in  Polen, 
Galizien,  Mähren,  Oesterreich  und  Schlesien  begütert  u.  7.  Oct  1628 
starb  Johann  H.  v.  F.,  Castellan  zu  Caminiecz,  wohl  der  Letzte  sei- 
nes alten  Stammes.  —  Vor  ihm  Hess  1615  Johann  Felix  H.  v.  F., 
ein  gelehrter  Antiquarius ,  auf  seinem  Schlosse  Dobrimil  den  ersten 
Band  von  Duglossi  Histor.  t'oloniae,  drucken. 

Sinapiu»,  l.  8.  454  u.  465  a.  n.  8.  683  u.  683.  —  Oauhe,  11.  8.  324  -327.  —  Zidler,  IX. 
S.  2317.  —  fi-eih.  t.    Ledebur,  L  8.  345:  Herborth  t.  Fnistein. 

FftHck  (in  Silber  fbnf,  2  u.  3,  Flammen).  Ein  zum  curländischen 
Adel  gehöriges.  IQ  Kaiwen  bei  Puckum  begütertes  Geschlecht,  wel- 
ches 1784  in  Osttfrei^sen  das  Gut  Raudischken  im  Kr.  Gerdauen  be- 
sass  u.  aus  welchem  der  1830  verstorbene  k.  preuss.  General- Major 
n.  Commandant  von' tiolberg ,  Friedrich  Wilhelm  v.  Funck,  stammte. 
Derselbe  hinterliess  aus  der  Ehe  lliflt  einer  v.  Dresky  zwei  Söhne, 
welche  in  der  k.  preuss.  Armee  standen. 

N.  Pr.  A.'L.  I.  6.  207.  -  fi-eik.  9,  Ltdtbur,  I.  8.  239  lud  III.  R.  25«.  — Ntimht,  vn 
lÄnd.  W.-B.  Tab.  13. 

Pinrki  fwätkt^  Puke  (in  Silber  ein  rechtsgekehrter,  gekrönter 
Löwe,  dessen  Kopf,  die  rechte  Vorder-  und  Hinterpranke  und  der 
Schweif  golden,  die  übrigen  Theile  aber  schwarz  sind.  Der  Kopf  wird 
von  Einigen  mit  einem  Menschengesichte  angegeben).  Reichs- Adels- 
stand. Diplom  vom  20.  Oct.  1732  für  Ferdinand  Wilhelm  Funcke, 
Herrn  auf  Bnrgwerben  unweit  Weissenfeis,  in  Kursachsen  notificirt 
14.  März  1733  und  kursächs.  Reichsvicariatsdiplom  vom  22.  Januar 
1742  für  den  jüngeren  Bruder  des  Ferdinand  Wilhelm  v.  F.:  Ferdi- 
nand August  Funcke,  k.  russ.  Legationsrath.  —  Die  Empftnger  der 
(genannten  Diplome  stammten  aus  dem  Braunschweigischen,  dem 
Wappen  nach  aber  hing  der  Stamm  mit  dem  von  Henel,  Silesiogr.  C. 
8.  S.  765  und  Sinapius,  II.  S.  632  unter  dem  schlesischen  Adel  mit 
dem  Namen :  v.  Funcken  aufgeführten  Geschlechte  zusammen ,  wenn 
nicht  der  gleiche  Name  die  Veranlassung  zur  Ertheilung  dieses  Wap- 
pens gab.  Die  Familie  besass  schon  1702  Groitzsch  und  1722  Jese- 
witz  unweit  Delitzsch  und  hatte,  neben  Burgwerben,  später  auch  die 
(jüter  Gross-  und  Klein-Goddula  bei  Merseburg,  Teuchem  bei  Weis- 
senfels  und  Markklceberg  bei  Leipzig  inne.  Letzteres  Gut  mit  einem 


^  —     410     — 

Antheile  von  Grobem  war,  so  wie  Bargwerben,  noch  in  neuester  Zeit 
in  4$^  Hand  der  Familie.  AndereGQter,  s.  anten.  Von  den  Sprossen  des 
SttttiDes  haben  Mehrere  in  k.  säcbs.  Militairdiensten  gestanden.  Oarl 
WiUf:'Ferd.  v.Fnnck  starb  1828  als  k.  säcbs.  Generallicutenant.  Der- 
sellSie  war  ein  höchst  wissenschaftlich  gebildeter  Mann ,  welcher  sich , 
nachdem  er  sich,  in  innigem  Verkehre  mit  Göthe  und  Schiller,  als 
Dichter  in  den  „Hpren^^  bekannt  ge  macht  hatte ,  auch  als  tüchtiger 
Historiker  auswies.  Von  ihm  wurde  die  zu  Züllichau  1792  erschienene 
„Geschichte  K.  Friedrichs  IL",  welche  man  lange  Zeit  für  eine  Arbeit 
des  bekannten  Historikers  Dietrich  Hermann  Hegewisch  hielt,  ge- 
schriebeq  und  später  gab  derselbe  die  trefflichen  „Gemälde  aus  dem 
Zeitalter  der  Kreuzzüge,  Leipzig,  1820 — 1824,  4  Bände"  heraus. 
Nach  seinem  Tode  erschienen  noch  1829  die  für  die  Kriegsgeschichte 
mehrfach  wichtigen  „Erinnerungen  aus  dem  Feldzuge  des  sächsischen 
Corp«  unter  dem  General  Grafen  Reynier  im  Jahre  1812."  —  Franz 
Leopold  V.  F.,  Herr  auf  ßurgwerben,tratl827als  k.  sächö. Hauptmann 
aus  dem  activen  Dienste  u  Hugo  v.  F.  ist  k.  säcbs.  OberJieutenant  der 
Refterei.  Nach  Bauer,  Adressbuch.  S.  68  war  1857  Hans  Ferdinand 
Freiherr  v.  Funcke,  k.  preuss.  Lieutenant,  Herr  auf  LObnitz  bei 
Delitzsch  und  Aemilius  Eduard  Alexander  v.  F.  Herr  auf  Schafstedt 
bei  Merseburg. 

•.  üeehtriti,  diplom.  Nachrichten,  V.  8.  83— 3S.  —  N.  Pr.  A.-L.  11.  S.  206  und  207.  — 
R^fik,  9.  Ltdebur,  I.  8.  289  nnd  III.  8.  255  nud  256.  -  Tprqf,  II.  79.  —  Suppi.  so  8ieh- 
macber,  W.-B.  X.  13.  —  W.-B.  d.  sfichs.  Staaten,  II.  65.  —  BrnekH,  IL  8.  168  und  169.  — 
9.  Htfmer,  »i^hs-  Adel,  Tab.  29  nnd  8.  27. 

hid  f.  hnekcHM.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1736- 
ftts  Franz  Ferdinand  Funcke  Rechnungsrath  der  böhmischen  Buch- 
halftong,  mit  dem  Prädicate:  v.  Funckenaü. 

MtgtrU  9.  Müktfäld,  Brgäns.-Bd.  8,  29^^* 

huck  T.Senfftenai.  Schwäbisches  Adelsgeschlecht,  dessen  Stamm- 
reihe Bucelini  mit  Sigismund  F.  t.  S.,  welcher  mit  einer  v.  Sehroben- 
hausen vermählt  war,  um  1300  beginnt.  Von  den  Nachkommen  des- 
selben bekleideten  Mehrere  *das  Bürgermeisteramt  der  ehemaligen 
Reichs-Stadt  Memmingen  und  1 676  lebten  zwölf  Sprossen  des  Stum- 
mes. Das  Wappen  glich  ganz  dem  im  Artikel  Funck  angegebenen 
Wappen:  in  Silber  ein  gekrönter  Löwe  etc. 

Bucelini,  Tom.  IV.  —  Oauke,  I.  8.  586.  —  Siebmachir,  II.  152,  lU.  199.  IV.  68  ond  V. 
366:  Die  Fnuckeii,  Kemptenache  ehrbare  Patrieier. 

Nnk.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  80.  Dec.  1673  für 
Johann  Georg  Funk.  Derselbe  i^t  wohl  der  Stammvater  der  in  Schle- 
sien vorgekommenen  Familie  dieses  Namens,  s.  den  Artikel:  Funck. 

9.  HeUhaeK  I.  S.  398. 

hak  (in  Blan  ein  brennender,  grüner  Busch,  über  welchem  ein 
goldener  Stern  schwebt).  Adelsstand  des  Königr.  Preussen.  Diplom 
vom  25.  Aug.  1856  für  Julius  Albert  Funk,  Herrn  anf  Hohendorf  bei 
Luckau. 

Freik.  v.  Ledebur,  III.  8.  256. 

hurlani.  Erbländisch  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1716  für 
Franz  Ignaz  Fnrlani,  k.  k.  Holztax-Einnehmer  in  Görz. 

Mtgerl€  9.  Mühlftld,  Brg&ns.-Bd.  8,  29». 


—     411     — 

Nrlaii  ?•  Febeaberg.  Erbländ.-öaterr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1737  für  D.  Jobann  Andreas  Furlaui  v.  Fabriiberg,  Arzt  u.  Pbysicus 
za  Oedenburg,  za  Veränderung  des  Prädicats  v.  Führnberg  in  v.  Fel- 
senberg. Der  Empfänger  des  Diploms  war  wobl  ein  Nachkomme  des 
Franz  Ignaz  v.  Fnrlani,  s.  den  vorstehenden  Artikel,  welcher  Letztere, 
was  Megerle  v.  Mflhlfeld  übersehen,  den  Adel  mit  dem  Pr&dicate:  v. 
Führnberg  erhalten  hatte. 

M€g€rlt  9.  Mihl/eld,  RrgSnz.-B4.  S.  299. 

PwlaBi  f.  Felseabirg.  Erbländ.  -  Gsterr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1773  für  Andreas  Furlaui,  Doctor  der  Philosophie  und  Medicin,  auch 
Arzt  in  der  k.  k.  Militair-Academie  zu  Wienerisch-Neustadt,  mit  dem 
Prädicate :  v.  Felsenburg. 

Mefferle  0.  Mihl/ttd,  8.  187. 

Furlch  f.  hrrlckthaln.  Erblftnd.-Österreich.  Adelsstand.  Diplom 
von  1835  für  Anton  Joseph  Furrich,  k.  k.  Waldamta-Inspector,  mit 
dem  Psädicate:  v.  Furrichshain. 

Handschrift!.  Notisen. 

furtli  f.  Purteaburg.  Erbländ. -österr.  Adelsstand.  Diplom  Tom 
20.  Nov.  1581  für  die  Gebrüder  Wolfgang  und  Gregorius  Fürth  und 
filr  den  Vetter  derselben,  Christoph  F.  Dieselben  stammten  aus 
einem  ursprünglich  bürgerlichen,  wohlhabenden  Geschlechte  in  Wien, 
welches  auch  Fuert,  Fuerth,  geschrieben  wurde  und  schon  lange  4<Ui 
s.  g.  Hasenhaus  in  der  Kärntnerstrasse  besessen  hatte  und  in  welches 
später  in  Folge  geleisteter  Hof-  und  Staatsdienste  der  Adel  kao^  — 
Die  in  den  Adelsstand  versetzten,  genannten  Gebrüder  Wolfgan(^||p^ 
Gregor  waren  Söhne  des  Hans  Erasmns  Fuerth.  Gregor  v.  F.  ^r 
1576  kais.  Rath  und  Geh.  Zahlmeister  und  kommt  noch  1596  als 
kais.  Hofcommissair  bei  einer  Verhandlung  zwisehen  David  Grüner 
und  der  niederösterreichischen  Kammer  vor.  Aus  der  Ehe  desselben 
mit  Elisabeth  Schallanzer  stammten,  neben  fünf  Töchterh,  auch  fünf 
Söhne.  Von  den  Söhnen  vermählte  sich  Hans  Carl  mit  Felicitaa  v. 
Mallenthein, Erasmus,  niederösterr.  Hofsecret«ir,  1602  mit  Catharina 
V.  Saint-Hilaire ,  verw.  v.  Schmidt,  Philipp  Jacob,  kaiserl.  Feld-  und 
Hauszeugwart,  mit  Maria  Hedwig  v.  Sachwiz,  Christoph  1607  mit 
Maria  Salome  v.  Grünthal  und  Felician,  kais.  Bittmeister  und  zuletzt 
Obermustermeister  in  Ungarn,  mit  Elisabeth  v.  Rauchenberg,  deren 
Tochter,  Susanna  Catharina  noch  1661  als  Gemahlin  des  Johann  Sey- 
fried  v.  Mallenthein  vorkommt.  —  Wolfgang  v.  F.,  s.  oben,  war  schon 
1581  kais.  Rath  und  Vicedom  in  Niederösterreich,  Herr  zu  Nussdorf 
a.  d.  Donau  und  zum  Edelsitz  Würfelhof  und  wurde  1601  bei  der 
niederösterr.  Landschaft  unter  die  neuen  Ritterstandsgeschlechter 
aufgenommen,  so  wie  auch  1603  als  Landmann  in  Oesterreich  ob  der 
Euns  immatricnlirt.  Derselbe  erhielt  30.  Sept.  1608  mit  seinen  Vet- 
tern, den  obengenannten  fünf  Gebrüdem  Hans  Carl,  Erasmus,  Philipp 
Jacob,  Christoph  und  Felician,  eine  Wappenverbesserung  mit  dem 
Prädicate :  v.  Furtenburg,  auch  ertbeilte  ihm  K.  Matthias  gleich  nach 
der  Österreich.  Erbbuldigung  1608  mehrere  Lehenstücke,  Höfe  und 
Zehende  als  landesfürstliche  Lehen.   Er  starb  1610  und  hinterlitM 


—     412     — 

aus  der  Ehe  mit  Maria  Magdalene  Urkanff  drei  Söhne  and  drei  Töch- 
ter. Von  den  Töchtern  starb  Margaretha  jnng,  oder  doch  anvermählt, 
Anna  vermählte  sich  1594  mit  Simon  Engl  v.  Wagrain  und  Elisabeth 
1601  mit  Wolfgang  v.  Strasser  zu  Gleiss.  Von  den  drei  Söhnen  ver- 
bählte  sich  Hieronymus  F.  v.  F.  1614  mit  Maria  Fatzi  u. 'blieb  wohl 
ohne  Nachkommen.  Johann  Helfried ,  oder  Helfreich ,  vermählt  mit 
Gatharina  Nüsser,  wurde  1619  k.  k.  Oberst-Proviantamtsverweser  in 
Ungarn  und  Oesterreich  u.  kommt  noch  bis  1626  in  mehreren  Acten 
der  k.  k.  Hofkammer  vor.  Nachkommen  desselben  sind  auch  nicht 
bekannt  Johann  Baptist  Georg,  geb.  1^29,  Wolfgang*s  ältester  Sohn, 
kais.  Rath  und  Salzamtmann  zu  Wieii,  Grundherr  zu  Nussdorf,  Kihr- 
ling  etc.  legte  mit  kaiserlicher  Genehmigung  seinem  Freihofe  u.  Edel- 
sitze  Wttrfelhof  zu  Nussdorf  den  Namen  Furtenberg  bei.  Derselbe 
vermählte  sich  1598  in  erster  Ehe  mit  Eva  Struz  zu  Hayding  und  in 
zweiter  mit  Anna  v.  Schütter.  Aus  der  ersten  Ehe  entsprossten, 
neben  einer  Tochter,  Maria  Anna,  zwei  Söhne,  Wolfgang,  oder  Wolf 
Christoph  und  Johann  Helfreich  und  aus  der  zweiten  Ehe  stammte, 
neben  einer  Tochter,  Anna  Elisabeth,  welche  sich  mit  Franz  Wolf- 
gang v.  Granne  vermählte,  ein  Sohn,  Rudolph  Heinrich.  Wolf  Chri- 
stoph hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Ghristina  v.  Rächwein  eine  einzige 
Tochter,  Anna,  welche  sich  mit  einem  Freiherrn  v.  Muggenthal  ver- 
mählte, Rudolph  Heinrich  aber,  vermählt  mit  Gatharina  Mürzer,  hatte 
drei  Kinder,  Johann  Anton,  Anna  Elisabeth  und  Susanna  Gatharina, 
welche  1668 — 1671  unter  Vormundschaft  standen.  Ihre  Mutter 
kwnt  1672  als  wieder  vermählte  v.  Piabenfeld  vor.  Mit  Johann 
A^n  F.  V.  F.  ging  1679  der  Mannsstamm  des  Geschlechts  ans. 

m$$ffrm,  11  .  8.  187-190. 

Nrtcnhachi  Krteahach.  Eia  namentlich  in  Bayern  und  Würt- 
temberg blühendes  Adelsgeschlecht,  welches  ursprünglich  aus  Oester- 
reich stammt  u.  von  da  nach  Schwaben  gekommen  ist  und  sich  weiter 
ausgebreitet  hat.  —  Die  genauen  Nachrichten,  über  die  Familie  be- 
ginnen mit  Hans  Furtenbach ,  Obersten  unter  dem  K.  Friedlich  III., 
welcher  sich  später  in  Feldkirchen,  wo  er  1489  starb,  niedergelas- 
sen hatte.  Von  dem  Sohne  desselben,  Hanns  F.  II.,  entsprossten  drei 
Söhne,  Erasmus,  Bonaventura  und  Hieronymus,  welche  drei  Haupt- 
linien stifteten :  die  Feldkirchische,  Reichenschwander-  u.  Gwickische 
Linie.  Die  Feldkirchische  Linie,  welche  den  Adel  1618  erlangt  Jiat, 
gründete  Erasmus ,  vermählt  mit  Catharifia  Hinterofer:  dieselbe  hat 
fortgeblüht,  doch  fehlen  nähere  Nachrichten  aus  neuerer  Zeit  u.  es 
ist  nur  aus  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  Zacharias*  Joseph 
V.  F.,  Feldkirchner  Linie,  geb.  1792,  bekannt.  —  Der  Stifter  der 
in  Bi^em  fortblühenden  Reichenscb wander  Hauptlinie,  welche  sich 
später  in  die  Johann  Wilhelmische  und  Jacob  (Jobst)  Wilhelmische 
Speciallinie  schied,  war  Bonaventura  F.,  welcher  sich  in  Nürnberg 
ulederliess,  sieh  1524  mit  Helena  Derrer  vermählte,  Reichenschwand 
Ottd  das  Lvsthaus  auf  dem  Künschrotenberg,  nachher  Th'ummenberg 
M  Nürnberg,  an  sich  brachte  u.  6.  Februar  1548  eine  Kaiserliche 
Urküttde  erhielt,  in  welcher  ihm  der  Adel  und  die  Erlaubniss  er- 


—     418     — 

theilt  wurde,  sich  nach  seinem  Gute  Reicheoschwand  zo  schreiben, 
aach  sein  altes  Wappen:  in  Blaa  ein  silberner,  wellenweise  ge- 
zogener Schrägbalken,  verbessert  wurde.  Der  Sohn  des  Bonaven- 
tura V.  F. :  Hans  v.  F.  IV.,  gab,  wegen  eines  Streites  mit  der  Stadt 
Nürnberg,  das  Bürgerrecht  daselbst  auf  u.  begab  sich  nacli  Reichen- 
schwand, welche  -Besitzung  von  Bonaventura  als  Prälegat  seinen  Söh- 
nen u.  den  Nachkommen  derselben  vermacht  worden  war.  Seit  1768 
ist  diese  Linie  in  Nürnberg  wieder  ämterfähig  u.  wird  dem  dortigen 
Patriciate  gleich  geachtet.  — Die  Gwick'sche  Hauptlinie,  welche  sich 
iu  mehreren  schwäbischen  Reichsstädten  ausbreitete,  stiftete Hierony- 
mns  F.  1.  Derselbe,  gest.  1559,  verm.  mit  Anna  Weitenaner,  kaufte 
das  nahe  bei  Lindau  gelegene  Gut  Geringen,  und  seine  Nachkommen 
haben  sich  um  Augsburg,  Ulm,  Memmingen,  Lindau,  Kempten  und 
Leutkirch  mehrfach  verdient  gemacht.  Durch  die  drei  Söhne  des 
Stifters  schied  sich  die  Gwickische  Hanptlinie ,  welche  nach  neueren 
Nachrichten  erloschen  ist,  in  drei  Specialliuien,  von  denen  zuerst  die 
von  Martin  v.  F.  ausgegangene  Linie  in  Lindau  und  Augsburg  aus- 
starb. Von  den  anderen  beiden  Linien  stammte  die  eine  von  GUerony- 
inns  II.  V.  F.  her,  welcher  sich  1561  in  Leutkirch  vermählte,  u.  der 
Stammvater  aller  Sprossen  des  Staipmes  wurde,  welche  sonst  in  Mem- 
mingen, Kempten ,' Danzig,  Inspruck,  Neckersulm,  im  Anspachsc^en 
und  in  Westphalen  vorkamen,  so  wie  auch  der,  welche,  als  Siebe^- 
kces  (1791)  schrieb,  noch  in  Leutkirch,  Ravensburg  u.  Arbon  lebten. 

—  Diese  Linie  hatte  1623  den  Reichsadel  erhalten.  Die  Familie 
hatte  in  Franken  und  Schwaben  mehrere  Güter  erworben  und  Spros- 
sen derselben  sind  an  Höfen,  im  geistlichen  und  Gelehrtenstande, 
sowie  in  Civil-  und  Militairdiensten  zu  ansehnlichen  Ehrenstellen 
gelangt.  Von  den  älteren  Gliedern  des  Geschlechts,  die  sich  Ruf  u. 
Ehre  erwarben,  nennt  das  Neue  Prcussische  Adels-Lexicon  Mehrere, 
u.  aus  späterer  Zeit  giebt  v.  Lang  die  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr. 
Bayern  eingetragenen  Sprossen  an.  Zu  diesen  gehörten:  Sigmund 
Ferdinand  Wilhelm  v.  F.,  k.  bayer.  quitt.  Major;  Jobst  Wilhelm,  v.F. 
Herr  auf  Oberndjrf  und  Leuzenberg,  k.  bayer.  pens.  Pfleger  des  ehe- 
maligen Amts  Lauf;  Friedrich  Wilhelm  Carl  v.  F.,  k.  bayer.  Haupt- 
mann  etc.  etc.  Auch  ist  der  Name  des  Geschlechts  mehrfach  ir  den 
Listen  der  k.  preuss.  Armee  vorgekommen.  Ein  v.  F.  blieb  als  k. 
preuss.  Oberst  und  Commandeur  des  Regiments  v.  Zastrow  in  der 
Schlacht  bei  Jena;  Söhne  desselben  waren  später  Officiere  in  der  k. 
preuss.  Armee  und  Andreas  Friedrich  v.  F.  starb  1844  als  Haupt- 
mann a.  D. 

Bucelini,  Tl.  R.  92.  —    Zedlttr,  IX.    8,  2S34.   —   t.  Statten,  Aagsb.  ▲delsgeschlechter,  8. 
29^  und  Tab.  U.  Nr.  lü.  -^  9.  Lamff,  8.  3i3  u.  844  und  8uppl.  8.  99  ttoil  100.  —  M.Pr.A.-L* 
II.  a.  205  und  IV.   S.   452.  —    GLeneal.  Jahrb.   d.  deutschen  Adels,  Jahrg.  1S45.  —  Freih,  v.  " 
Lettebur,  I.  8.  340.  —  Sitbmacher ,  V.  Zusata  48    oder  V.  366:  t.  F.  Kemptenaehe  fatricier. 

-  Muppl.  SU  Hiebin.  W.-B.  III,  18.  -  Tyrof,  I.  28  u.  8iebenke€»,  I.  8.  16  u.  17.  -  W.-B. 
d.  Kgr.  Bayern,  V.  52.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Württemberg,  Nr.  180  uud  S.  46.  —  •.  Hefnet, 
bayer.  Adel,  Tab.  88  und  8.  78  u.  wfirttemb.  Adel,  Tab.  19  und  8.  16.  Knetekktt  H.  8.  169 
und  170. 

Virteibirg;  s.  Fürth  v.  Furtenberg,  S.  411  u.412. 
P«rtteBb«rgj  8.  Popp  v.  Forttenburg. 


—     414     — 

huehiUwtky  ?.  fimh«f^  auch  Ritier.  Erbländ.-Österr.  Adels-  u. 
Ritterstand.  Adelsdiplom  von  1764  für  Ernst  Ignaz  Foschikowsky, 
Bürger  zu  Teltsch  in  Mähren,  mit  dem  Prädicate:  v.  Grünhof  and 
Ritterdiplom  v.  1816  für  Joseph  Fnschikowsky  y.  Grttnhof,  Besitzer 
des  Gats  Pöllerskirchfen. 

Meyerle  p.MuJi^eld,  Brg&ns.-Bd.  8.  142  und  S.  292  aod  293. 

husberg.  Altes  bayerisches  Adelsgeschlecht.  Das  Stammhaus 
gleichen  Namens  lag  im  Gerichte  Brück  und  die  Familie  hatte  ihr 
Stift  zu  Jndersdorff.    Später  schrieben  die  Dichtel  sich  v.  Fnssberg. 

Wiy,  Hund,  IIL  8.  322. 

Vucdcr  f.  Uehtenateg.  Erblftnd.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1820  für  Franz  Fuxeder,  k.  k.  pens.  Oberstlieutenant,  mit  dem  Prä- 
dicate: V.  Lichtensteg. 

Magerte  v.  Mükl/el4,  8.  187  u.  188. 

luMagei.  Ein  arsprünglich  aus  Hall  im  Innthal  stammendes, 
tiroler  Adelsgeschlecht,  welches  nm  1510  mit  Hanns  F.,  tiroler  Regi- 
mentsrathe,  erloschen  ist. 

V.  HefneTy  ausgestorbener  tiroler  Adel,  Tab.  3. 

hutdier  V.  rustehj  auch  Ritter.  Böhmischer  Adels-  und  erb- 
länd.-österr.  Ritterstand.  Adelsdiplom  von  1724  für  Johann  Michael 
Faxsteiner,  Fiscal  in  Mähren,  mit  dem  Prädicate:  v.  Fnxstein.nnd 
RiHer- Diplom  von  1726  für  denselben  als  Kammerprocurator  in 
Mähren. 

MegtrU  t.  Mühlfeld,  Ergänz.- Bd.  8.  142  nnd  8.  298. 

Pjrffe,  helhenrcv.  Erbländ. -Österreich.  Freiherrnstand.  Diplom 
von  1762  far  Johann  Tyffe  ans  England. 

Megerle  9.  JftiA</ef<l.  Brglnt.-Bd.  8.  58. 


fiabaj  V.  fiaba  ui  MbiaBi  auch  l^ihenctt.  Altes,  arsprünglich 
böhmisches  Adelsgeschlecht,  welches  nach  Schlesien  kam  and  im 
Mttnsterbergischen  1670  mit  Bernsdorf  and  Wcnigennossen  a.  16^6 
mit  Nieder  -  Kanzendorf  begütert  war.  Der  Stamm  blühte  bis  gegen 
Ende  des  18.  Jahrh.  and  ist,  soviel  bekannt,  mit  dem  29.  Jan.  1795 
za  Treaenbrietzen  verstorbenen  Wenzel  Friedrich  Radolph  Frei- 
berrn  v.  Gaba  a.  Ribian,  Herrn  aaf  Niederkonzendorf,  erloschen. 

Sinapitu,  H.  8.  632  und  633.  —  Freiherr  v.  Ledebur,  I.  8.  241. 

fiabalB.  Französisches,  anter  der  Regierung  des  Karfürsten 
Friedrich  Wilhelm  zn  Brandenbarg  nach  Preassen  gekommenes  Adels- 
geschlecht, aas  welchem  mehrere  Sprossen  in  die  k.  preuss.  Armee 
traten,  während  andere  sich  dA*  Fabrik  -  and  Manafactarthätigkeit 
widmeten.   Za  den  in  k.  preass.  Militairdieusten  gestandenen  Spros- 


—     415     — 

sen  des  Stammes  geborte  namentlich  der  1837  verstorbene  Major  C. 
V.  G.  und  der  om  diese  Zeit  im  1.  Infant-Keg.  dienende  Hauptmann 
V.  G.  —  Ein  V.  6.  gehörte  übrigens  za  den  unglücklichen  Officiei^n, 
welche  1809  wegen  Antheils  an  der  Schiirschen  Unternehmung  in 
Wesel  ¥on  den  Franzosen  erschossen  wurden  und  denen  später  ein 
Denkmal  errichtet  worden  ist 

N.  Pr.  A'L    n.  8.  307  u.  SOS.*—  frta,  9,  Ud^bur,  I.  S.  241. 

fiabel.  Ein  ursprünglich  aus  Deutschland  stammendes,  dänisches 
Adelsgeschlecht,  welches  seit  der  Mitte  des  17.  Jahrb.  in  Dänemark 
zu  hohem  Ansehen  kam.  Friedrich  v.  Gabel,  k.  dän.  Geh.-Rath  und 
Statthalter  in  Gopenhagen,  starb  1673,  Woldemar  v.  G.,  k.  dän.  Geh. 
Kath  etc.,  1720,  Friedrich  der  Jüngere,  ein  Sohn  des  Geh.-Raths 
Friedrich  v.  G.,  Herr  auf  Brantewitz,  Harelsee  etc.,  1708  als  Yice- 
Statthalter  in  Norwegen,  Stifts- Amtmann  zu  Aggerhuus  und  Gouver- 
neur zu  Ferwa  und  1715  ein  von  Gabel,  k.  dän.  Yice-Admiral.  1717 
lebte  ^Christian  Carl  v.  G.,  Herr  auf  Bregenwed  und  Gabelslacke,  k. 
dän.  Kammerherr  und  Gber-Kriegs-Secretair  und  ein  v.  G.,  k.  dän. 
Staats-Rath  wnrde  1721  Präsident  des  Ober-Admiralitäts-CoUegium 
etc.  So  blühte ,  mit  hohen  Ehrenstellen  betraut,  der  Stamm  noch  in 
das  19.  Jahrb.  hinein,  zu  dessen  Anfange  Christian  Carl  v.  Gabel,  k. 
dän.  Geh.-Rath  und  Kammerherr,  vorkam.  —  Nachweise,  welche  die 
neuere  Zeit  betreffen,  fehlen. 

QauhBy  U.  1479  und  1180.   —  Lexicon  over    adel.  Funil.   1  DuMark,  Bd.  I.   ^^äkobi 
1800,  I.  8,  88. 

fiabeleiSj  ?.  i.  fiabeiensi  ?.  i.  fiabekiti^  toUeu  (in  Silber  eine 
eingebogene,  rothe,  gestürzte  Spitze,  mit  einer  dreizinkigen,  mit  den 
äussern  Zinken  auswärts  gebogenen,  silbernen  Streugabel  ohne  Schaft 
belegt  und  ^f  dem  Helme  zwei  Adlerflügel  von  Roth  und  Silber,  der 
rechte  schri^rechts,  der  linke  schräglinks'getheilt,  oder  auch  ein 
die  rothen  Sachsen  rechtskehrender,  geschlossener  Adler^flug  mit 
silbernen  Schwingen).  Eins  der  ältesten  und  angesehensten  meissen- 
schen  Adelsgeschlechter,  dessen  Stammhaus  nach  Allem  das  Dorf 
Gablenz  bei  Werdau  ist,  wenn  auch  Enauth  dasselbe,  gewiss  unrich- 
tig, aus  Schlesien  herleiten  wx>llte,  da  es  erst  aus  Sachsen  nach  Schle- 
sien kam.  Auf  dem  genannten  Gute  wohnte  Georg  v.  d.  G.  schon  1221 
und  stand  bei  dem  Markgrafen  Friedrich  zu  Meissen  in  grosser  Gunst. 
Im  Jahre  1315  lebte  Eckhard  v.  d.  G.,  nach  dem  Stadtbuche  der 
Stadt  Sommerfeld  an  der  schlesischen  Gränze,  S.  1006,  in  dieser 
Stadt  und  Hörn,  Fridericus  Bellicosus,  S.  679  und  680,  führt  zwei 
Urkunden  von  1388  an,  in  welchem  Albrecht  v.  d.  G.  als  Zeuge  auf- 
tritt. Nach  der  zweiten  dieser  Urkunden  gehörte  derselbe  zu  den 
Burgleuten  in  Altenburg.  Albertus  v.  d.  G.  war  1436  Abt  des 
Klosters  zu  Altenburg  und  versah  das  Kloster  Pforte  mit  mehreren 
Einkünften  und  Georg  v.  d.  G.  verkaufte  1529  dem  Kurftlrsten  Jo- 
hann dem  Beständigen  zu  Sachsen  das  Burglehn  zu  Altenburg,  auf 
welchem  er  und  seine  Yorältem  gelebt.  Um  diese  Zeit  war  Hans  von 
d.G.  brandeoburgischer  Rath  u.  stiftetete,  begütert  mit  Kletzwalde 
etc.  eine  preussische  Linie  des  Stammes,  welche  1657  mit  dem  k. 


—     416     — 

schwedischen  und  polnischen  Oberstlieutenant  Christoph  Friedrich 
y.  d.  G.  wieder  ausging.  —  Die  hier  in  Rede  stehende  Familie  wurde 
in  dem  s.  g.  Pleissenerlande ,  namentlich  im  Altenburgischen,  reich 
begfltert  und  Wendischleuba  stand  derselben  schon  1483»  Poschwitz 
1683,  Cunewalde  1Ö90  etc.  zu.  Der  Stamm  blühte  fort  u.  trieb  Spros- 
sen, welche  zu  hohen  Ehrenstellen  gelangten.  Georg  Carl  Gottlob  v. 
d.  G.  starb  1777  als  k.  prenss.  Generallfeutenant  und  Commandant 
von  Schweidnitz  und  1831  starb  Hans  Carl  Leopold  v.  d.  G.,  herz. 
Sachs,  alteub.  w.  Geh.-Rath,  Kanzler,  Obersteuerdirector  und  Kam- 
merherr, Herr  auf  Poschwitz  und  Lömnitz.  —  Von  den  jetzt  lebenden 
Sprossen  des  Stammes  ist  namentlich  und  nennen:  H.  L.'  v.  d.  G., 
herz.  Sachs,  altenb.  Geh.-Rath,  Herr  auf  Poschwitz  etc.,  bekannt  als 
grosser  Sprachforscher  und  Historiker,  welcher  der  so  fleissigen  Ge- 
schichts-  und  Alterthumsforschenden  Gesellschaft  des  Osterlandes, 
die  auch  für  Genealogie  viel  Erspriessliches  geleistet,  die  regste 
Theilnahme  zuwendet.  « 

KnatOk,  8.  507.  —  Sinapiui,  I.  8.  S76  and  n.  8.  638.  —  Fol.  König,  III.  8.  307-814. 
—  Qauhe,  I,  8.  587.  —  Hör$ck«lmannf  Sammluug  suverli«9iger  Summ-  nnd  AhneoUfelu, 
>  S.  91  und  desselben  geneal.  Adelshistorie.  I.  8.  144-146.  —  N.  Geneal.  Handb.,  1777  K.  216 
u.  217  u.  177i»  8.  275.  —  9.  Ueehtrit»,  diplom.  Nachr.  IV.  8.  50—59.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8. 
208.  —  Freih.  r.  Ltd€bur,  i.  8.  241.  —  Siebmacker,  I.  153  u.  r.  Oabelenit,  Meissnisch.  — 
•.  M€ding.  II.  6.  178.  —  Tyrog,  II.  10.    -  W.-B.  der  afichs.  Staat.  1.  100. 

SaUcnii  auch'helherreB  (in  Blau  zwei  neben  einander  aufge- 
richtete, mit  einem  rothen  Querbalken  belegte,  dreizinkige  Streu- 
gabelu  mit  goldenen  Stielen).  Ein  zu  dem  Adel  der  Lausitz  und  der 
angränzenden  Theile  Schlesiens  und  Sachsens  gehörendes  Adelsge- 
schlecht, welches  auch  in  die  Mark  und  nach  Pommern  gekommen 
ist.  Ob  und  in  welchem  Zusammenhange  die  hier  in  Rede  stehende 
Familie  ursprtlnglich  mit  dem  im  vorigen  Artikel  betprochen^n  Ge- 
schlechte gestanden  habe,  muss  dahin  gestellt  bleiben:  tjjBXk  but  beide 
Familien,  welche  mehrfach  für  Linien  eines  Stammes'  genommen 
wurden,  untereinander  geworfen  und  die  grosse  Yerschiedenheit  der 
Wappen  nicht  beachtet,  so  dass  selbst  v.  Meding  das  im  Anfange 
dieses  Artikels  gegebene  Wappen  nur  als  Variante  des  im  vorste- 
henden Artikel  erwähnten  Wappens  anfOhrte  Erst  neuerlich  hat 
Freiherr  v.  Ledebur,  wohl  sehr  richtig,  der  Heraldik  Rechnung  ge- 
tragen und  beide  Stämme  sorgsam  gesondert.  —  Die  Familie  v.  Ga- 
blenz soll  nach  Mehreren  aus  Polen,  von  den  Jablonowskem  ab- 
stammend ,  aber  Crossen  vor  langer  Zeit  in  die  Lausitz  eingewandert 
sein  und  wurde  später  in  der  Mark  und  dann  auch  in  Pommern  an- 
sässig. Friedersdorf  unweit  Sorau  stand  der  Familie  schon  1430  zu, 
im  17.  Jahrb.  sass  dieselbe  zu  Damnitz,  Döbern,  Göhren,  Hänichen, 
Hermswalde,  Kalcke  und  Spree  u.  im  18.  Jahrh.  war  dieselbe,  neben 
mehreren  Besitzungen  aus  dem  17.  Jahrb.,  mit  Berna,  Döllingen, 
Gallowitz,  Heydersdorf,  Leine,  Rengersdorf,  Niederschreibersdorf  pnd 
Torga  begütert  und  im  1 9.  Jahrh.  besass  dieselb(!  Kroppen  etc.  Nach 
Bauer,  Adressbuch,  S.  68.  war  1857  Anton  Freih.  v.  G. ,  k.  sächs. 
Kammerherr,  Herr  auf  Seifersdorf  im  Kr.  Liegnitz,  Otto  Ernst  v.  G., 
k.  sächs.  Rittmeister  a.  D. ,  Herr  auf  Liebstein,  im  Ki*.  Görlitz  und 
Freifrau  V.  G.,  geb.  v.  Lützerode,  Herrin  auf  Schwoitzsch  im  Kreise 


—     417     —  .       . 

Breslau.  —  Das  geneal.  Handbuch  der  freilieni.  Häuser  führt  die 
Familie  als  freiherrlich  auf  und  nennt  als  nächsten  Stammvater  dqp. 
freiherrl.  Linie  den  k.  sächs.  General-Lieutenant  u.  Gouverneur  der 
Residenzstadt  Dresden  Heinrich  Adolph  v.  6.,  gest.  1843.  Derselbe  " 
vermählte  sich  1799  mit  Charlotte  v.  Stieglitz  und  aus  dieser  ^h^ 
entsprossten ,  neben  einer  Tochter  Maria  Adolphine,  vermählt  1^1. 
mit  Paul  Emil  v.  Uechtritz,  k.  sächs.  Kammerherrn,  drei  ScHär" 
Freiherr  Heinrich,  geb.  1804,  k.  sächs.  Rittm.  in  d.  A.;  Freih.  Anton 
Ajigust,  geb.  1810,  grossh.  sachs.  weim.  Kammerh. ,  Rittm.  in  d.  A., 
mit  Auguste  Freiin  v.  Lützerod^i  a««  welcher  Ehe,  neben  drei 
bhtern,  drei  Söhne  stammen:  Carl,  geb."  1841,  Ernst,  geb.  1845  u. 
Cnrt,  geb.  1847  und  Freih.  Lu«iwig,' geb.  1814,  k.  k.  Generalmajor  u. 
Brigadier,  verm.  1853  mit  Helene  Freiin  v.  Eskeles.  —  Zahlreiche 
Sprossen  des  Stammes  standen  und  stehen  in  der  k.  sächs.  Armee, 
werden  aber  in  den  officiellen  Listen  nur  mit  dem  adeligen  Prädicate 
aufgeführt. 

Magnus,  Rorauischo  Chronik,  8.  9.  —  Gauhe,  I.  8.  568  nhch  Grosser,  LaiiitiUer  Merk- 
Würdigkeiten.  —  N.  Hr.  A.-L.  11.  *..  208  u.  V.  8.  170.  —  (Seneal.  Taschonb.  d.frfih.  Häuser, 
1.S53.  8.  Wi  und  131  (das  angegebene  Wappen  geb6rt  in  die  im  vorstehendon  Artikel  be- 
sprochene Familie)  und  l»55.  8.  16S  und  169.  —  Freih.  9.  Ledebur,  I.  8.  241.  —v.  Meding, 
11.  S.  179.  —  W.-B.  d.  Sachs.  Staat.   IV.  31. 

Clakelkaver  v.  fiabelkoven^  €ablko?ei|  Cahblkever^  Vrelherrei  imI 
(irafei  (Stammwappen:  in  Roth  zwei  gekreuzte  goldene  Feucrgabeln 
an  langen  Staugen.  Freiherrliches  Wappen :  Schild  geviert  mit  das 
Stammwappen  zeigendem  Mittelschilde,  oder  auch  der  Länge  nach 
getjieilt:  rechts  in  Roth  eine  aufgerichtete,  goldene  Streugabel  und 
links  in  Silber  ein  einwärtsgekehrter,  rother  Löwe.  1  und  4  in  Gold 
ein  rechtshin  zur  Hälfte  aufspringender,  schwarzer  Jagdhund  mit 
goldenem  Halsbande  u.  2  u.  3  in  Schwarz  eine  grüne  HoUunderstaude 
DMt  Ihren  sichtbaren  Wurzeln:  Schotten  v.  Holdertbal,  zum  Wappen 
gekommen  1606.  Gräfliches  Wappen:  Schild  zweimal  quer  u.  zwei 
mal  der  Länge  nach  getheilt,  Ofeldrig:  1  und  4 :  Feld  1  u.  4  uud  Feld 
2  und  8:  2  und  3  des  freiherrlichen  Wappens;  3  und  7  in  Silber  ein 
einwärts  gekehrter  rother  Löwe;  4  in  Blau  ein  goldener  Anker;  5 
das  Stammwappen  und  6  in  Blau  zwei  schräglinke,  silberne  Balken). 
Erbläud.-österr.  Freiherrn-  und  Grafenstand.  Freiherrndiplom  von 
1652  für  Zacharias  IV.  Gabelkover  v.  Gabelkoven  auf  Helfeuberg  u. 
Püchel,  k.  k.  Landrath  in  Steiermark  uud  für  die  Vettern  desselben, 
Joseph  Anton  u.  Adam  Seyfried  G.  v.  G.  und  Grafeudiplom  von  1715 
für  Martin  Joseph  Anton  Freih.  G.  v.  G.,  sowie  von  1718  für  Johann 
Philipp  Anton  Freih.  G.  v.  G.,  k.  k.  Geh.-Rath.  —  Das  ritterliche, 
freih.  uud  gräfl.  Haus  Gabelkover  v.  Gabelkoven  stammt  aus  Bayern 
und  zwar  aus  dem  Stammhause  Gabelkoven  unweit  Dingeltingep  im 
Amte  Landshut.  Dasselbe  kam  im  15.  Jahrh.  nach  Oesterreich  und 
Steiermark,  wurde  1628  in  Niederösterreich  unter  die  Landmanns- 
glieder des  Ritterstandes  aufgenommen  und  breitete  sich  in  Oester- 
releb,  Steiermark,  Kärnten,  Schwaben,  Franken  und  Thüringen  weit 
ans.  —  Bernhard  Gabelkhofer  v.  Freynberg  kommt  als  Lehnsinhaber 
der  Schlösser  und  Güter  Gavelkhofen  u.  Griessbach  urkundlich  schon 
IS98  vor; .Peter  G.  stiftete  1230  einen  Jahrstag  in  der  Kirche  za 

inimiie,  bentsch.  Adels-Lcx.  in.  27 


—     418     — 

Griessbach  u.  ßembard  II.  war  1241  Doiuherr  zu  Regensburg.   Von 
den  Nacbkommen  war  Paul  G.,  gest.  1496,  in  zweiter  Ehe  vermäblt 
mit  Ursula  Schott  v.  Holderthal,  aus  welcher  Ehe  9  Kinder  stammten, 
von  denen  vier  Söhne  das  Geschlecht  in   vier  Linien   fortsetzten. 
•Wolfgang  stiftete  die  Steyerische  Linie,  in  welche,  wie  angegeben, 
der  Freiherrn-  und  Grafenstand  kam,  Leonhard  die  mit  dem  Frei- 
lierrn  Joseph  Anton  zu  Anfange  des  18.  Jahrh.  erloschene  Linie  in 
Kftrnten,   Zaccharias  II.  die  im   Ritterstande    verbliebene  Linio  in 
Oesterreich  und  Ruprecht  die  Linie  in  Schwaben,  welche  mit  seif 
Enkeln,  Wolf  Ruprecht  und  Georg,  im  17.  Jahrh.  wieder  anssti 
Der  in  Franken  und  Thüringen  vorgekommene  Zweig  war  an^ 
Linie  in  Oesterreich  hervorgegangen.  —  Die  älteren  Sprossen  des 
sehr  gliederreichen  Stammes  haben  Bucelini  und  Johann  Balthasar 
G.  V.  G.,  8.  unten,  welcher  noch  1717,  in  hohem  Alter  als  herz,  sach- 
sen-goth.  Geh.-Rath  und  Präsident  des  Ober-Consistoriums  lebte  und 
aus  der  Ehe  mit  einer  v.  Hopffgarten  einen  Sohn ,  Haus  Siegfried, 
herz,  braunschw.  Kammerjunker,  hatte,  sehr  genau  angegeben  und 
Wissgrill  hat  sich  mit  dem  ihm  eigenen  Fleisse  über  die  späteren 
genealogischen  Verhältnisse  der  Familie  bis  1797  verbreitet.    Um 
diese  Zeit  blühten  noch  die  freiherrl.  Linie  in  Steiermark  und  die 
Linie  in  Oesterreich.   Graf  Johann  Philipp  Anton,  s.  oben,  hinterHess 
aus  der  Ehe  mit  Maria  Antonia  Rosamunda  Freiin  v.  Sinnich  nur 
Äwei  Töchter,  Antonia  und  Carolina,  welche  Letztere  1751  als  ver- 
mählte Grf.  V.  und  zu  Auersperg  starb.    Graf  Martin  Joseph  Anton, 
8.  oben,  wird  nur  von  Megerle  v.  Mühlfeld  genannt  und  Wissgrill  er- 
wähnt denselben  nicht  u.  so  ist  wohl  auch  diese  gräfliche  Linie  nicht 
fortgesetzt  worden.  —  Mit  Wissgrill  hören  alle  zuverlässigen  Nach- 
richten über  die  Familie  auf  und  neuere  geneal.  Werke  verbreite 
sich  nicht  mehr  über  dieselbe. 

Bucelini,  IIl.  S.  46—49.  —  /.  B.  Gabetkovtr  v.  Oahelkoten,  Stemina  OenoaloKicnm  Fa- 
miliae  de  Gabelkoven,  Gothac,  1709.  —  9.  GMchetutein,  Nr.  16.  —  Gauht ^  I.  8.  .SHS-öi»«. 
-  WiMngriU,  in.  8.  191—201.  —  Megerle  r.  Muhtfeld,  S.  19  und  Krg&nx.  -  Bd.  8.  U.  - 
Schmuti,  I.  8.  435  nnd  436.  —  Tyrof,  II.  265.  —  Huppl.  lu  Siebin.  W.-B.  I.  29. 

CaUer.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1735  für  Johann 
Ernst  Gabler,  k.  Ste'ueramts-Director  in  Böhmen. 

Megerle  v.  Mühlfeld ,  Brgins.Bd.  8.  298. 

CaUer  ?.  Adlersfeld ,  Ritter  ivd  Edle.  Reichsritterstand.  Diplom 
von  1795  für  Anton  Gabler,  Magistratsrath  zu  Eger,  mit  dem  Prädi- 
cate :  Edler  v.  Adlersfeld.  Der  Stamm  hat  fortgeblüht.  In  neuster 
Zeit  standen  die  Brüder  Alois  und  Georg  Ritter  G.  v.  A.  als  Haupt- 
leute in  der  k.  k.  Armee. 

Megerle  v.  Mük^feld,  Erg&ns.-Bd.  8.  142. 

Cakrvqfte.  Ein  nach  Schlesien  gekommenes ,  französ.  Adelsge- 
schlecht, welches  1817  Reumen  im  Er.  Neisse  besass. 

f^eih.  V.  Ledebur,  TU.  8.  256. 

i  Sadaa.     Mark -Brandenburgisches  Adelsgeschlecht,  welcl 

Meklenbnrg-Schwerin  im  Amte  Wredenhagen  mit  Loppien  Ügjklfl^ 
war  und  auch  in  Vor  -  Pommern  HOgelsdorf  besass.    Let 
brachte  ein  v.  Gadaa,  k.  dän.  Kammeijnnker,  durch  Vern 


—     419     — 

einer  v.  Behr ,  ans  welcher  Ehe  eine  zahlreiche  NachkommenBchaft 
stammte,  an  sich,  doch  ^nden  denselben  bald  die  Lehnsfolger  ab. 

—  Aus  dem  Artikel:  Ga^fl^B.  unten,  ergiebt  sich,  dass  Gadau  und 
Gadow  ein  Stamm  sind.     "^ 

Gaukt,  ir.  n.  337.  —  v.  Hellbaeh,  I.  8.  400. 

tedebttclij  (Mcbftts^  «odebiti*  Ausgestorbenes,  meklenburgisches 
Adelsgeaehlecht,  welches  stets  ein  gleiches  Wappen,  wie  die  v.  BQlow 
führte:  ki  Blau  vierzehn,  4.  4.  3.  2.  1.,  goldene  Pfennige  oder  Kugeln, 
weshalb  man  auch  angekommen,  dass  das  Geschlecht  zu  dieser  Familie 
gehört  habe.  "-^ 

V,  Meding^  I.  8.  166  iifSi  dem  Manuscript«  abgegangener  meklenb.  Familien. 

€adei.  Ein  iftsehnliches  Adelsgeschlecht  in  Niederösterreich 
unter  den  eraleti  Erbmarkgrafen  und  Herzogen  des  Landes ,  dessen 
^tlgansiU^jlfR  Schloss  und  Pfarrdorf  Gaden  im  Wiener  Walde  unwelL 
ifentj^ntreuz  war.  —  Wichardus  u.  Ülricus  de  Gaden  treten  schMt 
1094  in  den  ältesten  Urkunden  des  Klosters  Mölck  auf  und  Ulrich  ?. 
Gaden  mit  dem  Beinamen:  der  Esel,  kommt  noch  1337  vor.  Nach 
dem  Tode  des  Letzteren,  1356,  erschienen  urkundlich  zwei  Töchter 
desselben,  Catharina  vcrm.  v.  Pottenstein  und  Chunegund  vermählte 
Khlingenfurter.  Später  kommt  der  Name  des  Geschlechts  nicht 
mehr  vor. 

WUsgritl,  III.  8.  201-S08. 

fiade«  f.  Uhauei.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1735 
für  Catharina  Ottilia  Gaden,  geborene  Böhmer,  Wittwe  des  Kauf- 
manns Gaden,  mit  dem  Prädicate :  Lohausen. 

MegtrU  v.  Mühl/eld,  Brganx.-Bd.  8.  S93. 

fiadead^rf.  Ein  ursprünglich  holsteinisches  Adelsgeschlecht,  aut 
welchem  Angeli  zuerst  Dettlev  u.  Gottschalck  v.  G.  nennt ,  welche 
1386  in  Streit  mit  der  Stadt  Lübeck  kamen.  1387  verband  sich'Dett- 
ley  V.  G.  mit  Anderen  vom  holsteinischen  Adel  gegen  Lübeck,  doch 
wtftde  das  Bündniss  verrathen  und  Dettlev  fiel  auf  dem  Kirchofe  sei- 
nes eigenen  Dorfes  durch  das  Schwert  des  Hauptmanns  der  Lübecker. 

—  1593  verkaufte  die  Familie,  welche  damals  noch  aus  drei  Spror- 
sen  bestand,  die  holsteinischen  Güter  an  die  v.  Pogwisch,  nachdem 
früher,  1525,  Claus  v.  G.  als  Hofcavalier  nach  Preussen  gekömmeo 
war.  Derselbe  begleitete  nämlich  die  Tochter  des  Königs  Friedrich  L 
von  Dänemark,  erste  Herzogin «^on  Preussen,  nach  Königsberg  und 
vermählte  sich  mit  Barbara  v.  Falkenhain,  aus  welcher  Ehe  zwei 
Töchter  u.  ein  Sohn  entsprossten.  Von  den  Töchtern  vermählte  sich 
die  «ine  mit  einem  Freiherrn  v.  Heydeck ,  die  andere  mit  Fabian 
Burggrafen  zu  Dohna-Reichertswalde.  Aus  der  Ehe  des  Sc^hnet 
stammte  Clement  v.  G. ,  ipit  welchem  die  preussische  Liniii,  wdfche 
mit  Gnotlau  und  Saalau  im  Kr.  Insterburg  und  auch  im  SthaS^tk' 
sehen  begütert  war,  wieder  ausstarb.  Ein  v.  G.  be8as8*1714''im 
Braunsehweigischen  noch  das  Gut  Schliesstädt  bei  8c^(Q>pen8tädt 
Mit  ihm  oder  bald  nachher  ging  der  Stamm  aus. 

AngM,  holatein.  Adeliehronik,  8.  14.  —  Qamke,   L  8.  MS.  —   N.  Pr.  A.-L.  V.   8.    170. 

—  F^€ih,  9»  Ltd«(mr,  h  8.  249. 

27* 


—     43Ö     — 

%  (iailensteilt^  Hadeistadt.  Altes,  biideslieimiscbes  u.  lüneburgisches 

Adelsgescblecbt,  aus  dem  gleichnamigeii^taminhause  im  Hildesbci» 
miscben,  im  Amte  Peine,  welches  derMKilie  schon  1262  zustand, 
in  welchem  Jahre  ßerthold  v.  G.  nebst  Beßren  des  Ritterstandes  auf 
dem  Landtage  zu  ßraui^schweig  erschien.  Nach  dieser  Zeit  kommt 
in  Urkunden  von  1305,  1312  etc.  der  Name  des  Geschlechts  oft  vor. 
Zu  Ende  des  16.  Jahrhunderts  wurde  die  Familie  auch  in  der  Graf- 
schaft Wernigerode  und  später  im  Lüheburgischen  und  im  Gandcrs- 
heimschen  begütert  und  jetzt  gehört  dieselbe  zu  dem  ritterschaft- 
lich^n  Adel  der  hildesheimischen  und  lüueburg^chen  Landschaft  und 
besitzt  drei  Güter  in  Gadenstedt,  sowie  ein  GutJii  Grossen -Usede  im 
Uildesheimischen  und  das  Gut  Immensen  im  Lüti^burgischen. 

Schannat,  S.  91.  —  Gauhe,  I.  S.   592  und  593.  — '  Schmidt,  Bc-itrHgOL  cur  Geschichte  d«>s 
Adels.  I.  8.  192  und  IK  S.  310.  —  Freih.  v.  d.  h'nesebeck,  8.  132.    —  PHik.  t.  Ledeburi  I. 

^242.  —  Siebmacker,  I.  180  und  1$S.-  GadciiMtct,  Brauiischwcigisch.  —  tfgr,09iUrBt  IlU^r. 
1.  «ocl.  Oandersh.  Tab.  31.  Nr.  4.  —  /.  Afeding,  T.  8.  167.  —  W.-D.  d.  %^,'^wivf.X:. 
.  S.  7.  -   KneMChke.  II.  8.  170. 

Cladern.  Ein  in  der  ersten  Hälfte  des  17.  Jahrb.  in  der  Oberlau- 
sitz vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Wilhelm  v.  G.  auf 
Oybin  bei  Zittau  lebte. 

Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  242. 

(iadolla^  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1 784 
für  Johann  Gadolla ,  Steiermärkischen  Landrechts  -  Advocaten.  Der- 
selbe wurde  als  Herr  auf  Reifenstein  1785  in  die  steierische  Land- 
mannschaft aufgenommen. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Ergani.-Bd.  8.  142.   —  Schmutz,  I.  8.  440. 

Gadomski.  Polnisches,  zu  dem  Stamme  Rola  gehörendes  Adels- 
geschlecht, welches  nach  OstT  und  Westpreussen  kam  und  mit  Bro- 
wien,  Kownottken,  Logdau  u.  Thurau  im  Kr.  Neidenburg,  mit  Dziesne 
im  Kr.  Strasburg,  Montig  im  Kr.  Rosenberg  und  Thymau  im  Kr. 
Graudenz  begütert  war.  Die  noch  1670  im  Bütowscheu  vorgekom- 
mene Familie  Gadomraski  gehörte  wohl  zu  diesem  Stamme.  «. 

Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  242  und  lU.  8.  25G. 

\  "  Cladow.  Altes,  meklenburgisches  Adelsgescblecbt,  welches  früher 
mit  Leppin  im  Amte  Wredenhagen  und  neuerlich  mit  Potrems  im 
Amte  Güstrow  begütert  war,  schon  1581  im  ßrandenburgischen  Des- 
sow.  Protzen  u.  Steffin  inne  hatte  und  über  hundert  Jahre  auch  in 
Pommern  im  Franzburger  Kreise  linsässig  ist.  Ein  gleichnamiger 
Ort  liegt  übrigens  auch  im  Kr.  Ost-Priegnitz  und  wird  von  denen, 
welche  das  Geschlecht  für  ein  ursprünglich  mark-brandenbnrgiscbes 
halten,  als  Stammhaus  angenommen.  Die  Familie  ist  auch  nach 
D&njmark  gekommen.  Dieselbe  hat  dauernd  fortgeblflht  und  nach 
Ban^i  iyressbuch,  S.  70  war  1857  August  v.  Gadow,  grossh.  mek- 
lehoVrg.^hwerinscher  Kammerberr  und  Mitglied  des  preussischen 
HeArenhaffses ,  Herr  auf  Dechow  und  Adolph  v.  Gadow,  Curator  des 
adeligen  I^milienstifts  in  Barth,  Herr  auf  Hugolsdorf  mit  Alt  -See- 
hagen u.  Neuhof. 

V.  Prittbaer,  Nr.  52.  —  Qauke,  fl.  8.  827 :  Qadwi.  —  •.  Bekr,  Ber.  Meklmib.  Libr.  VIII. 
§.  1570.  —  Bruggentann,  9.  Hauplst.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  ,20»  und  209.  —  F^eih,  9.  ledt- 


—     421     — 

bur,  l.  8.  342.  —  p.  Meding,  \l,  8.  179.  —  Lexio.  ovcr  adel.  F«mil.  i.  Dmunark,  L  Tab.  81 
Nr.  49  und  8.  167.  —  Ponmerinches  W.-B.  I.  Tab.  40  uud  8.  1ÖJ>,  v-  J[n€»ckkr,  T.  8.  160 
and  161  '-*■:• 

Uktittkt.  Adelsstand  des  Kgr.  Preosseii.  Diplom  vom  12.  Jan. 
1787  für  Johann  Philipp  Gädecke,  k.  preuss.  Stabscapitain  im  Dra- 
goner-Regira.  Graf  Lotlum  und  zwar  in  Anerkennung  seiner  geleiste- 
ten vorzl^glichen  Dienste.  Derselbe  hinterliess  aus  der  Ehe  mit  einer 
V.  Engelbrecht  fünf  Söhne:  Philipp,  gest.  1792  als  k.  preuss  Officier; 

—  Hans,  nahm  als  Capitain  1804  den  Abschied  u.  lebte  auf  seinem 
Gute  Blumenlhal  bei  Neisse,  bis  ihn  der  Befreiungskampf  von  Neuem 
zu  den  Waflfen  rief,  in  welchem  er,  aus  der  P]he  mit  einer  v.  Rotten- 
berg zvirei  Söhne,  Beide  Officiere,  hinterlassend,  als  Major  und  Com- 
mandant  eines  Landwehr-Bataillons  in  der  Schlacht  bei  Möckern  fiel; 

—  Friedrich,  gest.  1840  als  k.  preuss.  Generalmajor  a.  D. ;  —  Chri- 
stian, lebte  auf  seine^p^^i^e  Klockow  bei  Polziu  in  Pomni^rn  n.  hatt^ 
aus  der  Ehe  mit  ein6)i^  Mesewitz  einen  Sohn,  we.lc],^r.in   der  k. 
preuss.  Armee  stand  -^ti.  Georg,  k,  preuss.  Officiej^ 'feat.  1807^ 

V.  HfUbach,  I.  S.  400 :  Gädock.  —  N.  Pr.  A.-L.  IV.  S.  453;  -^9|«eM.  v.  L^d^ur,  I.  «. 
241  und  24».  —  W.-B.  d.  Preuss.  Monarch.,  111.22.^  PümmtroscBikjir.-B.  III.  Tab.  34  ». 
8.  112.  —  Kneschk«,  I.  8..  161.  ^w^ 

fiäfertsheim^  Cläfcrt  f.  fiäfertsheim.  Reichsadcl^land.  Dfplom 
von  1753  für  Carl  Friedrich  Gäfert,  herz,  meklenb.  sUglitzsch.  Amt- 
mann, mit  dem  Prädicate  :  v.  Gäfertsheim.  Der  Sobo^^sselbeu  yirar 
herz,  meklenb.  Kammerjunker  und  der  Enkel  Friedrich  Albrecht  Ju- 
lius v.  G.  starb  1809  als  k.  prenss.  Hauptmann  a.  D.  Mit  demselben 
ist  wohl  der  Stamm  ausgegangen.  *    « 

N  Pr.  A.-L.  V.  8.  171.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  242.  -  Suppl.  zu  Siehro.  W.-B.  X. 
13.  mit  dem  unrichtigen  Namen:  G&lfert.  v.  Oäifcrtsheim.  —  Knescfike,  III.  8.  154. 

ISäller^  tialler^  tHrafeD.  Rcichsgrafenstand.  Diplom  vom.  12.  Mai 
1680  für  zwölf  Freiherren  j.  GäUer  u.  für  die  Nachkommenschaft  der- 
selben. —  Dieselben  stammten  aus  einem  der  ältesten  Adelsgeschlech- 
ter der  Ilerzogthümer  Steiermark,  Kärnten  und  Krain.  Heinrich  Gal- 
ler, Ritter,  kommt  mit  seiner  Ehefrau,  Adelhefd,  urkundlich  1115  vor. 
Die  Söhne  aus  dieser  Ehe  waren  Werner,  gest.  1196  als  erster  Propst 
des  Stifts  Seccau  und  Peringer  oder  Berengerus.  Letzterer  setzte 
den  Stamm  durch  seine  Söhne,  Dietmar  I.  u.  Otto  fort,  welche  Beide 
noch  1280  lebten.  Die  Söiine  Dietmar's  I.  aus  der  Ehe  mit  Adelheid 
Sauer:  Otto  IL,  Dietmar  II. ,  Erkerl,  Ottocar,  Conrad  und  Oertlein 
kommen  von  1296  bis  1317  mehrfach  urkundlich  vor  und  die  weitere 
Stammreihe  hat  Bucelini  bis  zu  seiner  Zeit  sehr  genau  angegeben. 
Hans  Gäller  zu  Schwamberg,  Waldschach  u.  Kainach  erhielt  4.  Juni 
1607  und  Siegmund  Gäller  1.  Dec.  1611  den  Freiherrnstand.  Die 
Tochter  des  Letzteren  aus  der  Ehe  mit  Anna  Freiin  v.  Herberstein, 
'Freiin  Benigna',  war  die  Stammmutter  der  später  ausgestorbenen 
Fürsten  v.  Eggenberg.  — Später  kam,  wie  oben  angegeben,  durch 
zahlreiche  Sprossen  des  freiherrlichen  Stammes  der  Reichsgrafen- 
stand in  die  Familie.  Die  Nachkommen  derselben  im  18.  Jahrhundert 
konnte  iielbst  WissgrilVs  Fleiss  nicht  ermitteln  u.  derselbe  giebt  nur 
11  Grafen  V-U:  an,  welche  im  genannten  Jahrb.  lebten  u.  zwar  fol- 
gende: Johann  Christians  Gr.  v.  G.  auf  Schwamberg,  k.  k.  Kämmerers, 


—     422      - 

Obeüb^ n.  Inner-Oesterr.  Kriegsraths-Yicepräsidentens ,  drei  Söhne 
aas  der^he  mWMaria  Theresia  Grf.  v.  Breuner:  Graf  Johann  Maxi- 
dftlian,  veVn.  mit  Esther  Susanna  Grf.  v.  Saurao;  Gr.  Johann  Sieg- 
Im^^  Friedrich ,  verm.  mit  Elisabetha  Grf.  ¥.  jWagensperg  and  Gr. 
joh^n  Georg  Wilhelm,  verm.  1714  mit  Maria  Anna  Grf.  ?,  Weis- 
stÄWolf ;  —  Graf  Carl  Ernst,  k.  k.  Kämm.,  General-Feldwachtmeister 
^.,  gest.  1746,  Yenpiählt  mit  Maria  Gabriele  Gräfin  und  Herrin  zu 
Stubenberg ;  —  Graf  Sigismund  Ernst.  Freiherr  auf  Schwarobach,  Uerr 
zu  Lainach,  Waldschach  und  Freudenberg,  k.  k.  Kämm.  u.  bis  1778 
Ljifrdrath  in  Kärnten;  —  Graf  Johann  Carl,  gest.  1778,  k.  k.  Kämm, 
und  Oberst,  verm.  mit  Elisabetha  Grf.  v.  Seilern;  — Graf  Johann  Jo- 
s€|ph,gest.  als  k.  k.  Kämmerer;  —  Graf  Leopold  Erhard  auf  Lainach, 
kurpfälz.  Geh.-Rath,  Kämmerer  und  gewesener  Yicepräsident  der 
Regierung  zu  Keuburg,  vermählt  mit  Mari|M|^epha  Theresia  Grf  v. 
Bamberg;  — Graf  Ferdinand ,  Sohn  des  YMpii,  vermählt  mit  einer 
Fr^in^.  J^attinrÄann  —  und  Gr^f  Franz  Cirlfgest.  1818,  Herr  der 
HerrscLiftften  Schfirarzeneg  u.  Wasen  in  Steiermark,  verm.  in  zweiter 
Ehe  mit  Thereaif  iGrf.  v.  Königsacker  und  Neuhaus,  geb.  1782  und 
veruk  1801.  -ir  "Der  Stamm  blühte  in  neuester  Zeit  in  zwei  Linien. 
Erste  Linie :  |ißopold  Graf  G.  v.  Schwarzeneg,  Freiherr  auf  Schwam- 
berg,  Waldsmäch  u.  Lainach,  Herr  auf  Waasen,  geb.- 1792,  —  Sohn 
des  1792  vemorbenen  Grafen  Clemens  August  aus  der  Ehe  mit  Eva 
Anna  Maria  Frjeiin  v.  Berchem  —  k.  k.  Rittm.  in  d.  A. ,  verm.  mit 
Theresia  Elisabetha  Prabitsch,  aiÄ  welcher  Ehe,  neben  einer  Toch- 
ter, drei  Söhne  leben,  die  Grafen:  Stephan,  geb.  1833,  Sigmund, 
geb.  1838  und  Carl,  geb.  1841 ,  sämmtlich  in  der  k.  k.  Armee.  — 
Zweite  I^inio:  Graf  Leopold,  geb.  1807  —  Sohn  des  1818  verstor- 
benen Grafen  Franz  Carl.  —  Von  ien  Schwestern  des  Grafen  Leo- 
pold vermählte  sich  Grf.  Isabella  1826  mit  Gustav  Grafen  v.  Stai- 
nach  u.  Grf.  Caroline  war  mit  Carl  Grafen  Galler  v.  Schwarzeneg, 
k.  k.  Hauptmann  ,  vermählt.  — -  Der  Bruder  des  Grafen  Franz  Carl, 
Graf  Ludwig,  geb.  1794,  wurde  Dom-  und  Capitular- Herr  zu  01- 
mtltz. 

Bucelini,  11.  8.  131  und  HI,  S.  49.  —  Graf  v.  Wurmhrand,  Collectan.  genealogico-histo- 
rica  etc.  8.  148.  —  Gauhe,  I.  8.  601.  —  WitspriU,  III.  8.  213-216.  —  Schmuti,  T.  8.  443. 
—  Deutsche  Grafenh.  d.  Gegeuw.  I.  8.  259  u.  260.  —  Qeneal.  Taschonb.  d.  gr&fl.  Hauser, 
1859.  S.  290  u.  291  und  histor.  Handbuch  su  demselben,  S.  239.  —  Siebmacher,  I.  48  :  Die 
GSIIer,  steierisch.  —  v.  Meding^  II.  8.  180. 

fiämbsen.  Ein  nur  dem  Wappen  nach  bekanntes,  steiermärkisches 
Adelsgeschlecht. 

Siebmacher,  II.  45  und  IIJ.  77.  —  0.  Meeting»  II.  S.  180  und  181 

€aemmerler.  Reichsadelsstand.  Kurpfälzisches  Reichs vicariats- 
diplom  vom  13.  Sept.  1790  für  Franz  Joseph  Gämmerler,  der  Rechte 
Licentiaten  and  Advocaten  in  Amberg.  Derselbe  ist  später  in  die 
Adelsmatrikel  des  Königr.  Bayern  eingetragen  worden. 

•.  Lemg,  8,  844.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern«  V.  52. 

fiilMperger  f.  CiMsenreid.  Erbländ.- Osterr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1743  ftlr  Joseph  Podiwin  Gämperger,  Rathsverwan4^  zu  Prag, 
mit  dem  Prädicate:  v.  Gamsenfeld.  **""•' 

MegtrU  •.  Mük^üd^  Brgins.-Bd.  8.  298. 


—     423     — 

lläBdlheff^  s.  Uüber  v.  Aichamb  u.  Gändlhoff. 
Claengel  ?.  Ehreiwerth.   Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1709  für  Rudolph  Gängcl,  mit  dem  Prädicate:  v.  Ebrenwerth. 

Megerte  v  Mükl/tld,  ErgiDS.-lld.  8.  293. 

«aeiseiebeh^  Censiekch^  H.-Sorgenloch  «nil  €.-Clitenberg.  —  Altes 
Patriciergescblecht  der  Stadt  Mainz.  Humbracht  führt  die  Familie 
als  ein  unmittelbar  reichsfreies ,  rheinlftndisches  Adelsgeschlecht  auf 
und  beginnt  die  Stammreihe  mit  Tilemann  G.  um  1311.  Die  Urenkel 
desselben  schieden  den  Stamm  im  Anfatige  des  15.  Jahrb.  in  zwei 
Hauptlinien:  G.-Sorgenloch'u.  G.-Gutenberg.  Sorgenloch  war  ein  bei 
Mainz  gelegenes  Dorf  u.  Gutenberg  ein  in  demselben  gelegener  Hof. 
Catharina  G.  kommt  in  der  Mitte  des  15.  Jahrb.  als  Aebtissin  zu  St 
Clara  in  Mainz  vor;  Johann  G.  war  1499  weltlicher  Richter  zu  Mainz 
und  Michael,  Burgmann  zu  Oppenheim,  starb  1545  als  Schöffe  zu 
Frankfurt  am  Main.  Mit  Lezterem  schliesst  die  von  Humbracht 
gegebene  Stammreihe  und  mit  ihm  ist  wohl  der  Stamm  erloschen. 
Aus  der  Gutenberg'öchen  Linie  stammte  Henne  (Johann)  Gensfleisch, 
genannt  Gutenberg,  der  Erfinder  der  Buchdruckerkunst  u.  als  solcher 
ein  Wohlthäter  der  Menschheit.  Die  Jugendjahre  desselben  sind  in 
Dunkel  gehallt:  geboren  gegen  Ende  dos  14.  Jahrb.,  wanderte  er 
1420  in  Folge  von  Streitigkeiten  zwischen  den  Bürgerlichen  u.  den 
Patriciern  seiner  Vaterstadt  mit  seiner  Familie  aus  und  wahrschein- 
lich führten  ihn  ungünstige  Glücksumstände  zur  Erlernung  und  Aus- 
übung mechanischer  Künste.  1434  und  später  in  Strassburg,  kehrte 
er  nach  1444  nach  Mainz  zurück,  arbeitete  hier,  nach  manchem 
fruchtlosen  Versuche,  mit  erneuertem  Eifer  an  der  Verwirklichung 
seiner  Idee  und  schloss  1450  mit  dem  reichen  Mainzer  Bürger  Jo- 
hann Fust  einen  Vertrag,  um  gemeinschaftlich  die  Buchdrucketkunst 
auszuüben.  Letzterer  unterstützte  Gutenberg  mit  den  nöthigen  Sum- 
men und  mit  seinem  Rathe,  bis  die  Gesellschaft,  wohl  durch  Theil- 
nahme  des  kunstfertigen  Peter  Schöffer,  des  Erfinders  der  s.  g.  Matri- 
zen, an  dem  Geschäfte,  sich  im  Streite  auflöste  u.  Jeder  eine  Drucke- 
rei anlegte.  Fust's  Druckerei  erhob  sich  durch  Schöffers  Geschick- 
lichkeit über  die  des*  bescheidenen  Gutenberg,  welcher,  wenn  auch 
vom  Stadtsyndicus  Humery  unterstützt,  mit  vielen  Sorgen  zu  kämpfen 
hatte,  bis  Adolph  IL  von  Nassau,  Kurfürst  zu  Mainz,  ihn  zum  adeligen 
Hofdienstmanne  erhob,  als  welcher  er  1468  starb. 

Humbracht,  Tab.  290.  —  Gauhe,  I.  8.  598.  —  J.  D.  Kohler,  bist.  Ehrenrettung  Johann 
Guttenbergs,  Leipjtig,  1741.  —  J.  Oberlin,  Essai  d'anuale»  de  la  vie  do  Outenberg,  Straisb. 
1801.  —  /.  F.  Nee  de  la  Rochette,  fcloge  historique  de  J.  Gensfleisch  dit  Gutenberg,  Par. 
1311.  —  J.  Ritechel  9.  Hmrlenbach,  der  Buchdruckerknust  Erfindung.  Sonderihausen  u.  Lelp- 
xifT,  1820.  8.   16— ^8. 

därdmer^  Vreiherrei.  Ein  1720  unter  die  Landstände  in  Oester- 
reich  ob  der  Enns  aufgenommenes,  freiherrliches  Geschlecht,  welches, 
wie  angenommen  wird,  aus  der  alten  nürnberger  Patricierfamilie  die- 
ses Namens  stammte.  —  So  viel  bekannt,  ist.  Johann  Thomas  Freiherr 
v.  G.,  gest.  1730,  Herr  zu  Grueb,  der  Erste  gewesen,  welcher,  nach- 
dem er  kaiserlicher  Rath  u.  Ober-Commissar  geworden,  sich  in  Ober- 
österreich niedergelassen  bat.    Derselbe  war  in  erster  Ehe  mit  Jo- 


—     424     — 

hanna  Wagner  von  FrunnenbÄseu ,  Wittwe  des  Freiherrn  v.  Oexels, 
kaiserl.  Postmeisteri^^  W i^JD;  in  zweiter  mit  Maria  Anna  v.  Schutz- 
bar, genannt  Milchling  u.  in  dritter  mit  Anna  v.  Stein  vermählt.  Aus 
der  zweiten  Ehe  entspross  ein  Sohn,  Freih.  Carl  und  aus  der  dritten 
ein  Sohn,  Freiherr  Franz  Johann.  —  Weiteres  über  die  Familie  ist 
nicbt  bekannt. 

Freih.  v.  Hoheneck,  T.  8.  694  und  II.  S.  14.   -  Oauhe,  II.  8.  327  und  32S. 

€ärtler  t.  Blnnenfeld.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1758  für  Johann  Valentin  6ärtler,  Senior  des  Stadtrathes  zu  Olmütz 
und  Stadtrichter,  wegen  23jähriger  Dienstleistung,  so  wie  wegen  der 
1742  bei  dem  feindlichen  Einfalle  der  Preussen  und  bei  der  Belage- 
rung von  Olmütz  bewiesenea  Treue,  mit  dem  Prädicate:  v.  Blumen- 
feld. Der  Stamm  hat  fortgeblüht:  noch  in  neuester  Zeit  standen  Jo- 
seph G.  V.  B.  als  Hauptmann,  Paul  G.  v.  B.  als  Oberlieutenant  und 
Ignaz  G.  y.  B.  als  Lieutenant  in  der  k.  k.  Armee. 

MegerU  v.  Mühlfeld,  8.  188. 

Gaertnefi  Freiherren.  (Schild  ge viert  mit  Mittelschilde.  Im  sil- 
bernejn  Mittelschilde  auf  grünem  Boden  ein  dürrer  Birnbaum  mit 
vielen  Aesten.  1  und  4  in  Blau  ein  an  die  Thellungslinie  angeschlos- 
sener, halber,  silberner  Adler  u.  2  u.  3  in  Gold  drei  schwarze  Quer- 
balken. Das  reichsritterliche  Wappen  glich  ganz  dem  Beschriebenen, 
nur  stand  auf  dem  Schilde  keine  Krone,  sondern  zwischen  den  beiden 
Helmen  eine  zwcihenkelige  Vase,  aus  welcher  ein  grünbelaubter 
Baum'  aufwuchs).  —  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  vom  22.  Februar 
1771  für  Carl  Friedrich  Edlen  v.  Gärtner,  k.  k.  Reichshofrath  und 
•kursächsisches  Reichs -Vicariats- Freiherrn -Diplom  vom  21.  April 
1792  für  August  Gottlieb  Edlen  v.  Gärtner,  kursächs.  Vice  -Canzlcr 
und  Polizci-Director  zu  Dresden.  —  Der  Vater  des  Freiherrn  Carl 
Fr  edrich,  Carl  Wilhelm  Gärtner,  k.  k.  w.  Reichshofrath,  früher  k. 
poln.  und  kursächs.  Ober  -  Commissair  aller  königl.  und  kurf.  Ge- 
bäude, hatte  8.  Nov.  1750  den  Reichsritterstand  mit  dem  Prädicate: 
Edler  v.  erlangt,  eine  Erhebung,  welche  in  Kursachsen,  22.  Apr. 
1742,  amtlich  bekannt  gemacht  wurde.  Freiherr  August  Gottlieb  war 
ein  jüngerer  Bruder  des  Freiherrn  Carl  Friedrich.  Letzterer  war  mit 
Eleonore  v.  Löwen,  gest.  1800,  vermählt,  aus  welcher  Ehe  drei  Söhne 
eötsprossten ,  die  Freiherren:  Friedrich,  geb.  1768,  k.  k.  Geh. -Roth 
und  nieder- österr.  Appellations-Gerichts-Präsident  etc.,  Conrad,  k.k. 
Hofrath  u.  Careno.  —  Freiherr  Friedrich  hatte  sich  1801  mit  The- 
resia v.  Vocken,  gest.  1825,  vermählt  und  aus  dieser  Ehe  stammen 
zwei  Töchter,  die  Freiinnen  Ludovica,  geb.  1803  u.  Sophie,  geb.  1804. 
Die  Familie  ist  auch  nach  Preussen  gekommen  U;  nach  Bauer,  Adress- 
buch, S.  68  war  Carl  Freih.  v.  Gärtner  1857  Herr  auf  Bagenz  im 
Kr.  Spremberg. 

Handschriftl.  Notl«.  —  Megerle  v.  MühlfHd,  Erglns.-Bd.  8.  58  und  142.  —  Freiherr  v. 
Ledebur,  I.  8  246.  —  Oeneal.  Tascheiib.  derfreib.  H&user,  1853.  8.  133  u.  134  und  1855.  8, 
173.  -  Suppl.  zu  8lebm«cher,  W.-B.  Vm.'S.  —  Tproff,  I.  86.  —  W.-B.  d.  österr.  Montrch., 
X,  56.  —  UyrU,  I.  8.  133   u.  134.  —  Knetehke,  U.  8.  171  u.  172. 

ISartner  v.  BanngarjtcD.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.   Diplom  von 


—     426     — 

1771  für  Johann  SVanz' Gärtner,  k.  k.  Rittmeister  bei  Graf  Serbelloni 
Gairassier,  mit  d^lB^Prädicate :  v.  Baumgarten. 

Mtgerle  p.  Mähl/eld.  Br^Snc  >Bd.  6.  293. 

Gärtner  ?.  LiDienstumi.  ErbläncL-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1817  für  Anton  Gärtner,  k.  k.  Oberlieutenant  bei  Freiherr  Froon'v. 
Kirchrath  Infanterie,  mit  dem  Prädicate :  v.  Liniensturm. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  8.  1S8. 

Gärtner  ▼•  lUsenhein.  Erbiänd.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1793  für  Cajetan  Gärtner,  k.  k.  pens.  Oberstwachtmeister,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Rosenheim. 

Megerl«  p.  Mühlfeld,  S.  188. 

ISaertringen,  s.  Hiller  v.  Gaertringen,  Freiherren. 

€afer  ▼•  Pelilenreich.  Erbiänd.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1752  für  Johann  Michael  Gaffer,  k.  k.  pens.  Hauptmann,  mit  dem 
Prädicate :  v.  Feldenreich. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Ergänz.-Bd.  8.  293. 

üafrtni  4lafr«n-MnnerB^  Freiherren.  Freiherrnstand  des  Königr. 
Preussen.  Diplom  vom  15.  Octob.  1840  für  Hermann  v.  Gaffron -Ober- 
stradam, Herrn  auf  Kunern,  k.  preuss.  Geh.  Regie r.-Rath  und  ersten 
Director  des  königl.  Credit-  Instituts  für  Schlesien.  —  Eins  der  älte- 
sten schlesischen  Adelsgeschlechter,  welches  früher  Gaveron  und  Ge- 
feron  geschrieben  wurde  und  aus  welchem  Przibe  v.  Gaveron  1358 
urkundlich  vorkommt.  Die  mehrfach  angenommene  Abstammung  aus 
der  polnischen  Familie  Gawkronsky  wird  durch  die  ganz  verschiede- 
nen Wappen  vom  heraldischen  Standpunkte  ans  nicht  bestätigt.  — 
Die  V.  Gaffron  besassen  schon  im  14  u.  15.  Jahrb.  die  Güter  Gross- 
und Klein-Gafron  bei  Steinau  und  Kraschen-Gafrou  bei  Wartenberg, 
auch  soll  das  Geschlecht  nach  Familiensage  schon  im  13.  Jahrb.  in 
Schlesien  reich  begütert  gewesen  sein.  1358  gab  Przibe  (Przepko) 
s.  oben,  das  GutBuschka  an  Thamme  v.  Hayn  u.  dessen  Kachkommen 
zu  Lehn.  Im  15.  und  16.  Jahrb.  verbreiteren  sich  die  v.  Gaffron  in 
den  Fürstenthümem  Oels  und  Wartenberg,  in  welchem  sie. mehrere 
Güter  erwarben  und  sich  in  drei  Linien  schieden:  in  die  v.  G  -Ober- 
stradam, G.-Zobel  und  G.-Trembatscbau.  Die  letzteren  beiden  Linien 
gingen  wieder  aus,  crstere  abt^r  blühte  fort  u.  erlangte,  s.  oben,  den 
Ffeiherrnstand.  —  Sigismundv. Gaffron-Oberstradam  verliess  1628  das 
Herzogthum  Oels,  nachdem  er  das  Gut  Schellendorf  in  einem  Pro- 
cesse  gegen  Hannibal  Burggrafen  zu  Dohna  verloren  hatte  und  begab 
sich  a^f  eins  seiner  anderen  Güter,  nach  Haltauf  bei  Münsterberg. 
Seit  dieser  Zeit  kommt  das  Geschlecht  im  Münsterbergischen  und  im 
Strehlenschen  vor.  Maximilian  v.  G.,  Herr  auf  Haltauf,  k.  k.  Rittm'., 
verlor  1 677  durch  die  Wuth  der  ungarischen  Insurgenten  sein  Le- 
ben. Der  einzige  Sohn  desselben,  Adam  Abraham  v.  G.  trat  in  k. 
dänische  Kriegsdienste,  vermählte  sich  mit  Christine  v.  Trolle,  En- 
kelin des  Reichsrath  und  Statthalters  von  Norwegen  Helge  v.  Trolle 
und  starb  1739  als  k.  dän.  Generallieutenant  und  Gouverneur  v  Ny- 
borg.  Der  Sohn  desselben,  Pulle  Max  v.  0.,  k.  däniseher  Hauptmann, 


—     426     —        . 

erbte  von  seiuer  Taute  Juliane  v.  G. ,  vermählten  Frau  v.  Kohlhaass- 
Lehiiaus  das  Gut  Haltauf  io  Schlesien  und  bradM  1736  durch  Ver- 
mählung mit  Julie  v.  Lohensteiu  die  Güter  Kunern  o.  Schreibendorf  au 
sich.  Das  Gut  Kunern  kam  später  in  den  Besitz  eines  Enkels  des  Pulle 
Max  V.  G.,  Wilhelm  Leopold  v.  G.,  Landesältesten  des  strehlenschen 
Kreises,  während  Ober-  und  Nieder-Kunern,  Haltauf  und  Merzdorf 
an  die  jetzt  freiherrliche  Linie  gelangten.  Das  Haupt  dieser  Linie 
ist  Freiherr  Hermann  s.  oben,  geb.  1797  —  Urenkel  des  oben  ge- 
nannten Pulle  Max  v.  G.  —  Mitglied  des  k.  preuss.  Herrenhauses 
etc.  verm.  1819  mit  Johanna  Röstel,  geb.  1799,  aus  welcher  Ehe  zwei 
Söhne  stammen:  Freiherr  Rudolph,  geb.  1821,  k.  k.  Rittmeister  und 
Freih.  Theodor,  geb.  1823,  Herr  auf  Haltauf  und  Merzdorf,  Landes- 
ältester des  münsterbergischen  Kreises  etc.,  vermählt  mit  Maria  v. 
Schönermark,  geb.  1828,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn,  Max,  geb.  1852 
und  eine  Tochter,  Hedwig,  geb.  1858,  entsprossten. 

OkoUk),  Orb.  Pol..  II.  S    156  und  598.  —  SinapiuSy  I.  S.  87Ü— 878    und    U.  8.  633-G35. 

—  Gauhe,  S.  594  und  .W5.  —  N.  l'r.  A.-L.  II.  8.  209.  —  Ffeih.  r.  Ledebur,  1.  S.  252  u.  lll. 
8.  256.  —  Geneal.  Taschenbuch  d  fnih.  Hnuser,  18Ö5.  8.  169-171  u.  1859.  8.  216.  —  Sieb- 
macher,  1.  52.  —  v.  Medinrj,  HI.  S.  198.  —  Lexic.  ovcr  adel.  Famii.  i.  Daninark,  1.  Tab.  31. 

-  JJorgt,  Allgem.  W.-B.  11.8.  153  und  154:  v    G.  —  Knesehk«,  I.  8.  16,  Freih.  und  162. 

Üagern^  auch  freiherren.  Altes  Adelsgeschlecht  des  vormals 
pommernscheu  Fürstenthums  Rügen,  welches  ursprünglich  Gawern 
hiess  u.  wohl  wendischen  Ursprungs  war.  In  allen  bekannten  Lehns- 
briefen, auch  noch  in  dem  letzten  von  1703  kommt  das  Geschlecht 
mit  dem  erwähnten  Namen  Gawern  vor,  doch  nannten  sich  Sprossen 
desselben. schon  im. 16.  und  17.  Jahrh.  Gagern.  Nach  Annahme  der 
Familie  führt  dieselbe  den  Namen  von  dem  Dorfe  Gawern  oder  Ga- 
warne  im  Kirchspiele  Gingst  auf  Rügen,  welches  urkundlich  schon 
1232  vorkommt,  aber  erst  im  Anfange  des  14.  Jahrh.  ausschlies- 
sendes  Besitzthum  des  Stammes  wurde.  Der  Erste,  dessen  Name  er- 
halten worden  ist,  Pribe  Oawern  wohnte  1322  zu  Tor-Becke  bei 
Gingst,  einem  eingegangenen  Hofe  und  Henriette  Gawern  1362  zu 
Wolsekenit^e ,  dem  jetzigen  Yolsviz  bei  Gingst.  1487  ertheilte  Her- 
zog Bogislaus  X.  in  Pommern  dem  Claus  Gawern  und  1^40  Herzog 
Philipp  der  damaligen  Familie  v.  Gawern  Hand  -  Bestätigungen  der 
älteren  Lehnbriefe  über  die  Güter  in  Gawern,  Teschwitz,  Tessitz 
(Titzitze),  Finkenthal,  Garlitz,  Carow,  Carnewitz  u.  Stubben.  Durch 
einen  Vergleich  wurde  1573  Gawern  an  den  Herzog  Ernst  Ludwig  in 
Pommern  abgetreten  und  verkauft  und  es  blühte  der  Stamm  nun  nur 
noch  in  den  Linien  Finkenthal  und  Teschwitz ,  von  welchen  letztere 
fortgeblüht  hat.  Die  Stammreihe  dieser  Linie  steigt,  wie  folgt,  herab: 
Martin  Moritz  v.  G.,  Herr  auf  Teschwitz,  k.  schwed.  HauptAiann: 
Anna  V.  Kleth;  —  Woldemar  Moritz  v.  G.,  geblieben  als  Oberst  in 
.  MMlen-durchlachschen  Diensten  in  der  Schlacht  bei  Friedlingen,  ver- 
mählt mit  einer  Tochter  des  Grafen  Claude  de  St.  Pol,  Generals  en 
Chef  der  Republik  Venedig;  —  Claadius  Moritz  v.  G.,  1693  aufge- 
nommen in  die  reichsunmittelbare  Ritterschaft  am  Rhein:  Maria  Ja- 
cobea  v.  Steinkallenfels,  Herrin  auf  Morschheim  bei  Alzey;  —  Johann 
Friedrich:  Margaretfaa  Eleonore  v.  Usedom  a.  d.  Hause  Ziermosel. — 
Carl  Christoph  Gottlieb,  herz,  pfalz-zweibrück.  Geh.-Rath  und  Oberst- 


—     427     — 

Hofmeister  und  des  reichsritterschaftlichcn  Gantons  am  Oberrhein 
Ritterrath:  Susanna  Esther  Freiin  La  Roche  v.  Starkenfels;  —  Jo- 
hann Christoph  Ludwig  (koiimt  mit  sehr  verschiedenen  Vornamen 
vor,  doch  sind  die  beiden  ersten  überall  Johann  Christoph  und  der- 
hier  zugefügte  Name  wohl  der  richtige),  gest.  1852,  kön.  niederlftnd. 
Geh.-Rath  und  Kämm.,  gCMies.  Gesandter  an  den  Congressen  zu  Wien 
und  Paris  und  an  dem  deutschen  Bunde  etc. :  Caroline  Freiin  v.  Gau- 
greben.  Aus  der  Ehe  des  Letzteren,  bekannt  als  ausgezeichneter 
Staatsmann  und  publicistischcr  Schriftsteller,  entsprossten ,  neben 
zwei  Töchtern,  Freiin  Amalie;  geb.  1798,  vermählt  1817  mit  Anton 
Philipp  Freih.  v.  Breidbach-Bflrresheim,  genannt  v.  Riedt,  k.  k.  Kämm, 
h.  nassau.  Oberst -Stallmeister  etc.  und  Freiin  Caroline,  geb.  1801, 
verm.  1830  mit  Philipp  Freih.  v.  Mauchenheim,  genannt ßechtolsheim, 
k.  bayer.  Kämm.,  Wittwe  seit  1852,  fünf  Söhne,  welche  sämmtlichin 
die  Fusstapfen  des  für  Deutschlands  Wohl  so  begeisterten,  trefflichen 
Vaters 'traten :  Freiherr  Friedrich,  geb.  1794,  vormals  k.  niederl. 
General-Major,  gefallen  als  grossh.  badenscher  General -Lieutenant 
1848  im  Gefechte  gegen  die  Hecker'sche  Freischaar^  —  Freih.  Carl, 
geb.  1796,  k.  bayer.  pens.  Major,  vermählt  mit  Sophia  Freiin  v.  Fal- 
keilhausen,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter,  Freiin  Charlotte,  geboren 
1847,  stammt;  —  Freiherr  Heinrich,  geb.  1799,  gewes.  grossh.  hess. 
Staats-MinistertiTid  Präsident  der  ehemaligen  deutschen  National- 
versammlung zu  Frankfurt  a.  M.,  vermählt  in  erster  Ehe  1828  mit 
Louise  V.  Pretlack,  gest.  1831  und  in  zweiter  1839  mit  Barbara  Fill- 
mann,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  vier  Söhne  entspross- 
ten: Friedrich,  geb.  1842.,  Maximilian,  geb.  1844  ,  Hans,  geb.  1847 
und  Ernst,  geb.  1849;  —  Freih.  Moritz,  geb.  1808,  h.nassao.  Kam- 
merb., Regier.-Rath  und  Amtmann  zu  St  Goarshausen,  verm.  1838 
mit  Augnsta  Freiin  v.  Wintzingerode ,  gest.  1843,  aus  welcher  Ehe 
eine  Tochter  und  ein  Sohn,  Hans,  geb.  1843,  leben  —  und  Freihyr 
Maximilian,  geb.  1810,  Herr  auf  Homau,  gewes.  Unterstaats-Secre- 
tair  im  deutschen  Reichs  -Ministerium  des  Auswärtigen ,  später  k»  k. 
Hof-  u.  Ministerial-Rath  im  Ministerium  der  auswärtigen  Angelegen- 
heiten, verm.  in  erster  Ehe  1835  mit  Franzisca  Lambert  vom  Gap, 
gest.  1849  u.  in  •zweiter  1854  mit  Dorothea  Biedenweg.  Aus  letzterer 
Ehe  entspross  eine  Tochter,  Franzisca,  geb.  1855,  aus  der  ersten  Ehe 
aber  stammen,  neben  drei  Töchtern,  fünf  Söhne :  Friedrich,  geb.  1839, 
Heinrich,  geb.  1841,  Joseph,  geb.  1845,  Carl,  geb.  1846  und  Franz, 
g^V:  1849.  Die  bisher  aufgeführten  Sprossen  des  Stammes  wurden 
neuerlich  zu  der  I.  Linie  von  Monssheim  gehörig  aufgeführt.  —  Zu 
der  IJt  Linie  zu  Gauersheim  gehört  Freih.  Ernst,  geb.  1807,  Pfarrer 
zu  Schifferstadt  bei  Speier.  Der  Bruder  desselben,  neben  einer  Sehwe- 
ster.  Freiin  Clara,  geb.  1805,  ist  Freiherr  Ferdinand,  geb.  181 5,  Herr 
auf  Gauersheim,  verm.  1852  mil  Maria  v.  Kieffer,  ans  welcher  Ehe 
ein  Sohn,  Johann  Ernst,  geb.  1854  u.  eine  Tochter,  Anna  Magaretha, 
geb.  1856,  entsprossten.  —  Im  Kgr.  Bayern  ist  die  Familie  20.  Jan. 
1885  in  die  Freiherrnclasse  der  ^elsmatrikel  eingetragen  worden. 

Miera4l,  8.  468.  —   Wack«m0itr,  Altes  A^Nell«•  Eogea,  8.  Hl.    -  Oauh€  I.  6.  328. 


—     428     — 

—  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  209  und  210.  —  Freih.  v,  Ledebur,  I.  fi.  243  und  III.  8.  256.  -  Oe- 
neal.  Taschenb  d.  freih.  Häuser,  1848.  «.  115-117  u.  1857  8.212-214.  —  Siebmacher,  III. 
159;  Gogern,  Pommcrisch.  --  r.  Meding,  1.8.  167.  —  8uppl  xu  Siebm.  W.-B.  111,  8.  —  W.- 
B.  d.  Kgr.  Bayern,  XI.  21.  —  Pommernsche!«  W.-B.  I.  Tab.  2  u.  6  u.  8.  7  u.  8.  —  Kneschke, 
I.  8.  162  n.  163. 

€ageni-€r«DSseii  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  von 
Silber  und  Schwarz  schräglinks  getheilt  mit  einem  in  der  Mitte  aaf- 
recht  stehenden,  von  Schwarz  u.  Silher  quer  getheilten  Widerhaken: 
Gagern  nnd  2  und  3  in  Silber  ein  rothes  Einhorn).  Adelsstand  des 
KOnigr.  Preussen.  Diplom  vom  5.  Apr.  1854  für  Wilhelnl  Christian 
Adrian  Granssen,  Gutsbesitzer  zu  Klein -Buckow  im  Kr.  Nieder- Bar- 
nim, Stiefenkel  des  verstorbenen  k.  preuss.  General  -  Lieut.  a.  D.  v. 
Gagern,  mit  dem  Namen:  v.  Gagern-Cranssen. 

Freih.  r.  Led^bur,  III.  8.  256  und  257. 

üagg  V.  Uwtnhetg,  Ritter.  Reichsritterstand.  Diplom  von  1749 
för  Joseph  Anton  Gagg  v.  Löwenberg,  k.  Oberamtsrath. 

Megtrle  r.  Mühlfeld,  ErgÜnz.-Bd.  8.  142.  —  Suppl.  xn  Siebm.  W.-B.  IX.  15. 

«lädier  V.  Wtlfsfeld^  Ritter.  :^rbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom 
von  1773  für  Joseph  Gajdler  v.  Wolfsfeld,  k.  k.  Rittmeister. 

MfgerU  V.  Mühl/ttld,  KrgSnz.-Bd.  8.  143. 

üahnen.  Westphälisches,  erloschenes  Adelsgescblecht,  welchem 
der  Schulzenhof  zu  Gahmen  im  Kreis  Dortmund  gehörte.  Caspar  v. 
Gahmen  kommt  1627  als  Richter  zu  Lünen  vor  u.  Philipp  Christoph 
V.  Gahnaen  starb  1746  zu  Glogau. 

r.  steinen,  IV.  8.  209  und  8.  877.  —  Freiherr  v.  Ledebur^  I.  8.  242  und  243. 

Gijewski.  Polnisches,  zum  Stamme  Jelita  gehörendes  Adelsge- 
schlecht, aus  welchem  Apollinar  v.  G.,  Herr  auf  Komorowo  im  Kreise 
Bomst,  1846  Landschaftsrath  im  Grossh.  Posen  war.  Früher  kamen 
ans  diesem  Geschlechte  vor:  Adalbert,  Castellan  von  Rogasen,  Lucas, 
Castellan  v.  Santoc  und  Franz,  Castellan  von  Konary,  auch  Starost 
von  Koste*n. 

i  F^eih.  V.  Ledebur,  I.  8.  243  und  III.  8.  257. 

€«Uer.  Reichsadelsstand.  Kurpfälzisches  Reichsvicariatsdiplom 
vom  6.  Juli  1792  für  Franz  Xaver  Gaiier,  Rentbeamteu  in  Landsberg. 
Derselbe,  geb.  1762,  trat  später  in  den  Ruhestand  u.  wurde  in  die- 
sem in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

9.  Lang,  8.  344. 

UM,  s.  Gayl  a.  Mting,  s.  Gayling. 

ilalllac^  Preiherreo.    Freiberrnstand  des  Kgr.  Preussen.    Diplo^; 
vom  10.  Mai  1727  für  Jacques  Francois  Gaillac.    Derselbe  stamnÄf^ 
aus  einem  schweizerischen  Geschlechte.  ^.■ 

9.  Hellbach,  I.  8.  402.  —  N.  Pr.  A.-L.    II.   8.   210.    —  Freih.    t>.  Ledebur,  I.  8.  24$ii^ 
W.-B.  d.  Preuss.  Monarch.,  II.  36.  ,"  .  j;   ■ 

SaUlaH  ile  Passignies^  Preiherrei;  Erbländ.-österr.  Freihefrn- 
stand.  Diplom  von  1764  für  Emanuel  Gaillard  de  Fassignies,  k.  k. 
Hauptmann  des  Windischen  InfautnAigiments ,  wegen  alt^  Adels  u. 
langjähriger  Dienste.  *"' 

Megerle  0-  Mühlfeld,  8.  51. 

GaiDbaM,  GsIbMA,  (laiBwaM.«£iaJi»  Niederösterreich  gegen  Ende 
de3  15,  u.  im  16.  Jahrb.  vorgekc^Minenes^  Adhegeschlecht.  Christoph 


—     429     —  • 

G.  wurde  1495  und  Lorenz  1522  mit  dem  Sitze  and  dem  Schlosse  zu 
Vesten  Waseu  belehnt;  Anton  zahlte  1561  Gülten  zu  Wasen  u.  Chri- 
stoph  zu  Wasen  lebte  noch  1582.  Nach  dieser  Zeit  kommt  der  Nanw 
des  Geschlechts  nicht  mehr  vor. 

WUngriU.  II F.  S.  205. 

ISaisber^,  ISebber^,  Gaesberg^  Frelhcrrea.  Im  Kgr.  Württemberg 
anerkannter  Freiherrustand.  Aner4{ennungsdiplom  Vom  29.  Novemb. 
1824  für  die  gesammte  Familie.  —  Altes,  ursprünglich  aus  dem 
Schweizer  Cantone  Thurgau  stammendes,  unter  ^em  Namen  Geiss- 
berger  und  Geissberg  schon  im  H.  Jahrb.  vorgekommenes  Ritter- 
geschlecht, welches  später  nach  Schwaben  und  Schlesien  kam.  Der 
schwäbische^  Zweig  kann  die  fortlaufende  Stammreihe  vom  14.  Jahrb. 
an  nachweisen.  Der  älteste,  sicher  bekannte  Ahnherr  ist  Friedrich 
V.  G.,  1318  württemb.  Vogt  zu  Schorndorf  und  des  regierenden  Gra- 
fen Eberhard  IL  vertrauter  Rath.  Die  Familie,  welche  vom  Entstehen 
der  freien  unmittelbaren  Reichsritterscbaft  bis  zur  Auflösung  dersel- 
ben, zuerst  bei  dem  Rittercanton  Kocher  wegen  Kleinbotwar,  Schau- 
bek  und  Hohenstein  und  wegen  ihres  Mitbesitzes  an  Zwingenberg  u. 
Schöckingen  den  Rittercantonen  Ottenwald  und  Neckarschwarzwald 
fortwährend  einverleibt  war,  tbeilte  sich  im  17.  Jahrb.  in  zwei  nach 
ihren  Besitzungen  genannte  Ilauptlinien,  deren  Stifter  zwei  von  des 
genannten  Friedrichs  v.  G.  Nachkommen  im  8.  Gliede  waren:  es 
gründete  nämlich  Freih.  Sebastian,  gest.  1675  die  Linie  zu  Helfen- 
berg,  welche  früher  die  Schnaither  Linie  genannt  wurde  und  Ulrich 
Albrecht,  gest.  1679,  württemb.  Oberrath,  Burgvogt  und  Hofmeister, 
die  Linie  zu  Schöckingen.  Die  Linie  zu  Helfenberg  umfasst  die  Nach- 
kommenschaft von  des  Stifters  Urenkels,  Benjamin  Friedrichs ,  gest. 
1776,  welcher  Helfenberg  erwarb,  Sohne:  Carl  Christian  Benjamin 
Friedrich,  gest.  1^13,  k.  württ.  Kammerh.  und  Major  d.  Cav.,  verm. 
mit  Caroline  Johanne  Wilhelmine  Freiin  v.  Gaisberg,  geat  1837. 
Diese  Linie  besitzt  das  Rittergut  zu  Heesenberg  nebst  Schlosse  im 
0.  A.  Marbach ,  ersteres  jedoch  in  Gemeinschaft  mit  der  Familie  v. 
Bouwinghausen.  Die  Linie  zu  Schöckingen  theilte  sich  mit  des  Stif- 
ters, s.  oben.  Söhnen,  Johann  Heinrich  und  Ernst  Friedrich ,  in  den 
älteren  und  jüngeren  Ast.  Diese  Linie  «besitzt  das  Rittergut  Schöckin- 
gen im  0.  A.  Leonberg  nebst  Antheil  an  Balzheim,  Musingen,  Böfin- 
gen,  Grimmelfingen  und  Ringingen.  Der  ältere  Ast  begreift  die  Nach- 
kommenschaft von  des  Stifters  Johann  Heinrich,  gest.  1685,  k.  würt- 
temb. Regierungsraths-Präsidenten  u.  Hofgerichts- Assessors,  Urenkel : 
Ludwig  Heinrich,  gest.  1828,  k.  württemb.  Kammerh.,  Yice-Land- 
jägerm.  u.  Oberforstm.  zu  Kircbheim  aus  der  Ehe  mit  Caroline  Luise 
Friederike  Göler  v.  Ravensburg,  gest.  1784,  der  jüngere  Ast  aber 
umfasst  die  Nachkommenschaft  von  des  Stifters  Ernst  Friedrich, 
gest.  1637,  Oberförsters  zu  Leouberg,  drei  Urenkeln:  Friedrich  Cjirl 
Johann  Dietrich,  Reinhard  und  Carl  Friedrich.  —  Die  Sprossen  der 
schwäbischen  Linie  widmeten  sich  seit  dem  14.  Jahrb.  fast  ausschliess- 
lich dem  Dienste  des  regierenden  Hauses  Württemberg  u.  zeichneten 
sich  durch  Bekleidung  hoher  Staatwürden,  so  wie  im  Militairdienste 


—     430     — 

durch  Trene  und  Tapferkeit  vielfach  aus ,  wie  von  Cast  sehr  genau 
zusammengestellt  worden  ist.  Derselbe  hat  auch  den  gesammten  Per- 
sonalbestand von  1844  sorgföltig  angegeben. 

Jacob  V.  Schickfu**,  Seklesische  Chronik,  Lib.  IV.  8.  136.  —  RucHini,  \\l.  8.300  n.  348 
und  IV.  8.  384.  —  Sinapim,  I.  8.  381  und  II.  8.  638.  -  Oauhe,  U.  S.  349.  —  Freiherr  v. 
Kroknt,  II.  8.  I.  —  N.  Geneal.  Handb..  1777.  S.  75—80.  1778.  I.  8.  74-79  u.  Nachtras;.  I.  S. 
&I.  ->  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  210.  —  Casi,  Adelub.  d.  Kgr.  WOrUemberg.  8.  200-204.  —  Freih. 
f.  Ledebur,  I.  8.  243  und  III.  8.  257.  —  Siebmacher,  l.  US:  v.  Oainlierg,  SchxküMsch.  — 
Suppl.  zu  Hiebui.  W.>B.  III.  8.  —  Tffrof,  I.  86.  —  8chleci»che»  W.-B.  Nr.  362. 

Ilaisnary  s.  Geismar. 

Ilaisnek,  frelkerrco  aoil  ttrafei.  Reichsfreiherrn-  und  Grafen- 
stand. Freiherrndiplom  von  1637  und  Grafendiplom  von  1667  für 
die  gesammte  Familie,  letzteres  Diplom  mit  Vermehrung  des  gräf- 
lichen Wappens  durch  das  Wappen  der  ausgestorbenen  Familie  v. 
Lindeck.  —  Altes,  österreichisches,  namentlich  in  Steiermark  und 
Kärnten  begütert  gewordenes  Adelsgeschlecht,  dessen  Stamroreihe 
Bucelini  mit  Nicolaus  v.  G.  um  1490  beginnt.  Von  den  Nachkommen 
desselben  blieb  Carl  v.  G.  1616  als  k.  k.  Oberst  in  den  Treffen  bei 
Gradiska;  Franz  Leopold  und  Georg  Christoph  Gr.  v.  G.  waren  1704 
k.  k.  Kämm,  und  Graf  Franz  Andreas  lebte  1737  als  k.  k.  General- 
major. —  Der  Stamm  blühte  fort  und  in  neuester  Zeit  wurde  Alois 
Graf  V.  Gaisruck,  k.  k.  Kämmerer  u.  zu  Pressburg  lebend,  unter  den 
nnangestellten  Generalmajors  4er  k.  k.  Armee. aufgeführt. 

OauMe,  I.  8.  596  und  5%  »ck  Baoelioi,  III.  »  Freih.  v.  Krohne,  II.  8.  411—418.  — 
Siebmackerf  I.  49:  v.  Gaessrugg,  Steierisch  und  III.  85:  v.  (jaisrugg,  Steierisch.  —  v.  Me- 
ding,  III.  8.  198  und  199.  —  Tyroff,  ll.'t^b:  Prelh.  u.  Graf  v.  Uaisbruck. 

dal  (in  Blau,  drei,  2  a.  1.  goldene  Galläpfel).  Lüttisches  Adels- 
geschlecht, welches  im  17.  Jahrh.  nochMoiterre  besass,  dann  in's  Cöl- 
nische  kam  und  17^0  noch  zu  Dunstekoven  und  Heimerzheim  im  Kr. 
Rheinbach  angesessen  war.  —  Dasselbe  ist  nicht  mit  der  aus  Irland 
stammenden  Familie  v.  Gall  zu  verwechseln. 

Fahne,  XI.  8.  45.  —  Freih.  v.  Ledebur,  T.  S.  248. 

Clalbrecfat  Ein  in  Pommern  gegen  Ende  des  17.  u.  im  18.  Jahrh. 
angesessenes  Adelsgeschlecht,  welches  auch  nach  Liefland  kam,  wo 
dasselbe  das  Gut  Godmansdorf  erwarb.  In  Pommern  hatte  die  Fa- 
milie 1695  und  später  die  Güter  Viatrow  im  Kr.  Stolpe,  zu  denen  im 
18.  Jahrh.  noch  Moitzelfitz,  Petershagen  und  Schwarlow  im  Kr.  Für- 
stenthum  Camin  etc.  kamen.  Schwarlow  stand  dem  Geschlechte  |ioch 
1778  zu.  — -  Christian  v.  G.,  k.  preuss.  Oberst,  vermachte  der  Stadt 
Stolpe  ein  Legat  zu  milden  Zwecken. 

Brüggemann,  IV.  8.  40».  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  173.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  243  u. 
III.  8.  257. 

Saicicwski.  Polnisches,  zum  Stamme  81  epowron  zählendes  Adels- 
geschlecht, welches  in  Westpreusseu  1772  mit  dem  Gute  Sortykaim 
Kr.  Strassburg  begütert  war. 

F^eih.  9.  Ledebur,  III.  8.  257. 

•  Saleekl.  Polnisches,  in  den  Stamm  Junosza  eingetragenes  Adels- 
geschlecht, aus  welchem  Ignaz  v.  G.  1778  Starost  von  Bromberg  und 
später  Woiwode  von  Posen  war.  Die  Familie  besass  1789  Radlowo 
im  Posenschen  and  1804  Gc^cly  unweit  Kowall. 

F^tih,  f.  Ledebur,  I.  8.  943  a.  lU.  8.  257. 


^>  —     431     — 

*■ 
'  CileMskL  Polnisches,  dem  Stamme  Dolenga  einverleibtes  Adels- 
geschlecht, welches  in  Westpreussen  1772  Gorzekom  im  Kr.  Strass- 
borg  inne  hatte. 

Freik.  r.  Lfdehur,  III.  S.  257. 

Galen  ^  h*f  iherrea  aml  Gräfes.  Reichs  -  Freiherren  -  und  Grafen- 
stand des  Kgr.  Prenssen.    Freihermdiplom  vom  20.  Juli  1665  für 
Heinrich  v.  Galen,  Herrn  zu  Assen,  Bispinck,  Romberg,  Handlings- 
hoff  u.  Ottenstein.  Reichsgrafen diplom  von  1702  für  Christoph  Hein- 
rich Freiherrn  v.  Galen,  k.  k.  Kftmm.  und  Reichshofrath  u.  preussi- 
sches  Grafendiplom    vom  8.  Nov.  1804  für  den  Erbkämmerer  des 
Fürstenthnms  Mlinster  Ferdinand  Freiherm  v.  Galen  und  nrar.bei 
Gelegenheit  der  Hnldignng  in  Münster.  —  Eins  der  ältesten,  rhein- 
ländischen  and  westphälischen  Adelsgeschlechter,  dessen  Name  als 
Name  des  Dorfes  Gahlen  nnweit  Dinklage  schon  1163  vorkommt.  Zu 
dem  ältesten  ßesitztlmme  der  Familie,  welches  im  Laufe  der  Zeit  sehr 
wuchs,  gehört  das  Schloss  Assen  im  Münsterschen :  in  Cölü  war  das 
Geschlecht  schon  1226  angesessen.    Im  16.  Jahrb.  kam  der  Stamm 
aus  Westphalen  nach  Kur-  und  Liefland ,  kehrte  aber  später  wieder 
nach  Westphalen  zurück.  Eberhard  y.  G.  war  um  1460  Abt  zu  Urau- 
weiler;  Heinrich  von  G.  kommt  1551  als  Grossmeister  des  Schwert- 
ordens in  Liefland  vor  und  Dietrich,  Heinrichs  Bruder,  Feldherr  des 
liefläiidischen  Ordens,  erhielt  von  dem  Orden  als  Anerkennung  seiner 
Tapferkeit  u.  seiner  erspricsslichen  Dienste,  die  Güter  Lutzen,  Curtzen 
etc.,  sowie  das  Obcrmarschall-Amt  der  Herzogthümer  Curland  und 
Semigallien.   Der  gleichnamige  Sohn  des  Letzteren  hatte  zwei  Söhne, 
Christoph  Bernhard  v.  G.,  gest.  1678,  welcher  1650  Bischof  zu  Mün- 
ster wurde  und  sich  als  Kriegs-  und  Staatsmann  bekannt  machte  und 
Johann  Heinrich  v.  G.,  welcher,  s.  oben.,  den  Freiherrnstand  in  die 
Familie  brachte  und  in  erster  Ehe  mit  Anna  Freiin  v.  Droste  zu 
Vischering,  in  zweiter  aber  mit  Anna  Elisabeth  Freiin  v.  Reck  ver- 
mählt war.    Aus  der  ersten  Ehe  entspross  Freiherr  Franz  Wilhelm, 
verm.  mit  Ursula  Helene  Freiin  v.  Plettenberg  und  aus  der  zweiten 
Freiherr  Christoph  Heinrich,  welcher  sich  in  Oesterreich  ankaufte  u., 
s.  oben,  den  Reichsgrafenstand  erlangte,  aus  der  Ehe  mit  Maria  Su- 
sanna Grf.  V.  Sanrau  aber  männliche  Nachkommen  nicht  hinterliess. 
Freih.  Franz  Wilhelm  hatte  dagegen  eine  zahlreiche  Nachkommen* 
Schaft,  welche  sich   in  Westphalen  immer  weiter  ausbreitete  und  aus 
derselben   stammte  auch  der  Erbkämmerer  Ferdinand  Freih.  v.  G., 
welcher,  wie  erwähnt,  in  den  preussischen  Grafenstand  erhoben  wurde. 
Von  Letzterem  entspross  das  jetzige  Haupt  der  Familie:  Graf  Mat- 
thias-, geb.  1800,  Herr  auf  Bispick  und  Gottendorf  (Fideicommiss), 
Assen,  Hundlingshoff,  Neugraben,  Romberg  u.  Galen ,  Erbkämmerer 
im  Fürstenthume  Münster,  vermählt  1825  mit  Anna  Maria  Freiin  v. 
Kettler,  geb.  1803,  aus  welcher  Ehe,  neben  drei  Töchtern,  von  wel- 
eben  Grf.  Maria,  geb.  1826,  mit  August  Grafen  v.  Spee,  k.  preuss. 
Kammerherrn,  vermählt  ist,  acht  Söhne  stammen:  die  Grafen  Fried- 
rich, Ferdinand,  Maximilian,  Wilderich,  Paul,  Clemens,  Christoph  u. 
Hubert.    Der  Bruder  des  Grafen  Matthias  ist  Graf  Ferdinand,  geb. 


-     432     -  ,^ 

1803,  k.  prcuss.  Kammerherr  und  Geh.-Kuth,  a.  o.  G^sandtef  Iniher 
am  k.  Sachs.,  später  am  k.  spanischen  etc.  Hofe,  verm.  1835  mit  Anna 
Grf.  V.  ßocholtz- Asseburg,  geb.  1813,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn, 
Graf  Clemens,  geb.  1838,  entspross. 

Gauhe,  I.  8.  596  und  597  u.  II.  8.  380—337 :  Chrifltoph  Benihurd  v.  G..  Dirtchof  cu  Mun- 
ster. —  WiMgriU,  Hl.  8  203  und  204.  —  Metjerl«  r.  Mühlfeld,  8.  19.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  S. 
SIC  und  211.  —  Fftih.  v.  d.  Knesebeek,  6.  132.  —  Deutsche  Grufeuh.  d.  Gegenwart,  I.  S.25Ü 
und  257.  —  Frrih.  v.  Ledebur,  I.  8.  243  und  III.  8.  257.  —  Geneal.  Taxchcnb.  d.  grari.  Häu- 
ser, 1859.  8.  2Ht(  und  289  u.  hist.  Handl».  zu  doniselbeu,  8.  236.  —  Sifhtnacher,  I.  12«> :  v. 
Gaelen.  Khcinländisch  und  I.  191:  v.  Galen,  Westphälisch.  —  Osnabrücksrher  8tiftsralender 
von  1773,  Miinstersrher  Stiftscalendcr  von  1784  und  e.  Meding,  I.  8.  167  und  16ti:  Fffihor- 
ren  v.  Gal.Mi.  —  8uppl.  zu  8iebm.  W.-B.  IV.  12.  —  W.-B.  d.  preuss.  Monarch.  I.  39.  - 
W.-B.    des  Kgr.  Ilaunover,  A.  11  uud  8.  7. 

ISalei|iewsky. .  Polnisches,  nach  Ostpreussen  gekommenes  Adels- 
gescblecht,  welches  im  Gilgenburgischen  begütert  war. 

Freih.  9.  Ledtbur,  HI.  S.  243. 

4lal«8ii  freiherren.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom  vom 
20.  März  1720  für  Carl  v.  Gale&i,  k.  k.  Secretair.  Derselbe  stammte 
aus  einem  alten,  aus  Sicilien  nach  Friaul  gekommenen  Adelsge- 
schlechte,  dessen  Sprossen  seit  langer  Zeit  in  den  vornehmsten  Aem- 
tern  gestanden  und  dem  Erzhaose  Oesterreich  treu  gedient  hatten. 
Der  Empfänger  des  Frciherrndiploms  war  bei  dem  Marquis  de  Prie 
sowohl  im  Haag,  als  in  Rom  Gesandtschafts-Secretair  gewesen  u.  er- 
hielt 1718  den  Titel  eines  kaiserlichen  Secretairs. 

Gauhe,  II. 's.  337  nach  Butkens,  Troph.  d«  Brabant,  II.  8.  195. 

ilalhan.  Ein  zu  dem  Adel  des  Grossherzogthums  Niederrhein  ge- 
hörendes Geschlecht,  aus  welchem  die  Schwestern  v.  Galhau  1857 
im  Hitbesitze  von  Fremmersdorf  im. Kr.  Saarloais  waren. 

Btttur,  Adressbuch«  1857.  8.  69. 

€«liarili,  KreiherreB.  Spanisches,  aas  der  Provinz  Biskoja  stam- 
mendes Adelsgeschlecht,^ aus  welchem  einige  Sprossen,  welche  den 
freiherrlichen  Cbaracter  führten,  nach  Schlesien  in  das  Brieg^sche 
kamen  ond  1728  mit  dem  Gute  Gross -Wilkau  im  Kr.  Nimptsch  be- 
gütert waren. 

Sinapiu»,  II.  8.  334. 

Galiaileai  (aallBgea.  Ein  in  Ostpreussen  vorgekommenes  Adelsge- 
schlecht, welches  mit  Thiergarten  unweit  Biesenbarg  begütert  war, 
auch  wird  ein  wohl  zu  demselben  Stamme  gehörendes  Adelsgeschlecht: 
Galinski,  Oolinski  aufgeführt,  welches  Galinden  im  Kr.  Mehrungen, 
Moschnitz-  im  Kr.  Osterode  etc.  besasB. 

frtih.  f.  Ltdtbur,  in.  8.  243. 

tallj  Ürtfei.  Ein  orsprünglieh  aus  Irland  stammendes  reichs- 
gräfliches Geschlecht,  aus  welchem  um  die  Mitte  des  17.  Jahrb.  Wil- 
helm Graf  v.  Gall,  Freiherr  v.Burg,  Herr  auf  Balmontin  und  Galston, 
kais.  Oberst  etc.  in  Schlesien  die  Herrschaft  Hohlstein  mit  Giersdorf 
etc.  unweit  Löwenberg  kaufte.  Derselbe  starb,  ohne  Nachkommen 
zu  hinterlassen,  1 655  und  würde  in  der  Klosterkirche  zu  Grüssau  be- 
graben. Sein  Erbe  war  ein  Vetter,  Walther  Graf  v.  Gall,  mit  welchem 
später  der  Stamm  wieder  ausging. 

Otmkt,  1.  8.  698  nach  Lucae,  8chleslsch.  Chronik  u.  Sinapiu»,  II.  8.  87.  —  N.  Pr.  A.-L. 
U.  8.  211.  •»  r^'h.  f.  Udfbur,  I.  8.  248  u.  244. 


—     433     — 

fiall^  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand,  Diplom  von  1711  für 
Matthias  Gall,  Syndicus  der  Stadt  Wien,  wegen  ausgezeichneter 
Dienstleistung.  —  Der  Stamm  hat  fortgeblüht.  Noch  in  neuster  Zeit 
stand  Carl  Kitter  v.  Gall  als  Lieutenant  im  49.  k.  k.  Infant. -Kegim. 

MegerU  v.  Mühlfeld,  8.  112. 

ilallj  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Bestätigungsdiplom  von 
1715  für  Franz  Andreas  v.  Gall,  Doctor  und  Stadtphysicus  in  Wien, 
mit  dem  Prädicate :  Edler  v. 

Meyerle  v.  Mühlfeld,  Ergänz.-Bd.  S.  193. 

Call  (Schild  quergetheilt:  oben  in  Gold  ein  rechtsgekehrter, 
schwarzer  Hahn  und  unten  in  Schwarz  drei  goldene  Pfähle).  Ein  in 
Preussen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  mit  Damerau  und 
Nensaass-Wolka  begütert  war.  Ein  v.  Gall  trat  1808  als  k.  preuss. 
Hauptmann  ans  dem  activen  Dienste  und  starb  1816  als  Kreis-Poli- 
zei-Inspector  in  Trier  und  ein  v.  G.  besass  1823  das  Gut  Sentmasing 
bei  Münster. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  an.  —  Freih,  9.  Ledebur,  I.  8.  244  und  UI.  S.  257.  —  SiebvMChtr^ 
V.  27y. 

CaU  f.  dallenfels^  heiherren.  Erbländ.  -  österr.  Freiher^nstand. 
Diplom  vom  12.  Dec.  1695  für  Jacob  Sigmund  Gall  v.  Gallenfels, 
kurbayer.  Kriegsrath,  General -Feld -Wachtmeister  und  Comman- 
danten  zu  Braunau,  so  wie  für  die  drei  geistlichen  Brüder  desselben : 
Anton  ,  Abt  zu  Sittich,  Georg  Andreas,  Erzpriester  in  Ober-Krain  u. 
Ludwig,  Guardian  des  Franziscaner- Ordens  und  für  die  Söhne  des 
verstorbenen  Bruders:  Daniel,  Anton  und  Sigmund,  Pfarrer  zu  Gal- 
leufels. Dieselben  gehörten  zu  einem  alten  krainischen  Adelsge- 
schlechte  und  waren  die  Söhne  und  Enkel  des  kaiserl.  Haths  u.  Lan- 
des-Forstmeisters  in  Erain  Hans  Jacob  Gall  v.  Gallenfels. 

Ocncal.  Tascheiih.  d.  freih.  Häuser,  1849.  8.  r»l5. 

ilall  f.  CalleiisteiD^  auch  h*eHierreii  (Stammwappen:  in  Roth  ein 
rechtsspringendes,  gekröntes,  silbernes  Einhorn).  Altes,  ursprünglich 
schweizerisches  Adelsgescblecht  des  Herzogthnms  Krain,  welches 
nach  Valvasor  schon  1388  das  5  Meilen  von  Laibach  gelegene  Schloss 
Gallenstein  besass.  —  Martin  G.  v.  G.  kommt  1546  als  k.  k.  General 
der  croatischen  Gränze  vor  u.  Thomas  G.  v.  G.,  k.  k.  Major,  war  1592 
Commandant  der  Festung  Wihitzsch  in  Croatien.  Zu  Ausgange  des 
17.  Jahrh.  standen  Bernhard  G.  *G.  u.  Friedrich  G.  v.  G.  als  Oberste 
in  der  k.  k.  Armee  nnd  Wolff  Andreas  Gall  Freiherr  v.  Gallenstein 
und  St.  Georgenberg,  k.  p«ln.  «nd  knrsächs.  Kammerherr,  war  1726 
kurprinzl.  sächs.  Oberst -Stallmeister.  —  Nach  der  Mitte  des  sieb- 
zehnten Jahrh.  kam  auch  die  Familie  in  Hessen  vor  und  1660  war 
Cosmus  G.  V.  G.  fürstl.  hessenscher  Oberst  und  Ober- Forstmeister 
der  Grafschaft  Nidda.  —  Der  Stamm  blühte,  in  Oesterreich  begütert, 
fort  und  wurde  unter  die  nieder -österr.  Stände  aufgenommen.  In 
neuester  Zeit  stand  Joseph  Gall  v.  Gallenstein  als  Lieutenant  im  k.  k. 
14.  Infant.-Regim. 

Oauhe,  I.  8.  592  und  593  nach  Valvasor,  Bbru  d.  Herzogth.  Crain  und  BucMmi^  H^xS^ 
93.  —  WiMgrill,  III.  R.  207-2n2.  -  Tyroff,  II.  1C7;  Oall  Freiherr  v.  Gallonstein  und  l»6 ; 
G.  V.  G.  —  Snppl.  SU  Slebm.  W.-B.  VI.  11. 

KnetckU,  Deutsch.  Adels-Lex.  III.  28 


—     434     — 

€allardi^  Ritter.  Erbländ.-österr.  alter  Ritterstand.  Bestätigungs- 
J^plom  von  1710  für  Franz  Eugen  Gallardi,  k.  k.  Rittmeister. 

Megerle  v.  Mühlfetd,  Ergäuz.-Bd.  8.  143. 

Callas,  ISrafen.  Altes,  aus  dem  Bisthume  Trient  stammendes 
Adelsgeschlectit,  aus  welchem  sich  Pancratius  Gallas  v.  Galasso  gegen 
Ende  des  16.  Jahrh.  in  den  Kriegen  in  Flandern  und  Italien  bekannt 
machte.  Von  demselben  entspross  Matthias  G.,  gest.  1647,  k.  k.  Ge- 
neral-Lieutenant, welcher  um  1631  in  den  Reichsgrafenstand  ver- 
setzt wurde,  nach  dem  Tode  des  Herzogs  Albrecht  zu  Friedlaud  vom 
Kaiser  Ferdinand  II.  die  Herrschalt  Friedland  erhielt,  von  der  reichen 
Beute  bei  Eroberung  der  Stadt  Mantua  etc.  die  Herrschaften  Reichen- 
berg, Seidenberg  und  Kirchenberg  erkaufte  und  im  trientinischen 
Gebiete  das  Schloss  Campo  und  Martarello  besass.  Derselbe  hinter- 
liess  zwei  Söhne,  die  Grafen  Franz  und  Anton.  Der  einzige  Sohn  des 
Lefcsteren,  Graf  Philipp  Franz,  Herr  in  Ronow  und  Schön-Johnsdorf, 
kaiserl.  Landes-Hauptmann  der  Ftirstenthtimer  Grotkau  und  Neisse, 
starb  nach  1730,  ohne  Nachkommen  zu  hinterlassen.  Graf  Franz  war 
kaiserl.  General  und  hatte  den  Titel:  Herzog  v.. Lucera  erhalten. 
Von  ibii^  stammte  ein  einziger  Sohn,  welcher  ebenfalls  den  Titel: 
Herzog  zu  Lucera  führte,  früher  Statthalter  und  Oberst-Landmar- 
schall in  Böhmen  war  und  1719  als  Vicekönig  und  Statthalter  von 
.  Neapel  starb.  Derselbo^  hinterliess  aus  erster  Ehe  mit  einer  Gräfin 
V.  Dietrichstein  einen  Sohn,  den  Grafen  Philipp  Joseph,  k.  k.  Geh.- 
Rath,  Statthalter  und  Oberst-Hof- Lehnrichter  in  Böhmen,  welcher 
den  Titel:  Herzog  v.  Lucera  fortführte.  Mit  demselben  erlosch  1757 
der  Stamm  der  Grafen  v.  Gallas:  zum  Erben  der  vielen  gallas'schen 
Besitzungen  war  Christian  Philipp  Graf  v.  Clam,  s.  Bd.  II.  S.  281, 
berufen  worden. 

flübner,  III.  XII.  Suppl.  —  Oauhe,  l.  8.  598  ti.  599:  nach  Oaleat  Gualdo,  Histoir.  de 
Qaerre  d'AUem.  Pu/endorf,  Srhwediijcbe  Kriegsgeschichte,  Ziegler,  histor.  Schauplatz  etc. 
—  Freih.  9.  Ledebur,   1.  8.  244.  —  Siippl.  zu  Siebm.  W.-B.  VIII.  14. 

Üallasch^  Edle.  Erbläud.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1793 
für  Johann  Gallasch,  gewesenen  Postmeister  zu  Iglau,  wegen  seiner 
Dienstleistung  durch  16  Jahre  bei  dem  Militair  und  durch  15  Jahre 
bei  dem  Postwesen,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  8.  188. 

tttlln  IQ  Rniltlfseckk  and  Pnechtfkteln.  Ein  von  v.  Meding  nach 
Bartschens  Wappenbuche  aufgeführtes,  steiermärkisches  Adelsge- 
schlecht, welches,  wie  das  Wappen:  in* Roth  ein  gekröntes,  silbernes 
Einhorn,  ergiebt,  eines  Stammes  mit  dem  Geschlechte  Gall  v.  Gal- 
lenstein war. 

f.  Meding.  II.  8.  180. 

Galienberg,  Grafen.  Reichsgrafenstand.  Diplom  von  1666  für 
Georg  Sigmund  v.  Gallenberg,  Landes -Verweser  des  Herzogthums 
Krwi.  Altes  Adelsgeschlecht  äes  Herzogthums  J^rain  ,  welches  von 
den^rafen  v.  Scherffenberg ,  die  Schönleben  und  Andere  von  den 
Qer^ogen  in  Franken  ableiten,  stammen  soll  ^nd  das  Oberst -Land- 
Jägermeister- Amt  in  Erain  bekleidete.  Bucelini  fängt  die  Stammreihe 


—     435     — 

mit  Ortolph  II.,  dem  Sohne  Ortolphs  I.,  Herrn  zu  Scherffenberg,  an, 
welcher  um  1000  das  Schloss  Gallenberg  erbaute  und  den  Kamen 
desselben  annahm.  Von  seinen  Nachkommen  hinterliess  Nicolaus  v. 
Gallenberg,  gest.  1391,  zwei  Söhne,  Albert,  welcher  die  Ostorberg- 
sche,  im  16.  Jahrhundert  wieder  erloschene  Linie  gründete  u.  Aegi- 
dius,  welcher  den  Stamm  dauernd  fortsetzte.  Des  Letzteren  Enkel, 
Johann  v.  G.,  verlor,  weil  er  auf  der  Seite  des  Erzliierzogs  Albert  ge- 
standen, die  Schlösser  Gallenberg  und  Hohenwang,  dodi  erwarb  ^ein 
Sohn,  Friedrich  v.  G.,  das  Schloss  Lueg.  .Von  Letzterem  entspross 
im  5.  Gliede  Johann  Adam  v.  G. ,  gest.  1664,  dessen  Sohn,  Georg 
Sigmund,  s.  oben,  den  Grafenstand  in  die  Familie  brachte.  —  Die  von 
Johann  Adam  fortlaufende  Stammreihe  ist  folgende:  Johann  Adam, 
Herr  zu  Gallenberg:  Felicitas  Herrin  v.  Scheyern;  —  Georg  Sigmund 
erster  Graf  v.  G.:  Catharina  Grf.  v.  Schrattenbach;  —  Seyfried  Bal- 
thasar Gr.  V.  G.,  Freiherr  zum  Thurn,  Rosseck  und  Gallenstein,  »Ed- 
ler Herr  zu  Einödt,  Erbvoigtherr  zu  Minkendorf,  gest.  1760,  Oberst- 
land-Jägermeister in  Krain  und  der  windischen  Mark  etc.:  Maria 
Caroline  Grf.  Ursini  v.  Rosenberg,  gest.  1 708 ;  —  Wolfgang  Sigmund 
gest.  1773,  k.  k.  Kämmerer,  Geh. -Rath  und  Landeshaup|pann  zu 
Laibach :  zweite  Gemahlin :  Caecilia  Esther  Grf.  v.  Orzon,  vermählt 
1745;  —  Joseph  Sigmund,  gest.  1800,  k.  k.  Kämm.,  Geh.-Ratii  und 
Gouverneur  in  Galizien:  Maria  Grf.  v.  Spork^  gest.  1810;  —  Wenzel 
Robert,  gest.  1839:  Julia  Grf.  v.  Guicciardi,  gest.  nach  1854;  — 
Friedrich,  geb.  1809,  Oberst -Erbland -Jägermeister  in  Krairi^k.  k.. 
Kämm,  und  Rittm.  in  d.  A.,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Pauline  Grf.  v. 
Szirmay,  gest.  1840  u.  in  zweiter  1844  mit  Pauline  Freiin  Skrbensky 
V.  Hrzistie.  Die  drei  Brüder  des  Grafen  Friedrich  sind,  nachdem 
Graf  Joseph,  k.  k.  Kämm.,  Oberst  und  Gommandant  des  5.  Dragoner- 
Regiments,  1858  gestorben,  heben  einer  Schwester,  Grf.  Julie,  geb. 
1808,  verm.  1836  mit  Andreas  Grafen  zu  Stolberg  -  Stolberg,  k.  han- 
nov.  Geh. -Rath,  Graf  Hugo,  geb.  1805,  Pfarrer  zu  Gross -Tajax  in 
Mähren ;  Graf  Hector,  geb.  1814,  k.  k.  Kämm.  etc.  und  Graf  Alexan- 
der, geb.  1816,  k.  k.  Kämm,  und  Hauptmann,  verm.  1857  mit  There- 
sia Freiin  v.  Böse. 

/.  L.  Schvnleben,  Gonealogia  familiae  Comitum  de  Oallenberg,  Labaci,  1680.  —  Hühner^ 
III.  Tab.  906-90».  —  J^auhe,  I.  8.  600  nnd  601:  nach  Vajvasor  und  Bucelinl.  —  Deutsch/B 
Grafenhäuxer  der  Gegenwart  I.  8.  25i*  jund  259  und  lll.  8.  478.  —  Geneal.  Taschenb.  der 
grafl.  lUuHPr,  18.S9,  8.  389  und  290    und  h||iDr.  Ilandb.  su  demselben,  8.  238. 

fiaUenstein/ Ritter,  s.  Thaurer  £dle  v.  Gallenstein,  JVtter« 
€alleii8teiner.   Ein  in  Steiermark  ansässig  gewordene^^Jidelsge- 

schlecht,  aus  welchem  Hermann  Christoph  und  Wolf  FrietBIbh  v.  G. 

1654  landständig  wurden. 

Schmutz,  I.  8.  443. 

,  fialler,  s.  GäUer,  «rafen,  S.  421  und  422. 
Callera,  Calera,  auch  h*elherreB.  Ein  aus  Polen  nach  Ostpreus- 
sen  gekommenes  Adelsgeschlecht ,  welches  auch  den  freiherrlichen 
Titel  führte.  — -  Ein  Hauptmann  v.  Cisielski  brachte  in  der  e^en 
Hälfte  des  1 8.  J^hrh.  einen  Anverwandten,  Joseph  Freih.  v.  Gt||^^ 
mit  nach  Preussen,  wo  er  ihn  erziehen  Hess.  Derselbe  erwarb -SB^tOf 
das  Gut  Kopieken  bei  Lyck.   Später  kam  sein  Bruder,  Freih.  Bogis-- 

28* 


—     436     — 

law,  ebenfalls  nach  Preussen  und  wurde  Herr  auf  Bönkeim  im  Kreise 
Preuss.  Eylau.  Der  Sohn  des  Letzteren,  Johann,  hatte  zwei  Söhne, 
Joseph  und  August  Georg,  von  welchen  der  Eine  1822  als  k.  preuss. 
Capitain  a.  D.  starb. 

N.  Pr.  A.-L.  V,j^8.  27».  —  Freih.  t.  Ledebur,  I.  S.  144. 

ISalUch,  Ede  f.  ISallichsbiirg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
vom  23.  Mai  1849  für  Johann  GalliclL,  k.  k.  Hauptmann  des  Karlstäd- 
ter «Artillerie-Bezirks,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Gallichsburg. 

Haudschriftl.  Notiz. 

GalUciiny,  s.  Aumer  v.  Gallicziny,  Bd.  I.  S.  148. 

ilaUoiSj  Freiherren.  ErUänd. -österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
von  1817  für  Franz  v.  Gallois^  k.  k.  Generalmajor.  —  Der  adelige 
ursprünglich  französische  Stamm  hat  in  Oesterreich  fortgeblüht.  Franz 
V.  Gallois  war  in  neuester  Zeit  Lieutenant  im  k.  k.  38.  Infant.-Regim. 

Megerle  o.  Mühlfeld,  S.  51.    —  Suppl.  zu  Siebm.  W.-B.  III.  19  :  v.  O. 

'  €all«w«y.  Ein  ursprünglich  irländisches  Adelsgeschlecht ,  aus 
weichemein  Sprosse  zu  Ende  des  17.  Jahrhunderts  Commandant  zu 
Brieg  war. 

Sinapius,  II.  8.  «35. 

fiflHiritS;  CialUwitx.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  17.  Aug. 
1529,  doch  ist,  wie  das  N.  Preuss.  Adels-Lex.  angiebt,  ein  Guschkow 
V.  Gallwitz  schon  um  1335  unter  dem  Herzoge  Conrad  I.  zu  Oels 
vorgekommen.  Das  gleichnamige  Stammhaus  der  dem  Fürstenthume 
Oels  angehörigen^t^müie  liegt  in  der  Nähe  von  Namslau.  Der  Stamm 
•hat  fortgeblüht  und  noch  in  neuerer  Zeit  standen  Sprossen  desselben 
in  der  k.  preuss.  Armee.  1830  war  Guretzki,  ein  Vorwerk  von  Ross- 
berg im  Kr.  Beuthen,  in  der  Hand  der  Familie  und  1857  wird  von 
Bauer,  Adressbuch,  S.  69,  August  v.  Gallwitz  als  Herr  auf  Ober- 
Dziersno  im  Kr.  Tost-Gleiwitz  aufgeführt. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  lll  uud  lli.  —  Freiherr  p.*  Ledebur,  I.  S.  244  uud  lU.  S.  257.  — 
SchlesUches  W.-B.  Nr.  459. 

CiaLschwitz^  (jalschuts,  dallschätz.  Altes  Adelsgeschlecht^in  Meis- 
sen,  welchem  wohl  eins  der  beiden  gleichnamigen  Güter  unweit  Meis- 
sen  und  Mügeln  den  Namen  gegeben  hat.  Elisabeth  v.  Galschütz  war 
zur  Zeit  der  Reformation  Kloster -Jungfrau  zu  Seusslitz  und  erhielt 
1541  nach  Einziehung  des  Klosters  auf  Lebenszeit  jährlich  40  Gul- 
den. Um  dieselbe  Zeit  kommt  Hans  v.  G.  als  kursächs.  Statthalter 
des  Fürstenthums  Sagan  vor.  Späte||i8t  der  Stamm,  welchen  Knauth 
mchj^jnehr  erwähnt,  ausgegangen. 

Lucae^  gchlesiache  Chronik,  8.  1063.  —  Unschuldige  Nachrichten  von  theologischen 
Sachen,  ^W||*  ^^^'  ~^  Oauhe,  II.  S.  341. 

€aM^na  Freiherren.  Erbländisch-Österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
vom  15.  Febr.  1830  für  Franz  v.  Galvagna,  k.  k.  Geh.-Rath  u.  Prä- 
sidenten des  Cameral-Magistrats  zu  Venedig.  Derselbe,  geb.  1773  — 
ein  Sohn  des  Antonio  de  Galvagna  aus  der  Ehe  mi^  der  Edlen  Gio- 
vanna  Repossi  —  stammte  aus  einem  schon  seit  mehreren  Jahrhun- 
dei|in  in  mehreren  Linien  in  Montferrat,  Mantua*  und  Piemont  blü- 
beft(|fin  Adelsgeschlechte ,  welches  sich  später  theilweise  in  Venedig 
%psä^sig  machte  und  nach  der  österreichischen  Besitznahme  Venedigs 
tfarch  Diplom  vom  6.  Mai  1921  and  vom  13.  Octob.  1822  als  adelig 


—     43f     — 

anerkannt  und  bestätigt  wurde.  —  Freiherr  Franz  hatte  sich  1^7 
mit  Maximiliana  (rrf.  v.  Guidoboni  veribähU  und  aus  dieser  Eha  en£- 
spross  Freiherr  Emilio,  geb.  1818,  verm.  1840  mit  Alba  GvL  v.  Al- 
briz;|j^  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne  lammen,  die  Freiherren  FrailB, 
geb.  1841  uud  Joseph,  geb.  1843. 

Genoal.  Taachtub.  der  freilv  Häuser,  13-18.  S.  llü  und  1856,  8.  199  und  200.—  HurtL  II 
8.  123  uud  1?4.  —  Itn^achke,  II.  8.  172  und   173. 

(üanba^  freiherren.  Reichsfreiherrostand.  Diplom  von  1706  für 
Marcellus  Gamba  und  den  Bruder  desseft)^  Johann  Jacob. . 

Megerle  v.  Mühlfald,  Ergäns.-Bd.  S.  58. 

iSambs  f.  «anisberg.  Erbländ.  -  jÄrr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1788  für  Paul  Friedrich  Julius  Gambs,  Landrechts- Vicepräsidenten 
zu  Neiss  und  Johannesberg,  mit  dem  Prädicate  v.  Gamsberg. 

Metjerle  v.    Mühtfeld,  Ergniiz.-Bd.  S.  294.  —  Suppl.  zu  Siebra.  W.-B.  X.  14. 

(■anibsenberg,  s.  Schönpflug  v.  Gambsenb&rg. 

ilanen.  Böhmischer  Adelsstand.  Dipfom  von  1736  fljw;  Philipp 
Christoph  Gamen,  k.  k.  Rath,  Arats-Assessor  u.  Secretair  des  köüigl. 
Amtes  zu  Glogau. 

M>>grrlp  V.   Mühlfeld,  Krj!änt.-Bd.  S.  294. 

ilanierra^  Ritter  und  £dle  und  Freiherren.  Reichs-Ritter-  und  erb- 
länd.-österr.  Freiherrnstand.  Ritterstandsdiplom  von  1764  für  Peter 
(ianierra,  Handelsmann  2U  Triest,  mit  dem  Prädicate:  Edler  yon  und 
Freiherrndii)Iom  für  denselben,  wegen  25jähriger  Consulatsdienste 
zu  Salonichi. 

Meg^rU  t.  tfähl/eld,  S.  51.  -  Suppl.  r.u   Siebra.  W.-B.  XI.  9. 

Üaintii^  UfatPmis.  Ein  ursprünglich  spanisches  Adelsgeschlecht, 
welches  Ruias  de  Gamitz  hicss.  Zu  demselben  gehörte  Alphons  R.  de 
G.,  welchen  K.  Maximilian  II.  aus  Spanien  als  Rath  mit  sich  nach 
Oesterreich  brachte  und  welcher,  mit  Getzendorf  angesessen,  1572 
unter  die  neuen  Geschlechter  des  niederösterr.  Ritterstandes  aufge- 
nommen '^urde. 

WiisgrW,  III.  8.  215  und  216. 

fianni.  Eins  der  ältesten  meklenbnrgischen  Adelsgeschlechter, 
welches  auch  mit  den  Naftien:  de  Feama  ifW  Gamme  vorkam.  Hen- 
ricus  de  Gamir^^ritt  urkundlich  schon  1218  auf  u.  Johannes  Gamme, 
Miles,  siegelte  1352.  Das  Qnt  Glin  im  GlÄtrowschen  stand  der  Fa- 
milie bereits  1375  zu  und  später  hatte  dieselbe  das  ebenfalls  im 
Güstrowsch^n  gelegene  Carow,  Qöhren  im  Amte  Plau  etc.  inM^  &ach 
wurde  das  Geschlecht  in  Schlesien  im  Grünebergschen  u.  F^städt- 
schen  begütert  u.  kam  auch  nach  Dänemark.  —  Als  v.  Meding  schrieb 
(1786)  beruhte  der  Stamm  nur  noch  auf  zwei  Personen,  auf  Christoph 
Otto  V.  Gamm,  herz,  meklenb.  Geh. -Raths- Präsidenten  (welcher  zu 
Ende  des  18.  Jahrb.  nicht  mehr  lebte)  und  auf  dem  einzigen  Sohne 
desselben.  Dass  Letzterer  den^tamm  fortgesetzt.habe,  ist  nicht  be- 
kannt. Christoph  Otto  von  Gamm  war  übrigens  der  Verfasser  des 
mit  der  grössten  Mühe  und  Genauigkeit  zusammengetragenen  B^nu- 
scripts  über  meklenburgifi6i||;4bgegangene  Familien,  welches  v.  Meding 
so  sehr  benutzen  konnte.  " 

V.  PHUbuer,  Nr.  48.  -  Oauhe,  I.  8.  601  nnd  602.  —  t.  Bekr,  R.  M.  8.  161S.  -^H.  Vx» 


—     468     — 

A.-<ti.  n.  8.  212  und  V.  8.  173.  —  Freih.  9.  Ledrhur,  I.  S.  244.  -•  p.  Wt'Mphalen,  Monum. 
inedita,  IV.  Tab.  19.  Nr.  48.  —  r.  Meiiing,  I.  S.  168—171.  — Lcxic.  ovcr  «dfl.  Fainil.  i  Dan- 
mark  I.Tab.  31.  Nr.  28  und  8.  17t.  —  Mckleub.  W.-B.  Tab.  17.  Nr.  61   und  8.  3  u.  8.  21. 

Gamnienstedt.  Thüringisches,  längst  erloschenes  Adelsgeschlecht 
ans  dem  unweit  Gotha  gelegene«  Stammsitze  Gamm'stedt,  welchej  auf 
demselben  urkundlich  1291  vorkam. 

V.  Helibach,  I.  8.  40.'»  nach' Brückner,  Nachricht,  x.  Beschreib,    de*  Kir^ea-  n.  8chulen- 
8Uats  iiti  Ht-rzogth.  Gotha,  II.  Stck.  7.  S.  63. 

GMqierger  v.  Gamsenfet^^  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand. 
Diplom?«  1776  für  Franz  Joseph  Gamperger  v.  Gamsenfeld. 

Megtrtf  ».  Mühlfeld,  Ergänz  -Bd.  8.  143.  —  8uppl.  zu   Sicbra.  W.-B.  VII.  18, 

€anahl  f.  Bergbrnq».  Erolämd. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1804  für  Johann  Ganahl,  Ajzte  in  Bludenz,  mit  dem  Prädicate:  v. 
Bergbrunn. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Ergänz.-Bd.  8.  294. 

iSanahl  in  Zangenberg;.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  Tom 
24.  Octob.  1803  für  Joseph  Ganahl,  Gerichtsschreiber  zu  Dornbirn 
in  Vorarlberg.  Derselbe,  geb.  1759,  wurde  als  k.  bayer.  Landrichter 
zu  Dornbirn  in  die  Adelsmatrikel  des  Rgr.  Bayern  eingetragen. 

V.  Lang,  'S.  345.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,   V.  54. 

fians  (in  lloth ,  auch  in  Gtün  oder  Blau  eine  weisse  Gans).  Ein 
in  Thüringen,  im  Braunschweigischen  und  üildesheimischen  begütert 
gewesenes,  in  einer  Linie  auch  nach  Ostpreussen  gekommenes  Adels- 
geschlecht, welches,  wie  Gauhe  annimmt,  sich  aus  den  Rheinlanden 
nach  Thüringen  gewendet  hatte.  —  Von  Dietrich  G. ,  JLerr  des  Ge- 
richts Tennstedt  (im  jetzigen  Kr.  Langensalza),  stamBtenlprei^öhne, 
Eckhardt,  Herr  zu  Tennstedt  und  Wolf,  Pfandinhaber  des  üauses 
Tannrode.  Durch  die  beiden  Söhne  des  Letzterei^,  Peter  snd  ßaltzer 
Eckhard,  entstanden  zwei  Linien,  von  denen  die  des  Letztei*en,  wel- 
cher mit  einer  v.  Sundhausen  yerraählt  war,  mit  der  aus  dieser  Ehe 
entsprossenen  Tochter,  Magdalene  G.,  wieder  ei losch.  Die  NaqJi- 
kommenschaft  des  Peter  G.  war  von  längerer  Dauer.  Derselbe  war 
in  der  ersten  Hälfte  des  17.  Jahrh.  der  letzte  Besitzer  des  Stamm- 
hauses Tennstedt  und  fliftchte  sich  später  im  Wolfenbütteischen  an- 
sässig, wo  er  herz.  Rath  und  Hofmeister  war.  Von  dem  Sohne  des- 
selben, Friedrich  Wilhelm  G.,  Herrn  zft  Lutter,  Rode  und  Gitter,  h. 
wolfenbütt.  Geh.-  i^nd  Landrathe  stammten,  unter  anderen  Söhnen, 
JoachMi  Friedrich  v.  G.,  h.  meklen^J^.-güstrowscher  Geh  -'Rath  u.  Prä- 
siden^velcher  im  hohen  Alter  ohne  Nachkommen  starb  und  Philipp 
Ernst  v.  G.  zu  Lutter,  Rode,  Gittel  etc.,  k.  schwed.  Rittmeister  schloss 
22.  Octol).  1708  den  Mannsstatnm  der  Hauptlinie.  Die  einzige  Toch- 
ter desselben,  Sophia  Druida  v.  G.,  hatte  sich  mit  dem  h.  wolfenbüt- 
telschen  Ober  -  Marschall  Christian  v.  Schack  vermählt.  Die  nach 
Ostpreussen  unter, dem  letzten  Hochmeister  H.  Albrecht  zu  Branden- 
burg mit  Melchior  v.  Gans  gekommene  Linie,  welche  schon  1562 
Gansenstein,  vorher  Brzosowken,  im  Krj^Aogerburg  und  Poppitten 
im  Kr.  Mohrungen  inne  hatte  und  spä4||^!mch  andere  Güter  erwarb, 
ging  bald  nach  Erlöschen  der  thüringischen  Hauptlinie,  1710,  mit 
Fri68rich  Wilhelm  v.  G.  aus.    Derselbe  starb  im  genannten  Jahre 


—    4»    — 

mit  Frau  und  Kiodern  an  einem  ansteckenden  Fieber,  doch  soll  nach 
Angabe  Einiger  ein  Sohn  der  Seuche  ontgangen  sein,  aber  bald  nach- 
her unvermählt  als  der  Letzte  des  Stammes  gestorben  sein.  —  Führ- 
ten „die  Gänsen  in  Thüringen'^  wie  wohl  anzunehmen  ist,  das  von 
Siebmaclier  unter  den  thüringischen  Adelsfamilien  angegebene  Wap- 
pen, welches  im  Schilde  und  Uelmschmucke  ganz  mit  dem  Wappen 
des  alten  märkischen  Geschlechts:  Gaus,  Edle  v.  Putlitz  übereinkommt, 
so  ist  Letzteres  allerdings  für  eiu£n*2weif*  des  hier  in  Rede  stehenden 
Stammes  zu  nehmen.  Hätte  aber  das  von  äiebmacher  L  162  unter 
dem  Namen:  „v.  Gänse,  Meissnisch"  gegebene  Wappen  der  thürin- 
gischen Familie  dieses  Namens  gehört, ^o  könnte  man  wohl,  wie, von 
Gauhe  geschehen,  vom  heraldischen  Staudpunkte  aus  zwei  versthie- 
dene  Familien  annehmen,  denn  das  zuletzt  angezogene  Wappen  zeigt 
auf  dem  Helme  einen  grünen  Kranz,  welcher  mit  sechs  wechselnd 
roth  und  silbernen  Straussenfedern  besteckt  ist.  Die  Gans  erscheint 
in  grünem  Felde.  —  Zu  übersehen  ist  übrigens  nicht,  dass  Knauth 
unter  dem  meissenschen  Adel  die  Familie  Gans  nicht  aufgeführt  hat. 

Gauhf.  I.  S.  60'i  und  rt<)3  nach  dem  ihm  oiiige.f endeten  Manuscr.  genealog.  —  N.  Pr.  A.- 
L.  V.  S.  172.  ^  Fr^ih.  v.  Lfdebur.  I.  8.  244.  —  Siebmacher,  I.  150:  Die  Gaosen,  Thürin- 
gisch. 

Gaus,  Edle  Herren  v.  Putliti,  s.  Putlitz. 

Ütkn»  in  Weberstede  (im  Schilde  ein  springender  Bock  mit  zurück- 
gelegten Hörnern).  Ein  zum  Fuldaischen  Lehnshofe  gehörendes, 
schon  1334  vorkommendes  Adelsgeschlecht. 

Sc/tannat,  8,^1.  —  p.  Meding,  I.  8.   171. 

(ianamige,  »Adelsstcind  des  Kgr.  Prenssen.  Diplom  vom  2.  Octob. 
1786.  für  Anna  Elisabeth  Gogcl,  Wittwe  des  in  der  Altmark  be- 
gütert gewesenen  k.  preuss.  Geh.-Rathes  Gansauge,  u.  für  die  Kinder 
derselben,  Albrecht  Ludwig,  Ernst  Friedrich  —  so  stehen  die  Vor- 
namen im  Diplome,  doch  hiessen  dfeselben  nach  Angabe  eines  Fami- 
lienglied^s :  Friedrich  August  und  Christian  —  und  Elisabeth  Gans- 
au^^e.  —  l'er  Geh.-Rath  G. ,  dessen  Geschäftsgewandtheit  u.  Einsicht 
König  Friedrich  II.  von  Prenssen  vielfach  verwendete,  stammte  aus 
einer  nach  Einigen  braunschweigischen,  nach  Anderen  hessischen 
Adelsfamilie,  welche  längere  Zeit  das  adelige  Prädicat  abgelegt  hatte. 
Die  obengenannte  Tochter  desselben,  Fräulein  Elisabeth,  vermählte 
sich  mit  einem  Grafen  v.  Chasot.  welcher  1812  als  k.  russischer  Oberst 
i^tarb.  Die  beiden  Söhne  waren  an  der  Saale  begütert  u.  hatten  Auf- 
nahme im  Gollegiatstifte  zu  Magdeburg  gefunden.  Der  ältere  von 
Beiden,  Friedrich  August  von  G.,  Fürstl.  Anhalt-Dessauischer  Ober- 
amtmann zu  Mühlingen,  war  mit  einer  Grf.  Henckel  v.  Donnersmarck 
vermählt  und  starb  1810  mit  Hinterlassung  zweier  Söhne,  Albrecht 
und  Friedrich  Hermann,  welche  der  Freiheitskrieg  unter  die  Fahnen 
rief  und  die  später  in  der  k.  preuss.  Armee  zu  hohen  Ehrenstellen 
gelangten.  Der  Erstere  derselben  vermählte  sich  mit  einer  v.  Tümp- 
ling  ü.  der  Letztere,  welcher  sich  auch  als  militärischer  Schriftstel- 
ler bekannt  machte,  mit  einer  Frl.  Fränckel.  —  Christian  v.  G.,  der 
jüngere  Bruder  des  Friedrich  August  v.  G.,  gest  1821,  war  mit  einer 
Brandt  v.  Lindau  vermählt,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne,  Fri#rich 


—     440     — 

Tusmann  u,  Otto  v.  G.  ßtammten.  Ersterer  trat  in  k.  preuss.  Staats-, 
Letzterer  in  Militairdienste.  Die  Familie  war  noch  1854  in  der 
Priegnitz  mit  Neu-Bucbholz,  Glöven,  Lennewitz,  Quitzöbel  und  Rod- 
dau  begütert. 

Ä.  Pr.  A.-L.  II.  S.  212  und  213.  —  Freih.  v.  lufdebur,  I.  8.  244  und  245.  -  W.-B.  der 
Preuss.    Monarch.,  III.  23.  —  Kiifichke,  I.  S.  163  und   164. 

\  -  Ganser  r.  Gauss  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Blau  auf  einem  Hügel 

eine  weisse  Gans  und  2  und  3  in  Silber  ein  aufwachsender  schwarzer 
Adler).  Ein  früher  in  Schwab.ett,  sjätcr  in  Schlesien  uT  Niederöster- 
reich vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  dessen  Stammvater  nach  Al- 
lem der  aus  Ungarn  gebürtige  Peter  Ganser,  K.  Rudolphs  II.  Kriegs- 
zablmeister,  war,  welcher  9.  De'c.  1582  den  Adel  erhielt.  —  Die  Fa- 
milie kam  im  17.  Jahrb.  aus  Schwaben  nach  Schlesien  und  erwarb 
später  die  Güter  Greisau  im  Kr.  Neisse  und  Weydenau  im  österr. 
Schlesien. 

Sinapius,  11,  8.  635.  —   Freih.  «.   Krohn^,  IL  S.  413.    —    WissgrilU    III.  S.  217  uud  218. 

—  Freih.  v.  Ledehur,  I.  S.  24.1.  —  Siehmacher,  IV.  71. 

Gansser  und  Greissau^  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom 
von  1727  für  Friedrich  Sebastian  Gansser,  k.  Regierongsrath  zu 
Neyss,  mit  dem  Prädicatc :  v.  Gansser  uud  Greissau. 

Mfgerle  v.   Mühlfrld,  Ergänz. -Bd.  S.  143. 

Ganster  v.  Magersbath^  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1810  für  Joseph  Carl  Ganster,  Stadt-  und  Laiidrath  in  Kärnten, 
mit  dem  Prädicate :  Edler  v. 

itegerle  v.  Afüfdfeld,  S.  188. 

^  Gantiken^  Ganske,  Gentxkeu  (in  Roth  ein  silberner  Schwan).  Altes, 

erloschenes,  pomm<?rnsches  Adelsgeschlecht,  welches  im  Lauenbur- 
gischen  mit  Schimmerwitz,  welches  Gut  noch  1724  in  der  Hand  der 
Familie  sich  befand,  angesessen  war. 

Mi.-rael,  S.  486.  —  N.  Pr.  A.-L.  IL  S.  213  und  214.  -   Frnh.  v.  L^dfihnr  ,  III.    S.    245. 

—  Siebviacher,  IIL  159.  Nr.  11.  —  r.  Meding,  L  8.  171.  —  Pommernsches  W.-B.  V.  Tah.  15. 
und  S.  28. 

%  Gantikew^  Gautzken  (in  Roth  ein  aus  dem  linken  Schildesrande 

hervorwacbsendes,  silbernes  Einhorn).  PommernschesAdelsgeschlecht, 
aus  welchem  Erdmann  Gantzke  das  Dorf  Deutsch-  oder  Gantzken- 
Pribberow  bei  Greiffenberg  und  Kardemin  bei  Regenwalde  von  den 
v.  Osten  und  v.  Blücher  als  Afterlehn  erhielt.  In  der  zweiten  Hälfte 
des  17.  Jahrb.  besass  die  Familie  auch  Dargsow  und  Wildenhagen 
unweit  Camin ,  so  wie  Sellin  bei  Greiffenberg.  Letzteres  Gut  stand 
dem  Geschlechte  noch  I7Ö9  zu.  Später  fand  sich  dasselbe  nicht 
mehr  unter  dem  in  PommSrn  begüterten  Adel.  — Ein  Major  v.Gantz- 
kow  commandirte   noch  1836  in  Grossglogan  die  Garnisoncompagnie 

'    des  k.  preuss.  18.  Infant.-Regim. 

Micrael,  «.  486.  —  Brüggemann,  I.  9.  Hauptst.  und  II.  8.  441  und  442.  —  N.  Pr.  A.-L. 
II.  S.  213  und  214.  —  Freiherr  r.  Ledebur,  I.  8.  245  und  III.  8.  257.  —  Siebmacher,  III. 
159.  Nr.  12.  -  V.  Meding,  I.  8.  171  nnd  172.  —  Pommernsches  W.-B.  V.  14  und  8.  28. 

Ganiptjck.  Böhmischer  Adelsstand.  .Qjplom  von  1671  fürN.  N. 
Ganzpflyck  aus  Hammersberg.  ij^* 

0.  BeUbach,  I.  8.  406. 

Happ;  Edle.    Erbländ.-österr.  Adelsstand.    Diplom  von  1765  für 


—     441     — 

Franz  Xaver  Gapp,  k/k.  Hofriebtcr  zu  Lambach  in  Oberösterreich, 
mit  dem  Prädicate :  EcMfer  v. 

Megerle  v.  Mühl/ttd,  Ergänx.-Bd.  8.  254. 

(larapich  r.  Sicbelbirg,  MUer.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Di- 
plom von  1811  für  Michael  Garapich,  Advocaten  in  Lemberg,  mit 
dem  Prädicate:  v.  Sichelburg. 

M^gtTle  V.  Mü/d/eld/8.  112. 

ilarb,  Edle  r.  ililbelli^  Ritter  mil  rrfiherren.  Reichsritter  u.  Frei- 
herrnstand. Ritterdiplora  von  1715  für  Jacob  Emanuel  Garb,  k,  k. 
Residenten  za  Ulm  und  Augsburg  und  für  den  Bruder  desselben,  Jb- 
hann  Carl  Garb,  k.  k.  Geh.  Kammer -Juwelier,  wegen  ihrer  Vernunft 
und  ihrer  Geschicklichkeit,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Gibelli  und 
Freiherrndiplom  von  1722  für  Ersteren  als  k.  k.  Rath,  Residenten 
etc.  wegen  Gelehrsamkeit  und  guten  Herkommens  aus  höchst  eigener 
Bewegung. 

Meycrle  v.  Mühlfeld,  S.  51  und  8.  Il2.  f 

ijarrilfftslii,  ?.  Rautenberg -üarczynski,  auch  Grafei.  Grafenstand 
des  Kgr.  PrÄissen.  Diplom  vom  6.  Febr.  (8.  Dec.)  1839  für  Thad- 
daous  V.  G. ,  Herrn  auf  Bentschen ,  Garczyn  etc.,  k.  preuss.  Kammer- 
herrn. —  Altißs,  polnisches,  zu  dem  Stamme  Säss  gehörendes  Adels- 
geschlecht, welches  im  Poscnschen  und  in  Westpreußsen  ansehnliche 
Besitzungen  erwarb.  Samson  v.  G.,  gest.  1667,  war  Land  -  Fähnrich 
von  Culm,  der  älteste  Sohn  desselben,  Stanislaus,  Castellan  von  Ko- 
nary  und  der  jüngere,  Damian,  Land -Fähnrich  von  Posen.  Der  äl- 
tere Sohn  des  Letzteren,  Stanislaus,  geb.  1737,  wurde  Castellan  von 
Inowraclaw  und  der  jüngere,  Stephan,  gest.  1755,  Woiwode  von  Posen. 
Von  Letzterem  stammte  der  Grossvater  des  obengenannten  Grafen 
Thaddaeus,  Eduard  v.  G.,  Castellan  von  Rospierz.  —  Graf  Thaddaeus, 
geb.  1791,  vermählte  sich  1827  mit  Adelaide  v.  Stutterheira,  geb. 
1804. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  214.  —  Deutsche  Grttf<>nh.  d.  Qeg«Dw.  UI.  8.  134.  —  Freih.v.  Ledtt- 
bur,  I.  8.  245  u.  111.  8.  257.  —  (;<Mieai.  Taschenb.  d.  gräfl.  Häuser,  1854.  8.  258  Md  1859. 
8.  «91  1111(1  hi.'4tor.   Handbuch  xu  clt-mselben,  8.  240. 

(■ardaner.  Ein  in  Schlesien  vorgekommenes  Adelsgeschlecht, 
welehes  im  Schweidnitzischen  1533  Teichenau  und  1505  Piltzen  und 
Commerau  besass.  Eine  v.  Gardaner  und  Teichenau  war  1540  n)it 
einem  von  Sebottendorf  und  Kunern  vermählt. 

Sinapiu%,  II.  8.  635  und  036.  —  Sifbmacher,  II.  53. 

Ciardelle^  de  la  Clardelle,  Ein  aus  Frankreich  in  die  Rheinprovinz 
gekommenes  Adelsgcschlecht,  aus  welchem  Johann  Jacob  und  Carl 
de  la  Gardelle,  lt.  Eingabe  d.  d.  Schloss  Falkenstein  im  Trierschen, 
2.  Sept.  1829,  unter  Nr.  147  der  Classe  der  P]delleute,  in  die  Adels- 
matrikel der  Preussischen  Rheinprovinz  eingetragen  wurden. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  173.  —  Freih.  r.  Ledehur,  I.  8.  245.  —  W.-B.  der  Prenss.  Rheinpro- 
vinz, I.  Tab.  39  Nr.  77  und  8.  40. 

€ardie^  de  la  €ardie^  €rafei.  Schwedischer  Grafenstand.  Diplom 
vom  10.  Mai  1615  für  Jacob  de  la  Gardie.  —  Die  Familie  war  vor 
1777  in  Schwedisch-Pommern  begütert. 

F^eih.  V.  Ledebur,  III.  8.  257.  —  Sohwed.  W.-B.  Grafen,  I.  9. 


—     442     — 

Garfass.  Ein  in  Pr^nssen  vorgekommenes  Adelsgescblecbt,  ans 
welchem  ein  Sprosse,  welcher  bei  dem  Regiflftnte  v.  Belling-Husaren 
gestanden,  1771  Brigadier  bei  der  Regie  zu  Klitscbdorf  war.  Die 
Tochter  desselben,  Maria  Sophia  Johanna,  wurde  in  demselben  Jahre 
in  das  Potsdamer  Waisenhaus  aufgenommen. 

Freih.  r.   Lfdebur,  I.  8,  245. 

Claribeldi;  Ritteriinil  Edle.  Ein  ursprünglich  aus  Hetrurien  nach 
Wälsch-Graubündten  oder  Rbäzien  und  von  da  nach  Oesterreich  ge- 
kommenes Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Johann  Baptist  Edler  v. 
Oariboldi,  des  H.  R.  R.  Ritter,  kais.  Rath  und  Salz -Oberamt  mann  in 
Nieder-Oesterreich  und  Mähren,  Herr  zu  Dornau  und  Schönau,  nach- 
dem er  1663  das  Gut  und  Schloss  Dornau  angekauft,  1667  unter  die 
nieder-österreichischen  neuen  Ritterstandsgeschlechter  aufgenommen 
wurde.  Derselbe,  gest.  1684  ,  war  vermählt  mit  Maria  Renata  Vogt 
V.  Wierand,  Herrin  ♦nf  Schönau,  aus  welcher  Ehe  drei  Söhne,  Johann 
Baptist  (IL) ,  Johann  Carl  und  Johann  Ignaz  Joseph  und  drei  Töch- 
ter, Maria  Therese,  Maria  Pauline  und  Maria  Anna,  »tarnten.  Von 
den  Töchtern  vermählte  sich  Maria  Theresia  mit  Ferdinmd  Freiherrn 
V.  Rüssenstein  und  Maria  Anna  mit  Carl  v.  Idarzenberg  —  über  die 
Söhne  finden  sich  folgende  Nachrichten  vor:  Johann  Baptist  (II.) 
vermählte  sich  jnit  Sophia  Engelburgis  Grf.  v.  Trautmantusorf  u.  er- 
kaufte mit  seiner  Gemahlin  1682  das  Schloss  und  Gut  Dürrenthal, 
welches,  da  diese  Ehe  kinderlos  blieb,  laut  Testaments  1689  auf  den 
jüngeren  Bruder,  Johann  Ignaz  Joseph  v.  G.,  überging,  welcher  Letz- 
tere mit  seinem  Bruder,  Johann  Carl,  1691  bei  der  nieder-österreich. 
Landschaft  den  Geschlechtern  des  alten  Ritterstandes  einverleibt 
wurde.  Johann  Carl,  1692  nieder-österr.Landrechts-Beisitzer,  verm. 
mit  einer  v.  Pinelli,  hinterliess  keine  Nachkommen,  Johann  Ignaz  Jo- 
seph aber,  Herr  zu  Dürrenthal,  kaiserl.  Truchsess,  gest.  1718  als 
Verordneter  des  nieder-östefr.  Ritterstaudes,  hatte  aus  der  Ehe  mit 
Maria  Anna  Theresia  Freiin  v.  Rüssenstein  drei  Söhne,  Johann  Carl, 
Carl  TiCopold  und  Franz  Joseph,  welcher  Letztere  als  k.  k.  Lieute- 
nant aavermählt  sierb.  Der  filtere  dieser  Söhne,  Johann  Carl,  bereits 
1721  kaiserl'.  Truchsess  und  des  nieder-österr.  Landrechts  Beisitzer, 
setzte  in  der  Ehe  mit  Elisabeth  v.  Bayer  den  Stamm  fort.  Aus  dieser 
Ehe  entspross  Johann  Carl  Joseph,  gest.  1791  als  k.  k.  Berg-Ober- 
amtsrath  zu  Idria,  verm.  mit  Anna  Regina  v.  Khossen,  aus  welcher 
Ehe  zwei  Söhne  entsprossten :  Carl  Ignaz,  Justitiar  der  k.  k.  Berg- 
Kamineralherrschaft  Idria  u.  Franz  Anton,  welcher  in  k.  k.  Militair- 
dienste  trat.  —  Der  Stamm  hat  fortgeblüht :  in  neuester  Zeit  stand 
Anton  Ritter  v.  G.  als  Oberlieutenant  im  k.  k.  Pionnier- Corps  u.  A^ois 
Ritter  v.  G.  als  Lieutenant  im  k.  k.  Marine-Infanterie-Regimente.  "^ 

Wisigrilly  m.  8.  218—220. 

Cjarllcki.  Polnisches,  zu  dem  Stamme  Strzemin  zählendes  Adels- 
geschlecht, aus  weichem  Valentin  v.  G.  1855  im  Kreis  Mogilno  des 
Orossh.  Posen  Herr  auf  Eruchower- Mühle  war. 

Freih.  t.  Lfdebur,    III.  R.  257. 

Garlinski.  Polnisches,  dem  Stamme  Poray  einverleibtes  Adelsge- 


—     443     — 

schlecht,  welches  in  Ostpreussen  die  Güter  Browien,-Thuraa  u.Wolla 
im  Kr.  Neidenburg  an  sith  brachte. 

Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  245  und  III.  8.  257. 

üarlopeb.  Ein  früher  za  dem  lüneburgischen  adeligen  Patriciate 
gehörendes  Geschlecht. 

ttütln^r,  Stamm-  uud  Qpschl  -Reg.  d.  lüneb.  adel.  Patricier-Geschlochtcr,   Nr.  19. 

Garnissen,  früher  auch  Germersen.  Altes,  urkundlich  schon  13^79 
und  1420  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  nach  Angabe 
Einiger  Sigisband  G.  schon  998  gelebt  haben  soll.  Der  Älteste  Galen- 
berg'sche  Lehnbrief  ist  von  1418,  der  Lüneburg'sche  von  1484,  der 
Pless'sche  von  1515  und  der  Grubenhagen  sehe  von  1528.  -—  Der 
Familie,  welche  im  Kgr.  Hannover  zo  dem  ritterschaftlichen  Adel  der 
hildesheimischen  Landschaft  geholt,  stehen  die  Güter  Friedrichshau- 
sen und  Dassel  zu. 

Lfifzner,  Dasselsrhe  Chronik,  8.  186  a  und  b.  —  Freih.  v.  Kt§kne,  11.  8.  4.  —  FVeih.  9. 
d.  Kntsebeck,  S.  13Ä.  —  Siehmacher,  II.  I'i3.  —  v.  Meding,  II.  8.^88.  —  W.-B.  des  Königr. 
HaiinovMT,  0.  52  und  8.  7.  —  Knench\f,  II.  8.  173. 

Garn.  ,  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplon^  von  1786  bei 
GelogenheiVder  Htilin|pit)^'<les  Königs  Friedrich  Wilhelm  11.  für  die 
^Sühne  des  Amtmanns  zjx&\xy^^\\  Christian  Friedrich  Garn:  Jo- 
hann Christian  Gai^p^lr.'preuis.  Major  und  Franz  August  Garn.  Wie 
angegeben,  führt  Freiherr  v.  Ledebur  das  Diplom  an,  v.  Hellbach  da- 
gegen u.  das  N.  Preuss.  Adels-Lexic.  erwähnen  ein  Dtplom  von  1792 
für  die  Gebrüder  Wilhelm  und  Constantin  Garn,  Söhne  des  Majors 
Garn  iii*k.  preuss.  Bataillon  Sl^Tm.  Nach  letzterer  Angabe  sind  wohl 
zwei  Diplome  in  die  Familie  gekommen,  oder  das  Diplom  ist  erst 
y)äter  ausgefertigt  worden.  —  Die  Familie  besass  schon  1748  in  der 
Altmark  im  Kr.  Stendal  das  Gut  Gross-Schwarzlosen  u.  1767  Gohre 
und  hatte  ersteres  GM  ngch  1803  inne.  Der  Stamm  hat  fortgebloht 
und  mehrere  Sprossen  desselben  traten  in  die  k.  preuss.  Armee. 

V.  Hellbach,  I.  S.  407,  —  N,  F*r.  A.-L.  II.  8.  214  und  V.  8.  173.  —  Freih.  r.  Ledebur, 
l.   8.  245.?—  W.-B.  d.  preuss.  Monarch.,  III. '23. 

Garnier^  Garnler  und  Besan^n^  Garnier -Tiirtwa.  9raJ|j|;D  (Schild 
quergetheilt:  oben  in  Blau  eine  goldene J|pgel,aiiafrfft|hef_»u  jeder 
Seite  ein  silberner  Flügel  hervorgeht  una  untefSjfeÄMlV^^ 
schrägrechte  Balken.  Bei  Erhebung  in  den  Graf5g^^hUdcr*Schild, 
das  Stammwappen,  unverändert  geblieben  und  essfi^- nur  tn  dem 
Helme  des  Stammwappens  zwei  Helme  als  rechter  und  linker  hinzu- 
gekommen). Grafenstand  des  Kgr.Preussen  und  zwar  mit  der  Bestim- 
mung, dass  die  gräfliche  Würdft  auf  den  jedesmaligen  Besitzer  des 
Ifajorats  Turawa ,  in  sofern  er  zur  Familie  v.  Garnier  gehöre ,  verer- 
bei^.  solle.  Diplom  vom  14.  Aug.  1841  (nach  Anderen  vom  9.  April 
\8*2)  für  Franz  Seraphin  v.  Garnier,  Majoratsherrn  auf  Turawa.  — 
üffe  Familie  v.  Garnier  ist  ein  altes,  ursprünglich  französisches  Adels- 
geschlecht, aus  welchem  sich  Sprossen  in  der  ersten  Hälfte  des 
18.  Jahrb.  in  Oesterreich  niederliessen ,  von  welchem  Peter  Garnier 
Herr  der  Herrschaft  Lublinitz,  1729  in  den  bMlwäschen' Ritterstand 
versetzt  wurde.  Von  den  Vorfahren  kommen  schon  1472,  1513  und 
1524  Pierre  de  Garnier  und  der  Sohn  desselben,  Henri  de  Garnier, 
in  den  Listen  des  Heerbannes  als  Edelleute  in  der  Dauphin^  vor. 


—     444     — 

Letzterer  vermählte  sich  später  mit  Ginette  de  Bonvelon  u.  der  Soho 
aus  dieser  Ehe,  Claude  de  Garnier,  gest.  ara  1560  war  mit*IsabeUa 
V.  Bocchozol  vermählt.  —  Eine  Bestätigung  des  angestammten  Adels 
erhielten  vom  Parlemente  der  Dauphin^  5.  Juni  1556. Julian  Henri 
und  Barbara  de  Garnier,  verm.  mit  PhHipp  v.  Corsan  und  Franz, 
verm.  mit  Perronne  de  la  Poppe,  erlangte  30.  April  1640  von  der 
Cour,  des  aides  du  Dauphin^  zu  Vienne  eine  abermalige  Bestätigung 
des  alten  Adels  der  Familie.  — Peter  Ritter  v.  Garnier,  s.  oben,  war 
mit  einer  Tochter  aus  der  «italienischen  Familie  Chini  vermählt.  Aus 
dieser  Ehe  entspross  Andreas,  welcher,  vermählt  mit  einer  Freiin  v. 
Waldstctten,  der  gemeinschaftliche  Stammvater  aller  späteren  Spros- 
sen des  Stammes  in  Schlesien  wurde.  Die  ftlnf  Söhne  desselben  waren: 
Franz  Xaver,  gest.  1838,  erster  Majoratshferr  auf  Turawa,  welches 
Majorat  er  von  der  Schwester  seines  Vaters,  Barbara  Grf.  Gaschin 
V.  und  zu  Rosenberf,  erbte,  verm.  mitTherese  Freiin  v.  Zedlitz-Leipe 
und  Stifter  der  Linie  Garnier -Turawa;  Anton  JJerr  iyif  Langendorf, 
verm.  mit  Barbara  v.  Garnier  a.  d.  Hs^se  ^^^^^W^  Stiflitjr  der  Linie 
Garnier -Langendorf;  Alois,  Herr  auf  KaTi^jJj^r^ffid  KalFnowitz,  ver- 
mählt mit  Maria  Theresia  v.  BiedfcHj^^  'fltftar  oer  Linie  Garnier-» 
Kalinow;  Andreas,  Domherr  zu  Breslata  und*y^WI|s-Glogau  und  Hans 
Hiob,  vermählt  mit  Anna  Freiin  v.  Beess"^  göA  ohne.  Nachkom- 
men. —  Die  Linie  Garnier -Tu^wa  hat  dauernd  fortgeblüht.  Graf 
Franz  Seraphin,  s.  oben,  geist.  1853,  -jr&ohn  deS^erfeten  Majorajsherrn 
Franz  Xaver,  k.  preuss.  Majors  a.  D^-x:  zweit^  l^ajoratraPrr  und 
k.  preuss.  Major  a.  D.,  war  in  erster  ^ejmilr  Adele  Grf.  Huc  de 
Bethusy,  gest.  1812  und  in  zweiter  mit  Eugenife  Grf.  Schack  v.  Wit- 
tenau  vermählt.  Aus  der  ersten  Ehe  entsprossten  zwei  Söhne:  Graf 
Constantin  und  Theodor  v.  Garnier.  Graf  ffonstantin,  geb.  1808, 
dritter  Majoratsherr  des  13.  Mai  1797  gestifteten  Majorats  Turawa 
im  Kr.  Oppeln  etc.,  k.  preuss.  Major  a.  D.  u.  Mitglied  des  k.  preuss. 
Herren  itfR|8ea^  vermählte  sich  1841  mit  Clara  v.  Rappold,  geb.  1821 
und  aus  ^^^^jtifi^^  stamn^ ,  neben  einer  Tochter,  Thusnelda,  geb. 
184^d^  iSjl^^^  geb.  1842,  Carl,  geb.  1847  und  Hans, 

geb.  1^850^ -^fjBfflferudcr  des  Grafen  Constantin,  Theodor  v.  G., 
geb.  l^f,  Hot  auf  Ober- Kunzendorf  bei  Münsterberg,  vermählte 
sich  1837  mfl  Emilie  von  Garnier  a.  d.  Hause  Langendorf,  geb.  1814, 
und  ea  entsprossten  aus  dieser  Ehe  die  Töchter  Anna  und  Maria  u. 
die  Söhne  Xaver  und  Eugen;  —  Aus  der  zweiten  Ehe  des  Grafen 
Franz  Seraphin,  s.  oben,  stammen,  neben  einer  Tochter,  Adelhei^ 
venp;  Frau  v.  Graeve,  ebenfalls  zwei  Söhne:  Albert  v.  G.,  geb.  IJ^T 
verm.  mit  Valeria  v.  Jaroszin-Jarotzky ,  geb.  1824,  aus  welche  Ch^ 
mehrere'  Kinder  leben  nnd  Hermann  v.  G.,  geb.  1819.  —  Von  drai 
jüngeren  Sohne  des  ersten  Majoratsherrn  Franz  Xaver  v.  G.,  s.  oben, 
von  Anton  v.  G.,  gest  1857,  Herrn  auf  Eckersdorf,  k.  preuss.  Rittm. 
a.  D.,  stammt  aus  fiB^  Ehe  mit  Auguste  v.  Werner ;  Hugo  v.  G. ,  geb. 
1825,  Herr  auf  Eckersdorf,  Grüneiche,  Neu- Vorwerk  u.  Hammer  im 
Kr.  Namslau,  k.  preuss.  Premier-Lieut.  in  d.  Landwehr. 

MefftrU  9.  MÜM/eld,  Brginz.-Bd.  8.  liS.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  214  und  215.  —  D.  Grafen- 


—     445     — 

häu.Hcr  der  Gegenwart,  III.  S.  135—137.  •—  Freih.  v.  Ledebur,  I.  S.  245  und  246  und  III.  S. 
257.  —  fieneal.  Taschenb.  det  gräfl.  Hänser,  1859.  S  1»91— 'J93  nnd  histor.  Handb.  »u  dera- 
»elbeu,  S.  242.  —  Dorat,  Allgem.  W.-Bd.  II.  ^.  6  und  6 :  Gr.  v.  O.  u.  T.  u.  8.  11.  —  Scble- 
sisches  VV.-ß.  Nr.   124  und  Nr.  4Mi  *  , 

üariier^  FreiherriHl  (Schild  ge viert:  1  und  4  in  B\ßji  drei,  2  und  1, 
goldene  Sterne  u.  2  und  3  in  Gold  der  do|)pelte  kaiserliche  schwarze 
Adler  mit  der  Reichskrone,  doch  ohne  Soibw&t  aiid  Zepter).-  Ein  aus 
dem  Elsass  nach  Oesterreich  und  Schlea|en  gekommenes,  freiherr- 
liches Geschlecht,  aus  ^Ichem  die  Gebrüder  Leopold  Heinrich  und 
Johann  Christoph  stammten.  Ersterer ,  Herr  auf  Riegel  und  Lich- 
teneck im  Breisgau,  k.  k.  General,  wurde  als  Herr  auf  WeinsVeig 
1663  als  Landesmitglied  d^  Nieder-österreichischen  Herrenstande 
einverleibt.  Der  einzige  Sohn  aus  seiner  Ehe  mit  Lucia  Ludomilla 
Freiin  v.  Goldeck ,  welcher  ihn  überlebte ,  war  Freih.  Leopold  Hein- 
rich (II.),  Herr  auf  Steinsitz,  k.  k,  Mundschenk,  des  Nieder-österr. 
Landrechts- Beisitzer  etc.,  welcher  1721  ohne  pännliche  Nachkonw 
men  starb.  —  Freiherr  Johann  Christoph,  Herr  auf  Leübel,  Exau, 
Tschipkei  und  Tschepline,  k.  k.  Oberst  und  fürstlich  L(ö)kowitzscher 
Amtsverweser  des  Füratenthums  Sagan,  stiftete  drei  Carmeliter- 
^  Klöster  zu  Gross-Strenz,  Freystadt  und  Wohlau,  that  andere  milde 
Werke  und  starb  später  unvermählt.  Nach  dieser  Angabe  ist  der 
Stamm,  welcher,  dem  Wappen  nach,  mit  dem  gleichnamigen  in  Schle- 
sien blühenden  Geschlechte  in  keiner  Verbindung  stand,  erloschen. 

Hunel,  Sileograph.  renov.    Cap.  VII.  ».  488.    —  Sinapius,  II.  8.  334  unÖ  335.  —   Gauhe, 
U.  8.  342  und  343.  —  N.  Pr.  Adels-Lex.  II.  8.  314  und  215.  —  Freih.  9.   Ledebur,  I.  8.  245. 

Cfirr.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1706  für  Johann  Georg 
Garr,  Salz-Amtmann  zu  Straubing. 

Megerle  c.  Mühlfeld.  Ergänz,-Bd.  8.  294. 

(larr  auf  Katzber^n,,  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  7.  Sept.  1786 
für  Jobann  Georg  Garr  zu  Katzberg,  Kurbayer.  Regie rungsrath  zu 
Straubing  und  Lehnbesitzer  von  Katzberg.  Derselbe  trug  den  erhal- 
tenen Adel  mit  Prädicate  auf  seinen,  mit  Kurfürstl.  Genehmigung 
11.  Juni  1773  adoptirten  Tochter-Sohn,  Maximilian  Joseph  Heinrich 
Zauner,  geb.  1769,  über,  welcher  spätcjT  in  die  -i^delsmatrikel  des 
Kgr.  Bayern  eingetragen  wurde.  * 

V.  Lang,  Suppl.  8.   100  und  101.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  f. .55. 

Garrelts.  Adelsstand  des  Königr.  Preussen.  Diplom  vom  30.  Mai 
1820  für  Gerhard  Andreas  Garrelts,  k.  preuss.  Premier -Lieutenant. 

r.  Ilellbach,    I.  8.    4ü7.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  215.  III.  8.  7.  und  V.  8.  173    und  174.  — 
Freih.  v.  Lcdebur,  I.  8.  246.  —  W.-B.  d.  Preuss.  Monarch.  III.  33. 

Garscb^  Birggrafei.  Eins  der  ersten  nnd  vornehmsten  nieder- 
österreichischen Herrenstandsgeschlechter,  in  älteren  Zeiten  selbst  mit 
den  Markgrafen  und  den  ersten  Herzogen  Babenbergiscben  Stammes 
blutsverwandt,  welches  in  alten  lateinischen  Urkunden  bald  Comites, 
bald  Burggravii  et  Castellani  Comites  in  Gofs,  Gorz,  Goerse,  Gars, 
Garsch  genannt  wird.  Wolfgang  Lazius  leitet?4ie  Grafen  zu  Garsch 
u.  Perneckh  von  den  Grafen  v.  Piayen  zu  Hardeok,  Znoym  u.  Peylln- 
stein  her,  welche  Abstammung  auch  der  Abt  Bernard  Link  annahm. 
Nach  Letzterem  kommen  zuerst  vor:  Eccwarioa  et  Halderica«  ComI 


—     446     — 

tes,  des  Markgrafen  Leopolds  des  Frommen  von  Oesterreich  nahe 
Verwandte ,  von  denen  der  eine  in  Perneekb ,  der  andere  in  Garsefa 
wohnte.  Nach  denselben  treten  urkundliali'zwischen  1136  und  1140 
auf:  Erkinberttts  Castellanus  in  Gors,  so  Wie' 4 145  Wolfkef^s,  filfus 
Ercheubwti  de  Gorz.  Spätere  bekannt  gewordene  Sprossen  hat  Wiss- 
griO  aufgeführt.  Conrad  oder  Chunrad  Burggrave  zu  Garsch  u.  Mar- 
gareth,  seine  Hausfrau  (der  Geschlechtsname  derselben  ist  unbe- 
kannt), lekten  nach  Freiherrn  v.  Ennenkel  hoch  1382.  Nach  Conrad 
kommt  kein  Mannssprosse  des  Stammes  mehr  vor,  denn  es  sind  nur 
zw^i  Töchter  desselben :  Anna,  vermählt  mit  Andreas  Herrn  v.  Lich- 
tenstein des  „Kamrer*'  in  Steyermark  und  Margareth,  verm.  mit  Ger- 
hard dem  A  eiteren  v.  Fronau  oder  Fronauer,  bekannt. 

.     Wiasffrill,  III.  8.  230-2*i4. 

Garssenkuttel.  Altes,  braunschweigisches  Adelsgeschlecht,  wel- 
ches das  Erbküchenmeister- Amt  des  Herzogthums  Braunschweig  be- 
kleidete. Köhler  giebt  an,  dass  Rudolphus  Garssenbüttel,  Dapifer, 
•noch  1348  gelebt  habe,  dass  aber  der  Stamm  im  14.  oder  im  15.  Jahr- 
hundert erloschen  sein  müsse,  da  später  das  1510  ausgestorbene  Ge- 
schlecht V.  Honlage  das  Erbküchenmeister- Amt  des  Herzogthums* 
Brauuschweig  'verwaltet  habe.  —  Nach  weiteren  Erniittelungen  istd^r 
Garssenbüttelsche  Stamm  mit  Hart  wieg  v.  G.  1.  Sept.  1625  ausge- 
gangen. Es  müssen  daher  die  v.  Honlage  das  genannte  Erbamt  vor 
Abgang  der  v.  Garssenbüttel  erhalten  haben ,  oder  das  Honlage'sche 
Geschlecht  ist  erst  nach  1625  erloschen.  —  Der  Name  der  Familie 
kommt  auch  in  Märkischen  Urkunden  vor:  Wedekind  v.  Garsebüttel, 
Ritter,  tritt  1328  als  Zeuge  auf. 

J.  •/>.  Kühler,  von  den  Erblnndhofämtern,  8.  16.  —  Oercken^  Cod.  diploin.   IV.  8.  464.  -=- 
V.  Medingy  I.  8.   172  und  173  und  II.  8.  726.  -j, 

Garten.  Ein  zu  dem  preussischen  Adel  gehörendes  Geschlecht, 
welches  Einige  von  David  G.  herleiten  wollen,  welcher  ein  Anführer 
der  Polen  gewesen  sein  soll,  die  1327  die  Mark  verheerten.  Spros- 
sen des  Stamiyes,  welcher  bis  1782  ein  Burglehn  zu  Storckow  besass, 
kommen  seit  der  Mitte  d#  18.  Jahrb.  in  der  k.  preuss.  Armee  vor. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  *S.  215  und  V.  S.  174.    —  Freik.  p.  Ledebur,  I.  8.  246. 

Gärtner.  Ein  von  Siebmacher  dem  bayerischen,  von  Henel  dem 
schlesischen  Adel  zugerechnetes  Geschlecht. 

Henel,  Silesiogr.  reuov.  8.  636  und  66S.   —  Sinapius,  II.  8.  636.  —  Siebmacher,   I.   98^: 
Die  Gärtner,  Bayerisch. 

Gartew.  Altes,  lüneburgisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleich- 
namigen, der  Familie  schon  1225  zustehenden  Stammhause,  eines 
Stammes,  wie  das  Wappen  (im  Schilde  eine  Greifenklaue)  zeigt,  mit 
den  Familien  v.  Jeetze  und  v.  d.  Knesebeck,  welches  auch  in  der 
Altmark  mehrere  Güter  erwarb.  Dasselbe  ist  in  der  zweiten  Hälfte 
des  17.  Jahrb.  erloschen. 

Freih.  v.  Ledebur,  h  8..jt46. 

Gartien,  Gtrssen  (in  Silber  drei,  2  und  1,  goldön  gekrönte  Eis- 
vögel auf  grünem  Rasen,  mit  rothem  SchnabeJf  und  Füssen,  welche  in 
der  rechten  Klaue  eimu  foldenen  Ring  halten).    Reichsadelsstand. 


—     447     — 

Diplom  vom  15.  Juni  1721.  Ein  aus  dem  Hildesheimschen  stam- 
mende«, im  Jülichschen  im  Kr.  öirghelm  begütertes  Adelsgeschlecht, 
nicht  zu  verwechseln ,  wie  die  Wappen  ergeben ,  mit  der  Familie  v. 
Ganz,  ai^  welchem  Ferdinand  und  Joseph  v.  G. ,  so  wie  Helene  und 
Henriette  v.  G.,  laut  Eingabe  d.  d.  Haus  Quadrath  und  KirchhenteÄ 
2.  Juli  1829,  unter  Nr.  22  der  Classe  der  Edelleute,  in  die  Adelsma- 
trikel der  Preuss.  Rheinprovinz  eingetragen  wurden.  .1836  standen 
zwei  Sprossen  des  Stammes  als  Lieutenants  in  der  k.  pteuss.  Ar- 
mee und  ein  Premier-Lieutenant  v.  G.  war  1845  Kreis-Secretair  zu 
Bitburg. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  S.  215.  —  Freih.  v.  Ledebur,  1.  8.  246  a.  III.  8.  257.  —  W.-B.  d.  Preu««. 
Rheinprovinz,  I.  Tab.  39  Nr.  78  und  6.  40. 

Gartneru,  l^eiherren  nd  Edle.  Reicbsfreiherrnstand.  Diplom  von 
1718  für  Johann  Thomas  Edlen  v.  Gärtnern,  k.  k.  Oberst -Kriegs- 
Commissar. 

Megerle  v.   Mühlfeld,  Ergäiis.-Bd.  8.  5S.  —  Suppl.  zu  Siebm.  W.-B.  I.  3. 

(iari  Garti  (in  Silber  ein  goldener  GreiO.  Ein  in  der  Altmark  u. 
in  Schlesien  begütert  gewesenes ,  zu  den  Familien  der  Stadt  Salzwe- 
del gehörendes  Adelsgeschlecht,  welches  in  Schlesien  mit  JStrachwitz 
im  Breslauschen  schon  i579  und  in  der  Altmark  mit  Buch  unweit 
Stendal  und  mit  Klein-Garz  und  Rietze  bei  Salzwedel  1607  begütert 
war.  Das  Gut  Langendorf  im  Kreis  Polnisch -Wartenberg  stand  der 
Familie  noch  1718  zu.  Der  Stamm,  von  dessen  Sprossen  Sinapius  u. 
Gauhe  Mehrere  angeführt  haben,  ist  wohl  mit  dem  im  Decemb.  1785 
in  Breslau  verstorbenen  k.  preuss.  Major  Georg  Friedrich  v.  Garz 
erloschen. 

Angelt,  Mark.  Chrouik,  I.  8.  39.  —  Sinapiun,  I.  8.  878  u.  U.  8.  636  und  637.  —  Öauh«y 
I.  S.  603  und  604.  -  Freih.  v.  Ledebur,  1.  S.  246.  —  Siebmacher,  V.  74.  —  v.  Meding,  II, 
S.  181. 

Garzali.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1802  für  Ja- 
cob Garzali,  k.  k.  Oberstlieutenant  des  Gradiseaner-Regiments. 

Megerle  r.   Mühlfeld,  8.  188. 

Gariarolli  ?.  Gariarelihef  auf  Frejenfelil,  Ritter.  Erbländ.-österr. 
Ritterstand.  Diplom  von  1724  für  Anton  Garzarolli  v.  Garzarollhof, 
mit  dem  Prädicate:  Edler  Herr  v.  u.  zu  Garzarollhof  auf  Freyenfeld. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Ergänz.-Bd.  8.  142. 

€an«iii  Edle  v.  ■•benberg,  Ritter.  Reichsritterstand.  Diplom 
von  1729  für  Bartholomäus  Garzoni,  Eisenwerks -Inhaber  in  Krain, 
mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Uohenberg. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Ergäas..Bd.  8.  148. 

Claschin^  €rafei,  freiherren  v.  ■.  iii  RMenberg  (Schild  gevicrt  mit 
Mittelschilde.  Im  rothen,  mit  einem  Herzogshnte  bedeckten  Mittel- 
schilde ein  silberner  Querbalken,  belegt  mit  einer  rothen  Doppel- 
ro«(&.  Mn  Blau  ein  gekrönter,  einwärts  gekehrter,  goldener  Löwe; 
2  in  Golä  ein  gekrönter,  blauer  Adler ;  3  in  Gold  sieben  blaue  auf- 
wärtsgerichtete Spitzen,  deren  mittlere  an  die  Linie  des  oberen,  ersten 
Feldes  reicht;  die  anwren  verlieren  sich  von  beiden  Seiten  etwa« 
nach  Höhe  und  Grösse,  sind  pyramidalförmig,  werden  unten  stärker 


—     448     — 

uud  laufen  dünner  nach  oben  als  spitzige  Säulen  ans  und  4  in  B|pB 
zwei  schräglinks  über  einander  go^tellte,  goldene  Püugränder  nti^ 
acht  Speichen).  Reichsgrafen  stand.  —  Nicolaus  Carl,  Joachim  Lud- 
wig, Melchior  Ferdinand  und  Johann  Georg  Freiherren  Gasahin  v.  u. 
sHi  Ilosenberg  wurden  7.  Jan.;  1633  in  den  Grafenstand  erhoben,  doch 
wurde  erst  den  beiden  Let2ie;"en  24.  Juli  1663  der  Graienstand  be- 
stätigt und  d^s  Diplom  über  diese  Erhebung  ausgefertigt.  —  Der 
Ursprung  des  Gaschiuscheu  Hauses  verliert  sich  in  dunkle  Zeit:  in 
die  Zeit  der  Sage,  in  welcher  nach  derselben  ein  aus  Mähren  stam- 
-mendes  edles  Geschlecht  unter  dem  Namen :  Velener  an  der  Oder  u. 
Weichsel,  so  wie  an  der  Donau  blühte.  Die  Familiensage  fährt  nun 
fort,  dass,  als  die  Markomannen  Mähren  behaupteten,  sich  ein  König 
dieses  Volkes  auf  der  Jagd  verirrt  und  bei  einbrechender  Nacht  einen 
Vogelsteller,  Namens  Velenus,  getroffen  habe,  welcher  denselben  gast- 
,  freundlich  zu  sich  führte.  Der  König  lud  später  denselben  zu  sich 
in  seine  Residenz  zu  Brunn  und  beschenkte  ihn  mit  vielen  erblichen 
Besitzungen,  welche  rings  um  einen  weithin  sich  erstreckenden  Berg 
lagen,  den  Velenus  sich  ausgewählt  hatte. '  Die  Nachkommen  dessel- 
ben verbreiteten  sich  bald  aus  Mähren  nach  Böhmen,  Polen,  Russland 
und  kamen  später  auch  nach  Schlesien.  Nach  der  1241  erfolgten 
Theilung  der  Besitzungen  nahmen  sie  theils  von  denselben,  theils  von 
ihren  Thaten  andere  Namen  au  und  so  entstanden  aus  dem  Stamme 
der  Velener  in  Mähren,  Böhmen  und  Polen  mehrere  Familien.  Aus 
letzterem  Lande  ging  die  Familie  Clemasci  oder  Giemas  de  Gaschin 
hervor.  Boleslaus  der  Keusche,  König  in  Polen,'  lud,  da  er  von  der 
Tapferkeit  der  Velener  gehört,  den  Ormus  V.  aus  Mähr6n  zu  sich 
nach  Polen  ein.  Ormus  erbaute  in  Polen  die  nach  ihm  genannte  Stadt 
Velene-Wielun.  Später  traten  die  Nachkommen  diese  Stadt  an  den 
König  Casimir  in  Polen  ab  und  wohnten  auf  ihren  Gütern  um  Wielun, 
welche  sie  Gaschowitz,  Gaschitzki,  Gaschin  etc.  nannten,  woher  der 
jetzige  Name  stammt.  —  Nicolaus  Gaschitzki  v.  Gaschin  a.  d.  Hause 
Wiersclas  erwarb  1454  Besitzungen  in  Schlesien  und  durch  Vermäh- 
lung mit  Magdalena  v.  Klemma  aus  Velenischem  Stamme  erhielt  er 
das  Kunkel-Lehn  Katscher  als  erbliches  Mannslehn.  Derselbe  wurde 
der  nächste  Stammvater  des  jetzigen  gräflichen  Hauses  Gaschin.  Sein 
Sohn,  Melchior  G.  v.  G.,  gab  die  Besitzungen  in  Polen  auf,  brachte 
die  Stadt  und  Herrschaft  Rosenberg  an  sich,  erbte  Katscher,  erhielt 
1631  vom  K.  Ferdinand  II.  den  Freiherrnstand  mit  dem  Prädicate: 
V.  Gaschin,  v.  und  zu  Rosenberg  und  war  mit  Margaretha  aus  Skal- 
Velenischem  Stamme  vermählt.  Aus  dieser  Ehe  stammten,  neben 
einer  Tochter,  Anna,  die  vier  oben  genannten  Brüder,  welche,  wie 
angegeben,  den  Grafenstand  in  die  Familie  brachten.  Von  denselben 
starb  Graf  Nicolas  Carl  als  Malteser-Ritter  ohne  Erben ;  Graf  Joac 
Ludwig  hinterliess  aus  seiner  Ehe  mit  einer  Gräfin  v.  Haug\ifM|  ! 
Töchter,  Juditha,  Margaretha  und  Euphemia  Polyxena  veriÄ  Ön 
Lichnowski;  Graf  Melchior  Ferdinand,  k.  k.  Kämm.,  Präsident 
Kriegs-  und  Domainen-Kammer  von  Schlesieiif^Landeshauptmann  i 
Herzogthümer  Oppeln  und  Ratibor  and  der  Grafschaft  Glatz,  Bi 


—    449     — 

der  vom  K.  Ferdinandlll.  zur  Belohnung  seiner  Verdienste  erhaltenen 
Herrschaft  Zyrowa,  stiftete  anf  dem  zu  dieser  Herrschaft  gehörigen, 
in  ganz  Oher-Schlesien  sichtbaren  Chelm  (Anna)-Berge  den  Convent 
der  reformirten  Franziscaner  Ordens- Mönche  und  die  Kirche  zu 
Sancta  Anna  1655  u.  1665,  errichtete  aus  seinen  vier  grossen  Herr- 
schaften Rosenberg,  Woischnick,  Polnisch-Neukirch  und  Zyrowa  ein 
Familien-Majorat,  welches  stets  der  Aelteste  in  gerader  Linie  besass 
und  starb  1665  ohne  Leibeserben,  Graf  Johann. Georg  aber,  gest. 
1669,  Herr  auf  Hultschin,  Katscher,  Wissoka  und^odzanowitz,  k.  k. 
Geh.-Rath  und  Landeshauptmann  von  Troppau,  hinterliess  aus  der 
Ehe  mit  Anna  Grf.  v.  Oppersdorf  drei  Söhne,  die  Grafen:  Georg 
Adam  Franz,  Ferdinand  Otto,  gest.  1701 ,  Herrn  auf  Wyssocka  und 
Katscher  und  Rudplph,  gest.  1815,  Landeshauptmann  des  Fürsten- 
thums  Troppau,  vermählt  in  erster  Ehe  mit  Julianna  Polyxena  Freiin 
V.  Conny  und  in  zweiter  mit  einer  Freiin  v.  Zierotin,  aus  welchen 
Eben  drei  Töchter  stammten :  Anna  Ludmilla,  Kloster- Jungfrau,  Ca- 
tharina  verm.  Grf.  v.  Colonna  und  Johanna  Emerentia  verm.  Grf.  v. 
Galläs  und  Herzogin  v.  Lucera.  Der  Aeltere  dieser  Brüder,  Graf 
Georg  Adam  Franz,  gest.  1719,  setzte  den  Stamm  fort.  Aus  seiner 
ersten  Ehe  mit  einer  Gräfin  v.  Sanrau  entsprosste^n ,  neben  einer 
Tochter,  der  vermählten  Grf.  v.  Sanrau,  zwei  Söhne,  die  Grafen  Franz 
Carl  und  Johann  Joseph.  Graf  Franz  Carl,  zweiter  Besitzer  des  oben 
erwähnten  Majorats  ^  verm.  mit  Maria  Theresia  Grf.  v.  Guttenstein, 
starb  1733  kinderlos  und  ebenso  Graf  Johann  Joseph,  gest  1740, 
dritter  Majoratsherr,  verm.  mit  Franzisca  Freiin  v.  Schubert.  Aus 
der  zweiten  Ehe  des  Grafen  Georg  Adam  Franz  mit  Elisabeth  Prin- 
zessin V.  Popel  - Lobkowitz  stammte  Graf  Carl  Ludwig,  gest.  1754, 
vierter  Majoratsherr,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Anna  Sophia  Drächler 
V.  Portenstein  und  in  zweiter  mit  Wilhelmine  Grf.  Althan.  Von  ihm 
entsprossten  fünf  Söhne:  Graf  Anton,  gest.  1796,  kinderlos,  fünfter 
Majoratsherr,  wegen  seiner  Riesenkräfte  unter  dem  Namen  „der 
Starke'^  bekannt;  Graf  Ferdinand ,  gest.  1758;  Graf  Rudolph,  gest. 
1756  und  Graf  Armand,  gest.  1772,  Herr  der  mährisch -schlesischen 
Herrschaften,  so  wie  auf  Katscher.  Derselbe  war  mit  Charlotte  Freiin 
V.  Reisewitz  vermählt  und  aus  dieser  Ehe  stammten,  neben  einer 
Tochter,  Aloysia  vermählte  Grf.  v.  Renard,  drei  Söhne,  die  Grafen : 
Franz  Anton,  Anton  Leopold  und  Leopold  Amand.  Graf  Franz  An- 
ton, verm.  mit  einer  Grf.  Renard,  überahm  1799  die  vier  grossen 
Majorate,  verkaufte  aber  1802  und  1803  die  Herrschaften  Rosen- 
berg u.  Woischnik  und  stiftete  ein  neues  Majorat  in  der  dafür  erwor- 
benen Herrschaft  Tost-Peiskretscham.  1807  wurden  die  drei  Majo- 
rate alloditicirt  nnd  nach  dem  in  letzterem  Jahre  erfolgten  Tode  des 
Grafen  Anton  Leopold  kaufte  Graf  Leopold  Amand  die  Herrschaft 
Zyrowa  und  1814  von  dem  Grafen  Franz  Anton  die  Herrschaft  Tost- 
Peiskretscham.  Polnisch -Wartenberg  wurde  parcellirt  und  kam  in 
fremde  Hand  bis  anf  ^n  Drittheil,  welches  Graf  Leopold  Amand 
unter  dem  Namen :  Herrschaft  Boschowitz  und  Rittergut  Kocbaniets 
nach  dem  Tode  des  Bruders,  des  Grafen  Franz  Anton,  geat.  1807| 

XneiChlt«,  Deutsch.  Adels-Lez.  III.  29 


—     450     — 

kinderlos,  erbte,  1833  aber  an  die  Grf.  v.  Sprinzenstein  verkanfte. 
Graf  Leopold  Amand,  gest,  1 848 ,  k.  k.  Rktm.  a.  D. ,  war  Besitzer 
der  allodificirten  Herrschaft  Zyrowa,  der  Herrschaften  Tost  und 
Peiskretscham  and  des  FOrstl.- Erzbisch. -OUmützer  Lehns  Katscher. 
(Erstere  Besitzung  steht  der  Familie  seit  1650,  letztere  schon  seit 
1460  zu.)  Aus  seiner  Ehe  mit  Ernestine  Grf.  v.  Strachwitz  -  Susky- 
Gross-Zauebe  entsprossten  neben  zwei  Töchtern ,  Grf.  Caroline,  ver- 
mählt mit  Erdmann  v.  Stockmanns,  gest.  1857  und  Grf.  Louise,  geb. 
1818,  verm.  mit  B^anz  Grafen  Ursini  y.  Blagay,  k.  k.  Kämm.,  Hofrath 
etc.  zwei  Söhne ,  die  Grafen  Amand  und  Ferdinand.  Amand  Graf  y. 
Gaschin  Freih.  v.  und  zu  Rosenberg,  geb.  1815,  Herr  der  Herrschaft 
Polnisch-Krawarn,  Mäkau  etc.  Mitbesitzer  der  Lehnsherrschaft  Kat- 
scher, vermählte  sich  mit  Fanny  Grf.  Leszczyc  v.  Sumin-Suminski, 
Besitzerin  der  Herrschaft  Nen-Grabia  in  Westprenssen ,  aus  welcher 
Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  Grf.  Wanda,  verm.  1856  mit  Hugo  Grafen 
Henckel  v.  Donnersmarck,  k.  prcuss.  Lieutenant  a.  D.  u.  Grf.  Pamela, 
ein  Sohn  stammt:  Graf  Niclas,  geb.  1852.  —  Der  Bruder  des  Grafen 
Amand,  Graf  Ferdinand,  geb.  1827,  Herr  auf  Podersdorf  am  Neusied- 
ler See  in  Ungarn,  ist  Mitbesitzer  der  Lehensherrschaft  Katscher. 

Handschrifll.  Noticen.  —  Henel,  Silesiogr.  renov.  Cap.  VII.  8.  235.  —  SinapitiS,  11.  S. 
90  und  91  UQd  desselben  Olsnograph.  II.  8.  576.  —  Gauh*!,  I.  S.  604.  —  WUsffrill,  III.  8. 
2S4— 236.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  215  u.  216.  -  Deutsche  Grafenh.  d.  Gegenwart,  I.  8.  261  u. 
262.  —  freih.  9.  Ledebur,  l.  8.  246  und  247  uud  III.  8.  »58.  —  Geneal.  Taschenb.  d.  grafl. 
B&user.  1859.  8.  293  und  histor.  Handb.  zu  demselben.  S.  242.  -  Suppl.  bu  Siebm.  W.-B. 
VII.  14.  —  W.-B.  d.  Preuss.  Monarchie  VIIl.  ß.  —  8<-hie8i8ches  W -B.  Nr.  231. 

fiasperiii;  Edle  ■nd  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom 
von  1743  fUr  Johann  Stephan  Gasperini,  Wechsel -Negotianten  und 
innern  Rathsfreund  in  Kärnten,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v. 

Meierte  v.  Mühl/eld,  Brgans.-Bd.  8.  143. 

Classarister  v.  Ffeilhein.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1725  für  Jacob  Gassarister  zu  St  Veit  in  Kärnten,  mit  dem  Prä- 
dicate :  V.  Pfeil  heim'. 

Mtgerle  e.  Mühlfeld,  Brgänz.-Bd.  8.  294. 

Gassen.  Ein  im  14.  Jahrb.  zum  fuldaischen  Lehnshofe  gehö- 
rendes Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Johannes  Gassen,  Castrensis 
des  Abts  zu  Fulda,  1376  vorkommt. 

Schannat,  8.  91.  —  9.  Meding,  III.  8.  199. 

Gtsser^  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom  von 
1807  für  Peter  v.  Gasser,  k.  k.  pension.  Major. 

Megerle  v.  Mühlfeld.  ErÄini.-Bd.  8.  58. 

Hasser  v.  Streitberg.  Erbländ.- Österreich.  Adelsstand  mit  dem 
Prädicate:  v.  Streitberg.  Carl  Gasser  v.  Streitberg  war  1856  k.  k. 
Feldkriegs-Commiss.  Adjnnct  erster  Glasse. 

llandsohrifll.  Notiz. 

Gasiler.  Im  Kgr.  Bayern  anerkannter  Adelsstand.  Ancrken- 
nungsdiplom  vom  1.  Oct.  1805  für  Johann  Michael  v.  Gassler,  Comes 
Palatinus,  Regierungs-Secretair  und  Malteser- Commende- Amtmann 
in  Landshut.  Derselbe,  aus  einer  Familie  stammend,  in  welche  1620 
ein  Wappenbrief  gekommnn  war,  hatte  2.  Jan.  1799  von  dem  Grafen 
T.  Etzdorf  ein  Pfalzgrftfliclies  Adelsdiplom  erhalten.  —-  Die  beiden 


—    461     — 

Söhne  desselben:  Ignaz  Michael  v.  Gassler,  zu  Klftham,  kön.  bayer. 
Administrator  der  ehemaligen  Johanniter-Ordens-Gommende  in  Lands- 
hut, geb.  1770  u.  Johann  Michael  v.  Gassler,  k.  bayer.  Hofgeriobts- 
Advocat  in  Straubing,  geb.  1774,  wurden  in  die  Adelsmatrikel  des 
Kgr.  Bayern  eingetragen. 

*.  Lanff,  8.  345.  —  W.-B.  d.  Konigr.  Bayern,  V.  53. 

(lassner.  Ein  in  Nieder- Oesterreich  vorgekommenes  Adelsge- 
schlecbt,  ans  welchem  Peter  Gassner  1524  einige  LandesfUrstliehe 
Lehen  zu  Sirchenfeld  (Syhrenfeld,  später  Sirafeld)  und  Gernngs  em- 
pfing und  die  Gebrüder  Hans  und  Valentin  Gassner  19.  Noy.  1567. 
eine  Verbesserung  des  Wappens  (in  Roth  auf  grOnem  Rasen  zwei 
gegen  einander  aufspringende,  weisse  Ziegen)  vom  K.  Maximilian  IL 
erhielten.  Nach  Angabe  des  Freiherm  v.  Ennenkels  ist  dieses  ritter- 
liche Geschlecht  noch  im  16.  Jahrb.  in  Nieder -Oesterreich  aasge- 
gangen. 

WissffriU,  in.  S.  226  a.  227. 

üast  V.  Belshein^  Beilshein.  Ein  im  14.  Jahrh.  zum  Fuldaischen 
Lehnshofe  zählendes  Adelsgeschlecht.  Ulrich<jasty.  Belsheim  wurde 
1357  zu  Fulda  beliehen. 

Sehannat,  8.  91.  —  *.  Meding,  III.  8.  199. 

Ciasteiger  ?•  ind  m  Ltsbeera«^  Ritter  ■•  Edle^  Erbländisch-ö«terr. 
Ritterstand.  Diplom  von  1774  far  Joseph  Gasteiger,  Hammergewerke 
und  Eisen-Obmann  im  Bruckerkreise  in  Steiermark,  wegen  dies,  durch 
den  Eisenhandel  dem  Staate  verschafften  Nutzens,  mit  dem  Pr^iiicate: 
E41er  v.  u.  zu  Lorbeerau. 

UegerU  v.  Mühl/eld,  8.  112. 

€astciger  v.  Rabenstein  ud  Itobach^  Edle.  Erbländ.-österr.  Adels- 
stand. Diplom  von  1713  für  Johann  Paul  Gasteiger,  Bürger  zuClau- 
sen  in  Tirol,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Rabenstein  und  Eobach. - 
Der  Stamm  hat  fortgeblüht.  In  neuester  Zeit  standen  in  der  k.  k. 
*Armee :  Marcus  Aurelius  Gasteiger  Edler  y.  Rabenstein  und  Kobach, 
Hauptmann  1.  Gl.  im  27.  Inf.-Regim.  u.  Reinhold  G.  Edler  v.R.  u.  K., 
Lieutenant  im  24.  Infant. -Regim. 

MegerU  v.  ilüfil/eld,  8.  29.^.  —  Milit  -Schemutisin.  d.  Oesterr.  Kaiserth. 

Gastcli^  Edle.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  29.  Octob.  1777 
fflir  Gottfeied  AYilhelm  Gastell,  Herrn  auf  Ringenhain,  Sch^arznaus- 
litz  und  Sj^einigtwolmsdorf  in  der  Ober- Lausitz,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  von.  Die  Erhebung  in  den  Adelsstand  wurde  in  Kursacbsen 
16.  Februar  1779  amtlich  bekannt  gemacht  —  Nach  Allem  ist  der 
Stamm  später  wieder  ausgegangen. 

F^eih.  V.  Ledebur,  I.  8.  247  d.  III.  8.  258.  —  Tprof,  II.  196:  das  Tor  Erhebaiig  in  deu 
Adelsstand  geführte  Wappen.  —  Kneschke,  III.  8.  155  u.  156. 

Gasthelnb ,  Preiberren  md  Grafen.  Böhmischer  alter  Freiherm- 
und Grafenstand.  Freiherrn -Diplom  von  1701  fflr  Johann  Jacob  v. 
Gastheimb  und  Grafendiplom  von  1743  für  Johann  Daniel  Freiherrn 
Y.  Gastheimb,  Kreishauptmann  des  Königgr&tzer  Kreises  in  Böhmen^ 
—  Altes,  steiermärkisches  Adelsgeschlecht,  in  welches  1519  ein  kai- 
serlicher Wappenbrief  für  die  Brüder  Johannes,  Gregor  wi  B^tlui- 

29* 


—     452     — 

sar»  die  Gastgeber  aus  dem  Lande  Steier,  gekoitimen  war.  Von  den- 
selben wurden  Johannes  und  Gregor  durch  kaiserl.  Diplom  von  1 536 
in  den  Adelsstand  erhoben  ,  doch  haben  nach  Allem  die  Linien  Gre- 
gorys und  Bai  thasar's  nicht  fortgeblüht  ^  denn  die  Familiennachrich- 
ten sprechen  nur  von  Johann's  Sohne ,  Gregor  (IL).  Letzterer  be- 
kleidete eine  Hauptmannsstelle  an  der  ungarischen  Gränze;  zeichnete 
sich  bei  der  Belagerang  von  Canissa  aus  und  fiel  später  als  Held  im 
weiteren  Türkenkriege.  Seine  sieben  Söhne :  Georg  Christoph ,  Hans 
Adam,  Hans  Ehrenreich ,  Hans  Friedrich ,  Hans  Siegmund,  Hans  Ja- 
cob und  Hans  Caspar,  k.  k.  Rittm»,  erhielten  1655  durch  kaiserliches 
Diplom  die  Erlaubniss,  sich :  v.  Gastheimb  schreiben  zu  dürfen.  Von 
diesen  Brüdern  wurde  Johann  Jacob  v.  G.,  welcher  1660  das  Incolat 
▼on  Böhmen  erhalten  hatte,  1701,  s.  oben,  in  den  alten  Herren-  und 
Freiberrnstand  erhoben  und  der  Enkel  desselben ,  Freiherr  Johann 
Daniel ,  s.  oben ,  brachte  den  Grafenstand  in  die  Familie ,  doch  ist 
wohl  die  gräfliche  Linie  bald  wieder  erloschen,  während  die  freiherr- 
liche, welche  in  Schlesien  im  Gross  -  Strehlitzer  Kreise  ansehnliche 
Güter  erwarb ,  fortgeblüht  hat.  Die  bekannte  Stammreihe  Letzterer 
ist  folgende :  Freiherr  Carl*:  Anna  Freiin  v.  Blum ;  —  Freih.  Carl  (IL), 
k.  k.  Generalmajor  li.  Commandant  de^  Invalideuhauses  zu  Pesth: 
Maria  Theresia  Grf.  Bagoroti;  — Freih.  Franz  Joseph,  gest.  1811,  k. 
k.  Kreis-Commissair:  Theresia  Tomola,  gest.  1839; —  Freih.  Moritz, 
gest.  1855,  Herr  auf  Gross-Kunzcndorf,  Strachwitzthal  u.  Franzberg 
in  Oea^rr.  Schlesien,  k.  k.  Lieut.  in  d.  A.:  Mathilde  Klose;  —  Frei- 
herr Heinrich:  geb.  1826,  k.  k.  Rittmeister  in  d.  A.,  verm.  1852  mit 
Maria  Emanuella  Freiin  Henn  v.  Henneberg,  geb.  1833,  aus  welcher 
Ehe,  neben  einer  Tochter,  Leoeadia,  geb.  1854,  zwei  Söhne  stammen : 
Moritz,  geb.  1853  und  Hans,  geb.  1856.  Die  Geschwister  des  Frei- 
herrn Heinrich  sind:  Freiherr  Moritz  Felix,  geb.  1828,  k.  k.  Rittmei- 
ster und  Freiin  Bertha  Theresia,  geb.  1832,  vermählt  1854  mit  Carl 
Rothauscher,  k.  k.  Major. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Ergän«.-Bd.  8.  14  u.  58.  -  N.  Pr.  A.-L.  U.  8.  216.  —  Freiherr  9, 
Ledebur,  I.  8.  247  und  III.  8.  258.  —  Geneal.  Taschenbuch  d.  freih.  Häuser,  1856,  8.  200 
uud  201  u.  1859.  8.  2l6  u.  217.  —  Suppl.  zu  Siebm.  W.-B.  VIII.  14.  —  Tyroff,  II.  285  :  Rit- 
ter V.  G.,  Freih.  v.  G.  u.  Gr.  v.  Q. 

Gastorf;  Freiherren.  Ein  in  Niederösterreich  im  17.  Jahrb.  vor- 
gekommenes, freiherrliches  Geschlecht,  aus  welchem  Friedrich  Sigis- 
mund  Freih.  v.  Gastorf  7.  Nov.  1682  den  neuen  Nieder-österr.  Her- 
renstandsgeschlechtern einverleibt  und  im  December  des  genannten 
Jahres  eingeführt  wurde,  lieber  den  Stamm  selbst,  oder  über  andere 
Sprossen  desselben  ist  nicht«  aufzufinden.  Der  Schild  war  querge- 
theilt:  oben  Roth  ohne  Bild  u.  unten  der  Länge  nach  getheilt:  rechts 
Schwarz  und  links  Silber,  Beides  ebenfalls  ohne  Bild. 

WiugHtty  in.  8.  22t 

GaterslekeB;  (Itttersleben.  Altes,  niedersächsichesAdelsgeschlecht, 
welches  im  Hochstifte  Halberstadt  das  gleichnamige  Stamm-Schloss 
an  dem  grossen  Gatterslebenschen  See  und  als  bischöfliches  Lehen 
das  Gut  Winninge  besass.  Der  Name  des  Geschlechts  kommt  in  al- 
ten Klosterbriefen  and  Landesfürstlichen  Diplomen  vielfach  vor: 


—   4^a   — 

Rudolph  und  Johannes  v.  Gatersleven  traten  1197  in  der  Bulle  de» 
Bischofs  Gardolph  zu  Halberstadt  als  Zeugen  auf  und  Dietrich  v.  G. 
war  1277  Laudhofmeister  des  deutschen  Ordens  in  Preussen.  Um 
dieselbe  Zeit  kommt  Henrich  v.  Gatersleben  als  Hofmarschall  des 
Herzogs  Albert  zu  Sachsen  vor.  Später  und  bis  zum  Erlöschen  des 
Stammes  im  14.  Jahrh.  haben  sich  einige  Sprossen  desselben  von 
Neu-Gatersleben,  wie  auch  Herren  v.  Gatersleben  genannt. 

leuck/eld,  Antiquit  Blankenburg. ,  S.  45.  —  Spangenbera,  Adelsspiegel,  f.  8.  395.  — 
Gauhe,  II.  S.  343. 

Gattenhofen.  Ein  aus  Franken  stammendes,  nach  Ostpreussen 
gekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  schon  1518  das  GutBareucken 
im  jetzigen  Kr.  Fischhausen  besass,  später  mehrere  andere  Besitzun- 
gen, zu  denen  namentlich  Norkitten  im  Kr.  Insterburg  gehörte,  erwarb 
und  wohl  in  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  erloschen  ist,  in  wel- 
cher 1780  Pistken  im  Kr  Lyck  der  Familie  noch  zustand.  —'Bar- 
bara Dorothea  v.  G. ,  gest.  1694,  war  die  Gemahlin  des  kurbranden- 
burg.  Generals  Georg  Heinrich  v.  d.  Groben  u.  Gertraud  v.  G.,  Tochter 
Albrecht's  v.  G.,  Herrn  auf  Norkitten  nach  Einigen  die  Grossmutter, 
nach  Anderen  die  Mutter  des  in  der  Preussischen  Geschichte  so  be- 
rühmten Feldmarschalls  Friedrich  Leopold  Grafen  v.  Gessler.  Letz- 
tere Annahme  fst  wohl  nicht  richtig,  da  König,  ein  meist  sehr  gründ- 
licher Forscher,  angiebt,  dass  die  Mutter  desselben  EuphrosÄa  ▼. 
Rosenau  gewesen  sei. 

Oauhe,  II.  S.  343  u.  344.  —  N.  Pr.  A.-  L.  II.  8.  216:  hinsichtlich  des  Wappens  tmtn 
Berufung  auf  Hasse's  W. -B.  8.  47  uud  83  b.  —  Freiherr  r.  Led€hur,V  S.  247.«- ryro#. 
ir.  180. 

üatterburg^  Grafen.  Erbländ.-österr.  Grafenstand.  Diplom  von  1717 
fürConstantin  Jpsejph  v.  Gatterburg,  Freiherrn  auf  Röz,  k.  k.Yorschnei- 
der,  Mundschenken,  Truchsess  n.  Hofkammerrath,  wegen  erwiesenen 
zweihnndertjährigcn  altadeligeü  u.  ritterlichen  Geschlechtes,  sowie  we- 
gen der  zu  den  Staatsbedürfnissen  geleisteten^  beträchtlichen  Darlehen, 
über  Erhebung  in  den  Herrenstand  der  Grafen.  —  Ein  ursprünglich 
oherösterreichisches,  früher  Gattermayr  genanntes  Adelsgeschlecht, 
welches  nach  Niederösterreich  kam,  wo  dasselbe  14.  Juni  1675  unter 
den  landsässigen  Adel  aufgenommen  wurde.  Aegidius  Gattermayr, 
welcher  zu  Anfange  des  16.  Jahrh.  lebte,  war  mit  Maria  Magdalene 
Fuchs  vermählt  und  hatte  aus  dieser  Ehe  ärei  Söhne,  Michael,  Nico- 
laus und  Wolfgang,  welche  als  ungarische  Edelleute  und  Ritter  vor- 
kommen. Michael,  unter  K.  Ferdinand  I.  Hauptmann  über  deutsches 
Fussvolk,  fand  seinen  Tod  1558  in  Comorn  u.  hinterliess  sechs  Söhne« 
Aegidius  IL,  Andreas,  Hans  Georg,  Martin,  Bartholomäus  und  Mat- 
thias, welche  sämmtlich  30.  Juli  1561  in  den  erbländ.-österr.  Adels- 
stand versetzt  wurden.  Aegidius  IL,  kais.  Rath  und  Hofkriegs-ZahU 
meiner  erhielt  1592  vom  K,  Rudolph  IL  für  sic^  und  seioe  Nach- 
kommen mehrere  besondere  Vorzüge  und  Freiheiten.  Von  den  Enkeln 
desselben  wurden  die  Söhne  des  Aegidius  III. :  Carl  Ludwig,  Maximi- 
lian Ernst  und  Franz  Elias  v.  Gattermayr,  unter  Bestätigung  des  al- 
ten Adels  u.  der  früher  der  Familie  ertheilten  Pidvilegien,  15.  Octob. 
1653  mit  dem  Namen :  v.  Gatterburg  in  den  Reichs-  und  erbländisch- 


—     454     — 

Osterr.  Ritterstand  erhoben,  Maximilian  Ernst's  jüngster  Sohn  aber: 
GoDstantin  Joseph  brachte,  wie  oben  angegeben,  den  Grafenstand  in 
die  Familie.  Von  dem  Grafen  Constantin  Joseph,  gest.  1 734,  stammte 
ans  der  Ehe  mit  Maria  Theresia  Benigna  Freiin  v.  Löwenstock :  Graf 
Anton  Paul,  gost.  1771,  k.  k.  Hauptmann  und  von  Letzterem  aus  der 
Ehe  mit  Maria  Anna  Franzisca  v.  Hawraneck:  Graf  Procop  Anton, 
verm.  mit  Maria  Anna  Grf.  v.  Vetter,  aus,  welcher  Ehe,  neben  einer 
Tochter,  Grf.  Johanna  Anna,  zwei  Söhne  entsprossten,  die  Grafen 
Carl  Joseph  und  Anton.  Haupt  des  gräflichen  Hauses  war  in  neuester 
Zeit:  Ferdinand  Graf  v.  Gatterburg,  Freiherr  auf  Retz,  Herr  zu 
Zwölffaxing  u.  Pellendorf,  geb.  1803,  Landstand  in  Niederöst^rreich, 
Böhmen,  Mähren  und  Schlesien,  Indigena  in  Ungarn,  k.  k.  Käm- 
merer, vermählt  1828  mit  Maria  Grf.  Podstatzky- Lichtenstein,  geb. 
1803,  aus  welcher  Ehe,  neben  sechs  Töchtern,  sechs  Söhne  stam- 
men, die  Grafen:  Constantin,  Alfred,  Ferdinand,  Franz,  Carl  und 
Guido. 

Wisagrill,  III.  8.  227—236,  mit  xwel  AhnenUfeln.  —  MegerU  v.  Müht/el^^  S.  19.  — 
Deutsche  Orafenh.  d.  Gegenw.  I.  8.  262-  264.  —  Geneal.  Taschenb.  d.  grifl.  Häaser,  18&'J.  8. 
294  u.  295  und  histor.  Handbuch  zu  demselben,  8.  244.  —    Tyroff^  II.  241. 

fiaibiij  daibiti^  fiaibitier.  Altes,  nieder-österreichisches  Ritter- 
geschlecht, dessen  Stammhaus  das  grosse  Pfarrdorf  Gaubiz,  insgemein 
Gauwitsch,  war,  ein  theils  Fürstl.  Licbtenstein'sches,  theils  Passaui- 
sches  Lehen.  Aus  demselben  tritt  Alber  v.  Gouvic  urkundlich  schon 
1200  auf.  Der  Stamm  blühte  durch  die  nächsten  Jahrhunderte  fort 
und  noch  1422  erhielten  Heinrich,  Niclass,  Georg  und  Udalrich  Gau- 
bizer  V.  Gaubiz  und  Heertstätten  vom  Herzoge  Albert  V.  zu  Oester- 
reich  verschiedeniß  von  der  Herrschaft  der  Burg  Laa  abhängende 
Gtllten  und  Zehente  zu  Lehen.  Später  ist  der  Nüpe  des  Geschlechts 
nicht  mehr  vorgekommen. 

Wissgrill,  III.  8.  237. 

fiandecker^  fiitacker.  Ein  auch  unter  den  Namen :  Sigeler,  Sege- 
ler, Wargel  u.  Wangen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  in 
Pommern,  namentlich  im  Fürstentbum  Caminschen  Kreise  u.  in  Ost- 
preussen  mehrere  Güter  erwarb,  zeitig,  1599,  auöti  in  Hessen  und 
spätör,  1798  in  Schlesien  begütert  war.  Nach  Bauer,  Adressbnch, 
1857,  S.  70,  war  Albert  •?  Gaudecker,  k.  preuss.  Landrath  a.  D., 
Herr  auf  Kerstin,  Kruckenbeck  u.  Krtihne  im  Ftirstenth.  Caminschen 
Kr.  und  ein  v.  Gaudecker  Herr  auf  Zuchen  im  Kr.  Neu -Stettin.  — 
Dem  Wappen  nach:  in  Roth  drei^  2  und  1 ,  mit  den  Schallöffnungen 
zusammengestellte  Jagdhörner,  kam  früher  das  Geschlecht  auch  in 
Polen  vor  und  gehörte  zu  dem  Stamme  Kroje. 

N.  Preuss.  Provin*-BIatt.  2.  Folge.  VI.  Bd.  8.  135.—  N.  Pr.  A.-L.  IF.  S.  2lfi.  —  Freih. 
9.  Ledtbury  I.  8.247  und  III.  8.  258.  ^  Siebmucher,  III.  171. 

Ilaideliti.  Sächsisches  Adelsgeschlecht,  welches  Zschepen'bei 
Delitzsch  1540  und  Oelzschau  unweit  Torgau  inne  hatte*.  Wolf  Georg 
V.  G.  war  noch  1649  Kammer -Page  bei  dem  Kurfürsten  Friedrich 
Wilhelm  zu  Brj^idteburg  und  reiste  dann  auf  seine  Güter  nach  Sach- 
sen. In  der  ü^j^p^ «ftälfte  des  17.  9&hth.  ist  nach  Allem  der  Stamm 
erloschen,  defki  Ebauth  giebt  (1691)  Zschepen  als  Besitz  der  Fami- 


—     455     — 

lie  V.  Ilaackeij  und  Oelzschau  (Oeltsf;ha)  als  Besitz  der  Familie  v. 

Wesenigk  au. 

Freih.  v.  Ledebur,  l.  8.  24». 

ÜaudenteuthirBi ,  s.  Iser  u.  Wutteriu.  v.  Gaudeutisutharm. 

Üaudeiito  a  Turri^  Freiherren.  ReicbsfreiherrDstaud.  Diplom  von 
1783  für  die  Gebrüder  Gaudenz  Anton,  Johann  Franz  und  Jacob  Jo- 
seph Gaudento  a  Turri,  Patricier  zu  Trient. 

Mifg*'rl«  V.   Uühlfeld.  ErgÄnat.-Bd.   8.  58. 

tjaudot.  Im  Königr.  Preussen  anerkannter  Adelsstand.  Anerken- 
nangsdiplom  vom  21.  Mai  1710. 

N.  Pr.  A.-L.,  V.  S.  174    —  Freiherr  ».  Ledebur.  l.  Ö.  248.  -  W.-B.  d.  Preu89.<Moaarch. 
lU.  23. 

•^  Handy,  Üandi^  anch  h*eiherren.  Freiherrnstand  des  Kgr.  Preus- 
sen. Diplom  vom  19.  Sept.  1786  für  Leopold  Otto  v.  Gaudy,  königl. 
preuss.  w.  Geh.-Staats-Kriegs-  u.  dingenden  Minister.  Ein  ursprüng- 
lich scbottländisches  Adelsgeschlecht,  welches  mit  dem  1665  ver- 
storbenen Kur -Brandenburg.  Generalmajor  v.  Gaudy  nacb  Preussen 
kam.  Von  den  Nachkommen  desselben  sind  Mehrere  in  der  k.  preuss. 
Armee  zu  hohen  Ehrenstellen  gelangt.  Andreas  Erhard  v.  6.,  königl. 

'  prenss.  Oberst  des  v.  Schlichtingenschen  Regiment  fiel  1745  bd 
Habelschwerdt  auf  dem  Bette  der  Ehre  und  K.  Friedrich  II.  v.  Preus- 
sen hat  denselben  in  seineu  Memoiren  sehr  ehrenvoll  erwähnt.  Aus 
seiner  Ehe  mit  Maria  Elisabeth  v.  Grävenitz  entsprossten  mehrere 
Söhne,  welche  in  die  k.  preuss.  Armee  traten,  namentlich  Friedrich 
Wilhelm  p]rnst  und  Freiherr  Leopold  Otto  v.  Gaudy,  s.  oben.  —  Er- 
sterer,  gest.  1 788,  k.  preuss:  Generallieutenant,  Chef  eines  Ftiselier- 
Begiments  etc.  war  mit  Wilhelmine  Sophie  Charlotte  v.  Hack  a.  d. 
pause  Gross-Kröüz  vermählt  q.  hinterliess  nur  eine  Tochter,  welche 

,si(;h.l781  mit  einem  Grafen  v.  Wedell  in  Ostfriesland  vermählte.  Der 

^Bruder  desselben,  Freiherr  Leopold  Otto  v.  G.,  wurde,  nachdem  er 
fu  iSülitairdiensten  gestanden,  Präsident  der  Magdeburgiscben  Kain- 
iper ,  i77i!  w.  Geh.  Staats-  und  Kriegsrath  etc.  u.  1789,  in  welchem 
Jahre  er  noch  starb,  Amtshauptmann  zu  Fischhausen.  Der  dritte  be- 
rühmte Sprosse  des  Stammes  war  Friedrich  Wilhelm  Leopold  v.  6., 
gest.  1823  als  k.  preuss.  Generallieutenaqt  a.  D.  Derselbe  wurde 
1802  Commandant  eines  Grenadierbataillons,  1806  Gouverneur  des 
Kronprinzen,  1813  Militair-Gouverneur  von  Schlesien,  1814  k.  preuss. 
General-Gouverneur  von  Sachsen,  nach  dem  Frieden  aber  erster  Com- 
mandant von  Danzig  und  Generallieutenant. 

BerliiuT  militärischer  Taschcncalcnder,  Jahrg.  1793.  —  Pantheon  des  Preuss.  Heeres,  I. 
8.  224.  —  N.  Pr.  A.-L.  H.  8.  217  und  818.  —  Freih.  «.  Ledebur,  1.  8.  248  a.  lU.  8.  958. 

fianer^  Clawern.  Altes,  meissensches  Adelsgeschlecht,  dessen 
Name  von  Knauth  ohne  Weiteres  genannt  wird.  Dagegen  giebt  Gauhe 
nach  dem  ihm  zu  Gebote  gestandenen  Genealog.  ManuscriptQ  in 
Folge  von  aus  dem  Fürstl.  Archive  zu  Altenburg  ausgezogenen  Nach- 
richten an,  dass  Conrad  v.  Gauer,  genannt  der  Strenge,  von  Otto, 
Burggrafen  zu  Leissnig  u.  Herrn  zu  Rochsburg,  1347  eine  Hofe  Lan- 
des in  Kynitz  erkauft  habe  und  dass  später,  1530,  Quirinus  Gaaer 


—     456     — 

mit  dem  Kurfürsten  Johann  dem  Beständigen  zu  Sachsen  auf  dem 
Reichstage  zu  Augsburg  bei  üebergabe  der  Augsburgischen  Confes- 
sion  gewesen  sei  Nach  dieser  Zeit  kommt  der  Name  des  Geschlechts 
mit  näheren  Angaben  nicht  mehr  vor  und  so  war  wohl,  als  Enauth 
schriebi  der  Stamm  längst  erloschen. 

Knauth,  S.  507.  -  ÖawA«,  IL  S.  341. 

Claierstadt,  finberstat.  Eine  im  Coburgischen  n.  Hennebergischeo 
ansässig  gewesene,  später  aber  wieder  erloschene  adelige  Familie. 

V.  Ilellbach,  I.    8.  409  nach  Oruiiei,  Bcachreibunt;  des  Fürstebth.  Coburg,  III.  S.  62. 

(iaigrebe^  dai^reben,  fiograffen,  auch  lireiheireii.  Altes,  westphäli- 
sches  Jind  waldecksches  Adelsgeschlecht ,  welches  in  Westphalen  im 
jetzigen  Kr.  Eslohe  schon  1370  Nordernau  und  im  Kr.  Brilon  1380 
Bt'unskappel  und  Siedlinghausen,  sowie  im  Waldeckschen  1397  We- 
dinghusen  besass  u.  aus  welchem  Godthardt  Gogreve  1430  von  Theo- 
dor Erzbischof  zu  Cöln  das  Marschall-Amt  im  Hochstifte  Herforden 
zum  Lehn  erhielt.  Dasselbe  schloss  sich  dem  Herrenstande  an  und 
trug  1461  die  Herrschaft  Grünberg  und  Schloss  Godelsheim  im  Wal- 
deckschen dem  Landgrafen  Ludwig  von  Hessen  zu  Lehen  auf.  Der 
Stamm,  aus  welchem  mehrere  Sprossen  in  der  k.  preuss.  Armee  stan- 
den, Jiat  fortgeblüht  u.  nach  Bauer,  Adressbuch,  S.  70  war  Carl  Frei- 
herr v.  Gaugreben  1857  Herr  auf  dem  alten  Besitze  der  Familie 
Bruchhausen  im  Kr.  Brilon. 

t.  mubach,  I,  S.  409  und  410.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  S.  21S.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8. 
248  und  III.  8.  258.  —  Bersicördt,  Westpb.  adel.  Stammbuch,  S.  416.  —  v.  Steinen,  III.  Tab. 
55.  Nr.  2.  —  c.Meding,  II.  S.  2Ul  u.  202.  —  Robem,  Element.  Werk  d.  Wappenkunde,  U.  48. 
—  Vetter,  Bergische  Ritterschaft,  8.  37.  —  W.-B.  d.  preuss  Rheinprov.  II.  Tab.  19.  Nr.  SS 
und   8.  134. 

Gaultier j  Gaultier  de  St  Blancard,  auch  Freiherreu.  Reiclisfrei- 
herrnstand.  Diplom  vom  23.  März  1721  für  Pierrt;Gaiiltier  4^  Saini- 
Blancard.  —  Ein  gegen  Ende  der  Regierung  des  KurfMrsten  Fried- 
rich Wilhelm  von  Brandenburg  nach  Berlin  gekommenes,  aus  dem 
Languedoc  stammendes  Adelsgeschlecht,  als  dessen  Stammvater  Jeaa 
Gaultier.  Major  der  Stadt  Aignesmorte  in  Languedoc,  Y^elcller  Ib  der 
Mitte  des  16.  Jahrb.  lebte,  genannt  wird.  Von  den  Naihkommen 
desselben  war  der  Empfänger  des  angeführten  Freiherrndiploms  kur- 
sächs.  Geh.  Kriegsrath  und  Directeur  des  plaisirs  zu  Dresden  und 
starb  daselbst  1742.  — 'Nach  dem  N.  Preuss.  Adels- Lexic.  blühte 
der  Stamm  in  Preussen  fort.  Franz  v.  Gaultier  war  k.  preuss.  Ober- 
Gerichts-  und  Obcr-Consistorial-Rath  und  der  Sohn  desselben,  Hein- 
rich Franz  G.  de  St.  B.,  vermählte  sich  mit  der  Tochter  des  k.  preuss. 
Geh.-Raths  u.  Generalfiscals  Friedrich  Benjamin  d'Ani^res,  s.  Bd.  I. 
S.  86,  u.  der  Henriette  Anne  de  Palleville. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  218  u.  V.  8-  174.  —  Freik*  ».  Ledebur,  I.  8.  248.  —  Suppl.  eu  Siebm. 
W.-B.  VI.  19. 

tiauD^  Gaun  v.  u.  fum  Ldwengang,  Edle  u.  Ritter.  Altes,  tiroler, 
Tfdelfges  Landmannsgeschlecht,  ans  welchem  Johann  Paul  Edler  v. 
öaun  V.  und  zum  Löwengang,  der  gesammten  Erblande  Ritter,  Land- 
mann in  Tirol  und  im  Königreiche  Ungarn,  1725  als  Landesmitglied 
den  niederösterreichischen  neuen  Ritterstandsgeschlechtern  einver- 
leibt wurde  und  wenig  Jahre  darauf  das  Baronat  im  Kgr.  Ungarn  er- 


—     457     — 

langte.  —  Das  Ritterstandsdiplom  der  gesaromteD  kaiserlichen  Erb- 
lande  kam  5.  Juni  1674  in  die  17.  März  1568  geadelte  Familie  und 
in  demselben,  ausgestellt  für  Jacob  v.  Gaun  und  die  beiden  Vettern 
desselben,  Wolf  Sigmund  n.  Johann  Valentin  v.  Gaun,  mit  dem  Prä- 
dicate:  v.  und  zum  Löwengang,  ist  angegeben,  dass  das. Geschlecht 
schon  damals  über  dreihundert  Jahre  in  Tirol  u.  namentlich  zu  Mar- 
gareit  oder  Margarano  ansässig  gewesen  sei.  Der  Stammvater  des 
Geschlechts,  Wilhelm  Gaun,  von  welchem  die  ununterbrochene  Stamm- 
reihe fortläuft,  kommt  urkundlich  1369  und  1387  vor  und  Wissgrill 
hat  bis  zu  seiner  Zeit  sehr  genaue  Nachrichten  über  die  Linie  in 
Niederösterreich,  sowie  über  den  Hauptstamm  in  Tirol  gegeben. 

WU»griU,  III.  8.  238—241. 

fiaithoi  T.  Földerhaii.  Erbländ.-  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1788  für  Franz  Gauthoi,  k.  k.  Hauptmann,  mit  dem  Prädicate :  v. 
Földerhan. 

Megerle  v.  ifuhl/eld,  Brgins.-Bd.  S.  295. 

fiaitseb  f.  FraiikenthnrD.  Erbländ. -österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1821  für  Augustin  Gautsch,  k.  k.  Hauptmain  bei  dem  Peterwar- 
deiner Garnisons  -  Artillerie  -  Districte ,  mit  dem  Prädicate :  v.  Fran- 
kenthurn. 

Megerle  «.  Mühlfeld,  Ergänx.-Bd.  8.  295. 

CaufaiB.  Französisches,  in  Folge  der  Religionsstreitigkeiten  in 
das  Brandenburgische  gekommenes  Adelsgescblecht,  aus  welchem 
ein  Sprosse  in  der  k.  preuss.  Armee  bis  zum  Generallieutenant  stieg. 
Der  Sohn  desselben  war  1730  k.  preuss.  Ober-Gerichts-Rath  zu  Stet- 
tin. Der  in  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrb.  im  Brandenburgischen 
mit  Werder  im  Kr.  Ruppin  begüterte  Stamm  blühte  fort  und  in  den 
Listen  der  k.  preuss.  Armee  ist  der  Name  des  Geschlechts  bis  auf  die 
neuste  Zeit  mehrfach  aufgeführt. 

N.  Pr.  A.L.  II.  8.  218  und  V.  8.  174.  —  Freih.  v.  Udebur,  I.  8.  248. 

CUivel.  Ein  im  15.  Jahrb.  in  der  Altmark' vorgekommenes  Adels- 
geschlecht, aus  welchem  Mente  v.  Gavel  1455'Rathsmann  zu  Salzwe- 
del war  und  Fritze  v.  Gavel  1461  zu  der  Wegenitz  bei  Seehausen 
wohnhaft  war.  Mit  diesem  alten  Stamme  hängt  wohl  das  in  neuerer 
Zeit  in  Liefland  blühende  Adelsgeschlecht  v.  Gavel  (in  Blau  ein  gol- 
dener, mit  einem  blauen  Sterne  belegter  und  von  drei  goldenen  Ster- 
nen begleiteter  Sparren)  zusammen,  aus  welchem  Gottlob  Fabian  v. 
Gavel  auf  Raden  sich  1781  mit  Johanna  Christiane  Friederike  v. 
Heynitz  vermählte  und  in  der  Oberlausitz  das  Gut  Quasdorf  unweit 
Rothenburg  an  sich  brachte. 

Gercken,  Fragin.  March.  If.  8.  115  u.  IV.  8.  58.  —  Freih.  9.  Ledebur,  \.  8.  248. 

fiaveD;  ClaneDj  üawei.  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht,  wel- 
ches, als  Sinapius  schrieb,  nicht  mehr  vorkam.  Hans  v.  Gaven  lebte 
noch  1412  als  Fürstl.  Hauptmann  zu  Licgnitz,  hatte  zwei  Brüder,.  Al- 
brecht uad  Conrad  v.  G.  und  sein  gleichnamiger  Sohn  kommt  noch 
1421  vor.  Später,  1490,  hielt  sich  Nicol  Gawen  im  Schweidnitzschen 
u.  Heinrich  Gawen  1519  zu  Cossau  (Cossenbao)  im  Liegnitzschen  auf. 
Nach  dieser  Zeit  ist  der  Stamm  ausgegangen. 

Sinapius,  I.  8.  379. 


—     458     — 

fiarre.  Eins  der  ftltesten  brabantiscben  Adelshäuser ,  weichet 
von  langen  Zeiten  her  den  gräflichen  Titel  von  Beanrien  führte.  Carl 
V.  Gavre  war  am  1500  Grand  Baillj  von  Hennegau  and  von  seinen 
Nachkommen  erhielt  Rasse  v.  Gavre,  Graf  v.  Beaarien,  k.  span.  Ritt- 
meister, 1625  den  Titel  eines  Marquis  d'Ayseau. 

Üauhg,  T.'S.  60&  nach  Butokens  L'erect.  de  tout.  les  terr.  et  fiiniiU    diiBrabant. 

fiawl«wski^  üawlowski  v.  Gawlow.  Polnisches  Adelsgeschlecbt, 
welches  zu  dem  Stamme  Ostoja  gehörte  u.  noch  1641  in  Ober-Schle- 
sien, sowie  in  Cracovien  und  Massovien  angesessen  war. 

Okoltky,  II.  8.  376.  -  Sinapitu,  II.  «.  687.  -  hreik.  ».  Ltdebur,  I.  8.  248. 

€a3[j  Ritter  und  Edle.  Reichsritterstand.  Diplom  "von  1733  fQr 
Aioys  Gay,  kaiserl.  Reichshofrath- Agenten,  mit  dem  Prädicatc :  Ed- 
ler von. 

Meyerle  v.  Mühlfeld,  Ergänz.Bd.   8.  143. 

fiayer  v.  EhreBberg^  auch  l^rciherren.  Erbländ.-österr.  Adels-  u'hd 
Freiherrnstand.  Adels-Diplom  von  1764  für  Anton  Franz  Gayer,  mit 
dt  nh  Prädicate :  v.  Ehrenberg  und  Freiherrndiplom  von  1818  für  Jo- 
hann Aloys  Gayer  v.  Ehrenberg,  Hofrath  der  k.  k.  Obersten -Jastiz- 
stelle, 

Metjerl«  v.  Mühlfeld,  S.    188    uud  ErgäiiE.  -  Bd.  S.  58. 

fiayer  ?.  fiayersfeld.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1816  für  Philipp  Gayer,  k.  k.  Oberlieutenant  bei  der  Brünner  Mili- 
tair  -  Oeconomie  -  Commission  mit  dem  Prädicate:  v.  Gaycrsfeld.  Der 
Stamm  hat  fortgeblüht.  In  neuester  Zeit  wurde  Aloys  G.  v.  G.  unter 
<len  k.  k.  unangestelltcn  Obersten  aufgeführt  und  Joseph  G.  v.  G.  war 
Hauptmann  im  k.  k.  49.  Inf.-Regimente. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Ergän«.-Bd.  8.  295. 

(iayette.  Französisches,  im  18.  Jahrhunderte  nach  Preussen  ge- 
kommenes Adelsgeschlecht,  aus  welchem  bis  auf  die  neueste  Zeit 
mehrere  Sprossen  in  der  k.  preuss.  Armee  standen.  Zu  denselben 
gehörten:  Friedrich  Wilhelm  v.  Gayette,  gest.  1796;  Carl  Adam  v. 
G.,  gest.  1803,  k.  preuss.  Major  und  der  k.  preuss.  Oberst  v.  Gayette, 
welcher  1836  Inspecteur  der  schlesischen  Festungen  war. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  S.  219.  —  Freih.  Ledebur,  I.  S    248. 

iiayi,  (üaii.  Ein  nach  Einigen  ursprünglich  dem  Elsass,  nach  An- 
deren dem  Patriciate  der  Stadt  Cöln  augehörendes  Adelsgeschlecht,  in 
welches  Bestätigungsdiplome  des  Reichsadels  12.  Mail546  u.  1.  /an. 
1573  ,  letzteres  Diplom  für  Philipp  v.  Gayl,  gelangten.  Die  Fainilie 
breitete  sich  später  weit  aus,  kam  nach  Westphalen,  Curland  u.  in  die 
Altmark ,  sowie  in  die  Ortenau ,  nach  Oldenburg  etc.  und  auch  nach 
Polen,  wo  Adam  v.  Gayl  26.  Oct.  1775  das  Indigenat  erhielt.  —  Ca- 
simir Wilhelm  v.  G.,  zur  curländischen  Linie  gehörig,  trat  in  k.  preuss. 
Dienste,  kaufte  1776  in  der  Altmark  das  Gut  Eichstedt  bei  Stendal 
und  wurde  Land-  und  Ritterschaft s-Director.  Zweimal  vermählt,  hin- 
terliess  er,  neben  drei  Töchtern,  sechs  Söhne,  welche  in  die  kön. 
preuss.  Armee  traten.  Der  älteste  dieser  Söhne,  Capitain  Wilhelm, 
war  später  Oberrechnungs-Rath  und  Präsident  in  Stettin,  der  zweite. 


—     459     - 

Friedrich,  trat  als  Generalmajor  aus  dem  activen  Dienste,  der  dritte, 
Car],  blieb  1814  als  Hauptmann  des  2.  Infant.- Regiments  etc. 

N.  Pr.  A.-L.  ir.  8.  219  und  V.  8.  174  and  175.  —  FaMne,  I.  8.  106.  —  Freih.  v.  Ledf- 
bur,  I.  8.  «48  u.  III.  8.  258.  —  Siebmacher,  V.  l47.  —  Tyrof,  II.  7 :  F.  H.  v.  ««II.  Reich»- 
ritt«rscharil.  Ortcuausrhes  Gejichlecht.  —  Neimbty  Curünd.  W.-B.  Tab.  13.  —  Dorat,  Allgoio. 
W.-B.  II.  8.  11   u.  12. 

da^rliig,  fiailingi  GajliDg  t.  Altheim^  aich  Freiherren.  Altes,  stifts- 
und  ritterbürtiges  Adelsgeschlecbt,  welches  zu  den  reicbsritterschaft- 
lichen  Cantonen  im  Elsass  und  der  Ortenaus  gehörte  und  dessen  älte- 
ste Stammburg,  der  längst  in  Ruinen  zerfallene  Haueustein,  am  Main, 
in  der  Gegend  von  A«chaffenburg,  lag.  Urkundlich  tritt  zuerst  Hans 
Gayling,  genannt  Wessel,  in  einer  Bulle  des  Papstes  Urban  lY.  auf. 
Seit  dem  Anfange  des  14.  Jahrb.  nahm  das  Geschlecht  das  Prädicat 
von  Altheim  an:  einem  Flecken  im  zu  der  Grafschaft  Hanau  gehö- 
rigen Amte  Bobenhausen.  Die  fortlaufende  Stammreibe  begingt  mit 
Georg  Gayling  v.  Altheim,  Ritter,  welcher  1429  mit  Anna  v.  Boben- 
hausen, der  Letzten  ihres  Stammes,  vermählt  war.  —  Die  Nachkom- 
men schieden  sich  zuerst  in  die  ältere  Linie  zu  Illesheim  in  Franken 
und  die  jüngere  zu  Bobenhausen  in  Hessen.  Die  Linie  zu  Illesheim 
erlosch  gegen  Ende  des  16.  Jahrh.  mit  der  Tochter  des  Albert  Gay- 
ling, Dorothea,  zweite  Gemahlin  des  Ritters  Götz  v.  Berlichingen,  wor- 
auf Illesheim  an  das  Geschlecht  Berlichingen  kam.  Die  Linie  zu 
Bobenhausen  theilte  sich  int  Laufe  der  Zeit  in  zwei  Linien:  die  1612 
wieder  ausgegangene  JohanniFche  und  die  Rudolphsche  Linie,  welche 
dauernd  fortgebiflht  hat  und  zu  reichem  Grundbesitz  gelangt  ist.  Die- 
selbe beginnt  mit  Rudolph  G.  v.  A.  gest.  1450,  verm.  mit  Margaretha 
Wambold  v.  Umstadt.  Von  Letzterem  stammte  im  fünften  Gliede 
Christoph  Heinrich  G.  v.  A.,  gest.  1650,  kaiserl.  und  kurbayer.  Ge- 
neral etc.,  einer  der  Helden  des  30jährigen  Krieges,  welcher  durch 
seine  erste  Gemahlin,  Eva  Maria,  Erbtochter  des  Johann  Pliilipp,  des 
letzten  Freiherren  v.  Sulz,  neben  anderen  Gütern  im  Elsass,  die 
Schlösser  Niedermothenburg  und  Buchsweiler  erlangt  hatte.  Alf 
Christoph  Heinrich  G.  v.  A.  folgten  in  absteigender  Linie:  Philipp 
Heinrich,  gest.  1684:  Martha  Salome  Böcklin  v.  Böcklinsau;  —  Phi- 
•  lipp  Christoph :  Anna  Maria  Wurmser  v.  Vendenheim ;  —  Friedrich 
Jacob:  AngustA  Eleonore  v.  Doeben;  —  Christian  Heinrich,  gest. 
1812,  grossh.  bad.  Gch.-Rath,  Kämm,  und  Justizminister:  Augusta 
Wilhelmine  Freiin  v.  Berstett;  —  Carl  Ludwig  Reinhard,  gest.  1822, 
k.  k.  Kämm.,  grossh.  bad.  Hofmarscball  etc.:  Sophie  Caroline  Freiin 
V.  Oberkirch.  Aus  der  Ehe  des  Letzteren  entsprossten  zwei  Söhne, 
Freiherr  Carl,  geb.  1814,  Grundherr  und  Mitbesitzer  der  Fidei-Com- 
miss-Güter  etc.,  k.  k.  Kämm,  und  Officier  in  d.  A.,  verm.  1845  mit 
Luise  Freiin  v.  Roggenbach,  geb.  1 824,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer 
Tochter,  zwei  Söhne  stammen:  Heinrich,  geb.  1847  und  Carl,  geb. 
1849  —  und  Freiherr  Christian,  geb.  1818,  Grundherr  u.  Mitbesitzer 
der  F.-C.  Güter  etc.,  k.  k.  Kämm,  und  Officier  in  d.  A.,  verm.  1847 
mit  Caecilie  Freiin  v.  Lotzbeck.  —  Senior  der  Familie  war  in  neu- 
ster Zeit  der  jüngere  Bruder  des  Freiherrn  Carl  Ludwig  Reinhard,  s. 
oben,  Freih.  Wilhelm,  im  Grossh.  Baden  und  im  Grosab.  Hessen  reich 


—     460     — 

begütert,  iprossh.  bad.  General  d.  Cav.,  zweiter  Inhaber  des  Leib-Dra- 
gon.  Reg.,  Gouverneur  der  Bundcsfestuug  Rastatt  etc. 

Humbracht,  Ti^b.  179.  —  Ziegler,  HUtor.  Labyrinth,  S.  418.  —  Gauhe,  I.  8.  595.  — 
Biedermann,  Canton  Altmfihl,  Tab.  199  u.  Cnntoii  Ottcnwald,  Tab.  292.  —  OeUer,  hisiori^iche 
Bibliothek»  I.  S.  49—72:  J.  Q.  Maurer ^  Genealogie  u.  historische  Nachrichten  von  der  lans*t 
erloschen.  Linie  in  Franicen  des  noch  florirenden  adelig-gayling.  Gesdil.  —  N.  Qeneal.  Hand- 
buch, 1777.  8.  74  und  75  u.  1778.  I.  8.  79—81.  -  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  176.  —  Ca»U  Adeis- 
btich  4l  Orosah.  Baden,  2.  Abth.  ->  Oeneal.  Taschenb.  d.  freih.  Häuaer,  1848,8.  118—121.  n. 
185».  8.  217  und  218.  —  Siebmacherj  II.  106:  v.  G.,  Rheinländisch.  -  v.  Meding,  II.  179  u. 
ISO.  —  Tyroff,  II.  7. 

üaymain^  üeymaii^  Ihreiherren.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand. 
Diplom  von  1625  für  Hans  Paul  v.  Gaymann.  —  Oberösterreichisches, 
später  nach  Niederösterreich  gekommenes  Adelsgeschlecht,  welches, 
nach  den  Angaben  des  Grafen  v.  Wurmbrand  und  des  Freiherrn  v. 
Hoheneck  aus  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrb.,  schon  seit  einigen 
Jahrhunderten  in  Oesterreich,  im  Besitz  der  Schlösser  Gallspach  und 
TräteHeck,  bekannt  war.  Conrad  G.  beschenkte  1209  das  Kloster  St. 
Floriani*mit  reichlichen  Stiftungen  und  Heinrich  G.  besass  schon 
1300  das  Scbloss  Gallspach.  Die  Nachkommen  des  Letzteren  erwar- 
ben später  die  Herrschaft  Rossitz  (Rossaz)  in  Nieder-Oesterreich.  — 
Johann  G.,  Ritter,  war  1503  Ober-Comthur  des  St.  Jorgen-Ordens  zu 
Mtthlstadt  in  Kärnten  und  wurde,  vom  K.  Maximilian  I.  zum  Reichs- 
fürsten u.  Gross-Hochmeister  des  genannten  Ordens  ernannt.  —  Von 
den  Enkeln  des  oben  erwähnten  ersten  Freiherrn  Hans  Paul  war 
Hans  Gottlieb  k.  k.  Kämm,  und  Verordneter  des  Nieder  -  österr.  Her- 
rciistandes  und  Hans  Sigismund,  deutscher  Ordens- Ritter,  welcher 
noch  1726  lebte,  Comthur  zu  Gross  -  Sonntag. ,  Neben  demselben  ist 
nur  Freih.  Johann  Jacob  FriedriQh  vorgekommen,  welcher  1740  k.  k. 
Kämm.,  Oberst  und  Commandant  der  Festung  Stuhlweissenburg  war. 
Aus  der  Ehe  desselben  mit  Maria  Anna  Regina  Freiin  v.  Teüffenbach 
stammten  zwei  Söhne,  Johann  Ernst  Sigismund  und  Johann  Carl,  von 
welchen  der  Eine  1755  in  der  k.  k.  Militair-jAcademie  zu  Wien  er- 
zogen wurde.  Weitere  Nachrichten  über  Fortblühen  des  Stammes 
Jlonnte  Wissgrill  nicht  ermitteln. 

Graf  V.  Brandt»,  Nr.  10.  —  Graf  v.  Wurmbrand,  Collect  Geneal.,  c.  18.  8.  59—61.  — 
Seifert,  Stammtafeln,  II.  Nr.  3.  —  Freiherr  v.  Hoheneck,  I.  8.  140—164.  —  Gai/he ,  I  S. 
605  und  606.  —  WiMgrill,  Ifl.  8.  304—314,  mit  einer  Stammtafel.  — Siebmacher,  I.  36:  Die 
Geyroänner,  Oeaterreichisch  u.  III.  32:  dem  Hcrrenstande  xugercchnet.  —  Spener,  Hiüt.  In- 
sign.  8.  129  u.  Tab.  VI.  —  v.  Meding,  I.  8.  173. 

Gaia,  flaiaii  v.  Gasa.  Ein  zu  dem  preussischen  Adel  gehörendes 
Geschlecht,  aus  welchem  ein  Sprosse  1806  als  Oberst  bei  der  west- 
phälischen  Ftiselier-Brigade  stand,  später  aber  zur  Gensdarmerie  ver- 
setzt wurde,  1820  den  Abschied  nahm  u.  einige  Jahre  nachher  starb. 
Die  einzige  Tochter  desselben,  Augusta,  vermählte  sich  1819  mit 
Theodor  Grafen  v.  Schlippenbach  auf  Hennersdorf  bei  Neisse.  Noch 
in  der  neuesten  Zeit  ist  übrigens  der  Name  des  Geschlechts  in  den 
Listen  der  königl.  preuss.  Armee  vorgekommen. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  «.  219.  —  Freih.  ».  Ledebur,  I.  8.  248  und  249. 

Ganwletti  v.  Thannenbächel.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1773  für  Franz  Gazzoletti,  Festungs-Caplan  zu  Covolo  in  Tirol 
und  für  den  Bruder  desselben,  Donat  Gazzoletti,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Thannenbüchel. 

Meg«rU  t,  J#i«A(^«l«l,  Brgiiis.-Bd.  8.  995. 


—     461     — 

(iebaier.  Ein  in  Preussen  vorgekommenes  Adeftegewhlicht.  Fer- 
dinand August  V.  Gebauer ,  früher  k.  prenss.  Hauptmann  im  Regi- 
mente  v.Kowalsky,  starb  1773  als  Major  a.  D. ,  nachdem  ein  Jahr 
früher  seine  Gemahlin,  eine  geborene  v.  Anckenstein,  gestorben  war. 
Derselbe  hinterliess  nur  eine  Tochter. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  S.  175.  —  Freih.  9.  Led€bur,  I.  S.  249.  * 

flebeckenstein.  Ein  nach  Hoppenrod  ehemals  in  den  sächsischen 
Landen  angesessen  gewesenes  Adelsgesehlecht. 

Hoppenrod,  Stammbuch  etc.  Strassburg,  1570.  6.  35. 

(iebel  V.  fiebnrg.  Galizischer  Adelsstand.  Diplom  von  1794  für 
Anton  Aloys  Gebel,  Kreis -Secretair  zu  Stry  in  Galizien,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Geburg. 

MegerU  ».  Mühlfeld,  S.  183. 

Üebeltiig;  üebelske,  Gbelssk.  Schlesisches  u.  lausitzisches  Mels- 
geschlecht,  welches  auch  nach  Ostpreussen  kam.«  Heinrich  f!rebelske 
war  von  1422  bis  1436  Marschall  des  Herzogs  Ludwig  IL  zu  Eieg- 
nitz,  später  aber  bis  1446  Marschall  bei  der  Fürstl.  Wittwe  Elisabeth 
und  Nicol  v.  Gebeltzig,  der  Theologie  Baccalaurens,  kommt  1496  als 
Plebanus  zu  Sorau  vor.  Das  Stammhaus  der  f'amilie  war  wohl  das 
^eichnamige  Gut  bei  Rothenburg  in  der  jetzigen  Provinz  Schlesien, 
in  welcher  die  heutige  Kreisstadt  Hoyerswerda  der  Familie  1516  zu- 
stand und  noch  1747  Ober  -  Alt- Wohlau  in  der  Hand  derselben  war. 
In  Ostpreussen  schrieb  sich  das  Geschlecht,  begütert  mit  Gross-Quit- 
tainen  im  Kr.  Preuss.-Holland  u.  Wilmsdorf:  Gebelssk.  —  Der  Stamm 
ist  erloschen,  doch  finden  sich  über  den  Abgang  desselben  verschiedene 
Angaben.  Einige  nehmet  an,  dass  das  Geschlecht  5.  April  1747  mit 
Rudolph  Ferdinand  v.  G.  ausgestorben  sei,  während  Andere  glauben, 
dass,  wofür  auch  Siegel  in  sächsischen  Wappensammlungen  mit  Um- 
schrift stimmen,  dasselbe  erst  um  1766  mit  Abraham  Gottlob  v.  Ge- 
Beltzig  erloschen  sei. 

Magnus,  Chronic.  Sorav.  8.  10.  —  Sinapiua^  T.  8.  879.  —  Oauhe,  I.  8.  606.  '—  F^eih»  Wk 
Ledebur,  I.  8.  249.  —  r.  Meding,  III.  8.  201. 

Ilebhard;  Hebhart^  Gebhard  v.  Goppelsperg  (Schild  von  Blau,  Gold 
und  Schwarz  quergetheilt:  oben  eine  goldene  Krone,  in  der  Mitte  u. 
unten  eine  silberne  Lilie).  Schles'sches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem 
nur  Johannes  Gebhard  v.  Göppelsperg,  geb.  zu  Nimptsch  1577  und 
gest.  1622,  Regierungs  -  Secretair  des  Herzogs  Jobann  Christian  zu 
Brieg,  bekant  ist. 

'Henel,  Silesiogr.  renov.,  Cap.  7.  8.  886.  —  8inapiu$,  II.  8.  637.  —  N.  Prenss.  A.-L.  ir. 
8.  220.  -  Freih.  v.  Ledebur,  I.  S.  249. 

Gebhard.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  9.  Aug.  1600  für 
die  Gebrüder  Lorenz  und  Barthel  Gebhard  in  der  Oberlausitz. 

Freih.  9.  Ledebur,  I.  8.  249. 

Clebhard.  Reichsadelsstand.  D.  Justus  Gebhard,  kaiserlicher 
Reichshofrath,  wurde  um  1625  in  den  Adelstand  erhoben,  soll  aber, 
da  er  keine  Familie  hatte  ,  den  "Adel  nicht  geführt  haben.  Derselbe, 
geb.  zu  Camenz  1588  und  gest.  zu  Wien  1658,  früher  Syndicus  zu 
Camenz  und  dann  zu  Zittau ,  wurde  später  an  den  kaiserlichen  Bpf 


—     462     — 

berufen  uy^i  gu  Tn^htigen  Geschäften  und  Sendungen  gebraucht,  wie 
Gaube  sehr  umständlich  angegeben  hat. 

Gauhfy  II.  8.  345—34«:    nach  Muller,    Pafendorf,  Carpsov,  so  wie  namentlich    nach  Let- 
siiig,  ^OQJähriges  Gedächtniss  gelehrter  Camenzer,  f).  100. 

üebhard,  Gebhatd^  sonst  Wesener  genannt.  Reichsadelsstand. 
Heinrich  Gebhard,  genannt  Wesener,  Herr  auf  Selmnitz,  früher  gräf- 
lich reuss.  Canzler  zu  Gera,  später  herz,  sachs.  altenb.  Geh.-Rath  n. 
Canzler  und  t^s  solcher  zu  Sendunj^en  an  den  Klai serlichen  u.  andere 
Höfe  verwendet,  wurde  vom  K.  Ferdinand  IL  in  den  Adelsstand 
versetzt,  doch  ist  Näheres  über  das  Diplom  nicht  bekannt.  Derselbe 
starb  1653  mit  Hinterlassung  eines  Sohnes,  Christoph  v.  G.,  genannt 
Wesener,  Herrn  auf  Tschippach. 

Oauhtt  II.  8.  348  und  349 :  nach  Gotterus,  Elog.  dar.   Altenb.  P.  2. 

4elihard  (in  Blau  ein  Engel ,  dessen  rothe  Flügel  je  mit  einem 
goldenef)  Sterne  belegt  sind  und  welcher  in  jeder  Hand  einen  Fisch 
hält^  —  Im  Königr.  Preussen  bestätigter  Adelsstand.  Bestätigungs- 
diplom  vom  12.  Decemb.  1753  für  den  k.  preuss.  Consistorialrath  v. 
Gebhard. 

N.  Pr.  A.-L.  T.  S.  43.  —  Frtik.   v.  Udebur,   I.  fiu  249.   —  W.-B.   d.  preuss.    Monarch. 
III.  24. 

Gebhardi,  Freiherreu.  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  vom  8.  Sept. 
1785  für  Wilhelm  Gebhardi,  herz,  braunschweig.  Eammerratb  zu 
Braunschweig. 

Handschrifll.  Noti«.  —  Suppl.  an  Siebm.  W.-B.  XI.  8.  —  Kneschke,  HI.  8.  156. 

^bhardt.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1802  für 
Franz  Carl  Anton  Gebhardt,  Doctor  der  Medicin  und  Chirurgie,  Ma- 
gister der  Geburtshülfe  und  jubilirten  Professor  an  der  Universität 
Freiburg. 

Megerle  v.  Afühl/eld,  8.  189. 

Gebhardt  ?.  Hartenfels^  Ritter.    Reichs-Ritterstand.    Diplom  von 
,1712  für  Franz  David  Gebhardt,  k.  k.  Hof-  und  Feldkriegssecretair, 
mit  dem  Prädicate :  v.  Hartenfels. 

Megerle  «.  Mühlfeld,  Erginc.-Bd.  8.  14S  und  144. 

Gebier,  Freiherren  (Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  Mittelschild 
quer  getheilt:  oben  in  Gold  ein  aufwachsender,  schwarzer  Doppelad- 
ler und  unten  von  Roth  und  Silber  schrägrechts  getheilt,  ohne  Bild. 
1  und  4  in  Blau  drei,  1  und  2,  sechsstrahlige,  goldene  Sterne  und  2 
und  3  in  Gold  zwei  ins  Andreaskreuz  gelegte,  silberne  Pfeile.).  Erb- 
länd.-österr. Freiherrnstand.  Diplom  vom  8.  Dec.  1768  für  Tobias 
Philipp  Ritter  v.  Gebier,  k.  k.  Staatsrath  in  inländischen  Geschäften 
und  zwar  aus  höchsteigener  Bewegung  u.  mit  dem  Incolate  der  E.  K. 
Erblande.  Derselbe,  gest.  1786  als  k.  k.  Geh.-Rath  und  Vicekanzler 
der  vereinigten  Hofcanzloi,  Hofkammer-  und  Banko  -  Deputation,  ge- 
hörte zu  einer  ursprünglich  oberrheinischen  Adelsfamilie  und  war 
der  Sohn  des  Fürstl.  Reuss -Greizischen  Canzlers  Tobias  Georg  v.  G. 
und  der  Enkel  des  Herz.  Sachsen -Naumb.- Zeitzischen  Hofraths  To- 
bias Wilhelm  v..G.  Nachdem  er  als  k.  preuss.  Legations -Secretair 
jtt  holländische  Dienste  getreten  n.  mehrere  Jahre  Charge  d'Affaires 


—     468     — 

der  Republik  gewesen,  werde  er  k.  k.  Commerz-  o.  Bergratb,  später 
Hofrath  bei  der  böbmiscb-österreich.  Hofcanzlei  und  als  solcbet  1763 
in  den  Reichsritterstand  versetzt,  erlangte  1765  das  böhmiscbe, 
mährische  und  schlesische  Incolat,  wurde  in  demselben  Jahre  den 
tirolischen,  1766  den  nieder-österreichischen,  kärntner  und  krainer, 
1770  den  steirischen  Ständen  und  1783  der  Ritterschaft  im  Breisga'i 
einverleibt.  Aus  seiner  Ehe  mit  Maria  Anna  v.  Werdt  stammten, 
neben  einer  Tochter,  Maria  Elisabeth,  zwei  Söhne,  Joseph  Fran/, 
geb.  1760  und  Johann  Heinrich,  geb.  1765,  welche  aber  1794  de: 
niederösterr.  Landmannschaft  entsagten. 

Leupold,  I.  3.  8.  3«5  und  366.  —  WinpriU,  HL  8.  241—243.  —  Mtfferte  9.  Mühlf^U, 
S.  51  und  112.  —  Siippl.  zu  Siebm.  W.-B.  V.  2i».  —  W.-B.  d.  Oesterr.  Monarch.  X.  5fi.  - 
Knfxehkf!,  II.  8.  174. 

Cieböekh,  fieebeckh^  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand. 
Diplom  vom  15.  Sept.  1655  fttr  die  Gebrüder  Hans  Rudolph  Wilhelm, 
Heinrich  Wilhelm  und  Maximilian  Carl  v.  Geböckh  auf  Arnbach  und 
Sulzmoss  in  Nieder- Oesterreich  ,  und  zwar  unter  Hinzqftignng '  der 
Wappen  der  v.  Muhrer  und  v.  Messenböckh  zu  dem  ai}gestamrote.i 
Wappen.  —  Das  Geschlecht  zählt  zu  den  alten  bayerischen  Adelsge- 
schlechtern  und  das  Stammhaus  desselben  war  das  gleichnamige 
Städtchen  bei  Rothenburg  a.  d.  Tauber,  welches  später  in  andere 
Hände  kam,  doch  erwarb  die  Familie  dafür  Güter  in  den  Rittercan- 
tonen  Rhön  und  Werra,  im  Wurzburgischen  u.  in  Nieder- Oesterreich. 
—  Der  obengenannte  Freiherr -Hans  Rudolph  Wilhelm  zu  Arnbaeh 
und  Sulzmoss  wurde  1663  als  Niederösterr.  Landesmitglied  unter  die 
neuen  Herrenstandesgeschlechter  aufgenommen.  Die  Tochter  dessel- 
ben ,  Maria  Catharina,  war  1681  mit  Andreas  Christian  Grafen  v. 
Jörger,  kaiserl.  Generalfeldwachtmeister,  vermählt  Später  kam  in 
Niederösterreich  nur  noch  Freih.  Veit  Adam  vor,  welcher  mit  seiner 
Gemahlin,  Maria  Neuwirth  v.  Spill  wert  den  Edelliof  Trenninghof  bei 
Ranna  besass,  welchen  Letzteren  von  >  der  kinderlosen  Wittwe  der 
Vetter,  Georg  Tollinger  v.  Grüenau,  1 695  erbte.  Dagegen  blühte  im 
18.  und  19.  Jahrb.  der  Stamm  in  Kur-Bayern  und  Kur-Pfalz  fort. 
Freih.  Johann  Heinrich,  Herr  zu  Sulzmoss  und  Kurbayer.  Kämmerer, 
lebte  noch  1776,  Freiherr  Johann  Theodor,  Herr  zu  Arnbach  und 
Sulzmoss,  kommt  noch  1785  als  kurpfalzbayer.  Kämmerer  u.  Haupt- 
mann a.  D.  vor  und  ein  Ur-Ur-£nkel  des  P'reiherrn  Hans  Rudolph 
Wilhelm :  Freiherr  Ferdinand  Theodor,  Herr  auf  Arnbach  und  Sulz- 
moss, geb.  1777,  wohl  ein  Sohn  des  Freiherm  Johann  Theodor,  wurde 
in  die  Adelsmatrikel  des  Königr.  Bayern  eingetragen. 

Wisxgrill,  III.  8.  242.  -  v.  J^ang,  8.  181.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  IIT,  S  n. ».  Wülcktm, 
Abth.  .3.  H.  9.  —  r.  Uefner.  bayer.  Adel  33  und  8.  36.  —   Kniachke»  II.  8.  175  und  176. 

debsattel,  aich  Freiherren.  Im  Königr.  Bayern,  in  Folge  eines 
nachgewiesenen  ursprünglichen  Besitzstandes  der  Freiherrn -Würde, 
anerkannter  Freiherrnstaud.  —  Altes,  zur  vormaligen  unmittelbaren 
Reichs -Ritterschaft  des  fränkischen  Cantons  Rhöu- Werra  gehöriges 
Adelsgeschlecht,  dessen  Stammhaus  das  jetzige  SUidtchen  Gebsattel 
bei  Rothenburg  a.  d.  Tauber  war,  welches  später  An  das  Ritterstift 
Comburg  kam.    Die  Familie  beginnt  ihre  Stammreibe  mit  Götz  flL« 


—     464     — 

am  1*180.  Der  Sohn  desselben,  Philipp,  soll  1234  aaf  dem  Turniere 
zu  Wttrzbarg  gewesen  sein  und  seine  Nächkommen  schieden  sich  in 
mehrere  Linien,  welche  bald  wieder  ausgingen.  —  Der  nächste  Stamm- 
vater der  späteren  Sprossen  des  Stammes  ist,  im  zwölften  Gliede  von 
Götz  stammend:  Wolf  Christoph,  FOrstl. ' Bamberg.  Rath  und  Amt- 
mann zu  Hochstädt,  ein  Sohn  des  Philipp  v.  G.,  gest.  1540,  Herrn 
auf  Treunfeld ,  aus  der  Ehe  mit  Johanna  Maria  v.  Berlichingen  und 
Bruder  des  Johann  Philipp  v.  G.,  von  1599  bis  1609  Fürstbischof  zu 
Bamberg.  Von  Wolf  Christoph,  gest  1631,  ^erm.  mit  Anna  Elisar 
beth  V.  Rabenstein,  läuft  absteigend,  wie  folgt,  die  Stammreihe  fort: 
Adam,  geb.  1606:  erste  Gemahlin:  Magdalena  v.  Bastheim;  —  Hans 
Otto  zu  Trappstadt ,  Streifdorf,  Sontheim  und  Leutefshansen,  gest 
1688:  Maria  Magdalena  v.  Bachholz;  —  Ferdinand  Gottfried ,  gest. 
1716:  Amalia  Maria  v.  Ebersperg,  genannt  Weyhers;  —  Johann 
Gottfried  Christoph,  geb.  1680,  Herr  auf  Sontheim,  Lebenhahn  and 
Leutershausen,  kurcöln.  Kämm.,  des  Ober-Rheinischen  Kreises  Oberst 
und  Ritterräth  des  Canton  Rhön- Werra :  Christiane  v.  Bastheim,  gest. 
1756.  Durch  die  beiden  Söhne  des  Letzteren,  Constantin  Wilhelm 
nud  Franz  Philipp  entstanden  die  beiden  Linien  zu  Sontheim  and  za 
Lebenhahn.  Erstere  blühte  fort,  s.  unten ,  Letztere  erlosch  mit  den 
Kindern  des  Stifters,  welcher,  gest.  1796,  Ritterhanptmann  des  frän- 
kischen Cantons  Rhön- Werra  und  Ober-Marschall  zu  Würzburg,  drei- 
mal vermählt  war  und  zwar  in  erster  Ehe  mit  Maria  Amalia  v.  Het- 
tersdorf ,  in  zweiter  mit  Maria  Juliane  v.  Babenhofen  and  in  dritter 
mit  Sophia  v.  Mauchenheim,  genannt  Bechtoldsheim.  Nachkommen 
brachte  nur  die  erste  Ehe  und  zwar  entsprossten  aus  derselben  Lothar 
Carl  Anselm,  welcher  1846  ald  Erzbischof  za  München  -  Freisingen 
Starbund  Philipp  Conrad,  gest.  1837,  k.  bayer.  Kreis-Gerichts-Di- 
rector  zu  Schweinfurt,  aus  dessen  Ehe  mit  Johanna  Friederike  v. 
Stein-Barchfeld  nur  eine  einzige  Tochter,  Josepha,  entspross,  welche 
sich  1837  mit  Friedrich  Grafen  v.  Hegnenberg-Dux  vermählte.  — 
Der  Stifter  der  Linie  zu  Sontheim,  Freih.  Constantin  Wilhelm,  gest. 
1788,  vermählte  sich  mit  Augusta  Friederike  Freiin  v.  Boineburg. 
Aus  dieser  Ehe  stammte  Freih.  Lothar  Augustin  Daniel,  gest.  1824, 
k.  bayer.  Kämm«  und  Generalmajor,  verm.  mit  Josepha  Maria  Freiin 
V.  Gnttenberg,  gest.  1815.  Von  demselben  entspross  Freih.  Constan- 
tin Wilhelm,  geb.  1783,  Herr  zu  Lebenhahn,  grossh.  toscan.  Kämm., 
verm.  mit  Friederike  Freiin  v.  Bode.  Der  Sohn  aus  dieser  Ehe  ist: 
Freih.  Victor,  geb.  1826,  k.  bayer.  Kämm.,  verm.  mit  Emma  Freiin  v. 
Gnttenberg,  aus  welcher  Ehe  drei  Söhne  stammen:  Constantin,  geb. 
1854,  Hermann,  geb.  1855  u.  Ludwig,  geb.  1857. 

Schannai,  8.  91.  —  Oauke,  I.  8.  606.  ^  •.  Hati^iin,  I.  8.  213  u.  2U.  -  Biedermann, 
Canton  RhÖn-Werra,  Tab.  37—33.  —  Balver,  8.  469.  516,  537.  590.  606  u.  748.  —  N.  Geneal. 
Handb.  1777.  8.  81  und  82  und  1778  8.  81—83.  —  r.  Lang,  Supplem.  8.  44  und  45.  —  Gen. 
Taachenb.  d.  freih.  Hinser,  1848.  8.  121—133  und  IA59,  8.  218  und  219.  —  Siebmacher,  1. 
102:  V.  Gebsatel,  Fränkisch.  —  Fuldaincher  Stiftskalender.  —  0.  Meding,  I.  iS.  173  und  174. 
•^  8uppl.  SU  8{ehm. 'W.-B.  II.  15.  —  Tyrof,  I.  50  and  Siebenkee»,  I.  8.  58.  —  W.-B.  des 
Kgr.  Bayern,  lU.  4  u.  r.    Wölekern,  Abth.  3. 

(ledder^  Clo4eier.   Ein  in  Preassen  in  der  zweiten  Hälfle  des  17. 
und  itik   18.  Jahrh.  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  aas  welchem 


—     465     — 

Gottfried  v.  G.,  Ingenieur  und  Baumeister  zu  Halle,  zu  seiner  Zeit 
durch  von  ihm  ausgeführte  Bauwerke  sich  bekannt  machte.  Ein  Sohn 
desselben  starb  1765  als  k.  pfeuss.  Ingenieur-Hauptmann  u.  Christian 
Wilhelm  v.  G.  starb  1774  als  Major  im  k.  preuss.  Infant. -Regim.  v. 
Bri^e.  y^. 

Frtih.  9.  Ltfdebur,  I.  S.  949.  \ .  •  x 

Gedrayc  Polnisches,  zum  Stamme  Poray  zählendes  Adelsge- 
schlccht,  wdches  in  das  Brandenburgische  kam.  Ein  kurbrandenb. 
Kammerjunker  v.  Gedroyc,  welcher  drei  Brtlder  u.  zwei  Schwestern 
hatte,  starb  1665. 

Freiherr  v.  Ledfbur,  I.  9.  J49  n.  III.  8.  259.  ♦ 

fiednlt  V.  JnngeBfeld,  aich  h'eiherren.  Ueichsadelsstand  und  im 
Grossherz.  Hessen  anerkannter  Freiherrnstand.  Anerkennungsdiplom 
vom  12.  April  1820.  —  Adels-Diplom  vom  18.  Jan.  1530  für  Haus 
Leonhard  GeduU,  Kriegsrath,  Leibgarde-Hauptmann  und  Kämm,  und 
ftir  die  Brüder  desselben,  Johann  Conrad,  Obersten  und  kafserl.  Rath 
und  Maximilian  Ernst,  Leibgarde-Hauptmann  und  Kämmerer  und 
AdelsbestÄtigungsdipIom  vom  8.  Sept.  1696  für  Johann  Conrad  v.  Ge- 
dult,  kais.  Kath  und  Postmeister  zu  Mainz,  mit  dem  Prädicate:  v. 
Jungenfeld.  Letzterem  folgten  in  absteigender  liinie:  Franz  Emme- 
rich, gest.  1743;  Philipp  Moritz,  gest.  1768  und  Franz  Anton  Xaver 
Joseph,  gest.  1782,  dessen  beide  Söhne,  Franz  Anselm  Joseph  Ed- 
mund, gest.  1840,  grossh.  hess.  Kammerh.  und  Postmeister  zu  Mainz 
und  Franz  Edmund  Johann  Nepomuk,  gest.  1840,  giossherz.  hess. 
Ober-fieriehtsrath,  die  beiden  Linien  gründeten,  in  welchen  der 
Stamm  jetzt  blüht.  Als  Haupt  der  älteren  Linie  wurde  1855  genannt : 
Freih.  Rudolph,  geb.  1812,  Postsecretair  zu  Mainz,  welcher  in  der 
Ehe  mit  Margaretha  Philippine  Bibon  die  Linie  durch  drei  Söhne 
fortgesetzt  hotte  und  als  Haupt  der  jüngeren  Linie:  Freih.  Edmund,  h 
geb.  1803,  Dr.  Jur.  und  grossh.  hess.  Regierungsrath  zu  Darmstadt, 
welcher,  verm.  mit  Auguste  Sophie  v.  Müller,  seine  Linie  ebenfalls  fort- 
gesetzt hat.  Weiteres  über  die  Familie  ergiebt  das  nachstehende  Werk. 

Gpiieal.  Taschenb.  «I.  freih.  Haus.,  185.3.   8.  138  und  139  u.  IS.'iS.  8.   175-177.  —  Hand- 
schrifU.  Notiz. 

Iie4*rhardt  ?.  Straissenberg.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1 765  für  Joseph  Adam  v.  Geerhardt,  k.  k.  Stückhauptmann,  wegen 
33jähriger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate:  v.  Strausseuberg. 

MegerU  v.   Mühlfeld,  S.  189. 

Üeggenhofer.  Altes,  schlesische^  Adelsgeschlecht,  aus  welchem 
Mertz  Christoph  v.  Geggenhofer  1564  zu  Breslau  starb. 

Uenel,  Sileaiogr.  reuov.,  Cap.  8.    8.  7fi5.  —  Stnapitis,   II.  8.  637.  —  Siebmacher,    II.  48. 

liehema.  Ein  vermuthlich  Friesisches  Geschlecht,  welches  in  die 
spanischen  Niederlande  kam,  diese  aber,  wie  der  Fürstl.  Meklenb. 
Hofmedicus  v.  Gehcma  zu  Güstrow,  unter  dem  8.  Sept.  1695  angab, 
der  reformirten  Religion  wegen,  verliess.  Aus  diesem  Geschlechte 
besass  Abraham  v.  G.  in  der  Mitte  des  1 7.  Jahrb.  in  der  Gegend  von 
Thorn  in  Westpreussen  einige  Güter. 

F^eik,  p.  L*fd«bur,  I.  S.  249. 

Mnem^,  Deutsch.  Adels-Lez.  III.  3Q 


—    4$6     — 

Mkh,  8.  Cbalong, genannt  Gehle.  Bd.  II.  S.  252. 

^hler.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  16.  Octob.  1650 
für  Bartholomäus  Gehler,  Jägermeister  ond  Syndicns  der  Stadt  G(Vr- 
litz.  Oh  derselbe  den  adeligen  Stamm  fortgesetzt,  ist  nicht  bekannt. 
Sprossen  der  görlitzer  Familie  Gehler  gelangten  aber  später  in^fjtip- 
zig  zu  grossem  Ansehen  und  führten  das  im  Diplome  von  1650  «i^- 
gebene  Wappen:  (in  Gold  ein  schräglinks  gelegter,  abgeschnittener, 
kurzer  Stock  einer  Rosen-Staude,  aus  dessen  rechter  Seite  an  einem 
Stiele  neben  einander  drei  rothe  Rosen  entsprossten). 

Freik.  v.  Ledebur,  I.  H.  340  und  III.  8.  258.  —  Dorjf,  Allgem.  W.-B.   II.  8.  1&8    u.  159. 

Gehuidegg.  «  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand  Diplom  von  1764  für 
Georg  Gehnidegg ,  k.  k.  Hauptmann  bei  Emanuel  Gr.  Starhemberg- 
Infanterie. 

Meg9rl€  9.  Mühl/eU,  8.  1S9. 

Gehofer.  Altes ,  thüringisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleich- 
^namigen  Stammhause  bei  Sangershausen,  welches  dem  Stamme  schon 
1278  zustand.  Derselbe  blühte  bis  gegen  Ende  des  17.  Jahrh.  and 
noch  1 680  standen  der  Familie  im  Schwarzburg-RudoUtädtschen  die 
Güter  Borxleben  u.  Ichstcdt  zu. 

Freili.  V.  Ledtbur^  I.  S.  249. 

^  Gehren.   Reichsadelsstand.    Diplom  von  1758  für  Georg  Erbard 

Gehren,  Doctor  der  Medicin  zu  Gartow  und  später  zuNeu-Branden- 
burg.  Derselbe  stammte  aus  einem,  wie  angenommen  wird,  sächsischen 
Adelsgeschlechte ,  aas  welchem  Nicolas  v.  G.'1468  mit  dem  Herzoge 
Friedrich  zu  Sachsen  als  Hofmeister  desselben  nach  Königsberg  kam 
und  1476  Bürgermeister  der  Stadt  Königsberg  wurde,  welche  Würde 
auch  sein  Sohn,  Hans  v.G.,  bekleidete.  Der  Enkel  desselben.  Reinhold, 
ging  wieder  nach  Deutschland  u.  wurde  Professor  zu  Rostock.  Weder 

4I  Letzterer  noch  seine  nächsten  Nachkommen  machten  von  dem  der 
Familie  zustehenden  Adel  Gebrauch,  bis  Reinholds  Urenkel,  der  oben 
genannte  D.  Georg  P^hrhardt  G.,  ein  neues  Adelsdiplom  erhielt.  —  Die 
Familie  hatte  in  Ostpreussen  die  Güter  Kipitten,  Poduhren,  Pogirmen 
and  Wilgaiten  an  sich  gebracht. 

N.  Pr.  A.-L.  8.  175.  —  Freih.  r.  Ledebur,  I.  8    349. 

Gehrhg.  Adelsstand  des  Königr.  Bayern.  Diplom  vom  1.  Mai 
1835  für  Friedrich  August  Gehring,  Fürstl.  Reuss.  Rath  imd  Bürger- 
meister zu  Lobenstein.  Derselbe,  gest.  1853,  hat  den  Stamm  fortge- 
setzt und  die  Hinterlassenen  besitzen  die  Güter  Wolfersdorf  u.  Knäu 
im  Reussischen. 

W.-B.  d.  Kgr.  Bayern.  XL  59.  -  r.  Be/ner,  II.  89  u.  8.  78.  —  KneiCkke,  II.  S.  177. 

^  GeiUer.   Adelsstand  des  Königreichs  Preussen.   Diplom  für  Carl 

Wilhelm  Ludwig  Geibler,  Herrn  auf  Klein -Küssow  etc.,  k.  preuss. 
.  Regierungsrath.    Nach  Bauer,  Adressbuch,  S.  70,  lebte  derselbe  1857 
als  Regierungsrath  a.  D.  in  Stargard. 

N.   Pr.  A.-L.  II.  8.  220.  —  Freih.  v.  Ledebur,  L    8.   949.  —  W.-B.  d.  preuss.  Monareh., 
III.  24.  -  Pommernseife»  W.-B.  IIL  8.  44  u.  Tab.  14.  —  Kneschke,  I.  8.  165. 

Geiger^  Edie  (Schild  geviert:  1'  u.  4  ioJBlau  ein  einwärts  gekehrter, 
ailberner  Löwe  und  2  und  3  in  Gold  zwei  rothe  Querbalken).    Kur- 


—     467     — 

pfälzischer  Adelastand.  Diplom  vom  29.  Mftn  1 774  fttr  Joseph  An- 
ton Geiger,  kurpfälz.  Geh.  Regier.-  and  Ober-Appellatioos-OerichU- 
Ratb  in  Mannheim,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  -«**Der  Stamm  wurde 
fortgesetzt  und  die  Söhne  des  Diploms -Empfängers,  Gottfried  Maria 
Edler  t.  G.,  geb.  1775,  k.  bayer.  General-Secretair  des  Ministerinms 
der  Finanzen  nnd  Leopold  Maria  Edler  v.  G.,  geb.  1777  ,  k.  bayer. 
Rentbeamter  zu  Bayreuth ,  wurden  in  die  Adelsmatrikel  des  Königr. 
Bayern  eiugetragen. 

9.  jLom,  8.  SM.  —  W.-B.  d.  KSalgr.  Bayern,  V.  56.   —  v.  H^fn^r ,  U.  M  and  8.  7R.  — 
Kn€9ehkt^m.  8.  167. 

Seiger.  £rbländ.-ö8terr.  Adelsstand.  Diplom  von  1789  für  Jo- 
hann Adam  Gelger,  Magistratsrath  zu  Wien. 

MUf^rU  9.  Müklfeld,  Brglns.-Bd    8.  995. 

Hellberg^  freiherren.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
von  1713  fOr  Franz  Dominik  v.  Geilberg.   # 

Meg«rl9  «.  Müklfeld,  Brgins.-Bd.  8.  »8. 

fieilenklreheii.  Cölnisches  Patriciergeschlecht,  ans  welchem  Cas- 
par Dracb  v.  Geilenkirchen  noch  1601  als  kurcölnischer  Greve  lebte. 
Derselbe  hatte  Kinder. 

Fr€ik.  V.  Ledebur,  I.  S.  250. 

Msenderf^  genannt  firisser«  Ein  in  Nflrnberg  vorgekommenes 
Adelsgeschlecbt ,  welches  aus  Böhmen  zu  den  Burggrafen  von  Nürn- 
berg gekommen  sein  soll.  Wol^ang  v.  Geisendorf  kommt  uii[undlic^ 
schon  1294  vor.  Arnold  v.  G.,  welcher  in  der  zweiten  Hälfte  dM 
1 4.  Jahrh.  dem  K.  Carl  IV.  diente ,  sass  zu  Cadolzburg  n.  Farrdbach 
und  hinterliess  drei  Söhne ,  welche  sich  durch  die  Beinamen :  der 
Grösser,  der  Mittler  und  der  Kleiner  unterschieden.  Die  Linien  dir 
beide  n  Letzteren  erloschen,  die  des  Ersteren  blfihte  fort  und  schrieb 
sich:  Geisendorf -Grösser.  Die  Sprossen  des  .Geschlechts,  welche 
Voigte  u.  Pfleger  zu  Erlach,  Mainbernheim  u.  Mftnchsteinach  waren, 
hatten  ansehnliche  Güter  und  Lehen,  wegen  welcher  sie  oft  uneinig 
wurden  und  mit  ihren  Unterthanen  gegen  einander  zogen.  —  Nach 
Nürnberg  kam  zuerst  Christoph  v.  G.-G. ,  Beider  Rechte  Doctor  und 
Ratb  des  Markgrafen  von  Brandenburg,  welcher  sich  1542  mit  der 
Tochter  des  Georg  Kötzels  vermählte.  Später  kam  das  Geschlecht 
mit  mehreren  der  angesehensten  Patricier- Familien  Nflmbergs  in 
Verwandtschaft.  Andreas  Paul,  gest.  1660,  wurde  1632  Nürnbergi- 
scher Pfleger  zn  Reicheneck.  Der  Sohn  desselben,  Wolf  Friedrich, 
zog  mit  den  Fränkischen  Kreisvölkern  in  den  Tflrkenkrieg  und  Uieb 
1664  in  einer  Schlacht  u.  der  Sohn  des  Letzteren,  Johann  Sebastian, 
welchen  Siebenkees  zuletzt  nennt,  diente  ebenfalls  gegen  die  Türken 
und  starb  später,  1717,  zu  Nürnberg.  Doch  hat  der  Stamm  fortge- 
blüht und  noch  1791  hat  Tyroff  das  Wappen  des  Achatius  Wilhelm 
Carl  V.  Geisendorf  genannt  Groesser  abgebildet 

Schüt»,  Corp.  bist.  Brandenb.  diplom..  IV.  Abh.  8.  151.  —  SappI    •■  Sftbm.  W.-B.  VII. 
14.  —  Tyrof,  1.  il  and  SübenketM,  I.  8.  68  nod  &9:  Mch  handseliriftL  NMitftoktto. 

Msler,  «eissler,  Cl.  ? .  wid  m  Mphg ,  muk  Hdknrm  (ScUld  ge- 
viert  mit  Mittelschilde?  Im  gekrönten,  von  Silber  und  Sohwtti  d*r 
Länge  nach  getheilten  Mittelschilde  ein  bis  an  den  oberen  SdSldes- 

80* 


—     468    — 

rabd^reichender  Sparren  von  gewechselten  Farben:  Stammwappen: 
Ider  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Silber  ein  an  die  Theilüngslinie 
angeschlossener,  halber,  schwarzer  Adler,  links  von  Roth  u.  Schwarz 
der  Länge  nach  getheilt,  mit  einem  durch  dasRothe  gehenden,  schwar- 
zen Querbalken ;  2  und  3  von  Roth  und  Gold  viermal  quer  gestreift 
und  4  der  Länge  nach  getheilt :  rechts  eben  so  von  Schwarz  und  Roth 
getheilt^  mit  einem  durch  das  Rothe  sich  ziehenden,  schwarzen  Quer- 
balken und  links  in  Silber  ein  an  die  Theilüngslinie  angeschlossener, 
halber,  schwarzer  Adler).  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht,  nicht 
zu  verwechseln  mit  der  Familie  v.  Geisler  u.  Pohlsdorf.  —* Thomas 
Giseler  war  1288  Canonicus  zu  Breslau  und  9.  Georg  v.  Geisler  a.  d. 
Hause  Ober-Stohnsdorf  starb  1432  als  Dompropst  zu  Liegnitz  und 
Po^herr  zu  Olmütz.  Vom  1 5.  Jahrh.  an  kam  das  Geschlecht  in  Schle- 
sien zu  bedeutendem  Gugdbesitz,  Zu  dem  ältesten  Besitzthnme  ge- 
hörte Ober-Stohnsdorf  6^  Hirschberg  und  Bielau  im  Kr.  Goldberg- 
Heinau.  Im  16.  Jahrh.  kam  die  Familie  nach  Böhmen,  erlangte  den 
Freiherrnstand,  ging  aber. schon  16^08  wieder  aus.  In  Bayern  war 
Hans  Caspar  v.  Geisler,  Stadthauptmann  zu  München ,  in  der  ersten 
Hälfte  des  17.  Jahrh.  Gutsbesitzer  der  Hofmark  Deiningund  Leiten- 
bach in  der  Ober-Pfalz.  Derselbe  hatte  diese  Hofmark  schon  1612 
inne,  verkaufte  sie  aber,  mit  Vorbehalt  des  Prädicats,  an  die  Familie 
V.  liöwenthal.  Der-  Stamm  blühte  fort  und  vier  Ur-Ürenkel  de§  Hans 
Caspar:  die  Gebrüder  Carl  Joseph,  geb.  1765,  Siegelbeainter  in  Am- 
berg, Joseph  Sebastian,  geb.  1771,  k.  bayer.  Ober-Lieutenant,  Johann 
Nepomuk,  geb.  1773,  k.  bayer.  Rentbeamter  zu  Schönberg  u.  Martin 
Anton,  gqb.  1779,  Priester  zu  Schondorf,  wurden  in  die  Adelsmatrikel 
des  Kgr.  Bayern  aufgenommen.  Das  Wappenbuch  des  Kgr.  Bayern 
legt  denselben  das  obenangegebeue  vierfeldrige  Wappen  mit  Mittel- 
schilde bei,  welches  nach  Allem  das  bei  Erhebung  in  den  Freiherrn- 
stand in  die  Familie  gekommene  Wappen  ist.  —  In  Schlesien  hat  der 
Stsucnm  noch  zu  Anfange  dieses  Jahrh.  geblüht  u.  ist  auch  noch  spä- 
ter in  der  Preiissischen  Rheinprovinz  vorgekommen. 

Si'napiuM,  I.  S.  »e*l-3fi6  —  Gauhf.  I.  8.  607  nnd  608.  —  v.  Lang,  S.  346  und  347,  — 
N.  Pr.  A.-U  U.  8.  löO  und  221.  —  Freiherr  m.  Ledebur,  I.  K.  250.  -  aiebmacher,  IL  38»': 
Freiherren  Gcisler  und  Herren  v.  und  zu  Deining  und  48:  Geisler,  Schlesisch.  —  r.  Me- 
Mnp,  IX:  8.  1R3— 185 :  v.  Oe^nsler  nud  v.  Geissler.  Freiherren.  -  W.  -  B.  der  Prnusa,  Mo- 
uarcb.  lU.  24:  v.  Geisler.  —  W.-B.  d.  Königr.  Bavern,  V.  56.  —  W.-B.  d.  Preusi.  Ubeiupro- 
ifn».  iL  T«b.  20.  Nr.  39  a.  8.  134  u.  135.  —  r.  Hefner,  IT.  89  u.  S.  78  a.  79.  —  Kne$chU, 
III.A  151-160. 

ilieidfri  l^eissler,  Ihreiherrei.  Erbländ.  -  österr.  Freiherrnstand. 
Diplom  von  J  761  für  Ignaz  Geisler,  k.  k.  Rittmeister  bei  Graf  Nadasd- 
Easaren. 

Hfi9trle  p.  MüMfeld,  8.  52. 

Cleb|ari,.lids«lerj  Edle  n.  Ritter«  Erbländ.-österreich.  Adels-  und 
Ritterataud.t  Adelsdiplom  von  1766  für  Johann  Georg  Geisler,  köo^. 
Richter  zu  Znaym  und  Passagefall- Administrator,  jnit  dem  Prädicat«: 
Edler  v.  und  Ritterstandsdiplom  von  176.9  für  Denselben  als  könig- 
lichen Richter  zuZnajm  u.  Administrator  der  deutsch-orbländ.  Mauth, 
-des  Mährischen  Gonkamption8<> Aufschlages,  des  Tranksteoer-  und 
19tär]p6fäll8. 


—     469     — 

Clekler  und  Pohhdorf  (Schild  durch  einen  von  Silber  nnd  Gold 
geschacht 511  Sparren  in  drei  Thcile  getheilt:  oben,  rechts  und  links, 
in  Roth  ein  silberner  Ptem  und  unten  in  Schwarz  ein  gekrönter,  gol- 
dener Löwe ,  welcher  in  der  rechten  Vorderpranke  einen  silbernen 
Stern  hält).  Schlesisches  Adelsgeijchlecht ,  als  dessen  Stammvater 
Andreas  v.  Geisler,  Herr  auf  Pohlsdorf,  Tscheschendorf  und  Gohls- 
dorf,  genannt  wird.  Derselbe,  gest.  1623,  war  kaiserl.  Pfalzgraf, 
Fürstl.  Liegn.  -  Briegscher  Rath ,  des  Fürstenthums  Liegnitz  Canzler 
und  der  Herren  Fürsten  und  Stände  in  Schlesien  Landes-Bestellten 
Der  Sohn  desselben,  Joachim  v.  G.  auf  Pohlsdorf,  setzte  durch  seinen 
Sohn,  Joachim  Ernst,  das  Geschlecht  fort  u.  von  Letzterem  stammte 
Joachim  Andreas,  welcher  26.  März  1705  ein  Adelsbestätiguugsdi- 
plom  erhielt,  Pohlsdorf  verkaufte  und  dafür  das  Gut  Kodlewe  im 
Trebnitzschen  erwarb,  welches  noch  1720  in  dör  Hand  döjr  Fami- 
lie war.  ,   t»iii/*  M>{  ".  i.;    u.liJ/n*  i'> 

Uenel,  Sflesio^r.  reiiov.  Cap.  8.  8.  669.  —  Sinapi^*,  J.  ^.  385  und  3^.  -:  (ikutAf,  [..  9* 
608.  -  N.  Pr.  A.-L.  II.  S.  2'il.  -  FrfOt.  r.  Lftlehni,  t.  8.  2W).  -V  M^in ff.  lt.  S.  185 
und  Iö6.  :,        :■.,►...•.•        .        j 

(Leislern;  frciberrcn  (Schild  geviert:  1  uni  4  in  Gold  ein  an^  di«! 
Theilungslinie  angeschlossener,  golden  gekrönter  und  bewelif ter^  hai- ' 
ber,  schwarzer  Adler  nnd  2  und  3  in  Roth  ein  übet  den  ganzen  Sduld 
gezogener,  schräglinker,  silberner  Balken,  belegt  mit  drei  unter  ein «- 
ander  stehenden,  blauen  Lilien).  ErbiäJid. - österr.  Freiäerrtitütendj 
Diplom  von  1810  für  Ferdinand  Ritter  v;  Geislern  ^  Herrn  auf  Hoscli-. 
tiz  in  Mähren,  wegen  Veredelung  der  Schafzucht  and  fttrlden  Bruder 
desselben,  Johann  Nepomuk  Ritter  v.  Geislern,  k.  k.  Hofrath  de^ 
vereinigten  Hofcanzlei,  wegen  geleisteter  Staatadienste.  .Der  Vatcrr 
Beider,  Johann  Georg  Geisslern,  köüigl.  Richter  zu  Znaim,  hatte 
24.  Apr.  1766  den  erbländ.-österr.  Adels-,  l.Apr.  1769'abfr  den 
Ritterstaud  und  9.  Febr.  1771  das  böhmische  Incolat  erlangt.  Frei- 
herr Johann  Nepomuk  war  später  k.  k.  Geh. -Rath  und  illyrischer 
Hofcanzler.  .:...:.  ru-      i»;  »n  i-.,'!  •  = 

Megerle  v.  MüH/Hd,  S.  51.  -  'Geneal.  Tttsrbenbttoli  d-  fmlb.  H»iiscr,  18^4.  A:  l«iuv  1<^ 

und  185.^.  8.  177.  —  Hyrxl,  I.  6.  160   —  Knetchke,  lU  S,  178  und  179.    ,  .  . 

ficisnary  fiaismafi  aarh  Preiherves  (in  Silber  ein  links  springender, 
schwarzer  Hirsch  mit  12endigem  Geweihe,  oder  nach. Anderien  eiw 
schwarzer. Gaisbock).  Altes,  hessisches  und  tbüringiscbes  Adelsge-* 
schlecht,  als  dessen  Stammhaus  in  Hessen  das  St&dtcheD^eismarv 
oder  Hofgeismar,  welches  912  erbaut  wurde,  in  Thüringen  aberGKia*^ 
mar  im  Kr.  Heiligenstadt,  Reg.  Bezirk  £rfurt^  g^annt  wird:  -^  Bert«) 
hold  v.  G.  tritt  in  einer  vom  Enzbischofe  Siegliied  zo^  Mainz  1  l^i 
ausgestellten  Urkunde  als  Zeuge  auf  a.  schon  vorher,.  1139^  erscbfAl^ 
Conrad  v.  G.  urkundlich,  kommt  auch  1152  in  der  FündationsuckflllJ^ 
des  thüringischen  Klostors  Georgenthal  vor,  doch  beginnt  die  ordent^ 
liehe  Stammreihe  der  thüringischen  Linie  erst  um  1B91  mit  öuxi  v; 
G.,  gräfl.  WaldeckscheU' Amtmanne  zu  Wildungen.  Nach  der  M^tte 
des  17.  Jahrb.  wurde  die  Familie  aueh  in  Westphalen  begütertikam 
später  an  den  Oberrhein,  zählte  ztf  der  Ritterschaft  des  fr&dkisbbeii 
Gantons  Rhön-Werra  u<  kam  auch  nach  Dänemark,  iSoivieiäD.Q^ueMr} 


—     470     — 

Zeit  nach  Rnssland  u.  Württemberg.  Johann  Friedrich  v.  G.,  hes- 
sischer Linie,  gest.  1697,  war  Ober-Hofmeister  am  k.  dänischen  Hofe 
a.  ein  Baron  v.  G.  Yvar  1836  k.  russ.  General-Lieutenant  u.  General- 
Adjutant.  —  Lorenz  Henning  v.  G.  kommt  1777  und  noch  1786  als 
Stadtscbultheiss  zu  Heiligeiistadt  vor.  —  Der  Stamm  hat,  so  viel  be- 
kannt ,  virie  in  der  thttriugischen ,  so  in  der  hessischen  Linie  fortge- 
blttht,  auch  kommt  jetzt  noch  im  Königr.  Sachsen  der  Name  des  Ge- 
schlecht als  Beiname  einer  Linie  der  Familie  ^.  Egidy,  s.  Bd.  III.  S. 
44,  vor. 

V.  OMek0natein  In  den  nieht  pnginlrtan  SUnmufeln  der  Gotha  diploniatiea.  —  S^ffrt, 
Geoeal.  adeliger  Aeltern  und  Kinder,  8.  115  und  116.  —  Qauke,  I  8.  608—610;  nach  Müh 
Ur,  Annal.  Saxon.,  Spang^nberi;  etc.  —  v.  BaüMtein,  T.  8.  lu9— 114.  —  Biedemumn,  Canloa 
Kh6n-Werra,  Tab.  3^4  ^  N.  Geneal.  Haiidb  1777,  8.  8i  und  83  und  177.4,  8.  83  und  84.  — 
H.  Pr.  A.-L.  II.  8.  «I  nud  228.  —  Freih.  t.  Ledebur,  I.  S.  250.  —  Sitbmaeher  1.  143:  v. 
Gelsmar,  Heasiaeh.  -  Suppl.  au  SIebm.  W..B.  IV.  12  t  F.  H.  t.  O.  —  Wärttemb.  W.-B.  8. 
44  und  Nr.  166:  Freih.  t.  Gaismar.  —  W.<B.  der  a&chs.  Staaten.  111.90.  —  Knetchke,  II.  8. 
m  ttud  180. 

fieisMar  i«  StackiM  (Schild  qnergetheilt:  oben  in  Silber  ein  aus 
der  Theilungslinie  aufwachsender,  schwarzer  Adler  u.  nuten  in  Roth 
ein  schwebendes,  sechsspeichi^es,  silbernes  Rad).  Hessisches  Adels- 
geschlecht, ganz  verschieden,  wie  die  Wappen  ergeben,  von  dem  eben- 
falli  in  Hessen,  s.  den  vorstehenden  Artikel,  vorgekommenen  Adels- 
geschlechte  dieses  Namens,  in  welches  1 752  durch  Vermählung  des 
einen  Sprosäens  desselben  mit  einer  v.  d.  Wenge'schen  Erbtocbter 
das  Gut  Stockum  kam,  durc^  welches  die  Familie  im  Königr.  Han- 
nover zu  dem  ritterschaftlichen  Adel  der  Osnabrückschen  Landschaft 
gehört.  —  Die  von  dem  Ffeih.  v.  d.  Knesebeck,  unter  Berufung  auf 
Wenck,  hess.  Landes-Geschichte,  II.  Urk  von  1300.,  und  III.  ürk.  8. 
1 64,  1 88  u.  255  angegebenen  älteren  Nachweise  über  das  Geschlecht 
werden  auch  von  der  im  vorstehenden  Artikel  besprochenen  Familie 
in  Anspruch  genommen  und  stehen  wohl  auch  derselben  zu. 

Frtih.  ».  d,  Xn«Mb4Ck,  8.  1S3.  —  W.-B.  d.  Kgr.  HannuTer,  C.  63  und  8.  7.  ->  KtU90hk«, 
II.  8.  180. 

fiehpitshein^  aach  Vreiherrea.  Eins  der  ältesten  u.  angesehensten 
rheinländischen  Adelsgeschlechter,  welches  den  Namen  von  dem 
elsassischen  Schlosse  und  Städtchen  Geispitzheim,  zwei  Meilen 
von  Strassbnrg,  annahm,  in  mehreren  Linien,  in  denen  der  Bube 
V.  G.,  Fetzer,  Yetzer,  v.  G.  und  Krieg  v.  G.  blühte,  später  auch  aus 
Elsass  in  die. Pfalz  und  das  Triersche  kam  und  sich  mehrfach,  wie 
schon  Ganhe  angiebt,  des  freiherrlichen  Titels  bediente.  —  Hum- 
bracht  beginnt  die  ordentliche  Stammreihe  mit  Abbo  v.  Geisbodes- 
heim  um  1083,  von  dessen  Nachkommen  sich  eine  mit  Staro  v.  G.  be- 

Iende  Linie  v.  GeispuScb,  eine  andere  aber  v.  G.,  genannt  Fetzer, 
lYetzer  nannte ,  welche  Letztere  aber  mit  Eberhard ,  Amtmann 
Huharach,  1520  wieder  ausging.  Eine  dritte  Linie  stieg  abwärts 
von  Peter  v.  G.,  Ritter,  welcher  1380  starb.  Von  den  Nachkommen 
desselben  war  Wolf  Bernhard  1667  Geh.-Rath  zu  Simmern  u.  Ober- 
hauptmann zu  Kreuznach  und  der  Bruder  desselben,  Georg  Augustin, 
Nassau  Weilburg,  Ober-Jägermeister.  Beide  setzten  den  Stamm  fort 
und  der  Enkel  des  Letzteren,  Freiherr  Carl  Friedrich,  war  1737  kur- 
pfiUs«  Kammerherr  «ad  hatte  zwei  Söhne,  Rudolph  Moritz,  geb.  1719 


—     471     — 

und  Casimir  Georg,  geb.  1730.  —  Später  ist  der  Stamm  erloschen. 
Ein  Allianzsiegel  aus  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  zeigt  rechts 
das  Geispitzhoimsche  Waj^ff:  in  Silber  über  einander  zwei  spitzge- 
zogene,  schmale  rothe  B^Hpnnd  links  das  in  den  Suppl.  zu  Siebm. 
W.  -  B.  IX.  9.  unter  dem  wShen  v.  Bode  gegebene  Wappen :  Schild 
quergetheilt:  oben  in  Blau  auf  grünem  Hütrel  eine  weisse  Taube  und 
unten  in  Silber  ebenfalls  auf  grünem  Ilügel  ein  Rosenstock  mit  drei 
rothen  Rosen.  Letzteres  Wappen  war  wohl  das  der  Bd.  I.  S.  503  er- 
wähnten braunschweigischen  Familie  v.  Bo4t  und  spricht  für  die  am 
Schlüsse  des  eben  citirten  Artikels  ausgesprochene  Vermuthung. 

Humhraeht,  I.  Tab.  188  und  189;  Krieg  v.  Q.  —  Gauftg,  T.  8.  610.  —  Freih,  v.  L€dt- 
bur,  1,  H.  ».SO.  -  Siebmacher,  I.  193:  v.  Üeixspitiheim,  Klsunisrh.  —  r.  Meding,  II.  8.181 
und  182. 

MspolihciM^  8.  Kranz  v.  Geispolzheim. 

ficispHsch  (in  Silber  sieben  schwarze  Rauten,  4  und  3).  Ein  aus 
^  dem  Stamme  Geispitzheim,  s.  den  betreffenden  Artikel,  sich  mit  Storo 
V.  Geispitzheim  oder  Gaispitzheim  vom  Hauptstamme  ohne  bekannten 
Grund  abgezweigtes,  rheinländisches  Adelsgeschlecht,  welches  Namen 
und  Wappen  veränderte.  Man  nimmt  an,  dass  der  Name  im  15.  Jahr- 
hundert wieder  ausgegajigen  sei. 

Hutnbracht,  8.  18S.  —  Siebmticher,  II.  104:  Oaisnits,  KheiDÜndisch.  —  t.  Medina,  II. 
ß.  18«  und  188.  ^ 

^  Cleissberg.    Ein  ursprünglich  schwäbisches,   später  schlesisches 

Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Nicol  v.  Geissberg  1396  in  Schweid- 
nitzischen  Privilegien  vorkommt.  Noch  1607  wird  Friedrich  v.  G.  als 
kaiserl.  Kriegs-Oberst  genannt. 

Hfnel,  Siles.  rcn.,  c.  7.  S.  409.  —  BuryemiHstet',  Sehwäbisoher  KHchsodel.  —  Sinapfut, 
I.  8.  3äl:  nach  Schickfus,  Lib.  4.  8.  136  und  II.  8.  637  und  638:  nach  Houel.  ~  Siebniacher, 
I.  113:  Geisberg,  Schwäbisch.  ~  v.  Medinjj,    II.  8.  188. 

fieiasel.  Adelsstand  des  Königr.  Preussen.  Johann  v.  Geissei 
wunde  1845  Erzbischof  zu  Cöln  und  später  Cardinal. 

Freih.  r.  Ledebui,  I.  8.  250  und  III.  6.  258. 

fielst j  fieyst  ih  Wildeck  (in  Blau  eine,  auf  einem  goldenen  Drei- 
bügel stehende ,  zum  Flug  sich  anschickende,  weisse  Taube).  Ein  zu 
dem  schwäbischen  Adel  früher  gehörendes  Geschlecht. 

Sifbmacher,  I.  121 :  Die  Geyst  zu  Wildeck,  8eh3K||^ch.    -  v.  Meding,  II!.  8.  301. 

%  fielst  i  genannt  Hagen  ^  auch  rrelheft^  ■.  firafen  (in  Gold  drei,  2 

und  1^  rechtsgekehrte,  schwarze  Haken,  nach  "Anderen:  Gemsbörner). 
Eiu  ursprünglich  meklenburg.  Adelsgeschlecht,  welches  schon  1303 
Hanshagen,  1447  Mifitorf  u.  Zürckow,  1550  Boitzenburg,  1592  Snckow 
und  noch  1778  Zibühl  besass.  In  der  jetzigen  Provinz  Sachsen  sta^d 
Groningen  und  Hordorf  bei  Oschersleben  bereits  1653  und  n^^ 
1763  und  in  Schlesien  Freihan  unweit  Militsch  1702  der  Familie  211. 
Dieselbe  gelangte  auch  in  der  Mark  Brandenburg  im  18.  Jahrh^Jto 
den  Besitz  mehrerer  Güter  und  sass  noch  1817  auf  Gross-  und 
Beeren  bei  Teltow.  —  Ueber  den  Beinamen :  Hagen  fehlen  znvei 
sige  Nachweise :  eine  blosse  Vermuthung  ist,  dass  in  Meklenburg 
ein  Sprosse  des  Stammes  mit  einer  Erbtochter  aus  einem  Münster 
sehen  Geschlechte  v.  Hagen  vermählt  und  deren  Güter  mit  der  Be- 


—     472     — 

dingUDg  erhalten  habe,  dass  er  den  Namen  Hagen  annehme  and  fort- 
führe. —  Nach  dem  bekannten  genealogischen  Manuscripte,  welches 
Gauhe  zur  Hand  hatte,  stammte  von  Jordap  v.  0.,  einem  Sohne  des 
Joachim  v.  G.  auf  Boitzenburg,  Bernhar^JSiO.,  k.  dänischer  General 
und  Ober-Marschall.  Der  Sohn  des  Letztiren,  Ulrich,  Domdechant 
zii  Magdeburg,  hinterliess  sechs  Söhne.  Dieselben  waren  folgende: 
Bernhard  Levin  v.  G.  u.  H.,  kursÄchs.  Geh.  -  Kriegsrath  und  später 
kurpfälz.  Oberhofmeister,  dessen  Sohn  noch  1709  als  k.  polu.  und 
kursächs.  Kammerherr  ^orkam;  August  Heinrich,  Domdechant  zu 
Brandenburg;  Moritz,  Herr  auf  Groningen,  gest.  1712,  Domherr  in 
Magdeburg;  Johann  Adolph,  gest.  1718,  Domdechant  zu  Havflberg; 
P^rasmus  Graf  von  Geist  und  Hagen,  gest.  1702,  kurpfälz.  Geh.-Rath, 
Oberhofmeister  des  Pfalzgrafen  Carl  und  k.  k.  Kämmerer  und  Georg 
Wilhelm,  Herr  aul  Getsch,  kursächs.  Oberst -Lieutenant,  welcher 
1727  noch  lebte.  —  Der  Mannsstarom  blühte  noch  in  die  zweite  Hälfte 
des  18.  Jahrb.  hinein,  bis  derselhe  mit  dem  k.  preuss.  G^h.-Rathe 
Freih.  v.  Hagen,  sonst  Geist  genannt  erlosch,  worauf  Hans  Heinrich 
Arnold  v.  Beeren,  Herr  auf  Gross-'und  Neu-Beeren,  9.  Apr.  1786 
den  preussischen  Freiherrnstand  mit  dem  Namen:  v.  Geist,  genannt 
V.  Beeren  (auch  Beeren -Geist  geschrieben)  s.  Bd.  L  S.  267,  erhielt, 
doch  ging,  wie  angegeben,  diese  Linie  16.  Decemb.  1812  im  Manns- 
stamme wieder  aus. 

Stnapius,  11.  S.  91  und  92:  Grafen  v.  ««»ist  und  Hagen.  —  Gauhe,  1.  S.  611:  G.  u.  H. 
nnd  8.  739  und  740:  Hagen,  sonst  «iei^t  genannt.  -  N.  I»r.  A.-L.  U.  S.  222  u.  223  u.  V.  8. 
175.  —   Freih.  v.   Lcdebur,  I.  S.  250.  —    Tyroß,  II.  17S:  Fn-ih.  v.  Cieist,    genannt  v.  B«»<Ttfn. 

Cleisweiler  aufRoggeiibach;  h'dherren.  Ileichsfreiherrnstand.  Kur- 
pfälzisches Reichs-Vicariatsdiplom  vom  24.  Sept.  1790  ftir  Franz  v. 
Geisweiler,  Herrn  auf  Roggenbacb.  Derselbe,  geb.  1755,  gehörte 
zu  einem  ursprünglich  rheinländihchen  Adelsgeschlechte  und  wurde 
später  als  k.  bayer.  Hofgerichtsrath  und  herz.  Sachsen  -  Coburgscher 
Kammer  Junker  in  die  Adelsmatrikel  des  Königreich  Bayern  einge- 
tragen. 

V.  Lang,  8.  131.  —  Suppl.  in  Siebin.  W.B.  VI.  14:  Stammwappen,  die  v.  Geisweiler 
am  Rhnn.  —  Tyroff,  11.  ^^.  ~  W  -B.  d.  Kgr.  Bayern.  III.  4  nnd  r.  Wölckern,  AMh.  3.  ?. 
11    und   12.    —  V.    Ile/ner,  bayer.  Adel,  Tab.  3.3  nnd  S.   3(5.  —  Kneachkr,  III.    8.  16«  und  161. 

Cleitinger.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1740  ftir  Matthias  Gei- 
tinger,  k.  k.  Hofkriegs-Secretair. 

MegerU  p.  Mühtfeld,  KrgSn«  -Bd.  S.  295. 

V  (JeiUkofer^  Cldtcigkofler  r.  Hauusheim^  auch   Freiherren.     Altes, 

schwäbisches  Adelsgeschlecht,  in  welches  später  der  Frriherrnstand 
kam  und  desen  Stammreihe  Bucelini  schon  um  1170  he  linnt.  Zacha- 
rias  V.  G.  kommt  1595  als  Reichs- Pfennigmeister  in  Schwaben,  so 
wie  als  kais.  Rath,  Kammer,  und  General-Proviantmeister  vor.  Von 
di#  Sohne  desselben,  Ferdinand  v.  G.,  k.  k.  Obersten,  stammte  Ru- 
diftl)  v.  G ,  welcher  den  Stamm  fortsetzte. 

^^^ff^*-  I-  '**•  *"•'•   ""^  612  nn«'h  Bncelini,  IV.  u.    1  urgernaoiHtcr.  vom  KcliwSl».   K<irli.«Hde!. 

T!r^^elb.  Ein  zur  ehemaligen  elsassi^chen  Ritterschaft  gehöriges 
Adelsgeschlecht,  welches  im  vorigen  Jahrb.  nach  Bayern  kam  u.  aus 
welchem  Ludwig  Carl  Theodor  v.  Oelb,  geb.  1760,  als  k.  bayer.  Ar- 


—     473     — 

tillerie-Oberst  und  Director  des  Zeughauses  in  die  Adelsmatrikei  des 
Kgr.  Bayern  eingetragen  wurde. 

•  .  Lang,  Suppl.  S.  101.  —  W.-B.  d.    Kgr.  Bayirn,  V.  hl.  .\. 

iclber  f.  fielbersteiu^  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
vom  13.  Oct.  1846  für  Georg  Gelber,  k.  k.  pens.  Hauptmann,  mit  dem 
Prädicate :  Edler  v.  Gelberstein. 

Handsobriftl.  Notix. 

»^  CIclbhoni  (in  Silber  ein  schrägrechter ,  rother  Balken ,  welcher 

mit  drei  schwarzen,  goldenbeschlagenen  Jagd -Hörnern  belegt  ist). 
Altes,  scblesisches  Adelsgeschlecht,  welches,  wie  Siuapins'angiebt,  von 
Spener  und  (Biebmacher  mit  der  schlesischeu  Familie  v.  Gellborn,  s. 
unten ,  verwechselt  worden  ist.  Vom  Standpuncte  der  Heraldik  aus 
ist  freilich  die  Familie  v.  Gelbhorn  ein  ganz  anderes  Geschlecht,  als 
das  V.  Gellhorn,  doch  wissen  Henel  und  Sinapius  nur  allein  das  Wap- 
pen der  ersteren  Familie  anzugeben :  alle  weiteren  Nachweise  fehlen. 

Sinapius ,   I.  8.  336.  —  Siebmacher^  I.  55  mit   dem  Namen:    v.  Gellhorn,  Schlesiwh.  — 
V.   Mfding,  I.   8.  174. 

Clelbke.  Adelsstand  des  Kgr.  Würtemberg.  Diplom  von  1829 
fflr  den  damals  in  k.  wttrttemb.  Militairdiensten  stehenden  N.  N. 
Gelbke.  Derselbe  trat  später  in  k.  preus8.«f)ienste,  wurde  Präses  der 
königl.  Geschütz -Commission  in  Berlin  und  starb  später  als  Major 
der  k.  preuss.  Garde-Artillerie-Brigade.  Derselbe  hat  ein  mit  vieler 
Pracht  ausgestattetes  Ordens-  und  Wappenwerk  herausgegeben. 

N.   Pr.  A.-L.  V.  8.  176    -  Freih.  v.  UtUhur,  r^8.  250  und  IIl.  S.  258. 

CleldeDwigt,  i^lherren,  JS^Vi  in  der  Pfalz  vorgekommenes,  frei- 
herrliches  Geschlecht,  welcl^  aus  Halberstadt  gestammt  haben  soll. 
Zu  demselben  gehörte  Joächhh  Freih.  v.  G.,  welchen  im  30jöhrijren 
Kriege  Herzog  Albrecht  v.  Friedland  mit  fünf  anderen  jungen  Edel- 
leuten,  wie  man  erzählte ,  mit  sich  nahm  und  dem  K.  Ferdinand  II. 
vorstellte,  welcher  ihn  als  Edelknaben  annahm.'  Eine  Schwester  des- 
selben. Freiin  Eleonora  Catharina,  vermählte  sich  mit  Christian  Carl 
Grafen  v.  Wrschowetz-Sekerka. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  176:    nach  Len«,   Halberstadt.  Stiftshistorie  und   LcHckfeld,  Antiqnit: 
Tlalberstad. 

»  fieldeni  lu  Ar9eii,  Geldern-Ar^en  (Schild  der  Länge  nach  getheilt: 

rechts  in  Blau  ein  einwärts  gekehrter,  gekrönter  und  doppelt  ge- 
schweifter, goldener  Löwe:  Geldern  und  links  in  Gold  ein  ebenfalls 
einwärts  gekehrter,  doppeltgeschweifter,  schwarzer  Löwe:  Jülich). 
Reichsgrafenstand.  Kurpfalzisches  Reichs- Vicariatsdiplom  vom  15. 
Juli  1790  für  Friedrich  Adolph  Freiherrn  v.  Geldern.  —  Die  Grafen 
V.  Geldern  —  nach  filteren  Schreibarten  auch  Geller,  Gelder,  Gueldre, 
Geke^  ~  leiten,  auf  Grund  der  Urkunden  im  Archive  der  Familie,  ihren 
Ürsprölig  von  den  Herzogen  von  Geldern  aus  Egmont'schen  Geschlechte 
hißr,  von  welchen  die  Vorfahren  im  Gebiete  des  Herzogthums  im  15. 
^jj^6i  JaTrrh.  mit  Gtltern  beschenkt  und  belehnt  wurden,  das  Stamm - 
^HfrArgeirbei  Geldern  aber  ist  durch  Erbschaft  von  den  Dynasten  v. 
A^Kel  (Argen)  und  Bflren  in  den  Besitz  des  Geschlechts  gekommen. 
Reynald  v.  Geldern,  geb.  1476,  ein  Enkel  des  nach  dem  kinderlosen 


-    iSi    - 

Tode  des  Grossoheims  1423  znr  geldernschen  Erbfolge  bemfenM 
Arnold  v.  Egmont,  erhielt  die  Herrschaft  Ar^en  and  wurde  später, 
nichi  der  ßlntsverwandtschaft  wegen,  sondern  fQr  rflhmliehe  Dienste 
und  Waffenthaten  von  dem  letzten  Herzoge  Carl  v.  Geldern,  gest. 
1538,  mit  den  Gütern  Blyenbeck,  Aefferden,  Gribbenforst  ood 
Grousfort  beschenkt.  Mit  diesem  Reynald  v.  G.  beginnt  die  Stamm- 
reihe  der  jetzt  nocli  blühenden  zwei  Linien  des  gräflichen  Geschleehts. 
Derselbe,  gest.  1523,  vermählte  sioh  mit  Aleida  Schenk  v.  Nydeggen, 
einer  reichen  Erbtochter,  welche  ihm  zu  seinem  Stammsitze  Argen 
etc.  noch  beträchtliche  Güter  in  Boell  und  Dirheim,  so  wie  im  Gebiete 
von  Berg  und  Montfort  hinznbrachte,  anch  erbte  er  von  seiner  Mutter, 
Kl&beth  V.  Haefften,  gest.  1504,  einen  Theil  der  Herrschaft  Yaric 
Ans  seiner  Ehe  entsprossten,  neben  drei  Töchtern,  Henrica,  Aebtissin 
des  Marienklosters  zn  Rnremond,  gest.  1548,  Catfaarina,  verm.  mit 
Henrich  v.  Stepprod ,  Herrn  zn  Dornich  n.  Doddendal ,  nnd  Anna, 
verm.  mit  Johann  Quadt  Herrn  zu  Wyckrad ,  aus  welcher  Ehe  die 
jetzt  noch  blühende,  standesherrliche  Familie  der  Grafen  Qnadt  v. 
Isny  in  gerader  Linie  abstammt,  zwei  Söhne,  Diderich  (Deric)  nnd 
Yaienus.  Diderich  vermählte  sich  1536,  1  lut  des  vom  Herzoge  Carl 
V.  Geldern,  welcher  aacboiöOl  die  Ehebereduug  der  Aeltern  bestä- 
tigt hatte,  unterzeichneten  Ehevertrags,  mit  Friederike  v.  d.  Yorst 
nnd  Keppel.  —  Als,  wie  oben  angegeben,  Herzog  Carl  v.  G.  1588 
gestorben  war,  nahm  die  Familie  ibien  bleibenden  Sitz  in  der  Stadt 
Geldern,  in  welcher  sie  ein  eigenes  Hans,  den  Ar^el-Hof,  besass,  so 
wie  in  dem  nahen  Stammhause  Argen,  von  welchem  die  Nachkommen 
von  jeher  den  Beinamen  führten.  Nach  Diderichs  Tode  gelangten  die 
Güter  an  den  ältesten  Sohn,  Reiner,  wacher  sich  1570  mit  Marga* 
rcta  V.  d.  Vorst-Rechteren  vermählte,  dnrch  welche  er  nicht  nur  das 
älterliche  Stammgut  Dörrenwerth,  sondern  auch  einen  erheblichen 
Theil  des  ersten  Gemahls  derselben,  Jost  v.  Rossem,  Herrn  auf  Zuy- 
len,  erhielt.  Nach  den  Syndicats-Urkunden  der  Geldernschen  Ritter- 
schaft war  der  genannte  Reiner  v.  Geldern,  Freih.  v.  Ar^en  schon 
1560  bei  derselben  aufgeschworeu  und  da  sein  ältester  Sohn,  Rainer 
(II),  1603  durch  Vermählung  jnit  der  Erbtochter  Catharina  v.  Palandt 
zu  Wacheudorf  die  Herrschaft  Buchen  im  Lande  Jülich  «n  sich 
brachte,  so  wurde  die  Familie  von  dieser  Zeit  an  auch  der  Jülich'- 
Bchen  Ritterschaft  einverleibt  und  die  Söhne  des  Stammes  wurden  in 
den  deutschen  Orden,  die  Töchter  aber  in  adelige  Stifte,  z.  B.  Maria 
vom  Capitol  in  Cöln,  aufgenommen.  In  Folge  einer  späteren  Vermäh- 
lung des  Johann  Gottfried  v.  G.  mit  Anna  Catharina  v.  Palandt  wurde 
das  Geschlecht  mit  den  jülichschen  ünterherrschaften  Vogtsbeil, 
Frechen  und  Schlossberg,  welche  früher  den  Freiherren  v.  Haes, 
V.  Hochsteden  und  v.  Merode  zustanden,  belehnt,  auch  erlangten  die 
Brüder  Marsil  und  Rainer  v.  G.  1650  aus  dem  Erbe  der  Familie  y. 
Wachtendonc  die  Herrschaft  Tbürnich,  doch  entspann  sich  über  di^|^ 
selb^  ein  Prozess,  in  Folge  dessen  durch  Vergleich  die  genannte  HegB^ 
Schaft  1707  an  die  v.  Roishausen  abgetreten  wurde.  Im  Besitze  dtir' 
geldernschen  Güter  verblieb  die  Familie  bis  1779,  in  welchem  Jahre 


—    475     — 

die  »Herrschaft  Ar^en*  dnrch  Cessionsvertrag  an  die  Freiherren  v. 
Wymar  zu  Kirchberg  überging.  —  Die  Güter  Bachern,  Frechen,  Hoch- 
steden  und  Yogtsbell  kamen,  nachdem  ein  grosser  Theil  derselben 
über  100  Jahre  der  Familie  entzogen  nnd  den  Grafen  von  Wohnsheim 
zn  Lehn  übertragen  worden  war,  nach  langem  Prozesse  wieder  an  den 
•Grafen  Friedrich,  s.  oben,  welcher  durch  Vermählung  mit  der  Erb- 
tochter Friederike  von  Steinen  zu  Scherfen  namhafte  Besitzungen  im 
Herzogth.  Berg  erwarb.  —  Nach  dem  Tode  des  1 828  verstorbenen, 
in  die  Grafenclasse  der  Adelsfnatrikel  des  Kgr.  Bayern  29  Aug.  1816 
eingetragenen  Grafen  Friedrich  Adolph  nnd  seines  Sohnes,  des  Grafen 
Carl  Theodor,  gest.  1831,  bayr.  Kämm.  n.  Obersten,  welcher,  lant  Ein- 
gabe d.  d.  Nürnberg,  30.  Juni  1829  unter  Nr.  3  der  Grafenclasse  der 
Adelsmatrikel  der  Prenss.  Rheinprovins  einverleibt  wurde,  gingen  die 
Güter  Bachem,  Frechen  nnd  Hochsteden  an  die  beeiden  Söhne  des 
Letzteren  aus  der  Ehe  mit  Anna  v.  Ernesty  auf  Häjbannsdorf :  die 
Grafen  Carl  Theodor  (IL)  und  Ludwig  übtt*,  welche  diescflben  1835  an 
Theodor  Grafen  v.  Fürstenberg-Stammheim  verkauften  und  sich  hier- 
auf in  Bayern  niederliessen.  Daselbst  hat  Graf  Carl  Theodor  die 
Rittergüter  Zangberg  umi  Kirchtambach,  Graf  Ludwig  aber  die  Güter 
Thurnstein,  Postmünster  und  Brombach  in  Niederbayern,  so  wie  die 
Herrschaft  Roggenbnrg  in  Schwaben  erworben  und  die  beiden  Linien 
haben  jetzt  in  den  Schlössern  Zangberg  und  Thurnstein  den  sMlndigen 
Wohnsitz  begründet.  Beide  Brüder  bliben  durch  zahlreiche  Nach- 
kommenschaft den  alten  Stamm  fortgesetzt.  IQraf  Carl  Theodor  (IL)« 
geb.  1806,  Herr  auf  Zangberg  etc.,  k.  bayer.  Kämm.,  vermählte  sich 
1832  mit  Maria  v.  Oppen,  ans  welcher  Ehe  neben  acht  Töchtern, 
fünf  Söhne  entsprossten :  die  Grafen  Carl  Theodor  (IIL),  geb.  1833, 
k.  k.  Oberlieutn.;  Gustav,  geb.  1837,  k.  k.  Lieutn.;  Theobald,  geb. 
1838,  k.  k.  Lieutn.;  Oscar,  geb.  1842  und  Eugen,  geb.  1849.  — 
Graf  Ludwig,  geb.  1808,  Herr  zu  Thurnstein  etc.,  k.  k.  Kämmerer 
und  Major  ä  la  suite,  vermählte  sich  1834  mit  Wilhelmine  Freiiu  v. 
Q.  zu^uttenberg,  welche  ihm,  neben  zwei  Töchtern,  fünf  Söhne  ge- 
bar, die  Grafen  Theodor,  geb.  1836,  Adolph,  geb.  1841,  Hermann, 
geb.  1844,  Richard,  geb.  1846  und  Otto,  geb.  1848.  — 

liandsehriftl.  Notizen.  —  r.  Lang,  Suppl.  8.  20  und  21.  —  N.  Pr.  A.-Lexic.  11.  8.  42  u. 
8.  M4.  "ü.  V.  8.  176.  —  Fahne,  II.  8.  46.  —  Freih.  v.  Ledebur,!.  8.  SM).  -  Geiieal.  TAsch«n- 
bach  d.  grSfl.  Häuser,  1859.  8.  296  nnd  296  nnd  histor.  lUndb.  su  deniMPlben.  8.  IUI.  — 
RobenM,  Element.  Werk.  11.  28  und  Tyrof,  II.  23:  v.  Gelder.  —  W.-H.  d.  Kgr.  Bayern,  I. 
44  und  V.    Wölekern.  Abth.  I.  —  W.-B.  d.  Preus».  Kh*inproT.  I.  Tab.    40.  Nr.  79  u.  8.  40. 

f  fieldera  (Schild  quergotheilt :  oben  in  Schwarz  ein  grüner  Kranz, 

durchweichen  schräglinks  eine  von  Blau  u.  Silber  quergestreifte  Falnie 
gelegt  ist  und  unten  in  Silber  ein  aufwachsender,  schwarzer  Adler). 
Eine,  den  FOrstenthtlniern  Reuss  angehörende  Adelsfaniille,  deren  Adel 
am  19.  Mai  1816  u.  28.  März  1846  erneuert  und  bestätigt  worden  ist. 
Der  w.  Geh.-Rath  v.  Geldern  ist  Vorsitzender  derObersten-Landesver- 
waltungs-Behörde  Jüngerer  Linie  Renss  zu  Gera  nnd  ein  Sohn  dessel- 
ben, Dr.  Bruno  v.  G.,  ist  Rath  der  Landes-Regiernng  Aelterer  Linie 
Reuss  zu  Greiz. 

Handsehriftl.  Notit.  —  W.  B.  d.  Sachs.  Staaten,  Tl.  S3. 

MfkfiL,  fielcen,  s.  Chaloug,  genannt  Gehle,  Bd.  IL  8.  252. 


—     476     — 

Cleliihaueii,  h*riherrfii,  8.  Forstmeister  v.  Gelnhansien, 
S.  302  u.  303. 

(ielieu.  Adelsstand  des  Königr.  Preassen.  Diplom  vom  1.  Sept 
1736  für  Jonas  G^lieu.  Der  Stamm  hat  fortgeblüht  und  noch  in  neu- 
ster Zeit  stand  ein  Lieutenant  v.  G.  bei  dem  k.  preuss.  Garde-Schfitzen- 
Bataillon.  • 

Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  150  und  Ilf.  8.  2S£.  —  W.B.  &.  Preuss.  Monarch.  III.  24. 

Mlem.  Ein  in  Westpreusen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  Gabriel  und  Samuel  v.  GeHern,  Herren  auf  ßlomenstein 
bei  Marienburg  1778  um  Erneuerung  ihres  Adels  einkamen,  doch  ist 
nicht  bekannt,  dass  ihrem  Gesuche  nachgekommen  worden  sei.  Die- 
selben heriefen  sich  besonders  darauf,  dass  sie  Nachkommen  des 
Johann  v.  G.,  dessen  p]pitaphium  sich  in  Danzig  fände  und  des  Hein- 
rich V.  G.  wär^ML  welcher  Letztere  das  Rittergut  Lissau  im  Marien- 


burger  Werde^P^sessen  habe 

N.  Pr.  A.L.  V.  8.  176.  ^ 

Gellhorni  anc h  Iteiherren  and  firafea  (Stammwappen :  in  Blau  ein 
schwarzes  Jagdhorn  mit  goldenen  Beschlägen  und  Bande.  Gräfliches 
Waj»pen  :  Schild  geviert  mit  Mittelschilde,  irr  welchem  letzteren  eine 
gekrönte  Säule  steht,  nn  der  das  Jagdhorn  des  Stammwappens  hängt. 

1  und  4:  ein  felsiges  Gebirge  mit  einem  vorbeifliessendcn  Strome  o. 

2  und  ^"ein  Kreuz.  Die  Tincturen  sind  nicht  bekannt).  Böhmischer 
Freiherrn-  und  Grafenstand.  iFreiherrndiplom  vom  K.  Ferdinand  IIL 
für  Ernst  v.  Gellhorn,  Herrn  auf  Peterswaldau  etc.  k.  k.  Kämm,  und 
Obersten  und  Grafendiplom  für  denselben  vom  25.  Octob.  1656.  — 
Altes,  Fchlesisches  Adelsgt^schlecht,  welches  nach  einer,  von  Her- 
mann, Piax.  Herald,  und  Sinapius  erzählten  Farailiensage  vom  Schal- 
len u.  Gellen  eines  Jogdhorns  den  tarnen  erhalten  haben  soll.  Sichere 
Nachweise  beginnen  erst  um  die  Mitte  des  15.  Jahrb.,  in  welcherGe- 
org  v.  G.  1449  Herr  auf  Stoschendorf  bei  Reichenbach  war.  Nicol  v. 
G.  KönigshHyn  genannt,  lebte  14r)7  am  Hofe  der  Herzogin  Hedvig 
zu  Ltlben  u.  Georg  v.  G.  war  1470  Hauptmann  zu  Ohlau  u.  Niqiptsch 
im  Briegischen.  Im  16.  u.  17.  Jahrb.  breitete  sich  der  Stamm  immer 
weiter  aub  und  kam  in  den  Besitz  mehrerer  Stammhäuserund  Güter» 
von  welchen  namentlich  die  Häuser  Rogau  im  Schweidnitzischen  und 
Schwentnig  im  Nimptschen  bekannt  wurden.  —  Aus  dem  Hause  Ro- 
gau stammte  Friedrich  v.  G.,  gest.  1636,  Herr  auf  Rogau,  Weigels- 
dorf,  Peterswaldau,  Merzdorf,  Peiskersdorf  u.  der  Burg  zu  Scbweid- 
uitz,  königl.  Kammerrath  in  Schlesien,  Ober  -  Rechts  -  Beisitzer  und 
Landesältester  von  Schweidnitz  und  Jauer.  wie  auch  des  Erzh.  Carl 
zu  Oesterreich,  Bischofs  zu  Drixen  und  Breslau,  Geh.-Rath  und  Kam-' 
incror:  ein  Mann,  auf  welchen,  wie  Schickfus,  Lib.  IV.  S.  83,  sagt, 
das  ganze  Vaterland  ein  „sonderes^*  Auge  wendete  und  welcher  zq 
seiner  Zeit  fast  für  den  reichsten  Edelmann  in  Schlesien  galt.  Aus 
seiner  ersten  Ehe  mit  Maria  v.  {leibnit«  «ptspross  Ernst  v.  G.«  gest' 
1671),  welcher,  wie  oben  angegeben,  den  Freiherrn-  und  Grafenstaud 
in  die  Familie  brachte.  Letzterer  war  in  erster  Ehe  vermählt  mit 
Augiista  Sibylla  Prineessin  zu ^SchJeswig- Holstein  «Sonderburg,  gest. 


—     477     — 

1 672,  ans  welcher  Ehe  zwei  Söhne  stammten,  von  welchen  von  Sina- 
pius  1728  als  Magiium  Illustr.  StemmatU  Decus  genannt  wird:  Ernst 
Julias  Graf  V.  G. ,  Freiherr  von  Peterswaldan,  Herr  der  Herrschaft 
Biansko  etc.,  k.  k.  Künim.  und  k.  Ober-Amts-Rath  in  Schlesien.  Die 
Sftwester  desselben  war  seit  1699Wittwe  von  demk.  Oberamtscanz- 
1er  Grafen  v.  Schlegenberg.  Später  ist  die  gräfliche  Linie,  welche 
das  Schloss  Peterswaldau  bewohnte :  ein  Schloss  welches  damals  durch 
prachtvolle  Einrichtungen ,  Parkanlagen  und  Befestigungen  zu  den 
schönsten  Schlössern  in  Schlesien  gerechnet  wurde,  wieder  ausge- 
gangen, ohne  dass  t^ber  den  Abgang  derselben  sichere  Nachrichten 
sich  vorfinden :  im  Munde  des  Volks  lebte  lauge  die  betrübende  Sage 
von  einem  Zweikampfe  zwischen  Brüdern,  doch  wer  vermag  in  Bezug 
auf  solche  Sagen  von  vielem  Falschen  das  etwaige  Wahre  zu  schei- 
den. —  Von  den  adeligen  Linien  des  Stammes  blühten  und  blühen 
mehrere  fort,  namentlich  die  Nachkommen  des  im  2/Jahrzehnt  die- 
ses Jahrh.  zu  Liegnitz  verstorbenen  v.  Gellhorn,  welcher  mit  einer  v. 
Gersdorf  vermählt  war ,  die  des  August  Ferdinand  v.  G. ,  k.  preuss. 
Landraihs  des  Frankensteiner  Kreises,  Herrn  auf  Kobelaü  und  des 
Hans  Ernst  Carl  v.  G;  auf  Nieder-Kunzeudorf  bei  Schweidnitz.  —  Zu 
den  begüterten  Sprossen  des  Stammes  gehörten  nach  Bauer,  Adress- 
buch, S.  70  in  neuerer  Zeit  (1857):  übaldo  v.  G.,  k.  preuss.  Land- 
rath  des  Schweidnitzer  Kr.,  Premier- Lieut.  a.  D.,  Herr  auf  Mittel- 
Arnsdorf,  Grünau  und  Jacobsdorf  im  Kr.  Schweidnitz;  August  Rudolph 
V.  G.,  Herr  auf  Pe^terwitz  im  Kr.  Strahlen;  Benno  v.  G.,  k.  preuss.  Geh. 
Finanz-Rath,  Herr  auf  Tschinschwitz  im  Kr.  I^triegau  und  Friedrich 
Wilhelm  v.  G. ,  Herr  auf  Wehowitz  im  Kr.  Leobscbütz  und  Antheil 
Klein-Hoschütz  im  Kr.  Ratibor. 

Ltica^,  SchJcHiüvh.  Dcukwürd.  S.  943  —  Henel,  SileHiogr.  tmuufff  8.  364  u.  N.  73.S.  — 
Sihapiun.  I.  N.  :f^6  -389  und  II.  8.  92— JI5.  —  Oauhn.  I.  8.  5U  «&41||:<^  N.  Pr.  A.  l..x.  11. 
S,  224  und  2J&.  —  Freik.  v.  Ledebur,  I.  8.  'ih\  und  tll.  H.  268..  ^.Mflf«dmacA«/-,  I.  65:  mit 
dem  nnrirhtigcn  Namen:  v.  Oclhliorn,  und  V.  Zus.  13:  v.  Helhorn.  —  v.  Meding,  I.  S.  ,174 
—  176:  V.O.   und  Grafen  v.  G.   -  Schleiiisch.  W.-B.  Nr.   158. 

ielmini  r.  KreHtihtf.  Erbländ.- österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1788  für  die  Gebrüder  Franz  und  Johann  Peter  Gelmiui  aus  Sacco 
in  Tirol,  mit  dem  Prftdicate :  v.  Kreutzhof. 

Mtiftrle  V.  Mühlfeid,  Krg&uz.-Bd.   8.  295. 

licM^rf.  Ein  zu  dem  preussischen  Adel  gohörendes  Geschlecht, 
aus  welchem  seit  dem  17.  Jahrh.  Sprossen  in  kurbrandenburgischen 
und  später  in  k.  preuss.  Militairdiensten  standen.  Dasselbe  wurde  im 
18.  Jahrh.  in  Pommern  begütert,  besass  Schönenberg  im  Kr.  Schlawe 
1724  und  Camnitz  im  Kr.  Rummelsburg  1753  und  hatte  noch  1836 
im  Fürstenthum  Caminer  Kr.  Moizelin  und  Parsow  inne,  welche  Gü- 
ter damals  dem  k.  preuss.  Capitain  a.  D.  v.  G.  zustanden.  Ein  Capi- 
tain  V.  G.  starb  1813  an  schweren  Wunden  und  ein  jüngerer  Bruder 
desselben  war  schon  1806  in  Colberg  gefallen.  —  Da  Abbildungen 
des  Wappens  nicht  bekannt  sind,  mag  hier  dasselbe  nach  Lackab- 
drücken folgen:  Schild  geviert:  1  Blau  ohne  Bild;  2  ein  einwärtsge- 
kehrter Löwe;  3  drei,  2  und  1,  Mühleisen  und  4  in  Blau  sechs,  3.  2 
und  1.  (Freih.  v.  Ledebur  sagt:  zehn,  4.  3.  2.  1)  Kugeln.  Nach 
Letzterem  erhielt  Wilhelm  Albert  Reinhold  Gelsdor£t  auf  Möttlia 


—     478     — 

24.  Jan.  (16.  Octob.)  1857  den  Adelsstand  des  Kgr.  PrensseR  mit 
demselben  Wuppen,  nur  sind  die  Bilder  im  dritten  Felde:  Maner- 
anker  genannt  lind  in  das  4.  Feld  neun  Getreidekörner  gesetzt. 

N.  Pr.  A.-L.  11.  8.  325.  —  Frtfh.  r.  Uifebur,  I.  8.  2&1  aud  III.  8.  9&8. 

fiemberly  ?.  WeMeillal;  litler.  Erbländ.-österr.  Ritterstond.  Di- 
plom vom  29.  Febraar  1779  für  Ernst  Ignaz  Gemberly,  Postmeister 
zu  Strembcrg,  mit  dem  Prädicate :  v.  Weidenthal.  Derselbe,  ein  Sohn 
desSalzversilberers  Gemberly  zn  Tnln,  war  zu  seinerzeit  als  öoo- 
nomischer  Schriftsteller  bekannt  und  erhielt  ftlr  Lösung  mehrerer 
Preisfragen  die  Preise.  Von  ihm  stammte  Ernst  Franz  Joseph  Bitter 
V.  O.,  geb.  1788,  Gutsbesitzer  auf  Innersee,  Landgerichts  Hag  im 
Salzachkreise,  welcher  in  die  Adelsmatrikel  des  Königr.  Bayern  ein- 
getragen wurde. 

Mtgerlt  v.  Müklf^d,  8.  112  n.  Brgfins.-Bd.  8.  i95t  am  «ntAren  Orte  alt  RittertUod«-  «■ 
U'Uteren  als  AdelsdJplum  aufgeführt.  —  v.  Lang»  8.  847.  —  W.-B.  d.  Kgr.  B^yer«,  Y.  AS. 

^Ikmbicki^  ÜenUecU.  Polnisches,  zu  dem  Stamme  Nalens^ehö- 
rendes  Adelsgeschlecht,  welches  in  Pommern  das  Gut  Repzin  im  Kr. 
Schievelbein  1836  und  noch  1847  inue  hatte.  Ein  Capitain  ▼.  G. 
stand  1836  im  k.  preuss.  6.  Landwehr-Regimente. 

N.  Pr.  A.-L.  II,  8.  225. 

lieneiaeri  Edle.  Adelsstand  des  Königr.  Bayern.  Adels- Ernene- 
rungs-  u.  Edelndiplom  vom  1.  Sept.  1813  fflr  Jobann  Gottfried  Ge- 
meiner,  Herrn  auf  Maria-Kirchen,  Fürth,  Sattlern  und  Löwcnhof  zu 
Scndling,  herz.  Sachsen-Weim.  und  Eisenach.  Finanzrath.  Derselbe, 
geb.  1 750,  und  in  die  Adelsmatrikel  des  Königr.  Bayern  eingetragen, 
stammte  aus  einer  Familie,  welche,  eines  Ursprungs  mit  den  1758  als 
adelig  ausgeschrieben  gewesenen  Gmainer,  in  der  Ober- Pfalz  die 
Laudsassen  -  Güter  Bernau,  Ritzmannsdorf,  Schönstein  und  Wetzels- 
lierg  besass,  diese  Güter  aber  im  30jährigen  Kriege  verlassen  mosste 
Und  sich  in  Regensburg  niederliess. 

V.  Langy  8.  348.  ~  W.-B.   d.  Kgr.  Bayern,  V.  67. 

fiemmeU  m  nischbacb^  l^rflherrea.  Reiebsfreiberrnstand.  Diplom 
vom  17.  Oetob.  1691  für  Wolf  Heinrich  v.  Gemell,  k.  k.  österr.  und 
kurbayer.  Obersten,  Kriegs-Commissar,  Hof-  und  Kriegsrath,  Tmch- 
sess  u.  Kammerrichter.  —  Ein  ursprünglich  lievländisches  Adelsge- 
schlecht,  aus  welchem  Georg  Gemmell  die  frankischen  Güter  Ober- 
und  Unter -Flisebbacfa  an  sich  brachte  und  so  der  Stammvater  des 
Geschlechts  in  Deutschland  wurde.  Wolf  Albrecht,  Kriegs-Oberst 
des  K.  Friedrich  HL,  fiel  in  der  Schlacht  beiCaroli  gegen  die  Türken; 
Johann  Wolf  war  1505  kaiserlicher  Kriegs -Oberst;  Johann,  gest 
1562,  Rathsherr  zu  Nürnberg;  Sigismund  blieb  1624  als  kaiserl. 
Oberst- Wachtmeister  im  Treffen  bei  Allringen ;  Wolf  Heinrich,  s.oben, 
brachte  den  Freiberrnstand  \vt  die  Familie ;  Johann  Achaz  verlor  im 
Treffen  bei  St.  Gotthardt  das  rechte  Bein  und  Christoph  starb  1718 
als  Oberst  des  fränkisch  -  boyneburgiscben  Regiments.  Später  begab 
sich  Christoph  Heinrich  Carlj  gest.  1763,  nach  Oesterreich  u.  wurde 
im  k.  k.  Ingenieur-Corps  angestellt  Um  diese  Zeil  trat  der  Religions- 
wechsel der. Familie  ein,  in  dessen  Folge  die  Besitzungen  derselben 


-r    479    — 

in  fremde  Hände  gelangten.  Der  Stamm  hat  fortgeblttht  u.  in  neuester 
Zeit  wurde  Maximilian  Freih.  v.  Gemmell  zu  Flischbach,  geb.  1827, 
k.  k.  Finauz-Procuraturs-Adjanct,  vermählt  mit  Carolina  Constautia 
Freün  v.  ParasiSQwilz-Oasscr,  gest.  1856,  genannt.  Die  Schwester 
desselben  ist  Freiin  Anna  Matthilde,  geb.  1-827. 

Oeneal.  Tascheob.  d.  freiht-rrl.  Hiuser,  1859.  8.  219  uod  220. 

(ieiuyiigeii,  Freiherren.  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  vom  25. 
Mai  1182  fttr  Bernolf  G.  and  den  Bruder  desselben,  Heinrich  G.  Die 
Ernennung  geschab  auf  dem  Reichstage  zu  Mainz  und  die  Diploms- 
Empfänger  ,  zwei  ebenso  durch  Reichthum  als  Macht  ausgezeichnete 
Männer,  werden  im  Diplome:  Dynastae  et  Yiri  nobiles  genannt  — 
Die  freiherrliche  Familie  v.  u.  zu  Gemminger  gehört  zu  den  ältesten 
^vA  angesehensten  Adelsgeschlechtern  des  früheren  römisch-deutschen 
Reichs,  Eine  FamiHensage,  welche  eben  als  Sage  zu  beurtheilen  ist, 
9ttebt  den 'Ursprung  des  Geschlechts*  in  dem  römischen  Patricier- 
8t^||iiie-4pr  Gemminier  und  erzählt,  dass  dasselbe  unter  dem  K. 
A^aäd^c.jSeverus  um  224  mit  anderen  römischen  Familien  über 
die  Atpeq  »gekommen  sei  und  sich  in  Deutschland  niedergelassen  habe. 
Lassen  wir  diese  Sage  —  historisch  steht  fest,  was  ja  hinreichend  ist, 
dass  das  Geschlecht  schon  in  früher,  dunkler  Zeit  bekannt  war.  Als 
erster  näher  bekannter  Ahnherr  wird  Ulricb  G.  angenommen,  welcher 
um  872  auf  der  Burg  und  Veste  Gemmingen  im  Graichgau,  dem  jetzi- 
gen Grossh.  Baden,  sass  und  als  Wohlthäter  des  damals  neugestifteten 
Klosters  Murrhardt  genannt  wird.  Später,  1259,  war  Hans  v.  G. 
kaiserl.  Landvoigt  zu  Sttnsheim  und  in  demselben,  venu,  mit  einer 
V.  Grumbach,  verehrt  der  ganze  Stamm  den  urkundlich  festgestellten 
allgemeinen  Stamm-Vater  des  späteren  Stammhauses.  Der  Sohn  des- 
selben, Diether  L,  vermählte  sich  1283  mit  Motza  v.  Thalheim  und. 
aus  dieser  Ehe  entsprossten  zwei  Söhne:  Diether  IL,  oder  der  Ae)tere, 
gest.  1374,  verm.  mit  Elisabeth  v.  Mauer  und  Diether  IIL  oder  der 
Jüngere,  gest.  1359,  verm.  mit  Anna  v.  Gosheim.  Dieselben  stifteten 
durch  ihre  Nachkommen  zwei  Hauptstämme ,  welche  in  mehreren 
Aesten ,  Zweigen  und  Lfnien  fortgeblüht  haben ,  über  deren  genealo- 
gische Verhältnisse  bei  dem  grossen  Umfange  derselben  auf  mehrere 
der  unten  angeführten  Werke,  namentlich  auf  die  von  Reinhard  v. 
Gemmingen  und  von  Gast,  so  wie  auf  das  ge'neal.  Taschenbuch  der 
freiherrL  Häuser  zu  verweisen  ist.  Für  die  Zwecke  dieses  Werkes 
mag  Folgendes  genügen :  Der  ältere  Hauptstamm  stammt  von  Dietrich 
dem  Aelteren,  dessen  Enkel,  Dietrich  V.  und  Reich-Hans,  Söhne  des 
1414  verstorbenen  Dietrich  IV.,  den  Stamm  in  zwei  Aeste,  den  älte- 
ren zu  Hagenschiess  und  den  jüngeren  zu  Guttenberg  schieden.  Der 
ältere  Ast  zu  Hagenschiess  umfasst  die  Nachkommenschaft  des  Dietrich 
zu  Hagenschiess,  verm.  mit  Agnes  v. .Seibach.  In  der  8.  Generation 
war  Wolf  Ludwig  in  erster  Ehe  mit  Maria  Jacobea  Fugger  und  in 
zweiter  mit  Franziska  Juliana  v.  Kaltehthal  vermählt  und  seine  Söhne, 
Wolf  Dietrich  und  Reinhard  Ludwig,  gründeten  zwei  Linien,  von  wel- 
chen die  ältere  zu  Mühlhausen  und  Gmünd  in  Oesterreich ,  mit  des 
Stifters  Ur-Ur-Enkel,  dem  Freih.  Rudolph,  k.k,  Hauptmano,  12. 9^ 


1848  erlosch,  die  jüngere  aber  zu  Steinegg,  gestiftet xi;^  Reinhold 
Ludwij^  und  seiner  Gemahlin,  Maria  Keller  v.  Scfalelthehn«  noch  fort»- 
blUht  and  dereii  Haupt  in  neuester  Zeit  Freih.  Hermann,  geb.  1803, 
verm.  mit  Elisabeth  v.  Kurnatowska,  geb.  1819,  wa^|j'     Den  jüngeren 
Ast  zu  Guttenberg  gründete  Hans  v.  G.^  genannt  Reicb-Hans,  gest. 
1490,  Dr.  jur.  und  Amtmann  zu  Neustadt,  verm.  mitCatharina  Land- 
schaden  v.  Steinach  ,  welcher,  mit  Zustimmung  des  Lehnsherrn,  des 
JlifKjhofs  Reinhard  zu  Worms,  die  Burg  Guttenberg  kaufte  und  mit 
derselben  1452  belehnt  wurde.    Von  dem  Urenkel  desselben,   Wolf 
Dietrich,  gest.  1596,  stammten  zwei  Söhne,  Dietrich,  gest.   1668, 
Director  der  Ritterschaft  im  Greichgau,  welcher  den  Hauptstamm  fort- 
f^etzte  und  Wolfgaug  Dietrich  Posthumus,  gest.  1658,  welcher  die  gem- 
mingen-bonfelder  Linie  stiftete.     Die  Hauptlinie  Gemmingen  trennte 
sicii  mit  des  Stifters  Söhnen  in  zwei  Nebenlinien  :'Bleickard  Dietrich, 
gest.  1695,  gründete  die  Linie  zu  Gemmtngen-Gemmingen  und  Otto 
Dietrich ,   ebenfalls  gest.  1695,  die  Linie  zu    Gemmingexf-Fürfeld, 
welche  (leide  fortgeblüht  haben.  Haupt  der  Nebenlinie  zu  Gommingvii- 
(lemniingen  war  in  neuester  Zeil  Freiherr  August,  geb.  1792,  Grand- 
hcrr  zu  Gemmiugen  und  Ittlingen,  grossherzoglich  badischer  Rammer- 
herr, vermählt  1818  mit  Amalia  Freiin  v.  Gemmingen-Michelfeld, 
go(i.  1801.   Die  Nebenlinie  zu  Gemmingen-Fürfcld  theilte  sich  durch 
zwei  Urenkel  des  Stifters,  durch  Philipp  Dietrich,  gest.  1785,  in  den 
Fürfelder,  und  durch  Johann  Dietrich,  gest.  1803,  in  den  Stuttgarter 
Zweig.     Haupt  des  Ersteren  ist  Freih.  Ernst,  geb.  1834  und  Haupt 
des  Letzteren  Freih.  Carl,  geb.  1804,  k.  württemb.  Ober-Amtsrichter 
zu  lleilbronn,  verm.  1835  mit  Beatrix   Freiin  v.  Fahnenberg,  geb. 
1812.  Die  Linie  zu  Bonfeld  hat  sich  später  in  zwei  Nebenlinien,  die 
ältere  zu  Bonfrld  vom  oberen  Schlosse  und  die  jüngere  zu  Bonfeld 
vom  unteren  Schlosse  geschieden.  Haupt  der  ersteren  war  in  letzter 
Ziit:  Freih.  Carl  Philipp  Reinhard,  geb.  1797,  Herr  zu  Hüifenhardt, 
W(»llenberg,  Kälberlshausen  und  Neckar- Mühlbach  im  Grossh.  Baden, 
Herz.  Sachs.-Meining.  Land-Jägermeister,  verm.  in  erster  Ehe  mit 
Emma  v.  Uttenhofen,  gest.  1846  und  in  zweiter  mit  Hippolyte  GrÄf. 
V.  Zepelin -Aschenhausen,  geb.  1821,  Haupt  der  Letzteren  aber^  der 
jüngeren  Nebenlinie  ?u  Bonfeld  vom  unteren  Schlosse:  Freih.  Carl, 
geh.  1779,  seit  1854  Senior  der  Familie,  Antheilsbesitzer  der  Herr- 
scliaft  (iuttenberg,  k.  württemb.  Kammerh.  u,  Kreis-Ober-Forstm.  a. 
1).,  verm.  1806  mit  Juliane  Freiin  v.  St.  Andre,  gest.   1856.  —  Der 
jüngere  Hauptstamm  stammte  von  Dietrich  (III.)  dem  Jüngeren,  gest. 
1359,  welcher  mit  Anna  v.  Gosswein  vermählt  war.     Der  Urenkel 
desselben,  Eberhard,  gest.  1480,   hatte  aus  der  Ehe  mit  Barbara  v. 
Neipperg  zwei  Söhne:  Arm-Hans  und  Eberhard,  welche  die  (iründer 
zweier  Aeste  waren.    Der  ältere    zu  Michelfeld  erlosch  1^75 ,   der 
Bürger  Ast  aber  blühte  fort,  welcher  die  Descendenz  des  1501  ver- 
storbenen Eberhard  umfasst.     Durch  die  Enkel  desselben,  Eberhard 
und  Reinhard  entstanden  zwei  Linien,  von  denen  die  von  Eberhard 
gestiftete  Linie  zu  Bürg  in  allen  ihren  Nebenlinien  wieder  ausgegan- 
gen ist,  während  die  von  Reinhard,  gest.  1598  und  verm.  mit  Helena 


—     481     —      ^ 

V.  Massenbach,  angefaDgene  Linie  zu  Homberg  fortgebiflht  hat.  Von 
Reinhardts  gleichnamigem  Urenkel,  gest.  1707,  stammten  ans  der  Ehe 
mit  Maria  Elisabeth  v.  Neipperg  drei  Söhne,  welche  die  Gründer  der 
Nebenlinien  za  Trescbkliugen,  Habstadt  und  Michelsfeld  waren.  Di0 
Nebenlinie  zu  Treschlingen  stiftete  Freiherr  Eberhard,  gest.  1768,  k. 
k.  General-FeldmarschaINLieutenant,  verm.  mit  Clara  Freiin  v.  Zyl- 
lenhard  und  Haupt  dieser  Nebenlinie  war  iii  neuester  Zeit:  Freiherr 
Carl,  geb.  1806,  Herr  zu  Treschlingen,  Rappenau,  Ittlingen^  Burg, 
Aderspach,  Rauhof  etc.,  grossh.  bad.  Kammerherr,  verm.  1835  mit 
Franzisca  Grf.  v.  Ingelheim,  genannt  Echter  v.  und  zu  Mespelbrunn. 
—  Die  Nebenlinie  zu  Babstadt  stammt  vom  Freih.  Friedrich ,  gest 
1738,  zuerst  verm.  mit  Maria  Flandriua  Thumb  v.  Neuburg  und  spä- 
ter mit  Wilhelmine  Leopoldine  Rttdt  v.  Collenberg.  Das  jetzige  Haupt 
dieser  Nebenlinie  ist:  Freih.  Hermann,  Herr  zu  Babstadt,  geb.  1820, 
verm.  mit  Pauline  Freiin  v.  Ellrichshausen,  geb.  1825.  —  Die  Neben- 
linie zu  Michelfeld  steigt  von  dem  Freiherrn  Ludwig,  gest.  1793, 
verm.  mit  Reg\na  Albertina  v.  Gemmingen,  herab  und  djas  Haupt  der- 
selben ist:  Freiherr  Ludwig,  geb.  1793,  Herr  auf  Michelfe)d, Beihin- 
gen, Leibenstädt,  Widdern  etc.,  vermählt  mit  Arsene  Amelot  de  Fla-, 
mand.  —  Die  Freiherren  v.  G.  waren  übrigens  wegen  ihres. sehr  an- 
sehnlichen u.  weit  verbreiteten  Güterbesitzes  der  reichsunmittelbaren 
8chwäbi5(chen ,  fränkischen  und  rheinischen  Reichsritterschaft  voii 
deren  Anbeginn  bis  zur  Auflösung  der  Reichsverfossung  einverleibt 
u.  viele  Sprossen  des  Stammes  bekleideten  bei  diesen  Körperschaften 
als  Ritter-Räthe,  Hauptleute,  Special-  und  General -Dir ectoren  die 
höchsten  Aemter.  Bei  Auflösung  des  Reichs  wurden  1806  die  Be- 
sitzungen dem  Königr.  Württemberg  und  dem  Grossh.  Baden  grund- 
herrlich untergeordnet. 

Reinhardu$  de  Genuningen,  Discursu«  de  Fatnil.  Gemmiiig.  origine  et  imun^dictate  etc. 
1630.  —  BucelinU  H-  ti  »6— 99  nud  II.  b.  8.  138  und  134  und  III.  Append.  S.  219  und  366. 
— .  Burgfrmeisltr,  Biblioth.  equestr.  I.  Nr.  2.  S.  A21— R57.  —  tiumbrachty  Tal».  25»31.  — 
Schannat,  8.  91.  —  Oauh*,  I.  6.  613—616.  —  v.  Battstein,  I.  8.  215— 23'J  und  II.  8.  M5— 
lU.  —  Biedermann.  Canton  Ott«u>i»«!d,  Tab.  48— W.  —  N.  öeneal.  Handbuch  1777.  8.  83  — 
89  u.  1778.  I.  N.  .S4~90  u.  Nachtrag  I.  8.  51.  —  WiugHU,  III.  8.  243—246.  -^  Catt,  Adelt- 
buch  d.  KgT.  WfirtterabeTg,  8.  VOS— 215  und  Ad«Ub.  d.  Grossh.  Baden,  Abth.  3.  —  Qeneal. 
Taachenb.  d.  fr«ib.  Ilauser,  1S49.  8.  136—145.  1866.  8.  204—215  und  1859.  8.  220—726.  — 
Freih.  o.  Ledebiir,  1.  8.  151  und  III.  8.  258.  —  Siebniacher,  I.  12J.  v.  (i.  Khoinländisch.  - 
9.  Meding,  I.  8.  176.  —  8uppl.  lu  8iebm.  W.  II.  18.  Freih.  v.  6  —  Tyroff,  T.  18.  —  W.-B. 
d.  KgT.  Württemb. :  Freih.  v.  G.  —  W.-B.  d.  Königr.  Bauern,  XIV.  4:  Frdh.  v.  Gemmingen- 
Hagenschless. 

fienningen  t.  lassenbach^  rrelherreiii  s.  v.  Massenbach-Gem- 
min g  e  n ,  freiherreil. 

(Henrich  t.  Neaberg,  auch  Ritter.  Erbländ.-österr.  Adels-  und  Rit- 
terstand. Adclsdiplum  von  1723  ftlr  Johann  Ignaz  Gemrich,  Eath  bei 
dem  Oberst -Burggrafenrechte  zu  Prag,  mit  dem  Prädicate:  v.  Neu- 
berg und  Ritterstandsdiplom  von  1760  für  denselben  als  k.  k.  Rath 
und  Beisitzer  des  Oberstburggrafenrechts «  wegen  38jähriger  Dienst- 
leistung. 

MegerU  v.  Mühl/eld,  8.  113  und  Erg&nx.-Bd.  8.  296. 

f  deMinden.  Ein  zu  dem  Adel  des  Königr.  Bayern  und  der  Preas- 
sischen  Rheinprovinz  gehörendes  Adelsgeschlecht,  welches  ans  dem 
Niederlanden  stammen  soll  u.  aus  welchem  Philipp  v.  Gemünden  flic~ 

Mn$9Chk;  Deutsch.  Adels-Lex.  UI.  31 


^    4W    ^ 

1674  zu  GrosKwinternhein  im  [Ober  -  Amte  Oppenheim  oiedeiUesaL 
Von  Keinen  Nachkommen  wurde  Georg  Peter  v.  6.,  geb^  1773,  kAi. 
buyor.  Uath  u.  (ich.-Secretair  in  Mflnchen,  in  die  AdelsmatrÜEel  im 
Ktfr.  Uayorn  u.  Friedrich  Peter  v.  G.,  laut  Eingabe  d^d.  Medenschod, 
4.  Juli  lH2i),  unter  Nr.  100  der  Glosse  der  Edellente  in  die  derprMts» 
Uhvinprovinz  eingetragen. 

P.   /.<tn(/.  N.  <S4ri.        N.  Pr.  A.-ij.  V.  I7ß.  —  FreU.   ».  Ledebur,  I.  8.  SM.  —  W.-B.  4m 
Kitr.  llnyoni,  V.  M.  —  W.-H.  d.  ProunN.  Rheitiprov.  I.  Tab.  40.  Nr.  9Q  md  8.  41. 

lienrteh  ?.  Uwenhaf.  Reichs-Adelsstand.  Diplom  von  1763  für 
JoHcph  (ioncich,  mit  dem  Prftdicate:  v.  Löwenhof.« 

M0l/fttt>*9.  hlüh{f0Ut,  H.   18». 

(Jrnryiir.,  Vreiherren.  PIrbländ.-österr.  FreibermsUnd.  D9IM1 
von  17UU  für  Johann  Georg  v.  Geuejne,  k.  k.  Geh.-^Batb»  F«ldMiP- 
«chall-  Lieutenant,  comonandirenden  Generat  in  Slaiioiiiea  ond  8ji« 
i)ii(*n  etc.  aus  allerhöchsteigener  Bewegung. 

Vriif(hefeiij  VeNghoTen.  Ein  in  der  Grafschaft  Mark  in  der  zweites 

lldlfto  (loH  18.  und  im  Anfange  des  19.  Jahrb.  vorgekommenes  Adels- 
^cNrhlocht.  Johann  Ulrich  Wcndelin  v.  G.  siedelte  sieb  aiasNflmbeig 
in  dio  (inifHohaft  Mafk  über  und  lebte  1769  und  1770  wechselnd  io 
IIiiK^n,  Worlo  und  Schwelm.  Derselbe  legte  der  Regierung  mehrere 
Pinne  zur  Landesverbesserung  vor,  doch  wurdQ  von  denselben  k^tin 
(lebrauch  gemacht.  Neben  zwei  Töchtern  hatte  er  einen  Sohn,  wel- 
cher noch  im  Anfange  dieses  Jahrhunderts  in  der  Grafschaft  Mark 
lebte. 

N.  Pr.  A.-L.  V,  8.  17«.   —  Fttih.  v.  Lfdebur,  I.  8.  251. 

Vendt  V.  fiendte del^  hrelherren.  Freilierrenstand  des  Fürstenthums 
Hohenzollcrn-llochingen.  Diplom  vom  14.  Oct.  1825  für  den.9.  Mftn 
1^25  in  den  Adelsstand  erhobenen  Wilhelm  de  Gent,  wohnhaft  zü 
Delft. 

hrfih.  9.  Lftifhur,  \\\.  8.  «JiÖ. 

\  Cent,  Freiherren.   Niederrheinisches,  seit  der  Mitte  des  15.  Jahrh. 

bis  in  die  zweite  Hälfte  des  17.  Jahrh.  bekanntes  Adelsgeschlecbi^ 
welches  namentlich  im  Gelder-Lande  und  im  Herzogthume  Cleve  be- 
gütert war.  Das  Stammhaus  Gent  lag  in  der  Betuwe.  Gisenburg  und 
Wiingarden  standen  der  Familie  schon  1450  u.  Severnich  noch  1670 
zu.  -  Otto  Freih.  v.  G.  machte  sich  1629  um  das  Kurhaus  Branden^ 
bürg  bei  der  Eroberung  von  \Vesel  aus  den  Händen  der  Spanier  sehr 
verdient.  —  Derselbe  war  mit  Sophie  Elisabeth  v.  Wachtendonck  ver- 
mählt und  Johann  Walkion  Freih.  v.  G. ,  Herr  auf  Biesterfeld,  wohl 
ein  Sohn  aus  dieser  Ehe,  lebte  noch  1660. 

N.  Pr.  A.-L    V.  8:  177.  —  Freih,  9.  Ledtbwr,  I.  8.  251. 

ientiU  ?.  St.  lardusbrun.  Erbländ-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1750  für  Joseph  Michael  Gentium  Doctor  der  Rechte  und  Ber|^> 
richter  zu  Pergine,  mit  dem  Prädicate:  v.  St.  Martinsbronn. 

Megerle  r.  Mühlfeld,  ErKäux.-Bd.  8.  296.  —  Suppl.  su   Sicbm.  W.-B.  VIH.  14. 

(ientilott  T.  Engelsbrunn,  hrelherren.  Erbländ.-Österr.  Freiherrn- 
stand.  Diplom  von  1729  für  Johann  Franz  Gentilott  v.  Engelsbrjinn, 
Ober-Oesterreichi^chen  Geh.-Rath  und  Hofvicekanzlers  Adjuncten. 


—    «s    — 

fifitgehik  T.  UtMiwu,  lUtler.  £rbländ.-österr.  Kitterstand  mit  dem 
Prädicate  :  v.  Gezowa.  Carl  Ritter  G.  v.  G.  stand  in  letzter  Zeit  als 
Hauptmann  im  k.  k.  11.  Infant.-Regim. 

Handschriftl.  Noti«.  —  Suppl.  xu  Siebm.  W.  B.  VII.  18:  v.  Genschuk,  Ritter. 

deitsktw,  fieniktWi  Jenikow;  Censehaij  Jeueba«.  Altes  mBklen- 
burgisches  Adelsgescblecht  aas  dem  gleichnamigen,  später  aas  der 
Familie  gekommenen  Stammbaase  bei  Friedland  in  Meklenbarg-Stre- 
litz,  aus  welcbem  Lytcken  Genschan  „Knape*'  schon  in  Urkunden  des 
18.  Jahrhundert  vorkommt.  Das  Geschlecht  besass  im  Strelitzischen 
1319  Dewitz,  so  wie  Sadelkow  1500^  nahm  auch  an  der  1572  er- 
iolgten  Ueberweisung  der  Klöster  Antheil.  Später  wnchs  der  Güter- 
besitz mehrfach  n.  zu  demselben  kamen  Besitzungen  in  Meklenburg- 
Schwerin ,  so  wie  in  Vor  -  und  Hinterpommern  hinzu.  Der  Stamm 
blühte  fort  und  hatte  in  Meklenburg-Strelitz  noch  1800  Bredenfeld 
und  Jatzke,  so  wie  in  Hinter -Pommern  Varchentin  und  in  Vor -Pom- 
mern 1835  die  Güter  Broock,  Buchholz  und  Büssow  und  1837  auch 
Bartow  inne.  —  Mehrere  Sprossen  des  Stammes  haben  in  k.  preuss. 
Kriegs-  und  Staatsdiensten,  so  wie  in  der  k.  hannöv.  Armee  gestanden. 
Von  ersteren  sind  namentlich  zu  nenKen :  Carl  August  Wilhelm  v.  G., 
seit  1790  k.  pretiss.  Generalmajor,  gest.  1797  a.  D.  und  Friedrich 
V.  G.,  1804  k.  preuss.  Geh.  Justizrath  und  Director  bei  dem  west- 
preuss.  Hofgerichte  zu  Bromberg.  —  Die  oben  genannten  pommern- 
seben Güter:  Broock,  Buchbolz  und  Büssow  besass  noch  1835  Carl  v. 
G.  unter  Vormundschaft  seiner  Mutter,  einer  geborenen  v.  Arnim. 

Btmh.  Latomus,  Beschreib,  d.  Adels  im  Lande  SUrgiird.  —  Prifzbuer,  Nr.  5S.  —  Gcutkej 
II.  8.  486:  JeasclftAa,  Geoschaa.  —  v.  B^kr,  He»  Ifecklenb.  S.  1614.  —  v.  Kampz,  Uandb. 
des  meklenb.  Civil- Rechts,  8.  543.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  2*i5  und  226.  —  Freik.  v.  d.  Kne- 
Mh0«k,  8.  134.  —  Freik.  v.  Udebttr,  I.  8.  252  und  III.  8.  258.  —  v.  Meding,  I.  8.  176^  — 
T^rof,  II.  183.  —  Meldenb.  W.-B.  Tab.  17.  Nr.  62  und  8.  4  und  21.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Uan- 
noTer,  C.  54  and  8.  7.  —  JTnefoAAe,  II.  8.  180  und  181. 

fieitiseb,  s.  Göntzsch. 

fieiiiiiger,  Edle.  £rbländ.  -  Österreich.  Adelsstand.  Diplom  vom 
29.  Jan.  1780  für  Peter  J^eopold  Genzinger,  Doctor  der  Philosophie 
und  Arzneikunde,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v. 

Leupoid,  I.  H.  366  and  367.  —  Megerl«  v.  MÜhl/eld,  8.  186. 

(k&Tgtm,  Sl.  fledrgen  and  Pösiig,  firafen..  Die  Grafen  y.  St  Ge- 
orgen und  Pösing,  oder  Bösing,  Gomites  de  St.  Georgio  et  Bazin,  wie 
man  annimmt  aas  edlem ,  deutschen  Stamme  und  Abkömmlinge  der 
früheren  Grafen  v.  Altenburg  und  Homburg,  besassen^  nicht  nur  in 
Ungarn  beträchtliche  Pfandherrscbaften,  sondern  auch  viele  eigen-  , 
thümliehe  Herrschaften  in  Nieder-Oesterreich  und  gehörten  urkund- 
lieh  zu  den  angesehensten  Geschlechtern  des  Ni^derösterr.  Herren- 
Standes,  wenn  auch  dieselben  in  den  Matrikeln  nieht  vorkommen. 
Cfannradus,  oder  Conrad  Graf  v.  Altenburg  kam  1028  oder  1030  nach 
Ungarn  als  kaiserl.  Abgesandter  und  der  Sohn  desselben ,  Ernestus, 
£rnustu8,Hernustus,  machte  sich  in  Ungarn  ansässig  und  wurde  der 
Stammvater  der  späteren  Grafen  v.  St.  Georgen  und  Pösing,  deren 
Stammreihe  Wissgrill  sehr  weitläufig  und  genau  angegeben  bat.  Der 
Stamm  blühte  bis  in  die  erste  Hälfte  des  16.  Jahrb.  hinein,  in  welcher 
1543  Graf  Christoph  IL,  in  kinderloser  Ehe  verm.  mit  Elisabeth  GrL 
zu  Salmi  u.  Neuburg  am  Inn,  den  Stamm  des  alten  Geschlechts  sebloaSb, 

31* 


—    484    — 

Die  hinterlassene  Wittwe  vermählte  sich  in  zweiter  Ehe  mit  Adam 
Freiherrn  liofmann  za  Strecbau  und  GrOnbübel  and  starb  1557  im 

Schlosse  zu  Steyr. 

WissgriU,  III.  8.  248—266. 

>  fieorgen.   Ein  früher  in  Schlesien,  namentlich  im  Breslaaischen, 

vorgekommenes,  aber  nur  dem  Namen  and  Wappen  nach  bekanntes 
Adelsgeschlecbt. 

Lucae,  Schles.   Chronik.  S.  258.  —  Sinapim.  ü.  8.  638.  —  Siebmachtr^  III.  94. 

Georgendiel  ?.  üeorgeiithal^  Utter  nnd  Edle  lerrei.  Reicbsritter- 
stand.  Diplom  von  1725  für  Philipp  Wilderich  Georgendiel,  am 
höchst  eigener  Bewegung,  mit  dem  Prädicate:  Edler  Herr  y.  Geor^ 
genthal. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  8.  113. 

Georgier^  s.  Andri^,  d'Andri^,  Baron,  Vicomte  de  Gor- 
gier, Bd.  I.  S.  81. 

Geppert  Galizischer  Adelsstand.  Diplom  von  1789  für  Joseph 
Geppert,  Salinen-Arzt  zu  Wielizka. 

Megerle  ».  Müftl/eld,  Krgäuz.-Bd.  8.  296. 

Gera,  Freiherren  ■•  Grafeo.  Erbländ.  österr.  Freiherrn-  u.  Grafen- 
stand.  Freiherrndiplom  von  1589  für  Franz  v.  Gera  aaf  Strassfried, 
Herrn  zu  Michelstätten  und  Clement  in  Niederösterreich ,  so  wie  für 
die  Vettern  desselben  u.  vom  5.  Dec.  1589  für  Raymund  v.  Gera,  Frei- 
herrn auf  Stras&fried  und  Arnfels,  Herrn  zu  Dürrnkrat,  Drössing  n. 
Walterskirchen  in  Nieder-Oesterreich,  so  wie' für  seine  Brüder  und 
Wittwe  und  für  das  ganze  Geschlecht  ulJ  zwar  mit  dem  Vorbehalte» 
sic^i  wegen  ihres  so  alten  bekannten  adeligen  Geschlechts  nar  Herren 
v.  Gera  nennen  zu  mögen,  und  Grafeudiplom  vom  3.  Sept,  1666  für 
Johann  Veit  Herrn  v.  Gera,  Freih.  v.  Arnfelss,  Herrn  za  Eschelberg, 
Lichtenhaag,  Freyu,  Stambsriedt  u.  Schöudorf,  k.  k.  Kämmerer  etc.  mit 
dem  Titel:  Graf  u.  Herr  v.  Gera  und  Arirfelss  und  mit  dem  besonderen 
Privileiiium:  de  noii  utendo  et  de  non  derogando.  —  Die  Freiherren 
und  Grafen  v.  Gera  zu  Arnfelss,  Waxenberg,  Escbelberg  etc.  gehörten 
zu  den  alten  und  vornehmeren  Herrenstands-Gescblechtern  in  Oester- 
reich  ob  und  unter  der  Euns  und  stammten,  wie  meist  angenommen 
wird,  aus  Ost-Franken,  wo  sie  schon  vor  länger  als  fünfhundert  Jah- 
ren unter  dem  dortigen  Adel  vorkamen.  Dass,  wie  Bucelini  und  Zeid- 
1er,  Itiuer.,  I.  S.  112  angeben,  die  Familie  aus  dem  gräflichen  Hanse 
Reuss  herzuleiten  sei,  wird  von  Gauhe  u.  A.  bestritten.  —  Peter  v. 
G.  und  sein  Sohn,  Georg,  wendeten  sich  um  1371  aus  «Franken  nach 
Kaernten,  wo  Georg  v.  G.,  welcher  noch  1402  lebte,  Schloss  u.  Herr- 
schaft Strassfried  an  sich  brachte,  auch  Fürstl.  Bamberg'scher  Haupt- 
mann zu  Wolfsberg  und  Verweser  der  Bambergischen  Gebiete  nnd 
Herrschaften  in  Kärnten  war.  Letzterer  —  die  von  Bucelini  gemachten 
Angaben  sind  mehrfach  unrichtig  —  hatte  zwei  Söhne ,  Wilhelm  nnd 
Johann,  welcher  den  Stamm  fortsetzte.  Von  den  sechs  Söhnen  des- 
selben pflanzte  nur  Andreas!.,  gest.  1 486,  das  Geschlecht  fort  u.  dorch 
die  Söhne  Sigismund,  Andreas  und  Jobst  aus  erster  Ehe  u.  Erasmns 
aas  zweiter  Ehe. breitete  sich  der  Stamm  in  Kärnten,  Steiermark  n. 


—     486     — 

Oesterreich  weit  aus.  Von  Sigismund  entspross  der  obengenannte 
Freih.  Raymund,  gest.  1607,  welcher  eine  zaiilreiche  Nachkommen- 
schaft hatte,  doch  starb,  seine  Linie  schon  1641  mit  dem  Sohne,  Jo- 
hann Philipp,  Herrn  auf  Walterskirchen,  aus.  Ueber  die  Nachkommen- 
schaft der  übrigen,  den  Stamm  fortsetzenden  Brüder  des  Sigismund 
V.  G.,  den  Söhnen  des  Andreas  I.,  Andreas  IL,  Johann  und  Jodocus, 
so  wie  über  das  ganze  Geschlecht  und  über  die  genealogischen  Ver- 
hftltnisse  desselben  hat  Wissgrill  die  genauesten  Nachrichten  gegeben, 
ans  welchen  erhellt,  dass  die  Linie  der  ebengenannten  drei  Brüder 
im  Laufe  der  Zeit  ebenfalls  bald  wieder  erloschen.  —  Erasmus,  Sohn 
des  Andreas  L  aus  zweiter  Ehe,  s.  oben ,  gründete  die  in  Desterreich 
ob  der  Enns  und  in  Steiermark  blühende  Linie.  Derselbe,  gest.  1567, 
Herr  zu  Arnfelss  in  Steiermark  und  Pfandinhaber  der  Herrschaften 
Waxenberg  u.  Freystatt  in  Oberösterreich ,  k.  k.  Kämm. ,  Geh.-Rath 
and  Hofkammcrpr&sident,  hatte  aus  erster  Ehe  zwei  Söhne,  Carl  und 
Johann  Christoph,  von  welchen  Letzterer  den  Stamm  fortsetzte.  Ein 
Enkel  desselben  war  Johann  Veit,  gest.  1703,  welcher,  wie  oben  an- 
gegeben, deq  Grafenstand  in  die  Familie  brachte.  Yon  seinen  mehre- 
ren Söhnen  hinterliess  Graf  Johann  Ernst  nur  Töchter,  Graf  Johann 
Otto  hatte  zwei  Söhne  Johann  Joseph  und  Franz  Adam,  doch  konnte 
Wissgrill  nicht  ermitteln,  ob  dieselben  den  Stamm  fortsetzten  und 
Graf  Johann  Maximilian,  des  Grafen  Johann  Veits  jüngster  Sohn, 
gest.  um  1743  kinderlos,  war  in  genannter  Zeit  in  Oesterreich  der 
Einzige  seines  Stammes.  Mit  ihm,  oder  bald  nach  ihm  mit  den  ge- 
nannten Söhnen  des  Grafen  Johann  Otto,  ist  nach  AU6m  das  alte  Ge- 
schlecht erloschen. 

Buetlini,  U.  b.  8.  iSft  u.  III.  S.  53.  —  Graf  v.   Wurmbrand.  Collect,    genealog.-hist.  Cap. 

59.  8.  148    —  Gauhe,  I.  S.  616  und  617.  —  Freih.  v.  ffohenfck,  I.  8.   I4l.  -    Wi4»ffrül,lll. 

8.  266—278;  mit  Ahneatafeln.  —  Schmutt,  I.  8.  480.  —  Siehmach^r ,  I.  20;  F.    H.  v.   G.  — 

Sptfutr^  Histnr.  Insifcn.  K.  450  und  Tab.  17.  ~  «.  Meding,  I.  8.  176—178.  —  Suppl.  au  Siebmi 

,W..B.  XII.  24;  F.  H.  v.  G. 

♦-  CSeraltowski.   Ein  früher  in  Schlesien  blühendes  Adelsgeschlecbt 

aus  dem  Hause  Geraltowitz  im  Oppelbchen,  welches  nach  Ökolki  um 
1380  nach  Polen  kam  und  welches  derselbe  zu  dem  Stamme  Saszor 
(in  Silber  ein  schwarzer  Adler  ohne  Kopf)  rechnete.  Auf  diese  An- 
gabe ging  auch  zuerst  Sinapius  ein,  später  aber  giebt  derselbe  an, 
dass  die  Familie  zu  dem  Stamme  Jastrzembiec  (in  Blau  ein  die  Spitzen 
in  die  Höhe  kehrendes,  silbernes  Hufeisen  und  zwischen  demselben 
ein  rothes  Kreuz)  gehöre.  —  Nach  Baibin,  Miscell.,  Dec.  II.  Lib.  2., 
kommt  in  der  Ahnentafel  des  Andreas  Grafen  v.  Köunitz  Dorothea 
▼.  Geraltowska  um  1560  als  Gemahlin  des  Peter  v.  Kaunitz  vor. 

0*0/4*1,  III.  8.  54.  —  SinapiuB,  I.  8.  389  u.  390  und  II.  8.  G.38.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.    8. 
S2«.  —  Siebmach^r,  I.  73;  Di«  Geroltowsky.  —  r.  Unding,  I.  8.  176. 

Clermb,  Edlle  und  Ritter,  auch  Freiherren.  Beichs-  und  e^nd.- 
österr.  Ritter-  und  Frei|ieirenstaiid.  ReichsritterstandsdiplOPr  von 
1770  für  Franz  Anton  Geramb,  Niederösterr.  Mercantü  und  Wechsel- 
ratb,  mitdem  Prädicate:  Edler  v.;  erbländ.-österr.  Ritterstandsdiplom 
von  1770  für  Carl  Geramb,  Münzmeister  in  Prag,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  v.  und  von  ebenfalls  1770  für  Franz  Carl  Geramb,  Ober-Wirth- 
Bcli^s-  u.  Waldungs-Inspector  zu  Nagybanien,  so  wie  für  di6*Brüder 


—    48«     — 

desselben,  Ignaz  Victor,  k.  k.  Rittmeister,  Johann  Adalbert,  k.  k. 
Ober-Lientenant  Sei  Graf  Serbelloni  Kürassier  nnd  Gottlieb  Xam, 
Ober-Httttenverwalters-Adjancten,  gleichfalls  mit  dem  Prftdlcile: 
Edle  Y.  und  Freiherrn-Diplom  von  1791  für  Jolius  Ferdinand  Edlen 
V.  Geramb,  so  wie  von  1808  fftr  Ernst  Edlen  t.  Geramb,  k.  k.  Rkt? 
meister  and  Director  des  Waisenhanses  zn  Raab^  —  Frefh.  v.  Krohne 
nennt  die  Familie  als  alten ,  aus  Ungarn  stammenden,  österr^  Adel 
—  Joseph  Freib.  y.  Geramb  war  in  neuester  Zeit  k.  k.  Haoptmann. 

Fi-eih.  V.  Krohne,  II.  8.  2  and  3:  mit  den  Wmpp«ii.  -  MegtU  ».  Mükt/Hi,  8.  53  Md 
11t  und  Ergins.-Bd.  8.  59  und  8.  144.  —  SoppL  tu  Siebm.  W.-B.  IX«  15:  v.  6.,  Bitter. 

Cicrard  t.  Pettenbarg.  Erbl&nd.-österr.  Adelstand.  Diplom  t.  1785 
für  Jobann  Cbrysostomus  Gerard,  k.  k.  Grenadier- HaaptauwB  \m 
Graf  Wenzel  Golloredo  Infanterie,  mit  dem  Pr&dicate:  v.  Festenbir^ 

Mtgerli  v.  Mühi/eÜ,  Erginc-Bd.  8.  296.'  —  Sappl.  tn  Siebm.  W.-B.  Vm.  14. 

Cerbei  t.  (Jerbdsberg.  Erbl&nd.-österr.  Adelsstand.  Dipl<Hn  Ton 
1793  für  Franz  Joseph  Gerbel,  k.  k.  Fortifications-Bechnangaliliier 
za  Olmtttz  wegen  46jäbriger  Dienstleistang  mit  dem  Prädicate:  t. 
Qerbelsberg.  ^ 

Megerle  9.  Mükl/eld,  8.  189. 

(SerbeliDgertde.  Erloschenes,  eichsfeldiscbes  Adelsgeschleeht 

9.  Hellbach,  I.  6.  418  nach  Wolf,  Urknndenbuch  des  eielis«»1llsdieB  Adelt;  8.  IS. 

Gerber  (im  Meere  eine,  eine  Fackel  emporhaltende  Seejungfer, 
welche  sich  einem  rechtsstehenden  Felsen,  auf  welchem  ein  zam  Finge 
geschickter  Adler  sitzt,  zuwendet).  Reichsadelsstand.  Diplom  Ton 
1 790  für  Gottlob  Gerber,  Doctor  der  Arzneikunde  und  k.  polnischen 
Geh.-Rath.  —  Der  Stamm  hatte  fortgeblüht  und  von  den  Nachkom- 
men besass  der  k.  preuss.  Hauptmann  v.  G.,  welcher  1820  den  Ab- 
schied genommen,  das  Gut  Heinzendorf  bei  Guhrau.  Nach  Bauer, 
Adressbnch,  S.  75  stand  dieses  Gut  1857  der  Tochter  desselben, 
Frau  Theophile  verm.  v.  Gorczkowska,  zu. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  226.  -  Freih.  r.  Ledtbur.  I.  8.  252  n.  IIL  8.  258.  —  Soppl.  sa  Siebs 
W.-B.  XI.  9:  im  Schilde  nur  eine  auf  dem  Meer  schwimmende  Secjungfef  mit  F ackel,  welche 
sich  auf  dem  Helme  wiederholt,. während  auf  dem  oben  be«chriebenen  Wappen  ein  gekar- 
niitohter  Arm  mit  einem  Schwerte  in  der  Faust  aufwichst.  —  W.-B.  d.  Preuss.  Monarch.  HL 
35.  —  Schlesisches  W.-Bd.  Nr.  255. 

derber.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1818  fQr  Johann 
Gerber,  k.  k.  Gubernial-Secretair  und  Registraturs-Director  in  Böh- 
men, wegen  fünfzigjähriger  Dienstleistung. 

Megerle  9.  Ifüftlfeld,  8.  189. 

derber^  Edle.  Erbländisch-österr.  Adelsstand,  mit  dem  Prädi- 
cate  Edle  v.  In  letzter  Zeit  standen  in  der  k.  k.  Armee :  Alois  Edler 
V.  G.,  Platz- Oberst -Xieutenant  zu  Theresienstadt;  Alois,  Carl  und 
Joh^^L  Edle  V.  G.,  Hauptleute  und  Franz  nnd  Leopold  Edle  v.  G.> 
Obe^jjbtenants. 

Handschriftl.  I^otis. 

derbershaosen.  Ein  früher  auf  dem  Eichsfelde  yorgekommenesi 
l&ngst  ausgegangenes  Adeligeschleoht. 

9.  Hellbach,  I.  8.  418.  naeh  Wolf  Urknodeabaoh,  S.  12. 

(ierbert  ?.  ■•masi  iitter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diploia.vom 


—     487     — 

19.  Juni  1686  fQr  Jobann  Franz  Gerbert,  mit  dem  Prädicate:  t. 
Hornaa.  Der  Stamm  bat  fortgebloht  and  in  neuester  Zeit  war  der 
k.  k.  Oberlientenant  Costa?  Gerbert  v.  Hornaa  Professor  am  Cadetten- 
Institate  za  Hainbarg. 

Haodschriftl.  Noiisen.  —  «.  Hellbaeh,  l.  8.  418.  —  Suppl.  su  Siebm.  W.-B.  IV.  2. 

Clerbhard^  Clerbharlt  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  yon 
Schwarz  und  Gold  in  1 1  Reihen ,  jede  zu  fünf  Feldern,  geschacht 
und  links  in  Gold  ein  rechts  gekehrter,  rother  Greif).  Adelsstand  des 
Königr.  Preussen.  Diplom  vom  2;  Nov.  1742  für  Friedrich  Christian 
Oerbbard,  Herrn  auf  Polgsen ,  Nixen  und  Arnsdorf  im  Kr.  Wohlau. 
Derselbe  war  mit  Johanna  Goldammer  vermählt  und 'hatte  einen  Sohn 
und  drei  Töchter.  Der  Sohn,  Christian  Wilhelm  v.  G.,  starb,  so  viel 
bekannt,  un vermählt  und  der  Mannsstamm  ist  mit  ihm  wieder  er- 
loschen. Von  den  Töchtern  wat*  die  Eine,  Christiane  Beate,  gest.  1807, 
mit  dem  herz,  braunschw.  Regierungs-Präsidenten  Freih.  v.  Seidlitz 
vermählt.  —  Die  genannten  scblesischeu  Güter  standen  noch  1756 
sämmtlich  der  Familie  zu.  —  v.  Helibach  schreibt:  Gerbert,  Gerb- 
faardt  und  nimmt  das  Diplom  v.  J.  1743  an.  Nach  Allem  ist  1742  das 
richtige  Jahr  und  die  richtige  Schreibart:  Gerbhardt. 

9.  NtUlKUk,  I.  8.  418.  -  N.  Pr.  A.-L.  I.  8.  4ü  u.  V.  8.  177.  —  Frwih,  p.  Led^hur,  I.  8. 
S53  und  III  S.  258:  im  Artikel;  v.  Gerber.  -  W.-B.  d.  PreuM.  Moouob.  III.  85.  —Kn49Chk$ 
IV.  8.  141. 

fierlnrg;  s.  Stöckhl  v.  Gerburg. 

DeHH.  £ine  nach  v.  Hellbach  18.  April  1811  in  den  Adelsstand 
dhs  Kgr.  Preussen  erhobene  Fankilie,  (loch  £ndet  sich  diese  Erhebung 
in  keineib,  di^  preussischen  Standeserhöhnngen  sonst  sehr  genau  be- 
rücksichtigenden Werke  vor.  Wohl  Verwechselung  mit  v.  Gerdtel. 

9.  ffeUbach,  I.  8.  418. 

Certles.  Schwedischer  Adelsstand.  Diplom  vom  20.  Juni  1693 
fllr  David  Georg  Gerdes.  —  Mushard  führt  die  Familie  unter  dem 
Bremen'scjien  Adel  auf  und  Johann  Jacob  Gustav  v.  Gerdes  war  1783 
bnd  noch  1791  in  Pommern  Herr  auf  Tarnow  im  Kr.  Regenwalde. 

Mmhardy  8.  244.  —  Freih.  v.  Ledebur,  III.  8.  268.  —  r.  Mtding,  tl,  8.  186.  —  Suppl. 
sn  Siebm.  W.-B.  V.  16.  —  Hchwedisciies  Keiehs-W.-B.,  Kitter  138.  1240. 

,  Gerdtel.  Im  Königr.  Preussen  erneuerter  und  bestätigter  Adels- 

stand. Diplom  vom  18.  April  1812  für  die  ostpreussische  Familie  v. 
Oerdtel.  —  Theodor  V.  G.  starb  1832  als  Hauptmann  im  k.  preuss. 
6.  Infant.-Regim.;  AMust  Georg  Reinhard  v.  G.  war  1845  Leibpage 
6r.  Maj.  des  Kön^^Wd  später  standen  zwei  Lieutenants  v.  G«lim 
k.  preuss.  8.  InfmSitfanente. 

9.  Bellbach,  r.  8.  it^sLif:  Pr.  A.-L.  II.  8.  227  und  V.  8.  177.  —  F)re{h.  ».  Ledebur,  I. 
8;  9M   — >  W.-B.  d.  Preuan.  Monarch.,  Ilt.  25. 

itlislebeii^  friher  «arnsleben.  Ein  früher  in  Schlesien  vorgekoln- 
inenes  Adelsgeschlecht,  welches  im  Breslauisehen  begütert  war. 

Henel,  Slleslögr.  ren.  Cap.  8.  8.  772:  Garnzleben.  —  Sinapiu»,  I.  8.  190  and  tl.  8.  §9$. 
—  Sitbmachtr,  II.  52.  —  v.  Meding,  II.  8.  186  and  187. 

tieret.  Polnischer  Adelsstand.  Diitom  vom  26.  Oct.  1776  für 
Samuel  Ludger  Geret,  Doctor  juris  unl  Syndicus  zu  Tbom.  —  v. 
Hellbacb  nennt  einen  früher  ordinisipo  Prediger  and  Emissair,  später 


—     488     — 

aber  k.  preuss.  Hof-  and  Kriegsrath  v.  Geret,  welcher  ein  Adelsdiplom 
des  Köuigr.  Prenssen  erhalten  habe,  doch  ist  nar  über  das  erwähnte 
polnische  Adelsdiplom  Näheres  bekannt  und  nach  Allem  gehörte  der 
genannte  Hof-  und  Kriegsrath  v.  G.  in  die  Familie,  welche  dieses 
Diplom  erhielt.  —  A.  v.  Geret  war  1820  als  Regist rator  bei  dem 
Ober-Landesgericht  zu  Marienwerder  angestellt. 

9.  Ilellbach,  I.  8.  4t8.  —  Freik.  «.  L'^debur,  I.  8.  252  and  b«>r1ehtigt  III.    8.  S58  v.  2i9. 

Clergely  f.  Siekelko.  Erhländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1804  für  Johann  Gergely,  k.  k.  Oberlieutenant  bei  dem  ersten  Szeckler 
Infant.-Regim.,  mit  dem  Prädicate:  v.  Szekelkö.  t-  Ein  Lieutenant 
V.  Gergely  stand  1856  in 'der  k.  preuss.  1.  Ingenieur-Inspection. 

Megerle  v,  Mühlfeld,  Erganz.-Bd.  8.  296.  —  Freih,  v.  Ltdebur,  III.  8.  259. 

dergens  f.  Eschenan.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  yon 
1818  für  Carl  Gergens,  k.  k.  Oberlieutenant  und  Adjutant  bei  Freih. 
Vincent  Chevauxlegers,  mit  dem  Prädicate:  v.  EschenatL 

Megerle  p.  Mühlfeld»  8.  189. 

Clergsfeld,  s.  Thomann  v.  Gersfeld. 

Gerhab^  VerhaheD.  Die  Gerhaben  v.  Hochenburg,  zu  Wolfpäasing, 
Dieterstorf,  Streithofen,  Azdlstorf  etc.  waren  ursprünglich  Oester- 
reicher  vom  alten  Ritterstande,  welche  im  17.  Jahrb.  ausgingen.  Jo- 
hann Gerhab  besass  1481  einige  Walseeische  Lehenstücke  im  Turner- 
felde. Der  Stamm,  über  welchen  Wissgrill  Weiteres  angegeben  hat, 
blühte  bis  gegen  die  Mitte  des  17.  Jahrb.,  in  welcher  Zeit  Franz 
Andreas  Gerhab  v.  Hochenburg,  Herr  zu  Diettersdorf  in  Niedex- 
Oesterreich,  noch  1649  lebte.  Derselbe  war  im  genannten  Lande  der 
Letzte  seines  Geschlechts. 

Wisugrill,  TTI.  S.  278  und  279.  —  Siebmacher,  III.  82.  —   r.  Meding,  II.  8.  181, 

Gerhard,  Gerard,  Ritter  (Schild  geviert:  1  n.  4  von  Silber  und 
Roth  schräglinks  getheilt  mit  einem  rechts  gekehrten  Löwen  von  ge- 
wechselten Farben ,  welcher  in  der  rechten  Pranke  drei  Blitze  hält 
upd  2  und  3  in  Silber  ein  schwarzer  Doppeladler).  Alter  böhmischer 
Ritterstand.    Diplom  vom  8.  Aug.  1665  für  Jacques  Gerard. 

••  ^«llbach,  I.  8.  418.  —  8uppl.  cu  Slebm.  W.-B.  Vlll.  14.  v.  G«rard. 

Gerhard^  Gerhard  v.  Grabkowiti.'  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom 
von  1629  für  Georg  Gerhard,  Herrn  auf  Grabkowitz,  Canzler  des 
Mrstenthura  Oels.  Nach  anderen  Angaben  ist  dasDiplom  von  1617. 
Derselbe  starb  1639  ohne  Nachkommen.         ^^ 

^nopit^,  OUDographia.  I.  8.  640  u.  II.  8.  108   und  8<4i^Bhi|siUt«n,  II.  8.  638  oad 
«•  rr.  A-L.  II.  8.  227.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8  J^^^K?«  259. 

.  **''^^*t  (Schild  geviert  mit  Mittelsch^HP&n  blauen  Mittel- 
scöijae  ein  aus  dem  untern  linken  Rande  desselben  aufwachsender, 
recütsgekehrter,  zehnendiger  Hirsch.  1  u.  4  in  Gold  drei  bl^ij^Quer- 
im  9  V?i  ^  ^'  ^  ^^  ^*^^®^  ^^ö^  vierstrahlige,  goldene  SternÄti.zwar 
nn  -5.  i'elde  2  u.  i,  i,n  3.  aber  l  u.  2).  Adelsstand  des  Königreich 
Irln^'-  *^'J^^^™  vom  9.  Oct.  1787  für  Johann  Carl  Gerhardt,  ^ 
acheini-  K  -'^^^"^'^^  ^™  HusaMm-Regimentev.  Usedom.  —  Sehr  wahP 
der  Eh  *^k  ^^^®  ^^^  Diploms-Empfänger  der  1807  auf  dem  Felde 
re  gebliebene  Major  v.  fJuMm  k.  preuss.  Regimente  v.  Towar- 


—    489     — 

zyscwär.  Der  Stamm  hat  fortgeblüht.  Mehrere  Sprossen  desselben 
haben  in  k.  prenss.  Militair-  und  Staatsdiensten  gestanden  nnd  in 
Pommern  kam  das  Gut  Carwen  im  Kr.  Stolp,  so  wie  in  'yyestpreussen 
die  Herrschaft  Flatow  in  die  Hand  der  Familie.  Nach  Bauer,  Adress- 
buch, S.  70,  war  der  k.  preuss.  Landrath  und  Polizei-Director  v.  G. 
«in  der  Provinz  Sachsen  Herr  auf  Grossengottern  VII.  im  Kr. 
ensalza. 

r.  HeUbach,  I.  S.  418  npd  419.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  237.  —    F^aih.   r.  Ledfbur,   I.  8. 
252.  und  III.  S.  '209.   —  W.-B.   d.   preus».    Moiiaioh.  III.  26.  —  Kneiehkf,  IV.  8.  Ul  u.  142. 

fieriog,  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1777 
für  Friedrich  Gering,  Director  des  Tomaszower  Districts  im  Beizer 
Kreise. 

Megerle  9.  Mühlfeld,  ErgSnz.-Bd.  8.  144. 

deringer  t.  •edeftberg^  Preiherren.  Erbländ.-österr.  a.  ungarischer 
Freiherrenstand,  Ersterer  durch  Diplom  vom  20.  April  1802,  Leti- 
terer  durch  Diplom  vom  29.  Juli  1809  für  Gabriel  Geringer  v.  Oeden- 
berg,  k.  k.  Obersten  des  Szekler-Husaren-Repimenfs.  Derselbe,  ein 
Sohn  des  Joseph  Geringer,  gest.  1794,  gebürtig  aus  Oedenburg,  wel- 
cher als  k.  k.  Rittmeister  im  Husaren-Regiment  Freib.  Barco  am  23. 
Juni  1789  den  erbländisch-österr.  Adelsstand  mit  dem  Prftdicate:  v. 
Oedenberg  erlangt  hatte  und- mit  Catharina  Wolfsacker  vermählt  war, 
starb  1825  als  k.  k.  Generalmajor  und  hinterliess  ans  der  Ehe  mit 
Sophia  V.  Bruckenthal  zwei  Söhne ,  die  Freiherren  Carl  Gabriel  und 
Vincenz  Franz.  Letzterer,  k.  k.  Rittmeister  in  d.  A.  ist  1849  gestor- 
ben, Ersterer  aber,  geb.  1806,  ist  k.  k.  Geh.-Rath  u.  Reichsrath. 

MegerU  r.  Mühlfeld,  3.  52  u.  8.  189  u    190.  —  Geneal.  Tasohenb.   d.  freih.  Häuser,  lft49. 
6.  146  und  1859.  8.  226. 

Gerlach  (im  rotheingefassten,  schwarzen  Schilde  ein  ans  Flam- 
men hervorspringendes,  weisses  Ross).  Im  Königr.  Preussen  erneuerter 
Adelsstand.  Erneuerungs-Diplom  für  den  1742  als  k.  preuss.  Hof- 
gerichts-Rath  zu  Cöslin  verstorbenen  Lebrecht  v.  Gerlach.  —  Von 
demselben  —  einem  Sohne  des  Jacob  v.  G.,  kaiserlichen  Obersten 
über  ein  Regiment  Cavallerie,  welcher  1435  am  St.  Lorenztage  von 
dem  K.  Sigismund  in  den  Ritterstand  erhoben  worden  war  —  ent- 
sprossten  zwei  Söhne,  Friedrich  Wilhelm  v.  G.,  k.  preuss.  Geh.  Ober- 
Finanz-Kriegs-  u.  Domainen-Rath  u.  Otto  Lebrecht  v.  G.,  k.  preuss. 
OberstwachtmeisterjJJerr  auf  Zeblin  etc.  Von  diesen  beiden  Brüdern 
hatte  der  Erster^jnf^Jiöhne,  Ludwig  August  Wilhelm  u.  Carl  Fried- 
rich Leopold  uo^^erj^dere  aus  der  Ehe  mit  einer  v  Kleist  einen 
Sohn,  Otto  Frinffyffih^l  Heinrich  Der  Stamm  blühte  fort  u.  brachte 
mehrere#üter  in  der  Neumark,  in  Pommern,  wo  derselbe  daslndigenat 
erlangte,  und  zwar  namentlich  im  Kr.  Fürstenthum  Camin  und  Cöslin 
sowie  in  Ostpreussen  an  sich  und  Sprossen  desselben  sind  zu  hohen 
Ehrenstellen  in  kön.  preuss.  Militair  -  und  Staatsdiensten  gekommen, 
^uer,  Adressbnch,  8.  70  gab  1857  folgende  an:  Leopold  v.  Gerlach, 
ffpr.  Generallieutenant  und  Generalad^pitant,  später,  1861,  gestor- 
ben, u  Ernst  Ludw.  v.  Gerlach,  k.  pf.  Appellations-Gerichts-Präsident 
zu  Magdeburg  ,  Herren  anf  Rohrbedr  im  Kr.  Königsberg ,  N.  M.  so 


m' 


—   4«b   — 

wie  V.  G.,  k.'prettss.  Landrath  a.  D.,  Herr  auf  Parsow  (Majorat)  nnd 
Scfawemmin  im  Kr.  FürsteDtham  Camin  nird  Frau  v.  Gerlach,  geb. 
Y.  Beyme  zu  Passow,  Herrin  auf  Drosedow  und  Trienke  ebenfalls  im 
Kr.  Fürstentham  Camin. 

S^eih.  9.  Krohne,  II.  8.  4  nnd  8.  413.  —  Brüggmutnn,  I.  Ä    Rptst.  —  W.  Prtuss. 
lexio.  V.  8.  177  und  17S.  —  Freih.  v.  Led^bur,  I.  8.  252  and  III.  8.259.  —  8u|>pl.  i 
W.-B.  VI.  l».  —  W.-B.  d.  PwiiHs.  Monarchifl   III.  24.    -  Pommernsches  W.-B.  III 
und  S.  44.  —  Kn^schke,  I.  8.  165  und  166. 

Clerladi,  PireiherrfD.  Freihermstand  des  Gros8herz.  Hessen.  Di- 
plom vom  15.  Mftrz  1838  für  den  grossh.  hess.  Obersten  v.  Gerlach. 
Soviel  bekannt ,  gehört  derselbe ,  welcher  in  neuester  Zeit  ah  Oberst 
B.  D.  vorkommt,  zb  der  im  vorstehenden  Artikel  besprochenen  Fami- 
lie. —  Ob  die  in  neuester  Zeit  in  der  k.  k.  Armee  stehenden  Lieute- 
nants, Maximilian  Freih.  v.  G.  und  Alexander  Freih.  v.  G.  zo  dieser 
Familie,  oder  einer  anderen  dieses  Natietis  gvMren^  idiib8  dahin  ge- 
stellt bleiben. 

HAadschriftl.  Notic. 

CSerlaeh  (in  Silber  ein  schwarzes^  aus  blauem  Wasser  halb  empor- 
steigendes Pferd).  Adelsstand  des  Königr.  Preussen.  Diplom  vom 
15.  Octob.  1840  für  den  k.  preuss.  liegierungs  -  Präsidenten  Gerlach 
in  GölD. 

N.  Pr.  A.-L.  Vr.  8.  14.^.  -  Freih.  r.  Ledebur,  III.  8.  259. 

Cerlarher  t.  Gerlachsberg.  Erbländ.-Osterr.  Adelsstand.  Diplom 
vom  29.  Nov.  1841  für  Franz  Gerlacher,  k.  k.  Oberlieutenant  a.  D., 
mit  dem  Prädicate  v.  Gerlachsberg.  —  Derselbe  lebte  in  neuester  ieit 
im  Genüsse  des  wiener  Invaliden-Instituts-Emolnmenten-Aeqnivalenta 
zu  Neu-Lerchenfeld  bei  Wien  und  der  Sohn  desselben,  Paul  G.  v.  6„ 
war  Lieutenant  im  Invalidenhause  zu  Pettau. 

Ilandschr.  Notiz. 

>  -  GerlachsheiM.  Altes,  l&ngst  erloschenes  oberlausitzisches  und 
schlesisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleichnamigen  Stammhause  bei 
Görlitz.  —  Guncelinus  v.  G.  war  1320  bei  dem  Herzoge  Conrad!,  zu 
Oels  gern  gesehen,  Arnold  v.  G.  lebte  1337  am  Hofe  des  Herzogs 
Boleslaus  zu  Liegnitz,  Johann  v.  G.  1340  an  dem  zu  Oels  und  Gucel- 
linus  V.  G.  kommt  noch  1357  im  Bernstadtscben  vor.  Zuletzt  wird 
noch  1365  Hedwig  v.  G.  als  Priorissa  des  Klosters  Trebnitz  genannt 

Sinapiui,  I:  8.  390.  —  Gauh«,  II.  8.  350  u.  351. 

Verlieh  ▼.  Gerlichtbnrg^  Edle.  Erbländ.-Osterr.  Adelsstand.  Di- 
plom vom  23.  Mai  1849  für  Johann  Gerlich^.  k.  Hauptmann  des 
Carlstädter  Artillerie-Bezirks  mit  dem  Prädilatd :  Sdler  v.  Gerlichs- 
burg.  Der  Stamm  hat  fortgeblüht.  In  ueuel)^r  2Mt  stand  Rudolph 
G.  Edler  v.  G.  als  Oberlieut.  u.  Stab8-Officier*Ä#it.  im  k.^3Artill. 
Regim.  u.  Job.  G.  Edler  v.  G.  als  Oberlieut.  im  k.  k.  3.  Jäger^atalllon. 

nandscbriftl.  Notis. 

Cerlicsi^  Cerlistye^  Cerlidch,  Ritter  nnd  Edle  iBd  rreiherren.   Erb- 

länd.-österr.  Ritter-  u.  Freiherrnstand.  Ritterstandsdiplom  von  1749 
für  Johann  Felix  v.  Gerliczi,  k.  k.  Hauptmann^- Amtsverwalter 
Repräsentanten  zu  Fiume,  Inccari  und  Tersat,  mit  dem  Prädicaül 
Edler  von  u.  Friiberrndiplom  vo#1775  für  denselben,  als  k.  k.  Rath, 
Repräsentanten  and  Militair-Coibnandänte&  der  (|lidt  a.  des  Hafeti^ 


—     491     — 

znFiume,  wegen  altadeligen  Herkommens  n.  32jäbriger  Dienstleistung. 
Der  freiherrlicbe  Stamm  bat  fortgeblüht  and  in  den  letzten  Jahren 
wurde  Joseph  Freiherr  v.  Gerliczy  unter  den  unangestellten  k.  k. 
Feldmarschall-Lieutenants  aufgefChrt. 

Leupold,  r.  8.  8.  367.  —  Meg^rU  ».  Mühl/eld,  8.  59  u.  8.  113. 

fierlitiki;  Gerlirkij  CarlitikL  Ein  zu  dem  polnischen  Stamme  Prussl. 
gehörendes  Adelsgeschlecht,  welches  nach  Ostprenssen  kam  und  das 
Gut  Malschöwen  an  sich  brachte,  spftter  aber  wieder  ausging.  —  Ob 
dasselbe  zu  dem  im  vorstehenden  Artikel  besprochenen  Stamme  ge- 
hört habe,  ist  nicht  bekannt. 

Freih.  v.  Ledebur,  I.  S.  252  u.  III.  8.  259. 

Cerkss.  Niederösterr.  Adelsgeschlecht,  welches  schon  im  12.  u. 
13.  Jahrb.  unter  den  Herzogen  Babenbergischen  Stammes  bekannt 
war,  mit  Hollabrunn,  Weyhburg,  Sitzendorf,  Schönkirchen,  Dürrnleiss, 
Eckendorf,  Marggerstorf  etc.  begütert  wurde,  zu  dem  damaligen  vor- 
nehmen Landadel  ^hörte  u.  später  unter  die  Ministerialen  u.  Dienst- 
herren gehörte.  Ounrad  v.  Gerloss  kommt  urkundlich  schon  1190 
vor.  Der  Stamm  blühte  bis  in  die  zweite  Hälfte  des  14.  Jahrb.  hinein 
und  Petei:  oder  Petrein  der  Gerlösser,  der  sich  zuletzt,  unter  Hinweg- 
lassung  des  Namens  Gerloss,  blos  Peter  v.  Scbönkirchen  schrieb,  tritt 
urkundlich  noch  1^63  auf.  Später  findet  sich  der  Name  des  Geschlechts 
nicht  mehr  vor. 

WiMffriU,  ni.  8.  180—182. 

CenMiB,  Ittter  WkA  Ulf.  Reichsritterstand.  Diplom  von  1766 
für  Philibert  Germain,  k:  k.  Rath  und  Schlosfihanptmann  zu  Schloss- 
hof,  Hollitsch  und  Eckartsan,  mit  dem  Prädieate:  Edler  t. 

Mtgtrle  9.  Mühlftid,  Brgins.-Bd.  8.  144. 

fiemar.  Altes,  thfiringisch-sächs.  Adelsgescblecht,  weiches  ur- 
kundlich nach  Einigen  schon  1130  vorgekommen  sein  soll,  doch  ist 
über  dieses  Vorkommen  Näheres  nicht  bekannt.  Später,  1230,  sass 
dasselbe  auf  dem  gleichnamigen  Stamm  schlösse,  welches  jetzt  Oörmar 
heisst,  im  Kr.  Mühlhausen,  Provinz  Sachsen.  —  Gurt  v.  G.  zog  nach 
Müller,  Annal.  Saxon.,  1461,  mit  ^m  Herzoge Wilh.  zu  Sachsen  in  das 
gelobte  Land  und  wird  von  Spangenberg,  Adelsspiegel,  II.,  alsKriegs- 
held  genannt  und  Hans  v.  G.,  Landescomthur  der  Bailei  Thüringen, 
unterschrieb  1554  den  Nanmburgischen  Vertrag  zwischen  dem  Kur- 
fürsten August  zu  Sachsen  und  dem  Herzoge  Johann  Friedrich  zu 
Sachsen.  Ein  anderer  Hans  v.  G.  war  1564  kursächs.  Rath  und 
machte,  wie  Bayer,  Geograph.  Jenensis,  S.  422,  angiebt,  mehrere 
milde  Stiftungen;  Heinrich  v.  G.  kommt  1650  iRs  kursächs.  Oberst- 
lieutenant vor  etc.  Die  Familie,  welche  schon  1568  und  später  in 
Thüringen  Gebesee  unweit  Weissensee  be|^ss,  wurde  im  18.  Jahrh. 
in  der  Oberlausitz,  der  Neumark,  Pommern  u.JWestpreussen  begütert 
und  mehrere  Sprossen  des  Stammes,  welcher  auch  im  Kgr.  Sachsen 
unweit  Rochlitz  das  Rittergut  Gebülzig  mit  Naundorf  an  sich  brachte, 
haben  in  k.  preuss.  und  k.  sächs.  Militairdiensten  gestanden.  Ein 
Major  V.  G.  comvpndirte  1889  indr.  preuss.  26.  Infeint-Regiment  und 
Anton  FriedemÜnL  v.  G.  k.  sächs.  Lieutenant  trat  1826,  Gurt  Ewald 


—     492     — 

Y.  G.  aber  als  k.  sächs.  Major  aus  dem  activen  Dienste.  —  Nach 
Bauer,  Adres&buch,  S.  71,  besass  1857  der  k.  preoss.  Haaptmano  v. 
Germar  zu  Stettin  das  Gut  Stolzenfelde  im  Kr.  Arnswalde. 

Gauh§,  I.  8.  617.  —  Brückner,  Beschreibung  des  Kirchen-  und  Schulstaates  im  Herzogth. 
Gotlm.  I.  3.  Stck.  S.  231  u.  241.  —  N.  Pr.  A.-L.  y.  S.  178.  —  Freih.  r.  Ledebur,  I.  S.  252 
und  III.  8.  259.  —  Siebmaeher,  I.  14« :  v.  Germar,  Thüringisch.  —  v.  Meding,  II.  8.  IS7  a. 
1.".8.  —  Knenchke,  U.  8.   182  und  183. 

CSerMerseDj  fiaraiisseii.  Altes,  später  erloscbenes,  hildesheimi- 
sches Adelsgeschlecht,  aos  welchem  Sigisband  G.  schon  998  gelebt 
haben  soll. 

Lügner,  Dassojorhe  Chronik,  3.  186  a.  und  b.  —  A>6macA«r,  II.  128.  ->  «.  Meding,  II. 

8.  188. 

GerMcrshausen.  Ein  ursprünglich  dem  Eichsfelde  angehöriges, 
im  17.  Jahrb.  erloschenes  Adelsgeschlecht,  dessen  Namen  ein  hessi- 
sches Dorf  führt  und  welches  auch  in  der  Mark  Brandenburg  vorge- 
kommen ist,  in  welcher  Volkmar  v.  G^rmershausen,  ein  Uofdiener  des 
Kurfürsten  Joachim  IL,  Lehne  und  Eigenthum  in  der  zweiten  Hälfte 
des  1 6.  Jahrb.  zu  Falkenberg  und  zu  btraussberg  in  den  Kr.  Nieder- 
und  Ober-Barnim  besass.  Im  Eichsfelde  stand  der  Familie  noch  1610 
Groningen  unweit  Oscbersleben  zu.  • 

Wol/y  ürkundenbuth,  8.  13.  —  Freih,  ».  Ledebur,  I.  8.  253  und  258. 

CenMetshfin,  Edle.  Im  Königreiche  Bayern  anerkannter  Adels- 
stand. Pfalzgrftfljih  Ftil^«^tenbergisches  Adelsdiplom  vom  6.  Febr. 
1784  für  Peter  Franz  Joseph  Germersbeim ,  kurmainzischen  Stadt- 
0.  Amtsvoigt  zu  Külsheim,  welches  Diplom  19.  Jan.  1785  von  den 
Landrecbten  in  Freibnrg  ausgeschriebnen  wurde.  —  Die  Familie 
stammte  aus  der  Stadt  Dünkelsbühl  n.  der  ürgrossvater  des  Diploms- 
Empfänger  war  zuerst  in  würzburgische  Dienste  getreten.  Zwei  Söhne 
des  Letzteren,  Christoph  Caspar  Bernard  v.  G.,  geb.  1758,  k.  bayer. 
Finanzrath  in  München  und  Johann  Andreas  v.  G.,  geb.  1774,  k. 
bayer.  und  gräfl.  Fugger'scher  Patrimonial-ßearoter  in  Möhren,  wur- 
den nebst  dem  Sohne  ihres  verstorbenen  Bruders  Johann  Philipp: 
Johann  Fidel  v.  G.  zu  Dillingen,  geb.  1800,  bei  Anfertigung  der 
Adelsmatrikel  des  Königr.  Bayern^  in  dieselbe  eingetragen. 

».  Lang,  8.  349.    -   W.-B.  d.  Konigr.  Bayern,  V.  59    —   v.  Ue/ntr,  II.   90  und  8.  79.    — 
Knetchke,  IV.  8.   142  und  143. 

GermeteD^  Ititter  und  Edle.  Böhmischer  alter  und  Reicbsritter- 
stand.  Diplom  des  alten,  böhmischen  Ritterstandes  von  1728  für 
Bernhard  Heinrich  v.  Germcten,  k.  k.  Hof-Kammer-  und  ungarischen 
Ilofcanzleirath  und  Reichs-Ritterstands-Diplom  von  1732  für  Den- 
selben, mit  dem  Pr^icate;  Edler  von. 

Megerle  v.  Mühl/eld^  Krg&nz.-Bd.  S.  144. 

CerHien  Ein  aus  Tirol  1792  nach  Bayern  ausgewandertes  Adels- 
geschlecht, aus  welchem ireter  Franz  Ludwig  v.  Gernler,  geb.  1767 
zu  Toul,  k.  bayer.  Capitain  der  Geqsdarmerie ,  in  die  Adelsmatrikel 
des  Königr.  Bayern  eingetragen  wurde. 

•    r.  Lang,  S.  849.  —  W  -B.  d.  Kgr.  Bayern,  V.  60." 

dcroidsegg,  «freldaeck»  lohe^iller^ltl^egg,  Prieiherren  md  Grafeft. 

Altes,  rheinisches  Herren-  o.  (h-afeogeschlecht,  Hb  dem  längst  in 


—     498     — 

Rainen  zerfallenen,  gleichnamigen  Stammschlosse,  welches  gewöhn- 
lich Hohen-Geroldsegg  genannt  wurde,  unweit  Klsass-Zabern  lag  und 
nicht  mit  dem  Bergschlosse  Knfstein  in  Tirol  yerwechselt  werden 
darf,  welches  letztere  anch  anter  dem  Namen :  Geroldsegg  vorkommt. 
Zwei,  Walther  und  Heinrich,  Herren  zu  Geroldsegg  waren  von  IJKO 
bis  1273  nach  einander  Bischöfe  zu  Strasburg.  Der  Stamm  bltlhte 
in  das  17.  Jahrh.  hinein,  bis  Jacobus  Graf  zu  Geroldsegg  26.  Juli 
1634  den  Mannsstamm  schloss.  Die  Erbtochter  desselben,  Anna 
Maria,  war  mit  Friedrich  Marggraf^n  zu  Baden  vefm&hlt,  brachte 
diesem  aber  aus  dem  v&terlichen  Erbe  nur  die  HerrschaSin  Lahr 
und  Mahlberg  in  der  Ortenau  zu:  die  Herrschaft  Hohen-Geroldsegg 
fiel  als  Reichslehn  an  das  Reich  zurück  und  als  solches  erh*ielt  diese 
Herrschaft  Philipi^  Adam  v.  Cronberg,  welcher  in  den  Grafenstand 
erhoben  wurde,  s.  den  betreffenden  Artikel,  Bd.  IL  S.  862  u.  363. 
Als  sp&ter,  1.  April  1692,  öraf  Crato  Adolph  Otto  v.  Cronberg  ohne 
männliche  Nachkommenschaft  starb,  gelaugte  Hohen-Geroldsegg  aber- 
mals an  das  Reich,  worauf  mit  der  genannten  Herrschaft  Carl  Caspar 
Herr  v.  d.  Leyen  belehnt  wurde,  welcher  1710  Aufnahme  im  Schwä- 
bischen Grafen-Collegium  fand. 

Bweelini,  II.  8.  11.  ->  Bübner,  IT.  Tab.  481.  —  Gauhe,  II.  8.  1490  und  1491.  -Gr.  Joe. 
Krtmtr.  Pragmatiache  Geachicbte  des  Uanset  Geroldsegg ,  wie  auch  der  Ueiohahemichaften 
Hohen-Geroldsegg,  Lahr  und  Mahlberg,  earlaruhe,  1767.  —  SteMkuktr,  II.  19:  Herren  Ge- 
rolueck.  —  Spener,  Historia  Iiisign.  8.  104.  —  p.  Meding,  II.  8.  188  und  189. 

lieroldschitikcrj  s.  Studnitz. 

fieroltotdn^  s.  Manderscheid,  lirafei» 

Gerolti  Gerok  iir  Leye«.  Rheinl&ndisches  Adelsgeschlecht,  in 
welches  der  Adel  16.  April  1614  gekommen  ist  und  welches  den 
Beinamen :  Leyen  von  einer  der  Familie  schon  seit  1 623  gehörenden 
Besitzung  dieses  Namens  bei  Linz  im  Regier.-Bez.  Coblenz  führt.  — 
Rudolph  Jacob,  Carl  Ferdinand,  Carl  Friedrich  Maria  u.  Friedr.  Carl  v. 
Gerolt  zur  Leyen  wurden,  laut  Eingabe  d.  d.  Haus  zur  Leyen  3.  Juli 
1829,  in  die  Adelsmatrikel  der  Preuss.  Rheiuprovinz  eingetragen  u. 
unter  Nr.  20  der  Classe  der  Edelleute  einverleibt.  —  Später  war  ein 
V.  G.  k.  preuss.  Appellations-Gerichtsrath  zu  Cöln  und  Carl  Ferdinand 
V.  Gerolt,  Herr  auf  Burg  zur  Leyen  noch  in  neuester  Zeit  k.  preuss. 
a.  0.  Gesandter  u.  bevollm.  Minister  in  Nordamerika. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  178.  —  Freih.  9.  Ledßbur.  I.  8.  258.  ~  W.-B.  d.  preuss.  RheinproT. 
I.   Tab.  41.    Nr.  81  und  8.  41.  —  Knt$ehke,  Iv.  8.  143  nnd  144. 

I^eroltstein^  Herhartsteii.  Altes  ,  namentlich  im  Rheingaue  begfl- 
tert  gewesenes,'  frtther  sehr  ausgedehntes  Rittergeschlecht,  dessen 
Name  in  Urkunden  mehrfach  verschieden  geschrieben  wurde,  was 
irrthOmlich  Anlnss  gegeben  hat,  mehrere  Geschlechter  aus  demselben« 
zu  machen.  Es  hiess  bald  Geroltstein ,  Girstein ,  Geritstein  u.  Gere- 
stein, der  ursprüngliche*  und  wahre  Name  war  Gerhartstein.  Die 
gleichnamige,  lange  schon  in  Ruinen  liegende  Stammburg  gewahrt 
man  in  diesen  noch  jetzt  im  Hinterlands-Walde  an  der  Wisper  Ober 
dem  Dorfe  Geroltstein  im  Herz.  Nassau.  Amte  Langen-Schwalbach. 
Es  war  ein  mainzisches  Dienstman'iitgeschlecht,  hatte  vom  Erzstifte 
betrichtliche  Lehne  inne  und  sass  als  Burgmann  vd  fast  allen  rbein- 


—    49i     — 

g4oiscben  u.  Pri?atbargen.  Das  Erbbegräbniss  befand  sich  imBhetn- 
gauer  Kloster  Eberbach,  welchem  es  auch,  ansehnlicbe  Gftter  ge- 
schenkt hatte.  Urkundlich  kommt  zuerst  1261  Henricus  de  Gerhard- 
stein vor  und  der  Stamm  blühte  bis  in  die  zweite  HiUfte  des  16.  Jabrh. 
hinein,  in  welcher  Wilhelm,  Friedrich  u.  Heinrich  1569  u.  1&73  deu 
Mannesstanim  schlössen.  Die  Stammlehne  fielen  meist  an  Hessen^ 
als  Herr  der  Grafschaft  Katzenelnbogen.  Später  findet  maa  mit  einem 
Theile  derselben,  namentlich  der  Jünkernburg  zu  Geroltstein ,  den 
Erb-Amtmann  Brenner  r.  Gerohstein  belieben,  dessen  Familie  nun 
'  auch  datüßeroltsteiner  Wappen  und  Kleinod  dem  ihrigea  beifftgte^  8. 
den  betreffenden  Artikel,  Bd.  II.  S.  56  u.  57. 

HvndschHftl.  Notis.  —  Bodmanm^  Rheiiigaver  Altertkümer,  I.  8.  312.  —  Amoidi,  Mi«eel> 
Uneeu,  8. 267. 

.  (2er»lthofei^  s.  Lamprecht  v.  Gerolzhofen. 
lierrcshei«  (in  Blau  mit  goldenem  Schildesrand  ein  aufgerichtetes 
Reh).  Im  Königr.  Preussen  erneuerter  Adelsstand.  Diplom  vom  3.  Oct. 
1735  (nach  Anderen  1733)  für  den  Fürstl.Qessen-Darmstädt' sehen 
Minister-Residenten  und  Legationsrath  v.  Gerresheim.  —  Das  neuer- 
lich im  Kgr.  Sachsen  vorgekommene  Geschlecht  y.  Gersheim,  s.  den 
betreffenden  Artikel,  ist,  wie  das  Wappen  ergiebt,  eine  andere  Familie. 

V.  HeUbach,  J.  8.  420.  —  N.  Pr.  A.-L.  T.  S.  178  u.  179.  —  F^eih.  «.  Ledebur,  1.8.  253; 
—  W..B.  d.  Frtuss.  Monareh.  III.  36. 

Geromettl,  s.  Mayergross  v.  Gerometti. 

(Serreth.  Ein  im  18.  Jahrb.  in  Pommern  vorgekommenes  Adels- 
geschlecht, aus  welchem  Johann  Gottfried  v.  Gerreth  1749  und  noch 
1763  Glietzig  im  Kr.  Regenwalde  besass. 

Freih,v.  Ledebur,  III.  8.  259. 

Cersdi  Ehter.  Erbländ.-Österr.  Ritterstand.  Diplom  vom  28.  Aug. 
1816  für  Johann  Franz  Gersch,  Mährischen  Gubernialrath,  wegen 
45jähriger  Dienstleistung. 

Handscbtiftl.  Notis.  —  Megtrle  v.  MütUfeld»  8.  113. 

Clerschow.  Ein  zu  dem  Preussischen  Adel  gehörendes  Geschlecht, 
aus  welchem  in  neuester  Zeit  ein  Sprosse  als  Oberstlieutenant  in 
der  k.  preuss.  Garde- Artillerie  stand. 

Freih.  v.  Ledebur,  l.  8.  252  und  IH.  8.  259. 

Gersdorf^  fiersdorlT,  auch  Prelherren  u.  Grafen.  Böhmischer  Reichs- 
und  preussischer  Freiherrenstand  u.  böhmischer  -  und  Reichsgrafen- 
stand,  so  wie  Grafenstand  der  Königreiche  Preussen  und  Dänemark. 
Diplom  des.  böhmischen  Freiberrenstandes  vom  29.  Aug.  1668  fOr 
Georg  Rudolph  v.  G.  und  des  böhmischen  Freiherrn-  u.  alten  Herren- 
Standes  vom  9.  Jan.  1696  für  Rudolph  v.  G.;  Reichsfreiherrndiplom 
vom  17.  Octob.  1672  für  Nicolau»  v.  G.;  Diplom  des  böhmischen 
Grafenstandes  vom  17.  Märii  1701  fttr  Georg  Rudolph  Freih.  v.  G.; 
Reiehsgrafen-Diplom  von  1723  fttr  Christoph  Friedrich  Freih.  v.  G.; 
Kursächs.  Reichs -Yicariats- Grafendiplom,  vom  28.  Aug.  1745  für 
Gottlob  Friedrich  v.  G.;  Preuss.  Grafeustand.  vom  7.  Juni  1824  fttr 
Georg  Ernst  v.  G«;  d&nischer  GrafttJUlaiid  vom  25.  Dec.  1841  für  Christ 
Ludwig  JohLAdülpkDQnnoadY.G«,  mit  dem  Zusatz^:  Uardenberg-Ref 


—  *»  — 

yeotlow  Q.  preoss.  Freihermstand  von  1840  für  Wigand  Adolph  v.  G, 
—  Altes,  weit  verzweigtes,  reich  begütertes,  laasitzisches  Adelsge« 
schlecht,  welches  aas  der  Lausitz  nach  Schlesien ,  Böhmen  und  in's 
Meissen^sche ,  später  aber  auch  nach  Dänemark,  Liefland  etc;  kam. 
Ueber  den  Ursprung  desselben  sind  die  Angaben  verschieden.  Früher 
wollte  man  den  Stamm  ans  ßurgund  herleiten  und  später  hielt  man 
sich  meist  an  Carpzovs  Annahmen  und  glaubte,  dass  das  Geschlecht 
aus  dem  Quedlinburgischen  vbn  dm  Geroneu  stamme,  doch  hat  in 
neuerer  Zeit  Freih.  v.  Ledebur  sich  dahin  erklärt,  dass  die  .v.  G., 
welche  in  der  Gegend  ton  Quedlinburg  in  älteren  Urkunden  auftre- 
ten, einem  anderen  Geschleohte  angebörten.  So  ist  denn  auch  von 
diesem  Geschlechte,  wie  von  so  vielen  alten  Familien  am  richtigsten  zu 
sagen :  der  Ursprung  verliert  sioh  iU  eine  mehrfach  sehr  dunkle  Zeit. 
Die  ersten  sicheren  Nachrichten  über  das  Auftreten  des  Geschlechts 
finden  sich  in  der  Oberlausitz ,  in  welcher  sich  dasselbe  wohl  in  der 
zweiten  Hälfte  des  10.  Jahrb.  ansässig  gemacht  haben  mag.  Fest 
steht,  dass  ßaruth  schon  1266  der  Familie  zustand  und  dass  im  18. 
u.  14.  Jahrb.  mehrere  Sprossen^ des  Stammes  in  Lauban  wohnten^ 
von  welchen  Michael  v.  G.  1274  und.  1277,  Franz  v.  G.  1323  n.  1836 
und  Caspar  v.  G.  1393  das  Bürgermeister -Amt  in  dieser  Stadt  ver- 
walteten, auch  kommt  Christian  v.  G.  in  einem  fiesignations-Briefe 
des  Herzogs  Heinrich  zu  Jauer  1319  als  Zeuge  vor.  Nach  dieser 
Zeit  breitete  sich  der  Stamm ,  dessen  Glieder  zu  den  wichtigsten 
Aemtern  und  Würden  in  den  Markgrafthümern  Ober-  und  Nieder- 
Lausitz  gelangten  —  von  1430  —  1697  waren  zehn  v.  G.  Amts-> 
hauptleute  zu  Görlitz  —  so  sehr  ans,  dass  1525  in  der  Schlacht  bei 
Pavia  27  Söhne  der  Familie  geblieben  sein  sollen,  1527  bei  einem 
zn  Zittau  abgehaltenen  Geschlechtstage  über  200  Sprossen  des  Stam- 
mes mit  500  Pferden  eintrafen  und  Caspar  Dornav  vor  über  zweihun- 
bundert  Jahren  an  Johann  Nicolaus  v.  G.  schrieb,  dass,  könnte  der 
Stammvater  der  Familie  wieder  aufstehen,  derselbe  1300  Enkel  zäh- 
len würde,  welche  sich  in  9  Königreichen  u.  Ländern  verbreitet  hätten 
nnd  in  Verwandtschaft  mit  130  vornehmen  Familien  gekommen 
wären.  Die  Zahl  der  im  Laufe  der  Zeit  in  der  Lausitz  entstandenen 
Linien  und  Häuser  ist  sehr  gross.  Die  am  meisten  bekannt  gewor- 
denen sind  die  Häuser:  Tauchritz,  Lautitz,  Meffersdorf»  Horcka, 
Erischa,  Malschwitz,  Baruth,  Uhjst,  Gröditz,  Ruhland,  Pliskowitz  etc. 
über  deren  Glieder  Carpzov  die  möglichst  genauen  Angaben  mit 
grossem  Fleisse  zusammengetragen  hat  —  Wie  in  der  Lausitz,  so 
entstanden  auch  im  Meissenschen  und  in  Schlesien  mehrere  Dörfer 
und  Rittersitze ,  welche  nach  Allem  den  Namen  von  der  Familie  er- 
hielten. Ueber  den  anderen  reichen  Grundbesitz  der  Familie  in  der 
Ober-Lausitz,  im  Meissenschen,  in  der  jetzigen  Provinz  Schlesien  u« 
zwar  im  Kr.  Görlitz,  so  wie  in  anderen  Kreisen  Schlesiens,  ia  ande- 
ren Provinzen  der  Preuss.  Monarchie:  in  den  Provinzen  Sachsen, 
Brandenburg,  Pommern  u.  Preussen,  so  wie  in  Schwaben,  Böhmen  u. 
Dänemark,  hat  Freih.  v.  Ledebur  mit  dem  ihm  eigenen  Fleisse  und 
seiner  Genauigkeit  die  sichersten  Nachweise.gegeben.  —  DieLinieni 


—     496    — 

in  welche,  wie  oben  angegeben,  der  Freiherrn-  and  Grafenstand  kam, 
sind  bis  auf  die,  welche  den  preussiscben  Grafenstand  erlaugte,  sämmt- 
lich  erloschen.  Georg  Rudolph,  früher  Freiherr,  später  Graf,  s.  oben, 
k.  k.  Geh.-Rath,  Herr  auf  Weichau,  etc.  starb  kinderlos  und  eben  so 
auch  Freiherr  Rudolph,  k.  k.  Geh.-Rath,  welcher  nach* Einigen  spä- 
ter noch  den  Grafenstand  erhalten  haben  soll.  Aus  der  Malschwitzer 
Linie  entstanden  durch  die  Gebrüder  Gottlob  £hreureich,  Herrn  auf 
Kaupe  und  Bolbritz  n.  den  oben  erwähnten  Freiherrn  Nicolaus  zwei 
Kräflidie  Linien.  Der  Sohn  des  Ersteren,  Christoph  Friedrich,  er- 
hielt, wie  angeführt,  1728  den  Reichsgrafenstand,  doch  erlosch  seine 
Linie,  welche  als  Linie  zu  Uhyst  a..d.  Spree  auftrat,  schon  16.  Juli 
1751  mit  dem  einzigen  Sohne,  dem  Graf«n  Friedrich  Caspar;  Gott- 
lob Friedrich  aber,  ein  Sohn  des  Preifaerrn  Nicolaus,  kursächs.  Confe- 
renz- Minister  etc.  erhielt  das  Grafendiplom  von  1745  und  stiftete 
die  gräfliche  Linie  zu  Baruth,  welche  mit  seinem  Eifkel,  dem  Grafen 
Friedrich  Alexander,  22.  Jul.  1790  im  Mannsstami^e  wieder  ausging. 
GhrisUan  Graf  v.  Gersdorff- Hardenberg -Reveutlow  ist  1847  ohne 
Nacfakommen  gestorben.  —  Die  gräfliche  Linie  in  Preussen  hat  fort- 
geblüht and  schreibt  sich:  Gersdorff-Hermsdorf.  Der  Empfänger  des 
Grafendiploms,  Graf  George  Ernst,  geb.  1796,  Herr  auf  Hennsdorf, 
Jannowitz  und  Lipsa,  k.  preuss.  Kammerh.  etc.  vermählte  sich  drei- 
mal. Aus  erster  Ehe  mit  Henriette  v.  Helldorff-Bedra  stammt  Grf. 
Henriette,  geb.  1817,  verm.  1844  mit  Eduard  Christoph  v.  Reitzen- 
stein,  a.  d.  Hause  Schönberg,  jetzt  k.  sächs.  General -Major,  aus  der 
dritten  Ehe  aiber  mit  Miss  Caroline  Vauneck  aus  altem  irrländ.  Ge- 
schlechte, neben  einer  Tochter,  Anna,  geb.  1848,  ein  Sohn,  George 
Ernst,  geb.  1843.  —  Der  Bruder*  des  Grafen  George  Ernst:  Carl 
Julius  v.  G.,  geh  1798,  k.  sächs.  Major  a.  D.,  vermählte  s  ch  1825  mit 
Agnes  V.  Reit/enstein  a.  d.  Hause  Yenusberg,  geb.  1805,  aus  welcher 
Ehe  zwei  Söhne  entsprossten:  Maximilian  v.  R.,  geb.  1826,  welcher 
in  k.  sächs.  Justizdiehste  trat  und  Carl  v.  R.,  geb.  1831 ,  Doctor  der 
Rechte  und  k.  k.  Lieutenant...' —  Ueber  die  vielen,  besonders  bekannt 
gewordenen  Sprossen  des  Stammes  aus  älterer  u.  neuerer  Zeit  geben 
die  unten  angeführten  Schriften  die  möglichst  genauen  Nachweise. 
Hier  mögen  nur  aus  dem  18.  und  19.  Jahrh.  nachstehende  Namen  ge- 
nannt sein:  David  Gottlob  v.  G.,  gest.  1732,  königl.  preuss.  General; 
lieutenant,  Regimentschef  etc. ;  Otto  Ernst  v.  G.,  gest.  1773,  k. preuss. 
Generalmajor  a.  D.  und  früher  Chef  eines  Husareuregiments;  Adolph 
Traugott  v.  G.,  Herr  auf  Meffersdorf,  welcher  1779  die  bekannte 
Oberlausitzer  Gesellschaft  der  Wissenschaften  zu  Görlitz  gründete, 
welche  mit  treuem  Eifer  und  grosser  Thätigkeit  für  die  Wissenschaf- 
ten und  namentlich  für  die  Geschichte  der  Lausitz  so  viel  geleistet 
hat;  Carl  August  v.  G. ,  gest.  1787,  kursächs.  General;  Carl  Fried- 
rich Wilhelm  v.  G.,  gest.  1829,  k.  sächs.  Generallieutcnant ,  königl. 
Generaladjut.  und  Cummandant  des  adeligen  Cadettencorps ;  Georg 
Rudolph  v.  G.,  Oberhofroarschall  und  Hans  Gustav  v.  G.,  Ceremonien- 
meister  am  k.  sächs.  Hofe;  Dr.  Heinrich  August  Freih.  v.  G.,  grossh. 
fachs.  weim.  Geh.  Jnstijrath  in  Eiseuach  u.  v.  A.  —  Im  Kgr.  Sachsen 


standen  in  neuester  Zeit  die  Güter  Venusberg  p.  r.  undGröditz  (seit 
1640)  dem  Gcschlechte  zu:  die  meisten  Besitzungen  liegen  jetzt  im 
Kgr.  Preussen.  Nach  Bauer,  Adresst^uch,  1857.  S.  71  waren  im  ge- 
nannten Königreiche  begütert:  Wolf  Emil  v.  G.,  Hauptm.  a.  D.  Land- 
schaft§director  und  Landesältester,  auf  4)ber-Kosel  bei  Rothenburg; 
Wolf  Rudolph,  Prem.-Lieut.  a.  f).  auf  Hä^nichen;  Christian  Erdmann 

auf  Ober- 
lid Wioska; 
„  _     .        ^  .      ^       ^^^       .      '  Alt-Seiden- 

berg (Majorat)  und  Ostrich^li^fanl^.  ^  M^  em^ss  -  Krauscha ;  Her- 
mann V.  G.  auf  ßauchwitz  unS'^jorg  firnsl  Graf  v.  G.  Herr  der  oben 
genannten  drei  Güter.  .  *  •  . 

M.  i-hr.  ^ottl.  Bhchniann,  Dissert.  Meinet. ^^amii  Geudurfionim  s.  Gdrlit.  1706.  wi«der 
abgi-drucki  in  Hofmaiiiii  ^c^iptor.  Kit.  Lu^utic.  1?I9,  Toi#I.  F«w  11.  Nr.  7.  8.  1&4— 16U  u. 
in  Val.  König'*  Adelshistor.  —  Carpsoc,  II.  S.  43  und  83—140.  —  Sinapiu»..  I.  8.  3SM)-400 
uad  II.  8.  1)5  und  ^6.  —  Val:  KöntQ,  III.  8.  ai"»— 416.  —  Gatihe,  I.  S.  613-634  —  Küster, 
Access.  Hd  HiblioUr.  Bra^denb.  \l.  8.  82.  —  v.  Ceehtrit»,  I,  8.  71— 111.  ^  Hupet,  MatcrUliea« 
l7y».  8.  461  und  175«9.  s.  122.  —  Jacobi,  1800,  11.  8.  214.  -  G^rnfiorßschf  Pamiliea-Hieh» 
richten,  (^uedlinl.iirg,  1818.  -  Mtgtrle  v.  ifühi/elä,  Krgäux -Bd  8.  14.  -  N.  Pr.  A.-L.  II.  S. 
227-230.  —  UeutsclK-  (irafenh.  d.  Geg.-nw.,  I.  8.  264—266.  —  Freih.  v.  L^dttbur,  I.  8«  953 
—255  und  III.  S.  259.  —  Geueal,  Ta^chenb.  d.gr&i!.  Hftuser,  1869  8.  296.  uod  297  H.  hlttor. 
Ila.ndb.  zu  demüelbcn,  S.  245.  —  Smmacher,  I.  53:  t.  Giratdorf«  Schlesiocb  u.  i$2 :  t.  Qert- 
dorf,  Ueissnisoh.  —  Dienemann.  tflMl  und  Nr.  43.  —  v.  Meding,  I.  S.  178  —  180.  '—  LexSe. 
over  ad'.-l.  Faniil.  i  Danmark,  I.  ^K  —  Tyroß,  I.  141.  r-  »uppl.  su  Siebm.  W.-B.  VII.  1: 
Or.  V.  G.  '  W.-B.  der  Sachs.  StaTTeu,  I.  25:  Gr.  v.  6.  und  II.  66 :  t.  G. 

Gershdm  (in  Roth  ein  schwarzer  QuerbalEen,  oben  von,  zwei, 
unten  von  einer  weissen  Rose  begleitet).  Ein  zu  dem  Adel  inM)^öliigr. 
Sachsen  gehörendes  Geschlecht,  dem  Wappen  nach  ganz  verschieden 
von  der  Familie  v.  Gerresheim,  s.  den  betreffenden  Artikel,  aus  wel- 
chem Friedrich  v.  Gersheiäi  als  Zeichneulehrer  am  .^ffinasium  u.  Se- 
minar zu  Bautzen  angestellt  ist.  —  Das- im  Dresdji|ctyp4lend.  z.  Gebr. 
f.d.  Resrd.  1847.  S.  161  auf  die  Familie  bezogen^  CTgfcm  von  1733 
gehört  der  Familie  v.  Gerresheim.  ''*^V' 

Freih.  v.  Ledebur,  III.  S.  259.  —  W.-B.  d'.  Sachs.  Staaten,  VII.  41, 

V  lierskow.   Ein  im  Meklenburgischen  1800  und  noch  1811  mit 

Dambeck  begütertes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Carl  v.  G.  1811 
k.  preuss.  Major  und  Chef  der  2.  Nieder -Schlesisch.  Brigade -Garni- 
son-Compagnie  zu  Glatz  war  und  F«  J.  v.  G.  1813  als  k.  preuss.  Ma- 
jor a.  D.  zu  Treptow  a.  d.  T.  lebt^. 

Freih.  v.  Ledlebur,  I.  8.  255. 

(ü^rssauich  ▼.  Heldenstein.  Erbländ.-österr.  Adelsstand,  biplom 
von  1785  für  Anton  Gerssanich,  k.  k.  Oberlieutenant  bei  dem  Carl- 
städter-Ottochauer-Gränz-Uegimente,  mit  dem  Prädicate:  v.  Helden- 
stein. 

Megerle  r.  Müfdfeld,  Ergäni.-Bd.  8.  296. 

üerstarker,  Freiherren.  Erbländ.-österx.  Freiherrnstand.  Diplom 
von  1817  für  Wenzel  Gerstäcker,  Capitain-Lieutenant  des  k.  k.  4.  Jä- 
ger-Bataillons. —  Wenzel.  Freih.  Gerstäcker  v.  Siroplon,  k.k.  Haupt- 
mann 1.  Classe,  war  in  den  letzten  Jahren  Commandant  der  Infant.- 
Schul-Comp.  zu  Klosterneubi^rg. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Ergänx.-Bd.  8.  59. 

Iierskin  f.  Hohenstein  (in  Blau  ein  Berg  mit  drei  Felsspitzen  und 

&Hichk€,  Deutsch.  Adels-Lex.  lU.  32 


—    498    — 

auf  Jeder  derselben  eine  goldene  Lanze).  Reicbsadelsstand.  Bestäti- 
gungsdiplom vom  1.  Nov.  1799  für  Carl  Franz  Gcrstein,  kurbraun- 
scbw.-lüneburg.  Major,  mit  der  Befugniss,  sieb  Gersteiu  v.  HohensteiB 
zu  nennen  u.  zu  scbreibeu.  —  Mebrere  Sprossen  des  Staroni^s  haben 
in  neuerer  Zeit  in  der  k.  pr%us6.  Armee  gestanden.  —  Das  vorixSieb- 
macher  III.  114  zum  schwäbischen  ^Adel  gerechnete  Geschlecht  v. 
Gersteiu  war  dem  Wappea  jiach :  in  S^b^  ein  rotbes  Schildchen  und 
im  rechten  ObereÄlTein  rotber  RiBg,  ein  ganz  anderes  Geschlecht. 

Freih.  9.  d'.    Knexeheck,  8.**ft4.  --^.Freih..^^^eekeöur^i.  8.  255  und  llt  8.  *259. 

DersteDberg  (in  Sflber.eui  dilcibüg^li^  Berg).  Ein  schonin  Ur- 
kunden des  13.  und  14.  Jahrb.  vorkoramendes,  thüringisches  Ritter- 
geschlecbt  aus  dem  gleichnamigen  Siamm'sitze  bei  Altenburg.  —  Der 
Stamm  blühte  in  das  18.  Jabcii.  l^aein  und  ist,  wie  angenommen  wird, 
1710  mit  Heinrich  Wilhelm  v.  G.  erloschen.  Ist  letztere  Angabe,  so 
wie  das  immerhin  noch  in  Frage  zu  stellende  Wappen  ricjitig,  so  war 
dasselbe  ein  für  sich  bestehendes  Geschlecht. 

Frtik.  V.  Ledebur,  l.  8.  2b5. 

(lersteiberg  (in  Silber  ein  gebogener,  rother  Sparren).  Ein  zum 
sächsischen  Adel  gehörendes  Geschlecht  JIb  welchem  mehrere  Spros- 
sen in  der  kur-  und  k.  säcbs.  Armee  stmRn.  Carl  Friedrich  Ernst 
Y.  Gerstenberg  trat  1847  als  k.  sächs.  Oberst  aus  dem  activen  Dienste. 
Die  Familie  erwarb  im  Weimariscben  Burg-Sulza  und  theilweise  auch 
die  Saline  Suiza. 

Fireih.  v.  Ledtbür,  III.  8.  259.  —  W.-B.  d.  Siebs.  Rtaattn,  111.  96. 

CSersteiberg^  derstenberger^  Cierstenbergk  (in  Blau  ein  Ritter,  wel- 
cher einen  .I4ndwurln  tödtet).  Reichsadclsstand.  Diplom  von  1610 
(nach  Andej^^USOl)  für  D.  Marcus  G^stenberg,  h.  Sachsen -alte  nb. 
Kanxler  und  fw die  Brüder  desselben,  Michael  und  Joachim  G.  und 
Erneuerungsdipk^  vom  17.  Octob.  1723  (nach  Anderen  1712)  für 
Georg  Heinrich  v.  G.  Seconde- Lieutenant  im  k.  preuss.  Regimente 
Anhalt-Bernburg.  —  Die  Diploms-Empfänger  gehörten  zu  eiuem  ur- 
sprünglich erfurter  Patriciergeschlechte,  welches  v.  Hellbach  mit  den 
anderen  Familien  dieses  Namens  verwechselt  hat.  Die  drei  oben  ge- 
nannten Brüder,  welche  den  Adelsstand  in  die  Familie  brachten,  waren 
die  Söhne  des  Jacob  G. ,  Stadtvoigts  zu  Buttstädt  im  Weimarischen. 
Von  diesen  Brüdern  kam  namentlich  Dr.  Marcus  v.  G.  zu  hohem  An- 
sehn und  Gaufae  hat  sein  Leben  nach  Cötterus,  Vita  D.  Marci  G.,  in 
einem  längeren  Artikel  beschrieben.  Derselbe,  gest.  1613  als  kur- 
sächs.  Geh. -Rath,  Herr  auf  Drackcndorf^  Schwerstädt,  Schfebelan^ 
Leutenthal,  Prosdublich  etc.,  hinterliess  zwei  Söhne,  Marcus  (II.)  v. 
G.,  gest.  1634,  h.  sachs.-altenb.  Hofrath  u.  Jobann  v.  G.-,  gest.  1622, 
Herrn  auf  Schwerstädt  und  Leutenthal ,  dessen  Sohn ,  Johann  Marcus 
V.  G.,  Herr  auf  Uhlstädt,  Leütenthal  etc.,  1637  diese  Linie  schloss. 
Doch  hat  eine  andere  Linie  den  Stanim  bis  in  die  neueste  Zeit  fort- 
gesetzt, u.  in  dieselbe  ist  durch  Adoption,  über  welche  aber  genauere 
Nachrichten  fehlen,  der  Name:  V.  Gerstenbergk,  Edle  v.  Zech,  ge*- 
nannt  v.  Müller  gekommen.  Die  Edlen  .v.  Zech,  später  Freiherren  u. 
(ilrafen,  s.  den  betreffeaden  Artikel»  wiaren  ein  zum  Adel  Karsachsens 


—    49»     — 

gehörendes  Geschlecht  und  der  Z(^name:  v.J!^(lll&v  schreibt  sich  von 
dem  grossh.  sachs.-weiraar.  Kanzler  der  Lan'des-Regierang  und  Geh. 
Rathe  v.  Müller  her.  — Friedrich  Leopold  Wolf  Ludwig  Wendelin  v. 
Gerstenb^rgk,  Edler  v.  Zech,  genannt  v.  Müller  ist  Herr  auf  Rauten- 
berg u.  grossh.  sachs.-weimar.  Kammerhferr. 

9.  Ol4fich0nstein,  Nr.  28.  —  Gauhe,  I.  8.  634—638  uod  II.  8.  355  und  31^.  —  v.  Falken- 
gtein.  Thüringische  Chronik,  Lib  II.  Pars  It.  8.  1393- 40>».  -  Brückner,  Hlrrhea-  u.  Schu- 
JenstaÄt  im  Her».  Gotha,  III.  8.  Ti  und  73.  —  r.  Uellbach,  1.  8.  421.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8. 
179.  —  Freih.  r.  L^debur,  I.  8.  255  und  256.  —  Siebmacher,  IV.  73  und  V.  800.  —  W.-B.  d. 
Sachs.  Staaten,  III.  97.  , 

ClersM^HbEViil^  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  vom 
lÖ.  Febr.  1797  für  Franz  Gerstenbrand,  Hofrath  bei  dem  k.  k.  Hof- 
kriegsrathe. 

ifegerte  v.  Mühlfeld,  Ergänz.-Bd.  8.  144.  —  Kneschke,  IV.  8.  144. 

üerstenfeid/s.  Birek  v.  Gerstenfeld,  Bd.  L  S.  452. 

ISerstnalm  (Staroniwappen :  in  Roth  ein  mit  drei  goldenen  Ger- 
ste nähren  belegter,  silberner  Schrägbalken.  Wappen  nach  dem  Di- 
plome für  Dr.  Martin  G.;  Schild  geviert:  1  und  4  ein  Füllhorn  und  in 
demselben  wie,  Sinapius  sagt,  auch  drei  Gersten- Aehren  und  2  und  3 
zwei  schräge  Balken).  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1571 
für  D.  Martin  Gerstmann,  Doln-Dechanten  zu  Breslau  u.  Kanzler  des 
Bischofs  zu  Olmütz,  später,  von  1574—1585  Bischof  zu  Breslau. 
Derselbe  gehörte  zu  einem  sehr  angesehenen  Patriciergeschlechte  der 
Stadt  Breslau,  aus  welchem  Sinapius  mehrere  Sprossen,  welche  zu 
ihrer  Zeit  berühmt  waren,  nennt.  Die  Familie  hatte  sich  in  zwei 
Linien,  die  Bunzlauische  und  Liegnitzische  geschieden.  Zu  Ersterer 
gehörte  der  oben  genannte  Bischof.  Aus  der  Liegnitzisch^n  Linie 
führt  Sinapius  zuerst  den  Bürgermeister  Martin  G.  zu  Liegnitz,  gest. 
1557,  und  dann  zwei  Brüder  auf:  David'  G. ,  gest.  1607,  Herrn  auf 
Jannowitz,  Schweinitz,  Dohnau  und  Scheibsdorf  und  Bartholoiaaeus 
G.,  gestorb.  1623,  Herrn  auf  Jannowitz,  Siegersdorf,  Schmochwitz, 
Schweinitz  u.  Scheibsdorf. 

Sinapius,  II.-  S.  G39  und  640  nach  Lucae  und  Henel.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  256. 

L  Cerstmano.    Erbländ.-östcirr.  Adelsstand.    Diplom  von  1819  für 

Ludwig  Gerötmann,  k.  k.  Haupt-Zolllegstatt- Einnehmer  zu  Brody. 

ilegerle  v.   Mühlfeld,  8.  190. 

ISerstmayer  ?.  Kdlliasfelii.  Erbländ.^  österr.  Adelsstand.  Diplom 
v«n  1783  für  Jacob  Kilian  Gerstmayer,  k.  k.  Hauptmann  bei  Erzher- 
zog Ferdinand  Toscana  Infant,  mit  dem  PrädicatS  :  v.Kollinsfeld. 

Meyerle  r.  Mühlfeld,  Ergänz.-Bd.  8.  296. 

Clerstner,  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1811 
für  Franz  Gerstner,  Doctor  der  Philosophie,  Professor  an  der  Univer- 
sität Prag  und  Diroctor  der  polytechnischen  Lehranstalt,  so  wie  der 
Wasserbau- Direction. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Ergänz.-Bd.  8.  144  und  145. 

derstoer  v.  fierstenkarn.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1816  für  Gottlieb  Gerstner,  k.  k.  Oberlieutenant,  mit  dem  Prädi- 
cate:  V.  Gerstenkorn. 

Megerle  v.   Mühlfeld,  Ergiiuz.-Bd.  8.  296. 

Cerswaide.    Altes  Adelsgeschlecht  in  der  Uckermark  aus  dem 

32* 


—     600    — 

gleichnamigen  Staminbause ,  welches  an  die  v.  Kettelhack  und  von 
diesen  an  die  v.  Arnim  kam.  Zander  v.  Gbyrswalde  hatte  nach  E. 
Carl  lY.  Landbuche  1375  in  Kakstede  und  Lauenhagen  Güter. 

Orundmann,  8.  40    —  N.  Pr.  A.-L,  V.  R.   179. 

(lerterode.  Eichsfeldisches,  erloschenes  Adelsgeschlecht  aas  dem 
gleichnamigen  Stammsitze  zwischen  der  Stadt  Worbis  u.  Keula. 

Wolf,  Urkandenbuch.  8.  13. 

liertinger^  Ritter.  Ein  in  Ober  -  und  Niederösterreich  vorgekom- 
menes Rittergeschlecht.  Tobias  Reichsritter  t.  Gertinger  wurde  1G30 
im  Lande  ob  der  P^nns  dem  Ritterstande  einverleibt  VLfi(St  als  kaiserl. 
Geh.  Hofsecretair  und  Herr  des  Gutes  Gasseneck  1639  unter  die  neuen 
Ritter§tandsgeschlechtcr  der  Nieder -österreichischen  Stände  aufge- 
npmmen.  Der  niedeVösterr.  Ritterstandsmatrikel  ist  nur  die  Bemer- 
kung beigefügt,  dass  die  Lini^  des  Tobias  Ritter  v  G.  bereits  im  17. 
Jahrb.  wieder  ausgegangen  sei. 

Wisngritl,  III.  8.  282. 

(lertigen,  fiertsep^  genannt  Sintsig^  Rheinländisches  Adelsge- 
schlecht, welches  mitGerzen  im  Kr.Lechenich  schon  1380,  so  wie  mit 
Sintzig  oder  Sintzenich  in  demselben  Kreise  1458  begütert  war  und 
zu  diesen  Besitzungen  später  mehrere  Güter  erwarb.  Der  Stamm  ist 
mit  Johann  Heinrich  v.  Gertzgen  20.  Apr.  1673  ausgestorben. 

Fahne.  I.  8.  109.  —  Freih.  if.  Ledebur,  I.  8.  256. 

liervaise'-O^iisy.  Altes  Adelsgeschlecht  derfranzösischen  Provinz 
Isle  de  France,  aus  welchem  der  Religionsstreitigkeiten  wegen  Chri- 
stoph V.  Gervaise-Cousy  zu  Ende  des  17.  Jahrb.  Frankreich  verliess . 
und  mit  seiner  Familie  und  seinem  zum  grössten  Theile  geretteten 
Vermögen  in  Berlin  darch  den  Kurfürsten  Friedrich IlL  Schutz  fand. 
Derselbe  hatte  aus  derEhe  mit  Anna  v.  Lievrad  aus  einem  vornehmen 
flandrischen  Geschlechte  zwei  Töchter,  von  denen  sich  die  ältere, 
Maria  Anna,  mitPerier  Lahitole,  die  jüngere  aber,  Susanna,  mit  einem 
Herrn  v.  Memviele-Lago  vermählte. 

Tyroff^  I.  67  und  Siebenkeen,  I.  8^  38. 

Gerfasi^  Grafen.  Erbländiscb-österr.  Grafenstand.  Diplom  von 
1713  für  Rochus  Hieronymus  Gervasi. 

Megerle  r.  Mühlfeld^  Erganz.-Bd.  S.   U. 

Gerfasi  v.  Ransoff  und  jSancto-Angelo.    Reichsadelsstand.    Diplom  ~ 
von  1788  für  Johann  Gervasi  aus  Trient,.  mit  dem  Prädicate:  v.  Rap- 
soff u.  Sancto-Angelo. 

Heget  le  v.  Mühlfeld,  Krgnuz.-Bd.  8.  296. 

(lerfay.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1817  für  Se- 
bastian Gervay,  k.  k.  Staatsraths-Official. 

Megerle  c.  Mühlfeld,  Ergänz  -Bd.  «.  297. 

ISeriabeck  v.  Aerzabina  und  v.  Beglerbeg^  Rilter  und  Freiherren. 

Böhmischer  Ritter-  und  erbländ. -österr.  Freiherrnstand.  Ritter- 
standsdiplum  von  1749  für  Johann  Joseph  Gerzabeck,  k.  k,  Capi- 
tain- Lieutenant,  mit  dem  Prädicate:  v.  Gerzabina  u.  Freiherrn- Di- 
plom von  1771  für  denselben  als  k.-k*.  Kreishauptmann  zu  Czaslau, 
mit  dem  hinzugekommenen  Prädicate:  v.  Beglerbeg. 

Megerle  v.    Mühlfeld,  Krgiax.-Bd.  8.   69  und  a.  145.   -  Suppl.    zu  Siebm.  W.-B.  VI.  19 : 

F.  u.  y.  Q. 


—    501     — 

Cleschaii.  Adelsstand  des  Kgr.  Polen.  Diplom  von  1555  für  Cas- 
par Geschaa  zuConitz.  Der  gleichnamige  Sohn  desselben  stanb  1584 
als  Abt  des  Cisterzien§er  Klosters  zu  Oliva. 

Frtih.  t.   Ledehur,  I.  H.  2^6. 

t  Ceschowski^  Clexowski.    Polnisches,  nach  Schlesien   gekommenes 

Adelsgeschlecht,  welches  1698  mit  Lubie  im  Kr.  Tost  begütert*  war. 

Freik.  v.  Ledebur,   lU.  8.  2.S9. 

Cessenharil,  Edle.  Erbländisch-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1769  für  Martin  Gessenhard,  k.  k.  Kammerthürhüter,  mit  dem  Prä- 
dicate:  Edler  v.  ' 

Meyerle  r.  Müht/«M,  'Ergänx.-Bd.  S.  297. 

^  (jessler^   Grafen  (Schild  mit  Mittelschild.    Im  silbernen  Mittel- 

schilde, gekrönt  mit  füufperliger  Krone,  der  preuss.,  schwarze  Adler 
u.  im  blauen  Schilde  ein  silberner  Querbalken,  oben  von  zwei,  unten 
von  einem  silbernen  Sterne  begleitet).  Grafenstand  des  Königreichs 
Preussen.  Diplom  vom  31.  Juli  1745  für  Friedrieh  Leopold  v.  Gess- 
1er,  k.  preuss.  Generalliiutenant.  —  Ein  ursprürtgliy.h  schweisjerisches 
Adelsgeschlecht,  welches  bis  1418  Grüningeu  im  Csinjton  Zürich  be- 
sass,  später  nach  Schwaben  und  um  1618  nach  Po'mmern,'so  wie  im 
18.  jahrh.  n^h  Ostpreussen  und  Schlehen  kto.  ^J^cJ  Diethmar 
lief  der  Stamm  absteigend,  wie  folgt:  Leopold^  k.  k.  Oberst:  Elisa- 
beth Freiin  v.  Schenk;  —  Conrad,  k.  k.  General-Wachtmeister:  Luise 
V.  Stfnitz;  —  Conrad  Ernst,  Herr  auf  S^chwessin  in  Pommern,  k.  k. 
Capitain:  Euphrosyne  v.  Rosenau;  : —  Conrad  Ernst  (II).  Js.  unten.  — 
Unter  den  in  Ostpreussen  erworbenen  Gütjern  befand  sich  namentlich 
Schwaegerau  im  Kr.  Insterburg,  welches  in  der  zweiten  Hälfte  des 
17.  Jahrh.  in  der  Hand  des  genannten  Conrad  Ernst  (II.)  v.  Gcssler, 
k.  preuss.  Obersten,  verm.  mit  Gertraud  v.  Gattenhofen,  war.  Aus 
dieser  Ehe  stammte  der  obengenannte  Graf  Friedrich  Leopold,  des- 
sen Nanren  die  Geschichte  Preussens  auf  einem  ihrer  ehrenvollsten 
Blätter  für  immer  aufgezeichnet  hat.  Derselbe,  gest.  1762  als  königl. 
preuss  General -Feldmurschall,  verwandelte  4.  Juni  1745  die  schon 
fast  verlorene  Schlacht  bei  Striegau  als  Führer  der  k.  preuss.  Reite- 
rei in  den  glänzenden  Sieg  bei  Hohenfriedberg  und  erhielt  in  voller 
Anerkennung  seiner  für  die  preuss.  Waffen,  den  Rahm  derselben  ijid 
den  ganzen  preus<i.  Staat  so  ausgezeichneten  Waifenthat  den  oben  an- 
geführten Grafenstand.  Aus  seiner  Ehe  mit  Anna  Eleonora  Gräfin  v. 
Stanislawsky-Seeguthentsprossten,  neben  sieben  Töchtern,  drei  Söhne, 
doch  ist  die  weitere  Nachkommenschaft  später  bis  auf  zwei  Sprossen 
des. Geschlechts  erloschen.  Der  älteste  Sohn  des  Grafen -Frredrich 
Leopold:  Graf  Georg  Ludwig  Conrad,  hatte  aus  der  Ehe  mit  Juliane 
Elisabeth  Freiin  v.  Ligdlau  und  EUguth  7wei  Söhne,  von  denen  der 
ältere  vor  ihm  unvermählt  starb,  der  jüngere  aber,  Graf  Ludwigr  Wil- 
helm, den  Stamm  fortsetzte.  Letzterer  war  in  erster  Ehe  mit  Beata 
Amalia  Freiin' v.  d.Tann  und  in  zweiter  mit  Mariane  v.  Siegroth  ver- 
mählt. Aus  der  ersten  Ehe  entpross  Graf  Heinrich  und  aus  der  zwei- 
ten Graf  Wilhßlm,  geb.  1796^  welcher  sich  nicht  vermählt  bat.  ,Vöm 
Gi^fen  Heinrich,  gest.  1834,  k.  preuss.  Rittmeister,  verm.  mit  Gott- 


—     502     — 

liebe  v.  Desaris,  gest.  1833,  stammt:  Graf  Friedrich,  geb.  1826,  Ma- 
joratsherr auf  Schoffczütz  und  Lomiiitz  unweit  Rosenberg  in  Ober- 
Schlesien,  k.  preuss.  Prem.- Lieutenant  im  1.  schweren  Landwehr- 
Reiter- Reg.,  verm.  1857  mit  Hedwig  Cirf.  Montis  de  Mazin  a.  d.  Hause 
Jeroltschütz,  geb.  1836. 

Gauhe,  If.  S.  856  und  357.  —  Militairisrhes  Pmitheon,  II.  8.  9.  —  N.  Pr.  A. -L.  II.. 8. 
230  und  2:n.  —  Deutsche  (iraf.iih.  d.  (JtponwBrt,  TU.  S.  137  und  13S.  —  Freih.  r.  L^dfbur, 
1.  S.  256  und  *J57  und  II I.  S  259.  —  (;fneal.  Tascbt-nb.  d.  gräfl.  Hauaer.  1H59.  8.  297  u.  298 
u.  bistur.  Handb.  au  dfiuHell.eii,  S.  247.  —  Siehmacher,  II.  87:  v.  (i.  SrliwäbLscb.  —  Dieth- 
mar^  S.  59.  Nr.  7.  —  W.-B.  d.   »'reu-^s.  Monarch,  l.  40.   —  Schl^sisch.  W.-B.  Nr.  279. 

(ifssicr  f.  Gesicrn  su  Branegg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Di- 
plom von  1726  für  Johann  Joseph  Gessler,  Obervoigt  zu  Horb  in  Vor- 
der-Oesterreich,  mit  dem  Prädicate:  v.  Gesslern  zu  Brunegg. 

Megerle  v.   Mühl/eld,  Krgänz.-Bd.  S.  297. 

Ciesstlngshauscn.  Altes,  in  Camburgischen  nnd  namentlich  in 
SonnenfeJdischen  Urkunden  von  1263;  1279.  1283.  1294  und  1297 
vorkommendes  Adtlsgeschlecht. 

Schottgen  u.  Kreysig,  Diplomat.  F.  III.  8.  636.  —  Grüner,  Beschreib,  von  Coburg,  III. 
«.  112.  -   r.  Hellbach,  l,  f-  4-*3. 

(letlkandL.  ^elsstand  des  Königreichs  Preussen.  Diplom  für 
den  später,  1808^!  v^erstorhenen  k.  preuss.  General-Major  und  Chef 
eines  Husar©n%epyuneii,ts  Ernst  Philipp  v.  G.  ^ 

N.  Fr.  A.-L.'il.  S.  281'.  —  Aeih.  v  Ledebur,  I.  S.  257.  —  W.-B.  d.  Prea«s.  Monarchie 
III.  26.  '  , 

Getiendorf)  Gexendorfer.  Eins  der  llUesten  ritterlichen  Geschtech- 
ter  in  Oesterreich  ob  u.  unter  der  Enni^  welches  in  alten  Urkunden 
auch  Gözendorfer,  Götzeiusdorf  und  GWndorf  geschrieben  wurde. 
Hugo  und  Starchant  v.  Gezindorf  kommen  in  zwei  Urkunden  des 
Klosters  Admont  schon  1170  vor.  Der  Stamm  bltihte  noch  bis  in  die 
erste  Hälfte  des  15.  Jahrb.  hinein:  Jacob  v.  Getzendorf  lebte  noch 
1422  u.  Stephan  Gezendorfer,  Ritter,  war  143^5  mit  Barbara  v.  Uar- 
rach  zu  Goggatsch  vermählt.  Beide  waren  wabj  die  Letzten  ihres 
Stammes. 

IViM^riV/,   III.  8.  314^und  315. 

(leuder,  deader,  genannt  ?.  Rabensteiaer^  Gelder  f.  Heroldsbers> 
Freiherren.  Altes,  der  gewöhnlichen  Annahme  nach  böhmisches  Adels- 
gesfihlecht,  welches  nach  Franken  auswanderte.  .\ls  Ahnherr  des 
ganzen  Stammes  wird  Sigmund  Geuder,  gest.  1278,  genannt,  welcher 
sich  mit  einer  v.  Caihmerstein  vermählte  u.  dadurch  das -gleichnamige 
Stammschjoss  derselben  im  jetzigen  Landgerichte  Schwabach  erhielt, 
dasselbe  aber  kurz  vor  seinem  Tode  an  die  Grafen  v.  Nassau  ver- 
kaufte. Derselbe  hinterliess  zwei  Söhne,  Sigismund  G.,  dessen  älterer 
Sohn ,  Sebastian ,  Landvoigt  im  Elsass  und  Hauptmann  in  Schwaben, 
der  jüngere  aber,  Georg,  des  K.  Carl  IV.  Grosshofmeister  u.  Hofrich- 
ter, so  wie*  1358  Abgesandter  am  päpstlichen  Hofe  war  u.  Hermann  G. 
Von  Letzterem  stammte  aus  der  Ehe  mit  Margaretha  v.  Seckendorf : 
Heinrich  (1.)  G.,  welcher  nach  Nürnberg  ging,  1349  in  den  dortigen 
Rath  kam,  1366  Rathsschultheiss  wurde  und  IB89  starb.  Seit  die- 
ser Zeit  u.  bis  jetzt  ist  der  HauptstaiQm  des  Ge^hlechts  fortwährend 
im  Nürnberger  Patriziat  gewesen.  —  Schon  in^  16.  Jahrh.  war  üb*»!- 


—     603     — 

gens  die  Familie  wegen  des  Gutes  Zancck  der  schwäbischen  Ritter- 
schaft, so  wie  auch  1613  der  Ritterschaf^-des  fränkischen  Cäntons 
Gebflrg  und  später  auch  der  des  Cantüq|w^/^jkmühl  einverleibt,  and 
mehrere  Glieder  der  Familie  wurden  in  den»*tegnannten  Cantonen  Rit- 
terhauptleute und  Ritterräthe.  Conrad  I.  welcher  1391  lebte,  stiftete 
eine  eigene  Linie,  die  Conradiniscbe,  welche  aber  später  sowohl  in 
Nfirnberg,  als  in  Schwaben  und  im  FJIsass  wieder  ausgegangen  ist.  Zu 
derselben  gehörte  Philipp  Gender,  gest.  1591,  welcher  als  Senator  zu 
Nürnberg  mit  vielen  wichtigen  Angelegenheiten  und  Sendungen  der 
alten  Reichsstadt  betraut  wurde.  — :  Später  theilte  sich  das  Geschlecht 
in  zwei  Uanptlinien  durch  die  beiden  Söhne  Jacobs  G.,  welcher  1612 
das  Bürgerrecht  in  Nürnberg  aufgegeben:  Johann  Philipp  und  Johann 
Andreas.  Johann  Philipp  G.,  Brandenburg,  und  Anhaltscher  Rath  und 
Hofmeister,  Ritterhauptmaun  des  Cantöns  Gebürg,  Special -Director 
aller  sechs  Cjantone  in  Franken  und  General-Director  der  gesammten 
unmittelbaren  Reichsritterschaft  aller  drei  Kreise,  Erbschenk  des 
Hocbstifts  Wtirzburg  u.  des  H.  R.  Reichs-Ritter,  war  in  zweiter  Ehe 
vermählt  mit  Anna  Elisabeth  Rabensteiner  v.  Delau,  von  welcher  sein 
Sohn,  Philipp  Carl,  den  Zunamen :  J^abensteiner  annahm  und  zu  die* 
ser  Annahme  ein  kaiserliches  Diplom  vom  7.  Mai  1693  erhielt.  Der- 
selbe wurde  somit  der  Stifter  der  älteren  Geuderschen  Hauptlinie  der 
Rabensteiner,  welche  nach  Preussen  kam  und  im  BrandenburgischeB 
ansässig  wurde.  Johann  Georg  Freiherr  v.  G. ,  gen.  R. ,  gest.  1747, 
war  k.  preuss.  Geh.  Kriegsrath,  Hof- Marschall  des  Markgrafen  Carl 
und  Johanniter- Ordenskanzler  zu  Berlin  und  der  Sohn  desselben, 
Friedrich  Christoph,  geb.  1710,  k.  preuss,  Kammerherr  u.  Gesandter 
am  h.  württemb.  Hofe,  auch  standen  mehrere  Glieder  der  Familie  in 
der  k.  preuss.  Armee  und  noch  1835  lebte  ein  Freih.  v.  G,.  genannt 
R.,  welcher  1 787  k.  preuss.  Kammerh.  geworden  war.  —  Der  zweite 
Sohn  Jacobs,  s.  oben,  Johann  Andreas,  stiftete  die  zweite ,  jüngere 
Hanptlinie  der  Geuder.v.  Herolds"berg.  Letzteres  Prädicat  ist  dem 
Markte  Heroldsberg  mit  drei  Schlössern  u.  etwa  tausend  Einwohnern 
im  jetzigen  Landgerichte  Erlangen  entnommen.  Es  erwarb  nämlich 
Heinrich  IL .  der  zweite  Sohn  des  oben  erwJrtinten  Heinrich  L ,  mit 
Conrad  1.  1391  vom  Herzoge  Swantibor  von  Pommern  das  Amt  He- 
roldsberg mit  allen  dazu  gehörigen  Ehren,  Rechten,  Dörfern  n.Unter- 
thanen  und  dasselbe  ist  unausgesetzt  in  der  Hand  der  Familie  ver- 
blieben. Der  Sohn  Heinrichs  II.,  Seitz  Geuder  zu  Heroldsberg,  war 
der  Stadt  Nürnberg  oberster  Feldhauptmarin  gegen  die  Hussiten.  Aus 
seiner  Ehe  mit  Margaretha  v.  Uttenhofen  stammte  unter  Anderen 
Martin,  welcher  1442  Amt  u.  Markt  Neuhof  im  jetzigen  Landgerichte 
Markt  Erlbach  kaufte.  Der  Enkel  desselben,  Sebald,  vermehrte  den 
Besitz  durch  Stein.  Von  Letzterem  stammte  der  oben  genannte  Jacob, 
aus  dessen  Ehe  mit  Sabina  Weifer  die  Stifter  der  beiden  Hauptlinicn, 
Johann  Philipp  und  J.  bann  Andreas,  s.  oben,  hervorgingen.  Des  Lele- 
teren  Urenkel,  Freiherr  Johann  Adam  Rudolph,  gest.  1789,  Bürger- 
meister, Scholarch,  Septemvir  dW^oberster  Hauptmann  der  Reichs- 
stadt Nürnberg,   k.  k.  w.  Rath  und  Ritterrath  des  Cantons  Gebürg, 


—     504     — 

war  in  zweiter  Ehe  vermählt  mit  Luise  Wilhelmine  v.  Stanff  zu  Ad- 
litz,  g^st.  1783.  Aus  dieser  Ehe  entspross  Freiherr  Wilhelm,  gest. 
1801,  h.  württemb.  Kammrrjunker,  vorm.  mit  Auguste  v.  Egloffst^n, 
gest.  1797  und  der  Sohn  desselben,  Ernst  Freiherr  v.  (t.  v/ijiiDd  zu 
Heroldsberg,  Stein  und  Untersdorf,  geb.  1788,  k.  bayer.  Katnmer- 
junker,  war  in  neuester  Zeit  Senior  des  Gesammthauses  Aus  seiner 
Ehe  mit  Juliana  Rrixner  stammt  ein  Sohn,  Freiherr  Cnri^ian,  geb. 
1816,  welcher  sich  mit  Sophie  v.  Ott  vermählte,  aus  welcher  Ehe 
zwei  Töchter  stammen.  Ueber  den  Bruder  des  Freiherrn  Wilhelm, 
den  Freih.  Christoph  und  die  Hinterbliebenen  desselben  giebt  das 
Geneal.  Taschenb.  d.  freih.  Häuser  die  neuesten  Nachrichten. 

Bfckmunn,\\l  S.  2'J4-22?«  aiid  Tali.  B.  Nr.  'J.  —  (iaifhe,  I.  S.  63«  und  fi39,  —  Birder- 
mann,  NürnluTg  Palririat.  Tah,  46  u.  ff.  —  Will,  Nürnh.  MfiiizbelnstiR.  I.  S..ir»4.  —  Diene- 
mann,  S.  256  Nr.  HO  und  S.  --»94.  —  N  O-noT*!.  Haiidb.  1777  S.  '<^—9\  und  l77^.  I.  S.  90— 
92.  —  E.  ('.  Bfszcl,  kurz.'  Nachr.  von  Hrn.  Phil,  (ioudrr  v,  Ilcrold^bei-.  l7;?l.  —  r.  Laay. 
8.  3.S0  und  ^h\.  -  N.  Pr.  A.-l  ex.  U.  S.  l'Hl  Hnd  V.  8.  179.  —  Fr^ih.  c.  Lr^iehur,  1.  8.  :*  7. 
—  «euoal  Tasrhenh.  «i.  freih  HäiiH«>r.  ISSh.  S.  216— 2lS  und  1857  S.  227  and  JV^.  —  Si>6- 
mache.x,  I.  109:  Die  R.i;.  jistHiK-r,  Fränkisch.  205:  Die  Gcuilei.  Nürnh.  adol  Patr»c.  uud  VI. 
21.  —  r.  hhding,\\\.  S.  201- 2»>4.  —  tSuppl.  zu  Sj.'l.ni.  W  -IJ.  11.  U»  Fnih.  v.  (J.  {ccnaiuit  K. 
und  IV.  12:  fi.  v  11.  -^  Tyrof,  I.  :V.»  und  IIH  und  .</>/<<-«* c^.*,  I.  S.  39  imd  40.  —  W.  B.  d. 
Kgr.  Bayern,  V.  60;  v.  G.  gin«nnt  K.  und   IX,  9«;  «J.  v.   Il-roldsherg.   Fr«*ih. 

(icusau.  Altes,  thtiringisches  Adelsgosclilccht,  welches  sich  aus 
den  Häusern  Farrn-städt  im  Querfu|*tschen,  Heygendorf  an  der  Unstrot 
und  Ustrunzen  unweit  Sangerhausen  ausbreitete.  Ein  Dorf,  welches 
den  Namen  des  Geschlechts  trägt ,  liegt  unweit  Merseburg.  Urlvund- 
,  lieh  kommt  zuerst  Hans  v.  G.  1443  und  i448  vor,  die  ordentliche 
Staminreihe  aber  beginnt  erst  mit  Ulrich  und  lialthasar  v.  G.,  welche 
1453  Schloss  u.  Amt  Vitzenburg  den  Herren  v.  Querfurt  gegen  Hey- 
gendorf u.  eine  Summe  Geldes  abtraten.  Ulrich's  Linie  schloss  1581 
der  Urenkel,  Günther",  Balthasars  Linie  aber  blühte  in  mehreren 
Zweigen  fort.  Von  seinen  Enkeln  starb  Levin,  Herr  auf  Heygendorf, 
früher  kursächs.  Amtshauptmann  zu  Sachsenburg  u.  Weissensee  und 
Statthalter  der  Hallei  Thüringen,  1594  als  commandirender  Oberster 
der  kursächs.  Hülfstruppen  gegen  die  Türken  zu  Volckersdorf  unweit 
Wien.  Von  den  Söhnen  desselben  war  Georg  b.  Sachs. -Altenburg. 
Hofrath,  unter  dessen  sieben  Enkeln  Levin  IL,  Herr  auf  Farrnstaedt 
als  Director  des  Querfurter  Kreises  vorkommt.  -^NachGauhe  lebten 
1730  Victor  v.  G.,  k.  "preuss.- Oberst,  welcher  später,  1734,  starb; 
Hart  mann  v.  G.,  k.  poln.  u.  kursächs.  Karamerjunker  und  Oher-Forst- 
un«l  Wildmeister  zu  Siebenlehn  und  Levin  HI.  v;  G  ,  herzogl.  Sachs. 
Eisenach.  Kammerjunker  und  Kammerr.ath.  —  Der  Stamm,  w»^lcher 
schon  im  15.  Jahrb.  mit  Heygendorf  im  Weimarischen  u.  mit  Farrn- 
städt  u.  Vitzenbu'g  unweit  Querfurt  begütert  war,  blühte  fort,  war 
noch  in  neuer  Zeit  in  Thüringen  und  der  jetzigen  Provinz  Sachsen 
angesessen  und  es  sind  aus  demselben  mehrere  Sprossen  hervorge- 
gangen, welche  namentlich  in  K.  Preuss.  und  grossh.  bad.  Diensten 
zu  hohen  Ehrenstellen  gelangten.  Ein  v.  G.  starb  1808  als  k.  preuss. 
Generallientenant,  Chef  des  Ingenieurcorps  etc.  und  ein  Anderer  v. 
G.,  früher  k.  preuss.  Capitain,  182p  als  grossh.  badischer  Generalma- 
jor; Ober -Stallmeister  etc.  Letzterer  war  ein  Sohn  des  1829  vir- 
storbenen  grossh.  bad.  OberhofnffÄSters  und  Generals  v.  G.  Später, 
1835,  war  ein  v.  Geusau  k.  preuss.  Major  u.  Commandeur  eines  Land- 


—    606     — 

wehr -Bataillons  in  Halle  und  um  (Moselbe  Zeit  lebte  ein  Major  v.  G. 
in  Weimar,  so  wie  in  neuester  Zeit  in  Oesterreich  Kduard  Freiherr 
V.  Geusau,  k.  k.  Major  in  Pension. 

Bny^r.  npottraph.  Jcnfns.  S.  lf>0.  —  f^panfj^nhfi g,  'liTonic.  Maiusfeld.,  S.  548.  —  Val. 
Konto,  T.  8  U»* — IM5:  —  Gaithfl  I.  S  r,40  luid  G41:'nu(*l»  Ravor.  Spann-Milx-r;«  und  Müller, 
Annal  Saxon.  —  N.  noiicnl.  Hniidb.  1777.  S.  21^  uiul  177R.  S.. 277-279.  —  r.  Vcchtritz.  Ge- 
»rhl'^rhrs.ErzSIil.  I  Tuh.  9  \\\h\  \A  und  diplotnat.  NarhrJrhtfn,  'iF.  S.  42.  —  N.  Pr.  A.-L:  II. 
.  8.  231  lind  232.  -  Freih.  v.  Lpd*-hur,  I.  S.  257.  —  Snppl.  xu  Sichm.  W  -R.  V.  22.  —  W.-R, 
d,  Särhs.  Stnat'Mi.  TU.  9F«. 

(lerfnifb.  Altes,  erloschenes,  rheinländisches  AdeJ^geschlecht 
ans  dem  gleichnar^iy^en  Stammsitze  im  Kr.  Erkelenz,  Regier.  -  Bezirk 
Aachen.  Christine^v.  Gevenich  war  noch  1650  mit  Wilhelm  v.  Cot- 
tenbach  vermählt. 

Freih.  v.  L^^hhur,  \.  H    257. 

-  Ge?ertshagen,  Gefertshan,  Oefer;;hafii,  aufh  Frefherrrn.  Rheinlän- 
disc^es,  namentlich  den  Herzogthtlmern  Jülicbu.  Ber^  50  wie  Kur-Cöln 
angehöriges  Adels^eschlecht,  aus  welchem  Bertram  Goswin  Fr^ih.  v. 
G.  gegen  Ende  dos  17.  Jahrb.  zum  Prälaten  der  freien  reichsfürstl.  . 
Abtei  St.  rornelii-Mtlnster  in  Jülich  erwählt  und  1699  auf  einerReise 
nach  Aachen  menrhelmörderischer  Weise  erschossen  wurde.  Her  Stamm 
hat  in  das  18.  Jahrb.  fortgebltibt,  iä*  ab e»  dann  erloschen.  Ein  gleich- 
namiges Gut  liegt  iu  der  pregss.  Rheinprovinz  im  Kr,  Gimborn.  Die 
Familie  war  schon  1566  und  noch  1700' mit  demselben  und  mit  Kel- 
denich  im  Kr.  Bonn,  so  wie  1721-  mit  Roth  im  Kr.  Mühlheim  begütert. 

Giitihfi,  II.  S.  3^7  narh  Hainbiirv'.  Hlstor    Komnrqu.   1699.  S.  258.  —  KoA^^n*.  F.litn.  Work, 
T.  29   lind  d'H^.>ll,.ti   i.jpd'-rrf  rfnivrli.   Ad-l,  II.*  S.  319.  —    FVW^r,  Borpisclwi  Ritter.Hchaft,  S.  28. 
—  Fahnfs  I.  8.  110.  —  Ftvil,    r.   I.fdebur.  I,  S.   254.    -  W.-B.   d.    Pmiss.  Rlifinpr.  fl.  Tab.      ' 
20.  Nr.  40  und  8.  VJlh. 

ftever.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  .15.  Juli  17.37  für  Hans 
Daniet  Wilhelm  Geyer,.kursächs.  Hauptmann.  Die  Notification  dieser 
Erhebung  erfoljrte  in  Kursachsen  12.  Febr.  1738. 

nandschrifil.  Notiz.  —  W.  P.  d-'r  8ärU^.  Staaten.  VIT.  41. 

Geyer,  (Jey^r  zu  Ezenberg,  Geyer  zu  Lauf.  Reichsadelsstand.  Diplom 
vom  18.  Nov.  1707  für  die  Gebrüder  Balthasar  und  Ulrich  Geyer  u. 
zwar  ftlr  Ersteren  mit  dem  Prädicate: .  v.  Ezenberg,  für  Letzteren 
mit  dem  Prädicate :  zu  Lauf.  Dieselben  ware^n  Söhne  des  Ulrich 
Geyer.  Bürgermeisters  zu  Hemmau  und"  Besitzers' landj^ässiger  Gtiter. 
Ueber  Balthasar  v.  G.  zu  Ezenberg  fehlen  weitere  Nachrichten,  Ul- 
rich aber,  Inhaber  eines  ILammerguts  zu  Lauf,  hat  den  Stamm  fort- 
gesetzt und  zwei  Enkel  desselben,  die  riebrüder:  Johann  Nepomuk  v. 
G.,  geb.  1748,  k.  bayerischer  Landsass  zu  Laufenthal  und  Johann  Jo- 
seph V.  Geyer,  geb.  1753,  Landsass  zu  Eigelsberg,  wurdjBn  Jn  die 
Adelsraatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

p.   Lang,  S.  3.M.  —    Menerlf  e.   MühlMd,  Erg5nr..-Bd.  S.  297.    —  W.  T^.    d.  Kgr.  Bayörh, 
V.  Kl.  . 

Geyer,  Ritter  und  Eille.  P^rblftnd  -österr.  Ritterstand.  Diplom  von 
1716  für  Johann  Carl  Geyer,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

ßlpgerle  r.  Mühlfeld,  Erpäiiz.-Bd.  S.  U?).  '  •       - 

Geyer,  Geler,  Geyern.   Ein  früher  im  Magdeburgischen  vorgekoDi- 
menes  Adelsgeschlecht     Carl  Dietrich    v.  Geyern  besass  1655   ein       1 
Oat  zu  Gross-Salza  und  Friedrich  Rudolph  v.  Geier^  berzogl. .  Stall- 


—     606    •- 

meister  zu  Barby,  Herr  zweier  Güter  zn  Gross-Salza  u.  Sfildorf,  starb 
10.  Juli  1744,  vier  Schwestern  hinterlassend,  ohne  Leibeserben. 

Firih.  r.   Ledebur,  I.  S.  257. 

Gejer.  Ein  in  Preussen  in  der  Person  des  Sigisinand  Friedrieb 
Wilhelm  v.  Geyer  vorgekommenes  Adelsgeschlecht.  Derselbe,  ge- 
bürtig aus  Oesterreich,  starb  29.  Febr.  17Ö8  als  k.  preuss.  Ingenieur- 
Hauptmann. 

Freih.  v.   Ledebur,  I.  8.  257  ii.  S".?. 

Geyer  ?.  Edclbach ,  frHherrei  (Schild  geviert;  1  und  4  io  Bla« 
auf  dreieckigt^m,  weissen  Hügel  ein  einwärtssehewirer,  zum  Fla|[;e  ge- 
schickter Geier  und  2  und  3  in  Roth  ein  länglichter,  von  Weid|»i  g^ 
flochtener,  brauner  Korb).  Erbländ.-österr  Freiherrnstand.  jHloin 
vom  25.  Mai  1665  für  Christoph  Ehrenreich  Geyer  v.  Ediw^b, 
Herrn  zu  lieinprechtspölla  und  Ober-Pärschenbrunn  in  NiederNler- 
reicb  und  zu  Triescli  in  Mähren.  —  Altes,  österreichisches  Ade'Uge- 
schlecht,  dessen  Sprossen  schon  lange  vorher,  ehe  sie  als  Landleute 
imroatriculirt  wurden,  im  Besitz  verschiedener  Lehen-  und  eigen- 
thümlicher  Güter  waren.  Nicolaus  G.  v.  E.  lebte  1562  auf  dem  Frei- 
sitze zu  Edelbach,  welchen  Lorenz  G.  1596  von  Reichard  Herrn  ?. 
Strein  zu  Schwarzenau  und  Reichard  G.  1617  vpu  Johann  Joachim 
Herrn  v.  Zinzendorf  zu  Lehen  empfingen.  —  Christoph  Ehnenreicb 
G.  v.  E  ,  s.  oben,  früher  fürstl.  Passauscher  Rath  und  Oberkastner 
zu  Stockerau,  wurde  1635  als  Landmann  in  Nieder- Oesterreich  unter 
die  neuen  Ritterstandsgeschlechter  aufgenommen,  1637  als  N.-O. Re- 
giments-Rath  angestellt,  1654  zum  N.  0.  Land  -  Untermarschall  er- 
nannt, 1656  unter  die  alten  Ritterstandsgeschlechter  versetzt  u.,  wie 
angegeben,  in  den  Freiberrn stand  erhoben,  von  welcher  Erhöhung 
aber  erst  die  Söhne  Gebrauch  machten.  Derselbe,  gest.  1667,  war 
vermählt  mit  Barbara  Aemilia  Gold  v^  Lampoding,  welche  ihm  das 
Gut  Pärschenbrunn  zubrachte  u.  aus  dieser  Ehe  stammten  drei  Söhne, 
Franz  Cbristoph,  Carl  Leopold  und  Adam  Ehrenreich  u.  zwei  Töch- 
ter, Maria  Elisabeth,  vermählt  mit  Georg  Wilhelm  Edlen  Herrn  v. 
Walterskirchen,  und  Maria  AnnaSabina,  verm.  mit  Johann  Ludwig  v. 
Franking.  Freib.  Franz  Christoph,  welcher  bald  nach  dem  Tode  des 
Vaters  die  Herrschaft  Triesch  an  Ferdinand  Ernst  Gr.  v.  Herberstein 
verkaufte,  war  mit  Maria  Eleonora  Grf.  v.  Kollonitsch  vermählt,  doch 
sind  Nachkommen  aus  dieser  Ehe  nicht  bekannt.  Freiherr  Carl  Leo- 
pold, Herr  zu  Erla,  Vesten-Grafendorf  u.  Ober-Pärschenbruun,  kaufte 
zu  diesen  Besitzungen  noch  Gut  und  Dorf  Ebenberg,  Aus  seiner  Ehe 
mit  Elisabeth  Magdalena  Schmidt  v.  Wellenstein  stammte  ein  Sohn, 
Freiherr  Carl  Anton,  welcher  1732  noch  lebte,  über  welchen  aber 
weitere  Nachrichten  fehlen. 

WiiegriH,  III.  8.  2^  und  284. 

Geyer  v.  fieyersd^rf,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1820  für  Jobann  Geyer,  k,  k.  Oberlieutenant  mit  dem  Prädieate: 
Edler. V.  Geyersdorf. 

Megtrle  9.  MühlfM,  Brgtas.-Bd  8.  297. 

Cleyer  ?.  ttebclttäll,  tich  Grafen  (in  Blau  ein  silberner  Widder» 


—     507     — 

köpf  O.Hals,  mit  auswärts  rund  gebogenen,  goldenen  Hörnern:  Stamm- 
Wappen.  Gräfliches  Wappen :  Schild  gevierimit  das  Stamniwappen 
zeigendem  Mittelschilde.  1  und  4  in  Roth  ein  aus  dem  linken  Fel- 
desrande hervorgehender  Arm  iu  silbernem  Harnische ,  welcher  mit 
einem  Schwerte  droht  :Und  2  und  3  in  Silber  an  einer  goldenen  Lanze 
eine  aufrecht  stehende,  rechts  wehende,  mit  einer  goldenen  Sonne 
bezeichnete,  rothe  Fahne).  Rcichsgrafenstand.  Diplom  vom  14.  Mai 
1685  für  Heinrich  Wolff  v.  Geyer,  Herrn  auf  Giebelstatt,  Goldbach, 
Rheinsbruhn,  Neakirchen  etc.  —  Altes,  fränkisches  Adelsgeschlecht 
aus  dem  gleichnamigen  Stammsitze,  dem  Schlosse  und  Flecken  Geyer 
im  Ansbachischen,  eine  Meile  von  Weissenburg.  Dasselbe  wurde  be- 
sonders im  Würzburgischen  beaütert  und  bekannt.  Sebastian  .war  im 
15.  Jahrb.  bisch,  würzburg.  Rath  und  Amtmann,  welche  Würden 
später  auch  der  Sohn,  Philipp,  bekleidete.  Von  Letzterem  stammte 
Johann  Heinrich,  welcher  in  Kriegsdiensten  stand,  und  Yon  diesem 
Heinrich  Wolfgang,  gest.  1640.  vermählt  mit  Johanna  Agatha  Senfft 
V.  Sulburg,  aus  welcher  Ehe  al»  Posthumus  ein  gleichnamiger  Sohn 
entspross,  der  oben  genannte  Graf  Heinrich  Wolfgang.  Derselbe 
wurde  nach  seiner  Erhebung  in  den  Grafeustand,  wenn  auch  die 
Reichs-Ritterschaft  in  Franken  am  Kaiserlichen  Hofe  lange  dagegen 
Einspruch  versuchte,  1689  in  der  erhaltenen  gräflichen  Würde  von 
Ntfnem  bestätigt  und  1693  zu  Nürnberg  auf  dem  Kreistage  unter  die 
fränkischen  Reichsgrafen  mit  Sitz  und  Stimme  eingeführt.  Seine  Ehe 
mit  Helena  Juliana  v.Wolmershaosen  blie'b  kinderlos^  u.,  nachdem  er 
seine  sämmtlichen  Allodial-Güter  dem  Könige  Friedrich  I.  vonPreus- 
sen  zu  eigener  Administration  cedirt  hätte,  erlosch  mit  ihm,  wie  v. 
Meding,  Freih.  v.  Ledebur  u.  A.  annehmen,  24.  Aug.  1708  der  alte  ' 
Stamm.  Dagegen  sagt  Gauhe,  dass  er  1714  noch  im  74.  Jahre  gelebt 
habe  u.  allerdings  sagten  die  Durchlauchtige  Welt,  Ausgabe  von  1710 
u.  Trier  1714  nichts  von  dem  Erlöschen  des  Geschlechts. 

Durrhlauchtisf.«  Welt.  IT.  S.  531  und  6S2.  —  SchanncU,  S  91.  —  Gauhe,  I.  8.  641  und 
642.  nach  Imhof.  Notit.  Prop.  8.  R.  Tmper.  —  r.  HntMein,  III.  Suppl.  S.  35.  —  Frfifi.  v. 
Lfdfhur.  K  8.  257,  —  Si<>hn.achpr.  T.  10.^  Nr.  10:  die  Geyer.  SchwabHch  und  Huppl.  VII. 
29:  O.  V.  fi.  VI  :  Grafen  niiM  Hr-rren  der  Fränkischen  Bank.  Nr  4.  —  Tritir,  8.  546  u.  547. 
—  V.  Meding.  1.   181   und   182:  G.   v.  Cr.  und  v.  G.  Grafen. 

fiejer  ?.  Ostersburg^  s.  Geyersberg,  firafea. 

Geyer ^  <jeyr  v.  Scboeppenbnrg,  h*eihenreii  (in  Gold  der  rechts  ge- 
kehrte, abgerissene  Hals  und  Kopf  eines  gekrönten,  schwarzen  Gey- 
ers). Reichsfreiherrnstand.  Diplom  vom  21.  Febr.  1743  ftlr  Rudolph 
Adolph  Ritter  Geyer  v.  Schweppenburg ,  kurcöln.  Hofrath,  General- 
Einnehmer  u.  Amtraarn  zu  Erb-  und  Brauweiler.  —  Altes,  ursprüng- 
lich paderbornsches,  in  Westphalen  önd  den  Rheinlanden  blähendes 
Adelsgeschlecht,  als  dessen  ältester,  bekannter  Ahnherr  Johann  Gyr, 
Gaugraf  in  Warburg,  genannt  wird,  welcher  urkundlich  1288  in  einem 
Lehnbriefe  über  das  Gut  Leuchte  im  Kloster  zu  Hardonh^usen  vor- 
kommt, u.  von  welchem  Alle  in  alten  Urkunden  auftretenden  Herren 
V.  Gyr*,  Geir  und  Geyer  abstammen.  Johann  Geyr  v.  Warburg  zu 
Leuchte,  ein  Sohn  des  Dettmar  G.,  wurde  1490  mit  Roden  im  Wal- 
deckschen  belehnt  und  starb  IßlO.  Aus  seiner  Ehe  mit  Elsa  v.  Lbss- 
Mollbaasen  stammte.  Johann  Heinrich ,  verm.  mit  Qerttxiä  Vr  Hamer« 


—     508    — 

schlag,  dessen  Enkel,  ^M^-ad  0.  zu  Roden,  gest.  1598,  ein  Sohn  des 
Peter  G.  und  der  Gerlrude  Drost  v.  Füchte,  vermählt  mit  Anna  t. 
Oorolt,  das  alte  Stammgut  Leuchte  an  die  v.  Spiegel  verkaufte.  Von 
ihm  läuft  die  Stammreihe  absteigend,  wie  folgt,  fort:  Herbold  v.  G.  zu 
Roden,  Gaugraf  zu  Warburg,  >gest.  1643:  zweite  Gemahlin:  Anna  v. 
Mennen^  -—  Peter  v.  G.  zu  Roden,  General-Einnehmer  des  Erzstiftes 
Cöln,  gest.  1683:  zweite  Gemahlin:  Maria  Sibylla  v.  Bequerer;  — 
Rudolph  Adolph,  gest.  17ri2,  erhielt  9.  Juni  1717  (nach  einer  anderen 
Angabe  1714)  den  Reichsritterstand,  mit  dem  Pr&dicate :  v.  Schwep- 
penburg  und  später,  s.  oben,  den  Freiherrnstand,:  Marie  de  Groote, 
Erbin  von  Disternich  u.  Ingelfeld.  —  Ferdinand  Balthasar  zuSchwep- 
penburg  u.  Müddersheim,  zu  Andrimant,  Winterburg,  Ursfeld,  Scball- 
mar  etc.,  kurcöln.  Geh.-Rath  und  Amtmann  zu  Erp:  Agnes  Aliba  de 
Fnys,  Erbin  von  Andrimont;  —  Rudolph  Adolph  und  Cornel,  Stifter 
der  zwei  Linien,  der  älteren  zu  Schweppenhurg  und  der  jfingeren  zu 
Müddersheim,  in  welchen  beiden  der  freiherrliche  Stamm  jetzt  blQht. 
—  Aeltere  Linie  zu  Schweppenhurg:  Freiherr  Rudolph  Adolph,  gest. 
1795,  Herr  zu  Schweppenhurg,  Andrimont,  Ursfeld  etc.,  karpfälz. 
Geh.-Rath  v.  Voigt-Major  zu  Aachen,  vermählte  sich  mit  Maria  Anna 
Isabella  v.  Rackum  zu  Lathum.  Aus  dieser  Ehe  entspross  Freiherr 
Joseph  Emanuel,  gest.  1814,  design.  Voigtmajor  zu  Aachen  und  bei? 
geordneter  Bürgermeister  zu  Cöln,  verm.  mit  Maria  Agnes  Hen<Jfix 
u.  aus  dieser  Ehe  stammt  das  jetzige  Hauf)t  der  älteren  Linie :  Frei- 
herr Franz,  geb.  1800,  Herr  zu  Andrimont,  Ursfeld,  Winterburg  etc., 
k.  preuss.  Major  a.  D.,  verm.  mit  Henriette  Grf.  Capellini  v.  Wicken- 
burg, gest.  1339.  —  Jüngere  Linie  zu  Müddersheim:  Freiherr  Cornel 
*  Joseph,  gest.  1832,  Herr  auf  Müddersheim,  zum  Rusch,  Nieder- Aus- 
sem, Rath  etc.,  kurcöln.  Geh.-Rath  und  General-Einnehmer,  vermählt 
in  zweiter  F]he  mit  Maria  Franzisca  v.  Becker  zu  Benesis.  Aus  die- 
ser Ehe  stammt  das  jetzige  Haupt  der  jüngeren  Linie:  Freih.  Eber- 
hard, verm.  mit  Eva  Lyversberg.  Ueber  alle  weitere  u.  die  neuesten 
genealogischen  Verhältnisse  der  Familie  gieht  das  geneal.  Taschenb. 
d.  freih.  Häuser  getiaue  Auskunft  u.  die  Güter  der  Familie  hat  Freih. 
V.  Ledebur  sorgfältig  aufgezeichnet.  —  Nach  Bauer,  Adressbuch,  S. 
71  und  72  waren  im  Kgr.  Preussen  1857  begütert:  Friedrich  Freih. 
V.  Geyr,  k.  preuss.  Kammerh.,  Herr  auf  Müddersheim  im  Kr.  Düren, 
Max  Freih.  v.  G.,  Herr  auf  Rath  im  Kr.  Mülheim;  Freifrau  Clemen- 
tine V.  G.,  geb.  v.  Wassenaer  auf  Graueburg  im  Kr.  Bonn  u.  Fräulein 
V.  G.  auf  Schloss  Arst  im  Kr.  Cöln. 

Faine,  l  S.  110.  ~  Geneal.  Taschenb.  d.  fr«ih.  Hauser,  1849.  S.  146—150.  1856.  8.  S19 
—221  und  1859.  8.  226—228.  —  Freih.  v.  Ledebur,  1.  S,  257  und  III.  8.  2.59  und  260.  »W.- 
B.  d.  Preuss.  ftheinproviöx,  I.  Tab.  41  u.  8.  41  u.  42.  —  Kneschke,  I.  8.  166  u.   167. 

fieycri,  8.  Sehe nck  V.  Geyern. 

fiejersberg^  ISeyersper^,  Grafen  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Gold 
ein  zum  Flug  sich  anschickender, .schwarzer  Geyer:  Stammwappen  u. 
2  und  3  in  Blau  auf  einem  dreifachen,  rotheu  Hügel  ein  grosser,  gol- 
dener Stern:  angeerbtes  Wappen  des  erlosohenen,  fränkischen  Adels- 
geschlechts Fachs  V.  Kandelberg).  Rgchsgrafenstand.  Diplom  vom 
28.  Juni  1676  für  Wolf  Gfaristoph  den  Jflngeren,  Freiherrn  v.  Geyers- 


—     609     — 

berg,  Edlen  Herrn  v.  Osterburg,  Herrn  der  Herrschaft  Gleiss  etc.,  so 
wie  für  den  Bruder  desselben,  Maximilian  Adam  u.  den  Vetter,  Hans 
Adam,  Freiherren,  mit  gesammter  Nachkommenschaft.  —  Altes, 
österreichisches  Adelsgeschlecht,  welches,  noch  im  Ritterstande  lebend, 
Geyer.Edle  v.  O^terburg  u.  nach  Erhebung  in  den  Herrenstand  Geyer 
Freiherrn  v.  Goyersberg,  Edle  Herren  y.  und  zu  Osterburg  hiessen. 
Dasselbe  stammt  ursprünglich  aus  Franken,  wo  ihm  im  14.  Jahrb.  das 
längst  in  Ruinen  liegende  Schloss  Geyersberg  unweit  Coburg  zustand. 
Die  ziemlich  ausführlichen  Nachrichten  über  den  Stamm,  welche  Frei- 
herr V.  Hoheneck  gegeben,  hat  Wissgrill  noch  vervollständigt  und 
Beide  sind  die  sorgsamsten  Schriftsteller  über  das  Geschlecht.  — 
Veit  Geyer  lebte  1370  auf  dem  Schlosse  oder  Sit^e  Geyersberg,  auch 
Zeisperg  genannt,  in  Franken  und  die  Söhne  desselben,  Johann  und 
Osswald  I.  treten  urkundlich  1401  und  .1410  auf.  Der  Sohn  des 
Letzteren,  Osswald  U.  Geyer  zu  Geyersberg  in  Franken,  lebte  noch 
1500  und  wurde  der  allgemeine  Stammvater  des  sich  später  sehr  weit 
aufbreitenden  Geschlechts.  Aus  seiner  Ehe  mit  Anna  v.  Grumpach 
entsprossten  vierjßöhne,  Balthasar,  Hans,  Adam  und  Georg  Geyer, 
von  welchen  eben  so  vieleLinien  des  Geschlechts  entstammten,  welche 
sämmtlich  in  Oesterr^ch,  wo  siQ  nach  und  nach  viele  ansehnliche 
Herrschaften,  Schlösser  und  Güter  erwarben,  fortgesetzt  wurden.  — 
Vipr  den  Nachkommen  erhielten  die  Gebrüder  Roman,  Carl  und  Hec- 
tor  G.  mit  ihren  Vettern  S^mon,  Georg,  Adam,.  Melchior,  Gotthard  u. 
Hans  die  Geyer  1531  von  dem  Könige  Ferdinand  I.  Erzh.  zu  Oester- 
reich  über  die  Vesten  Osterberg  (Osterburg),  Haindorf  und  Herrnalss 
sammt  Zugehörungen  die  Liehen,  auch  bestätigte,  der  genannte  Ferdi- 
nand L,  kraft  Diploms  vom  5.  Mai  1536  (nach  Freiherr  v.  Hoheneck: 
1530),  den  angeführten  Brüdern  und  dem  ganzen  Geschlechte  das 
alte  Geschlechtswappen  und  zwar  unter  Verbesserung  u.  Vermehrung 
and  mit  der  Erlaubniss  sich  Edle  v.  und  zu  Osterburg  schreiben  und 
nennen  zu  dürfen.  Später,  22.  Aug.  1650,  wurden  die  Gebrüder  Hans 
Ehrenreich  und  Christoph  Adam  mit  ihren  Vettern ,  V^olf  Christoph 
der  Aeltere  und  Maximilian  Adam  die  Geyer  v.  Osterburg  sammt  der 
ganzen  Nachkommenschaft,  mit  dem  Ehrentitel:  v.  Geyersberg  Edle 
Herren  v.  Osterburg,  in  den  Freiherrnstand  erhoben  u.  der  Sohn  des 
Freiherrn  Wolf  Christoph:  Wolf  Christoph  der  Jüngere,  gest.  1681, 
brachte,  wie  oben  angegeben,  den  Grafenstand  in  die  Familie.  Aus 
seiner  Ehe  mit  Anna  Barbara  Freiin  Geyer  v.  Geyersberg  entspross- 
ten zwei  Söhne,  Hans  Ebrenreich  und  Wolf  Georg- Ehrenreich.  Er- 
Bterer  starb  jung  u.  Letzterer,  gest.  1705,  Herr  der  Herrschaft  Gmünd 
in  Nieder- Oesterreich,  hatte  aus  der. Ehe  mit  Margaretha  Ireiin  v. 
^eyersberg  nur  einen  Sohn,  welcher,  geb.  1679,  vor  erreichter  Voigt- 
barkeit  unvermählt  starb,  und  so  war  denn  Graf  Wplf  Georg  Ehren- 
reich der  Letzte  seiner  Linie.  —  Graf  Maximilian  Adam,  gest.  1678, 
—  zweiter  Sohn  des  Freiherren  Wolf  Christ oj)h  des  Aelteren  u.  jü^i- 
gerer  Bruder  des  Grafen  Wolf.Christoph  des  Jüngeren  —  vermälUte 
sich  mit  Cathariua  Salome  Freiin  zu  Eck  zu  Hun|;er8bach,  gest.1706, 
aus  welcher  Ehe  vi^r  Söhne  stammten,  die  Grafen  Hector  Maximi- 


—    510    — 

lian,  Christoph  Carl,  geblieben  1689  als  k.  k.  Haaptunann  bei  der  Be- 
lagerung von  Mainz,  Christian  Adam,  umgekomioen  iu  venetiauischen 
Kriegsdiensten  tu  Morea  und*  Jobann  Ebrenreich.  Der  älteste  dieser 
Brüder,  Graf  Hector  Maximilian,  hatte  aus  der  Ehe  mit  Maria  Elisa- 
beth Freiin  v.  Eck  zu  Hungersbach  zwei  Söhne,  Christiair  MaximiliaD, 
geb.  1684,  u.  Carl  Friederich,  geb.  1686,  tiber  welche  Näheres  nicht 
bekannt  ist,  der  jüngste  dieser  Brüder  aber,  Graf  Johann  Ebrenreich, 
gest.  1741,  lebte  am  k.  poln.  u.  kufsächs.  Hofe  iu  Dresden  als  Kam- 
merherr und  Obersthofmeister  der  verw.  Königin  und  Karffirstin 
Christiana.  Derselbe  war  mit  Wilhelmine  Henriette  Grf.  uod  Herrin 
V.  Stubenberg,  sächsischer  Linie,  gest.  1790,  vermählt,  au$  welcher 
Ehe  ein  Sohn.  Graf  Jobann  Heinrich,»  geb.  1739,  stammte,  welcher 
1800  noch  lebte  und  später  den  Manusstamm  des  alten  Geschlechts 
schloss.  —  Nach  Jacobi  ist  die  österreichische  Linie  (d.  h.  der  öster- 
reichische Zweig  der  jüngeren  gräflichen  Linie,  welche  sich  iu  den 
österreichischen  n.  den  sächsischen  Zweig  geschieden  hatte)  mit  dem 
Grafen  Johaiin  Ehrenreich,  Herrn  zu  Gmünd,  geblieben  als  k.  k.Kfm- 
merer  und  Oberst  16.  Juni  1746  in  der  Schlacht  bei  Piazenza,  im 
Mannsstamme  erloschen.  Wissgrill,  der  möglichst  so  genaue  Wiss- 
grill, erwähnt  Letzteren  nicht;  es  muss  daher  dahin  gestellt  bleiben, 
ob  der  genannte  Schriftsteller  denselben  übersehen,  oder  ob  Jaepbi, 
ebenfalls  ein  Name  vom  besten  Klange  in  der  Wissenschaft,  deiCHa- 
men  eines  der  beiden  Söhne  des  Grafen  Ilector  Maximilian ,  s.  oben, 
mit:  Johann  Ehrenreich  verwechselt  hat,  Krebel,  Jacobis  Vorgänger, 
Gen.  Handbuch  von  1776,  IL  S.  163  hat  früher  angegeben,  dass  die 
österr.  Linie  1754  mit  dem  Grafen  Johann  Albrecht  in  männlicher 
Linie  ausgegangen  sei:  auch  diesen  nennt  Wissgrill  nicht. 

RucHini,  II  —  Gr.  9.  Wurmbrand,  Collect,  geneal.  8.  I»9.  —  Hübner,  Tah.  8^2—886. 
—  Oauhe,  I.  S  64 J— 644.  —  Freih  r.  Jlohen^ck,  I.  S.  166— 1S2.  —  Wistyritl,  HI.  8.  264- 
S04:  mil  Ahiieiitnfoln.  —  Jacnhi,  1800.  II.  8.  21.V  —  Siebinacher,  I.  84:  (ieycr  y.  Oaterperg. 
Oesterr.  IlerreiiJiUiid.  —  Spener,  Histor.  Iiiüign.  S.  129  uud  Tab.  7.  —  ».  Meding,  L  Ä.  182 
und  183.  —   Mippl.  XU  Sk'l)in.  VV.-B.   II.  3  :  Gr.  und  Herren  v.  Geyerspcrg. 

Cleymann^  s.  Gay  mann,  S.  460. 

Ceymann^  (itiynann^  Freiherren.  Erbläudisch  -  österr.  Freiherm^ 
stand.  -Diplom  vom  29.  Juli  1625  für  die  Gebrüder  Hans  Paul  und 
Han<  Ludwig  G.  mit  der  gesammten  Nachkommenschaft,  unter  dem 
Titel  Freiherren  zu  Gallspach  und  Trauttenegg  auf  Walchen  u,  Wil- 
denhag. —  Das  über  6.  Jahrhunderte  in  Oesterreich  bestandene  Ge- 
schlecht der  V.  Geymann  oder  Gaymann  zu  Giillspach  hat  seinen  Ur- 
sprung in  Oesterreich  ob  der  Enns  genommen.  Conradus  Geymann, 
Miles,  kommt  urkundlich  schon  1204  vor,  auch  treten  in  Urkunden 
des  Klosters  St.  Florian  1241  Heinrich  u.  1277  Hans  G.  auf,  weilehe 
wohl  Conrads  Söhne  waren.  Der  Stamm,  über  welchen  Wissgrill  sehr 
genaue  Nachrichten  gegeben,  blühte  in  Oesterreich  ob  der  Enns  fort 
u.,  nachdem  Hans  Geymann,  welcher  als  Gross-  und  Hochmeister  des 
Fürstl.  St.  Jörgen  Ordens  zu  Mülstatt  in  Kärnten,  J513  zum  Ileichs- 
ftii^ten  und  1519  vom  IC.  Maximilian L  zum  ersten  seiner  Testaments- 
Executoren  ernannt  worden  war  (doch  setzte  derselbe  seinen  Stamm 
nicht  fort),  brachten  die  Söhne  des  Hans  Christoph  G.  zu  Galhpach, 
Trattenegg,  Walcben,  Freyn  and  Rossaz,  aas  zweiter  Ehe  mit  Juliana 


—   Ml    — 

▼.  Mamming,  die  oben  genamiten  Gebrüder  Hans  Paul  und  Hans  Lud- 
wig G.  den  Freiberrnstand  in  die  Familie.  Letzterer,  Ilenp^u  Schwarz- 
grttb,  kaiserl.  Truchsess  u.  zuletzt  Vorschneider,  verm.  mit  Gertraud 
Freiifl  v.  Concin,  starb  1630  ohne  Kinder,  Freiherr  Hans  Paul  aber, 
gest.  1655,  setzte  den  Stamm  fort.  Aus  seiner  Ehe  mit  Maria  Salome 
Schifer  Freiin  zu  Freiling  stammten,  neben  fünf  Töchtern,  eben  so 
viele  Söhne:  Hans,  Hans  Ferdinand,  Hans  Jacob,  Hans  Ehrenreich u. 
Hans  Dietmar.  Von  diesen  pflanzte  nur  Hans  der  Aeltere  und  Ha,DS 
Ehrenreich  den  Stamm  fort.  Freih.  Hans  der  Aeltere,  eigefitlich  Jo- 
hann Baptist  G.,  war  mit  Maximiliana  Sophia  Freiin  v.  Yolckra  ver- 
mählt; aus  welcher  fihe,  neben  einer  Tochter,  Maria  Anna  Elisabeth, 
vermählt  mit  Friedrich  Herrn  v.  Schwanne,  zwei  S.öhue  stammten: 
die  Freiherren  Johann  Ernest  und  Johann  Carl.  Letzterer  starb  1707 
ids  der  Nieder- Oesterr.  Landschaft  Verordneter  des  Herrenstandes 
ohne  Leibeserben,  von  Johann  Ernest  aber  entspross  aus  der  Ehe  mit 
Anna  Catharina  Grf.  v.  Kollonitsch  ein  Sohn,  Freih.  Johann  Jacob,  k.^ 
kr  Kämmerer  u.  Oberst,  welcher  1 740  noch  Commandant  der  Festung 
Stuhiweissenburl^  war,  u.  ^us  der  Ehe  mit  Maria  Anna  Regina  Freiin 
V.  Teuffenbach,  so  viel  bekannt  ist,  zwei  Söhne  hinterliess,  Johann  Ernst 
Sigismufid  u.  Jobann  Carl,  von  welchen  der  Eine  175^  in  der  k.  k.  Mili- 
tairacademie  zu  Wien  erzogen  wurde  —  Freih.  Hans  Ehrenreich  — 
dir  andere  Sohn  des  Hans  Paul  and  der  Bruder  dts  Freiherrn  Hans 
des  Aelteren ,  s.  oben ,  —  Herr  der  Herrschaft  Wolfpassing  an  der 
Ypps,  vermählte  sich  mit  Susanna  Ro^incr  Grf.  v.  Traun,  aus  welcher 
Ehe  zwei  Söhne  entsprossten,  Johann  Gottfried  u.  Johann  Sigismund. 
Ersterer,  der  N.  0.  Landschaft  Verordneter  des  Herrenstandes  und 
seit  1710  Landes- Ausschuss,  starb  1712  unvermählt,  Letzterer  aber 
lebte  noch  1726  als  k..k.  Hauptmann:,  somit  lebten  später  nur  noch 
die  beiden  Söhne  des  Freiherrn  Johann  J«cob,  s.  oben,  —  dass  die- 
selben den  Stamm  fortgesetzt,  ist  nicht  bekannt. 

Bucetini^  II.  b.  8.  59—62.  —  Gr.  v.  Brandi$,  Nr.  10.  —  Gr.  9.  Wurmbrand,,  C.)noct. 
geneal.  Cnp.  48.  8.  59—62.  —  Seifert,  Slammtafeiu,  II.  Nr.  3.  —  Gauhey  I.  8.  606  und  606. 
—  Freih.  v.  ffoheneck,  I.  $.  149-164.  -  Wias^HU,  III.  8.  304—814.  —  Siebmacher,  l.  »6: 
Die  Oaymäiiner,.  Oesterreichisch .  u.  HI.  32:  Oesterr.  HerreasUnd^ —  Spener,  Histor.  Iiisigu. 
8.  129  und  Tab.  VI.  -  v.  Meding',  I.  8.  173. 

(ücyMäller,  Ritter  nntf  heiberren.  Erbländ.-Österr.  J^itter-  u.  Frei- 
herrnstand. Ritterstandsdiplom. vom  9.  Juni  1810  für  die  Gebrüder 
Jobann  Heinrich,  Johann  Jacob  und  Heinrich  Geymülier,»Banquier8 
in  Wien ,  mit  den  Neffen  derselben ,  und  zwar  aus  höchsteigeuer  Be- 
wegung und  Freiherrndiplom  von  183j0  für  die  genannten  drei  Ge- 
brüder. —  Johann  Jacob  Ritter  v.  G.  wurde  15.  März  1812  unter  die 
neuen  niederösterreich.  Ritterstandsgeschlechter  aufgenommen. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  8.  113.  —  Kneschke,  IV.  8.  144  uud  145. 

iiejse.  Reichsadelsstand.  Diplom  zu  Anfange  des  18.  Jahrb.  für 
Georg  Heinrich  Geyse,  kurhannov.  Obersten.  Die  Familie  hat  im 
Braunschweigischen  fortgeblüht  und  besitzt  Plessische  Lehne,  welche 
den  Ahnherrn  des  Geschlechts,  dem  Amimanne  Eckhardt  Geyse  zu 
Bovenden,  um  1630  verliehen  worden  waren. 

Freih.  v.  d.   Knesebeck.  8.   134. 

(2e^80^  auch  freiherren  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:' rechts  in 
Silber  ein  rother  Löwe  u.  links  in  Blau  ein  gesichteter,  halber  Mond, 


—     Ö12     — 

zwischen  dessen  links  gekehrten  ilörnein  ein  achtstrahliger,  goldener 
Stern  schwebt).  Altes,  hessisches  Adelsgeschlecht,  welches  nach  An- 
gabe des  Freih.  v.  d.  Knesebeck  arkundlich  schon  1140  vorkommt. 
Dasselbe  soll  ursprünglich  den  Namen:  Montag  geführt  u.Urban  Mon- 
tag (1362J  wegen  seines  langen,  weissen  Ilaares  und  spitzen  grauen 
Bartes  den  Beinamen:  Geiss  erhalten  haben,  welchen  die  Nachkom- 
men als  (ieschlechtsuamen  gebrauchten.  Ein  Enkel  desselben ,  Kein- 
hard  üeiss,  welcher  grosse  Reisen  gemacht,  war  als  Erzähler  dersel- 
be^.tm  Hofe  des  K.  Sigmund  sehr  beliebt,  erhielt  dpn  Adel  und  be- 
gleitete später  den  Kaiser  auf  seinen  Zügen.  Sein  Enkel,  Johann 
Geiss,  gest.  1G61,  wurde  der  nähere  Stammvater  der  jetzigen  Spros- 
sen deb  Geschlechts.  Derselbe  siegte  im  30jährigen  Kriege  als  hes- 
sischer General  in  sieben  Schlachten.  Nach  beendigtem  Kriege  wurde 
er  vom  Landgrafen  Wilhelm  zum  Geh.-Rath  ernannt  und  später  vom 
K.  Leopold  1.  mit  seiner  Nachkommenschaft,  und  zwar  mit  Verände- 
rung des  Namens:  Geiss  in":  Geyso,  in  den  Freiherrnstand  erhoben, 
ohne  dass  er  für  seine  Person  von  dieser  Erhebung  Gebrauch  machte. 
Er  hiiiitrliess  ein  grosses  Vermögen  und  die  Rittergfter  Völkershau- 
sen ,  Mommen  u.  Borken  in  Hessen,  so  wie  Rosdorf,  Tafta  u.  Manns- 
bach im  Ritter-Cantou  Rhön-Werra,  Ein  Sohn  seines  Bruders,  Edu- 
ard,  starb  1707  als  k.  dän.  Generallieutenant  und  Gouverneur  der 
ilerzogthümer  Schleswig  und  Holstein.  —  Johanns  Stamm  blühte  fort 
und  die  neucie  Stammreihe  seiner  Linie  ist  folgende:  Johann  Leopold: 
Felicitas  Christine  Freiin  *v.  Boyneburgk;  —  Caspar  Eberhard  zu 
Mannsbach  und  ^enigent^ft,  Trulienmeister  des  Rittercantons.  Rhön- 
Werra  im  Ruchischen  Quartier:  erste  Gemahlin:  eine  v.  Herda  zu 
Brandenburg,  u  zweite  Gemahlin:  Wiliielmine  v.  Weisbach;  —  Hans 
Johann  Friedrich,  k.  preuss.  Major:  Ursula  Anna  v.  Szawelska;  — 
Franz  zu  Tafta  etc.,  gest.  löSO,  grossh.  sächs.  Kammerh.  und  Major: 
Wilhelmine  Freiin  v.  Boyneburgk  zu  Lengsfeld;  Otto,  k.  k.  Lieut.  a. 
D.,  Hermann  (leben  beide  in  Amerika)  und  August,  k.  k.  Lieut  a.  D., 
Gebrüder,  üeber  die  Geschwister  des  Freih.  Franz  und  namentlich 
über  die  Nachkomipenschaft  des  Freih.  Caspai*  Adam  Eberhard  aus 
beiden  Ehen  giebt  das  geneal.  Taschenb.  der  freih.  Haus.  Nachricht. 

Biedermann,  Cauton  Rhöu-Werra,  Tab.  34.5.  —  Wenck,  bt-ss.  Land.  Gesch.  Bd.  II.  ür^ 
künde  von  1140.  —  Freih.  r.  d.  Knes»^beck,  8.  I.H5.  —  Ftei/i.  c.  Lcdehur,  I.  S.  2ö8.  -  Ge- 
neal. Taschenb.  d.  freih.  H&uh.  1857.  8.  iJ3l-i85. 

(ie3rspiz^  fja^^spii  (in  Silber  sieben  schwarze  Rauten,  welche  in 
zwei  Reihen,  oben  vier,  unten  drei,  quer  an  einander  gelegt  sind). 
Altes,  erloschenes  Adelsgeschlecht,welches  zur  oberrheinischen  Reichs- 
ritterschaft gehörte.  Heinrich  G.  war  gegen  Ende  des  15.  Jahrh.  in 
Nieder-Oesterreich  mit  Kondorf  und  Grtienbach  begütert  und  Procop 
Herr  v.  Geyspitz  konnte  wegen  Krankheit  1508  auf  dem  Landtage 
zu  Crems  nicht  erscheinen.  Andere  Spros^i  n  des  Geschlechts  kamen 
in  Oesterreich  nicht  vor.  W^ie  das  Wappen  ergiebt  ist  das  hier  in 
Rede  stehende  Geschlecht  ganz  verschieden  von  dem  ebenfalls  in  den 
Rheinlanden  vorgekommenen  Geschlechte:  v.  Geispitzheim  (:in  Sil- 
ber drei  spitzgezogene,  schmale  rothe  Balken), «.  S.  470  und  471. 

WUtgrül,  \n.  6.  8U. 


JJipMMB 


—    518     — 

QtumAl,  (lescIiM-fiefcwtkL  Ein  polnisches,  1777  im  Laaenbur- 
gischen  vorgekommeDes  Adekgeschlechl,  s.  aach  den  Artikel :  Qe- 
schau,  S.  651. 

Freih,  v.  Ledtbur,  111.  8.  360. 

CrfiUeBbirg,  s.  Roskoscbny  v.  Gfällenbarg. 

(ifiuscr,  Frcibcrrei.    Erbläod. -österr.  Freiberrostand.    Dipton 
von  1792  für  Joseph  Paulin  v.  Gfftsser,  jubilirlen  böhmischeii 
Eath. 

Mesfcrle  v.  Mühlfeld,  Ergftni.-Bd.  8.  59.  —  Sappl.  su  Siebm.  W.-B.  VU.  18. 

(iforer  f.  EbrcBbcarg.  Adelsstand  des  Fürsteuthums  Hokeiisollern- 
HechiDgeo.   Diplom  von  1850. 

Freih.  v.  Ledebur,  III.  8.  260. 

Cifig,  llefuge^  auch  f reihen  v.iiraf.  Böhmischer  Freiherro-  o.  Gra- 
fensUnd.  Freih.-Diplom  vom  2.  März  1667  für  Carl  Ohrisfciaa  v.  Gfag, 
Herrn  auf  Mantze  im  Briegischen  u.  Grafendiplom  vom  7.  Apr.  1701 
für  denselben.  Altes,  schlesiscbes  Adelsgeschleeht,  aas  welchem  As- 
ton Gefnge,  Rath  am  Hofe  der  Herzogin  Elisabeth  za  Liegnitz,  1438 
Liebenaa  im  Liegnitzischen  kanfte.  Spätere  Sprossen  des  Stamme« 
giebt  Sinapius  bis  za  Christoph  Heinrich  an,  welcher  sieh  1717  v.  O. 
zn  Schollendorf  schrieb  and  der  freien  Standesherrschaft  Wartenberg 
Landhofgerichts-Assessor  war.  ~  Graf  Carl  ChristiaQ  —  ein  Sohn 
des  Adam  v.  G.  aaf  Mantze,  Bobrau  etc.  aas  der  Ehe  nüt  Anna  Bar- 
bara V.  Eben  und  Bronnen  and  Enkel  des  Ci^par  v.  G.  aaf  Strachan, 
vermählt  mit  einer  v.  Senitz  und  Bankau  —  vermählte  sich  1697  mit 
EleouQra  Carolina  Grf.  v.  Hochberg  und  Fürstenstein,  doch  blieb  die 
Ehe  l^nderlos  und  so  ging  mit  ihm  1721  die  gräfliche  Linie  wieder 
aus.  —  Der  Stamm  im  Adelsstande  blühte  fort  und  viele  Sproesea 
desselben  haben  als  Stabs-  u.  Subaltern-Officiere  in  der  k.  preuas.  Ar- 
mee gedient.  Hermann  v.  Gfog,  k.  preass.  Lieotenant,  besass  naek 
Bauer,  Adressbuch,  S.  72,  1757  das  Gut  Gross- Wangem  im  Kreise 
Wohlau. 

SinapiM,  I.  8.  379—381  oad  II.  8.  97  and  98.  —  €ifluh4,  I.  »^  M4  nack  LaeM  SohlM. 
Chron.  —  MegerU  v.  Mühlfeld,  Brgini.-Bd.  8.  14.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  28Ü.  —  Freiherr  w. 
Ledebur,  1.  S.  258.  —  Siebmacher,  I.  74:  v.  Gefueg,  Sehlesiaeh.  -^  r.  M$ding,  UI.  S.  MO 
aod  201. 

«belei,  Edle.  Erbländ.- österr.  AdelssUnd.  Uf^om  vm  1753 
für  Johann  Leopold  von  Qhelen,  SUdt-  und  Landrichter  in  Wien^mlt 
dem  Prädicate :  Edler  von. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  £rgiaz.-Bd.  8.  297.  ^  Snppl.  sn  Si^m.  W.-B.  ü.  83  :  Die  VM  OIm* 

leo,  oder  va»  Gallen. 

(lUllaay^  GUllany  de  Lacil,  flbilacnj.  Ungarisches  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  Elias  Ghillany  de  Laczi,  gest.  1803,  k.  preuss.  Major  a. 
D.,  früher  Buckowine  bei  Trebnitz  u.  später  Grüttenberg  unweit  Oek 
besass.  —  Simon  v.  Ghil&ny  stand  in  neuester  Zeit  als  Öberlieute- 
nant  im  k.  k.  1.  Dragoner-Bej^mente. 

Freiherr  v.  Ledebur,  I.  8.  258. 

fthilte^  Gjlte^  s.  Gilten. 

fiblsek.  Ein  zum  Adel  der  preuss^  Bheinpirovisz  gehörendes  Ge* 
schlecht,  welches  in  der  Persei)  des  JohaaiD  Ni^olana  Joseph.  Fjpa« 

'  Kn4»ckk$,  Deutsch.  Adels-Lex.  m.  88 


—     614     — 

Xaver  v.  Ghisels,  laut  Eingabe  d.  d.  Cöln,  31.  Jali  1829,  in  die  Adels- 
matrikel der  genannteD  Provinz  unter  Nr.  86  der  Glasse  der  Edelleate 
eingetragen  worden  ist. 

Friih.  0.  L4d4bur,  I.  S.  258.  —  W.-B.  d.  PreuM.  Rheinprov.  I.  T«b<  48,  Nr.  83  u.  8. 41 

Clhislaiii  hreiherra.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
von  1810  für  Joseph  Ghislain,  Ritter  v.  Beaumont  St.  Quentinr 

M4fierU  9.  Muk^feld,  Brg&nx.-Bd.  S.  59. 

jlhMtei  Clhitei.  Altes,  meklenbarg.  Adelsgeschlecht,  ans  welchem 
ll  Ghuten,  Enape,  urkundlich  1380  vorkommt. 

•.  Mtding^  I.  8.  183 :  iiaeh  dem  Mter.  abgegangener  möklenb.  Familien. 

Clhyr.  Altes,  längst  erloschenes,  Iflnebur^sches  Adelsgeschlecht, 
welches  1338  noch  blühte. 

•.  M4ding,    Tl.  8.  189  nnd  190. 

Cliaa-HUppi;  llrafei  ■•  larqds.  Italienisches,  aus  Rom  u.  Floreni 
stammendes  Adelsgeschlecht,  welches  frOher  de  Filippi  hiess.  Wib- 
rend  der  Unruhen  zwischen  den  Bianchi'  und  Neri  verliess  dasselbe 
Florenz  upd  begab  sich  in  das  Neapolitanische  und  Genuesische,  so 
wie  nach  Frankreich  und  Deutschland,  auch  zog  ein^w^g  in  das  Ve- 
netianische,  zu  welchem  im  14.  Jahrh.  Bartholomaeus ,  ein  Sohn  des 
Johannes  de  Filippi,  gehörte.  Seine  Söhne  theilten  sich,  nahmen  aber 
zum  Andenken  ihres  Grossvaters  den  Namen :  de  Gian  -  Filippi  an, 
welcher  auch  später  beibehalten  wurde.  —  Durch  Diplom  vom  15.  Fe- 
bruar 1788  erhielt  dieTamilie  den  Marquisenstand  des  Kgr.  Sardi- 
nien, welche  Standeserhöhung  auch  10.  Febr.  1789  fOr  das  ganze 
Yenetianische  Gebiet  anerkannt  wurde.  Seitdem  der  Stamm  sich  aus 
Florenz  nach  Verona  begeben,  haben  daselbst  Sprossen  dewelben 
hohe  Ehrenstellen  bekleidet.  —  Ob  zu  diesem  Geschlechte  Ludwig 
Ritter  v.  Giani  gehört,  welcher  neuerlich  k.  k.  Oberst  im  General- 
quartiermeister-Stabe war,  muss  dahin  gestellt  bleiben. 

^y^/*  ^  ^^  nnd  8i4benk999^  1.  8.  57:  naoh  handaohriftl.  Nachrichten. 

Uannaltasie  del  Rie^  Preiherrei.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand. 
Diplom  von  1810  fftr  Joseph  G.  del  R.,  k.  k.  Hauptmann  im  Freih.  v. 
Duka  Infant.-Regimente. 

M4g4H4  9.  Müh1f4ld,  Brg&na.-Bd.   8.  59. 

(liaufaüy  ftrafen«  Reichsgrafenstand.  Diplom  von  1708  für  Carl 
Anton  V.  Giannini,  Marchese  Carpineti  di  Suavio  et  San  Martinno, 
Gusuaco  etc.,  Herrn  der  Herrschaften  Huldschin  und  Dobroslawits  in 
Schlesien,  des  Herzog%  von  Modena  Geh.  -Rath  und  Gesandter  am  k. 
k.  Hofe.  —  Derselbe,  ein  Sohn  des  Christoph  Marchese  Giannini  aus 
der  Ehe  mit  Augustina  Contessa  D^alli,  stammte  aus  einem  italie- 
nischen, in  den  Herzogthttmern  Modena  und  Mantua  begüterten  Ge- 
Bchlechte,.aus  welchem  der  ihn  betreffende  Zweig  im  18.  Jahrh.  nach' 
Deutschland  kam  und  in  Nieder-O'esterreich  und  Schlesien  das  Inco- 
lat  erlangte.  Graf  Carl  Anton,  gest  1742,  wurde  1724  unter  die  nie- 
derösterr.  Herrenstandsgeschlechter  aufgenommen  und  hatte  aus  fünf 
Ehen  dreizehn  Kinder,  wie  Wissgrill  sehr  genau  angiebt.  Von  Letzte- 
ren wiu-  Graf  Franz  Gregor,  gest.  1758,  Domherr  und  Domscholaster 
n  Olmtttiy  Domherr  zu  Breslau  und  infulirter  Propst  zu  St.  Moriti 


—    616     — 

in  Onbfltz ;  Graf  Leopold  Joseph  wurde  Obersthofmeister  der  Her- 
zogin Elisabeth  Sophia  zu  Braanschweig-Wolfenbüttel  und  hatte  ans 
der  Ehe  ^it  ^ohatina  Maximiliana  Grf.  v.  Ronow  u.  Biberstein  einen 
Sohn,  den  Grafen  Aagnst  Wilhelm,  welcher,  1767  gestorben,  herz, 
brannschw.  Oberst  und  mit  Henriette  Grf.  v.  Schönbarg  vermählt  war 
lind  Graf  Ernest  Friedrich  Alexander,  gest.  7.  März  1775,  k.  k.Geh. 
Rath  und  Kämm,  und  General-Feldmarscball-Lieutenant,  war  in  kin- 
derloser Ehe  mit  Leopoldine  Freiin  v.  Popp  aus  Schlesien  vennfthlt 
Dieselbe,  gest.  1773,  war  von  ihrem  Gemahl  geschieden  und  hatte  im 
Testamente  vom  1.  März  1771  als  Erben  ihrer  Güter;  Dirschel  und 
Ebrenberg  im  Er.  Leobschflfz- und  Liebelin  und  Weisseck  im  Tr(^- 
panschen  den  König  Friedrich  H.  von  Preassen  eingesetzt,  doch  nahm 
derselbe  die  Erbschaft  nicht  an.  Dass  Graf  August  Wilhelm  den 
Stamm  fortgesetzt,  ist  nicht  bekannt :  derselbe  ist  wohl  erloschen. 

WisssrriU^  III.  S.  316  und  317.  ~  MegwU  9.  Mühl/eld,   8.  19.   —  n-€ih.  9.  Udtbur,  I. 
8.  258  und  259.  -    Tyrof,  II.  241.  * 

Cjibeldshause«.  Eichsfeldisches,  längsterloschenesAdelsgeschlecht 

9.  Hellbach,  I.  8.  426  nach  Wolf,  Urkundeubueh»  8.  13. 

Ubsose^  Vreiherrei.  Im  Kgr.  Preussen  anerkannter  Freiherrn- 
stand.  Anerkennungsdiplom  vom  9.  Jan.  1777  für  Alexander  y.  Gib- 
sone,  k.  grossbritt.  Consul  in  Danzig.  Derselbe,  gest.  1835,  gehörte 
zu  einer  alten,  vornehmen,  englischen  Familie,  aus  welcher  sich  einige 
Zweige  nach  Danzig  gewendet  hatten  und  später  in  Pommereilen  und 
zwar  im  Neustädter  Kreise  begtttert  wurden. 

«.  HeUbaek,  I.  8.  426.  —  1«.  Pr.  A.-L.  I.  8.  47   a.  U.  8.  259.  —  W.-B.    d.  Pr.  Moon«li. 
II.  37. 

fiiech^  feafei.  Reichsgräfenstand.  Diplom  vom  24.  März  1 695 
fflr  Christian  Carl  1.  Freiherrn  v.  Giech.  —  Das  gräfliche  HaüsGiech, 
welchem,  —  nachdem,  dem  Haupte  der  Familie  schon  1831  von  der 
Krone  Bayern,  in  BerttckBichtigung  früherer  staatsrechtlicher  Ver- 
hältnisse, dasPrädicat:  Erlaucht  verliehen  worden  war —  als  Be- 
sitzer der  Herrschaft  Thurnau  im  April  1861  vom  Könige  Maximi- 
lian IL  von  Bayern  die  Eigenschaft  eines  standesherrlieh^n  Hauses 
im  Sinne  des  Artikels  XV.  der  deutschen  Bundesacte,  sohin  auch  die 
Theilnahme  an  allen  hieraus  fliessenden  Ehrenrechten  und  Vorzügen, 
in  soweit  hierauf  nicht  bereits  reohtsverbindlidi  verzichtet  Worden, 
zuerkannt  wurde,  ent^ross  aus  dnem  der  ältesten  und  vornehmsten 
fränkischen  Rittergeschlechtem. —  Das  Stammhaus,  das  Bergschloss 
Giech,  wurde  von  Chynomund  v.  G.  1255  an  Heinrich  L  Bischof  von 
Bamberg  verkauft,  ist  aber  von  dem  jetzigen  Familienhäupte  durch 
Klbf  wieder  erworben  worden.  —  Als  näherer  Stammvater  des  Hau- 
ses wird  Dietz  v.  G.  genannt,  welcher  1510  Senior  der  Familie  wurde 
und  1516  starb.  Von  ihm  stammte  im  dritten  Gliede  Joachim,  gest. 
1635,  dessen  Enkel,  Christian  CarlL,  22.  März  1680  den Reichsfröi- 
herrn  u.  später,  s.  oben,  den  Reichsgrafenstand  in  die  Familie  bjrachte. 
Letztere?,  gest.  1695,  hiuterliess  zwei  Söhne,  Christian  Carl  IL  und 
Carl  Gottfried,  welche  zwei  Linien,  die  zu  Buchau  und  zu  Thurnau 
gründeten,  von  welchen  die  letztere  schon  mit  dem  Stifter  25.  Aug. 
1729  wieder  ausging.   Die  erstere  Linie  stieg,  wie  folgt  herab:  Ghri- 

88* 


_     616    — 

stian  Carl  IL,  gest.  1697:  Maximiliana  Catharina  Grf.  v.  EheTtnbal- 
1er,  gest.  1726 ;  —  Carl  Maximilian,  gest.  1748,  führte  nach  Abfin- 
dung seines  jQngeren  Bruders,  jDhristian  Carl  LII.,  die  PrimogeDitor 
ein  und  erbte  von  seinem  Oheipie  1729  die  Herrschaft  Thurnau :  Hen- 
riette Christiana  Grf.  v.  Wolfstein,  gest.  1749,  Erbtochter  des  letzten 
Grafen  v.  Wolfstein;  —  Christian  Friedr.  Carl,  gest.  1797:  August« 
Friederike  Grf.  zu  Erbach-Schönberg,  gest.  1801 ;  —  Carl  Coostan- 
tin  Ernst  Heinrich,  gest.  1818:  Caroline  Wühelmine  Grf.  v.  Scbön- 
burg-Wechselburg,  gest.  1836;  —  Franz  Friedrich  Carl.  Letzterer, 
geb.  1795,  Graf  und  Herr  v.  Giech,  Standesherr  n.  erblicher  Reichs- 
rath  der  Krone  Bayern,  Herr  derHerrscliaftThurnau,Herr  zu  Bacfaaa, 
Wiesentfels  etc.  etc.  (succed.  seinem  Bruder,  dem  1846  verstorbenen 
Grafen  Friedrich  Carl  Hermann),  früher  Regierungs  -  Präsident  von 
Mittelftranken,  resignirt  als  solcher  1840,  Abgeordneter  zur  deut- 
schen National-Tersammlung,  vermählte  sich  1830  mit  Franzisca  Grf. 
V.  Bismark,  geb.  1813,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn,  Graf  Carl  Gott- 
fried, geb.  1847  u.  drei  Töchter. stammen,  die  Gräfinnen:  Anna,  geb. 
1849,  Carolina,  geb.  1850  und  Julia,  geb.  1854.  —  In  Bezug  auf  die 
oben  erwähnten  früheren  staatsrechtlichen  Verhältnisse  des  gräflichen 
Hauses  v.  Gieeh  mag  Nachstehendes  hier  Platz  finden :  Die  Grafen 
Christian  Carl  11.  und  Carl  Gottfried  erwarben  durch  1699  mit  Bran- 
denburg-Bayreuth abgeschlossenen,  vom  K.  Leopold  1.  bestätigten 
Vertrag  für  26,000  Gulden  die  Landeshoheit  über  den  Markt  Thur- 
nau  mit  Zubehör  und  nahmen  über  diese  Besitzungen  die  hohe  und 
fraisliche  Obrigkeit  als  Afterlehn  vom  Hause  Brandenburg  zu  Lehn. 
1726  erfolgte  die  Aufnahme  in  das  fränkische  lleicbsgrafen-Collegium: 
die  übrigen  reichsunmittelbaren  Güter  des  Hauses  waren  dem  frän- 
kischen Rittercanton  Gebürg  einverleibt.  1796  hob  die  Krone  Preus- 
sen  den  ohne  Beistimmung  des.  Kurhauses  Brandenburg  mit  Bayreuth 
1699  geschlossenen  Vertrag  «war  auf  u.  übernahm  die  Landeshoheit 
über  die  Herrscbaft  Thuniau  mit  Zubehör,  genehmigte  aber  dem 
gräflichen  Hause  durch  Erklärung  vom  10.  Nov.  1796  ansehnliche 
persönliche  und  dingliche  Vorrechte,  so  wie,  wie  früher,  eine  Re^ 
gierüngs-Canzlei  und  ein  Consistorium  u.  zwar  nur  mit  Unterordnung 
unter  Hoheit  des  Fürstenthuras  Bayreuth.  Doch  hat  das  fränkische 
Grafen-CoUegium  bis  zu  seinem  Ende  das  Gräflich -Giechische  Hans 
als  Collegialmitglied  anerkannt  und  behandelt. 

DoTchl.  Welt,  Aus«,  tod  1710.  II.  8.  583-^546.  —  Sei/trt,  rechuui^iuMiderfolg.  hhnfith 
Uf.  Tab.  14,  —  Hübner,  III.  T»b.  »02.  —  Burgermtiater,  SchwÄb.  Keicbsadel,  8.  66l.  — 
vauhß,  1.  P.  646  und  646.  —  r.  ffatUtein,  Snpplem.  zu  Bd.  I.  8.  34.  —  Biedermann,  Qeaeal. 
dtr  fr&ok.  tiralenhiutcr,.  Tab.  liO-124  uod  Caoton  AJtmübl.  I.  Verseichn.  ->  Saleer,  S.  XiB. 
253.  255.  267.  270.  279.  315.  830.  851.  482.  503.  515  und  Tab.  1.  Nr.  2.  4.  Nr.  11,  14  Hr.  91 
•U.  -  JaeoM,  1800.  II.  8.  180.  -  •.  Lang,  8.  80.  -  Allg.  Geneal.-  uod  Staatshandb.  1884. 
8.  571  uad  572.  —  Gothaiaeh.  Uofoalender,  1884.  6.  174  und  175.  —  Deutsche  Grafeoh.  der 
Gegenw.  l.  8.  266—268.  ^Qothaisebes  Geneal.  Tasohenb.  1859.  8.  242.  —  Siebmacher,  L 
ICH:  T.Oieeli,  Frinkbch  o.  V.  Zasata»  1.  Nr.  4;  Qr.  t.  O.  —  r.  Meding,  III.  8.  204—819. 
—  Tgrof,  I.  157.  —  W.-B.  d.    Kgr.  Bajem.  I.  45  und  9.    Wotekern,  Abthell.  I. 

jUegUng  T.  Ehrenwerth.  Fürsll.  Hohenzollern  -  Uechingenscher 
Adelsstand.  Diplom  vom  27.  Apr.  1807  für  Johann  Nepomuk  Gieg- 
ling,  Fürstl.  Hohenzollern -Hechingenschen  Hof-  und  Regier.-Rath, 
mit  dem  Prftdicate:  v.  Ehrenwerth. 

ß^Hk.  9.  £9Mmr,  m.  0.  MO. 


—    617     — 

.  flchrl  f.  8«Me«berg.  Knrpfälzischer  Adelsstand.  Diplom  yon 
4.  Juli  1792  fftr  Johann  Georg  Yitns  Giehrl,  karpfälzischen  Amts- 
richter zu  Missbmn  and  Gericbtsschreiber  za  Treswitz  oud  Tennes- 
berg, mit  dem  Prädicate:  v.  Sonnenberg.  Derselbe,  geb.  1748,  wurde 
als  k.  bayer.  qaiescirter  Amtsrichter  etc.  in  die  Adelsmatrikei  des 
Kgr.  Bayern  eingetragen. 

•.  Langy  8.  S51.  —  W.-B    d.  Kgr.  Bayern,  V.  61. 

'  Mei  T.  ISielsperg.   Altes,  schweizerisches  and  schwäbisches  Adels- 

geschlecht, welches,  wie  'Bncelini  angiebt,  nach  dem  Archive,  der  Ab- 
tei za  8t.  Gallen  in  sehr  früher  Zeit  die  Schlösser  Gielsperg,  Glatt- 
burg, Liebenberg,  Biclilingen,  Wengi,  Znckenriedt  etc.  besass.  Die 
fortlaufende  Stammreihe  beginnt  aber  erst  um  1167  mit  Arnold  G.  v. 
G.  Von  den  Nachkommen  desselben  war  Rudolph  G.  1460  Hofmar- 
schall des  Abts  zu  St.  Gallen.  Derselbe  hinterliess  mehrere  Kinder. 
Ton  diesen  war  Amalia  Aebtissin  zu  Meggenau,  Gottbard  Abt  zu. St. 
Gallen  utid  Johann  and  Rudolph,  welcher  mehrere  Söhne  hatte,  fielen 
in  den  Kriegen  mit  Schwaben.  Bernhard  Christoph,  später  Romaaus 
genannt«  war  1640  Abt  zu  Kempten  und  vqn  seinem  Bender,  Johann 
Ghristopli ,  welcher  in  Kriegsdiensten  stand ,  stampite  Romanns  Chri- 
stoph.  Weiteres  über  die  Familie  ist  nicht  bekannt. 

BuetUniy  ITI-  Appendix,  8.  380.  —  Öauhe,  I.  S.  646.  —  r.  Hattttfin,  III.  Sopplcm.8.  t6. 
—  FreiA.  r.  Krohne.U.  8.  5—7,  —  Siehmacher,  I.  202:  Die  Olel  v.  Gielsperg,  Schweiserisch 
und  ni.  108 :  G.  v.  G.  Schwäbisch.    —  v.  Meding,  II.  8.  190. 

Cleianth^  frefherren.  Freihenrnstand  des  Köuigr.  B{()r.ern.  Diplom* 
von  1835  für  Ludwig  V.  Gienauth,  k.  bayer.  Reichsrath  und  Hatten* 
Herr  zu  Hochstein.  Derselbe,  gest.  1848,  war  als  Ritter  des  Civil- 
Vefdienst-Ordens  der  bayer.  Krone  1819  in  die  AdelsmWrikel  und 
1§35  in  die  Freiherrnclasse  derselben  eingetragen  worden.  Voti  ihm 
stammt  Freih.  Carl,  vermählt  1848  mit  Mathilde  Freiin  v.  Hörn,  aus 
welcher  Ehe ,  neben  zwei  Töchtern ,  fünf  Söhne  stammen :  Ludwig, 
geb.  1044,  Eugen,  geb.  1845,  Gustav,  geb.  1847,' Max,  .geb.  1848  u. 
Edmund,  geb.  1851.'^ —  Die  Scbwester  des  Freih.  Carl,  Freiin' Julie, 
verteäbUe  sich  1835  mit  Gustav  Freih.  v.  Gemmingen  -  Hagenschiess, 
Herrn  auf  Ünter-Bessenbach,  k.  bayer.  Kämmerer. 

•.  Lanff,  Suppl.  8.  101.  —  Qeneal.  Taschenboch  d.  tte\h.  Häuser«  t85S.  -8.  189  Q.  1859. 
8.  1».  ~.W.-B.  d.  Kgr.  Bayern.  V.  62.  Ritter  v.  G.  o.  »L,  28:  Fr«ih.  t.  G. 

Cicflger,  Cliiger,freiherreii.  Ein  ursprünglich  schwÄbisabes,  schon 
im  14.  Jahrh,  zu  den  Patriciern  der  Reichsstadt  Ulm  gehörendes  Ge- 
schlecht, welches  nach  Oesterreich  kam,  den  Freiherrnstand,  s.  unten, 
ei^angte  und  sich  Gienger  v.  und  zu  Granhahel,'Ennseck,  Wolfseck 
etci  schrieb.  Die  Vorfahren  de»  Stammes  hat  Wolfgang  Lazius  gena» 
angegeben.  Jacob  Gienger  war  1424  und  1432  Stadtrichter  in  Ulm 
und  von  dem  ältesten  Sohne  desselben,  Johann,  stammte  unter  vielen 
Söhnen  Damian  Gienger,  RiUec,  welcher  wegen  seiner  bei  dem  Bau- 
epn-Aufruhre  in  Schwaben  bewiesenen  Tapferkeit  1644  vom  Könige 
Ferdinand  L  zum  Ritter  d^.  h.  r.  Reichs  geschlagen  wurde  und  aus 
erster  Ehe  mit  Ursula  Schüz  v.  Raittenau  fünf  Töchter  und  eilf  Söhne 
hinterliess,  welche  fast  alle  in  Tirol  und  in  Oesterreich  in  er^herxog^ 
Ikte  und  kuserliche  Dienste  traten  u,  über  welche  stamtlicli  .Wiss- 


—     618     *- 

grill  die  genaaesten  Nachrichten  giebt  — Von  diesen  Söhnen  pflanzte' 
der  vierte  Jacob  G.  zu  Grttnbühel  die  Linie  zu  GrtHihObel  in  Nieder- 
Oesterreich  und  Gossmar  G.  zu  Wölfseck,  der  achte  Sohn,  die  Linie 
zu  Wolfseck  in  Oesterreich  ob  der  Enns  fort.  Letzterer,  gest.  1592, 
früher  in  kais.  Kriegsdiensten,  später  k.  Rath  und  Ober dre issiger  zu 
Üngarisch-Altenborg  und  zuletzt  von  1561  bis  um  1582  Vicedoroin 
Oesterreich  ob  der  Enns,  brachte  1566  die  Herrschaft  und  Teste 
Wolfseck  als  Pfandschaft  von  den  v.  Senftenau'schen  Erben  an  sich 
und  erlangte  später,  1582,  wegen  seiner  besonderen  VerdieiTste',  durch 
kaiserliche  Bestätigung  dieselbe  eigenthümlich.  Aus  seiner  zweiten 
Ehe  mit  Catharina  Haidenreich  v.  Bidenegg  stammten,  neben  acht 
Töchtern,  acht  Söhne,  von  welchen  der  zweite  Sohn,  Hans  Adam  G. 
zu  Wolfseck  und  Rotteneck,  erst  Beisitzer  des  kais.  Reichs-Kammer- 
gerichts  zu  Speier,  dann  kais.  Rath  und  zuletzt  Yioedom  in  Oester- 
reich ob  der  Enns,  nachdem  fünf  Söhne  aus  seiner  Ehe  mit  Maria 
Magdalena  Füger  zu  Hirscbberg  vor  ihm  gestorben  waren,  1623  den 
Mannsstamm  seiner  Linie,  welche  im  weiblichen  Stamme  noch  fort- 
blQhte,  schloss.  —  Jacob  G.,  s.  oben,  wurde  der*  Stifter  der  Linie  zu 
Grünbübel  in  Nieder-Oesterreich.  Derselbe,  gest.  1578,  nach  mehre- 
ren Aemtern  zuletzt  nieder-österreichischer  Hofkammerrath  zuWien, 
kaufte  1552  von  Eilian  v.  Yeldendorf  das  Gut  und  Schloss  Grflnbflhel 
mit  Zubehör  in  Nieder-Oesterreich  und  wurde  der  nächste  Stammva- 
,ter  aller  späteren  v.  Gienger  in  Oesterreich.  Aus  seiner  zweiten  Ehe 
mit  Barbara  Kölepöckh  zu  Salaberg  stammte  Nicias  G.,  gest.  1636, 
Herr  der  Herrschaften  Grünbflhel,  Rabenstein,  Alten hofen  u;  Ranzen- 
bach, welcher  "mit  seinem  Vetter,  Johann  Friedrich  G.  und  der  ge- 
sammten  Nachkommenschaft  Beider;  1.  Mai  1608  den  erbländisch- 
österr.  Freiherrnstand  erhielt,  doch  wurde  erst  durch  kaiserliches 
Diplom  Vom  5.  Mai  1635  die  Bestätigung  des  Herrenstandes  fttr  das 
gesammte  Geschlecht  ausgefertigt,  worauf  4ie  Freiherren  Nicias  upd 
der  «Vetter  desselben,  Johann  (Ferdinand)  Friedrich  1635  in  das  Gre- 
mlnm  des  Herrenstandes  der  Nieder-Oesterr.  Ländschaft  eingeführt 
wurden.  —  Freih.  Nicias  setzte  den  Stamm,  virie  Freih.  v.  Hoheneck 
und  Wissgrill  näher  erörtern,  fort  .und  von  den* Nachkommen  kam 
Freih.  Johann  Franz  1738  in  die  lUtter-Academie  derNieder-Oester- 
reichischen  Landschaft  zu  Wien.  Derselbe  trat  später  in  kur-baye- 
rische  Hof-  u.  Staatsdienste,  vermählte  sich  mit  einer  Freiin  Schrenk 
?.  Nozing  und  ein  Sohn  aus  dieser  Ehe,  Freih.  Joseph,  wurde  1769 
kurfOrstl.  Edelknabe  am  Hofe  zu  München.  In  Oesterreich  kam  in 
der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  der  Name  des  Geschlechts  nicht 
mehr  vor  u.  auch  von  dem  Fortbltlheq  desselben  in  Bayern  ist  Nähe- 
res nicht  aufzufinden.     '  '•: 

Lwiut,  de  mlgntione  fenüjito  Lib.  Vin.  8.  988  irad  989.  —  Oauhe,  I.  8.  646  u.  64T.  — 
Frtih.  9.  Bokeneck,  L  8»  184—191.  —  WissgriU,  III.  8.  »17— «7.  —  8p«n#r,  Histor.  lusln. 
Ltb.  n.  Cap.  80.  ^ 

6leralt«w8U.   Polnisches,  zuin  Stamme  Jastrzembiec  gehörendes, 
in  Schlesien  vorg^ekommenes  Adelsgeschlecht. 

^«M.  f.  L€d9hur,  III.  8.  860, 

UercKwAL   Polnisches, -In  den   Stamm  Labicz  eingetragenes 


—     619     —  '^ 

y^jHets^fschlecht,  welches  in  Westprenssen  1820  mit  Lonken  iin  $r. 
Seblochan  begütert  war. 

F^t0,  9,  Ledebur,  I.  8.  259. 

(lierc^skt.  Polnisches,  zum  Stamme  Gerald  zählendes  A^elsge- 
schlecht,  welches  im  Ermelande  das  Gut  Schönfliess  im  Kr.  Pr.  Hol- 
land erworben  hatte. 

Fireih.  9.  Ledtbur,  I.  8.  2ft9  und  ITI.  8.  260.      . 

Clierslebei,  Clereslebci^  Clörslebei.  Ein  früher  im  Brandenbar- 
gischen  vorgekommenes  Ad^lsgeschlecht,  aas  welchem  Leonhard  y. 
Giersleben  1617  von  Joachim  v.  Bnntsch  das  Gut  Kirschbanm  im  Er. 
Sternberg,  Reg. -Bez.  Frankfurt  a.  d.  0.,  kaufte.  Von  den  Söhnen 
desselben  kommt  Caspar  1618  und  Hans  1621  vor. 

Frtih.  ».  Ledebur,  I.  8.  259. 

fUeschCj  litter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  vom  29.  April 
1712  für  Georg  v.  Giesche. 

«.  Himach,  L  8.  427. 

t  Mr^  Ciise^  freiherren  (Schild  geviert:  1  in  Blan  ein  einwärts- 

sehender,  doppelt  geschweifter,  gekrönter,  rother  Löwe,  welcher  mit 
beiden  Vorderpranken  einen ,  mit  4klr  Spitze  in  die  Höhe  gerichteten 
Federpf^  vor  sich  hält.  2  und  3  iii  Gold  drei  rothe  Querbalken  und 
4  in  Blav^in  einwärts  gekehrter,  in  einer  königlichen  Krone  stehen- 
der, silberner  Schwan).  Reichs-  u.  Freiherrnstand  deaEgr.  Bayern. 
Reichs- Freiherrn -Diplom  von  1667  für  Franz  v.  Giese,  Pfalz- 
Neuburgiscnen  Geh.-Rath,  Regierungs- Präsidenten  und  Obercanzler 
80  wie  für  Philipp  v.  G.,  knrbrandenburg.  Ober-Ingenieur  u.  Kammer- 
junker, welcher  1662  den  Friedrich -Wilhelms -Canal  zur  Verein!^ 
gung  der  Spree  mit  der  Oder  angelegtiiatte  u.  1698  als  k.  dänischer 
Generallieutenant  starb,  u.  bayerisches  Freiherrndiplom  vom  28.  Oet. 
1805  für  Friedrich  August  Koch  Edlen  v.  Teublitz,  k  bfl^r.  a.  o. 
Gesandten  u.  bevollmächt.  Minister  im  Haag,  mit  dem  Namen:  Freih. 
V.  Giese.  —  'Die  Familie  v.  Giese,  Gise  ist  ein  altes,  ursprünglich 
westphälisches  Adelsgeschlecht,  welches  in  dem  einen  Zweige,  wie 
alte  Lehnsbriefe  ergeben,  schon  seit  1667  den  reichsfreiherrlichen 
Titel  führte,  welchen  Franz  v.  G.,  pfalz-neuburgischer  w:  Geh.-Rath, 
Regierungs -Präsident  und  Canzler  des  Hubertus -Ordens,  erhalten 
hatte.  —  Philipp  Wilhelm  Freih.  v.  G.,  geb.  1753,  Herr  auf  Luzman- 
stein,  k.  bayer.  Kämm.,  und  ehemaliger  Landesdirectionsbath ,  der 
Letzte  seines  Stammes,  nahm  mit  Könfgl.  Erlaubniss  den  k.  bayer. 
Legationsrath  Friedrich  August  Koch  Edlen  v.  Teublitz  als  Adoptiv- 
sohn an,  worauf  derselbe,  wie  oben  angegeben,  in  den  Freihermstand 
des  Königr.  Bayern  versetzt  wurde.  Von  Letzterem,  gest.  1860,  Herrn 
auf  Lutzmannstein  u.  Teublitz,  k.  bayer.  Kämmerer,  Minister  a.  D.,u. 
Staatsrath —  einem  Sohne  des  herz.  Oldenburg.  Gonferenz-Raths  Conrad 
Reinhard  v.  Koch,  welcher  als  herz.  hoUt-sehlesw.  Hof-  u.  Justizrath 
27.  Noy.  1769,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Teublitz,  in  den  Reichs- 
ritterstand erhoben  worden  war  und  einem  Enkel  des  Hof-  Kammer-- 
raths  V.  Koch  in  Darmstadt  —  entsprossten  aus  der  Ehe  »mit  Fran- 
ziscav.  Bertrand  St  Ronny  Grf.  v.  La-Perouse,  neben  drei  TOebfem: 


^_     Ö20     — 

GafoUne  Freifran  Pergier  ?.  Perglas,  Maria  Grf.  t.  GrayenrdflMi^n 
Adelheid  Freifrau  v.  Moreaa  zwei  Söhne:  die  Freiherren  Mina^pr 
and  Ludwig.  Maximilian  Freih.  v.  G. ,  k.  bayer.  K&inmerer,li||^cher 
1853  k.  bayer.  Minister-Resident  am  k.  s&chs.  und  grossh.  «acosen- 
weinarschen  Hofe,  so  wie  an  den  herz,  s&chs.  Höfen  wurde,  vermählte 
sich  1847  mit  Anna  Grf.  Tascher  de  la  Pagerie,  aus  weicher  Ehe  ein 
Sohn,  August,  geb.  1850  und  eine  Tochter,  Maria,  gab.  1853^  stam- 
men, ans  der  Ehe  des  Freiherrn  Ludwig  aber,  k.  bayer.  K&mm.  und 
Hauptmann  k  la  suite,  vermählt  mit  Christine  Freiin  Mandl  y.  Deu- 
tenhofen,  entspross  ein  Sohn,  Reinhart,  geb.  1855. 

•.  Lang,  8.  181  «nd  407  uud  Suppl.  6.  45.  —  Oeoeal.  Taschenb.  d.  freih.  Hinser,  t»1 
8.  241  und  242  und  1859  S.  280  und  231.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern.  III.  6.  i\nd  v.  Wolekern, 
Abth.  3.  S.  13  a.  14.  —  9.  He/ner,  bayer.  Adel,  Tab.  33  und  8.  86.  ~  Kn€*ehk€,  I.  8.  1S7 
und  168. 

fileee.  Uln  (Schild  quergetheilt:  oben  in  Gold  ein  wachsender 
rother  Löwe  und  unten  in  Blau  zwei  silberne  Querbalken)..  Adeliges 
Patriciergeschlecht  der  Stadt  Danzig,  aus  welchem  Thielemaim  v.  G. 
1537  Bischof  von  Culm  und  1539  Bischof  von  Ermland  wurlK 

Freih.  9.  Ledebur,  III.  8.  260. 

ttese«  Ein  in  Rügen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  welches 
1800  die  zu  der  Insel  Rügen  gehörende  kleine  kisel  jpddensee 
besass. 

Fr^ih,  9.  Ledebur,  Ilt.  8.  260. 

Cieie.  (Schild  schräg- rechts  .getheilt:  rechts  in  Gold  eine  vom 
rechten  Schildesrande  an  die  Mitte  der  Theilungslinie  stössende,  grüne 
Spitze  und  links  in  Grün  drei,  2  u.  1,  goldene  Sterne).  —  Adelsstand 
des  Königr.  Preussen.  Diplom  v.  1843  für  Hans  Wilhelm  Giese,  k. 
preoss.  Obersten.  Derselbe  stiirb  1 855  als  Generalmajor  a.  D.  Ein 
Sohn  desselben  stand  später  als  Lieutenant  im  k.  preuss.  31.  Infant- 
Regimettto.  t- 

Freih.  9,  Ledebur,  L  6.  S59  und  JIT.  8.  260. 

fileteaberg.  Altes,  niederrheiniscb-westphälisches  Adelsgeschlecht 
aus  dem  gleichnamigen  Stammhanse  unweit  Dortmunc],  welches  schon 
1217  der  Familie  zustand.  Adolph  Arnold  war  1688  Domherr  tu 
HildeBheim,  Johann  Franx  v.  u.  zum  Giesenberg  in  demselben  Jahre 
Domherr  zu  Oasabrück  und  Johann  Heidenreich  v.  u.  zum  G.  1689 
Domherr  des  Erzstifts  Trier.  Später,  1727,  starb  zu  Heinrichenburg 
in  Hildesheimischen  der  letzte  männliche  Sprosse  des  alten  Stammes. 
Nach  den  v.  Steinen  gemachten  Mittheilungen  kann  dieser  Letzte 
wobl  kein  Anderer  gewesen  sein,  als  Adolph  Arnold,  Domherr  und 
Herr  zum  Giesenberg,  Heinrichenburg,  Voerde  und  Asterlagen,  wel- 
cher. 1678  aufgeschworen  halte  und  un vermählt  starb.  Asterlagen 
fiel  an  seine  Schwester,  eineverw.  v.Palant  und  der  Enkel  einer  an- 
derep  Schwester,  ein  v.  Westerholt,  erbte  die  übrigen  Güter,  worauf 
später  Namen  und  Wappen  (in  Gold  drei  rechtssehende,  neben 
einander  gestellte,  schwarzer  Amseln)  auf  eine  der  Linien  der  Frei- 
herren V.  Westerholt  übergingen,  welche  sich  v.  Westerholt  und  Gy- 
senberg  schrieb  and  das  erwähnte  Wappen  bei  Erhebung  in  den 
6ra£tostand  beibahalttn  hat :. Feld  1  u.  4  des  gevierteu  Hauptschildes 


_     621     — 

^  4efi  WappeBs  der  Grafen  ?.  a.  zn  Westerholt,  s.  den  betreffenden 
"     Artikel. 

Qaukty  I.  8.  648:  naoh  dem  Mttpt.  Geoenlug.  —  «.  StetMn^  III.  8.  748  and  749  a.  Tab. 
48-' Wappen  der  glelchataramiKen  Familie  v.  Krawiockel.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  17».  —  Freih, 
«.  L«debur,  1.  8.  259.  —  Siebmmcher,  l.  182 :  ▼.  Gieseuberg.  Rheinlindisrh.  —  p.  M^Mng,  |I. 

8.  105  n.  196.  ^   : 

^  dieseibnrgi  heUi^blB.    Böhmischer  Freiherrnstand  für  Tobias 

V.  Giesenburg.  Derselbe  war  in  Schlesien  Herr  auf  Laaterbach  im 
Kr.  Bolkenbain  und  Stephanshain  im  Kr.  Schweidnitz^  welches  letz- 
tere Gut  schon  1662  iu  der  Hand  des  Vaters,  Tobiieis  v.  Weene  u. 
Giesenburg,  k.  k.  Obersten  über  ein  Regiment  Cuirassier  und  nach 
Einigen  der  Empfänger  des  Freiherrn -Piploms,  war.  Der  Sohn, 
Freih.  Tobias,  starb  1 708  u.  hatte  aus  seiner  Ehe  mit  einer  Grf. 
V.  Nimptscb  u.  Oelse,  welche  171 5  starb,  keine  Nachkommen. 

Naso,  Phönix  Redif  ivus.  8.  85.  —  Sinapiu»,  U.  8.  885.  —  Oauh«,  II.  8.  S88.  —  Frtih, 
V.  Ltdeöur,    I.  8.  259. 

Clicsl  f •  CliesliDgei.   Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  v.  1773 
für  Jobann  Giesl,  k.  k.  Oberlieutenant  und  Leibgarde- Arcier,  mit  dem 
*    Prädicate :  v.  Gieslingen. 

Mefftrle  r.  lftZAi/(Zd,  ErKÜnt.-Bd.  8.  S87.    ^ 

dieuer  ?.  Cliesseibirg.  Erbl&nd.-Osterr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1810  fBr  Adam  Giesser,  k.k.  Obersten  bei  Graf  v.  Erbach  Infanterie, 
mit  dem  Prädicate:  v.  Giessenburg. 

Mtgerle  9.  MÜHfeld,  Ergänz.- Bd.  8.  297. 

Giesser  ?•  Minier.  Ein  in  Bayern  vorgekommenes  Adelsgeschlecbt, 
welches  zu  Ober-Winzer  unweit  Regensburg  ses€haft  war. 

.«.  Hellbach,  I.  8.  427:  naeli  Ilartmann's  Sammlungen. 

Cigans  ?.  Eiesenstein.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  26. 
März  1678  für  Caspar  Gigans,  mit  dem  Prädicate:  v.  Riesenstein. 

«.  Eellbaeh,  I.  8.  428. 

I.  Gilbert  de  Spaignart«  Gilbert  ?•  Spaignasrd.  Ein  ursprflnglieh  henne- 

gauisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  M.  Christian,  Christoph 
und  Theodor,  alle  Drei  Gilbert!  de  Spaignart,  1.  Juni  1615  von  dem 
Grafen  Erbst  Wilhelm  zu  Ortenburg,- kraft  des  ihm  zustehenden  gros- 
sen Comitivs,  mit  kaiserlicher  Vollmacht  ein  Bestätigungsdiplom  des 
Adels  der  Familie  erhielten.  Georg  G.  v.  S.  starb  1630  als  Prediger 
zu  Danzig  und  Johann  G.  v.  S.  1678  als  kurbrandenb.  Additenr  u. 
Hof-  u.  Kammergerichts-Advocat. 

Preuflsische  Lieferungen,  I.  8.  352  and  254.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  179  a.  180.  —   Firttk. 

9,  Ltdebur,  I.  S.  259.  —  r.  Meditig,  II.  8.  190  und  191.  ... 

I  Gileis^  GiileiSj  Preilierreb  ■•  Grafei.    Reichsfreiberrn-  und  Grafen- 

stand; Freiherrndiplom  vom  1.  Nov.  1479  für  Wolfgang  Georg  v.  G., 
k.  k.  Kämm.,  Hauptmann  der  Arcieren -Leibgarde,  Oberst-Hofmar- 
seball, Amts- Verwalter  etc.  and  Grafendiplom  von*  1699,  doch  wird 
das  Grafendiplom  einzig  von  dem  geneal.  Taschenb.  der  gräfl.  Häuser 
angegeben,  während  andere  Schriftsteller  nur  das  Freiherrndiplom 
erwähnen,  es  muss  daher  das  Grafendiplom  wohl  in  neuerer  Zeit  aus- 
gefertigt worden  sein.  —  Altes,  Qräprdnglich  Österreichisches  Ritter- 
geschlecht, welches  früher  Gilaeuzer,  GQlaus»  GilbOB  und  Oillea  ge- 


—    622    — 

schrieben  wurde.  Als  Stammbans  ist  wobl  das  Gut  Gillans,  ein  Dorf 
und  Amt  der  Herrschaft  Härtenstein  am  Crems- Flusse  anzunehmen 
und  der  von  Einigen  in  Franken  oder  gar  in  Schottland  gesuchte  Ur- 
sprung der  Familie  ist  nicht  erwiesen.  —  Conrad  oder  Ghunrad  der 
Gilaeuser  tritt  urkundlich  schon  1273  und  16T4,  so  wie  Otto  Gileis 
1289  u.  1308  auf.  —  Die  ununterbrochene  8ta«tnreihe  läuft  von  der 
Mitte  des  15.  Jahrb..  wie  folgt,  fort:  Jobann,  insgemein  HansGilleis, 
lebte  noch  1450:  Anna  Frfeenstorfer  zu  Leibn;  —  Georg  Gilleis  zu 
Pezenkirchen :  zweite  Gemahlin:  Maria  Magdalene  MüUwanger;  — 
Veit,  1530  und  1534  nieder-österr.  Landschaft- Viertel-Hauptmann: 
Anna  Matseeber,  Herrin  der  Veste  Sonnberg  mit  Ober-HoUabrunn ; 
—  Freih.  Wolfgang  Georg,  s.  oben,  gest.  1593:  Catharina  Freiin 
Teufel  V.  Gunderstorf;  —  Andreas,  gest.  1624,  k.  k.  Kämm.  u.  Rath: 
erste  Gemahlin:  Margaretha  Freiin  v.  Herberstein;  —  Wolfgang 
Georg  II. ,  gest.  1651,  niederösterr.  Landrechtsbeisitzer:  Isabella 
Freiin  v.  Rüber;  —  Georg  Julius,  gest  1700,  k.  k.  Kämmer.  u.  Herr, 
der  Herrschaften  Kattau,  Missingdorf  und  der  Veste  Therasburg, 
welche  Besitzungen  derselbe  zu  einem  Familienfideicommiss  machte: 
Sabina  Christiana  Grf.  u.  Herrin  y^  ßtärhemberg,  Mutter  von  zwanzig 
Kindern;  —  Georg  Franz  Anton,  gest.  1729,  k.  k.  Kämm,  etc.:  erste 
Gemahlin:  Maria  Maximiliana  Sidonia  Grf.  v.  Althann ;  —  Johann 
Julius  Christoph,  gest.  1763,  k.  k.  Kämm,  etc.:  Johanna  Theresia 
Grf.  V.  Nimptsch ;  —  Johann  Christoph  Julius,  gest.  1782,  k.  k.  Kämm.: 
Maria  Anna  Grf.  v.  Spindler,  erbte  von  dem  Bruder  ihrer  Mutter, 
Franz  Philipp,  letztem  Grafen  v.  Andlern,  1790  die  Herrschaften 
Chudowin,  Willimau  und  Teutsch  -  Jössnigg  in  Mähren ;  —  Joseph 
Galasanz,  gest.  1827  u.  Johann  Julius,  geb.  als  Posthumus  1783,  Herr 
der  obengenannten  Fideicommissgüter,  k.  k.  Kämm.  u.  Bergrath, 
schloss  den  Mannsstamm  seines  alten  Geschlechts  1.  Aug.  1841: 
Maria  Sophia,  Freiin  v.  Hingenau,  geb.  1793.  —  Die  Schwester  des 
Grafen  Johann  Julius,  Grf.  Therese,  geb.  1779,  vermählte  sich  1800 
mit  Moritz  Grafen  v.  Dietrichstein  und  von  dem  Grafen  Joseph  Ga- 
lasanz, s.  oben,  k.  k.  Kämm.  u.  Oberst- Lieutenant,  stammten  aus  der 
Ehe  mit  Maria  Anna  Leopoldine  Grf.  v.  Attems  zwei  Töchter,  Grf. 
Octavia,  geb.  1806,  Mitglied  des  Klosters  der  barmberz.  Schwestern 
zu  Kremsier  und  Grf.  Lpopoldine,  geb.  1807  u.  verm.  1828  mit  Her- 
mann Eduard  Grafen  v.  Attems. 

Or.  V.  Wurmbrand,  Coli,  hl^t.-geneal.,  Cap.  12.  S.  27.  —  Oauh«,  I.  8.  648  u.  649.  —  FiM- 
grill,  Itl.  8.  S2S-336  mit  twel  AhnenlRfeln.  —  Omfenh.  d.  Gegenwart,  III.  8.  189—141.  — 
Qeneal.  Tasclx'nb.  d.  grSff.  Häuser.  1854.  8.  •J64  u.  1857,  8.  272  u,  histor.  Handb.  »u  dem- 
selben,. 8.  248.  —  Siebmacher,  1.33:  v.  Oilleig,  Herren.  —  Spener,  Histor.  Insign.  8.  451  u. 
Tab.  17.  —  9.  Meding,  II.  8.  191—193:  Glleis,  Freiherren. 

fiilenberg,  8.  L6w  v.  Gilenberg.  — 

Clilg  V.  Ulgeibnrg.  Beichsadelsstand.  Diplom  von  1762  für  Jo- 
bann Gilg,  Doctor  und  Physicus  zu  Tyrnau,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Gilgenburg. 

Megertt  9.  Mühlfeld,  Brg&na.-Bd.  8.  297. 

Clilgeij  inr  dilgea.  Altes,  schweizerisches  Adelsgeschlecht,  dessen 
Stammreihe  mit  Ulrich  um  1335  beginnt  Von  den  Kachkommen  war 
Bonifacius  noch  1722  Abt  zu  Pfeffers. 

BwHimi,  in.  8.  t06.  —  0mA;  I.  $.  649. 


—     5«3     — 

Cilgciheivb.  Icitsehel  ?.  Clilgf ihehii  .(SchU  quer  getheilt :  oben 
in  Blaa  ein  grasender  Hirsch  and  UDten  in  Gold  zwei  schrägrechte 
silberne  Balken).  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  4.  April  1644 
fOr  Johann  IlentscheK  Herrn  auf  Giesmannsdorf  and  Zanpitz  nnweit 
Neisse  etc.,  mit  dem  Prädicate :  v.  Gilgenheimb.  Der  Stamm  blühte 
fort  and  im  Anfange  des  18.  Jahrh.  war  Johann  Carl  H.  v.  G.  Fflrst- 
Bischöfl.  Regier  an  gsrath  and  Hofrichter  zu  Neisse.  Der  Enkel  des- 
selben, Leopold  V.  G.,  k.  preuss.  Landrath  und  Landschafts-Director, 
besass  die  Familiengüter  Franzdorf,  Kuschdorf  und  Schwandorf, 
s&romtlich  unweit  Neisse,  auch  war  derselbe  Lehnsträger  der  Voigtei 
Weidenau  in  Oe^terreich-Schlesien.  Nach  seinem  Tode  fielen  1822 
die  Güter  bei  Neisse  an  die  Wittwe,  eine  Freiin  v.  Wilczeck ,  der  äl- 
tesse  Sohn  aber,  Erdmann  v.  G.,  folgte  im  Besitze  der  Voigtei  Wei- 
denau  af^d  nach  dem  Tode  der  Mutter-  fielen  an  denselben  auch  die 
Franzdorfer  Güter.  'Die  Brüder  desselben,  Joseph  Theodor  u.  Erhard 
Y.  G.,  8.  unten.  —  Der  im  N.  Preuss.  Adelslex:  zu  dieser  Familie  ge- 
rechnete Freiherr  Johann  Gottfried  Joseph,  kurmainz.  und  fürstt. 
bamberg.Rath  und  Herr  der  Güter  Gulan,  Girlsdorf,  Johannesthal, 
Banmgarten  und  Jexau  gehört  nicht  zu  der  Familie  Hentschel  y.  Gil- 
genheimb, sondern  zu  dem  Geschlechte  Hentschel  u.  Gutschdorf.  — 
Nach  Bauer,  Adressb-,  S.  72  war  1857  Erdmann  v.  G.,  k.  preuss. 
Kammerh.  und  Landschafts  -  Director  a.  D.,  Her?  auf  Franzdorf, 
Kuschdorf  u.  Natschke  im  Kr*  Neisse  und  in  demselben  Kreise  be- 
sassen  .die  Brüder  Erdmann,  Joseph  Theodor  n.  Erhard  ▼.  0.  das 
Gut  Schwandorf. 

Sinapiu^,  II.  8.  640  und  641.  —  Qauhe,  II.  8.  413  und  414.  -^  N.Pr.  A.-L.  Tl.  8.  388  a. 
S34  n.  y.  8.  80.    —  Frrih.  ik  Ledebur,  I.  8.  259  u.  HI.  8.  2«0. 

€illardL  Kurbayerischer  Adelsstand.  Diplom  vom '4.  Mai  1757 
für  Catharina  Gillardi;  Besitzerin  der  za  Allersberg  errichteten  Gold- 
draht-Fabrik und  zweier  erworbener  Hofmarken.  Zwei  Enkel  dersel- 
ben, BAedict  Joseph  Anton,  geb.  1771,  k.  hayer.  Hauptmann  und  der 
Vetter  desselben,  Joseph  Maria  Jacobe  geb.  1772,  Inhaber  der  leoni- 
schen Drabtfabrik  in  Allersberg,  wurden  in  die  Adelsmatrikel  des 
Kgr.  Bayern  eingetragen. 

«.  Lang.B.  352.  —  W.B.  d.  Kgr.  Bayern.  V.  62. 

€illcBbach,  s.  Utsch  v.  Gillenbach. 

fiiller  T.  Ullenfeld  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  mit  Silber  einge- 
fasstem  B]au  ein  goldener  Stern  und  2  n.  3  in  Silber  ein  schräglin- 
ker, mit  drei  goldenen  Lilien  belegter,  rother  Balken).  Ein  zu  den 
Patriciern  der  Stadt  Troppau  in  Oesterr.- Schlesien  gehörendes  Ge- 
schlecht, eines  Stammes  mit  der  Familie  v.  GilleilQ.  ' 

Henel,  SUesiogr.  rendv.  Cap.  7.  8.  411.  —  Binapius,  IT.  8.  641.  —  Freih.  v.  Ledebur^  h 
8.  259. 

CliUeni^  Cliller,  Ritter  lad  Mle,  aich  frelhemi  (Schild  geviert, 
ganz  wie  das  im  vorigen  Artikel  beschriebene'  Wappen,  nur  ist  in  das 
der  Freiherren  noch  ein  Mittelschild  mit  einem'  Türkenkopfe  gekom- 
men). Reichsadelsstand  von  1721,  erbl&ndisch- österreichischer  von 
1724,  böhmischer  von  1725  and  Rdcharitterstand  mit  dem  Pridicate: 


—    8H    — 

Edler  Herr  von  1726;  Die  drei  ersten  Diplome  fftr  Carl  Josepli  G., 
FQrstl.  Liechtensteinsehen  Hofrath;  das  letztere  fttr  denselben  als 
k.  k.  Rath,  wegen  guten  Herkommens  und  wegen  der  bei  Gelegen- 
heit der  ungarischen  Unruhen  zum  Schutze  Mährens  geleisteten 
Dienste.  Erbländ.-österr.  Freiherrenstand  von  1727  und  böhmischer 
von  1732:  Diplome  für  die  Vettern  Carl  Joseph  Edlen  Herrn  v.  G., 
k.  k.  Hofkammer-Rath  und  Johann  Christoph  Edlen  Herrn  v.  G.,  Lan- 
desdeputirten  zu  Glogau,  so  wie  erbländ.-österr.  Freiherrnstand: 
Diplom  von  1766  für  Christian  Matthias  Anton  v.  G.,  k.  k.  Oberst- 
lieutenant. —  Das  Geschlecht  erwarb  im  18.  Jährh.  in  Schlesien  meh- 
rere Güter  und  war  noch  in  diesem  Jahrh.  mit  Kulmickau  im  Kr. 
Steinau  etc.  und  im  Brandenburgischen  1817  mit  dem  Vorwerke  Lin- 
dow  unweit  Ruppin  begütert.  —  Aeltere  Sprossen  des  Stammes, 
welche  sich  in  zwei  Linien  geschieden,  hat  von  Beiden  Sinapius  auf- 
geführt. —  Dominica  Freiin  v.  Gillern  war  bis  zö  der  1810  erfolgten 
Secularisation  des  füfstlichen  Stifts-  und  Jungfrauen  -  Klosters  des 
Cistercienser-Ordens  zu  Trebnitz  in  Schlesien*  Aebtfssin  u.  regie- 
rende Frau. 

8inapiu9,  l\.  8.  641.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  234  u.  V.  S.  180.  —  Fr*ik.  t.  LfHehur,  I.S. 
259  und  IIJ.  S.  260.  —  Suppl.  zu    Siebra.  W.-B.  IT.  24.  —  Schlesischcs  Wappenb.  Nr.  818. 

(lillet  freiherrea.  Erbländ.-österr.  Freiherrenstand.  Diplom  von 
1^1 0  für  Anton  v.tiillet,  k.  k.  General-Feldwachtmeister  und  Brigadier. 

M«gerlf.  r.  Mühlfeld,  8.  52.  . 

fHUhaaseii,  tilhaasei.  Im  Kgr.  Preussen  anerkannter  Adelsstand. 
Anerkennungsdiplom  vom  10,  April  1823  für  Friedrich  Wilhelm  Con- 
rad V.  Gillhausen,*k.  preuss.  Major.  —  Ein  Hauptmann  v.  G.  stand 
1862  im  k.pr.  16.  Inf.-Regim.  und  die  verw.  Frau  v.  Schell,  geb. 
V.  Gillhausen  besass  1857  das  Gut  Reöhen  im  Kr.  Bochum. 

V.  ffellbach,  I.  8.  428  ii.  429.  -  N.  Pr  A.-L.  Tl.  8.  234  n.  V.  8.  180.    —    Freih.  9.  led&- 
bur,  I.  8.  259.  -  W.-B.  d.  Prcus».  Monarcl).  III,  27.  — JTnwöA**,  IV.  8.  14*  und  146. 

<vUI«i.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  20.  Aug.  #00  für 
Christoph  Heinrich  u.  Friedrich  Wilhelm  Gilloi. 

9.  fftllbach;  I.  8.  429. 

Gilm  T.  Rosenegg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  v.  1739 
für  Franz  Joseph  Gilm,  Untervogt  und  Kentmeister  der  Herrschaften 
Bludenz  u.  Sonnenberg,  mit  dem  Prädicate:  v.  Rosenegg. 

M^gerle  9.  Uühl/eld,  KrgÜnx.-'Bd.  8.  S9S.  —    Ctut,  Adelübaoh.  d.  Grossh.  Bad«o,  Abthl.  S. 
-  W.-B.  d.  Kgi.  Bayern,  V.  63. 

Clilewskii  ClilewskL  Polnisches,  zum  Stamme  Kotwicz  gehörendes 
Adelsgeschlecht,  welches  in  Ostpreussen  im  Oletzkoschen  begüte|| 
wurde. 

Freih.  9.  Ledehur,  I.  8.  260  und  III.  8.  260^ 

Cilsa  SB  €ilsa,  freiherren  (in  Grün  drei  silberne,  wellenweise  ge- 
zogene Querbalken).  Althergebrachter,  im  Könjgr.  Westphalen  1813 
bestätigter  Freiherrnstand.— Altes  Adelsgeschlecht,  welches  in  Kur- 
Hessen,  mit  den  Gütern. Gilsa,  Zimmersrode und  Wsdtersbrück  be- 
lehnt, zur. dortigen  Ritterschaft  gehört  und  den  Stammsitz  Gilsa  schon 
seit  Biebeoh^iKlert  Jahren  bedtet..  Wiegand  v.  G.  tritt  1253  und  mit 


—     52Ö     — 

seinem  jüngeren  Bruder,  Conrad,  1262  upkundlMh..^^^  letzterer 
kommt  auch  1261  in  einer  Schenkungsurkande  de^  mf^j^rs^^Ji/eiiiai 
so  wie  Werner  in  einer  solchen  des  Kioslers  Netz  islsw^^v.  Um 
1411  öffneten  die  v.  Gilsa  den  Landgrafen  von  Uessen^.ftir«  bis  dahin 
reichsunmittelbare  Stammburg  und  trugen  dieselbe  den  Landgrafen 
zu  Lehen  auf.  —  Die  Stammreihe  der  Familie  vom  18.  Jahrb.  an  ist 
folgende:  Freih.  Caspar  Ludwig,  gest.  1727,  Herr  zu  Gilsa  und  Zim- 
mersrode,  Fürstl.  Hessischer  Ober- Einnehmer:  Sabina  Friederike 
Freiin  v.  Dallwigk  zum  Campf;  —  Carl  Ludwig,  gest.  1755,  Hert^u 
Gilsa:  Charlotte  Freiin  v.  Löwenstein  a.  d.  H.  Kömersberg;  —  Carl 
Ludwig  Philipp,  gest.  1823,  kurfürstl.  hess.  Kammerherr  und  Ober- 
stallmeister: erste  Gemahlin:  Wilhelmine  Freiin  v.  Wintzingerode 
und  zweite  Gemahlin :  Elisabeth  Freiin  v.  Buttlar ;  —  Friedrich  Ernst 
Ludwig  Heinrich.  Letzterer,  geb.  1799,  jetzt  Haupt  d^r  einen  l^iuie 
der  Familie,  herz.  nass.  Ober  -  Jägermeister  u.  Kammerherr,  verm. 
sich  1830  mit  Auguste  Freiin  Marschall  v.  Bieberstein,  geb.  1805, 
aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern ,  drei  Söhne  stammen,  die 
Freiherren :.  Ernst,  geb.  1830,  kurhess.  Premierljeut.,  Otto,  geb.  1835, 
k.lr.  Lieutenant  und  Adjutant  im  Genie-Corps  und  Adolph,  geb.  1838, 
herz.  nass.  Artillerie-Lieutenant.  —  Haupt  der  anderen  Linie  ist  Freih. 
Friedrich  —  Sohn  des  Freih.  Gegrg,  gest.  1812  als  k.  westphäl. 
Oberst  eines  Cuirassier- Regiments — Erbherr  der  Fröih.  v.  Scholley- 
schen  und  v.  Wöllwaitscben  Güter,  k.  preuss.  Majot  und  1857  Com- 
mandeur  des  8.  Jäger -Bataillons,  verm.  1839  mit  Friederike  Freiin 
V.  Wittgenstein,  geb.  1817,  aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter  und  drei 
Söline  stammen:  Felix,  geb.  1840,  k.  pr.  Lieutenant,  Moritz,  geb. 
1842  und  Friedrich,  geb.  1848.  Der  Bruder  des  Freih*  Friedrieb, 
Freih.  Felix^  ist  Verwalter  zu  Gilsa.  —  Die  trüber  in  Hesaen  vorge- 
kommene Familie  v.  Gilse  oder  Gilsa  zu  Seibertsdorf  (Sthild  ge- 
viert:  1  ü.  4  in  Schwarz  ein  rechtssebeuder,  goldener  Adler  u.  2  u. 
3  von  Blau  u.  Silber,  oder  auch  von  Roth.dnd  Silber  geschachtj  war 
dem  Wappen  nach  zu  urtheilen,  ein  ganz  anderes  Geschlecht. 

.  SehaniuU,  8.  91.  —  Gauhe,  I.  8.  649  und  650.-  Wtnck,  Hestiache  Landesgosch.,  II.  Bd. 
Urkunde  von  1361.  —  Rommet,  Gesrh.  von  Hessen,  II.  Anmerk.  8.  180  und  228.'  —  Gescts- 
BttUet.  d.  Kgr.  Westphftleu,  1813.  8.  359.  —  M.  Pr.  A.-ii.  ll.  t».  834  u.  835.  -  Freih.  9.  dm- 
Knesebeck,  8/  136  u  375.  ~  Freih.  9.  Ledebur,  I.  8.  260  u.  III.  8.  360.  —  Qeoeal.  Taschen- 
baeh  d.^-freih.  H&user,  1854.  8.  172-174.  1855.  8.  184-186.  1857.  8.  835  und  'SM  and  1869. 
8.  239  und  230.  —  Siebmaoher,  I.  139 :  v.  Gilse  mi  QUse,  Hessisch.  ^  t.  Mfidin^t  II.  8.  198. 

eilten.  Eins  der  ältesten  lüneburgischen  Adelsgescblecbter, 
dessen  Stammhaus  seines  Namens  unfern  des  Einflusses  der  Leine  in 
1^  Aller  liegt,  welches  auch  in  alten  Mindenschen  Urkunden  vor- 
cit,  sich  in  der  zweiten  Hälfte  des  16.  Jahrb.  in  Schweden  aus- 
Ptete  und  später,  18.  März  1775,  mit  Christian  BurchardThomas 
V.  Güten,  lüneburg.  Laudcommissar,  im  Mannsstamme  erloschen  ist. 

Messenü  Tlieatr.  Nobilit.  Suecanse,  8.  70.  —  Pfeffinger,  I.  8.  492.  —  Gauhe,  1.  8.  650. 
-  Freihy  r.  Ledebur,  I.  8.  260.  —  9.  Meding,  I.  S.  184  nud  185  u.  UI.  8.  826.  —  Kneschke, 
XU.  8.  162—164.  -  -  ^ 

Clillra  T.  Alttach^  Mtter.  Böhmischer  alter  Ritter^tand.    Diplom 
von  1701  für  Wilhelm  Arnold  Giltra  v.  Altbach. 

Meg^U  i.  MüM/eld,  Ergins.-Bd.  8.  145. 

fifarttra,  B.  Wallmoden- Gimborni  Ciafca. 


—     626     — 

UmmL  Im  KdDigr.  Bayern  bestätigter  Adelsstand.  Bestätigungs- 
diplom  vom  20.  Nov.  1813  des  Pfalzgräflich  v.  Zeirschen  Adelsdi- 
ploms vom  1.  Mai  1777  für  Joachim  Fidel  Gimmi,  ersten  Rath  and 
Ober-Amtmaun  zu  Zeil  und  für  die  Brüder  desselben,  Ignaz  a.  Leo- 
pold Gimmi.  Dieselben  stammten  aas  der  Grafschaft  Scheer.  Christoph 
G.  war  Geh.  Canzleiverwalter  za  Ueberlingen  and  der  Sohn  desselben, 
Anton  Alois  G.  Gräfl.  Zeilscher  Rath  und  Landschreiber.  Von  Letz- 
terem stammten  die  Empfänger  des  Adelsdiploms,  von  welchen  Leo- 
poTd  V.  G.,  geb.  17ö7,  k.  bayer.  Siegelbeamter  za  Kempten  mit  sechs 
Söhnen  seines  verstorbenen  Braders,  des  k.  bayer.  Landrichters  zu  Rog- 
genburg, Ignaz  V.  G. :  Joseph,  geb.  1782,  erstem  Assessor  des  kön. 
Landgerichts  Türkheim;  Gilbert,  geb.  1 784,  zweitem  Assessor  des  Land- 
ger. Wertingen ;  Anton ,  geb.  1794;  Carl,  geb.  1798;  Maximilian,  geb. 
18QS  u.  Franz,  geb.  1813  in  die  Adelsmutrikel  eingetragen  wurden. 

9vV^«^,  8.  362  u.  36l    —  Cast,  Adelsb.  d.  Kgr.  Württemb.,  Abih.  3.  6.  A2\).    —  W.-B.  d. 
Koäsr.  Bayern,  V.  68. 

illlMicIij  s  Beissel  v.  Gimnich,  Clrafen.  Bd.  L  S.  282  —  284 
Ciinkel;  Eeede^  i'reiherreii.  Eins  der  angesehensten  freiherrl.  Häu- 
ser in  den  vereinigten  Niederlanden,  dessen  StaiQmschloss  gleichen 
Namens  in  der  Provinz  Utrecht  liegt.  Nach  Gauhe  nahm  Gerhard 
oder  Gotthard  v.  G.  1691  als  commandirender  k.  grossbrit.  General 
die  feste  Stadt^thlone  in  Irland  ein  und  erhielt  den  Titel:  Graf  v. 
Athlone.  Von  den  Nachkommen  war  Reinhold  Freiherr  v.  6.,  hollän- 
discher General,  1733  und  später  residirender  Minister  der  General- 
Staaten  am  K.  Preuss.  Hofe.   Der  Stamm  ist  1844  erloschen. 

Gauhe,  I.  8.  3037  u.  3088:  ~  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  260  u.  III.  8.  260. 

Itlnshein^  Preiherrea.  Kurbayerischer  Freiherrnstand.  Diplom 
YOm  26.  März  1740  für  Johann  Maximilian  Christoph  v.  Ginsheim, 
Herrn  ^  Schwindach  und  Martinsham,  kurbayer.  Truchsess,  geist- 
lichen Rath  u.  Uof-Kamn)er-Rath.  Derselbe  stammte  aus  einem 
bayer.  Adelsgeschlechte,  aus  welchem  Georg  v.  G.  1525  Silber- Käm- 
merer- des  Herzogs  Ludwig  von  Bayern  und  Philipp  Jacob  in  der 
zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrh.  Vice -Oberst -Stallmeister  des  Kurfür- 
sten Ferdinand  Maria  v.  Bayern  war.  Das  Geschlecht  schrieb  sich 
früher  nach  dem  adeligen  Sitze  Günsham  im  Rotttbal  auch  v.  Güns- 
liaimb  oder  v.  Günsham,  war  vor  vierhundert  Jahren  lange  Zeit  im 
Märkte  Isen  ansässig  und  hatte  schon  zu  Ende  des  1 6.  Jahrh.  das 
Gut  Schwindach  inne,  stand  auch  mit  vielen  der  angesehensten, 
bayerischen  Adelsfamilien  in  Verwandtschaft.  Die  absteigende  Stamm- 
reihe vom  Freiherrn  Johann  Maximilian  Christoph  ist  folgende :  Freih. 
Johann  Nepomuk,  geb.  1736,  kurbayer.  Kämm.  a.  Rittmefster:  ^ML^ji/t 
Sebastiane  Freiin  Köckh  v.  Maurstetten;  —  Freih.  Anton  Max,  gest. 
1844,  k.  bajfer.  pens.  Hauptmann:  Franziska  v.  Hueb;  —  Anton 
Freih.  v.  Ginsham  zu  Schwindach  und  Martinsham.  Derselbe,  geb. 
1817,  k.  bayer.  Hauptmann  in  Pension,  vermählte  sich  mit  Catharina 
Kainz^  aus  Passau,  gest.  1854,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter,  Freiin 
Catharina,  geh.  1843  n.  ein  Sohn,  Freiherr  Carl  Heinrich  Hugo,  geb. 
1844,  stammen.  ^  *"   ^ 

•.  I<m0,  8.  188.  —  QwM.  Tasebenb.  d.  firalb.  Hias«r,  1S64.  8.  174  und  175  und  1857, 


—     627     — 

8.  236  und  9^7.  —  5t«6inacA«r,  ▼.  80:  v.  Ginsheimb  xu  Schwindarh,  Bayerisch.  —.W.-B.  d. 
Kgr.  Bayern«  III.  6.  und  •.  Wölckgm,  8.  Abth.  8.  15.  —  v.  He/ner,  bayen  Adel,  Tab.  33  u. 
8.  36.  —  Knuehkf,  IH.  8.  164  uud  165. 

ttfu,  8.  Rekowski,  Ginz-Rekowski. 

Chili  T.  Paciic«^  Mk.  £rbläDd.-östcrr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1798  für  Anton  Friedrich  Ginzl,  gewesenen  freiherrl.  v.  Kranzischer 
Eisenwerks- Director  und  Grosshandlangs-Compagnon  in  Kärnten, 
mit  dem  Prädicate :  Edler  von  Pacifico. 

MegerU  e.   Mühlfeld,  8.  IMi 

Umbb!  f.  ■•■te-Chiaro*  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1774  far  Franz  Gioanni,  mit  dem  Prädicate:  v.  Monte-Ghiaro.j 

MtgerU  9.  Müh{feld, 'Kjgknm.-M.  8.  298. 

CforgU  Sait«j  8.  Battisti  de  Sante  Giorgio,  Bd.  I.  S.  223. 

<H«vaiellij  hreiherrei  ind  CrafeB^  aaeh  Krstei«  —  Das  alte,  reich- 
l>egflterte  and  weitverzweigte  Geschlecht  Giovaoelli  stammt  ursprüng- 
lich aus  Gaudino,  einem  Flecken  im  Thaie  des  Serio  im  Gebiete  von 
Bergamo.  In  diesem  Flecken  lebte  1230  Alberico  Zaonello,  von  des- 
sen Enkel,  Peter,  gest.  1434,  alle  Linien  des  Hauses,  sowohl  die  er- 
loschenen, als  die  noch  blühenden  drei,  die  fürstlich- gräfliche,  die 
gräfliche  und  die  freiherrliche  stammen.  Von  den  Söhnen  Peters 
gründete  Yincenzo  die  in  Yenedig  ansässige  fürstlich-gräfliche  Linie 
and  Alessandro  die  beiden  tiroler  Lininn,  die  gräfliche  und  die  frei- 
berrlicbe.  —  Dem  Enkel  des  Letzteren ,  Joseph  Petruzzo ,  welcher 
sich  zuerst  in  der  Mitte  des  16.  Jahrh.  in  Südtirol  ankaufte,  wurde 
mit  seinen  Brüdern  und  Vettern  1564  der  alte  Adel  bestätigt  und  er 
selbst  in  den  Reichsadßlsstand  erhoben.  1583  versetzte  ein  kaiser- 
liches Diplom  ^le  aus  Gaudfno  von  Peter  G.  stammende  Sprossen  des 
Geschlechts  in  den  Reichsritterstand  und  als  bald  darauf  Joseph  Rit- 
ter V.  G.  das  Schloss  Gerstburg  an  sieh  brachte,  erhielt  er  für  sich 
und  seine  Nachkommen  die  Erlaubniss,  sich  Ritter  von  Gerstburg 
nennen  zu  dtirfen.  Josephs  Sohn,  Bernardin,  wurde  später  der  nähere 
Stammvater  der  tiroler-botzener  älteren  und  der  tiroler-trientinischen 
jüngeren  Linie.  Von  den  Söhnen  desselben  gründeten  nämlich  Georg 
Bernardin  die  Linie  der  Freih.  zu  Gerstburg  und  üörtenberg  und 
Oiahalboldo  der  Jüngere  die  Linie  der  Grafen  G.  zu  Ge^stburg.  — 
Die  Venetianische  Linie  erhielt  1659  den  Reichsfreiherrnständ,  1668 
dar  Patriciat  za  Yenedig,  1678  den  Reichsgrafenstand  in  der  Person 
des  Freiherrn  Johann  Andreas,  1681  den  ungarischen  Magnatenstand 
and  1838  den  erbländ.-österr.  Fürstenstand  nach  dem  Re(;bte  der 
Erstgeburt  in  der  Person  des  Grafen  Andreas  Giovanelli  zu  Morengo, 
Garpenedo,  Telvana,  S.  Pietro,  Herrn  zu  Caldaro  und  Laimborg  etc. 
—  In  die  tiroler  gräfliche  Linie  kam  der  Reichsgrafenstand  2*  Sept 
1790  durch  ein  kurpfälzisches  Reichs vicariats-Diplom  und  in  den 
Ast  zu  Botzen  gelangte  der  erbländ.-Ö8terr.  Preiherrnstand  durch 
Diplom  von  1839  für  alle  damals  lebenden  Nachkommen  des  1812 
verstorbenen  Johann  Joseph  Reichsritters  v.  Giovanelli.  -^  Näheres 
über  die  älteren  und  jetzigen  genealogiscl^^  Verhältnisse  der  Gie- 
sammtfamilie  ergeben  die  unten  angeführtenjHjktften. 

PettUoba  Grafeah.  d.  Geg^nw.  UE.  8.  141-144.  —  Q«i|^H|»«heAb.   d.   firaili.  Bftu««r, 


—     U6     — 

l»SJ.  8.  147-149*  lß56,  ».  Ise—ISO  und  nhJ  8.  ^37.  n.  i3S/-  G^mJ,  TMchsnb.    der  fril. 
U&it*«r,  IH59.  8.  •/»$  Q,  bittnr.  f]*ndb.  tu  Dcw^rJhcii,  H.  U9,  —  G<rtJi.    iten«^»]»  Tacrbcnfanch 

Girardl,  Ereihfrren*  Keich^freilierrustand.  Diplom  von  1673  fdr 
Fraju  uud  Peter  ¥.  GirardL  —  Dieselben  stünimten  aus  einem  tiroler 
Adelbgescbleciite,  in  welches  1511  der  Adel  gekommen  war  und  vel- 
cbes  sich  später  in  zwei  Linian,  in  die  zu  Castell  und  zu  £bensteiii 
$ehit;d.  Die  ersterc  Liiiie  gehörte  in  neuester  Zeit  zu  dem  ritter- 
scbtftUcbeo  Adel  im  Grossb.  Baden, 

rw*f,  Ad«]^b.  d.  ItiMt^h.  Bnd'U.  Alnttuhl.  S. 

yrardi  t.  ta^vtellj  Ireiherri'U.  Erbländ.-österr  Freiherrnstand 
Diplom  vora  20^  Mai  1673  für  die  (Gebrüder  Girardi,  Casteller  Linie: 
Peter,  UberstHeutenant  und  Land-Miliz-UiiuptnKinn  in  Tirol  »«Johana 
l^raiiz,  überjägermeister  zu  Freibur^'  im  Breisgau,  mit  dem  Prädicate: 
Giraidi  v.  Castellen  zu  Weyerburg  und  Limpurg.  -^  Tiroler  Adelsge- 
seblecbl  aus  Mori  bei  Koveredo,  wck-bes  1511  den  Adel  erhielt  und 
bicb  in  zwei  Linien:  zn  Castell  üiid  zu  Kbeuslein,  doch  mit  ganz  ver- 
schiedenen Wappen,  fortsetzte.  Den  Beinamen  Limpurg  führt  die 
Familie  von  dem  gleichnamigen  Schlosse  im  lireisfjsu  bei  Saspach  am 
Rhein,  welches  &ie  früher  als  österreichisches  Lehn  besass  und  noch 
jetzt  als  grossb,  badensches  Lebti  besitzt,  —  Die  Stamm  reibe  steigt, 
wie  folgt,  vom  Freiherrn  Jobann  Franz  herab:  Johann  Michael,  llaopt- 
mtuin  des  sebwäbiscben  Krcis-Itcgiments  v,  Enzberg :  Maria  Barbara 
Wltrtz  V,  Itudenz;  —  Franz  Anton  Joseph:  zweite  Gemahlin:  Helena 
V.  Gohr;  —  Thaddäus,  wurde  1795  von  Oej^terreich  belehnt,  nachdem 
die  ültereii  Brüder,  Franz,  Carl  und  Christoph  ohne  Nachkommen  ge- 
storben uüd  ein  vierter  Bruder,  Johann,  den  geisüiehen  Stand  erwählt 
hatte^  k,  franz-  Aide-Major:  Catbarina  Ludovica  Gaston  de  Pollier» 
—  Franz^  ge^t  1850,  ehemaliger  Uauplniaun  im  k.  franz.  Regime nte 
Elsass;  Marie  Sophie  de  Piquol;  —  Franz  Thadditus,  gebor.  1807, 
grossh.  bad.  Bezirk^förinter  zu  Bruchsal.  Von  Letzterem  stammen 
drei  Söhne:  Carl  Eduard,  geb.  Iö41,  Frfinz  Heinrich,  geb,  1843  und 
Ernst  Ludwig,  geh*  lb47.  —  Kächstdem  leben  noch  Nachkommeu 
von  dem  Bruder  des  Freiherren  Franz,  dem  1849  verstorbeneu  Freih. 
Leopold,  k.  k.  LicuL  a,  D ,  verm.  mit  Barbara  Reisinger  v.  Reising. 

Ca-W,  AiIcT-ib.    d.  firo-tsh.  luden,  Abtb.  U.    —  Gvn.    Tndtherih,    d.    inih.  H&user.   1857,    8» 

2%9  uiKi  uo  iiimI  i>Ä+i  s.  ma, 

(vlreifh  i.  Itlrterthal.  ErbL-österr.  Adelsstand.  Diplom  voa  17»5 
für  Wenzel  (iiresch,  Postmeister  zu  Pisck,  mit  dem  Prädicate:  v,  Kit- 
tersthal. 

Mt^trU  9.  Mühif*ltl,  KrKliit-nd.  a.    39A. 

^treilK  de  l»aiiilj.  Altes,  französisches  ,  auch  in  der  Schweiz  tind 
Savoyen  vor;^ekojnmenes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Alplionse  G. 
de  Gaudy  17B5  in  die  k.  pr.  Armee  trat  und  nnchdem  er  zuletzt 
Krei>5-ßrigadier  bei  der  Gensdarmerie  gewesen,  1826  als  Oberst  d^n 
Abschied  erhielt.  Derselbe  halte  sich  1806  mit  HiMhvig  v.  Warsing 
vermählt  und  setzte  den  Stamm  fort.  Ein  Hauptmann  G.  v.  G.  stand 
18r»4  im  k.  preuss.  Garde-Jäger-Bataillon  und  eine  Tochter  war  mit 
dem  k,  preuss.  Major  v.  Thadden  vermählt* 

U.  Fr.  JU'L.  JI.  ö.  2'ib  iK  V,  S.  l»i>.  —  Fr«iK,  •.  Ud^bur^  L  9.  MO. 


--     529     — 

^iriiiicoli  f,  Stcinbriiun.  Erbiand.-öfeterr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1760  itir  Franz  Jobaj>n  (iiroD«!oli,  Richter  u.  Rector  der  Stadt  Görz 
mit  dem  Prädicate :  v.  Steiubninn. 

4jir«ewald,  Freiherreö.  Freiberrnstaiid  des  llerzogthums  ßraun- 
achweig,  Diplom  vom  2.  April  1827  für  (.luslav  Conrad  Alexander  v. 
Girsewald,  —  Ein  Geschlecht  altpatrixiscben  Ursprungs,  welches  im 
Ao fange  des  15.  Jalirh.  am  recbten  We seniler  im  Göttingeu sehen  n, 
Grubeiibagensehen  ansässig  war  und  früher  fJriesewold,  aacb  Oirse* 
wold  genaont  wurde.  Der  Adel  kam  durch  Diplüm  vom  K,  Joseph  IL 
in  die  Familie^  nachdem,  wie  in  demselben  angegeben,  der  erwähnte 
Ursprung  nachgewiesen  worden  war  o.  2w^r  mit  dem  Namen:  vGirse- 
wald;  —  Der  Empfänger  des  Freiherrndiploms  erhielt  dasselbe  für 
seine  Ergthenbeit,  für  seinen  Muth  o,  seine  Atisdauer  in  den  Jahren 
1809  in  Deutschland  und  1812—1815  in  Spanien  und  Italien.  Der- 
selbe, geh.  1785,  später  h.  braunschw,  Oberstallmeister,  Kammerberr, 
(ieneralmtijor  und  Flügel- Adjutant,  vermählte  sieb  1810  mit  Catba- 
rina,  des  Joseph  Ilaines  Esq.  Tochter,  ans  welcher  Ehe  neben  drei 
vermähReu  Töt:htern,  zwei  Söhne  eirtsprossten :  Gustav  Wilhelm,  geb, 
1812,  herz,  braunschweigisch.  Major,  verm*  I84iJ  mit  Charlotte  v. 
Bülow,-geb.  1819  und  Alexander,  geb,  1815,  herz,  braunschw.  Kam- 
merberr und  Vice-Ober-Stallmeister,  Major  und  FlQgeladjatant,  ver- 
mÄblt  1647  mit  Annie,  geb.  1829,  des  k.  grossbrit.  Generals  William 
Munro  Tochter.  Ersterer  bat  seine  Linie,  neben  einer  Tochter,  mit 
einem  Sohne,  Conrad  Günther,  geb.  1847,  Letzlerer  mit  zwei  Söhnen, 
Wilhelm,  geb.  1851  und  Conway,  geb.  1853,  fortgesetzt. 

d.  Kgr.  H»rv»fvveT  etcv  I>.  H  imd  8.  T:  v»  Q* 

UlrJ,  genannt  CZerliard.  Im  Königr,  Preussen  anerkannter  Adels- 
stand. Anerkenn iiiigsdipliim  vom  25.  Febr.  1785  für  Friedrich  Wil- 
helm Girt,  genan^it  Gerhard,  e  bemal  igen  Rittmeister  im  k.  pr,  Hu- 
saren-Regimente  v,  Usedom  und  für  den  Bruder  desselben,  Heinrich 
Bernhard  Siegfried  G.  genannt  (t.  Ein  Sohn  des  Eisteren  blieb  1812 
als  Capitain  des  4.  ostpreuss.  Landwehr-Regiments,  Die  Familie  er- 
warb in  Oslpreussen  Kieselkehmen  im  Kr.  Gumbinnen  und  Kuglaölcen 
im  Kr,  Wehlau.  so  wie  Breitenfelde  und  Lanckau  in  Westpreusseu  im 
Kreis  Schi oc bau,  wurde  auch  später  im  Gross h.  Posen  begütert.  — 
Franz  G.  v;  G.  war  1835  Herr  auf  Orlowo  und  1846  auf  Kawenczya 
im  Kr<  Inowrnclaw  und  lebte  später  als  Rentier  in  Berlin. 

f.  ff^llftaa^,  L  S.  4:^0.  —  N.  Pr.  A.-L.  IL  S.  23Ä.  —  Fr«ih.  w.  L«4*hur,  l.  S.  340  n.  KI. 
8.  260,  -  W.-B    d.  Prrna».  Mon*rdi.  II[.  '/&.    -  KMtchkt,  JV.  8.  146. 

^irtl«r  ?.  kkebern^  Ritter.  Erbländ.-östern  Ritterstand.  Diplom 
vom  5.  Mai  1795  für  Joseph  Girtler,  Cahiuetssecretair  des  Herzogs 
Albert  von  Sachsen *Teschen,  wegen  seiner  Dienstleistung  bei  dem 
Gouvernement  zu  Brüssel,  mit  dem  Prädicatc:  v,  Kleeborn  und  vom 
2.  Aug.  1816  oder  nach  Anderen  vom  28.  März  1817  für  Anton  Girt- 
ler, Administrator  des  Gutes  Kundschitz  in  Böhmen,  wegen  seiner 
Dienslleistung  bei  der  Erbauung  der  Festung  Josephstadt  in  Böhmeo, 
ebenfslls  mit  dem  Prildicate:  v.  Klee  bor  n. 

A*Htf«eAJk«,  iüi«()i9<ih.  Add:4-Lt'x.   iri.  34 


■*1 


^      680      -r 

(thtke,  tte&tkt,  uch  tJttrtgiBöhmiscber  RitterstancL  Diplom  von 
1712  für  Georg  Gische,  pandBHfiBn  zu  Breslau.  Derselbe,  ans  einem 
ursprünglich  polnischen  AdelsgSSißfilechte,  welches,  als Sinapies schrieb, 
noch  in  der  Woiwodschaft  Sendomir  unter  dem  Namen  Gizza  blfihte, 
staaiinend,  hatte  drei  Schwestern  n.  drei  Brüder:  Gottlieb  Ferdinand 
v/Giscbe,  geblieben  1712  zu  Cavra  in  Spanien  als  k.  k.  Lieutenant, 
Georg  Christian  v.  G. ,  weicher  zu  Breslau  lebte  und  Friedrieb  Wil- 
hehii  ?.  G. 

SiMptut,  n.  S.  641.  —  ir*^r.  A.-L.  IL  8.  286:  r.  Qisse.  —  ^«O.  ••.■  iU<fe6«r.  T.  8. 
260  uMd  111.  8. 260.  .  .      r      . 

Se^^s.  Giese,  PreiherreD,  S.  519  u.  520. 
laazaiL   Erbländ.-österr.  Adelsstand.   Diplom  von  1726  für 
Jo)ian9.  Maria  Gislanzoni  aus  Worms. 

*:'  .^^rl0t  e.  Müll/etä,  Erg«az.-Bd.  8.  29S. 

^IsperslebeD.  Altes,  längst  erloschenes,  adeliges  Patriciei^e- 
schlecht  der  Stadt  Erfurt  aus  dem  gleichnamigen  Stammhause,  eine 
Meilo  von  Erfurt,  welches  früher  ein  gräfl.  Gleichensches  Lehn  war, 
später  aber,  als  die  Herren  y.  Gispersleben  Bürger  zu  Erfurt  wurden« 
unter  die  Botmässigkeit  dieser  Stadt  kam.  Albert  v.  G.  war  1313 
Rathsmitglied  und  Bürger  zu  Erfurt.  •  y. 

H.  Pr.  A.-L.  V.  8.  ISO  und  181.  -  .        "  " 

Ciittelde,  Clitelde.  Altes ,  braunschweigisches  Adelsgescblecht  aus 
dem  gleichnamigen,  der  Familie  schon  1154  zugestandenen,  eine 
Stunde  von  Gandersheim  liegenden  Stammhause ,  welches  neben  die* 
sem  ikttcli  die  Güter  Gronau  uud  Einem,  so  wie  seit  1311  Besitzungen 
im  Halberstädtschen  besass  und  aus  welchem  Hans  v.  Gitteide  1577 
Administrator  des  Stifts  KIus  am  Klausberge  war.  Der  Mannsstamm 
deis  Geschlechts  erlosch  1614  mit  Berthold  v.  Gitteide  u.  im  weiblichen 
Stamme  ging  der  Name  desselben  1689  mitApoUionie  v.  G.,  vermählten 
V.  Morangen  aus. 

M,  0,  Lu(Iu>iff,  Leichenpredigt  auf  Apollonie  ▼.  11  ohraogen,  geb.  v.  Qlttelde,  Z«iU,  1689. 
—  Schannat,    S.  42.  Bitteide  statt  Gitteide.  ^  Oauhe,  II.  8.  ^159.    —   Freiherr  v.    Ledebur, 
•  1.  8.  2(>0.  ^  Siebmacfier,  I.  181:  ▼.  Gitelde,  BrauDsehweigiaeh.  —  «.  Meding,  II.  8.  196  aod 
197  und  III.  8.  838.  ^ 

•  Giuliani  ?.  ?iaiibw*g,  Edle  und  Ritter.  Reichsritterstand.  Diplom 
von  17iB8  für  Dominik  Anton  Giuliani  aus  Trient,  mit  dem  Prädicate : 
Edler  v.  Nanburg. 

Megerle  v.  Uühlfeld,  Erg&ns.-Bd.  8.  145. 

Ciiustl^  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom  von 
1785  für  Peter  Paul  Giusti  aus  Mailand. 

Megerle  r.  Mühlfeld,  Brgänx.-Bd.  8.  59. 

Cllfaiiiil  T.  Pedenente.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1737  für  Jacob  Givanni,  Bürger,  Wechsler  und  Seidenhändler  zu 
Roveredo,  mit  dem  Prädicate :  v.  Pedemonte. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Erg&nt.-Bd.  8.  298. 

CSiiycki.  Im  Egr.  Preussen  anerkannter  Adelsstand.  Anerken- 
nungsdiplom  vom  6.  Octob.  1820  fttr  den  k.  preuss.  Justiz-  undCom- 
missionsrath  v.  Gizycki.  Derselbe  stammte  aus  eineni  polnischen,  zum 
Stamme  Gozdawa  gehörenden  Ad'elsgeschlechte  und  von  ihm  ent- 


—    531     — 

sprossten  vier  Söhne,  von  welchen  der  eine  Justizrath  und  Rechtsan- 
walt beim  Obertribunal  in  Berlin,  der  zweite  Kreiagerichtsrath  in 
Glogaa,  der  dritte  Rechtsanwalt  in  Samter  und  der  vierte  Q|&ptmann 
und  Chef  einer  Invaliden-Compagnie  zu  Siegburg  wurde. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  181.  —  Freiherr  9.  Ledebur,    I.  8.  260  und  261.    —  ' 
Monaroh.  III.  27. 

<]lakMMeD.    Ein  in  Ostpreussen  vorgekommenes  Adelagftiiehiecht, 
welches  im  Kreise  Zieten  im  Balgaschen  begütert  war. 

Freiherr  v.  Ledebur,  I.  8.  261. 

ClahM,  s.  Gladow,  S.  532. 

Iiladekeck!  Eins  der  ältesten  niedersächsischen  Adelsgeschlechter, 
aus  dem  gleichnamigen  Stammhause  in  der  Herrschaft  Pless^  unweit 
Göttingen,  welches  der  Familie  urkundlich  schon  1234  zustand.  Nach 
Meier,  Antiquitates  Plessenses,  soll  Statins  v.  Gladebeck  schon  950 
seine  Tochter  an  Conrad  Schwanringen  vermählt  haben.  —  Valentin 
König  beginnt  die  Stammreihe  der  Familie  mit  Jobst  v.  G. ,  Ilerrn 
auf  Harste,  dessen  Ur-Ür-Enkel'  Bodo  v.  G.,  Herr  auf  Müuchlohra,  in 
c|ßr  Mitte  des  17.  Jahrb.  lebte.  Des  Letzteren  gleichnamiger  Soho, 
gest.  1681,  war  kurbrandenb.  w.  Geh.  Etats-Rath,  Hofkammer-PrJtei- 
dMt  und  Hauptmann  der  Aemter  Lebus  und  Fürstenwalde  u.  hinter- 
liess  einen  Sohn,  Adolph  Friedrich  v.  G.,  welcher  11.  Nov.  1701  als 
der  Letzte  seines  alten  Stammes  zu  Paris  starb,  worauf  das  frühere 
Klostergut  Münchlohra  mit  Zubehör  in  der  Grafschaft  Hohenstein, 
welches  die  Familie  als  Lehn  trug,  an  die  Krone  Preussen  zurückfiel. 

Val.  König,  II.  S.  414-420.  -   Oauhe,  1.  8.  651.  —  N.  Pr.  A.-L.  11.  S    '236.  —  Freiherr 
«.  Ledebur,  I.  8.  261.  —  Siebmachert  I.  184:  ▼.  Oladenbeck,  Braunschweii^iüch. 

Cladiss,  Ciladis,  sonst  insgemein  Ulati  (in  Silber  ein  rother  Hirsch). 
Eins  der  ältesten  schlesischeu  Adelsgeschlechter  aus  dem  Stammhause 
Gladis-Garpe  im  Kr.  Sagan,  welches  Siuapius  Gladissgorb  scftrieb  V. 
zwar  mit  dem  Zusätze,  dass  dieses  Gut  insgemein  nur  Gorb  genannt 
würde.  —  Ein  Zweig  des  Stammes  kam  zeitig  nach  Polen,  schioss 
sich  dem  Stamme  Gripha  an  und  führte  in  Roth  einen  silbernen  Greif. 
—  Hans  V.  G.  soll  1231  Hofcavalier  der  heiligen  Hedwig  und  der 
Begleiter  derselben  auf  der  Flucht  vor  den  Tartaren  nach  Cros- 
sen gewesen  sein  und  Hentzlin  Gladis.  kommt  in  einer  Oelsischen 
Urkunde  von  1376  vor.  Von  späteren  Sprossen  des  Stammes  giebt 
Sinapius  bis  zu  seiner  Zeit  Mehrere  an  und  von  denselben  stand  im 
Anfange  des  18.  Jahrb.  namentlich  Sigisround  Friedrich  v.  G.,  Herr 
auf  Gross-  und  Wüsten- Dobritsch  im  Saganschen  und  Landesältester 
des  Fürstenthums  Sagan,  'seiner  Gelehrsamkeit  wegen  in  grossem  An- 
sehen. In  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrb.  wurde  die  Familie  auch 
im  Brandenburgiscbeu  mit  Klein-Ossnig  im  Kr.  Cottbus  und  mit  See- 
dorf im  Kr.  Crossen  begütert  und  hatte  in  Schlesien  im  Kr.  Kreuz- 
burg noch  1830  Ober-Rosen  und  1836  Omechau  inne.  Von  den  Spros- 
sen des  Stammes  haben  mehrere  in  k.  preuss.  Militair-  u.  Civildiensten 
gestanden  und  nach  Bauer,  Adressbuch,  S.  72,  war  1857  Carl  Fried- 
rich Adolph  V.  GladisS)  k.  preuss..  Lieutenant,  Herr  des  oben  -genannten 
X^utes  Klein-Ossnig.  '  . 

äinapiut,  I.  8. 400  aad  401  und  II.  8.  642.  —  Gauhey  I.  S.  8088  und  t089.  —  N.  PreuM. 

34* 


—     682     — 

A.-L.  n.  6.  337.  -.  Freiherr  v.  Ledebur,  T.  S.  361.  -^  «.  Meding,  I.  8. 18S.  und  186  and  HI. 
8.  827. 

Uadkw,  diadoweii,  Cltdiga^.  Altes  Adelsgescbleeht  der  Altmark 
808  dem  Stammsitze  Gladigka,  welches  bis  za  Anfange  des  17.  Jahrb. 
in  der.  Grafschaft  Rnppin  mit  Banmgarten,  Lflcbfeld  and  Sonneberg 
var. 


begl»ti9i*^r. 


II.  8.  187.  —  If&rkische  Fonehaogeo,  III.  8.  101.  —  Freiherr  •>  Led^bur, 

1.  8.  9ilt::^v.  Mtding,  III.  8.  210. 

Iilaeser,  Kitter.   Erbländiscb-Österr.  Ritterstand.    Diplom  vom 

2.  Sept.  1844  für  Anton  Alois  v.  Glaeser,  k.  k.  Gaberniabratb  and 
Kreisbauptmann  zu  Tescben. 

HftodtebrifU.  NoUi. 

Claffey^  €lafej.  Reicbsadelsstand.  Piplom  von  1748  fflr  Adam 
Friedrieb  GlafTey.  Von  den  Nachkommen  desselben  war  .Traogott 
Friedrich  Jobann  v.  G.,  vermählt  mit  Sophie  v.  Bardeleben,  Reise- 
marscball  des  Markgrafen  zu  Schwedt  und  ein  v.  Glafifey  nahm  1809 
als  Premierlieutenant  und  Adjutant  im  k.  preuss.  3.  Husarjen -Regt- 
metite  den  Abschied  u.  wurde  später  herz,  anbalt-dessauiscber  Ober- 
ßtallmeist^r.  —  Die  Familie  war  1756  mit  Stötteritz  bei  LeipzigV 
1766  mit  Laue  bei  Delitzsch,  so  wie  auch  in  der  Lausitz  angeseatlB. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  237  und  V.  S.  181.  ~  Freiktrr  «.  LtdAur,  I.  8.  961  and  III.    8.^ 
—  Sappl.  tu  Siebm.  W.-B.    IX.  1&. 

Cllaise  f.  ■•rsteaai.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  ^  von 
1806  ffir  Wilhelm  Glaise,  k.  k.  Hauptmann  des  Mähriscb-Schlesiscben 
Gränz-Cordons,  mit  dem  Prädicate:  v«  Horstenau.  Der  Stamm  wurde 
fortgesetzt   In  neuester  Zeit  war  Edmund  G.  v.  H.  k.  k.  Lieutenant. 

MegerU  *.  Mühl/eld,  Rrg&ns.-Bd.  8.  S98. 

Um.  Ein  ans  der  Grafschaft  Hoya  in  der  jetzigen  Landdrostei 
'Hannover  stammendes  Adelsgeschlecht,  welches  in  der  ^weiten  Hälfte 
des  17.Vahrh.  die  Gttter  Diepholz  und  Sivenngsen  besass  und  1805 
a4(;;}^'fiittckbausen  in  Ostfciesland  inne  hatte.  —  Sprossen  des  Stam- 
mes standen  bis  1806  in  k.  preuss.  Civildiensten  in  derPlrov.  Weat- 
phalen  und  später  in  der  k.  preuss.  Armee.  Ein  v.  G.  war  Bflrger- 
meister  der  ostfriesischen  Stadt  Norden  und  ein  Anderer  Oberaml- 
mann  und  Rentmeister  zu  Stickhausen.  Carl  v.  G.,  k.  preuss.  Haupt- 
mann a.  D.,  starb  1889  im  75.  Lebensjahre  u.  Rudolph  Carl  v.  Gh», 
Commandant  v.  Glatz,  wurde  1834  als  General-Major  pensionin 

9.  eteinen,  I.  8.  868.  -  N.  Pr.  A.-L.  II.  S.  237  und  938  und  V.  8.   181.  —    Fi-eikmf  9. 
L9d€bur,  I.  8.  162. 

Waid^rir/  wkA  freiherrfi.  Rßichsfreiherrnstand.  Diplom  von 
1725  fQr  Ernst  Franz  Edlen  Herrn  v.  Glandorff,  k.  k.  Hofrath,  Geb. 
Secretair  und  Reichs-Referendar.  Derselbe  stammte  aus  einem  west- 
phälischen  Adelsgeschlecbte  n.  war  der  Sohn  des  1713  gestorbenen 
Wolff  (nach  anderen  Adolph)  Itel  v.  G.,  k.  preuss.  Geh.  Kammerrath« 
a.  Gografen  des  Amtes  Ravensberg.-  Bei  Erhebung  in  den  Freiberrn- 
ttand  wurde  das  Stammwappen  mit  ilera  der  westphälischen  Familie 
V.  Varendorf,  wie  folgt,  zusammengesetzt:  Schild  geviert:  1  und  4. in 
Silber  ein  Stamm  mit  Eichelzweigen:  GlandorffschesIStammwappen; 


—     583     — 

2  in  Silber  ein  rotber  Fncba  A^t  weisser  Brust  zwischen  zwei  Strans^ 
senfedern,  rechts  einen  rothen  und  links  einen  goldenen:  Varendorf* 
scher  Helmschmuck  und  4  quergetheilt:  pben  in  Gold  ein  gekrönter, 
rechtsscbreitender  Löwe  und  unt^n  Rott;  obotrBild  :  Varendorf. 

«    MtgtrU  9.  Mühi/eld.  Brgünx.-Bd.  8.  59  und  60.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.    8.  181.    —  Freiherr 
9.  Ledthur,  I.  S.  261  und  III.  ^  260.. 

Clani,  Utier.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von -1784 
fQr  Johann  Thaddaeus  Glanz,  k.  k.  Hofrath. 

M^Q«rle  9.  Mühl/eld,  Rrginft.-Rd.  8.  145. 

Glärb,  gesamit  Tichidi  ?.  Md  nCrcplais*  Altes,  schweizerisches 
Adelsgeschlecht,  welches  nachBucelini  906  vomK.  Ludwig  IV.  frei  u. ' 
edel  erklärt  und  von  der  Aebtissin  zu  Seckingen  mit  der  Burg  Glaris 
und  dem  zu  derselben  gehörigen  Thale  belehnt  wurde.  Dieses  Lehn 
verblieb  bis  1266  in  der  Familie,  in  welchem  Jahre  Rudolph  v.  Gla- 
ris, genannt  Tschudi,  ohne  Nachkommen  starb,  worauf  dasselbe  an 
den  Sohn  der  älteren  Schwester,  Diethelro  v.  Windegjr,  kam,  welcher 
später  die  Burg  Glaris  mittelst  Tausches  dem  Herzog  Leopold  von 

»  Oestek-reich  überliess.  *— -  Schon  vor  dieser  Zeit  hatten  sicln  Sprossen 
des  Stammes  in  Zürich  niedergelassen  u.  gehörten  zu  den  86  Rittern, 
igslche  einst  das  Regiment  der  Stadt  ausmachten.  Nachdem  dieses 
Regiment  1836  sein  Ende  erreicht  hatte,  blieben  einige  Glieder  def 

xFamilie  auch  ferner  in  Zürich  und  die  Nachkommenschaft  derselben 
hat  dauernd  fortgeblüht  —  In  Folge  eines  an  Gauhe  von  der  Familie 
eingesendeten  Manuscripts  hat  derselbe  sehr  genaue  genealogische 
Nachweise  über  don  Stamm  gegeben,  auf  welche  hier  verwiesen  werden* 
mnss ,  auch  kommt  das  Geschlecht  noch  später  im  Artikel :  Tschudi 
zur  Sprache. 

QauAt,  I.  S.  €62—655.  —  Sappl.  sa  8<ebiii.  W.-B.  IV.  12:  O.  t.  T.  Freiherren. 

Uasaiij  (llaseD.  Ein  zu  den  alten  preussischen  Landesrittem 
gehörendes,  westpreussisches  Adelsgeschlecht,  welches  im  Culmer- 
lande  mit  Glazejewo  oder  Glasau  begütert  war. 

Fr^ktrr  v.  Ltdttntr,  I.  8.  261  und  III.  8.  260  ■.  261. 

^  (llaseBapp  (in  Silber  ein  bis  an  den  oberen  Schildesrand  reichender, 

rotber  Sparren,  dessen  linker  Schenkel  auf  einem  schräglinks  liegen- 
den, aufwärtssehenden  Mohrenkopfe  liegt.  Das  ursprüngliche  Wap- 
penbild war^ein  Sparren,  welchen  auf  späteren  älteren  Siegeln  ein 
gläserner  Napf  begleitete :.  durch  Undeutlichkcit  der  Zeichnung  ist 
später  ein  Mohrenkopf  entstanden).  —  Eins  der  ältesten  und  ange- 
sehensten pommernschen  Adelsgeschlechter,  welches  zu  den  schloss- 
gesessenen  Familien  gehörte,  schon  seit  sehr  früher  ISeit  immer  reich 
begütert  war,  sonst  gewöhnlich  Glasenap.geschrieben  wurde  u.  später 
sich  auch  in  Liefland  ausbreitet^.  Lubbert  Glasenap  tritt  urkundlich 
18Q6  und  1815  auf  u.  die  Familie  gehörte,-  wie  pommernsche  Chro- 
nisten anführen,  zu  den  vier  Geschlechtern,  welche  die  Stadt  Baer- 
walde  im  Neu-Stettinschen  Kreise  erbauten  und  standen  unter  den- 
selben oben  an.  — -  Der  reiche  Besitz  der  Familie,  welcher  auch  die 
Stadt  Bublitz  zustand,  fand  sich  in  vielen  Kreisen  Pommerns,  nament- 
lich im  Greiff«nberger,  Neustettiner  etc.  Kreise,  wecbselte  aber  im 


-^     534     — 

L|N|fe  der  Zeit,  wie  diess  bei  reich  begflterten  Familien  so  oft  vor- 
liömmt,  mehrfach.  Ucber  alle  diese  Besitzungen  haben  sich  Bagmihl 
im  Pommernschen  Wappenbuche,  so  wie  Freih.  v.  Ledebur  sehr  ge- 
nau und  übersichtlich  jlarbreitet.  —  Von  älteren  Gliedern  des  Stam- 
mes wird  Johann  v.  6.,  iDomherr  zu  Stettin,  als  am  Hofe  des  Herzogs 
Oiio  I.  sehr  angesehen  genannt;  Michel  und 'Rüdiger  Otto  v.  G.  kom- 
men als  Geh.  Käthe  des  Herzogs  Philipp  I.  in  Pommern  vor;  Peter  v. 
G.,  einer  der  Reichsten  der  Familie,  besass  von  1579  an  die^ Stadt 
Bublitz  und  Joachim  v.  G.,  Herr  auf  Grämmenz,  hatte  zu  seiner  Zeit 
als  Dichter  Ruf.  Später  kamen  mehrere  Glieder  der  Familie  in  der 
k.  preuss.  Armee  zu  hohen  Ehrenstellen.  Caspar  Otto  v.  G.  a.  dem 
Hause  Wurchow  starb  1747  nach  68  jähriger  ruhmvoller  Dienstzeit 
als  k.  preuss.  General-Feidmarschall,  tiouverneur  der  Residenzstadt 
Berlin  etc.  und  auch  der  ältere  Bruder  desselben ,  Erdmann  v;  G., 
früher  in  k.  französischen  Diensten,  wurde  1714  znmic.  preoss.  Ge- 
neral ernannt.  Johann  Reinhold  v.  G.  war  k.  preuss.  Major  u.  Chef 
eines  leichten  Dragoner-Regiments,  welches  derselbe  1760  errichtet 
hatte,  welches  aber  nach  dem  Hubertusburger  Frieden  wieder  aufge- 
löst wurde.  Zahlreiche  Sprossen  des  Stammes  haben  auch  später  o. 
bis  auf  die  neueste  Zeit  in  der  k.  preuss.  Armee  gestanden  u.  in  den 
Armeelisten  der  letzten  Jahre  findet  sich  der  Name  des  Geschlechts 
zehnmal  vor.  Bauer,  1857.  S.  72  giebt  als  begütert- Folgende  an; 
Albert  Wilhelm  v.  G.  auf  Bernsdorf,  Reinhold  v.  G.  auf  Dallenthin,. 
Kussow  A.  und  Storkow  A;  Hermann  v.  G.  auf  Grünwald  und  Albert 
4^  G.  auf  Wurchow  A  und  B.  —  Alle  diese  Güter  liegen  im  Kreis 
Neu-Stettin  und  Storkow  und  Grünwald  waren  schon  1601  in  der 
Hand  der  Familie.  —  Nach  Freiherr  v.  Ledebur  erhielten  die  beiden 
Söhne  des  1827  verstorbenen  v.  Glasenapp  auf  Manow  den  Adelsstand 
des  Kgr.  Preussen  und  zwar  zuerst,  30.  Oct.  1839,  Johann  Heinrich 
Ferdinand  G.  auf  Zethun,  See.  Lieutenant  im  5*.  Husaren-Regim.  und 
später,  20.  Mai  1840,  Reinhold  August  G,,  See.  Lieut.  im  9.  Landw.- 
Regimente.  .Nächstdem  wurde  auch  mittelst  Diploms  vom  18.  Aug, 
1842  Georg  Friedrich, Julius  G.,  See.  Lieutenant  im  9.  Infant-Reg., 
in  den  Preussischen  Adelsstand  mit  folgendem  Wappen  erhoben:  in 
Blau,  der  Ritter  St.  Georg  auf  weissem  Rosse,  einen  schwarzen,  feuer- 
speienden Drachen  tödtend. 

Mierarl,  8.  .147.  —   Oauhe,  I,  8.  655  und  656.    —  Brüggfmann,  I.  S.  253.  —  HupeU  M*- 
terinl.  178«.  8.  566.   -    N.  PtPii^s.  Artels-L.  II.  8.  2S8  Und  289.  —  Freiherr  t.  Ledebur,  1.8. 
•261  und  2r,2  und  III.  S.  261.  -   Siehmacher.  III.  155.  —    Pommernschrs   W.-B.   I.  8.  50—53 
und  Tab.  21.  und  alte  Sii-gd  :  T«h.  23.  —  Kn^ichke,  I.  8.   168  und  169. 

€!a8fnap|i-Ctlifininski  (in  Blau  ein  silberner  Kesselrinken  und 
zwischen  dessen,  w^e  ein  Hufeisen  nach  oben  ausgeboj?enen  Henkeln 
ein  blankes  Schwert  mit  goldenem  Griffe,  die  Spitze  nach  unten). 
Ein  Zweig  der  im  vorstehenden  Artikel  besprochenen  pommernschen 
Familie  v.  Glasenapp,  welcher  sich " nach  Polen  wendete  und  dem 
Stamme  Nowina  einverleibt  wurde,  daher  auch  (J^s  Wappen  dieses 
Stammes  annahm.  Spater  wufde  derselbe  inOstpreussen  mit  Gronden, 
Moythinen  und  Regalien  im  Kr.  Orteisburg,  so  wie  mitRagainen  im 
Kr.  Labiau  begütert. 

FrsfkMfT  9,  U^buTy  I.  8.  Mt  and  m.  8.  Ml. 


—     585     — 

Uaser  (in  Gold  zwei  schwalbe  Adlerflügel).  Ein  noch  im  17.  jtf]f&. 
unter  den  Cölnischen  Adelsfarailien  vorgekommenes  Geschlecht. 

Fahne,  I.  8.  113.  -Freih,  ».  L«4*bur,  I.  8.  262. 

Claser  (in  Roth  ein  silberner  Hirsch).  BiichsadelsstaflS)«  Diplom 
von  1740  für  David  Caspar  Glaser,  Herrn  auf  Wellendorf  bei  Sorau. 

Megerlt   9.  MüAt/eld,  Brganz.-Bd.  'S.   298.  —  Freiherr  r.  Ledebur.  t.  8.  262.  —  TyroJT, 
II.  182. 

Maser  (Schild  der  Länge  nach  getheilt :,  rechts  in  Blau  eine 
silberne  Lanze  und  ein  Säbel  mit  goldenem  Griffe  ins  Andreaskreuz 
gelegt  und  zwischen  denselben  ein  sechsstrahliger,  silberner  Stern  u. 
links  in  Silber  ein  an  die  Theilungslinie  angeschlossener,  httiber 
schwarzer  Adler,  welcher  in  der  Klaue  einen  gfjjidenen  Scepter  hält). 
Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  25.  Sept.  1787  für  Fried- 
rich Daniel  Glaser,  k.  preuss.  Major  im  Bosniaken-Corps.  Derselbe 
starb  1805  als  k.  preuss.  Generalmajor  und  Chef  des  10.  Hnsaren- 
regiments.  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  und  ein  Sohn ,  verm.  mit 
einer  v.  Tenczin  Paczinski,  commandirte  als  Oberst  das  11.  preuss. 
Husaren-Regiment  und  trat  18^5  als  Generalmajor  aus  dem  activen 
Dienste. 


9.  Hellbaeh»  T.  8.  481.  —  N.  Pr.  A.T..  II.  8.  SSt.   -^  lA^A.   «.  Legktu-,   T.  S.  2e9.  - 
W.-B.  d.  Preuss.  Monarchie,  III.  27.  -  A'neachke,  l.  S.  169.  '    '  - 

Claser^  Classer  (Schild  von  Roth  und  Silber  quetgetheilt  mit 
einem  aufrecht  gestell^ten,  kreuzförmigen,  eiternen,  der  bekaaalea 
Abbildung  nach  kaum  deutlich  zu  beschreibenden  Werkzeuge ,  niSbt 
unwahrscheinlich  einem  Glaser- Diamanten  aus  früherer  Zeit,  defibsen 
pfahlartiger  Balken  rechts,  wie  links,  von  einem  6echsstrahligen,rotheh 
Sterne  begleitet  ist).  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  23.  Aug.  1788 
für  Johann  Sigmund  Philipp  <7laser,  Gutsbesitzer  auf  Zibelle  unweit 
Rothenburg  in  der  Oberlausitz. 

F^eih.  9.  Ledebur,  I.  8.  262.  —W.-B.  d.  8ich0.  8taat6o,  VI.  34. 

Claser  v.  Classersberg.  Erbländ.-ö8terr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1776  für  Franz  Xaver  Glaser,  Bürger  zu  Röljif,  wegen  der  Verdienste 
seiner  Vorältern,  mit  dem  Prädicate:  v.  Glassersberg. 

Megerle9.  Mühlfeld.  8.  190. 

ClasDetski,  fplanerkl.  Polnisches,  dem  Stamme  Pruss  111.  ein- 
rerleibtes  Adolsgeschlecht,  welches  nach  Westpreussen  kam  und  die 
Güter  Marienfelde  im  Kr.  Schlochau  und  Thymen  im  Kr.  Graudenz 
erwarb. 

Freih.  9.  Ledebur,  I.  8.  262  und  III.  8.  261. 

ClaMW.  Ein  in  Pommern  im  Fürstenth.  Caminschen  Kreise  1700 
mit  Casimirshof  begütertes  Adelsgeschlecht ,  weiches  später  in  Ost- 
preussen  die  Güter  Laxdebnen,  Otten  u.  Partheinen  im  Kr.  Heiligen- 
beil, Sausgarten  im  Kr.  Pr.  Eylau  und  Schönforst  im  Kr.  Rosenberg 
an  sich  brachte.  Mehrere  Sprossen  des  Geschlechts  standen  in  der 
k.  preuss.  Armee.  Ein  k.  pr6uss.  Capitain  v.  G.  blieb  1806  bei  Halle, 
ein  anderer  Capitain  v.  &.  fiel  1813  uud  ein  pens.  Major  v.  G.  starb 
1821  au  Partheinen.  —  Nach  Bauer,  Adressbuch,  1857.  S.  72  war 


^  —     636     —    . 

Jo«tph  Friedrich  Daniel  Ernst  y.  Glasow  Herr  auf  Partheinen  üted 
Lokehnen  im  Kr.  Heiligenbeil. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  289.  -  Freih.  9.  Ltdthur.  I.  8. 

ClattfÜft,  s.  Maf  f  ay  Edle  ?.  Clattfort 

«atr/s.  Gladiss,  S.  531  und  532. 

Claabits^  hreiherrfB.  Böhmischer  Freiberrnstand.    Diplom  vom 

13.  Apr.  1699  für  Christoph  Franz  v.  Glaabitz;  vom  26.  Nov.  1700 
für  Johann  Georg  v.  ^y\  von  1728  für  Balthasar  Abraham,' Christoph 
Ferdinand  nad  Carl  Sigismund  v.  G.  und  vom  8.  Apr.  lt36  fQr  Frani 
Erdmann  und  Caspar  Friedrich,  v.  G.  —  Altes,  scblesisches  Adelsge- 
scbjpcht,  über  dessen  Namen  und  Ritterschlag  Lucae  u.  Sinapius  die 
betreffende  Familiei^Mge  mitgetheilt  haben.   Dasselbe  war  schon  im 

14.  Jahrb.  mit  anseSJKchen  Gütern  in  der  Grafschaft  Glatz  angeses- 
sen und  breitete  siöh  dann  weiter  in  Schlesien  und  Polen  aus.  Die 
Glatzischen  Güter  wurden  1343  an  den  Erzbischof  Ernst  zu  Prag 
verkauft.  —  Im  Laufe  der  Zeit  schied  sich  der  Stamm  nach  dem 
Wappenbilde:  in  Bläu  ein  quer  und  mit  dem  Kopfe  nach  der  Rechten 
gekehrt  liegender  Karpfen  von  natürlicher  Farbe  und  mit  rothen 
Flossen,  in  |M^fillaubitze  mit  dem  Fische,  welcher  in  der  Mitte  quer 
einmal  mit'^|Kin  rx^jft^p^B^de  umwunden  war  und  die  Glaubitze 
ohne  dies^  ;0plev  p4er,wie  sie  sich  selbst  nannten,  in  die  Gebunde- 
nen und  Unf(e^iuii|e'ig|^  «^Zu  Ersteren  gehörten  die  v.  Glaubitz  aus 
4^i^fiauge  Altgabei  tu  Glogauischen  und  zu  den  Letzteren  die  v.  0. 
af^dÜiQi  tfi^utye»  Brieg,  ebenfalls  im  Glogauischen.  Zu  dem  Hause Alt- 
gatrüil  gehörten  die  Linien  Gross-  und  Klein -Walditz  und  zu  Gross- 
Kraiische,  zu  dem  Hause  Brieg  aber  die  Linien  Kuttlau,  Baunau,  Da- 
kau.  Lang  -  Hermsdorf ,  Seppau  etc.  —  Ausser  diesen  Stammgütem 
hatte  das  Geschlecht  auch  noch  in  vielen  Theilen  Schlesiens  ansehn- 
lichen Grundbesitz,  welcher  später  aus  der  Hand  der'Familie  gekom- 
men ist.  So  besass  Freiherr  Christoph  Franz  das  nachmalige 'S  tftdt- 
chen  Dyherrnfurth  a.  d.  Oder  imWohlauschen  etc.  Derselbe  stammte 
aus  dem  Hause  Brieg  i||id^,zu  demselben  gehörten  auch  alle  obenge*- 
nannten  in  den  Freiherri>«tand  versetzten  Sprossen  des  Stammes.  — 
Aus  dem  Hause  Altgabel  entsprpss  Georg  Rudolph  v.  Glaubitz,  wel- 
cher im  hohen  Alter  1740  als  k.  preuss.  Generallieutenant  starb  und 
aus  dem  Hause  Brieg  der  1806  im  Dragoner-Regiment  v.  Voss  ste- 
hende Major  V.  G. ,  welcher  später  Oberst  und  Brigadier  der  Land- 
gensd'armerie  war.  Ein  Sohn  des  Letzteren,  welcher  sehr  ehrenvoll 
die  Feldzüge  im  Befreiungskriege  mitgemacht  hatte,  starb  als  Justiz - 
rath  im  blühenden  Mannesalter  zu  Breslau  und  eben  daselbst  ver- 
schied 6.  Nov.  1833  ein  1807'aus  dem  activen  Militairdienste  getre- 
tener Major  Freih.  v.  G. ,  welcher  früher  ansehnliche  Güter  gehabt 
hatte.  Mit  demselben  hören  alle  Nachrichten  über  den  alten  Stamm 
in  Schlesien  auf,  doch  hat  ein  Zweig  aus  dem  Hause  Altengabei,  wel- 
cher nach  dem  Elsass  gekommen  war,  sich  im  Grossh.  Baden  ausge- 
breitet u.  fortgeblüht. 

BcUbin,  Steramat.  Tab.  S.  28.  —  OkoUki,  Orb.  Pol.,  l.  8.  210.  —  Luea«,  Rchle».  Chro- 
nik, 8.  1753.  ^  Sitwpiu»,  Olaangfaph.  I.  8.  746  uq(1  Schien.  Curio«..  I,  8.  401--410  urfd  11^ 
8.  835-  »37.  —  fl>a«A«,    I.  8.  «58-858.  -  N.  Pr.  A.-L.  lt.  8.  239  u.  240.  -   Oast,  Adelsb.  d. 


—    887     — 

Oronb.  Baden,  Abtheil.  t.  —  FirHh.  v.  Udtbwr,  I.  S.  963  und  963  und  m.  8.  961.  —  SUb- 
maeh^r,  1.  67,  Nr.  I:  v.  Qlaubitz  luad  Nr.  i  :  Die  Glaubitxer  v.  Brüg.  —  Dt^nemann,  S.  167. 
Nr.  6.  -V.  MediHff,  I.  S.  186  a.  187.  Tl.  S.  79«  o.  III.  H.  897.  -  Sehles.  W.-B.  Nr.  8.3. 

Claikirg^  heihcrrei.'  Altes,  aus  dem  unweit  Altenstadt  in  der 
Wetterau  oberhalb  des  Ortes  Glauburg  gelegenen,  schon  844  bestan- 
denen .  gleiclmainigen  Bergschlosse  stammendes  Rittergeschlecht, 
welches  daselbst  mit  den  v.  Stockheim,  v.  Düdelsheim,  v.  Buchen  u. 
▼.  ßleichenbaeh  zu  den  Burgmannen  gehörte.  Nachdem  sn  Ende  des 
12.  Jahrb.  die  genannte  Burg  von  Hermann  v.  Btidingen  zerstört 
worden  war,  kam  das  Geschlecht  nach  Frankfurt  a.  M.,  in  des- 
sen Geschichte  dasselbe  sehr  oft  genannt  wird.  Das  Frankfurter 
Bfirgermeister-Amt  war  52mal  in  der  Hand  der  Familie,  dieselbe 
Efthlte  KU  den  Mitstiftern  der  altadeligen  Ganerbschaft  des  Hauses 
Alten-Limpurg,  trug  verschiedene  Lehen  n.  übte  in  mehreren  Kirchen 
Ala  Patronatsrecht  aus.  —  Arnoldos  de  Glauburg,  ein  Nachkomme 
des  in  der  St.  Barth olomäi* Kirche  beerdigten  Johannes  de  Glauburg, 
tritt  1276  als  Zeuge  in  einer  den  deutschen  Orden  betreffenden  Ur- 
kunde auf  und  mit  ihm  ftngt  die  fortlaufende  Stammreihe  der  früher 
sehr  zahlreichen  Familie  an.  —  Johann  Hieronypos  Freih.  v.  und 
lum  Jungen,  k.  k.  General-Feldzengmeister,  s^ete  für  das  Geschlecht 
Y.  Glauburg  aus  der  reichsfreien  Burg  in  Nf^irerbach,  mittelst  Schen- 
kungsurkunde d.d.  Wien,  1.  Mai  1722,  «in  H^eicommiss,  dessen 
Nutzniessung  jetzt  dem  k.  bayer.  Kftmm.lErifet  S*feih.  v.  Dörnberg 
zusteht.  —  Die  neuere  Stammreihe  den  FamÄie  bis  zum  Erlöschen 
des  Mannsstammes  ist  absteigend  folgende:  Freiherr 'Johann  Ernst, 
gest.  1732:  Maria  Eleonore  Freüü  v.  und. zum  Junjren,  gest.  1731: 

—  Freih.  Hieronymus  Trfaximiiian,  gest.  1 786,  Schölf  und  SenatÄr  zw 
Frankfurt:  Maria  Charlotte  Frflin  v.  Lersner,  gest.  1782;  —  Freiherr 
Heinrieh  Ludwig,  schloss  .9,  Nov.  1828  den  Mannsstamm  seines  alten 
Geschlechts,  Schöff  und  Senator  zu  Frankfurt:  Maria  Margaretha 
Fheiin  Ba'ur  v.  Eysseneck,  gest.  4808.  Aus  der  Ehe  des  Letzteren 
entsprossten  vier  Töchter:  Freiin  Elisabetha^  geb.  1780,  Stiftsdame; 
Freiin  Caroline,  geb.  1786,  verm.  1816  Ä|t  Ferdinand  Maximilian 
Starck,  J.  ü.  Dr.,  Schöffen,  Syndicns  priiäarius  und  Gerichtsschult^ 
beissen  zu  Frankfort  a.  M.;  Freiin  Mariane,  geb.  1789,  verm.  1816 
mit  Felix  Freih.  v.  Stregen,  gest  1864  als  k.  fc  Feldmarschall-Lleu- 
tenant  a.  D.,  welcher  bei  seiner  Erhebung  in  den  erblftndisch-österr. 
Freiherrnstand,  30.  Aug.  1851,  mit  seinem  Namen. und  Wappen  den 
Namen  und  das  Wappen  des-  alten  Glauburg'schen  Geschlechts  an- 
nahm —  und  Freiin  Auguste,  geb.  1 796,  Stiftsdame. 

N.  0«n^al.  Hiin«ib.,in7.  8.  230  ond  177rt  8.  979  anfl  280.  Nachtrag,  1.  8.  9S  und  Ilr  S.  9. 

—  Geneal  Tasrhenb.  d.  freih  HiUner.  1856.  8.  224—227  u.  1857  8.  242-244.  —  Siehmacker, 
I.  110:  ▼.  GlapbuTg.  Frankfurt  a.  M.  adelige  Patricier.  —  lüneschke.ni.  8.  165  n.  1665  narh 
nandaehr«  Noitaen. 

Claneh.  Böhmischer  Adelsstand.  Erneuemngs  -  Diplom  vom 
18.  ApnM607'fllr  das  Geschlecht.  Dasselbe  war  in  der  Öber-Laa- 
sitz  .mit  Cosel  bei  Königsbrück  begfltert 

P^Hh.  9.  Ledebur,  1.  8.  263.  "* 

t  (llaMcli,  lihck^wsM^  MMbawriLi.    Ein  jn  Westprenssen >orgekom- 

ni^nea,   zu- Anfange  de^  18.  Jahrb.  mit  Liieas  t.  Glaach  erloschenes 


_    588    — 

Adelsgescblecht.  —  Zn  Anfange  des  17.  Jahrh.  lebten  die  GebrQder 
Hans  und  Georg,  von  denen  der  Erstere  den  Stamm  fortsetzte*  Der 
erwäbnte  Letzte  des  Geschlechts  lebte  in  kinderloser  Ehe  mit  meiner 
V.  Raben. 

Prenst.  Archiv,  Jahrg.  1794.  6.  74.  —  N.  Pr.  A.-Le<.  V.  6.  I8l.  —  JKrtik.  «.  LtMmr,  I. 

8.  Ä63. 

WanBach  ?•  HateeMteia.  Erbländ.-Ö8terr.  Adelsstand  Diplom  von 
1708  für  Johann  Ulrich  Glaanach.  mit  dem  Prädicate:  y.  Kat^en- 
stein. 

M«ff€rU  V.  Mühl/eld,  Ergios.-Bd.  S.  898. 

Cieden  (Schild  yon  Roth  nnd  Silber  qaergetheilt  mit  einer  fBnf- 
blättrigen  Rose  von  gewechselten  Farben).  Ein  nnr  dem  Wappen 
nach  bekanntes  Geschlecht.  Dasselbe  findet  sich  an  einem  Epita- 
phium zu  Essenrode  im  Lüneburgisehen  und  die  Familie  ist  mit  d4i 
Geschlechtern  ?.  Gloeden  nicht  zn  verwechseln,  s.  die  betreffenden 
Artikel. 

V.  Meding,  III.  8.  810. 

^\tth,  Clehn.  Rheinland.  Adelsgeschlecht  ans  dem  StammMtze 
Glehn  anweit  Neuss.  Die  Familie  war  von  1550 — 1616  mit  dem 
Bodenberger  Hofe  zu  Poppenhoven  in  der  Grafschaft  Nenenar  belehnt 
und  zu  demselben  gehörte  der  kaiserliche  General  Freih.  v.  Glebn, 
welcher  1637  Nieder-Hesseu  im  Besitz  nahm. 

Freiherr  v.    Ledebur ,    I.  '^.   863..  ~  Fahne,  I.  Tftb.  TT.  Nr.  74  nud  75:  Siegel  ans  «na 
15.  Jthrh. 

lUelberg,  OW^tig^  Cliiberg.  Altes  hessisches  Adelsgeschlecbt, 
dessen  Name  in- der  früheren  Geschichte  Hessens  oft  genannt  wird. 

Wenk,  hessische  Landesgeschicbte,  IXT.  8.  164^. ff. 

j 

'  (]leiehaaf  ?•  dleichenstebi.  Erbläud.-österr.  Adelsstand.  D4>lom 
von  1746  für  Johann  Conrad  Gleichauf,  Vorderösterreich.  Prftlaten- 
stands-Rath  und  Syndicus,  mit  dem^  Prädicate :  v.  Gleichenstein. 

MegerU  «.  Mühlfeld,  Brginc.-Bd.  8.  898. 

(rleichea^  trafen  (BjHhild  geviert  mit  Mittelschilde.  Im  blauen 
Mittelschilde  ein  golden  gekrönter,  silberner  Löwe.  1  und  4  in  Sil- 
ber ein  rechtsgekehrter  Hirsch  von  natürlicher  Farbe  und  2  und  3  in 
Gold  ein  rothes  Ankerkreuz).  Altes,  thüringisches  Gpaf engeschlecht, 
welches  meist  im  Gothaischen  begütert  war,  mit  den  Grafen  v.  Käfern- 
bürg  und  mit  deix  Grafen  und  nachherigen  Fürsten  zu  Schwarzburg 
einerlei  Ur&prnng  gehabt  zu  haben  scheint  u.  17.  Jan.  1631  erloschen 
ist.  Der  Stammsitz  der  Familie,  die  drei  Gleichen,  lag  und  liegt  im 
Erfurter  Gebiete.  —  Von  den  Sprossen  des  Stammes  ist  besonders 
Gral  Ernst,  welchen  Andere  Ludwig  nennen ,  durch  seine,  nach  dem 
Kreuzzug^  von  1228,  mehrfach  angenommene,  Doppelehe,  weiche  zu 
manchen  Erzählungen  und  Dichtungen  Anlass  gegeben ,  doch  auch 
streng  historische  Untersuchungen  bervorgerüfän  hat,  bekannt  ge- 
worden. Sehr  angenehnf)  liest  sich:  „Melecbsala"  in* Musaeus,, Volks- 
märchen" und  historische  Strenge  findet  sich  in  Galetti's  „Thüring. 
Geschichte,"  von  dem  Präl%ten  Placidus  Müth'und  in  Vulpius  „Curio- 
sitäten"  Bd.  8.  4,  7  und  8.'—  Spener,  Loeae,  Franckenberg,  Eiun^ 


—     539     — 

Herold,  a.  Am  s.  unten,  haben  möglichst  genau  den  Stamm  abgehan- 
delt u.  auf  dieselben  muss  hier  in  Bezug'  auf  weitere  Angaben  ver- 
wiesen werden.      .         ^ 

Peekenttein,  Theatr.  Saxoii.  tripart.  I.  Nr.  li  und  16  und  8.  1631.  ^  i^en«r.  Op. herald. 
8pec.  8.  451.  —  Lucat.  Grafönsoal,  8.  344.  —  Hühner,  II.  8.  856—358.  —  p.  Falkeiutein, 
thuring.  Chronik,  IL  8.  797—808.  —  Caspar  SagiUar  (Joviu»),  Hfstorie  der  Grafen  t.  Qlaieheo, 
herausgegeben  von  Cjprian,  Frankfurt,  1732.  — "  Oauht,  I.  8.  658.  —  ».  Hellbach,  Archiv  (är 
die  Geograph.,  Geschichte  und  Statistik  der  Grafsch.  Gleichen,  Altenburg,  1805,  2.  Öande  be- 
sonders B^.  II.  A'bth.  I.  8.  1—99:  gieb^  auch  sehr  genau  die  gasaramtcn  ehemaligen  Besitsun- 
gtn  des  Stammes.  —   Siebmacher,  I.  17:  Grafen  v.  G. 

deichen,  Qlekhen-RiisswMr«,  h'eiherren  (in  Silber  neben  einander 
zwei  mit  den  Klauen  in  die  Höhe  gestellte,  somit  gestürzte  schwarze 
Bäj^^ntatzen,  aus  welchen  nach  älteren  Siegeln  drei,  2  und  1 ,  Blut- 
tropfen  herabfliessen :  Gleichen.  —  Gleichen  -  Russwurm :  Schild  ge- 
viert:  2  und  4  die  Bärentatzen  des  v.  Gleichenschen  Stammwappens 
und  1  und  4  in  Gold  ein  knieeiider  schwarz  gekleideter  Mönch  oder 
Ordens -Geistlicher,  welche'r  mit  beiden  Händen,  ein  offenes  Gebet- 
buch, anfder  linken  Hand  aber  einen  Rosenkranz  hält:  Russwurm). 
Altes,  thüringisches  Rittergeschlecht,  nach  Einigen  ein  Ast  der  alten, 
im  vorstehenden  Artikel  erwähnten  Grafen  v.  Gleichen,  nach  Anderen 
Dienst-mannen  derselben.  Sei  das,  wie  es  wolle,  der  Stamm  ist,  wenn 
man  darauf  ein  besonderes  Gewicht  legen  will ,  alt  und  diess  genügt. 
—  Im  14.  15.  u.  16.  Jahrhunderte  erscheinen,  und  zwar  neben  Gra- 
fen V.  Gleichen,  mehrere  Glieder  des  Geschlechts  mit  dem  Adelsprä- 
dicate  unter  d£n  deutschen  Ordensrittern.  —  Als  nächster  Stamm- 
vater des  Geschlechts  wird  £rnst  v.  G.  genannt,  von  welchem  die 
Stammreihe,  wie  folgt,  herabsteigt :  Gurt  I.,  Herr  auf  Ingersleben  und 
Vasall  des  Herzogthums  Gotha;  '• — .Hans  Wiljiielm  L;  —  Asmus, 
brachte  Tröttstedt  an  sfcb ;  —  Hans  Wolf,  h.  sachs.  weimar.  Jäger- 
meister und  Landrath,  erwarb  1579  Schloss  und  Stadt  Tannrode,  die 
Güter  Gaufeld  und  Cottendorf,  so  wie  das  Einlösungsrecht  des  Dorfes. 
EWielborn  zur  Hälfte;  —  Gurt  IL  oder  Conrad,  erhält  die  väterlichen 
Güter  von  seinem  Bruder  Fried/ich  Wilhelm,  welcher  Letztere  das 
später  von  seinen  drei  kinderlosen. Söhnen  an  die  v.  Kromsdorf  ver- 
kaufte Lehengut  Teutleben  erwarb ;  —  Haus  Wilhelm  IL,  Vater  von 
10  Söhnen  u.  vier  Töcljtern,  verkauft  Ingersleben  an  die  v.^Vasolt ;  — 
Hans  Christoph ,  gest.  1713,  erst  in  k.  dänischen,  dann  in  h.  sach. 
weim.  Militairdiensten,  später  h.  sachs.  goth.  Kne.gsc  mmissair  etc. 
und  zuletzt  h.  Sachs,  saalfeldscher  Schlossbauptm'ann,  erwarb  1681 
das  Rittergut  Etzelbach  und  schliesst  1700  einen  Erbvertrag  mit 
seinem  Bruder  Hans  Wilhelm  ab,  nach  welchem  dieser  Tannrode,  ^r 
selbst  aber  Cottendorf  und  Gaufeld  erhält;  —  Heinrich,  gest  1767^ 
baireu  th..  Geh. -Rath  und  Ober -Jägermeister,  verm.  mit  Caroline  Do- 
rothea Sophie  V.  Russwurm,  der  Letzten  ihres  alten  Namens,  Herrin 
auf  Bonnlaud  mit  Greifenstein,  gest.  1788  (Tochter  des  Ernst  Fried- 
rich V.  Russwurm,  welcher  1732  den  Russwurmschen  Mannsstamm 
schloss);  —  Chrisdan  Ernst,  gest.  1768,  k.  k.  Qberst,  vermählt  mit 
Sophia  V.  Burgsdorf:  nimmt  mit  seinem  Bruder  Wilhelta  Friedrich 
(welcher,  durch  zahlreiche  Schriften  als  Kenner  der  Natur  bekannt, 
als  markgr.  bayreuth.  Reise -Oberstallmeister  unc)  zweiter  Chef  de^ 


—    840    — 

Ober-Stallmeister-Amtcs  a.  D.  1 782  mit  Hinterlassung  zweier  Töch- 
ter starb)  laot  kaiserlichen  Diploms  vom  26.  Febr.  1732  den  Namen 
Gleichen -Russwnrm  an  und  verbindet,  wie  oben  angegeben,  mit  sei- 
nem angestammten  Wappen  das  Russwnrmsche  Wappen;  —  Wilhelm 
Heinrich  Carl,  gest.  1816,  knrcölnischer  Kammerherr,  vermählt  mit 
Friederike  v.  Holleben,  gest.  1852.  Aus  dieser  Ehe  stammen  die  drei 
Brüder:  Heinrich  Adalbert,  Heinrich  Raimund  und  Heinrich  Alfred, 
Stifter  der  drei  Linien,  in  welchen  der  Stamm  jetzt  blüht.  —  Bas  Ge- 
schlecht war  übrigens  ehemals  reichsunmittelbar  und  ist,  auf  Grund 
des  durch  authentische  Urkunden  gelieferten  Nachweises  des  dem- 
selben zustehenden  freiherrlichen  Titels,  29.  Juli.  1858  der  Freiberm- 
classe  der  Adelsmatrikel  des  Königr.  Bayern  einverleibt  worden.  — 
Die  Besitzungen  der  Familie  sind  folgende:  Scbloss  Greifenstein  ob 
Bonnland  im  Kr.  Unter-Franken  des  Königr.  Bayern:  ehemals  reichs- 
unmittelbar zum  Rittercanton  Rhön-Werra  gehörig  und  1732  beim 
Erlöschen  des  Mannsstammes  der  Familie  v.  Russwnrm  als  Mann-  u. 
Weiberlehen  auf  die  Familie  v.  Gleichen  übergegangen;  das  Rittergut 
Tannroda  mit  Cöttendorf  u.  Böttelborn  im  Grossh.  SachsenrWeimar: 
alte  Stammgüter;  das  Rittergut  Birkigt  im  Herz.  Sachs^n-Meiningen: 
altes  Familiengut;  das  Rittergut  Brg,ndenstein  im  Kgr.  Preussen  im 
Kr»  Ziegenrück,  Rrg.-Bez.  Erfurt:  1853  von  der  Familie  v.  Breiten- 
bauch erkauft,  welche  gesaromte  Güter  im  gemeinschaftlichen  Besitze 
der  Familie  sind.  Nächstdem  ist  das  1810  erkaufte  Rittergut  CröTpa 
im  Kr.  Ziegenrück  im  alleinigen  Besitze  des  Freih.  Heinrich  Raimund, 
8.  unten,  und  das  Rittergut  Etzelbach  im  Herz.  Sachsen -Altenbnrg, 
ein  altes  Familiengut-,  gehört  den  beiden  Brüdern,  den  Freih.  Hein- 
rich Adalbert  u.  Heinrich  Alfred.  -^  Der  Personalbestand  aller  drei 
Linien  ist  jetzt  folgen<ier:  I.  Linie  zu  Greifenstein  ob  Bonnland: 
Heinrich  Adalbert  Freiherr  v.  Gleichen,  genannt  v.  Russwnrm,  geb. 
1803,  k.  bay-er.  Kamm,  und  Landwehr-OberstJientenant,  verm'  llftS 
mit  Emilie  y.  Schiller  (jüngsten  Tochter  des  1805  verstorbenen  H. 
Sachs.-Weim.  Hofraths  Friedrich  *v.  Schiller,  verm.  mit  Charlotte  v, 
Kengefeld,  gest.  1826).  Aus  dieser  Ehe  stammt  Freih.  Ludwig,  geb. 
1836,  k.  b'ayer.  Kammerjunker,  verm.  1857  mit  Elisabeth  Freiin  y. 
Thienen-Adlerflycht,  geb.  1837.. —  IL  Zweig  zu  Rudolstadt:  Freiherr 
Heinrich  Raimund»  geb.  1805,  Ftirstl.  Schwärzb. - Rudolstftdt.  Kam- 
merherr und  Oberbofmeister,  verm.  1836  mit  Antonie  Freiin  v.  Gem- 
mingen -  Horriberg ,  geb.  1817,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn,  Heinrich 
Ernst  Alfred,  geb.  1852  u.  drei  Töchter  entsprossten.  Von  Letzteren 
ist  die  älteste  Freiin  Friederike,  geb.  1837,  seit  1856  vermählt  mit 
Jacob  Hermann  v.  Bertrab,  Fürstl.  Schwarzb.-Rudolst.  w.  Geh.-Rathe 
und  Minister.  —  IIL  Linie,  ebenfalls  zu  Rudolstadt :  Freih.  Heinrich 
Alfred,  geb.  1806,  Fürstl.  Schwarzb.-Rudolst.  Kammerh.  und  Major  a. 
D.,  verm.  1832  mit  Sophie  Grf.  v.  Spaur,  geb.  1805,  au«  welcher Ehfe 
eine  Tochter,  Freiin  Enima,  geb.  1833,  verm.  1854  mit  Lothar  v. 
Wnrmb,  k.  preuss.  Landrath,  und  zwei  Söhne  stammen ,  die  Freiber- 
ren^Helnrich  Carl,  geb.  1837  und  Heinrich  Adolph,  geb.  1889,  Beide 
k.  preuss.  Lieutenants. 


—    641    — 

Handschr.  NoüMn  a.  d.  FamilU.  —  Bueelini,  II.  8.  12  u.  III.  Append.  8.  147.  ^  J,  Chrttn, 
HeM*^,  Predigt  sum  Oediebtn.  d.  Hrn.  Hans  Christoph  t.  O.,  Kudolstadt,  1713.  —  (9otha 
dipinm.  u.  9.  GMchenaiein,  in  den  nicht  pagin.  Stammtafeln.  —  Soffittarius^  Hittor.  d.  Graf- 
schaft Gleichen.  Fraukf.  a.  M.  1732.  8.  20.  83.  126.  132.  137.  164  u.  lSt>,  so  wie  S.  245.  .-JOl. 
Sil.  396  und  397  nnd  449,  —  Guuhe,  1.  8.  658.  —  Abgedrang.  n^nhrh.  KeprMentatlou  des 
pp.  -vrider  den  Hrn.  LandJ&Kerm.  (Hans  Ludwig  II.)  v.  Gleichen  etc.  ausgeübten  ungerecht- 
fertigte», gewaltsamen  Verfahrens  etc.  in  8arhen  dtrsselbeii  wider  den  Hrn.  Herxog  Antun  Ul- 
rich za  Haehseq  Ueiuingeu  eKs.  gedruckt  im*  Sept.  1747.  —  BiedenHonn^  Cantou  Hliön-Werra, 
1.  Verzeichu.  —  Brückner,  Beschreib,  d.  Kirch.*-  u.  Scbuleiiataats  d.  Herr.  Gotha,  1.  10.  8tck, 
8.  71.  —  Jok.  Chrst.  /Schmidt,  Bede  bei  Beiaetiuug  d.  Hrn.  Bmat  ▼.  G..  Bayreuth,  1761.  - 
KrebH,  Oen.  Handb.  1770,  U.  8.  280.  —  Horsebtlmann,  Geneal.  Adelsbiator.,  Erfurt,  1772.1. 
1.  8. 'It9— 138,  mit  xwel  Ahnentafeln,  nnd  desssl^en  Samml.  suverl.  Stamm-  und  Ahnentafeln, 
Coburg,  1774.  8.  22.  —  N.  Geneal.  Handb.  1777.  8.  91  n.  92  n.  1778.  f.  8.  92.  Nachtr.  I.  K. 
55  u.  Nachtrag  11.  s.  iO.  —  M.  Ä.  Weikard,  Biograohie  d.  Hr».  WHh.  Friedr.  v.  G.,  gen. 
K.,  1783,  ohne  Drackort.  —  Memoirta  d«  Mr.  le*  BarOn  Charit»  ti^nri  de  OlHcken,  public« 
par  A.  W.  8uUbach,  1813.  —  0.  Lang,  Nachtr.  8.  101  u.  102.  —  Dr.  F.  Kraft,  Beitrag  aar 
Lehre  Tom  Cousens  der  Agnaten  cur  ¥erfiusserung  eines  Lehens,  In  Sachen  der  Gebräder 
Freiherren  v.  G.,  gen.  U.  liegen  den  Grossh.  Sachs.-Wein.  Oammti^Fiacus.  DarmaUdt,  1834. 
—  Freih.  v.  Ledebur,  I.  S  263.  —  Gciical.  Taschenb.  der  frelh.  Häuser,  Jahrgang  1860.  — 
Siebmaehtr,  I.  145.  ▼.  Gleichen.  Thüringisch  und  144:  Die  Knswörmb,  Thüringisch.  —  v. 
Meding,  II.  S.  197  und  198 1  v.  G.  und  ▼.  G.  gen.  K.  —  ^uppl.  an  Sidbm.  W.-ß.  IV.  12:  F. 
H.  V.  6.  gen.  Kusworm.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  V.  64:  v.  G.  gen.  K.  —  W.-B.  d.  Sachs. 
Staaten.  VL  85 :  ▼.  G.  u.36!  t.  G.-K. 

CiletcheBWMtli^  s.  Muttersgleich  y.  Gleiche nroath. 
(]|eicheii8ee.   Ein  von  Salver  aufgeführtes  Adelsgesch-lecht,  wel- 
ches zu  dem  rheiiiländ.  Adel  gehörte. 

Saleer,  8.  2i9. 

lllctcfcemteiB:^  sonst  Cjfser,  genannt  Edle  r.  CleieheMteln.  Ein 
früher  auf  dem  Eichsfelde,  im  Gothaischen  nnd  Weimarischen,  sowie 
auch  in  Schweden  vorgekominene&,  altes  Adelsgeschlecht,  wohl  aus 
dem  gleichnamigen  Schlosse  auf  dem  Eichsfelde,  welches  an  die  Gra- 
fen v:  Gleichen  gekommen  war,  die  es  1294  mit  dem  ganzen  Eichs- 
felde an  Kur-Mainz  verkauften.  Der  Stamm  hltlhte  noch  in  das  1 8. 
Jahrh.  hinein ,  ist  aber  dann  nach  Allem  erloscfaj^n. '  Ueber  Johann 
Basilins  und  Friedrich  Rudolph  Edle  Ferren  ▼.  Gleichenstein,  als 
Historiker  des  H.  Gotha  bekannt,  s.  Bd.  I.  S.  IX 

Brückner,    Samml.    s.  Gesch.  d.  Kirch.-   n.   Schul.-Staata   des  H.   Gotha,   III:  7.  Stck., 
swiachto  8.  72  und  73 :  Ahotntafel  d.  JoIk  Friedr.  ▼.  G.  —  r.  UeUbach,  L  8.  438. 

I  MeidieDttein^  Freiherren  {Schild  geviertmit  blauem  Mittelschilde 

und  in  diesem  ein  rechts  gekehrter  Geharnischter  mit  offenem  Visir 
und  rothem  Helmbnsche,  welcher  in  der.  Rechten  ein  Schwert  empor- 
bält  und  die  Linke  in  die  Seite  setzt  1  u.  4  in  Gold  ein  von  Schwans 
und  Silber  in  zwei  Reihen  geschachter,  schrägrechter  Balken  und  2 
und  3  in  Roth  ein  quergelegtes,  oben  nnd  unten  von  einem  goldenen 
Stern  begleitetes  Mühleisen).  Erbiftnd.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
vom  9.  April  1808  für  Marquard  v.  Gleichenstein,  Niederösterr.  Re- 
gierungs-  und  Kammerrath  und  für  den  Bruder  <iesselben,  Carl  v.  G., 
Fürstl.  Abt-Blasischen  Geh.-Rath.  —  Die  Dipfoms-Empfftnger  waren 
Söhne  des  Johann  Conrad  Glcichauf,  gest.  1769,  Welcher,  gebürtig 
ans  der  schwäbischen  Fürstl.  Abt-Blasischen  Herrschaft  Tiefen  und 
des  Nieder-Oesterr.  Prälatenstandes  Rath  u.  Syndicus,  23.  Mai  1746 
den  erbländisch-österr.  Adelsstand  mit  dem  Prädicate :  ▼.  Gleichen- 

'  steia,  erhalten  hatte.  Freih.  Marquard  starb  unvermählt  1813,  Freih. 
Carl  aber,  gest.  1817,  setzte  in  der  Ehe  mit  Franzisca' Beyer,  gest. 
1832,  den  Stamm  fort.  Ans  derselben  entspross  Freih.  Carl  (II.)  gest. 
1852,  Herr  zir  Buchholz  und  Antheil  Ober  -  Buchenbach  in  Grbssh. 
Baden,  grossh.  bad^  Uofgerichtsrath  a.  D.,  veno*  1817  nil  Antonia 


—     542     — 

Freiin  v.  Schönau-Wehr.  —  Der  neuere  Personalbestand  der  Familie 
war  folgender:  Freih.  Oscar,  geb.  1822  —  Sohn  des Freih.  Carl  (II). 
—  Die  Schwester  desselben,  Freiin  Bertha,  geb.  1818,  yerin.  sich 
1841  mit  Johann  Carl  Freih.  v.  Ow  zu  Wachendorfund  aus  der  Ehe 
des  1823  verstorbenen  Bruders  des  Vaters,  des  Freiherrn  Ignaz  mit 
Anna  Freiin  v.  Malfattl  v.  Hohrimbach  und  Dezza,  entsprossten  zwei 
Töchter,  Freiin  Mathilde,  geb.  1812,  verm.  mitMarquard  Huber  und 
Freiin  Anna,  geb.  1815  und  Freih.  Hermann,  geb.  1822,  .Gutsbesitzer 
zu  Rothweil  am  Kaiserstubl.  —  Den  früheren  Geschlechrtsnamen : 
Gleichauf  hat  später  die  Familie  weggelassen  und  sich  nur  des  Prä- 
dicates :  Gleichenstein  bedient. 

Afegeile  v.  Mühlfeld,  Ergänz. -Bd.  S.  60.  -  Ca»t,  Adelst,  d.  Grossh.  Baden,  Abth.  8.  — 
Geueal.  Taschenb.  d.  freih.  U&user,  1848;  8.  136^138  u.  1857.  8.  244.  —  T^rog,  II.  291. 

CleichniaiD,  Reichsadelsstand.  Kursächsisches  Reich svicariats- 
diplom  vom  31.  Juli  1790  für  Carl  Otto  Gleichmann,  kursAQhs.  Sous- 
Lieutenant.  Ueber  etwaige  Fortsetzung  des  Stammes  feJblen  Nach- 
richten. 

Tyroff,  1,  213.  —  h'neschke,  11 1.  8.  166. 

Üleiiii,  dleiniUer  ?.  Qleini,  Ritter,  «leiniti  m  CleimtÄltei,  «lehii 
!■  C>l4*iiistatten,  Vreiherrea.  —  Altes  in  Steiermark  und  Kärnten  ansäs- 
sig gewesenes  Adelsgeschkcht,  welches  später  auch  in  Kieder-Oester- 
reich  begütert  wurde.  Bucelini  beginnt  die  Stammreihe  desselben 
mit  Eberhard  v.  Gleiniz,  welcher  1834  lebte  und  mit  Wandula  ?. 
Zepingen  zu  Raittenau  vermählt  war.  Von  seineu  Kachkommen  setzte 
der  Sohn  des  Conrad  Gleiqit^er,  Ruprecht,  welcher  in  steiermärki- 
schen  Urkunden  1420  und  1443  vorkommt,  in  der  £he  mit  Demuthis 
V.  Holleneck  den  Stamm  fort.  Aus  dieser  Ehe  entspross  Friedrieb  t 
G.,  weidher  mit  Agnes  Welzer  vermählt  war  und  von  ihm  stammte 
ÖalthasarGIeinitzer  zuGleinstätten,  welcher  von  ,1505 — 1517  Fürstl. 
Salzburg.  Vicedom  zu  Leibniz  in  Steiermark  war  und  ^us  der  Ehe 
mit  Barbarja  v. Freyberg,  neben  mehreren  Töchtern,  vier  Söhne,. Fried- 
rich, Seyfried,  Balthasar  u.  Paulus,  hatte.  Balthasar  d.  Jüngere  ver- 
mählte sich  in  erster  Ehe  mit  Hippolyta  v.  Polhaim  und  wurde  Vater 
zweier  Söhpe,  Reimpert  und  Friedrich  Christoph,  von  welchen  Let^ 
terer  vermählt  mit  Anna  Catharina  v.  Khüenburg,  neben  mehreren 
Kindern,  den  Sohn  Christoph  Heinrich  hinterliess.  Derselbe,  k.  k. 
Hof kriegsrath ,  erster  Freih.  v.  Gleiniz  zu  Gleinstätten  und  Haiders- 
felden,  wurde,  nachdem  er  letzteres  Schloss  und  Gut  in  Niederöster- 
reich an  sich  gebracht,  1668  unter  die  neuen  Niederösterr.  Herren- 
standes-Geschlechter  aufgenommen.  Aus  der  ersten  Ehe  mit  Elisa- 
betha  Freiin  v.  Stadl  stammte  Freih.  Christoph  Andreas,  verm.  mit 
Catharina  Grf.  v.  Herberstein,  welcher  in  Wien  lebte  und  noch  1690 
als  Zeuge  auftrat.  Mit  ihm  ist  später  inNieder-Oesterreich  der  Stamm 
ausgegangen. 

ßuc«lini,  Ilt.  S.  55.  —  9.  ffatt$tein,  im  grossen  Specialregister:  GleiniU.  —  Wi»$griU, 
TIT.  8.  336  uud  337.  —  Schmutz,  I.  8.  496.  —  Siebwtachery  II.  45 :  Ql&uiu  v.  Ulaeniustein 
r-  0.  Meding,  II.    8.  198  uud  199. 

(llebberg^CIleiss^rg,  Üinhü  (in  Roth  vier  goldene  Wecken,  welche 
quer  u.  so  übereinander  gelegt  sind ,  daes  sie  sich  mit  dem  stumpfen 


iH- 


—     543     — ' 


£cbtt.<berühren).  Altes  thüringisches  Grafengeschlecht,  welches  den 
•Nliimr  von  einem  noch  in  wenigen  Ruinen  achtbaren  Schlosse  auf 
dem  tSeissberge  unweit  Jena  (jenseits*der  Saale,  Dornburg  gegenüber) 
führte  und  auch  Glisberg,  Glissberg,  Glitzberg«.  Gleitzberg  geschrie- 
ben wurde.  —  Um  1030  lebte  aus  diesem  Geschlechte  Hildebrand, 
Bischof  zu  Zeitz,  welcher  den  bischöfl.  Sitz  von  da  nach  Naumburg 
verlegte.  —  Ueber  das  Erlöschen  des  Stammest  finden  sich  verschie- 
dene Angaben  vor.  Schannat  u.  A.  geben  an ,  dass  mit  dem  Grafen 
Walther,  welcher  das.  Jacobskloster  zu  Erfurt  gestiftet,  1036  das  Ge- 
schlecht erloschen  sei ,  worauf  die  Grafschaft  an  die  Landgrafen  zu 
Thüringen  (nicht,  wie  Salver  angiebt,  an  die  Grafen  Reussen  im  Voigt- 
lande) gelangt  wäre.  Gaube  fUhrt  nach  den  Deutschen  Act.  Eredit. 
II.  S.  605  an,  dass  noch  1151  ein  Graf  Wilhelm  vorgekommen  sei  u. 
Andere  erwähnen,  dass  in  einem  Consense  des  Landgrafeu  Albrecht 
zu  Thüringen  von  1272  Heinrich  v.  G.  aufträte.  Die  Söhne  des  Letz- 
teren, Heinrich  und  Walther,  hätten  1278  das  Kloster  Walckenriedt 
beschenkt  und  Walther  habe  noch  1294  gelebt.  Die  eben  genannten 
V.  Gleissberg  werden  aber  auch  mehrfach  für  Sprossen  einer  adeligen 
Seitenlinie  des  alten  gräflichen  Stammes  gehalten. 

Lueaty  QrafeDsaal,  8.  970-974. '~  Schonnait  8.  ib,  ^  9.FatckeHtt4in,  Thüriogiacbe  Chron. 
II.  S.  808.  —  Oauht,  n.  S.  3&9.  —  Döderleiny  hHit.  Nachr. \on  deu  Marschällen  ▼.  Calatia, 
I.  8.  35  u.  36.  —  Gebhewdi,  histor.-goii«ml.  Abbandl.  II.  8.  102—139.  —  üonn,  Wappen-  a. 
Otschifchta- Untersuchung  d.  Kur-  u.  Fiuratl.  Hauses  Sachaen,  8.  226.  -^  v.  Meding,  III.  8. 
«12—214. 

Ueisd^rf,  Cleisd^rfer.  Steiei^märkisches,  von  1305—1314  vorge- 
kommenes Adelsgeschlecht. 

Sehmut»,  I.  8.  499.  .     . 

MeiscBfda.  Böhtnisclier  Adelsstand.  Diplom  vooii  B.Öctob.  1652 
für  Kosiglowski  v.  Gleisenfels. 

V,  HeUbach,  1,  8.  484. 

Ueiuen^  genannt  i^reigtwsU^  8.Dorengow8ki,Dori  ngo  ws  k  i, 
Dorengowski-Gleisen,  s.  Bd.  II.  S.  549. 

Cldsneri  UeksMer  ?.  frfMdeDbeiwi  Edle.  Erbläjnd.-österr.  Adels- 
stand. Diplom  von  1789  für  Andreas  Gleissner,  wegen  bei  dem  Berg- 
bauwesen  durch  zwanzig  Jahre  bezeig|ter ,  thätiger  Verwendung,  mit 
dem  Prädicate :  Edler  v.  Freudenheim. 

Megtrie  «.  Mühl/eld,  8.  190.  . 

Cleispach^  drafeo.  Reichsgrafenstand.  Diplom  vom  25.  Octob. 
(18.  Nov.)  1677  für  H^s  Sigmund  Freiherrn  v.  Gleispach,  Inner- 
Oesterr.  Hof- Kammerpräsidenten.  — .Eine  der  ältesten,  aiigeseheu- 
Bten,  grundherrlich  begüterten  Familien  Steiermarks ,  deren  Stamm- 
reihe Bucelini  mit  Rudolph  v.  G.,  um  1209,  beginnt.  Hans  v.  G.  erbte 
durch  seine  Gemahlin,  Agnes  Tunauer,  1370  das  Wappen  ihres,  im 
Mannsstamme  erloschenen  Gcf^chlechts,  sowie  das  Wappen  des  gleich- 
falls ausgestorbenen  Stammes  v.  Fladnitz,  und  so  wurde  denn  später 
das  gräfliche  Wappea,  wie  folgt,  zusammengesetzt:  Schild  ge viert, 
'  mit  schwarzem,  mit  einem  goldenen  Querbalken  belegten  Mittelschilde 
(v.  Fladnitz).  1  u.  4  in  Roth  auf  einem  weissen  Dreiberge  ein  weisses, 
rechte  springendes  Boss  (Stammwappen)  und  2  und  3  drei  goldene, 


%■ 


^    544     — 


rechtsgekehrte,  quer  nehen  einander  gestellte  Monde  (Tuuter). 
Später  fielen  mehrere^prossen  des  Geschlechts  im  Kampfe  gegSn  ^^^ 
Türken,  doch  blühte  der  StaiAm  fort  und  Sigmund  Friedlich  y.  G., 
k.  k.  Kriegsrath,  erhielt  7.  Sept  1628  den  erbl.  -  österr.  Freiherrn- 
stand. Von  seinen  Nachkommen  wurde,  s.  oben,  Freih.  Eans  Sig- 
mund, gest.  1677,  in  den  Grafenstand  erhoben  und  im  Anfange  des 
18.  Jahrh.  wurden  die  Grafen  Georg  Friederich  u.  Maximilian  Ernst 
unter  den  k.  k.  Kämmerern  genannt.  Ueber  die  weitere  Fortsetzung 
des  gräfl.  Stammes  fehlen  in  der  betreffenden  Literatur  genaue  Nach- 
richten und  es  ist  nur  nachstehender  neuerer  Personalbestand  des 
gräflichen  Hauses  bekannt:  Carl  Gr.  v.  G. ,  Freih.  auf  Waldegg  und 
Ober-Rakitsch,  Herr  auf  Kainberg  und  Pirkwiesen,  geb.  1811,  — 
Sohn  des  1812  gestorbenen  Grafen  Carl  Maria  aius  der  Ehe  mit  Ma- 
ria Elisabeth  Grf.  Kottulinsky  v.  Kottnlin  —  Besitzer  der  Herrschaf- 
ten Pirkwiesen  und  Johnsdorf,  Herr  und  Landmann  in  Steiermark 
und  Kärnten,  k.  k.  Kämm.  etc.  Von  den  Schwestern  desselten  Ter- 
mählte  sich  Grf.  Agnes,  geb.  1790,  1837  mit  Johann  Freih.  Berger 
V.  d.  Pleisse,  k.  k.  Feldzeugm.,  Geh. -Käthe  etc.  und  Grf.  Gajetana, 
geb.  1793,  Besitzerin  der  Vereinigten  Allodial- Herrschaften  Ober* 
Radkersburg  u.  Rothenthurm,  1812  mit  dem  1855  verstorbenen  k.  k. 
Kämm.  Franz  Grafen  v.  Wurmbrand-Stuppach.  Von  dem  Bruder,  dem 
Grafen  Wenzel,  gest.  1853,  k.  k.  Statthalterei-Rath  etc.  entsprossten 
aus  der  Ehe  mit  Benedetta  Grf.  Ciurletti  v.  Schönbrunn  drei  Töchter 
und  ein  Sohn,  Graf  Johann,  welcher  als  Edelknabe  an  den  K.  K.  Hof 
kam. 

Bucelini]  III.  8.  56.  —  Gauhe,  1.  S.  658  und  659.  —  SchmuU,  I.  ».  497.  —  Deutsche 
Qrafenh.  d.  GeK«nw.,  1.  8.  26«  «.  269.  -^  Geneal.  Tascheob.  d.  grill.  Hlus.  1859.  8.  299  ood 
300  u.  histor.  Ijaudb.  zu  demselben,  8.  2.'>2.  —  SiebmacA^,  I.  48:  v.  QeytbAcii,  Kirato^riteli, 
III.  41  u.  IV.  la  :  Freih.  4.  G.  -  r.  Meding,  III.  8.  211  u.  212. 

üleissenberg^  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Dipfbm  von  1710 
für  Johann  Christoph  Gleissenberg,  Herrn  auf  Graeschinc  im^Wohlau- 
schen.  —  Die  Familie  wurde  auch  im  Oelsiscben  begütert  und  hatte 
noch  1806  Comonno  im  Kr.  Cosel  inne.  —  Mehrere  Sprossen  dersel- 
ben dienten  in  der  k.  preuss.  Armee.  Ein  Oberst  v.  G.  starb  1813 
als  Commandant  von  Glatz  und  in  demselben  Jähre  auch  ein  Oberst- 
ileutenant  v.  G.  im  4.  Inf. -Regim.  Auch  ist  poch  später  der  Name 
in  der  Liste  der  k.  preuss.  Armee  vorgekommen. 

Sinapius,  ir.  8.  642.  ->  MitgerU  v,  Mühlfeld,  Brgänc.-Bd.   8.  145.  —  I».  Pf.  A.-L.  U.  8. 
.240  u.  241.  ~  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  263. 

fileksenthal^  f relherrei.  Kurbayeriscber  Freiherrenstand.  Diplom 
vom  26.  Febr.  164)7  fttr  Johann  Albrec^t  v.  Gleissenthai.  —  Altes, 
nach  Einigen  ursprünglich  pfälzisches,  nach  Anderen  meissensches 
iCdelsgeschlecht,  aus  welchen  Utz  v.  Gleissenthal,  Herr  auf  Deltsch, 
1680  im  Gefolge  des  Kurfürsten  von  der  Pfalz  auf  dem  Reichstage 
zu  Augsburg  bei  Uebergabe  der  Confession  war  n.  Hendrich  v.  Gleissen- 
thall, Herr  auf  Graefenhainchen  bei  Bitterfeld,  um  lödO  in  Sachsen 
lebte.  —  Im  17.  Jahrb.,  in  welchem  die  Familie  auch  in  der  Neu- 
mark  begütert  wurde,  blühte  dieselbe  noch  iin  Meissenschen  und  war 
im  18.  auch  in  Bayern  und  OatpreoasM  angesessen.   Die  Linie  in 


—     545     — 

Bayern  f  aas  welcher  Georg  v.  G.  1577  Vicedom  zn  Amberg  war  and 
in  die,  wie  oben  angegeben,  der  Freiherrnstand^kam,  blOhte  fort,  doch 
bat  von  diesem  Fortbltthen  ein  sonst  tüchtiger  Forscher,  d.er  ans  v. 
Mediugs  Werke  bekannte.  Präsident  Thomas  Philipp  v.  d.  Hagen, 
keine  Kande  gehabt,  denn  derselbe  sagt«  Beschreibung  der  Stadt 
Freienwalde,  S.  31:  dass  Heinrich  v.  G. ,  Amtshanptmann  in  Freien- 
walde, als  der  Letzte  seines  Geschlechts  1666  gestorben  sei  u  dass 
mau  bei  seiner  Beerdigung  Helm  n.  Schild  mit  ins  Grab  gelegt  habe. 
Wie  Mancher  hält  sich  fflr  den  Letzten. seines  Stammes  a.  wird  auch 
von  Anderen  dafür  gehalten  und  später  ergiebt  sich  zweifellos,  dass 
er  der  Letzte  nicht  gewesen  sei !  —  Ein  Urenkel  des  Empfängers  des 
Freiherrndiploms,  Freiherr  Anton  Wilhelm,  Herr  auf  Schachendorf, 
Thellersdorf  und  Zandt,  geb.  1774,  wurde  bei  Anlegung  der  Adels- 
matrikel des  Kgr.  Bayern  in  dieselbe  eingetragen.  • 

Knauth,  8.  608.  —  OaiUiet  U.  8.  SM  u.  860.  -r^  •.  Lang,  S.  133.  —  Siebmaeher,  I.  152. 
V.  QleiMenthal,  Meissnisch.  —  •.  Meding^  II.  S.  199  und  200.  —  W.  B.  d.  Kgr.  Bayern.  III.  7. 
und  9.  WölcJtem,  Abth.  8.  —  •.  I/e/ner,  bay^.  Adel,  Tab.  34  and  8  36.und  37.  —  W.  B.  der 
S&cha.  StaAWn.  vn.  48.  —  XtUMCkke,  II.  8: 18«  a.  186. 

€leHb«€ki.  Polnisches ,  zum  Stamme  Doliwa  gehörendes  Adels- 
geschlecht, welches  im  Posenschen  1789  mit  Glembokie  u.Maszenice 
unweit  Inowräclaw  begütert  war  und  aas  welchem  Felix  v.  G.  in  dem 
1804  zum  Kgr.  Preussen  gehörigen  Kreise  Peissern  mehrere  Güter 
besass. 

Freih.  •.  Ledebur»  I.  8.  264,  und  III.  8.  361. 

Mick  J,  lUtitcL  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  25.  Mai 
1509  für  Hans  Glich,  gewesenen  Bürgermeister  zu  Schweidnitz,  und 
ftlr  den  Bruder  desselben,  Franz  G.  für  treue  Dienste  und  Bestäti- 
gungsdiplom vom  18.  Apr.  1606  für  Hans  Glich  v.  Miltzig,  Bürger-, 
meister  zu  Görlitz  4ind  Herrn  zu  Kösslitz  und  füjr  die  drei  Vettern 
desselben,  die  Gebrüder  Gottfried,  Siegfried  und  Ehrenfried  G.  v.  M. 
Die  Familie  war  in  der  Oberlausitz  mit  den  Gütern  Kösslitz,  Neun- 
dorf und  Serchau  unweit  Görlitz  angesessen,  ist  aber  schon  lauge  er- 
loschen. 

F^eiL  •.  Ledebur,  T.  6.  264  u.  UI.  S.  261  und  262.  —  Dortt,  Allgem.  W.-B.  II.  S.  68 
and  64. 

iUnefli  UjMeSj  firtfea.  Reichsgrafenstand.  Diplom  von  1643 
für  Wynand  v.  Glymes,  Vicomte  v.  Judoigne,  Herrn  in  Neufville  und 
Hollebecke  etc.  —  Derselbe  stammte  aus  einem  alten  brabantiscb^n 
Adelsgeschlechte,  welches  den  Vicomtentitel  von  Judoigne' führte  und 
aus  welchem ,  laut  des  Grafendiploms ,  viele  Sprossen  dem  Erzhause 
Oesterreich  u.  der  Krone  Spanien  in  hohen  Ehrenstellen  ausgezeich- 
nete Dienste  geleistet  haben.  Graf  Wynand  setzte  den  Stamm  fort. 

Oauhe,  I.  8.  659  nach:  L'ereetion  de  tout.  famül.  titr^es  du  Brabant,  S.  31.  —  Snppl.  ra 
Siebm.  W.-B.  L  6:  Die  Barone  r.  Glymes.     . 

iUmkn.  Ein  vom  14.  bis  16.  Jahrh.  im  Ruppinschen  vorgekom- 
menes Adelsgeschlecht.  Albrecht  v.  G.  war  in  der  Mitte  des  16.  Jahrh. 
Fürstl.  Pommernscher  Hauptmann  auf  Grimma  und  Tribbeseei  u.  mit 
dem  Sohne  desselben,  Henning  v.  G.,  Patricier-  u.  Kaufmann  zu  Stet- 
tin, erlosch  17.  Mai  1616  der  Stamm.    - 

JVfM.  9.  Led0bur,  I.  8.  264. 

ÜMjeAJk«,  DenUeh.  AdeU-Lez.  III.  86 


—     B46     ^ 

(lUiiowifcki.  Polnisches,  zo  dem  Stütamö  P^ikis  n.  kftfal6lkABä 
Adelsgeschlecht,  welches  1836  in  Westpfeiissißii  mit  Gtttbien  im  Kr. 
Rosenberg  begOtert  war. 

Frtih.  V.  Ledebur,  I.  8.  264. 

Qlinskij  (iljMsky  (in  ßlan  oben  zwei  neben  einander  stehende  Sterne 
und  unter  denselben  ein  gestürzter  Mond,  der  auf  der  Spütze  etiles 
in  die  Höbe  gerichteten  Pfeiles  ruht).  Polnisches,  nach  Schlesien  ge- 
kommenes Adelsgeschleeht,au8  welchem  Matthäus  BartschiüvXIhisski 
1546  in  der  Maria  Magdalena-Kircfhe  zu  Breslau,  wie  eid  Epltaphititt 
zeigt,  begraben  wurde  und  zu  welchem  wohl  der  liBOO  als  Cottainan- 
dant  von  Czenstochan  Tersterbene  k.  preusS.  Oberstlientenwit  Jöbianti 
V.  Glinski  gehörte.  —  Ein  v.  G.  war  1854  k/preusd.  Ofcer-Steliet- 
Controleur  zu  Ohlan. 

SinapiM,  I.  8.  410.  —  F\reih.  9.  Ledebur,  l.  S.  264  and  tit.  8.  262.  ^  BMmaOttr^  fl. 
47:  V.  Glyosky,  Schlesisch.  —  «.  Meding,  II.  8.  200  tt.  201. 

.^iinski  (in  Gold  ein  vorwärts  gekehrter,  schwarzer  Biffelskopff 
welchervon  dem  rechten  Homnach  unten  mit  efni&m  blanken  Schwerte 
durchbohrt  ist).  Polnisches,  dem  Stamme  Pomfata  ^inverleiMe^  Adels- 
geschlecht, welches  nach  Westpreuss^n  kam  ui^  aus  welchem  JäCob 
V.  Klinski  oder  Glinsky  1640  das  Gut  Kiein-Mhlkati  im  Kf.GartAan^ 
besass. 

Freih  v.  Ledebur,  I.  8.  264. 

Uinskl.  Ein  in  der  zweiten  Hälfte  des  18..Jahrh*  in  Ostpreus- 
sen  und  Litthauen  begütert  gewesenes  Adblsgescht($i(ht,  welches  Glin- 
nen  und  Kobillinnen  iin  Kr.  Lyck,  Elein-Ko3Chlati  )tn  Kr.  Nei<lenbür| 
und  auch  Gttter  im  SchÖnbergschen  im  Kr.  N6ti  -  Höllahd  ihne  .hätti 
und  aus  welchem  mehrere  Sprossen  in  der  k.  preüss.  Ariü^e  dtenteh. 
—  Es  gab  übrigens  in  Polen  noch  andere  GesöhlöchtSsr  äüesesNäniebs, 
welche  nach  Okolski,  LS.  33  und  IL  S.  148,  4i$6  und  57^  tu  dlBü 
Stämmen  Jastrzembiec,  Lis  u.  Radwan  |^hört6h. 

Freih.  v.  Ledebur^  T.  8.  264. 

Cilkciinskj  (in  Blau  ein  goldener,  mit  der  Sichel  rechts  gek'ehHet 
Halbmond,  begleitet  von  drei  goldenen  Sternen).  Polnisches,  in  Öin- 
terpommern  1730  mit  Reckow  im'Lamenbmrg-Batowsehen  angeses- 
senes Adelsgesohlecbt,  aus  welchem  mehrere  Sprossen  in  die  k.  preass^ 
Armee  traten.  Zu  denselben  gehören  namentlich  der  k.  preoss.  G^ 
neral-Lieut.  v.  G.  u.  der  Generalmajor  v.  G.  Nach  Bauer,  AdresB- 
buch,  S.  72  war  Julius  v.  G.  1857  Herr  auf  Zemmen  D.  beiBUtow. 

ß'reih.  9.  Ltdebur,  L  S.  264.  -^  Erhebungen  bei  der  Krönung  «m  18.  Oct.  1861  im  Steati- 
Anzeiger. 

(lUsciiDski  (in  Blau  ein  goldenes  Hufeisen  zwischen  dessen  nach 
oben  gewendeten  Stollen  ein  kleines,  goldenes  Kreuz  schwebt).  PoN 
niscbes  Adelsgeschlecht,  welches  1834  im  Poisenschen  Gora  im  Kreise 
Sohrimm  besass. 

Freiherr  e.  Ledtbur,  I.  S.  264. 

lilisciiaski^  •4**^<^s  v.  fliiaieiliskk  Polnisches  Adelsgeschleöht« 
aus  welchem^  der  k.  preuss.  Hauptmam  a.  D.  D.  v^  G.  stammte,  wei* 
eher  1854  als  Postmeister  zu  Bonzlau  starb.    Ein  Sohn  desselben, 


—    647    — 

Edviinid  IX  v.  G. ,  waf  wpktev  ^PTeHk.-hient  im  Regim.  K.  Franz.  — 
Die  Familie  gehört,  bo  wie  die  Familie  ?.  Zameck-Glizinski  and  tiele 
andere  dieses  Namens  verschiedenen  Stammes,  za  den  Geschlechtern, 
deren  Yorflihren,  s.  den  Artikel  Brzczinski,  Bd.  IL  S.  113,  s.  g..0iit8- 
antheile  mit  adeligen  Rechten  verlieben  worden  waren. 

r^^h,  #.  L4d€bur,  1.  S.  »M« 

Meben^  Üinttn,  s.  Kager,  itrifeii  v.  Uebei. 

(Ilebig  (in  Silber  auf  grünem  Boden  drei  neben  einapder  stehende 
Schilfkolben  und  anf  dem  gewnlsteten  Helme  sieben  Schilfblätter). 
Altes,  sächsisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  ehemaligen  Knrkreise  n. 
aus  dem  schon  in  früher  Zeit  an  die  Landesherrschaft  gekommenen, 
im  jetzigen  Kreise  Wittenberg,  Provinz  Sachsen,  liegenden,  gleichna- 
migen Stammhanse.  Dasselbe  breitete  sich  später  namentlich  aus  dem 
Baase  Grosswig  bei  Bchmiedeberg  weit  aus  und  erwarb,  wie  im  Kar* 
kreise^  auch  im  Erzgebirge  and  Meissenschen  ansehnliche  Güter.  *— 
Conrad  v.  Globig  (Globek)  tritt  urkundlich  1292  als  Zeuge  auf;  Rup- 
recht V.  G.  war  nach  Angeli  1823  Zeuge  in  einer  Belehnung  der  Her- 
zoge Rudolph  u.  Wenceslaus  zu  Sachsen  von  der  Aebtissin  za  Qued- 
Unburg  wegen  der  Mark-Brandenbur|^schen  Stadt  Nauen  'u.  Andreas 
und  Cuno  v.  G.  zeugten  in  einer  Yerzichtsurkunde  von  1390.  —  Der 
Stamm  hat  dauernd  fortgeblüht  und  viele  Sprossen -desselben  widme- 
ten sich  früher  den  kursächs.  u.  später  den  kön.  sächs  Staatsdiensten 
und  sind  wie  in  diesen,  so  audi  in  Hof-  u.  Militairdiensten  zu  hohem 
Ansehen  gelangt,  auch  ist  durch.  "Vermählungen  die  Familie  mit  den 
ältesten  und  angesehensten  sächsischen  Adelsfamilien  in-  Verwandt- 
schaft gekommen.  —  Hans  Ernst  v.  G.  war  von  1806  bis  1826  kön. 
Sachs.  Staatsminister;  Felix  v.  G.  wurde  H(rfmar8cball  am  k.  sächs. 
Hofe,  Felix  Ernst  v.  G.  1847  RitUn.  im  1.  k.  sächs.  Reiterreg,  etc. 
Im  Königr.  Sachsen  hatte  das  Geschlecht  in  aeiester.  Zeit  die  Güter 
Lippersdorf ,  Giesenstein  und  Sttrssen  inne  und  nach  Bauer ,  Adress- 
bach, S.  73,  war  1867  Frau  v.  Globig,  geb.  v.  Lttttichau  in  der  Nea- 
mark  mit  Guhden  und  Mohrin  im  Kr.  Königsberg  begütert  und  der 
K.  Pr.  Polizei -Districts-Commiasar  v.  Globig  besass  ,das  Gut  Gruna, 
unweit  Görlitz. 

Amgtli,  llftrk.  Chronik,  8.  183.  —  Qauhf,  I.  S.  661 :  r.  Olobiek.  —  •.  UeehiriiM,  diplom 
!lft6)urteht«n,  II.  8.  50—17:  NacbiC  ans  dem  Kirchenbache  sa  Grosswig  Ton  1596—1776.  — 
JML  9.  Ud€lmr,  L  6.  S64  and  M5. —  W.-B.  d.8ftohs.  Staaten,  VI.  87.  —  Knuchkt,  IV.  8 
8.  147  a.  148. 

(Uebig-Jagdsheim  (in  Blau  ein.rechts  gekehrter,  goldener  Löwe  u.. 
attf  dem  Helme  zwei  blanbekleidete  Arme,  welche  in  den  Händen 
einen  goldeqen,  mit  Ed^stein' besetzten  Ring  emporhälten).  Adels- 
stand des  Kgr.  Sachsen  und  .erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Sächsisches 
Adelsdiplom  vom  15.  Febr.  1817  für.  August  Gotthelf  Globig,- k.  sächs. 
Hofjuvelier  in  Dresden  u.  für  die  Kinder  desselben^  mit  dem  Namen: 
V.  Globig -Jagdsheim  und  erbländ.-Österr.  Adelssdiplom  Von  1820  für 
Denselben  als  Besitzer  der.Domiinialgüter  Luscbau  mit  den  Maier- 
höfen  Kotschütz,  Langewiesen  und  Wltschy  in  Böhmen. 

Handschriftl.  Noü«.    —  MtgtrU  ».   MüM/eld,  Brgin«.-Bd.  S.  298.  —  FrHh,  v.  I^dibWf 
Ilt  8.  169.  —  W.-B.  d.  S&clxs.  Staaten,  VI.  88. 

86* 


—     648     — 

fikbiti,  Ciiibti^  vormals  ^UUtter^  freUicrrei.  Erbl&nd.-dsterr. 
Freiherrnstand.  Diplom  von  1672  für  Georg  Christoph  v.  Globits, 
k.  k.  Kämmerer  und  Hofkriegsrath,  anter  Vermehrang  des  ange- 
stammten Wappens  mit  den  Grässweiuischen  und  Kleindienstischen 
Geschlechtswappen.  -^  Altes  Adelsgeschlecht  der  Herzogthttiner 
Krain  und  Steiermark,  welches,  schon  seit  mehreren  Jahrhunderten 
in  denselben  bekannt,  auch  in  Niederösterreich  begätert  wurde.  Nach 
der  Matrikel  des  niederösterr.  Ritterstandes  ist  der  Taufnan>e  des 
Ersten  dieses  Geschlechts  in  der  Landmannschaft  und  das  Jahr,  in 
welchem  derselbe  in  das  Land  gekommen ,  nicht  bekannt.  Die  Linie 
desselben  ging  in  Niederösterreich  im  Mannsstamme  1593  aus,  doch 
lebten  später  noch  Einige  dieses  Namens  und  Geschlechts,  welche 
den  Freiherrnstand  erhielten,  sich  aber  in  den  niederösterr.  Herren- 
stand nie  einführen  Hessen.  —  Die  ältesten  Globizer  finden  sich  in 
krainer  Urkunden:  Jörig  Glowitzer  tritt  1342  als  Zeuge  auf;  Pilgrim 
Glowitzer  verkaufte  1376  eine  Hufe  bei  Weichselbefg;  Pilgraim  der 
Globitzer  bestätigte  1379  und  1381  mit  Unterschrift  und  Siögel 
Auerspergische  Urkunden  etc.  etc. —  Andreas  Globizer,  Ritter,  lebte 
um  1460  qnd  war  mit  Ursula  v.  Obritscban  vermählt.  Von  ihm  stieg 
der  Stamm  in  der  fortblQhenden  Linie,  wie  folgt,  herab:  Georg 
Globizer,  Ritter,  lebte  noch  1487:  erste  Gemahlin:  Kunigund  Eggen-. 
Steiner,  zweite:  Barbara  v.  Hallegg;  —  Michael  Globizer  oder  v. 
Globiz,  Ritter,  empfing  1530  einige  landesfürstliche  und  passauische 
Lehne:  Anna  v.?rösing; —  Gabriel  Globizer,  Ritter,  tait  Eisenreich, 
Obergrflnbach  und  Marbach  in  Niederösterreich  begüterter  -Land- 
mann, verm.  mit  Anastasia  v.  Prank,  gest.  1593  ohne  Leibeserben, 
und  Johann  Globizer  oder  v.  Globicz  zu  Pankstein  (Gebrüder),  setzte 
in  zweiter  Ehe  mit  Benigna  Freiin  v.  Grässwein  den  Stamm  fort;  — 
Wolfgang  V.  Globiz  zu  Pankstein  und  Trackenburg  ,*  erzherz.  Mund- 
schenk und  Regier. -Rath  zu  Grätz  und  k.  k.'Kämmerer:  zweite  Ge- 
mahlin: Maria  Gatharina  Freiin  v.  fierberstorf ;  —  Georg  Christoph 
Freih.  v.  Globiz,  s.  oben,  später  k.  k.  Generalmajor,  gest.  1701, 
suchte  um  die  Einführung  in  den  niederösterr.  Herrenstand  nicht  nach: 
zweite  Gemahlin :  Maria  Barbara  Grf.  v.  Herberstein ;  —  Freiheir 
Franz  Ferdinand  wurde  1716,  nach  abgelegten  Ahnenproben,  Deutsch- 
Ordensritter,  und  Freiherr  Carl  Joseph  (Gebrüder):  Anna  Gatharina 
Grf.  v.  Paradeiser.  Ueber  etwaige  Nachkommenschaft  des  Letzteren 
fehlen  alle  Nachrichten. 

WiMffriU,  in.  8.  337—840.  —  Sehmiäz  ,  J.  8.  590.  -  Siebmaeher,  I.  49:  v.  Klobiu, 
Steiermärkiüch,  III.  82:  Globitxer,  St«i«rm&rkUch  und  IV.  11:  Freih.  ▼.  GlobiU.  —  r.  Jfe- 
ding,  I.  S.  1S8:  nach  BartRchens  W.B. 

dlockmann.  Ein  in  Ostpreussen  in  der  zweiten  Hälfte  des  17. 
und  in  der  ersten  des  18.  Jahrb.  mit  Gilgehner  und  Gudniken  im  Kr. 
Mehrungen,  sowie  mit  Weeskenitt  im  Kr.  Preuss.-Üolland  begütertes 
Geschlecht,  aus  Nvelchem  mehrere  Sprossen  theils  in  holländischen, 
theils  in  k.  preuss.  Militairdiensten  standen.  Friedrich  Wilhelm  v.  G. 
war  holländ.  Oberst,  und  Leopold  v.  G.;  neben  Anderen  seines  Na- 
mens, k.  preuss.  Artillerie-Officier.     Später  erlosch  der  Stamm. 

W.  Pr.  A.-L,  V.  8.  182.  -  J>-#iA.  v.  Lfd$bur,  1.  8.  26»^ 


_    549     — 

il«4«w8ki.  Polnisches ,  in  den  Stamm  Przegonia  eingetragenes 
Adelsgeschlecht,  welches  nach  W-estpreassen  kam  ond  1730  im  Kr. 
Schwetz  das  Gut  Siemkowo  l)esass. 

Freih,  9.  Ledfbur,  III.  8.  362. 

Mdckekberg^  Utter ^  s.  Dietrich  t.  Glöckelsberg,  RittfirL 
Bd.  II.  S.  490. 

fiiockebtliani,  s.  Tausch  v.  Glöckelstharn. 

Uockner^  UokBcr  y.ifaiekeMld«.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom 
von  1710  fflr  Carl  Moritz  Glöckner,  Bechtscaudidaten,  mit  dem  Prft- 
dicate:  v.  Glackenstein. 

MegetU  •.  Mükl/eM,  Brglns.-Bd.  8.  2Ui». 

I  lilöden  (in  Blaa  oder  in  Silber  ein  rechtsgekrttmrotes,  silbernes, 

oder  blaues,  auch  wohl  sclirftglinks  gelegtes  Bflffelshorn).  Altes, 
meklenbnrgisches  and  pommernsches  Adelsgescblecbt,  welches  auch 
in  einer  Linie,  welche  am  4.  Sept.  1578  mit  Anton  v.  G.  erlosch,  in 
das  Ldneburgische  kam  und  welches  1632  im  Brandenburgischen  mit 
Flemsburg'  im  jetzigen  Kr.  AngermOnde  begütert  war.  Die  Familie 
hatte  die  Union  vom  1.  Aug.  1523  unterschrieben,  war  1564  u.  1592 
in  Meklenburg  mit  Neverin  und  Roggenhagen  nngesessen,  und  be- 
sass  ersteres  Gut  noch  1607  und  letzteres  1743,  auch  standen  in 
Pommern  1714  die  Gflter  Rendin  und  Tensin  im  Kr.  Demmin  dem 
Geschlechte  zu. 

•.  Prittbrner,  Nr.  54.  —  BüUnäTy  Gencftl.  d.  «del.  Lnaeborg.  Patrieler.  ~  GaUh«.  II.  8. 
360.  -  r.  Beitr,  Res  Meckl.  8.  1615.  —  N.  Pr.  A-L.  II.  8,  841  u.  242.  —  fi-eih.  •.  Ltd^bur, 
U  8.  265  und  in.  8.  262.  —  v.  MeAing.  in.  8.  214.  -  Meklenb.  W.-B.  Tab.  17.  Nr.  63.  a. 
8.  3  II,  22, 

Cilöden  (in  Blau  ein  sechsspeichiges,  silbernes  Rad).  Altes, 
früher  Glügen  genanntes  Adelsgeschlecht,  dem  Wappen  nach  ver- 
schieden von  der  im  vorstehenden  Artikel  besprochenen  Familie. 
Dasselbe  war  schon  in  der  zweiten  Hälfte  de3  14.  Jahrb.  in  der  Mark 
Brandenburg  im  jetzigen  Kreise  Prenzlau  mit  mehreren  Gütern  an- 
gesessen, hatte  1736  Kreckow  in  MeklcBburg  inne  nnd  wurde  später 
auch  in  Pommern  begütert.  —  Die  Sprossen  beider  Familien  v.  Glö- 
den  sind  schwer  von  einander  zu  scheiden,  und  zwar  namentlich  weil 
auch  daa  märkische  Geschlecht  in  Pommern  und  in  Meklenburg 
Grundbesitz  erwarb.  Sonach  muss  dahingestellt  bleiben,  zu  welcher 
Familie  der  im  Anfange  dieses  Jahrhunderts  gestorbene  k.  preuss. 
Generalmajor  und  Commandeur  des  Regiments  Kurfürst  von  Bayern- 
Dragoner  V.  Glöden,  der  1820  pensionirte  Major  des  S.iGamisons- 
bataillons  v.  G.,  gest.  1828,  und  Andere  gehört  haben.  —  Die  hier 
in  Rede  stehende  Familie  v.  Glöden  bat  fortgeblübt.  Otto  Friedrich 
^Wilhelm  v.  Glöden  wurde,  laut  Eingäbe  d.^d.  Düsseldorf,  29.  Aug. 
1829,  unter  Nr.  102  in  die  Ädelsclasse  der  Adelt>matrikel  der  preuss. 
Rbeiuprovinz  ein^^e'tragen,  und  derselbe  ist  später  als  Bäu-Inspector 
zu  Meur^  im  Regier. -Bezirke  Düsseldorf  aufgeführt  worden.  In  neue- 
ster Zeit  besassen,  s.  Bauer,  Adressb«  1857,  S.  73,  Carl  v.  Glöden 
in  Pommern  die  alten  Familiengüter  Glödenhof  (früher  Balttz  ge- 
nannt) und  Griebow  im  Kr.  Greifswalde. 

N.  Pt.  A.-L.  II.  8.  24ru.  242.  —  Freih.  v.  Ledebur,   I.    8.  266  u.  III.  8.  262.  -  W.-B. 
d  Pr.  RheioproT.  I.  Tab.  42.  Nr.  84    a.  8.  42  a.  43. 


—  »w  — 

filtcfl,  freikerroi.  A)tea  tiroler  Adelsgeficbl^obt  s^m  denfleich- 
Aamigen  Siammhaaae,  einem  AÜMTkitdeck^n  aul  deip  NwaNrge-  Wil- 
helm soll  schon  1165  and  Reinhard  ISSC?  g^Wbt  toheQ.  Sftt^r 
kommt  Zingelinus  y.  Gloes  in  einem  zwischen  den  Grsfeo  Albrecbt 
jUi  Türol  und  zwischen  Conrad  Bisehof  Ton  Trient  geaohloaseBeB  Con- 
tracte  als  Zeuge  vor,  und  Bernhard  v.  G.  war  Bischof  zu  Trieni, 
Cardinal,  Administrator  des  Stifts  Brixen,  und  K.  Ferdinitftd  L  Geh. 
Sath.  Derselbe,  gest.  1539 ,  hraeht«  das  Eibkftiiiraerer-Aiil  im  Tirol 
«af  sein  Geachlecht ,  welches  sp&ter  auch  in  den  FreiherrnstaBd  Yep- 
setzt  wurde. 

Oiano   Pirro  Pincio,  Chroniehe  di  Trento,  1M8.  8— U.  Bveh.  —  BueälitU,  II.  €.  1.  138. 

—  Ouuhe,  1.  8.  661  u.  662 :  nach  Or.  t.  Brandts. 

Cleger^  ^If^^  ▼•  Schwaaenbach,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstaild* 
Diplom  vom  16.  Dec.  1685  für  Heinrich  Gloger,  mit  dein  Pr&djcate- 
V.  Schwapenbach.  —  Schlesisches  Adelsgeschlecht,  welches  auch  ijn 
Brandenburgischen  begütert  wurde.  Die  Familie  besass  in  Bchlesim 
1693  Karlsdorf  und  Weinberg  im  Er.  Nimptscb,  und  noch  1783  Sm- 
rawenze  im  Kr.  Neumarkt,  ebenso  standen  derselben  auch  sq1m}4 
1693  im  Brandenburgischen  diß  Güter  Skyren  und  Zettit^  im  jp^is^ 
Crossen  zu,  und  noch  1825  hatte  sie  das  GutBosengarten  im  Ereiae 
Frankfurt  im  Besitz.  Von  den  Sprossen  des  Stammes  standen  frtABr 
mehrere  in  der  k.  preuss.  Armee.  Ein  Major  v.  G. ,  £rüher  ua  S^- 
mente  v.  Kaufberg,  starb  1812,  und  ein  anderer  Major  und  Ereis- 
pfficier  bei  der  Gensd^rmerie ,  früher  Rittmeister  im  Dragoner-Reg. 
V.  Eraft,  im  Jahre  1820.  Noch  1836  lebte  in  Berlin  ein  Hauptmann 
V..G.,  welcher  im  Regimente  des  Königs  gestanden  hatte. 

•.  Htilbaehy  I.  8.  485.  ~  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  Ut.  -r-  rrHh.  9.  L«d4bttr,  I.  S.  t<ft. 

filalach,  Uayach^  IMherrea.  Erbifind.  -  österr.  Freihermstand 
Diplom  vom  3.  März  1563  für  Andreas  (ü.)  v.  Gloyach ,  und  Bestft- 
tigungsdiplom  von  1642  für  den  Nachkommen  desselben,  Johann 
Andreas  Panier-  u.  Freihe/ren  v.  G.,  inner-österr.  Eammerrath,  und 
ftr  die  ganze  Familie.  —  Altes,  steiermärkisches  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  Sigmund  Glojacher,  Ritter,  schon  1165,  und  Erlöst  v.  6. 
1284  vorgekommen  sein  sollen.  Die  ordentliche  Stammreihe  beginnt 
Bucelini  mit^  Georg  Glojacher,  Ritter,  welcher  mit  seinem  Sohne, 
Andreas,  1496  von  E.  Maximilian  I.  verschiedene  Lehen  bei  Cilly 
und  Tüffer  erhielt.  Von  Letzterem,  vermählt  mit  Barbara  v.  Traüt- 
mannsdorf,  stieg  die  Stammreihe,  wie  folgt,  herab:  Christoph  v.  G., 
1517  und  1526  landesfürstl.  Pfleger  zu  Wildon:  Veronica  v.  Thum; 

—  Andreas  (II.),  k.  k,  Obersthofsilber- Eämmerer,  erhielt,  a.  oben/ 
den  Freiherrnstand:  zweite  Gemahlin:- Cordula  v.  Eöni^sberg;  — 
Veit  Albrecht:  Sidonia  v.  Teuifenbach;  -:-  Johann  Andreas»  s.  bbea, 
später  käiserl.  Hofkammerrath,  kaufte  die  Herrschaft  Pottschi^ch  in 
Nieder -Oe'sterreich  und  wurde  1652  als  Landesmitglied  untef  die 
nieder-österr.  HeVrcnstandsgeschlechter  aufgenommen:  Anna  Freiin 
V.  Sauran;  —  Wolfgang  Christoph,  Landratji  in  Steiermark:  Elisa- 
betha  Herrin  v.  Schärffenberg ;  —  Maximilian  Joseph,  1702  inner- 
österr.  Regierungsratb  und  sf^t^r  k.  k.  w.  Eämmerer:  Jtfij^  iLoaa 


—    561     " 

Freiin  Call  v.  Gallenstein;  —  Johann  Leopold,  Malteser- Ordens- 
flitter,  ^ 745. Orders -Cojpmaiadettr  zu  Troppau  upd  si^it  1758  Statt- 
halter der  Gross -Bailei  der  Deutschen  Zange  zu  Malta,  schloss 
5.  Febr.  1767  den  Mannsstampi  seines  alten  Geschlechts. 

Bueflini,  III.    S.  57  and  Appcnd.  8.  44.  —  Oauhe,  L  8.  66».  —    WissgriU,  III.  8.  340— 
343  mit  dreiAhaeoUfelo.  —  8chmui9,  l.  8.  501  n.  502. 

.  ttMiberg^  Kitiff  s.   Leyitschnigg  Edler  v.  Glomberg, 
Ritter. 

MoHMer^  llttcr.  Böhmischer  Bitterstand.  Diplom  von  1737  für 
Ferdinand  Ignaz  Glommer,  Amts-Secretair  zq  Oppeln  und  Ratibor. 

M4ff€rl€  9.  Uuhlfetd,  BrgSnt.^Bd.  8.  145  u.  146.  ~  Freih.  p.  Ledebur,  I.  8.  265. 

fikti.  Galizischer  Adelsstand.  Diplom  von  1800  für  Conrad 
Gottlieb  Glotz,  Banquier  zu  Lemberg,  wegen  Beförderung^ des  Han- 
dels und  der  Fabricatur. 

M^ifgrle  9.  MüM/etd,  8.  190.    .       '  . 

U«feke.  Ein  nur  nach  einem  Siegel  von  1373  bekannfea, 
meklenburgisches  Adelsgesehlecht. 

9.  Medinff,  I.  8.  188. 

filowacki.  Polnisches,-  dem  Stamme  Prus  I.  einverleibtes  Adelsi- 
geschlecht,  welches  im  Pbsenschen  im  Kr.  Gpesen  1770  mit  Przy- 
broda  und  1778  mit  Strzewko  begütert  war. .  £rste;'es  Gut  war  noch 
1803  in  der  Hand  der  Familie.  Um  diese  Zeit  stand  auch  ein  Sprosse 
des  Geschlechts  in  derlcurs&chs.  Arme^. 

Frtih.  9.  L$d€bur,  III.  8.  "262. 

fiUwcsewski^-  ihischewskl^  ÜMij,  tihßttij.  Polnisches,  zu  dem 
Stamme  Holobuk  gehörendes  Adelsgeschlecht,  welches  in  Hinter- 
Pommem  mit  Modrow  im  Kr.  Bütow  vor  1777  und  mit  Lupow  im  K^*. 
Stolp  1783  begütert  war.  Der  Nwne  ist  auch  Beiname  de&  Ge- 
schlechts y.  Klopotek,  welches  noch  1820  das  Gut  Glowczewice  A. 
und  C.  besass. 

Freik.  v.  Ledebur,  I.  8.  365  nnd  III.  8.  262. 

CilowtiMU.  Polnisches,  zu  dem  Stamme  Godziemba  zählendes 
Adelsgeschlecht,  welches  nach  W^estpreussen  Jcam  und  1789  im  Kr. 
Strassburg  das  Gut  Kantika  ^sass. 

F^§ih.  V.  Ledebur,  I.  8.  265. 

Uichiwskt.  Polnisches ,  in  den  Stamm  Prus  II.  eingetragenes 
Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Stainslaus  Jol^ann  v.,G.  1849  Herr 
auf  Klein -Butzig  im  ^r.  Flatow,  Westpreussen,  war. 

Freik.  •.  Ledebur,  I.  8.  265. 

<ili|ckeii8tdii.  Ein  in  Schlesien  vorgekommenes  Adelsgeschlecht, 
in  dessen  Hand  1720  die  Güter  Kleinbof  und  Warthe  im  Neisse sehen 
waren.  Nach  Allem  ist  dies  wohl  dasselbe  Geschlecht,  welches  S.549 
unter  dem  Namen  Glöckner,  Glökner  v.  Gluckensteia  aufgeführt  wor- 
den ist. 

Freih.  p.  Ledebur,.!.  8.  265. 

Uaderer.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1764  für  Joseph  Anton 
Gluderer.  •    - 

MegtrU  •.  MäklfHd,  Brgins.-Bd.  8.  W, 


—     652     — 

(Incksbergj  8.  Palcian!  V.  Glttcksberg. 

Glneksfelil^  s.  Straff    v.    Glttcksfeld    ond    Zahorskj  t. 
Glücksfeld. 

(ilncksteiH^  s.  Scbuhmano  v.  Glackstein.  ' 
^  (ilumer.  Braanschweigisches  Adelsgeschlecht,  welches  ans  Däne- 

mark stammen  soll,  wo  ein  Sprosse  desselben  zu  den  höchste  mili- 
'  tairischen  Ehrenstellen  gelangte,  in  Folge  eines  Aufrahrs  aber  gegen 
Ende  des  14.  Jahrb.  nach  Brauuschweig  flOchtete.  Ein  Sohn  dessel- 
ben wurde  in  der  ersten  Hälfte  des  15.  Jahrh.  Bflrgermeister  d^r 
Stadt  Braunschweig.  Yon  dieser  Zeit  an  würde  die  Familie  zu  den 
Patriciern  Braunschweigs  und  später  zu  dem  ansässigen  AdeK  ge- 
rechnet. .  In  einer  in  der  Familie  noch  vorhandenen  Urkunde  yod 
1580  wird  dieselbe  zuerst  als  adelig  aufgeführt,  auch  kan»  in  der 
Mitte  des  1 6.  Jahrb.  der  Reichs- Adel  in  das  Geschlecht  In  neuerer 
Zeit  (1839)  blühten  drei  Linien  mit  nachstehendem  Personalstande: 
1.  Linie:'  Weddo  v.  Glümer  zu  Wolfenböttel,  geb.  1767,  herz,  braun- 
scbweig.  Major,  verm.  mit  der  Tochter  des  verstorbenen  k.  gross- 
brit.  Geneirals  Nesbit,  aus  welcher  Ehe. ein  Sohn,  Carl  r.  &,.  geb. 
1798,  und  zwei  Töchter,  Agnes,  geb.1804,  und  Adplphine,  geb.  1B12, 
entsprossten.  —  2.  Linie:  Louis  v.  G.,  geb.  1772,  früher  in  herzogl. 
braunschweig.,  später  in  k.  preuss.  Diensten,  Hauptmann  a.  IK  zu 
Magdeburg,  verm.  in  zweiter  Ehe  mitWilbelmine  Spohr,  ads  welcher 
zwei  Söhne  stammten,  Weddo,  geb.  1811,  und  Adolph,  geb.  1814, 
welche  beide  in  die  k.  preuss.  Armee  traten.  Der  Erstere  vermählte 
sich  1833  und  im  folgen  den.  Jahre  wurde  eine  Tochter  geboren.  — 
3. Linie:  Die  Wittwe  und  Kinder  des* Kammerpräsidenten  zu  Coblenz 
Gottlieb  V.  Glümer.   Unter  den  Kindern  befand  sich  ein  Sohn. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  9.  182  a.  18.^  :  nach  Nachrichten  aus  der  Familie.    —  Freih.  •.  Ledebmr, 
I.  S.  265.  -   W.-B.  d.  Kgr.  Hannorer  und  de»  Hers.  Braunschwelg,  D.  &  und  8.  7. 

C;ijnsky^  s.  Glinsky,  S.  546. 

Cinaiiier.  In  Kur -Bayern  bestätigter  Adelsstand.  Be^tätigungs- 
diplom  vom  11.  Aug.  1753  des  dem  kurfürstl.  Rathe  Gcqrg  Michael 
Gmainer,  1.  Febr.  1741,  kraft  des'grossen  Comitiv»,  vom  Pfalzgrafen 
Jobann  Jacob  II.  Grafen  zu  .Waldburg-Zeil  verliehenen  Adelsstandes. 
Der  Diploms-Empfänger,  früher  Hofkammer-Secretair,  Jagdschreiber 
und  Commandant  der  unter  K.  Garl  VII.  aufgebotenen  Jäger,  später 
Hofkammerrath  und  Jagdverwalter ,  stammte  aus  einer  früher  schon 
adelig  gewesenen  Familie  der  Oberpfalz  ab,  s.  den  Artikel:  Gemeiner, 
S.  478.  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt,  und  ein  Sohn  des  Georg 
Michael  v.  G.,  Franz  Joseph  von  G.,  geb.  1758,  Manual  -  Führer,  bei 
*  dem  k.  bayer.  Mauth-  und  Hall  -  Oberamte  Ulm,  wurde  bei  Entwer- 
fung der  Adelsmatrikel  djes  Kgr.  Bayern  in  dieselbe  eingetragen. 

P.  Lang,  S.  353.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  V.  64.  —  v.  He/ner,  bayer.  Adel,  Tab,  90.'.*. 

(inadensthall,  s.  Milotzky  v.  Gnadensthall. 

(inadkaa,  Gnadk«wie,  Cnadkaa - (ideiMblewski.     Ein   noch  ia  der 
««weiten  Hälfte  des  17.  Jahrb.  in  Ostpreussea  vorgekommenes  Adels* 


—    558    — 

geschlecbt,  in  dessen  Hand  frfther  mehrere  Güter  waren  m^ 
welchem  .Georg   Friedrich    von    Gnadkowie    1672   den    Kt 
Friedrich  Wilhelm  za  Brandenburg  bat,  sein  Leben  zn 
Amte  Laptan  im  jetzigen  Kr.  Fischbaasen  verkaufen  zu  ddr^ 

Freik.  9.  Ledefntr,  I.  8.  265. 

taaser.  Altes,  steiermärkisches,  zwischen  1441  und  1534  vor- 
gekommenes Adelsgeschlecht,  welches  nach  Absterben  der  Rossecker 
das  Wappen  derselben  geerbt  hatte. 

Sekmut»,  I.  8.  508. 

(■ebeMia,  Neidhart  v.  (Ineisenai^  Crafei.  Grafenstand  des  Köhigr. 
Preiresen.  Diplom  vom  8.  Juni  1814  für  August  Wilhelm  Anton 
Neidhart  v.  Gneisenau,  k.  preuss.  General-Lieutenant,  mit  Ertheilung 
einer  Dotation  aus  der  Herrschaft  Sommereschenburg  bei  Magde- 
bnlrg.  —  Altes,  ursprünglich  wohl  schweizerisches  Geschlecht,  welches 
auch  Neidhardt,.  Neidthart  und  Neydhard  geschrieben  wurde  und  sich 
früher  lange  in  den  ReichsstUdteo ,  namentlich  in  Ulm,  aufhielt,  wo 
dasselbe  zu  den*17  alten  Patricier  -  Familien  gehörte,  welche  vom^K. 
Carl  V.  29.  Octobr.  1552  zu  edlen;  ritterm'&ssigen ,  turnierfähigen, 
Lehns-  und  Wappen  -  Genossen  erhoben  wurden.  — •  Von  Ulm  aus 
verbreitete  sich  der  Stamm  nach  Schwaben,  Franken,  Cur-  und  Lief- 
land, Oesterreich  und  Sdhlesien.  —  In  Oesterreich  blühten,  wie 
Freih.  v.  Hoheneck  sehr  genau  eingegeben,  im  16.  Jahrb.  zwei  Zweige 
des  Geschlechts:  die  Neidhardt  v.  Spattenbrunn  oder  Spätenpfunn 
und  die  N.  v.  Gneisenau.  Den  ersten  Zweig  stiftete  Johann  N., 
welcher  Spattenbrunn  erbaute  und  ein  Sohn  des  Conrad  war,  welcher 
sich  in  der  Mitte  des  16.  Jahrb.  hacb  Oesterreich  gewendet  hatte. 
Von  Johanns  Söhnen  starb  Eberhard  1680  als  Cardinal,  Wigulaeus 
aber  setzte  seine  Linie  fort,  und  der  Sohn  desselben,  Johann  Baptist, 
gest.  1722,  früher  k.  k.  Kaiinmerrath,  später  Kammerpräsident  in 
Schlesien  und  k.  k.  w.  Geh.  Rath,  erhielt  1705  den  Reichsgrafen- 
stand. Der  gleichnamige  Sohn  des  Letzteren  wurde  1725  auch  böh- 
mischer Graf  und  starb  als  k.  k."  w.  Geh.  Rath  und  Landeshauptmann 
des  Fürstenthums  Liegnitz,  mit  Hinterlassung  zweier  Söhne,  welche 
die  gräfliche  Linie  wohl  nicht  fortgesetzt  haben.  —  Den  Zweig  N. 
V.  Gneisenau  (Gneissenau)  gründete  Johann  N. ,  welcher  sich  um  die 
Mitte  des  1 6.  Jahrh.  nach  Cfesterreich  ob  der  Enns  gewetidet  und 
Schloss  und  Landgut  Gneisenau  erworben  hatte.  —  Frh.  v.  Hoheneck 
giebt  über  diesen  Zweig  des  Stammies  sehr  interessante  Nachweise, 
sowie  auch  die  Copie  eines  Monuments ,  welches  zwei  Schwestern, 
Barbara  und  Susanna  Neidthart,  1583  zur  Ehre  ihres  Geschlechts, 
mit  Angabe  ihrer  64  Ahnen,  errichten  Hessen.  —  Jacobs  Enkel, 
Hans  Wolf,  hinterliess  Schloss  und  Gut  Gneisenau  seiner  Schwester, 
Ursula,  welche' sich  mit  Wolf  Märck  v.  Haimenhofen  vermählt  hatte 
and  deren  Nachkommen  den  Namen:  Märck  v.  Haimenhofen,  Edle 
Herren  v.  Gneissenau  führten.  Jacobs  männliche  Nachkommen  gingen 
im  zweiten  und  dritten  Gliede  wieder  aus.  —  Aus  der  nach  Curland 
gekommenen  Linie  bekleideten  Mehrere  höhere  Militairwürden  in  der 
k.  mss.  Artoee,  nnd  dem  ehemaligen  Gommandeur  eines  Infanterie- 


^     H4    — 

Ogpps,  Geoeral  -  Lieatenant  und  General- Adjutanten  v.  KeidhaHt 
WflVen  im  Januar  183^  die  bedeutenden  Gfiter  BMnjdkom  and 
Prawencsyce  in  der  Wojewodschaft  Mäsoyien  Yon  dem  E.  Nieolam  I. 
erb-  und  etgentbfimiich  verliehen.  Ueber  das  Forlblahen  anderer 
Zweige  des  Stammes  fehlen  genaue  Nachrichten.  —  Die  preasaisohen 
Grafen  Neidhart  ¥.  Gneisenau  stammen  von. dem  bekanoto«. Beiden 
in  den  Befreiungskriegen ,  dem  oben  genannten  Grafen  Asgvat  Wil- 
helm Anton.  Man  hat  früher  gewöhnlich  angenommen,  dass  devselbe 
1760  zu  Schildau  in  der  jetzigen  Provinz  Sachsen  geboren  wiNrden 
sei,  wo  damals  sein  Vater,  k.  k.  Hauptmann,  in  Wiaitos^Bartieren 
gelegen  habe.  Letzterer  sei  bald  darauf  gesloi^a  .und  so  s^  er, 
noch  ganz  jung,  zu  seinem  Grossvater  gekommen,'  welcher,  als  Ar- 
tillerie-Oberst allgemein  geachtet,  in  Würzburg  gestanden  habe.  Hijsr 
wftre  ihm  eine  treffliche  Erziehung  zu  Theil  geworden,  er  habe  diuui 
in  Erfurt  studirt,  sei  1782  als  Lieutenant  in  anspach^  bayre«thi8«he 
Dienste,  1785  aber  in  k.  preussi^he  getreten,  in  welche»  er  1789 
das  Patent  als  Hauptmann  erhalten  habe,  und  g^n  diese  Beförderwg 
nun  knüpft  sich  die  ruh tn vollste  Laufbahn  bis  zum  Feldmafscballl  — r 
Nach  der  Redaction  des  N.  Pr.  A.-L.  aus  „erster  Hand^  sufekommet- 
nen  Nachrichten  sind  die  Mittheilungen  über  die  Jugendgeachiehte 
des  Feldmarschalls  Gr.  v.  G.  im  Nekrolog  der  Deutschen«  Jahrg. 
1831,  welche  auch  in  andere  Werke,  und  namentlich  in  das  Pantheon 
des  preuss.  Heeres,  übergegangen  sind,  ungegründet.  Als  Geburts-Tag 
U.Jahr  wird  ebenfalls  28.  Octbr.  1760  angegeben,  der  Ort  der  Geburt 
aber  ist  nicht  genannt:  Der  Vater  sei  kgL  Bau-Inspecter  gewesen,  m. 
davon,  dass  derselbe  früher  als  Hauptmann  in  k.  k.  Diensten  gestan- 
den, wäre  der  Familie  nichts  bekannt.  Zu  bedauern  ist^  dass  diesen 
Nachrichten  aus  so  sicherer  Quelle  NftTieres  über  die  AbstamoMiig 
nicht  beigefügt  worden  ist,  und  so  l&sst  sich  nach  dem  Beinamen: 
V.  Gneisenau  nur  vermuthen,  dass  der  Feldmarschall. Gr.  v.  G.  ein 
Abkömmling  der  österr.  Linie  Njeidhart  v.  G«  gewesen  sei  und  dass 
Freih.  v.  Hoheneck  die  Glieder  derselben  nicht  vollständig  gekannt 
habe.  Graf  August  etc.  erhielt,  nachdem  1 830  in  Polen  Unruhen  aus- 
gebrochen waren  und  dem  zufolge  mehrere  Armeecorps  zusammen- 
gezogen wurden,  den  Oberbefehl  über  die  vier  östlichen  Armeecorps 
und  staxb  in  seinem  Hauptquartiere  ^osen  24,  Aug.  1831  an  einer 
der  Cholera  ähnlichen  Krankheit  in  Folge  eines  schlagarügsn. An- 
falls. Derselbe  hatte  sich  1796  mit  Caroline  Freiin  v.  KoCtwits  a«8 
dem  Hause  Häufungen ,  gest.  1832,  irermfthlt,  und  der  neuere  Per- 
sonalbestand des  gräflichen  Hauses  war,  nachdem  der  älteste  B^hM 
aus  dieser  Ehe,  Graf  August  Hippolyt,  geb.  1798,  k.  preuss.  M^iox 
a.  D.,  Besitzer  der  Majoratsherrschaft  Sommerschenburg,  unvernslAlt 
gestorben,  folgender:  Graf  Hugo,  geb.  1804  —  zweiter  Sohn  des 
General- Feldmarschalls  Gr.  v.  G. —  Besitzer  der  Majorätsherricteft 
Sommerschenburg,  k.  preuss.  Major  a.  D.,  verm.  mit  Minna  Rudneek, 
ans  welcher  Ehe  zwei  Söhne  stammen:  die  Grafen:  Hugo,  geb.  1836, 
k.  preuss.  Lieutenant,  und  Bruno,  geb.  .1852.  —  Der  Bruder  deji 
Grafen  Hugo  ist,  neben  zwei  Bclivestern:  Grf.  Ottiliei-gab.  li^Oa» 


—   w»   — 

mid  Grf .  Hedwig,  geb.  1806,  Term.  1828  mit  Friedrich  Gr.  v.  Brühl, 
k.  preuss.  General -Lieot.  a.  D. :  Graf  Bruno,  geb.  18fl,  k.  prense. 
Major  etc.,  verm.  mit  Leonore  Freiip  v.  Klot-Traotvetter,  aas  welcher 
Ehe  ein  Sohn:  Graf  Aagast,  geb.  1837,  und  zwei  Töchter  entspross- 
ten:  Anna,  geb.  1848,  und  Helene,  geb.  1851. 

Buc€linij  lY:  Neidhardt  v.  Bausadt.  —  ffenel,  SUesiogr.  renov.  S.  518.  —-SinapiuM.  IT. 
8.  U6.  —  Oaukf,  I.  8.  1469—1472:  N(4dlMrdt.  -  Ztdler,  XXni.  8.  1634.  -  ßehmuti,  III.  8. 
7  o.  8.  —  f.  HMbachj  I.  8.  436.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  S.  243— S46.  -  Deutsehe  Orafenb.  der 
Oegenw.  I.  8.  270-274.  —  P^tih.  v.  Ledebur,  I.  8.  26S  u.  HI.  8.  263.  —  Geneal.  Taschenb. 
d.  nrlA.  Haus.  l«&9.  8.  300  und  901  nnd  histor.  Hapdb.  ta  Demselben,  8. 2&4.  —  aubmacker, 
I.  37  :  Die  Neidthan,  Oesterreichisch,  III.  72  a.  Iv.  133.  —  W.-B.  d.  Preuss.  Monarch.,  I. 
41 :  Gr.  v.  Gq^miuiu. 

fineusi  fireusse^  flneiiig.  Altes,  erloschenes,  ursprünglich  ober-, 
sp&ter,  im  14.  und  15.  Jahrb.,  auch  niederösterr.  Rittergeschlecht. 
Alber  der  Gneuss  kommt  1783  in  einem  Kaufbriefe  des  Gotteshauses 
zn  8t,  Polten  vor,  und  Wernhart  war  1338  lande^fürstl.  Pfleger  zu 
Neuhaus.  Der  Stamm  bltthte  in  die  zweite  Hälfte  des  15.  Jahrb. 
hinein,  und  noch  1468  stellte  Yeit  Gneuss  ^u  Stcinabrunn,  mit  seiner 
Ehefrau  Margareth  Kirchbergef,  einen  Revers  Ober  einige  Lehen  an 
Heiurich  Herrn  v.  Lichtenstein  aus,  in  welchem  auch  Veits  Bruder, 
Caspar  Gneuss,  genannt  wird.  Nach  Allen  waren  dieselben  die  Letz- 
ten ihres  Geschlechts. 

DueUius,  Rxeepu  geneal.-histor.  L  1.  8.  19.  —  Firtih.  t.  Hohtneeky  III.  8.  194  u.  195. 
—     WiugriU,  III.  8.  843  und  344. 

'  (biiewkdwakL  Polm'sches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Christoph 

V.  G.,  k.  preuss.  Capitain,  1738  in  der  Altmark  das  Gut  Herzfelde 
m.  Kr.  Osterburg  besass. 

.PhetA.  0.  Ledebur,  I.  8.  265  n.  in.  8.  262. 

tiitiskL  Polnisches,  zu  dem  Stamme  Track  gehörendes  Adels- 
geschlecht, welches  nach  Westpreussen  kam  .und  ans  welchem  Johann 
▼.  G.,  gest.  1703,  Herr  auf  Geilen,  Hutta,  Linsk,  Nowawies,  Okonin, 
Taschau  und  Taszewko  im  Kreise  Schwetz,  Wojwode  von  Pome- 
rellen  war. 

Fi-eih.  V,   L«debur,  .1.  8.  262. 

«■he  V.  iebach,  €.  ?.  kbach,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand. 
Diplom  vom  K.  Rudolph  ü.  für  Melchior  G.  v.  K.  —  Schlesisches 
Adelsgeschlecht,  welches  auf  alten  Monumenten  Gniser  v.-Kobach 
heisst,  später  aber,  bald  Gnise  v.  Kobach,  bald  Gnise  v.  Robach  ge- 
,  schrieben  wurde.  Maternus  Gnisen  v.  Robach ,  gebürtig  aus  Striegau, 
*  der  Theologie  Doctor,  Domherr  zu  St.  Johannis  zu  Breslau,  Dechant 
zu  Prag  auf  dem  Wischerad  und  frflher  des  K.  Rudolph  H.  Hofcaplan, 
starb  1611.  Von  demselben  stammte  nach  Sinapius  MelchiorG.v,  R.,s. 
oben,  Ictus.  Derselbe  wurde,  nachdem  er  in  Italien  studirt,  kaiserl. 
Rath  u.  des  St.  Johann -Hierosolym- Ordens  Advpcat  und  desselben 
Priorats  in  Böhmen  Canzler,  erhielt,  wie  angegeben,  den  Ritterstand, 
uad  starb  im  Ruhestande  zu  Prag  1626.  Mit  ihm  ist  wohl  der  Stamm 
ausgegangen. 

(  Htnelf  Sile^iogr.  revon.  Cap.  7.  8.  637.  —  iVato,  PhSnix  redlv.«  8. 147.  —  Sinapiut,  11.  8. 
^X  a.  643.  -  8^«toiae««r,  iVT  75. 

«Mtetoiki  «Mttatadi   Alle«,  frAdklsclies,  deviRklereaiitoH  8(e^ 


tte 


—    «6«    — 

gerwi^d  einverleibt  gewesenes  Adelsgeschleeht,  welches  um  1538  mit 
Hans  V.  Gnotstadt  im  Mannsstamme  erlosch.    . 

Biedermann,  Canton  Steigertrald.  Tab.  SO»  u.  210.  -^  Salner,  8.  339.  —  Sit^muMk^r,  11. 
74:  V.  GnodsUt,  Fränkisch.  —  r.  Meding,  lll.  8.  214  u.  215. 

Cabel  aif  lafglebiag^  freiherren  (in  Gold  ein  anten  ans  den  Sei- 
tenrändern des  Schildes  bis  an  den  oberen  Rand  desselben  aufstei- 
gender, gerader,  schwarzer  Sparren  und  unter  demselben  drei,  1  u.  2, 
schwarze  Kugeln).  Kurbayerischer  Freiherrnstand.  Diplom  vom 
15.  Mai  1766  fOr  Franz  Christoph  Georg  v.  Gobel,  kurbayerischea 
Kämmerer.  Der  Grossvater  desselben,  Christian  v.  Gobel^  kurbayei*. 
Rentmeister  und  später  Geh.  Rath  und  Landricbtei:  su  Haag,  hatt« 
vom  Jbr'I^erdinand  II.  1628  eine  Bestätigung  des  der  Familie  zu- 
stehend^üi  Adels,  mit  dem  Prädicate:  v.  Hofgjlebing,  erhalten.  Letz- 
terer War  ein  Sohn  des  aus  einem  trierschen  Geschlechte  stammen- 
den Johann  Gregor  Gobel,  welcher  1590  aus  trierschen  in  pfälzische 
Dienste  getreten  war.  Der  Stamm  hat  fortgeblüht,  und  vier  Enkel 
des  Freiherrn  Franz  Christoph  Georg,  die  Gebrtlder  und  Freiherren: 
Ludwrg  Franz  Constantin,  geb.  1782,  k.  bayer.  Landgerichts-^ Assessor 
zu  Amberg,  Carl  Franz  George  geb.  1786,  in  k.  bayer.  Militairdien- 
sten,  Johann  Max  Joseph,  geb.  1796,  und  Wilhelm  Sigmund,  geb. 
1797,  wurden  bei  Anlegung  der  Adelsroatrikel  des  Kgr.  Bayern  in 
dieselbe  eingetragen. 

Frtih.  V.  Krokne,  II.  S.  8—10.  —  •.  Lang,  8.  IS.")  u.  134.—  Freik.  9.  h*d9bw,  I.  R. 
266.  -  Si^bmächtr,  IV.  Ih.  —  Tyrof,  I.  50.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  III.  Tu.  9.Vr$tckem, 
AbtheiJ.  3.  —  v.  Hafner,  bay^r.  Adel,  Tab.  34  und  S.  37. 

<tebel  ?.  Weitersbach,  Ubeliis  ?.  Weitersbach  (Schild  zweimal  der 
Länge  nach  getheilt:  rechts  und  links  in  Roth  eine  weisse  Rose  und 
in  der  Mitte  in  Silber  ein  aufgerichtetes,  rothes  Kreuz).  —  Beichs- 
adelsstand  von  1638  für  Hubert  Gobel,  kaiserl.  und  kurtrierschen 
Rath  und  für  die  ganze,  aus  ^em  Trierschen  stammende  Familie,  mit 
dem  Prädicate:  v.  Weitersheim. 

Freih.  r.  Krohne,  II.  S.  10—13  u.  S.  413  uud  414.  —  Freiherr  v.  Ledebur,  I.  S.  966.  — 
Siebmacher,  IV.  75. 

fiobes  ?•  Treieifeld.  Erbländ .  rösterr.  Adelsstand«  Diplom  von 
1779  für  Johann  Carl  Gobes,  Postmeister  zu  Zditz  in  Böhmen,  mit 
dem  Prädicate:  v.  Treuenfeld. 

'       Megorle  r.  Mühlfeld,  Ergjnx.-Bd  8.  299. 

fiackawski  (in  Silber  ein  springender,  rother  tiirsch).  Polnisches, 
dem  Stamme  Brjochwitz  einverleibtes  Adelsgeschlecht,  welches  im* 
Posenschen  gegen  Ende  des  18.  Jabfh.  mit  Gronowko  im  Kr.  Rosten 
und  mit  Podöbowice  im  Kr.  Wongrowiec  begütert  war. 

Freih.  v.  Ledebur,  I.  S.  266. 

(iackowski  (in  Silber  eine  rothe  Zinneumauer,  aus  welcher  ein 
goldener  Löwe  halb  hervorspringt,  welcher  mit  den  Vorderpraoken 
einen  goldenen  Schlüsselring  hält)/  Polnisches,  zu  dem  Stamme 
Prawdzic  gehörendes  Adrlsgeschlecht,  welches  nach  Westpreussen 
kam  und  1 728  Parlin  im  Kr.  Schwetz  inne  hatte.  —  Dahingestellt 
muss  bleiben,  ob  Anton  v.  Goczkowski ,  welcher  1803  Herr  auf 
tlauersin  im  westpreuss.  Kr.  Schlochan  und  Ustara^wo  bei  Wongro- 


—     667     — 

wiec  im  Posenschen  war,  zu  «liesem,  oder  za  dem  im  vorstehenden 
Artikel  aafgefflhrten  Geschlecbte  gehört  hahe. 

Freih.  r.  Letiebur,  III.   8.  3{62. 

Ci#cialkow8ki^  ^ocialkowski.  Polnisches,  2u  dem  Stamme  Prawdzio 
zählendes  Adelsgeschlecht,  welches  nach  Westpreussen  kam  und 
1728  Rynek  im  Kr.  Loebaa  inne  hatte.  Zu  demselben  gehörte  wohl 
August  V.  Gooialkowski,  welcher  1804  Herr  auf  Czachorowo  im  po- 
senschen Kreise  Krochen  war.  Zu  verwechseln  ist  übrigens  das  Ge- 
schlecht nicht  mit  der,  dem  polnischen  Stamme  Sreniaw'a  ohne  Kreuz 
einverleibten  Familie  der  böhmischen  Freiherren  v.  Gotschalkowski, 
oder  Gozalkowski,  s.  den  betreffenden  Artikel. 

Frtih.  9.  Ledebur,  III.  d.  362. 

^•CMwski.  Polnisches,  in  den  Stamm  Ogonczyk  eingetragenes 
Adelsgeschlecht,  welches  in  Ostpreussen  im  Kr.  Osterrode  das  Gut 
Gintlau  ap  sich  brachte. 

F^tih.  9.    Ledebur,  I.  S.  366  a.  III.  8.  263. 

(i«dar  ?.  ■•ftiaai.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1752  fflr  Matthias  Godar,  Hofmeister  der  Kirchbergischen  Stiftung 
in  Wien ,  mit  dem  Prädicate :  v.  Hofmann. 

M€g9rle  v.  JHüklfeld,  ErgftnB.-Bd.  8.  «99. 

CMard^  Vreiherren*  Erbländ. -österr.  Freiherrpstand.  Diplom 
von  1811  für  Matthäus  Renatus  Ritter  v.  Godart,  k.  k.  Oberst- 
wachtmeister. 

Megerl«  v.  Mühl/fld,  Brglns.-Bd.  8.  60. 

fioijilaeu«  Ein  zu  d^m  Adel  in  Knrhessen  gehörendes  Geschlecht, 
in  welches  nach  v.  Hellbacb,  welcher  dasselbe:  Godöeus  schreibt, 
der  Adel  zu  Anfange  dieses  Jahrh.  gekommen  ist.  Aus  diesem  Ge- 
schlechte ist  Eduard  v.  Goddaens,  kurhess.  Ministerial-Rath,  Vortra- 
gender Rath  im  Geh.  Cabinet  and  G^sammt- Staats-Ministerium,  und 
der  Bruder  desselben,  Godwin  Adalbert  Hugo  v.  G.,  wurde  1858 
grossherz.  sachs.-weim.  Hauptmann. 

9.  HMback,  I.  8.  437.  -.  HandschriAl.  NoUs. 

t  6«d4eiit«w.    Altes,  hinterpommerusches,  später  in  West-  und 

Ostpreussen  ansässig  gewordenes  Adelsgeschlecht.  Dasselbe  hatte . 
schon  1490  in  Hinterpommem  im  laaenburg-t)ütowschen' Kreise  die 
Güter  Damerkow,  Goddentow,  Koppenöw  und  Reddestow  inne,  und 
besass,  nachdem  es  noch  andere  Besitzungen  erworben,  noch  1730 
Labuhn  und  1804  Zdrewen.  Im  18.  Jahrh.  wurde  die  Famil'e  in 
Westpreussen  in  den  Kreisen  Strassburg  und  Loebau,  und  in  Ost- 
preussen in  den  Kreisen  Mohrungen ,  Neidenbarg  und  Osterrode 
begütert  and  sass  noch  1807  auf  Nasteiken  und  Schmigwalde  im  Kr. 
Osterrode.  —  Mehrere  Sprossen  des  Stammes  standen  in  der  k.  pr. 
Armee. 

Mierael,  8.  487.  —Bruggenyinn,  2.  a  11.  HMptstiiek.  —  N.  Pr.  A-L.  II.  8.  !M6.  ~  FrH- 
Herr  v.  Udebtir,  I.  8,  36«  u.  III.  8.  262.  —  Siebmacktr ;  \ll.  164.  —  9.  M«ding,  III.  8.  215. 
-  Pommernsche«  W.-B.  III.  Tab.  21  n.  8,  70. 

<Mead«rp.  Ein  wohl  holsteinisches,  längst  ausgegangenes  Adels- 
geschlecht, von  welchem  nur  ein  archivallsches  Siegel  von  1402  be- 
kannt ist. 

f.  M9dim0,  n.  ••  201. 


—    «68    — 

(MJeiM^  helhenei.  Erbländ-Österr.  Freiberrastand.  DSpl«ai 
von  1801  fttr  Johann  Jacob  v.  Godenne,  Yormaügeii  niederösterf. 
.Finanzrath. 

Mtgerle  v.  Mühlfeldy  Brg&ns.-Bd.  8.  60. 

(^•dewischi  zugenannt  ?.  der  i*we.  Altes,  braanschweig.  Adels- 
gescblecht,  welches  mit  Hermann  dem  Jüngeren,  welcher  1583  noch 
zu  Dassel  lebte,  oder  mit  dem  Sohne  desselbeti,  Albrecfat,  erlo- 
schen ist.      ^  *  -  . 

Lettner,  Dusselsefae  Chronik,  B.  1S8  n.  Corbeyisohe  Chronik,  6.  liX).  b.  —  £k0bmaek§r, 
II.  124  i  V.  Q.«  Braunschweigisch.  —  •.  Meding,  II.  8.  901. 

Cedenick  ?.  Ciedenlierg.  Erbländ.-österr.  Adelstftand.  IMplom  ?on 
1718  fttr  Pascbal  Godenick,  mit  dem  Prädicate:  ?.  Godenberg. 

Megerie  9.  Mühlfeld,  Brg&ns.-Bd.  8.  »99. 

IMighe.  LQnebnrgiscbes,  längst  ausgestorbenes  Adelsgeschledbt, 
von  welchem  nnr  ein  Siegel  im  Archive  des  Kloiters  St.  Michat^  ftn 
Lflnebnrg  bekannt  ist. 

V.  Meding^  III.  8.  215  u.  216. 

C^din^  Freiherren.  Reicbefreiherrnstand.  EurpfUzisches  fteiohs- 
ticariatsdiplom  vom  6.  Juli  1792  fttr  Carl  Albert  Xaver  Ritter  t. 
Godin,  fttrstl.  bambergiscben  Hof-  und  Regierungsrsth  iiu4  Pfleger 
der  Scbönbörn'schen  Herrschaft  Parsberg,  und  zwar  bei  Gelegenbeit 
des  Erkaufs  von  Parsberg.  Der  Vater  desselben ,.  Isaac  Rente  Gan- 
dein  (Godin),  fttrstl.  Hohenlohe-Schillingsftlrstischer  Geh.  Rath  nnd 
Kanzlei -Director,  hatte  vom  Kurfttrsten  Carl  Theodor  v^  d.  Pfalz 
1765  den  Adels-  und  1790  den  Reichsritterstand  erlangt —  Bei 
Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Königr.  Bayern  wurde  Frisih.  Carl 
Albert  Xaver,  geb.  1746,  k.  bay er.  Landrichter  zu  Stadtamhof,  in 
die  Freiherrenclasse  derselben  eingetragen.  Von  demselben,  gdst. 
1813,  entspross  Freih,  Bernhard«  k.  bayer.  Kämmerer. and  qmieao. 
Regier.- Präsident,  verm.  1810  mit  Antonia  Freiin  v.  ScBleich,  geb. 
1790,  und  aus  dieser  Ehe  stammt  Freih.  Ludwig,  k.  bayeri  Kämmerer 
und  fttrstl.  boheiizoUernscher  Geh.  Finanz-Rath. 

V.  Lang,  Ä.  134.  —  Oeneal.  Taschenb.  d.  freih.  fi&user,  1858  8.  195  u.  185^  8.  t81  a.  ttt. 
—  Tyroff,  II.  78.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  III.  8  ond  v.  Wöick^m,  Abth.  3.  -^  «.  JRM% 
bayer.  Adel,  T»b.  34  u.  8.  11.^—  Knetchke,  II.  8.  187  u.  188. 

fiedlewski.  Polnisches,  zum  Stamme  Gozdawa  zählendes  Adek* 
geschlecht,  aus  welchem  Matthias  Thaddaeus  v.  G.  183d  Kaäileä* 
Inspector  bei  dem  Landgerichte  in  Posen  war. 

Freih.  v.  Ledebur,  l.  8.  266. 

(leebeL  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  21.Ddc.  1780  fOir  JohaaB 
Wilhelm  Goebel,  herz,  braunschweig.  Hofrath  und  Professor  ziiHela- 
städt  und  fttr  die  eheliche  Nachkommenschaft  desselben,  mit  der 
Erlaubniss,  sich  von  den  Gütern  zu  nennen  und  zu  schreiben.  Die 
amtliche  Bekanntmachung  dieser  Erhebung  erfolgte  in  Ban«o?er 
21.  August  1732.  —  Der  Stamm  ist  mit  dem  Sohne  des  Diploas- 
Empfängers,  dem  Fähnrich  v.  Göbel,  wieder  ausgegangen. 

Freih.  v.  d.  Kne$ebeck,  6.  135  u.  136. 

4iieeben.  Altes,  urkunälich  schon  1440  vorkommendes,  JireoM»- 
sches  Adelsgeschlecht,  welobes  nrsprttnglich    dem  KietHngSf 


—     569     — 

abgehörte,  mit  Allwordeo,  Döse  und  Esche  begatert  war  und  zu  Ende 
des  16.  Jahrb.  aneh  nach  Schlesien  kam,  wo  Aagustin  v.  Göben  and 
Altwordeb  um  1599  als  Kannnerrath  und  Hofmarschall  des  Herzogs 
Joachim  Friedrich  za  Brreg  vorkommt.  —  In  neaer  Zeit ,  1817,  war 
die  Familie  in  der  Provinz  Brandenbarg  im  Kr.  Rappin  mit  Barow, 
Schalzenhof  and  Zernickow  angesessen.  —  Mehrere  Sprossen  des 
Stammes  standen  in  der  k.  preass.  and  k.  hannoverschen  Armee  and 
stehen  in  Letzterer  noch  jetzt. 

Sinaptus,  II.  S.  643.  —  Muthard,  S.  U9.  ~  F^eik.  v.  Krohne,  II.  8.  13—16.  —  Svea 
Ra*i  Matrikel,  Tl.  8.  all.  —  Scheidt,  Anmerk.,  8.  417.  —  v.  Äobbe,  Geschichte  des  Htn, 
Bremen,  I.  8.  296.  -^  N.  Pr.  A.-L.  11.  8.  246  ii.247.  —  Freih.  9.  d.  Kneiebecky  8.  l36.  — 
Freih.  9.  Ledebur,  I.  8.  266.  —  «Uppl.  xu  Siebm.  W.-B.  V.  16.  -r  W.-B.  d.  Kgr.  Haanover, 
C.  50  u.  8.  i.  —  Kneaeke,  II.  8.  188. 

tltechhaasen.  Reichsädelsstand.  Diplom  von  1608  fttr  Samael 
Göchhaasen,  herz,  sachs.-weim.  Rath.  Derselbe,  gest.  1658,  stand 
seiner  Gelehrsamkeit  wegen  am,berz.  Hofe,  welchem  er  über  fünfzig 
Jahre  sehr  trea  gedient  hatte,  so  wie  aaswärts,  in  hohem  Ansehen 
und  warde  um  1633  herz.  weim.  Gish.  Rath,  Ganzler  and  Ober-Gon- 
sistorial-Wäsident.  Der  Stamm  war  fortgesetzt  worden,  and  Heinrieh 
V.  6.  kommt  1656  im  Weimarischen,  and  Hermann  Friedrich  v.  G, 
1%9G  als  herz,  sachs.-weim.  Eammeo'anker  and  Ober -Jägermeister 
vor.  Aach  hat  das  Geschlecht  weiter  fortgeblflht.  Ein  Sprosse  des-* 
selben,  Friedrich  Bruno  v.  G.,  trat  als  k.  sächs.  Hauptmann  1847  aas 
dem  activen  Dienste. 

Müller,  Annal.  Ssxon.  8.  241.  416.  644  etc.  —  Gauhe^  II.  8.  359.  —  Freih.  9.  Ledebttr, 
I.  6.  36fr.  -  W.-B.  d.  Sficht.  SUateu,  LV.  «3. 

M^kel.  Ein  zu  deiti  Adel  im  Grossh.  Weimar  gehörendes  Ge- 
schlecht, welches  nach  dem  2.  und,  4.  Felde  des  Wappens  (Sehfld 
geviert  1  und  4  in  Silber  ein  Kranich  von  natflrlichet  Farbe  utld  i 
u.  8  in  Gold  ein  schrägrechts  gelegter ,  oben  and  unten  abgehauener, 
rechts  ein-  und  links  zweimal  geasteter  Baumstamm,  welcher  von 
zwei  Yothen  Rosen  mit  goldenen  Batzen  begleitet  ist]  mit  d^m  alten 
adeligen  Patriciergeschlechte  der  *Stadt  Frankfurt  a.  M.  Jeckel,  des- 
sen Wappen  Siebmacher,  L  211  giebt,  in  Verbindung  gestanden  zu 
haben  ischeint.  -^  Carl  v.  Gockel  i^  Kreisgerichts- Vice -Director  za 
Weimai',  Hermann  Ladwigv.O.  Am ts-Actuar  im  Justizamte  Eisenach,  u. 
Hugo  EttiU  Albert  v.  G.  seit  1854  grossh.  sachs.-weim.  Lieutenant^ 
auch  stand  ein  Lieutenant  v.  G.,  wohl  der  Vorstehende,  bis  1853  im 
k.  pteüss.  84.  IniTant-Regim. 

fi^h.  9.  Ledebttr,  I.  8.  266  u.  UI.  8.  262   —  Bandschriftl.  Notiten. 

i  §6ekligk>  auch  .hrctterrei.  Adelsstand  des  Königr.  Preussen. 
Diplom  vom  2.  Decbr.  1768  für  Sigismnnd  Eberhard  Friedrieh 
Günther  Göckingk ,  k.  preass.  Husaren  -  Rittmeister.  •  Derselbe ,  geb. 
1738  zu  Groningen  bei  Halberstadt,  starb  1803  als  k.  preass.  Genend 
der  Cavallerie,  nachdem  er  als  General  -  Lieutenant  längere  Zeit  das 
berahmte  ehemalige  v.  Zietensche  Husaren- Regiment  commandirt 
und  5.  Juni  1798  den  Freiherrhstand  erhalten  hatte.  —  SpäterJ 
9.  August  1778,  erhielt  Carl  Ludwig  Gllnthor  Göckingk,  k.  preuss. 
Rittmeister,  sowie  1787  Leopold  Friedrich  Günther  Göckingk ^  k. 
PPMSB.  Kriegs-  Und  IXonateetiralli,  nntttr  Srtbeiliitig  dws  Wappens 


—      500      — 

im  Diplome  von  1768  (im  golden  eingefussten  grOnen  Schilde  eine 
silberne,  schwebeDde  Säule,  rechts  wie  links  von  einem  sechsstrahJi- 
gen,  silbernen  Sterne  begleitet),  den  Adelsstand  des  Königr.  Preassen. 
Letzterer,  1748  ebenfalls  zu  Grüningen  bei  Halberstadt  geboren  — 
somit  wohl,  wie  der  Rittmeister  Carl  Ludwig  Günther  v.  G.,  ein  jün- 
gerer Bruder  des  oben  genannten  Generals  y.  Göckingk —  warsDerst 
Kanzlei-Director  zu  EUricli^  schrieb  sich  nach  seinen  Besitzungen  in 
Pommern:  v.  Göckingk-Daldorf-Günthersdorf,  wurde  1793  k.  preuss. 
Geh.  Ober-Finanzrath  im  General  -  Directorium  zu  Berlin,  zog  sich 
1807  in  gelehrte  Muse  zurück  und  starb  1828  zu  Deutsch -Warten- 
berg in  dem  traulichen  Familienkreise ,  welchen  seine  Yenn&hlte 
Tochter  ihm  geboten  hatte.  £r  war  zu  seiner  Zeit  einer  der  besten 
deutschen  Episteldichter,  und  auch  noch  später  wurden  und  werden 
seine  Episteln,  Lieder  und  Sinngedichte;  welche,  neben  einem  reinen, 
biederen,  mit  Zartheit  und  Empfindung  verbundenen  Sinn,  grosse 
Welterfahruug  bezeugen,  nach  Verdienst  geschätzt.  Seine  gesammel- 
ten Schriften  erschienen  zuerst  Frankfurt  1780—85  in  drei  und 
1818  in  vermehrter  Auflage  in  vier  Bänden. —  Brüggemann  führt 
das^  Geschlecht  unter  dem  Adel  in  Pommern  auf  der  VasallentafiC 
jilso  begütert,  s.  oben,  auf,  doch  kommt  dasselbe  unter  dem  jetzigen 
ansässigen  pommieruschen  Adel  nicht  vor,  wohl  aber  war  in  Ost- 
preussen  im  Kr.  Memel  das  Gut  Dumpen  noch  1820  in  der  Hand 
der  Familie.  —  Ein  Sohn  des  Generals  v.  G.  starb  1825  als  Ritt- 
meister im  3.  Bataillon  des  17.  Landwehr- Regiments,  und  ein  An- 
derer trat  1808  als  Major  d.  Cav.  aus  dem  activen  Dienste.  Von  dem 
Ersteren  stand  1836  ein  Sohn  im  Civildienste  und  war  zugleich 
Lieutenant  im  3.  Bataill.  des  1 7.  Landw.-Regim. 

9.  HeUbaeh,  I.  S.  487  ti.  438.    —  N.  Pr.  A.-L.  I.  8.  46  n.  U.  8.  347.   —  FriHk,  «.    Lfdt- 
bur,  I.  8.  266  u.  III.  S.  262.   —  W.-B>  d.  Preuss.  Mooarcb.,  Ilt.  87.  —  Kntsekke,  I.  6.  170. 

Ciödecke  (in  Silber  auf  grüuem  Hügel  ein  vor-  und  einw&rts- 
sehender,  mit  Laub  bekränzter  und  umgürte ter  Mann,  weicher  mit 
der  Rechten  einen  Speer  auf  die  Erde  setzt  und  die  Linke  in  die 
Seite  stemmt).  Adelsstand  des  Herzogthums  Nassau.  Diplom. yom 
21.  Juni  1830  für  Friedrich  Gödecke,  herz,  nassauiscben  Officier, 
später  Oberst-Lieutenant  a.  D.  Dem  Oheime  desselbep ,'  dem  herz. 
nass.  Major  Gödecke,  welcher  sich  als  Commandeur  des  2.  Begim. 
Nassau  in  der  Schlacht  bei  Ocana  in  Spanien  sehr  ausgezeichnet 
hatte,  war  schon  1810  der  Adelsstand  des  Herz.  Nassau  verliehen 
worden.  Letzterer  starb  später  als  k.  niederländ.  General.  —  Die 
hier  besprochehe  Familie  ist  nicht  mit  der  preussischen  Familie  v. 
Gaedecke  (Schild  schräglinks  getheilt:  rechts  in  Schwarz  ein  auf- 
wachsender, gekrönter,  goldener  Löwe  und  links  in  Silber  vier  rothe 
Querbalken)  s.  S.  421,  zu  verwechseln. 

Ges«tx-  a.  Verordiiungsbl.  d.  II.  Nass&Q,  1810  u.  1830.  —  w.  He/n«ry  JXtM.  AAtA,  Tab.  IS 
(fktd  S.  12.  -    Kneschke,  III.  S.  166  a.  167. 

Qoder  T.  Kriegsdorif.  Altes,  kärntner  Adelsgeschlecht,  nach  Bu- 
celini  longobardischen  Ursprunges,  welches  sich  um  1300  naeh 
Schwaben  und  Bayern  wendete.   Die  Stammreihe  fängt  «m  dierjo- 


—     661     — 

nannte  Zeit  mit  Lintold  G.  an,  welcher  sich  mit  einer  v.  Kriegsdorff 
verm&hlte  nnd  mit*  derselben  ihr  gleichnamiges  Stammhaas  erhielt, 
dessen  Name  die  Nachkommen  als  Beinamen  annähmet^.  —  Georg 
G.  V.  K.  war  1645  Dedhant  der  Abtei  Berc)itOldsgaden  und  Johann 
Bernhard  am  1626  Geh.  Rath  des  Henögs  Ferdinand  in  Bayern. 
Zwei  Söhne  desselben'  setaten  den  Stamm  fort|  doch  reichen  die 
Nachrichten  aber  diese  Angaben  nicht  binaos. 

BuetiHU,  IV.  S.  f8.  —  Oauhi^  I.  8.  662  ond  MS. 

Ugger,  MIe  T.  Uweaegg,  liUer.  Böhmischer  Riüerstand.  Diplom 
vom  6.  April  1713  för  Ooloman  GOgger  Edlen  r.  Löwenegg. 

Ijiikmstm,  Edle.  £rbl&nd.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1816 
fttr  Alexander  Göhansen,  k.  k.  Policei-Director  and  Gnbernialrath  in 
Grftts,  mit  dem  Prildicate :-  Edler  v,  ■, 

MtgerU  «.  Muhl/^tä,  8.  190. 

,  OhI  f  •  Ntherstein.  In  Knrbayehi  anerkannter  Adelsstand.  Aaa- 
schreibong  vom  6:  Aag.  1764.  —  Eine  arsprflnglieh  böhmische  Fa- 
milie, welche  ffir  ihre  YerJaste  in  den'böhmischen  Unmhen  den  Adel 
21.  April  1636  erhielt.  — Bei  Anlegong  der  Adels -Matrikel  des 
Rönigr.  Bayern  wnrden  in  dieselbe  eingetragen  die  Brflder :  Christoph 
Markos  v.  G.  za  Pothorstän,  geb.  1760,  k.  bayer.  erster  Kreisrath  in 
Salzborg,  and* Jacob  Christoph,  geb.  1764,  k.  bayer.  Maathamts- 
Controlear  za  Riedaa. 

f.  Xan^.  8.  t54.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  V.  6». 

(SMirea,  s.  Gehren,  S.  466. 

.Midfrich  V.  SiegMnhafen  ^  «dderidi  v.  SIgmarshafea.  Ajtes, 
schwäbisches  Adelsgesdilecht,  dessen  Wappen  nar  nach  Siebmacher 
and  nach  v.  Meding  tn  Folge  eines  darch  die  freie  Ritterschaft  in 
Schwaben,  Viertels  am* Neckar  and  Schwarzwald,  Ortenaaisthen 
Bezirks  attestirten  ßtammbaomes  bekannt  ist. 

8Ubmack€r,.l.  Die  Ge^dttrich  t.  SigniKshofen,  SeInrXbiseh.  —  «.  M€ding,l.  S.  189 :G«- 
deridi  ▼.  Siegoieraholeji. 

V  «tteMlia  v^^imaa^  freUierrea.  Kcichsfreiherrnstand.  Diplom 
vom  11.  M&rz  1732  far  Peter  Christoph  Göldlin  v.  Tieffenan,  k.  k. 
Obersten,  nnd  vom  18.  Aag.  1746  für  den  Vetter  desselben,  Franz 
Jodocns  G.  V.  T.,  k.  k.  Hauptmann  in  d.  A.,  ond  zwar  mit  dl^m  In- 
coli^ie  der.  k.  k«  Erblande.  —  Dieselben  gehörten  zu  einto  schwei- 
zerischen, aas  dem  Stammschlosses Tieffenao  in  der  ehemaligen  Graf- 
schaft Baden  stammenden  Adelsgeschleckte ,  -  dessen  fortlaafende 
Slammreihe  mit  Werner  v.  Ti^ffenan  anfängt  Derselbe  hatte,  neben 
Tieffenaa  and  anderen  J[{esitzangen^  aach  di^  Herrschaft  Werdenberg 
and' die' Stadt  Pforzheim»  wnrde  aber -wegen  deines  Ansehens  ond 
Reichthams  sehr  -angefeindet,  verliess  Baden,*  wendete  sich  nach 
S^rassbor^  and  1330. nach'  ZOrich,  wo  er  mit  solcher  Pracht  anftrat, 
dass  er  den  Beinamen  Goldlein,  Göldlein  .nnd  Goldin  erhielt,  wel- 
chen die  Nächkommen  Sinter  als  Geschlechtsnamen  4>eibehielten.  Die 
Nachkommen  Werners  worden  Mitglieder  der  Zttrcher  Regierung  o. 
zeichneten  sich  auch,  in  Kriegsdiensten  ans.    Dorch  zwei  Söhne  das 

Jbi4»ckk4,  DeatMh.  ikdel*-L«x.  lü.  86 


—     Ö62     -- 

1542  ver^torbeneo  Caspar  G.  ?.  T.j  Tbüring  und  Heotor,  ciQUtmfli^ 
zwei  Linien.  Tiiürings  Ndahkooaueoschüft,  aus.wektier  SfM-OM^  tMJs 
iu  der  k.  frauz.  Armee  dieoten,  tbeils  im  Rathe  sa  Lugsm  ßiageß^ 
•starb  in  d^r  erst4in  IJälfte  des  .17.  Jahrh.  aa9i  Hec^r'^^Naciilu^ngiSieii- 
scbaft  aber  wurde  weitei*  fortgesetzt  a.Dd  Glieder  •derselben  k^mfifk  in 
den  innern  Katb  zu  Sursee  und  bekietdeteü  su^h  die  StadtMmiMlill- 
würde  zu  Luzern.  —  Job.  Jobst  G.  y.  IVU&ti^Jc.  fc.  Kri^siUeititip. 
Von  ihm  cntspross  der  oben  genannte  Freiherr  Petttr  Christoph,  wel- 
cher 1723  bei  der  Krönung  de^  K.  Carl  V^  rnnPfAg  4919  ßMfer  er- 
schlagen wurde  und^ls  k.  k.  General-FeldxQarsc)iall-(4e0te^aiitl741 
an  den  bei  Molwitz  erhaltenen  Wunden  starb.  Sein  Keffe,  Freiherr 
Franz  Jodocus,  s.  oben,  gest.  1772,  kaufte  sich  iu  QA^l^!l  4kn  and 
setzte  den  Stamm ,  wia  Leopold  sehr  geoau  aag^gebea^  dur^^i  vpfdr 
Söhne  fort,  von  welchen  der  jüngste  d^uselbeii  |irei(#r  ^qrtp%B|Kt^. 

Bucflini,  IV.  S.  idl.  —  (fuuhe,  I.  S.  ft68.  —'^ Leupolä,  l,  3.  8.968—376.  —  MMtrU  9. 
Mühl/etiJ.  .S  52  u.  lU  und  Ergänz. -Bd.  8.  60.  —  Siebmaeher,  I.  198:  Dit  43Sldl7,  Seirweise- 
risch.  —  »iuppl.  zu  üiebmacher  W.-B.  VI.  19.  —  Kiu»cbke,lL  8.  If^.aw»  19^.       *.. 

iöler  ?.  IUveiisb«rg,lrdherreii.  Altes,  rl^e^llM^di^es»  4aia  #)^e- 
maligen  reichsritterschaftlicheu  Canton  Gr^uchgM  einverjji^.t  gextea«- 
ues  Adelbgeschtecht ,  welches  schon  über  900  J^re  .d^e  ^t^Wnhprg 
Ravensburg  mit  dem  Orte  Sulzfeld  im  jetzige/qi  Gro^benK.  Sa^ka  iip- 
sitzt  u.  ausserdem  noch  mit  Kisselbronn,  FiehiDge9«MhreD8tei|if<49'f^* 
Daibbach  angesessen  ist.  --^. Als  Stammvater  wi^d  B^khlkn  GjQijbK^^^^ 
nannt,  welcher  um  940  im  Craichgau  lebte,  seiA  jBergs^blQ«»  JMf  auf- 
baute u.  dasselbe  nach  seinem  Namen  Ravensburg  nauDJte.  iW  Sohn 
desselben,  Carl,  verm.  mit  Bertha  Grf.  vom  Craichgao,  94N'9^^  er- 
wähnt. N^ch  seinem  Tode,.  1020,  theillefi  sjych  /die  ^r^.ßÖ^^ifD.  in  das 
,  väterliche  Erbe:  Heinrich  bekam  Rav^i^sb¥u:g  und  satstte  iait4i66^ 
Namen  den  Stamm  fort,  an  Hugo  gelangte  das- Dorf  VeDlzingeii  iii|d 
derselbe  wurde  der  Stammvater  der  späteren  Freiberfr^n  v*  |jt#|ijLai9- 
gen  und  Ulrich  erhielt  den  OrtHelmstatjt  u.  wurde  d^  A|)p)^frpr  (j^r 
jetzigen  Grafen  v.  Helmstatt,, s.  die  Artikel:  Alfjutzingei)«  F;rejfaerren 
und  Ileinistalt,  Grafen.  —  Um  1075  lebte  Ehrenlieb  O.  ▼.  R^  venu. 
mit  Agnes  Grf.  v.  Sulz,  welcher  daa  vqd  ihm  gebaiit6  Dorf  Sqlsfeld 
nach  seiner  Gemahlin  benannte.  Conrad  G.  v.  R.  war  li99  BigctM>f 
zu  Würzburg  und  Friedrich  1234  Bischof  an  Eichstädt  eic.  Yöo 
Berchtold  G,  v.  R.,  Ritter,  gest.  1335,  läuft  die  Stammi«ibe 
brechen  fort.  Der  Sohn  desselben,  Berchtold  (11.),  mjiaste.  mit  i 
Vetter,  Albrecht,  1365  Ravensburg,  weg^n  eiaor  BcbildfordflfWig 
des  Kloster  zu  Maulbronn,  an  Wilhelm  .Grafen  v.  Kataenelißabogen  u 
Lehen  geben,  später  wurde  Ravensburg  hessisches  u.  dann  bftdiatlifriT 
Lehen.  Der  Sohn  Berchtold's  (IL),  Albrecht  (IL),  fiel  1411  m  itr 
Schlacht  am  Donuersberge  iind  zwei  seiner  Söhne,  Albrefibt  {UL)  «. 
Hans,  blieben  1431  -als  pfälzische  Krieger  auf  lothringischenfiebiaehft- 
feldern :  der  dritte  Sohn ,  Martin ,  derjLetzte  .^ines  Mannsstammea 
war  Domherr  u.  Subdiaconus  des  Hochstifu  Speier.  Pap«C£ageii  IT. 
ertheilte  demselben,  damit  der  alte  Stamm  fortbltthe ,  Dispeiisation 
von  dem  geistlichen  Amte,  worauf  er  sich  1433  mit  Ai^na  y«  Hirsch- 
berg yefmähite  and  das  Geschlacht  fortsetzte.    Mit  dea  Sreakalli 


—     668     — 

desselbeir,  Bernhard  (U.)  gest.  1597,  veno,  mit  Maria  v.  Ilirsclihom 
und  Maos,  geb.  1601  ,.v^iii.  mit  Ajina  Maria  v.  Gemroingen,  schied 
sich  das  Geschlecht  in  zwei  Linien,  in  die  ßernbard-liirscbhornische 
and  in  die  Hansische  Linie.  Die  beruhard-hirschhornische  Linie  starb 
mit  dem  Urenkel  des  Gründers,  Friedrich  Jacob ,  1717  aas,  da  der- 
selbe männliche  Nachkommen  nicht  hinterliess,  dje  Hansische  Linie 
aber  zerfiel  mit  den  Urenkeln  des  Hans,  den  Söhnen  JohaYin  Bern- 
hards des  Jttugcridn,  gest.  1694:  Jobann  Friedrich,  gest.  1711 ,  und 
Ludwig  Ferdinand,  gest.  1722,  in  die  beiden  Speciallinien,  in  welchen 
der  Stamm  noch  jetzt  bltlfat,  in  die  Fn1zi%cbe  and  in  die  Ferdinandi- 
Bche  Linie.  Nachdem  Johann  Friedrieb  gestorben,  erlangte  der  Bru- 
der desselben,  Ludwig  Ferdinand ,  nach  langem  Processe  die  Hälfte 
sämmtlicher  Familien-Lehen  und  so  kamen  denn  auf  die  Ferdinandi- 
sche Linie  dreiviertel,  auf  die  Fritzische  aber  nur  ein  Viertel.  Beide 
Linien  trennten  sich  mjt  vier  Urenk^iii  der  Stifter  je  in  awei  Zweige, 
die  Fritzische  Linie  mit^osepfa  u.  Eberhard  in  die  nach  ihrem  Namen  ' 
genaanten  Zweige  und  die  Ferdinandische  mit  Franz  und  Benjamin  in 
die  ihre  Namen  fahrenden  Zweige.  —  Ueber  die  jetzt  lebenden,  zahl- 
reichen Sprossen  beider  Linien  in  je  Ihren  zwei  Zweigen  und  die 
dieselben  zunächst  tetreffentlen  genealogischen  Verhältnisse  geben 
Gast  und  das  Geneal.  Tc^chenk  derfreih.  Häuser  genaue  Auskunft. 
Hier  mögen  nur  afls  neuester  Zeit  über  die  Häupter  der  vier  Zweige 
des  Stammes  einige  Nachweise  folgen .*^  Fritzische  Linie :  Josephin- 
ischer  Zweig:  Freiherr  Ludwig,  geb.  1819^ Grundherr  zu  Sulzberg 
und  Vogtherr  zu  Daisbach,  grossh.  bad.  Major  and  Mitglied  der 
adeligen  Gesellschaft  dea  Hauses  Frauenstein  zu  Frankfurt  a.  M., 
verm.  1843  mit  Hermine  v.  Oetinger ,  aus  welcher  Ehe  drei  Töchter 
und  ein  Sohn,  Edmund,  geb.«  1857*,  entsprossten.  <—  Eberhardischer 
Zweig:  Freiherr  Adolph ,  geb.  1819,  Grundherr  zu  Sulzberg  u.  Vogt- 
herr Bu  Daisbach,  verm.  1846  mit  Anna  Müller,  geb.  1826,  aus  wel- 
cher £he,  ueben  zwei  Töchtern,  drei  Söhne  stammen:  Alfred,  gejb. 
1848, Gustav, geb.  1852nind  Emil,  geb.  l856.  —  Ferdinandische 
Linie,  Herren  zu  Kieselbronnr'Frai.zkcher  Zweig:  Freih.  Ferdinand, 
geb.  1798,  Grundherr  zu  Sulzberg  etc.  grossh.  bad.  Rittm..  v.  der  A., 
vern.  1829  mit  Clara  Gerhard,  gest.  1843\  aus  welcher  Ehe  eine 
Tochter  und  zwei  Söhne  stunmen,  die  Freiherren:  Ravan,  geb.  1830, 
•grosah.  bad.  Oberlieut.  a.8iegniund,  geh,  1831,  grossh.  bad.  Oberlieute- 
naut  —  Benjaminischer  Zweig:  Freih.  August,  geb.  1809,  Grundherr 
auf  Snlzherg  et«,  grossh.. bad.  Generalmajor  etc.  vermählt  1833  nSit 
Adielheid  v.  Holziog,  ass  welcher  £he  eine  Tochter  u.  ein  Sohn  ent- 
iprossten:  Freiherr  August,  geb.  1837,  Forst-  «•  Landwirthschaft«- 
Beflissener.  / 

ButelUii,  ir.  8.  100  n.  II.  b.  S.  1S9.  —  JTumbrachly  Tab.  191.  —  ffotiA«.  I.  S.  664  n.  6. 
3089—3091.  —  Biedermann,  Ocschl.-R^g.  d.  Kitterscb.  im  Voigtlaiide,  Tab.  I7i>— 1^6.  u.  Qe- 
»chl.-Reg.  d.  Caat.  Ottenwald.  Nuppl.  —  N.'Gen.  Haudl^.  1/  8.  9\n.  94.  --  fkut,  Adelsb.  d. 
CHroMb.  Baden,  A.btta.  2.  —  Ffeih.  «,  L^tdtbür,  I.  8.  263.  -  Oen.  Taachenb.  <C  treib.  U&us. 
1855.  S.  191—196  und  1862  8.  297—301.  —  Sit^macher,  L  Vi9i  Di«  Gölcr  v.  Kavcnsb«rg, 
Kheinllndlsrh.  —  v.  Medtng,  T.  8.  189  ii.  190.  >-  ihippl.  zu  Siebm.  W.-B.  III.  7:  Freih.  G. 
V.  Raveoapurg.  —  Knetchke.  III,  8.  167  u.  168. 

)  Mlhili.  Attes  Adelsgeschlecht  der  Mark 'Brandenburg, 

36* 


—     564     — 

in  welcher  ein  gleichnamiges  Dorf  im  Kreise  Lackan  liegt.  Dms  Gt- 
schlecht,  welches  frflher  anch . Goldenetz  und  GolniU  gesckrieben 
wurde,  war  schon  1446  mit  Kockrow  unweit  Cattbas  b^fllert,  halle 
von  der  zweiten  Hälfte  des  15.  Jahrb.  bis  in  das*  18.  mehrere  Oflier 
inne  u.  bet^ass  noch  180^  8chlagenthin  im  Kr.  Arnswalde,  war  aaeh 
seit  der  Mitte  des  16.  Jahrb-  in  Wflrttemberg  «Dgesessen  gewesen. 
Von  dem  im  Wfirttembergiöchcn  vorgekommenen  Sprossen  haben 
Burgermeister  und  Gauhe  Mehrere  genannt  Nach  deiL  N.  Preass. 
Adels-Lexicon  war  das  Geschlecht  noch  1839  im  Kgr«  Wttrtteaiberg 
begütert,  doch  hat  Gast  1844  die  Familie  nicht  mehr  erwähnt.  .  Im 
Königr.  Preussen  nahm  schon  in  der  2.  Hälfte  des  18'.  Jahrh.  der 
Stamm  an  Sprossen  immer  mehr  ab.  *  . 

Bürgermeister,  Schwibischer  ReichnAOel.  8.280.  —  0aMA4,  V,  S.  ftS  a.  ««4.  ->  H.  Pr. 
A.-L.  V.  8    183.  -   Freih.  9.  Ledefmr,  I,  8.  2«8  u.  »69.  —  5i«6iiuM*«r,   I.  ISOi   t.  GSIInitt, 
,  8chw&bi8ch. 

Üoltiager  ?•  aid  sa  laylfaif»  Altes,  arsprflnglidi  ^bayeii^hes, 
von  Wig.  Hund  ndherJbescbriebenes  Rittergescbleehl,  welches  dardi 
mehrere  Jahrhunderte  in  Oesterreicb.^b  der  Enns  vorpiekomnien  Ist 
und  schon  im  15.  Jahrb.,  begütert  mit  Fmnzhaasen  und  GOxtfrstorf, 
zu  den  alten  nieder-östcrr.  Ritterstands-Geschlechtem  i^hÖHe.  Cas- 
par Göltiuger  zu  Hayding  unterscbrieferMöl  das  Bflndnissder  österr. 
St&nde  auf  dem  Congresse  zu  Mailberg  and  die  Nachkonunensehafi 
dßsselben  blühte  fort{  bis  mit  Georg  G.  ta  G.,  welcher  1582  noch 
lebte  und  seinen  in  der  Jagend  verstorbenen  S&hnen,  Stephan  Georg 
and  Sigismund,  der  Stamm  zu  Ende  des  16.  Jahrfi.  in  NlederOsterreich 
erlosch.  ... 

DuelHut,  Bxoevpt.  sene«!.  histor.  üb.  I.  8.  106.  i|.  246.  -^  Fr§ik,  v.  SIvAmm*,  IU.S.  tf6 

—201.  —  WiMgritl,  III.  8.  356-358. 

tbeas.   Altes,  hessisches  Adelsgesohlecht. 

Zangen^  Uegitfr.-lUtb.  in  Jutti  4iest.  Denkwördigk.  IV.  Ahth.  I.  (1806)  Mt.  U. 

€eenti8ch,  Qeatveh.  Reichsadelsstand.  Diplom  Mr  6e(Nrg  Carl 
G.  und  für  den  Bruder  desselben ,  den  gewesenen  Ober-AaÜBeher  ier 
W^ltsch-  und  Mulden-Flössen.  Die  amtliche  Bekanatmachang  dieser 
Erhebung  erfolgte  naph  dem  Tode  des  Letzteren  in  Beeng*  äaf  sßine 
Descendenz  in  Kursachsen  28.  Nov.  1721» 

HandschriftHcbe  Motix.  •  . 

Üftphardl.  Reicbsadelsstand.  ^Karsftchs.  Reich^-TicariatsdiploiD 
vom  31.  Juli  1790  für  die  Gebrüder  Friedrich  Angnst  Gdphardt  lad 
Carl  Leopold*  G.,  Beide  Premier-Lieotenants  in  karsichs.  Diensten. 
->-  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  and  Sprossen  desselben  standen 
später  in  der  k.  s&chs.  Armee.  Adolph  Georg  WilheHnLeopoM  t.G^ 
k.  Sachs.  Oberst  und  Unter -Commaadant  der  Festung  KOnigateia, 
trat  1853  aus  dem  activen  Dienste. 

Haodschriai.  Notiz.  —  Freiherr .«.  Ledebwr,  ITI.  8.  968.  —  TmrQg,   1.  tSt.  -    W.-B.  4. 
Sich.  Ataaten,  V.  48.  —  Kneechäe,  tll.  8.  168  n.  1691 

Qoppi.  Relcfasadellständ.  Diplom  von  1728  für  .Georg  Ferdi- 
nand Göppl,  k.  k.  Hauptmann  bei  Gr.  v.  Königsegg^kifant^rie. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Brgfias.-Bd.  6.  299. 

Qopfdsherg.  Ein  in  Scülesien  voigekommenea, Jo  daa  hflhiiisyh^ 


—     565     — 

Adelsstand  versetztes  Geschlecht,  ans  welchem  Johann  Grebhard  v. 
Göppelsbefg,  Fttrstl.  Briegö^her  Secretair,  geb.  1577  zn  Nimptsch, 
21.  Mftrz  1622  zn  Brieg  starb. 

FlrHk.  •.  L4d€bur,  I.  8.  271.  ^ 

Mriti^  Mrii  (Schild  geviert :  1  n.  4  in  Gold  ein  an  die  Theilnngs- 
llnie  angeschlossener,  schwarzer,  halber  Adler  und  2  und  3  in  Roth 
ein  schräglinker,  rother,  mit  einem  schwarzen  Windspiel  belegter 
Balken).  Reichsadelsstand.  Diplom  tom  8.  März  1778  für  Ludwig 
Friedrich  Göritz,  Banquier  in  Augsburg.  Derselbe  war  ein  Sohn  des 
h.  wfirttemb.  Prälaten  Georg  Adam  G.  zu  Hirschau  und  ein  Enkel  des 
Georg  Levin  G.,  welcher  aas  Amheim  in  Geldern  als  Karamerrath  in 
das  Wflrttembergisehe  kam.  —  Bei  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des 
Kgr.  Bayern  wurde  der  Sohn  des  Diploms -Empfängers:  Christoph 
Ludwig  ▼.  G.,  geb.  1779,  Kauf-  und  Handelsherr  in  Augsburg,  in  die- 
selbe eingetragen.  Die  Familie  besass  übrigens  schon  1 784  in  Ost- 
preussen  das  Gut  Zatzhowen  im  Kr.  Sensburg  und  ein  v.  G.  war  1843 
Ober -Landes -Gerichts -Assessor  bei  der  General  -  Commission  in 
Stendal. 

9.  Lmtg,  8.  SM  nnd  S55.  —  F)r€ik.  9.  Udebur,  I.  8.  t7l  u.  Ifl.  8.  963.  —  Supplem.  sn 
Siebm.  W.-B.  XI.  40.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bajera,  V.  66:  y.  GöriU.  —  9.  He/ner,  bayor.  Adel, 
Tab.  91  u.  8.  79.  —  Knt$chk0,  tV.  8.   148. 

65riti^  genau ntSrhltdaec^hreiherreDi  s.  y.  Goertz,  y.  Schlitz^ 
genannt  y.  Görtz,  finfen. 

tidriich,  litter»  £rbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1 755 
fttr  Franz  Ignaz  y.  Görlich,  k.  k.  Stadtadministraior  zu  Troppau. 

MtgtrU  9.  MüJäUfd,  Brgins.-Bd.  8..  146. 

Mrllli  (in  Roth,  zwischen  zwei  in  die  Höhe  u.  mit  der  Schneide 
abwärts,  oder  yon^ einander  gekehrten,  eisernen  Heppen  oder. Wein- 
rebenmessern mit  goldenen  Griffen,  eine  Weintraube,  am  links  ge- 
kehrten Stiele  oberwärts  mit  einem  grflnen  Blatte).  Altes,  schlesisches 
Adel8ge8chlecbt,  welches  im  Crossenschen  und  Glogauischen  begü- 
tert war.  Nach  dem  N.  Preuss.  Adelslexicon  blähte  der  Stamm  noch 
in  der  ersten  Hälfte  des  19.  Jabrh,  und  Ernst  y.  G.,  —  Sohn  des  k. 
preuss.  Obersten  y.  G.,  aus  der  Ehe  mit  einer  v.  Prittwitz  —  Ritt- 
meister im  9.  scblesiscbea  Landwehrcayallerie-Regimente,  yermählt 
mit  einer  y.  Pertkenan,  besaas  ansehnliche  Gflter  bei  Jauer  u.  Kantb, 
soll  sich  aber  in  Folge  Concors^s  nach  Sachsen  begeben  haben,  doch 
fehlen  weitere  zuyerlässige  Nachrichten. 

8inapiu$,  I.  8.  410  n.  411:  aoUr  Berafang  auf  Bae«Unl.  Laeaa,  Henel,  ete.  — '  N.  Praata. 
A..L.  n.  8.  247  Q.  248.  -  Freik,  9,  Ltde^ur,  I.  8.  971.  •>  Sieinnaeher,  1.  69 :  ▼.  Q^rlitt. 
Sehlatiaeh.  —  «.  Meding,  II.  8.  906. 

CMiti^  firtCn  (Stamm wappen :  Schild  der  Länge  nach  getheilt: 
rechts  in  Gold  ein' aufrechtgestelltes,  die  Schärfe  auswärtskehrendes 
silbernes  Beil  u.  links  in  Silber  ein  solches  goldenes  Beil.  Gräfliches 
Wappen  :  Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Schwarz  ein  die 
Sachsen  rechtskehrender,  gestürzter,  goldener  Flttgel  u.  links  in  Gold 
zwei  gekreuzte  Beile  mit  braunen  Stielen).  Grafenstand  des  Königr. 
Württemberg.  Diplom  bei  Annahme  der  Königskrone  yom  1.  Januar 
1806  flir  Ernst  Eugen*  y.  G.«  k.  wftrttemb.  Ober-Stallmeister.  —  Die 


—     566     — 

Grafen  v.  Görlitz,  welche  mehrfach  tod  dem  iip  Yorfitehendton  ArtHteL 
besprochenen,  seh  lesischen  AdolsgeschlechU  abgeleitet  worden  sindE, 
stammen,  wenn  man  das  Wappen  derselben,  wie  doch  wohl  gesebeben 
muss,  berücksichtigt,  nicht  von  diesem,  sondern  von  dem  GjBscbleehte 
ab,  welches  Siebmacher  unter  den  Meissenscbeo  anfgefllhrt  hat  ond 
zwar  mit  dem  Wappen,  welches  oben  als  Stammwappen  gegebep  wor- 
den ist.  Nun  hat  allerdings  Knauth  efne  Familie  v.  Görlitz  unter 
dem  meissenschen  Adel  nicht  aufgeführt,  doch  ist  bekannt,  daeff  im 
QuerfurUischen  1580  Missmitz  und  im  Weimarischen  1 660  Pfalsbeni 
und  1 700  Eberstedt  einer  Familie  v.  Görlitz  gehörte,  welche,  K  iAreu^ 
im  Schilde  zwei  aufrecht  gestelUe  Beile  führte.  Aus  diesem  Stamme 
entspross  nach  Allem  Georg  Friedrich  Ernst  v.  G.,  welcher  1746  jm 
herz,  württemb.  Militairdienste^trat,  nach  alten  Siegeln  die  Beilcfgei- 
kreuzt  führte,  sich  1766  mit  Philippiue  Freiin  v.  Hol«,  verwittw.  Frei- 
frau V.  Münchingen  vermählte  und  1770  als  h.  württ.  KammerkerT, 
Oberst  u.  Commatidant  der  Leibgarde  starb.  Aus  seiner  Ehe  stammte* 
der  obengenannte  Graf  Ernst  Engen,  vernii  mit  Luise  Charlotte  Freün 
V.  Gemraingen-Fürfeld  und  gestorben  183Ö  als  k.  württemb.  Kammei«- 
herr,  w.  Geh.-Rath  und  Ober-Hofmeister  der  verewigten  Köni^n  von 
Württemberg  Charlotte.  Derselbe  binterliess  zwei  Söhne,  die  Grafen 
Friedrich  Auf^ust  Ernst  und  Carl  August  Ernst.  Ersterer,  geb.  1795, 
Mitglied  der  Ritterschaft  des  Jaxtkreises  und  Mitbesitzer  des  Bitter- 
guts Hengstfcld,  grossh.hess.  Kammerherr  und  Geh.-Rath-,  bis  1848 
a.  0.  Gesandter  und  bevollm.  Minister  am'  k.  belgischen  Hofe«  war 
verm.  mit  Emilie  v.  Plitt,  gest.  1847,  Letzterer,  gest.  1832,  k.  würt- 
temb. Kämm,  und  Stallmeister,  hatte  sich  mit  Mathilde. Grf.  v.  Zep- 
pelin, geb.  1806,  vermählt,  welche  als  Wittwe  die  Gemahlin  des  k. 
russ.  Ilof-  und  Colleg.  -  so  wie  Legations -Raths  v. 'Stoffregen  wnrde. 
Aus  der  ersten  Ehe  derselben  entspross  Grf.  Pauline,  geb..  1829. 

N.  Pr.  A.-L.  Tl.  S.  247  n.  248.  —  (last,  Adelsb.  d.  Kgr.  Württemberg,  8.  «16  and  »IT. 
—  Deutsche  Orafenh.  d.  Gegenw.  I.  8.  'i79  ni.  2«0.  ->  Frtih.  «.  Ledtbur,!.  8i  271  and  Ul, 
8.  263.  —  Geneal.  Taschenb.  d.  gräfl.  Häuser.  18&7.  8.  282  u.  histor.  Handb.  ta  d«raselben, 
8.  264.  -  Siebmacher^  I.  156:  ▼.  Görlitz,  Ifeissiiiscb.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Warttemb. :  Qr.  t.'O. 

Gerne.  Altes,  brandenburgisches  Adelsgeschlecht,  welches  zeitig 
in  das  Magdebnrgische  und  im  18.  Jahrb.  nach  Pommern  nnd  Ost-  n. 
Westprenssen  kam  und  noch  jetzt  in  def  Altmark  qnd  m  Westpreus- 
sen  begütert  ist.  Im  ßran^euburgischen  stand  der  Familie  schon  1817 
das  Gut  Werder  im  jetzigen  Kr.  Zauche-Belzig  zn  u.  im  Mägdeborgt* 
sehen  hatte  dieselbe  bereits  1490  Dalchaaitne,  nach  welchem  letz- 
teren Gute  sich  eine  Linie  des  Stammes  mit  beibehaltenem  Wappen,. 
s.  den  Artikel :  Dalchau,  Bd.  IL  S.  405,  nannte.  —  Von  den  Sprossen 
des  Geschlechts  wird  zuerst  Thomas  y.  G.  und  der  Sohn  destelfoen, 
Christoph  v.  G.,  Domsenior  zu  Magdeburg,  genannt.  Von  Letsteren 
stammte  Christoph  Georg  v.  G.,  Director  der  märkisclien  Ritterschaft 
und  Domdechant  zu  Brandenburg  und  von  ihm  entspross  Friedrieb  y^ 
G.,  gest.  1745,  Vice-Präsident  des  k.preuss.  GeneraldirectorioiB ,  di- 
rigirender  Minister  des  ersten  Departements  dieser  obersten  Central^ 
behörde,  GeneraUPostmeister  etc.  Minder  gitteklich  war  sp&ter  ip  k* 
preuss.  Staatsdiensten  Friedrich^ Gbristoph  y.  G.,  weleher  li774<w; 


^f^l 


—   «er  — 

Ät«-,  Kriegs-  irnd  dirigirender  Minister  wurde,  doch  Iflsst  sich  an- 
'ebmen,  dass  die  vom  Könige  Friedrich  Wilhelm  II.  geObte  Milde 
nicht  nnrerdlent  war.  Hans  Christoph  v.  (j,^  k.  prenss.  Geh.  Oberap- 
pellations-Rath ,  wni'de  1728  Geh.  Kriegsrath  and  Carl  Gottfried  v. 
G.  starb  1783  auf  seinem  Gute  Kieder-Görne  als  k.  preuss.  Oberst  u. 
vormaliger  General-Intendant.  —  Zu  den  Hauptbesitzungen  der  Fa- 
mflie  gehörten  frflher  ßriest  und  'Nitzahne  in  der  jetzigen  Provinz 
Sachsen,  im  Brandenburgischen  Plane  im  Kr.  West-Havelland  und  Ä. 
—  Der  Stamm  hat  dauernd  fortgeblüht  und  nach  Bauer,  Adressbuch, 
1857.  8.  73^  besass  in  Westpreussen  im  Kr.  Deutsch  -  Krone  ein  v.- 
Görne  das  Gut  Kessburg  u.ein  auderer  das  Giit  Wallbrach,  auch  hatte 
FraQ  Johanma  v.  G.,  geb.  v,  Jeetze  in  der  Altmark  Berkau  im  Kreise 
Stendal  inne. 

Seifert,  Qenoal.  adel.  Aeltern  und  Kind.  Tab,  60.  —  Oauh^f,  I.  8.  dß^  a.  669.  -  /)/«!•#- 
mann,  8.  167.  Nr.  8.  u.  257.  Nr.  35.  -  N.  Vr.  A.-L.  II.  8.  248.  —  FrciA.  e.  Ledebur,  \.  S. 
271  lind  272  p.  ITI.  8.  26.^  and  264.  — '  Siehmachfr^  V.  145  :  ink  d«in  iinrichtlRfn  Namen  :  ri 
0&hr«n.  —  v.Medinff,  III.  8.  217  u.  81S.  —  Suppl.  su  Siebro.  W.-B.  I.  IM.  ~  W.-B.  d.  Särhs. 
Staate,  yil.  44. 

^  Mnifr^  (}tnier.  Ein  unter  diesem  Namen  im  Anfange  des  16.  Jahr- 
haoderts  in  Schlesien  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem 
150^  die  Gebrüder  Georg,  Caspar  und  Wenzel  urkundlich  auftreten. 
Dasselbe  Var  aber  kein  .besonderes  Geschlecht,  sondern  gehörte  zu 
der  Familie  v.  ^tosch,  aus  welcher  ein  Zweig  frflbor  Gora  oder  Guh- 
ren  im  Glogauischeo  besass  ond  nach  dieser  Besitzung  sich :  Stoscb 
V.  Gor,  Goraa, -schrieb.  Henel  stellt  die  Görner  ins  Breslauische. 

ffeH^l,  Silfeslosr.  renoT.  8.  T72.  -.  Bimapiu*,  II.  ^.  644; 

€irMr.   Böhmischer  Adelsstand.   Diplom  vom  18.  Juli  1697  fflr 
Georg' August  Görner,  k.  k. '  Ober-^Fiscal  im  Herzögtb.  Schlesien. 

•.  BeUbaek,  I.  8.  439. 

c  Mmlte^  Wrahi^  genanht  v.  I^tejeti  oder  Siejss^  Stfjto^  iM  lUac«- 

M4  T.  4i%tmki,  genannt  8tcycti.  Ein  in  Ost-  nnd  Weatpreaasen  begtr- 
tert  gewesenes  Adelsgeschlecht,  welches,  den  Beinameä:  Steyvtz  führte 
und  aus  welchem  Heinrich  v.  G.  gen.  y.  St./Herr  auf  Lerehentbal,  um 
169^  mit' Tugendreich  v.  Seidlits  vermählt  war.  —  Von  den  späteren 
Sprossen  des  Stammes  erfatelt  Friedrich  Wilhelm  v.  G. ,  gen.  v.  ^t., 
k;  preosff.  Major,  15.  F«br.  17^8  die'Erlaubniss,  bei  dem  mit  ihm 
erfolgenden  Erlösohen  seines 'Geschlechts  den  Gemahl  ^iner  Nichte, 
Dorothea  Maria  Wilhelmine  geb*  v.  Ziegler :  Jobann  Abraham  Fried- 
rich Rovenfeld,  y.  pfense.  Kriegs-  und  Domainen-Rath  zn  adoptiren, 
und  zwar  anter  Beilegimg  des  v.  Gömitzisehen  Wappens  und  mit  dem 
Namen :  Rosenfeld  v.  Gömitz,  genannt  v.  Streyetz.  —  Soviel  bekannt 
ist  Letzterer  kinderlos  geetorbern  Angstkummetschen  war  noch  1799 
in  seiner  Hand. 

K.  Pr.  A.-L.  V.  8.  18S  und  184.  -  Freiherr  #.  Ledehur,'  I.  8.  272.  —  W.-B.  d.  PreuM. 
MiiMfeh.  m.  28.      .         . 

»  Oftrschen«    Altes,   thttringisch -sächsisches -Adelsgeschlecht,  zu 

welehetn  Peter  v.  Görsene,  welcher  1271  urkundlich  vorkommt, 
geracknet  wird.  Die  Familie  breitete  sich  ans  dem  Stammhaase  Gross- 
m  &lein-G0r6oben  bei  Ltltkon^  weiches  noch  bis  aaf  die  neueste  Zeit  * 


—     »68     — 

im  Besitze  des  Geschlechts  war,  weiter  atis  and  mehrere  Sprossen 
Stammes,  welcher  1760  Beichliogen  hei  Eckartsbergä ;  und  in 
Niederlansitz  noch  1810  Gfoss-Goglow  anweit  Cottbus  besasa,  haben 
in  der  k.  prenss.^  so  wie  in  der  knr-  n.  k.  säohs.  Armee  gestanden. — 
Der  Stamm  blähte  fort:  Hans  Friednch  Hermann  v/G.  worde  .1852 
Rittmeister  im  k.  siU^hs.  1.  Reiter  -  Regim.  und  n^ch  Baoer,  Adreaab. 
1857.  S.  73,  besass  die  verw.  Frau  v.  G.,^eb.  v.  Sohierstedt  in  der 
Provinz  Saiphsen  iq  den  Kreisen  Jerichow  I.  und  II.  die  GÄter  D6r- 
nitz  u.  Paplitz. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  S.  S49.  —  Dresdner  Caleoder  s.  Gebr.  f.  d.ResM.,  2M7.  8:  161  n.  1S4S. 
8.  159.  —  Freiherr  v.  Ledebur ,  I.  8.  »72.  —  W.-B.  d.  Sicht.  Stwtten,  Vit.  45  u.  oeneret 
Wappen:  46. 

Cldrslebei^  Üarsleben.  Ein  in  der  Nenmark  vorgekomnranaa  Adels- 
geschlecht, aus  welchem  1625  die  Brflder  Hans  and  Caspar,  y.  G. 
lebten.  Ein  Sohn  des  Ersteren,  Leonhard  v:  G.,  war  Herr  auf  Kirach- 
baam  bei  Steruberg. 

N.  Pr.  A.L.  V.  6.  184:  nach  den  Konigschen  Samntlnngen. 

€drt£,  T.  Srhllti^  genannt  ?.  «örti  a.  Srhlits  ?.  Mrti,  genannt  l^ris- 
berg;  Crafea  (Wappen  der  filteren  Linie:  v.  Görts,  v.  Schütz,  gfntnnt 
V.  GÖrtz:  Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  In  dem  mit  einer  Perten- 
kVone  gekrönten,  silbernen  Mittelschilde  zwei  schrilglink^,  ^cbwarse 
Balken,  von  denen  jeder  an  d^r  oberen'  Seite  dreimal  gez^in^t  ist: 
Stammwappen.  1  nnd  4  in  Roth  ein  zusammen*  gelegtes,  schrft^dita 
gestelltes,  in  der  Mitte  der  beiden  Seiten  viereckig  aasgeaefanittenea, 
silbernes  Paräliellineal:  Haxthausen  nnd  2  und  8  der  Dftoge  naeb  ge- 
theilt:  rechts  in  Gold  drei,  2  n.  1,  schr&ggevierte  Schindeln:  (Wap- 
penbilder, welche  sehr  verschieden  beschrieben  werden)  und  Ktoks  in 
Blau  zwei  flbereinander  gestellte-,  rechtsgekehrte,  silberne  Mdnde: 
Kerstlingerode.  Wappen  der  jflngeren  Linie:  v.  Schlitz  ▼.  G<>rti,  ge- 
nannt v.  Wrisberg:  Schild  geviert- mit  gekröntem»  qvergetbaiiten  Mit- 
telschilde. Oben  in  Silber  die  zwei  gezinnten  Schrägbalken  dea 
Scblitz-Oörtaacheii  Stammwappens  n.  unten  in  Silber /auf  schwaraen 
Hügel  ein  grfiner  Pfittich  mit  rothem  Halsband  (Wrisberg).  Ber  vier- 
feldrige  ScUld^  die  Wappen  der  Familien  v.  Haxtbauaen  nnd  K^ra^ 
lingeri  de  zeigend,  gleicht  gane  dem  der  alteren  Linieü).  Reichs-^  nnd 
im  Königreiche  Hannover  anerkannter  Grafenst'and. '  Reichsgrafendi- 
plom vom  6.  Octob.  1726  für  Friedrich  Wilhelm  Freiherm  v,  ^hlilii 
genannt  v.  Görtz,  kur^rannschw.-Jnnebiirg.  ersten  StaMaminiater  ete. 
nnd  Anerkennungs- Diplom  des  ^  1726  in  die  Familie  gekon^enen 
Reichsgrafenstandes  von  Georg  Prinzen^Regenten  vom  18.  Värz  t847. 
für  die  Gebrüder  Plato,  Werner  nnd  Moritz  Freiherren  v.  GAiia- 
Wrisberg  und  vom  12.  Juni  1817  für  den  Neffen  der.  genannten  drei 
Gebrüder:  Ludwig  Heinrieh  August  Carl  Freib.  v.  Görtz-Wrfebergl — 
Die  Grafen  v.  Görtz-Scblitz  u.  die  Grafen  v.  Görtz-Schlitz-Wriaberg 
stammen  aus  einem  alten  deutschen  Rittergeschlecbte,  welchem  sebon 
seit  dem  9.  Jahrhunderte  die  in  dem  s.  g.  alten  Bnchenlande  an  der 
Fulda  liegende,  früher  reichsunmittelbare,  spftter  unter  grossh.  bea- 
siscbe  Oberherrschaft  gekommene  Herrschaft  Schlitz  «aateht  nnd 
welches  Jahrhunderte  lang  das  Erbmarschallamt  des  HochatiftaFaMa 


da^lfe 
de^H 


—     669     — 

bekleidete.  Spangenfoerg  nnd  Winekelmann  leiten  &en  Stamm  von 
den  aken  Grafen  v.  Görtz  in  Kfimten  ab  nnd  nehmen  an,  dass  ein 
Zweig  desselben,  aus  Kärnten  in  das  Bnchenland  gekommen,  in  dem- 
selben das  Scbloss  Schlidsee  erbant  and  sich  nach  demselben  genannt 
habe :  eine  Annahme',  welche  beide  Namen  des  Stammes  erklärt. 
Doch  ist  es  nach  Neueren  unbekannt^  ob  der  Beiname  G6rtz  anf  einer 
Adoption  oder  auf  einer  Erbeinsetzung  unter  der  Bedingung  der 
Fflhrung  dieses  Namens,  oder  auf  einem  anderen  Umstände  beruhe 
u.  man  wisse  nur,  dass  ärknndlich  dieser  Beiname,  seit  dem  15.  Jahrb. 
vorkomme,  doch  bat  Humbracht  mit  Otto  v.  Schlidsee,  genannt  v. 
Göritz,  welcher  1100  gelebt  haben  solh,  die  Stammreihe  begonnen. 
Von  den  Nachkommen  ftkhrte  nach  Ganhe  schon  Wilhelm  Balthasar, 
gest.  1631,  kurmaiuzischer  Oberamimann  zu  Alsfeld  den  freiherr- 
lichen  Titel,  während  nach  Anderen  derselbe  15.  Jaii  1677  durch 
Johann  Friedrich  y.  S.,*gen.  v.  G.  und  14.  Aug.  1694  durch  die  Ge- 
brflder  Philipp  Friedrich  u.  Georg  Ludwig  Sfttig  in  die  Familie  kam. 

—  Von  Wilhelm  Balthasar  entsptoss  als^  zweiter  Sohn  Johann  Vol- 
precht,  gest.  1  677 ,  Director  der  fränkischen  Reichsritterschaft  nnd 
Rifterhanptmatin  und  der  jüngere  Sohn  des  Letzteren*war  der  oben- 
genannte Graf  Friedrich  Wilhelm,  gest.  1 728.  Von  demselben  stamm- 
ten aus  der  Ehe  mit  Anna  Dorothea  v.  Haxthausen,  gest.  ebenfalls 
1728,  zwei  Söhne:  Johann  und  Brnst  August,  welche  den  Stamm  in 
zwei  Hanptlinien  schiieden ,  die  zu  Schlitz  und  zu  Rittmarshausen  u. 
die  zu  Wrisberghblzen,  oder  In  eine  ältere  und  jüngere.  Der  Stifter 
der  älteren  Linie,  Graf  Johann,  gest.  1747,  kurbraunschw.-lflneburg. 
jScblosshauptmann  zu  Hanhover,  vermählte  sich  liiit  Maria  Freiin  v. 
Schlitz,  genannt  ▼.  Görtz,  gest.  1773.  Von  ihirt  läuft  absteigend  die 
Stammreihe,  wie  folgt,  foM;  Gr.  Georg,  gest.  1794,  k.  k.  Kämm.^  Und 
k.  franz.  Gesandter  im  fränkischen  Kreise:  erste  Gemahlin:  Johanna 
Freiin  v.  Linteloo,  gest.  1753;  —  Carl  Heinrich  Georg  Wilhelm, 
gest.  1826,  k.  sächs.  w.  Geh.-Ratb  u.  bevoUm.  Gesandter  etc. :  Doro- 
thea Henriette  Grf.  v.  Wurmbser,  gest.  1827;  —  Friedrich  Wilhelm, 
gest.  1839:  Juliane  Grf.  v.  Giecb,  gfest.  1834;  —  Carl  Heinrich. 
Derselbe,  geb.  1822,  Herr  zu  WegJPnrtu.  Rechberg,  grossh.Jiess.  Gene- 
ralmigor  k  1a  suite,  a;  o.  Gesandter  u.  bevollm.  Minfster  am  k.  preuss., 
k.  säcls.  und  k.  hannov.  Hofe,  vermählte  sich  1848  mit  Anna  Prinz. 
V.  Sayn -Wittgenstein -Berlebmrg,  aus  welcher  Ehe  Erbgraf  Emil, 
g«b.  1851 ,  lebt  .  Das  Haupt  der  älteren  Linie  ist  1829,  ais  standes- 
berrlich  zu  dem  Prädicate:  Erlaucht  berechtigt,  von  dem  Grossh.  v. 
Hessen  bei  der  deutschen  Bundesversammlung  angemeldet  worden. 

—  Die  jüngere  Linie  gründete  Ernst  August,  gest.  1720,  landgräfi. 
hessen-casselscher  Oberkammerherr.  Von  demselben  entsprossCarl 
Effedrich,  welcher  1737  bei  Vermählung  mit  der  Erbtochter  Catha- 
rina  Freiin  v.  Wrisberg.mit  Kaiserlicher  Bestätigung  mit  seinem 
Namen  nnd  angestammtem  Wappen  den  Namen  und  das  Wappen  sei- 
ner Gemahlin  vereinigte.  Ans  seiner  Ehe  stammte  Graf  Ludwig,  gest 
1806,  Schatzrath  und  Ritterschafts-Deputirter,  verm.  Biit  Caroline  v. 
Löwenfeldt^  und  von  ihm  eotaprosa  Werner  Oraf  SeUitf  v.  OOrtz- 


w 


_    5W    -^ 

WHsber^,  ^st.  1860,  Senfer  beider  Linien  des- Sttittiifes ,  Herf^  mt 
Wr1sb.erprholzei).  RithnarshftpfteTi,  Wesseln  etc.,  R1tterBcltift'«-{>epifr> 
tirfer,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Friederike  t.  Pawel-Raimr^ngefi,  gl^W. 
1835  nnd  in  zweiter,  1847  mit  Annette  v.- GrÄveiheyer,  Ans  der  ^- 
sten  Ehe  stammen,  neben  vier  vermählten  Töchtern,  zvrei  Söhne, 
Graf  PlÄto,  geb.  1816,  k.  preuss.  Lientenfant  a.  D.  nnd  fh^f  Clemens, 
fi:eb.  1821,  k.  hann/Lient.  a.  D.  und  ans  der  zweiten  Ehe:  Werner, 
geb.  1849.  — '  Der  Zwillinffsjbmder  dies  Grafen  Werner,  Graf  MoMir, 
gest  1853,  Herr  auf  ßrnnkensen  n.  ßrtinninghansen,  k.  ba^er:  Kftiti- 
merer,  hat  aus  der  Ehe  mit  Engenie  v.  Sthif.  geseh.  1821  and  gesft. 
1847,  neben  einer  Tocbter,  Emma,  verm.  Freflfcaii  v.  Löhneysen,  vter 
Söhne  hinterlassen,  die  Grafen :  Alfred^  Gustav,  Adolph  u.  Hermarin, 
von  denen  Gustav  und  Hermanif  sich  vefm&hlten  ü  den  Stamm  fort- 
gesetzt haben.  Weiteras  und  Näheres  findet  neh  in  dem  geiieal. 
Taschenb.  der  gräfl.  Häuser.  —  Ueber  die  im  Kgf.  Preifts^rf  Vc^r^^-' 
kommenen  Sprossen  des  Stammes  geben'das  N.  PretisB.  Ad^ls^Leidb; 
und  Freih.  v.  Ledebur  Auskunft. 

Spantf^nhfrff,  Adolgspicfcel.  in  den  Staramtafeln  der  Fftniflle.  —  Wfn^itlmafih,  h««si«cli« 
HUtor.  Bd.  II.  —  Humhracht,  Tab.  236  u.  287.  —  Schannat,  8.  I.%3,  —  Oaukt^  I,  S.  6€«— 
66«.  —  r.  ffaffstfin,  IfT.  8.  4.19—464.  —  Com.  df  roronm*.  T^nUm.  (ceneal.-chronnl.  fTomitaih 
Gocritiae.  Vienn.  1753.  —  Bifdfrmnnri,  Canion  Rbdn-Werra^  Tab.  85^9Q.  —  Bütchtnf,  Br*> 
besphreihjing^  II!.  3.  8.  607.  h.  Aufl.  —  Jacobi,  1^00,  II.  8.  ?l6.  —  K}\%.  geneal.  -  n.  Staats- 
handb.  1W4.  I.  8.  ST«/— IS74.  —  FreihBrr  v.  d,  Kn^ithfck,  8.  It6~l.l8.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  «! 
249  u.  2.S0.  -  Deu««rhe  Orafenh.  d.  Oegonw.,  I.,8.  281— 2S3  aad  II.  8.  »7-^790.  —  f^^ik. 
V.  Ledfbur,  I.  8.  272.  — '  Oothaisob.  geiical.  Ta$chenb.  1862.8.  252  —  G^neal.  TaSfcbbnbiicli' 
d.  ffrafl.  H&ater,  1862.  8;  803—30*»  Q-  Ristor.  H^idb.  CQ  dcBaelben,  8^  MS.  — fiff«»madA«r, 
I.  142 :  ▼.  8.  gen.  G.,  Hesiiseh.  —  ».  Meding,  I.  8.  190  u.  191 :  Freih.  a.   Qr.  G.  v.  8.  lee». 

—  Tyroff,  1.  110.  —  W.-B.  d.  Kgr:  Hannover«  A.  8  a.  8.  15.  a.  16:  t.  Writberg.  Gr.  t.  Si, 
gen.  V.  G.  ■ 

Mrti^  fl«eai  (Schild  geviert:.!  u.  4  in  Blau  auf  grünem  Dreibigal- 
ein  weisser  Sirauss  oder  Kranich,  welcher  imBchiial>el  einen  goldenan* 
Ring  und  in  der  rechten  Klaue  einen  Stein  hält  und  2  u.  3  in  Botk- 
ein  scliräglinker ,  mit  drei  goldenen  Sternen  belegter,  silberner  Bal- 
ken). Reichs-  und  erbländisch-österreiehischer  Adelsstand.  Diplom 
vom  16.  März  1630  für  Anthony  Görtz,  k.  k.  Oberst-Wacht-  und 
Rittmeister,  und  zwar  in  Anerkennung  der  von  ihm  und-seineD  Vor- 
fahren  in  den  vorgewesenen  KHegen<  besonders,  dem  Ttkrkenkriege, 
geleisteten  Dienste.  Viele  Sprossen  des  Geschlechts  waren  in  Ober^ 
Schlesien  mit  Plawniowitz,  Granden,  6odow,'Und  später  mit  Stttban- 
dorf,  Stein,  Zawada^^K^pnitz  und  Stanowitz  angesessen  und  sehr Tiele 
bähen  in  k.  preussischen  Kriegsdiensten  gestanden.  Yo»  diesen  ist 
besoiiders  zu  erwähnen:  Carl  Ferdinand  von  Görtz,  .welcher'  sieh  v^ 
der  preuss.  Rheincampagne  auszeichnete,  dann,  1806^  bei  dei^  Bei^' 
lagerung  von  Glatz  die  preuss.  Cavallerie  qommandirte,.  spi&ter  3««' 
mohten-Inspecteur  der  schlesischen  Cavallerie  wurd»  und  1813  dff'k.. 
preuss.  General  stand.  Der  Sohn  desselben,.  Carl  Sigismund  v.  GArüK- 
geb.  1803,  trat'  in  k.  preuse.  Staatsdienste  und  ist  jetzt  GehrRagia^- 
rungsrath  und  schlesischer  Generallandschafts -Syndicns  zoBresl«!; 

—  Nach  Bauer,  Adressbuch,  Td57  ,  S.  7.3,  war  der  k.  pr«  LieDtenaat^ 
a.  D.  V.  Göertz  Herr  aü^Czuchbw  im  Kr.  Rybnick. 

.  Handschriftl.  Noti«.  —  N.  Preuss.  A.-Lex.  II.  8.  250.  -.Freih.  9.  Ledebur,  U,  8.  f64.  — 
Soblesisehea  W.-B.  Nr   381. 

•«rti  v;  lerth.    Erbländi8ch'-/^s<eüri  AidetssUndl    Dlfrtcnli' vM 


—     571     — 

1810  für  Johann  Görtz,  k.  k.  Oberstlieatenant,  mit  dem  Prädicate :  v. 
Zertin. 

Mfg^rl«  t.  Umklf^ld,  6.   190. 

Mrtike.  Altes,  maKdebnrgisches  nnd  brandenburpicches  Adels- 
geschlecht, welches  schon  1375  im  jetzigen  Kr.  Teltow  die  Güter 
Görsdorf  und  Schöneberg  inae  hatte,  1451  zn  Fredersdorf  im  Kr. 
Nieder-Barnim  sass  n.  später  viele  andere  Güter  erwarb.  —  Wolther 
V.  G.  kommt  1378  in  einer  Urkunde  der  Nicoinikirche  zu  Zerbst  vor; 
Heinrich  v.  G.  w^r  1450  und  Johann  162(1  Abt  des  Stifts  Cornelius- 
Münster;  ein  k.  schwed.  Oberst  v.  G.  kämpfte  im  30jfihrigen  Kriepe 
and  um  dieselbe  Zeit  lebte  -Melchior  v.  G.  a.  d.  Hause  Follensdorf 
als  kurbrandenb.  GeneraNKrieg^-Conimissar.  Von  Letzterem  entspross 
Joachim  Ernst  v.  G.,  gest.  1682,  kurbrandenb.  General-Lieutenant' 
von  der  Cav.,  Gouverneur  der,  Festung  Cflstrfn,  Herr  auf  Fredersdorf 
Bollensdorf  etc.  Derselbe,  fHlher  in  k.  schwedischen  Diensten ,  trat 
später;  1 656,  als  Generalmajor  in  kurbrandenb.  Dienste,  focht  in  der 
Schlacht  bei  Fehrbellin  wie  ein  Held,  half  ippäter  Stralsund  belagern, 
machte  mit  dem  Kurfürsten  den  berühmten  Zug  über  das  frische  Haff 
und  schloss  später  als  bevollmächtigter  Minister  den  Frieden  von 
St.  Germain  ab.  Aus  iefner  Ehe  mit  Lucia  von  Schlieben  hinterliess 
er  keine  männliche  Nachkommen.  — •-  Friedrich  v.  G.,  welcher  sieb 
schon  1794  bei  Kaiserslautern  ansgezeit^hnet,  commandirte  später 
das  Regiment  v.  Owstin  in  Stettin  rnid  bis  auf  die  neueste  Zeit  stan- 
den mehrere  Familienglieder  in  der  k.  preuss.  Armee.  Nach  Bauer, 
Adressb.  1857,  S.  73  war  der  k.preuss.  Major  .v.  G.  Herr  auf  Gross- 
und Kleinbeuthen,  Jütchendorf  11.  und  Thyrow  im  Kr.  Teltow  unli 
ein  V.  G.  Herr  auf  Kantow  im  Kr.  Ruppin. 

Gauh0,  I,  R.  60'.  nach  Beckmann.  Bncellnf,  Oerniah.  taer..  nnd  Pnfrndnrf.  —  Penüi,' 
Leben  gr.  Holden.  IX.  6.  2P-r48.  —  Rioicraph.  Lex.  aller  Helden  u.  Militirpcrü.  n.  8.  26  ooa 
27.  —  W.  Pr.  A.-L.  H.  fl.  2M  u.  V.  B.  \H.  —  FVe/A.  *.  tfdehur,  T.  8.  27j  u.  273. 

üne^y  Grafen  (Schild  geviert  mit  goldenem,  den  kaiserl.  schwar- 
zen Doppeladler  mit  der  Reichskfone  über  den  Köpfen  zeigendem 
Mittelschilde.  1  u.  4  in  Blau  eine  hohe  silberne. Säule  mit  goldenem 
Capitül ,  auf  welchem  ein  rother  Herzogshut  Hegt  und  2  u.  3  in  Roth 
ein  aufsteigender,  golden  gekrönter,  silberner  Löwe).  Reichsprafen- 
stand.  Diplom  vom  2.  Aug.  1 693  für  Johann  Peter  v.  Goes,  Freiherfn 
zu  Carlsperg  u.  Mosshnrg,  Herrn  zu  Ebenthal,  Gradisch,  Greiffen- 
fels  etc.,  k.  k.  Reichshofrath.  —  Ein  aus  den  vormaligen' spanischen 
Niederlanden  nach  Deutschland  gekommenes  Adelsgeschlecht,  ur- 
sprünglich portugiesischen  ürsprunf^es.  Als  näherer  Stammvater  der 
späteren  Grafen  v.  Goes  wird  Damian  de  Goez  oder  Goes  genäAnt, 
welcher  1495  in  dem  portugiesischen  Flecken  Alencruer  geboren 
wurde.  Von  dem  Enkel  desselben,  Franz  v.  Goes,  stammten  aus  der 
Ehe  mit  Anna  Regina  v.  der  Höorst  zwei  Söhne,  Anton  und  Johann 
Baptist.  Letzterer,  früher  Reichshofrath  und  als  solcher  1 .  Juni  1 638 
mit  seinem  Gescblecfate  in  den  Fretherm stand 'erhoben ,  bevollmäch- 
tigter Minister  bei  mehreren  Gesandtschaften  etc.,  wählte  in  den  Fünf- 
ziger Jahren  den  Priesterstand  nnd  starb  1 696  als  Cardin al-Priester  und 
Fürst-Bischof  zu  Gark,  nachdem  er  sich  am  das  Bisthum  aas  eigenen 


—     572     — 

Mitteln  sebr  verdient  gemacht  and  fOr  seinen  Stamm  aDseiinliche 
.Goter  erkauft  hatte.  Von  seinem  Bruder,  Anton,  verm.  mit  Maria 
V.  Millwelden,  stieg  der  Stamm,  wie  folgt,  herab:  Johann  Peter, 
Graf,  8.  oben,  ^est  1716,  Adoptivsohn  seines  Oheims,  des  Cardinais, 
nnd  Universalerbe  desselben,  später  k.  k.  bevollm.  Minister  bei  meh- 
reren Gesandtschaften,  Landeshi^uptmann  nnd  Burggraf  zu  Kftrnten 
etc. :  Maria  Anna  Grf.  von  Sinzendorf;  —  Johann  Anton,  gest.  1748, 
Herr  der  UerrschaftcTn  Ebenthal  etc.  in  K&rnten,  sowie .  Pölleiidorf 
andNeoban  in  Niederö&terreich,  wurde  1718  als  La  ndmann  den- neuen 
Herrenstandesgeschlechtern  ein^verleibt ,  später  k.  k.  Geh.'Rath  and 
kaiserlicher  Statthalter  in  der  obern  Pfalz;  erste  Gemahlin:  Maria 
Grf.  von  Thürheim;  —  Johann  Sigismand  Rudolph  und  JüObaon  Carl 
Anton,  Gebrüder.  £r8tei:er,  gest.  17&6,  k.  k.  w.  Geh.  Ratb  etc.,  Yer,- 
mfihlte  sich  mit  Maria  Theresia  Prinz,  zu  Schwarzenberg,  gest  1788, 
setzte  aber  seine  Linie  nicht  fort;  Letzterer  aber ,  Graf  Johann  Carl 
Anton,  k.  k.  Kämm,  nnd  General-Feldwachtmeister,  Herr  der  Fidei- 
commissherrschaften  in  Kärnten,  pflanzte  in  der  Ehe  nlit  Maria  Anna 
Grf.  von  Christallnigg  den  Stamm  fort  and  aas  dieser  Ehe  entsprosa- 
ten,  neben  einer  Tochter,  Maria  Anna  verm.  Freifrau  von  Rechbaeh, 
drei  Sohne,  Johann  Peter,  geb.  1774,  Carl  Johann,  geb.  1^75,  ood. 
Rudolph  Maria,  geb.  1777,  welche  drei  Linien  stifteten^  Vom  Grafen 
Johann  Peter,  gest.  1846,  k.  k.  Kämm.,  <jeh.  Rath,  Ho&narsehaU  etc. 
stammt  aus  zweiter  Ehe  mit  Isabella  Grf.  v.  TfaOrheira  das  jetzige 
Haupt  der  ersten  Linie:  Graf  Anton,  geb.  1816,  Harr  der  Primogeni- 
tur-Gflter  Karlsberg,  Moosber^^  Ebenthal ,  Pach  und  Kreug  in  Käm- 
tan,  Ober-Erbland-Stabelmeister  in  Kärnten,  k.  k.  Kämm.  u.  Major 
a.  D.,  verm  mit  Theresia  Grf.  v.  Wijiezeck,  geb.  1823,. aiis  welcher 
Ehe  eine  Tochter,  Maria,  geb.  1854,  und  ein  Sohn,  Anton,  geb.  1856, 
entsprossten.  — ^  Vom  Grafen  Carl  Johann,  dent  Stifter  der  zweiten 
Linie,  gest.  1843,  k.  k.  Kämiperer  und  Hofrath,  Herrn  der  Herrschaf- 
ten Grädisch  und  Gradenegg,  verm.  mit  Caroline  Grf.  Kazianer  zu 
Katzen  stein,  stammte  Peter  Carl,  gest.  1852,  k.  k.  Kamin.,  yerm.  mit 
Maria  Grf.  von  Welsersheimb,  geb.  1824  und  aus  dieser  Ehe  entspross 
das  jetzige  Haupt  der  IL  Linie:  Graf  Zeno,  ge^.  1846,  Herr,  der  Se«* 
cundogenitär-Gfiter -Gradisch  und  Gradenegg  in  Kärnten,  unter  m9U 
terlicher  Vormundschaft,  und  der  Bruder  desselben,  Lepppld,  feb. 
1848.  -T-  Graf  Rudolph  Maria,  gest.  1852,  k.  kl  Kämm^  pnd  pens. 
Bergrath,  war  mit  Maria  Anna  v.  Schäfer  vermählt  und  ven  seinen 
drfi  Söhnen  lebten  in  neuester  Zeit  noch:  Grtff  Albert,  geb.  1812, 
Haupt  der  dritten  Linie,  k.  k.  Hauptmann,  verm j mit  Liubiza  .v.  G*- 
giUch,  geb.  1833,  und  Graf  August,  geb.  1813. 

.  Oauhe,  L  8.  669-671  :  nfteh  Freber,  the&tr  eriidlt.  oild  Imhof,  Notit.Proe.IiBp.  St.  Umb 
in  MantisM.  —  WigtgriU,  Ilf.  8.  844-347.  ^Scktnuts,  I.  8.  509.  —  9.  8ckSn9/eld,  L  S.  ^ 
—m,  —  Deut-trhe  Orafenh.  d.  Gegeiiw.  I.  S.  ^72-374.  —  Qeneal.  TAsehenb.  d.  grifl.*HMMr, 
1862  8.  295  und  :!96  u.  hiitor.  Handb.  su  demselben.. 

Qees  (im  Schilde  eine  stehende  Gans).  Ein,*  nur  durch  ein  im 
Archive  des  Klosters  St.  Midiael  zn  Lfineburg  befindliches  Siegel  von 
1450  bekanntes  Adelsgeschlecht. 

f.  Htding,  III.  8.  SOS. 


—     578     — 

6tM,  6iM,  Qiu  (in  Gold,  wob)  auch  in  Blao  ein  schwarzes,  nach 
der  linken  Seite  gebogenes  Widderhorn).  Ein  in  Ostpreussen  and 
Curland  vorgekommenes  Adelsgescblecht,  welches  doch  im.  Kr.  Memel 
Bachmann  mit  Zabeh6r  und  Lindänbof  inne  hatte.  —  Baaer  Adressb. 
1857,  S.  73  führt  unter  dem  Namen:  v^Göse-Bachmann'eine  Stiftung 
auf,  welcher  die  genannten  Güter  zustehen. 

Freih.  9.  Led^bur,  I.  8.  866.  ^  Tyrof,  II.  17S.  ^.Ikimbt,  earlind.  W.-B.   Nr.  14. 

1l«escbei.  Reichsadelsstand.  Enrsftchsisches  Reichsvicariata- 
diplom  vom  lU  Sept.  1790  für  Johann  Jnlios  Goeschen,  k.  preass. 
Mfinzdirector  zu  Königsberg. 

HandtchrifU.  Notis.  -   Tyrof,  I.  SlO.  —  Knetekkt,  HL  8.  169. 

€«CMeL  Adelsstand  des  Kgr,  Prenssen.  N&heres  über  das  Di- 
plom ist  nicht  aufzufinden.  —  Die  Familie  besass  1847  in  Schlesien 
im  Kr.  Rybnick  das  Gut  PsChow  und  ein  v.  6.  war  1864  Prem.-Lieut. 
im  22.  Lftndw.iReg. 

Frtik,  V.  Ltdebur,  I.  8.  273  und  III.  8.  264.  —  W.-B.  d.  Preaat.  Monareh.  III  26.  — 
Sebleaiseliet  W.-B.  Nr.  199. 

(itehger.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1727  für  Franz  Anton 
Gössinger,  Schlesischen  Hofkamiperratb. 

MegtrU  9.  Mükl/eld,  Brgtas.-Bd.  8.  299.   . 

Wssahi«  Altes  sächsisches  AdelsgesQhlecht,  nach  Einigen  aus 
dem  gleichnamigen  Stummsitze,  dem  St&dtchen  dieses  Namens  im 
Altenbttrgtschen,  nach  ApdereQ  aus  Gössnitz  bei  Eckardtsberga.  Nach 
Herzog,  Dresdner  Kalender,  kommt  Titto  v.  Gössnitz  1328  urkund- 
lich vor  und  Götz  von  Genssnitz  auf  Leobnitz  war  vo»  1445 — 1451 
Voigt  zu  Zwickau.  -->-  Kommt  der  Nam^  des  Geschlechts  äueh  mehr- 
fach in  Stammtafeln  sitchs.  Familien  vor,  so  finden  sich  doch  in  den 
bekannten  Werken  übcix  den  sächsischen  Adel  Stammreihen  des  Ge- 
schlechts nicht  vor.  Von  den '  einzelnen  Familieugliedern  im  Yoigt- 
lande,  welche  etwa,  geuaivnt  werden^  führt  Freiherr  v.  Ledebur  den 
in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrb.  Inenden  Georg  Wolff  v.  G.  zu 
Ingelsbnrg  unweit  Adorf  an,  dessen  Tochter,  Johanna  Eleonora  v.  G., 
sich  i724  mit  Georg  Rudolph  v.  Hayn  vermählte,  durch  welche  Ver- 
mählung der  Name  des  Geschlechts  v.  Oössnitz  in  die  Ahnentafeln 
des  später  weit  verbreiteten  Geschlechts  v.  Hayn  kam.  —  Von  den 
-Sprossen  des  Stamme»  haben.  Mehrere  in*  der  kur-  u.  k.  säehs.  Armee 
gedient  und  in  üiesen  gehören  noch  jetzt:  Wolf  Gustav  Ferdinand 
V.  G.,  k.  Sachs.  Hauptmann  und  Wolf  Georg  v.  G.,  k.  säclis.  Ober- 
*-lieutenant. 

DraAdoar  Caland.  b.  Gebr.  f.  d.  Resid..  1847,  S.^tSl,  a.'  1849/8.  159.  —  .JV«JA.  v.  Ltd*- 
tmr,  I.  ^.  273  u.  III.  8.  264.  ->  Kt^maektr,  I.  1»  :>.  OSitadls,  ll«iMaiteh.  -  «.  .M^äimg, 
n.  8.  906  tt.  207.  —  W..B.  d.  Sieln.  SUatfrn,  VI^  47.  «.*. 

Msdiger.  Altes,^8teiermärki86he8Ge8ehlecht,!welch£B  das  gleich- 
damige  Schloss- besass,  aus  dem  Ingol^tadtscheB  nach  Steiermark  kam 
und  schon  12 6Q  ausgegangen 'sein  soll 

aokmmU,  I.  8.  498.  -  .  ' 

.  Mthe  (im  silbern  eingefasUen,  blauen  Schilde  el&  sechseckiger, 
fUberner  oder  goldener  St^rir,  welcher  tioh  auf  dem  gekrOnteir  Helme 


—     674     — 

wiederholt)..  Reichsadekstand.  Diplom  vom  22.  Juni  1782'fiipD.  Jo- 
hann Wolfgang  Götl^e,  herz*,  sacbs.  weimar.'^el^enacfa.  Kammerprftsi- 
deuten  etc.,  und  zwar  in  FDlge  der  besonderen  Wünsche  des  Heriogs 
i^arl  August  zu  Sachseu-Weimar.  Göthe,  genttgt  auch  die  ekifaclie 
Nennung  dieses  Namens,-  so  sei  doch  hinzugefügt:  grossli.  Sachs. 
Weim.  Geh.  Rath,  Staatsminister  etc.,  vermählte  sich  mit  €hrlsti«ie 
Yulpius  und  starb  22,  MOrz  1833.  —  Der  Stamm  hat  fortgeblabt.  — 
Die  beiden  Söhne  des  Geh.  Raths  y.  Göthe  sind:  Dr.  juris  W^fgang 
Maximilian  v.  G.,  k.  preuss.  Legations-Secretair  und  Waltber  Wolf- 
gang V.  G.,  Beide  grosshierz:  Sachs.  Weim.  Kammerherren.  —  Ersterer 
war  1856  Legations- Seoretäir  bei  der  K.  Preuss.  Gesandtacbaft  am 
päpstlichen  Stuhle'  in  Rom. 

Frfih.  r.  Lrdebur,  HI.  ö.  26^.  —  Kneschkt,  I.  8.  170  u.  171. 

-  fiothen  f.  St.  Agatha.  Erbläud.  -  österr.  Adelsstand.  D^iiom  yod 
1816  ftir  Johann  Göthen,  k.  k.  Rittmeister  mit  den[i  Prädioate:  v.  Si. 
Agatha. 

Hegerle  ».   Mühl/Hd,  8.  191. 

itotffsdiaflifrj  Ci^rtschafher^  tiortsrhaclL  Altes,  erloscliene8,1cärnt- 
ner  Rittergeschlecht,  aus  welchem  früher  einige  Sprossen  in  Nieder- 
österreicb  mit  den  Gütern  Harrass,  Gross,  Kreozenstätten -etc.  be- 
gütert waren.  —  Stephan  v.  G.. kommt  urkundlich  1356  tot  a.tJlrich, 
Georg  n.  Hans  die  GörtechaCher  wurden  1427  mit  Gütern  nnd  Grund- 
stücken an  der  Piestink  etc.  von  Reinprecht,  Herrn  zn  Walsee,  be- 
lehnt. Der  S.tamm  «blühte  bis  in  die  zweite  Hälfte  des  16.  Jafarh. ' 
hinein.  Urban  v.  G.  zu  Harrass  auf -Creuzenstätten  wurde  mit  dem 
Schlosse  u.  Dorfe  Harras  Brandenbnrgischer  Lehensherrsefaaft  mit 
allem  Zubehör  1562  durch  jFälius  Grafen  .zu  Hardegg  als  Markgr. 
Brandenb.  Gewalthaber  nnd  Lehenricbter  in  Oesterreic)i  belehnt  ^nd 
vermählte  sich  1565  mit  Catbarina  ^chneckenreutter  ans  altem  Rit- 
terstande. Nach  demselben  kofimt  in  österr.  Urkunden  der  Nume 
des  Geschlechts  nicht  mehr  vor. 

W%»$griU,  III.  S-SfiS-^SSd. 

<»5lteD^  Mtter.     Böhmischer  Ritterstand.    Diplom  ^om  11.  Febr. 
1667  für  Edmund  v.  Göttin. 

•  V.  Mellbaeh,  I.  s:  441.        < 

tiettersflerf  ? .  lUseiieckh.    Erbländ.-östetr.  Adelsstand.    Diplom 
von  1735  für  Rosalia  Göttersdorf,  mit  dem  Prädicate:  v..Roseneekh. 

Megerl«  r.    Müht/eld,  Rrgint.-Bd.  8^  29»; 

üöttfardt,  (i^ttfiirth^.liettfart^  (SmUtfärU  Altes,  thüringisches*  Adelst 
geschlechtr  welches  seinen  Riltersitz  zu  Buttelstädt  im  WeioriqriscbeB 
hatte.  Nach  Müller,  Annsd.  SkKon.,' lebten  B^ans,  Dietrich  und  Len- 
tolph  v.  G.  um  1475,  Gl^spar  v.  G.  war  1567  und  noch  158B  Herz. 
Kath  und  Hofmarschall  in  Gotha,  welche  Würden  auch  Hans  Gas]^' 
1597  und  Valentin  1633  bekleideten;  Hai^  Christoph  a.  Hans  Georg« 
Fürstl.  Weimarische  Räthe,  unterschrieben  1590  mit  Anderen- vom 
Adel  die  Brüderschaft  wider  das  Fluchen,  und  zu  Gauhe's  i2eÜ  lebte 
Cb):ktian  Heinrich  v.  Q->  Fllratl.  Weimar.  Kammerjank^.  ^  Itefib 


^     876     —  ^ 

Esttor  tUeilte  sic)^  das  Gescblecbt,  dessen  Name  meist  Göttfardt  ge- 
«cbrieben  und  ausgesprochen  wurde,  in  eine  ältere  und  jüngere  Liuie. 
Jene  ws^r  in  der  Mitteles  18,  Jabrh.  bereits  erloschen  und  diese  stand 
^\ä  dem  Falle.  Nach  Allem  ist  letztere  in  der  zweiten  Hälfte  des 
18.  Jahrb.  erloschen. 

QfMh0t  l'  ii.  <><1  tt.-  672,  oach  SpAngeab«rg>  IL,  Müller,  Ann.  Sax.  li.  Gryphius,  vom  Kit- 
terordi'U.  —  Estor,  Abuenprobe,  S.  48y.  — '  hreih.  t.  Ledebm-',  I.  ö.  275.  —  Stebm4xcher,  I. 
14d:  Gottfurt,  Tböriugiscli.  —  9.  Medinff^  U.  S.  fO»  na6.iM, 

UtVdngtm,  £iQ  nur  dem  Namen  nach  bek'anirtes«  rhein ländisches 
Adelsgeschlecht. 

Bopptnrod^  8.  36. 

üötütdl.  Adelss4;and  deg  K(fnigreic1is  Sachsen.  Diplom  vom 
20.  Jubi  1^18  ffir  Christian  Friedrich  Göttlich,  Oecönom  und  Besitzer 
des  Rittergutes  Nieder-Strahwalde  bei  Herrnhut. 

Haitfltebriltliohe  Motfien.  —•  Fr^ik,  9.  Led^bUr,  IN.  8.  264  u.  16».  —:  W.-B.  d.  »UtkA 
B.U»ten',  Vri.  48. 

iöts  (Schild  der  Länge  nachg e theiU:  rechts  in  Roth  eine^reifen- 
klaue  und  links  ^ou  Schwarz  (auch  Blau)  und  Gold  der  Länge  nach 
getheilt,  mit  einem  braunen  Stamme,  und  itn  dies^  zwei  Seeblätter: 
Stammwappen.  Das  vermehrte  Wappeii  kommt  erst  gegen  Mitte  des 
vorigen  Jahrb.  vor.  Ob-,  wie  angenommen  worden  ist,  die  Greifen- 
klaue d^as  V.  Jeetze'sche  Wappenbild  sei,  müss  dahingestellt  bleiben, 
doch  spricht  das  Roth  dor  rechteir  Schildeshälfte  des  v.  GOtz'schen 
Wappens,  so  wie  namentlich  der  Schmuck  des  rechten  Jielmesr-die 
gesti&rzte  Greifenklaue,  ftb'  diese  Annahme  nicht  Per  Jeetze'sciie 
Helm  zeigt  ja  drei  Fahnen,  wecl\^lnd  roth  und  silbern,  und  hinter 
jeder  Stange  eine  linksgekrflmmte ,  schwarze  Hahnenfeder).  —  Nach 
der  Unken  Schildeshälfte  des  Wappens  ein  Zweig  der  aus  Franken 
nach  der  Mark  Brändenburg,  Pommeni,  Böhmen,  Schlesien«  der  Lau- 
sitz undSachsen  gekommenen  altenFami^ie  v.  Götzen,  Goetze^  Goetz, 
s.  den  betreffenden  Artikel.  Der  hier  in  Rede  stehende  Zweig  trat 
in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrb.,  -in  der  Oberläusitz  begUtert,  auf, 
schreibt  sich  neuerlich  stets:  Goetz,  fährte  früher,  s.  oben,  nur  das 
Stammwappen,  breitete  sich  später  weiter  in  Sachsen  und  in  neuerer 
Zeit  auch  in  Schlesien  aus  und  ist  allerdings,  Wenn  auch  v.  Hellbach 
diess  nicht  glauben  wollte,  erst  durch  die  von  v.  Uecht^itz  gegebenen 
Nachrichten  ans-  den  Kirchenbachern  zu  Weissenfelsi«  Hobenbocka, 
Görlitz  und  Bautzen  näher  bekannt  geworden.  Aus  den  von  v.  Uech- 
tritz  gemachten  Mittheiluugen  läset  sich  nachstehende  Stammreihe 
zusammenstellen:  Sebastian  v.  Götze  auf.  Drosten:  Margaretha  v. 
Grosprespf eider; — ■  Albrecht,  gest.  1636^  Herr  auf  Drosten,  kur^hz. 
Oberstlieutenant:  ^nnaMaria  v.  Gersdorf  aufLippitsch;  —  Friedrich 
Albrecht,  gest.  l702,  Herr  auf  Hobenbucka,  Brickwitz,  Niemitsch, 
Litschen,  Loppitscb  und  Opitz,  knrsächs.  Oberstalifneister:  L  Johanna 
Dorothea  v.  Bttnau  u.  II.  Maria  Erneatine  v.  Gersdorf;  —  Fjiedrich, 
gest.  175ö,^Herr  auf  Hoheobmckai  kurajMrhs.  Kanrmerh^  u.  Amtshaupt- 
mann, zu  ßtollberg:  Christiane  J^uise  v.  Thielau;  —  Friedrich  Al- 
brecht IL,  gest.  1780,  Herr  auf  Hobenbucka,  knrsächs.  Hof-  und 
Jnatitiei^atb:  Ghariotie  Erdnatbe  y.  Wobeser;  —  jdrei  6ebrftd«r 


—     676    — 

V.  Götz :  Ludwig  Eckard,  Herr  auf  Jetschen,  verm.  mit  JobaaiMt  Caro- 
line Friederike  v.  Schönberg;  firpst  Heinrich  Adolph,  gest.  1809, 
kursächs.  Kriegsrath,  und  C&rl  Friedrieh,,  knrs&ciis.  KararaerjoiikeF 
und  OberforsUneistor,  Herr  auf  Litzschen,  verm.  mit  JohMina  Caroliae 
Wilbelmine  v.  Gersdorf,  aus  welcher  Ehe  ein  1786  geikirener  Sohn 
entspross.  —  Die  Familie  hat  in  zahlreichen  Sprossen  förtgebUkht  u. 
gehört  zu  dem  im  Königreich  Sachsen  und  in  der  Provinz  Sehleaien 
begüterten  Adel.  In  Sachsen  stehen  derselben  die  Gtler  Tn^tUali  mit 
Zubehör  bei  Ostrilz  und  Piskowitz  bei  Camenz  zu,  in  Schieden  aber 
besitzt  dieselbe  Hoheubocka  und  Niemitsch  bei  Hoyerswerda,  Brze- 
zinke  belNamslau  etc.  — Zahlreiche  Sprossen  des GeschlecbU  standen 
in  der  kur-  und  k.  sächs.  Armee:  Ernst  Friedrich  v.  GOtz,  k.  i^ftcbs. 
Rittm.  a.  D.  ist  Herr  auf  Piskowitz  u.  die  .Gebrüder  Ferdinand  u. 
Otto  V.  G.  Beide  k.  sächs.  Hauptleute,  biesitzen  Trattlau;  Adolph  Otto 
V.  G.  wurde  184»  k.  sächs.  Hauptmann  u.  Carl  Theodor  v-G*  1849 
k.  Sachs.  Oberlieutenant  Nach  Bauer,  Adressbuch,  1857,  S.  75,  war 
der  k.  preuss.  Landrath  a.  D.  ?.  G.,  Herr  auf  Hohenbocka,  Terstorbea, 
Adolph  Hans  Georg  v^  G.,  k.  preos.  Landrath  und  Landies-Aeliester 
etc.  besassNiemtsch  und  ErHsty.  G.  hatte  Brzezinkeriune. 

Gro*$er,  LausiU.  Menkwürd.  II LS.  40.  —  Qauh«,  I.  S.  673' u.  «4.  —   v.  ü^tktHU,  4i- 
plocn.  Nacfar.  V.  8.  36—39,  ntth  den  obengenaunten  Kirchenb&ehern.   —  M.   Pr.  A,-L.  II.  8. 
H2  und  2&4:  das  Wappea  uaclr  dem  Hasse'aoheo  W.-B.   —    Fr«ik.  #.'  LUtkur^   llf.  JB,  f€&. 
_      —  Soäleslsches  W.-B.  Mr.  l»ft.  —  W.-B.  der  Sicha.  Staatein  II.  68. 


(Schild  der  Liänge  nach  getbieilt:  rechts  ein  Drutenfas  und 
links  eine  Seejungfer).  Ein  im  Kgr.  Preusseu  vorgekommenes  Adels- 
geschlecbt.  Des  erwähnten  Wappens  bediente  sich  Victor  v.  Götz, 
welcher  1772  als  k.  preuss.  Mig'or^ den  Abschied  nahm  wa^  1780  als 
Ober •  Forstmeister  starb.  Die  Söhne  desselben  waren:  Ferdiaasd 
Julius  Victor  v.  G.,  Oberlandesgerichts-Präsrdent  zu.Cöslin,  Angvst 
Gerhard  ErnsUv.  G.,  k.  pr.^  Premierlieut.,  gefallen  1806  ber  AuerstAdt 
u.  Victor  Friedrich  Otto  y.  G.  Der  Sojindeg;  Ersteren,  Ferdinand 
V.  G.  war  Hauptmann  im  k.  preuss.  30.  Infant-Regim.  a..der  einzige 
Sobn  desselben,  Victor  Ferdinand  v.  G.,. starb  4.  Febr.  1851  iiii  81. 
Jahre.  Nach  Allem  war  derselbe  der  Letzte  seines  Stammes. 

Freiherr  V.  Led€bur,\:^.Vlb, 

l&öti;  s.  Götze,  Diplom>on  1722. 

4i6li.  Reichsadelsstand,  Diplom  von  1791  für  Philipp  Maria  Gdtz, 
k.  k.  tteichsagenten.  : 

Megetle  v.  Mfühl/eUt»  Brg&iiB.wBd.  S.  MO. 

.  Uts.  Erbländ.  österr.  Adelsstand.  Diplom  von  18^1  fär  L^oa- 
iiar<i  Götz,  k.  k.  Lieuten.  bei  der  Brttnner  Militair-Oeconomie-CGMOi- 
mission,  '        ;.  .  . 

MeperU  9.  MüklfAd,  Krg&aft.-Bd.  S.  600.  ^ 

Coti  und  JUteiiii  Agstdn,  Agtsldi.  Ein  ursprflngUch  steiermär- 
kisches,  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrb.  in  Schlesien  vorgekom- 
menes Adels^schlecht.  —  Catharioa  v.  Götz  und  Agptein,  J?^-  ^^^ 
Franz  Maximilian  v.  Reisswitz  auf  Kranowitz,  des  J'Qrstenth.'^'Troppaa 
Oberst-Land-Richter,  starb  1721  und  1722  Maximilian  v.  G.  s.  A., 
Harr  au(  GöUersdorf  uHd  des  Farstetük  Troppaa  Unter-Lan^-Ua- 


—     677     — 

P 

merer.   Später,  1728,  kommt  noch  Jobann  Baptista  v.  G.  und  A.  als 
Land-Commissar  des  Fürstenthums  Troppau  vor. 

Sinapiui,  II.  8.  646. 

Coti  T.  ilathenthal.  £rbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1815 
far  Melchior  Götz,  k.  k.  Hauptmann  bei  Graf  Kolowrat  Infant.,  mit 
dem  Prädicate:  v.  BlQtbenthai. 

WißrrU  V.  Müklftld,  8.  191.     - 

Clots  T.  42otwi.  Erbländ.-Osterr.  Adelsstand.  Diplom  von  1753 
für  Johann  Ferdinand  Goetz,  k.  k.  Hofagenten,  mit' dem  Prädicate: 
V.  G(ytzen. 

MtgtvU  *.  MüAl/eld,  Erg&Ds.-Bd.  8. '999. 

CeetSi  UbE,  ?.  nd  ii  Lcweiroth.  ErbJänd.-O^terr.  Adelsstand.  Di- 
plom von  1705  für  Johann  Goetz,  ^mit  dem  Prädicate:  v.  and  zu  Le- 
wenroth. 

MegerU  9.  Mühlfeld,  Brgins.-Bd.  S.  800. ' 

4löti  f .  nieahMeii  Ueihuei  (Schild  schräglinksgetheilt:  rechts, 
oben,  in  Roth  ein  aufwachsender,  doppelt  geschweifter,  silberner  Löwe; 
links,  unten,  in  Gold  ein  schräg- linker,  rother  Baiken).  Reichsadels- 
stand. Bestätigungsdiplom  vom  13.  Juli  1591  für  D.  Joachim  v.  Götz, 
nachmaligen  herz.  braunschw.Canzlery  mit  dem  Prädicate:  ?.  Olen- 
husen.  Derselbe  wurde  auch  17.  Juui  1595  von  dem  Herzoge  Hein» 
rieh  Julius  zu  Braunschweig  als  damaliger  herz.  Kammerrath  mit  dem 
Erb-Kttchenamte  des  Landes  zwischen  dem'Deister  und  der  Leine  belie- 
hen. — -  Die  Familie  gehört  durch  Besitz  der  GHlter  Ohlenhusen, 
Lutter  und  Uslar  im  Königreiche  Hannover  zu  dem  rittterschaftlichen 
Adel  der  Göttingenschen  Landschaft  und  mehrere  Sprossei\  des  Ge- 
schlechts standen  und  stehen  in  der  k.  hannov.  Armee. 

Fr€ih.  p.  d  Kn«$«b«ek,  8.  198.  —  Frtik  v.  Lädtbur,  l.  8.  t7ft.  —  Siebmacher,  III.  148: 
T.  Götxe,  Braunsehweigisch.  —  «.  Meding,  1.  8.  191—198:  Angab«  de«  Dtploiiit.  —  Tfrof, 
II,  X?0.  —  W  -B.  d.  Kgr.  Hannover,  B.  4  ond  8.  7.  —  Mnetekke,  II.  8.  191  u.  192. 

Wti  iwd  Schwaieilieu  (Schild  ge viert:  1  in  Silber  ein  an  die 
Theilnngslinie  angeschlossener,  gekrönter,  halber,  schwarzer  Adler; 
2  in  Roth  eiü  gekrönter,  weisser  Schwan;  3  ebenfalls  in  Roth  drei 
abeieiuanderlaufende,  schwarze  Wi!id«=piele  und  4  in  Silber  ein  ge- 
krönter, doppelt  geschweifter,  goldener  Löwe).  —  Böhmischer  Adels- 
stand. Diplom  vom  13.  Juni  1662  für  Hans  Goetz,  Mitglied  und  spä- 
ter (1671)  Präses  des  Raths  der  Stadt  Breslau,  k.  k.  Rath  Herrn  auf 
Höfchen,  Peltschtttz  u.  Polnisch  Maschwitz,  mit  dem  Namen :  v.  Götz 
u.  Schwauenfliess.  Der  Diploms- Empfänger,  gebürtig  aus  Brixenstadt 
in  Franken,  starb  1677  und  der  ältere  'Sohn  ^desselben ,  Magnus  An- 
tonius V.  G.  u.  S.,  gest.  1714,  war  ebenfalk  Präses  des  Raths  zu  Bres-' 
lau  geworden.  Ein  Sprosse .  des  Geschlechts  a.  d.  Hause  Laubsky  im 
Oelsnischen,  venu,  mit  einer  v.  Prittwitz  und  Gimmel,  kaufte  1717 
das  Gut  Allerheiligen  im  Oelsnischen  und  ein  v.  G.  u.  S.  auf  Klikaa 
im  Namslauischen  war  um  diese  Zeit  mit  Johanna  v.  Schreibersdorf  u. 
Olbendorf  vermählt.  —  Der  Stamm  blQhte  fort  und  zu  demselben  ge- 
hörte noch  Johann  Carl  Wilhelm  v^  G.,  welcher  1832  als  k.  preuas. 
Generalmajor  pensionirt  wurde.  . 

8inapim$,  OUnogr.  1.  8.  806  o.  Sohle«.  Cor.  I.  8.  411  ■.  41S.  u.  II.  S.  64«.  -  OmA«,  JU 
Mnuekke,  Deouch.  AdeU-Lez.  III.  37 


—     676    — 


V.  Götz :  Ludwig  Eckard,  Herr  auf  Jetschen,  verni  : 
liiie  Friederike  v.  Schönberg;  Ernst  Heinrich  Adni*** 
kursächs.  Kriegsrath,  und  Carl  Friedrich «  kur^ai] 
und  Oberforstmeistor,  Herr  auf  Litzscheni  verm.  mit  -i"' 
Wilbeluine  v.  Gersdorf,  aus  welcher  Ehe  ein  i7M>  fr*i 
eutspross.  —  Die  Familie  hat  in  zahlreichen  Sprufa^fit 
gehört  zu  dem  im  Königreich  Sachsen  und  in  der  k  i 
begüterten  Adel.   In  Sachsen  stehen  derselben  iiic  « 
Zubehör  bei  Ostritz  und  Piskowitz  bei  Camcnz  ^u,  ... 
besitzt  dieselbe  Hobenbocka  und  Kiemitsch  bei  Ijuj. 
zinke  belNam&lau  etc. — Zahlreiche  Sprossen  dtaii... 
in  der  kur-  und  k.  sächs.  Armee:  Ernst  Frici!:. 
Rittm.  a.  D.  ist  Herr  auf  Piskowitz  u.  die  U  I 
Otto  V.  G.  Beide  k.  sächs.  Hauptleute,  besitzen  '^ 
y.  G.  wurde  184il  k.  säch's.  Hauptmann  u.  Cn' 
k.  sächs.  Oberlieutenant  Nach  Hauer,  Adrü^^Lu 
der  k.  preuss.  Landrath  a.  D.  v.  G.,  Herr  aut  i. 
Adolph  Hans  Georg  v.  G.,  k.  preus.  Landrat) 
etc.  besass  Niemtsch  und  Erliste.  G.  hatte  H* 

Grosser,  LausiU.  Meckw&rd.  III.  8.  40.  —  Oauht,  I.  s    ■  ' 
plom.  Nachr.  V.  8.  36—39,  ntth  den  obeugenaiini«!!  Kir<li<ii:-.. 
Ü2  und  W&4:  das  Wappea  uaoh  dem  Haaae^Mrhen  W.-K.    - 
—  SchlealHohcü  W.-B.  Mr.  19«.^—  W.-B.  der  Särha.  ^ual(■ll.   (• 

üöii  (Schild  der  Länge  nach  getheilt :  r« 
links  eine  Seejungfer).  Ein  im  Kgr.  Preuss«"- 
geschlecht.    Des  erwähnten  Wappens  h(><lt< 
welcher  1772  als  k.  preuss.  Migor  den  Ai»  v=    .^^^^-^^^ 
Ober  -  Forstmeister  starb.    Die  Söhne  lii:.  . 
Julius  Victor  v.  G.,  Oberlandesgericlit>-I  . 
Gerhard  Ernst v.  G.,  k.  pr.  Premierlieiit.. 
u.  Victor  Friedrich  Otto  y.  G.    Der  S.-! 
V.  G.  war  Hauptmann  im  k.  preuss.  30.  1 
Sohn  desselben,  Victor  Ferdinand  v.  i 
Jalire.  Nach  Allem  war  derselbe  der  Lt;; 

Freiherr  v.  Ltdebur,  1.'  8.  875. 

lidts;  s.  Götze,  Diplom'  von  1 
lidli.  Reichsadelsständ,  Diploi 
k.  k.  lieichsagenten. 

Megerle  v.  Mühl/tU,  Ktgiu^Rd.  8.  MO. 

Ute.  Erbländ.  österr.  Adelssl 
hard  Götz,  k.  k.  Lieuten.  bei  der 
mission. 

Meg«rt€  e.  Mükl/Hd,  Brvliis..Bd.  8.  800. 

«otsMd  4steliii  AgotciB, 

kiscbes,  in  der  ersten  Hälfte  des  1{ 
menes  Adelsgeschlecht.  —  Cathar 
Franz  Maximilian  v.  Reisswitz  auf  Kr« 
Oberst-Land-Richter,  starb  1721   od 
Herr  att(  Göllersdorf  und  des  FOrst« 


-4 


679     — 


ka  fr.  tissisches  Grafendiplom  vom  3.  Mai  1794  für 
oiis^chaft  des  am  15.  Mttrz  1794  verstorbenen 
eiiiuits  Friidrich  Wilhelm  v.  Götzen.  —  Die 
men   aus  einer    alten  Adelsfamilie  der  Mark 
ie  mehrfach  angenommen  wird,  mit  den  deut- 
en i\\  die  Marken  kam,  zuerst  mit  Zehlendorf 
;t  wurde,  dann  mehrere  Güter  an  sich  brachte 
I     Pommern  u.  Ostpreusseii  sich  ausbreitete.  — 
I  Hause  Zehlendorf,  gefallen  1645  als  k.  k. 
nrr  .^rhlacht  bei  Jankau  in  Böhmen,  trat  1625  im 
in  k*  k.  Dienste,  stieg  in  diesen  rasch  empor,  er- 
M^rrnstand  und  brachte,  s.  oben,  zwei  Jahre  spä- 
nnt Nördlingen,  den  Grafenstand  in  seine  Fami- 
aus  der  Khe  mit  Appollonia  Grf.  v.  Hoditz 
)iegmnnd  Friedrich  u.  Johann  Georg,  welche 
iKtii^sche  und  die  schlesische,  gründeten.  Ersterer, 
k,  General-Feldm.-Lieutenant,  hatte  die  Güter  in 
n  und  pflanzte  durch  seinen  Sohn,  den  Grafen  Sieg- 
iU.K  wi* icher  1700  k.  k.  Geh.-Rath  u.  Statthalter  in 
'\  i\t^^^m\  Sohn,  Johann  Maximilian,   1721  k.k.  Geh.- 
init^  fort.  Später  nahm  man  an,  dass  diesß  Linie 
I    UM  sich  neuerlich  ergeben,  s.  nuten  ,  dass  diese 
ii  war,  ~  Graf  Johann  Georg,  der  Stifter  der  schle- 
rht*^  f»>n  seiner  Stiefmutter,  Elisabeth  v.  Falken,  die 
Hwu^ser  nnd  wurde  1661  als  Landeshauptmann   der 
f    II,  k-X  Geh.-Kath  vom  K.  Leopold  1.  mit  den  Gütern 
t  Ttint^chendorf  belehnt.    Zu  dem  reichen  Erbe  des 
It  Sohn  desselben,  Graf  Johann  Ernst,  noch  mehrere 
I  €h  rrlosch  schon  1771  mit  des  Letzteren  Enkel,  dem 
<ufifi  t^ai']  Jüiieph,  der  Mannsstamm  der  sehlesischen  gräf- 

' 'luiJ  die  Allodialgüter  erbte  des  letzten  Grafen  Neffe, 

'  r  Graf  V,  Magnis.  —  Von  dem  in  der  Mark  Branden- 
uien  GM7eDSchen  Stamme  war  Siegmund,  der  Bruder 
»bengetsannteu  Feldniarbchalls  Gr.  v.  G. ,  der  nähere 
spateren  Grafen  Vi  ^.  in  Preussen.  Aus  der  Ehe  eines 
nmen,  des  k.  prenss.  Landraths  und  Herrn  auf  Grün- 
it/  und  Tenip^lfelde  Carl  Ludwig  v.  G.,  mit  Juliane  Charlotte 
.  stammte  Friedrich  Wilhelm  v.  G.,  gest.  1794  als  k.  preuss. 
f.tiiuteimot  und  Gouverneur  der  Festung  Glatz.  Derselbe  war 
Jabre  lang  Flügel-  und  General-Adjutant  des  Königs  Fried- 
Im  \l.  und  halte  als  Oberst,  nachdem  der  Mannsstamm  der 
li<'it£enspheE    Linie  in  Schlesien,  s.  oben,  erloschen  war, 
f  771  die  an  die  Krone  Preussen  als  erledigte  Lehen  anheim 
n  GtUer  erhalten.    Aus  seiner  ersten  Ehe  mit  einer  v.  Hol- 
neben einer  Tochter,  zwei  Söhne  u.  aus  der  zweiten 
Reichenbach-Goschüz    ein  Sohn  und  eine 


^!  , 


mir  Friederike  Grf.  v. 

!'T,  welche  sämmtlich,  s  oben,  in  den  Grafenstand  des  Königr. 


eu  erhoben  wurden. 


Die  Sohne  ans  erster  Ehe,  Graf  Friedrich 
37* 


—    678    — 

a.  674.  —  N.  Pr.  A.-L.  IL  x8.  9t3  u.  «W,  —  Freik.  ».  Uätbur,  l.  B.  274,  —  SKtbrnockfr^  V. 
73*.  -  r.  Meding,  8.  221  \i.  %%%. 

Cötie  (im  Schilde ,  mit  vod  Roth  und  Silber  in  zwei  Reihen  ge- 
schachter Eiufassaog,  ein  blaues  Andreaskreuz,  oben  und  unten  von 
einem  Adlerskopfe  und  rechts  und  links  von  drei,  1  u.  2,  brennenden 
Granaten  begleitet).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  30. 
Juni  1722  für  Ernst  Ludwig  Götze,  k.  preuss.  Hauptmann  imj|jpigim. 
Prinz  Leopold  v^  Anhalt-Dessau.  Derselbe  starb  17.  Dec  1745&ls  k. 
preuss.  Generalmajor.  Sein  Sohn,  Ludwig  Carl  Bogislaiys,  k.  preuss. 
Quartiermeister-Lieutenant,  kaufte  in  der  Altmark  1726  Paris- Wende- 
•  mark  unweit  Osterburg  und  erwarb  noch  später  in  demselben  Kreise 
die  Güter  Gethlingen  und  Welle.  Weitere  Nachrichten  Aber  denselben 
fehlen. 

r.  Hellhach,  I.  H.  441.  —  N.  Preuss.  A.-L.  I.    8.  88.  —  Fteih.  ».  Ledebur,  1.  8.  275.  — 
W.-B.  d.  Preuss.  Monarch.  III.  28. 

Ciötic  (in  Roth  ein  Ringkragen  der  k.  Iire^sa.  Armmee).  Adels- 
stand des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  15.  Juli  1732  für  Christoph 
Götze,  Officier  in  k.  preuss.  Diensten.  Derselbe,  geblieben  1757  als 
Major  und  Commandeur  des  k.  preuss.  Regiments  Prins  Heinrich  bei 
der  heldenmttthigen  Vertheidigung  von  Hirschfelden,  war  ein  Bruder 
des  im  vorstehenden  Artikel  genannten  Ernst  Ludwig  ¥.  GOtze,  erhielt 
aber  den  Adel  mit  dem  obengegebenen  Wappen.    . 

J^tfiA.  *.  Ud€hur,  I.  S.  tu  tt.  376.  —  W.-B.  d.  Pr.  Monarch.  III.  38. 

\  Cötien,  flrafcn  (reichsgräfliches  Wappen:  Schild -mit  Mittelschilde 

siebenfeldrig,  oben  der  Länge  nach  und  zweimal  quer  und  unten  zwei- 
mal der  Länge  nach  getheilt.  In  der  Länge  nach  von  Schwarz  oder 
Blau  getheiltem  Mittelschilde  <][uer  gelegt  ein  abgestumpfter,  starker, 
oben  ein-  und  unten  zweimal  geasteter  Zweig,  von  dessen  beiden  En- 
den an  langen  Stielen  sich  zwei  grüne  Seeblätter  zu  einander  beagen, 
H.  zweimal  'durch  einander  geschlungen,  sich  im  den  Saiiea  »eigen. 
1  u.  4  in  Silber  ein  einwärts  sehender,  gekrönter  Adler;'  2  a.  3  in 
Schwarz  ein  einwärts  sehender,  gekrönter,  goldener  LöWe;  5  in  Sil» 
ber  vier  schräglinke,  u.  7.  ebenfalls  in  Silber  vier  schrägrechte,  rothe 
Baikien  und  6.  qnergetheilt:  oben  in  Silber  eine  rothe,  heidnische 
Mütze  und  unten  in  Gold  ein  blaues  Polster  mit  goldenen .  Quasten. 
Wappen  nach  dem  k.  preuss.  Grafehdiplome  von  1794:  Schild  geviert 
mit  dem,  das  Stammwappen :  den  Ast  mit  den  Seeblättem  zeigenden 
Mittelschilde.  ^1  in  Blau  ein  roth  gesatteltes  und  gezäumtes,  reehts- 
springendes,  silbernes  Ross.  2  in  Silber  auf  grünem  Hftgel  eine  stein- 
farbene  Kirche  mit  rothem  Dache;  3  ebenfalls  in  Silber  auf  einem 
grünen  Hügel  ein  mit  Befestigungen  ufogebenes  Casteli  oder  nach 
Anderen  eine  ummauerte  Kirche  und  4  in  Blau  ein  nach  rechts  fort- 
schreitender Infanterist,  welcher  in  der  Rechten  ein  Gewehr  hält.  * 
Die  Wappenbilder  aller  vier  Felder  beziehen  sich  auf  glänzende  Mo* 
mente  aus  dem  Kriegerleben  des  k.  preuss.  Generallievtenants  Fried- 
rich Wilhelm  v.  Goetzen  als  früheren  Flügeladjutanten  des  Königs 
Friedrich  II.).  Reichs-  und  Preussischer  G'rafenstand.  Reich  grafen- 
Diplom  vom  16.  Aug.  1635  für  Joh.  Freih.  v.  Götzen,  k.  k.  General- 


—     579     — 

Feldmarschall  und  Preussisches  Grafendiplom  vom  3.  Mai  1794  fllr 
die  gesammte  Nachkommenschaft  des  am  15.  März  1794  verstorbenen 
k.  preoss.  Oeneral-Lieutenants  Friedrich  Wilhelm  v.  Götzen.  —  Die 
Grafen  v.  Götzen  stammen  aus  einer  alten  Adeisfamilie  der  Mark 
Brandenburg,  welche,  wie  mehrfach  angenommen  wird,  mit  dendeut^ 
sehen  Rittern  aus  Franken  ip  die  Marken  kam,  zuerst  mit  Zeblendorf 
und  Zühlsdorf  begütert  wurde,  dann  mehrere  Güter  an  sich  brachte 
u.  in  Schlesien,  Böhmen,  Pommern  u.  Ostpreusseii  sich  ausbreitete.  — 
Johann  v.  Götzen  a.  dem  Hause  Zehlendorf,  gefallen  1645  als  k.  k. 
Feldmarschall  in  der  Schlacht  bei  Jankan  in  Böhmen,  trat  1625  im 
26.  Lebensjahre  in'k.  k.  Dienste,  stieg  ip  diesen  rasch  empor,  er;- 
hielt  1(333  den  Freiherrnstand  und  brächte,  s.  oben,  zwei  Jahre  sp&^ 
ter,  nach  dem  Siege  bei  Nördlingen,  den  Grafenstand  in  seine  Fami- 
lie. Derselbe  hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Appollonia  Grf.  v.  Uoditz 
zwei  Söhne,  die  Grafen  Siegmnnd  Friedrich  u.  Johann  Georg,  welche 
zwei  Linien,  die  böhmische  und  die  schlesische,  gründeten.  Ersterer, 
gest.  1662  als  k.  k.  General-Feldm.-Lieutenant,  hatte  die  Güter  in 
Bölimen  erhalten  und  pflanzte  durch  seinen  Sohn,  den  Grafen  Sieg- 
mund Friedrich  (IL),  welcher  1700  k.  k.  Geh.-Rath  n.  Statthalter  in 
Böhmen  war  und  dessen  Sohn,  Johann  Maximiliai),  1721  k..k.  Geb.- 
Hath  wurde,  seine  Linie  fort.  Später  nahm  man  an ,  dass  dies^  Linie 
erloschen  sei,  doch  hat  sich  neuerlich  ergeben ,  s.  unten ,  dass  diese 
Annahme  falsch  war.  —  Graf  Johann  Georg,  der  Stifter  der  schle* 
sischen  Linie,  erbte  von  seiner  Stiefmutter,  Elisabeth  v.  Falken,  die 
Herrschaft  Kaltwasser  und  wurde  1661  al»  Landeshauptmann  der 
Grafschaft  Glatz  u.  k.^.  Geh.-Rath  vom  K.  Leoj)old  L  mit  denGütern 
Scharfeneck  und  Tuntscbendorf*  belehnt.  Zu  dem  reichen  Erbe  de« 
Vaters  erwarb  der  Sohn  desselben,  Graf  Johann  Ernst,  noch  mehrere 
andere  Güter,  doch  erlosch  schon  1771  m^t  des  Letzteren  Enkel,  dem 
Grafen  Johann  Cafi  Joseph ,  der  Mannsstamm  der  sehlesischefi  gcif*- 
liehen  Linie  und  die  AHodialgüter  erbte  des  letzten  Grafen  Neife, 
AntoD  Alexander  Graf  v.  Magpis.  —  Von  dem  in  der  Mark  Branden- 
burg fortblühenden  Götzenschen  Stnmme  war  Siegmund,  der  Bruder 
des  Vaters  des  obengenannten  Feldniarbcballs  Gr.  v.  G. ,  der  nähere 
Stammvater  der  späteren  Grafen  Vt  ^.  in  Preussen.  Aus  der  Ehe  eines 
seiner  Nachkommen,  des  k.  preuss.  Landraths  und  Herrn  auf  GrüD- 
del,  Eraatz  und  Tempelfelde. Carl  Ludwig  v.  G.,  mit  Juliane  Charlotte 
V.  Sydow,  stammte  Friedrich  Wilhelm  v.  G.,  gest.  1794  als  k.  preuss. 
General-Lieutenant  und  Gouverneur  der  Festung  Glatz.  Derselbe  war 
früher  25  Jahre  lang  Flügel-  und  General- Adjutant  ded  Königs  Fried- 
rich Wilhelm  IL  und  hatte  als  Oberst,  nachdem  der  Mannsstamm  der 
gräflich  Götzenschen  Linie  in  Schlesien,  s.  oben,  erloschen  war, 
24.  Oct.  f  771  die  an  die  Krone  Preussen  als  erledigte  Lehen  anheim 
gefallenen  Güter  erhalten.  Aus  seiner  ersten  Ehe  mit  einer  v.  Hol- 
wede  stammten,  neben  einer  Tochter,  zwei  Söhne  u.  aus  der  zweiten 
Ehe  mit  Friederike  Grf.  v.  Reichenbach-Goschüz  ein  Sohn 'iind  eine 
Tochter,  welche  sämmtlich,  s  oben,  in  den  Grafenstand  des  Königr. 
Prensaen  erhoben  wurden.  Die  SOfane  ans  erster  Ehe,  Graf  Friedridi 

37* 


—     680     — 

Wilhelm,  k  preuss.  GeneraULieatenant  and, Graf  Adolph,  Herr  der 
Herrschaft  Scliarfcneck  und  Landschafts-Director  des  FOrstenthums 
Mttnsterberg  and  der  Grafschaft  Glatz,  sind  Beide  anvermählt  ge- 
storben, Ersterer  1820,  Letzterer  1847,  u.  die  Schwester  derselben, 
Gr&üii  Luise,  starb  1848  als  verw.  Grfv.  Magnis.  Die  Tochter  aas 
der  zweiten  Ehe,  Grf.  Wilhelmine,  geb.  1789,  vermählte  sich  1825 
mit  dem  später,  1834,  verstorbenen  k.  k.  Feldmarschall-Lieat.Freih. 
V.  Herzogenberg,  der  Sohn  aber,  Graf  Kurd,  geb.  1791,  vormal.'Herr 
auf  Gross-Krutschen  u.  Ellguth,  k.  preuss.  Kamroerh.,  verm.  in  erster 
Ehe  mit  Mathilde  Grf.  v.  Reicheubacfa-Goscbütz,  gesch.  u.  alswieder- 
verm.  Fürstin  v.  Ilatzfeldt  gest.  1856  and  in  zweiter  mit  Molly  Mas- 
sely,  geb.  1809,  hat  in  beiden  Eben  den  Stamm  fortgesetzt.  Aas 
der  ersten  Ehe  entsprossten,  neben  einer  Tochter,  Octavia,  zwei 
Söhne,  Graf  Gustav,  geb.  1817  und  Graf  Adolph,  geb.  1821«  Herr 
der  1771  zu  einem  Familien-Fidei-Commiss  eingesetzten  Herrschaft 
Scharfeneck  mit  Tuntschendoif,  Nieder- W^kiitz  etc.,  aus  der  zweiten 
aber,*  neben  drei  Töchtern,  Walburgis,  Marie  und  Agnes,  zwei  Söhne, 
Graf  Wilhelm,  geb.  1838,  k.  preuss.  Lieut.  u.^Graf  Max,  geb.  1848. 
—  Zu  der  gräflichen  Linie,  vormals  hi  Böhmen,  welche  das  Incolat  in 
Böhmen  16.  Jan.  1642  erhielt  und  den  reichsgräflichen  Titel  mit  dem 
Wappen  des  Diploms  von  1635  führt,  wurde  in  letzter  Zeit  zunächst 
gerechnet:  Graf  Carl,  geb.  1815,  —  Sohn  des  1856  verstorbenen  k. 
k.  pens.  Oberamts-Offlcials  Grafen  Johann  Anton  Ernst  aus  der  Ehe 
mit  Maria.Eckardt  —  verm.-  mit  Luise  Seidl,  geb.  1821,  aas  welcher 
Ehe  zwei  Töchter  und  ein  Sohn,  Carl,  geb.  184*/,  stammen.  Der  Bru- 
der des  Grafen  Carl,  Graf  Ferdinand,  gtb.  1821,  vermählte  sichl850 
mit  Catharina  Ragencoyichund  ein  Vetter  des  Grafen  Johann  Anton 
Ernst,  Graf  Joseph  Franz. Peter,  geb.  1800,  hat  io  zwei  Ehen  den 
Stamm  fortgesetzt.  Aus  erster  Ehe  mit  Maria  Zambelli,  gest.  1836, 
entsprossten  eine  Tochter,  Elise,  geb.  1831  a.  ern  Solm,  Ernst  geb. 
1829,  aus  der  zweiten' aber  mit  Catharina  Marolini,  neben  einer 
Tx>cbter,  Paaline,  geb.  1844,  zwei  Söhne,  Peter, 'geb.  1839  ii%  Anton, 
geb.  1840.  —  Nach  Bauer,  Adressbuc'h,  1^57.  S*.  73.  bittht  noch  ein 
adeliger  Zweig  des  Stammes ,  aus  welchem  ein  Sprosse  in  Ostpreus- 
sen  im  Kr,  Fiscbhausen  Herr  auf  Korwiugen  ist  und  ein  Anderer  in 
Westpreussen  im  Kr.  Elbing  das  Gut  Reimansfelde  besitzt. 

Sinapius.  I.  8.  31—35:  mit  der  Ahnentafel  des  Grafen 'Johann.  -*  (rauhe,  I.  8.  672—674 
u.  II.  s.  361-364.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  2&l-a54  ü.  III.  K.  4.  -  Deutsche  Grafeuh.  d.  Ge- 
geüw.  I.  S.  264— 'J66  —  Frei/t.  v.  Ledtbur,  I.  8.  276.  —  <9eneal.  Taschenb.  der  grü.  Hin- 
•er,  1862,  8.  ;»05— 307  und  histor.  Ilandb.  su  demselben,  8.  267.  —  ßi^bmachtr,  IV.  6:  ü.- 
Gr.  T.  6.  -  ».  Medingy  III.  8.  219—221.  —  Süppl.  tu  8iebm.  W.-B.  VI.  10  u.  VIII.  2:  K  -Gr. 
▼.  G.,  GöU.  —  Tyrof,  II.  128:  Gr.  ▼.  G.  Dipl.  ▼.  1794.  -  W.-B.  .d.  Preuss.^ Ilooareb.  I.  4S. 

ip6tseidorf-Clrab«w8U|  CrafeD^  s.  Grabowiski,  Cilifei. 
Ilötienstetn^  Ritter^  s.  Le-Payen  v.  Götzenstein,  Mtter« 
llötskeD^  Ritter.     Alter  böhmischer  Ritterständ.     Diplom    vom 
12.  Apr.  1709  für  Anton  Heinrich  v.  Götzken. 

Megerle  v.  Mühl/eld,  Erginc-Bd.  8.  146.  •>-  v.  HeUbhch^  I.  8.  442. 

Cefin«  Ein  früher  zu  der  französischen  Colonie  in  Berlin-  gehö- 
rendes Adelsgeschlechtj  aus  welchem  mehrere  Sprossen  in  der  k.  pr. 
Armee  standen.  Zu  denselben  geborte  anter  Anderen  dei^  k.  preoss. 


—    581     — 

Staabscapitain  im  Feld-JSger-Regii^ente  v.  G.,  welcher  1810  ans  dem 
activen  Dienste  trat  and  später,  1824,  Oberförster  zu  Chrzelitzin 
Öber-Schlesien  war. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  255.  —  Freih.  9.  Udebur,  \.  S.  267. 

Ugel^  s.  Gansauge,  S.  439  u.  440. 

Goggendorfer^  CloekeDdürf  ni  lünai  ■.  CilgeBberg«  Altes^  ursprüng- 
lich österreichisches  Rittergeschiecht,  welches  bereits  im  14.  Jahrb. 
dem  niederösterr.  Ritterstande  augehörte.  Otto  v.  Gockkendorf  kommt 
urkundlich^  als  Zeuge  1266- vor,  Arnoldus  de  Gockendorf  1287,  Al- 
brecht V.  Gockkendorf,  der  ehrbare  Mann,  ebenfalls  1287  etc.  Der 
Stamm  blühte  fort,  bis  zuletzt  Wolfgang  Goggeudorfer  2;n  lllmau, 
Ritter,  sich  1 534  mit  Margaretha  v.  Hoheneck  vermttblt  hatte.  Seine 
Erben  zahlten  ^noch  1550  für  die  Herrschaft  lUmau  die  Landesan- 
lagen,  1579  aber  erlosch  die  Familie  gänzlich. 

Wissgrili,  III.  (^.  348  u.  349. 

Ivogolinski.  Polnisches,  zu  dem  Stamme  Rola  zählendes  Adelsge- 
schlecht, welches  nach  Westpreussen  kam  u.  1820  im  Kr.  SchlOchau 
das  Gut  Kiedrowice  inne  hatte. 

Freih.  v.  Ledebur,  I.  S.  S'SJ. 

Cograffen,  s.  G  a  u  g  r  el)  e  n ,  *S.  456. 

.  Gohr,  (ioer,  4l«or  (in  Silber  drei,  2  n.  1,  rothe  Jagdhörner).  Ein 
am  Niederrhein  begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht,  nicht  zu  ver- 
wechseln mit  den  aus  der  Twente  stammenden  Edlen  v.  Gore,  deren 
Stammsitz  die  Stadt  Goar  ist  und  die  Edelyoigte  von  Utrecht  waren. 
Die  Familie  war  1585  mit  Caldenbroich  begütert  und  hatte  im  .17. 
Jahrb.  die  Güter  Dornick,  Gribben^  Hinsbeck  istc.  inne,  auch  liegt 
ein  den  Namen  der  Familie  tragendes  Gut  im  jetzigen  Kreise  Neuss. 
—  Der  Bruder  des  1572  verstorbenen  Johann  v.  G.,  Coadjutors  der 
Deutsch- Ordens  Bailei  Biesen,  Wilhelm  v.  G.,  wendete  sich  1532 
nach  Curland,  setzte  daselbst  den  Stainm  fort  und  später  kam  das 
Geschlecht  nach  Ostpreussen,  wo  es  im  Kr.  Fischhausen  das  Gut  Ko- 
sacken  bcsass. 

Fahn^,  I.  .s.  44.   —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  266  u.  267. 

(iohr,  (lohren,  auch  Prelherren  (in  Roth  ein  schrägrecbtcr,  blauer 
Balken  mit  einem  Weingewinde  von  sechs  Blättern  u.  zwei  Trauben). 
In  der  früheren  Reichsritterschaft  des  Elsasses,,  so  wie  im  Königr. 
Bayern  anerkannter  Freiberrnstand.  —  Altes  Adelsgeschlecbt  der 
Altmark  aus  dem  gleichnamigen,  im  Laufe  der  Z^it^an  die  Familie  v. 
Görne  gekommenen,  bei  Stendal  gelegenen  Stammbause,  welches 
schon  1287  Dahlen  unweit  Stendal,  so  wie -im  14.  Jahrb.  Kätlien, 
Möhrin^en  und  Schäplitz  inne  hatte,. im  1.5.  16.  und  17.  Jabrh.  noch 
mehrere  andere  Güter  im  Besitz  hatte  und  noch  1661  zu  Badingen 
sass.  Später  kam  dasselbe  nach  Ostpreussen  ^  wo  es  1780  Kukowen 
im  Kr.  Oletzko  erwarb,  gehörte,  wie  angegeben,  zur  Ritterschaft  des 
Elsasses  und  verzweigte  sich  aus  depfi  Hause  Nahrstedt  in  der  Alt- 
mark auch  nach  Bayern,  wo  bei  Entwerfung  der  Adelsmatrikel  des 
Königreichs  Bayern  die  Gebrüder  Ludwig  Joseph  Maria  k.  bayer. 


Kämm.,  w.  Geh.-Elath  und  Obersthofmarschall  und  Franz  Sebastian 
Carl,  geb.  1759,  k.  bayer.  Kämm'.,  in  die  Freiheirrnclasse  derselben 
.eingetragen  wurden.  Die  adelige  Familie  v.  Gohren,  welche,  8.  deA 
nachstehenden  Artikel,  in  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  Auf- 
nahme fand ,  ist ,  wie  schon  die  Wappen  ergeben ,  ein  ganz  anderes, 
mit  der  hier  in  Hede  stehenden  Familie  nicht  zu  verwechselndes  Ge- 
schlecht. —  Früher  standen  übrigens  mehrere*  Glieder  der  Familie 
in  der  k.  preuss.  Armee.  Georg  v.  G.,  Rittm.  im  Kuirassier- Regim. 
Markgraf  Albrecht  zu  Brandenburg,  war  mit  einer  v.  Hohcndorf  ver- 
mählt und  ein  Sohn  aus  dieser  Ehe,  Ludwig  v.  G.,  in  kinderloser  Ehe 
mit  einer  v.  Quast  vermählt,  starb  1771  als  Oberst  undOhef  eines 
BesatzungsbatailL  in  Acken  a.  d.  Elbe,  auch  lebte. noch  1836  in  Me- 
mel  ein  k.  pr.  Lieut.  v.  G.,  welcher  früher  Postmeister  in  Pritzwalii 
gewesen  war. 

/.  #V.  Seyfert,  histor.-genenl.  Besehreib,  dos  ftdel.  Oescbl.  t.  Gohr,  aus  ArebWalisclMa 
Urkunden.  Weisj^onfels,  1769.  —  r.  Lang^  8.  134  u.  Suppl.  8.  102.  —  N.  ^r.  A.-ls  II.  8.255. 
—  Freih  v.  Ledfbur,  I.  8.  267.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern.  III.  8  und  v.  Wölcktrn;  Abtheil. 
3.  8.  SO:  Freih.  ▼.  8.  -  «.  Htpur.  bafer«  Adet,  Tab.  ^4  und  8.  37.  —  ITiMMMtf,  l.  8.  171 
und  172.  ,  ' 

Cohren  (im  silbernen  Schilde  im  Fusse  desselben  ein  gerader, 
rother  Sparren,  auf  welchem,  umgeben  von  grünen  Zweigen,  ein,  den 
Kopf  rechts  kehrender  Vogel  sitzt).  Ein  in  der  Person  des  Christian 
Ludwig.Friedrich  v.  Gohren,  geb.*  1789,  k.  bayer.  Sportel-Rendantenbei 
dem  Landgerichte  Graefenberg ,  nach  nachgewiesenem  Besitzstiinde, 
28.  Apr.  1817  in  die  Adelsmatrikel  des  Eönigr.  Bayern  eingetragenes 
Adelsgeschlecht.  Dasselbe  ist  auch  in  das  Grossh.  SuchFen- Weimar 
und  in  das  Reüssische  gekommen.  Dr.  v.  Gohren,  grosshefz.  sachs.- 
weim.  Justizrath,  war  lange,  und  noch  1842  und  später,  Universitäts- 
Amtmann  in  Jena  und  W^T.  v.  Gohren,  geb.  1827  zu  Gera ,  studirte 
1848  zu  Leipzig  die  Rechte  und  wurde,  so  viel  bekannt  i^t,  später  im 
FOrstenth.  Keuss  Jflngerer  Linie  bedienstet. 

Handschriftl.    Not!».  —  ».  Lang,  Supplcm.  8.  102.  —  W.  B.  d.  Kgr.  Bayern,  V.  66. 

GoliDski.   Polnisches,  zu  dem  Stamme  Jastrzembiec  gehörendes 

Adelsgeschhecht,  welches  1789  in  Westpreussen  mit  den  Gütern  Lys- 

san,  Ziethen  und  Gross-Zawada  im  Kreis  Schlochau  angesessen  war. 

-  Ein  v.Golanski,  Herr  auf  Zutiki  in  Polen,  wurde  1788  k.  preuss.Kam- 

merherr. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  255.  — ,Fr«A.  f.  Ledebur,  I.  8.  267.    " 

Celd^  llitter  ind  Edle.  E^rbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  .von 
1771  für  Joseph-Franz  Xaver  Edlen  v.  Gold,  k.  k.  Hofrath  und  Geh. 
Referendar  der  böhmisch -Österreich.  Hofcanzlei,  wegen  38jähriger 
Dienstleistung.  Derselbe  war  1773  als  k.  k.  Hofkfiegsrath  mit  de^ 
Prädicate:  Edler  v.  in  den  erbländisch-österr.  Adelsstand  erhoben 
worden. 

'üegerle  r.  Mühlfeld,  8.  114  und  KrgSnx.-Bd.  8.  300. 

€eld  f.  Lanpeding  zi  Seifteneck,  aich  f reiherren  (Schild  querge- 
theilt:  oben  in  Silber  zwei  neben  einander  gestellte,  an  rothen  Schnti- 
ren  hängende  rothe  Post-  oder*  Jagdhörner  und  unten  in  Roth  ein 
dergleichen  silbernes  Hörn  mit  silbernei*  Schnur).    Erbländ.  -  österr.  • 


—     Ö83     — 

FretberrDstand.  Diplon  von  3.  Ang.  1623  für  Eraemus  G.  v.  L.  auf 
Senfteneck,  Herrn  zu  Parschenbrunn,  V^sten,  Grafendorf  und  Spil« 
lern,  Juris  Doctor,  Fflrstl.  Pass.  Rath  u.  Niederösterr.  Regiroentsraib 
und  Landuntermarscball  und  vbm  12.  Oct.  1665  fQr  Johann  Ulricb' 
Gold  V.  Lampodin  auf  Senfteneck,  Fttrstl.  Salzburg.  Obersten,  Com- 
niaiidanten  der  Festung  Hoben-Salzburg  ui}d  fCkrstl.  Hofkriegsrath.  — 
Eis  aus  dem  Salzburgiscben  naeh  Öesterretob  gekommenee  Adelsge* 
scblecht,  auss  welchem  Sebastian  G.  v.  L.  1550  mit  Senfteneck  in 
Nieder-Oesterreicb  begütert  war.  Von  den  Söhnen  desselben  starb 
Christoph  Fihrenreicb  1589  und  die  einzige  Tochter  ans  der  Ehe  mit 
Eva  Wagner  v.  und  zu  Wagenbofen,  Elisabetha,  vermählte  sich  1 600 
mit  Seyfried  v.  Hoheneck  und  brachte  demselben  das  ek^rbte  Gut 
Senfteneck  za.  —  Emeram  oder  Haimeram  Gold  v.  L.,  der  Bru^^r 
des  obengenannten  Sebastian,  bischöfl.  passau.  Pfleger  der  Herrschaft 
Mauttern  in  Nieder-Oesterreicb,  kaufte  1576  den  Freisitz  Grillenhof 
und  starb  1586.  v\us  seiner  Ehe  mit  Amälia  v.  Trenbacb  stammte  mit 
zwei  anderen  Söhnen  der  oben  genannte  Freiherr  Erasmus  G.  v.  L.» 
dessen  Sohn  aus  zweiter  Ehe  mit  Maria  Jaoobea  v.  Pinzenau,  Andreas 
Leopold  G.  V.  L.,  seiner  Schwester,  Barbara  Aemilia,  und  dem  Ge- 
mahle  derselben,  Christoph  Ebrcnreicb  Geyör  v.  Ed^lbracb ,  das  Gut 
Parschenbrunn  1635  abtrat  uöd  in  Füratl.  Salzbnrgische  Dienste 
sich  begab. '  Nach  ihm  kam  tler  Mannsstämm  seiner  Linie  in  Nieder- 
Oesterreich  nicht  mehr  vor.  —  Einem  änderten  2(weige  des  Stammes 
geborte  Freiherr  Johann  Ulrich,  s.  oben,  an.  Die  Nachkommenschaft 
desselben  blQhte  im  Salzburgiscben  fort  und  noch  1 7f>8  und  1 760 
kommt  Franz  Christoph  Freibejr  Gold  v.  L.  als  Fürstl.  Salzb.  Geb.-^ 
Rath ,  Hofkammervicepräsident,  salzburgischer  Landmann  und  ftirstl. 
Pfleger  zu  Glanegg  vor. 

Wiiugrill,  ni.  8.  850— 352. 

Celdacker.  Altes,  thQringisdies  Adelsgeschlecht,  welches  nach 
Einigen  aus  Kärnten  nach  Thüringen,  nachAiideren  au$  Kärnten  erst 
nach  Bayern  und  dann  erst  nach  Thüringen  .gekommen  sein  soll-  In 
der  Gotha  diplomatia  wird  die  Stammreihe  mit  John  v.G.  angefangen, 
weicher,  der  Sage  nach,  1221  mit  dei' heiligen  Elisabeth  aus  Kärnten 
nach  Thüringen  kam.  Der  Enkel  desselben,  Hermann,  war  um  1315 
Hofmarschall  bei  dem  Landgrafeh  Friedrich  in  Thüringen.  Von  dem- 
selben stammte  John  (II.)  und  von  diesem  Hartmann ,  Feldoberst  des 
K.  Maximilian  des  L  Von  deto  Sohne  des  Letzteren,  Hartmann  (IL), 
Kursächsischem  Ober-Stener-Director,  stammte  als  Enkel  Burcharrf, 
k-  k.  Oberst  und  kurbrandenb.  Kriegsrath,  so  wie  Commandant  zu 
Sieburg.  Der  Sohn  desselben,  Christoph  Caspar,  starb  1694  als  kur- 
sächs.  Kriegs-Com'missar  des  thüringischen  Kreises  mit  Hinterlassung 
dreier  Söhne,  von  denen  Julius  August  1737  k.  poln.  und  kursäcb?. 
Generalmajor  der  Cavall.  war.  Zwei  ältere  Si)ro«isen  des  Stammes  im 
15.  Jahrb.  in  Thüringen  hat  die  Gotha  diplomatica  und  zwei  andefe 
im  17.  Jahrh.  in  Kurbrandfenburg  bat  Gauhe  nach  Pufendorf  angege- 
ben. —-  Der  Stamm,  welcher  in  Thüringen  unweit  Langensalza  schon 
1600  Alt^rstedi,  1609  Webers^ädt  und  17^  Ufhoveo  besassH.  1639 


—     684     — 

in  der  Neamark  im  Rr.  SoldiD  Berlinchen  nnd  Claosdorf  inne  hatte, 
blühte  Tort  und  viele  Sprossen  desselben  standen  in  der  kar-  nnd  k. 
Sachs.,  so  wie  in  der  k.  preuss.  Armee.  Im  Kgr.  Sachsen,  wo  noch 
hn  3.  Jahrzehnt  dieses  Jabrh.  ein  Generalmajor  a.  D.  v.  6.  lebte ,  ist 
neoerliöh  der  Name  des  Geschlechts  nicht  mehr  vorgekommen,  wohl 
aber  sind  nach  Bauer,  Adr^ssbach^  1857.  S.  74  im  Kgr.  Preassen  be- 
gatert:  Wilibald  v.  G.,  Kammerh.-  und  Adolph  v.  G.,  Premierlieot, 
Herren  auMJfhoven ;  Maximilian  v.  G..  Oberstlient.  u.  grossh.  silchs. 
weim.  Kammerberr,  Herr  auf  Weber.stedt  I.;  Wilibald  v.  G.  ^  Kam- 
merh.. Herr  auf  Mahlsdorf  im  Kr.  Zauche-Belzig  und  Görtzke  IL,  so 
wie  Hohen -Lobbese  im  Kr.  Jerichow  L;  Georg  Julius  Richard  v.  G., 
Herr  auf  Alterstedt  I.  und  die  .Gebrüder  Hermann,  Wilibald  n,  Julins 
V.  (j.,  Herren  auf  Altenstedt  II.  a.  III.  u.  Weberstedt  IL  u.  IIL  im 
Kr.  Langensalza. 

Bay«r,  Oeograph.  .T»nens.  A.  28.  —  Goiba  diplom.  II.  S.  S74  n.  S.  iS8  und  «.  OMek^tn- 
itein,  Qesch)echt<i-Keg.  der  v.  G.  —  Seifert,  Gpneal.  «dd.  A«ltern  a.  Kinder,  S.  141  n.  142. 
—  Sehannai.  S.  91 :  (ioltackrr,  1472.  ~  Gauhe,  I.  S.  674  u.  675.  —  Bftücki\er.  BMohreib.  d. 
Kirch.-  u  Srtiul  -SuiaU  im  11.  (lotba.  1.  Stck.  9.  8.  42.  —  *.  Uechirit;  OescU.  Brs&hl.  I. 
T»b.  53  H.  54.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  185.  —  Freih.  •.  Ledebur,  I.  8.  267.  —  Sithmacker,  I. 
bT'.  Die  Goldiicker.  Bayerisch.  >-  v.*Meding,  I.  8.  IdS  u.  194.  -  8uppt.  sn  8iebm.  W.-B.  XI. 
24:  T.  Goldack«r  auf  Weber-  u.  Altenstedt.  ~  W.-B.  d.  8&ofas.  Staaten,  III.  M    nnd  VII.  49. 

(JoldanMcri  Ritter  (Schild  mit  Mittelschilde;  Im  rothen,  mit  Sil- 
ber eingefassten  Mittelschilde  auf  erdigem  Hlkgel  ein  rechtsgekehrter 
Goldammer.  Schild  von  Gold  uud  Schwarz  zwölfmal  schräglinks  ge- 
theilt).  Erbländ.  -  österr^  Ritterstand.  Diplom  vom  14.  Sept.  1867 
fttr  Joseph  Goldammer,  k.  k.  böhmischen  Gubernialrath  u.  K/^ishaupt- 
roann  zu  Leutmeritz.  Derselbe  erhielt  20.  Mai  1815  das  Incolat.  Der 
Stamm  hat  fortgeblüht  und  in  neuester  Zeit  war  Joseph  Ritter  v.  G. 
Hauptmann  1.  Gl.  im  k.  k.  16.  Jäger- Bataill. 

Uaiidschriftl.  Notis.  —  Meyerle  *.  Mühlfeld,  Rrgänc.-Bd.  8.  146. 

Iloldanwer  (Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  Inx  blauen  Mittel- 
schilde ein  schrägr^chter,  silberner,  mit  drei  rotlien  Rosen  belegter 
Balken.  1  u.'4  quergetheilt:  oben  in  Grün  ein,  auf  einer,  die  Theilungst 
linie  berührenden,  goldenen  Krone  sitzender,  einwärts  sehender  Schwan 
und  unten  von  Gold  und  Grün  viermal  quer  gethc  ilt  ü.  2  u.  3  in  Gold 
ein  einwärts  sehender,  schwarzer  Löwe  mit  silbernen  Tatzen  u.  silber- 
ner ürone.)  Adelsstand  des  Kgr.  Sachsen  u.  bestätigt  im  Kgr.  Preussen. 
Diplom  vom  2.  März  1811  für  Johann  Christian  Friedrich  Goldacker, 
k.  Sachs.  Lieutenant  in  d.  A.,  mit  seinen  Kindern,  Fedor  Wilhelm 
Bruno,  Otto  Gurt  Hermann,  Thecla  Johanna  Clementine,  Feodor 
Alexander  Bruno  und  Clemens  Ferdinand  Feodor  G.  Später  erhielt 
durch  Diplom  vom  15,  Febr.  1819  J.  C  Friedrich  v.  G.,  Herr  auf 
Dubran  in  der  Niederlausitz ,  Laudes-Aeltester  u.  Kreisdcputirter  in 
der  Niederlausitz,  im  Kgr.  Preussen  die  Anerkennung  des  ihm  u.  der 
Familie  1811  ertbeilten  Adels.  Der  Stamm  hat  fortgeblüht  und  nach 
Bauer,  Ad^essbuch,  1857,  S.  74,  besass  der  k.  preuss.  Lieutenant 
V.  Goldammer  das  Gut  Liebsgen  unweit  Sorau. 

Haiid^chriftl.  Notiseo.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  255  u.  2S6  u.  V.  8.  185.  —  Frtih.  9.  Lede- 
hur,  I.  8.  267  u.  III.  8.  262.  -  W.-B.  d.  Hr.  Mon.  Ill,  29.  —  Dortt,  Allgem.  W^B.  11.  8. 
94  u.  .96.  —  W.-B.   d.  8&chH.  Staat.  II.  65.  -^  Knetehke,  I.   172  u.   173.  i     , 

Mdbaeh.    Altes,  thüringisches  Rittergeschlecht,  welches  das  im 


—     585     — 

Gothaisehen  gelegene  Dorf  Goldbach  angebaut  haben  soll  and  ans 
welchem  im  Gothaischen  von  1263  bis  1374  einige  Sprossen  vorkom- 
men. Helwig  V.  G.  war  1300  Landmeister  des  deutschen  Ordens  in 
Preussen,  nachdem  er  vorher  Landmarschall  des  Ordens  gewesen. 
Derselbe  wird  von  Gryphius  u.  A.  ein  Thüringer  genannt  und  Hart- 
knoch  meldet,  dass  er  1301  die  Landmeister-Wttrde  niedergelegt  und 
sich  wieder  nach  Thüringen  begeben  habe.  Nach  Gauhe  hat  der  Stamm 
fort-  und  noch  bis  gegen  die  Mitte  des  t7.  Jahrb.  geblüht  und'  der 
genannte  Schriftsteller  rechnet  zu  demselben  den  knrsftchs.  Amts* 
hffuptmann  zu  QuerfnVt  Georg  v.  Goldl^ach,  welcher  das  Schioss  Quer- 
furt 1642  den  Schweden  übergab. 

Harfknoch,  Alte.t  nnd  Neuen  Preuftsen,  8.  S9A.  —  OrypMu»,  vom  RiUerorden,  8.  87.  — 
Oauhe,  I.  S.  67.S  u.  676:  auch  nach  Puffiidorf,  Schwed.  Kriegsgesch.  -^  Brückner ,  Beichr 
d.  Kirch.-  u    Schul.-Stiiats  im  H.  (lOthn,  I.  8tck.    9.  8.  9  a.   10.         . 

Coldbach  (in  Roth  ein  schräglinker,  schwarzer  Balken  mit  einem 
goldenen  Strome,  fiberdeckt  von  einem  in  der  ganzen  L&nge  des  Scliil- 
des  aufrechts  gestellten,  silbernen  Anker  mit  goldenem  Griffe).  Böh- 
mischer Adelsstand.  Diplonr  von  1545.  Ein  in  Schlesien  im  Breslaui- 
schen vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  auch  1700  Gross- 
Muritsch  unweit  Trebnitz  besass.  —  Anna  Rosina  v.  Goldbach>  war 
zuerst  mit  Carl  Siegfried  Freih.  v..Kittlitz  auf  Mechwitz  und  später 
mit  Ernst  v.  Randow  auf  Bukowine  vermählt.  Nach  Allem  war  dieselbe 
die  Letzte  ihres  Stammes. 

Sinapiu»,  I    8.  410.  u.  II.  8.  643.    —   N.  Fr.    A.-L.  U.    8.  »56.  —  Fr-eih.  v,  Ledebur,  1. 

8.  267.  —  •.  Meding,  F.  8.  194. 

Iioldbach,  Ritter  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Blau  ein  schräglinker 
goldener,  nach  Anderen  silberner  Strom  und  2  und  3  in  Roth  über 
,einem  Dreibügel  eine  goldene  Sonne).'  Böhmischer  Ritterstand.  Di- 
plom vom  16.  Mai  1698  für  Balthasar  Goldbacb,  Rathsm^nn  u.  Käm- 
merer in  Breslau.  Oh  und  wie  derselbe  mit  -der  im  vorstehenden  Ar- 
tikel besprochenen  Familie  im  ZusamnveAhange  gestanden  habe,  ist 
nicht  bekannt. 

».  HeUbaeh,  \.  8.  443.  —  N.  Fr.  \-l..  II.  8.  «56.  -  F^eih.  v.  Udebur,  I.  8.  »67. 

.  Coldbach  (in  Silber  ein  schmaler,  blauer  Querbalken  und  über 
demselben  zwei  goldene  Poeale,  und  unter  demselben  ein  solcher  Po- 
cal).  Erneuerter  Reichsadelsstand.  Kursächs.  Reichs- Vicariats- Di- 
plom vom  23.  Aug.  1745  für  den  k.  russisch,  w.  Staatsrath  v.  Goldbach. 
Wie  das  Wappen  ergiebt,  gehörte  derselbe  zu  der  im  nachstehenden 
Artikel  besprochenen.  Familie:  v.  Goldbeck»  welche  ganz  dasselbe 
Wappen  führt. 

Handschr.  Notisen.  —  W.-B.  d.  S&chs.  Staaten,  VII.  50. 

4l«ldbefk.  Im  Kgr.  Pressen  neubestätigter  Adelsstand.  Bestäti- 
gungsdiplom vom  28.  3färz  1778  für  Heinrich  Sigismund  v.  Goldbeck, 
k.  preuss.  Präsidenten  des  Kammergerichts  und  für  die  drei  Brüder 
desselben,  k.  preuss.  Geh.  Regierungsräthe  und  Kriegsräthe.  —  Ein 
wie  piehrfach  angenommen  wird,  ursprünglich  thüringisch-sächs.  Adels- 
geschlecht, welches  in  die  Altmark  kam  und  im  jetzigen  Kreise  Oster- 
burg  schon  1493  Biesenthal  und  1495  Ballerst^dt  besass ,  doch  ist, 
was  den  Ursprang  der  Familie  anlangt,  nicht  in  übersehen,  dass  in  der 


—      58«     — 

O&t'Prkgnitz  eio  Dorf  Ooldbeck  liegt  und  dass  dass^H^  1309  den 
Gescblecbte  gehörte.  In  Sachsen  stand  noch  1 609 '  Stötterits  bei 
Leipzig  der  Familie  zu.  Später  wurde  dieselbe  auch  in  der  Provinz 
Brandenburg  and  in  Westpreussen  begüteK.  —  Der  genannte  Hein- 
rieh  Sigismnnd  V.  Goldbeck,  seit  1789  k.  preuss.-Geb.  Staatsminister 
und  seit  1795  Grosscanzier,  Chef  de  Justice,  Chefpräsident  der  6e- 
set^commission  etc.  starb  1818.  Von  den  beiden  Söhnen  desselben 
war  der  jüngere  jung  gestörten,  C.  F.  v.  G.  aber  lebte  1836  al«  Pre- 
sident, Ritterschafts-Director  etc.  and  war  mit  Alexandrtne  Freün 
V.  Scbrötter  termählt,  aus  welcher  Ehe  ewei  Töchter  entsprossteti: 
Elisabeth,  verm.  mit  Gustav  Gr.  v.  WaHensleben.  k.  prenss.  Kamraerh. 
und  Major  a.  D.  Herrn  auf  Carow  etc.  und  Mathilde,  Wittwe  des  1842 
verstorbenen  k.  preuss.  Majors  Wilhelm  Gr.  v.  Schlippenbach.  Von 
den  Nachkommen  der  Brüder  des  Heinrich  Sigismnnd  v.  G.  nennt  das 
N.  Prenss.  Adelslexicon  den  Major  a  D.  v.  G.  zu  Warburg,  des  Ober- 
landesgerichts-Präsidentän  v.  G.  in  Paderborn ,  weleher  seine  Linie 
fortgesetzt  hat  uRd  den  k.  preuss.  Hauptmajin  v.  G.  —  Nach  Baneti 
Adressbqch,  1857,  S.  74  war  der  President  a.  D.  und  Ritterschaft«- 
Director  v.  G.  Herr  auf  Plan  im  Kreise  Osthavelland. 

•  Knauth,  S.  !M)8.  —  v.  fleUhach,  l.  8.  44t.  —  N.  Pr.  A.-L.  T.  8.  48.  II.  8.  ?S&  «.  2U  O. 
V.  8.  IM.  —  Freif».  v.  Ledehur,  f.  8.  267  u.  26«.  —  Siebmaeher,  I.  172:  Die  ffoldbeckeo , 
J^achsiftch.  —  v.  Meding,  I.  8.  194.  —  Snppl.  su  Slebm.  W.  -  B.  VI.  18.  — Tyroff,  I.  67.  — 
W.-Ö.  d.  Pr.  Monarch.,  III.  29. 

Coldeck.  Altes,  steiermärkisches,  seit  1305  vorgekommenesRitter- 
geschlecht. 

Scbvuits,  r  8.  510. 

.  CioMegg,  Mdeckh,  heiherren  (Schild  rothundschräglinicsgetheilt 
mit  aus  der  Theilungslinie  in  die  obere  Schildeshälfte  aufsteigenden,  ^ 
vier  silbernen  Spitzen).  Altes,  tiroler  Adelsgeschlecht  aus  dem  Stamm* 
schlösse  Goldegg  im.  Gerichte  Jenissen^  welches  in  der  Gegend  nm 
Lana  mehrere  Besitzungen  hatte  und  das  Erbschenken-Amt  im  Erz* 
Stifte  Salzburg  besass.  Arcius  und  Goldecarus  v.  G.  waren  1231  ade- 
lige Lehnsleute  der  Grafen  v.  Ulten  Mit  Christoph  v.  G.  erlosch 
1473  der  Stamm  in  Tyrol.  Vorher  aber  hatte  sich  eine  Linie  dessel- 
ben nach  Bayern  gewendet,  welche  nun  das  erw^nte  Erbschenken- 
Amt  an  sich  brachte  und  aus  welcher  Johann  Matthias  Freth.  v.  G. 
um  1660  k.  k.  Geh.-Rath  und"  Hof-Canzler  war. 

Graf  V.  Brandi»,  II.  8.  60.  -    Gauhe,  I.  8.  676.  —  Siebmaektr,  111. 

Cioldegg,  Coldeckk  (Schild  schwarz  und  sdirftglinks  getheilt  mit 
ans  der  Theilungslinie  in  die  obere  Schildeshälfte  aufsteigenden,  vier 
silbernen  Spitzen).  Altes,  niederösterreichisches  Adelsgeschlecht, 
welches  im  13.  und  14.  Jahrhunderte  da^  Bergschloss  Goldegg  be- 
wohnte, vielleicht  zuerst  erbaute  und  nach  seinem  Geschlechtsnaroen 
nannte,  oder,  nach  Gewohnheit  älterer  Zeit,  davon  den  Namen  führte 
und  welches  bei  nur  durch  die  Farben  verschiedenen  Wappen  nach 
Allem  eines  Stammes  mit  dem  im  vorstehenden  Artikel  besprocheaen 
tiroler  Geschlechte  war.  —  Otto  ä  Goldeck,  Nobilis  vir,  kommt  ur- 
kundlich 128a  vtfr  ufW  Conrad  v.  Goldeck  hatte  in  den.  Jahren  1286 
und  1295  die  Yeste  Stattheck  im  Ennathale  österr.  Lekenechaft  i» 


—     587     — 

Besitz.  Der  Stamip  blühte  durch  das  14.  Jahrb.  in  das  15.  hinein. 
Conrad  Flerr  zu  Goldeck  kommt  mit  seiner  Ehefrau,  Agnes  v.  Perneck 
und  seinem  Sohne,  Janus,  urkundlich  1387  vor  und  noch  1427  wird 
in  einer  Urkunde  von  Stephan  Herrn  v.  Zelking  eines  verstorbenen 
Herren  Albert  zu  Goldegg  gedacht,  —r 

Wis$ffHU,  III.  S.  8S*i — 854.  nach  mebr'T«'»  angegvbouen  Quellen. 

Ci«tdegg,  Prelh.,  v  o  r  tn  a  1  s  Präekelwayr  genannt.  (Schild  geviert, 
mit  blauem  Mittelschilde,  welches  drei,  2  u.  1,  fliegende  goldene 
Lerchen  zeigt,  l  u.  4  in  Gold  ein  an  die  Tbeilungslinie  angeschlos- 
sener, gekrönter,  halber,  schwarzer  Adler  und  2  u.  3  in  Roth  ein  sil- 
berner Querbalken).  Erbländ.-österr.  Freiherrenstand.  Diplom  vom 
9.  Jan.  1648  für  Johann  Matthias  Prückelmayr,  k.  k.  Geh.'-Rath  und 
Hofcanzler,  Herrn  der  Herrschaft  Goldegg  hn  Niederösterreich  etc., 
mit  dem  Namen:  FVeiherr  v.  Goldegg.  Derselbe,  1589  in  einer  Armen 
Fauerfamilie  zu  St.  Bernhard  in  Nieder-Oesterreich  geboren  und  von 
einem  gutherzigen  Pfarrer  unterstQtzt,  studirte  in  Wien  die  Rechte, 
erhielt  später  ein  Alumnat,  wurde  nach  beendigten  Universitätsstu- 
dien Doctor  der  Rechte,  Gerichtsadvocaf,  1631  Niederösterr.  Kam- 
merp rocurator,  bald  darauf  k.  k.  Rath,  1637  w.  Hofrath  etc.  Sein 
Tod  erfolgte  1657  und  er  hinterliess  nur  zwei  Töchter,  Freiin  Anna 
Catharina,  zuerst  mit  Philipp  Jacob  Freih.  v.  Unverzagt  u.  später  mit 
Johann  Adolph  Grafen  v.Wagensperg  vermählt,  welche  1669  die  Herr- 
schaft Goldejjg  an  Maria  Margaretha  Grf.  ▼.  Traatson  verkaufte  und 
Freiin  Luzia  Ludomilla,  welche  sich  mit  Johann  Heinrich  Freiherrn 
V.  Garnier  vermählte.  Dem  St.  Barbara-Convicte,  in  welchem  er  frü- 
her studirender  Alumtius  gewesen  war,  verniachte  er  zu  einer  ansehn- 
lichen, seinen  Namen  führenden  Stiftung  für  arme  Stadirende  die 
Güter  Azgerstorf  und  Liesing. 

WUsgrm,  III.  8    »54  u.  .35.S. 

«•Idegg.  Mdegg  r.  ■.  la  Mdegg  ml  UiiileBlnirg,  Ritter  (Schild, 
geviert:  1  u.  4  in  Roth  eine  schrägrechte,  goldene  Maoer  mit  drei 
eingeschnittenen  Zinnen  und  2  u.  3  in  Blau  ein  rechts  springendes, 
rothes  Ross,  mit  weissem  Leibgurte).  Altes  tiroler,  in  die  Landesma- 
trikel, 80  wie  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragenes 
Adelsgeschlecht,  welches  den  .Ritterstandstitel  und  das  Prädicat: 
Linden  bürg  führt.  Zu  demselben  gehört  Hugo  Ritler  v.  Goldegg  in 
Botzen,  welcher  sich  mit  echt  historischein  Sinne  und  grossem  Fleisse,  un- 
terstützt von  umfangreichen  Sammlungen,  in  die  Geschichte  der  Adels- 
geschlechter seines  Vaterlandes  so  hineingearbeitet  hat,  dass  derselbe 
jedenfalls  zu  den  kundigsten  Kennern  des  tiroler  Adels  zu  rechnen  ist. 

Oraf  V.  Brandh,  T»h.  I.    der  W«ppen   der  übrigea    Undst&iidigen   AdeUgesehlecbtfr  in 
Tirol,  Nr.  46    -  W.-B.  d.  Kjnr.  Bayern.  V.  67. 

Gddenast;  hreiherren.  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  von  1720 
für  Johann  Leopold  von  Goldenast,  Geh.-Rath.des  Heichsstifts  Buchau 
in  Schwaben. 

MegerU  v.  Mihlfeld,  8.  53. 

Goldenberg,  ti^ldsehBilil  ?.  (■•Idenberg.  Im  Kgr.  Preussen  erneu- 
erter Adelsstand.  Diplom  vom  7.  Jan.  1791  il^r  Emaouel  Qoldaclimid^ 


—     588     — 

k.  prenss.  Tribunals •  Rath  in  Ostprenssen,  mit  dem  Zusätze:  t.  Gol- 
denberg.  1806  lebten  zwei  Brüder  v.  Goldenberg:  der  Aeltere  war 
Director  der  Neu-Ostpreuss.  Regierung  zu  Plock,  der  Jüngere  aber 
Rath  bei  der  sfldprouss.  Regierung  und  Mitglfed  des  Pupillen  -  CoHe- 
giums  zu  Warschau  und  Carl  v.  G.  starb  20.  Sept.  1836  als  Ober- 
Landesgerichts-AuscuFtator  zu  Königsberg  i.  Pr.  Den  Tod  des  Letz- 
teren machte  eine  Tante,  Luise  verw.  Hauptm.  v.  Negelein,  geb. 
V.  Goldenberg,  bekannt.  Die  Familie  besass  eine  Zeit  lang  in  der 
Ober-Lausitz  Arnsdorf  und  Ober-  und  Mittel-Weigsdorf. 

N.  Pr.  A-L.  II.  8.  257  u.  V.  8.  185.  —  FreiM,  9.  Udebur;  I.  8.  268.  —  W.-B.  d.  prtan. 
Moiurch.  III.  29.  .  . 

Ci«ldeiiJb«geB.  Altes,  längst  erloschenes  westpbälisches  Adelsge- 
schlecbt,  von  welchem  nur  das  redende,  von  Hans  Goldenbogen  1296 
geführte  Wappen  bekannt  ist.  *  - 

9.    Wentphalen,  Monum.  inediu,  IV.  Tab.  30,  Nr.  29.  —  v.  Meding,  I.  8.  19&. 

Mdeiisteia,  s.  Bnandner  v.  Goldenstein,  s.  Bd.  IL  S.  20. 

Mdenstem,  s.  Rizzoli  v.  Goldenstern. 

Cloldfiiss.  Adelsbestatigungsdiplom  vom  8.  Juli  1678.  Ein  zu  dem 
in  Schlesien  begüterten  Adel  gehörendes  Geschlecht,  welches  aus  dem 
Reiche  stammt  und  nach  Angabe  Mehrerer  das  Nürnberger  Patriciat 
besass,  rn  Folge  dessen  Sprossen  des  Stammes  Stellen  im  Rathe  der 
alten  freien  Reichsstadt  bekleideten.  Ein  Zweig  wendete  sich  nach 
Schlesien,  wo  bereits  1 680  Hans  Magnus  v.  G.,  kurbrandenb.  u.  spä- 
ter k.  preus«.  Rath,  die  Güter  Kittelau  und  Reisau  im  Kr.  !N[jmptsch 
besass.  Derselbe  war  mit  einer  Tochter  des  Dichters  Daniel  Caspar 
v.  Lohenstein  vermählt,  welchem  diese  Güter  zustanden  und  aus  die- 
ser Ehe  stammten  drei  Söhne  und  eine  Tochter.  Der  Stamm,  welcher 
in  Schlesien  im  Laufe  der  Zeit  noch  andere  Güter  erwarb,  auch  nach 
Anfange  des  18.  Jahrh.  in  der  Provinz  Brandenburg  begütert  war, 
blühte  fort.  In  neuerer  Zeit  war  Friedrich  v.  G.  k.  preuss.  Kriegs- 
und Domainenrath,  sowie  General-Landschafts-Repräsentant  der  Land- 
schaften des  Breslauer  Oberamts-Regier.-Departements  und  ein  Major 
V.  G.,  Herr  auf  Nicklasdorf,  starb  nach  1830.  —  Nach  Bauer,  Adress- 
buch, S.  74,  war  1857  Adalbert  v.  G.^  k.  preuss.  Landrath  und  Lan- 
desältester, Herr  auf  Gr.  Tinz  im  Kr.  Nimptsch  und  Nicklasdorf  im  Kr. 
Strehlen,  Albert  v.  G.  aber,  k.  preuss.  Major  a.  D.  Herr  auf  Kitteiaa 
im  Kr.  Nimptsch-. 

Henel,  SHesiogr.  S.  772.  —  Sinapius,  II.  8  64^  ~  Gauhe%  TT.  8.  364.  —  F^Hkerr  « 
Krohne,  II.  8.  415  u  416.  —  N.  Pr.  A.-L.  U.  8.  257.  —  Freih.  e.  Ledtbur,  I.  268  n.  III. 
8.  262.  —  Schlesisch.  W  -B.  Nr.  880. 

(leldits  (in  Gold  ein  schwarzes,  das  Mundstück  nach  der  Rechten 
kehrendes  Jägerhorn  mit  rothem  Beschläge  und  oben  einmal  geschlun- 
genem Bande).  Schlesischos,  nicht  mit  der  neumärkischen  Familie 
V.  Golitz  zu  verwechselndBs  Adelsgeschlecht,  welches  in  den  Fürsten- 
thümern  Oppeln  und  Ratibor  begütert  war. 

Sinapius,  I.  S.  410  unter  Berufung  auf  Bucelini,  Spener,  llenel  und  Luc«e  — Siebmacher t 
I.  52:  Golditx,  Schlesisch.  —  «.  Meding,  III.  S.  2r6. 

<i«lilnlB,  drafen,  s.  H«  n  d  1.  v.  G  o  1  d  r  a i  n. 


—     589     — 

Mdrainer  ra  luhlrain!  ErbläDdisch-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  175h  für  Philipp  Jacob  Goldrainer,  Stadtschreiber  zu  Meran  in 
Tirol,  mit  dem  Zusätze:  v.  üoldrainer  zu  Mühlrain. 

MeyerU  r.  Mühl/elii,  Ergänz. -Bd.  8.  300. 

Mdsehan.  Altes,  steiermärkisches  Adelsgeschlecht,  von  welchem 
nur  einige  gegen  Ende  des  16.  Jahrli.  lebende  Sprossen  bekannt 
sind. 

Sehmuts,  I.  8.  511. 

Ci^ldscheider  ?.  Rehnaberg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1779  für  Auto.n  Leopold  Goldscheider,  Second  -  Rittmeister  bei 
Herzog  Albert  zu  Sachsen -Teschen  Kuirass.,  mit  dem  Prädikate: 
V.  Rehnaberg. 

Mtgerle  9.  Mühlfeld»  Ergani.-Bd.  8.  300. 

Mdschniid  y.  Cloidenberg ,  s.  Goldenberg,  Goldschmid 
V.  Goldenberg,  8.  S.  587  und  588. 

Mdstein  (in  Roth  drei,  2  u.  1,  weisse  Lilien,  deren  Spitzen  einem, 
mit  einem  goldenen  Sterne  geschmückten  Mittelschildchen  zugewen- 
det sind).  Hallesches  Stadtgeschlecht,  welches  schon  1570  Passen- 
dorf bei  Halle,  1600  Dölkaa  bei  Merseburg  und  Hohen  -  Priesnitz 
bei  Delitzsch,  1 660  Döltzig  bei  Leipzig  und  später  noch  andere  Güter 
inne  hatte.  Die  Annahme,  dass  dasselbe  ein  Zweig  der  alten,  rheiu- 
ländischen  Familie  der  Freiherren  und  Grafen  v.  Goltstein  sei,  ist  hi- 
storisch nicht  erwiesen.  —  Als  näherer  Stammvater  wird  der  zu  seiner 
Ze  t  als  Rechtslehrer  berühmte  D.  Krlian  Goldstein  genannt  Von 
den  Söhnen  desselben  war  der  gleichnamige  Sohn,  gest.  1622,  zuletzt 
h.  sachs.-weim.  Rath  und  Canzler,  Joachim  v.  G.,  Herr  auf  Passen- 
dOrf,  kursächs.  Canzler  zu  Merseburg  and  Carl  v.  G.,  früher  in  K.  K. 
U.K.  Schwedischen  Kriegsdiensten,  später,  1 609, kürsächs.  Stiftshaupt- 
mann zu  Quedlinburg  und  zulezt  Oberst  und  Commandant  zu  König- 
stein. Von  seinen  oder  den  Söhnen  eines  seiner  Brüder  würde  Carl 
Albrecht  v.  G.,  Herr  auf  D6lkaa  und  Pässendorf,  erst  h.  sachs.- 
weissenf.  Geh.-Rath  und  dann  herz,  sachs.-lauenburg.  Geh.- Rath. 
Letzterer  hinterliess  zwei  Söhne  und  der  eine  derselben  war  der  gleich 
weiter  zu  nennende  Carl  ODttlob  v.  G.  Der  Stamm  blühte  in  die  zweite 
Hälfte  des  18.  Jahrb.  hinein,  in  welcher  Carl  Gottlob  v.  G.,  k.  poln. 
u.  kursächs.  Kammerherr,  nachdem  derselbe  verm.  mit  Einer  y.  Bibra 
ohne*  Leibeserben  geblieben  war,  laut  kön.-kurfürstl.  Bestätigungs- 
Urkunde  vom  5.  Sept.  1761  den  jüngsten  Sohn  des  Landjägermeisters 
v.  Böltzig  in  Merseburg,  Carl  Wilhelm  v.  Böltzig,  an  Sohnes  Statt  mit 
der  Bedingung  annahm,  Namen  und  Wappen  der  v.  Goldstein  fortzu- 
führen, s.  den  Artikel:  v.  Böltzig,  Bd.  L  S.  521  d.  522.  Der  genannte 
Adoptivsohn  vermählte  sich  mit  Henriette  v.  Kutschenbach  a.  d. 
Hause  Kaimberg  bei  Gera  und  wurde  Vater  mehrerer  Söhne,  von 
welchen  jedoch  nur  der  zweite  Sohn,  Carl  Maximilian  Friedrich,  geb. 
1780,  verm.  mit  Henriette  v.  Berge  a.  d.  Hause  Lugk  i.  d.  Niederlau- 
sitz, den  St^mm  durch  xlrei  Söhne  und  drei  Töchter  fortsetzte.  Der- 
selbe erhielt,  nachdem  sein  Schwager,  der  k.  sächs.  Major  v.  B.,  als 
Letzter  des  Mannsstammes  der  v.  Berge  aus  dem  Hause  Lugk  1815 


—     590     — 

in  Flandern  geblieben  war,  durch  K.  Preuss.  Cabinetordre  vom  2i.  Mai 
1823  die  Erlaubniss,  mit  seinem  Namen  und  Wappen  den  Kamen  and 
das  Wappen  der  v.  Berge  verbinden  zu  dürfen,  s.  den  Artikel:  v. Berge, 
Bd.  I.  S.  33b-340.  Das  N.  Preuss.  Adelslexicon  hat  den  Freiherni 
Carl  Maximilian  Friedrich  v.  Goldstein-Berge,  welcher  1836  in  Ber- 
lin lebte,  als  Freund  und  Kenner  der  Genealogie,  Heraldik  etc.  ge- 
nannt, welcher  unterstützt  durch  eine  reichhaltige  und  seltene  Samm- 
lung von  1800  ßücherbänden  etc.  seit  20  Jahren  mehrere,  diese 
Wissenschaften  betreffende  Werke  vorbereitete  i  doch  sind  dieselben, 
so  viel  bekannt  ist,  leider  nicht  zur  Oeffentlichkeit  gelangt.- 

Knaut/i,  8.  508.  —  Jochirr,  Coinpend.  Cielfhrt.-Lex.  Ausg.  vom  1T26.  8.  lll*.  —  OauA«, 
I.  S.  678;  nach  »eunert,  Athen.  Wiittherg  und  OlcHriu»,  hallische  Chron.  —  N.  Fr.  A.-L.  II. 
8.  «5S  nnd  i>.S9.  —  Frcih.  v.  Lfdfbur,  I.  S.  26«  und  III.  S.  "262.  —  Sifbmachfr,  I.  167:  die 
Goldsteiu,  Sarhsisrh.  —  r.  Mediny,  l.  S.  195.  —  W.-B.  d.  Sachs.  8ta»teu,  III.  20:-  Freih.  t. 
G.,  21:  FreUi.  t.  G.-Berge  und  22:  Fnih.  v.   G.-BöUiig. 

Mejewski,  Clrafen.  Galizischer  Grafenstand.  Dipjom  von  1783 
für  Johann  Golejewski. 

Megerle  9.  Mühljeld,  Ergini.-Bd.  H.  15. 

dolenbicwski.  Polnisches,  dem  Stamme  Prawdzic  einverleibites 
Adelsgeschlecht,  welches  in  der  Provinz  Preussen  vorkam. 

Freih.  v.  Led^bur,  I.  8.  368  und  III.  8.  262. 

<voIeaili«eki.  Polnisches  Adelsgeschlecht  aus  welchem  Ignaz  v.  G^ 
ehemaliger  Polnischer  Oberst,  1808  das  Gut  Tworkown  anweit  Obor- 
nick  besass. 

Freih.  9.  Ltdebur,  III.  8.  262 

Mevibski.  Polnisches,  in  den  Stamm  Ogonczyk  eingetragen^ 
Adelsgeschlecht,  welches  in  Ostprenssen  im  Kr.  Neidenburg  das  Gut 
Koschlau  ao  sich  brachte. 

Freih.  9.   Ledebur,  I.  8.  »68  u.  III.  8.  262.  -  ,  •• 

ttoUaski^  Polnisches,  zu  dem,  Stamme  Prawdzic  z&hlepdes  Adels- 
geschlecbt,  welches  nach  Ostpreusäen  kam  und  die  Güter  Browien, 
Thurau  und  WolU  iiQ  Kr.  J^eidenbarg  erwarb. 

Freih.  9.  Ledebur,  I.  8.  268  u.  llf.  .«.  262. 

(i#UU  (in  Silber  eine  blaue  ^  von  zwei  rothen  Rosen  begleitete 
Leiter).  Altes  Adelsgeschlecht  der  Neumark  aus  dem  gleichnamigen 
Stammhause  bei  Lebus  a.  d.  Oder,  nicht  zu  verwechseln  mit  dem 
schlesischen  Gescblechte  v.  Golditz.  —  Dasselbe  hatte  schon  1333 
Mollnow,  1441  Hasenfelde,  Quilitz  und  Tncfaeband,  1462  Diedefsdorf 
und  1490  Dolgeliu  inne  und  erwarb  später  noch  andere  GüterrSämmt- 
lieh  im  Kr.  Lebus.  -^  Zuerst  kommt  Remegus  v.  G.  mit  seinem  Neffen, 
Erich,  zu  Seelow  vor  und  1694  besassen  Barthel  und  Caspar  v.  0. 
die  Güterr  Clessiu  und  Diedersdorf.  Der  Stamm  blühte  nOch  bis  in  di« 
zweite  üälfte  des  18.  Jahrb.  hinein,  in  welcher  im  Octob.  1760  Amd 
Friedrich  v.  G.,  k.  schwed.  Oberstli<utenant,  bei  einer  Ueberfahrl 
nach  Schonen  in  der  Ostsee  ertrank.  Derselbe,  verm..  mit  Anqa  Si- 
bylhi  V.  Jliümen ,  war  der  Letzte  seines  Stammes.  Die  Güter  fielen 
als  erledigte  Lehne  an  die  Krone  Preussen  zurück  und  wnjrdeu  zu  dem 
Amte  Leubus  geschlagen. 

Nr  Fr.  A.-L.  V.  8.  18&:  oa«h  deu  Könis'scben  SammluBgen.   —  Freiherr  t.  Ledtbrnr^  I. 

S.  268: 


—     691     — 

(■•Ikowskt.    Polnisches,  zu  dem  Stamme  Strzemien  gehörendes 

Adelsgeschlecht,  welches  in  Westpreussen    1820  im  Kr.  Calm  die 

Gttier  Klenczktfwo,  Sarnowo  und  Trzebieluch  hesass.    Nach  Bauer, 

Adressb.  S.  74,  war  1857  ein  v.  Golkowski  Herr  auf  Ellernitz  im  Kr. 

.Graudenz. 

Freih.  9.   Ledebur,    I.  8.  268. 

€•11  f.  PraRckensteiR.  Erblftnd.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1766  für  Johann  Golt,  Wechsler  zu  Amsterdam,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Franckensteih. 

Mtgtrle  tu  MÜhlfeld,  Ergäns.-Bd.  8.  800.  —  Siippl.  su  Siebm.  W.-B.  XI.  10. 

Gallen  Freikenen  anil  firafen.  Erbländ.-österr.  Freiherrn  -  und 
Grafenstand.  Freiherrn-Diplom  von  1706  ftlr  Procop  Gervas  v.  Gollen, 
Herrn  der  Herrschaft  Fischament,  k.  k.  Niederösterr.  Regimentsrath 
etc.  und  Grafendiplom  für  denselben  vom  30.  Junt  1719.  —  Der  Di- 
plöms-Empfänger  stammte  aus  einem  ursprünglich  niederländischen, 
später  nach  Schlesien  gekommenen  Adelsgeschlechte  und  wurde  1706 
als  Landmann  unter  die  neuen  niederösterr.  Herrenstands- Geschlech- 
ter aufgenommen.  Aus  seiner  Ehe^  mit  Maria  Anna  Freiin  y.  Löwen- 
thum  entsprossten  zwei  Söhne  und  drei  Töchter,  doch  lebte,  als  er 
1729  starb,  neben  seiner  Wittwe,  welche  sich  später  in'zweiter  Ehe 
mit  einem  Baron  v.  Minquizburg  vermählte,  nur  noch  eine  Erbtochter, 
Grf.  Maria  Therese,  welche  als  vermählte  Freifrau  v.  Dominique  die 
Herrschaft  Fischament  1755  an  den  k.  k.  Feldmarschall  Grafen 
V.  Batthyän  verkautte. 

WUsgrill,  lll.  8.  *S55  u.  356; 

€•11«?.  Adelsstand  des  Eönigr.  Bayern.  Diplom  vom  27.  Febr. 
1817  für  Johann  Wolfgang  Goller,  k.  bayer.  Landrichter  zu  Amberg 
QBd  Herrn  auf  Kollersried.  Derselbe,  geb.  1 777  .wurde  nach  seiner 
Erhebung  in  den  Adelsstand  in  die  Adelsmatrtkel  des  Rgr.  Bayern 
eingetragen.  , 

9.  Lcutg,  Sappl.  8.  101.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bay«ni,  V.  68.  —  «.  Htftur,  teycr.  A4tol,  Tab. 
91  u.  8.  80. 

C!«llh«rer^  (iollh«ffer^  Ritter  anil  Edle.  Reichsritterstand.  Diplom 
von  1 737  für  Maximilian  Gundacker  v.  Gollhofen,  k.  k.  Ober-Eammer- 
fourier,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Derselbe  war  1730  in  denReichs- 
adelsstand  versetzt  worden. 

Megurle  r.  Mühlfeld,  S.  114  u.  115  u.  Erg&nc.-Bd.  8.  300. 

(iolbier  f/Mdneiifels^  Freiherren.  Erbländ.-Ö8terr.  Fjeihermstand. 
Diplom  von  1810  für  Aloys  von  Gollner,  Tc.  k.  Obersten  bei  v.  Jordis 
Infanterie,  mitdemPrädic£^te:  v.  Goldnenfels. . 

Megerl«  «.  Müh\feld,  8.  53. 

Clöllob  f.  Taabenl^rg.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1778  für  Johann  Gollob,  k.'  k.  Major  b^i  dem  Oguliner  Infant- Reg  im., 
mit  dem  Prädicate :  v.  Taubenberg. 

Me^erle  p.  Mühl/eld,  Ergini.-Bd.  8.  309. 

CI«Ueki.  Polnisches,  zu  dem  Stamme  Pielesz  gehörendes  Adels - 
geschlecht,  welches  in  Westpreussen  im  Kr.  Cukn  1728  und  noch 
1760  das  Gut  Sarnowo  besass. 

I^Hh,  9.  L9d9bur,  lII.  8.  263  u.  268; 


—     592     — 

(i«l«fkiii;  (SoUwskiB,  drafeii.  licichsgrafenstand  Diplom  von  1707 
für  Gabriel  Iwanowitsch  Golofkin,  k.  russ.  Oberkammerherrn  etc.  and 
k.  russ.  Anerkennungsdiplom  des  der  Familie  verHehenen  Reichs- 
grafen Standes  von  1710.  —  Der  Empfänger  der  Diplome,'  aus  einem 
alten,  polnischen  und  russischen  Hause  stammend,  wurde  1719  Reichs-. 
rath,  1721  GrosBcauzler  und  starb  1734  mit  Hinterlassung  von  5  Söb^i 
nen,  der  Grafen :  Iwan  Gawrilowitsch,  Michael  Gawrilowitsch,  Peter, 
Gabriel  Alexander  u.  Alexander.  Graf  Iwan  G.,  k.  russ.  Geh.-Rath, 
vermählte  sich  mit  einer  Fürstin  Gagarin;  Graf  Michael  6.,  k.  russ. 
Cabiuetsminister  und  Vicecanzler,  gest.  1759,  war  mit  Cathariiia 
Fürstin  Ramdonowski,  Erbtochter  des  letzten  Fürsten  R.,  vermählt, 
aus  welcher  Ehe  ein  Sohn,  Graf  Alexander,  k.  russ.  a.  o.  Botschaiter 
im  Haag  etc.  entspross,  aus  dessen  Ehe  mit  Catharina  Henriette  Grf. 
zu  Dohua,  gest.  1768,  neben  zwei  Töchtern,  Maria  verw.  Grf.  v.  Ka- 
mecke, gest.  1769  und  Natalie  verw.  Grf.  v.  Schmettau,  gest.  1778, 
ein  Sohn  stammte:  Graf  Iwan  Alexander,  gest.  1794,  k.  russ.  Staats- 
rath  und  Gesandter;  —  Graf  Peter  (Peter  Alexandrowitsch),  verm. 
mit  Friederike  Gräfin  v.  Kamecke ,  gest.  1 788,  Tochter  seiner  Nichte, 
Maria  Gräfin  v.  Golofkin,  erhielt  1766  die  Erlaabniss,  sich  in  deo  k. 
preuss.  Staaten  anzukaufen  und  erwarb  Guten-Paaren  im  Kr.  Ost- 
Havelland;  —  Graf  Gabriel  Alexander,  früher  in  k.  französ.  Diensten 
unter  dem  Namen  eines  Marquis  v.  Ferrässieres,  später  hoJländ.  Ge- 
neral-Lieutenant und  Commandant  von  Amsterdam,  hint^rliess  eine 
Tochter  Alexandrine,  welche  als  Wittwe  des  Grafen  Heinrich  Alphons 
de  Bruges  1839  in  Berlin  lebte  —  und  Graf  Alexaüder;  welcher  als 
k.  preuss.  Kammerherr  und  Directeur  des  plaisirs  1781  aovermähft 
starb.  —  Nächstdem  hat  Freih.  v.  Ledebur  noch  angegeben,  d^s  Pe- 
ter Friedrich  Christoph  Graf  v.  G.  1771  das  Gut  Harnekopf  im  Kr. 
Ober-Barnim  erwarb. 

N.  Preuss.  A.-L.  V.  8.  186.  —  Freih.  9.  Ledebur ^  I.  8.  2€9  u.  III.  8.  268. 

CloltereA.  Ein  längst  erloschenes  Adelsgeschlecht,  dessen  Wappen, 
ein  Baum  mit  Eicheln,  nur  durch  ein  Siegel  von  1306  bekannt  ist. 

9.  Meeting,  III^  8.  216  :  nach  Chronecke  der  Sassen,  ll«nts,  1492. 

dohsteioi  Cleldstein^  heiherren  anil  (irafen  (Schild  rund  und  acht- 
mal Von  Gold  und  Blau  quer  getheilt,  oder  nach  anderen  Angaben  in 
Gold  vier  blaue  Querbalken).  Reichsfreiherrn-  und  Grafenstand. 
Freiherrndiplom  für  Johann  Wilhelm  v.  G.,  1657  kurpfälz.  Obersten 
und  Statthalter  zu  Düsseldorf  und  später  k.  k.  General- Feld- Zeug- 
meister und  Grafendiplom  vom.  8.  Febr.  1694  für  den  Sohn  desselben, 
Friedrich  Theobald  Freih.  v.  G.,  Herrn  zu  Gripswalde,  Pf&lz- Neuburg. 
Regier. -Rath,  Kammerh. ,  Gesandten  am  k.  schwed.  Hofe  etc.  — 
Die  Freiherren  u.  Grafen  v.  Goltstein,  früher  auch  Goldstein,  Golden- 
stein und  Golstyn  geschrieben,  stammen  nach  den  gewöhnlichen  Aii- 
gaben  aus  dem  alten  mährischen  Adelsgeschlechte  der  Freiherren 
Zwole  (Swole,  Swolsky  und  Stwole)  und  GoHsteiii.  Ein  Zweig  des 
Stammes  kam  nach  Kärnten ,  erbaute  unweit  Ketschach  ein  gleich- 
namiges Schloss  uiid  breitete  sich  auch  in  Mähren  aus.  Später  ver- 
liess  das  Geschlecht  Kärnten  und  Mähren  und  begab  sich  thiüls  nach 


^    693    — 

Polen,  wo  ^»  sich  Stwolinsky  und  Goldstein  nannte  und  dem  Stamme 
Swinka  einverleibt  wurde,  theils  nach  den  Rheinprovinzen  und  nach 
HoUapd,  von  wo  ein  Zweig  nach  Franken  gelangte.  So  entstanden 
zwei  Linien.,  die  polnische  und  die  rheinische,  welche  Letztere  im 
Lc^afe  der  Zeit  im  Herzogthnme  Jülich,  in  den  Niederlanden  und  im 
Aaspachischen  ansehnliche  Güter  an  sich  brachte.  —  Fahne  nimmt 
nur  an,  dass  die  Familie  aus  dem  Jülich'schen  von  der  Bnrg  gleichen 
Namens  stamme  und  dass  Heinrich  Goltsteio  1180  als  cölnischer 
Btirger  urkundlich  vorkomme.  Nach  den  von' Fahne  gegebenen  Stamm- 
tal^l^n  steigt  die  Stammreihe  der  Grafen  v.  G..  wie  folgt,  herab:  Johann 
y.  Goltstein,  Herr  zu  Drimborn,  1465:  Agnes  v.  Wyenhorst;  —  Jo- 
bfinn  II:  Catharina  v.  Fürdt;  —  Reinhard:  Aleid  v.  Breyl,  Erbin  zu 
Breyl;  —  Gerhard  Herr  zu  Breyl:  Margaretha  v.  Grein,  Erbin  zu 
M flggenhausen ;  —  Walrav:  Anna  v.  Holtzeit,  gen.  Oest;  —  Andreas: 
Johf^nna  v.  Torck; —  Jobann  Wilhelm,  wurde,  s.  oben,. Freiherr: 
Yeronica;  v.  HoUrop;  .—  Friedrich  Theobald,  Herr  zu  Gripswald, 
^i^chte,  wie  oben  angegeben,  den  Grafenstand  in  die  Familie,  Pfalz- 
Meuenb.  Regier.-Rath,  Kammerh.,  Gesandter  am  k.  schwed.  Hofe  etc.: 
Tti^rete  v.  Blankard;  --  Johann  Ludwig,  Herr  zu  Breyl,  Jülich-Ber- 
gUcl^^r  Canzler:  Anna  Maria  Luise  v.  Sc^iaesberg;  —  Johann  Ludwig 
Prions,  JQlich-Berg.  Canzler,  korpfälz.  Statthalter  etc. :  Maria  Amalia 
Tkierese  v.  Blankard; —  Johann  Ludwig  Franz,  Jülich.-Berg-Geh.- 
Jlath,  Hof-  und  Kammer- Präsident,  Vice -Präsident  etc.,  regierender 
6r%f  KU  Schlenacken  und  Herr  der  Herrschaft  Ulmen :  Maria  Luise 
F9t4in  V.  lioe  zu  Wissen;  — Franz  Ludwig  Joseph,  gest.  1824  k.  franz. 
Qt^rst  d.  CSav. :  Luise  Maria  Grf  v.  Quadt-Wykradt ;  —  Graf  Arthur 
Friedrich,  geb.  1813,  Herr  auf  Breyl  (seit  151^  in  der  Hand  der  Pa- 
aiilie),  Mitglied  des  k.  Preuss.  Herrenhauses  auf  Lebenszeit,  verm. 
1898  mit  l^athihie  Grf.  y.  Hoensbroech,  geb.  1813,  ans  welcher  Ehe 
Arei  TOehtQr,  Eugenia,  Elisabeth  u.  Maria»  stammen.  Von  dem  Bru- 
der des  Grafen  Franz  Ludwig  Joseph,  dorn  Grafen  Friedrich  Anton 
Ilaria,  gest.  1852,  k.  franz.  Marechal  de  Camp,  entsprossten  aus  der 
Ji^^  mit  Stephanie  Vicomt.  v.  Quabcck  zwei  Söhne:  Gr.  Friedrich, 
g^  1836,  in  k.  franz.  Mllitairdiensten  und  Graf  Emanuel,  geb.  1837. 
-r-  Ans  4er  freiherrl.  Linie  wurde  Carl  Nicolaus  Philipp  Wilhelm 
Freih.  v.  Goltstein,  laut  Eingabe  d.  d.  Haus  Meroedgen,  11.  Juni 
1829,  unter  Nr.  10  der  Freiherrenclasse  in  die  Adelsmatrikel  der 
Preuss.  Rheinprovinz  eingetragen  und  nach  Bauer,  Adressb.  S.  75, 
war  1857  Friedrich  Carl  v.  Goltstein  Herr  auf  Beck  im  Kr.  Erkelenz. 

Qauhe,  I.  8.  676  u.  677.  —  B.  P.  de  Glogol,  Scbaupl.  d.  alt.  qUcid.  Adels  in  Mihron, 
h^rausK.  v.  Ch.  Pfeifer,  Breslau  1741.  —  »«.  Stfin^n,  WestfUi.  Gesch.,  ITT.  S.  CJR  -  651.  - 
Roben»,  NiederrH.  Klttersohafl,  I.  }J.  ISS  u.  ff.:  das  Orufeiidiplom  S.  ii:i— US.  -  N.  Pr.  A.-L. 
II.  S.  259—261.  —  Fafinf,  I.  8.  115.  -  Dr.utsehc  «rafh.  der  GeKenV.  I.  S.  274  und  --'75.  — 
—  Freiherr  v.  Lfdfihnr,  I.  S.  269.  -  Geneal.  Tasrhenb.  d.  ßräfl.  HHns.r.  IS62.  «.  297  n.29S 
41.  bifltor.  Handl).  tu  demselben,  ».  256.  —  ai^hmackrr,  V.  Aiihanu  37  od<'r  V.  355:  Gr.  v.O. 
Durchlaucht.  Welt,  Ausgabe  von  1767—76.  II.  Tab.  l'ii;  Gr.  v.  (J.  —  Suppl.  zu  Slfbrniicher^ 
W.-B.  II.  1.3:  Froih.  v.  Goldstein.  —  Tyrof,  I.  50;  F.  lln.  v. (Goldstein.  -  W.-B.  d.  Preu.ss. 
Kheinprov.  I.  Tab.  48.   Nr.  S5  :  Gr.  v.  Goltstein  u.  86.  Fr«ih.  v.  G.,  u.  S.  43. 

Mi%,  V.  der  MU,  aach  liiJhenren  and  trafen  (^tammwappen: 
in  Roth  ein  silherner,  nach  Anderen  goldener  Sparren,  oder  auch 
i]|  Roth  ein  eingebogener,  den  oberen  Schildcsrand  mit  der  Spitise 

Jbte$ehkt,  Deatach.  Ad«ls-Lex.  tU,  38 


—     Ö94     — 

nicht  berührender,  von  Silber  und  Blan  so  getb^ilter  Sparren ,  als 
wären  zwei  Ober  einander  gestellte  Sparren,  ein  silberner  and  ein 
blauer,  oder  auch  schwarzer  an  einander  geschoben.  Wappen  nach  dem 
k.  franz.  (inadenbriefe  vom  August  1653  und  nach  dem  Freiberrn-Di- 
plome  von  1666:  in  lUau  ein  goldener  Sparren,  oben  von  zwei  golde- 
nen Lilien  und  unten  von  einer  dergleichen  begleitet.  Wappen  der 
Freiherren  v.  d.  Goltz  in  Preussen:  Schild  der  Länge  nach  getheilt: 
rechts  in  Silber  eine  rothe,  weiss  ausgefugte  Mauer,  hinter  welcher 
ein  rechts  sehender,  goldener  liöwe  aufwuchst,  welcher  in  den  Vorder- 
pranken einen  goldenen  Hing  hält  und  links  der  Sparren  mit  den  Lilien 
nach  den)  Qnadenbriefe  von  1653.  Der  aufwachsende  Löwe  ist  das 
Stammwappen  der  Grafen  v.  Dinheim,  s.  unten,  und  der  Ring  ist 
durch  Vermählung  des  Andreas  Grafen  von  Dinheim  mit  der  einzigen 
Tochter  des  Landrichters  Johann  Prawda  hinzugekommen.  Grilf- 
liches  Wappen  der  Linie  Clausdorf  und  Sortlaken:  in  der  Länge 
nach  getheiltem  Schilde  die  erwähnten  Bilder  der  Freih.  v.  d.  Goltz 
in  Preussen  und  auf  dem  Schilde  drei  Helme.  Gräfliches  Wappen 
der  Linie  Heinrichsdorf:  Schild  der  Länge  nach  getheilt  mit  gekrön- 
tem Mittelschilde,  welches  in  Silber  den  Preussiscben  Adler  mit  Zepter 
und  Reichsapfel  zeigt.  Der  Schild  enthält  rechts,  wie  links,  die  Bilder 
des  Wappens  der  gräflichen  Linie  Clausdorf.  Auf  dem  Schilde  drei 
Helme:  das  Kleinod  des  mittleren  ist  der  Preuss:  schwarze  Adler,  das 
der  Linie  Clausdorf  zwei  geharnischte  Arme:  die  linke  Hand  hält  «inen 
goldenen  Schlüssel,  die  rechte  ein  Schwert  und  Schlüssel  und  Schwert 
sind  in  das  Andreaskreuz  gelegt.)  Kön.  franz.,-  Böhm.-Böhm.  alter 
Herren-,  Reichsfreiherren-  und  erbllind.-österr.-  ond  Prenssischer 
Grafenstand.  K.  franz.  Gnadenbrief  von  1652  für  Joachim  Rädiger 
V.  d.  G.  uud  Freiherrnstand  für  Denselben  und  für  das  ganse  Ge- 
schlecht von  1666,  welche  Erhebung  in  Kar-Brandenburg  7.  Nov.  1691 
bestätigt  wurde;  Reichsfreiherrnstand  vom  2.  Juni  1689  für  Georg 
Cnspar  v.  d.  G. ;  Böhmischer  Freiherrenstand  vom  13.  März  1724  fUr 
Johann  Ernst  Wenzel  v.  d.G,;  Böhmischer,  alter  Herrenstand  und  erb- 
länd.-österr.  Grafenstand  v.  16.  Sept.  1731  für  Denselben;  Reichsfrei- 
herrnstand von  17^64  für  Johann  Franz  ?.  d.  G.,  wegen  von  seinen 
Vorfahren  in  Böhmen  und  von  ihm  selbst  im  MüDz  -  und  Bergwesen 
geleisteter  Dienste;  Preussischer  Grafenstand  vom  19.  Sept.  1786  für 
die  Gebrüder  August  Stanislaus  und  Carl  Friedr.  Freih.v.  d.  G.,  Claos- 
dorfer  Linie,  und  für  Henning  Bernhard  und  Bernd  Wilhelm,  Hein- 
richsdorfer  Linie,  nebst  dem  Vetter  derselben,  Carl  Alexander  Freih. 
V.  d  G.;  Preussischer  Grafenstand  vom  18.  Jan.  1787  für  Johann 
Wilhelm  v.  d.  G.  aus  dem  Hause  Sortlaken,  k.  preuss.  Generalmajor 
and  vom  9.  Mai  1789  für  Carl  Franz  v.  d.  G.,  ebenfalls  a.  d.  Hause 
Sortlaken.  —  Die  Familie  v.  d.  Goltz,  in  älteren  Urkunden  von 
1337  etc.  Goltiz  und  noch  im  16.  Jabrh.  Goltzow  geschrieben,  ist 
ein  sehr  weit  verzweigtes  und  in  den  preussiscben  Ost-Provinzen  reich 
begütertes  Geschlecht.  Dasselbe  stammt  der  Familiensage  nach  von 
dem  oben  erwähnten  Andreas  Grafen  v.  Dinheim  ab,  welcher  in  der 
ersten  Hälfte  des  12.  Jahrh.  (1113  oder  nach  Anderen  1123)  aus  der 


—     Ö98     — 

Gegend  des  Rheinstromes  nach  Polen  kam ,  bis  zum  obersten  Feld- , 
herrn  des  Königs  Boleslaw  III.  stieg  und  durch  Vermählung  mit  der 
Erbtochter  des  reichen  Landrichters  zu  Gostyn,  Johann  Prawda, 
grosse  Herrschaften  an  sich  brachte,  namentlich  auch  die  Grafschaft 
Golczewo,  welche  letztere  1662  bei  Theilung  seiires  Erbes  an  den 
zweiten  Sohn,'  Johann,  fiel,  welcher  sich  nach  dieser  Herrschaft 
Golczewo  nannte.  Seine  Nachkommen  schrieben  sich  Grafen  Golczewo 
so  lauge,  bis  in  Polen  das  Gesetz  angenommen  wurde,  dass  aller  Adel 
gleich  sein  solle ,  worauf  der  Grafentitel  wegblieb.  Bei  einer  Gttter- 
theilung  schied  sich  1369  der  Stamm  in  zwei  Linien,  in  die  schwarze. 

*  oder  Clausdorfische  und  in  die  Weisse  oder  Heinricbsdorfsche ,  von 
denen  erstere  bis  zur  Theilung  des  Landes  in  Polen  blieb,  letztere 
aber  schon  lange  vorher  sich  ins  Brandenburgische  wendete.  —  Nach 
Oesterreich  kam  die  Familie  mit  Günther  v.  d.  Golz,  welcher  sich 
1598  mit  Maria  Salome  Herrin  von  und  zu  Polheim  vermählte  und 
später  k.  k.  commandirender  General  und  Oberst  eines  Regiments 
zu  Pferde  war.  Derselbe  wird  schon  1614  im  K.  K.  Hofkamraer- 
Arcbive  als  Freiherr  aufgeführt  and  ebenso  kommt  auch  der  durch 
den  30jährigen  Krieg  berühmt  gewordene  Maximilian  Martin  v.  G. 
als  Freiherr  vor.  Von  1731  an  schrieben  sich  die  Sprossen  der  österr. 
Linie  Grafen  und  mit  dem  Grafen  Ernst  Ignaz  Johann  Nepomuk  er- 
losch gegen  Ende  des  18.  Jahrh.  diese  katholische  Linie.  —  Der 
oben  genannte  Joachim  Bttdiger  v.  d.  Goltz,  welcher,  wie  angegeben, 
wegen  der  Verdienste,  die  er  sich  um  die  Krone  Frankreich  erworben, 
den  königlichen  Gnadenbrief  von  1653  uud  späterden  Freiherrnstand 
erhielt ,  gehörte  zn  der  Clansdorfer  Linie ,  trat  1 654  als  Oberst  in 
karbrandenb.  Dienste,  wurde  später  General  und  1661  Gouverneur 

.  yon  Berlin,  ging  1 665  in  k.  dänische-  und  1 660  in  kursächs.  Dienste, 
commandirte  in  letzteren  Diensten  als  General -Feldmarscball  die 
Sachs.  Armee  bei  dem  Entsätze  Wiens  und  starb  noch  1683.  Di6 
Anerkennung  des  Wappens  mit  den  Lilien  und  des  Freiherrnstandes 
erfolgte  in  Kur-Brandenburg,  wie  erwJlhnt,  1691  und  zwar  für  einen 
legitimirten  Sohn  des  Freih.  Joachim  Rüdiger.  —  Die  Zahl  der  vielen 
Sprossen  des  Stammes,  welche  in  kurbrandenb.-  und  k.  prenss.  Mili- 
Jjiir-  und  Staatsdiensten  zu  den  höchsten  Wth-den  gelangt  sind,  ist  zu 
gross,  als  dass  hier  nur  einige  derselben  genannt  werden  könnten. 
Das  N.  Pr.  A.-L.  nennt  mehrere  derselben  und  Viele  sind  in  den 
deutschen  Grafenh.  d.  Gegenw.,  bei  Gelegenheit  der  geneal..  Ver- 
hältnisse der  gräflichen  Linien,  erwähnt.  —  Der  gräfliche  Stamm  blüht 
jetzt  in  den  Häusern  Clausdorf,  Heinrichdorf  und  Sortlack  und  zwar 
in  den  beiden  ersteren  Häusern  in  einer  älteren  und  jüngeren  Linie. 
Die  beiden  Linien  des  Hauses  Clausdorf  kommen  auch  als  Linien  zu 
Teschendorf  und  Linie  zu  Tlukum  vor.  Der  freiherrliche  Stamm  zer- 
fÄIlt  in  die  fünf  Häuser  Sortlack,  Brotzen,  Gieson,  Curtow  und  Claus- 
dorf. Von  diesen  hat  sich  das  Haus  Sortlack  in  die  Linien  Leissinen, 
Fingatten,  Domnaw,  Mertensdorf  und  Gross -Lauth  und  das  Hans 
Glausdorf  in  die  Linien  Schellin,  Konsbruch  und  Kopriewe  geschieden. 
Die  Grafen  t.  d.  G.  sind  mit  den  Scbönauer  Gütern  bei  Marienwerder, 

38* 


—     596     — 

Czaicze,  Tinkum  und  mehreren  anderen  Besitzungen  in  Ost-  und  West* 
preussen  begütert  und  den  freiherrlichen  Häusern  gehörten  in  uenester 
Zeit  Kreitzig  bei  Schievelbein,  Kattun  bei  Schneidemtth]»  Kopriewe, 
Pozdanzig  und  Pflasterrnttlile  bei  Schlochau,  Tillitz  bei  Strassburg  in 
Westpreussen,  Mertensdorf  und  Sortlack  bei  Friedland  in  Ostpreussen 
und  Kallen  bei  Fischhausen.  Was  den  jetzigen  Personalbestand  der 
gräflichen,  sowie  die  sehr  zahlreichen  Glieder  der  freiherrlichen  Häu- 
ser anlangt,  so  ist  hier  auf  die  neuesten  Jahrgg.  der  Tasehenbb.  der 
gräflichen  -  und  fnuherrlichen  Häuser  zu  verweisen.  — 

Gauhe,  I.  8.  679-681  u.  II.  S.  364— »67.  —  Brüggemunn,  1.  2.  UpUt  —  UUtor.-geogr.- 
sUtUt-  II.  uiilitairisehe  Beitr  ,  die  k.  prtuss.  Jttaaten  betreffeud,  III.  2.  8.  511  u.  ff.  und  na> 
mcntUrh  8.  521,  so  wie  Beilage  I.  u.  V.  —  Wisayrül ,  l!l.  8.  358—360.  —  Megerte  v.  iHkt-  * 
feld,  8.  19  u.  53  «.  Rrgän*.  Bd.  S.  15  und  60.  —  N.  Pr.  A.-L.  II.  S.  261—265.  —  Deutocli« 
(Jrafenh.  d.  Gegenw.  I.  8,  276-278.  -  Frfih.  e.  Lfdebur,  I.  8.  269  u.  IH.  g.  563.  —  Ge^ 
ncal.  Ta!<chcnb.  d.  gräfl.  Ilausor.  1862.  8.  298^301  u.  hi$tor.  Handb.  ta  Deiiiselben,  8.  Si$1. 
—  üencnl.  Tasciu'iib.  der  freih.  Häuser,  l«:..«).  S.  196  -207  und  1862  8.  301—310.  —  Bau^, 
Adres^bucb,  IS!»?.  8.  75.  -  Si^bmachttr,  I.  176:  v.  d.  Gölte.  UErkiscai.  ^  Dien^matim,  tf. 
185.  Nr.  ,12.  —  r.  Meding,  II.  8.  202-206:  v.  d.  O.  und  Freiherr  v.  d.  G.  —  Supplem.  sa 
Slohm.  W.-B.  VI.  17:  v.  der  Golie.  —  Tyrnß.  II.  96:  Frcilierr  v.  d^r  Gole.  —  W.-B.  d*T 
preusM.  Uonarch.  I.  tir  v.  d.  G.  und  II.  37:  Freih.  v.  G.  —  rommeniüehes  W.-B.  V.  Tab. 
1.  und  12.  und  8.  1  und  2:  Freih.  v.  d.  (i.  u.  Tab.  3  und  4  und  8.  7  und  8:  Gr.  v.  d.  O. 

Clolti.  Adelsstand  des  Königr.  Preussen.  Diplom  vom  4.  Oct. 
1836  fttr  Gustav  Hermann  Leopold  Goltz,  See. -Lieutenant  im  k. 
preuss.  3.  Cuirass.-Regim. 

Frei/i.  v.  Ledebur,  I.  8.  270. 

Golachowski^  Crafen.  Erbländ.-österr.  Grafenstaud.  Diplom  von 
1783  für  Joseph  Vincenz  v.  Goluchowski,  unter  Anerkennung  des  alten 
Grafenstandes.  Altes,  polnisches,  zu  dem  Stamme  Leliwa  z&hlendes 
Adelsgeschlecht,  welches  ursprünglich  aus  der  ehemaligen  Wojewod- 
schaft Kälisch  stammt,  sich  früher:  de  magna  Goluchow-Golocbowski 
schrieb  und  schon  in  früher  Zeit  den  Grafentitel  führte.  Der  bekannte 
polnische  Chronist  Cromer  nennt  von  1340  an  mehrere  in  Polen  sehr 
bekannt  gewordene  Sprossen  des  Stammes.  Nachdem  1772  Galizien 
als  Königreich  in  den  k.  k.  österr.  Staatsverband  einverleibt  worden 
war,  erhielt  Joseph  Vincenz  v.  G.,  s.  oben,  den  Grafenstand  des  Kaiser- 
reichs. In  neuester  Zeit  war  Graf  Arthur,  geb.  1808,  ein  Enkel  des 
Grafen  Joseph  Vincenz,  Haupt  dos  gräflichen  Hauses.  Von  den  beiden 
Brüdern  desselben,  den  Grafen  Agenor,  geb.  1812  lind  Stani^laos, 
geb.  1818,  hat  Ersterer,  Dr.  jur,  k.  k.  Kämm.,  Geh.  Rath,  Statt- 
halter etc.,  verm.  1848  mit  Maria  Orif.  Baworowska,  den  Stamm,  neben 
zwei  Töchtern,  durch  drei  Söhne,  Agenor  (II.),  geb.  1849,  Stanislaus, 
geb.  1853  und  Adam,  geb.  1855,  fortgesetzt.  — 

Mrgrrl0  v.  Mühl/eidy  Brgänx.-Bd.  8.  15.  —  Deutsche  GrafenU.  d.  Gegenw.  III.  S.  144  qii4 
14.i.    —  Gen.  Ta^chenb.  d.  grafl.  Haufi.,  1862.  8.  801  n.  histor.  Handb.  so  Demselben^  8.  t^. 

MsheiBij  s.  Stach  v.  Golzheim. 

Üondala,  (irafen.  Ein  aus  Hetrurien  entsprossenes,  später  in 
Lucca,  Ragusa  und  Tirol  sesshaft  gewordenes  Grafengeschlecht, 
welches  1719  in  Nieder -Oesterreich  das  Incolat  erlangte.  Graf  Jo- 
hann Baptist,  k.  k.  General-Feldmarschall-Lieutenant,  war  in  zweiter 
Ehe  vermählt  mit  Maria  Victoria  Grf.  v.  Strozzi.  Aus  dieser  Ehe  ent- 
sprossten  zwei  Söhne,  die  Grafen  Franz  und  Sigismund.  Graf  Franz^ 
gast  1717,  k.  k.  General  der  Cav.,  Stifter  des  Gondalaiscben  Fidei- 


— *  597    — 

commisses  in  Tirol  und  Oesterreich ,  binterliess  aus  seiner  Ehe  mit 
Ifaria  Anna  Grf.  v.  Screny,  nur  eine  einzige  Tochter,  Grf.  Johanna, 
welche  sich  mit  ihrem  Vetter,  Sigismund,  vermählte,  s.  unten,  Graf 
Sigismund  aber,  frflhcr  in  k.  span.,  später  in  k.  k.  Kriegsdiensten, 
hatte  aus  seiner  Ehe  mit  Catharine  Marchese  de  Nal^  vier  SOhne, 
die  Grafen  Franz,  Johann  Baptist,  Plieronymus  und  Sigismund  den 
Jüngeren.  Graf  Franz j(II.)  Herr  der  Herrschaft  Wangen  in  Tirol  unddcs 
von  dem  Bruder  seines  Vaters,  Franz  I.,  bestimmten  Fideicommisses 
in  Tirol  u.  Niederösterreich,  wurde  1719  unter  die  neuen  Niederösterr. 
Herrenstands  *  Geschlechter  aufgenommen.  Aus  seiner  zweiten  Ehe 
miteiner  Gräfin  v.  Khuen  stammten  zwei  Söhne,  von  welchen  Anton  Sigis- 
mund im  .Flor  seines  Lebens  un vermählt,  Franz  Joseph  aber  Bischof 
so  Tempe,  Domherr  u.  Domcnstus  zu  Wien»  1774  starb.  Graf  Johann 
Baptist,  Herr  auf  Wangen,  war  mit  Maria  Franziska  Grf.  v.  Khuen 
vermählt,  ans  welcher  Ehe  Graf  Anton,  k<  k.  Kämm.  u.  Fidei-Commlss- 
Inhaber  zu  Wangen,  eutspross,  welcher,  verra.  mit  Josl^ha  Grf. 
V.  lUndsmau],  1762  ohne  Nachkommenschaft  starb.  Graf  Hieronymus, 
in  k.  span.  Kriegsdiensten,  setzte  ebenfalls  den  Stamm  nicht  fort,  vom 
Grafen' Sigismund  dem  Jüngeren  aber,  verm.  mit  Johanna  Grf.  v.  Gon- 
dala,  s.  oben,  stammte  nebst  mehreren  Kindern  Graf  Sigismund  Do- 
miRicns,  Herr  zu  Wangen  etc.,  k.  k.  Kämm.,  welcher  1764  das  Fidei-  ^ 
commiss  antrat  und  sich  mit  Franzisca  Grf.  v.  Bona  vermählle.  Ueber 
die  etwaige  Nachkommenschaft  desselben ,  so  wie  über  zwei  Brüder, 
welche  1797  noch-  gelebt  haben  sollen,  konnte  Wissgrill  nichts  er- 
mitteln. 

Wisagrill,  III.  8.  360  und  361. 

(i«ndk«W8ki,  Uatk^wski.  Polnisches,  in  den  Stamm,  Korab  einge- 
tragenes Adelsgeschlecht,  in  dessen  Hand  im  Posenschen  1803  die 
Güter  Bozejewice,  Bozejewiecki ,  Strzeszinko  und  Strzeszyno  waren. 
Letzteres  Gut  stand  der- Familie  noch  1820  zu.  Früher  war  ein  Zweig 
des  Geschlechts  nach  Schlesien  in  das  Wohlau^sche  gekommen. 

Menel,    8ilo»i«.gr.   nnov.  8.  772.   -  Sinapius,  11.  8.  644.  —  N.  Fr.  A.-L.  11.  8.  267.  — 
F^eth.  V.  Ledtbur.    \U.  S.  263. 

Cloner.  Ein  in  Hinter-Pommern  vorgekommenes  Adelsgeschlecht, 
welches  1724  im  Bütow'schen  das  Gut  Oslawdamerow  besass. 

Freih.  9. .  Ledebur,  tll.  8.  263. 

I^AMviti.  Altes,  steiermärkisches  Adelsgeschlecht|,  welches  auf 
-eiDem  gleichnamigen  Schlosse  sass  und  von  1151  —  1448  vorkom<it. 

SchmutM,  I.  a.  .M8. 

.,4i«i;MJieii;.iC«ms.  Altes ^pommernsches  Adelsgeschlecht,  von  Mi- 
cr^fLel  als:  ein  Geschlecht  der  Freien,  aufgeführt.  Dasselbe  war  noph 
1639,  im  Lauenburg -Bütuw'schen  begütert  und  kam  auch  in  Weßt- 
|)reus8en  mit  dem  Beinamen:  Czeruiewski  von  dem  Gute  Czerniau  im 
Kr.  Dan^g  vor. 

Micrael.  8.  487.  —    N.   Pr.  A.-L.  11.  8.  365.  —  Freih.   v.  Ledebur,   111.   8.  263.  -  Sieb- 
macher,  111.  164.  -  t.  Medintj.  111.   8    216.  —  Pomroernsches  W.-B.  V.  Tah.  64  und  8.  136. 

Gonseiynski.  Polnisches,  dem  Stamme  Niesobia  einverleibtes 
Adelsgeschlecht,  welclies  1 760  in  Westpreussen  Niemczykjm  Kr.  Culm 
und  Tbyman  im  Kr.  Graudenz  inne  hatte, 

Freih.  «.  Ledebur,    III.    8.  263. 


—     B98    — 

Clonstor^wskl  f.  Rdden-Cloiisiiirowski.  Polnisches,  zu  dem  Stamme 
Slepowron  gehörendes  Adelsgeschlecht,  welches  im  Posensches,  in 
Ost-  und  in  Westpreussen  begütert  wurde.  Pie  Familie  sass  1729  za 
Popowo  unweit  Inowraczlaw,  erwarb  in  der  Nähe  andere  Güter  und 
besass  1789  Leisscn  im  Kr.  Allenstein  und  1820  Batlewo  im  Kr, 
Cul'n. 

Freih.  v.   Ltdehur,  I.  8.  270  und  271. 

^  liontaril ,  Ritter  und  Edle  und  f reikerrea  (Wappen  nach  dem  Di- 

plome von  1768:  Schild  quergetheilt:  oben  in  Gold  eine  quergelegte, 
den  Griff  links  kehrende,  zweispitzige  Grabschaufel  und  unten  in  Blau 
eine  über  einem  grünen  Dreihügel  aufgehende  Sonne.  Das  in  den 
Supplementen  zu  Siebmachers  Wappenbuche,  VII.  7  Nr.  2  mit  dem 
Namen:  F.  Hr.  v.  Gontard  gegebene  Wappen  ist  wohl  das  Wappen 
der  Freiherren  und  späteren  Grafen  v.  Fries).  Reichsritter-  und 
Reichs-Freiherrenstand.  Ritterstandsdiplom  von  1768  für  Jacob  Gon- 
tard, GrÄshändler  zu  Frankfurt  a.  M.  mit  dem  Prädikate:  Edler  v. 
und  Freiherrendiplora  von  1780  für  Denselben  mit  seiner  Schwester, 
Ludovica  vermählten  Gräfin  v.  Nesselrode. 

Afeyerl«  -v.  MühlfeUl,  Ergäus.-Bd.    8.  60  ond  146.  —  Siippl.  sn  Siebm.  W.-B.  IX.  15.  Nr. 
12;  V.  Gontard,  R. 

CiOBtard  (Schild  durch  einen  mit  drei  sechsstrahligen ,  silbernen 
Sternen  belegten,  rothen,  schrägrechten  Balken  getheilt :  oben,  links, 
in  Schwarz  ein  goldener  Vollmond  mit  Gesiebte  und  unten  in  Silber 
drei  quer  übereinander  gelegte,  schwarze  Thürangeln).  Relchsadels- 
stand.  Diplom  von  1767  für  die  Gebrüder  Paul  Gontard,  k.  k.  Grena- 
dier-Lieutenant bei  Graf  Plunquet  Infanterie  und  für  Carl  Philipp 
Christian,  k.  preuss.  Hauptmann.  —  Die  Familie  v.  Gontard,  zu  wel- 
cher auch  der  im  vorstehenden  Artikel  genannte  Jacob  Freiherr 
▼.  Gontard  gehörte,  ist  ein  altes ,  französisches  Adelsgeschlecht  aus 
der  Dauphinc^,  welches  sich  in  Folge  der  Religionsstreitigkeiten  nach 
Deutschland  wendete  und  sich  in  zwei  Linien  schied,  in  die  reformirte 
Linie  in  Frankfurt  a.  M.  und  in  die  katholische,  zu  welcher  die  oben- 
genannten Empfänger  des  unter  Bestätigung  des  alten  Adels  der  Fa- 
milie ertheilten  Adelsstandes  zählten.  —  Von  dem  zuerst  nach  Deutsch- 
land gekommenen  Sprossen  des  Stammes,  Anton  v.  G.,  stammten  vier 
Söhne,  Peter,  Anton,  Alexander  Stephan  und  Alexander  Ludwig.  Aus 
^  Ehe  des  Letzteren  mit  Eleonore  von  Kurz  entsprossten  die  Ge- 
Drüdcr  Paul  und  Carl  Philipp  Christian ,  welcher  sich  dem  Bauwesen 
widmete.  Derselbe,  gest.  1791,  kam  als  Ingenieur  und  Baumeister 
zu  grossem  Ansehen,  trat  i764  als  Hauptmann  von  der  Armee  und 
königl.  Baumeister  in  Preussische  Dienste  und  hat  in  Berlin  und  Pots- 
dam viele  Bauwerke  und  unter  diesen  sehr  grossartige  au8g.eführt,  de- 
ren Werth  noch  jetzt  anerkannt  wird.  Aus  seiner  Ehe  mit  einer 
Tochter  des  markgräfl.  brandenb.  Geh.-Raths  und  Consistorialpräsi- 
denten  v.  Erkert  u.  dessen  Gemahlin  Luise  Marquise  von  Rigot-Mont- 
joux  aus  der  Djinphin^  stammten,  neben  einer  Tochter,  Caroline  Chri- 
stine Elisabeth,  welche  noch  1836  als  Wittwe  des  k.  preuss.  Minors 
und    Kreisbrigadiers    in    der    brandenburg.    Gensdarmerie  -Brigade 


—     599     — 

T.  Tuchsen  lebte,  nachstehende  sieben  Söhne:  Carl  Heinrich  Casimir 
V»  G.,  gest.  1793,  k.  preuss.  Lieutenannt  a.  D.;  Johann  Adara  Ernst, 
gest.  1807,  k.  preuss.  Accise-  und  Zollrath  a.  I).;  Johann  Anton  Paul, 
gest.  1813,  k.  preuss.  Major  und  Kreisbrigadier  zu  Gels,  welcher 
aas  der  Ehe  mit  £iner  v.  Hockelberg  eine  Tochter  hinterliess,  welche 
sich  mit  Conrad  Freih.  v.  Zedlitz --Neukirch  zu  Neumarkt  vermählte; 
CM  Friedrich  Ludwig,  k.  preuss.  Oberstlioutenant  und  langjähriger 
Platzmajor  v.  Berlin,  aus  dessen  Ehe  mit  einer  v.  Husaczewska 
mehrere  Söhne  entsprossten,  welche  in  die  k.  preuss.  Armee  traten; 
Carl  Friedrich  August,  k.  preuss.  Major  a.  1).,  lebte  1836  auf  seinem 
Gote  Tornow  bei  Spremberg  in  der  Niederlausitz,  welches  Gut  der 
Familie  schon  1836  gehörte;  Heinrich  Leopold,  k.  preuss.  Major 
a.  D.,  lebte  1836  auf  seinem  (lUte  Scheibe  bei  Glatz  und  hatte  zwei 
in  der  k.  preuss.  Armee  stehende  Söhne  und  Carl  Friedrich,  k.  preuss. 
Capitain  a.  I).,'  welcher  um  die  genannte  Zeit  k.  preuss.  Kreiskassen- 
Bendant  zu  Sangershausen  war. 

Uegfrlf.  v.  Mühlf^hi,  KrKniix.-Rd.  K.  30')  u.  301.  —  N.  Tr.  A.-L.  II.  8.  '.'66  «id  267.  — 
Freih.  9.  Ledebur,  I,  S.  271.  —  Suppl.  xii  Sielnn.  W.-B.    IX.  15.  Nr.   II. 

Cieer.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1724  ftlr  Ferdinand  Phi- 
lipp G.,  k.  k.  Hofcourier. 

ihgerte  v.  Mihlfeld,  Ergnns.-Rd.  8.  301. 

Cloplefii  f.  Eggenwald.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  vom 
17.  Sept.  1695  für  Matthias  Goplein,  mit  dem  Prädicate:  v.  Eggen- 
wald.    Die  Familie  gehörte  zu  dem  steicfiuärkischen  Adel. 

SehmuU.  I.  8.  S19. 

Ivoppe  f.  larcieL  Ein  dem  fränkischen  Rittorcanton  Rhön-Werra 
einverleibt  gewesenes  Adelsgcschlecht. 

Biedermann,  Cmitoti  Hhöii-Wcrra,  1.  Verzeictiiiiss. 

(iorci;  Ciorcken;  Jorck^  ClarcL  Altes,  pommernschcs,  von  Micrael 
als  Stettinisch  aufgeführtes  Adelsgeschlecht,  welches  im  Kr.  Stolp 
1531  Carstnitz,  Rainbow,  Stresow  und  Vietzig  besass,  dieselben  lange 
ond  noch  1712  mit  Wutl^ig  im  Kreis  Dramburg  inne  hatte  und 
auch  in  Ostpreussen  begütert  wurde,  wo  dem  Geschlechte  nocb  1752 
Zatzkow  im  Kr.  Sensburg  und  1775  Gellaud  in  demselben  Kreise  zu- 
standen. 

Micrael,  8.  487.  —  N.  Ptcims.  A.-L.  II.  8.  267.  —  Freih.  r.  Ledehur,  I.  8.  271.  —  5i>6- 
macher,  III.  1G4.  -  9.  Meding,  III.- 8.  217.  -  Pommcrnsohes  W.  Bd.  IV.  Tab.  50  u.  S.  157: 
V.  Gork. 

(iorcyasky.  Galizischer  Adelsstand.  Diplom  von  1794  für  Jo- 
seph Kalasanz  Gorcynsky. 

Meff«rl«  9,  Mühl/eld,  Ergüiis  -Bd.  8.  .101. 

^•iircy,  Cloreey,  Clorcy;  lirafen  (Wappen  der  älteren  österreichi- 
schen Linie:  Schild  mit  rothem  Schildeshaupte,  in  welchem  drei 
goldene  Ringe  neben  einander  stehen  und  im  silbernen  Schild«  neun, 
4,  3  und  2,  Hermeline ;  Wappen  der  jüngeren  Linie  als  Unterschei- 
(fungszeichen  seit  1530  in  Silber  drei  rothe  Querbalken  und  anstatt 
der  9  Hermeline  nur  sechs,  1,  2  und  3).  Eibländ.-'österr.  Grafen- 
stand. Diplom  von  1 709  für  die  gesaminte  Familie  in  Ocsterreich. 
—  Die  Grafen  v.  Gorccy,  wie  sich  dieselben  in  neuester  Zeit  schrei- 


—     600    — 

ben,  stammen  aas  einem  alten  lothringischen  Ade1^idifcM<Sehte,' wel- 
ches schon  im  12  Jalirli.  blühte,  da  im  13.,  1218,  Gottfried  v.  G.,  ein 
Sohn  Richards  v,  G.,  urkundlich  vorkommt.  Den  Ursprung  der  "Fa- 
milie leitet  man  ans  Irland  her  und  nimmt  dieselbe  und  das  Hans 
Kinsale  als  zwei  Zweige  eines  Geschlechts ,  dessen  Stammvater,  Ri- 
chard V.  Courcy,  ein  Sohn  des  Roberts  v.  Courcy  aas  der  Normandie, 
den  Herzog  Wilhelm  den  Kroberer  1066  bei  dem  Kriegszage  nach 
England  begleitete.  —  Im  Laufe  der  Zeit  breitete  sich  das  Ge- 
schlecht, dessen  Name  schon  gegen  Ende  des  15.  Jahrb.  auf  die  drei- 
fache, oben  angegebene  W^se  geschrieben  wurde,  so  aus,  dass  zwölf 
verschiedene  Linien  entstanden,  von  welchen  später  sieben  wieder 
ausgegangen  sind,  während  die  übrigen  fünf  fortblühten.  Die  älteste 
derselben,  von  nornhard  Freih.  v.  G.  de  Veviers  abstammend,  schreibt 
sich  Gorcey-Longuyon  und  gehört  Böhmen  an,  die  zweite  und  dritte 
Frankreich,  die  vierte  Belgien  und  die  fünfte  Oesterreich.  Letztere 
schreibt  sich,  wi(^  die  drei  anderen  Linien :  Gourcy,  stammt  von  dem 
ausgeg^genen  jüngeren  Hauptstamme  Gourcy  v.  Charey  ab  und 
kommt  unter  dem  Namen  Gourcy-Droitaumont  vor.  —  Das  Haupt 
der  älteren  Linie  in  Böhmen:  Gorcey-Longuyon,  war  in  neuster  Zeit: 
Gr.  Heinrich,  geb.  IS  15  —  Sohn  des  1849  verstorbenen  Grafen  An- 
ton ,  k.  k.  Kämm.,  Majors  in  d.  A.  und  Militair-Bade-Commandanten 
in  Carlsbad,  aus  der  Ehe  mit  Josephine  v.  Richter  —  k.  k.  Major, 
verm.  mit  Maria  Fidth  v.  Eörmenyes  und  Karansebes,  aus  welcher 
Ehe,  neben  einer  Tochter,  ein  Sohn,  Heinrich  Caspar,  geb.  1866, 
eutspross.  Als  Haupt  der  jüngeren  Linie  in  Oesterreich:  Gourcy- 
Droitaumont  wurde  aufgeführt:  Graf  Ernst,  geb.  1788  —  Sohn  des 
1827  verstorbenen  Grafen  Franz  Anton  aus  erster  Ehe  mit  Clara 
Marquisc  v.  Yve' —  verm.  mit  Elisabeth  Freiin  v.  Mayr,  gpb.  1790, 
aus  welcher  Ehe  vier  Söhne  stammen:  Graf  Franz,  geb.  1819,  verm. 
18Ö2  mit  Glarissa  Freiin  v.  Pillersdorf,  geb.  1825,  Graf  Ernst,  geb. 
1821,  k.  k.  Ministerial-Secretair  im  Ministerium  des  Innern;  Graf 
Heinrich,  geb.  1822,  k.  k.  Kittm.  in  d.  A.,  verm.  1852,  mit  Barbara 
Freiin  Luzensky  v.  Luzna  und  Reglitze,  geb.  1832  und  Graf  Carl, 
geb.  1Ö26,  k.  k.  Obcrlicutenant  in  d.  A. 

DditMriH'  (ir.if.-nh    d.  GeL'cnw.,  II l.  8.  145  und   146.   —  Geneal.  Tasrhenb.  d.  nrnfl.    Ilau- 
ser,  1S<;2,  H.   ;{02  u.  303   ii.  histor.   IInii<il>.  r.u  demsvlhoii,  8.  263. 

Ciorrzyczcwski.  Polnisches,  in  den  Stamm  Ciolek  eingetragenes 
AÄclsgeschlecht,  welches  im  Posenschen  1832  und  später  mit  Go- 
lenczewü  begütert  war.  Früher  standen  Sprossen  des  Stammes  in  der 
k.  prouss.  Armee  und  1836  war  Johann  v.  G.  Herr  auf  Gbleczewo  und 
Landschaft  srath. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  S.  267.  —  Freiktrr  r.  Ledebur,  I.  S.  271. 

CI«rdoii^  dordoii  ▼.  Clddfells,  <iord«u  ?.  Rantley,  G«rdoB  ?.  Westhall, 
auch  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Freiherrn-  und  Reichsgrafen^stand. 
Freiherrn- Diplom  von  t802  für  Anton  v.  Gordon,  k.  k.-  Oberlieo- 
tenant  bei  Erzherzog  Johann  Dragoner,  und  Grafendiplom  von 
1701  für  Jacob  v.  Gordon,  k.  russ.  General.  —  Ein  ursprünglich  alt- 
schottländisches  Adelsgeschlecht,  welches  den  Namen  von  der  Ba- 


—    «Ol     — 

ronie'Oorddll  i]i4dr 'Grafschaft  Berwick  (Mersey)  in  dem  Mdllchen 
Theile  des  Königreichs  angenommen  hat.  —  Johann  Grordon  hinter- 
Hess  bei  seinem  Tode  nur  eine  Erhtochter,  welche  auf  Befehl  des 
Parlaments  sich  mit  Alexander  Setoan  vermählte  ^  worauf  Letzterer, 
damit  der  Geschlechtsname  Gordon  nicht  erlösche ,  den  Namen  Gor- 
don annehmen  musste  und  vom  Könige  Jacob  IL  1449  zum  Grafen 
V.  Huntley  ernannt  wurde.  Ein  Nachkomme  desselben,  George  Gor- 
don, Graf  V.  Huntley,  Lord  Gordon  v.  Badenoch  erhielt  vom  Könige 
Jacob  VL  den  Titel  eines  Marquis  und  später  ertheilten  König  Ja- 
cob VL  und  König  Carl  IL  von  England  dem  Geschlechte  den  Her- 
zogstitel, zu  welchem,  ausser  dem  Herzoge  v.  Gordon,  die  Grafen 
Sotherland ,  die  Vicomte  v.  Kemmore  etc.  gehören.  —  Zur  Zeit  des 
Protector  Olivier  Cromwell  verliess  der  Urgrossvater  der  späteren 
Freiherren  Gordon  v.  Huntley  in  Preusseo»  Alexander  Gordon  Freih. 
v.  Westhall,  früher  k.  schwedischer  Oberst,  seine  Besitzungen  und 
flflchtete  mit  zwei  Brüdern  aus  Schottland  auf  das  Continent.  Die 
Brüder  wählten  Oesterreich,  namentlich  ObcrschlBsien  und  Polen, 
wo  später  John  Gordon  of  Caldwelis  30.  Juli  1699  das  Indiffonat  er- 
hielt, er  selbst  aber  die  kurbrandenburg.  Staaten  zum  Zufluchtsorte 
und  Hess  sich  bei  Schievelbein,  später  zu  Altschlawe  in  Poromern 
nieder.  Von  den  nach  Oesterreich  gekommenen  Sprossen  des  Stam- 
mes machte  sich  Johann  G.,  k.  k.  Oberstlieutenant  u.  Commandantzu 
Eger,  durch  die  1 634  erfolgte  Ermordung  des  Herzogs  Albrecht  v.  Fried- 
land'geschichtlich  sehr  bekannt  u.  aus  Polen  kam  nach  Oesterreich  Pa- 
tricius  v.  G.,  k.  russ.  General,  gest.  zu  Ende  des  17  Jahrb.  Der  zweite 
Sohn  desselben  war  der  obengenannte  Jacob,  gest.  1 722,  welcher  den 
Reichsgrafenstand  in  die  Familie  brachte.  —  Der  zuerst  ip  das  Bran- 
denburgische gekommene  Sprosse  des  Stammes  vermählte  sich  mit 
einer  v.  Sydow  und  hinterliess,  neben  einer  Tochter,  einen  Sohn, 
Bernhard  Friedrich  Auf?ust  v.  G.,  welcher,  nachdem  er  als  k.  prcase. 
Gardeofficier  den  Abschied  genommen,  sich  bei  Filebne  in  Weet- 
preussen  ankaufte,  s])äter  abcr^  nach  Ausbruch  der  sf^hlesisrhen 
Kriege,  in  das  v.  Zietensche  Hosarenregiment  eintrat,  mehrmals 
verwundet  war  und  17.57  starb.  Aus  seiner  Ehe  mit  Elisabeth  Tiara 
V.  Below  a.  d.  Hanse  Datjow  stammte -ein  'S«ohn,  gest.  1820  Als  k. 
preuss.  Major  und  Bataillons-Commandant,  ans  dessen  Ehe  mit  Jo- 
banna Hennenberg  neun  Kinder  entsprossten,  von  denen  sieben 
Söhne:  Friedrich.  Bernhard,  Adolph,  Gnstav,  Ernst,  Rdosrd  un^ 
Hans,  in  die  k.  preuss.  Armee  traten.  Im  Könim'eich  Sachsen  er- 
warb die  Familie  die  Güter  Sacka  ond  Priestäblich  nnd  Franz  Angoat 
nahm  1A49  als  k.  sächs.  Rittmeister  im  2.  leichten  Reiterregimente 
den  Abschied.  —  Nach  flauer,  Adressbnch,  8.  7.5  war  18.57  ein 
T.  Gordon  Herr  auf  Sibsau,  Piskarken,  Laskowitz  nnd  Kawenczin  im 
Kr.  Schwetz  nnd  ein  Anderer  v.  G.  Herr  auf  Wiederaee  in  Kreise 
Grandenz. 

mmm^m»,  IL  S.  «44.  —  Ouuk^,  ff.  H.  1494—1497.  -  N.  Gewtal.  HMdb.   MTI.  n.  tSi  %. 
Xn%.  8.  2«1.  -  ü.  Pr.  A.-L.  H.  8.  2<>7-2<».  —  Frtih^rr  ».  U^Uhur,  L  8.  271 

forecUL    Polnisches,  zn  dem  Stanune  Drya  z&Meodes  AdcU- 


—     602     — 

geschledit,  welches  im  PosenscheD  1833  das  Gut  PimAwdk  im  Kreise 
Inowraclaw  besass. 

Freiherr  9.  Ledebur ,  I.  S.  371. 

liereekL  Polnisches,  dem  .Stamme  Wieraszowk  einverleibtes 
Adelsgeschlecht,  aus  welchem  im  Posenschen  Joseph  v.  G.  1797  Herr 
auf  Klein-Kaczkewo  im  Kr.Wongrowiec  war. 

Freik.  r.  Ledebur,  III.  8.  268. 

Iioreeki/  s.  Guretzki,  Guretzki-Kornitz. 

Iiorgier  de  Aiidrie^  s.  Andrie,  Baron,  Vicomte  de  Gorgier, 
Bd.  I.  S.  81. 

fi«ritibergi  s.  Yidomich  v.  Goritzberg,  Edle. 

Gorinitti^  j^rdkerren.  Erbl&nd.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
vom  24.  Juni  1700  für  Johann  Baptist  Gorizutti.  —  Altes,  ursprüng- 
lich aus  Venedig  stammendes,  görtzisches  Adelsgeschlecht,  io  wel- 
ches Hieronymus  Gorizutti  13.  Nov.  1513  den  Reichsadel  brachte. 
Die  bekannt  gewordene  Stammreihe  der  Familie  ist  folgende:  Johant* 
de  Gurizetti:  Susanna  de  Soardi;  —  Johann  Baptist,  Freiherr,  s. 
oben:  Catharina  Grf.  Coronini  v.  Cronberg:  —  Caspar  Anton:  Feli- 
citas  Andrian  v.  Werburg;  —  Joseph  Ignaz:  thaddäa  Degrazia;  — 
Johann  Hieronymus,  gest.  1817:  Catharina  Freiin  v.  Serzi,  gest. 
1799;  —  Joseph,  gest.  1854,  k.  k.  Kämm,  und  Oberstlieut.  in  Pen- 
sion: Rosina  Edle  v.  Crismanich,  geb.  1799.  —  Freih.  Procop,  geb.  , 
1826,  Adjunct  beim  Gericht  in  Padua.  —  Von  den  drei  Brüdern  des 
Freiherrn  Joseph  ist  Freih.  Julius ,  verm.  mit  Moria  Theresia  di  Ci- 
priani,  mit  Hinterlassung  eines  1830  geborenen  Sohnes,  Constantin, 
1839  gestorben;  Freih.  Franz,  geb.  1796,  k.  k.  Kämm.,  Inhaber  des 
56.  Inf.-Regim.,  Feldmarsch.-Lieutenant  und  Divisionair,  bat  ans 
erster  Ehe  mit  Johanna  v.  Andree,  gest.  1841 ,  eiiien  Sohn  ,  Maximi- 
lian, geb.  1838,  k.  k.  Lieutenant  und  Freih.  Johann,  geb.  1798,  k. 
k.  Kämm.,  ist  pens.  Gereral-Major. 

Oeneal.  Taachenb.  d.  freih.   HSuser,  1S4S.  8.  13S  und  139  nnd  186t.  8.  3l9. 

firmer  s.  Görner. 

Ii^rscck,  genannt  l^tp^lsM.  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht, 
ans  welchem  Adam  Gorseck,  genannt  Napolski  1591  auf  Gross- Je nk- 
witz  bei  Ohlau  sass.  Wahrscheinlich  blühte  die  Familie  noch  einige 
Zeit  in  das  17.  Jahrhundert  hinein. 

.  Sinapiu»,  1.  8.  411.  —  F^eih.  v.  Ledebur,  T.  8.  27«. 

Ii^rski.  Polnisches,  in  den  Stamm  Lodzia  eingetragenes  Adels- 
geschlecht, aus  welchem  Nicolaus  v.  G.  1620  Ünter-Starost  zu  Brom- 
berg und  noch  1754  ein  Fräulein  v.  G.  am  k5n.  preuss.  Hofe  be- 
dienstet war. 

Freih.  r.  Ledebur,  I.  8.  27S. 

Iiorski,  s.  Lehwald  Gorski. 

Ciorsik^wski,  Ci«rik«W8ki.  Polnisches,  zu  dem  Stamme  Tarnawa 
gehörendes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  ein  Sprosse  als  k.  preuss. 
Major  1823  starb  nnd  andere  Glieder  der  Familie  bis  in  die  neueste 
Zeit  in  der  k.  preuss.  Armee  standen. 

F^iih.  9.  Ledebur,  I.  8.  27»  u.  111.  8.  364. 


—     603     — 

li«ri|^f.le8ittei,PreikfrreB.  Erbl&nd.-österr.  Freiherrenstand.  Di- 
plom V.  4.  März  181 6  für  Franz  Matthias  v.  Gorup,k.k.General-Feldni.- 
Lieut.,  mit  dem  Prädicate:  v.  Besdncz.  —  Der  Diploms -Empfänger, 
gest.  1835  als  k.  k.  Geh.-Rath  u.  General  der  Cav.  —  ein  Sohn  desaos 
einem  alten  croatischen  Adelsgeschlechte  entsprossenen  Adam  v.  Go- 
rup  aus  der  Ehe  mit  Catharina  Maier  —  war  in  erster  Ehe  verm.  mit 
Agnes' V.  Dominich,  gest.  1800  and  in  zweiter  mit  Ferdinande  v.  Moi- 
teile,  aus  welcher  letzterer  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Freiin  Aloysia, 
geb.  1808,  verm.  mit  Wilhelm  Freih.  v.  Gutstedt,  k.  k.  Oberstlieut., 
vier  Söhne  stammen:  Freili.  Ferdinand,  geb.  1806,  k.  k.  Beamter; 
Freih.  Gustav,  geb.  1810,  k.  k.  Rittm.  im  Kriegs- Archive,  verm.  mit 
Luise  Reiohle,  geb.  1820,  aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter  und  zwei 
Söhne  entsprossten :  Arthur,  geb.  1847  und  Oscar,  geb.  1850;  Freih. 
Alfred,  geb.  1812  und  Freih.  Eugen,  geb.  1817,  Dr.  Med-  u.  ord.  Prof. 
der  Chemie  a.  d.  Universität  Erlangen. 

^^   Megerl«  r.   Mählftild,  Erginx.-Bd.  8.  61,  —    Geiie»!.   Taschenb.   d.   freih.    Hius.  1848.  8. 
fm  und  140  n.  18l>2.  8.  310  n.  M\,  -  Knenchkf,  I.  8.  173. 

(i^rieiiski^  fitrij^nski.  Altes,  polnisches,  zu  dem  Stamme  Nalenz 
zählendes  Adclsgeschlecht,  aus  welchem  Macarius  v.  G.  1788  Castel- 
lan  von  Kannen  und  der  Druder  desselben,  Timotheus  v.  G.,  1820 
Erzbischof  v.  Gnesen  war  u.  welches  im  Grossh.  Posen  und  in  dem 
jetzt  zu  Poleji  gehörigen  Theile  des  ehemaligen  Sttdpreussen  viele  und 
ansehnliche  Güter  erwarb.  Nach  Bauer,  Adressb.  S.  75,  war  1857 
Hieronymus  v.  G.  Herr  auf  Grembic  im  Kr.  Kröben  und  Michael  v.  G. 
auf  Witaszyce  im  Kr.  Pleschen,  Josepha  v.  G.  aber,  verw.  v.  Gajewska, 
geb.  v.  Rychlowska,  besass  Cerekwice  im  Kr.  Pleschen,  Franzisca 
V.  G.,  geb.  V.  Jaraczewski  Wola  xiozeca  in  demselben  Kreise  u.  Antonie 
verw.  V.  G.  mit  ihren  Söhnen  Smielowo  im  Kr.  Wreschen. 

Freif>.  V.  LftJfbur,  I.  8.  273  und  IIT.  8.  264. 

Iioschitsky^  €«8cieki,  GosiycLi.  Altes,  polnisches  Adelsgeschlecht, 
nach  Sinapius  nicht  zu  verwechseln  mit  dem  zum  Stamme  Jastrzem- 
biec  gehörenden  Geschlechte  v.  Goschitzky,  welches  aus  Polen  in  das 
Crakanlsche  und  dann  nach  Schlesien'  kam,  wo  die  drei  Gebrüder 
Melchior,  Jacob  und  Wenzel  vom  Könige  Sigismund  II.  29.  Mai  1559 
ein,  ihre  Geschlechtsvettern  in  Pole  betretfendes  Zeugniss  erhielten, 
welches  K.  Ferdinand  I.  1562  bestätigte.  —  Sinapius  hat  von  der 
meist  im  Teschenschcn  und  Oppelnschen  begütert  gewesenen  Familie 
bis  in  die  erste  Hälfte  des  17.  Jahrh.  mehrere  Sprossen  angegeben. 
—  Nach  neueren  Annahmen  hat  Sinapius  geirrt:  es  giebt  nur  eine 
Familie  Goschitzki,  oder  Goscicki,  Goszycki  und  dieselbe  gehört  zu 
dem  Stamme  Jastrzembicc.  —  Ein  v.  Goszicki  war  1836  Land-  und 
Stadtgerichtsrath  in  Schubin  und  Gottlieb  Ernst  Heinrich  v.  (Toszicki 
wurde  1838  als  k.  preuss.  Generalmajor  pensionirt. 

Sinapius,  U.  8.  644  and  645.  —  N.  Pr.  A.-L.  IL  8.  269  q.  V.    8..  187,    wo   das  Wappen 
richtig  a.infneben  ist.  -    Freiti.  r.  L^debur,  T.  S.  27S. 

Iiosdziewski^  Croilsiewski,  ISosdziesiewskL  Polnisches,  dem  Stamme 
Slepowron  einverleibtes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  in  neuester 
Zeit  ein  Sprosse  als  Premierlieutenant  im  k.  preuss.  5.  Inf. -Reg. 
stand. 

Freih.  V.  Led4bur,  I.  8.  973  u.  III.  8.  164. 


4 


—     604    — 

Em  in  Ken- Vorpommern  bis  Ende  des  ¥8.  ifabrh.  yorge- 
kommenes  Adelsgeschlccht,  welches  die  Güter  Kakant,  Mockhagen, 
Ferbelwitz  u.  Wittcnhagen  besass. 

Freih.  v.  Ledebitr,  I.  8.  973. 

U%ik,  'Ein  zom  Adel  im  Grossh.  Posen  und  Westpreussen  gehö- 
rendes Geschlecht,  welches  auch  unter  dem  Namen  Gosk-Podjarski, 
nach  dem  Gute  Podjasz  im  Kr.  Neustadt,  vorkommt  und  1Ö03  in 
Hinterpommern  mit  Czarndamerow  im  Kr.  Dfltow  begütert  war.  Wil- 
helm Joseph  V.  Gosk  war  1820  Herr  auf  (Cozuszkowska-Wola  im  Kr. 
Inowraclaw'und  Kuczwaly  im  Kr.  Thorn. 

Frtih.  V.  Lidebur,  I.  8.  278  u.  III.  8.  t64. 

Ii«86lir.  Adelsstand  des  Königr.  Preussen.  Diplom  vom  1.  Nov. 
1856  für  Carl  Berthold  Gosslar,  Second- Lieutenant  im  k.  preuss. 
5.  Ulanen-Regimente. 

Freih.  v.   Lettebur,  III.  8.  264. 

ttoslawski.  Polnisches,  in  den  Stamm  Nalenoz  eiiig€}8chriebc;n4|B 
Adelsgeschlecht,  welches  im  Posenschen  das« Gut  Gorkaniud  in  Ost- 
preussen  Wittichwalde  im  Kr.  Osterode  erwarb. 

F/tfih,  V.  Ledebur,  1.  8.  «73. 

litsliMWtki.  Polnisches,  zu  dem  Stamme  Junosza  zählendes,  im 
Posenschen  mit  mehreren  Gütern  angesessenes  Adelsgegehleckt ,  \aus 
welchem  StaNislaiis  V.  G.  1836  üerr  auf  2Uotpiki ,  Johann  Nepomuk 
V.  G.  1850  auf  Labiszyn^k  und  Ignaz  v.  G.  auf  Staykowo  und  Joseph 
V.  G.  1854  auf  Nieroczyn  war.  Nach  Bauer,  Adressb.  S.  75,  besass 
der  Landschafts-Hath  v.  G.  1857  das  Gut  Kempa  im  Kr.  Samter. 

Freik.  v.  Ledebur,  I.  8.  278. 

liMsler.  Adelsstand  des  Königr.  Westphalen.  Diplom  für  Chri- 
stian Conrad  Gossler,  welcher  von  1808—  1814  k.  General-Procura- 
tor  bei  dem  ehemaligen  Appellationshofe  zu  Gassei  und '  Recj^^eten- 
meister  im  dortigen  Staatsrathe  war.  Derselbe  starb  1842  als  k. 
preuss.  w.  Geh.-Ober-Justiz-Rath  in  Berlin.  Sein  Sohn,  Gustav  Albert 
V.  Gossler,  herz.  AnhaltischeV  Staatsminister  zu  Dessau,  besass  nach 
Bauer,  Adressb.  S.  76,  1857  die  Güter  Zichtau  I.  u.  II.  im  Kr.  Garde- 
legen, Zöbigker  im  Kr.  Querfurt  u.  Körbisdorf  mit  Naundorf  im  Kr. 
Merseburg. 

Freih.  v.  Ledebur,  1.  8.  «78. 

C1m8«w.  Adelsstand  des  Königr.  Preussen.  Diplom  vom  5.  Jqni 
1798  für  den  k.  preuss.  Geh.  Justiz-  und  Tribunalrath  Gossow.  Die 
Familie  war  1820  in  Ostpreussen  mit  Maraunen  im' Kr.  H^ligenbeil 
begütert. 

•.  Heltbach,  I.  8.  447.  — N.  Pr.  A.  L.  V.  8.  187.  —  Freih.  v.  Ledebur,-  I.  8.  ^8  41M(>  HI. 
8.  2G4.  -  W.-B.  d.  preuss.  Mouarch,  lU,  29. 

Iiosswin  III  yfirstenbttsch^  Edle  i«  Üasaene^g  iiiiA  Aiiegg.  Erbländisch- 
österr.  Adelsstand.  Bestfttigungsdipiom  desselben  von  17Q2  für  Jß4|diger 
Gosswin  V.  Fürstenbusch,  mit  dem  Prädikate:  Edler  a^u  Gassenegg 
und  Auegg. 

Megerle  v.   Mühlfeld,  Ergänx.-Bd.  R.  301. 

ll«stk«w8U;  liastk^wski,  aich  Iveikeiirfi.  Gatisüsclier-.  Freiherren- 


—     606     —    ^ 

stand.  Diplom  von  1782  für  StanislausGostkowski. — Poliusohes,  in  den 
Stamm  Drzewica  eingeschriebenes  Adelsgesehiecht,  welches  zeitig 
nach  Pommern  und  später  nach  Ostpreassen  kam.  In  Hinterpommern 
staod  im  Laoenborg-Bütowschen  dem  Geschlecbte  bepeits  l&2d^'6ro88- 
GoBliiow  zu  und  Micrael  fahrt  die  Gostkowken  als:  „zu  Gltotkow  Erb- 
gesessea''  auf.  —  Zahlreiche  Sprossen  des  Stammes  hab«n  namentlich 
in  diesem  Jahrb.  in  der  k.  preussi  Armee  gestanden  und  mehrere  der- 
selben nennt  das  N.  preuss.  Adelslexicon.  —  Was  den  Besitz  der  Far 
milie  in  neuester  Zeit  anlangt,  so  war  nach  Bauer,  Adressb.  S.  76, 
Caspar  Ludwig  ▼.  G.  1857  Berr  auf  Gross-Gustkow,  B^  Albert  ▼.  Gw, 
Berr  auf  Oslawdemerow  B.  Beide  inv  Bfltowscben,  Reinhold!  v.  G. 
Herr  auf  Alt-Braa  im  Kr.  Schlbcbau,  ein  v.  G.  Herr  auf  Wendische 
Plassow  im  Rr.  Stolp  und  eine  verw.^  Frau  v.  G.  Herrin  auf  Kiiogei^ 
berg  im  Kr.  Friedland. 

mcratL  8.  487.  —  Brüffgemamn,  I.  2  und  11.  HmipCstäck«  —  N.  Pt.  A.-L.  U.  8.  X70.  ^ 
fireik.  V.  Ledubur,  I.  S.  273  und  III.  8.  264.  -  Siebmacher,  \\\.  8,  1^.  —  v.  Meding,  111 
8.  918.  -  PofinilttBtche»  W.-B.  II.  Ttb.  3f  a.  8.  107. 

0#8t«ii8ki.  Polnisches,  ztt  deito  Stanrme  Naieiiz  geb&rendes  Adels- 
geschlecht, welches  in  Ost-  tmd  Westpretttsetr  1782  in  dön  Kr.  Kö- 
nigsberg y  Neidenberg,  Graudenz,  Culm  und  Tborn  mehrere  Güter 
besass.  —  Den  Namen  Gostomski  ftthren  ttbrigens  auch  mehrere  Ge- 
^ürletht^f  verscirredenen  Stammes,  namreütüdi  Bsbka^  Jaibadz  und 
Skorka,  ton  dem  Dorfe  Gostomie  im  Kr.  Rarthäus  in  Westprettssen, 
Wo  Ihren  Torfabren  s.  g.  Gntsantheile  mit  adeligen  Recbtetf  Terltehen 
wotdei^  sind. 

Freih.  9.  LedebUr,  I.  8.  274.  and  Ilf.  8.  26f. 

CestynskL  Polnisches ,  dem  Stamme  Gryzima  einverleibtes 
Adelsgeschlecht,  welchem  im  Posenscben  1789  das  Gut  Lenartowo 
bei  Inowracläw  zustand  und  aus  welchem  ein  Sprosse  noch  1818  dem 
k.  preuss.  4.  Hns.-Reg.  aggregirt  war. 

Freih,  9,  Ledebur,  I.  8.  274. 

Iieseiyiiski.  Polnisches  Adelsgeschlecht,  welchem  früher  in  West- 
preussen  das  Gut  Goscyn,  von  welchem  dasselbe  den  Namen  hatte, 
gehörte. 

Freih,  v.  Ledebur.  I.  8.   274. 

ISelirtewski.  Polnisches,  zu  dem  Stamme  Boncza  zählendes  Adels- 
geschlecht^  welches  1782  in  Ostprenssen  und  im  Posenscben  be- 
gütert war. 

Frefk.  9.  Leäebur,  Y.  8.  274.     * 

^  ISeteifeit  Ein  zum  Fuldaiscben  Lebnsbofe  noch  1475  gehörendes 

Ad^lsgesehlecht. 

'ScXamua,  r.  8.  19».  -  9.  Meding,  I.  8.  IM. 

flotha.  Altes,  thüringisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  iu  Go- 
tbaischen  Urkunden  Adelbert  v.  G^  zu  Valkenrode  1130,  Ditbwin  de 
Gotha  zu  Graefenhabn  1230  und  Kirstan  de  Gotha  zu  Ober-Mehlra 
lä05  vorkommt. 

9.  tieUbach,  I.  8.  44«  Mrb;  hrüfM—t,  Beschreib,  d.  Kirch.-  and  Sehnlen-SlMi*  in  Hers. 
6«^fc«.  I,  t.  ec  S.  SSt,  »«  H  ««  18  «m4  %.  Sk  S.  lt. 


—     606     — 

tiothenwibi.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  8.  Juli  1658 
für  Melchior  Aloysios  Gothenwald. 

•.  Belibaeh,  (.  8.  448. 

Ilotsch.  Ein  ursprünglich  aus  Schlesien  stammendes  Adelsge- 
schlecht, einesStammes  und  Wappens  mit  denSchaffgotschen,  welches 
in  Ostprenssen,  zumeist  im  Neidenburger  Kreise ,  mehrere  Güter  er- 
worben hatte.  Der  Name:  Gotsch  ist  die  Verkleinerung  des  Namens: 
Gotthard. — Zahlreiche  Sprossen  des  Stammes  haben  in  der  k.  preuss. 
Armee  gestanden.  Matthias  v.  G.,  k.  preuss.  Oberst  und  Commandant 
zu  Spandau,  verm.  mit  Theresie  v.  Sahla,  starb  1739, und  ein  Bruder 
desselben,  Georg  v.  G.  war  Herr  auf  Dietrichsdorf.  Johann  Jacob 
V.  G.,  k.  preuss.  Oberstlieutenant  a.  D.,  starb  1773  und  sein  gleich- 
namiger Sohn  1832  als  Gensdarmerie-Hauptmann.  Derselbe  war  zu- 
erst mit  einer  V.  Prittwitz  und  später  mit  einer  v.  Freiburg  a.  d.  Hanse 
Passolo  vermählt.  Von  vier  Söhnen  desselben  trat  der  älteste  1829 
in  k.  russische  Dienste,  zwei  starben  als  k.  preuss.  Offiziere  in  der 
Blüthe  der  Jahre  zu  Neisse  und  der  vierte  war  später  Lieutenant  im 
Gardereserve-Infant.-Regim.  zu  Spandau. 

Henet,  Silesiogr.  renov.  S.  636.  —  Sinapim,  \l.  8.  645.  —  K.  Pr.  A.-L.  II.  S.  270.  und 
371  und  V.  8.  187.  —  F^eih.  r.  Ledebur ,  i.  S.  274.  -'  StebtHOcher ,  1.  61:  Die  Gotocheo, 
SchlesUch. 

ll^tsckalLowsLi^  Clottochilkowski,  Q^cialckowski ,  aiick  h:eikerrei. 

Böbmischsr  alter  Freiherrnstand.  Diplom  von  1705  fflr  Georg  Lud- 
wig Goczalkowski  v.  Goczalkowicz.  —  Altes,  polnisches,  in  den  Stamm 
Grzeniawa  oder  Streniawa  efngetragenes  Adelsgescblecht,  welches  in 
das  Fürsteiithum  Teschen  kam,  wo  auch  das  Stammhaus  Goczalkowitz 
unweit  Pless  liegt  und  welches  auch  in  der  Gegend  von  Pitschen  und 
Lublinitz  begütert  wurde.  In  Preussen  kam  später  das  Geschlecht 
unter  dem  Namen:  GottschalksdorF  vor.  —  Freiherr  Adam  Wenzel, 
ein  Sohn  des  obengenannten  Freiherrn  Georg  Ludwig,  Herr  auf  Ober- 
Lischua  und  Neudeck,  desFÜrstenthums  Teschen  Landrechts- Assessor, 
war  1740  Oberlandmarschall  und  um  dieselbe  Zeit  war  Johann  Diet- 
rich Achatius  G.  v.  G.  Herr  auf  Mashama  u.  Maximilian  G.  v.  6.  Herr 
auf  Laschen.  -—  Von  der  freiherilichen  Linie  kommt  noch  1745  Frei- 
herr Heinrich  als  Herr  auf-Ober-Ro^en  bei  Pitschen  vor  und  einG.v.  G. 
war  1760  Landrath  des  Kreises  Lublinitz  und  hatte  aus  der  Ehe  mit 
einer  v.  Larisch  eine  Tochter,  welche  sich  mit  Martin  v.  Kobilinskl 
vermählte  und  mit  der  nach  Allem  der  Stamm  u.  Namen  in  Preussen 
ausgegangen  ist. 

Okolxki,  [II.  8.  130.  —  Sinapiu»,  I.  S.  411  und  II.  8.  839.  —  Gauhe,  II.  S.  369.  —  Me- 
gerle  v.  Mühl/eld,  Krgäiix.-Bd.  8.  60.  —  N.  Fr.  A.  L.  V.  8.  188.  —  Freih.  •.  Ledebur,  1.8. 
274.  —.  Siebmacher t  I.  76  rOcuchalkowsker.  8cliJ«>siscli,   —  v.  Meding,  II.  8.  SOS. 

Gottberg.  Reichsadelsstand.  Diplom  v.  8.  Nov.  1595  für  die  Ge- 
brüder Peter  und  Paul  Gottberg..  —  Ein  ursprünglich  Hinter -Pom- 
mern angehörendes  Adelsgeschlecht,  welches  schon  im  Anfange  des 
17.  Jalirh.  mit  .Gross- und  Klein-Dübsow  im  Kr.  Stolp  und  Werder  im 
Kr.  Wollin  begütert  war  und  bald  mehrere  andere  Güter  an  sich 
brachte,  später  aber  auch  in  Ost-  und  Westpreussen  zu  Grundbesitze 
kam.  —  Zahlreiche  Sprossen  des  Stammes,  von  welchen  das  N.  Preuss. 
Adelslex.  Mehrere  aufführt,  traten  in  k.  preuss.  Militair-  and  Staats- 


—     607     — 

dienste.  — Die  Familie  ist  jetzt  noch  in  Preussen  mit  mehreren  Gü- 
tern angesessen.  Nach  Bauer,  AdressUuch,  ä.  76,  waren  1857  nach- 
stehende Glieder  des  Geschlechts  begütert:  Hans  Hugo  Erdmann  v.  G., 
Landrath  und  Landschaft&deputirter,  Ilerr  auf  Mahnwitz  im  Kr.Stoip; 
V.  G.,  Landrath,  Herr  auf  Gross-Glitten  im  Kr.  Friedlaud;  v.  G.,  Herr 
auf  Pr.  Wilten,  ebenfalls  im  Kr.  Friedland;  v.  G.  Major  a.  D.,  Herr 
auf  Reblin  im  Kr.  Schlawe ;  v.  G.,  Major,  Herr  auf  Sturnitz  und  Gross- 
Dübsow  im  Kr.  Stolp;  v.  G.  Herr  auf  Labtissow  und  Hugo  v.  G.,  Herr 
auf  Klein-Dübsow. 

Micrael.  8.  487     -    Brüfjgemann,  I.  8.  153.  —  N.  Pr.  A.-L.  11.  8.  271.   —    Freik.  o.  Lg- 
debur,  I.  8.  274  und  III.  8    264.   —  Siebmacher,  TU.  164.  —  v.  Medinff,  II f.  8.  818  und  219. 

—  Pommern-jclies  VV.-B.  U.  Tab.   i  und  8.  4  und  5.  —  Kneichke,  I.   8.  174. 

fi«ttbiirg^  lellnich  v.  C!«ttbarg.  Kurbrandeuburgischer  Adelsstand. 
Diplom  vom  13.  October  1663  für  Andreas  Hellmich,  kurbrandenb. 
Oberstlientenant  der  Artillerie,  mit  dem  Prädicate :  v.  Gottbnrg.  Der 
Stamm  blühte  fort  und  noch  1855  war  Pregelswalde  im  Kr.  Königs- 
berg in  der  Hand  der  Familie. 

Freih.  •.  Ledebur,  I.  8.  274  u.  III.  8.  264. 

Ii«tter^  auch  Vreikerr  ■ad  (rraf.  Reichsfreiherrn-  und  preussi- 
scher  Grafenstand.  Freiherrndiplom  von  1726  für  Gustav  Adolph 
V.  Gotter,  k.  preuss.  Geh.  Rath  und  w.  Kämmerer  und  Grafendiplom 
vom  29.  Octob.  1740  für  Denselben  als  k.  preuss.  Oberbofmarschall. 
Der  Diplomsempfängtr,  gest.  28.  Mai  1762,  zuletzt  k.  preuss.  Staats- 
minister und  General-Postmeister,  stammte  aus  einer  thüringischen 
Adelsfamilie,  welche  namentlich  im  Herzogtbume  Sachsen-Gotha  vor- 
kam, und  zu  weicher  auch  Heinrich  Ludwig  v.  Gotter,  gest.  1782,  k. 
preuss.  Oberstlieutenant  und  Chef  eines  Garnisonsbataillons  zu  Acken, 
gehörte.  Die  Wittwe  des  Letzteren  lebte  noqh  zu  Ende  des  vorigen 
Jahrhunderts  im  Genüsse  einer  königl.  Pension  zu  Frankenstein  in 
Schlesien.  Nach  Allem  hat  wohl  weder  die  gräfliche,  noch  die  ade- 
lige Linie  des  Geschlechts   fortgeblübt. 

K.  Frenss.  w.  Geh.  Staatsrath  etc.  8.  41S.  —  Biograph.  Lex.  aller  Helden  etc.  II.  8.60. 

—  f.  Uellbach,  I.  K.  448.  —  N.  Pr.  A.-L.  I.  8.  89  u.  II.  8.  271  u.  272.  —  Freih.  v.  L*de- 
hur,  I.  8.  275.  —  Siebmacher,  IV.  74.  —  W -B.  d.  Preass.  Monarch.  1.42.  Gr.  v.  O. 

(■•ttern.  Ein  von  v.  Hellbach  nacli  Brückner  aufgeführtes,  altes, 
ausgestorbenes,  thüringisches,  besonders  gothaisches  Adelsgeschlecht, 
dessen  Stammgüter  im  Herz.  Sachsen-Gotha  lagen.  Dasselbe  stand 
wohl  mit  der  im  vorbtehenden  Artikel  besprochenen  Familie  in  Ver- 
bindung. 

V.   Hellbaeh,  I.  8.  448 :  oach  Brückner,  Oeach.  d.  Kirch.-  a.  Scbtüenst.  im  U^ra.  Sachsen- 
Gotha,  I.  3.  Stele.  8.  231  u.  247.  etc. 

G«tte8chnig  ?.  DoMassItw.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1734  für  Wenzel  Franz  Gotteschnig,  Handelsmann  in  Wien,  mit 
dem  Prädicate:  v.  Domasslaw. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Ergaus.-Bd.  8.  301. 

(■•ttesniiiin^  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  vom 
19.  Aug.  1777  für  Joseph  Carl  Gottesmann,  des  Lembergischen 
Kreisdistricts  IL  erster  Director  zu  Brezao. 

Megerle  e.  Mühlfeld,  Erganx.-Bd.  S.  146.  —  Knenchke,  IV.  S.  148  und  149. 

(■•ttftrth,  fiottfirt   Thüringisches,  .wohl  zu  Ende  des  17.  Jahrb. 


—   ao8   — 

erloschenes  AdeUgeschlecht,  welches  Bnttelstedt  an  der  ScherköndiB 
im  jetzigen  Grossh.  Sachsen-Weimar  besass. 

Uauhe,  LS.  671  a.  172.  —  Estor,  8.  489.  —  Freiherr  v,  Ledtfmr,    l,  8,  275.   ~   8i^ 
macker^  I.  149:  v.  Gottfurtt.  ThfiriiigiHch.  —  v.  Meding,  II.  8.  207. 

Ctttbal  T.  liottkaI«TecS;  hetherreii.  Reichsfreihermstand.  Diplom 
von  1716  für  Gabriel  Gotthai  v.  Gottnalovecz,  k.k.  Obersten  rmd  Yipe- 
Commandanten  der  Festang  Koppreinitz. 

Mtgerte  9.  MÜM/etd,  Brgins.-Bd.  8.  «1.  —  Suppl.  »u  Slebm.  W.-B.  lt.  I. 

C^ttha  T.  Lowenbmn.  £rblftnd.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1810  für  Procop  Gottiva,  k.  k.  Oberlieotenant,  mit  dem  Pr&dicat«: 
¥.  Löwenbrann. 

Jitfgerle  v.  Mühlfeld,  8.  191  u.  Berichtigungen ,  8.  10. 

fi«ttoriialck  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Silber  ein  reefatsgekebr- 
ter  Kranich,  weicher  in  der  aufgehobenen,  rechten  Kralle  einen  goK 
denen  Pfennig  hält ;  2  in  Blaa  vier,  2  and  2  und  3,  ebenfalls  in  Blau, 
drei,  2  nnd  1,  goldene  Pfennige).  Adelsstand  des  Fttrstenthams 
Schwarzburg-Sondershausen,  im  Königr.  Sachsen  anerkannt.  Adeh- 
diplom  von  1805  von  dem  regierenden  Fürsten  zu  Schwarzburg-Soji- 
dershausen,  Günther  Friedrich  Gar),  kraft  des  dem  fürstlichen  Hause 
Schwarzbarg  damals  zustehenden  grossen  Comitivs,  für  GottheK 
Friedrich  August  Gottschalck,  kursächs.  Capitain  u.  den  Bruder  des- 
selben, August  Friedrich  Gottschalck,  kursächs.  Lieutenant  und  An- 
erkennungsdiplom des  dem  Letzteren,  k.  Sachs.  Major,  zustehenden 
Adels,  laut  amtlicher  Bekanntmachung  vom  3.  Aug.  1824.  —  August 
Friedrich  v.  G.  trat  1846  als  k.  sächs.  Generalmajor  und  Comman- 
dant  des  Gardereiter -Regiments  aus  dem  activen  Dienste  und  ist 
3.  März  1861,  mit  Hinterlassung  der  Wittwe,  Marianne  v.  G.,  geb. 
V.  Gottschalck  und  Kindern,  verstorben. 

Handschriftllohe  Notis.  —  Frtih.  v.  Ledebur,  III.  S.  265.  -  W.-B.  d.  Sicht.  Staaten, 
IV.  35.  —  Kn49tkket  1.  &  175. 

iottschalcker    und    ISiittsekaUiewskji    s.    Gotschalkowski, 

S.  606. 

llotlschalL  (in  Silber  drei  goldene  Granatäpfel  mit  rothen  Stei- 
nen). Ein  vom  Freih.  v.  Lcdebur  aufgeführtes  Adelsgescblecfat  der 
Ober-Lausitz,  welches  das  Gut  Hennersdorf  unweit  Görlitz  besass. 
Zu  demselben  gehörte  Ludwig  Christian  v.  Gottschalk,  kursächs.  Ritt- 
meister, dessen  Sohn,  Gottlob  Ludwig  Lebcrecbt  v.  G.,  k.  preuss.  Ca- 
pitain im  Regimcnte  v.  Zaremba  in  Brieg  war.  —  Als  Ahnherr  des 
Geschlechts  dürfte  Caspar  Friedrich  Gottschalk  anzunehmen  sein, 
welcher  1757  den  Rcichsadel  erhielt. 

Freih.  V.  L4debur,  I.  S.  275  und  III.  8.  365. 

Ijsttoehed,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1795 
für  Maximilian  Gottsched,  Magistrat sralh  zu  Leoben,  wegen  45jäb- 
riger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate  :  Edler  v. 

M*^erle  v.  MüklfeUl.  R.  191. 

CloUschllg  V.  £lireiikarg,  Ritter  «od  Edle.  Reichsritterstand.  Diplom 
von  1759  für  Johann  Franz  Gottschlig,  k.  k.  Rittmeister  bei  Graf 
Eszterhdzy  Husaren,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Ehrenburg. 

MeptrU  V.  Mnhtfetd,  Krg&nx.-Bd.  S.  146.  —  Sappl.  «v  Sietaa.  W.-B,  X.  14. 


—     609     — 

•  (i«tUfelden.  Altes,  fränkisches,  dem  Rittercanton .Gebürg  ein- 
verleibt gewesenes  Adelsgesehlecht  aus  dem  Stammgcblosse  Gotts- 
felden  oder  Gottesfeld ,  eine  halbe  Stunde  von  Greussen  am  rothen 
Mail),  welches  nach  Erlöschen  des  Stammes  an  ßrandenburg-Culm- 
bach  zurückfiel.  Arnold  v.  G.,  Ritter,  kommt  urkundlich  1376  vor; 
Georg  V.  G.,  Dr.  und  Domherr  zu  Bamberg  und  Augsburg,  war  1493 
Ober-Pfarrer  zu  Hof  und  Wolf  v.  G.  lebte  noch  1580.  Mit  demselben 
hören  alle  Nachrichten  über  das  Geschlecht  auf. 

Bitdtrmann,  Cantoii  Geburg.  Tab.  304.  —  Salver,  8.  278. 

CtttsmaBii  ?.  Thuftt.  Altes^  fränkisches  Adojsgescblecht,  welches 
zur  reichsunmittelbaren  Ritterscha/t  des  Canlon  Gebürg  gehörte. 
Dasselbe  stammte  von  dem  alten  Geschlechtc  der  Baben  ab  und  war 
eines  Stammes  und  Wapj)en8  mit  den  Dürriegeln  v.  Ripelstein,  s. 
Bd.  IL  S.  600.  Der  Zuname:  Thnrn  entstaad  von  einem  Besitze  die- 
ses Namens  unweit  Forchheim,  ausser  welchem  die  Familie  noch  die 
Güter  BOg"und  Brand  inne  hatte.  Heinrich  G.  z.  Tli.  war  1210  Dom- 
herr zu  Bamberg  und  Conrad  1235  zu  Eichstadt  und  Regensburg. 
Der  nähere  Stammvater,  des  Geschlechts,  Ulrich  G,  v.  Th.,  kommt 
urkundlich  13Ü3  vor.  Der  von  ihm  fortgepflanzte  Stamm  blühte 
fioch  in  die  zweite  Hälfte  des  16.  Jahrh.  hitiein.  Der  Letzte  seines 
Geschlechts  im  Mannsstamme,  HanB  Friedrich  Gottosmann  zum  Tburn 
auf  Neuenhauss,  Büg,  Brand  und  Stopfenheim,  kais.  Rath,  Kammer«- 
juuker  und  Amtmann*  zu  Heldrungen,,  zahlte  noch  1575  im  Canton 
Gebürg  di«  Rittersteuer.  Aus  seiner  Ehe  mit  Anna  Magdalena 
V.  Ebeleben  stammten  eine  Tochter  und  zwei  Söhne,  Ruprecht  und 
Johann  Friedrich,  welche  beide  vor  dem  Vater  starben:  die  P^rbtoch- 
ter,  Amalia,  vermählte  sich  mit  Heinrich  v.  Bünau,  Herr  auf  Drehen 
und  kursächs.  Amtshauptmann. 

Bitdermann,  Caiitou  Üebürg,  Tj\b.  305—363. 

«•ttwald^  Ritter.  Böhmischer  Ritte rstaud.  •  Diplom  von  1728 
für  Johann  Georg  v.  Gottwald.  Schlesi^^ches  Adelsgeschlecht^  aas 
welchem  Johann  Georg  v.  Gott  Wald  1690  Herr  auf  Kriegnitz  unweit 
Lüben  war.  Aus  der  Ehe  desselben  mit  Hedwig  v.  Braun  stammte 
Johann  Georg  der  Jüngere ,  welcher  1728  im  Besitze  von  Kriegnitz 
folgte  und  mit  einer  v.  Bibran  vermählt  war.  Der  Sohn  aus  dieser 
Ehe  fiel  als  k  preuss.  Hauptmann  in  den  schlesischen  Kriegen  in  der 
Schlacht  bei  Breslau  und  mit  ihm  ging  der  Mannsstamra  aas.  Der 
Name  des  Geschlechts  erlosch  später,  2.4.  Juni  1791,  mit  der  Ge- 
mahlin des  Seniors  Selbsherr  zu  Hainau,  welche  eine  geborene 
v.  Gottwald  war. 

Htnel,  Sile8iotfr.  renor.  8.  772.  —  Sinapim,  U.  8.  645  und  646.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8. 
188.  —  FrtiA.  t,  Ledtbur,  I,  8.  275. 

(■•tskow.  Ein  in  Ostpreusson  und  Litthauen  in  der  zweiten 
Hälfte  des  18.  Jahrhunderts  reichbegütertes  Adelsgeschlecht,  von 
dessen  Sprossen  viele,  von  welchen  Mehrere  in  der  k.  preuss.  Armee 
Stauden,  das  N.  Preuss.  Adelslex.  nennt.  Noch  1820  standen  in 
Ostpreussen  im  Kr.  Gerdaunen  die  Güter  Dämerau,  Popowken,  Pröck 
und  Gross-Sobrost  der  Familie  zu. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  188.  ~  Frtik.  v,  Ledebur,  1.  8.  276  und  III.  8,  265. 
KntiGhkt,  Deattch.  Ad«U-L«x.  m.  39 


—     610     — 

liMWtenSj  s.  Gumoens,  Freiherren. 

<j«wiriew8ki.  Polnisches,  dem  Stamme  Prawdzic  einverleibtes 
Adelsgeschlecht,  welches  nach  Westprcussen  kam  und  das  Gut  Swien- 
toblaw  im  Kr.  Culm  erwarb. 

FreHk,  9.  Ledebur/l.  8.  276. 

(j«wiiiskl,  T.  dem  Barh-Cowinski.  Polnisches  Adelsgeschlecht, 
welches  nach  Westpreussen  kam  und  1782  (las  Gut  Gross-Gowin  im 
Kr.  Neustadt  besass.  Später  wurde  dasselbe  in  Hinterpommern  im 
Kreise  Lauenburg- l^ütow  mit  Mersinki  begütert,  welches  Gut  nach 
Bauer,  Adr^sb.  S.  76,  der  Familie  noch  1857  zustand. 

Fir^ih.  e.   Lfdebui\  l.  8.  277. 

Ii«y.  Altes  Adelsgeschlecht  der  Grafschaft  Mark,  welches  schon 
1340  zu  Goy  und^Hafkenscneidt  im  jetzigen  Kr.  Bochum  sass,  später 
mehrere  andere  Güter  erwarb  und  noch  ITIO  Bruch  und  Erlecamp 
im  Kr.  Dortmund  inue  hatte.  Nach  dieser  Zeit  ist  der  Stamm  er- 
loschen. 

Freik.  v.  Ledrhur,  I.  8.  277.  —%.  Steinen,    III.  Tab.  4.  Nr.  6. 

Ci«ialkow8ki^  s.  Gotschalkoswki,  Freiherren,  S,  606. 
HrnnL    Erbiänd.  -  österr.   Adelsstand.     Diplom  von    1817  fttr 
Felix  Marquis  Gozani,  k.  k.  pens.  Hauptmann. 

MeyerU  r.  AfüJd/flä,  Krusaiiz.-Bd.  S.  301   . 

üo'iiniirskL  Polnisches^,  dem  Stamme  Boncza  einverleibtes,  im 
Poscnschen  begütertes  Adelsgeschlecht:  RjBiuhold  y.  G.  besass  1854 
Mtfcinkowo-Gorne  im  Kr.  Mogiliia  und  Romuald  v.  G.  Piaski  im  Kr. 
Gnesen.  Nach  Bauer,  Adrcssb.  S.  76,  war  1857  eiu  Sprosse  des 
Stammes  Herr  auf  Koldrab  im  Kr.  Wongrowitz. 

Freih.  r.  Ledrbur,  I.  8.  '211  u.  III.  8.  265. 

iiraben;  Altes,  tiroler  Adelsgeschlecht,  welches  nach  Gr.  v. 
Brandis  schon  1330  vorkommt  und  zu  welchem  wohl  die  v.  Graben 
gehören,  welche  w  Niederösterreich  ¥on  1324  —  1421  aufgetretCB 
sind.  —  Andreas  v.G.  war  14^8  Hauptmann  zuOrtenburg  und  Ulrich 
V.  G.  zu  Ende  des  15.  Jahrb.  Landeshauptmann  in  Steiermark.  Carl 
v.  G.  lebte  um. die  Mitte  des  17.  Jahrb.  und  hatte  zwei  Söhne,  Otto 
Heinrich  und  Johann  Sigismund,  und  Otto  v.  Graben  zum  Stein  aus 
Insbfuck  wurde  1734  Ceremonienmeister  am  k.  preuss.  Hofe  und 
Präsident  der  Societät  der  Wissenschaften. 

Buceliniy  II  S.  lOI.  —  .Oauht,  1.  8.  «'^l  und  «82.  nach  Qr.  v.  Brandis  und  Fortges. 
Samml.  von  theoloK.  Sachen,  Jahrg.  1731,«.  280.  —  Wissgrili,  III.  8.  365  ü.  866.  —  So*mM<», 
j.  8.  548  u.  649. 

liTibiiski,  llrabienski.  Polnisches,  zu  dem  Stamme  Pomian  zäh- 
lendes Adelsgeschlecht,  aus  welchem  zwei  Aebte  des  Cisterzienser- 
klosters  zu  Oliwa  vorkommen:  Johann,  gest.  1638  und  Alexander, 
gest.  1659. 

l>tfiA.  •.   Ledebur,  1.  8.  277  u.,in.  8.  2(i5. 

Crabbck.  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  Stamme 
der  Gorgowiczer.  Hans  Grabis  zum  Steine  im  Oelsnischen  lebte 
1501  uuter  den  Herzogen  Albrecht,  Georg  und  Carl,  Gebrüdern,  zu 


—     611     — 

Oels;  1503  bekannten  sich  bei  dem  zu  Franckstein  gehaltenen  Ritter- 
rechte zu  dem  Grabischen  Wappen  Nicol  Grabisch  von  Pelau  im  Oels- 
nischen  und  Jancke  Grabisch  zum  Steine;  Melchior  Grabisch  von 
Stein  auf  Schwundnig  starb  .1621  und  noch  1650  war  das  Gut 
Schwundnig  in  der  Hand  der  Familie.  Nach  dieser  Zeit  ist  dieselbe 
erloschen. 

Sinapius,  I.  S.  412.  —  N.  Pr.  A.-L.  11.  S.  273.  —•  Freih.  v.  Led^.bur,  \.  8.  277.  —  Sieh- 
macher,  I.  65:  V.  Grnbisch,  8chle!*f:tch  —  Sp^n^i\  Thor.  Insigii.  S.  213.  —  ».  M^ding,  II.  8. 
208  u.  209. 

CrabMiyer  ?•  Angcthf in.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom, 
von  1779  für  Johann  Ar.ton  Grabmayer,  Richter  und  Geriohtsschrei- 
ber  zu  Stein  in  Tirol,  mit  dem  Prädicate:  v.  Angerheim. 

Megerle  v.  Müklfeld,  Erg&ns.-Bd.  S.  801. 

liTibnayr.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1 708  fflr 
Jacob  Grabmayr. 

Megerle  v.  Mühl/eld,  Ergaac-Bd.  S.  3U1. 

Urabiier.  —  Die  Grabner  zu  Zögging,  Rosenburg,.  Pottenbrunn,  Ju- 
denan,  Obersiebenbrünn  etc.  in  Niederösterreich  und  später  zu  Joss- 
lowitz  und  Schlickerstorf  in  Mähren,  waren  ursprünglich  alte  Oester- 
reicher  und  (gehörten  zu  den  reichsten  und  ansehnlichsten  Ritter- 
standsgeschlechtern des  Landes,  -r-  Otto  Grabner,  mit  welchem 
Bucelini  die  Stammreihe  beginnt,  kaufte  mit  Anna  des  Kadauer  Toch- 
ter, seiner  Hausfrau,  1314  von  Friedrich  Radler  von  Sichtenberg 
einige  Lehengüter  zu  Stallersdorf  und  wurde  mit  denselben  vom  Her- 
zoge Friedrich  zu  Ocsterreich  belehnt.  —  Der  Stamm  blühte,  an  An- 
sehen und  Reichthum  wachsend ,  fort.  Sebastian  Grabner,  Ritter, 
Herr  der  oben  genannten  Güter  in  Niederösterreich  und  Mähren, 
gest.  1610,  vermählte  sich  in  erster  Ehe  1578  mit  Johanna  Herrin 
V.  Polheim  uini  in  zweiter  mit  Margaretha  Herrin  v.  Zelking.  Aas 
erster  Ehe  entsprossteii  zwei  Töchter,  Esther  Sophia,  verm.  mit 
Gottfried  Freih.  v.  Landau  und  Maria,  verm.  mit  Johann  Ludwig 
Freih.  v.  Hueffstein,  und  zwei  Söhne,  Johann  Leopold  und  Friedrich 
Christoph.  Johann  Leopold  starb  kurz  vor  dem  Vater  auf  Reisen  im 
Auslande,  Friedrich  Christoph  aber,  verm.  mit  Petronilla  Gerbab 
V.  Hochenburg,  ging  1618  oder  1619  in  Folge  der  Religionsstreitig- 
keiten nach  Franken,  wo  mit  ihm  später  der  Stamm  erlosch. 

Bucelini,  III.  Append.  8.  241  uud  III.  8.  58-   -  V/is*gHll,  III.  8.  3«7-872. 

Grab«w  (im  Schilde  ein  Krebs).  Ein  aus  dem  Magdeburgischen 
stammendes  Adelsgeschlecht,  welches  schon  1470  Mahlenzien  im 
jetzigen  Kr.  Jerichow  inne  hatte  und  später  mit  Abbendorf ,  Gross- 
Gottschau  uud  Haverland  in  der  West  -  Priegnitz  begütert  wurde. 
Letzteres  Gut  stand  noch  1773  der  Familfe  zu. 

Freih.  v. ^ledehur,  I.  8.  277. 

ISrabow  (im  Schilde  ein  aus  geschachtem  Grunde  aufwachsender 
Löwe.  Das  Schach  hat  auf  älteren  Siegeln  drei,  auf  neueren  vHer 
Reihen,  auch  findet  sich  auf  letzteren  nicht  ein  aufwachsender,  son- 
dern ein  nach  der  rechten  Seite  fortschreitender,  leopardirter  Löwe. 
Der  Schach  ist  wohl  silbern  und  roth).     Ein  der  Ostpriegnitz  ange- 

39* 


—     612     — 

hörendes  Adelsgcschlecht,  welches  schon  1542  Grabow  ond  Bantikow 
besass  und  im  Ruppinschcn  bereits  1556  Lögow  inne  hatte.  Zu  die- 
sen Gütern  kamen  später  noch  Andere  und  noch  1800  war  Bantikow, 
sowie  1817  Gartow  im  Kuppinschen  in  der  Hand  des  Geschlechts.  Zu 
demselben  gehörte  Christop  hMelchior  (nach  Ajideren:  Christoph  Hein- 
rich) V.  G.,  gest.  1770,  k.  preuss.  Generalmajor  und  Chef  eines  Füsi- 
lier-Regiments. —  v.Meding,lII.  S.  212  führt  ein  von  v.  Westphaleii, 
Monum.  inedit.  rer.  Cimbric.  I.  S.  5  aus  Ranzovii  Origin.  Cimbr. 
1597,  entlehntes  Wappen,  auf:  ein  Schachbalken  mit  einem  linksge- 
kehrten, gekrönten,  wachsenden  Löwen  überlebt  und  nennt  das  Ge- 
schlecht ein  holsteinisches:  Es  muss  dahin  gestellt  bleiben,  ob  das- 
selbe bei  Aehnlichkeit  des  Wappens,  zu  dem  hier  in  Rede  stehenden 
Geschlechte  gehörte. 

Biograph,  allnr  Hcldon  pp.  II. 'S.  6:1.  —  N.  Pr.  A.-L.  11.  S.  »73.  —  Freih.  9.  Le<iebur, 
1.  8.  277. 

Clrabow  (in  Silber  ein  rother,  mit  drei  neben  einander  stehenden, 
sechsstrahligen.  goldenen  Sternen  belegter  Querbalken).  Altes,  pom- 
mersches  und  meklenburgisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  ur- 
kundlich schon  1206  Dietrich  G.  als  Zeuge  einer  das  Stift  Cosswich 
(Ckoswig)  im  Anhaltschen  betreffenden  Donation  von  dem  Herzoge 
Barnim  in  Pommern  vorkommt  und  ein  gleichnamiger  Sprosse  des 
Stammes  1327  des  Herzogs  Otto  L  in  Pommern  Küchenmeister  war. 
Die  Familie,  welche  die  üniou  dermeklenburg.  Ritterschaft  von  1523 
unterschrieb,  war  schon  1379  mitLanken  u.  1469  mit  Göratow,  so  wie 
im  16.  Jahrb.  mit  Severin,  Suckewitz  und  Woosten  begütert,  erwarb 
im  17.  u.  18.  Jahrb.  noch  andere  Güter  und  sass  noch  1790  zu  Tre- 
chendorf.  In  Neu- Vorpommern  waren  schon  im  16.  Jahrb.  die  Güter 
Zansebuhr  und  Stralsund  im  Kr.  FranzUurg  und  später  auch  andere 
Güter  in  der  Hand  des  Geschlechts.  Aus  dem  nach  Dänemark  gekom- 
menen Zweige  starb  ein  JSprosse  1716  als  k.  dänischer  General.  — 
Da  nach  Allem  die  Glieder  der  hier  in  R«de  stehenden  Familie  mit 
denen  der  im  vorstehenden  Artikel  besprochenen  mehrfach  unter- 
einander geworfen  worden  sind",  so  muss  dahingestellt  bleiben,  ob 
hierher  wirklich  der  k.  preuss.  Generalmajor  v.  Grabow  gehört,  wel- 
cher 1836^  die  8.  Infunt.-Brigade  commandirte.  Dasselbe  istaudh  der 
Fäll  in  Bezug  auf  den  k.  preuss.  Major  a.  I).  v.  G.,  welcher  um  die 
genannte  Zeit  Postmeister  in  Neu-Stettin  war. 

MicraeK  S.  487.  -  p.  l',itzhucr,  Nr.  47.  —  Gauhe,  I.  8.  6S2.  -  c.  Behr,  lies  Mockl.  8. 
1«14.  —  N.  Vr.  A.-L.  II.  S.  271  und  272.  —  Fr^ih.  v.  Ledebur,  I.  N  277  u.  tll.  8.  265.  — 
Siebmacher,  MI.  164:  Die  (irohavson,  Poinnierisch  uiurv.  154  :  v.  Grabow,  Meklenh.  —  Lexic. 
over  adol.  Famil.  i  Daum.  I.  Tab.  34.  Nr.  1*22  und  S.  188  —  v.  ilediny,  III.  S.  2l2  und  213  . 
Meklenb.  W.-B.  Tab.  17.  Nr.  64  u.  8.  3  u.  22  -  Pororacrnsch.  W.-B.  III.  Tab".  36  u,  S.  114. 

Clrabow  (in  Silber  ein  grüner  Querbalken,  begleitet  von  drei, 
oben  zwei  und  unten  eine,  rothen  Rosen  mit  goldenen  Bu  tzen  und 
grünen  Spitzblättchen).  Ein  zu  dem  adeligen  Patriciate  in  Lüneburg 
zählendes  Geschlecht.  Nach  Büttner  Hess  sich  Johann  v.  Grabow  zu 
Anfange  des  14.  Jahrb.  in  l.üneburg  nieder  und  die  Enkel  desselben 
kameoiin  den  Rath,  doch  erlosch  der  Mannsstamm  schon  gegen  Mitte 
des  15.  Jahrhunderts. 

Büttntr,  Genealogie  des  Lüneburg.  Adel.  Patric.-Gcgchi.  Nr.  21.  —  ».  Meding ,  III.  8. 
Itl  u.  »U. 


—     613     — 

Clraliowiecki.  Polnisches,  in  den  Stamm  Grzymala  eingetragenes 
Adelsgeschlecht,  welches  1856  im  Poscnschen  mit  Jakubowo  im  Kr. 
Samter  begütert  war. 

Freih.  r.  Ledebur,  flT.  S.  265. 

Grabowski^  liötzendtrf-firftbowskiund  Grabowski  lu  Grylewo^  Grafen. 

(Wappen  nach  dem  Diplome  von  1786:  in  RcJth  ein  die  Hörner  nach 
oben  kehrender,  von  einem  Schwerte  durchstochener  Halbmond. 
Wappen  des  Hauses  Götzendorf- Grabowski :  Schild  geviert  mit 
Mittelschilde.  Im  blauen  Mittolschilde  ein  die  Hörner  nach  oben 
kehrender,  goldener  Halbmond,  von  einem  aufrecht  stehenden  Schwerte 
durchbohrt,  welches  an  der  Spitze  und  oben  zu  jeder  Seite  von  einem 
goldenen  Sterne  begleitet  ist:  Stammwappen:  Zbiszwicz. -1 :- Stamm 
Korybut;  2 :  Turno;  3 :  Wierzbno  und  4:  Nalencz).  Wappen  des  Hau- 
ses Grabowski  zu  Grylewo:  der  einfache,  oben  beschriebene  Stamm- 
schild: Zbiszwicz).  Preussischer  Grafenstand.  Diplom  vom  19.  Sept. 
1786  für  Peter  Bonifacius  v.  Grab:  wski- Götzendort  auf  Womwelno 
und  vom  10.  Sept.  1840  für  Joseph  lunaz  von  Götzen dorf-Grabowski, 
Herr  auf  Lukowo,  General -Landschafts- Director  und  liandtags- 
Marschall  des  Grosherz.  Posen  etc.  und  für  Joseph  v.  Grabowski, 
Herrn  auf  Grylewo  Womwelno  etc.,  für  Beide  nach  dem  Rechte  der 
Erstgeburt.  —  Altes,  polnisches,  siihon  im  13.  Jahrh.  bekanntes  Adels- 
geschlecht, welches  den  Namen  von  dem  Stammgute  Grabowa  in  Pom- 
merellen  führt.  1283  begab  sich  ein  The  1  der  Familie  unter  Bartho- 
lomaeus  Grabowski  nach  Ungarn  und  siedelte  sich  bei  Miscolcz  a.  d. 
Theiss  an,  ans  dem  in  Pommcrellen  gebliebenen  Zweige  aber  wurde 
Stephan  G.  1354  von  dem  HocJimeister  des  deutschen  Ordens,  Win- 
rich  V.  Knyprode,  mit  der  Herrschaft  Götzendorf  belehnt  und  seit 
dieser  Zeit  führt  das  Geschlecht  den  Beinamen:  Götzendorf.  Als 
Pommerellen  an  Polen  zurückfiel;  wendete  sich  auch  diesef  Theil  des 
Geschlechts  nach  Ungarn,  und  als  später  König  Wladislav  V.  in  Po- 
len gegen  die  Kreuzritter  zog,  eilten  die  Gebrüder  Johann  und  Fara- 
reus,  welche  am  Hofe  des  König  Sigmund  gelebt  hatten,  ihren  Lands- 
leuten zu  Hülfe  und  kämpften  1412  muthigin  der  Schlacht  bei  Tannen- 
berg. Nach  dieser  Schlacht  soll  dem  früheren  Wappen,  einem  wach- 
senden,  oben  mit  zwei  Sternen  besetzten  Monde,  das  im  Wappen 
erscheinende  Schwert  zugesetzt  worden  sein.  Dieses  Wappen  erhielt 
den  Namen  Zbieswitz,  d.  h.  liis  zum  Frühroth  kämpfend,  weil  die  Trä- 
ger desselben  die  Kreuzritter  die  ganze  Nacht  bis  zum  Morgen  ver- 
fol^iten.  So  lautet  die  Familiensage.  Nach  Angabe  des  Freiherrn 
V.  Ledebur  führte  das  Geschlecht  früher  den  Namen  v.  Götzen  und 
einen  quergetheilten  Schild,  oben  mit  einem  aufwachsenden,  schwar- 
zen Adler  und  unten  von  Roth,  Silber,  Blau  und  Silber  quergetheilt: 
Siebmacher,  III.  1.68.  Nachdem  Stephan  v.  Götzen  1354  mit  Götzen- 
dorf, 8.  oben,  und  1374  mit  Grabowo  belehnt  worden  war,- nannte  skh 
das  Geschlecht  Götzen  v.  Grabow  oder  Götzendorf-Grabowski.  —  Als 
näherer  Stammvater  der  Familie  in  Preussen  wird  Hartmann  v.  G., 
gest.  1588  —  ein  Sohn  des  Matthias  G.  und  ein  Enkel  des  Farareus 
G.  —  Rittmeister  in  Diensten  des  Herzogs  Albrecht  von  Preussen,  ge- 


—     614     — 

nannt.  Der  Sohn  desselben  ans  erster  Ehe  mit  einer  Freiin  v.  Stolp- 
mann,  Albrecht  v.  G.,  verm.  mit  Dorothea  v.  Wolska,  setzte  denStömm 
weiter  fort  und  über  die  Nachkommenschaft  ergeben  die  deutschen 
Grafenhäuser  der  Gegenwart  genaue  Nachrichten.  In  der  nach  diesem 
Werke  leicht  tu  entwerfenden  iStammreihe  der  Familie  kommt  unter 
den  späteren  Gliedern  vor:  Andreas  Theodorus,  gesJt.  1737,  Castellan 
von  Culm,  in  erster  Ehe  verm.  mit  Harbara  v.  Kleist  und  in  zweiter 
mit  Anna  v.  Bork.  Von  demselben  entspross  eine  zahlreiche  Nach- 
kommenschaft, zu  welcher  auch  Adam  Stanislaus,  gest.  1766,  Bischof 
von  Culm,  Kujavien,  Ermeland  und  Gambien  ,  des  h.  r.  R.  Fürst  etc. 
gehörte.  Den  Stamm  setzte  Johann  Michael,  gest.  1770,  Truchsess 
von  Bratzlaw,  Schwertherr  von  Preussen ,  Unterkämraerer  von  Pom- 
mern etc.  fort.  Aus  der  Ehe  desselben  mit  Antonilla  Fürstin  v.  Wo- 
roniecka  stammte  Adam  Matthias,  gest.  1792,  Starost  ^  Leipen,  k. 
poln.  Generalmajor  etc.,  verm.  mit  Luise  v.  Turno,  aus  welcher  Ehe 
zwei  Söhne  entsprossten:  Joseph  Ignaz,  geb.  1791  und  Adam,  gest. 
1823.  Graf  Peter  Bonifacius,  s.  oben,  war  der  Oheim  des  Grafen  Jo- 
seph, des  späteren  Hauptes  des  Hauses  iörabowski  zu  Grylewo  und  der- 
selbe starb  kinderlos. — Die  btiden  Linien,  in  welche  der  Preuss.  Grafen- 
stand durch  Diplom  von  1840  gekommen  ist,  blühen  fort  Haupt  des 
Hauses  Götzendorf-Grabowski  ist  der  obengenannte  Graf  Joseph  Ignaz, 
geb.  1791,  welcher  sich  1819  mit  Clementine  v.  Wyganowska  ver- 
mählte, aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern  nnd  einem  1858  ver- 
storbenen Sohne ,  dem  Grafen  Wladislaus ,  Graf  Adam  stammt,  geb. 
1827,  k.  preüss.  Kammerjunker,  verm.  1853  mit  Hedwige  Fürstin 
Lubomirska,  geb.  1830.  — Haupt  des  Hauses  Grabowski  zu  Grylewo 
ist  Graf  Eduard  —  Sohn  des  1857  verstorbenen  Grafen  Joseph  s.  oben 
aus  der  Ehe  mit  Antoinette  v.  Niezychowska.  Derselbe  vermählte 
sich  1836  mit  Josephine  v.  Koscielska,  aus  welcher  Ehe,  neben  drei 
Töchtern,  Marie,  Hedwige  u.  Isabclle,  zwei  Söhne  stammen :  Stanis- 
laus, geb.  1837  und  Wladomir,  geb.  1840.  —  Von  den  adeligen 
Linien  des  Stammes  haben  mehrere  fortgeblüht.  Von  den  Spros- 
sen derselben  waren  nach  Bauer,  Adressbuch,  S.*  77,  1857  Fol- 
gende begütert:  Augustin  v.  Grabowski,  Herr  auf  Gorzowo  im  Kreise 
Obornik ;  Andreas  v.  G.,  Herr  auf  Paruschke  im  Kreis  Flatow  und 
Gabriele  v.  Grabowska  zu  Rzadkowo,  Herrin  auf  Butzig  im  Kreise 
Flatow. 

N.  I»r.  A.-L.  II.  8.  274  u.  III.  8.  S  u.  VI.  S.  139.  —  Deutsche  Qrafenh.  d.  Gegenw.  HL 
8.  14fi— I.SO.  —  Freiherr  r.  Ledehur,  I.  8  277  u.  278  u.  III.  8.  2t».'».  —  G.»n«al.  Ta.Hclieiib. 
d.  grifl.  Häuser,  lrtfc2.  K.  .307  und  308  u.  histor.  Haudb.  zu  demselben,  8.  269  und  1112.  — 
W,-B.   d.  PreuHH.   Mutiarrh.  1.  43.  Gr.   v.   G.  nach  dem  Diplome  von  l7iS6. 

Grabowski^  Grafen,  (in  Roth  ein  aufrecht  gestelltes,  die  Schärfe 
rechts  kehrendes,  silbernes  lieil  mit  braunem  Stiele).  Im  Kgr.  Preussen 
anerkannter  Grafenstand.  Anerkennungsdiplom  vom  1.  Dec.  1816 
für  die  Familie.  Altes,  polnisches,  dem  Stamme  Topor  einverleibtes 
Adelsgeschlecht,  zu  welchem  Albert  Graf  v.  Grabowski,  früher  Haupt- 
mann im  k.  preuss.  2.  Garde -Regimente,  gehörte.  Der  Grafenstand 
des  Geschlechts  wurde  übrigens  auch  im  Kaiserthume  Rus^land  1836 
anerkannt  und  das  Anerkennongsdiplom  für  Stephan  Gr.  v.  6.,  Mi- 


—     616     — 

nister  nnd  Sfraats-Sekretair  des  Kgr.  Polen  und  für  den  Vetter  dessel- 
ben, Stanislaus  (fr.  v.  G.,  ausgefertigt. 

N.   I'r.  A.-L.  II.  S.  274.  —  Freih.  r.  Lfdebur,  I.    S.  'in.    -    W.-n.  d.  Freuds.  Moimrchle, 

1.  44. 

Iiribovi'ski  (in  Blau  ein  kleines,  goldenes  Ordenskreuz  auf  einem 
silbernen  Hufeisen,  zwischen  dessen  nach  unten  gekehrten  Stdlen 
ein  silberner,'güiden  befiederter  Pfeil  abwärts  hervorgeht).  Polnisches, 
in  den  Stamm  Dolenga  eingetragenes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem 
Adam  v.  G.  1857  Herr  auf  Koninko  im  Kr.  Schrimm  war. 

Freih.  v.  Vedebur,  I.  8.  '279.  -r   Hauer,  Adre^üih.  S.  77. 

Grabtwski  (in  Blau  ein  goldenes  Hufeisen,  zwischen  dessen  nach 
oben  gerichteten  Stollen  ein  kleines,  goldenes  Kreuz  schwebt).  Pol- 
nisches, in  den  Stamm  Jastrzcmbicc eingeschriebenes  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  Joseph  v.  G.  1857  das  Gut  Grabowa  im  Kreise  Karthao^ 
besass. 

Freih.  9,  Lfdebur,  I.  8.  27i).  —    Bauer,  Adrcssb.  S.  77. 

Iirabowski  (in  Blau  ein  silbernes,  mit  den  Stollen  nach  unten  ge- 
kehrtes Hufeisen,  welches  von  einem  silbernen  Pfeile  schräglinks  nach 
oben,  nach  einem  neueren  Siegel  aber  schrägrechts  nach  unten,  durch- 
bohrt ist).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  30.  April  1797 
für  die  Gebrüder  Hans  Gottlieb  G.,  k.  prcuss  Justizrath,  Heinrich 
Wilhelm,  k.  preuss.  Lieutenant  und  Bernhard  G.,  Cornet  bei  den 
Bosniaken.  Heinrich  Wilhelm  starb  1806  als  k.  preuss.  Landrath  u. 
Bernhard,  welcher  1816  als  Major  aus  dem  activen  Dienste  trat,  1Ö28 
als  I^andrath  des  Bromberger  Kreises.  Zu  dieser  Familie  gehörte  det 
k.  preuss.  General -Lieutenant  v.  G.,  welcher  1847  Commandant  von 
Wesel  war  u.  ein  k.  preuss.  Hauptmann  a.  D.  v.  G.  ist  jetzt  Anstalts- 
Director  zu  Lichtenburg  bei  Prettin. 

H«udschrjfil    Notiz    —  r.  IleUbach,  I.  S.  4.')0.    —  N.  Pr.  A.-L.    11.   8.  274.    —    Freih.   9. 
Ledebur,  I.  S.  279.  -  W.-B.  d.  l'rfu^n    MouhtcI«.  III.  .10. 

Grabowski.  Ein  in  Pommern  zu  Gustkow  im  Kreise  Lauenburg- 
Btitow  1803  und  zu  Zettln  im  Kr.  Rummelsburg  ansässig  gewesenes 
Adelsgeschlecht.  Zu  demselben  gehörte  der  3.  Dec,  184  6  im  90.  Jahre 
zu  Minden  verstorbene  k.  preuss.  Major  a.  D.  Georg  Wilhelm  Ludwig 
V.  G.  mit  seinem  1805  als  k.  preuss.  Oberstlieutenant  verstorbenen 
Bruder  Christian  Gottlieb  v.  G. 

Freih.  V.    Ledebur,    I.  S    279. 

Grahtwskl.  Ein  in  Ostpreussen  1775  im  Kr.  Neidenburg  zu  Cam- 
merau  und  Conno  begütert  gewesenes  Adelsgesehlecht. 

Freih.   r.    Ledebitr,    I.  8.  279. 

drabowski.  Ein  dem  Preussischen.  Adel  zuzurechnendes  Ge- 
schlecht. Johann  Christoph  v.  Grabowski,  ein  Sohn  des  Christoph  Gra- 
bowius,  Pfarrers  zu  llhein,  starb  16.  Aug.  1762  als  k.  preuss.  Vice- 
Präsident  und  Director  des  Pupillen-Collegiums.  Der  Sohn  desselben, 
Johann  Heinrich  v.  G.,vwurde  1757  k.  preuss.  Major. 

Freih.  t».   Ledebur,  I    8.  279. 

lürahg  f.  Iaa^fll«rf.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom 

2.  August  1836  für  Öarl  Eduard  Grabs,  Besitzer  der  Güter  Haags- 


—     616     — 

dorf  und  Logau  im  Kr.  Laaban,  mit  dem  Namen:  Grabs  v.  Haogs- 
dorf.  In  Westi)reusscn  war  noch  1856  Juhlbeck  im  Kr.  Deutsch-Crone 
in  der  Hand  der  Familie. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  S.  X71.  —  Freih.  r.  Udrbur,  I.  S.  279  u.  III.  S.  26h.  -  Schlcsisches 
W.-B.  111.  ISO. 

firabskl.  Polnisches,  zu  dem  Stamme  Wezele  zählendes  Adels- 
geschlecht, ans  welchem  Joseph  Calixtus  Maximilian  (irabo  v.  Grabsky 
1835  als  Besitzer  der  Martzdorfschen  Güter  im  Kr.  Deutch -Crone 
Westi)reus8en  starb.  Derselbe  hinterliess,  neben  drei  Töchtern,  drei 
Söhne,  die  Gebrüder  Rudolph,  Edmund  und  Otto  v.  Grabski.  — Anton 
V.  G.  war  1857  im  Posenschen  Herr  auf  Rusiborsz  im  Kr.  Schroda. 

Freifi.  r.  Lfdebur,  I.  S.  271>.  —  Bau^r,  Adressh.  S.  77. 

Ciracht,  ?.  d.  Clrarht,  aarh  Freiherren  (in  Silber  ein  rother  Sparren, 
begleitet  von  drei  schwarzen  Merletten  oder  Stummelenten,  zwei  oben 
und  eine  unten).  Spanischer  Freiherrnstand.  Diplom  vom  23.  Aug. 
1660  für  Johann  Friedrich  v.  d.  G.,  Herrn  auf  Vrembde,  Olmon  und 
Schardau  in  Brabant,  Voigt  in  Mochelen.  Derselbe  gehörte  zu  einem 
belgischen  Adelsgeschlechte,  aus  welchem  Freiherr  Leopold  Friedrich, 
kurpfälz.  Landmarschall,  ausser  den  Gütern  in  Belgien,  auch  1689 
das  Gut  Eller  im  jetzigen  Landkreise  Düsseldorf  besas§.  Seine  Toch- 
ter und  Erbin,  Freiin  Elisabeth  Amalia  Ludovica,  brachte  die  Güter 
an  ihren  Gemahl,  Degenhart  Bertram  v.  Spee.  —  Aus  einer  Seiten- 
linie des  Geschlechts  stand  ein  Hauptmann  v.  d.  G.,  welcher  früher 
in  fremden  Diensten  gewesen  war,  1839  als  Hauptmann  im  k.  preuss. 
37.  Infant.-Regimente. 

Qauhe.  1.  8.  6S2  luut  ()t<3  narh  L'on^ot.  iW  toiites  les  t^res  du  Rrabsiit,  S  «0  -  N.  l»r. 
A.-L.  V.  B.  189.  —  Vrfih.  v.  Ud^hur,  I.  S  279.  —  Vetf^r,  R*!rKischo  Kittr-rsrhafl,  S.  "i».  — 
Rohern.  Niederrhoin.  Adel,  I.  S.  17S-181.  —  W.- B.  d.  Vr.  Ulieiupruviuat,  II.  Tab.  21.  Nr.  42 
u.  R.  185. 

Iilracht,  s.  Wolff-Metternich  zur  Gracht,  Grafen. 

Iiraczkowskl.  Polnisches,  nach  Ostpreussen  gekommenes  Adels- 
geschlecht, welches  1740  mit  Wlosta  im  Kr.  Johannisburg  begütert 
war. 

Fi-eih.  r.   Ledebvr,  Ul.  S.  265. 

Ilrad  ▼.  Crraden.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1789 
für  Leopold  Grad,  k.  k.  Hauptmann  bei  Herzog  Carl  v.  Lothringen 
Infanterie,  wegen  48jühriger  Dienstzeit,  mit  dem  Prädicate :  v.  Graden. 

Magerte  •.  Mühl/Hd,  8-  l'-'l- 

l»rid«neck^  CIradnegg,  auch  iVeiherren.  Erbländ.-österr.  Freiherrn- 
stand. Diplom  V'jn  1558  für  Franz  v.  Gradeneck.  Altes,  steiermär- 
kisches  Adelsgeschlecht. 

Schtnutz,  1.  S.  S.Vi.  —  Sifbmacfier,  III.  24:  v.  GradiU'^iR.  St^MermarkiscIi.  —  r  Meding, 
II.  8.  20y. 

Iiradensteiiij  s.  Perin  v.  Gradenstein. 

Clradner^  Freiherren.  Altes,  steiermärkisches  Adelsgeschlecht,  aus 
welchem  die  Freiherren  und  Gebrüder  Vigilius  und  Bernhard  1460 
von  dem  Herzoge  Sigmund  aus  Steiermark  verwiesen  wurden ,  worauf 
das  Geschlecht  sich  nach  Zürich  wendete.  In  neuerer  Zeit  ist  dasselbe 
unter  den  Patriciern  und  Adel  in  Zürich  nicht  mehr  genannt  worden. 

Sckmuts,  1.  H.  653. 


—     617    — 

CraebBer,  CIrebner,  Ciräliner  zu  WolfstlMirn,  Ritter.  Böhmischer 
Ritterstand.  Diplom  vom  1.  Juli  1700  für  David  Gräbiier,  Doctor  der 
Medicin  \ü  Breslau  und  k.  k.  Hof-Medicus.  Derselbe  lebte  noch 
1723. 

SinapiuA,  II.  8.  646.  —  Freifi.  v.  Ledtbur^  I.  S.  277. 

CIraedIj  Edle  v.  BertoUbofea  ^  Ritter.    Kurpfalzbaierischer  Ritter- 
sland.   Diplom  V.  19.  Nov.  1790  für  Johann  Michael  Graedl,  Gräfl. 
y.  Belderbuschischen  Verwalter,  mit  dem  Prädikate :  Kdler  v.  —  Der- ' 
selbe  wurde  als  Besitzer  v.  Bertholshofen  bei  Anlegung  der  Adelsma- 
trikel des  Kgr.  Bayern  in  dieselbe  eingetragen. 

9.  Lang,  8.  846.  —  W.-B.  d.   Kgr.  Bayern,  V.  69. 

flraefe  (Schild  blau  und  durch  einen  goldenen  Streifen  der  Länge- 
nach getheilt:  rechts,  vorn,  ein  an  den  Theilnngsstreifen  angeschlos- 
sener, halber,  golden  bewehrter,  silberner,  polnischer  Adler:  laut  Be- 
schlusses des  polnischen  Senats  dem  früheren  Wappenbilde  des  Er- 
hobenen beigefügt  und  links,  hinten,  zwei  in  einander  verschlungene 
Sternenkränze,  von  welchen  jeder  aus  zweiundzwanzig  goldenen  Ster- 
nen gebildet  ist).  Adelsstand  des  Kgr.  Polen,  im  Kgr.  Prens^en  aner- 
kannt. Adolsdiplom  vom  14.  Februar'  1826  für  I).  Carl  Ferdinand. 
Gräfe,  General-Staabs-Arzt  der  k.  preuss.  Armee  etc.  und  zwar  auf 
Antrag  des  Senats  im  Kgr.  Polen  und  Anerkennungsdiplom  für  Den- 
selben vom  16.  Nov.  1826.  —  Der  Diploms -P'mpfänger,  einer  der 
berühmtesten  Chirurgen  seiner  Zeit,  starb  4.  Juli  1841.  Ein  Sohn 
desselben,  D.  Albrecht  v.  Graefe  in  Berlin,  ist  seit  mehreren  Jahren 
zu  dem  Rufe  eines  ausgezeichneten  Augenarztes  gelangt.  —  Ueber  eine 
gleichnamige  Adelsfamilie,  welche  im  goldenen  Schilde  drei,  2  und  1, 
schwarte  Einhornsköpfe  führt,  s.  Suppl.  zu  Siebm.  W.  B.  X.  7.  10., 
nach  allem  den  Reichsadel  in  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  er- 
halten und  nach  Abdrücken  von  in  neuerer  Zeit  gestochenen  Pet- 
schaften fortgeblüht  hat,  fehlen  bisher  nähere  Nachrichten. 

N.    Pr.  A.-L.  II.   S.  275.    —    Freih.  v,  L^debur,  I.  S.  279  u.  2«0.    -   W  -B     der  PreuM. 
Monarch..  III.  30. 

foaefen^  firefen^  Gräfe  (in  Silber  ein  goldenes,  schwebendes  An- 
dreaskreuz). Sächsisches,  von  Siebmacher  zu  dem  meissenschen  Adel 
gezähltes,  von  Knauth  aber  unter  diesem  Adel  nicht  aufgeführtes  Ge- 
schlecht, welches  noch  in  der  zweiten  Hälfte  des  1 7.  Jahrh.  zu  Käi^e- 
kirchenund  Nautschütz  (früher  Neitschutz)  bei  Weissenfeis  angesessen 
war.  Die  Ritter-  und  Stiftsmässigkeit  der  Familie  v.  Graefe  wurde 
noch  18.  Febr.  1781  im  Namen  des  Domcapitels  zu  Merseburg  von 
dem  Domdechanten  Adolph  August  v.  Berbisdorif  bezeugt.  —  Nach 
Allem  gehörte  zu  diesem  Geschlechte  der  gegen  Mitte  des  18.  Jahrh. 
vorgekommene  k.  preuss.  Hauptmann  v.  Graefen  im  Drajjoner-Re- 
giment  Bayreuth  mit  seinen  Söhnen  Albrecht  Georg  Ludwig,  geb. 
1739  nnd  Carl  Friedrich  v.  G.,  geb.  17U. 

Freiherr  t.Ledebur,    I.  H.  280.  u.  III.  8.  265.  —  8iebrnach«r,  T.  t53:  v.  Orcfen,  Mois»:- 
nisch. 

GraefendtrCi  flrefeBdorf.  Altes,  thüringisches  und  voigtländisches 
Adelsgeschlecht  aus  dem  gleichnamigen,  der  Familie  schon  1203  zu* 


—     618     — 

stehenden  Stammhause  unweit  Ziegenrtlck  in  der  jetzigen  Provinz 
Sachsen,  Regier.-Bez.  P>furt.  Die  Familie  erwarb  später  die  Güter 
Hassel,  lim  und  Mechterstedt  im  Gothaischen,  Kienau  bei  Ziegenrück, 
Mtihlberg  unweit  Erfurt  etc.  und  hatte  Mechterstedt  noch  1690  inne. 

—  In  der  Gotha  diplomatica  wird  die  Stammreihe  des  Geschlechts  mit 
Wolf  V.  G.,  Herrn  auf  Knau,  um  1490  angefangen,  dessen  Enkel, 
Wolf  ('aspar.  als  Herr  auf  Hassel  und  lim  vorkommt.  Ein  Enkel  des 
Letzteren,  Wolf  Conrad,  Oberstwachtmeister,  kaufte  1657  einen  Theil 
von  Mechterstedt  und  hatte  drei  Söhne,  Ludwig  Günther,  Friedrich 
Hernhard  und  Ernst  Quirin,  General-Major.  Von  diesen  Söhnen  hin- 
terliess  Erstcrcr,  welcher  1698  durch  Einfall  eines  Kellers  den  Tod 
fand,  mehrere  Söhne,  von  denen  Adam  Heinrich  als  Oberst- Wacht- 
meister aufgeführt  wird.  Später  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrh. 
ging  nach  Allem  der  Stamm  aus. 

Knauth,  S.  .«iOi«.  -  r.  ÜUic/ierutein,  Nr.  31.  —  Gaufie,  I.  S.  685  und  6S6.  —  Rrückner, 
Kirrli.-  iumI  SrhnLn-Stant  den  H«t/.  Goth»,  IT.  11.  8tck.  S.  50.  h\.  59  o.  fil.  —  Freiherr  v. 
Ledrbtir.  I.  N.  2"*««.  —  Siebiiuiche.r.  I.  164:  v.  Grefendorf»  Meiinnisch.  —  Uisinus,  («esch.d. 
I><iiiikir<-h<'    r\\   M(  i-'son,  S,  *.'0<  :  (4rNl>st)iii  Coiiniüi  dt- (infiiuliirff.  I.aiidvoi;ts /.ii  Meissvii.  1407. 

—  V.    ßtrdhif,,  I    8.   \9t\:  (irnffindnrf.   -    Salrer,  S.  2.V;.  —  W.-B.  d.  8ä(lis.  Staalefi,   Vll.51. 

liracft'iithal^  liruTeiithal.  Altes,  thüringisches  Rittergeschlecht, 
welches  die  im  H.  Sachs. -Coburgischen  Amte  des  F.  Altenburg  am 
Ende  des  Thüringer  Waldes  gelegene  gleichnamige  Herrschaft  mit 
dem  StftdtchcTi  desselben  Namens  und  dem  dabei  sich  erhebenden 
Schlosse  Wesperstein,  so  wie  mehrere  andere  Güter  besass,  welcher 
sämmtliche  Besitz  nach  Erlöschen  des  Geschlechts  an  die  Grafen 
V.  Meran  und  Orlamünde  und  an  die  Herren  v.  Graefendorf  und  von 
diesen  an  die  Grafen  v.  Pappenheim  kam,  welche  sie  von  1414  — 1612 
als  sächsische  Lehen  inne  hatten,  'dann  aber  an  Sachsen -Alten- 
burg verkauften. 

H.  G.  Sfrur,  Frodroiniis  hfstor.  ■Graef«'nthal,  .lonae  1715,  Im  Au'jrnge  in  v.  Falkenstein's 
thuriiiR.  Chronik,  II.  S.  1)45—^47.  —  r.  Uellhach,  I.  S.  461. 

firanitier^  firÄniier^  v.  Gräntienstein.  Erbländ'.-österr.  Adelsstand. 
Diplom  von  171 1  für  Carl  Franz  Gränizer,  Kanzler  der  Altstadt  Prag 
ond  geschworenen  Landesprocurator  in  liöhmen,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Gräntzenstein. 

Megerle  v.  Mühf/eld,  ErgSua.-Bd.  S.  301. 

(iransing.  Altes,  sächsisches  Rittergeschlecbt,  aus  welchem  meh- 
rere Sprossen  im  15.  u.  16.  Jahrb.  am  kursächsischen  Hofe  bedienstet, 
zu  der  nächsten  Umgebung  der  Kurfürsten  und  Herzoge  zu  Sachsen 
gehörten.  —  Balthasar  v.  G.  begleitete  nach  Müller,  Annal.  Saxon., 
1476  den  Herzog  Albrecht  den  Herzhaften  auf  seiner  Reise  nach  Je- 
rusalem zum  heiligen  Grabe;  Hans  v.  G.  war  1493,  als  Kurfürst 
Friedrich  der  Weise  zu  dem  heiligen  Grabe  reiste,  in  dem  Gefolge 
desselben  und  ein  v.  G.  starb  1498  auf  der  Reise  des  Herzogs  Hein- 
rich zu  Sachsen  nach  eben  diesem  Grabe.  —  Valentin  König  fängt  die 
Stammreihe  des  Geschlechts,  welches  schon  früher  im  Meissenschen 
die  Güter  Dohlen,  Zauckeroda,  Weissig  etc.  inne  gehabt,  deren  ältere 
Stammregister  aber  in  Kriegszeiten  verloren  gegangen,  mit  Balthasar 
V.  G.  an,  welcher,  verm.  mit  Eusebia  von  Krostewitz,  den  Stamm  fort- 
setzte, bis  derselbe  im  5.  Gliede  mit  Hans  Haubold  v.  Gränsing,  Herrn 


—     619     — 

auf  Döhlau,  Zanckeroda  und  W^issipr  im  Mannsstamme  ausging?.  Die 
Güter  kamen  dann  durch  Vermälilunff  der  Krbtöchter,  Martha  und 
Anna  Elisabeth  v.  G.,  an  die  Kdlen  v.  d.  Planitz  und  an  die  v.  Milckau. 

Knnttth,  S.  .'xM».  -  VtU.  Knni'j.  11.  S.  42l— 42«  —  (iauhf^  l.  S.  6««  iniit  II.  M.  .<73  und 
374.  —  Frfih.  p.  Lrde.hui\  I.  S.  'iSl.  —  Siftf-iuac/ifir,  I.  lf>'A:  v.  (ir^-nsing  M<'isMulx«'li.  —  r. 
Mf.iiinij,  I.  S.   1H6  u.   197.  —  Kn^^rhke,  III.  S.    170  u.  I7l. 

Iiränzensteiii,  Freiherren.  Krblftnd.  -  österr.  Freiherrnstand.  Di- 
plom von  1816  für  die  Gebrüder  Vincenz  und  Tobias  v.  Gränzenstein, 
Mitglieder  der  1813  und  1814  bestandenen  böhmischen  adeligen 
Garde. 

MiQttrle  r.   Mühlfeld,  Krj?Änz.-Bd.  S.  61. 

Graerodt.  Altes,  rheinländisches  Adelsp^eschlecht,  welches  auch 
Gränrodt,Grawenrode,  Gräroth,  Grorod  u,  Grarodtgeschrieben  wurde. 
Die  Stammreihe  desselben  bejüinnt  Humbracht  mit  einem  v.  Grftrodt, 
welcher  zu  Anfange  des  15.  Jahrb.  lebte  u.  dessen  Urenkel  Philipp  v.  G. 
war.  Der  Enkel  desselben,  Melchior  v.  G.,  gest.  1551,  kurmainz. 
Vicedora  zu  Aschaffenburg  und  Fürst!.  Nassau'scher  Amtmann  zu 
Wiesbaden,  hinterliess  vier  Söhne,  Melchior  IL,  F^bcrhard .  Johann 
und  Philipp  v.  G.,  über  welche  TTumbracht  Nillieres  anpiobt.  Von  den 
Enkeln  des  Letzteren  schloss  Melchior  (IIL)  1650  den  i\rannsstamm 
seines  Geschlechts  mit  Hinterlassung  dreier  Töchter,  von  welchen 
die  mittlere,  Anna  Maria  Sidonia,  vermählte  Knebel  v.  Katzenolln- 
bogen,  1697  starb. 

Hwnhracht,  Tah.  2«4.  —  Gauhe,  1  S.  ^091.  —  r.  IlatMein,  I.  S.  W5.  —  Si^'fjmncher,  I. 
129:  Dir  r.rflfojff.  Hhpinlaiidisrh  a.  Suppl.  VI.  2S.  -  t>.  Mediny,  III.  S.  214. 

drafs^  s.  Grass,  Freiherren. 

€raesswein,  Freiherren.  Erbländ.-österr,  Freiherrnstand.  Diplom 
vom  28.  Aup:.  1 607  für  Alban  v.  Giisswein  zum  Weyer  und  Pichel, 
•  Herrn  zu  Orth  a.  d.  Donau,  Engelhartstctten,  Praitenstetten  etc.  in 
Niederösterreich,  kai*;.  Oberst  und  Hofkriegsrath  etc.  —  Altes,  steier- 
märkisches  Adelsgeschlecht,  dessen  Stammreihe  Bucelini  mit  Fried- 
rich Grässwein  beginnt,  dieselbe  aber  nur  durch  einige  Generationen 
fortführt.  Wipold  G.,  Ritter,  des  Hans  G.  und  der  Elisabctha  En- 
hofer  oder  Finhofer  Sohn,  lebte  1448  und  noch  1476  und  hatte  sei- 
nen Sitz  zum  Weyer,  so  wie  zu  Lehen  die  Veystrizer  Güter,  welche 
schon  der  Vater  inne  gehabt  hatte.  Aus  seiner  P^hc  mit  Catharina 
Prandt  v.  Aibling  entsprossten  fünf  Söhne,  von  welchen  nur  Wilhelm 
G.  zu  Weyer,  k.  k.  Truchsess,  welcher  noch  1503  lebte,  in  der  Ehe 
mit  Affra  Winkler  den  MannsstJimm  fortsetzte  und  eine  zahlreiche 
Nachkommenschaft  erzeugte,  über  welche  Wissgrill  sehr  genaue 
Nachrichten  gegeben  hat.  Von  Wilhelms  Söhnen  kommt  noch  1576 
Wolfgang  G.  vor,  welcher,  mit  Maria  v.  Prankh  vermählt,  neben  fünf 
Töchtern,  welche  jung  oder  unvermählt  starben,  fünf  Söhne  hatte. 
Zu  diesen  Söhnen  gehörte  Freih.  Alban,  welcher,  wie  oben  angegeben, 
den  Freiherrnstand  in  die  Familie  brachte.  Derselbe,  gest.  1619, 
war  mit  Barbara  Schrott  v.  Kindberg  vermählt,  und  hinterliess,  neben 
einer  Tochter,  Oenovefa  Maria,  welche  sich  mit  Leopold  Christoph 
Freiberm  v.  Herberstein  vermählte  und  für  denselben  1629  aus  lan- 
desfürstlicher Lehensgoade  die  Lehen  zu  Kflmmerstorf,  Probstorf, 


—     620     — 


Aidelstorf  etc.  erhielt»  einen  Solin,  Sigismund  Maximiliati ,  Herrn  der 
Herr&rhaft  Oiih  etc.  Derselbe  vermablte  sich  1*325  mit  Kva  Su- 
«aiina  Grt  v.  Luseiistein,  starb  aber  schon  1628  ohne  Nachkomraeii- 
schaft  und  schlo5s  den  Mannsstamm  seines  GeschlecixU  in  Oester- 
reicL 

e.  S74-37S.  -^  Qfet^maclifr,  lU  4S-   —   r.  Jir*d»*y, 


ni 


(■raettrr  i,  .StofDiiij^f ii<  Ein  von  v.  Hellbaeb  nach  den  Hartmann*« 
sehen  Samrnlnnf^en  aufgeführtes  schwübisches  und  schweizerisches 
AdeLsgesrhleelit. 

r.   tlrllhtich,  1    Ä.  4M 

(jnetxrl  r.  Iirada,  Reicbsadelsjiliind,  Diplom  vom  31.  Dec.  1770 
für  Johann  Heinrich  Graetzel^  knrbraunschw.-Iünebnrj^*  Ober-Com- 
missair  zu  (iöitint^en,  mit  dem  Prädieale:  v.  Graetz.  Der  Stamm  liat 
dainrnd  im  Kyr.  Ihnmover  fortgeblüht. 

Hafiitovt*r«   F.  S  und  8.  T    —  KneMchkf,  Ul,  8.  ITl. 

(■rnefe,  Ktlle  f SeliiJd  ^leviert  mit  blanem,  ein  silbernes,  schweben- 
des Und  Kiiuenden  Mittehchilde,  1  in  Silber  der  golden  gekrönte 
lind  bewehrte^  preussiÄche,  schwarze  Adler  mit  den  i^oldenen  Klee- 
steni;eln  anf  den  rili^^eln  ;  2  in  Dlau  zwi'i,  in's  Andreaskreuz  gestellte 
8chuerter  mit  goldenen  (Triffen ;  3  ebenfalls  in  ülau  ein  aus  der 
Tht'itungslinie  hervortretender,  rechts  gekehrter,  schwarz  gebarnigch* 
ter  Arm,  in  der  Faosi  ein  Schwert  narh  oben  nnd  einwärts  haltend 
nnd  4  in  Gold  ein  aus  BiUimen  am  linken  Schildesrande  nach  eiii- 
wärls  halb  hervorsprint^ender,  goldener  Hirseh  mit  achl endigem  Ge- 
weihe). Adelsstand  des  Konigr,  Prenssen.  Diplom  vom  2,  Octoh, 
1786  für  die  Naelikommcn  des  Johann  Hieronymns  und  David  Con- 
rad Gravins  mit  dem  Namen  und  Prüdieale:  Edle  \.  Graevc.  —  Der 
Stamm  hat  fort^a*blüht  und  erwarb  in  Sciilcsien  die  Güter  Geraltowitz 
und  Grush  -  I^U^uth  im  Kr.  Gosel.  Nach  Bauer,  Adressbuch,  S.  78 
war  1857  Heinrieh  Johann  i,nuis  v,  Graeve  Herr  auf  Gross-Ellguth. 

ff.   ^W/AficA,  I.  8.  lÄl  ;  mll  von  A 
««T".  --  N.  Pr.  A.-l,.  IL  8,  «74  uHii  f 

W%  B,  dtr  (ireiivii.  Mininrrh.    ITl.    HO.  --  SplitoüNfhiii  \S,A\.    Hr.  \m. 
Nl}<t   t7H. 


\U.    -    FrHht    (..    Lrft^hnr,    (.    »,  3*2  u.   TU     S.  JU«,  — 

KiuMChk*.  I,  8.  tTS 


<irMeT«,  Kdle  (Schild  geviert  mit  silbernem  Mittetschilde  und  in 
diesem  der  prenssische,  schwarxe  Adler.  1  und  4  in  Gold  ein  blau- 
gerüstet^r,  nach  der  linken  Seite  gewendeter  Ritter,  auf  dessen  aus- 
ge streck! er  Hand  ein  weisser  Falke  sitzt  und  2  und  3  in  Blau  ein 
aus  Wülken  hervorbrechender  geharnischter  Arm,  in  der  Faust  ein 
Schwert  haltendl.  Adelsstand  des  Königreichs  Preussen.  Diplom 
vom  15.  Oct.  1786  mit  dem  Prüdicüte:  Edle  v.  Näheres  über  den 
Diplomsempfihiger  ergeben  die  bekannten  Qnellen  nicht.  Der  Stamm 
hat  fortgeblüht  und  in  Schlesien,  Oslpreussen  und  im  Posenschen 
Grundbesitz  erworben.  Der  k.  prenss.  Kriegsrat h  Edler  v.  Graeve, 
mnthmasslich  der  Empffinger  des  Adelsdiplom,  besass  noch  1805  in 
Sclilesien  dasGut  Nimmersatt  bei  Polckenhain  n.  nach  Bauer,  Ädressb. 
S.  78  Waren  1857  hegötertr  v.  Gra«ve,  Landscbaftsdirector,  Herr  auf 


—     621     — 


Goüswnlde  im  Kr.  MulnuHgtii,  Alexander  v.  G,,  Herr  nuf  Kolaczkowo 
im  Kr.  GiieseJi  und  Carl  v.  G.  ndt  Gi^mahhu,  Joliauu»  geb.  v*  Jezio- 
row.^ko,  au(  Borek  and  Bruczkow  im  Kr.  Kroloscbin.; 

N,   Pr.  A-L,  JL  ti.  :*75  u.   176.  -^  Freiherr  p.    Uflebur ,    I.    S,   2«J*.  —  W.B.  *J.  r  Vtmtm, 
Ifouarrh     MI     ;^l 

lirttcifüiiiver.  Reichsadelsstaiid.  Diptom  vom  18.  Dec.  1745 
für  Christoph  GrtR^vemayer ,  kurbrauosüliw -lüüL*bur)5^  K]usten:Uh. 
liie  amtliche  Ot^kanntmachuiig  dieser  Erkebiitig  rrfolgte  zw  HariDover 
26,  Oct.  »74?:^.  —  Die  Familie  hat  fortgeblläht  uud  gehurt  dureh  den 
Besitz  des  Gutes  iJe  nie  rode  und  zweier  Gliter  m  MüiKler  im  Calen- 
bergischeu  im  Küiiigr.  Haimüver  zu  dem  litterschaftlicläeii  Adel  der 
Calenberg'üötlingeu-Grubeiibngenscben  Landscbalt. 

Fr^h.  ».  rf.  K,le^0fyf.ck.ü    t;*H.    -  Siit.tl.  txi  Siciiui.  W.-B.  I    »IS  u^d  XJL  1«J.  -  W  -ö,    d. 

(■raereiiits/lireTi-idts,  l^rabeuiti^  auch  lirafen.  Reicbsjrrafeustaud. 
Diplom  vom  l.Sf|)t.  1707  filr  Friedrich  Wilhelm  v.  Graeveiiitz,  herz, 
wöi  ttemh.  OberhofniarsclL.  PremierMMiiiisler,  Gouverneur  der  gefürsle- 
ten  Grafscbalt  Mümpelgard  etc.  ^  Altes,  mitrkisclies  Adelsgeschlecht, 
welches  nach  Angel us  u titer  dem  K,  Heinrich  F  in  die  Murken  gukojiimen 
sein  soll.  Dasselbe  war  schon  in  der  zweiten  Hälfte  des  14,  Jahrb.  in  der 
AltBiark,  in  welcher  auch  ein  gleichnamiges  Gut  unweit  Stendal  liegt, 
rail  mehreren  Gütern  angesessen  und  breitete  sich  später  in  Meklen- 
burg^  in  Württemberg,  im  Rrandenburgifechen,  v^o  die  Familie  in  Knr- 
Brandenbarg  das  Erblrnchsessen-Amt  erhielt »  in  Pommern,  Ost- 
preussen,  im  Posensehen,  in  Schlesien,  den  Hheinlanden  etc.  aus.  — 
Urkundlich  kommt  aus  älterer  Zeit  Johann  v.  G*  1534  in  einem 
Diplom  des  Stifts  Bardowick  (im  jetzigen  Kgr.  Hannover)  vor.  — 
Aus  den  Marken  kam  die  Familie  n,  ob  Mekienburg,  wo  dieselbe 
schon  1598  mit  Dodow  im  Amte  Witienbur^  begtlter.  war  und  im 
17.  Jahrb.  die  Güter  Werle,  Want^liiz,  Zierzow,  ISehl&ue,  Schwanen- 
heide,  Waschow  etc.  an  sich  brachte.  Aus  der  meklenburgisehen 
Linie  lebte  in  der  zweiten  Hitlfte  des  17.Jahrh*  Friedrieb  v.  G.,  herz. 
roeklcnb.*schwer.  Geh.  Kath,  Oberhofniarschall  und  Kammerprilsi- 
denl  etc,  verm.  mit  Dorotbeu  Margaretha  v.  Wendessen,  gest.  1718, 
aus  welcher  Ehe  eine  zahlreiche  Kachkomnienschaft  entsprosbte, 
über  welciie  Gauhe  sehr  genaue  Nachrichten  gegeben  hat.  Zu  der- 
selben gehörte  der  obengenannte  Graf  Friedrich  Wilhelm,  gesi.  1754 
als  k.  preuss.  GenenU-hieutenant,  naebdem  er  mit  seiner  Familie 
nm  herzogl.  warttemb,  Hofe  in  Ungnade  getanen  war.  Graf  Friedrich 
"Wilhelm  wurde  1726  in  das  fränkische  Keichsgrafen-Collegium  ein- 
geführt, und  wurde  1727  auf  dem  Kreis-Convente  zu  Nürnberg  auch 
als  fränkischer  Kreisstand  aufgenommen ,  und  zwar  wegen  der  voe 
Württemberg  aus  dem  IJmpnrgischen  lleimfalle  verlieheneii  Herr- 
schaften Wel;ebeim  ,  Waibelhueb  und  Ober-Limbach,  welche  jedoch 
spAter  von  Württemberg  wieder  an  sich  gezogen  wurde«.  —  Von  dem 
ältesten  Sohne  des.^elben  aus  zweiter  Ehe  mit  Catharina  v.  Oertzen, 
gest  1703,  stammte  Graf  Friedrich  Wilhelm,  gestorb.  17*>0,  bis 
1733  herzogl.  würltemb,  Öberhofmarschall,  verra.  mit  Sophie  Luise 
T.  Wendessen,  gest,   1779.     Von  demselben  steigt  die  ^Stammreiliei 


wie  folgt,  liernb:  Gnif  Victor  Knist,  gest  1795,  hülläiul,  M^ol 
Albcrtiue  Eli^abeUl  xVaguste  Tcut^cber  v.  Lissfeld;  —  Ludwig  \V| 
hclJii,  gest,  IÖ4U  Jt'  Württemberg,  übersi  und  Adjutant  des  Küni^j 
erjito  (ieroahlhi:  Friederike  Albettine  Frtiin  v.  Jleischach,  gea 
18B2;  —  (jraf  Frieddch,  Frejb.  v,  VVelxlieim,  Waibelhuob  und  Obei 
[jitituicb,  geb.  iHiy.  Der  Ijruüer  des  Letzteren,  ürar  Carl,  ge 
lb2t),  iiit  k.  k.  Rittmeister  im  Adjutauten^Corps  utid  aus  der  zweite 
Ebe  des  Vaters  ratt  MariÄ  i*reiin  Küdl  v.  Coiienberg,  geb.  180i 
fitammt  eine  Tocbter,  tirL  Mane ,  geb.  lt*37»  —  Der  adelige  Sub 
des  Gescblecbts  bat  in  Meklenhuig  und  Preassen  forrgeblübt. 
Meklenburg,  wo  die  Familie  zu  denjeuigeu  gebort,  welche  au  dd 
1572  eriulj^teu  üt'btTweisung  der  Klöster  ÄutbeiJ  genommen  b| 
beu,  war  1837  ein  v.  0.  lit^rr  auf  Zäbr  und  etu  Anderer  Obcr-Fot« 
meister  zu  Ncu-iatrelitz  und  im  Königr.  rrLusijen  waren  niicb  Haufl 
Adrebbb.,  ti.  78,  1857  bugUlert:  Heinrich  Moritit  Albert  V.  G.  Er| 
trucbse^^s  der  Kntmark  Brandenburg,  Herr  auf  (Juetz  (Fideicommisfl 
im  Kr.Bitterfeld  und  Scliilde  iiu  Kr.  We^l-l'uegnitz;  Wilhelm  Heiuricb 
V,  Cr.^  k.  preu«s.  Major  und  UitTer8ebaft^*I>irector,  Herr  auf  Frehn 
im  Kreise  Ust-Priegnitz  u.  Gustav  v.  G.,  Herr  aafTlükum  im  Kreis 
Wirsitz. 

An'jei*,  AiiMÄl    Il4tck,  BnuiUviib,  «.    S9  u.  40.  -•  »,  f'ridffttrr.  Nr.  61.   -   fjü^,-/,  S,  Ad 
giitM\   IL   Lili.   VUr  Cftp,  4    a    U  iukI    H  iii»s  hiatr,  «uf  iK-liM  tl««  Hut. 
t,  VVürtt<'niLcr(j    »u»    •lliMt  Ivx«  lüpIiJ-iMi   liicrtiu«|$^ti<iuiutPti  ,    Htulri    ^icb-iiur 
T^ctiircM  ,   MuiT  der  UiiivurAitji,tjtlül«h4>tL<'k    »it   Ktliiiiieru).  —   rrtj«^^«,  l.  ^.    '■--         '■ 
I4!»i>-  1601,  —   Bi*dfrm'*Hn,  ^rAflii^lir  H.iiHü**r  u»  FrflnWfii.    I,  T»l>.    UJk   una   i^ti.     -   «.    iÜAi 
U<»«  Meckt,,  ti.  lÜlÄ.   -    t'tti/trff    V,  hrohn*,    II     Ü.  4lli^4i:J,    -^  ^a<!M/>i.   imjO*  IL  S.  VlI^^ 
K,  l'r.  A.-L    H.  ^.  '.'ti^  «i    V77.   -   D.MiH*  In»  tirjifouh.  tl.  Ü^^rn^^,  \.  8.  a»*«;  u.  ."^T    -    F, 
«,  ti*(l4*Aur,  {««  üHrt  u,  l'»4  II.  Jlt.  e»,  üb».  —  GHKAt.  lAirlu-iai.  (t   grilfl.   tUiiAur. 
u.  ;i1U  u.  bi^lor,  HrtLiidl'.  *u  di'tu*vlb^n,  K,  V7'i.  —  iMifdil.  Well.  iL  ;<.    Ki3.    -- 
*.  Wr.  I»  u.  TM),  e,  -   iHrHrtHnnH,  ^.  3IW,   Wr    iSt    u.  8    ;t<>6  g.  3liT,    —  f.  Utihf  ,,     .  ,ui 

UII41  :<10,  *  Ü.  u,  Gr.  **  u.  —  Sufjpi.  £u  ^ikbm,  W,-ll.  IV-  Vit  F.  M.  ?.  G»  —  Mr4ivtiütir^ 
W.  ir  Tal*  |H,  Nr  64!  mid  ft.  5  u.  «;  v.  Ü  -  Warttetnlitffg.  WH.  Il  Or. -r,  G,  und  5,  24. 
—  liliittr.  AiIHsridlo,  TftU   U,  Nr.  «.  und  i».  11« 

irat  V.  Crdfenstern.  ErbUnd.-österr.  Adelsstand.  Diplam  vod 
1782  für  Jobaiiu  Jacob  Graz,  k.  k*  Oberlicntenant  bei  Gr  v.  Kieäcb 
Dragoner,  mit  dem  Prüdicate :  v.  Greifeusteru. 

irnf;  tJrufiiiHendtigitiibe  tiu  8iiber  ein  sebrägrecbter,  blaaer,  mit 
einem  goldenen,  eine  goldene  Lilie  haltenden  Löwen  belegter  Bal- 
ken, wLlcher  rechts,  wie  links,  von  einer  blauen  Lilie  beseitet  ist), 
Adehsvtand  des  KÖniirreicb  iiayerti.  Diplom  ^om  L  >iüv,  1807  für 
Dorotbea  Graf,  Uainmerwerksbusit/erin  in  Herningnnbe  und  für  die 
Nttchkonunenscbaft  derselben.  —  Derbobu,  Franz  Xaver,  geb.  1784, 
wurde  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr   Bayern  eingetragen. 

e,    LuH^,  S.  :<Av  -   W,.H,  d.   Kgr.  liA>tni,  V.  m. 

firaf  Bit  kani|»ili  (^ebild  geviert:  1  und  4  in  Gold  ein  recbtsge- 
kebrter,  schwarzer  Greif  ^nd  2  und  3  in  Roth  eine  tiiegende,  wt^sisC 
Tnube  mit  einem  grünen  Zweige  im  Schnabel  Dasselbe  Wappen, 
nur  noch  mit  einem,  einen  schwarzen  Adier  zeigenden,  silberneu 
Mittelschilde  kommt  im  Wappenbucbe  deä  Kgr.  Biiyern,  HL  9,  tintur 
den  Freiherren  mit  dem  Namen:  Graf  v.  Ebrenfeld  vor,  doch  bat 
eine  freiherrlicbe  Familie  dieses  Namens  v.  Lang  nicht  aufgeführt). 
Erblünd.-österr.  Adelsstand*     Diplom  von    L7ti9   für  JohaDü  Jacob 


—     G23     — 


Graf,  Btirgermebter  zu  Ootzeti  aud  für  den  Brtrder  df'^^elbeii,  Prant 
»raf^  mit  dem  l».    ^;-  »e:  zu  KampilL 

ttrifea.  Kiti  mt  i6.  Jabrh,  in  Sclilesien  vorgekoomieoe^  4deh^ 
RBScIileclit.  Geori^  t.  G.  starb  7.  Not.  1571  za  iJreslatr  RDd  wurde 
in  der  Kiivlie  zu  St.  Maria  '  ^>erj. 

itriifriirrulb^  s.  G  ravü  nr  i:ü  th,  irti  Hier  reu  ond  Grafen. 
4irafru<kiiiii  Un  Roth  ein  ,  mit  einem  roibt-u,  eineii  weissen,  vier* 
pckigeü  bieiu  baUeiiden  Löwen  boltgter,  schrAgrecbter,  goldener 
Baike«^  welcher  rechts,  wie  liuks,  von  einer  sübernen  Lilie  begleitet 
Ist  f.  Küfbayer.  Adebstand.  Diplom  vom  17.  Febr.  1758  fftr  die 
^amiUe^  unter  Umwandlung  de^  Natneti»:  Graf  iu  Graftn^tein.  Jo- 
Genrc;  v.  Grafenstein  tu  Granienab,  G^ttla^  und  liuetleubachf 
Utgitruiigsrath  in  Ambeig  und  freireki^inirter 
1  »rin  und  Weiden,   wurde  l»ei  EiUwerfatig  der 

Adelbmairikei  des  Kgr.  Bayern  mit  aeinen  Schwestern,  Susaniia^  geb. 
1^754,  und  Catharinii,  Bdsitzerinaea    des  Hammerwerks  Altetieuhaus 
dieselbe  eingetrag»  n. 

ItrafcBsteber,  irafeatteincr  f.  liraffRsteiB  (Schild  geviert:  L  und 
■4  in  Silbtrr  ein  links  gewendeter,  rotb  gekleideter  Arm»  welcher  in 
der  Hand  einen  Pfeil  mit  » t^then  Federn  aufrecht  hält  nnd  2  und  3  in 
Schwarz  ein  sehwebender,  ausgebreiteter,  goldener  Ädlerstlügei^. 
Ein  in  der  zweiten  Ualfie  des  16.^  und  in  der  ersten  des  17.  Jahrb. 
in  KicderÖf^terreich  vorgekommenes  Adelsgeschleebt.  —  Christoph 
Grafenst^iner  zum  Forchtenaubof  wurde  1579  den  neuen  Gesehleeh- 
tem  des  niederösterreicliischen  Kilterstandes  einverleibt  Nach  iiim 
erscheint  !6l2  im  Goitbucbe  Wolfgang  Johann  Grafeubteincr  v.  Gra- 
venj^tein  Jtum  Forehtenanhof  und  Felliug,  weicher  auch  1617  mit  sei- 
ner Gemahlin,  Elisabeth  Veronica  v.  Kuniz,  in  einem  in  den  nieder- 
österreich.  Hofkammer- Acten  betindJicben  Reverse  vorkommt  Die 
Tochter  desselben,  Maria  Magdalena,  vermählte  sich  mit  Tobias  Uel- 
fried  dem  Aelteren  v.  Kajserstein,  kais.  Rathe.  Später  kommt  der 
Name  des  Geschlechts  nicht  mehr  vor, 

nVMfjrr*^;.    ITi.    S     Ali. 

Ürifrnwrrdcr,  (iriieuiifnler  ra  l»raftiiwerd.  Altes:,  österreichisches 
littergeschlecht,  aub  welchem  ^uerbt  Meginbardus  Miles  de  Grawen- 
werde  mit  Jutha  seiner  Ehefrau  und  den  Söhnen  Diepold  und  Alber 
V-  Gravenwerde  1289  in  einer  Urkunde  des  Jungfrauenklo&ttrs  zu 
^ftnnebach  (Imbach)  vorkommen.  —  Der  Stamm  blühte  fort  und 
ch  in  der  zweiten  Hälfte  des  15.  Jahrh.  — Cbrisloph  Grafen werder, 
SUer,  welcher  bei  dem  Leichenzuge  den  K.  Albrecht  iL  14^B  das 
raoerpferd  wegen  der  gebürsteten  Grafschaft  Tirol  geführt  hatte, 
Brm.  mit  Magdalena  Radlbrunner,  unterzeichnete  noch  1451  das 
grosse  Btlndniäs  der  Oesterreicbischeo  Stände  zu  Mailberg;  .\lbrecht 
Grafenwerder,  Ritter,  lebte  1472  in  der  Ehe  mit  Brigitta  Traintncr, 
doch  war  dieselbe  schon  1478  Witiwe;  Georg  nnd  Simon  die  Grufen- 
werder  er&chienen  im  Landtage  zu  Wien  1479  auf  der  Kitter- liauk 


—      624 


und  Wülfj^fÄug  Grafen  worder  nritl  Georg  vScUroJt  die  Gdelvesten  EiOer 
warc'ij  14^0  utjd  1481  bei  dem  AufjLcebute  Hauptleute  lilu^r  diis  F«8S* 
volli  i!ti  iSlt^yer.  Spöter,  unter  <|pr  Ue;?iör!iiiK  des  K  Ferdinatid  1,  war 
diis  IffschlecLi.  bereits  gftnzlich  t*rloscben. 

<iiii*r,  (imirt'ii,  liirnfC,  liratfii  ,im  Schilde  füiit,  3  und  2,   Roseti). 

Altes,  iljeiiiUndisclies  und  wt*rt|diä]iiscJieji  Adeläsgeschlcclit.    Dufeijclbr 
sttSb  scljun  1341  7ü  tiraven  im  Ki\  Opladeu  und    143r»  zu  Klp  im  Kr. 
Mettmann,  hatte  Hack  fürt  im  Ivr.  Rocklitighnusen  1550,  AuröcKte  inij 
Kr.  Lippsiiidt  1570  ujhI  Fördt^  im  Kr.  Olpe  l.'>84  iune  und  war  noclij 
1667  mit  Hasvsel  im  Kr.  UeckÜnj^hausen  hegtitert. 

liralTlim  Schiide  sieben,  ?*.  3  und  1„  Rauten).  Das  angegebene 
Wappen  Juhrte  1733  Friedrich  v.  Graff,  Fähnrich  ini  k.  preuss.  Regi* 
menle  v,  d<  Goltü.  Derselbe  war  der  Sühn  Finer  v.  Srhierstedt  Freih- 
V.  Ledebur  vertu«! het,  dass  er  aus  dem  Geschleehte  entspross,  zu  wel- 
chem Josua  Georg  de  (irave,  de  Grau'  oder  de  Graf,  wie  dasselbe  in 
ver;>chiedeneu  Documetiten  genannt  wird  und  welches  in  der  All  mark 
Weile  im  Kr.  Stendal  Ui7y  und  Flessau  im  Kr,  Osterburg  lö83  be- 
sasS)  gehorte. 

fjrair,  Riller.  Erbl^nd-öslerr.  Kitterstaud.  Diplom  vom  13.  &lär2 
1841  Tür  Adalbert  Graif,  k.  k.  Regier. -Ralh  u.  I'olixei-Director  in 
Liuz. 

Uaii<N<'tiri(lL    Noliiu 

irair  ^  Khreiifeliii  Frriherren.    Frbländ. -iisterr.  Freiberrnstand. 

Diplom  vom  10.  Novemb.  1802  für  Johann  v.  Graff,  k.  k.  Major  und 
Tiroler-Landschtltxen-Commandanteu,  mit  dem  Pradicate :  V.  EIm  f  T)  FpI.1 

TlumUcliriftl.  N«iiii^.  —  M^gtirU  v.  MüMf*Ui,  RrgNiiz.-ßd.  .H.  <tl. 

limiF.  Cirairntrlriilierg.  Erblflnd.-nsterr.  Adelsstand.  Diplom  vmi 
1812  tUr  i>inioii  ^nitl,  k.  k.  IJaiiplmann  bei  Graf  v.  Kaunitz- Rietberg 
Infanterie,  mit  dem  i?jadicate:  v.  Orteikberg.  —  Der  Stamm  hat  fort- 
geblüht :  in  neue!?ter  Zeit  war  Alexander  (üaf  v.  ürtenberg  k.  k,  Uaupt- 
mann  I.  Cl,  im  59,  Infanl.-Regim. 

liralTeii  (im  Schilde  zwei  Adlera-Fltigel).  Paderbornsches  Adels* 
gesrhlecht,  aus  welchem  Jost  v.  GraÜ'en  1628  mit  dem  Gute  Wich- 
maimbyberg  belehnt  war. 


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